JAHRESBERICHT - Universitätsklinikum Jena
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JAHRESBERICHT - Universitätsklinikum Jena
Anästhesiologie JAHRESBERICHT Intensivtherapie 2012 KLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE UND INTENSIVTHERAPIE Notfallmedizin ANÄSTHESIOLOGIE Schmerztherapie INTENSIVTHERAPIE NOTFALLMEDIZIN Exp. Anästhesie SCHMERZTHERAPIE EXPERIMENTELLE ANÄSTHESIE Pflege PFLEGE 1 2 INHALTSVERZEICHNIS Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1. Funktionsbereiche der Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2. Mitarbeiter zum 31.12.2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 3. Leistungsstatistik . . . . . . . . . . 3.1 Anästhesiologie . . . . . . . 3.2 Intensivtherapie . . . . . . . 3.3 Notfallmedizin . . . . . . . . 3.4 Schmerztherapie. . . . . . . 3.5 Experimentelle Anästhesie . 3.6 Pflege- und Funktionsdienst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 10 13 16 23 27 28 4. Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 4.1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters . . . . 30 4.2. Abstrakts und Poster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 5. Projekte & wissenschaftliche Arbeitsgruppen 5.1 Drittmittel geförderte Projekte . . . . . . . 5.2 Sonstige Projekte . . . . . . . . . . . . . . 5.3 Arbeitsgruppen der Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 36 45 50 6. Habilitationen und Promotionen . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1 Abgeschlossene Habilitationen . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 Eröffnete Habilitationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten . . . . . . . 6.4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten. . . . . . . . . . . 6.5. Laufende Promotionsvorhaben (Annahme als Doktorand) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 51 51 51 51 53 7. Lehrveranstaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 7.1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena . . . . . . . . . . . . 55 8. Fortbildungsveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 8.1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin . . . . . . . . . . . . 58 8.2 Fachschwesternunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59 3 VORWORT „Meinen Erfolg im Leben verdanke ich vor allem meinem Vertrauen in Menschen und meiner Fähigkeit, in anderen Vertrauen zu mir zu wecken.“ John D. Rockefeller Auch 2012 war für die KAI wieder ein sehr erfolgreiches Jahr. Die Ziele in der Krankenversorgung wurden deutlich übertroffen. In den fakultätsinternen Rankings für Drittmitteleinwerbung, Impactfaktoren und Bewertung der Lehre durch die Studenten hat die Klinik erneut den Spitzenplatz eingenommen. Voraussetzung für diese erfreuliche Leistungsbilanz in allen Bereichen ist unsere bewusst angestrebte Balance von Leistung in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre, die es jedem Mitarbeiter ermöglicht, sich gemäß seiner Stärken optimal einzubringen. Auf das kollegiale Miteinander können wir gemeinsam besonders stolz sein. Den Pflegekräften und Ärzten, die trotz phasenweiser Personalengpässe zur Leistungssteigerung beigetragen haben, gilt mein ganz besonderer Dank. Dieser Dank gilt in gleicher Weise allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im nicht Prof. Dr. med. K. Reinhart Direktor der Klinik 4 direkt medizinischen Bereich mit großem Einsatz sowohl zur Effizienz als auch zum guten Betriebsklima und zur Außendarstellung der KAI beigetragen haben. Wesentliche Voraussetzung für die positive Entwicklung der KAI war jedoch auch in diesem Jahr die breite Unterstützung und die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Kliniken und Institute am UKJ sowie der FSU, einschließlich der außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Bedanken möchte ich mich im Namen aller Mitarbeiter auch in diesem Jahr bei dem Vorstand des UKJ und seinen Geschäftsbereichsleitern, der Universitätsleitung und bei den Entscheidungsträgern des Thüringer Kultusministeriums, die eine wichtige Voraussetzung für unsere erfolgreiche Arbeit waren. FUNKTIONSBEREICHE DER KLINIK Funktionsbereich Anästhesiologie Telefon: (0 36 41) 9-32 31 05 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 22 Anästhesieambulanz Mo. – Fr. 7:00 – 15:00 Uhr Telefon: (0 36 41) 9-32 31 59 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 22 Funktionsbereich Intensivtherapie Telefon: (0 36 41) 9-32 31 09 Telefax: (0 36 41) 9-32 21 12 Funktionsbereich Notfallmedizin Telefon: (0 36 41) 9-3 36 34 Telefax: (0 36 41) 9-3 40 23 I. Funktionsbereich Schmerztherapie Schmerzambulanz Mo. – Fr. 7:00 – 15:00 Uhr Telefon: (0 36 41) 9-32 33 50 Telefax: (0 36 41) 9-32 31 52 Ambulantes Palliativteam Telefon: (0 36 41) 9-32 32 20 mobil: 01 60 – 90 97 90 56 E-Mail: [email protected] Funktionsbereich Experimentelle Anästhesie Telefon: (0 36 41) 9-32 58 60 Telefax: (0 36 41) 9-32 58 62 5 2. MITARBEITER ZUM 31.12.2012 Direktor der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie Univ.-Professor Dr. med. Konrad Reinhart Stellv. Direktor Ständiger Vertreter Funktionsbereich (FB) Anästhesiologie Univ.-Professor Dr. med. Michael Bauer Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Oberarzt Dr. Jens Reichel Leiter FB Schmerztherapie apl. Prof. Dr. med. Winfried Meißner Leiter FB Experimentelle Anästhesiologie PD Dr. rer. nat. Ralf Alexander Claus Leiter FB Intensivtherapiestationen Leitender Oberarzt ITS I Prof. Dr. med. Niels C. Riedemann Pflegedienstleitung Dipl.-Krankenschwester Evelyn Voigt (Anäshesie) Kati Egerland (operative Intensivstationen) Leitender Oberarzt ITS II PD Dr. med. Andreas Kortgen Stationsleitung Kristin Schmidt (ITS I) Dipl. Pflegewirtin Marlene Stellenberger (ITS II) Intensivmanager Oberarzt IMC Dr. med. Martin Brauer Teamleiter ITS I Anja Bodinus | Carolin Ostermann Jacqueline Schnabel | Jana Weiselowski Leitender Oberarzt Anästhesiologie PD Dr. med. Markus Paxian Komm. Leiter FB Anästhesiologie Bereich Innenstadt Oberarzt Dr. med. Dominik Geil Leiter FB Notfallmedizin Oberarzt PD Dr. med. Johannes Winning Teamleiter ITS II Nicole Herrmann | Ingo Hüttenrauch Christine Jakob | Kerstin Barthold Funktionsdienst Anästhesie Ltd. Anästhesieschwester Lobeda: Sabine Arndt Teamleiter Bachstr.: Dipl. Krankenpfl. Kent Graeve Oberärzte und Funktionsoberärzte Dr. med. Ole Bayer Dr. med. Frank Bloos, Ph. D. Prof. Dr. med. Frank Martin Brunkhorst Dr. med. Angelika Eichner Dr. med. Andrej Gorse Dr. med. Carsten A. Herzog Dr. med. Michael Hofmann Dr. med. Stefan Klinzing Dr. med. Jutta Koch Dr. med. Swantje Mescha Dr. med. Katrin Pahlke Dr. med. Gritta Petrat Dr. med. Niels-Peter Preußler Dr. med. Jens Reichel PD Dr. med. Stefan Rußwurm PD Dr. med. Yasser Sakr, Ph. D. Dr. med. Christoph Schelenz Dr. med. Andrea Schlüter Dr. med. Florian Setzer Dr. med. Helga Skupin PD Dr. med. Sebastian Stehr Dr. med. Uta Vorgrimler-Karzai Dr. med. Isabella Westermann Dr. med. Annette Zimmer PD Dr. med. Christiane Hartog Dipl.-med. Manuela Heidrich Arpad Horvath Dr. med. Lars Kummer Sebastian Lang Dr. med. Christian Lerch Dr. med. Kai Morsbach Dr. med. Björn Papsdorf Dr. med. Philipp Petzel Dr. med. Katharina Rose Hendrik Rüddel Dr. med. Stefan Schuler Maik Senderrek Dr. med. Christoph Sponholz Sybille Strübing Dr. med. Philipp Teschner Dr. med. Ines Teweleit Dipl. med. Yvonne Walter Dr. med. Matthias Wohlfarth Dr. med. Karin Wurm Fachärzte Markus Arp Dr. med. Antje Bitterlich Peter D. Boicev Alexander Burghardt Dr. med. Marco Büttner Dr. med. Michael Cercasov Dr. med. Katharina Ebert Dr. med. Frank Fuchs Dr. med. Falk Alexander Gonnert Franziska Greul Nele Hartmann 6 2. Assistenzärzte Dr. med. Lars Becker Dr. med. Matthias Beckmann Anja Bickel Dr. med. Susann Bock Dr. med. Sylvia Brose Dr. med. Benjamin Conzen Svetlana Cygankova Peggy Dahms Darina Dimitrova Diana Dittmann Steffen Engler Susanne Fauth Thomas Fricke Anne Frommhold Dr. med. Kathrin Gebler Sylvia Haak Dr. med. Maria Heidrich Melanie Herdan Dr. med. Juliane Heß Dr. med. Sandra Huth Natalia Inashvili Katharina Jacob Bianca Josten Pierre Kley-Madaus Aron Krause Dr. med. Sylvia Krause Jörg Leidenfrost Dr. med. Silke Lindenau Dr. med. Christian von Löffelholz Dr. Caroline Mallok Dr. med. Diana Müller Ieva Muraskaite Dr. med. Diana Müller Dr. med. Katrin Oschmann Kathrin Oster Dr. med. Gordon Otto* Dr. med. Gudrun Paxian Bernhard Poidinger Yvonne Rabe Maria Ramsthaler Sarah Reinheckel Thomas Reinz Dr. med. Dorit Reuter Jörg Rödiger Ingo Salzmann Dr. med. Florian Schache Dr. med. Anne Schirrmeister Julia Schwarz Dr. med. Siegbert Siegel Martin Siering Anne Simon Oliver Sommerfeld Yvonne Spichtinger Dr. med. Martin Steiner Christoph Stumme Dr. med. Philipp Theurer Dr. med. Claudia Thomas Daniel Thomas-Rüddel Vlasislav V. Vlasakov Carolin Wandelt Lenard Weinmann Dr. med. Michael Winkens Dr. med.Thomas Wittwar André Zengel Pflegekräfte Arbeitsbereich Anästhesie Birgit Adler Karolin Anderlik Christine Ankele Franka Arndt Sabine Arndt Anja Arnold Chris Bartholme-Mert Sylvia Bauer Sandra Blum Kathrin Bodinger Rita Bohl Katrin Böhme Markus Brandt Andrea Bräutigam Simone Budnik Saskia Bünger Janine Delgado Dörte Dumke Madeleine Erdt Lange Finy Judith Fisahn Diana Fritz Juliane Gleitsmann Antje Göttermann Madlen Gottschall Kent Graeve Karen Gruhn Christian Gürth Heike Lenk Cornelia Heyme Katja Joppich Anja Kleinsimon Michael-Bojan Köhler Nadine Kolbe Christine König Adelheid Körbs Simone Kurth Anett Lange Rene Lange Michaela Limmer Saskia Louis Martina Matczak Simone Melle Annette Mimietz Arno Müller Kathrin Munstein Julia Mußbach Stephanie Pauer Diana Preßler Carolin Radies Michaela Ratzow Franzisca Rieger Sandy Rudolphi Anico Rüll Corina Sadoni Michael Sasse Susanne Schieback Falco Schlunk Annett Schmitz Annett Scholz Nicol Schüller Petra Seifert Isabell Sperling Nadine Spindler Sabrina Tamoschat Lutz v. Rein Carolin Voigt Katja Wenselowski Susanne Werner Sandra Werschin Christin Wiegand Patrick Wuschek 7 2. MITARBEITER ZUM 31.12.2012 Pflegekräfte Arbeitsbereich ITS1 Carolin Altermann Sylvia Arlt Benjamin Bartsch Anja Bodinus Therese Böhm Sybille Bornschein Sabine Bublak Robert Büchner Jana Butenhoff Alexandra Danz Andreas Derkow Anke Dienemann Tobias Eisentraut Bianca Christin Friedrich Matthias Frunzke Carsten Giesel Josephine Göring Christin Haase Sara Harz Tino Heiland Sabine Hermann Alexandra Heyer Juliane Heyne Claudia Hocke Anja Hofmann Janine Israel Julia Jäger Juliana Jambor Michael Junold Steve Kalbas Frances Kirchner Janet Klecha Sarah Klepel Corinna Knakowski Anne Kneißel Karina Knuhr-Kohlberg Clemens Koch Nicole Köcher Jennifer Köhler Theresa Köhler Birgit Korda Annika Krauß Toni Krühne Steffi Lauer Sven Lauterbach Daniela Leder Mary Lindae Manuela Lippold Paul Matthes Susann Menzel Kerstin Meyer Kristian Müller Christina Ortloff Melanie Pfeiffer Uta Pfotenhauer Andrea Preiß Katrin Pröhl Carmen Reuter Steffi Röder Martin Rose Denis Rosenbaum Jacqueline Rümmler Christian Ruppe Annemarie Schlag Mathias Schmidt Michael Schmidt Amma Schmutzler Petra Schubert Julia Schünemann Katrin Schwope Dietlinde Seidlitz Steve Senger Sascha Siebert Kai Spannknebel Anja Stellmacher Christin Stier Theresa Stierand Doreen Tänzer Sandra Trommer Yvonne Uhl Norman Vetterling Niels Voigt Annegret Waldbach Andrea Walter Jens-Uwe Weiß Doreen Wild Kevin Wimmer Frank Wohlfarth Ilka Zimmermann Anja Zinner Pflegekräfte Arbeitsbereich ITS2 Sindy Herzog Vicky Christoph Angelique Gille Julie Hlawati Lisa Hofmann Anett Holländer Carmen Hörselmann Yvonne Hutmann Caroline Jäckel Susanne Kaiser Lisa Kämpfe Grit Klemm Sophia Kögler Konrad Krahl Michael Kühn Stephan Kuhr Katharina Künzel Christopher Kutschborski Andrea Langer Daniela Lanyi Mandy Lesemann Uwe Liermann 8 Franziska Lindner Erik Männel Susanne Mazulewski Franziska Meyer Isabel Meyer Stephanie Mielitz Peter Mohring Margit Müller Tobias Näther Katrin Neumann Natalia Ogulew Anja Petermann Mandy Peters Heike Pfeifer Verena Pietsch Cornelia Planer Carsten Ruhm Nicole Ryßel Claudia Schiebel Silvia Schmeißer-Fuchs Albrecht Schnitt Madlen Schröter Andre Schulze Marleen Schumann Jeannine Schwanengel Annett Seifert Simone Stein Mareen Steinert Stefanie Stöckel Sarah Stürber Verena Timmler Carolin Töpel Antje Trautner Melanie Voigt Kristin Wagner Andreas Weißer Bettina Wenzel Christina Werner Ralf Winkler Claudia Wötzel Sabine Zorn 2. Pflegekräfte Arbeitsbereich IMC Isabell Battenfeld-Schmidt Anna Emde Daniela Fergen Oliver Gersin Nicole Göder Richard Graudenz Susanne Junker Andrea Laqua Carolin Liebig Sebastian Marx Anja Planner-Wlodarczyk Dorothe Rabe Marcus Schmidt Juliane Trautvetter Antje Weydt Julia Wötzel Kevin Wünscher Annett Zorn Ines Schiller (DSG)* Monique Vogel (DSG)* Constanze Weczerek* Claudia Weinmann (PainOut)* Liane Willing Marina Wolf Doz. Dr. Wolfgang Lösche Katrin Ludewig* Nayla Jbeily* Dipl.-Biol. Peter Recknagel* Alessandro Romualdi* Dr. Judith Rothaug* Dr. Roland Schmitz* Dipl.-Ing. Matthias Sieber* Maik Soßdorf* Anna-Maria Steyer* Dipl.-Ing. Iris Suckert* M.A. Ariane Viller* Dipl. Biol. Bianca Wissuwa* Dr. Ruth Zaslansky* Studienschwestern Petra Bloos* Anke Braune* Anja Haucke* Almut Noack* Ulrike Redlich* Medizintechnische Assistenten Jacqueline Fischer* Danny Himsel* Brigitte Specht Edith Walther Ilona Witte Assistentinnen/Sekretärinnen Daniela Barthel Sandra Bauer* Annett Hopfgarten Antje Kortüm (DSG)* Wissenschaftliche Mitarbeiter Viola Bahr* Markus Bläß* Michael Ekaney* Ester Fröhlich* Nadine Hechaichi* Dr. Björn Kabisch* Dr. Markus Komann* Marcel Kramer* Sandro Lambeck* Jana Lemm* 1 *Drittmittel finanzierte Mitarbeiter 9 LEISTUNGSSTATISTIK 3.1 Anästhesiologie Prof. Dr. med. Michael Bauer stellvertretender Direktor Leiter Anästhesiologie 2004 19815 20057 2005 20078 2006 20996 2007 2008 21414 2009 21931 22351 2010 2011 22054 21662 2012 21793 Die Leistungszahlen der klinischen Anästhesie konnten weitgehend an das Vorjahr anknüpfen. Mit einer Anzahl von insgesamt 57 ärztlichen Mitarbeitern (VK) und 64 PD Dr. med. Markus Paxian leitender Oberarzt Anästhesiologie Pflegekräften (VK) im Jahresdurchschnitt für den OPBereich wurden 36 Anästhesiearbeitsplätze im Klinikum betreut und 2012 insgesamt 21.793 Narkosen für operative Eingriffe durchgeführt. Hinzu kommen noch über 2.000 Narkoseleistungen für diagnostische und therapeutische Interventionen außerhalb des OP-Bereiches. Durch konsequente Prozessoptimierung und zielgerichtete Anpassung der Dienststrukturen an aktuelle Gegebenheiten sowie durch eine effiziente Nutzung der Prämedikationsambulanz konnten die Mehrarbeitsstunden des ärztlichen Personals, unter Einhaltung der Vorgaben des Arbeitszeitgesetzes, auf ein Minimum reduziert werden. Neben unterschiedlichen Allgemeinanästhesieverfahren (Balancierte Anästhesie, TIVA, Ein-Lungen-Ventilation), kamen verstärkt periphere und zentrale Regionalanästhesieverfahren zur Anwendung. Speziell in der Viszeralund Gefäßchirurgie sowie der Thoraxchirurgie wurden Abb.1: Entwicklung der Narkosezahlen 20996 21414 21931 22351 2009 20078 2008 20057 2007 21000 2006 24000 2005 22054 21662 21793 18000 15000 12000 6000 3000 0 10 Patientenzahlen 9000 2010 2011 2012 2003 Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie betreut operative Patienten aus den Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Kinderchirurgie, Herz- und Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie, Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Darüber hinaus werden Anästhesieleistungen zu diagnostischen und therapeutischen Interventionen für die Kliniken für Innere Medizin (Kardiologie, Gastroenterologie), Hautkrankheiten, Nuklearmedizin, Psychiatrie, Strahlentherapie, das Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und für die Zentrale Notaufnahme durchgeführt. 2004 ientenzahl 3. 3. 7:53:32 7:49:52 8:04:14 Frauenheilkunde 2.269 330.188 146 14 11 7:29:22 7:47:00 Geburtshilfe 561 35.807 64 15 9 7:37:53 7:55:54 Hautkrankheiten 197 22.220 113 12 10 7:40:50 7:55:32 2.347 203.100 87 13 12 7:31:09 7:47:57 Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Urologie Zentral OP Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie 34 4.841 142 16 18 1.900 227.836 120 16 11 7:29:01 7:50:39 12.126 2.099.176 172 26 15 7:21:48 7:48:01 3.661 628.200 172 21 16 7:23:23 7:47:59 Augenheilkunde 2 189 95 12 14 7:22:53 7:35:43 Frauenheilkunde 4 1.229 307 40 9 7:10:00 8:23:55 Geburtshilfe Herz- und Thoraxchirurgie Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde 1 131 131 78 21 1.793 461.766 258 39 21 7:17:18 8:00:21 4 388 97 13 17 7:26:00 7:35:00 Innere Medizin II 1 125 125 14 10 7:20:40 7:35:00 Kinderchirurgie 988 86.737 88 14 13 7:27:24 7:46:21 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 1.382 212.969 154 17 15 7:23:27 7:46:42 Neurochirurgie 1.415 258.037 182 20 18 7:21:51 7:46:04 Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie 2.874 449.105 156 19 12 7:22:29 7:43:10 1 300 300 221 49.791 226 34 22 7:36:28 8:15:25 83 18.138 219 48 25 7:32:57 8:22:24 Kardiologie 73 15.777 216 26 17 7:43:03 8:12:42 Neuroradiologie 65 15.876 244 28 23 7:38:07 8:11:09 Urologie Hybrid-OP Innere Medizin I & Herz- und Thoraxchirurgie Anästhesie-OP 6 736 106 5 67 Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie 1 210 210 10 20 Herz- und Thoraxchirurgie 3 466 155 4 212 Kinderchirurgie 1 16 16 1 9 Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie 1 44 44 4 27 88 2.822 32 2 3 88 2.822 32 2 3 2 90 45 6 26 21.793 3.129.379 143 19 22 ZNA OP ZNA OP MKG-Chirurgie UKJ Gesamt Anästhesiologie durchschn. Anästhesiefreigabe 1. OP 7:34:02 11 Intensivtherapie durchschn. Anästhesie-Beginn 1. OP 12 12 Notfallmedizin durchschn. AN-Ausleitung (OP-Ende bis AN-Ende) Kernzeit 14 75 Schmerztherapie durchschn. AN-Einleitung (AN-Beg. bis AN-Frei.) Kernzeit 107 152.772 Exp. Anästhesie durchschn. AN-Dauer in Min. 976.764 2.042 Innenstadt Pflege AN-Dauer in Min. 9.350 Augenheilkunde Kliniken Anzahl OP's mit AN-Dauer Abb. 2: Leistungszahlen Anästhesiologie 2012 in den versch. Fachdisziplinen 11 3. LEISTUNGSSTATISTIK Allgemeinanästhesien zunehmend mit rückenmarksnahen Katheterverfahren kombiniert. Ebenso zeigte sich bei unfallchirurgischen Eingriffen eine Steigerung des Anteils peripherer Nervenblockaden. Durch zunehmende Anwendung von ultraschallgestützten Regionalanästhesieverfahren wurden hierbei Erfolgsrate, Patientensicherheit und Patientenkomfort deutlich erhöht. Weitere Schwerpunkte der Sonographie in der Anästhesie sind die transösophageale Echokardiographie in der Kardiochirurgie oder bei nicht-kardiochirurgischen Eingriffen sowie ultraschallgestützte Gefäßpunktionen und ZVK-sowie PICC-LineAnlagen. Daneben kamen intraoperativ spezielle invasive hämodynamische Monitoringverfahren („PiCCO“, Pulmonaliskatheter) bei zielgerichteter Indikation zum Einsatz. Anspruchsvolle Aufgaben für den Bereich Anästhesiologie resultieren aus der Funktion des Klinikums als Transplantationszentrum (Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren-, Pankreastransplantationen und multiviszerale Transplantationen) und bei der Versorgung von Neonaten mit Fehlbildungen (Gastroschisis, Ösophagusatresie, Zwerchfellhernie). Hinzu kommen anästhesiologische Leistungen im Hybrid-OP im Rahmen von perkutanen minimalinvasiven Herzklappenimplantationen. Konsiliarische Leistungen, wie z. B. die Anlage zentraler Venenkatheter oder PICC-Line, Shaldonkatheter zur Dialyse, Verfahren zur Schmerztherapie, Notfallintubation oder Reanimation auf peripheren Stationen sowie diagnostische und therapeutische Bronchoskopien in Notfallsituationen. Die kontinuierliche Qualitätsverbesserung als organisierter und strukturierter Prozess zur Optimierung der 12 Patientenversorgung wurde 2012 im Anästhesiebereich weitergeführt und bereits bestehende Therapiestandards für ärztliches Handeln in charakteristischen Situationen in Form von „standard operating procedures“ (SOP) erweitert und umgesetzt. Ein servergestütztes Patientendaten-Management-System (COPRA 6) wurde 2009 etabliert und wird mittlerweile in allen OP-Sälen des Klinikums sowie im Aufwachraum eingesetzt. An sämtlichen Anästhesiearbeitsplätzen befinden sich identische Typen an Narkosegeräten und Monitoring-Systemen, um dem Konzept einer einheitlichen Bedienphilosophie Rechnung zu tragen. Hierdurch soll die Rate an Bedienfehlern minimiert und ein wichtiges Element des Sicherheitskonzeptes der Klinik realisiert werden. Das einheitliche Monitoring erleichtert darüber hinaus den Patiententransfer auf die Intensivstationen des Klinikums. Neben einer zentralen Anästhesiekoordination für sämtliche Anästhesieleistungen des Klinikums, erfolgt die Steuerung des Operationsbetriebes im Zentral-OP (Standort Lobeda) durch ein zentrales OP-Management, welches seit September 2006 durch die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie geführt wird. Verschiedene Arbeitsgruppen der Klinik zu den Gebieten Simulatortraining, Patientendaten-ManagementSystem, Atemwegsmanagement, Patientensicherheit, Weiterbildung, Regionalanästhesie und Kardioanästhesie leisten durch ihr Engagement einen wichtigen Beitrag zur weiteren Optimierung und Intensivierung von Ausbildung, Arbeitsabläufen, Sicherheitsaspekten und Vermittlung von theoretischen sowie praktischen Fähigkeiten. 3. Anästhesiologie 3.2 Intensivtherapie Intensivtherapie Intensivmedizin (ITS)/Intermediate Care (IMC) 1,90 % 3,20 % Notfallmedizin Ein ausgearbeitetes und mehrfach auditiertes und zertifiziertes Qualitätsmanagement-System stellt auf unserem ITS/IMC-Bereich eine Patientenversorgung auf höchstem Qualitätsniveau sicher. Die Umsetzung erfolgt durch die Einbindung von intensivmedizinisch erfahrenen Ober- und Fachärzten mit Zusatzbezeichnung, sowie Fach- und Assistenzärzten der KAI und verschiedener chirurgischer Kliniken, welche i. S. der Ausbildung im Hauptbehandelnde Kliniken 0,4 % 11,4 % 3 % 2,2 % 2,2 1,9 % 3,2 % 21,4 % 35,2 % Herz- und Thoraxchirurgie (35,2%) Allg.-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (21,4%) nicht zugeordnet (19,4%) Neurochirurgie (11,4%) Unfallchirurgie (3,0%) Mund-, Kiefer- und Halschirurgie (2,2%) Anästhesie (1,9%) 0,6 % 0,2 % 0,2 % 0,1 % Exp. Anästhesie 19,4 % 0,1 % 1,5 % Klinik für Innere Medizin (1,5%) Urologie (0,6%) Kinderchirurgie (0,4%) Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (0,2%) Klinik für Innerne Medizin II (0,2%) Geburtshilfe (0,1%) Klinik für Innerne Medizin III (0,1%) Pflege (1,9%) Intensivversorgung unserer Patienten verbessern und für eine größere Patientensicherheit sorgen. Mit der IMCStation wurde der erste Schritt eines bereits geplanten größeren Ausbaus der postoperativen IMC-Kapazitäten innerhalb des zukünftigen zweiten Bauabschnittes des Universitätsklinikums Jena realisiert. Schmerztherapie Die interdisziplinäre operative intensivmedizinische Versorgung des Universitätsklinikums erfolgt über die zusammenhängenden Intensivstationen I und II unserer Abteilung. Auf 50 Intensivbetten werden hier die intensivpflichtigen Patienten aller chirurgischen Abteilungen, aber auch intensivpflichtige Patienten anderer Abteilungen, regelmäßig versorgt. In diesem Jahr konnte das intensivmedizinische Behandlungskonzept durch die Fertigstellung und Inbetriebnahme einer interdisziplinären Intermediate Care Station, i. S. eines „step-down“ Konzeptes, in der postoperativen Patientenversorgung erfolgOhne Titel 1 Ohne Titel 1 Klinik für Innere Medizin I werden (1,5%) 1,50 mit % reich erweitert werden. Hier 10 IMC-Betten und Thoraxchirurgie (35,2%) 35,20 % Urologie 0,60 % , Viszeral- und Gefäßchirurgie (21,4%) 21,40 % kardiochirurgischem Schwerpunkt durch unsere AbteiKinderchirurgie 0,40 % zugeordnet (19,4%) 19,40 % Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (0,2%) % ochirurgie (11,4%) % lung 11,40 verantwortlich medizinisch betreut. Dieses 0,20 IMCKlinik für Innere Medizin II 0,20 % lchirurgie (3,0%) 3,00 % Geburtshilfe 0,10 % -, Kiefer- und Halschirurgie (2,2%) Konzept soll maßgeblich die Qualität der postoperativen 2,20 % Klinik für Innere Medizin III 0,10 % hesie Prof. Dr. med. Niels C. Riedemann leitender Oberarzt Intensivtherapie Prof. Dr. med. Konrad Reinhart Direktor 13 3. LEISTUNGSSTATISTIK „Common Trunk“ der chirurgischen Weiterbildung eingebunden sind. Unterstützt wird das Ärzteteam durch eine qualifizierte und hoch motivierte Intensivkrankenpflege, welche ein überdurchschnittlich großes Spektrum der pflegerischen Krankenversorgung vorhält. Die intensivmedizinische Versorgung erfolgt in einem interdisziplinären Ansatz, in dem tägliche gemeinsame Visiten mit den Direktoren und Oberärzten der beteiligten chirurgischen Kliniken stattfinden. Die Anzahl der behandelten Patienten im ITS-Bereich ging im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück mit insgesamt 3.460 Patienten, allerdings blieb die Anzahl an Behandlungstagen mit 15.644 nahezu konstant, was durch eine Zunahme der mittleren Verweildauer auf ca. 4,5 Tage bei deutlich zugenommener Erkrankungsschwere/Pflegeaufwand erklärt werden kann (siehe TISSPunkte). Als Zeichen hierfür waren in 2012 sowohl ein deutlicher Anstieg der Nierenersatzverfahren sowie auch an Bronchoskopien zu verzeichnen. Der Beatmungsanteil war mit 80 % nahezu konstant. Das Spektrum der Behandlungsverfahren im ITS-Bereich deckt alle modernen intensivmedizinischen Therapieund Diagnostikverfahren ab. Hierbei kommen u. a. zum Einsatz: kardiale und pulmonale Unterstützungsverfahren (Assist-Devices, IABP, ECMO, PECLA), Nierenersatztherapie inkl. SLEDD, Leberunterstützungstherapie und Dialyse-Hybridverfahren (MARS, SPAD); Verfahren zum erweiterten hämodynamischen Monitoring (Pulmonaliskatheter, Picco®, kontinuierliche SvO2- und ScvO2-Überwachung), bildgebende Verfahren wie transthorakale und transoesophageale Echokardiographie, Sonographie und Gefäßduplexsonographie, transkranielle Dopplersonographie, elektrophysiologische Diagnostik (EEG, evozierte Potentiale), invasive Hirndruckmessung, differenzierte Beatmungsverfahren inklusive inhalativer Prostacyclin- und NO-Therapie, perkutaner Tracheotomie und Bronchoskopien incl. interventioneller bronchoskopischer Verfahren. Das Behandlungsspektrum wurde im Jahr 2012 zusätzlich um die Möglichkeit der Hochfrequenzbeatmung ergänzt. Eine Besonderheit unserer intensivmedizinischen Patientenversorgung ist eine nahezu komplett papierlose Dokumentation und elektronische Überwachung, die mit einem dafür vielfach modifizierten und verbesserten Patientendaten-Management-System (COPRA®) erzielt wird. Diese Dokumentation wurde ebenfalls im IMC-Bereich übernommen. Ein eigenes Team an IT-Spezialisten entwickelt dieses System in enger Kooperation mit den verantwortlichen Leitern, Ober- und Fachärzten unserer Klinik stetig weiter. So können zum Beispiel komplexe Verläufe der antibiotischen Therapie eines Patienten im zeitlichen Ablauf auf einer Übersichtsseite erfasst und beurteilt werden. Indikationsstellungen können durch Abgleich mit den jeweiligen mikrobiologischen Befunden und zusätzlichen Eintragungen nachvollzogen werden. Im Jahr 2012 erfolgte hier eine weitergehende 14 Einbindung eines neuen Laboranforderungssystems, welches gleichermaßen die Anforderungen an die klinische Chemie und auch an die Transfusionsmedizin abdeckt. Die Ausarbeitung des Zusammenspiels dieser Systeme ist noch nicht abgeschlossen. Die ärztliche Versorgung erfolgt auf unseren Intensivstationen mit vier (Nacht- und Wochenenden) bis sechs (Tagschichten an Arbeitstagen) Facharzt- Assistenzarztkolleginnen und Kollegen, sowie zwei Oberärztinnen/-ärzten jeweils in der Tag- und in der Spätschicht, von denen einer nachts als Bereitschaftsdienst weiterarbeitet. Ein Team, bestehend aus einem Arzt sowie 2 Intensivpflegekräften, führt darüber hinaus innerklinische Transporte von Intensivpatienten zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen durch und stellt gemeinsam mit dem diensthabenden ITS-Oberarzt eine Betreuung aller Intensivstationen sowie die innerklinischen Reanimationen und die Primärversorgung, z. B. von Polytrauma Patienten und anderen, im Schockraum der Notaufnahme sicher. Die IMC-Station wird ebenfalls durch die tägliche Anwesenheit eines ITS-Oberarztes sowie eines intensiverfahrenen Assistenz- oder Facharztes jeweils in der Tag- bzw. Nachtschicht, die an einen mit Anwesenheit verbundenen Bereitschaftsdienst gekoppelt ist, versorgt. Ein Kernpunkt der klinischen Forschung liegt auf der Verbesserung des Verständnisses der Pathophysiologie und Epidemiologie der Sepsis sowie auch der Entwicklung neuer Diagnostik und Therapieverfahren im Bereich dieses Krankheitsbildes. Auch im Jahr 2012 beteiligte sich unser Intensivteam an der Durchführung verschiedener intensivmedizinischer Studien. Hierbei wurden u. a. auf der Intensivstation eine Reihe von Interventionsstudien nach AMG zur Therapie der Sepsis durchgeführt: darunter zwei Studien des vom Bund geförderten Kompetenznetzes Sepsis (SepNet): HYPRESS (Hydrokortison vs. Placebo bei schwerer Sepsis) und SISPCT. SISPCT ist eine bifaktorielle Studie, die einerseits die Effektivität einer Selenbehandlung und andererseits die Auswirkungen der Procalcitoninbestimmung auf die antimikrobielle Therapie und Fokussanierung untersucht. Die MaxSep-Studie (Monotherapie mit Meropenem mit einer Kombinationstherapie mit Meropenem und Moxifloxacin bei schwerer Sepsis/septischen Schock) konnte unlängst erfolgreich im Journal Lancet publiziert werden. Außerdem wurde im Rahmen einer Phase III Studie die orale Gabe von Talactoferrin alpha der Firma Agennix bei schwerer Sepsis/ septischem Schock (OASIS-Studie) untersucht. In Zusammenarbeit mit dem CAPNET wird in einer multizentrischen Studie eine Probenbank von Pneumonie-Patienten zur Charakterisierung der inflammatorischen Wirtsantwort angelegt (PROGRESS-Studie). Mit einer ähnlichen Fragestellung beteiligt sich Jena an einer Probenbank von Patienten mit Sepsis nach Splenektomie (SPLEENOFF). Die Intensivstation der KAI ist als Kernbereich des vom BMBF finanzierten Center for Sepsis Control & Care (CSCC) an verschiedenen Projekten beteiligt: Die MEDUSA-Studie ist ein Qualitätsverbesserungsprojekt, 3. 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Anzahl Patienten 3.797 4.179 4.051 4.056 3.768 3.773 3.769 3.460 Behandlungstage (d) 16.426 17.059 16.909 16.971 16.507 15.574 15.891 15.644 4,33 4,08 4,2 4,2 4,4 4,1 4,2 4,5 TISS 28 gesamt/ Durchschnitt 653.574/ 39,8 658.351/ 38,6 660.184/ 39,1 616.869/ 36,4 634.911/ 38,5 590.852/ 37,9 591.836/ 37,2 617.731/ 39,5 Bronchoskopien 2.038 1.986 2.289 2.152 2.487 1.938 1.729 1.846 Nierenersatzverfahren (h) 36.408 34.128 41.244 45.804 47.179 36.840 32.789 38.995 408 432 454 369 499 461 489 565 Beatmungspatienten 2.654 (70 %) 3.026 (72 %) 3.090 (76,3 %) 3.269 (81 %) 3.030 (80 %) 2.979 (79 %) 2.983 (79 %) 2.761 (80%) Pat. mit Beatmung < 24 h 1.976 2.168 2.186 2.340 2.098 2.206 2.191 1.984 Pat. mit Beatmung > 24 h 678 858 904 929 932 773 792 777 Auch außerhalb der Sepsisforschung wurden wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Im Auftrag der Fa. Sanofi wurden Patienten mit Langzeitbeatmung auf die Entwicklung einer beatmungsassoziierten Pneumonie beobachtet. Die Studie dient der Vorbereitung auf eine Studie zur Prüfung eines Pseudomonas-Impfstoffes. Der Bereich Intensivmedizin unterzog sich im Jahr 2012 erstmalig einem erweiterten Prozess-Audit mit Risikobetrachtung und erzielte auch hierbei wie in den Jahren zuvor erfolgreich die Zertifizierung nach ISO 9001. Zudem nahm unser Team erneut am Benchmarkprojekt „Qualitätsmanagement ITS“ unter dem Dach der LÄK Thüringen teil. Weitere QM-Maßnahmen, welche im Jahr 2012 durchgeführt wurden, waren wöchentlich abgehaltene und dokumentierte Oberarztbesprechungen zur Versorgungsqualität unter Teilnahme der Leitung, die aktive Mitgliedschaft in der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft „Qualitätssicherung in der Intensivmedizin“ der DIVI und die regelmäßige Teilnahme am sog. KISS-Projekt zur Erfassung Device-assoziierter nosokomialer Infektionen. Die Daten des KISS-Projektes werden regelmäßig in einem eigens dafür etablierten Team ausgewertet und dann im Oberarztkreis besprochen. Im Jahr 2012 wurden zudem zahlreiche Standardarbeitsanweisungen zur Intensivtherapie entlang bestehender Leitlinien aktualisiert und neu erarbeitet. Die Verbesserung der Patientenvisiten stand weiterhin im Fokus. Im Rahmen einer fortlaufenden Qualitätsinitiative zur Verbesserung der Angehörigen- und Teamkommunikation auf der ITS wurden mehrere Interventionen entwickelt und durchgeführt, einschließlich der Schulung von Medizinstudenten im Skills-Lab der Medizinischen Fakultät, der Schulung von Pflegekräften, der Entwicklung und Einführung eines Intensivtagebuchs, und der Einführung von sogenannten „Communication facilitators“ in Kooperation mit dem vom CSCCC geförderten EIDECS Team, die stundenweise für die Gesprächsbegleitung von Angehörigen und ITS-Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Wissenschaftliche Projekte im Rahmen dieses Qualitätsprojekts wurden in Kooperation mit der Palliativstation des UKJ, der FH Jena und der FH Bayreuth durchgeführt, so eine Umfrage zur Besucherzufriedenheit mittels FS-ICU-Fragebogen (family satisfaction in the ICU), eine Befragung von Angehörigen zu ihren Bedürfnissen (zusammen mit der FH Jena), und ein Vergleich der Belastung und Zufriedenheit von ITS- und Palliativstationsmitarbeitern und eine Analyse von Patientenverfügungen. Diese Aktivitäten werden im kommenden Jahr fortgeführt und erweitert. Schmerztherapie bei dem die Dauer von der Diagnosestellung eines septischen Schocks bis zur ersten Antibiotikagabe verkürzt werden soll. Die EIDECS-Studie hat die Verbesserung der Angehörigenkommunikation insbesondere im Rahmen der End-of-Life-Decisions zum Ziel. Die Arbeitsgruppe zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivstation erfasst alle Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock im Sepsis Registry des CSCC und bietet die Patienten den verschiedenen klinischen Studiengruppen des CSCC zum Studieneinschluss an. Diese Arbeitsgruppe vermittelt auch Patienten für eine mögliche Studienbeteiligung an andere Projektgruppen des CSCC. Exp. Anästhesie Leberersatzverfahren (h) Unser Team legt besonderen Wert auf einen stets kollegialen und freundschaftlichen Umgang mit allen interdisziplinär eingebundenen Kolleginnen und Kollegen anderer Bereiche des Klinikums. Dabei steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen stets die sichere Behandlung der uns anvertrauten Patienten anhand von international anerkannten Qualitätsstandards. Pflege Mittlere Verweildauer (d) Intensivtherapie 2005 Notfallmedizin Leistungen Anästhesiologie Abb. 3: Leistungszahlen im Bereich der operativen Intensivmedizin 15 3. LEISTUNGSSTATISTIK Tab. 1 2011 Jan. Feb. März Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sept. Okt. Nov. Dez. 3.3 Notfallmedizin Gesamt 2011 Einsätze/d Gesamt 2011 Einsatzstatistik Jena 2010 NEF RTH Gesamt 298 309 290 279 310 284 308 305 282 317 301 354 82 87 116 142 155 139 147 136 121 115 77 97 3637 10,0 3472 380 396 406 421 465 423 455 441 403 432 378 451 1414 5051 Abb. 1: Einsatzaufkommen NEF & RTH 2012 3,9 13,8 1364 4836 0 50 100 150 200 250 Jan. 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Christoph 70 1268 1358 1410 1297 1441 1389 1364 1414 Im Jahr 2012 haben wir insgesamt in der Notfallrettung 5.051 Einsätze (2011: 4.636) absolviert, in beiden Notarztbereichen gab es einen diskreten Anstieg der Einsätze. Das Einsatzaufkommen bei dem bodengebundenen Notarztdienst in der Stadt Jena ist, entgegen dem Jenaer Trend der vergangenen Jahre, angestiegen. Insgesamt gab es 3.637 (2011: 3.472) Notarztalarmierungen. Der Anstieg ist wieder vergleichbar mit dem Thüringer und auch bundesweiten Trend. Doch im Vergleich mit Versorgungsgebiet und Bevölkerungszahl und -struktur sind die notärztlichen Einsätze deutlich geringer als in ähnlichen Städten wie Erfurt oder Gera. Diese Zahl ist Ausdruck einer Verbesserung bei der Notarztdisponierung, denn dieser Trend wurde nicht durch andere ärztliche Dienste (Luftrettung o. a. Kassenärztlicher Notfalldienst) oder durch nichtarztbesetzte Rettungsmittel übernommen. Insgesamt ist die durchschnittliche Einsatzfrequenz auf 10 Einsätze/24 Stunden (2011:9,7 E./24h) angestiegen. Die täglichen Einsatzanforderungen schwanken weiterhin zwischen drei bis 21 Einsätzen (NEF) in 24 Stunden. (Tab. 1/ Graphik 1 & 1a). NEF Jena 4178 4025 4186 3828 3847 3543 3472 3637 5446 5383 5596 5125 5288 4932 4836 5051 Abb. 1a: Entwicklung der Einsatzzahlen 2006 - 2012 0 2007 2008 2009 2010 2011 2012 500 1000 1500 2000 2500 4186 3000 3500 450 500 290 116 Apr. 279 142 Mai 310 155 Jun. 284 139 Jul. 308 147 Aug. 305 136 Sept. 282 121 Okt. 317 115 Nov. 301 77 Dez. 354 97 NEF RTH Tab. 1: Einsatzaufkommen NEF & RTH 2012 2012 NEF RTH Gesamt Januar 298 82 380 Februar 309 87 396 März 290 116 406 April 279 142 421 Mai 310 155 465 Juni 284 139 423 Juli 308 147 455 August 305 136 441 September 282 121 403 Oktober 317 115 432 November 301 77 378 Dezember 354 97 451 3.637 1.414 5.051 Gesamt 2012 Einsätze/d 10,0 3,9 13,8 Gesamt 2011 3.472 1.364 4.836 Tab. 1a: Entwicklung der Einsatzzahlen 2006 - 2012 4500 1410 NEF Jena RTH Christoph 70 Gesamt 3828 2006 4.025 1.358 5.383 3847 2007 4.186 1.410 5.596 2008 3.828 1.297 5.125 2009 3.847 1.441 5.288 2010 3.543 1.389 4.932 2011 3.472 1.364 4.836 2012 3.637 1.414 5.051 1297 1441 3543 1389 3472 1364 3637 1414 NEF Jena 16 4000 400 309 87 März Die notärztliche Sicherstellung im bodengebundenen Rettungsdienst (NEF Jena - Stadt, Leitende Notarztgruppe (LNG) Jena/Weimar und Intensivtransport des IVD Thüringen – Standort Jena) sowie im Luftrettungsdienst (LRZ „Christoph 70“ Jena-Schöngleina) wurden im Jahr 2012 erfolgreich fortgesetzt. Die ärztliche Besetzung des Intensivtransportwagens wird anhaltend durch unterschiedliche Kollegen/-innen unserer Klinik in Nebentätigkeit besetzt. 350 298 82 Feb. PD Dr. med. Johannes Winning Leiter Funktionsbereich Notfallmedizin 300 Christoph 70 3. 1997 1998 Nordhausen 1999 2000 2001 761 905 1059 1157 1186 1095 953 886 874 1011 952 897 828 741 Suhl 920 642 796 854 955 854 140 214 354 398 474 546 607 2051 2470 2376 2712 2833 3064 2937 Bad Berka 2002 2003 952 2004 1091 1170 1277 741 854 941 945 955 977 941 980 980 677 663 677 2973 3095 3234 354 796 398 973 965 581 3033 474 546 897 2005 2006 2007 1268 1358 854 991 996 1410 129870 1441 Christoph andere Thüringer RTH-Stationen 1091 1199 1306 983 992 805 809 3242 3346 973 965 607 581 2008 941 941 2009 980 980 952 1175 2038 456 1010 953 642 909 443 1208 2097 756 1098 886 828 1097 383 1935 905 1011 796 128 3574 140 2494 677 1303 1700 761 1197 874 741 1146 85 3670 214 2853 3914 354 2461 398 2840 1994 456 953 642 1995 756 886 828 1996 761 874 741 140 2051 214 2470 354 2376 1096 3551 3669 Bad Berka 3843 Suhl Nordhausen 977 1994 1389 456 663 Bad Berka 4500 3500 4000 2012 2011 2010 2009 2008 2007 983 992 1.050 1.172 1.096 1.010 1.098 1197 805 809 1998 1059 1999 1157 2000 1186 2001 1095 1913 1059 920 854 139 2106 1157 952 955 199 1925 1186 897 854 174 474 2972 546 3263 607 3111 1997 905 1011 796 1998 1059 920 854 1999 1157 952 955 2000 1186 897 854 2001 1095 973 965 398 2712 474 2833 546 3064 607 2937 581 3033 938 2002 1091 2121 1095 973 965 183 2005 1268 2006 1358 2007 1410 2008 1298 2009 1441 2010 1389 2150 1277 977 980 193 2163 1268 991 983 189 2224 1358 996 992 236 2374 1410 1091 1050 233 2582 1298 1199 1172 211 2600 1441 1306 1096 198 21 1389 1175 1010 663 3329 677 3427 805 3431 809 3582 938 3784 936 3880 952 4041 909 3574 2002 1091 941 941 2003 1170 945 980 2004 1277 977 980 2005 1268 991 983 2006 1358 996 992 2007 1410 1091 1050 2008 1298 1199 1172 677 2973 663 3095 677 3234 805 3242 809 3346 938 3551 936 3669 952 581 3216 677 3167 2076 2004 1277 2159 1170 945 980 234 1091 941 941 194 936 2003 1170 909 1.097 1146 RTH Jena „Christoph 70“ 2009 1441 1306 1096 2010 1389 1175 1010 952 3843 909 3574 3000 3500 2500 3000 1500 1000 500 0 LRZ Jena: 1994-1997 BW, ab 1998 ADAC LRG 2004 Primäreinsätze Sekundäreinsätze 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Jena/SHK/WE 897 737 858 758 760 720 Saalfeld/SOK 113 124 100 122 123 169 Weimarer Land 68 104 111 117 110 95 Gera/RDZ OT 50 48 47 60 67 58 Burgenland 70 100 136 157 100 132 2008 2009 2010 2011 2012 72,8 78,3 78,9 82,9 84,6 85,3 85,2 80,2 21,8 16,3 15,4 9,9 9,3 8,0 6,3 8,7 5,4 5,4 5,7 7,2 6,1 6,7 8,5 10,3 Abb. 3b: Entwicklung des Einsatzgeschehens Primäreinsätze 100 80 Sekundäreinsätze 5,7 7,2 6,1 6,7 15,4 9,9 9,3 82,9 84,6 8 85,3 78,9 Fehleinsätze 8,5 6,3 85,2 10,3 8,3 8,7 80,2 82,3 9,4 60 40 Abb. 3a: Anfordernde Leitstellen Saalfeld / SOK Weimarer Land Gera / RDZ OT Burgenland Hof / Coburg Erfurt / SÖM 9,4 8,3 Sonst. Leistellen KST Jena Pflege Jena / SHK / WE 82,3 Exp. Anästhesie 2010 Einsätze 2012 720 169 95 58 132 7 39 53 141 2009 Einsätze 2011 760 123 110 67 100 5 30 53 116 2008 Jena / SHK / WE Saalfeld / SOK Erfurt/SÖM Weimarer Land Gera / RDZ OT Sonst. Leistellen Burgenland Hof / Coburg KST Jena Erfurt / SÖM Sonst. Leistellen KST Jena 20 200512 Einsätze 102006 Einsätze 6 5Einsätze 2008 7 Einsätze 2009 Einsätze 2007 Einsätze 2010 755 790 897 737 858 758 20122 98 28 93 25 42 44113 30 124 39 100 60 81 68 104 111 117 40 50 48 47 60 0 25 51 26 18 36 53 53 48 56 70 100 136 157 16 18 20 12 10 6 13921 121 119 89 28 116 25 141 42 34 44 18 22 25 26 18 36 206 219 139 121 119 89 2007 Hof/Coburg Leitstellen 2007 2012 Leitstellen Fehleinsätze 2006 2011 Tab. 3: Anfordernde Leitstellen 2005 Schmerztherapie 2000 Notfallmedizin 2000 2500 0 996 1.091 1.199 1.306 1.175 1.208 1303 1997 905 andere Thüringer RTH-Stationen 4000 500 991 Abb. 2a: Übersicht der RTH Einsätze Bad Berka 5000 1000 2006 2012 1996 1414 761 RTH Christoph 70 Nordhausen Suhl 1500 2005 2011 1995 1364 756 Christoph 1050 117270 Nordhausen 938Suhl 936 Erfurt 677 2010 945 Abb. 2: Entwicklung der Luftrettung Thüringens RTH Jena „Christoph 70“ 2004 2003 2002 2001 2000 1999 874 1.011 920 Anästhesiologie 1996 756 2006 Bad Berka 1995 456 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Suhl 1994 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Nordhausen 905 1.059 1.157 1.186 1.095 1.091 1.170 1.277 1.268 1.358 1.410 1.298 1.441 1.389 1.364 1414 Intensivtherapie Jena Christoph 70 761 RTH Jena „Christoph 70“ 1998 1997 1996 Tab. 2: Entwicklung der Luftrettung Thüringens Einsätze 2007 Einsätze 2008 Einsätze 2009 Einsätze 2010 Einsätze 2011 Einsätze 2012 17 3. LEISTUNGSSTATISTIK Im Bereich der Luftrettung (RZ Jena – Christoph 70) sind die Einsatzahlen im Jahr 2012 im Vergleich zu den vorangegangenen Jahren relativ konstant geblieben. Wie in den vergangenen Jahren liegen wir auch in 2012 deutlich über dem Stationsmittelwert der vergangenen zehn Jahre (1.316). Mit insgesamt 1.414 Einsätzen (2011: 1.364) hat unser Luftrettungszentrum „Christoph 70“ im Vergleich aller Thüringer Rettungstransporthubschrauber (Nordhausen, Suhl) und auch Primäreinsätze dem Tab. 4: Entwicklungen Einsatzarten RTH Christoph 70 Primär- Sekundär- Fehleineinsätze einsätze sätze RTH 2009 RTH 2012 1072 1169 1097 1229 Sekundäreinsätze 278 207 209 139 121 Fehleinsätze 69 68 77 102 79 77 1.358 2007 1.169 139 102 1.410 1.097 121 79 Primäreinsätze 1.229 116 96 1.441 2010 1.184 87 118 1.389 2011NACA 1 NACA 2 Sekundäreinsätze 1.500 1164 116 87 119 133 96 118 141 117 1364 1414 79 121 139 1169 Fehleinsätze 96 116 1229 102 77 209 1.200 1.297 2009 2012 1104 GESAMT 209 118 87 1184 1097 1072 117 141 133 1164 119 1104 900 1,5 % 1,0 % 10,3 % 1.164 8,5 % 41,9 % 27,2 % 34,7 % 43,0 % 133 16,1 % 117 8,7 % NACA 1 NEF 2008 3,0 % 1.414NEF2,52009 % 1,7 % NACA 2 0 NACA 3 NACA 4 NACA 5 25,5 % 47,7 % 16,3 % 3,7 % 3,0 % 22,7 % 51,0 % 15,6 % NEF 2010 2,9 % 24,1 % 49,4 % 1,3 % 0,7 % NACA 6 NACA 7 1,1 % 2,7 % 3,5 % 0,8 % 3,5 % 15,6 % 3,6 % 1,0 % 3,4 % 0,9 % 6,7 % 35,8 % 46,1 % 8,0 % 0,4 % 2,02011 % NEF 4,0 % 22,4 % 50,0 % 14,7 % 4,2 % 1,3 % 3,3 % 0,2 % 6,0 % 33,0 % 49,2 % 9,7 % 0,9 % 0,92012 % NEF 5,8 % 22,4 % 45,4 % 17,9 % 4,3 % 1,6 % 2,6 % Abb. 5: der 0,7 %Übersicht 12,5 % 37,7 % Einsatzkategorien/RTH 24,4 % 18,8 % 2,4 % 3,5 % Tab 4 RTH 2009 RTH 2010 RTH 2011 RTH 2012 2004 Primäreinsätze 930 Fehleinsätze NACA 1 NACA 3 NACA 4 Abb. 5: Übersicht der Einsatzkategorien/NEF Entwicklungen Einsatzarten Christoph 70 Christoph 70 Sekundäreinsätze NACA 2 2012 1.364 NACA 7 2011 NACA 6 2010 141 NACA 5 2009 119NACA 4 2008 300 NACA 3 2007 600 1.104 278 2005 2006 2007 2008 2009 2010 993 1072 1169 1097 1229 1184 207 209 139 121 116 NEF 2009 87 69 68 77 102 79 96 118 1277 1268 1358 1410 1297 1441 1389 NACA 7 NACA 5 NACA 6 NACA 1 NACA 2 NEF 2010 NACA 3 NEF 2011 NACA 4 NEF 2012 NACA 7 NACA 5 NACA 6 Abb. 5: NACA-Score Verteilung bodengebundener RD vs. Luftrettung 18 2012 1184 1268 4: Entwicklungen 1358 1410 1297 1441 1389 Abb. Einsatzarten RTH Christoph 70 1277 gesamt 1.072 RTH 2010 RTH 2011 993 2006 RTH 2008 930 2006 2008 Intensiv transporthubschrauber (Bad Berka) auch in 2012 eine Spitzenreiter-Position eingenommen. Mit der leicht angestiegenen Einsatzzahl (Anstieg zum Vorjahr beläuft sich auf einen Einsatz / Woche) sind im vergangenen Jahr unsere Flug- und Einsatzzeiten angestiegen, bedingt durch eine größere Anzahl von Einsätzen in weiter entfernt liegenden Territorien und einem Anstieg der dringenden Sekundärtransporte von zu Klinik. 2004 2005 2006 2007 2008 Klinik 2009 2010 2011 RTH 2009 RTH 2010 RTH 2011 RTH 2012 NEF 2009 NEF 2010 NEF 2011 NEF 2012 NACA 1 1,0% 0,9% 0,2% 0,7% 3,0% 2,9% 4,0% 5,8% NACA 2 8,5% 6,7% 6,0% 12,5% 22,7% 24,1% 22,4% 22,4% NACA 3 34,7% 35,8% 33,0% 37,7 51,0% 49,4% 50,0% 45,4% NACA 4 43,0% 46,1% 49,2% 24,4% 15,6% 15,6% 14,7% 17,9% NACA 5 8,7% 8,0% 9,7% 18,8% 3,5% 3,6% 4,2% 4,3% NACA 6 0,7% 0,4% 0,9% 2,4% 0,8% 1,0% 1,3% 1,6% NACA 7 2,5% 2,0% 0,9% 3,5% 3,5% 3,4% 3,3% 2,6% 3. 469 279 95 74 70 46 75 19 68 42 43 10 3 4 Abb. 6: Verteilung der Einsatzanlässe RTH in Prozent (1.414) 1,5 % Herz/Kreislauf Neurologischer Notfall Verkehrsunfall Sonstige Anforderung Arbeits-/Schulunfall Freizeitunfall Psychatrischer Notfall Sonstiger chirurgischer Notfall Atmung Abdomen Stoffwechsel Vergiftung Kindernotfall Gynäkologischer Notfall 5,2 % 7,3 % 3,2 % 1,6 % 1,4 % 0,5 % 0,2 % 21,5 % Die Leitende Notarztgruppe wurde insgesamt 6 Mal zum Einsatz gebracht. Die Einsätze waren vorsorglich bei Großveranstaltungen (2x) und bei Bränden an Mehrfamilienhäusern (3) im Leitstellenbereich Jena. Zusätzlich waren Notärzte und Leitende Notärzte bei zwei Übungen zum Massenanfall von Verletzten mit unterschiedlichen Szenarien beteiligt. 36,2 % Gleichzeitig ist das Anforderungsverhalten der umgebenden Rettungsleitstellen durch den Einsatz des mit der Nutzung der Luftrettung in den Flächenkreisen/ Rettungsdienstbereichen (RLS-Bereiche Burgenland, Saalfeld, Weimarer Land) gegenüber den städtischen Ballungsgebieten (Gera, Erfurt, Jena) konstant geblieben. Die Anforderungen des RTH zur Unterstützung des bodengebundenen Rettungsdienstes werden im Bezug auf die Einsatzzahlen durch die städtischen Leitstellen noch zu wenig genutzt. Die Einsatzanlässe für den RTH Christoph 70 sind zum Großteil (72 %) akuten Erkrankungen gewidmet, statis Atmung Stoffwechsel Neurologisch Psychiatr. Kindernotfall tisch ist nurHerz Kreislauf bei einem derAbomen täglichen vier ein er NotfallEinsätze Notfall RTH (1290 68 42 279 75 3 Traumapatient zu469 versorgen. Dieses43 Verhältnis bewegt Tabelle 8 *) NEF (3432*) Gesamt RTH (1290) NEF (3432) Neben der notfallmedizinischen Sicherstellung werden unterschiedlichste Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen durch unseren Bereich durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil ist die Ausbildung der Medizin-Studenten im Querschnittsbereich Notfallmedizin mit intensiven praktischen Übungen und auch feuerwehrtechnischen Demonstrationen. Bei der studentischen Evaluation aller klinischen Lehrveranstaltungen wird die von uns durchgeführte notfallmedizinische Ausbildung mit positiver Kritik bewertet und als sehr wichtig für die künftige ärztliche Tätigkeit eingestuft. Auch im Jahr 2012 haben wir die Notfall- und ReaniGyn/ Sonstige Vergiftungen Arbeits-‐/ Verkehrsunfa Freizeitunfall Sonstiger mationsweiterbildung Personals im Geburtshilfe Anforderung Schulunfall des llmedizinischen chirur. Notfall 4 74 10 70 95 46 19 stationären und ambulanten Bereich am Klinikum bis 1007 307 189 273 535 599 34 14 156 105 49 41 67 45 1324 359 199 130 742 739 95 22 303 137 146 175 191 160 6,32 13,64 28,71 93,68 86,36 71,29 27,34 6: 16,16 24,62 16,15 37,33 9,47 Abb. Anforderungsprofi l 72,66 83,84 75,38 83,85 62,67 90,53 NEF Jena & RTH Christoph 70 2012 Anästhesiologie Die verschiedenen Dienste im Bereich der Notfallmedizin werden von insgesamt 63 Ärzten unserer Klinik durchgeführt, davon sind 20 Kollegen (KAI) in der Luftrettung tätig. 5,8 % Intensivtherapie 3,5 % 5,7 % Notfallmedizin 5,4 % sich im bodengebunden Rettungsdienst bei einer Relation von einem Traumapatient bei 10 Einsätzen. (Tab. 2 - 5/Grafik 2a, b - 3a, b, 4 - 6). Schmerztherapie Anforderungsgrund (nur PT und PV) Monat Herz/kreislauf Neurologischer Notfall Verkehrsunfall Sonstige Anforderung Arbeits-/Schulunfall Freizeitunfall Psychatrischer Notfall Sonstiger chirurgischer Notfall Atmung Abomen Stoffwechsel Vergiftung Kindernotfall Gynäkologischer Notfall 13,14 52,74Anforderungsprofi 68,00 39,79 41,88 l Tab. 6: 86,86 47,26 32,00 60,21 58,13 NEF Jena & RTH Christoph 70 2012 0 200 400 600 800 Herz Kreislauf Atmung RTH NEF (1.297 Patientenkontakte) (3.421 Patientenkontakte) Herz Kreislauf 469 1.007 Atmung 68 307 Abomen 42 189 Stoffwechsel 43 273 Neurologischer Notfall 279 535 Psychiatr. Notfall 75 599 Kindernotfall 3 34 Gyn/ Geburtshilfe 4 14 Sonstige Anforderung 74 156 Vergiftungen 10 105 Arbeits-/Schulunfall 70 49 Verkehrsunfall 95 41 Freizeitunfall 46 67 Sonstiger chirur. Notfall 19 45 1.000 Exp. Anästhesie Anforderungsprofil NEF Jena & Christoph 70 2011 Stoffwechsel Neurologischer Notfall Psychiatr. Notfall Kindernotfall Gyn/ Geburtshilfe Sonstige Anforderung Vergiftungen Arbeits-/Schulunfall Verkehrsunfall Freizeitunfall Sonstiger chirur. Notfall RTH (1290 *) NEF (3432*) Pflege Abomen 19 3. LEISTUNGSSTATISTIK Einsatzradien 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 Abb.2847: Entferung zum 463 246 140 Einsatzort 89 42 1-10 Primär Sekundär 1 9 24 Primär 1-10 23 13 6 15 4 >70 Sekundär 284 1 11-20 463 9 21-30 246 24 31-40 41-50 51-60 12 8 Tab. 7: Entferung zum Einsatzort (km) Einsatzradien Primär Sekundär 1-10 284 1 11-20 463 9 21-30 246 24 31-40 140 23 41-50 89 13 51-60 42 6 61-70 15 4 >70 12 8 140 23 89 13 42 6 61-70 15 4 >70 12 8 Angaben in Kilometer Grafische Darstellung der prozentualen Häufigkeiten nach den Kategorien hin zu speziellen notfallmedizinischen Weiterbildungen in Zusammenarbeit mit der Akademie der LÄK Thüringen durchgeführt. Hierunter fielen die fünf Veranstaltungen am Klinikum zur Vermittlung von theoretischen Grundlagen basierend auf den aktuellen ERC Leitlinien von 2010. Die Umsetzung des hier erworbenen Wissens konnte dann in 43 praktischen Kursen am Klinikum und zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Veranstaltungen von Kliniken des UKJ´s weiter vertieft werden. So haben wir auch im Jahr 2012 den 80-Stunden-Kurs zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, den Kurs zum Erwerb der Fachkunde Leitender Notarzt (40 h) und diverse Auffrischungskurse für notfallmedizinisches Personal aus Klinik und Rettungsdienst eigenständig oder begleitend zu Kongressen durchgeführt. (s. a. Abschnitt Lehre). Ferner wurde ein Projekt zur gemeinsamen Analyse und Ergebnisvergleichen von erhobenen präklinischen Daten und klinischen Daten unter dem Management von Herrn C. Stumme begonnen. Hierbei werden die Daten des e-pen-Systems (Notarztprotokoll) mit den Daten von COPRA-5 (ITS) bzw. COPRA-6 (ZNA) sowie mit dem SAP verbunden, so dass die Dokumentation der Patienten von Beginn des ersten präklinischen Kontaktes bis zur Entlassung des Patienten aus der Klinik nachverfolgt und analysiert werden kann (Abb. XY). Für dieses Projekt wurde ein Antrag zur Förderung durch das BMBF gemeinsam mit der Landesärztekammer Thüringen und der Kassenärztlichen Vereinigung in Weimar eingereicht. Präklinisches und Innerklinisches Reanimationsregister Durch den Bereich sind ständige Vertretungen in den zuständigen Beiräten bzw. AG in den Bundes- u. Länderministerien sowie Notarztgremien (agtn, ÄLK, Deutschlandweite Präklinische Daten KVT) besetzt. OA Dr. Reichel besetzt im EhrenBezügl. besonderer Fragestellungen (ADAC/DRF) amt den Vorsitz des Ausschuss Rettungswesen der LÄK Thüringen, des Notarztbeirates der KVT und auch anhaltend den Vorsitz der Gesamtdatenbank Präklinische Daten Thüringer Notarzt-AG (agtn). NEF/RTH des UKJ SPSS, SQL bzw. "R" Unser Jenaer Pilotprojekt der elektronischen Datenerfassung mittels papiergebundenen Einsatzprotokoll und ePen, haben wir zu einem thüringenweiten Projekt in Zusammenarbeit mit der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen ausgeweitet und haben uns 2012 um eine weitere praktische Einführung in anderen RD-Bereichen in Thüringen bemüht. Mit diesem Procedere verbessert sich die Datenqualität der erfassten Einsätze und für den diensthabenden Arzt reduziert sich eine umständliche Datenerfassung nach dem Einsatz. Gleichzeitig können wir durch eine gemeinsame Datensammlung ein Qualitätsmanagement für den Rettungsdienst im Freistaat Thüringen erzielen. 20 Präklinische Daten RTW Jena (ASB/DRK/Seifert/FW) ZNA-Datenbank COPRA-6 ITS-Datenbanken SAP Labor,, Diagnosen, VVerweildauer Mikrobiologische Befunde (Abb. 8) Schematische Darstellung der künftigen Datenbank. Die präklinischen Daten des Notarztes sollen mit den Daten der Hilfsorganisationen und der Klinik kombiniert werden. Dies ermöglicht ein Qualitätsmanagement vom Erstkontakt zum Patienten bis zu dessen Entlassung aus der Klinik. ausgewertet. Hierbei zeigte sich bereits bei der geringen Fallzahl ein signifikanter klinischer Vorteil bezüglich entsprechender Surrogate Parameter. Schmerztherapie In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg Nord und dem Klinikum Fürth wurde eine multizentrische prospektive Studie zur Evaluierung des diagnostischen Wertes einer BNP-Bestimmung im präklinischen Bereich etabliert. Der Beginn der Studie in allen drei Zentren ist für Juni 2013 geplant. Exp. Anästhesie Im August 2012 trafen sich regionale Vertreter des Rettungsdienstes mit den Notärzten des UKJ´s. Hierbei wurden wesentliche Ziele zur Stabilisierung und auch mögliche Verbesserungspotentiale der Versorgungsqualität in der Region abgesteckt. Hierunter fällt die Erarbeitung von gemeinsam abgestimmten Arbeitsanweisungen für Standardsituationen im Rettungsdienst durch entsprechende Arbeitsgruppen von Vertretern der ZNA, der Notärzte und in gleicher Weise auch der Hilfsorganisationen. Insbesondere sollte die Versorgungsqualität der Patienten mit Schlaganfall, Patienten mit Polytrauma und Patienten mit Herzinfarkt festgeschrieben werden. Hierzu wurden zu den einzelnen Arbeitsgruppen jeweils Vertreter der Fachgebiete Neurologie, Unfallchirurgie und Innere Medizin einbezogen. Notfallmedizin Intensivtherapie Anästhesiologie 3. Zur Verbesserung des Fehlermanagements wurde die Etablierung von gemeinsamen M&V-Konferenzen des Rettungsdienstes, der ZNA und der Notärzte beschlossen. Ferner wurden deutschlandweite (!) 164 CIRS-Zwischenfälle bezüglich des Atemwegsmanagements analysiert und ausgewertet. Eine entsprechende Veröffentlichung war am Jahresende 2012 kurz vor ihrem Abschluss. Pflege Um Patienten mit Verdacht auf Sepsis noch früher und effektiver zu behandeln, wurde im Januar 2012 die frühzeitige standardisierte Sepsistherapie im Rettungsdienst begonnen. Diese Maßnahmen umfassen die diagnostische Gewinnung von Blutkulturen, die rasche antibiotische Therapie und die entsprechende Volumentherapie nach klinischen Kriterien. Bis zum Jahresende 2012 wurden ca. 40 Patienten nach diesem neuen Schema behandelt und wissenschaftlich von Herrn Dr. O. Bayer 21 3. ambulant konsilarisch-stationär Jahresleistung LEISTUNGSSTATISTIK 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 1920 2232 2547 2449 2279 2631 2418 2467 2285 2409 2409 2012 4136 4222 4342 4455 4663 6055 5886 6015,5 7165,8 6656,5 8673,9 8225 6056 6454 6889 6904 6942 8686 8304 8482,5 9450,8 9065,5 11082,9 10655 2430 Abb. 1: Patientenkontakte/Jahr konsilarisch-stationär ambulant 10000 9000 8000 7000 6000 5000 PDK Schmerzkonsile Axiläre Katheter Femoraliskatheter Ischiadikuskatheter Anlage/Betreuung PCA VIP-Katheter Anlage peri. K. Anlage PDK 2007 2006 0 2005 1000 2003 2000 2004 3000 2008 2009 2010 2011 2012 4000 Patientenkontakte 2010 Patientenkontakte 2011 Patientenkontakte 2012 2967 1676 717,5 456 370 288 72 57 53 4497 1482 1134 516 450 240 124 57 112 4227 1287 959 684 470 273 32 36 64 500 1000 1500 1287 1482 Schmerzkonsile 959 1134 Axiläre Katheter 684 516 Femoraliskatheter 470 450 273 240 Anlage/Betreuung PCA VIP-Katheter Anlage peri. K. Anlage PDK 22 2000 32 124 36 57 64 112 konsiliarischstationär Jahresleistungen 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2.547 4.342 6.889 2.449 4.455 6.904 2.279 4.663 6.942 2.631 6.055 8.686 2.418 5.886 8.304 2.467 6.015,5 8.482,5 2.285 7.165,8 9.450,8 2.409 6.656,5 9.065,5 2.409 7.191,8 9.600,8 2.430 8.225 10.655 Patientenkontakte Patientenkontakte 2011 2500 3000 3500 4000 4500 5000 4227 4497 PDK Ischiadikuskatheter ambulant Abb. 2: Patientenkontakte 2012 (nur Konsile und Akutschmerzdienst) Patientenkontakte 2012 0 Konsultationen PDK 4.227 Schmerzkonsile 1.287 Axilläre Katheter 959 Femoraliskatheter 684 Ischiadikuskatheter 470 Anlage/Betreuung PCA 273 VIP-Katheter 32 Anlage peri. K. 36 Anlage PDK 64 3. Anästhesiologie 3.4 Schmerztherapie Der Bereich der Schmerztherapie hat seit 2007 den Status einer selbstständigen Betriebseinheit und gliedert sich in Arbeitsbereiche: » Akutschmerztherapie (Akutschmerzdienst, Konsiliartätigkeit) » Chronische Schmerztherapie (Ermächtigung, Poliklinik, Stationäre Konsiliartätigkeit, Multimodale stationäre Schmerztherapie, interdisziplinäre Schmerzkonferenzen) Intensivtherapie apl. Prof. Dr. med. Winfried Meißner Leiter Funktionsbereich Schmerztherapie Die Zahl der Patientenkontakte ist in Abb. 1 und 2 wiedergegeben. Akutschmerztherapie PDA PCA Notfallmedizin Schmerztherapie Dazu werden postoperativ Indikatordaten zur Prozess- und vor allem Ergebnisqualität der postoperativen Schmerztherapie erhoben. Die Indikatordaten werden in regelmäßigen Abständen zentral gesammelt, auf einem Benchmarkserver analysiert, visualisiert und zusammen mit den Vergleichsdaten der anderen Teilnehmer und der zeitlichen Entwicklung allen Partnern über eine geschützte Webseite zurückgemeldet (Abb. 3). Ein besonderer Erfolg des Projektes ist darin zu sehen, dass sowohl die anästhesiologische Fachgesellschaft (DGAI) als auch die Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) und deren Berufsverbände diese Initiative nach Auslaufen der BMG-Förderung fortführen. Mittlerweile nehmen 165 Klinken bundesweit sowie in Österreich 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Abb. 3: QUPIS-Website 0 8 31 64 107 131 145 163 Abb. 4: QUPIS-Teilnehmerzahl QUIPS-Teilnehmerzuwachs QUIPS-Teilnehmerzuwachs 200 150 163 145 131 100 107 Pflege TENS Vor einigen Jahren wurde in unserer Abteilung ein System zum kontinuierlichen Qualitätsmanagement der Akutschmerztherapie etabliert. Aus diesem Konzept ist inzwischen ein bundesweites Projekt „QUIPS“ (Qualitätsmanagement in der postoperativen Schmerztherapie) entstanden. Exp. Anästhesie Die postoperative Schmerztherapie nimmt breiten Raum unserer Tätigkeit ein. Dazu gehört die Organisation des Akutschmerzdienstes, der alle Patienten mit differenzierten postoperativen Schmerztherapieverfahren, wie beispielsweise Epiduralkatheter, regelmäßig visitiert und alle anderen Patienten konsiliarisch betreut. Integraler Bestandteil ist die Pain Nurse, die als spezialisierte Pflegekraft eine wichtige Rolle im Akutschmerzdienst und in der interdisziplinären Kommunikation spielt (s. u.). Zusätzlich werden durch die Pain Nurse täglich Patienten mit einer PCA betreut und Patienten mit einem TENSGerät versorgt. 64 50 31 0 8 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 23 3. LEISTUNGSSTATISTIK Abb. 5: Projektstruktur PAIN-OUT Medical Information Systen Representativ sample of postoperative patients Toolkit Benchmark Module European Pain Registry Cost Data Knowledge Information Sytstem Knowledge library Clinician Clinical Decision Support System Institution Core Data Set Guidelines, RCTs, etc. und der Schweiz an dieser Initiative Teil (Abb. 4), und es wurden bisher mehr als 260.000 Datensätze mit steigender Tendenz gesammelt. Weitere Information sind unter www.quips-projekt.de zu finden. Darüber hinaus wurde ein Antrag im Rahmen des 7. EURahmenprogrammes für eine internationale Ausweitung des Projektes („PAIN OUT“) gestellt. Dieser Antrag hatte ein Fördervolumen von nahezu 3 Millionen Euro. Das Projekt hatte mit 17 Partnern in 9 europäischen Ländern unter unserer Leitung 2009 begonnen und wurde bis Ende 2012 gefördert (www.pain-out.eu). Ziel von PAIN OUT ist es, ein weltweites Schmerzregister aufzubauen, den teilnehmenden Kliniken ein internationales Benchmarking zu ermöglichen sowie Werkzeuge zur klinischen Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen (Abb. 5, 6). Das internationale Interesse an PAIN OUT ist groß; neben den 17 Projektpartnern nehmen inzwischen über 60 zusätzliche Kliniken weltweit teil, sodass bis Ende 2012 bereits über 35.000 Datensätze gesammelt werden konnten. Seit dem Ende der EU-Förderung wird das Projekt unter der Leitung des UKJ und in enger Kooperation mit QUIPS weitergeführt. Die International Association for the Study of Pain (IASP) ist Kooperationspartner dieses weltweit größten Akutschmerzregisters. Abb. 6: Europäische Kooperationspartner von PAIN-OUT 24 3. Intensivtherapie Es bestand auch 2012 eine enge Kooperation mit der Abteilung für Neuroradiologie, wobei insgesamt 22 CTgestützte Eingriffe vorgenommen wurden, davon 15 diagnostische Facetteninfiltrationen, 6 Facettendenervierungen und 1 Epiduralblock. Exp. Anästhesie Schmerztherapie Die stationäre multimodale Behandlung chronischer Schmerzpatienten nach OPS-Prozedur 8-918, wird auf den Stationen der Klinik für Neurologie durchgeführt. Bei Aufnahme erfolgt zunächst ein umfangreiches Assessment durch jede einzelne der beteiligten Disziplinen (Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesiologie, Klinik für Neurologie, Institut für Physiotherapie sowie Institut für Psychologie). Anschließend wird in gemeinsamen Besprechungen für jeden Patienten ein interdisziplinärer Therapieplan aufgestellt und durchgeführt. Wiederholte Teambesprechungen begleiten den Behandlungsprozess, schließlich wird der Patient mit einer dezidierten Empfehlung für die Weiterbehandlung entlassen. 2012 wurden 47 chronische Schmerzpatienten im Rahmen des multimodalen Therapiekonzeptes behandelt. Im letzten Jahr wurde auch die stationäre interdisziplinäre multimodale Therapie bei Patienten mit einem CRPS (Complex regional pain syndrome) am UKJ etabliert. 2012 wurden so, gemeinsam mit den Kollegen der Klinik für Unfall- Hand- und Wiederherstellungschirurgie, den Psychologen des Institutes für Psychologie und den Ergotherapeuten, 13 Patienten mit CRPS therapiert. Notfallmedizin Die ambulante Behandlung im Rahmen des Poliklinikvertrages bzw. einer Ermächtigungsregelung wird ergänzt durch eine psychologische Mitbetreuung und der 10 Mal im Jahr stattfindenden offenen interdisziplinären Schmerzkonferenzen. Hier werden sowohl ambulante als auch stationäre schmerztherapeutische „Problempatienten“ einem Spezialistenteam vorgestellt, das sich aus stationär tätigen und niedergelassenen Experten zusammensetzt und konkrete Empfehlungen für weitere diagnostische und therapeutische Schritte ausspricht. Hieraus hat sich eine enge Zusammenarbeit mit den Kliniken für Neurologie, Psychiatrie, Innere Medizin, Neurochirurgie, dem Institut für Physiotherapie, den Kollegen der Neuroradiologie und weiteren Partnern etabliert. Anästhesiologie Chronische Schmerztherapie Kooperation mit der Abteilung für Palliativmedizin Pflege Anfang 2009 wurde die neue Palliativstation eingeweiht, sie ist Teil der Abteilung für Palliativmedizin der Klinik für Innere Medizin (KIM) II. Das bisher in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie beheimatete ambulante Palliativteam – das erste in Thüringen – ist ebenfalls unter dieses neue Dach umgezogen. Die Beziehungen der KAI zur Palliativmedizin sind jedoch nach wie vor eng: Die Abteilung Palliativmedizin wird im Kollegialsystem von den Chefärzten apl. Prof. Winfried Meißner (aus der KAI) sowie PD Ulrich Wedding (aus der KIM) geleitet. Ferner wurde eine Rotationsmöglichkeit für Mitarbeiter der KAI und PJler (Studenten im Praktischen Jahr) in den Bereich Palliativmedizin eingerichtet, die sehr gut angenommen wurde. Nach wie vor nehmen Mitarbeiter der KAI am ambulanten palliativmedizinischen Hintergrunddienst teil. 25 3. LEISTUNGSSTATISTIK Lehre, Fort- und Weiterbildung Die durch die neue Approbationsordnung ermöglichten Gestaltungsfreiheiten in der studentischen Lehre wurden intensiv genutzt. Zwei Projekte sollen als einzigartige Beispiele für die vorklinischen und klinischen interdisziplinären Lehrangebote besonders hervorgehoben werden: » Unter Leitung der Schmerzambulanz wurde erneut eine interdisziplinäre „Schmerzwoche“ als Pflichtveranstaltung für alle Studenten durchgeführt. Dadurch gehört unsere Fakultät zu den wenigen Universitäten, die dieses von der Approbationsordnung vernachlässigte Fach als interdisziplinäre Veranstaltung in den Lehrplan integriert hat. Derzeit wird diese Unterrichtsveranstaltung in den neuen Querschnittsbereich 13 (Palliativmedizin) integriert, der in Jena gleichberechtigt sowohl palliativmedizinische als auch ausgewählte schmerzmedizinische Themen umfassen wird und damit erneut Modellcharakter für Deutschland hat. » Das Wahlpflichtfach „Anatomie und Regionalanästhesie“ für die Studenten des vorklinischen Studienabschnittes erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nach theoretischen Einführungen in Anatomie und Pharmakologie konnten die Studenten im OP regionalanästhesiologische Verfahren in der Praxis beobachten und anschließend ihre Kenntnisse im Präpariersaal vertiefen. Diese Veranstaltung verdeutlichte die Bedeutung der vorklinischen Studieninhalte für die spätere Praxis und führte nebenbei dazu, dass einige Studenten erstmals von der Existenz des ärztlichen Fachgebietes Anästhesiologie erfuhren. Besonders erfreulich: Das Lehrangebot hat 2009 den „Teaching Award“ der deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin gewonnen. Weitere Lehrtätigkeiten betrafen die Mitarbeit an einem interdisziplinären Seminar „Palliativmedizin“, diversen Querschnittsfächern sowie der Pflegeweiterbildung. Die Schmerzambulanz besitzt die volle Ermächtigung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“. Die Ausbildung wird insbesondere dadurch attraktiv, dass sowohl Methoden der Akut- als auch der chronischen Schmerztherapie erlernt werden können, die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Betätigung besteht und die Gelegenheit zur Hospitation in benachbarten Fachgebieten gegeben ist. Auch 2012 gehörte Jena zu den sieben Standorten in Deutschland, in denen das Projekt „Akutschmerzkurs“ erfolgreich durchgeführt wurde. Dieses Angebot richtet sich an Ärzte und Pflegemitarbeiter, die sich komprimiert über den „State of the Art“ im Bereich der postoperativen Schmerztherapie weiterbilden möchten (www. akutschmerzkurs.de). Rolle der Pflege in der Schmerzambulanz Die Erfolge der Schmerzambulanz beruhen zu einem erheblichen Anteil auf dem Engagement der dort arbeitenden Pflegekräfte. Neben den üblichen administrativen und klinischen Aufgaben wurde hier schon frühzeitig das Konzept schmerztherapeutisch qualifizierter Pflegekräfte (Pain Nurse) nach skandinavischem Vorbild eingeführt. Diese Tätigkeit ist durch ein fach- und berufsübergreifendes, sehr selbstständiges Arbeiten gekennzeichnet. Die Pain Nurse führt eigenverantwortlich Visiten und auch differenzierte schmerztherapeutische Patientenversorgungen durch und ist maßgeblich in das Konzept des postoperativen Qualitätsmanagements involviert. Regelmäßig finden Treffen der AG Schmerz mit den Pflegekräften und Ärzten der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und der Klinik für Unfall- Hand- und Wiederherstellungschirurgie statt. Darüber hinaus übernehmen die Pflegekräfte Aufgaben in Fort- und Weiterbildung und sind inhaltlich an den Forschungsprojekten beteiligt. Dies wird nicht nur an den eigenen wissenschaftlichen Beiträgen auf wissenschaftlichen Veranstaltungen deutlich, sondern auch an den zahlreichen Vortragseinladungen zum Thema QUIPS (Qualitätssicherung in der postoperativen Schmerztherapie), postoperative Schmerztherapie und Palliativmedizin sowie den Hospitationen auswärtiger 26 Pflegekräfte in Jena. Neu eingeführt wurde die routinemäßige Anwendung von TENS bei thoraxchirurgischen Eingriffen im Verantwortungsbereich der Pflegekräfte der Schmerzambulanz. Weitere Informationen zu den Akutschmerz-Registerprojekten: www.quips-projekt.de www.pain-out.eu 3. Anästhesiologie 3.5 Experimentelle Anästhesie Notfallmedizin Schmerztherapie In der Grundlagenforschung befassen sich unterschiedliche Projektgruppen in DFG- und BMBF-geförderten Projekte mit den molekularen Mechanismen des Organversagens und assoziierten Fragestellungen. Translational-klinische Aspekte werden in engem Austausch mit ärztlichem Personal auf den ITS bearbeitet. Die Experimentelle Abteilung der KAI ist personell und organisatorisch im CSCC-Forschungsverbund eingebunden. Exp. Anästhesie Für die erfolgreiche Ausführung dieser anspruchsvollen Zielstellung ist die fächerübergreifende Zusammenarbeit zahlreicher Disziplinen notwendig. Dies wird zum einen durch die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe deutlich: neben Medizinern arbeiten Naturwissenschaftler wie Biologen, Apotheker und Sportwissenschaftler, aber auch Experten für hämostaseologische und zellbiologische Fragestellungen mit. Methodisch kommt dabei eine Kombination Hypothesen-generierender Verfahren wie die Genom-weite Analyse von Veränderungen im Transkriptmuster sowie im Muster resultierender Metabolite und Stoffwechselendprodukte und Hypothesenbasierender Untersuchungsverfahren zum Einsatz, welche vielversprechende Kandidaten und Zellpopulationen detailliert untersucht. Auch funktionelle Aspekte werden in standardisierten Tiermodellen der polymikrobiellen Infektion mittels intravital-mikroskopischer Verfahren oder isoliert-perfundierter Organen untersucht. Wegweisend wurde hierbei beispielsweise die Regulation der hepatischen Cholesterol-biosynthese als infektort-ferne Ausprägung der Wirtsreaktion bei Pneumonie erstmals beschrieben. Darüber hinaus ist es gelungen, eine Isoform der PI-3Kinase als Schrittmacherenzym der Sepsisassoziierten Leberfunktionsstörung zu identifizieren. Veränderungen des Gallensäurespektrums im Plasma sind dabei weit eher nachzuweisen als Änderungen des standardmäßig erfassten Bilirubinspiegels und lassen auf die Schwere der Erkrankung schließen. Sepsismodelle sind für die Realisierung intensiver Kooperationsvorhaben im Rahmen der experimentellen CSCCProjekte von großer Bedeutung. In enger Vernetzung arbeiten wir hierbei mit den Nachwuchsgruppen, dem Gastprofessor EJ Giamarellos-Bourboulis und zahlreichen CSCC-Projekten zusammen, um im Zentralbereich ‚Sepsismodelle’ neben hämodynamischem Monitoring und Intravitalmikroskopischen Verfahren (insbesondere Leukozyten-transmigration in Lebergewebe), Akut- und auch Langzeitexperimente unter Berücksichtigung hoher hygienischer Standards durchzuführen. Pflege Unsere Mitarbeiter bearbeiten mit Methoden der klinischen und experimentellen Forschung Fragestellungen zur systemischen Inflammationsreaktion, zur Pathogenese des Organversagens und zu dessen Resolution. Das derzeitige Verständnis der komplexen Veränderungen, welche den Verlauf einer Entzündungsreaktion und letztendlich die Auswirkung auf Infektort-ferne Endorgane beispielsweise Leber oder Niere - beeinflussen, ist unzulänglich. Das Arbeitsgebiet wird von der molekularen Ebene über die Biochemie der Signaltransduktion bis hin zu tierexperimentellen und pathophysiologischen Studien in einem klinischtranslationalen Ansatz bearbeitet. Intensivtherapie PD Dr. rer. nat. med. habil. Ralf Alexander Claus Leiter Funktionsbereich Experimentelle Anästhesiologie Die detaillierte Charakterisierung des klinischen Verlaufs und die Weiterentwicklung der polymikrobiellen 27 3. LEISTUNGSSTATISTIK 3.6 Pflege- und Funktionsdienst Evelyn Voigt Pflegedienstleitung Anästhesie 2012 war ein aufregendes Jahr für die Mitarbeiter der Intensivstationen. Im Sommer 2012 wurde begonnen, die neue IMC-Station zu errichten. Im November konnten die Pflegekräfte der Intensivstationen maßgeblich die Einarbeitung der neuen IMC-Kollegen unterstützen. Sie führten sie an die Intensivpflege heran, arbeiteten sie in das Dokumentationssystem COPRA 5 ein, erklärten und schulten Medizintechnik und Vieles mehr. Mit der Etablierung der IMC-Station wurde gleichzeitig die Umgestaltung des neuen Wartebereichs vor den Intensivstationen geplant und umgesetzt. Ein weiterer großer Schritt für die Kollegen der Intensivpflege waren umfangreiche Sanierungs- und Wartungsarbeiten der Patienten- und Funktionszimmer sowie der damit verbundene hohe Aufwand für die Vor- und Nachbereitung. 28 Kati Egerland Pflegedienstleitung Operative Intensivst Anfang des Jahres wurde das Projekt „Etablierung der Gesundheitswerkstatt“ auf der ITS I gestartet. Dieses Projekt zielt darauf ab, konkrete gesundheitsfördernde Maßnahmen umzusetzen. Neben etablierten arbeitsschutzrechtlichen und arbeitsmedizinischen Standards sollen Gesundheitsaktivitäten eingeleitet werden, welche unmittelbar am Arbeitsplatz wirken. Mit Pflegedienst-, Stations- und Teamleitungen führten wir im Oktober 2012 den dritten Führungskräfteworkshop auf den Dornburger Schlössern durch. Zur Bereicherung und Ausweitung der Themen und Führungsanliegen bezogen wir erstmalig die Stationsund Teamleitungen des Zentral-OP’s ein. Gemeinsam unter externer Moderation von GrowUp absolvierten wir einen erfolgreichen Tag mit Themen, wie „Aktuelle 3. In Folge dieser Arbeit wurde bereits mehrfach ein Intensivtagebuch geführt und war somit für Patienten und Angehörige eine wertvolle Unterstützung. Der Fachweiterbildungsanteil betrug 2012 für die Intensivstationen 27 % und für die Anästhesie 50 %. Um dies zu halten und zu steigern, führen wir jährliche DKG anerkannte Weiterbildung durch. Pro Kurs nehmen durchschnittlich sechs Mitarbeiter der Intensivstationen und zwei Mitarbeiter der Anästhesie teil und beenden diesen Kurs erfolgreich. Anästhesiologie Das wissenschaftliche Arbeiten ist ein fester Bestandteil der beruflichen Qualifikation im Pflegedienst des Universitätsklinikums Jena. 2012 wurde eine Diplomarbeit zum Thema „Informationsbedürfnis von Angehörigen auf Intensivstationen“ zum Abschluss als Pflegewirt und eine Bachelorarbeit mit dem Thema „Implementierung des Intensivtagebuchs auf der Intensivstation am Universitätsklinikum Jena“ im Rahmen der „eidecs-Studie“ zum Abschluss Pflegemanagement /-wissenschaft erfolgreich verteidigt. Außerdem gibt es einen zentral gelenkten Reanimationskurs, der durch die aktive Unterstützung von sieben Arbeitsgruppenmitgliedern aufrechterhalten wird. Diese vertreten regelmäßig das Universitätsklinikum Jena bei Kongressen. Fünf dieser Mitglieder sind über den ERCKurs qualifiziert. Intensivtherapie Fünf Mitarbeiter in Führungsfunktion konnten 2012 zur Unterstützung ihrer anspruchsvollen Aufgaben die UKJinterne Qualifikation zur Stationsleitung absolvieren. als Referenten aktiv in die Weiterbildungskurse eingebunden. Die Begleitung der Praxiseinsätze erfolgt über ein Mentorensystem und wird von ca. 25 Mitarbeitern realisiert. Diese Mitarbeiter verfügen häufig über die Zusatzqualifikation als Praxisanleiter. An der internen Pflegefortbildung haben 2012 ca. 700 Teilnehmer in mehr als 60 Veranstaltungen ihr Wissen und ihre Kompetenzen erweitert. Mehr als 25 Mitarbeiter agieren in den Arbeitsgruppen: » Betriebliches Gesundheitsmanagement » Wundgruppe » Notfallmanagement » Interne Pflegefortbildungen » KAI-CIRS und bringen sich aktiv mit ein. Notfallmedizin Aufgaben der Führungskräfte am UKJ“, „Y-Generation“ und „Mitarbeiterführung“. Die Pflegedienstleitungen bedanken sich bei allen Mitarbeitern für die die wertvolle Arbeit und gute Zusammenarbeit, die maßgeblich zum erfolgreichen Ergebnis im Jahr 2012 beigetragen haben. Pflege Exp. Anästhesie Schmerztherapie Jeweils fünf Mitarbeiter mit erfolgreicher Fachweiterbildung von den Intensivstationen und der Anästhesie sind 29 4. PUBLIKATIONEN 4.1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters 30 Autoren Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite IF 2011 Bauer M, Witte OW, Heinemann SH Carbon monoxide and outcome of stroke—a dream CORM true?. Crit Care Med. 2012 Feb;40(2):687-8 6,33 Bayer O, Reinhart K, Kohl M, Kabisch B, Marshall J, Sakr Y, Bauer M, Hartog C, Schwarzkopf D, Riedemann N Effects of fluid resuscitation with synthetic colloids or crystalloids alone on shock reversal, fluid balance, and patient outcomes in patients with severe sepsis: a prospective sequential analysis. Crit Care Med. 2012 Sep;40(9):2543-51 6,33 Bloos F, Sachse S, Kortgen A, Pletz MW, Lehmann M, Straube E, Riedemann NC, Reinhart K, Bauer M Evaluation of a Polymerase Chain Reaction Assay for Pathogen Detection in Septic Patients under Routine Condition: An Observational Study. PLoS One. 2012;7(9):e46003. 4,09 Bloos F, Bayer O, Sachse S, Straube E, Reinhart K, Kortgen A Attributable costs of patients with candidemia and potential implications of polymerase chain reaction-based pathogen detection on antifungal therapy in patients with sepsis. J Crit Care. 2012 Sep 18. pii: S0883-9441(12)00230-4. doi:10.1016/j. jcrc.2012.07.011. [Epub ahead of print] 2,13 Bohne S, Schelhorn-Neise P, Brunkhorst FM, Guntinas-Lichius O "Severe organic dysphagia after long-term ventilation in a patient with sepsis and multiorgan failure. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2012 Oct;107(7):564-6" 0,34 Brunkhorst FM Does hypoglycaemia increase mortality risk in critical ill patients? Intensive insulin treatment is only recommended in clinical trials. Dtsch Med Wochenschr. 2012 Nov;137(46):2360 0,53 Brunkhorst FM, Oppert M, Marx G, Bloos F, Ludewig K, Putensen C, Nierhaus A, Jaschinski U, Meier-Hellmann A, Weyland A, Gründling M, Moerer O, Riessen R, Seibel A, Ragaller M, Büchler MW, John S, Bach F, Spies C, Reill L, Fritz H, Kiehntopf M, Kuhnt E, Bogatsch H, Engel C, Loeffler M, Kollef MH, Reinhart K, Welte T German Study Group Competence Network Sepsis (SepNet). Effect of empirical treatment with moxifloxacin and meropenem vs meropenem on sepsis-related organ dysfunction in patients with severe sepsis: a randomized trial. JAMA. 2012 Jun 13;307(22):2390-9 30,03 Ding N, Dahlke K, Janze AK, Mailer PC, Maus R, Bohling J, Welte T, Bauer M, Riedemann NC, Maus UA Role of p38 mitogen-activated protein kinase in posttraumatic immunosuppression in mice. 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Psychother Psychosom Med Psychol. 2012 Sep-Oct;62(9-10):335-43. 1,02 Jbeily N, Suckert I, Gonnert FA, Acht B, Bockmeyer CL, Grossmann SD, Blaess MF, Lueth A, Deigner HP, Bauer M, Claus RA Hyperresponsiveness of mice deficient in plasma-secreted sphingomyelinase reveals its pivotal role in early phase of host response. J Lipid Res. 2012, 54: 410-24 5,56 Kleiman A, Hübner S, Rodriguez Parkitna JM, Neumann A, Hofer S, Weigand MA, Bauer M, Schmid W, Schütz G, Libert C, Reichardt HM, Tuckermann JP Glucocorticoid receptor dimerization is required for survival in septic shock via suppression of interleukin-1 in macrophages. FASEB J. 2012; 26: 722-9 5,71 Kortgen A, Bauer M Leberdysfunktion beim Intensivpatienten. Anästh Intensivmed 2012; 53:470-487 0,86 Lambeck S, Weber M, Gonnert FA, Mrowka R, Bauer M Comparison of sepsis-induced transcriptomic changes in a murine model to clinical blood samples identifies common response patterns. Front Microbiol. 2012; 3: 284 3,52 Lösche W, Boettel J, Kabisch B, Winning J, Claus RA, Bauer M. Do aspirin and other antiplatelet drugs reduce the mortality in critically ill patients? Thrombosis. 2012; 2012: 720254. 5,73 Meybohm P, Zacharowski K, Cremer J, Roesner J, Kletzin F, Schaelte G, Felzen M, Strouhal U, Reyher C, Heringlake M, Schön J, Brandes I, Bauer M, Knuefermann P, Wittmann M, Hachenberg T, Schilling T, Smul T, Maisch S, Sander M, Moormann T, Boening A, Weigand MA, Laufenberg R, Werner C, Winterhalter M, Treschan T, Stehr SN, Reinhart K, Hasenclever D, Brosteanu O, Bein B; RIP Heart-Study Investigator Group Remote ischaemic preconditioning for heart surgery. The study design for a multi-center randomized double-blinded controlled clinical trial--the RIPHeart-Study. Eur Heart J. 2012 Jun;33(12):1423-6. 10,05 Otto GP, Soßdorf M, Boettel J, Kabisch B, Breuel H, Winning J, Lösche W. Effects of low-dose acetylsalicylic acid and atherosclerotic vascular diseases on the outcome in patients with severe sepsis or septic shock. Platelets. 2012 Sep 20. [Epub ahead of print, PMID 22994591]. 1,85 Otto GP, Kropf M, Soßdorf M, Recknagel P, Lösche W, Rödel J, Claus RA, Busch M Screening for bacteremia in sepsis and renal failure using hemofilters for renal replacement therapy. Infection 2012 Dec 6. [Epub ahead of print, PMID: 23225171 2,66 Otto GP, Wissuwa B, Mehnert A, Marx S, Raessler M, Lösche W, Claus RA, Soßdorf M A method for detection and quantification of hydroxyethyl starch in plasma. Crit Care 2012; 16: 426 4,61 31 4. 32 PUBLIKATIONEN Autoren Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite IF 2011 Otto GP, Neugebauer S, Claus RA, Soßdorf M Arginine metabolism is markedly impaired in polymicrobial infected mice. Crit Care 16: 2012; 412 4,61 Ramoji A, Neugebauer U, Bocklitz T, Foerster M, Kiehntopf M, Bauer M, Popp J Toward a spectroscopic hemogram: Raman spectroscopic differentiation of the two most abundant leukocytes from peripheral blood. Anal Chem. 2012, 84: 5335-42 5,86 Rauchfuss F, Lambeck S, Claus RA, Ullmann J, Schulz T, Weber M, Katenkamp K, Guthke R, Bauer M, Settmacher U Sustained liver regeneration after portal vein embolization - a human molecular pilot study. Dig Liver Dis. 2012; 44: 681-8 3,05 Recknagel P, Claus RA, Neugebauer U, Bauer M, Gonnert FA In vivo imaging of hepatic excretory function in the rat by fluorescence microscopy. J Biophotonics 2012; 5: 571-81 4,24 Recknagel P, Gonnert FA, Halilbasic E, Gajda P, Jbeily N, Lupp A, Rubio I, Claus RA, Kortgen A, Trauner M, Singer M, Bauer M Mechanisms and functional consequences of liver failure substantially differ between endotoxemia and fecal peritonitis in rats. Liver Int. 2012; 33: 283-93 3,84 Recknagel P, Gonnert FA, Westermann M, Lambeck S, Lupp A, Rudiger A, Dyson A, Carré JE, Kortgen A, Krafft C, Popp J, Sponholz C, Fuhrmann V, Hilger I, Claus RA, Riedemann NC, Wetzker R, Singer M, Trauner M, Bauer M Liver dysfunction and phosphatidylinositol-3kinase signalling in early sepsis: experimental studies in rodent models of peritonitis. PLoS Med 2012; 9(11):e1001338. 16,27 Reinhart K, Bauer M, Riedemann NC, Hartog CS New approaches to sepsis: molecular diagnostics and biomarkers. Clin Microbiol Rev. 2012 Oct;25(4):609-34 16,13 Reinhart K, Kissoon NT, Daniels R, Jimenez EJ Stop sepsis-save lives: A call to join the global coalition for the World Sepsis Day. J Crit Care. 2012 Aug;27(4):410-3 2,13 Reinhart K, Perner A, Sprung CL, Jaeschke R, Schortgen F, Groeneveld AB, Beale R, Hartog CS Unless high-quality clinical data show they are safe, synthetic colloids should not be used in patients with head injury. Intensive Care Med. 2012 Sep;38(9):1563-4. doi: 10.1007/s00134012-2642-9. Epub 2012 Jul 20 5,39 Reinhart K, Perner A, Sprung CL, Jaeschke R, Schortgen F, Johan Groeneveld AB, Beale R, Hartog CS European Society of Intensive Care Medicine. Consensus statement of the ESICM task force on colloid volume therapy in critically ill patients. Intensive Care Med. 2012 Mar;38(3):368-83. doi:10.1007/s00134-012-2472-9. Epub 2012 Feb 10 5,39 Reinhart K, Hartog CS Hydroxyethyl starch in patients with trauma. Br J Anaesth. 2012 Feb;108(2):321-2; author reply 322-4 4,24 Rödel J, Grosse C, Yu H, Wolf K, Otto GP, Liebler-Tenorio E, Forsbach-Birk V, Straube E Persistent Chlamydia trachomatis infection of HeLa cells mediates apoptosis resistance through a Chlamydia protease-like activity factor-independent mechanism and induces high mobility group box 1 release. Infect Immun 2012; 80: 195-205 4,17 4. Autoren Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite IF 2011 Rothaug J, Weiss T, Meissner W How simple can it get? Measuring pain with NRS items or binary items. Clinical Journal of Pain, Epub ahead of print, Nov. 2012 3,11 Rothaug J, Weiss T, Meissner W. Externe Validität der schmerzbedingten Funktionsbeeinträchtigung: Messen wir, was wir messen wollen? Schmerz 2012;26:396-401 0,88 Rudiger A, Dyson A, Felsmann K, Carré JE, Taylor V, Hughes S, Clatworthy I, Protti A, Pellerin D, Lemm J, Claus RA, Bauer M, Singer M Early functional and transcriptomic changes in the myocardium predict outcome in a long-term rat model of sepsis. Clin Sci (Lond). 2012; 124: 391-401 4,32 Sakr Y, Elia C, Mascia L, Barberis B, Cardellino S, Livigni S, Fiore G, Filippini C, Ranieri VM Being overweight or obese is associated with decreased mortality in critically ill patients: a retrospective analysis of a large regional Italian multicenter cohort. J Crit Care. 2012 Dec;27(6):714-21 2,13 Sakr Y, Haetscher F, Gonsalves MD, Hoffman M, Theis B, Barz D, Reinhart K, Kortgen A Heparin-induced thrombocytopenia type II in a surgical intensive care unit. J Crit Care. 2012 Jun;27(3):232-41. Epub 2011 Aug 19 2,13 Sakr Y, Lobo SM, Moreno RP, Gerlach H, Ranieri VM,Michalopoulos A, Vincent JL; the SOAP Investigators Patterns and early evolution of organ failure in the intensive care unit and their relation to outcome. Crit Care. 2012 Nov 16;16(6). (IF: 4.6) 2,13 Sakr Y, Marques J, Mortsch S, Gonsalves MD, Hekmat K, Kabisch B, Kohl M, Reinhart K Is the SAPS II score valid in surgical intensive care unit patients? J Eval Clin Pract. 2012 Apr;18(2):231-7. doi: 10.1111/j.13652753.2010.01559.x.Epub 2010 Sep 22 1,23 Schmerler D, Neugebauer S, Ludewig K, Bremer-Streck S, Brunkhorst FM, Kiehntopf M Targeted metabolomics for discrimination of systemic inflammatory disorders in critically ill patients. Journal of Lipid Research Volume 53, 2012 5,56 Sponholz C, Huse K, Kramer M, Giamarellos-Bourboulis EJ, Claus RA, Kern A, Engel C, Kuhnt E, Kiehntopf M, Routsi C, Mylona V, Tsangaris I, Heinemann SH, Reinhart K, Platzer M, Bauer M Gene Polymorphisms in the Heme Degradation Pathway and Outcome of Severe Human Sepsis. Shock. 2012 Oct 4. [Epub ahead of print] 3,2 Stallmach A, Hagel S, Bruns T, Bauer M Cut a long story too short: Challenges in clinical research]. Dtsch Med Wochenschr. 2012 Mar;137(10):496-500 0,53 Tzepi IM, Giamarellos-Bourboulis EJ, Carrer DP, Tsaganos T, Claus RA, Vaki I, Pelekanou A,3,828 Kotsaki A, Tziortzioti V, Topouzis S, Bauer M, Papapetropoulos A Angiopoietin-2 enhances survival in experimental sepsis induced by multidrugresistant Pseudomonas aeruginosa. J Pharmacol Exp Ther. 2012; 343: 278-87 3,82 Thomas-Rueddel DO, Vlasakov V, Reinhart K, Jaeschke R, Rueddel H, Hutagalung R, Stacke A, Hartog CS Safety of gelatin for volume resuscitation--a systematic review and meta-analysis. Intensive Care Med. 2012 Jul;38(7):1134-42 5,39 33 4. PUBLIKATIONEN Autoren Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite Vassilev T, Bauer M Passive immunotherapy of sepsis with intravenous immune globulin: not all IVIg preparations are created equal. Crit Care. 2012 Jan 25;16(1):407 4,61 Vincent JL, Sakr Y SOFA so good for predicting long-term outcomes. Resuscitation. 2012 May;83(5):537-8. 3,6 Weber M, Lambeck S, Ding N, Henken S, Kohl M, Deigner HP, Enot DP, Igwe EI, Frappart L, Kiehntopf M, Claus RA, Kamradt T, Weih D, Vodovotz Y, Briles DE, Ogunniyi AD, Paton JC, Maus UA, Bauer M Hepatic induction of cholesterol biosynthesis reflects a remote adaptive response to pneumococcal pneumonia. FASEB J. 2012 Jun;26(6):242436. doi: 10.1096/fj.11-191957. Epub 2012 March 13 5,71 Weimann A, Kern BR, Löffler M, Sablotzki A, Thiele F, Brunkhorst FM Enrolment of intensive care patients in clinical studies: Ethical, legal and organizational problems from an interdisciplinary point of view. Med Klin Intensivmed Notfmed. 2012 Sep 9. 0,34 Weiss T, Sens E, Teschner U, Meissner W, Preul C, Witte O, Miltner W Deafferentation of the Affected Arm: A Method to Improve Rehabilitation? Stroke 2011;42: 1363-1370 5,76 Wittekindt D, Wittekindt C, Meissner W, Guntinas-Lichius O Postoperative pain assessment after septorhinoplasty. Eur Arch Otorhinolaryngol 2012, 269:1613–1621 1,29 Wittekindt D, Wittekindt C, Schneider G, Meissner W, Guntinas-Lichius O Postoperativer Schmerz nach Mittelohrchirurgie. HNO 2012, 60;974-984 0,4 Zaslansky R, Chapman CR, Rothaug J, Bäckström R, Brill S, Davidson E, Elessi K, Fletcher D, Fodor L, Karanja E, Konrad C, Kopf A, Leykin Y, Lipman A, Puig M, Rawal N, Schug S, Ullrich K, Volk T and Meissner W Feasibility of international data collection and feedback on post-operative pain data: Proof of concept. EJP 2012; 16: 430-438 3,93 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Impact-‐Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt. 16,604 23,167 49,288 54,251 91,677 72,884 73,525 2004 113,8 2005 92,871 2006 115,225 2007 68,271 2008 208,51 IF 2011 2009 131,157 2010 131,762 IF gesamt 2011 138,114 2012 240,47 240,47 Abb. 1: Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt. 240,47 208,51 225 200 Impact-Faktor 175 150 131,157131,762 125 92,871 91,677 72,884 73,525 75 49,288 50 25 115,225 113,8 100 16,604 138,114 68,271 54,251 23,167 0 1997 34 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt. 4. 4.2. Abstrakts und Poster Bayer O, Doenst T, Kabisch B, Schwarzkopf D, Schelenz C, Badreldin A, Bauer M, Riedemann NC, Sakr Y, Kohl M, Hartog CS, Reinhart K: Fluid therapy with synthetic colloids or crystalloids in cardiac surgical ICU patients - a sequential analysis. 78. Jahrestagung –Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Clin Res Cardiol 101, Suppl 1, April 2012, P 1586. Bayer O, Stumme C, Schneider K, Bloos F, Schäfer R, Hohenstein C, Herdtle S, Reichel J, Reinhart K, Winning J: Untersuchungen nach Implementierung einer präklinischen Sepsistherapie, DIVI 2012 Hamburg, P/04/12. Bloos F, Kortgen A, Bayer O, Reinhart K, Riedemann N: Anteilige Kosten der Candida-Sepsis im Vergleich zur bakteriellen Sepsis. Anaesth Intensivmed. 2012; 53: S351 Brandão PG, Lobo S, Nassau Machado M, Duarte J, Lobo F, Sakr Y: Dexmedetomidine is associated with better outcomes in patients undergoing cardiac surgery, Critical Care 2012, 16(Suppl 1):P327. Sakr Y, Rother S, Ferreira AM, Ewald C, Dünich P, Reinhart K: Fluctuations in serum sodium level are associated with an increased risk of death in surgical ICU patients, Critical Care 2012, 16(Suppl 1):P145 Stellmacher A: Informationsbedürfnis von Angehörigen während eines intensiv- medizinischen Aufenthaltes am UKJ - Eine qualitative Studie (Poster), DIVI Hamburg 2012 Taccone F S, Sakr Y, Djillali A, Groeneveld J, Charles S, Michalopous A, Vincent JL: The Impact of Brain Dysfunction in Critically Ill Patients: Results From the Soap Study, Critical Care Medicine 2012. 40(12):1-328 Thomas-Rüddel D, Schwarzkopf D, Rüddel H, Reinhart K, Bloos F: (2012) Einhaltung der Empfehlungen zur Blutkulturentnahme bei schwerer Sepsis in deutschen Kliniken. Deutscher Anästhesiekongress, 5.7. Mai, Leipzig Dietrich C, Preißler S, Meissner W, Zimmer A, Huonker R, Hoffmann G, Miltner W, Weiss T: Wirkung einer Regionalanästhesie des Plexus brachialis auf Phantomschmerzen und kortikale Reorganisation und deren Zusammenhang mit dem Therapieerfolg eines somatosensorischen Diskriminationstrainings. Deutscher Schmerzkongress 2012, Mannheim 17. - 20.10.2012, Der Schmerz, Suppl.1 2012: 26: 112 Egerland K: Mangelhafte interdisziplinäre Kommunikation am Lebensende erhöht die emotionale Belastung für ITS-Pflegekräfte- Ergebnisse einer Mitarbeiterumfrage (Poster), HAI Berlin September 2012 Göttermann A, Komann M, Meißner W: Appendektomie - ein schmerzhafter Eingriff. QUIPS-Poster, DAC 2012 Laudari L, Sakr Y, Elia C, Mascia L, Barberis B, Cardellino S, Livigni S, Fiore G, Filippini C, Ranieri VM: Epidemiology and outcome of sepsis syndromes in Italian ICUs: a regional multicenter observational cohort, Critical Care 2012, 16(Suppl 1):P397. Rothaug J, Göttermann A, Meißner W: Froh, ungehalten, gedrückt, zappelig oder glücklich? Zusammenhang zwischen Stimmung und ausgewählten Outcome-Parametern im QUIPS-Projekt. QUIPS-Poster, Deutscher Schmerzkongress Mannheim 2012 35 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN 5.1 Drittmittel geförderte Projekte 2012 wurden folgende nationale und internationale Projekte von den KAI-Mitarbeitern koordiniert bzw. unterstützt: WELPICUS | Consensus Guidelines for Worldwide End of Life Practice for Patients in Intensive Care Units Gesamtkoordination: Prof. C. Sprung (Jerusalem, für die Ethics Section of the European Society of Intensive Care Medicine) Deutschlandweite Koordination: Prof. Dr. K. Reinhart, PD Dr. C. Hartog Förderung: ESICM European Union Das WELPICUS Projekt wurde von der ESICM (European Society of Intensive Care Medicine) und der ATS (American Thoracic Society) initiiert, um internationale Konsensus-Empfehlungen für die Behandlung am Lebensende auf der Intensivstation zu entwickeln. Es nehmen Mediziner und Laien aus 40 Ländern der ganzen Welt teil. Definitionen und Kommentare werden auf der Basis eines systematischen, mehrstufigen Befragungsverfahrens (Delphi-Methode) entwickelt. ALERTS - Nutzen eines krankenhausweiten Infektionspräventions-Programmes zur Reduktion septischer KrankenhausInfektionen Projektleiter: Mitarbeiter: Förderung: Laufzeit: Prof. Dr. F.M. Brunkhorst Dr. St. Hagel, K. Ludewig, S. Wacker, A. Naumann, M. Philipp BMBF, FKZ: 01E01002 01.08.2010 – 31.07.2015 Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für ein krankenhausweites Infektionspräventionsprogramm zu schaffen und zu zeigen, dass hierdurch die Rate der im Krankenhaus erworbenen Infektionen tatsächlich reduziert werden kann. Im Rahmen der klinikumsweiten Studie erfolgt zunächst über 12 Monate eine Erfassung aller nosokomialen Infektionen, gefolgt von einer sechsmonatigen Implementierungsphase der Infektionspräventionsmaßnahmen. Im Anschluss erfolgt über 24 Monate eine erneute Erfassung aller nosokomialen Infektionen zur Messung der Ergebnisqualität. 36 Surveillance (12 Monate) Intervention (6 Monate) Surveillance (24 Monate) 1. Aug. 2011 – 31. Juli 2012 1. Aug. 2012 – 31. Jan. 2013 1. Feb. 2013 – 31. Jan. 2015 5. AlertsNet - Nosokomiale Blutstrominfektion, Antibiotikaresistenz und leitliniengerechte Blutkulturdiagnostik Projektleiter: Mitarbeiter: Förderung: Laufzeit: Prof. Dr. F.M. Brunkhorst Prof. Dr. R. Mikolajczyk, Dr. R. Schmitz, Dr. St. Castell, Dr. P. Keller, Dr. St. Hagel, Dipl.-Ing. F. Rißner, Dipl.-Inf. M. Jakob, Dipl.-Kauffr. S. Töpel, C. Weczerek BMG; IIA5-2512FSB114, INFEKT-039 36 Monate (01.04.2012 – 31.03.2015) Ziel des Projektes ist die Weiterentwicklung der Qualitätssicherung in Hinblick auf eine indikationsgerechte Blutkulturdiagnostik durch: 1.) Etablierung einer Surveillance für Blutstrominfektionen (BSI) 2.) Weiterentwicklung von Indikatoren zur Qualitätssicherung der Blutkulturdiagnostik 3.) Modellhafte Erprobung des Einsatzes der Indikatoren zur Verbesserung Versorgungsqualität SPLEEN OFF | SPLE[E]Nectomy, Overwhelming inFection and pneumococcal immunity – a nationwide cohort and case Finding study (SPLEEN OFF) Prospektive, multizentrische Beobachtungs-Studie zu Epidemiologie; Ursachen der Sepsis nach Milzentfernung Projektleiter: Mitarbeiter: Förderung: Laufzeit: Prof. Dr. F.M. Brunkhorst K. Ludewig BMBF, Förderkennzeichen 01 EO 0803 01.10.2011 – 31.10.2013 Zielsetzung In der SPLEEN OFF Studie sollen erstmalig prospektiv klinische Charakteristika, mikrobiologische (Blutkulturdiagnostik, Erreger-PCR und Antigentests) und immunologische Daten erhoben werden, um Epidemiologie und Ursachen des OPSI besser zu verstehen. Nebenziele: » » » » Evaluation klinischer Prognoseparameter bei OPSI Untersuchung des Verlaufs und Prognose des OPSI Aufbau eines Registers für OPSI Patienten Explorative Analyse immunologischen Prognoseparametern Studiendesign: Prospektive, multizentrische Kohortenstudie mit Kontrollen EIDECS (End-of-life Decision Making in Patients with Sepsis related Organ Failure) Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: PD Dr. C. Hartog Dipl.-psych. D. Schwarzkopf, A. Haucke Dr. I. Westermann, Dr. H. Skupin, Prof. Dr. K. Reinhart (UKJ), Dr. C. Engel, Dr. F. Meinecke, M. Löbe (IMISE Uni Leipzig) Förderung: BMBF/UKJ Ein Projekt des CSCC (http://www.eidecs.uniklinikum-jena.de) Die Behandlung von Sepsispatienten mit Therapiebeschränkungen (TB) und die Kommunikation mit Angehörigen über diese TB ist psychisch belastend für beteiligte Ärzte und Pflegekräfte sowie die Angehörigen dieser Patienten. Wir haben die Hypothese, dass die Einführung von Strukturen, die eine verbesserte Kommunikation innerhalb des Teams und mit den Angehörigen ermöglichen, zur Reduktion von Burnout-Symptomen beim medizinischen Personal und zur Reduktion posttraumatischer Belastung bei den Angehörigen führt. Die 37 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN Studie ist eine auf 5 Jahre angelegte Vorher-Nachher Studie. 2012 wurde die „status quo“-Erfassungsphase abgeschlossen, Daten ausgewertet und Interventionen entwickelt. Zu den Interventionen, die die Belastung für Mitarbeiter und Angehörige erleichtern soll, gehören: (1) die Einführung des Intensivtagebuchs, (2) die Darstellung der Tagestherapieziele im COPRA Patientendatenmanagementsystem, (3) die Einführung von Gesprächsbegleitung für Angehörige. Häm und Hämabbauprodukte (HHDP): Alternative Funktionen und Signalmechanismen Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: Prof. Dr. M. Bauer, Dr. R.A. Claus Dipl.-Biol. B. Wissuwa, Dr. C. Sponholz, MSc F. Schleser, Dipl.-Chem. R. Seidel, A. Kern, M. Löwe, O. Metzing, V. Maertins, B. Giszas Prof. Dr. S. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena), PD Dr. M. Platzer, Dr. K. Huse (Fritz-Lipmann-Institut Jena) ProExzellenz-Initiative Thüringen PEI I4-1, IZKF-Promotionsstipendien (A. Kern, M. Löwe, O. Metzing, V. Maertins), CSCC Teilprojekt D1.2 (Dr. M. Kramer, B. Szafranski, D. Himsel), DFG FOR-1738 Häm als integraler Bestandteil des Hämoglobins und einiger Schlüsselenzyme der Atmungskette vermittelt wichtige Eigenschaften als Transkriptionsfaktor im Stress-Stoffwechsel. Das Schlüsselenzym des HämProteinabbaus ist die Hämoxygenase HO 1, welche Häm zu Biliverdin, freiem Eisen und Kohlenstoffmonoxid (CO) reduziert. Dieses Enzym wird insbesondere in Folge einer zellulären Stressreaktion wie beispielsweise während systemischer Inflammationsreaktionen oder Sepsis aktiviert. Nebenprodukt des Hämabbaus ist Kohlenstoffmonoxid, ein Gasotransmitter, welcher aufgrund seiner zellprotektiven Effekte beim Sepsis-bedingten Organversagen im Tiermodell besondere Beachtung gefunden hat. In einem weiteren Schritt wird Biliverdin durch das Enzym Biliverdinreduktase (BLVR) zu Bilirubin metabolisiert, welches seinerseits zu den sogenannten Bilirubin-Oxidationsprodukten (BOXes) degradiert wird. Diese BOXes können insbesondere unter pathologischen Zuständen im Organismus nachgewiesen werden. Untersuchungen zur Regulation der HO 1-Transkription belegen die Bedeutung eines strukturellen Elements (mehrfache Wiederholung einer GT-Sequenz) 38 im nicht-kodierenden Bereich des Gens. Solche kurzen repetitiven Sequenzen sind mit einer verstärkten Transkription und damit einer nachfolgend erhöhten Enzymaktivität assoziiert. Die GT-repeats ermöglichten eine Korrelation zwischen dem HO 1-Genotyp der Patienten mit deren outcome bei septischen Erkrankungen. Zudem wurden genetische Polymorphismen in den Genen der Biliverdin-Reduktase (BLVRA und BLVRB) analysiert, wobei sich in zwei Patientenkohorten keine Assoziation des Genotyps zum septischen Organversagen zeigte. Eine zentrale Funktion der HHDP ist die Regulation des Gefäßtonus und der Mikrozirkulation. Gegenstand des Projektes ist daher auch die Frage, inwiefern die hepatischen Sternzellen, welche durch ihre Transdifferenzierung zum myofibroblastären Phänotyp die Mikrozirkulation in den Sinusoiden der Leber steuern, durch HHDP reguliert werden. Dabei werden die Funktionen und Wirkungen von Häm sowie dessen Abbauprodukten in der isoliert perfundierten Leber näher untersucht. Hierzu wurden Arbeitsplätze zur isolierten Leberperfusion am Modell der Maus und der Ratte etabliert. Diese ermöglichen die Aufrechterhaltung der Vitalität des Organs in einer physiologischen 5. Umgebung ex vivo. Nach erfolgter Katheterisierung der Leber im Versuchstier wird diese isoliert und in einer speziellen Kammer perfundiert. Nach Applikation verschiedener Abbaustufen von Häm werden die Veränderungen der Gefäßwiderstände als Druckanstiege kontinuierlich registriert und quantifiziert. Hierbei zeigte sich bereits, dass Hemin (oxidierte Form von Häm) in der Leber eine Vasokonstriktion verursacht, welche durch vorherige Induktion der HO 1 attenuiert wird. Diese Ergebnisse stimmen mit dem Einfluss von Häm und CO auf den Slo1 BKCa-Kanal überein, welcher durch die Bindungsfähigkeit dieser Metabolite als molekulare Zielstruktur mit gegensätzlichen Effekten etabliert wurde. In weiterführenden Untersuchungen werden die Effekte von BOXes (Bilirubin oxidation end products) und CORMs (CO-releasing molecules) auf den hepatischen Gefäßtonus analysiert. Anschließend sollen durch molekularbiologische Methoden die zugrunde liegenden Pathomechanismen aufgeklärt werden. Des Weiteren dient die isolierte Leberperfusion durch Übertragung des Systems auf ein Intravitalmikroskop der Phänotypisierung von hepatischen Sternzellen in situ. Zudem wurde die Isolation der hepatischen Sternzellen aus Ratten und Mäuse etabliert. Die resultierende Primärkultur von Sternzellen dient der Charakterisierung des Phänotyps hinsichtlich Gen- und Proteinexpression sowie der Untersuchung direkter Effekte von HHDP auf den Phänotyp und die Genexpression von hepatischen Sternzellen. Die Primärzellen werden in Kooperation mit Prof. S. H. Heinemann hinsichtlich ihres Kanalprofils charakterisiert. Die Rolle der pluripotenten hepatischen Sternzellen unter akuten Krankheitsbedingungen ist noch wenig verstanden. Das transkriptionelle Aktivierungsmuster unter akuten Stressbedingungen ist mit Ischämie und Sepsis assoziiert und wird möglicherweise durch die simultane Induktion der HO 1 ausgeglichen und moduliert. Unsere Analysen beweisen zudem die Expression des Slo1 BKCa-Kanals, welche sich unter akuten Stressbedingungen nicht verändert. Modulation des Sphingolipidstoffwechsels - Rolle der Sphingomyelinasen bei systemischer Inflammation und Sepsis" Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: PD Dr. R.A. Claus Dipl.-Ing. I. Suckert, N. Jbeily, G.P. Otto, M. Atanasova, M. Hartkopf, S. Grossmann, H. Chung, M. Sprenger, B. Specht, E. Walther Dr. U. Neugebauer (CSCC SPADE), Prof. Dr. E. Gulbins (Essen), Prof. B. Kleuser (Potsdam), PD Dr. M.H. Gräler (Charité) DFG CL 173/3-1, DFG CL 173/3-2, H. Chung, M. Hartkopf (Promotionsstipendiaten) Zur Untersuchung inflammations-relevanter Pathomechanismen der Zellschädigung bei Sepsis und SIRS sowie des pathophysiologischen Hintergrundes bedeutsamer Lipidmediatoren, steht die Aktivitätsveränderung der sezernierten Sphingomyelinase und die darauf resultierenden biomedizinischen Effekte im Mittelpunkt dieses Projektes. Unabhängig vom initialen Auslöser der systemischen Inflammation, fanden wir eine Schweregrad-abhängige Aktivitätssteigerung im Plasma von Patienten mit SIRS und Sepsis. In Endothelzellkulturen induzierte Serum septischer Patienten sehr rasch die Bildung des hochaktiven Lipidmediators Ceramid, die mit dem Auftreten von Lipid rafts mit großer biofunktioneller Bedeutung korrespondierte. Lipid rafts sind eine pathobiologische Grundlage für die Assemblierung von Membranproteinen zu funktionell aktiven Rezeptorkomplexen und scheinen eine Schlüsselrolle in der Pathogenese der endothelialen Dysfunktion und des Infektort-fernen Organversagens zu spielen. Die Ausbildung Ceramid-angereicherter Lipidrafts ist mit der Sphingomyelinase-Aktivität und der Apoptoseinduktion assoziiert, wobei beide Phänomene durch niedermolekulare Inhibitoren unterdrückt werden. Kinetik und Dynamik der raft-Bildung wird in Kooperation mittels RAMAN-Spektroskopie untersucht. Niedermolekulare Inhibitoren wie Desipramin verhindern den Aktivitätsanstieg bei Sepsis und attenuieren die Wirtsreaktion, wogegen in Sphingomyelinase-defizienten Mäusen die Keimlast in Geweben septischer Tier erhöht, zirkulierende Leukozyten einen höheren Aktivierungsstatus aufweisen, die Anzahl an das Endothel adhärierender und eingewanderter Leukozyten jedoch verzögert ist, was mit der Übersterblichkeit dieser Tiere in der Frühphase der Sepsis korrespondiert. Unterschiede in der Keimlast wurden in unterschiedlichen Organen beobachtet. Sphingomyelinase-Inhibition vermindert und verzögert das resultierende Organversagen. Zahlreiche Arzneistoffe aus verschiedenen Substanzklassen weisen ein ausgeprägtes Inhibitionsprofil gegenüber der Sphingomyelinase als zusätzliche Wirkung auf. In einer retrospektiven Studie ergeben sich Hinweise darauf, dass eine Therapie mit diesen Substanzen aus anderer Indikationsstellung (bspw. Depression) im Vorfeld eines Aufenthaltes auf Intensivstation die Inzidenz und den Verlauf einer Sepsis positiv beeinflusst. 39 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN Rolle der ADAMTS-13 beim Multiorganversagen Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: PD Dr. R.A. Claus, Dr. M. Soßdorf, M.L. Ekaney, B. Specht, E. Walther, Ph. Reuken (KIM II) K. Kentouche (Klinik für Kinder und Jugendmedizin UKJ), C.L. Bockmeyer (Inst. für Pathologie, MHH Hannover), Prof. Dr. U. Budde (Hamburg) DFG CL 173/4-1, CSCC D 1.9 (Graduiertenstipendium ML Ekaney) Mit der gestörten Balance zwischen der Konzentration sowie der biologischen Aktivität des Von-Willebrand Faktors (VWF) und dessen inaktivierender Protease (ADAMTS13) konnte ein wichtiger Baustein für die Entwicklung einer thrombotischen Mikroangiopathie (TMA) identifiziert werden. Die Metallo-Proteinase ADAMTS-13 hydrolysiert Von-Willebrand-Faktor (VWF), welcher von Endothelzellen in Form langer Multimere sezerniert wird, in kleinere Fragmente. Die Länge der einzelnen VWFAdaptermoleküle ist das entscheidende Kriterium für die Vernetzbarkeit von Thrombozyten, VWF und extrazellulärer Matrix, was in einer zunehmenden Thrombosierungstendenz resultiert. Bei Sepsis ist in Gegenwart extrem erhöhter Konzentrationen des Akut-Phase-Proteins VWF eine drastische Verminderung der proteolytischen Aktivität nachweisbar und das Auftreten hoch-thrombogener VWF-Multimere geht mit der Aktivierung und Sequestrierung der Thrombozyten sowie einer Aktivierung des Gerinnungssystems einher. Eine verminderte Aktivität oder ein Mangel an ADAMTS-13 verändert das Multimeren-Muster. Bei Patienten mit schwerer Sepsis/ septischen Schock, welche nicht an einer klassischen Thrombotisch-Thrombozytopenischen Mikroangiopathie erkrankt sind, konnte das Auftreten ultralanger VWF-Multimere mit paralleler, deutlicher proteolytischer Aktivitätsverminderung nachgewiesen werden. Es kann davon ausgegangen werden, dass eine verminderte ADAMTS13-Aktivität bei der Entstehung und Progression eines Multiorganversagens aufgrund einer verstärkten Mikrothrombosierung eine wichtige Rolle spielen könnte. Einen starken Hinweis darauf bieten unter anderem VWF/ Plättchenreiche Mikrothromben in Niere und Lunge im Modell des septischen Schweins. Als möglicher zusätzlicher Pathomechanismus wird in diesem Kontext auch extrazelluläres Histon untersucht, was zu einer Aggravierung der bestehenden endothelialen Dysfunktion bei Sepsis beitragen kann. Im Plasma zirkulierende Histone konnten erstmals bei Patienten mit Sepsis nachgewiesen werden, und es besteht eine Assoziation mit dem klinischen Verlauf und zellschädigender Prozesse im Zellkulturmodell. Beitrag der verschiedenen Komplement Aktivierungswege zur Beeinträchtigung von angeborenen Immunfunktionen und zum Überleben in der Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: Prof. Dr. N.C. Riedemann Dipl.-Biol. K. Dahlke, O. Sommerfeld, Dr. M. Soßdorf, D. Himsel, E. Walther Dr. C. Wrann, MHH DFG Sachbeihilfe, RI 1216/4-1, Laufzeit 2007-2010: 0.5 BAT IIa/Ost [36 Mon.], 0.5 BAT Vc, Verbrauchsmittel. Während des Entwicklungsstadiums der Sepsis werden sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem aktiviert. Dabei kommt es im Frühstadium der Sepsis zur starken Aktivierung des Komplementsystems. Als Teil der angeborenen Abwehr gibt es drei wesentliche Komplementaktivierungswege die unterschiedlich aktiviert werden. Deren getrennter Beitrag zur Gesamtentstehung und die damit in Verbindung stehende Ausbildung des Multiorganversagens in der Sepsis sind bislang nicht im Detail bekannt und werden mit diesem Projekt untersucht. Unter Zuhilfenahme von Knockout Mäusen mit Defekten im klassischen (C1q-/-) und alternativen (fD/-) Komplementaktivierungsweg konnten wir im Cecum Ligatur und Punktur Modell zeigen, dass vor allem die Rolle des Alternativen Weges von den bisherigen Vorstellungen abweicht. So zeigten beide Stämme vermindertes Überleben und vermehrte Organdysfunktionen im Vergleich zu Kontrollen. Sie unterschieden sich aber maßgeblich in ihrer Fähigkeit Bakterien abzutöten, Zytokine 40 zu generieren sowie Neutrophile zu rekrutieren. Dabei zeigt der alternative Aktivierungsweg deutliche protektive Wirkungen im Sepsisverlauf entgegen der in anderen Krankheitsmodellen beschriebenen Verstärkungsfunktion der Komplementaktivierung. Die sich dabei ergebenen Ergebnisse konnten im Frühjahr 2011 erfolgreich publiziert werden. Ein sich so ergebender neuer Forschungsschwerpunkt ist hierbei die Rolle des Faktor D, eines Hilfsfaktors für den Alternativen Komplement Aktivierungsweg. Der Fokus ist hierbei v. a. die Funktion dieses Komplementfaktors auf das Gerinnungssystem und nicht zuletzt damit auch die Interaktion beider Systeme untereinander. 5. Adaptationsmuster nach physischer Stressbelastung zur Risikostratifizierung für das Outcome bei Sepsis (PEIRAS*-Projekt) Koordination: Mitarbeiter: Förderung: Dr. M. Soßdorf Dr. G.P. Otto, Dipl.Ing (FH) J. Fischer, S. Meyer, B. Schmidt, M. Bläss BMBF, CSCC startup scientist project (Projektnummer A1.2) Eine intensive physische Belastung kann eine Vielzahl von physiologischen Stressreaktionen in dem Organismus auslösen, wie sie in ähnlicher Weise und Ausmaß auch bei einer akuten systemischen Wirtsantwort während einer Sepsis auftreten. In dem laufenden Projektvorhaben sollen, ausgehend von der Adaptation des Wirtes auf eine Stressreaktion, ausgelöst durch eine erschöpfend intensive Laufbelastung, Transkriptions- und metabolische Muster mit prognostischer Bedeutung für den Verlauf und das Outcome einer polymikrobiellen Sepsis identifiziert werden. Die Ergebnisse des Vorhabens sollen sowohl ein besseres Verständnis der Bedeutung von systemischer Stressantwort und Stresstoleranz während einer Sepsis erzielen als auch perspektivisch bei der Entwicklung einer Risikostratifizierung für den Verlauf einer Sepsis hilfreich sein. Unsere bisherigen Untersuchungsergebnisse lassen vermuten, dass auf metabolischer wie auch auf transkriptioneller Ebene Adaptationsmuster existieren, die zwischen leichten bis schweren septischen Verläufen bis hin zum Versterben eine hohe prognostische Bedeutung erzielen. Abb.: Transkritptionsmarker als Prädiktoren des Verlaufs einer Sepsis nach maximalem Belastungstest. Molekulare Mechanismen und funktionelle Signifikanz der exkretorischen Leberdysfunktion bei Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: PD Dr. A. Kortgen, PD Dr. R.A. Claus Dipl.-Biol. E. Fröhlich, Dipl.-Ing. (FH) J. Fischer Prof. Dr. S. Schulz, Prof. Dr. A. Lupp (Pharmakologie), PD Dr. M. Westermann (Elektronenmikroskopisches Zentrum), PD Dr. O. Dirsch (Pathologie) CSCC D1.11 LEBERVERSAGEN Im Rahmen dieses Projektes sollen hepatozelluläre Membrantransporter hinsichtlich ihrer Bedeutung bei der Entwicklung einer schweren Sepsis untersucht werden. Im Fokus befinden sich dabei die basolateralen Membrantransporter OATP1, OATP2, OATP8, NTCP und MRP3 sowie die kanalikulären Membrantransporter MDR1, MDR3, BCRP, BSEP und AE2. Sie haben die wichtige Funktion, körpereigene toxische Stoffe und Xenobiotika aus dem Blutkreislauf zu entfernen und diese metabolisiert oder unverändert in die Galle abzugeben, um so den Körper vor einer möglichen Vergiftung zu schützen. Können die Hepatozyten diese Funktion nicht erfüllen, kommt es zur Kumulation von toxischen Substanzen in der Leber. Dies führt abhängig von der Toxizität der Xenobiotika und der Metabolite sowie deren Verweildauer in den Zellen zum intrazellularen Stress. Folgen sind je nach Art der Xenobiotika Apoptose und Nekrose der Hepatozyten sowie der Untergang größer Areale der Leber, was letztendlich zur Aggravierung des Leberversagens führen kann. Leberzirrhose erkrankt sind. Leberzirrhose und Leberfibrose sind zwei Lebererkrankungen, die durch eine verändere Architektur des Lebergewebes charakterisiert sind. Man findet je nach Schweregrad verschieden stark ausgeprägte nekrotische Bereiche, die nach Vernarbungen des Gewebes durch Bindegewebe ersetzt werden. Dies führt dazu, dass die Leber in ihrer Funktionalität gestört ist. Um den Einfluss dieser Vorerkrankungen der Leber auf die Entwicklung eines Medikamenten-induzierten Leberversagens während der Entwicklung einer Sepsis mit zu berücksichtigen, sollen zwei weitere Rattenmodelle etabliert werden, bei denen vor Sepsisinduktion die Entwicklung einer Fibrose bzw. einer Leberzirrhose induziert wird. Die Mortalität von Patienten, die eine Bakteriämie entwickeln, ist signifikant höher, wenn sie zusätzlich an einer 41 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN Die Rolle der Lektin-artigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen septischen Kardiomyopathie durch polymikrobielle Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: PD Dr. S. Stehr M. Sc. N. Hechaichi, Dipl. Ing. (FH) J. Fischer Prof. Dr. G. Theilmeier (Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. R. Heller (CMB, Jena), Prof. Dr. R. Bauer (CMB, Jena) CSCC D 1.10 THROMBOMODULIN Aktuelle Studien zur Bedeutung der LektinartigenDomäne des Thrombomodulins (TMLeD) geben starke Hinweise auf die anti-inflammatorische Rolle der TMLeD. Im Rahmen dieses BMBF geförderten Projektes sollen die molekularen Mechanismen der Pathophysiologie von septischer Kardiomyopathie im Mausmodell aufgedeckt werden, wobei insbesondere die Interaktion der TMLeD mit dem potentiellen Liganden high mobility group box 1-Protein (HMGB1) im Fokus steht. In den Versuchen werden die Auswirkungen einer durch humane Bakterien induzierte Peritonitis mittels intraperitonealer Injektion einer aufbereiteten, mikrobiologisch validierten Stuhlsuspension bei Mäusen untersucht, die durch Mutationen einen Verlust von TMLeD aufweisen. Das Ausmaß der myokardialen Depression während der Sepsis wird in vitro, ex vivo und in vivo studiert. Dadurch wird es möglich, grundsätzlich erste Aussagen über die Rolle der TMLeD auf die septische Kardiomyopathie und die Prognose einer schweren Sepsis zu treffen. Abgeleitet von den hier erzielten Ergebnissen können neue therapeutische Strategien entwickelt werden, um die Prognose septischer Erkrankungen zu verbessern bzw. den Gesamtzustand der Patienten zu stabilisieren. Bisher konnte die Isolation primärer neonataler Mauskardiomyozyten etabliert werden, was anschließende metabolische in vitro Untersuchungen zu Veränderungen durch inflammatorische Stimuli ermöglicht. Weiterführende Untersuchungen werden an einer TMLeD-Knockout-Mauslinie vorgenommen, bei der die Lektinartigen-Domäne des Thrombomodulin fehlt. Der anti-inflammatorische Einfluss des Thrombomodulins im Rahmen einer septischen Kardiomyopathie lässt sich an diesem Mausstamm in vivo und ex vivo eruieren. Es ist zu erwarten, dass die vielfältigen, der septischen Kardiomyopathie zugrunde liegenden, Mechanismen durch diese Forschungsarbeit teilweise Aufklärung erfahren und dadurch langfristig einen erheblichen Erkenntnisgewinn sicherstellen. Untersuchungen zum sepsis-assoziertem Nierenversagen (ResolveAKI) Koordination: Mitarbeiter: Förderung: Dr. G.P. Otto Dr. M. Soßdorf, PD Dr. M. Busch, PD Dr. R.A. Claus BMBF, CSCC MD-PhD project (Projektnummer D1.21) Das Akute Nierenversagen (ANV) ist eines der häufigsten Organversagen im Verlauf der Sepsis. Trotz des Einsatzes von Nierenersatzverfahren, wie der Dialyse, können die mit dieser besonders schweren Verlaufsform der Erkrankung verbundene negative Folgen nicht oder nur mangelhaft überwunden werden. Bedauerlicherweise persisiert auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in einem hohen Anteil der Patienten weiterhin die Indikation für eine Nierenersatztherapie. Bis dato sind die Ursachen, die zu einem ANV im Rahmen einer Sepsis führen, und im Besonderen Mechanismen, die möglicherweise für die Initiierung der Wiederherstellung der Nierenfunktion verantwortlich sind, weitgehend unverstanden. Im Rahmen des MD-PhD Programmes wird die sepsisassoziierte ANV engmaschig monitorisiert und charakterisiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen wird die Prognose der Nierenfunktion im Verlauf der Sepsis individuell vorhergesagt. Metabolom- und gewebsspezifische Transkriptom-Analysen sollen Hinweise auf spezifische Protein- und Enzym-Kaskaden geben, welche für die Regeneration der Nierenfunktion verantwortlich sind. Die Ergebnisse diese Studie sollen zum einen ein besseres Verständnis über die Regeneration der Niere nach sepsis-assoziierten ANV liefern, zum anderen mögliche therapeutische Angriffspunkt identifizieren. Nierenfunktionsmarker während Sepsis 42 5. Einfluss physischer Konditionierung auf die Wirtsreaktion bei Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Förderung: Dr. M. Soßdorf Dipl-Ing (FH) J. Fischer, S. Meyer, C. Seidel, B. Wissuwa, Dr. R.A. Claus, G.P. Otto, K. Dahlke, A. Schrepper (Herz-Thorax-Chirurgie), D. Schmerler, S. Neugebauer (Institut für Klinische Chemie und Labormedizin), C.L. Bockmeyer (Institut für Pathologie, MHH), A. Lupp (Inst. für Pharmakologie und Toxikologie), J. Rödel (Institut für Medizinische Mikrobiologie) IZKF-Juniorprojekt (Projektnummer J23) In dem geförderten Projektvorhaben wurde in einem tierexperimentellen, Hypothesen-getriebenen Untersuchungsansatz postuliert, dass durch physische Konditionierung die Wirtsantwort nach einer Sepsis positiv beeinflusst wird (Abb.). Das wichtigste Untersuchungsergebnis lieferte die Überlebens-Zeit-Analyse trainierter vs. untrainierter Tiere nach einer polymikrobiellen Sepsis. Es konnte gezeigt werden, dass physische Konditionierung, in Form eines 6-wöchigen Ausdauer-Intervalltrainings, die Überlebensrate nach einer polymikrobiellen Sepsis signifikant verbessert (p ≤ 0.01). Insgesamt wiesen trainierte gegenüber untrainierten Tieren in allen Beobachtungsphasen eine geringere Krankheitsschwere auf, verstarben folglich später oder überlebten den Insult vollständig. Aufbauend auf dieser Beobachtung haben wir in den weiterführenden Analysen u.a. mittels transthorakaler Echokardiographie zeigen können, dass trainierte Tiere anatomische wie auch physiologische kardiale Adaptationen (u. a. Kammerwanddicke, Schlagvolumen) aufweisen. In der Wirtsreaktion nach dem septischen Insult wurden ebenfalls Unterschiede zwischen den Gruppen nachgewiesen. So zeigten trainierte Tiere während der Sepsis immunmodulatorische Mechanismen in Form einer abgeschwächten Zytokinantwort und einer gesteigerten bakteriellen Eliminationsrate im Blut und in lebenswichtigen Organen wie Lunge, Leber und Niere. Wir fanden Hinweise dafür, Abbildungstext: Durch physische Konditionierung wird die funktionelle Kapazität der Tiere gesteigert (rote Linie). Untrainierte Tiere weisen eine verminderte systemische Leistungsfähigkeit vor und während einer Sepsis auf und unterliegen folglich einem erhöhten Sterberisiko (blaue Linie). dass der Sepsis-assoziierte Nierenschaden deutlich moderater ausgeprägt war in der Gruppe der konditionierten Tiere. Um pathomechanistische Zusammenhänge weiter aufklären zu können, führten wir in Kooperation mit der Klinischen Chemie (S. Neugebauer, D. Schmerler) metabolomische Analysen im Blutplasma durch. Hierbei identifizierten wir eine Stoffgruppe von zirkulierenden Lipiden, so genannte Lysophosphatidylcholine (LPC), als potentielle Surrogatmarker für die verbesserte Überlebensrate physisch trainierter Tiere. Die Arbeit wurde im Dezember 2012 zur Publikation im Fachjournal Critical Care Medicine angenommen. Dosis-Wirkungsbezogene Analyse der endogenen H2S-Bildung als Modulator der Organschädigung bei Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: Prof. Dr. M. Bauer M.Sc. L. Ungelenk Prof. Dr. S. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena) DFG-Research Training Group 1715 „Molecular Signatures of Adaptive Stress Responses“ In systemischen Entzündungsprozessen spielen Gasotransmitter eine vielfältige Rolle. Ein wichtiger Vertreter der Gasotransmitter ist Schwefelwasserstoff (H2S). Dieser wird endogen in verschiedenen Geweben des Säugetierorganismus synthetisiert. Für diesen Prozess sind die Häm-Gruppen beinhaltenden Enzyme Cystathionin-γ-Synthase (CBS) und Cystathionin-γLyase (CSE) verantwortlich. Im peripheren System wird vor allem durch das letztgenannte Enzym H2S gebildet. Bisherige Forschungsarbeiten zeigten, dass Hepatozyten Cystathionin-γ-Lyase stark exprimieren. Dieses Enzym besitzt gleichzeitig die größte physiologische Relevanz für die Synthese von Hydrogensulfid (H2S) aus Cystein. Dieser Gasotransmitter beeinflusst verschiedenste intraund interzelluläre Mechanismen, wie Proteinmodifikation, Ionenkanal- und Transkriptionsfaktorregulation, sowie metabolische Veränderungen in Form von Hemmung der ATP Produktion. Der Einfluss von H2S auf das Gewebe scheint dem Hormesis-Prinzip zu unterliegen, da Konzentrationen im mikromolaren Bereich protektive und entzündungshemmende Effekte auslösen, aber höhere Konzentrationen im millimolaren Bereich proinflammatorisch und zytotoxisch wirken. Bisher zeigen tierexperimentelle Studien stark widersprüchliche Ergebnisse bezüglich des Einfluss von Schwefelwasserstoff auf das septische Leberversagen. H2S agiert als starkes 43 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN Reduktionsmittel und interagiert so mit endogenen reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), was zu verminderten zellulären Stress führt. Über die Öffnung von K ATP -Kanälen kommt es zu einer Reaktion der glatten Muskulatur von Gefäßen. Dies führt zur Vasodilation. In Studien konnte gezeigt werde, dass bei isolierten Gefäßen sowohl die Portalvene als auch die Leberarterie durch H2S dilatiert wird und dies sicher zur Aufrechterhaltung der Mikrohämodynamik beiträgt. Weitere Zielstrukturen sind die indirekt beeinflussten Ionenkanäle, wie Spannungs- und Calcium-aktivierte Kaliumkanäle (BK), die mit Hilfe der hepatischen Sauerstoffkonzentration reguliert werden. Um die Kanalaktivität des BK aufrechtzuerhalten wird CO unter Normoxie durch den sauerstoffabhängigen Hämkatabolismus der Hämoxygenase-2 (HO-2) synthetisiert, wohingegen der Kanal unter hypoxischen Bedingungen geschlossen bleibt. Im Rahmen der RTG 1715 fokussiert dieses Projekt auf den Einfluss von Schwefelwasserstoff, als Gasotransmitter, auf den Redoxzustand der Hämoxygenase-2. Ein weiterer Punkt des Projektes ist die Wirkung des Schwefelwasserstoff Donators GYY4137 in einem septischen Mausmodel hinsichtlich der Schwere des Organversagens. Hierbei werden Leberschädigungsund der Entzündungsparameter untersucht. In diesem Zusammenhang soll die Inhibierung des Schwefelwasserstoff synthetisierenden Enzyms mittels CSE knockout Mäusen realisiert werden. Des Weiteren sollen in vitro und ex vivo die Bedeutung des Gasotransmitter auf den Leberschaden, sowie die Interaktion mit der Hämoxygenase 2 untersucht werden. Bisher konnte gezeigt werden, dass H2S einen protektiven Effekt auf Zellen unter oxidativen Stress hat und die HO-2 dosisabhängig reguliert. In diesem Projekt werden weitere Informationen über den Dosis-Wirkungsabhängigen Einfluss von Schwefelwasserstoff auf das Multiorganversagen bei Sepsis gesammelt, um somit langfristig einen erhöhten Erkenntnisgewinn zu erlangen. Phosphoinositol-3-Kinase (Pi3K) als Regulator der hepatischen Biotransformation sowie des hepatobiliären Transports im tierexperimentellem Sepsismodell Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Förderung: Dr. P. Recknagel, Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer Dr. S. Lambeck, PD Dr. A. Kortgen, Dr. C. Sponholz, PD Dr. R.A. Claus, Prof. N.C. Riedemann Prof. Dr. M. Trauner (Medizinische Universität Wien), Prof. Dr. M. Singer, A. Dyson (PhD), JE Carré (PhD), (University College London), Prof. Dr. R. Wetzker (Institut für Molekulare Zellbiologie), PD Dr. M. Westermann (Elektronenmikroskopisches Zentrum), PD Dr. A. Lupp (Institut für Pharmakologie und Toxikologie), Prof. Dr. I. Hilger (IDIR, Exp. Radiologie), PD Dr. A. Rudiger (UniversitätsSpital Zürich), Prof. J. Popp, Dr. C. Krafft (IPHT Jena) CSCC D1.2 Eine Sepsis-assoziierte hepatische Dysfunktion gilt nach bisherigem Verständnis als eine eher spät auftretende Komplikation. Gemeinsam mit Kollegen aus London und Wien konnte unsere Arbeitsgruppe nun an Hand tierexperimenteller und klinischer Daten zeigen, dass – Outcome-relevant - bei einer Sepsis häufig und früher als bisher bekannt die Leberfunktion gestört wird. Diese Leberfunktionsstörung wird durch das Signalprotein Phosphatidylinositol-3-Kinase-gamma (Pi3Kgamma) moduliert, wobei Veränderungen des Gallensäurespektrums im Plasma weit eher nachzuweisen sind als Änderungen des standardmäßig erfassten Bilirubinspiegels. Diese Ergebnisse, die Ansatzpunkte sowohl für eine frühere Diagnose als auch für eine zielgerichtete Therapie bieten, wurden in der renommierten Fachzeitschrift PLOS Medicine veröffentlicht (Recknagel, Gonnert et al., PLoS Medicine 2012). Gelbsucht ist ein spätes Symptom und steht für einen schweren Verlauf der Sepsis; die Gelbfärbung von Augen und Haut zeigt, dass die Leber schon stark geschädigt ist und das Stoffwechselprodukt Bilirubin nicht schnell genug abbauen kann. Ausgehend von der Vermutung, dass bei diesen schweren Sepsisfällen die Leberfunktion schon viel früher gestört ist, analysierte ein Team von Intensivmedizinern aus London, Leberspezialisten aus 44 Wien, Physikochemikern aus Jena und eine interdisziplinären Wissenschaftlergruppe des Universitätsklinikums Jena den Verlauf des septischen Leberversagens im Tiermodell und zog erste Vergleiche mit klinischen Daten. Die Ergebnisse bestätigten nicht nur diese Vermutung, sie stellen die bisherige Sicht auf das Leberversagen bei Sepsis in Frage. Schon wenige Stunden, nachdem bei Ratten durch eine Infektion eine schwere Sepsis ausgelöst wurde, fanden die Wissenschaftler eine komplett gestörte Leberfunktion: Sowohl der Abbau körpereigener Stoffwechselprodukte als auch der körperfremder Stoffe wie Antibiotika funktionierte nicht mehr. Wichtige Proteine, die die Entgiftungs- und Transportfunktion steuern, wurden nicht mehr produziert. Gallensäuren, Giftstoffe und Abbauprodukte wie Bilirubin stauten sich in der Leber. Gleichzeitig war die Aktivität des Signalproteins Pi3Kgamma, das in viele Immunprozesse involviert ist, erhöht. Somit konnte nicht nur gezeigt werden, dass diese frühe Leberfunktionsstörung für einen sehr schweren, oft tödlichen Verlauf der Sepsis steht, sondern es konnte damit auch ein zentraler Signalstoff des Geschehens identifiziert werden. Denn bei Tieren, die die Sepsis nach einem 5. leichteren Verlauf überlebten, zeigten sich diese Leberveränderungen nicht. Mehr noch: Mäuse, die durch eine Genveränderung das Signalprotein PI3Kgamma nicht produzieren können, entwickelten keine septische Gallenstauung. Ein Vergleich der tierexperimentellen Resultate mit Blutplasmaanalysen von Patienten, die an schwerer Sepsis erkrankt waren, zeigte, dass bei den Patienten, die später eine sepsisbedingte Gelbsucht entwickelten, prognostisch im Spektrum der Gallensäuren die gleichen Veränderungen nachzuweisen waren – lange bevor sich die Bilirubinwerte erhöhten. PAIN OUT (Improvement in postoperative PAIN OUTcome) Projektleiter: Mitarbeiter: Förderung: Laufzeit: apl. Prof. Dr. W. Meißner A. Göttermann, Dr. M. Komann, Dr. J. Rothaug, C. Weinmann, Dr. R. Zaslansky FP7 European Commission, HEALTH, GA 223590 (2.9 Mio. EUR) 48 Monate (01.01.2009 – 31.12.2012) Ziel des internationalen PAIN OUT Projekts ist die Verbesserung der postoperativen Schmerztherapie. Dafür stellt PAIN OUT drei Instrumente zur Verfügung: Ein Feedback- und Benchmarking-System, das den über 60 teilnehmenden Kliniken aus aller Welt ihre Versorgungsqualität aus Sicht der Patienten kontinuierlich zurückmeldet und so Verbesserungspoten-tiale aufzeigt; eine Elektronische Wissensbibliothek, die einen schnellen und gezielten Zugriff auf aktuelle Leitlinien zum Thema Schmerztherapie ermöglicht und ein Clinical Decision Support System, das Klinikern individuelle Entscheidungshilfen bei der Behandlung postoperativer Schmerzen anbietet. 5.2 Sonstige Projekte Core-Facility Sepsis- und Infektionsmodelle Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. F.A. Gonnert, PD Dr. R.A. Claus, Prof. Dr. M. Bauer B. Schmidt, D. Himsel, O. Sommerfeld, Prof. Dr. N. Riedemann Prof. Dr. R. Bauer (CMB), Prof. Dr. R. Wetzker (CMB), Profs. Dr. O. Witte, C. Geis (HBN), Prof. Dr. R. Kinne (Exp. Rheumatologie), Prof. Dr. A. Baniahmad/D. Röll (Humangenetik), PD Dr. I. Rubio, Dr. U. Neugebauer (beide CSCC) Viele unserer laufenden Projekte haben grundlagen-medizinischen Charakter mit einem starken klinischen Bezug zur Intensivmedizin und daher auch zu zahlreichen Fragestellungen in CSCC-Projekten. Da jedoch nicht alle Aufgaben mittels Zell- und Gewebekulturen beantwortet werden können, haben daher auch in vivo Untersuchungen am narkotisierten Tier ihren berechtigten Stellenwert. Dies vereint die Möglichkeit der Aufklärung von Pathomechanismen mit der Option der Entwicklung neuer Therapieformen, erlaubt eine kausale Untersuchung am Gesamtorganismus unter reproduzierbaren Bedingungen, ebenso wie die Beobachtung von möglichen Langzeiteffekten. Neben etablierten tierexperimentellen Sepsis-/Endotoxämiemodellen wie dem CLP- oder LPS-Modell wurde in unserer Arbeitsgruppe über die letzten Jahre ein eigenes murines Sepsismodell (peritoneal contamination and infection, PCI-Modell) entwickelt, das sich vor allem durch seinen Vorteil der Reproduzierbarkeit auszeichnet und somit eine Vergleichbarkeit von Daten unterschiedlich kollaborierender Labore zulässt (Gonnert et al., J Surg Res 2011; Gonnert et al. Shock 2012, Recknagel P et al., J Biophotonics 2012). Das PCI-Modell basiert ähnlich wie das CLP-Modell auf einer polymikrobiellen Infektion der Bauchhöhle und simuliert somit das klinische Szenario einer Darmperforation oder Anastomoseninsuffzienz mit konsekutiver Sepsis. Um nicht nur die Ätiologie, sondern auch die Therapie in dem Modell abzubilden, wurden zudem Langzeitmodelle in Mäusen und Ratten entwickelt, die die zwei etablierten Therapiesäulen der Sepsistherapie umsetzen (Volumentherapie, Antibiose). In einem solchen Langzeitmodell konnten wir in Kooperation mit Prof. Kinne und Mitarbeitern zeigen, dass (1) Inflammation in überlebenden Tieren nach der Akutphase persistieren kann, (2) es im Rahmen des septischen Insults zu einer Aktivierung der hepatischen Sternzellen kommt und (3) diese möglicherweise mitverantwortlich für eine Fibrosierung der Leber sein kann, die vier Wochen nach Insult in phänotypisch völlig gesunden Tieren beobachtet werden konnte (Gonnert et al., Shock 2012). Gegenstand aktuell laufender Projekte sind die Klärung der Pathomechanismen des PCI-Modells in Abgrenzung zum CLP-Modell (Projekt SepPvC: Prof. Riedemann, PD Claus, Drs. Gonnert/Sommerfeld), die Bedeutung des Alters auf den Verlauf der Sepsis (Projekt SepAge: PD Claus, Dr. F. A. Gonnert) sowie der Einfluss des Geschlechts auf die Systemantwort der Inflammation (Projekt SepSex: Prof. Dr. M. Bauer, Dr. F.A. Gonnert, in Kooperation mit D. Röll, Prof. Dr. Baniahmad sowie mit Prof. Dr. R. Bauer). 45 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN Core facility Intravitalmikroskopie (IVM) und ‚mice-ICU’ (MICU) Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R.A. Claus Dr. P. Recknagel, Dr. G.P. Otto, N. Jbeily, PD Dr. J. Winning, S. Meyer, D. Himsel, B. Schmidt Prof. Dr. R. Bauer (CMB), Prof. Dr. B. Hube (HKI) Der intravital-mikroskopische Arbeitsplatz komplettiert den translationalen Forschungsansatz der Arbeitsgruppe und trägt wesentlich zum besseren Verständnis funktioneller Mechanismen bei (patho-)physiologischer Veränderungen bei. Der Terminus intravitale Mikroskopie (IVM) beschreibt den experimentellen Ansatz, Organe und (patho-) physiologische Prozesse am narkotisierten, lebenden Tier mikroskopisch zu visualisieren und morphologisch zu beschreiben. Durch die Verfügbarkeit einer Vielzahl an Fluoreszenzmarkern zur Färbung von Blutzellen sowie zellspezifischer Substrate bzw. Organellen gestattet die Intravitalmikroskopie darüber hinaus eine in vivo Analyse komplexer physiologischer und pathologischer Phänomene. Die wesentlichen Elemente eines intravitalmikroskopischen Arbeitsplatzes sind, neben dem Mikroskopiesetting, die entsprechenden Tiermodelle. Als Mikroskop steht ein inverses Fluoreszenzmikroskop (ZEISS Axio-Observer Z1) mit einer hochauflösenden Highspeed-Kamera (Hamamatsu EMCCD) mit digitaler Vernetzung zu einer Windows-basierten Analyseplattform zur Verfügung. Der Arbeitsplatz ist in der „mice-ICU“ integriert. Diese ist in Analogie zu modernen Intensivstationen in der Klinik ausgestattet. So stehen Geräte zur Überwachung und Therapie erkrankter Versuchstiere zur Verfügung (hämodynamisches Monitoring, Perfusor-gesteuerte Volumensubstitution, automatisierte klinisch-chemische Laboranalytik). An dem intravitalmikroskopischen Arbeitsplatz wurden im vergangenen Jahr mittels der zuvor etablierten Verfahren zum in vivo Monitoring der exkretorischen Funktion der Leber sowie der Leukozyten-EndothelInteraktion wichtige Mechanismen der Frühphase der Wirtsreaktion untersucht (Recknagel et al, J Biophotonics 2012; Recknagel P et al., Liver Int. 2013, Recknagel P et al., PLos Med. 2012; Jbeily et al., J Lipid Res 2012). Anwendung biophotonischer Technologien zur Messung der hepatischen Exkretionsleitung im Tiermodell Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. F.A. Gonnert, Dr. P. Recknagel, Prof. Dr. M. Bauer PD Dr. A. Kortgen, PD Dr. R.A. Claus Prof. Dr. I. Hilger (IDIR) In den letzten Jahren wurde in unserer Arbeitsgruppe eine Methode entwickelt, um die hepatozelluläre Exkretionsleistung mittels Intravitalmikroskopie zweier fluoreszierender Indikatorfarbstoffe (ICG, DY635) im Tiermodell zu evaluieren (Recknagel et al., J Biophotonics 2012). Diese Methode gestattet, neben einer Charakterisierung der Kinetiken der Indikatorsubstanzen, eine in vivo Evaluation der Exkretionsleistung der Leber unter (patho-)physiologischen Bedingungen. In weiterführenden Versuchen wurde die hepatische Exkretionsleistung nun in einem septischen Tiermodell untersucht. Zudem wurde, in Kooperation mit der Abt. Exp. Radiologie, die Methode um ein non-invasives Messverfahren mittels Nahinfrarot-Imaging erweitert. Vergleich der Endotoxin- und Sepsis-assozierten Leberdysfunktion Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. P. Recknagel, Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer PD Dr. R.A. Claus, S. Englert Prof. Dr. M. Trauner (Medizinische Universität Wien), Prof. Dr. M. Singer, A. Dyson (PhD), J.E. Carré (PhD), (University College London), Dr. M. Gajda (Institut für Pathologie), PD Dr. A. Lupp (Institut für Pharmakologie und Toxikologie) Viele der Pathomechanismen, die zu einer Leberdysfunktion im Rahmen einer generalisierten Entzündungsantwort führen, wurden intensiv am Modell der Endotoxinämie beforscht. Dennoch mehren sich Zweifel um dessen biologische Signifikanz, da die Komplexität der klinischen Sepsis und assoziiertem Organversagen durch dieses Modell nur unzureichend widergespiegelt wird. 46 Daher wurde das bislang als Standard geltende Modell der Endotoxinämie mit dem von unserer Abteilung genutzten und etablierten Modell der polymikrobiellen Sepsis im Hinblick auf initiierende Pathomechanismen sowie funktionelle Konsequenzen verglichen. Obwohl Parameter der Leberdysfunktion in beiden Modellen prinzipiell vergleichbar waren, fanden sich signifikante Unterschiede in 5. den initialen Ereignissen der inflammatorischen Kaskade. Insbesondere die um Größenordnungen höheren ZytokinPlasmaspiegel sowie der ausgeprägte oxidative Stress und die damit einhergehende Zellschädigung waren bei Endotoxinämie signifikant stärker ausgeprägt als im Modell der polymikrobiellen Sepsis. Ungeachtet dessen wiesen septische Tiere substanziell höhere Bilirubinwerte, als typischer Marker einer Leberfunktionsstörung, im Vergleich zu Tieren mit Endotoxinämie auf. Diese Ergebnisse deuten auf fundamentale Unterschiede zwischen beiden untersuchten Modellen hin und legen die Vermutung nahe, dass es bei der klinisch relevanten polymikrobiellen Sepsis zu einer eher adaptiven und vermutlich reversiblen Zellantwort kommt, während beim Modell der Endotoxinämie Mechanismen der Zelltoxizität/Zelluntergang im Vordergrund stehen, die zu einem Versagen gewisser Partialfunktionen der Leber im Rahmen einer generalisierten Entzündungsantwort führen. Schwefelwasserstoff (H2S) vermittelte Effekte in der septischen Kardiomyopathie Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: PD Dr. S. Stehr, Prof. Dr. M. Bauer Dipl.-Biol. J. Lemm, PD Dr. R.A. Claus, I. Woest Prof. Dr. W.C. Claycomb (LSU Health Sciences Center, New Orleans, USA) Prof. Dr. R. Wang (Lakehead University, Thunder Bay, Kanada) Die akute septische Kardiomyopathie als Komplikation der schweren Sepsis und des septischen Schocks wird klinisch oft unterschätzt, da die Herzfunktion septischer Patienten im Vergleich zu gesunden Personen scheinbar nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Berücksichtigt man jedoch den in der Sepsis stark erniedrigten Gefäßwiderstand, so wird die massive Einschränkung der kardialen Pumpleistung deutlich. Die septische Kardiomyopathie ist reversibel und heilt bei Überleben der Grunderkrankung in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen vollständig aus, was sie somit von anderen Formen der Kardiomyopathie unterscheidet. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind vielfältig und trotz umfangreicher Forschungsarbeit noch ungenügend verstanden. Neben kardiodepressiv wirkenden Zytokinen, metabolischen Veränderungen, mitochondrialer Dysfunktion sowie reduzierter Sensitivität der Myofilamente gegenüber Kalzium, wird auch die mögliche Beteiligung einer besonderen Form von „cell hibernation“ als Schutzmechanismus des Herzgewebes kontrovers diskutiert. Das Projekt untersucht im Kontext der septischen Kardiomyopathie auftretende Einflüsse und Wirkungen des anorganischen Gasotransmitters Schwefelwasserstoff, welcher während myokardialer Ischämie als anti-inflammatorisch und kardioprotektiv wirkend beschrieben worden ist und in Versuchstieren nach Inhalation einen Winterschlaf ähnlichen Zustand induziert. Anhand verschiedener Zellkultursysteme (HL-1 Kardiomyozyten-Linie; murine neonatale Kardiomyozyten) sollen im Rahmen von in-vitro-Inflammationsmodellen Effekte von exogen zugeführtem Schwefelwasserstoff u. a. mittels transkriptomischer Analysen charakterisiert werden. Weiterführende Untersuchungen werden am CSE-KOMausstamm vorgenommen, bei dem die Cystathioninγ-Lyase ausgeschaltet ist. Letztere produziert einen Großteil des im kardiovaskulären System zirkulierenden H2 S. Demzufolge können an dieser Mauslinie Auswirkungen eines endogenen Schwefelwasserstoff-Mangels im Herz-Kreislauf-System sowie dessen Komplementierung durch exogene H2 S-Donatoren im Kontext der Sepsis evaluiert werden. Benefit von Thrombozytenaggregationshemmern und nicht-steroidalen Antirheumatika bei kritisch kranken Patienten Koordination: Mitarbeiter: Doz. Dr. W. Lösche, PD Dr. J. Winning J. Boettel, Dr. B. Kabisch, Dr. M. Soßdorf, Dr. G.P. Otto, PD Dr. R.A. Claus Die systemische Inflammation bei kritisch kranken Patienten geht mit einer Aktivierung der Hämostase, einschließlich der Thrombozyten, einher. Die Aktivierung der Hämostase ist nicht nur für thrombotische Komplikationen sondern auch für den Ablauf inflammatorischer Reaktionen von Bedeutung. Eigene retrospektive Untersuchungen haben gezeigt, dass kritisch kranke Patienten, welche wegen bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung mit Thrombozytenaggregationshemmern (Azetylsalizylsäure oder Clopidogrel) behandelt wurden, deutlich weniger Organversagen entwickeln und eine geringere Mortalität aufweisen als Patienten ohne eine solche Medikation. Der Benefit von Thrombozytenaggregationshemmern konnte auch tierexperimentell (Endotoxinschock und polymikrobielle Sepsis der Maus) nachgewiesen werden. Eine Analyse der Daten von fast 1.000 Patienten, die im Universitätsklinikum Jena wegen einer schweren Sepsis intensivmedizinisch behandelt wurden, ergab, dass » Atherosklerose als moderate chronische Entzündung und Grund für eine Medikation mit Thrombozytenaggregationshemmern ist, selbst die Mortalität senkt. 47 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN » die Medikation mit Azetylasalizylsäure, nicht aber die Kombination mit Azetylsalizylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika (Ibubrofen, Diclofenac), die Mortalität senkt. » die Medikation mit nicht-steroidalen Antirheumatika die Mortalität senkt, vorausgesetzt, dass sie nicht in Kombination mit Thrombozytenaggregationshemmern gegeben werden. Geplant ist jetzt eine retrospektive Studie zum Benefit von Azetylsalizylsäure bei Patienten, die mit Pneumonie im Universitätsklinikum Jena aufgenommen wurden. Diese Patienten haben ein hohes Risiko für Sepsis und Multiorganversagen. Ein Antrag auf die Finanzierung einer multizentrischen randomisierte Interventionsstudie (100 mg Acetylsalicylsäure über 7 Tage) bei Patienten mit Pneumonie, wurde überarbeitet beim BMBF eingereicht. Veränderungen des Hämostase als prognostische Marker bei Sepsis Koordination: Mitarbeiter: Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M. Hofmann Dr. M. Soßdorf, D. Dimitrova, S. Hoffmann Eine Sepsis-assoziierte Aktivierung der Hämostase kann sowohl in einer Hyperkoagulabilität mit hohem Thromboserisiko (thrombotische Mikroangiopathie) als auch einer Verbrauchskoagulopathie mit Blutungsrisiko resultieren. Außerdem beeinflussen sich Hämostase und Inflammation gegenseitig. Daher sind eine frühzeitige Erkennung der veränderten Hämostase und der eventuelle Einsatz spezifischer Hemmstoffe für die Prognose des Krankheitsverlaufs, insbesondere für die Entwicklung des Organversagens, von wichtiger Bedeutung. In einer prospektiven Studie soll geprüft werden, inwieweit die Rotationsthrombelastometrie (ROTEM), als eine patientennahe und schnelle diagnostische Maßnahme, Veränderungen der Hämostase anzeigen können und sich die erhaltenen Daten als Indikatoren für die Prognose bei Sepsis nutzen lassen. Nachweis und Charakerisierung prokoagulatorischer zellulärer Mikrovesikel Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. M. Soßdorf, Doz. Dr. W. Lösche C. Bonnke, P. Reingruber Prof. Dr. E. Schleußner Mikrovesikel (MV), die von der Plasmamembran aktivierter und apoptotischer Zellen abgeschnürt werden, lassen sich in der Zirkulation nachweisen. Zirkulierende MV haben nicht nur eine prokoagulante Aktivität, die zu Störungen der Hämostase führen können. Durch Rezeptor-vermittelte Wechselwirkungen mit Blut- und Gefäßwandzellen können sie auch pro-inflammatorische Reaktionen modulieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Charakterisierung zirkulierender MV, die vermehrt bei systemischen inflammatorischen Reaktionen (physische Belastung, Präeklampsie) im Blut nachweisbar sind. Einfluss kolloidaler Infusionslösungen auf die Organfunktion und den klinischen Verlauf von Intensivpatienten Koordination: Mitarbeiter: Dr. O. Bayer, Prof. Dr. K. Reinhart, PD Dr. C. Hartog PD Dr. Y. Sakr, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf, M. Kohl Schwerpunkt dieses Projektes ist es, eventuelle Einflüsse kolloidaler Infusionslösungen wie Hydroxyethylstärke, Gelantine und Humanalbumin im Vergleich zu kristalloiden Lösungen auf die Organfunktionen sowie auf den weiteren klinischen Verlauf kritisch Kranker zu ermitteln. Im Fokus stehen Nieren-, Leber- und Lungenfunktion, die Intensiv- und Krankenhausaufenthaltsdauer sowie die Intensiv- und Krankenhaussterblichkeit. Die Datenrekrutierung erfolgt anhand eines computerbasierten Dokumentationssystems (COPRA®) im Rahmen eines Vorher- / Nachher-Designs. 48 Herr Dr. Ole Bayer wird im Rahmen dieser wissenschaftlichen Tätigkeit vom Kultusministerium Thüringen (Landesprogramm ProExzellenz; PE 108-2), der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung („STIFT“) Thüringen sowie der „Deutschen Sepsisgesellschaft“ (DSG) unterstützt. 5. Implementierung einer präklinischen Sepsistherapie Koordination: Mitarbeiter: Dr. O. Bayer, PD Dr. J. Winning, Dr. J. Reichel, Prof. Dr. K. Reinhart K. Schneider, C. Stumme, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf Eine kurze Dauer von der Diagnose septischer Schock bis zur Gabe einer antimikrobiellen Therapie ist mit einem besseren Überleben assoziiert. Zudem konnte gezeigt werden, dass ein nicht zu vernachlässigender Anteil aller Rettungsdiensteinsätze Patienten mit einer schweren Sepsis betreffen. Aus diesem Grund wurden vier notarztbesetzte Rettungsmittel (3 Notarztwagen, 1 Rettungshubschrauber) aus Jena und dem Umland mit einem so genannten „Sepsis-Kit“, bestehend aus 2g Ceftriaxon sowie zwei Sets Blutkulturflaschen, ausgestattet. Aktuell wird nun der Effekt einer bereits im Rettungsdienst begonnenen Sepsistherapie im Rahmen der Qualitätssicherung untersucht. Ermittlung von Risikofaktoren der ischämischen Kolitis in der operativen Intensivmedizin Koordination: Mitarbeiter: PD Dr. H. Mothes, Dr. O. Bayer, PD Dr. J. Zanow, Dipl.-Psych. M. Richter A. Cornelius, S. Rennebach, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf Die ischämische Kolitis ist ein seltenes, aber schweres Krankheitsbild mit multifaktorieller Genese. Im postoperativen Verlauf nach größeren viszeral- und kardiochirurgischen Eingriffen weist sie eine sehr hohe Mortalität auf und wird häufig von einem septischen Organversagen begleitet. Aus diesem Grund ergibt sich die Frage, welche Faktoren für die schwere Verlaufsform eine wesentliche Rolle spielen. Aktuell erfolgt eine retrospektive Analyse zur Qualitätssicherung der klinischen und laborchemischen Verlaufsparameter der Patienten, die im Zeitraum von 2005 bis 2011 am Universitätsklinikum Jena operativ versorgt wurden und postoperativ eine mesenteriale Ischämie entwickelt haben. Evaluierung des hämodynamischen Parameter “Afterload-related cardiac performance (ACP)” als Vorhersagewert über den weiteren klinischen Verlauf im Rahmen einer septischen Kardiomyopathie Koordination: In Kooperation mit: Dr. O. Bayer, D. Schwarzkopf Prof. Dr. K. Werdan, Dr. H. Ebelt, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Halle/Saale, Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg Aufgrund einer deutlich reduzierten Nachlast ist bei septischen Patienten eine klinisch relevante kardiale Verschlechterung in manchen Fällen schwierig zu diagnostizieren. Hierfür wurde der Parameter "Afterload-related cardiac performance (ACP)" von der Arbeitsgruppe Werdan et al. aus Halle/Saale geschaffen, welcher den Schweregrad einer möglichen septischen Kardiomyopathie erfassen soll. Er berechnet sich u. a. aus hämodynamischen Parametern wie Herzzeitvolumen, mittlerer arterieller und zentralvenöser Druck. Aktuell wird der ACP-Wert in einem Gemeinschaftsprojekt als prognostischer Parameter zusammen mit den Kollegen aus Halle an einer möglichst großen Fallzahl septischer Patienten evaluiert. 49 5. PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN 5.3 Arbeitsgruppen der Klinik Arbeitsgruppe zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivstation Teilnehmer: Dr. F. Bloos, Prof. Dr. F.M. Brunkhorst, K. Ludewig, P. Bloos, U. Redlich, A. Braune, D. Fergen, A. Noack, Prof. Dr. K. Reinhart Dieses Team sichert die Durchführung klinischer Studien auf der Intensivmedizin gemäß GCP-Richtlinien. Es werden sowohl Interventionsstudien als auch Observationsstudien betreut. Das Team besteht aus 5 Studienschwestern (davon 3 zertifizierte study nurses) und Ärzten. Dabei erfolgt das Screening der Patienten für die gegenwärtig durchgeführten Studien täglich durch die Studienschwestern. Es existiert außerdem eine Rufbereitschaft, die Studieneinschlüsse auch außerhalb der Dienstzeit ermöglichen. Die Ärzte des Teams sind für die medizinischen Belange der Studien zuständig und unterstützen die Ärzte der Intensivstation beim Einholen der Einverständniserklärungen. Arbeitsgruppe Perioperative Hämostaseologie Koordination: Mitarbeiter: Kooperation: Dr. M. Hofmann Dr. I. Westermann, Doz. Dr. W. Lösche PD Dr. K. Böer (Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik) Störungen des Hämostasesystems sind bei kritisch kranken Patienten multifaktoriell bedingt und besitzen einen wesentlichen Einfluss auf Mortalität und Letalität. Blutungen und Hypokoagulabilität führen zu einem erhöhten Transfusionsbedarf, die Patienten benötigen signifikant längere Beatmungszeiten und weisen höhere APACHE-II- und SOFA- Scores auf. Dies spiegelt sich in einer signifikant höheren Rate an Multiorgandysfunktion bis hin zum Multiorganversagen wider, was letztlich zu einer erhöhten 30-Tage- und 1-Jahres- Mortalität führt. Laufende Untersuchungen: » Evaluation des Testansatzes Ecarin (eca-tem) zum Monitoring des Thrombininhibitors Argaroban (Hofmann/Böer) » Wertigkeit eines Algorithmus zur hämostaseologischen Therapie bei Blutung auf der chirurgischen Intensivstation (Hofmann/Westermann) » Die Rotationsthrombelastometrie in der Frühphase des septischen Schocks (Hofmann/Lösche) Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Diagnostik und Therapie intra- und postoperativer Gerinnungsstörungen sowie der Evaluation neuer Messverfahren. Arbeitsgruppe: Simulationstraining Koordination: Mitarbeiter: Dr. K. Pahlke, Dr. K. Ebert, Dr. K. Wurm, Dr. H. Skupin, N. Hartmann, Dr. C. Lerch, M. Lesemann, C. Stumme, S. Engler, B. Poidinger Im Simulationslabor können komplexe Abläufe aus den Bereichen Rettungsmedizin, Anästhesiologie oder Intensivtherapie trainiert und im Team videogestützt ausgewertet werden. Der Jenaer Notfall-Simulator (JeNS) wird für jeden Medizinstudierenden im Rahmen der Querschnittsbereiche Notfallmedizin (9. Semester) und Perioperative Medizin (10. Semester) eingesetzt. Neben der Erarbeitung und Durchführung von studentischen Simulationsszenarien beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit Fragen der Implementierung der Simulation in CrisisResource-Management-Kurse und in objektive praktische Prüfungsformate. 50 HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN 6. 6.1 Abgeschlossene Habilitationen Dr. C. Hartog: Effektivität und Sicherheit von Kolloiden in der Volumentherapie: Fakten und Faktoide 6.2 Eröffnete Habilitationen Dr. L. Hüter: Neue Aspekte zum Einfluss von Infusionslösungen auf die Nierenfunktion unter besonderer Berücksichtigung von Hydroxyethylstärke - Untersuchungen im isoliert perfundierten Organmodell 6.3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten Büttner M.: Neue Verfahren zur Steuerung der Volumentherapie, Kreislaufstabilität, Flüssigkeitsbilanz und Organdysfunktion (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Gath V.: Charakterisierung der mikrovaskulären Reaktion mittels Weißlichtspektrometrie und Laser-DopplerFluss-Verfahren bei Patienten im septischen Schock (Betreuer: Prof. Dr. G. Marx) Marx S.: In vitro Untersuchungen zum Einfluss kolloidaler Volumenersatzmittel auf die Hämostase und die Interaktion zwischen Thrombozyten und Leukozyzten (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche) Müller S.: Projekt zur Verbesserung der Versorgung beatmeter Patienten auf der Intensivstation (Betreuer: Dr. F. Bloos, Prof. Dr. G. Marx) Irmer J.: Evaluierung von Methämoglobin als Indikator der Erkrankungsschwere septischer Patienten (Betreuer: Prof. Dr. G. Marx) Partschefeld R.: Die arterio-endtidale CO2-Differenz während Einlungenventilation in der Thoraxchirurgie (Betreuer: PD Dr. M. Paxian) Köditz J. A. : Der diagnostische Ultraschall - Ein sicheres und effektives Verfahren zur Vena jugularis Punktion für die klinische Routine (Betreuer: PD Dr. M. Paxian) Petzel P.: Die Wirkung parenteraler Lipidemulsionen auf Letalität und Morbidität bei Ratten mit systemischer Inflammation (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Kremser J.: Die EKG-gestützte Lagekontrolle zentraler Venenkatheter - Optimierung der Methode für linksseitige ZVK (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Reuter D.: Der Einfluss von Hydroxyethylstärke-Lösung HES 130/0.4 auf die Hämostase anhand von viskoelastischen Messverfahren (Thrombelastographie, Rotationsthrombelastometrie und Sonoclot) - Eine systematische Analyse von publizierten klinischen Studien (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Leitsmann J. S.: Evaluation der Lage zentralvenöser Katheter bei spontan atmenden Patienten (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Lindner geb. Köhler, S.: Einfluss der Anästhetika Propofol und Ketamin sowie der Enantiomere Ketamin ,r' und ,s' auf die bakterienstimulierte TNFalpha-Antwort in Leukozyten (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Urban P.: Ceramidreiche Makrodomänen und Leukozytentransmigration in die Leber bei Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) 6.4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten Acht B.: Biologischer Effekt der Sphingomyelinase in infektortfernen Geweben. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus) Atanasova M.: Bedeutung der sezernierten Sphingomyelinase beim sterilen Organversagen (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Bläß M.: Die Signaltransduktion bei Apoptose in Makrophagen unter besonderer Berücksichtigung synthetischer Ceramid-Analoga und neuer Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase. (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Boettel J.: Haben chronische Entzündungen einen Einfluss auf Verlauf und Outcome der Sepsis? (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche) 51 6. HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN Denner S.: Ceramid-induzierte Zellantwort bei Inflammation. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus) Eckart A.: Aspirin-Resistenz bei gefäßchirurgischen Patienten (Betreuer: PD Dr. J. Zanow, Doz. Dr. W. Lösche) Fröhlich E.: Molekulare Mechanismen und die Bedeutung der exkretorischen Dysfunktion und des gestörten Xenobiotika-Stoffwechsels für die Klinische Pharmakologie in der Intensivmedizin (Betreuer: PD Dr. A. Kortgen) Großmann S. D.: Rolle der sauren Sphingomyelinase bei der Modulation der Leukozytenfunktion im Sepsismodel (zum Dipl. Biol., Betreuer: N. Jbeily, PD Dr. R. A. Claus) Hartkopf M.: Die funktionelle Inhibition der sezernierten Sphingomyelinase in Patienten mit Sepsis – eine retrospektive und experimentelle Betrachtung (IZKFPromotionsstipendium, Betreuer PD Dr. R. A. Claus) Hechaichi N.: Die Rolle der Lektin-artigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen septischen Kardiomyopathie durch polymikrobielle Sepsis (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. S. Stehr) Hoffmann A.: Rotationsthrombelastometrie (ROTEM) zur Diagnostik und Therapiestrategie in der Intensivmedizin (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, OA Dr. M. Hofmann) Hurtado-Oliveros J.: Characterisation of mediators of inflammation on bacterial burden and host response parameters after apheresis treatment in an in-vitro sepsis model (zum MSc, Betreuer Prof. Dr. M. Bauer) Jbeily N.: Ceramide Formation during Host Response in Severe Sepsis (zum Dr. rer. nat., ILRS-Promotionsstipendium, Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Kroll A.: Sphingomyelinase-Aktivität im Liquor entzündlichen Erkrankungen. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus) Krug M.: Erregerdiagnostik anhand gebrauchter Hämodialysekartuschen (Betreuer: Dr. G. P. Otto, PD Dr. R. A. Claus) Lemm J.: Untersuchungen zur Wirkung von Schwefelwasserstoff (H2S) und zur Funktion der Cystathioninγ-Lyase im Rahmen der septischen Kardiomyopathie (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. Bauer, Prof. R. Wetzker - CMB) Menge K.: Analyse zur Häufigkeit physiotherapeutischer Massnahmen bei kritisch kranken Patienten und der möglicher Effekt auf die Mortalität: eine retrospektive Studie (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M. Soßdorf) 52 Otto G. P., Dr. med., M.Sc.: Mechanismen der Pathogenese und der Resolution des Sepsis-assoziierten Nierenversagens (MD-PhD-Stipendium CSCC; Betreuer: PD Dr. R. A. Claus; PD Dr. M. Busch - KIM II) Potratz P.: Untersuchungen von Einflüssen physiotherapeutischer Intervention bei Patienten mit Sepsis, schwerer Sepsis und septischen Schock (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, Dr. M. Soßdorf, Dr. G. P. Otto, Prof. Dr. U. Smolenski) Press A.: Designen von Nanopartikeln für das hepatozyten-selektive Drug-Targeting in vivo (zum BSc; Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Reichel J. (geb. Baranyai).: Untersuchungen zu Wirksamkeit von Hemmstoffen der Thrombozytenfunktion im Modell des Endotoxinschocks der Maus. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, Doz. Dr. W. Lösche) Reingruber P.: Charakterisierung zirkulierender zellulärer Mikrovesikel (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M. Soßdorf) Schaarschmidt B.: Gastrointestinal colonization and mechanisms of translocation through gut mucosa (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Schleser F. A.: Heme and Heme degradation products as modulators of hepatic stellate cell tone in health and disease (zum Dr. rer. nat.; Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, S. H. Heinemann, Institut für Biophysik) Seidel M.: Untersuchungen zur Wirkung von ADPRezeptorantagonisten auf den Sepsisverlauf in einem Mausmodel. (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, PD Dr. R. A. Claus) Sprenger M.: Effekte der endogenen Ceramidbildung bei der endothelialen Stressreaktion (BSc; Betreuer: PD R. A. Claus; Prof. Dr. O. Kurzai) Steiner M.: Mechanismen der veränderten Pharmakokinetik bei septischer Leberdysfunktion (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus) Weber F. W.: Die Wirkung von Clopidogrel auf die Expression inflammationsrelevanter Gene im Sepsismodell der Maus (Betreuer: Doz. Dr. Wolfgang Lösche) 6. 6.5. Laufende Promotionsvorhaben (Annahme als Doktorand) Alisch F.: Analyse der Cholesterolbiosynthese bei Sepsis auf Genexpressionsebene im Pneumonie und Peritonitis-Mausmodell (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Bauer S.: Airway Management bei M. Bechterew: Eine retrospektive Analyse von 187 Patienten (Betreuer: PD Dr. S. Rußwurm) Behrend S.: Angehörigenzufriedenheit in der ITS - eine Beobachtungsstudie (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Bonnke C.: Nachweis und Charakterisierung synzytiothrophoblastärer Mikrovesikel (Betreuer: PD Dr. W. Lösche) Brendle M.: Einfluss volatiler Anästhetika auf den beatmungsinduzierten Lungenschaden der Ratte (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Bretschneider T.: Expressionsprofil ausgewählter leukozytärer mi RNA von Mäusen verschiedenen Alters mit polymikrobieller Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Breuel H.: Unterschiede im klinischen Phänotyp und Krankheitsverlauf zwischen bakteriellen und fungalen systemischen Infektionen (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Burghardt A.: Indentifizierung unabhängiger Risikofaktoren bei komplexen kardiochirurgischen Eingriffen (Betreuer: Prof. Dr. N. C. Riedemann) Chung Ha-Yeun.: Rolle von niedermolekularen Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase in der Sepsisinduzierten Transaktivierung hepatischer Sternzellen (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Dimitrova D.: Veränderungen der Hämostase und deren prognostische Wertigkeit bei Sepsis (Betreuer: PD Dr. W. Lösche) Düring U.: Veränderung der somatosensorischen Diskrimination im Bereich der oberen Extremität bei Operationen des Rumpfes mit Epiduralanästhesie und mit Allgemeinanästhesie (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner) Ekaney M. L.: Sepsis-associated microthrombus formation: Processing and Secretion of von-Willebrandt factor cleaving protease, ADAMTS 13 (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Giszas B.: Hepatische Sternzell-Aktivierung nach Pneumonie (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Gräfin von Plettenberg M.: Hepatitis C als Infektionsrisiko für Anästhesisten (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Grah S.-C.: Änderung der Häufigkeit eines Erregernachweises bei Intensivpatienten mit Verdacht auf Sepsis mittels multiplex-PCR nach Änderung des Assays (Betreuer: PD Dr. A. Kortgen) Greul F.: Letalität und Lebensqualität von Patienten nach intensivmedizinischer Therapie und sich unmittelbar anschließender neurologischer Frührehabilitation Phase B (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner) Hieke A.: Untersuchung zur Inzidenz und Ausprägung des postoperativen Delirs (Betreuer: PD Dr. M. Paxian) Horn P.: Regulation der Glucosehomöostase bei systemischer Inflammation - explorative Analyse ausgewählter intrazellulärer Signalwege in humanen Geweben (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Kern A. V.: Funktionelle Genomik des Häm-Stoffwechsels in Patienten mit schwerer Sepsis, septischen Schock und Multi-Organversagen (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Kussmann A.: Hepatische Sternzellaktivierung bei Sepsis und deren zelluläre Funktion am Beispiel der vonWillebrand-Faktor.spaltenden Protease ADAMTS13 (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Lehré S.: Randomisierte kontrollierte Untersuchung zur Applikation von Physiostigminsalicylat zur Verminderung der postoperativen inflammatorischen Reaktion nach kardiopulmonalem Bypass (Betreuer: PD Dr. M. Paxian) Linke P.: Erfassung von Schmerzen und Schmerztherapie bei Patienten in einer interdisziplinären Notaufnahme (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner) Löw M.: Analyse von Qualitätskriterien und Etablierung eines Qualitätsmanagementes in der präklinischen Patientenversorgung für den Standort Jena (Betreuer: PD Dr. J. Winning) Englert S.: Vergleich polymikrobieller Sepsismodelle (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Löwe, geb. Neumann M.: Hämoxygenase-1 vermittelte hepato-zelluläre Stresstoleranz (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Fleischmann C.: Epidemiology and global burden of sepsis - A systematic review of oberservational epidemiological studies (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Maertins V.: Slo1-Kanal vermittelte Immunmodulation durch die ω-3-Fettsäure Docosahexaensäure (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) 53 6. HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN Malassa A. M.: Effekte und therapeutisches Potenzial übergangsmetall-basierter (Co, Fe) CO-Releasing Molecules (CORMS) (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Matthes K.: Vergleich der Eliminationskapazität der Albumindialyseverfahren MARS und SPAD - eine prospektive, randomisierte Cross-over Studie (Betreuer: PD Dr. A. Kortgen) Metzing O.: Interaktion von Häm und Hämabbauprodukten mit dem Slo1-Kanal als Pathomechanismus des septischen Schocks (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Oschatz K.: Einfluss des Lebensalters auf die beatmungsinduzierte Lungenschädigung. Eine tierexpeimentelle Untersuchung (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Rother S.: Dysnatriämie auf der chirurgischen Intensivstation - Epidemiologie und prognostische Bedeutung (Betreuer: PD Dr. Y. Sakr) Schaller U. B.: Veränderungen der AMPK im Inflammationsmodell in einer Skelettmuskel-Zelllinie und die Auswirkungen auf Insulinsignalweg und Glukosemetabolismus (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Schneider K.: Einfluss einer frühzeitigen Antibiotikagabe und einer protokollgestützten Therapie im Rettungsdienst auf den Krankheitsverlauf des Sepsis (Betreuer: PD Dr. J. Winning) Schönberg S.: Veränderungen des Gerinnungsfaktor XIII bei kardiochirurgischen Patienten (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche) Seibold D.: Neutrophil gelatinase associated lipocalin (NGAL) bei Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Stumme C.: Etablierung und Validierung einer computergestützten Datenerfassung zur präklinischen Qualitätssicherung (Betreuer: PD Dr. J. Winning) Surek, geb. Gansert N.: Retrospektiver Vergleich zwischen VIP/Axillären Plexus vs. LSIP bei Hand-und Unterarmoperationen in Bezug auf Effektivität und Schmerzfreiheit, um zu beweisen, dass LSIP nicht schlechter ist als VIP (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Thomas-Rüddel D.: Eskalation der initialen empirischen Antibiotikatherapie bei schwerer Sepsis - Prädiktoren, Ursachen und Einfluss auf das Patientenoutcome (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart) Ungelenk L.: Dosis-Wirkungsbezogene Analyse der endogenen H2S-Bildung als Modulator der Organschädigung bei Sepsis (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Winderlich A.: Retrospektive Studie über den Einfluss von antidepressiven und anderen, die saure Sphingomyelinase inhibierenden Medikamenten auf das Outcome von Patienten mit elektiven kardiochirurg. Eingriffen bezüglich der Komplikationsrate u. d. ITS Liegedauer (Betreuer: PD Dr. R. Claus) Wißgott C.: Korrelationsanalyse /Ergebnisse Qualitätsmanagement Schmerztherapie (QUIPS) im Vergleich mit den Ergebnissen im Qualitätsmanagement der Patientenbefragung in den HELIOS-Kliniken (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner) Seidel R.: Häm und Hämabbauprodukte als Regulatoren in der stress-aktivierten Leber (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Wissuwa B.: Funktion von Slo1-Kanälen in der Makround Mikrozirkulation sowie deren Regulation durch Häm und Hämabbauprodukte bei septischem Schock (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Seidel C.: Die Rolle der Monoaminoxidase-A (MAO-A) in der Wirtsreaktion physisch trainierter Mäuse bei polymikrobieller Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus) Woest I.: Charakterisierung differenziell exprimierter Transkripte bei septischer Kardiomyopathie (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Senderrek M.: Inzidenz positiver Blutkulturen im Vergleich zum Nachweis prokaryoter DNAämie bei herzchirurgischen Eingriffen (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) Siering M.: Die klinische Bedeutung der hepatischen dozyaningrün-Exkretion zur Beurteilung der hepatozellulären Dysfunktion bei Patienten nach Lebertransplantation - Eine retrospektive observative Studie (Betreuer: PD Dr. A. Kortgen) 54 Sommerfeld O.: Die Rolle des alternativen Komplement Weges unterscheidet sich von der des klassischen Komplemet Weges bezogen auf die angeborene Immunantwort bei systemischer Inflammation (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer) 7. 7.1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena Studentische Lehre Die KAI koordiniert den Querschnittsbereich Notfallmedizin im 5., 7. und 9. Semester und den Themenblock Perioperative Medizin (POM) im 10. Semester. Außerdem absolvierten im Jahr 2012 Studierende im Praktischen Jahr das Wahltertial in der KAI. Vorlesung und Praktika » Patientenzentrierte Kommunikation – Worte wie Medizin » Praktika: Wahlpflichtpraktikum, Pharmazie [8. Semester] » Einführung in die Medizin [1. Studienjahr Humanmedizin] » Simulatortraining: PJ-Studierende » Vorlesung und Praktikum Notfallmedizin [3. Studienjahr Humanmedizin] » Vorlesung Anästhesie [7. Semester Humanmedizin] » Vorlesung Schmerztherapie im Rahmen des QB Palliativmedizin [8. Semester] » Seminar/Praktikum: Infektiologie/Mikrobiologie (Klingeltestat) [6. Semester] » Vorlesung: Themenblock Kardiovaskuläre Medizin und Pneumologie, Postoperative Intensivüberwachung und Intensivtherapie [6. Semster] » WPS POM Akutschmerztherapie [6. und 8. Semester] » WPS Anatomie und Regionalanästhesie [6. und 8. Semester] » Vortrag und workshop: Reanimation sub partu, auf der Jahrestagung der Mitteldeutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe » Tutorenworkshop SkillsLab: Didaktik und Lernziele » Themenblock Perioperative Medizin (POM) · Adjuvante Strategien in der Therapie der Sepsis · Der diabetische Patient · Infektiologie: Diagnostik und Therapie der Sepsis 55 7. LEHRVERANSTALTUNGEN Themenblock Perioperative Medizin Im Jahr 2012 wurde für ca. 260 Studierende des 10. Semesters erneut der Themenblock Perioperative Medizin durchgeführt. Jeder Studierende hatte hierbei insgesamt 30 verschiedene Veranstaltungen mit einem Zeitumfang von 72 Unterrichtseinheiten zu besuchen. Neben 12 Vorlesungen und 9 Pflichtseminaren zu relevanten anästhesiologisch-intensivmedizinischen Themen wurden insgesamt 26 verschiedene Wahlpflichtveranstaltungen angeboten, aus denen sich die Studierenden je 4 auswählen konnten. Format) auch die praktische Prüfung POMMES im OSCEFormat durch alle Studierenden des 10. Semesters absolviert. In den Themenblock Perioperative Medizin waren viele Kollegen als Dozenten und praktische Ausbilder unserer zukünftigen Kollegen integriert und engagiert. Im Rahmen der Evaluation lobten die Studierenden das Gesamtkonstrukt der Mischung und Verzahnung von theoretischen und praktischen Ausbildungsformaten und die breite Aufstellung der Bereiche Anästhesiologie und Intensivmedizin. Im Hands-on-Workshop Anästhesie und im Simulatortraining erlernten und trainierten die Studierenden in Kleingruppen ärztliche Basisfertigkeiten und auch komplexe Prozeduren unseres Fachgebietes. Ärztliche Instruktoren bildeten an jedem Anästhesiearbeitsplatz im Operationssaal über insgesamt 8 Wochen Studierende in Kleinstgruppen (1 - 2 Studierende pro Instruktor) aus. Ein gesondertes Kleingruppenpraktikum auf der Intensivstation ergänzte den Unterricht am Krankenbett. Als Leistungsüberprüfung wurde neben der Klausur (MC Als besonders intensiv und nützlich wurde jede Form des Kleingruppenunterrichtes empfunden. Wie bereits in den vergangenen Jahren belegte der Themenblock Perioperative Medizin den ersten Platz im Evaluationsranking aller Unterrichtsveranstaltungen des klinischen Abschnittes. Die KAI errang mit ihrem hohen Anteil an praktischen Veranstaltungen, innovativen Prüfungsformaten und herausragenden Evaluationen den ersten Platz bei der Vergabe leistungsorientierter Mittel (LOM) für Lehre an unsere Fakultät. Notfallmedizin wiederholt Platz 1 (unter den klinischen Fächern) in der studentischen Evaluierung WS 2008/09 56 WS 2009/10 WS 2010/11 WS 2011/12 Mittelwert SE Mittelwert SE Mittelwert SE Mittelwert SE Notfall 1,72 0,11 1,68 0,1 1,65 0,09 1,72 0,09 Geburtshilfe 2,15 0,14 2,52 0,14 2,23 0,11 2,04 0,08 Gynäkologie 2,97 0,16 3,28 0,15 2,45 0,12 2,26 0,09 Kinder 1,83 0,1 2,03 0,11 1,77 0,1 1,97 0,08 IKCL 2,84 0,14 2,39 0,14 2,37 0,11 2,64 0,11 Onkologie 2,29 0,14 2,02 0,11 1,75 0,08 1,8 0,07 AVGC 2,51 0,13 2,58 0,14 2,16 0,1 2,2 0,09 Psychosoz. 2,64 0,15 3,22 0,19 1,91 0,1 2,88 0,13 Patho. 3,51 0,17 2,38 0,12 2,86 0,14 3,66 0,13 Uro. 1,69 0,11 1,82 0,1 1,95 0,1 2,17 0,1 Strahlen 1,75 0,11 1,88 0,11 2,27 0,13 2,14 0,1 HG 3,44 0,18 2,41 0,12 2,03 0,11 2,13 0,09 RM 1,61 0,09 1,38 0,07 1,47 0,07 1,62 0,07 Physiother. 2,76 0,17 2,31 0,1 2 0,1 2,11 0,08 Durchschnittsbewertung 2,43 0,14 2,27 0,12 2,06 0,1 2,23 0,1 7. PERIOPERATIVE MEDIZIN (POM) 2012 12 Vorlesungen Einführung in die Anästhesiologie und pharmakologische Grundlagen der Allgemeinanästhesie 9 Pflichtseminare Umgang mit klinischen Studien Leben nach der Intensivstation Zwischenfälle in der Anästhesie: Prävention und Management von lebensbedrohlichen Ereignissen Akutes Nierenversagen in der perioperativen Phase Der herzkranke Patient in Anästhesie und Intensivmedizin Anästhesie in der Geburtshilfe Grundlagen der Therapie mit vasoaktiven Substanzen in Anästhesie und Intensivmedizin Konzepte zur Akutschmerztherapie in der perioperativen Phase Allgemeinanästhesie: Narkosesysteme, Narkosebeatmung, Narkoseausleitung Ernährung in der perioperativen Phase Perioperative Schmerztherapie Nierenersatzverfahren in der perioperativen Phase Nosokomiale Infektionen: klinische Relevanz, Diagnostik, Therapie Sauerstofftransport Allgemeinanästhesie: Der "Normalfall": Vom Einschleusen das Patienten in den OP bis zur Freigabe für den Operateur: Narkoseeinleitung, Grundlagen der Atemwegssicherung, Basismonitoring 23 Wahlpflichtseminare (Studierender wählt 4) Der Säure-Basen-Haushalt/Die BGA Invasives hämodynamisches Monitoring Akutes Lungenversagen (ARDS) / Beatmungsassoziierte Lungenschädigung Anästhesie in der Thoraxchirurgie Regionalanästhesie: Grundlagen der rückenmarksnahen Anästhesieverfahren und ivRegionalanästhesie Narkose bei nicht nüchternen Patienten Kreislauftherapie in der perioperativen Medizin Vermeiden perioperativer Infektionen Beatmung Regionalanästhesie der oberen und unteren Extremität 5 Pflichtpraktika Grundprinzipien der Sepsisdiagnostik und Therapie Praktikum 1 Op-Praktikum Zentral-Op-Lobeda Volumentherapie in der perioperativen Medizin Adjuvante Strategien in der Therapie der Sepsis Analgosedierung in der Intensivmedizin Aspekte der (Intensiv-)Therapie beim Polytrauma Praktikum 2 Op-Praktikum Klinikum Innenstadt Praktikum 3 Intensivstation Praktikum 4 Hands-on-workshop Anästhesiologie Praktikum 5 Simulatortraining Anästhesiologie Anästhesiologisches Management des Thoraxtraumas Konzepte zur Optimierung / Aufrechterhaltung von Organfunktionen beim kritisch Kranken Diagnostische Marker in der Intensivmedizin Die Anästhesieabteilung als perioperativer Dienstleister - Ein Planspiel Handeln oder Unterlassen – Ethische Entscheidungen in medizinisch schwierigen Situationen. Ein Fallbeispiel Simulatortraining: Der Perioperative Notfall Worte wie Medizin I - das Wichtigste über patientenzentrierte Kommunikation Worte wie Medizin II - effektive Kommunikation mit praktischen Übungen Intensivmedizinisches Management bei Schädel-Hirn-Patienten Narkosevorbereitung in der hausärztlichen Praxis Kalkulierte Antibiotikatherapie auf der Intensivstation Anästhesie im Säuglings- und Kindesalter Asphyxie Der blaue Tod Atemwegsmanagement bei Säuglingen und Kleinkindern Interventionelle Sonografie in der Anästhesie 57 8. FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN 8.1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin Im Jahre 2012 konnte die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Jena dank des großen Engagements unserer Mitarbeiter, welche in ihrer Funktion als Referent agierten, erweitert werden. Die Fortbildungen der KAI werden von der LÄK Thüringen zertifiziert. Viermal im Monat werden Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Ziel der Fortbildungsveranstaltungen der KAI war einerseits die Darstellung und Diskussion der Standards der Klinik und die Präsentation praktischklinischer Themenbereiche für die Mitarbeiter der Klinik, andererseits aber in Kenntnis der überregionalen Bedeutung der Universitätsklinik die Vorstellung innovativer und aktueller Themen aus den Bereichen der Anästhesie und Intensivmedizin durch international bekannte Referenten. Diese Veranstaltungen wurden einmal pro Monat ausgerichtet, überregional ausgeschrieben und Besucher aller Fachbereiche und Kliniken eingeladen. Die Morbidity & Mortality-Konferenz und ein intensivmedizinischer Journal Club wurden fortgeführt, um eine konsequente anästhesiologische und intensivmedizinische Fort- und Weiterbildung bzw. Qualitätsmanagement abzusichern. Auch die gesetzlich im jährlichen Mindestrhythmus vorgeschriebenen Pflichtveranstaltungen und Belehrungen zum Katastrophenschutz (Dr. K. Krohn, Dr. K. Pahlke) und zur Transfusionsmedizin (Dr. M. Hofmann) wurden im Jahr 2012 abgehalten. Seit 2006 veranstaltet die KAI einmal monatlich gemeinsam mit der Klinik für Herz-Thoraxchirurgie und der Abteilung Pathologie eine interdisziplinäre pathologische Konferenz. Außerdem fand 2012 zehn Mal die Interdisziplinäre Schmerkonferenz unter der Leitung von Prof. Dr. Meißner statt. Intern Februar: » „KISS – Krankenhaus Infections-Surveillance-System - Wo stehen wir ein Jahr danach?“ » „KAT-Schutz: Interne und externe Gefahrensituationen“ März: » „Klinische Umsetzung des Wundmanagements" » „Mortality & Vitality Konferenz der KAI" April: » „Neugeborenenversorgung und -reanimation" » „Ergebnisse der EIDECS-Studie" Mai: » „Therapeutische Apherese an klinischen Beispielen" » „Guidelinegerechte Versorgung im Notarztdienst Jena" Extern » „Langzeit neurokognitive Dysfunktion nach Anäs- thesie im Säuglings- und Kleinkindalter„ (PD Dr. Bettina Jungwirth, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München) » „CEEA – Anästhesie angepasst an den Patienten, die Art der Operation und Art der Organisation“ » „Genetik und perioperatives Outcome“ (PD Dr. Ulrich Frey, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Universitätsklinikum Essen) » „Moderne Ernährungskonzepte in der Intensivme- dizin“ (Prof. Dr. Christian Wunder, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Würzburg) » „European Paediatric Life Support (EPLS) Kurs“ Juni: » „Mortality & Vitality Konferenz der KAI" » „Massentransfusionsprotokoll" » „Die Goldene Stunde der Sepsis - Sepsis erkennen » „Fernpräkonditionierung in der Anästhesie“ (PD Dr. Patrick Meybohm, Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie, Frankfurt am Main) und erste Schritte – wo liegen wir im Vergleich mit anderen Kliniken deutschlandweit“ Juli: » „Verhalten bei Komplikationen aus juristischer Sicht" » „Mortality & Vitality Konferenz der KAI" 58 September: » „Mangelnde Hygiene – keine Kavaliersdelikt” Oktober: » „Auswertungen der letzten Übungen und wesentli- November: » „Analgosedierung" Dezember: » "Update Kindernarkosen" che Aspekte der MANV-Versorgung im Klinikum" » “The results of the CHEST trial” (Prof. Dr. Simon Finfer, The George Institute for International Health, The University of Sydney) 8. 8.2 Fachschwesternunterricht » Fachweiterbildung: Endokrinologie (8 Std.), Spezielle intensivmedizinische Erkrankungen (4 Std.) » Vortrag/Vorlesung für Pflegepersonal des Klinikums: Reanimation für Pflegepersonal » Workshop: Schwieriger Atemweg » Fachweiterbildung: Pädiatrie » Fachweiterbildung: Anästhesie/Intensivtherapie » Fortbildung: Postendoskopische Überwachung 59 60