JAHRESBERICHT - Universitätsklinikum Jena

Transcription

JAHRESBERICHT - Universitätsklinikum Jena
Anästhesiologie
JAHRESBERICHT
Intensivtherapie
2012
KLINIK FÜR ANÄSTHESIOLOGIE
UND INTENSIVTHERAPIE
Notfallmedizin
ANÄSTHESIOLOGIE
Schmerztherapie
INTENSIVTHERAPIE
NOTFALLMEDIZIN
Exp. Anästhesie
SCHMERZTHERAPIE
EXPERIMENTELLE ANÄSTHESIE
Pflege
PFLEGE
1
2
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1. Funktionsbereiche der Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
2. Mitarbeiter zum 31.12.2012 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3. Leistungsstatistik . . . . . . . . . .
3.1 Anästhesiologie . . . . . . .
3.2 Intensivtherapie . . . . . . .
3.3 Notfallmedizin . . . . . . . .
3.4 Schmerztherapie. . . . . . .
3.5 Experimentelle Anästhesie .
3.6 Pflege- und Funktionsdienst
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10
13
16
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4. Publikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters . . . . 30
4.2. Abstrakts und Poster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
5. Projekte & wissenschaftliche Arbeitsgruppen
5.1 Drittmittel geförderte Projekte . . . . . . .
5.2 Sonstige Projekte . . . . . . . . . . . . . .
5.3 Arbeitsgruppen der Klinik . . . . . . . . . .
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6. Habilitationen und Promotionen . . . . . . . . . . . . . . . .
6.1 Abgeschlossene Habilitationen . . . . . . . . . . . . . . .
6.2 Eröffnete Habilitationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6.3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten . . . . . . .
6.4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten. . . . . . . . . . .
6.5. Laufende Promotionsvorhaben (Annahme als Doktorand)
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51
51
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53
7. Lehrveranstaltungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
7.1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena . . . . . . . . . . . . 55
8. Fortbildungsveranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
8.1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin . . . . . . . . . . . . 58
8.2 Fachschwesternunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
3
VORWORT
„Meinen Erfolg im Leben verdanke ich vor allem meinem
Vertrauen in Menschen und meiner Fähigkeit,
in anderen Vertrauen zu mir zu wecken.“
John D. Rockefeller
Auch 2012 war für die KAI wieder ein sehr erfolgreiches
Jahr. Die Ziele in der Krankenversorgung wurden deutlich übertroffen. In den fakultätsinternen Rankings für
Drittmitteleinwerbung, Impactfaktoren und Bewertung
der Lehre durch die Studenten hat die Klinik erneut den
Spitzenplatz eingenommen. Voraussetzung für diese
erfreuliche Leistungsbilanz in allen Bereichen ist unsere
bewusst angestrebte Balance von Leistung in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre, die es jedem Mitarbeiter ermöglicht, sich gemäß seiner Stärken optimal
einzubringen. Auf das kollegiale Miteinander können
wir gemeinsam besonders stolz sein. Den Pflegekräften
und Ärzten, die trotz phasenweiser Personalengpässe
zur Leistungssteigerung beigetragen haben, gilt mein
ganz besonderer Dank. Dieser Dank gilt in gleicher Weise
allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im nicht
Prof. Dr. med. K. Reinhart
Direktor der Klinik
4
direkt medizinischen Bereich mit großem Einsatz sowohl
zur Effizienz als auch zum guten Betriebsklima und zur
Außendarstellung der KAI beigetragen haben. Wesentliche Voraussetzung für die positive Entwicklung der KAI
war jedoch auch in diesem Jahr die breite Unterstützung
und die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den
Kolleginnen und Kollegen der Kliniken und Institute am
UKJ sowie der FSU, einschließlich der außeruniversitären
Forschungseinrichtungen. Bedanken möchte ich mich
im Namen aller Mitarbeiter auch in diesem Jahr bei dem
Vorstand des UKJ und seinen Geschäftsbereichsleitern,
der Universitätsleitung und bei den Entscheidungsträgern des Thüringer Kultusministeriums, die eine wichtige
Voraussetzung für unsere erfolgreiche Arbeit waren.
FUNKTIONSBEREICHE DER KLINIK
Funktionsbereich Anästhesiologie
Telefon:
(0 36 41) 9-32 31 05
Telefax:
(0 36 41) 9-32 31 22
Anästhesieambulanz
Mo. – Fr. 7:00 – 15:00 Uhr
Telefon:
(0 36 41) 9-32 31 59
Telefax:
(0 36 41) 9-32 31 22
Funktionsbereich Intensivtherapie
Telefon:
(0 36 41) 9-32 31 09
Telefax:
(0 36 41) 9-32 21 12
Funktionsbereich Notfallmedizin
Telefon:
(0 36 41) 9-3 36 34
Telefax:
(0 36 41) 9-3 40 23
I.
Funktionsbereich Schmerztherapie
Schmerzambulanz
Mo. – Fr. 7:00 – 15:00 Uhr
Telefon:
(0 36 41) 9-32 33 50
Telefax:
(0 36 41) 9-32 31 52
Ambulantes Palliativteam
Telefon:
(0 36 41) 9-32 32 20
mobil:
01 60 – 90 97 90 56
E-Mail:
[email protected]
Funktionsbereich Experimentelle Anästhesie
Telefon:
(0 36 41) 9-32 58 60
Telefax:
(0 36 41) 9-32 58 62
5
2.
MITARBEITER ZUM 31.12.2012
Direktor der
Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
Univ.-Professor Dr. med. Konrad Reinhart
Stellv. Direktor
Ständiger Vertreter Funktionsbereich (FB)
Anästhesiologie
Univ.-Professor Dr. med. Michael Bauer
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst
Oberarzt Dr. Jens Reichel
Leiter FB Schmerztherapie
apl. Prof. Dr. med. Winfried Meißner
Leiter FB Experimentelle Anästhesiologie
PD Dr. rer. nat. Ralf Alexander Claus
Leiter FB Intensivtherapiestationen
Leitender Oberarzt ITS I
Prof. Dr. med. Niels C. Riedemann
Pflegedienstleitung
Dipl.-Krankenschwester Evelyn Voigt (Anäshesie)
Kati Egerland (operative Intensivstationen)
Leitender Oberarzt ITS II
PD Dr. med. Andreas Kortgen
Stationsleitung
Kristin Schmidt (ITS I)
Dipl. Pflegewirtin Marlene Stellenberger (ITS II)
Intensivmanager
Oberarzt IMC
Dr. med. Martin Brauer
Teamleiter ITS I
Anja Bodinus | Carolin Ostermann
Jacqueline Schnabel | Jana Weiselowski
Leitender Oberarzt Anästhesiologie
PD Dr. med. Markus Paxian
Komm. Leiter FB Anästhesiologie Bereich Innenstadt
Oberarzt Dr. med. Dominik Geil
Leiter FB Notfallmedizin
Oberarzt PD Dr. med. Johannes Winning
Teamleiter ITS II
Nicole Herrmann | Ingo Hüttenrauch
Christine Jakob | Kerstin Barthold
Funktionsdienst Anästhesie
Ltd. Anästhesieschwester Lobeda: Sabine Arndt
Teamleiter Bachstr.: Dipl. Krankenpfl. Kent Graeve
Oberärzte und Funktionsoberärzte
Dr. med. Ole Bayer
Dr. med. Frank Bloos, Ph. D.
Prof. Dr. med. Frank Martin Brunkhorst
Dr. med. Angelika Eichner
Dr. med. Andrej Gorse
Dr. med. Carsten A. Herzog
Dr. med. Michael Hofmann
Dr. med. Stefan Klinzing
Dr. med. Jutta Koch
Dr. med. Swantje Mescha
Dr. med. Katrin Pahlke
Dr. med. Gritta Petrat
Dr. med. Niels-Peter Preußler
Dr. med. Jens Reichel
PD Dr. med. Stefan Rußwurm
PD Dr. med. Yasser Sakr, Ph. D.
Dr. med. Christoph Schelenz
Dr. med. Andrea Schlüter
Dr. med. Florian Setzer
Dr. med. Helga Skupin
PD Dr. med. Sebastian Stehr
Dr. med. Uta Vorgrimler-Karzai
Dr. med. Isabella Westermann
Dr. med. Annette Zimmer
PD Dr. med. Christiane Hartog
Dipl.-med. Manuela Heidrich
Arpad Horvath
Dr. med. Lars Kummer
Sebastian Lang
Dr. med. Christian Lerch
Dr. med. Kai Morsbach
Dr. med. Björn Papsdorf
Dr. med. Philipp Petzel
Dr. med. Katharina Rose
Hendrik Rüddel
Dr. med. Stefan Schuler
Maik Senderrek
Dr. med. Christoph Sponholz
Sybille Strübing
Dr. med. Philipp Teschner
Dr. med. Ines Teweleit
Dipl. med. Yvonne Walter
Dr. med. Matthias Wohlfarth
Dr. med. Karin Wurm
Fachärzte
Markus Arp
Dr. med. Antje Bitterlich
Peter D. Boicev
Alexander Burghardt
Dr. med. Marco Büttner
Dr. med. Michael Cercasov
Dr. med. Katharina Ebert
Dr. med. Frank Fuchs
Dr. med. Falk Alexander Gonnert
Franziska Greul
Nele Hartmann
6
2.
Assistenzärzte
Dr. med. Lars Becker
Dr. med. Matthias Beckmann
Anja Bickel
Dr. med. Susann Bock
Dr. med. Sylvia Brose
Dr. med. Benjamin Conzen
Svetlana Cygankova
Peggy Dahms
Darina Dimitrova
Diana Dittmann
Steffen Engler
Susanne Fauth
Thomas Fricke
Anne Frommhold
Dr. med. Kathrin Gebler
Sylvia Haak
Dr. med. Maria Heidrich
Melanie Herdan
Dr. med. Juliane Heß
Dr. med. Sandra Huth
Natalia Inashvili
Katharina Jacob
Bianca Josten
Pierre Kley-Madaus
Aron Krause
Dr. med. Sylvia Krause
Jörg Leidenfrost
Dr. med. Silke Lindenau
Dr. med. Christian von Löffelholz
Dr. Caroline Mallok
Dr. med. Diana Müller
Ieva Muraskaite
Dr. med. Diana Müller
Dr. med. Katrin Oschmann
Kathrin Oster
Dr. med. Gordon Otto*
Dr. med. Gudrun Paxian
Bernhard Poidinger
Yvonne Rabe
Maria Ramsthaler
Sarah Reinheckel
Thomas Reinz
Dr. med. Dorit Reuter
Jörg Rödiger
Ingo Salzmann
Dr. med. Florian Schache
Dr. med. Anne Schirrmeister
Julia Schwarz
Dr. med. Siegbert Siegel
Martin Siering
Anne Simon
Oliver Sommerfeld
Yvonne Spichtinger
Dr. med. Martin Steiner
Christoph Stumme
Dr. med. Philipp Theurer
Dr. med. Claudia Thomas
Daniel Thomas-Rüddel
Vlasislav V. Vlasakov
Carolin Wandelt
Lenard Weinmann
Dr. med. Michael Winkens
Dr. med.Thomas Wittwar
André Zengel
Pflegekräfte Arbeitsbereich Anästhesie
Birgit Adler
Karolin Anderlik
Christine Ankele
Franka Arndt
Sabine Arndt
Anja Arnold
Chris Bartholme-Mert
Sylvia Bauer
Sandra Blum
Kathrin Bodinger
Rita Bohl
Katrin Böhme
Markus Brandt
Andrea Bräutigam
Simone Budnik
Saskia Bünger
Janine Delgado
Dörte Dumke
Madeleine Erdt
Lange Finy
Judith Fisahn
Diana Fritz
Juliane Gleitsmann
Antje Göttermann
Madlen Gottschall
Kent Graeve
Karen Gruhn
Christian Gürth
Heike Lenk
Cornelia Heyme
Katja Joppich
Anja Kleinsimon
Michael-Bojan Köhler
Nadine Kolbe
Christine König
Adelheid Körbs
Simone Kurth
Anett Lange
Rene Lange
Michaela Limmer
Saskia Louis
Martina Matczak
Simone Melle
Annette Mimietz
Arno Müller
Kathrin Munstein
Julia Mußbach
Stephanie Pauer
Diana Preßler
Carolin Radies
Michaela Ratzow
Franzisca Rieger
Sandy Rudolphi
Anico Rüll
Corina Sadoni
Michael Sasse
Susanne Schieback
Falco Schlunk
Annett Schmitz
Annett Scholz
Nicol Schüller
Petra Seifert
Isabell Sperling
Nadine Spindler
Sabrina Tamoschat
Lutz v. Rein
Carolin Voigt
Katja Wenselowski
Susanne Werner
Sandra Werschin
Christin Wiegand
Patrick Wuschek
7
2.
MITARBEITER ZUM 31.12.2012
Pflegekräfte Arbeitsbereich ITS1
Carolin Altermann
Sylvia Arlt
Benjamin Bartsch
Anja Bodinus
Therese Böhm
Sybille Bornschein
Sabine Bublak
Robert Büchner
Jana Butenhoff
Alexandra Danz
Andreas Derkow
Anke Dienemann
Tobias Eisentraut
Bianca Christin Friedrich
Matthias Frunzke
Carsten Giesel
Josephine Göring
Christin Haase
Sara Harz
Tino Heiland
Sabine Hermann
Alexandra Heyer
Juliane Heyne
Claudia Hocke
Anja Hofmann
Janine Israel
Julia Jäger
Juliana Jambor
Michael Junold
Steve Kalbas
Frances Kirchner
Janet Klecha
Sarah Klepel
Corinna Knakowski
Anne Kneißel
Karina Knuhr-Kohlberg
Clemens Koch
Nicole Köcher
Jennifer Köhler
Theresa Köhler
Birgit Korda
Annika Krauß
Toni Krühne
Steffi Lauer
Sven Lauterbach
Daniela Leder
Mary Lindae
Manuela Lippold
Paul Matthes
Susann Menzel
Kerstin Meyer
Kristian Müller
Christina Ortloff
Melanie Pfeiffer
Uta Pfotenhauer
Andrea Preiß
Katrin Pröhl
Carmen Reuter
Steffi Röder
Martin Rose
Denis Rosenbaum
Jacqueline Rümmler
Christian Ruppe
Annemarie Schlag
Mathias Schmidt
Michael Schmidt
Amma Schmutzler
Petra Schubert
Julia Schünemann
Katrin Schwope
Dietlinde Seidlitz
Steve Senger
Sascha Siebert
Kai Spannknebel
Anja Stellmacher
Christin Stier
Theresa Stierand
Doreen Tänzer
Sandra Trommer
Yvonne Uhl
Norman Vetterling
Niels Voigt
Annegret Waldbach
Andrea Walter
Jens-Uwe Weiß
Doreen Wild
Kevin Wimmer
Frank Wohlfarth
Ilka Zimmermann
Anja Zinner
Pflegekräfte Arbeitsbereich ITS2
Sindy Herzog
Vicky Christoph
Angelique Gille
Julie Hlawati
Lisa Hofmann
Anett Holländer
Carmen Hörselmann
Yvonne Hutmann
Caroline Jäckel
Susanne Kaiser
Lisa Kämpfe
Grit Klemm
Sophia Kögler
Konrad Krahl
Michael Kühn
Stephan Kuhr
Katharina Künzel
Christopher Kutschborski
Andrea Langer
Daniela Lanyi
Mandy Lesemann
Uwe Liermann
8
Franziska Lindner
Erik Männel
Susanne Mazulewski
Franziska Meyer
Isabel Meyer
Stephanie Mielitz
Peter Mohring
Margit Müller
Tobias Näther
Katrin Neumann
Natalia Ogulew
Anja Petermann
Mandy Peters
Heike Pfeifer
Verena Pietsch
Cornelia Planer
Carsten Ruhm
Nicole Ryßel
Claudia Schiebel
Silvia Schmeißer-Fuchs
Albrecht Schnitt
Madlen Schröter
Andre Schulze
Marleen Schumann
Jeannine Schwanengel
Annett Seifert
Simone Stein
Mareen Steinert
Stefanie Stöckel
Sarah Stürber
Verena Timmler
Carolin Töpel
Antje Trautner
Melanie Voigt
Kristin Wagner
Andreas Weißer
Bettina Wenzel
Christina Werner
Ralf Winkler
Claudia Wötzel
Sabine Zorn
2.
Pflegekräfte Arbeitsbereich IMC
Isabell Battenfeld-Schmidt
Anna Emde
Daniela Fergen
Oliver Gersin
Nicole Göder
Richard Graudenz
Susanne Junker
Andrea Laqua
Carolin Liebig
Sebastian Marx
Anja Planner-Wlodarczyk
Dorothe Rabe
Marcus Schmidt
Juliane Trautvetter
Antje Weydt
Julia Wötzel
Kevin Wünscher
Annett Zorn
Ines Schiller (DSG)*
Monique Vogel (DSG)*
Constanze Weczerek*
Claudia Weinmann (PainOut)*
Liane Willing
Marina Wolf
Doz. Dr. Wolfgang Lösche
Katrin Ludewig*
Nayla Jbeily*
Dipl.-Biol. Peter Recknagel*
Alessandro Romualdi*
Dr. Judith Rothaug*
Dr. Roland Schmitz*
Dipl.-Ing. Matthias Sieber*
Maik Soßdorf*
Anna-Maria Steyer*
Dipl.-Ing. Iris Suckert*
M.A. Ariane Viller*
Dipl. Biol. Bianca Wissuwa*
Dr. Ruth Zaslansky*
Studienschwestern
Petra Bloos*
Anke Braune*
Anja Haucke*
Almut Noack*
Ulrike Redlich*
Medizintechnische Assistenten
Jacqueline Fischer*
Danny Himsel*
Brigitte Specht
Edith Walther
Ilona Witte
Assistentinnen/Sekretärinnen
Daniela Barthel
Sandra Bauer*
Annett Hopfgarten
Antje Kortüm (DSG)*
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Viola Bahr*
Markus Bläß*
Michael Ekaney*
Ester Fröhlich*
Nadine Hechaichi*
Dr. Björn Kabisch*
Dr. Markus Komann*
Marcel Kramer*
Sandro Lambeck*
Jana Lemm*
1
*Drittmittel finanzierte Mitarbeiter
9
LEISTUNGSSTATISTIK
3.1 Anästhesiologie
Prof. Dr. med.
Michael Bauer
stellvertretender Direktor
Leiter Anästhesiologie
2004
19815
20057
2005
20078
2006
20996
2007
2008
21414
2009
21931
22351
2010
2011
22054
21662
2012
21793
Die Leistungszahlen der klinischen Anästhesie konnten
weitgehend an das Vorjahr anknüpfen. Mit einer Anzahl
von insgesamt 57 ärztlichen Mitarbeitern (VK) und 64
PD Dr. med.
Markus Paxian
leitender Oberarzt
Anästhesiologie
Pflegekräften (VK) im Jahresdurchschnitt für den OPBereich wurden 36 Anästhesiearbeitsplätze im Klinikum
betreut und 2012 insgesamt 21.793 Narkosen für operative Eingriffe durchgeführt. Hinzu kommen noch über
2.000 Narkoseleistungen für diagnostische und therapeutische Interventionen außerhalb des OP-Bereiches. Durch
konsequente Prozessoptimierung und zielgerichtete
Anpassung der Dienststrukturen an aktuelle Gegebenheiten sowie durch eine effiziente Nutzung der Prämedikationsambulanz konnten die Mehrarbeitsstunden des
ärztlichen Personals, unter Einhaltung der Vorgaben des
Arbeitszeitgesetzes, auf ein Minimum reduziert werden.
Neben unterschiedlichen Allgemeinanästhesieverfahren
(Balancierte Anästhesie, TIVA, Ein-Lungen-Ventilation),
kamen verstärkt periphere und zentrale Regionalanästhesieverfahren zur Anwendung. Speziell in der Viszeralund Gefäßchirurgie sowie der Thoraxchirurgie wurden
Abb.1: Entwicklung der Narkosezahlen
20996
21414
21931
22351
2009
20078
2008
20057
2007
21000
2006
24000
2005
22054
21662
21793
18000
15000
12000
6000
3000
0
10
Patientenzahlen
9000
2010
2011
2012
2003
Die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie
betreut operative Patienten aus den Kliniken für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Unfall-, Hand- und
Wiederherstellungschirurgie, Kinderchirurgie, Herz- und
Thoraxchirurgie, Neurochirurgie, Mund-, Kiefer- und
Gesichtschirurgie/Plastische Chirurgie, Hals-, Nasenund Ohrenheilkunde, Augenheilkunde, Urologie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Darüber hinaus werden
Anästhesieleistungen zu diagnostischen und therapeutischen Interventionen für die Kliniken für Innere Medizin
(Kardiologie, Gastroenterologie), Hautkrankheiten, Nuklearmedizin, Psychiatrie, Strahlentherapie, das Institut
für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und
für die Zentrale Notaufnahme durchgeführt.
2004
ientenzahl
3.
3.
7:53:32
7:49:52
8:04:14
Frauenheilkunde
2.269
330.188
146
14
11
7:29:22
7:47:00
Geburtshilfe
561
35.807
64
15
9
7:37:53
7:55:54
Hautkrankheiten
197
22.220
113
12
10
7:40:50
7:55:32
2.347
203.100
87
13
12
7:31:09
7:47:57
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Urologie
Zentral OP
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
34
4.841
142
16
18
1.900
227.836
120
16
11
7:29:01
7:50:39
12.126
2.099.176
172
26
15
7:21:48
7:48:01
3.661
628.200
172
21
16
7:23:23
7:47:59
Augenheilkunde
2
189
95
12
14
7:22:53
7:35:43
Frauenheilkunde
4
1.229
307
40
9
7:10:00
8:23:55
Geburtshilfe
Herz- und Thoraxchirurgie
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde
1
131
131
78
21
1.793
461.766
258
39
21
7:17:18
8:00:21
4
388
97
13
17
7:26:00
7:35:00
Innere Medizin II
1
125
125
14
10
7:20:40
7:35:00
Kinderchirurgie
988
86.737
88
14
13
7:27:24
7:46:21
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
1.382
212.969
154
17
15
7:23:27
7:46:42
Neurochirurgie
1.415
258.037
182
20
18
7:21:51
7:46:04
Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
2.874
449.105
156
19
12
7:22:29
7:43:10
1
300
300
221
49.791
226
34
22
7:36:28
8:15:25
83
18.138
219
48
25
7:32:57
8:22:24
Kardiologie
73
15.777
216
26
17
7:43:03
8:12:42
Neuroradiologie
65
15.876
244
28
23
7:38:07
8:11:09
Urologie
Hybrid-OP
Innere Medizin I & Herz- und Thoraxchirurgie
Anästhesie-OP
6
736
106
5
67
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
1
210
210
10
20
Herz- und Thoraxchirurgie
3
466
155
4
212
Kinderchirurgie
1
16
16
1
9
Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
1
44
44
4
27
88
2.822
32
2
3
88
2.822
32
2
3
2
90
45
6
26
21.793
3.129.379
143
19
22
ZNA
OP ZNA
OP MKG-Chirurgie
UKJ Gesamt
Anästhesiologie
durchschn. Anästhesiefreigabe 1. OP
7:34:02
11
Intensivtherapie
durchschn. Anästhesie-Beginn
1. OP
12
12
Notfallmedizin
durchschn. AN-Ausleitung
(OP-Ende bis AN-Ende)
Kernzeit
14
75
Schmerztherapie
durchschn. AN-Einleitung
(AN-Beg. bis AN-Frei.)
Kernzeit
107
152.772
Exp. Anästhesie
durchschn. AN-Dauer in Min.
976.764
2.042
Innenstadt
Pflege
AN-Dauer in Min.
9.350
Augenheilkunde
Kliniken
Anzahl OP's mit AN-Dauer
Abb. 2: Leistungszahlen Anästhesiologie 2012 in den versch. Fachdisziplinen
11
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Allgemeinanästhesien zunehmend mit rückenmarksnahen Katheterverfahren kombiniert. Ebenso zeigte sich bei
unfallchirurgischen Eingriffen eine Steigerung des Anteils
peripherer Nervenblockaden. Durch zunehmende Anwendung von ultraschallgestützten Regionalanästhesieverfahren wurden hierbei Erfolgsrate, Patientensicherheit
und Patientenkomfort deutlich erhöht. Weitere Schwerpunkte der Sonographie in der Anästhesie sind die transösophageale Echokardiographie in der Kardiochirurgie oder
bei nicht-kardiochirurgischen Eingriffen sowie ultraschallgestützte Gefäßpunktionen und ZVK-sowie PICC-LineAnlagen. Daneben kamen intraoperativ spezielle invasive
hämodynamische Monitoringverfahren („PiCCO“, Pulmonaliskatheter) bei zielgerichteter Indikation zum Einsatz.
Anspruchsvolle Aufgaben für den Bereich Anästhesiologie resultieren aus der Funktion des Klinikums als Transplantationszentrum (Herz-, Lungen-, Leber-, Nieren-,
Pankreastransplantationen und multiviszerale Transplantationen) und bei der Versorgung von Neonaten mit
Fehlbildungen (Gastroschisis, Ösophagusatresie, Zwerchfellhernie). Hinzu kommen anästhesiologische Leistungen im Hybrid-OP im Rahmen von perkutanen minimalinvasiven Herzklappenimplantationen. Konsiliarische
Leistungen, wie z. B. die Anlage zentraler Venenkatheter
oder PICC-Line, Shaldonkatheter zur Dialyse, Verfahren
zur Schmerztherapie, Notfallintubation oder Reanimation auf peripheren Stationen sowie diagnostische und
therapeutische Bronchoskopien in Notfallsituationen.
Die kontinuierliche Qualitätsverbesserung als organisierter und strukturierter Prozess zur Optimierung der
12
Patientenversorgung wurde 2012 im Anästhesiebereich
weitergeführt und bereits bestehende Therapiestandards
für ärztliches Handeln in charakteristischen Situationen in Form von „standard operating procedures“ (SOP)
erweitert und umgesetzt. Ein servergestütztes Patientendaten-Management-System (COPRA 6) wurde 2009
etabliert und wird mittlerweile in allen OP-Sälen des Klinikums sowie im Aufwachraum eingesetzt. An sämtlichen
Anästhesiearbeitsplätzen befinden sich identische Typen
an Narkosegeräten und Monitoring-Systemen, um dem
Konzept einer einheitlichen Bedienphilosophie Rechnung
zu tragen. Hierdurch soll die Rate an Bedienfehlern minimiert und ein wichtiges Element des Sicherheitskonzeptes der Klinik realisiert werden. Das einheitliche Monitoring erleichtert darüber hinaus den Patiententransfer auf
die Intensivstationen des Klinikums.
Neben einer zentralen Anästhesiekoordination für
sämtliche Anästhesieleistungen des Klinikums, erfolgt
die Steuerung des Operationsbetriebes im Zentral-OP
(Standort Lobeda) durch ein zentrales OP-Management,
welches seit September 2006 durch die Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie geführt wird.
Verschiedene Arbeitsgruppen der Klinik zu den Gebieten Simulatortraining, Patientendaten-ManagementSystem, Atemwegsmanagement, Patientensicherheit,
Weiterbildung, Regionalanästhesie und Kardioanästhesie
leisten durch ihr Engagement einen wichtigen Beitrag
zur weiteren Optimierung und Intensivierung von Ausbildung, Arbeitsabläufen, Sicherheitsaspekten und Vermittlung von theoretischen sowie praktischen Fähigkeiten.
3.
Anästhesiologie
3.2 Intensivtherapie
Intensivtherapie
Intensivmedizin (ITS)/Intermediate Care (IMC)
1,90 %
3,20 %
Notfallmedizin
Ein ausgearbeitetes und mehrfach auditiertes und zertifiziertes Qualitätsmanagement-System stellt auf
unserem ITS/IMC-Bereich eine Patientenversorgung auf
höchstem Qualitätsniveau sicher. Die Umsetzung erfolgt
durch die Einbindung von intensivmedizinisch erfahrenen Ober- und Fachärzten mit Zusatzbezeichnung, sowie
Fach- und Assistenzärzten der KAI und verschiedener
chirurgischer Kliniken, welche i. S. der Ausbildung im
Hauptbehandelnde Kliniken
0,4 %
11,4 %
3 %
2,2 %
2,2
1,9 %
3,2 %
21,4 %
35,2 %
Herz- und Thoraxchirurgie (35,2%)
Allg.-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (21,4%)
nicht zugeordnet (19,4%)
Neurochirurgie (11,4%)
Unfallchirurgie (3,0%)
Mund-, Kiefer- und Halschirurgie (2,2%)
Anästhesie (1,9%)
0,6 %
0,2 %
0,2 %
0,1 %
Exp. Anästhesie
19,4 %
0,1 %
1,5 %
Klinik für Innere Medizin (1,5%)
Urologie (0,6%)
Kinderchirurgie (0,4%)
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (0,2%)
Klinik für Innerne Medizin II (0,2%)
Geburtshilfe (0,1%)
Klinik für Innerne Medizin III (0,1%)
Pflege
(1,9%)
Intensivversorgung unserer Patienten verbessern und für
eine größere Patientensicherheit sorgen. Mit der IMCStation wurde der erste Schritt eines bereits geplanten
größeren Ausbaus der postoperativen IMC-Kapazitäten
innerhalb des zukünftigen zweiten Bauabschnittes des
Universitätsklinikums Jena realisiert.
Schmerztherapie
Die interdisziplinäre operative intensivmedizinische
Versorgung des Universitätsklinikums erfolgt über die
zusammenhängenden Intensivstationen I und II unserer
Abteilung. Auf 50 Intensivbetten werden hier die intensivpflichtigen Patienten aller chirurgischen Abteilungen,
aber auch intensivpflichtige Patienten anderer Abteilungen, regelmäßig versorgt. In diesem Jahr konnte das
intensivmedizinische Behandlungskonzept durch die Fertigstellung und Inbetriebnahme einer interdisziplinären
Intermediate Care Station, i. S. eines „step-down“ Konzeptes, in der postoperativen Patientenversorgung
erfolgOhne Titel 1
Ohne Titel 1
Klinik
für Innere Medizin
I werden
(1,5%)
1,50 mit
%
reich
erweitert
werden.
Hier
10
IMC-Betten
und Thoraxchirurgie (35,2%)
35,20 %
Urologie
0,60 %
, Viszeral- und Gefäßchirurgie (21,4%)
21,40 %
kardiochirurgischem
Schwerpunkt
durch
unsere
AbteiKinderchirurgie
0,40 %
zugeordnet (19,4%)
19,40 %
Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde (0,2%)
%
ochirurgie (11,4%)
%
lung 11,40
verantwortlich
medizinisch
betreut. Dieses 0,20
IMCKlinik für Innere
Medizin II
0,20
%
lchirurgie (3,0%)
3,00 %
Geburtshilfe
0,10 %
-, Kiefer- und Halschirurgie (2,2%)
Konzept
soll maßgeblich
die Qualität der postoperativen
2,20 %
Klinik für Innere Medizin III
0,10 %
hesie
Prof. Dr. med.
Niels C. Riedemann
leitender Oberarzt
Intensivtherapie
Prof. Dr. med.
Konrad Reinhart
Direktor
13
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
„Common Trunk“ der chirurgischen Weiterbildung eingebunden sind. Unterstützt wird das Ärzteteam durch eine
qualifizierte und hoch motivierte Intensivkrankenpflege,
welche ein überdurchschnittlich großes Spektrum der
pflegerischen Krankenversorgung vorhält. Die intensivmedizinische Versorgung erfolgt in einem interdisziplinären Ansatz, in dem tägliche gemeinsame Visiten mit
den Direktoren und Oberärzten der beteiligten chirurgischen Kliniken stattfinden.
Die Anzahl der behandelten Patienten im ITS-Bereich
ging im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück
mit insgesamt 3.460 Patienten, allerdings blieb die Anzahl
an Behandlungstagen mit 15.644 nahezu konstant, was
durch eine Zunahme der mittleren Verweildauer auf
ca. 4,5 Tage bei deutlich zugenommener Erkrankungsschwere/Pflegeaufwand erklärt werden kann (siehe TISSPunkte). Als Zeichen hierfür waren in 2012 sowohl ein
deutlicher Anstieg der Nierenersatzverfahren sowie auch
an Bronchoskopien zu verzeichnen. Der Beatmungsanteil
war mit 80 % nahezu konstant.
Das Spektrum der Behandlungsverfahren im ITS-Bereich
deckt alle modernen intensivmedizinischen Therapieund Diagnostikverfahren ab. Hierbei kommen u. a. zum
Einsatz: kardiale und pulmonale Unterstützungsverfahren (Assist-Devices, IABP, ECMO, PECLA), Nierenersatztherapie inkl. SLEDD, Leberunterstützungstherapie und
Dialyse-Hybridverfahren (MARS, SPAD); Verfahren zum
erweiterten hämodynamischen Monitoring (Pulmonaliskatheter, Picco®, kontinuierliche SvO2- und ScvO2-Überwachung), bildgebende Verfahren wie transthorakale
und transoesophageale Echokardiographie, Sonographie
und Gefäßduplexsonographie, transkranielle Dopplersonographie, elektrophysiologische Diagnostik (EEG,
evozierte Potentiale), invasive Hirndruckmessung, differenzierte Beatmungsverfahren inklusive inhalativer
Prostacyclin- und NO-Therapie, perkutaner Tracheotomie und Bronchoskopien incl. interventioneller bronchoskopischer Verfahren. Das Behandlungsspektrum wurde
im Jahr 2012 zusätzlich um die Möglichkeit der Hochfrequenzbeatmung ergänzt.
Eine Besonderheit unserer intensivmedizinischen Patientenversorgung ist eine nahezu komplett papierlose
Dokumentation und elektronische Überwachung, die
mit einem dafür vielfach modifizierten und verbesserten Patientendaten-Management-System (COPRA®)
erzielt wird. Diese Dokumentation wurde ebenfalls im
IMC-Bereich übernommen. Ein eigenes Team an IT-Spezialisten entwickelt dieses System in enger Kooperation
mit den verantwortlichen Leitern, Ober- und Fachärzten unserer Klinik stetig weiter. So können zum Beispiel
komplexe Verläufe der antibiotischen Therapie eines
Patienten im zeitlichen Ablauf auf einer Übersichtsseite
erfasst und beurteilt werden. Indikationsstellungen können durch Abgleich mit den jeweiligen mikrobiologischen
Befunden und zusätzlichen Eintragungen nachvollzogen
werden. Im Jahr 2012 erfolgte hier eine weitergehende
14
Einbindung eines neuen Laboranforderungssystems, welches gleichermaßen die Anforderungen an die klinische
Chemie und auch an die Transfusionsmedizin abdeckt.
Die Ausarbeitung des Zusammenspiels dieser Systeme ist
noch nicht abgeschlossen.
Die ärztliche Versorgung erfolgt auf unseren Intensivstationen mit vier (Nacht- und Wochenenden) bis sechs (Tagschichten an Arbeitstagen) Facharzt- Assistenzarztkolleginnen und Kollegen, sowie zwei Oberärztinnen/-ärzten
jeweils in der Tag- und in der Spätschicht, von denen
einer nachts als Bereitschaftsdienst weiterarbeitet. Ein
Team, bestehend aus einem Arzt sowie 2 Intensivpflegekräften, führt darüber hinaus innerklinische Transporte
von Intensivpatienten zu diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen durch und stellt gemeinsam mit dem
diensthabenden ITS-Oberarzt eine Betreuung aller Intensivstationen sowie die innerklinischen Reanimationen
und die Primärversorgung, z. B. von Polytrauma Patienten und anderen, im Schockraum der Notaufnahme
sicher. Die IMC-Station wird ebenfalls durch die tägliche
Anwesenheit eines ITS-Oberarztes sowie eines intensiverfahrenen Assistenz- oder Facharztes jeweils in der
Tag- bzw. Nachtschicht, die an einen mit Anwesenheit
verbundenen Bereitschaftsdienst gekoppelt ist, versorgt.
Ein Kernpunkt der klinischen Forschung liegt auf der Verbesserung des Verständnisses der Pathophysiologie und
Epidemiologie der Sepsis sowie auch der Entwicklung
neuer Diagnostik und Therapieverfahren im Bereich dieses Krankheitsbildes. Auch im Jahr 2012 beteiligte sich
unser Intensivteam an der Durchführung verschiedener
intensivmedizinischer Studien. Hierbei wurden u. a. auf
der Intensivstation eine Reihe von Interventionsstudien
nach AMG zur Therapie der Sepsis durchgeführt: darunter zwei Studien des vom Bund geförderten Kompetenznetzes Sepsis (SepNet): HYPRESS (Hydrokortison vs.
Placebo bei schwerer Sepsis) und SISPCT. SISPCT ist eine
bifaktorielle Studie, die einerseits die Effektivität einer
Selenbehandlung und andererseits die Auswirkungen der
Procalcitoninbestimmung auf die antimikrobielle Therapie und Fokussanierung untersucht. Die MaxSep-Studie
(Monotherapie mit Meropenem mit einer Kombinationstherapie mit Meropenem und Moxifloxacin bei schwerer
Sepsis/septischen Schock) konnte unlängst erfolgreich
im Journal Lancet publiziert werden. Außerdem wurde im
Rahmen einer Phase III Studie die orale Gabe von Talactoferrin alpha der Firma Agennix bei schwerer Sepsis/
septischem Schock (OASIS-Studie) untersucht. In Zusammenarbeit mit dem CAPNET wird in einer multizentrischen Studie eine Probenbank von Pneumonie-Patienten
zur Charakterisierung der inflammatorischen Wirtsantwort angelegt (PROGRESS-Studie). Mit einer ähnlichen
Fragestellung beteiligt sich Jena an einer Probenbank
von Patienten mit Sepsis nach Splenektomie (SPLEENOFF). Die Intensivstation der KAI ist als Kernbereich
des vom BMBF finanzierten Center for Sepsis Control &
Care (CSCC) an verschiedenen Projekten beteiligt: Die
MEDUSA-Studie ist ein Qualitätsverbesserungsprojekt,
3.
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Anzahl Patienten
3.797
4.179
4.051
4.056
3.768
3.773
3.769
3.460
Behandlungstage (d)
16.426
17.059
16.909
16.971
16.507
15.574
15.891
15.644
4,33
4,08
4,2
4,2
4,4
4,1
4,2
4,5
TISS 28 gesamt/
Durchschnitt
653.574/
39,8
658.351/
38,6
660.184/
39,1
616.869/
36,4
634.911/
38,5
590.852/
37,9
591.836/
37,2
617.731/
39,5
Bronchoskopien
2.038
1.986
2.289
2.152
2.487
1.938
1.729
1.846
Nierenersatzverfahren
(h)
36.408
34.128
41.244
45.804
47.179
36.840
32.789
38.995
408
432
454
369
499
461
489
565
Beatmungspatienten
2.654
(70 %)
3.026
(72 %)
3.090
(76,3 %)
3.269
(81 %)
3.030
(80 %)
2.979
(79 %)
2.983
(79 %)
2.761
(80%)
Pat. mit Beatmung <
24 h
1.976
2.168
2.186
2.340
2.098
2.206
2.191
1.984
Pat. mit Beatmung >
24 h
678
858
904
929
932
773
792
777
Auch außerhalb der Sepsisforschung wurden wissenschaftliche Projekte durchgeführt. Im Auftrag der Fa.
Sanofi wurden Patienten mit Langzeitbeatmung auf die
Entwicklung einer beatmungsassoziierten Pneumonie
beobachtet. Die Studie dient der Vorbereitung auf eine
Studie zur Prüfung eines Pseudomonas-Impfstoffes.
Der Bereich Intensivmedizin unterzog sich im Jahr 2012
erstmalig einem erweiterten Prozess-Audit mit Risikobetrachtung und erzielte auch hierbei wie in den Jahren zuvor erfolgreich die Zertifizierung nach ISO 9001.
Zudem nahm unser Team erneut am Benchmarkprojekt
„Qualitätsmanagement ITS“ unter dem Dach der LÄK
Thüringen teil. Weitere QM-Maßnahmen, welche im Jahr
2012 durchgeführt wurden, waren wöchentlich abgehaltene und dokumentierte Oberarztbesprechungen zur
Versorgungsqualität unter Teilnahme der Leitung, die
aktive Mitgliedschaft in der interdisziplinären Arbeitsgemeinschaft „Qualitätssicherung in der Intensivmedizin“ der DIVI und die regelmäßige Teilnahme am sog.
KISS-Projekt zur Erfassung Device-assoziierter nosokomialer Infektionen. Die Daten des KISS-Projektes werden regelmäßig in einem eigens dafür etablierten Team
ausgewertet und dann im Oberarztkreis besprochen. Im
Jahr 2012 wurden zudem zahlreiche Standardarbeitsanweisungen zur Intensivtherapie entlang bestehender
Leitlinien aktualisiert und neu erarbeitet. Die Verbesserung der Patientenvisiten stand weiterhin im Fokus.
Im Rahmen einer fortlaufenden Qualitätsinitiative zur
Verbesserung der Angehörigen- und Teamkommunikation auf der ITS wurden mehrere Interventionen entwickelt und durchgeführt, einschließlich der Schulung
von Medizinstudenten im Skills-Lab der Medizinischen
Fakultät, der Schulung von Pflegekräften, der Entwicklung und Einführung eines Intensivtagebuchs, und der
Einführung von sogenannten „Communication facilitators“ in Kooperation mit dem vom CSCCC geförderten
EIDECS Team, die stundenweise für die Gesprächsbegleitung von Angehörigen und ITS-Mitarbeitern zur
Verfügung stehen. Wissenschaftliche Projekte im Rahmen dieses Qualitätsprojekts wurden in Kooperation
mit der Palliativstation des UKJ, der FH Jena und der
FH Bayreuth durchgeführt, so eine Umfrage zur Besucherzufriedenheit mittels FS-ICU-Fragebogen (family
satisfaction in the ICU), eine Befragung von Angehörigen zu ihren Bedürfnissen (zusammen mit der FH Jena),
und ein Vergleich der Belastung und Zufriedenheit von
ITS- und Palliativstationsmitarbeitern und eine Analyse
von Patientenverfügungen. Diese Aktivitäten werden im
kommenden Jahr fortgeführt und erweitert.
Schmerztherapie
bei dem die Dauer von der Diagnosestellung eines septischen Schocks bis zur ersten Antibiotikagabe verkürzt
werden soll. Die EIDECS-Studie hat die Verbesserung der
Angehörigenkommunikation insbesondere im Rahmen
der End-of-Life-Decisions zum Ziel. Die Arbeitsgruppe
zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivstation erfasst alle Patienten mit schwerer Sepsis/septischem Schock im Sepsis Registry des CSCC und bietet die
Patienten den verschiedenen klinischen Studiengruppen
des CSCC zum Studieneinschluss an. Diese Arbeitsgruppe
vermittelt auch Patienten für eine mögliche Studienbeteiligung an andere Projektgruppen des CSCC.
Exp. Anästhesie
Leberersatzverfahren (h)
Unser Team legt besonderen Wert auf einen stets kollegialen und freundschaftlichen Umgang mit allen interdisziplinär eingebundenen Kolleginnen und Kollegen anderer Bereiche des Klinikums. Dabei steht im Mittelpunkt
unserer Bemühungen stets die sichere Behandlung der
uns anvertrauten Patienten anhand von international
anerkannten Qualitätsstandards.
Pflege
Mittlere Verweildauer (d)
Intensivtherapie
2005
Notfallmedizin
Leistungen
Anästhesiologie
Abb. 3: Leistungszahlen im Bereich der operativen Intensivmedizin
15
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Tab. 1
2011
Jan.
Feb.
März
Apr.
Mai
Jun.
Jul.
Aug.
Sept.
Okt.
Nov.
Dez.
3.3 Notfallmedizin
Gesamt 2011
Einsätze/d
Gesamt 2011
Einsatzstatistik Jena 2010
NEF
RTH
Gesamt
298
309
290
279
310
284
308
305
282
317
301
354
82
87
116
142
155
139
147
136
121
115
77
97
3637
10,0
3472
380
396
406
421
465
423
455
441
403
432
378
451
1414
5051
Abb. 1: Einsatzaufkommen NEF & RTH 2012
3,9
13,8
1364
4836
0
50
100
150
200
250
Jan.
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Christoph 70
1268
1358
1410
1297
1441
1389
1364
1414
Im Jahr 2012 haben wir insgesamt in der Notfallrettung
5.051 Einsätze (2011: 4.636) absolviert, in beiden Notarztbereichen gab es einen diskreten Anstieg der Einsätze. Das
Einsatzaufkommen bei dem bodengebundenen Notarztdienst in der Stadt Jena ist, entgegen dem Jenaer Trend
der vergangenen Jahre, angestiegen. Insgesamt gab es
3.637 (2011: 3.472) Notarztalarmierungen. Der Anstieg ist
wieder vergleichbar mit dem Thüringer und auch bundesweiten Trend. Doch im Vergleich mit Versorgungsgebiet
und Bevölkerungszahl und -struktur sind die notärztlichen Einsätze deutlich geringer als in ähnlichen Städten
wie Erfurt oder Gera. Diese Zahl ist Ausdruck einer Verbesserung bei der Notarztdisponierung, denn dieser Trend
wurde nicht durch andere ärztliche Dienste (Luftrettung
o. a. Kassenärztlicher Notfalldienst) oder durch nichtarztbesetzte Rettungsmittel übernommen. Insgesamt ist
die durchschnittliche Einsatzfrequenz auf 10 Einsätze/24
Stunden (2011:9,7 E./24h) angestiegen. Die täglichen Einsatzanforderungen schwanken weiterhin zwischen drei bis
21 Einsätzen (NEF) in 24 Stunden. (Tab. 1/ Graphik 1 & 1a).
NEF Jena
4178
4025
4186
3828
3847
3543
3472
3637
5446
5383
5596
5125
5288
4932
4836
5051
Abb. 1a: Entwicklung der Einsatzzahlen 2006 - 2012
0
2007
2008
2009
2010
2011
2012
500
1000
1500
2000
2500
4186
3000
3500
450
500
290 116
Apr.
279 142
Mai
310 155
Jun.
284 139
Jul.
308 147
Aug.
305 136
Sept.
282 121
Okt.
317 115
Nov.
301 77
Dez.
354 97
NEF
RTH
Tab. 1: Einsatzaufkommen NEF & RTH 2012
2012
NEF
RTH
Gesamt
Januar
298
82
380
Februar
309
87
396
März
290
116
406
April
279
142
421
Mai
310
155
465
Juni
284
139
423
Juli
308
147
455
August
305
136
441
September
282
121
403
Oktober
317
115
432
November
301
77
378
Dezember
354
97
451
3.637
1.414
5.051
Gesamt 2012
Einsätze/d
10,0
3,9
13,8
Gesamt 2011
3.472
1.364
4.836
Tab. 1a: Entwicklung der Einsatzzahlen 2006 - 2012
4500
1410
NEF Jena
RTH
Christoph 70
Gesamt
3828
2006
4.025
1.358
5.383
3847
2007
4.186
1.410
5.596
2008
3.828
1.297
5.125
2009
3.847
1.441
5.288
2010
3.543
1.389
4.932
2011
3.472
1.364
4.836
2012
3.637
1.414
5.051
1297
1441
3543
1389
3472
1364
3637
1414
NEF Jena
16
4000
400
309 87
März
Die notärztliche Sicherstellung im bodengebundenen
Rettungsdienst (NEF Jena - Stadt, Leitende Notarztgruppe
(LNG) Jena/Weimar und Intensivtransport des IVD
Thüringen – Standort Jena) sowie im Luftrettungsdienst (LRZ „Christoph 70“ Jena-Schöngleina) wurden
im Jahr 2012 erfolgreich fortgesetzt. Die ärztliche
Besetzung des Intensivtransportwagens wird anhaltend
durch unterschiedliche Kollegen/-innen unserer Klinik in
Nebentätigkeit besetzt.
350
298 82
Feb.
PD Dr. med.
Johannes Winning
Leiter Funktionsbereich
Notfallmedizin
300
Christoph 70
3.
1997
1998
Nordhausen
1999
2000
2001
761
905
1059
1157
1186
1095
953
886
874
1011
952
897
828
741
Suhl
920
642
796
854
955
854
140
214
354
398
474
546
607
2051
2470
2376
2712
2833
3064
2937
Bad Berka
2002
2003
952
2004
1091
1170
1277
741
854
941
945
955
977
941
980
980
677
663
677
2973
3095
3234
354
796
398
973
965
581
3033
474
546
897
2005
2006
2007
1268
1358
854
991
996
1410
129870 1441
Christoph
andere Thüringer
RTH-Stationen
1091
1199
1306
983
992
805
809
3242
3346
973
965
607
581
2008
941
941
2009
980
980
952
1175
2038
456
1010
953
642
909
443
1208
2097
756
1098
886
828
1097
383
1935
905
1011
796
128
3574
140
2494
677
1303
1700
761
1197
874
741
1146
85
3670
214
2853
3914
354
2461
398
2840
1994
456
953
642
1995
756
886
828
1996
761
874
741
140
2051
214
2470
354
2376
1096
3551
3669
Bad Berka
3843
Suhl
Nordhausen
977
1994
1389
456
663
Bad Berka
4500
3500
4000
2012
2011
2010
2009
2008
2007
983
992 1.050 1.172 1.096 1.010 1.098 1197
805
809
1998
1059
1999
1157
2000
1186
2001
1095
1913
1059
920
854
139
2106
1157
952
955
199
1925
1186
897
854
174
474
2972
546
3263
607
3111
1997
905
1011
796
1998
1059
920
854
1999
1157
952
955
2000
1186
897
854
2001
1095
973
965
398
2712
474
2833
546
3064
607
2937
581
3033
938
2002
1091
2121
1095
973
965
183
2005
1268
2006
1358
2007
1410
2008
1298
2009
1441
2010
1389
2150
1277
977
980
193
2163
1268
991
983
189
2224
1358
996
992
236
2374
1410
1091
1050
233
2582
1298
1199
1172
211
2600
1441
1306
1096
198
21
1389
1175
1010
663
3329
677
3427
805
3431
809
3582
938
3784
936
3880
952
4041
909
3574
2002
1091
941
941
2003
1170
945
980
2004
1277
977
980
2005
1268
991
983
2006
1358
996
992
2007
1410
1091
1050
2008
1298
1199
1172
677
2973
663
3095
677
3234
805
3242
809
3346
938
3551
936
3669
952
581
3216
677
3167
2076
2004
1277
2159
1170
945
980
234
1091
941
941
194
936
2003
1170
909 1.097 1146
RTH Jena „Christoph 70“
2009
1441
1306
1096
2010
1389
1175
1010
952
3843
909
3574
3000
3500
2500
3000
1500
1000
500
0
LRZ Jena: 1994-1997 BW,
ab 1998 ADAC LRG
2004
Primäreinsätze
Sekundäreinsätze
2007 2008 2009 2010
2011
2012
Jena/SHK/WE
897
737
858
758
760
720
Saalfeld/SOK
113
124
100
122
123
169
Weimarer Land
68
104
111
117
110
95
Gera/RDZ OT
50
48
47
60
67
58
Burgenland
70
100
136
157
100
132
2008
2009
2010
2011
2012
72,8
78,3
78,9
82,9
84,6
85,3
85,2
80,2
21,8
16,3
15,4
9,9
9,3
8,0
6,3
8,7
5,4
5,4
5,7
7,2
6,1
6,7
8,5
10,3
Abb. 3b: Entwicklung des Einsatzgeschehens
Primäreinsätze
100
80
Sekundäreinsätze
5,7
7,2
6,1
6,7
15,4
9,9
9,3
82,9
84,6
8
85,3
78,9
Fehleinsätze
8,5
6,3
85,2
10,3
8,3
8,7
80,2
82,3
9,4
60
40
Abb. 3a: Anfordernde Leitstellen
Saalfeld / SOK
Weimarer Land
Gera / RDZ OT
Burgenland
Hof / Coburg
Erfurt / SÖM
9,4
8,3
Sonst. Leistellen
KST Jena
Pflege
Jena / SHK / WE
82,3
Exp. Anästhesie
2010
Einsätze 2012
720
169
95
58
132
7
39
53
141
2009
Einsätze 2011
760
123
110
67
100
5
30
53
116
2008
Jena / SHK / WE
Saalfeld
/ SOK
Erfurt/SÖM
Weimarer Land
Gera / RDZ OT
Sonst. Leistellen
Burgenland
Hof / Coburg
KST Jena
Erfurt
/ SÖM
Sonst. Leistellen
KST Jena
20 200512 Einsätze
102006 Einsätze
6
5Einsätze 2008
7 Einsätze 2009
Einsätze
2007
Einsätze 2010
755
790
897
737
858
758
20122
98
28 93 25
42
44113 30 124 39 100
60
81
68
104
111
117
40
50
48
47
60
0
25 51
26
18
36
53
53
48
56
70
100
136
157
16
18
20
12
10
6
13921 121
119
89 28 116 25 141 42
34
44
18
22
25
26
18
36
206
219
139
121
119
89
2007
Hof/Coburg
Leitstellen
2007
2012
Leitstellen
Fehleinsätze
2006
2011
Tab. 3: Anfordernde Leitstellen
2005
Schmerztherapie
2000
Notfallmedizin
2000
2500
0
996 1.091 1.199 1.306 1.175 1.208 1303
1997
905
andere Thüringer RTH-Stationen
4000
500
991
Abb. 2a: Übersicht der RTH Einsätze
Bad Berka
5000
1000
2006
2012
1996
1414
761
RTH Christoph 70
Nordhausen
Suhl
1500
2005
2011
1995
1364
756
Christoph
1050
117270
Nordhausen
938Suhl 936
Erfurt
677
2010
945
Abb. 2: Entwicklung der Luftrettung Thüringens
RTH Jena „Christoph 70“
2004
2003
2002
2001
2000
1999
874 1.011 920
Anästhesiologie
1996
756
2006
Bad Berka
1995
456
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Suhl
1994
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Nordhausen
905 1.059 1.157 1.186 1.095 1.091 1.170 1.277 1.268 1.358 1.410 1.298 1.441 1.389 1.364 1414
Intensivtherapie
Jena Christoph 70 761
RTH Jena
„Christoph 70“
1998
1997
1996
Tab. 2: Entwicklung der Luftrettung Thüringens
Einsätze 2007
Einsätze 2008
Einsätze 2009
Einsätze 2010
Einsätze 2011
Einsätze 2012
17
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Im Bereich der Luftrettung (RZ Jena – Christoph 70)
sind die Einsatzahlen im Jahr 2012 im Vergleich zu den
vorangegangenen Jahren relativ konstant geblieben.
Wie in den vergangenen Jahren liegen wir auch in 2012
deutlich über dem Stationsmittelwert der vergangenen
zehn Jahre (1.316). Mit insgesamt 1.414 Einsätzen
(2011: 1.364) hat unser Luftrettungszentrum „Christoph
70“ im Vergleich aller Thüringer Rettungstransporthubschrauber (Nordhausen, Suhl) und auch Primäreinsätze
dem
Tab. 4: Entwicklungen Einsatzarten
RTH Christoph 70
Primär- Sekundär- Fehleineinsätze einsätze
sätze
RTH 2009
RTH 2012
1072
1169
1097
1229
Sekundäreinsätze
278
207
209
139
121
Fehleinsätze
69
68
77
102
79
77
1.358
2007
1.169
139
102
1.410
1.097
121
79
Primäreinsätze
1.229
116
96
1.441
2010
1.184
87
118
1.389
2011NACA 1
NACA 2
Sekundäreinsätze
1.500
1164
116
87
119
133
96
118
141
117
1364
1414
79
121
139
1169
Fehleinsätze
96
116
1229
102
77
209
1.200
1.297
2009
2012
1104
GESAMT
209
118
87
1184
1097
1072
117
141
133
1164
119
1104
900
1,5 %
1,0 %
10,3 %
1.164
8,5 %
41,9 %
27,2 %
34,7 %
43,0 %
133
16,1 %
117
8,7 %
NACA 1
NEF 2008
3,0 %
1.414NEF2,52009
%
1,7 %
NACA 2
0
NACA 3
NACA 4
NACA 5
25,5 %
47,7 %
16,3 %
3,7 %
3,0 %
22,7 %
51,0 %
15,6 %
NEF 2010
2,9 %
24,1 %
49,4 %
1,3 %
0,7 %
NACA 6
NACA 7
1,1 %
2,7 %
3,5 %
0,8 %
3,5 %
15,6 %
3,6 %
1,0 %
3,4 %
0,9 %
6,7 %
35,8 %
46,1 %
8,0 %
0,4 %
2,02011
%
NEF
4,0 %
22,4 %
50,0 %
14,7 %
4,2 %
1,3 %
3,3 %
0,2 %
6,0 %
33,0 %
49,2 %
9,7 %
0,9 %
0,92012
%
NEF
5,8 %
22,4 %
45,4 %
17,9 %
4,3 %
1,6 %
2,6 %
Abb. 5:
der
0,7 %Übersicht
12,5 %
37,7 % Einsatzkategorien/RTH
24,4 %
18,8 %
2,4 %
3,5 %
Tab 4
RTH 2009
RTH 2010
RTH 2011
RTH 2012
2004
Primäreinsätze
930
Fehleinsätze
NACA 1
NACA 3
NACA 4
Abb. 5: Übersicht der Einsatzkategorien/NEF
Entwicklungen Einsatzarten Christoph 70
Christoph 70
Sekundäreinsätze
NACA 2
2012
1.364
NACA 7
2011
NACA 6
2010
141
NACA 5
2009
119NACA 4
2008
300
NACA 3
2007
600
1.104
278
2005
2006
2007
2008
2009
2010
993
1072
1169
1097
1229
1184
207
209
139
121
116
NEF 2009
87
69
68
77
102
79
96
118
1277
1268
1358
1410
1297
1441
1389
NACA 7
NACA 5 NACA 6
NACA 1
NACA 2
NEF 2010
NACA 3
NEF 2011
NACA 4
NEF 2012
NACA 7
NACA 5 NACA 6
Abb. 5: NACA-Score Verteilung bodengebundener RD vs. Luftrettung
18
2012
1184
1268 4: Entwicklungen
1358
1410
1297
1441
1389
Abb.
Einsatzarten
RTH Christoph 70
1277
gesamt
1.072
RTH 2010
RTH 2011
993
2006
RTH 2008
930
2006
2008
Intensiv transporthubschrauber (Bad Berka) auch in 2012
eine Spitzenreiter-Position eingenommen. Mit der leicht
angestiegenen Einsatzzahl (Anstieg zum Vorjahr beläuft
sich auf einen Einsatz / Woche) sind im vergangenen Jahr
unsere Flug- und Einsatzzeiten angestiegen, bedingt
durch eine größere Anzahl von Einsätzen in weiter
entfernt liegenden Territorien und einem Anstieg der
dringenden
Sekundärtransporte
von
zu Klinik.
2004
2005
2006
2007
2008 Klinik
2009
2010
2011
RTH 2009
RTH 2010
RTH 2011
RTH 2012
NEF 2009
NEF 2010
NEF 2011
NEF 2012
NACA 1
1,0%
0,9%
0,2%
0,7%
3,0%
2,9%
4,0%
5,8%
NACA 2
8,5%
6,7%
6,0%
12,5%
22,7%
24,1%
22,4%
22,4%
NACA 3
34,7%
35,8%
33,0%
37,7
51,0%
49,4%
50,0%
45,4%
NACA 4
43,0%
46,1%
49,2%
24,4%
15,6%
15,6%
14,7%
17,9%
NACA 5
8,7%
8,0%
9,7%
18,8%
3,5%
3,6%
4,2%
4,3%
NACA 6
0,7%
0,4%
0,9%
2,4%
0,8%
1,0%
1,3%
1,6%
NACA 7
2,5%
2,0%
0,9%
3,5%
3,5%
3,4%
3,3%
2,6%
3.
469
279
95
74
70
46
75
19
68
42
43
10
3
4
Abb. 6: Verteilung der Einsatzanlässe RTH
in Prozent (1.414)
1,5 %
Herz/Kreislauf
Neurologischer Notfall
Verkehrsunfall
Sonstige Anforderung
Arbeits-/Schulunfall
Freizeitunfall
Psychatrischer Notfall
Sonstiger chirurgischer Notfall
Atmung
Abdomen
Stoffwechsel
Vergiftung
Kindernotfall
Gynäkologischer Notfall
5,2 %
7,3 %
3,2 %
1,6 %
1,4 %
0,5 %
0,2 %
21,5 %
Die Leitende Notarztgruppe wurde insgesamt 6 Mal zum
Einsatz gebracht. Die Einsätze waren vorsorglich bei
Großveranstaltungen (2x) und bei Bränden an Mehrfamilienhäusern (3) im Leitstellenbereich Jena. Zusätzlich
waren Notärzte und Leitende Notärzte bei zwei Übungen
zum Massenanfall von Verletzten mit unterschiedlichen
Szenarien beteiligt.
36,2 %
Gleichzeitig ist das Anforderungsverhalten der umgebenden Rettungsleitstellen durch den Einsatz des mit
der Nutzung der Luftrettung in den Flächenkreisen/
Rettungsdienstbereichen (RLS-Bereiche Burgenland,
Saalfeld, Weimarer Land) gegenüber den städtischen
Ballungsgebieten (Gera, Erfurt, Jena) konstant geblieben. Die Anforderungen des RTH zur Unterstützung des
bodengebundenen Rettungsdienstes werden im Bezug
auf die Einsatzzahlen durch die städtischen Leitstellen
noch zu wenig genutzt.
Die Einsatzanlässe für den RTH Christoph 70 sind zum
Großteil (72 %) akuten Erkrankungen gewidmet, statis Atmung
Stoffwechsel Neurologisch
Psychiatr. Kindernotfall
tisch ist nurHerz Kreislauf
bei einem
derAbomen
täglichen
vier
ein
er NotfallEinsätze
Notfall
RTH (1290 68
42
279
75
3
Traumapatient zu469 versorgen.
Dieses43 Verhältnis
bewegt
Tabelle 8
*)
NEF (3432*)
Gesamt
RTH (1290)
NEF (3432)
Neben der notfallmedizinischen Sicherstellung werden
unterschiedlichste Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen durch unseren Bereich durchgeführt. Wesentlicher Bestandteil ist die Ausbildung der Medizin-Studenten im Querschnittsbereich Notfallmedizin mit intensiven
praktischen Übungen und auch feuerwehrtechnischen
Demonstrationen. Bei der studentischen Evaluation aller
klinischen Lehrveranstaltungen wird die von uns durchgeführte notfallmedizinische Ausbildung mit positiver
Kritik bewertet und als sehr wichtig für die künftige ärztliche Tätigkeit eingestuft.
Auch im Jahr 2012 haben wir die Notfall- und ReaniGyn/ Sonstige Vergiftungen
Arbeits-­‐/ Verkehrsunfa Freizeitunfall
Sonstiger mationsweiterbildung
Personals im
Geburtshilfe
Anforderung
Schulunfall des llmedizinischen
chirur. Notfall
4
74
10
70
95
46
19
stationären
und
ambulanten
Bereich
am
Klinikum bis
1007
307
189
273
535
599
34
14
156
105
49
41
67
45
1324
359
199
130
742
739
95
22
303
137
146
175
191
160
6,32
13,64
28,71
93,68
86,36
71,29
27,34 6: 16,16
24,62
16,15
37,33
9,47
Abb.
Anforderungsprofi
l
72,66
83,84
75,38
83,85
62,67
90,53
NEF Jena & RTH Christoph 70 2012
Anästhesiologie
Die verschiedenen Dienste im Bereich der Notfallmedizin werden von insgesamt 63 Ärzten unserer Klinik
durchgeführt, davon sind 20 Kollegen (KAI) in der
Luftrettung tätig.
5,8 %
Intensivtherapie
3,5 %
5,7 %
Notfallmedizin
5,4 %
sich im bodengebunden Rettungsdienst bei einer
Relation von einem Traumapatient bei 10 Einsätzen.
(Tab. 2 - 5/Grafik 2a, b - 3a, b, 4 - 6).
Schmerztherapie
Anforderungsgrund (nur PT und PV) Monat
Herz/kreislauf
Neurologischer Notfall
Verkehrsunfall
Sonstige Anforderung
Arbeits-/Schulunfall
Freizeitunfall
Psychatrischer Notfall
Sonstiger chirurgischer Notfall
Atmung
Abomen
Stoffwechsel
Vergiftung
Kindernotfall
Gynäkologischer Notfall
13,14
52,74Anforderungsprofi
68,00
39,79
41,88 l
Tab. 6:
86,86
47,26
32,00
60,21
58,13
NEF Jena & RTH Christoph 70 2012
0
200
400
600
800
Herz Kreislauf
Atmung
RTH
NEF
(1.297 Patientenkontakte)
(3.421 Patientenkontakte)
Herz Kreislauf
469
1.007
Atmung
68
307
Abomen
42
189
Stoffwechsel
43
273
Neurologischer Notfall
279
535
Psychiatr. Notfall
75
599
Kindernotfall
3
34
Gyn/ Geburtshilfe
4
14
Sonstige Anforderung
74
156
Vergiftungen
10
105
Arbeits-/Schulunfall
70
49
Verkehrsunfall
95
41
Freizeitunfall
46
67
Sonstiger chirur. Notfall
19
45
1.000
Exp. Anästhesie
Anforderungsprofil NEF Jena & Christoph 70 2011
Stoffwechsel
Neurologischer Notfall
Psychiatr. Notfall
Kindernotfall
Gyn/ Geburtshilfe
Sonstige Anforderung
Vergiftungen
Arbeits-/Schulunfall
Verkehrsunfall
Freizeitunfall
Sonstiger chirur. Notfall
RTH (1290 *)
NEF (3432*)
Pflege
Abomen
19
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Einsatzradien
11-20
21-30
31-40
41-50
51-60
61-70
Abb.2847:
Entferung
zum
463
246
140 Einsatzort
89
42
1-10
Primär
Sekundär
1
9
24
Primär
1-10
23
13
6
15
4
>70
Sekundär
284
1
11-20
463
9
21-30
246
24
31-40
41-50
51-60
12
8
Tab. 7: Entferung zum Einsatzort (km)
Einsatzradien
Primär
Sekundär
1-10
284
1
11-20
463
9
21-30
246
24
31-40
140
23
41-50
89
13
51-60
42
6
61-70
15
4
>70
12
8
140
23
89
13
42
6
61-70
15
4
>70
12
8
Angaben in Kilometer
Grafische Darstellung der prozentualen Häufigkeiten nach den Kategorien
hin zu speziellen notfallmedizinischen Weiterbildungen
in Zusammenarbeit mit der Akademie der LÄK Thüringen durchgeführt. Hierunter fielen die fünf Veranstaltungen am Klinikum zur Vermittlung von theoretischen
Grundlagen basierend auf den aktuellen ERC Leitlinien
von 2010. Die Umsetzung des hier erworbenen Wissens
konnte dann in 43 praktischen Kursen am Klinikum und
zu unterschiedlichen wissenschaftlichen Veranstaltungen von Kliniken des UKJ´s weiter vertieft werden.
So haben wir auch im Jahr 2012 den 80-Stunden-Kurs
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin, den
Kurs zum Erwerb der Fachkunde Leitender Notarzt (40
h) und diverse Auffrischungskurse für notfallmedizinisches Personal aus Klinik und Rettungsdienst eigenständig oder begleitend zu Kongressen durchgeführt. (s. a.
Abschnitt Lehre).
Ferner wurde ein Projekt zur gemeinsamen Analyse und
Ergebnisvergleichen von erhobenen präklinischen Daten
und klinischen Daten unter dem Management von Herrn
C. Stumme begonnen. Hierbei werden die Daten des
e-pen-Systems (Notarztprotokoll) mit den Daten von
COPRA-5 (ITS) bzw. COPRA-6 (ZNA) sowie mit dem SAP
verbunden, so dass die Dokumentation der Patienten von
Beginn des ersten präklinischen Kontaktes bis zur Entlassung des Patienten aus der Klinik nachverfolgt und analysiert werden kann (Abb. XY). Für dieses Projekt wurde
ein Antrag zur Förderung durch das BMBF gemeinsam
mit der Landesärztekammer Thüringen und der Kassenärztlichen Vereinigung in Weimar eingereicht.
Präklinisches und Innerklinisches
Reanimationsregister
Durch den Bereich sind ständige Vertretungen in den
zuständigen Beiräten bzw. AG in den Bundes- u. Länderministerien sowie Notarztgremien (agtn, ÄLK,
Deutschlandweite Präklinische Daten
KVT) besetzt. OA Dr. Reichel besetzt im EhrenBezügl. besonderer Fragestellungen
(ADAC/DRF)
amt den Vorsitz des Ausschuss Rettungswesen der LÄK Thüringen, des Notarztbeirates
der KVT und auch anhaltend den Vorsitz der
Gesamtdatenbank
Präklinische Daten
Thüringer Notarzt-AG (agtn).
NEF/RTH des UKJ
SPSS, SQL bzw. "R"
Unser Jenaer Pilotprojekt der elektronischen
Datenerfassung mittels papiergebundenen
Einsatzprotokoll und ePen, haben wir zu einem
thüringenweiten Projekt in Zusammenarbeit mit
der Landesärztekammer und der Kassenärztlichen
Vereinigung Thüringen ausgeweitet und haben uns
2012 um eine weitere praktische Einführung in anderen
RD-Bereichen in Thüringen bemüht. Mit diesem Procedere verbessert sich die Datenqualität der erfassten
Einsätze und für den diensthabenden Arzt reduziert sich
eine umständliche Datenerfassung nach dem Einsatz.
Gleichzeitig können wir durch eine gemeinsame Datensammlung ein Qualitätsmanagement für den Rettungsdienst im Freistaat Thüringen erzielen.
20
Präklinische Daten RTW Jena
(ASB/DRK/Seifert/FW)
ZNA-Datenbank COPRA-6
ITS-Datenbanken
SAP Labor,, Diagnosen, VVerweildauer
Mikrobiologische Befunde
(Abb. 8) Schematische Darstellung der künftigen Datenbank. Die
präklinischen Daten des Notarztes sollen mit den Daten der Hilfsorganisationen und der Klinik kombiniert werden. Dies ermöglicht ein
Qualitätsmanagement vom Erstkontakt zum Patienten bis zu dessen
Entlassung aus der Klinik.
ausgewertet. Hierbei zeigte sich bereits bei der geringen
Fallzahl ein signifikanter klinischer Vorteil bezüglich entsprechender Surrogate Parameter.
Schmerztherapie
In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Nürnberg Nord
und dem Klinikum Fürth wurde eine multizentrische
prospektive Studie zur Evaluierung des diagnostischen
Wertes einer BNP-Bestimmung im präklinischen Bereich
etabliert. Der Beginn der Studie in allen drei Zentren ist
für Juni 2013 geplant.
Exp. Anästhesie
Im August 2012 trafen sich regionale Vertreter des Rettungsdienstes mit den Notärzten des UKJ´s. Hierbei wurden wesentliche Ziele zur Stabilisierung und auch mögliche Verbesserungspotentiale der Versorgungsqualität
in der Region abgesteckt. Hierunter fällt die Erarbeitung
von gemeinsam abgestimmten Arbeitsanweisungen für
Standardsituationen im Rettungsdienst durch entsprechende Arbeitsgruppen von Vertretern der ZNA, der
Notärzte und in gleicher Weise auch der Hilfsorganisationen. Insbesondere sollte die Versorgungsqualität der
Patienten mit Schlaganfall, Patienten mit Polytrauma
und Patienten mit Herzinfarkt festgeschrieben werden.
Hierzu wurden zu den einzelnen Arbeitsgruppen jeweils
Vertreter der Fachgebiete Neurologie, Unfallchirurgie
und Innere Medizin einbezogen.
Notfallmedizin
Intensivtherapie
Anästhesiologie
3.
Zur Verbesserung des Fehlermanagements wurde die Etablierung von gemeinsamen M&V-Konferenzen des Rettungsdienstes, der ZNA und der Notärzte beschlossen.
Ferner wurden deutschlandweite (!) 164 CIRS-Zwischenfälle bezüglich des Atemwegsmanagements analysiert
und ausgewertet. Eine entsprechende Veröffentlichung
war am Jahresende 2012 kurz vor ihrem Abschluss.
Pflege
Um Patienten mit Verdacht auf Sepsis noch früher und
effektiver zu behandeln, wurde im Januar 2012 die frühzeitige standardisierte Sepsistherapie im Rettungsdienst
begonnen. Diese Maßnahmen umfassen die diagnostische Gewinnung von Blutkulturen, die rasche antibiotische Therapie und die entsprechende Volumentherapie nach klinischen Kriterien. Bis zum Jahresende 2012
wurden ca. 40 Patienten nach diesem neuen Schema
behandelt und wissenschaftlich von Herrn Dr. O. Bayer
21
3.
ambulant
konsilarisch-stationär
Jahresleistung
LEISTUNGSSTATISTIK
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
1920
2232
2547
2449
2279
2631
2418
2467
2285
2409
2409
2012
4136
4222
4342
4455
4663
6055
5886
6015,5
7165,8
6656,5
8673,9
8225
6056
6454
6889
6904
6942
8686
8304
8482,5
9450,8
9065,5
11082,9
10655
2430
Abb. 1: Patientenkontakte/Jahr
konsilarisch-stationär
ambulant
10000
9000
8000
7000
6000
5000
PDK
Schmerzkonsile
Axiläre Katheter
Femoraliskatheter
Ischiadikuskatheter
Anlage/Betreuung PCA
VIP-Katheter
Anlage peri. K.
Anlage PDK
2007
2006
0
2005
1000
2003
2000
2004
3000
2008
2009
2010
2011
2012
4000
Patientenkontakte 2010
Patientenkontakte 2011
Patientenkontakte 2012
2967
1676
717,5
456
370
288
72
57
53
4497
1482
1134
516
450
240
124
57
112
4227
1287
959
684
470
273
32
36
64
500
1000
1500
1287
1482
Schmerzkonsile
959
1134
Axiläre Katheter
684
516
Femoraliskatheter
470
450
273
240
Anlage/Betreuung PCA
VIP-Katheter
Anlage peri. K.
Anlage PDK
22
2000
32
124
36
57
64
112
konsiliarischstationär
Jahresleistungen
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2.547
4.342
6.889
2.449
4.455
6.904
2.279
4.663
6.942
2.631
6.055
8.686
2.418
5.886
8.304
2.467
6.015,5
8.482,5
2.285
7.165,8
9.450,8
2.409
6.656,5
9.065,5
2.409
7.191,8
9.600,8
2.430
8.225
10.655
Patientenkontakte
Patientenkontakte 2011
2500
3000
3500
4000
4500
5000
4227
4497
PDK
Ischiadikuskatheter
ambulant
Abb. 2: Patientenkontakte 2012 (nur Konsile und Akutschmerzdienst)
Patientenkontakte 2012
0
Konsultationen
PDK
4.227
Schmerzkonsile
1.287
Axilläre Katheter
959
Femoraliskatheter
684
Ischiadikuskatheter
470
Anlage/Betreuung PCA
273
VIP-Katheter
32
Anlage peri. K.
36
Anlage PDK
64
3.
Anästhesiologie
3.4 Schmerztherapie
Der Bereich der Schmerztherapie hat seit 2007 den Status einer selbstständigen Betriebseinheit und gliedert
sich in Arbeitsbereiche:
» Akutschmerztherapie (Akutschmerzdienst, Konsiliartätigkeit)
» Chronische Schmerztherapie (Ermächtigung, Poliklinik, Stationäre Konsiliartätigkeit, Multimodale stationäre Schmerztherapie, interdisziplinäre Schmerzkonferenzen)
Intensivtherapie
apl. Prof. Dr. med.
Winfried Meißner
Leiter Funktionsbereich
Schmerztherapie
Die Zahl der Patientenkontakte ist in Abb. 1 und 2
wiedergegeben.
Akutschmerztherapie
PDA
PCA
Notfallmedizin
Schmerztherapie
Dazu werden postoperativ Indikatordaten zur Prozess- und vor allem Ergebnisqualität der postoperativen
Schmerztherapie erhoben. Die Indikatordaten werden in
regelmäßigen Abständen zentral gesammelt, auf einem
Benchmarkserver analysiert, visualisiert und zusammen mit den Vergleichsdaten der anderen Teilnehmer
und der zeitlichen Entwicklung allen Partnern über eine
geschützte Webseite zurückgemeldet (Abb. 3).
Ein besonderer Erfolg des Projektes ist darin zu sehen,
dass sowohl die anästhesiologische Fachgesellschaft
(DGAI) als auch die Deutschen Gesellschaft für Chirurgie
(DGCH) und deren Berufsverbände diese Initiative nach
Auslaufen der BMG-Förderung fortführen. Mittlerweile
nehmen 165 Klinken bundesweit sowie in Österreich
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Abb. 3: QUPIS-Website
0
8
31
64 107 131 145 163
Abb. 4: QUPIS-Teilnehmerzahl
QUIPS-Teilnehmerzuwachs
QUIPS-Teilnehmerzuwachs
200
150
163
145
131
100
107
Pflege
TENS
Vor einigen Jahren wurde in unserer Abteilung ein System zum kontinuierlichen Qualitätsmanagement der
Akutschmerztherapie etabliert. Aus diesem Konzept ist
inzwischen ein bundesweites Projekt „QUIPS“ (Qualitätsmanagement in der postoperativen Schmerztherapie) entstanden.
Exp. Anästhesie
Die postoperative Schmerztherapie nimmt breiten Raum
unserer Tätigkeit ein. Dazu gehört die Organisation des
Akutschmerzdienstes, der alle Patienten mit differenzierten postoperativen Schmerztherapieverfahren, wie
beispielsweise Epiduralkatheter, regelmäßig visitiert und
alle anderen Patienten konsiliarisch betreut. Integraler Bestandteil ist die Pain Nurse, die als spezialisierte
Pflegekraft eine wichtige Rolle im Akutschmerzdienst
und in der interdisziplinären Kommunikation spielt (s. u.).
Zusätzlich werden durch die Pain Nurse täglich Patienten
mit einer PCA betreut und Patienten mit einem TENSGerät versorgt.
64
50
31
0
8
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
23
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Abb. 5: Projektstruktur PAIN-OUT
Medical Information Systen
Representativ sample of postoperative patients
Toolkit
Benchmark Module
European Pain
Registry
Cost Data
Knowledge
Information Sytstem
Knowledge library
Clinician
Clinical Decision
Support System
Institution
Core Data Set
Guidelines, RCTs, etc.
und der Schweiz an dieser Initiative Teil (Abb. 4), und es
wurden bisher mehr als 260.000 Datensätze mit steigender Tendenz gesammelt. Weitere Information sind unter
www.quips-projekt.de zu finden.
Darüber hinaus wurde ein Antrag im Rahmen des 7. EURahmenprogrammes für eine internationale Ausweitung des
Projektes („PAIN OUT“) gestellt. Dieser Antrag hatte ein Fördervolumen von nahezu 3 Millionen Euro. Das Projekt hatte
mit 17 Partnern in 9 europäischen Ländern unter unserer
Leitung 2009 begonnen und wurde bis Ende 2012 gefördert
(www.pain-out.eu). Ziel von PAIN OUT ist es, ein weltweites
Schmerzregister aufzubauen, den teilnehmenden Kliniken
ein internationales Benchmarking zu ermöglichen sowie
Werkzeuge zur klinischen Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen (Abb. 5, 6). Das internationale Interesse an
PAIN OUT ist groß; neben den 17 Projektpartnern nehmen
inzwischen über 60 zusätzliche Kliniken weltweit teil, sodass
bis Ende 2012 bereits über 35.000 Datensätze gesammelt
werden konnten. Seit dem Ende der EU-Förderung wird das
Projekt unter der Leitung des UKJ und in enger Kooperation mit QUIPS weitergeführt. Die International Association
for the Study of Pain (IASP) ist Kooperationspartner dieses
weltweit größten Akutschmerzregisters.
Abb. 6: Europäische Kooperationspartner von PAIN-OUT
24
3.
Intensivtherapie
Es bestand auch 2012 eine enge Kooperation mit der
Abteilung für Neuroradiologie, wobei insgesamt 22 CTgestützte Eingriffe vorgenommen wurden, davon 15
diagnostische Facetteninfiltrationen, 6 Facettendenervierungen und 1 Epiduralblock.
Exp. Anästhesie
Schmerztherapie
Die stationäre multimodale Behandlung chronischer
Schmerzpatienten nach OPS-Prozedur 8-918, wird auf
den Stationen der Klinik für Neurologie durchgeführt. Bei
Aufnahme erfolgt zunächst ein umfangreiches Assessment
durch jede einzelne der beteiligten Disziplinen (Schmerzambulanz der Klinik für Anästhesiologie, Klinik für Neurologie,
Institut für Physiotherapie sowie Institut für Psychologie).
Anschließend wird in gemeinsamen Besprechungen für
jeden Patienten ein interdisziplinärer Therapieplan aufgestellt und durchgeführt. Wiederholte Teambesprechungen
begleiten den Behandlungsprozess, schließlich wird der
Patient mit einer dezidierten Empfehlung für die Weiterbehandlung entlassen. 2012 wurden 47 chronische Schmerzpatienten im Rahmen des multimodalen Therapiekonzeptes
behandelt. Im letzten Jahr wurde auch die stationäre interdisziplinäre multimodale Therapie bei Patienten mit einem
CRPS (Complex regional pain syndrome) am UKJ etabliert.
2012 wurden so, gemeinsam mit den Kollegen der Klinik
für Unfall- Hand- und Wiederherstellungschirurgie, den
Psychologen des Institutes für Psychologie und den Ergotherapeuten, 13 Patienten mit CRPS therapiert.
Notfallmedizin
Die ambulante Behandlung im Rahmen des Poliklinikvertrages bzw. einer Ermächtigungsregelung wird ergänzt
durch eine psychologische Mitbetreuung und der 10
Mal im Jahr stattfindenden offenen interdisziplinären
Schmerzkonferenzen. Hier werden sowohl ambulante als
auch stationäre schmerztherapeutische „Problempatienten“ einem Spezialistenteam vorgestellt, das sich aus
stationär tätigen und niedergelassenen Experten zusammensetzt und konkrete Empfehlungen für weitere diagnostische und therapeutische Schritte ausspricht. Hieraus hat sich eine enge Zusammenarbeit mit den Kliniken
für Neurologie, Psychiatrie, Innere Medizin, Neurochirurgie, dem Institut für Physiotherapie, den Kollegen der
Neuroradiologie und weiteren Partnern etabliert.
Anästhesiologie
Chronische Schmerztherapie
Kooperation mit der Abteilung für Palliativmedizin
Pflege
Anfang 2009 wurde die neue Palliativstation eingeweiht,
sie ist Teil der Abteilung für Palliativmedizin der Klinik für
Innere Medizin (KIM) II. Das bisher in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie beheimatete ambulante
Palliativteam – das erste in Thüringen – ist ebenfalls unter
dieses neue Dach umgezogen. Die Beziehungen der KAI
zur Palliativmedizin sind jedoch nach wie vor eng: Die
Abteilung Palliativmedizin wird im Kollegialsystem von
den Chefärzten apl. Prof. Winfried Meißner (aus der KAI)
sowie PD Ulrich Wedding (aus der KIM) geleitet. Ferner
wurde eine Rotationsmöglichkeit für Mitarbeiter der KAI
und PJler (Studenten im Praktischen Jahr) in den Bereich
Palliativmedizin eingerichtet, die sehr gut angenommen
wurde. Nach wie vor nehmen Mitarbeiter der KAI am
ambulanten palliativmedizinischen Hintergrunddienst teil.
25
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
Lehre, Fort- und Weiterbildung
Die durch die neue Approbationsordnung ermöglichten
Gestaltungsfreiheiten in der studentischen Lehre wurden
intensiv genutzt. Zwei Projekte sollen als einzigartige
Beispiele für die vorklinischen und klinischen interdisziplinären Lehrangebote besonders hervorgehoben werden:
» Unter Leitung der Schmerzambulanz wurde erneut eine
interdisziplinäre „Schmerzwoche“ als Pflichtveranstaltung für alle Studenten durchgeführt. Dadurch gehört
unsere Fakultät zu den wenigen Universitäten, die dieses von der Approbationsordnung vernachlässigte Fach
als interdisziplinäre Veranstaltung in den Lehrplan integriert hat. Derzeit wird diese Unterrichtsveranstaltung
in den neuen Querschnittsbereich 13 (Palliativmedizin)
integriert, der in Jena gleichberechtigt sowohl palliativmedizinische als auch ausgewählte schmerzmedizinische Themen umfassen wird und damit erneut Modellcharakter für Deutschland hat.
» Das Wahlpflichtfach „Anatomie und Regionalanästhesie“ für die Studenten des vorklinischen Studienabschnittes erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit.
Nach theoretischen Einführungen in Anatomie und
Pharmakologie konnten die Studenten im OP regionalanästhesiologische Verfahren in der Praxis beobachten und anschließend ihre Kenntnisse im Präpariersaal vertiefen. Diese Veranstaltung verdeutlichte
die Bedeutung der vorklinischen Studieninhalte für die
spätere Praxis und führte nebenbei dazu, dass einige
Studenten erstmals von der Existenz des ärztlichen
Fachgebietes Anästhesiologie erfuhren. Besonders
erfreulich: Das Lehrangebot hat 2009 den „Teaching
Award“ der deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin gewonnen.
Weitere Lehrtätigkeiten betrafen die Mitarbeit an einem
interdisziplinären Seminar „Palliativmedizin“, diversen
Querschnittsfächern sowie der Pflegeweiterbildung.
Die Schmerzambulanz besitzt die volle Ermächtigung
zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“. Die Ausbildung wird insbesondere dadurch
attraktiv, dass sowohl Methoden der Akut- als auch der
chronischen Schmerztherapie erlernt werden können, die
Möglichkeit zur wissenschaftlichen Betätigung besteht
und die Gelegenheit zur Hospitation in benachbarten
Fachgebieten gegeben ist.
Auch 2012 gehörte Jena zu den sieben Standorten in
Deutschland, in denen das Projekt „Akutschmerzkurs“
erfolgreich durchgeführt wurde. Dieses Angebot richtet
sich an Ärzte und Pflegemitarbeiter, die sich komprimiert
über den „State of the Art“ im Bereich der postoperativen Schmerztherapie weiterbilden möchten (www.
akutschmerzkurs.de).
Rolle der Pflege in der Schmerzambulanz
Die Erfolge der Schmerzambulanz beruhen zu einem
erheblichen Anteil auf dem Engagement der dort arbeitenden Pflegekräfte. Neben den üblichen administrativen und klinischen Aufgaben wurde hier schon frühzeitig das Konzept schmerztherapeutisch qualifizierter
Pflegekräfte (Pain Nurse) nach skandinavischem Vorbild eingeführt. Diese Tätigkeit ist durch ein fach- und
berufsübergreifendes, sehr selbstständiges Arbeiten
gekennzeichnet. Die Pain Nurse führt eigenverantwortlich Visiten und auch differenzierte schmerztherapeutische Patientenversorgungen durch und ist maßgeblich
in das Konzept des postoperativen Qualitätsmanagements involviert. Regelmäßig finden Treffen der AG
Schmerz mit den Pflegekräften und Ärzten der Klinik
für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie und der
Klinik für Unfall- Hand- und Wiederherstellungschirurgie statt. Darüber hinaus übernehmen die Pflegekräfte
Aufgaben in Fort- und Weiterbildung und sind inhaltlich an den Forschungsprojekten beteiligt. Dies wird
nicht nur an den eigenen wissenschaftlichen Beiträgen
auf wissenschaftlichen Veranstaltungen deutlich, sondern auch an den zahlreichen Vortragseinladungen zum
Thema QUIPS (Qualitätssicherung in der postoperativen
Schmerztherapie), postoperative Schmerztherapie und
Palliativmedizin sowie den Hospitationen auswärtiger
26
Pflegekräfte in Jena. Neu eingeführt wurde die routinemäßige Anwendung von TENS bei thoraxchirurgischen
Eingriffen im Verantwortungsbereich der Pflegekräfte
der Schmerzambulanz.
Weitere Informationen zu den
Akutschmerz-Registerprojekten:
www.quips-projekt.de
www.pain-out.eu
3.
Anästhesiologie
3.5 Experimentelle Anästhesie
Notfallmedizin
Schmerztherapie
In der Grundlagenforschung befassen sich unterschiedliche Projektgruppen in DFG- und BMBF-geförderten
Projekte mit den molekularen Mechanismen des Organversagens und assoziierten Fragestellungen. Translational-klinische Aspekte werden in engem Austausch mit
ärztlichem Personal auf den ITS bearbeitet. Die Experimentelle Abteilung der KAI ist personell und organisatorisch im CSCC-Forschungsverbund eingebunden.
Exp. Anästhesie
Für die erfolgreiche Ausführung dieser anspruchsvollen
Zielstellung ist die fächerübergreifende Zusammenarbeit
zahlreicher Disziplinen notwendig. Dies wird zum einen
durch die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe deutlich: neben Medizinern arbeiten Naturwissenschaftler
wie Biologen, Apotheker und Sportwissenschaftler, aber
auch Experten für hämostaseologische und zellbiologische Fragestellungen mit. Methodisch kommt dabei
eine Kombination Hypothesen-generierender Verfahren
wie die Genom-weite Analyse von Veränderungen im
Transkriptmuster sowie im Muster resultierender Metabolite und Stoffwechselendprodukte und Hypothesenbasierender Untersuchungsverfahren zum Einsatz, welche vielversprechende Kandidaten und Zellpopulationen
detailliert untersucht. Auch funktionelle Aspekte werden
in standardisierten Tiermodellen der polymikrobiellen
Infektion mittels intravital-mikroskopischer Verfahren
oder isoliert-perfundierter Organen untersucht. Wegweisend wurde hierbei beispielsweise die Regulation der
hepatischen Cholesterol-biosynthese als infektort-ferne
Ausprägung der Wirtsreaktion bei Pneumonie erstmals
beschrieben. Darüber hinaus ist es gelungen, eine Isoform der PI-3Kinase als Schrittmacherenzym der Sepsisassoziierten Leberfunktionsstörung zu identifizieren.
Veränderungen des Gallensäurespektrums im Plasma
sind dabei weit eher nachzuweisen als Änderungen des
standardmäßig erfassten Bilirubinspiegels und lassen auf
die Schwere der Erkrankung schließen.
Sepsismodelle sind für die Realisierung intensiver Kooperationsvorhaben im Rahmen der experimentellen CSCCProjekte von großer Bedeutung. In enger Vernetzung
arbeiten wir hierbei mit den Nachwuchsgruppen, dem
Gastprofessor EJ Giamarellos-Bourboulis und zahlreichen CSCC-Projekten zusammen, um im Zentralbereich
‚Sepsismodelle’ neben hämodynamischem Monitoring
und Intravitalmikroskopischen Verfahren (insbesondere
Leukozyten-transmigration in Lebergewebe), Akut- und
auch Langzeitexperimente unter Berücksichtigung hoher
hygienischer Standards durchzuführen.
Pflege
Unsere Mitarbeiter bearbeiten mit Methoden der klinischen und experimentellen Forschung Fragestellungen
zur systemischen Inflammationsreaktion, zur Pathogenese des Organversagens und zu dessen Resolution. Das
derzeitige Verständnis der komplexen Veränderungen,
welche den Verlauf einer Entzündungsreaktion und letztendlich die Auswirkung auf Infektort-ferne Endorgane beispielsweise Leber oder Niere - beeinflussen, ist unzulänglich. Das Arbeitsgebiet wird von der molekularen
Ebene über die Biochemie der Signaltransduktion bis hin
zu tierexperimentellen und pathophysiologischen Studien in einem klinischtranslationalen Ansatz bearbeitet.
Intensivtherapie
PD Dr. rer. nat. med. habil.
Ralf Alexander Claus
Leiter Funktionsbereich
Experimentelle
Anästhesiologie
Die detaillierte Charakterisierung des klinischen Verlaufs und die Weiterentwicklung der polymikrobiellen
27
3.
LEISTUNGSSTATISTIK
3.6 Pflege- und Funktionsdienst
Evelyn Voigt
Pflegedienstleitung
Anästhesie
2012 war ein aufregendes Jahr für die Mitarbeiter der
Intensivstationen. Im Sommer 2012 wurde begonnen, die
neue IMC-Station zu errichten. Im November konnten die
Pflegekräfte der Intensivstationen maßgeblich die Einarbeitung der neuen IMC-Kollegen unterstützen. Sie
führten sie an die Intensivpflege heran, arbeiteten sie in
das Dokumentationssystem COPRA 5 ein, erklärten und
schulten Medizintechnik und Vieles mehr.
Mit der Etablierung der IMC-Station wurde gleichzeitig die Umgestaltung des neuen Wartebereichs vor den
Intensivstationen geplant und umgesetzt. Ein weiterer
großer Schritt für die Kollegen der Intensivpflege waren
umfangreiche Sanierungs- und Wartungsarbeiten der
Patienten- und Funktionszimmer sowie der damit verbundene hohe Aufwand für die Vor- und Nachbereitung.
28
Kati Egerland
Pflegedienstleitung
Operative Intensivst
Anfang des Jahres wurde das Projekt „Etablierung der
Gesundheitswerkstatt“ auf der ITS I gestartet. Dieses
Projekt zielt darauf ab, konkrete gesundheitsfördernde
Maßnahmen umzusetzen. Neben etablierten arbeitsschutzrechtlichen und arbeitsmedizinischen Standards
sollen Gesundheitsaktivitäten eingeleitet werden, welche
unmittelbar am Arbeitsplatz wirken.
Mit Pflegedienst-, Stations- und Teamleitungen führten wir im Oktober 2012 den dritten Führungskräfteworkshop auf den Dornburger Schlössern durch. Zur
Bereicherung und Ausweitung der Themen und Führungsanliegen bezogen wir erstmalig die Stationsund Teamleitungen des Zentral-OP’s ein. Gemeinsam
unter externer Moderation von GrowUp absolvierten
wir einen erfolgreichen Tag mit Themen, wie „Aktuelle
3.
In Folge dieser Arbeit wurde bereits mehrfach ein Intensivtagebuch geführt und war somit für Patienten und
Angehörige eine wertvolle Unterstützung.
Der Fachweiterbildungsanteil betrug 2012 für die Intensivstationen 27 % und für die Anästhesie 50 %. Um dies
zu halten und zu steigern, führen wir jährliche DKG anerkannte Weiterbildung durch. Pro Kurs nehmen durchschnittlich sechs Mitarbeiter der Intensivstationen und
zwei Mitarbeiter der Anästhesie teil und beenden diesen
Kurs erfolgreich.
Anästhesiologie
Das wissenschaftliche Arbeiten ist ein fester Bestandteil der
beruflichen Qualifikation im Pflegedienst des Universitätsklinikums Jena. 2012 wurde eine Diplomarbeit zum Thema
„Informationsbedürfnis von Angehörigen auf Intensivstationen“ zum Abschluss als Pflegewirt und eine Bachelorarbeit mit dem Thema „Implementierung des Intensivtagebuchs auf der Intensivstation am Universitätsklinikum
Jena“ im Rahmen der „eidecs-Studie“ zum Abschluss Pflegemanagement /-wissenschaft erfolgreich verteidigt.
Außerdem gibt es einen zentral gelenkten Reanimationskurs, der durch die aktive Unterstützung von sieben
Arbeitsgruppenmitgliedern aufrechterhalten wird. Diese
vertreten regelmäßig das Universitätsklinikum Jena bei
Kongressen. Fünf dieser Mitglieder sind über den ERCKurs qualifiziert.
Intensivtherapie
Fünf Mitarbeiter in Führungsfunktion konnten 2012 zur
Unterstützung ihrer anspruchsvollen Aufgaben die UKJinterne Qualifikation zur Stationsleitung absolvieren.
als Referenten aktiv in die Weiterbildungskurse eingebunden. Die Begleitung der Praxiseinsätze erfolgt über
ein Mentorensystem und wird von ca. 25 Mitarbeitern
realisiert. Diese Mitarbeiter verfügen häufig über die
Zusatzqualifikation als Praxisanleiter.
An der internen Pflegefortbildung haben 2012 ca. 700
Teilnehmer in mehr als 60 Veranstaltungen ihr Wissen
und ihre Kompetenzen erweitert.
Mehr als 25 Mitarbeiter agieren in den Arbeitsgruppen:
» Betriebliches Gesundheitsmanagement
» Wundgruppe
» Notfallmanagement
» Interne Pflegefortbildungen
» KAI-CIRS
und bringen sich aktiv mit ein.
Notfallmedizin
Aufgaben der Führungskräfte am UKJ“, „Y-Generation“
und „Mitarbeiterführung“.
Die Pflegedienstleitungen bedanken sich bei allen Mitarbeitern für die die wertvolle Arbeit und gute Zusammenarbeit, die maßgeblich zum erfolgreichen Ergebnis
im Jahr 2012 beigetragen haben.
Pflege
Exp. Anästhesie
Schmerztherapie
Jeweils fünf Mitarbeiter mit erfolgreicher Fachweiterbildung von den Intensivstationen und der Anästhesie sind
29
4.
PUBLIKATIONEN
4.1 Veröffentlichungen in Zeitschriften mit Gutachtersystem/Editorials, Letters
30
Autoren
Titel, Zeitschrift, Jahrgang, Band, Seite
IF 2011
Bauer M, Witte OW, Heinemann SH
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Bloos F, Bayer O, Sachse S, Straube E,
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Ludewig K, Putensen C, Nierhaus A, Jaschinski
U, Meier-Hellmann A, Weyland A, Gründling
M, Moerer O, Riessen R, Seibel A, Ragaller M,
Büchler MW, John S, Bach F, Spies C, Reill L, Fritz
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Hyperresponsiveness of mice deficient in
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J, Kletzin F, Schaelte G, Felzen M, Strouhal
U, Reyher C, Heringlake M, Schön J, Brandes
I, Bauer M, Knuefermann P, Wittmann M,
Hachenberg T, Schilling T, Smul T, Maisch S,
Sander M, Moormann T, Boening A, Weigand
MA, Laufenberg R, Werner C, Winterhalter M,
Treschan T, Stehr SN, Reinhart K, Hasenclever
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32
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Rauchfuss F, Lambeck S, Claus RA, Ullmann
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Recknagel P, Claus RA, Neugebauer U, Bauer
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Recknagel P, Gonnert FA, Halilbasic E,
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Mechanisms and functional consequences
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Bäckström R, Brill S, Davidson E, Elessi K,
Fletcher D, Fodor L, Karanja E, Konrad C, Kopf A,
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3,93
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
Impact-­‐Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind. Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt.
16,604
23,167
49,288
54,251
91,677
72,884
73,525
2004
113,8
2005
92,871
2006
115,225
2007
68,271
2008
208,51
IF 2011
2009
131,157
2010
131,762
IF gesamt
2011
138,114
2012
240,47
240,47
Abb. 1: Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind.
Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt.
240,47
208,51
225
200
Impact-Faktor
175
150
131,157131,762
125
92,871
91,677
72,884 73,525
75
49,288
50
25
115,225
113,8
100
16,604
138,114
68,271
54,251
23,167
0
1997
34
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
Impact-Faktor der Arbeiten, die an der eigenen Klinik und durch Kooperation entstanden sind.
Editorials und Letters wurden nicht berücksichtigt.
4.
4.2. Abstrakts und Poster
Bayer O, Doenst T, Kabisch B, Schwarzkopf D,
Schelenz C, Badreldin A, Bauer M, Riedemann NC,
Sakr Y, Kohl M, Hartog CS, Reinhart K: Fluid therapy with synthetic colloids or crystalloids in cardiac
surgical ICU patients - a sequential analysis. 78. Jahrestagung –Deutsche Gesellschaft für Kardiologie, Clin
Res Cardiol 101, Suppl 1, April 2012, P 1586.
Bayer O, Stumme C, Schneider K, Bloos F, Schäfer
R, Hohenstein C, Herdtle S, Reichel J, Reinhart K,
Winning J: Untersuchungen nach Implementierung
einer präklinischen Sepsistherapie, DIVI 2012 Hamburg,
P/04/12.
Bloos F, Kortgen A, Bayer O, Reinhart K, Riedemann N: Anteilige Kosten der Candida-Sepsis im Vergleich zur bakteriellen Sepsis. Anaesth Intensivmed.
2012; 53: S351
Brandão PG, Lobo S, Nassau Machado M, Duarte J, Lobo
F, Sakr Y: Dexmedetomidine is associated with better
outcomes in patients undergoing cardiac surgery, Critical Care 2012, 16(Suppl 1):P327.
Sakr Y, Rother S, Ferreira AM, Ewald C, Dünich P, Reinhart K: Fluctuations in serum sodium level are associated with an increased risk of death in surgical ICU
patients, Critical Care 2012, 16(Suppl 1):P145
Stellmacher A: Informationsbedürfnis von Angehörigen während eines intensiv- medizinischen Aufenthaltes am UKJ - Eine qualitative Studie (Poster), DIVI
Hamburg 2012
Taccone F S, Sakr Y, Djillali A, Groeneveld J, Charles S,
Michalopous A, Vincent JL: The Impact of Brain Dysfunction in Critically Ill Patients: Results From the Soap
Study, Critical Care Medicine 2012. 40(12):1-328
Thomas-Rüddel D, Schwarzkopf D, Rüddel H,
Reinhart K, Bloos F: (2012) Einhaltung der Empfehlungen zur Blutkulturentnahme bei schwerer Sepsis in
deutschen Kliniken. Deutscher Anästhesiekongress, 5.7. Mai, Leipzig
Dietrich C, Preißler S, Meissner W, Zimmer A, Huonker R, Hoffmann G, Miltner W, Weiss T: Wirkung einer
Regionalanästhesie des Plexus brachialis auf Phantomschmerzen und kortikale Reorganisation und deren
Zusammenhang mit dem Therapieerfolg eines somatosensorischen Diskriminationstrainings. Deutscher
Schmerzkongress 2012, Mannheim 17. - 20.10.2012,
Der Schmerz, Suppl.1 2012: 26: 112
Egerland K: Mangelhafte interdisziplinäre Kommunikation am Lebensende erhöht die emotionale Belastung
für ITS-Pflegekräfte- Ergebnisse einer Mitarbeiterumfrage (Poster), HAI Berlin September 2012
Göttermann A, Komann M, Meißner W: Appendektomie - ein schmerzhafter Eingriff. QUIPS-Poster, DAC
2012
Laudari L, Sakr Y, Elia C, Mascia L, Barberis B, Cardellino
S, Livigni S, Fiore G, Filippini C, Ranieri VM: Epidemiology and outcome of sepsis syndromes in Italian ICUs: a
regional multicenter observational cohort, Critical Care
2012, 16(Suppl 1):P397.
Rothaug J, Göttermann A, Meißner W: Froh, ungehalten, gedrückt, zappelig oder glücklich? Zusammenhang zwischen Stimmung und ausgewählten Outcome-Parametern im QUIPS-Projekt. QUIPS-Poster,
Deutscher Schmerzkongress Mannheim 2012
35
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
5.1 Drittmittel geförderte Projekte
2012 wurden folgende nationale und internationale Projekte von den KAI-Mitarbeitern koordiniert bzw.
unterstützt:
WELPICUS | Consensus Guidelines for Worldwide End of Life Practice for Patients in Intensive Care Units
Gesamtkoordination:
Prof. C. Sprung (Jerusalem, für die Ethics Section of the European Society of Intensive Care
Medicine)
Deutschlandweite Koordination: Prof. Dr. K. Reinhart, PD Dr. C. Hartog
Förderung:
ESICM European Union
Das WELPICUS Projekt wurde von der ESICM (European
Society of Intensive Care Medicine) und der ATS (American Thoracic Society) initiiert, um internationale Konsensus-Empfehlungen für die Behandlung am Lebensende auf der Intensivstation zu entwickeln. Es nehmen
Mediziner und Laien aus 40 Ländern der ganzen Welt
teil. Definitionen und Kommentare werden auf der Basis
eines systematischen, mehrstufigen Befragungsverfahrens (Delphi-Methode) entwickelt.
ALERTS - Nutzen eines krankenhausweiten Infektionspräventions-Programmes zur Reduktion septischer KrankenhausInfektionen
Projektleiter:
Mitarbeiter:
Förderung:
Laufzeit:
Prof. Dr. F.M. Brunkhorst
Dr. St. Hagel, K. Ludewig, S. Wacker, A. Naumann, M. Philipp
BMBF, FKZ: 01E01002
01.08.2010 – 31.07.2015
Ziel ist es, wissenschaftliche Grundlagen für ein krankenhausweites
Infektionspräventionsprogramm zu
schaffen und zu zeigen, dass hierdurch die Rate der im Krankenhaus
erworbenen Infektionen tatsächlich
reduziert werden kann. Im Rahmen der klinikumsweiten Studie erfolgt zunächst über 12 Monate eine Erfassung aller nosokomialen Infektionen, gefolgt von einer
sechsmonatigen Implementierungsphase der Infektionspräventionsmaßnahmen. Im Anschluss erfolgt über
24 Monate eine erneute Erfassung aller nosokomialen
Infektionen zur Messung der Ergebnisqualität.
36
Surveillance
(12 Monate)
Intervention
(6 Monate)
Surveillance
(24 Monate)
1. Aug. 2011 – 31. Juli 2012
1. Aug. 2012 – 31. Jan. 2013
1. Feb. 2013 – 31. Jan. 2015
5.
AlertsNet - Nosokomiale Blutstrominfektion, Antibiotikaresistenz und leitliniengerechte Blutkulturdiagnostik
Projektleiter:
Mitarbeiter:
Förderung:
Laufzeit:
Prof. Dr. F.M. Brunkhorst
Prof. Dr. R. Mikolajczyk, Dr. R. Schmitz, Dr. St. Castell, Dr. P. Keller, Dr. St. Hagel, Dipl.-Ing. F.
Rißner, Dipl.-Inf. M. Jakob, Dipl.-Kauffr. S. Töpel, C. Weczerek
BMG; IIA5-2512FSB114, INFEKT-039
36 Monate (01.04.2012 – 31.03.2015)
Ziel des Projektes ist die
Weiterentwicklung der Qualitätssicherung in Hinblick
auf eine indikationsgerechte Blutkulturdiagnostik durch:
1.) Etablierung einer Surveillance für Blutstrominfektionen (BSI)
2.) Weiterentwicklung von Indikatoren zur Qualitätssicherung der Blutkulturdiagnostik
3.) Modellhafte Erprobung des Einsatzes der Indikatoren
zur Verbesserung Versorgungsqualität
SPLEEN OFF | SPLE[E]Nectomy, Overwhelming inFection and pneumococcal immunity – a nationwide cohort and case
Finding study (SPLEEN OFF) Prospektive, multizentrische Beobachtungs-Studie zu Epidemiologie; Ursachen der Sepsis
nach Milzentfernung
Projektleiter:
Mitarbeiter:
Förderung:
Laufzeit:
Prof. Dr. F.M. Brunkhorst
K. Ludewig
BMBF, Förderkennzeichen 01 EO 0803
01.10.2011 – 31.10.2013
Zielsetzung
In der SPLEEN OFF Studie sollen erstmalig prospektiv klinische
Charakteristika, mikrobiologische
(Blutkulturdiagnostik, Erreger-PCR
und Antigentests) und immunologische Daten erhoben
werden, um Epidemiologie und Ursachen des OPSI besser
zu verstehen.
Nebenziele:
»
»
»
»
Evaluation klinischer Prognoseparameter bei OPSI
Untersuchung des Verlaufs und Prognose des OPSI
Aufbau eines Registers für OPSI Patienten
Explorative Analyse immunologischen
Prognoseparametern
Studiendesign: Prospektive, multizentrische Kohortenstudie mit Kontrollen
EIDECS (End-of-life Decision Making in Patients with Sepsis related Organ Failure)
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
PD Dr. C. Hartog
Dipl.-psych. D. Schwarzkopf, A. Haucke
Dr. I. Westermann, Dr. H. Skupin, Prof. Dr. K. Reinhart (UKJ), Dr. C. Engel, Dr. F. Meinecke,
M. Löbe (IMISE Uni Leipzig)
Förderung:
BMBF/UKJ
Ein Projekt des CSCC (http://www.eidecs.uniklinikum-jena.de)
Die Behandlung von Sepsispatienten
mit Therapiebeschränkungen (TB)
und die Kommunikation mit Angehörigen über diese TB ist psychisch
belastend für beteiligte Ärzte und
Pflegekräfte sowie die Angehörigen
dieser Patienten. Wir haben die Hypothese, dass die Einführung von Strukturen, die eine verbesserte Kommunikation innerhalb des Teams und mit den Angehörigen
ermöglichen, zur Reduktion von Burnout-Symptomen
beim medizinischen Personal und zur Reduktion posttraumatischer Belastung bei den Angehörigen führt. Die
37
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
Studie ist eine auf 5 Jahre angelegte Vorher-Nachher
Studie. 2012 wurde die „status quo“-Erfassungsphase
abgeschlossen, Daten ausgewertet und Interventionen
entwickelt. Zu den Interventionen, die die Belastung für
Mitarbeiter und Angehörige erleichtern soll, gehören: (1)
die Einführung des Intensivtagebuchs, (2) die Darstellung
der Tagestherapieziele im COPRA Patientendatenmanagementsystem, (3) die Einführung von Gesprächsbegleitung für Angehörige.
Häm und Hämabbauprodukte (HHDP): Alternative Funktionen und Signalmechanismen
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
Prof. Dr. M. Bauer, Dr. R.A. Claus
Dipl.-Biol. B. Wissuwa, Dr. C. Sponholz, MSc F. Schleser, Dipl.-Chem. R. Seidel, A. Kern, M. Löwe,
O. Metzing, V. Maertins, B. Giszas
Prof. Dr. S. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena), PD Dr. M. Platzer, Dr. K.
Huse (Fritz-Lipmann-Institut Jena)
ProExzellenz-Initiative Thüringen PEI I4-1, IZKF-Promotionsstipendien (A. Kern, M. Löwe, O. Metzing, V. Maertins), CSCC Teilprojekt D1.2 (Dr. M. Kramer, B. Szafranski, D. Himsel), DFG FOR-1738
Häm als integraler Bestandteil des Hämoglobins und
einiger Schlüsselenzyme der Atmungskette vermittelt wichtige Eigenschaften als Transkriptionsfaktor im
Stress-Stoffwechsel. Das Schlüsselenzym des HämProteinabbaus ist die Hämoxygenase HO 1, welche Häm
zu Biliverdin, freiem Eisen und Kohlenstoffmonoxid (CO)
reduziert. Dieses Enzym wird insbesondere in Folge einer
zellulären Stressreaktion wie beispielsweise während systemischer Inflammationsreaktionen oder Sepsis aktiviert.
Nebenprodukt des Hämabbaus ist Kohlenstoffmonoxid,
ein Gasotransmitter, welcher aufgrund seiner zellprotektiven Effekte beim Sepsis-bedingten Organversagen im
Tiermodell besondere Beachtung gefunden hat. In einem
weiteren Schritt wird Biliverdin durch das Enzym Biliverdinreduktase (BLVR) zu Bilirubin metabolisiert, welches
seinerseits zu den sogenannten Bilirubin-Oxidationsprodukten (BOXes) degradiert wird. Diese BOXes können
insbesondere unter pathologischen Zuständen im Organismus nachgewiesen werden.
Untersuchungen zur Regulation der HO 1-Transkription belegen die Bedeutung eines strukturellen Elements (mehrfache Wiederholung einer GT-Sequenz)
38
im nicht-kodierenden Bereich des Gens. Solche kurzen
repetitiven Sequenzen sind mit einer verstärkten Transkription und damit einer nachfolgend erhöhten Enzymaktivität assoziiert. Die GT-repeats ermöglichten eine
Korrelation zwischen dem HO 1-Genotyp der Patienten
mit deren outcome bei septischen Erkrankungen. Zudem
wurden genetische Polymorphismen in den Genen der
Biliverdin-Reduktase (BLVRA und BLVRB) analysiert,
wobei sich in zwei Patientenkohorten keine Assoziation
des Genotyps zum septischen Organversagen zeigte.
Eine zentrale Funktion der HHDP ist die Regulation des
Gefäßtonus und der Mikrozirkulation. Gegenstand des
Projektes ist daher auch die Frage, inwiefern die hepatischen Sternzellen, welche durch ihre Transdifferenzierung
zum myofibroblastären Phänotyp die Mikrozirkulation in
den Sinusoiden der Leber steuern, durch HHDP reguliert
werden. Dabei werden die Funktionen und Wirkungen von
Häm sowie dessen Abbauprodukten in der isoliert perfundierten Leber näher untersucht. Hierzu wurden Arbeitsplätze zur isolierten Leberperfusion am Modell der Maus
und der Ratte etabliert. Diese ermöglichen die Aufrechterhaltung der Vitalität des Organs in einer physiologischen
5.
Umgebung ex vivo. Nach erfolgter Katheterisierung der
Leber im Versuchstier wird diese isoliert und in einer speziellen Kammer perfundiert. Nach Applikation verschiedener Abbaustufen von Häm werden die Veränderungen
der Gefäßwiderstände als Druckanstiege kontinuierlich
registriert und quantifiziert. Hierbei zeigte sich bereits,
dass Hemin (oxidierte Form von Häm) in der Leber eine
Vasokonstriktion verursacht, welche durch vorherige
Induktion der HO 1 attenuiert wird. Diese Ergebnisse
stimmen mit dem Einfluss von Häm und CO auf den Slo1
BKCa-Kanal überein, welcher durch die Bindungsfähigkeit
dieser Metabolite als molekulare Zielstruktur mit gegensätzlichen Effekten etabliert wurde. In weiterführenden
Untersuchungen werden die Effekte von BOXes (Bilirubin
oxidation end products) und CORMs (CO-releasing molecules) auf den hepatischen Gefäßtonus analysiert. Anschließend sollen durch molekularbiologische Methoden
die zugrunde liegenden Pathomechanismen aufgeklärt
werden. Des Weiteren dient die isolierte Leberperfusion
durch Übertragung des Systems auf ein Intravitalmikroskop der Phänotypisierung von hepatischen Sternzellen in
situ. Zudem wurde die Isolation der hepatischen Sternzellen aus Ratten und Mäuse etabliert. Die resultierende
Primärkultur von Sternzellen dient der Charakterisierung
des Phänotyps hinsichtlich Gen- und Proteinexpression
sowie der Untersuchung direkter Effekte von HHDP auf
den Phänotyp und die Genexpression von hepatischen
Sternzellen. Die Primärzellen werden in Kooperation mit
Prof. S. H. Heinemann hinsichtlich ihres Kanalprofils
charakterisiert. Die Rolle der pluripotenten hepatischen
Sternzellen unter akuten Krankheitsbedingungen ist noch
wenig verstanden. Das transkriptionelle Aktivierungsmuster unter akuten Stressbedingungen ist mit Ischämie
und Sepsis assoziiert und wird möglicherweise durch die
simultane Induktion der HO 1 ausgeglichen und moduliert. Unsere Analysen beweisen zudem die Expression des
Slo1 BKCa-Kanals, welche sich unter akuten Stressbedingungen nicht verändert.
Modulation des Sphingolipidstoffwechsels - Rolle der Sphingomyelinasen bei systemischer Inflammation
und Sepsis"
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
PD Dr. R.A. Claus
Dipl.-Ing. I. Suckert, N. Jbeily, G.P. Otto, M. Atanasova, M. Hartkopf, S. Grossmann, H. Chung, M.
Sprenger, B. Specht, E. Walther
Dr. U. Neugebauer (CSCC SPADE), Prof. Dr. E. Gulbins (Essen), Prof. B. Kleuser (Potsdam), PD Dr.
M.H. Gräler (Charité)
DFG CL 173/3-1, DFG CL 173/3-2, H. Chung, M. Hartkopf (Promotionsstipendiaten)
Zur Untersuchung inflammations-relevanter Pathomechanismen der Zellschädigung bei Sepsis und SIRS sowie
des pathophysiologischen Hintergrundes bedeutsamer
Lipidmediatoren, steht die Aktivitätsveränderung der
sezernierten Sphingomyelinase und die darauf resultierenden biomedizinischen Effekte im Mittelpunkt dieses Projektes. Unabhängig vom initialen Auslöser der
systemischen Inflammation, fanden wir eine Schweregrad-abhängige Aktivitätssteigerung im Plasma von
Patienten mit SIRS und Sepsis. In Endothelzellkulturen
induzierte Serum septischer Patienten sehr rasch die Bildung des hochaktiven Lipidmediators Ceramid, die mit
dem Auftreten von Lipid rafts mit großer biofunktioneller Bedeutung korrespondierte. Lipid rafts sind eine
pathobiologische Grundlage für die Assemblierung von
Membranproteinen zu funktionell aktiven Rezeptorkomplexen und scheinen eine Schlüsselrolle in der Pathogenese der endothelialen Dysfunktion und des Infektort-fernen Organversagens zu spielen. Die Ausbildung
Ceramid-angereicherter Lipidrafts ist mit der Sphingomyelinase-Aktivität und der Apoptoseinduktion assoziiert, wobei beide Phänomene durch niedermolekulare
Inhibitoren unterdrückt werden. Kinetik und Dynamik der
raft-Bildung wird in Kooperation mittels RAMAN-Spektroskopie untersucht. Niedermolekulare Inhibitoren wie
Desipramin verhindern den Aktivitätsanstieg bei Sepsis
und attenuieren die Wirtsreaktion, wogegen in Sphingomyelinase-defizienten Mäusen die Keimlast in Geweben
septischer Tier erhöht, zirkulierende Leukozyten einen
höheren Aktivierungsstatus aufweisen, die Anzahl an das
Endothel adhärierender und eingewanderter Leukozyten
jedoch verzögert ist, was mit der Übersterblichkeit dieser
Tiere in der Frühphase der Sepsis korrespondiert. Unterschiede in der Keimlast wurden in unterschiedlichen
Organen beobachtet. Sphingomyelinase-Inhibition vermindert und verzögert das resultierende Organversagen.
Zahlreiche Arzneistoffe aus verschiedenen Substanzklassen weisen ein ausgeprägtes Inhibitionsprofil gegenüber
der Sphingomyelinase als zusätzliche Wirkung auf. In
einer retrospektiven Studie ergeben sich Hinweise darauf, dass eine Therapie mit diesen Substanzen aus anderer Indikationsstellung (bspw. Depression) im Vorfeld
eines Aufenthaltes auf Intensivstation die Inzidenz und
den Verlauf einer Sepsis positiv beeinflusst.
39
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
Rolle der ADAMTS-13 beim Multiorganversagen
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
PD Dr. R.A. Claus,
Dr. M. Soßdorf, M.L. Ekaney, B. Specht, E. Walther, Ph. Reuken (KIM II)
K. Kentouche (Klinik für Kinder und Jugendmedizin UKJ), C.L. Bockmeyer (Inst. für Pathologie,
MHH Hannover), Prof. Dr. U. Budde (Hamburg)
DFG CL 173/4-1, CSCC D 1.9 (Graduiertenstipendium ML Ekaney)
Mit der gestörten Balance zwischen der Konzentration
sowie der biologischen Aktivität des Von-Willebrand
Faktors (VWF) und dessen inaktivierender Protease
(ADAMTS13) konnte ein wichtiger Baustein für die Entwicklung einer thrombotischen Mikroangiopathie (TMA)
identifiziert werden. Die Metallo-Proteinase ADAMTS-13
hydrolysiert Von-Willebrand-Faktor (VWF), welcher von
Endothelzellen in Form langer Multimere sezerniert wird,
in kleinere Fragmente. Die Länge der einzelnen VWFAdaptermoleküle ist das entscheidende Kriterium für die
Vernetzbarkeit von Thrombozyten, VWF und extrazellulärer Matrix, was in einer zunehmenden Thrombosierungstendenz resultiert. Bei Sepsis ist in Gegenwart extrem erhöhter Konzentrationen des Akut-Phase-Proteins
VWF eine drastische Verminderung der proteolytischen
Aktivität nachweisbar und das Auftreten hoch-thrombogener VWF-Multimere geht mit der Aktivierung und
Sequestrierung der Thrombozyten sowie einer Aktivierung des Gerinnungssystems einher. Eine verminderte
Aktivität oder ein Mangel an ADAMTS-13 verändert das
Multimeren-Muster. Bei Patienten mit schwerer Sepsis/
septischen Schock, welche nicht an einer klassischen
Thrombotisch-Thrombozytopenischen Mikroangiopathie erkrankt sind, konnte das Auftreten ultralanger
VWF-Multimere mit paralleler, deutlicher proteolytischer Aktivitätsverminderung nachgewiesen werden. Es
kann davon ausgegangen werden, dass eine verminderte
ADAMTS13-Aktivität bei der Entstehung und Progression
eines Multiorganversagens aufgrund einer verstärkten
Mikrothrombosierung eine wichtige Rolle spielen könnte.
Einen starken Hinweis darauf bieten unter anderem VWF/
Plättchenreiche Mikrothromben in Niere und Lunge im
Modell des septischen Schweins. Als möglicher zusätzlicher Pathomechanismus wird in diesem Kontext auch
extrazelluläres Histon untersucht, was zu einer Aggravierung der bestehenden endothelialen Dysfunktion bei
Sepsis beitragen kann. Im Plasma zirkulierende Histone
konnten erstmals bei Patienten mit Sepsis nachgewiesen werden, und es besteht eine Assoziation mit dem
klinischen Verlauf und zellschädigender Prozesse im
Zellkulturmodell.
Beitrag der verschiedenen Komplement Aktivierungswege zur Beeinträchtigung von angeborenen Immunfunktionen und zum Überleben in der Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
Prof. Dr. N.C. Riedemann
Dipl.-Biol. K. Dahlke, O. Sommerfeld, Dr. M. Soßdorf, D. Himsel, E. Walther
Dr. C. Wrann, MHH
DFG Sachbeihilfe, RI 1216/4-1, Laufzeit 2007-2010: 0.5 BAT IIa/Ost [36 Mon.], 0.5 BAT Vc, Verbrauchsmittel.
Während des Entwicklungsstadiums der Sepsis werden
sowohl das angeborene als auch das adaptive Immunsystem aktiviert. Dabei kommt es im Frühstadium der Sepsis
zur starken Aktivierung des Komplementsystems. Als Teil
der angeborenen Abwehr gibt es drei wesentliche Komplementaktivierungswege die unterschiedlich aktiviert
werden. Deren getrennter Beitrag zur Gesamtentstehung
und die damit in Verbindung stehende Ausbildung des
Multiorganversagens in der Sepsis sind bislang nicht im
Detail bekannt und werden mit diesem Projekt untersucht. Unter Zuhilfenahme von Knockout Mäusen mit
Defekten im klassischen (C1q-/-) und alternativen (fD/-) Komplementaktivierungsweg konnten wir im Cecum
Ligatur und Punktur Modell zeigen, dass vor allem die
Rolle des Alternativen Weges von den bisherigen Vorstellungen abweicht. So zeigten beide Stämme vermindertes
Überleben und vermehrte Organdysfunktionen im Vergleich zu Kontrollen. Sie unterschieden sich aber maßgeblich in ihrer Fähigkeit Bakterien abzutöten, Zytokine
40
zu generieren sowie Neutrophile zu rekrutieren. Dabei
zeigt der alternative Aktivierungsweg deutliche protektive Wirkungen im Sepsisverlauf entgegen der in anderen
Krankheitsmodellen beschriebenen Verstärkungsfunktion der Komplementaktivierung. Die sich dabei ergebenen Ergebnisse konnten im Frühjahr 2011 erfolgreich
publiziert werden.
Ein sich so ergebender neuer Forschungsschwerpunkt ist
hierbei die Rolle des Faktor D, eines Hilfsfaktors für den
Alternativen Komplement Aktivierungsweg. Der Fokus ist
hierbei v. a. die Funktion dieses Komplementfaktors auf
das Gerinnungssystem und nicht zuletzt damit auch die
Interaktion beider Systeme untereinander.
5.
Adaptationsmuster nach physischer Stressbelastung zur Risikostratifizierung für das Outcome bei Sepsis
(PEIRAS*-Projekt)
Koordination:
Mitarbeiter:
Förderung:
Dr. M. Soßdorf
Dr. G.P. Otto, Dipl.Ing (FH) J. Fischer, S. Meyer, B. Schmidt, M. Bläss
BMBF, CSCC startup scientist project (Projektnummer A1.2)
Eine intensive physische Belastung kann eine Vielzahl von
physiologischen Stressreaktionen in dem Organismus auslösen, wie sie in ähnlicher Weise und Ausmaß auch bei
einer akuten systemischen Wirtsantwort während einer
Sepsis auftreten. In dem laufenden Projektvorhaben sollen,
ausgehend von der Adaptation des Wirtes auf eine Stressreaktion, ausgelöst durch eine erschöpfend intensive Laufbelastung, Transkriptions- und metabolische Muster mit
prognostischer Bedeutung für den Verlauf und das Outcome einer polymikrobiellen Sepsis identifiziert werden.
Die Ergebnisse des Vorhabens sollen sowohl ein besseres
Verständnis der Bedeutung von systemischer Stressantwort und Stresstoleranz während einer Sepsis erzielen als
auch perspektivisch bei der Entwicklung einer Risikostratifizierung für den Verlauf einer Sepsis hilfreich sein. Unsere
bisherigen Untersuchungsergebnisse lassen vermuten,
dass auf metabolischer wie auch auf transkriptioneller
Ebene Adaptationsmuster existieren, die zwischen leichten
bis schweren septischen Verläufen bis hin zum Versterben
eine hohe prognostische Bedeutung erzielen.
Abb.: Transkritptionsmarker als Prädiktoren des Verlaufs einer Sepsis
nach maximalem Belastungstest.
Molekulare Mechanismen und funktionelle Signifikanz der exkretorischen Leberdysfunktion bei Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
PD Dr. A. Kortgen, PD Dr. R.A. Claus
Dipl.-Biol. E. Fröhlich, Dipl.-Ing. (FH) J. Fischer
Prof. Dr. S. Schulz, Prof. Dr. A. Lupp (Pharmakologie), PD Dr. M. Westermann (Elektronenmikroskopisches Zentrum), PD Dr. O. Dirsch (Pathologie)
CSCC D1.11 LEBERVERSAGEN
Im Rahmen dieses Projektes sollen hepatozelluläre Membrantransporter hinsichtlich ihrer Bedeutung bei der Entwicklung einer schweren Sepsis untersucht werden. Im
Fokus befinden sich dabei die basolateralen Membrantransporter OATP1, OATP2, OATP8, NTCP und MRP3 sowie
die kanalikulären Membrantransporter MDR1, MDR3,
BCRP, BSEP und AE2. Sie haben die wichtige Funktion,
körpereigene toxische Stoffe und Xenobiotika aus dem
Blutkreislauf zu entfernen und diese metabolisiert oder
unverändert in die Galle abzugeben, um so den Körper
vor einer möglichen Vergiftung zu schützen. Können die
Hepatozyten diese Funktion nicht erfüllen, kommt es zur
Kumulation von toxischen Substanzen in der Leber. Dies
führt abhängig von der Toxizität der Xenobiotika und der
Metabolite sowie deren Verweildauer in den Zellen zum
intrazellularen Stress. Folgen sind je nach Art der Xenobiotika Apoptose und Nekrose der Hepatozyten sowie
der Untergang größer Areale der Leber, was letztendlich
zur Aggravierung des Leberversagens führen kann.
Leberzirrhose erkrankt sind. Leberzirrhose und Leberfibrose sind zwei Lebererkrankungen, die durch eine verändere Architektur des Lebergewebes charakterisiert sind.
Man findet je nach Schweregrad verschieden stark ausgeprägte nekrotische Bereiche, die nach Vernarbungen
des Gewebes durch Bindegewebe ersetzt werden. Dies
führt dazu, dass die Leber in ihrer Funktionalität gestört
ist. Um den Einfluss dieser Vorerkrankungen der Leber
auf die Entwicklung eines Medikamenten-induzierten
Leberversagens während der Entwicklung einer Sepsis
mit zu berücksichtigen, sollen zwei weitere Rattenmodelle etabliert werden, bei denen vor Sepsisinduktion die
Entwicklung einer Fibrose bzw. einer Leberzirrhose induziert wird.
Die Mortalität von Patienten, die eine Bakteriämie entwickeln, ist signifikant höher, wenn sie zusätzlich an einer
41
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
Die Rolle der Lektin-artigen Domäne des Thrombomodulin in der murinen septischen Kardiomyopathie
durch polymikrobielle Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
PD Dr. S. Stehr
M. Sc. N. Hechaichi, Dipl. Ing. (FH) J. Fischer
Prof. Dr. G. Theilmeier (Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. R. Heller (CMB, Jena),
Prof. Dr. R. Bauer (CMB, Jena)
CSCC D 1.10 THROMBOMODULIN
Aktuelle Studien zur Bedeutung der LektinartigenDomäne des Thrombomodulins (TMLeD) geben starke
Hinweise auf die anti-inflammatorische Rolle der TMLeD.
Im Rahmen dieses BMBF geförderten Projektes sollen
die molekularen Mechanismen der Pathophysiologie von
septischer Kardiomyopathie im Mausmodell aufgedeckt
werden, wobei insbesondere die Interaktion der TMLeD
mit dem potentiellen Liganden high mobility group box
1-Protein (HMGB1) im Fokus steht.
In den Versuchen werden die Auswirkungen einer durch
humane Bakterien induzierte Peritonitis mittels intraperitonealer Injektion einer aufbereiteten, mikrobiologisch
validierten Stuhlsuspension bei Mäusen untersucht, die
durch Mutationen einen Verlust von TMLeD aufweisen.
Das Ausmaß der myokardialen Depression während der
Sepsis wird in vitro, ex vivo und in vivo studiert. Dadurch
wird es möglich, grundsätzlich erste Aussagen über die
Rolle der TMLeD auf die septische Kardiomyopathie und
die Prognose einer schweren Sepsis zu treffen.
Abgeleitet von den hier erzielten Ergebnissen können
neue therapeutische Strategien entwickelt werden, um
die Prognose septischer Erkrankungen zu verbessern
bzw. den Gesamtzustand der Patienten zu stabilisieren. Bisher konnte die Isolation primärer neonataler
Mauskardiomyozyten etabliert werden, was anschließende metabolische in vitro Untersuchungen zu Veränderungen durch inflammatorische Stimuli ermöglicht. Weiterführende Untersuchungen werden an einer
TMLeD-Knockout-Mauslinie vorgenommen, bei der die
Lektinartigen-Domäne des Thrombomodulin fehlt. Der
anti-inflammatorische Einfluss des Thrombomodulins im
Rahmen einer septischen Kardiomyopathie lässt sich an
diesem Mausstamm in vivo und ex vivo eruieren.
Es ist zu erwarten, dass die vielfältigen, der septischen
Kardiomyopathie zugrunde liegenden, Mechanismen
durch diese Forschungsarbeit teilweise Aufklärung
erfahren und dadurch langfristig einen erheblichen
Erkenntnisgewinn sicherstellen.
Untersuchungen zum sepsis-assoziertem Nierenversagen (ResolveAKI)
Koordination:
Mitarbeiter:
Förderung:
Dr. G.P. Otto
Dr. M. Soßdorf, PD Dr. M. Busch, PD Dr. R.A. Claus
BMBF, CSCC MD-PhD project (Projektnummer D1.21)
Das Akute Nierenversagen (ANV) ist eines der häufigsten
Organversagen im Verlauf der Sepsis. Trotz des Einsatzes
von Nierenersatzverfahren, wie der Dialyse, können die
mit dieser besonders schweren Verlaufsform der Erkrankung verbundene negative Folgen nicht oder nur mangelhaft überwunden werden. Bedauerlicherweise persisiert
auch nach der Entlassung aus dem Krankenhaus in einem
hohen Anteil der Patienten weiterhin die Indikation für
eine Nierenersatztherapie. Bis dato sind die Ursachen,
die zu einem ANV im Rahmen einer Sepsis führen, und
im Besonderen Mechanismen, die möglicherweise für
die Initiierung der Wiederherstellung der Nierenfunktion
verantwortlich sind, weitgehend unverstanden.
Im Rahmen des MD-PhD Programmes wird die sepsisassoziierte ANV engmaschig monitorisiert und charakterisiert. Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen
wird die Prognose der Nierenfunktion im Verlauf der Sepsis individuell vorhergesagt. Metabolom- und gewebsspezifische Transkriptom-Analysen sollen Hinweise auf
spezifische Protein- und Enzym-Kaskaden geben, welche
für die Regeneration der Nierenfunktion verantwortlich
sind. Die Ergebnisse diese Studie sollen zum einen ein
besseres Verständnis über die Regeneration der Niere
nach sepsis-assoziierten ANV liefern, zum anderen mögliche therapeutische Angriffspunkt identifizieren.
Nierenfunktionsmarker
während Sepsis
42
5.
Einfluss physischer Konditionierung auf die Wirtsreaktion bei Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Förderung:
Dr. M. Soßdorf
Dipl-Ing (FH) J. Fischer, S. Meyer, C. Seidel, B. Wissuwa, Dr. R.A. Claus, G.P. Otto, K. Dahlke, A.
Schrepper (Herz-Thorax-Chirurgie), D. Schmerler, S. Neugebauer (Institut für Klinische Chemie
und Labormedizin), C.L. Bockmeyer (Institut für Pathologie, MHH), A. Lupp (Inst. für Pharmakologie und Toxikologie), J. Rödel (Institut für Medizinische Mikrobiologie)
IZKF-Juniorprojekt (Projektnummer J23)
In dem geförderten Projektvorhaben wurde in einem
tierexperimentellen, Hypothesen-getriebenen Untersuchungsansatz postuliert, dass durch physische Konditionierung die Wirtsantwort nach einer Sepsis positiv
beeinflusst wird (Abb.). Das wichtigste Untersuchungsergebnis lieferte die Überlebens-Zeit-Analyse trainierter vs.
untrainierter Tiere nach einer polymikrobiellen Sepsis. Es
konnte gezeigt werden, dass physische Konditionierung,
in Form eines 6-wöchigen Ausdauer-Intervalltrainings,
die Überlebensrate nach einer polymikrobiellen Sepsis
signifikant verbessert (p ≤ 0.01).
Insgesamt wiesen trainierte gegenüber untrainierten
Tieren in allen Beobachtungsphasen eine geringere
Krankheitsschwere auf, verstarben folglich später oder
überlebten den Insult vollständig. Aufbauend auf dieser
Beobachtung haben wir in den weiterführenden Analysen u.a. mittels transthorakaler Echokardiographie
zeigen können, dass trainierte Tiere anatomische wie
auch physiologische kardiale Adaptationen (u. a. Kammerwanddicke, Schlagvolumen) aufweisen. In der Wirtsreaktion nach dem septischen Insult wurden ebenfalls
Unterschiede zwischen den Gruppen nachgewiesen. So
zeigten trainierte Tiere während der Sepsis immunmodulatorische Mechanismen in Form einer abgeschwächten
Zytokinantwort und einer gesteigerten bakteriellen Eliminationsrate im Blut und in lebenswichtigen Organen
wie Lunge, Leber und Niere. Wir fanden Hinweise dafür,
Abbildungstext: Durch physische Konditionierung wird die funktionelle Kapazität der Tiere gesteigert (rote Linie). Untrainierte Tiere weisen eine verminderte systemische Leistungsfähigkeit vor und während
einer Sepsis auf und unterliegen folglich einem erhöhten Sterberisiko
(blaue Linie).
dass der Sepsis-assoziierte Nierenschaden deutlich
moderater ausgeprägt war in der Gruppe der konditionierten Tiere. Um pathomechanistische Zusammenhänge
weiter aufklären zu können, führten wir in Kooperation
mit der Klinischen Chemie (S. Neugebauer, D. Schmerler)
metabolomische Analysen im Blutplasma durch. Hierbei
identifizierten wir eine Stoffgruppe von zirkulierenden
Lipiden, so genannte Lysophosphatidylcholine (LPC), als
potentielle Surrogatmarker für die verbesserte Überlebensrate physisch trainierter Tiere. Die Arbeit wurde im
Dezember 2012 zur Publikation im Fachjournal Critical
Care Medicine angenommen.
Dosis-Wirkungsbezogene Analyse der endogenen H2S-Bildung als Modulator der Organschädigung bei Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
Prof. Dr. M. Bauer
M.Sc. L. Ungelenk
Prof. Dr. S. Heinemann (CMB, Zentrum für Molekulare Biomedizin Jena)
DFG-Research Training Group 1715 „Molecular Signatures of Adaptive Stress Responses“
In systemischen Entzündungsprozessen spielen Gasotransmitter eine vielfältige Rolle. Ein wichtiger Vertreter der Gasotransmitter ist Schwefelwasserstoff (H2S).
Dieser wird endogen in verschiedenen Geweben des
Säugetierorganismus synthetisiert. Für diesen Prozess sind die Häm-Gruppen beinhaltenden Enzyme
Cystathionin-γ-Synthase (CBS) und Cystathionin-γLyase (CSE) verantwortlich. Im peripheren System wird
vor allem durch das letztgenannte Enzym H2S gebildet.
Bisherige Forschungsarbeiten zeigten, dass Hepatozyten
Cystathionin-γ-Lyase stark exprimieren. Dieses Enzym
besitzt gleichzeitig die größte physiologische Relevanz
für die Synthese von Hydrogensulfid (H2S) aus Cystein.
Dieser Gasotransmitter beeinflusst verschiedenste intraund interzelluläre Mechanismen, wie Proteinmodifikation, Ionenkanal- und Transkriptionsfaktorregulation,
sowie metabolische Veränderungen in Form von Hemmung der ATP Produktion. Der Einfluss von H2S auf das
Gewebe scheint dem Hormesis-Prinzip zu unterliegen,
da Konzentrationen im mikromolaren Bereich protektive und entzündungshemmende Effekte auslösen, aber
höhere Konzentrationen im millimolaren Bereich proinflammatorisch und zytotoxisch wirken. Bisher zeigen
tierexperimentelle Studien stark widersprüchliche Ergebnisse bezüglich des Einfluss von Schwefelwasserstoff
auf das septische Leberversagen. H2S agiert als starkes
43
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
Reduktionsmittel und interagiert so mit endogenen reaktiven Sauerstoffspezies (ROS), was zu verminderten zellulären Stress führt. Über die Öffnung von K ATP -Kanälen
kommt es zu einer Reaktion der glatten Muskulatur von
Gefäßen. Dies führt zur Vasodilation. In Studien konnte
gezeigt werde, dass bei isolierten Gefäßen sowohl die
Portalvene als auch die Leberarterie durch H2S dilatiert
wird und dies sicher zur Aufrechterhaltung der Mikrohämodynamik beiträgt. Weitere Zielstrukturen sind die
indirekt beeinflussten Ionenkanäle, wie Spannungs- und
Calcium-aktivierte Kaliumkanäle (BK), die mit Hilfe der
hepatischen Sauerstoffkonzentration reguliert werden.
Um die Kanalaktivität des BK aufrechtzuerhalten wird CO
unter Normoxie durch den sauerstoffabhängigen Hämkatabolismus der Hämoxygenase-2 (HO-2) synthetisiert,
wohingegen der Kanal unter hypoxischen Bedingungen
geschlossen bleibt. Im Rahmen der RTG 1715 fokussiert
dieses Projekt auf den Einfluss von Schwefelwasserstoff, als Gasotransmitter, auf den Redoxzustand der
Hämoxygenase-2. Ein weiterer Punkt des Projektes ist
die Wirkung des Schwefelwasserstoff Donators GYY4137
in einem septischen Mausmodel hinsichtlich der Schwere
des Organversagens. Hierbei werden Leberschädigungsund der Entzündungsparameter untersucht. In diesem
Zusammenhang soll die Inhibierung des Schwefelwasserstoff synthetisierenden Enzyms mittels CSE knockout Mäusen realisiert werden. Des Weiteren sollen in
vitro und ex vivo die Bedeutung des Gasotransmitter auf
den Leberschaden, sowie die Interaktion mit der Hämoxygenase 2 untersucht werden. Bisher konnte gezeigt
werden, dass H2S einen protektiven Effekt auf Zellen
unter oxidativen Stress hat und die HO-2 dosisabhängig
reguliert. In diesem Projekt werden weitere Informationen über den Dosis-Wirkungsabhängigen Einfluss von
Schwefelwasserstoff auf das Multiorganversagen bei
Sepsis gesammelt, um somit langfristig einen erhöhten
Erkenntnisgewinn zu erlangen.
Phosphoinositol-3-Kinase (Pi3K) als Regulator der hepatischen Biotransformation sowie des hepatobiliären
Transports im tierexperimentellem Sepsismodell
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Förderung:
Dr. P. Recknagel, Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer
Dr. S. Lambeck, PD Dr. A. Kortgen, Dr. C. Sponholz, PD Dr. R.A. Claus, Prof. N.C. Riedemann
Prof. Dr. M. Trauner (Medizinische Universität Wien), Prof. Dr. M. Singer, A. Dyson (PhD), JE Carré
(PhD), (University College London), Prof. Dr. R. Wetzker (Institut für Molekulare Zellbiologie), PD
Dr. M. Westermann (Elektronenmikroskopisches Zentrum), PD Dr. A. Lupp (Institut für Pharmakologie und Toxikologie), Prof. Dr. I. Hilger (IDIR, Exp. Radiologie), PD Dr. A. Rudiger (UniversitätsSpital Zürich), Prof. J. Popp, Dr. C. Krafft (IPHT Jena)
CSCC D1.2
Eine Sepsis-assoziierte hepatische Dysfunktion gilt nach
bisherigem Verständnis als eine eher spät auftretende
Komplikation. Gemeinsam mit Kollegen aus London
und Wien konnte unsere Arbeitsgruppe nun an Hand
tierexperimenteller und klinischer Daten zeigen, dass –
Outcome-relevant - bei einer Sepsis häufig und früher
als bisher bekannt die Leberfunktion gestört wird. Diese
Leberfunktionsstörung wird durch das Signalprotein
Phosphatidylinositol-3-Kinase-gamma
(Pi3Kgamma)
moduliert, wobei Veränderungen des Gallensäurespektrums im Plasma weit eher nachzuweisen sind als Änderungen des standardmäßig erfassten Bilirubinspiegels.
Diese Ergebnisse, die Ansatzpunkte sowohl für eine frühere Diagnose als auch für eine zielgerichtete Therapie
bieten, wurden in der renommierten Fachzeitschrift PLOS
Medicine veröffentlicht (Recknagel, Gonnert et al., PLoS
Medicine 2012).
Gelbsucht ist ein spätes Symptom und steht für einen
schweren Verlauf der Sepsis; die Gelbfärbung von Augen
und Haut zeigt, dass die Leber schon stark geschädigt
ist und das Stoffwechselprodukt Bilirubin nicht schnell
genug abbauen kann. Ausgehend von der Vermutung,
dass bei diesen schweren Sepsisfällen die Leberfunktion
schon viel früher gestört ist, analysierte ein Team von
Intensivmedizinern aus London, Leberspezialisten aus
44
Wien, Physikochemikern aus Jena und eine interdisziplinären Wissenschaftlergruppe des Universitätsklinikums
Jena den Verlauf des septischen Leberversagens im Tiermodell und zog erste Vergleiche mit klinischen Daten.
Die Ergebnisse bestätigten nicht nur diese Vermutung,
sie stellen die bisherige Sicht auf das Leberversagen bei
Sepsis in Frage. Schon wenige Stunden, nachdem bei
Ratten durch eine Infektion eine schwere Sepsis ausgelöst wurde, fanden die Wissenschaftler eine komplett
gestörte Leberfunktion: Sowohl der Abbau körpereigener
Stoffwechselprodukte als auch der körperfremder Stoffe
wie Antibiotika funktionierte nicht mehr.
Wichtige Proteine, die die Entgiftungs- und Transportfunktion steuern, wurden nicht mehr produziert. Gallensäuren, Giftstoffe und Abbauprodukte wie Bilirubin stauten sich in der Leber. Gleichzeitig war die Aktivität des
Signalproteins Pi3Kgamma, das in viele Immunprozesse
involviert ist, erhöht.
Somit konnte nicht nur gezeigt werden, dass diese frühe
Leberfunktionsstörung für einen sehr schweren, oft tödlichen Verlauf der Sepsis steht, sondern es konnte damit
auch ein zentraler Signalstoff des Geschehens identifiziert werden. Denn bei Tieren, die die Sepsis nach einem
5.
leichteren Verlauf überlebten, zeigten sich diese Leberveränderungen nicht. Mehr noch: Mäuse, die durch eine
Genveränderung das Signalprotein PI3Kgamma nicht
produzieren können, entwickelten keine septische Gallenstauung. Ein Vergleich der tierexperimentellen Resultate
mit Blutplasmaanalysen von Patienten, die an schwerer
Sepsis erkrankt waren, zeigte, dass bei den Patienten,
die später eine sepsisbedingte Gelbsucht entwickelten,
prognostisch im Spektrum der Gallensäuren die gleichen
Veränderungen nachzuweisen waren – lange bevor sich
die Bilirubinwerte erhöhten.
PAIN OUT (Improvement in postoperative PAIN OUTcome)
Projektleiter:
Mitarbeiter:
Förderung:
Laufzeit:
apl. Prof. Dr. W. Meißner
A. Göttermann, Dr. M. Komann, Dr. J. Rothaug, C. Weinmann, Dr. R. Zaslansky
FP7 European Commission, HEALTH, GA 223590 (2.9 Mio. EUR)
48 Monate (01.01.2009 – 31.12.2012)
Ziel des internationalen PAIN OUT Projekts ist die Verbesserung der postoperativen Schmerztherapie. Dafür stellt
PAIN OUT drei Instrumente zur Verfügung: Ein Feedback- und Benchmarking-System, das den über 60 teilnehmenden Kliniken aus aller Welt ihre Versorgungsqualität aus Sicht der Patienten kontinuierlich zurückmeldet
und so Verbesserungspoten-tiale aufzeigt; eine Elektronische Wissensbibliothek, die einen schnellen und gezielten Zugriff auf aktuelle Leitlinien zum Thema Schmerztherapie ermöglicht und ein Clinical Decision Support
System, das Klinikern individuelle Entscheidungshilfen
bei der Behandlung postoperativer Schmerzen anbietet.
5.2 Sonstige Projekte
Core-Facility Sepsis- und Infektionsmodelle
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. F.A. Gonnert, PD Dr. R.A. Claus, Prof. Dr. M. Bauer
B. Schmidt, D. Himsel, O. Sommerfeld, Prof. Dr. N. Riedemann
Prof. Dr. R. Bauer (CMB), Prof. Dr. R. Wetzker (CMB), Profs. Dr. O. Witte, C. Geis (HBN), Prof. Dr. R.
Kinne (Exp. Rheumatologie), Prof. Dr. A. Baniahmad/D. Röll (Humangenetik), PD Dr. I. Rubio, Dr.
U. Neugebauer (beide CSCC)
Viele unserer laufenden Projekte haben grundlagen-medizinischen Charakter mit einem starken klinischen Bezug
zur Intensivmedizin und daher auch zu zahlreichen Fragestellungen in CSCC-Projekten. Da jedoch nicht alle Aufgaben mittels Zell- und Gewebekulturen beantwortet werden können, haben daher auch in vivo Untersuchungen
am narkotisierten Tier ihren berechtigten Stellenwert. Dies
vereint die Möglichkeit der Aufklärung von Pathomechanismen mit der Option der Entwicklung neuer Therapieformen, erlaubt eine kausale Untersuchung am Gesamtorganismus unter reproduzierbaren Bedingungen, ebenso wie
die Beobachtung von möglichen Langzeiteffekten.
Neben etablierten tierexperimentellen Sepsis-/Endotoxämiemodellen wie dem CLP- oder LPS-Modell wurde in
unserer Arbeitsgruppe über die letzten Jahre ein eigenes
murines Sepsismodell (peritoneal contamination and infection, PCI-Modell) entwickelt, das sich vor allem durch seinen Vorteil der Reproduzierbarkeit auszeichnet und somit
eine Vergleichbarkeit von Daten unterschiedlich kollaborierender Labore zulässt (Gonnert et al., J Surg Res 2011; Gonnert et al. Shock 2012, Recknagel P et al., J Biophotonics
2012). Das PCI-Modell basiert ähnlich wie das CLP-Modell
auf einer polymikrobiellen Infektion der Bauchhöhle und
simuliert somit das klinische Szenario einer Darmperforation oder Anastomoseninsuffzienz mit konsekutiver Sepsis.
Um nicht nur die Ätiologie, sondern auch die Therapie in
dem Modell abzubilden, wurden zudem Langzeitmodelle
in Mäusen und Ratten entwickelt, die die zwei etablierten
Therapiesäulen der Sepsistherapie umsetzen (Volumentherapie, Antibiose). In einem solchen Langzeitmodell konnten wir in Kooperation mit Prof. Kinne und Mitarbeitern
zeigen, dass (1) Inflammation in überlebenden Tieren nach
der Akutphase persistieren kann, (2) es im Rahmen des
septischen Insults zu einer Aktivierung der hepatischen
Sternzellen kommt und (3) diese möglicherweise mitverantwortlich für eine Fibrosierung der Leber sein kann, die
vier Wochen nach Insult in phänotypisch völlig gesunden
Tieren beobachtet werden konnte (Gonnert et al., Shock
2012). Gegenstand aktuell laufender Projekte sind die Klärung der Pathomechanismen des PCI-Modells in Abgrenzung zum CLP-Modell (Projekt SepPvC: Prof. Riedemann,
PD Claus, Drs. Gonnert/Sommerfeld), die Bedeutung des
Alters auf den Verlauf der Sepsis (Projekt SepAge: PD Claus,
Dr. F. A. Gonnert) sowie der Einfluss des Geschlechts auf die
Systemantwort der Inflammation (Projekt SepSex: Prof. Dr.
M. Bauer, Dr. F.A. Gonnert, in Kooperation mit D. Röll, Prof.
Dr. Baniahmad sowie mit Prof. Dr. R. Bauer).
45
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
Core facility Intravitalmikroskopie (IVM) und ‚mice-ICU’ (MICU)
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R.A. Claus
Dr. P. Recknagel, Dr. G.P. Otto, N. Jbeily, PD Dr. J. Winning, S. Meyer, D. Himsel, B. Schmidt
Prof. Dr. R. Bauer (CMB), Prof. Dr. B. Hube (HKI)
Der intravital-mikroskopische Arbeitsplatz komplettiert
den translationalen Forschungsansatz der Arbeitsgruppe
und trägt wesentlich zum besseren Verständnis funktioneller Mechanismen bei (patho-)physiologischer Veränderungen bei. Der Terminus intravitale Mikroskopie
(IVM) beschreibt den experimentellen Ansatz, Organe
und (patho-) physiologische Prozesse am narkotisierten,
lebenden Tier mikroskopisch zu visualisieren und morphologisch zu beschreiben. Durch die Verfügbarkeit einer
Vielzahl an Fluoreszenzmarkern zur Färbung von Blutzellen sowie zellspezifischer Substrate bzw. Organellen
gestattet die Intravitalmikroskopie darüber hinaus eine
in vivo Analyse komplexer physiologischer und pathologischer Phänomene.
Die wesentlichen Elemente eines intravitalmikroskopischen
Arbeitsplatzes sind, neben dem Mikroskopiesetting, die entsprechenden Tiermodelle. Als Mikroskop steht ein inverses
Fluoreszenzmikroskop (ZEISS Axio-Observer Z1) mit einer
hochauflösenden Highspeed-Kamera (Hamamatsu EMCCD) mit digitaler Vernetzung zu einer Windows-basierten
Analyseplattform zur Verfügung. Der Arbeitsplatz ist in
der „mice-ICU“ integriert. Diese ist in Analogie zu modernen Intensivstationen in der Klinik ausgestattet. So stehen
Geräte zur Überwachung und Therapie erkrankter Versuchstiere zur Verfügung (hämodynamisches Monitoring,
Perfusor-gesteuerte Volumensubstitution, automatisierte
klinisch-chemische Laboranalytik). An dem intravitalmikroskopischen Arbeitsplatz wurden im vergangenen Jahr
mittels der zuvor etablierten Verfahren zum in vivo Monitoring der exkretorischen
Funktion der Leber sowie
der Leukozyten-EndothelInteraktion wichtige Mechanismen der Frühphase der
Wirtsreaktion
untersucht
(Recknagel et al, J Biophotonics 2012; Recknagel P et al.,
Liver Int. 2013, Recknagel P
et al., PLos Med. 2012; Jbeily
et al., J Lipid Res 2012).
Anwendung biophotonischer Technologien zur Messung der hepatischen Exkretionsleitung im Tiermodell
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. F.A. Gonnert, Dr. P. Recknagel, Prof. Dr. M. Bauer
PD Dr. A. Kortgen, PD Dr. R.A. Claus
Prof. Dr. I. Hilger (IDIR)
In den letzten Jahren wurde in unserer Arbeitsgruppe
eine Methode entwickelt, um die hepatozelluläre Exkretionsleistung mittels Intravitalmikroskopie zweier fluoreszierender Indikatorfarbstoffe (ICG, DY635) im Tiermodell zu evaluieren (Recknagel et al., J Biophotonics
2012). Diese Methode gestattet, neben einer Charakterisierung der Kinetiken der Indikatorsubstanzen, eine in
vivo Evaluation der Exkretionsleistung der Leber unter
(patho-)physiologischen Bedingungen. In weiterführenden Versuchen wurde die hepatische Exkretionsleistung
nun in einem septischen Tiermodell untersucht. Zudem
wurde, in Kooperation mit der Abt. Exp. Radiologie, die
Methode um ein non-invasives Messverfahren mittels
Nahinfrarot-Imaging erweitert.
Vergleich der Endotoxin- und Sepsis-assozierten Leberdysfunktion
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. P. Recknagel, Dr. F.A. Gonnert, Prof. Dr. M. Bauer
PD Dr. R.A. Claus, S. Englert
Prof. Dr. M. Trauner (Medizinische Universität Wien), Prof. Dr. M. Singer, A. Dyson (PhD), J.E.
Carré (PhD), (University College London), Dr. M. Gajda (Institut für Pathologie), PD Dr. A. Lupp
(Institut für Pharmakologie und Toxikologie)
Viele der Pathomechanismen, die zu einer Leberdysfunktion im Rahmen einer generalisierten Entzündungsantwort führen, wurden intensiv am Modell der Endotoxinämie beforscht. Dennoch mehren sich Zweifel um
dessen biologische Signifikanz, da die Komplexität der
klinischen Sepsis und assoziiertem Organversagen durch
dieses Modell nur unzureichend widergespiegelt wird.
46
Daher wurde das bislang als Standard geltende Modell der
Endotoxinämie mit dem von unserer Abteilung genutzten und etablierten Modell der polymikrobiellen Sepsis
im Hinblick auf initiierende Pathomechanismen sowie
funktionelle Konsequenzen verglichen. Obwohl Parameter
der Leberdysfunktion in beiden Modellen prinzipiell vergleichbar waren, fanden sich signifikante Unterschiede in
5.
den initialen Ereignissen der inflammatorischen Kaskade.
Insbesondere die um Größenordnungen höheren ZytokinPlasmaspiegel sowie der ausgeprägte oxidative Stress und
die damit einhergehende Zellschädigung waren bei Endotoxinämie signifikant stärker ausgeprägt als im Modell der
polymikrobiellen Sepsis. Ungeachtet dessen wiesen septische Tiere substanziell höhere Bilirubinwerte, als typischer
Marker einer Leberfunktionsstörung, im Vergleich zu Tieren mit Endotoxinämie auf.
Diese Ergebnisse deuten auf fundamentale Unterschiede
zwischen beiden untersuchten Modellen hin und legen
die Vermutung nahe, dass es bei der klinisch relevanten
polymikrobiellen Sepsis zu einer eher adaptiven und vermutlich reversiblen Zellantwort kommt, während beim
Modell der Endotoxinämie Mechanismen der Zelltoxizität/Zelluntergang im Vordergrund stehen, die zu einem
Versagen gewisser Partialfunktionen der Leber im Rahmen einer generalisierten Entzündungsantwort führen.
Schwefelwasserstoff (H2S) vermittelte Effekte in der septischen Kardiomyopathie
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
PD Dr. S. Stehr, Prof. Dr. M. Bauer
Dipl.-Biol. J. Lemm, PD Dr. R.A. Claus, I. Woest
Prof. Dr. W.C. Claycomb (LSU Health Sciences Center, New Orleans, USA) Prof. Dr. R. Wang
(Lakehead University, Thunder Bay, Kanada)
Die akute septische Kardiomyopathie als Komplikation
der schweren Sepsis und des septischen Schocks wird
klinisch oft unterschätzt, da die Herzfunktion septischer
Patienten im Vergleich zu gesunden Personen scheinbar
nicht wesentlich beeinträchtigt ist. Berücksichtigt man
jedoch den in der Sepsis stark erniedrigten Gefäßwiderstand, so wird die massive Einschränkung der kardialen
Pumpleistung deutlich. Die septische Kardiomyopathie
ist reversibel und heilt bei Überleben der Grunderkrankung in der Regel innerhalb von sieben bis zehn Tagen
vollständig aus, was sie somit von anderen Formen der
Kardiomyopathie unterscheidet. Die zugrunde liegenden
Mechanismen sind vielfältig und trotz umfangreicher
Forschungsarbeit noch ungenügend verstanden. Neben
kardiodepressiv wirkenden Zytokinen, metabolischen
Veränderungen, mitochondrialer Dysfunktion sowie
reduzierter Sensitivität der Myofilamente gegenüber
Kalzium, wird auch die mögliche Beteiligung einer besonderen Form von „cell hibernation“ als Schutzmechanismus des Herzgewebes kontrovers diskutiert. Das Projekt
untersucht im Kontext der septischen Kardiomyopathie
auftretende Einflüsse und Wirkungen des anorganischen
Gasotransmitters Schwefelwasserstoff, welcher während
myokardialer Ischämie als anti-inflammatorisch und
kardioprotektiv wirkend beschrieben worden ist und in
Versuchstieren nach Inhalation einen Winterschlaf ähnlichen Zustand induziert.
Anhand verschiedener Zellkultursysteme (HL-1 Kardiomyozyten-Linie; murine neonatale Kardiomyozyten) sollen
im Rahmen von in-vitro-Inflammationsmodellen Effekte
von exogen zugeführtem Schwefelwasserstoff u. a. mittels transkriptomischer Analysen charakterisiert werden.
Weiterführende Untersuchungen werden am CSE-KOMausstamm vorgenommen, bei dem die Cystathioninγ-Lyase ausgeschaltet ist. Letztere produziert einen
Großteil des im kardiovaskulären System zirkulierenden
H2 S. Demzufolge können an dieser Mauslinie Auswirkungen eines endogenen Schwefelwasserstoff-Mangels
im Herz-Kreislauf-System sowie dessen Komplementierung durch exogene H2 S-Donatoren im Kontext der
Sepsis evaluiert werden.
Benefit von Thrombozytenaggregationshemmern und nicht-steroidalen Antirheumatika bei kritisch kranken Patienten
Koordination:
Mitarbeiter:
Doz. Dr. W. Lösche, PD Dr. J. Winning
J. Boettel, Dr. B. Kabisch, Dr. M. Soßdorf, Dr. G.P. Otto, PD Dr. R.A. Claus
Die systemische Inflammation bei kritisch kranken Patienten geht mit einer Aktivierung der Hämostase, einschließlich der Thrombozyten, einher. Die Aktivierung
der Hämostase ist nicht nur für thrombotische Komplikationen sondern auch für den Ablauf inflammatorischer
Reaktionen von Bedeutung. Eigene retrospektive Untersuchungen haben gezeigt, dass kritisch kranke Patienten,
welche wegen bestehender Herz-Kreislauf-Erkrankung mit
Thrombozytenaggregationshemmern (Azetylsalizylsäure
oder Clopidogrel) behandelt wurden, deutlich weniger
Organversagen entwickeln und eine geringere Mortalität
aufweisen als Patienten ohne eine solche Medikation. Der
Benefit von Thrombozytenaggregationshemmern konnte
auch tierexperimentell (Endotoxinschock und polymikrobielle Sepsis der Maus) nachgewiesen werden. Eine
Analyse der Daten von fast 1.000 Patienten, die im Universitätsklinikum Jena wegen einer schweren Sepsis intensivmedizinisch behandelt wurden, ergab, dass
» Atherosklerose als moderate chronische Entzündung
und Grund für eine Medikation mit Thrombozytenaggregationshemmern ist, selbst die Mortalität senkt.
47
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
» die Medikation mit Azetylasalizylsäure, nicht aber die
Kombination mit Azetylsalizylsäure oder nicht-steroidalen Antirheumatika (Ibubrofen, Diclofenac), die
Mortalität senkt.
» die Medikation mit nicht-steroidalen Antirheumatika
die Mortalität senkt, vorausgesetzt, dass sie nicht in
Kombination mit Thrombozytenaggregationshemmern gegeben werden.
Geplant ist jetzt eine retrospektive Studie zum Benefit
von Azetylsalizylsäure bei Patienten, die mit Pneumonie im Universitätsklinikum Jena aufgenommen wurden.
Diese Patienten haben ein hohes Risiko für Sepsis und
Multiorganversagen.
Ein Antrag auf die Finanzierung einer multizentrischen
randomisierte Interventionsstudie (100 mg Acetylsalicylsäure über 7 Tage) bei Patienten mit Pneumonie, wurde
überarbeitet beim BMBF eingereicht.
Veränderungen des Hämostase als prognostische Marker bei Sepsis
Koordination:
Mitarbeiter:
Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M. Hofmann
Dr. M. Soßdorf, D. Dimitrova, S. Hoffmann
Eine Sepsis-assoziierte Aktivierung der Hämostase
kann sowohl in einer Hyperkoagulabilität mit hohem
Thromboserisiko (thrombotische Mikroangiopathie) als
auch einer Verbrauchskoagulopathie mit Blutungsrisiko
resultieren. Außerdem beeinflussen sich Hämostase und
Inflammation gegenseitig. Daher sind eine frühzeitige
Erkennung der veränderten Hämostase und der eventuelle Einsatz spezifischer Hemmstoffe für die Prognose
des Krankheitsverlaufs, insbesondere für die Entwicklung
des Organversagens, von wichtiger Bedeutung. In einer
prospektiven Studie soll geprüft werden, inwieweit die
Rotationsthrombelastometrie (ROTEM), als eine patientennahe und schnelle diagnostische Maßnahme, Veränderungen der Hämostase anzeigen können und sich die
erhaltenen Daten als Indikatoren für die Prognose bei
Sepsis nutzen lassen.
Nachweis und Charakerisierung prokoagulatorischer zellulärer Mikrovesikel
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. M. Soßdorf, Doz. Dr. W. Lösche
C. Bonnke, P. Reingruber
Prof. Dr. E. Schleußner
Mikrovesikel (MV), die von der Plasmamembran aktivierter und apoptotischer Zellen abgeschnürt werden,
lassen sich in der Zirkulation nachweisen. Zirkulierende
MV haben nicht nur eine prokoagulante Aktivität, die
zu Störungen der Hämostase führen können. Durch
Rezeptor-vermittelte Wechselwirkungen mit Blut- und
Gefäßwandzellen können sie auch pro-inflammatorische Reaktionen modulieren. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Charakterisierung zirkulierender MV, die
vermehrt bei systemischen inflammatorischen Reaktionen (physische Belastung, Präeklampsie) im Blut nachweisbar sind.
Einfluss kolloidaler Infusionslösungen auf die Organfunktion und den klinischen Verlauf von Intensivpatienten
Koordination:
Mitarbeiter:
Dr. O. Bayer, Prof. Dr. K. Reinhart, PD Dr. C. Hartog
PD Dr. Y. Sakr, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf, M. Kohl
Schwerpunkt dieses Projektes ist es, eventuelle Einflüsse
kolloidaler Infusionslösungen wie Hydroxyethylstärke,
Gelantine und Humanalbumin im Vergleich zu kristalloiden Lösungen auf die Organfunktionen sowie auf den
weiteren klinischen Verlauf kritisch Kranker zu ermitteln.
Im Fokus stehen Nieren-, Leber- und Lungenfunktion, die
Intensiv- und Krankenhausaufenthaltsdauer sowie die
Intensiv- und Krankenhaussterblichkeit. Die Datenrekrutierung erfolgt anhand eines computerbasierten Dokumentationssystems (COPRA®) im Rahmen eines Vorher- /
Nachher-Designs.
48
Herr Dr. Ole Bayer wird im Rahmen dieser wissenschaftlichen Tätigkeit vom Kultusministerium Thüringen (Landesprogramm ProExzellenz; PE 108-2), der Stiftung für
Technologie, Innovation und Forschung („STIFT“) Thüringen sowie der „Deutschen Sepsisgesellschaft“ (DSG)
unterstützt.
5.
Implementierung einer präklinischen Sepsistherapie
Koordination:
Mitarbeiter:
Dr. O. Bayer, PD Dr. J. Winning, Dr. J. Reichel, Prof. Dr. K. Reinhart
K. Schneider, C. Stumme, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf
Eine kurze Dauer von der Diagnose septischer Schock
bis zur Gabe einer antimikrobiellen Therapie ist mit
einem besseren Überleben assoziiert. Zudem konnte
gezeigt werden, dass ein nicht zu vernachlässigender
Anteil aller Rettungsdiensteinsätze Patienten mit einer
schweren Sepsis betreffen. Aus diesem Grund wurden
vier notarztbesetzte Rettungsmittel (3 Notarztwagen,
1 Rettungshubschrauber) aus Jena und dem Umland
mit einem so genannten „Sepsis-Kit“, bestehend aus 2g
Ceftriaxon sowie zwei Sets Blutkulturflaschen, ausgestattet. Aktuell wird nun der Effekt einer bereits im Rettungsdienst begonnenen Sepsistherapie im Rahmen der
Qualitätssicherung untersucht.
Ermittlung von Risikofaktoren der ischämischen Kolitis in der operativen Intensivmedizin
Koordination:
Mitarbeiter:
PD Dr. H. Mothes, Dr. O. Bayer, PD Dr. J. Zanow, Dipl.-Psych. M. Richter
A. Cornelius, S. Rennebach, Dr. B. Kabisch, D. Schwarzkopf
Die ischämische Kolitis ist ein seltenes, aber schweres
Krankheitsbild mit multifaktorieller Genese. Im postoperativen Verlauf nach größeren viszeral- und kardiochirurgischen Eingriffen weist sie eine sehr hohe
Mortalität auf und wird häufig von einem septischen
Organversagen begleitet. Aus diesem Grund ergibt sich
die Frage, welche Faktoren für die schwere Verlaufsform
eine wesentliche Rolle spielen. Aktuell erfolgt eine retrospektive Analyse zur Qualitätssicherung der klinischen
und laborchemischen Verlaufsparameter der Patienten,
die im Zeitraum von 2005 bis 2011 am Universitätsklinikum Jena operativ versorgt wurden und postoperativ
eine mesenteriale Ischämie entwickelt haben.
Evaluierung des hämodynamischen Parameter “Afterload-related cardiac performance (ACP)” als Vorhersagewert über den weiteren klinischen Verlauf im Rahmen einer septischen Kardiomyopathie
Koordination:
In Kooperation mit:
Dr. O. Bayer, D. Schwarzkopf
Prof. Dr. K. Werdan, Dr. H. Ebelt, Klinik für Innere Medizin III, Universitätsklinikum Halle/Saale,
Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg
Aufgrund einer deutlich reduzierten Nachlast ist bei septischen Patienten eine klinisch relevante kardiale Verschlechterung in manchen Fällen schwierig zu diagnostizieren. Hierfür wurde der Parameter "Afterload-related
cardiac performance (ACP)" von der Arbeitsgruppe
Werdan et al. aus Halle/Saale geschaffen, welcher den
Schweregrad einer möglichen septischen Kardiomyopathie erfassen soll. Er berechnet sich u. a. aus hämodynamischen Parametern wie Herzzeitvolumen, mittlerer
arterieller und zentralvenöser Druck. Aktuell wird der
ACP-Wert in einem Gemeinschaftsprojekt als prognostischer Parameter zusammen mit den Kollegen aus Halle
an einer möglichst großen Fallzahl septischer Patienten
evaluiert.
49
5.
PROJEKTE & WISSENSCHAFLTICHE ARBEITSGRUPPEN
5.3 Arbeitsgruppen der Klinik
Arbeitsgruppe zur Durchführung klinischer Studien auf der Intensivstation
Teilnehmer:
Dr. F. Bloos, Prof. Dr. F.M. Brunkhorst, K. Ludewig, P. Bloos, U. Redlich, A. Braune, D. Fergen, A.
Noack, Prof. Dr. K. Reinhart
Dieses Team sichert die Durchführung klinischer Studien auf der Intensivmedizin gemäß GCP-Richtlinien.
Es werden sowohl Interventionsstudien als auch Observationsstudien betreut. Das Team besteht aus 5 Studienschwestern (davon 3 zertifizierte study nurses) und
Ärzten. Dabei erfolgt das Screening der Patienten für
die gegenwärtig durchgeführten Studien täglich durch
die Studienschwestern. Es existiert außerdem eine Rufbereitschaft, die Studieneinschlüsse auch außerhalb der
Dienstzeit ermöglichen. Die Ärzte des Teams sind für die
medizinischen Belange der Studien zuständig und unterstützen die Ärzte der Intensivstation beim Einholen der
Einverständniserklärungen.
Arbeitsgruppe Perioperative Hämostaseologie
Koordination:
Mitarbeiter:
Kooperation:
Dr. M. Hofmann
Dr. I. Westermann, Doz. Dr. W. Lösche
PD Dr. K. Böer (Institut für klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik)
Störungen des Hämostasesystems sind bei kritisch kranken Patienten multifaktoriell bedingt und besitzen einen
wesentlichen Einfluss auf Mortalität und Letalität.
Blutungen und Hypokoagulabilität führen zu einem
erhöhten Transfusionsbedarf, die Patienten benötigen
signifikant längere Beatmungszeiten und weisen höhere
APACHE-II- und SOFA- Scores auf. Dies spiegelt sich in
einer signifikant höheren Rate an Multiorgandysfunktion
bis hin zum Multiorganversagen wider, was letztlich zu
einer erhöhten 30-Tage- und 1-Jahres- Mortalität führt.
Laufende Untersuchungen:
» Evaluation des Testansatzes Ecarin (eca-tem) zum
Monitoring des Thrombininhibitors Argaroban
(Hofmann/Böer)
» Wertigkeit eines Algorithmus zur hämostaseologischen Therapie bei Blutung auf der chirurgischen
Intensivstation (Hofmann/Westermann)
» Die Rotationsthrombelastometrie in der Frühphase
des septischen Schocks (Hofmann/Lösche)
Die Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Diagnostik und
Therapie intra- und postoperativer Gerinnungsstörungen
sowie der Evaluation neuer Messverfahren.
Arbeitsgruppe: Simulationstraining
Koordination:
Mitarbeiter:
Dr. K. Pahlke,
Dr. K. Ebert, Dr. K. Wurm, Dr. H. Skupin, N. Hartmann, Dr. C. Lerch, M. Lesemann, C. Stumme, S.
Engler, B. Poidinger
Im Simulationslabor können komplexe Abläufe aus den
Bereichen Rettungsmedizin, Anästhesiologie oder Intensivtherapie trainiert und im Team videogestützt ausgewertet werden. Der Jenaer Notfall-Simulator (JeNS)
wird für jeden Medizinstudierenden im Rahmen der
Querschnittsbereiche Notfallmedizin (9. Semester) und
Perioperative Medizin (10. Semester) eingesetzt. Neben
der Erarbeitung und Durchführung von studentischen
Simulationsszenarien beschäftigt sich die Arbeitsgruppe
mit Fragen der Implementierung der Simulation in CrisisResource-Management-Kurse und in objektive praktische Prüfungsformate.
50
HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN
6.
6.1 Abgeschlossene Habilitationen
Dr. C. Hartog: Effektivität und Sicherheit von Kolloiden in
der Volumentherapie: Fakten und Faktoide
6.2 Eröffnete Habilitationen
Dr. L. Hüter: Neue Aspekte zum Einfluss von Infusionslösungen auf die Nierenfunktion unter besonderer Berücksichtigung von Hydroxyethylstärke - Untersuchungen im
isoliert perfundierten Organmodell
6.3 Abgeschlossene Promotionen/Diplomarbeiten
Büttner M.: Neue Verfahren zur Steuerung der Volumentherapie, Kreislaufstabilität, Flüssigkeitsbilanz und
Organdysfunktion (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Gath V.: Charakterisierung der mikrovaskulären Reaktion mittels Weißlichtspektrometrie und Laser-DopplerFluss-Verfahren bei Patienten im septischen Schock
(Betreuer: Prof. Dr. G. Marx)
Marx S.: In vitro Untersuchungen zum Einfluss kolloidaler Volumenersatzmittel auf die Hämostase und die
Interaktion zwischen Thrombozyten und Leukozyzten
(Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche)
Müller S.: Projekt zur Verbesserung der Versorgung beatmeter Patienten auf der Intensivstation (Betreuer: Dr.
F. Bloos, Prof. Dr. G. Marx)
Irmer J.: Evaluierung von Methämoglobin als Indikator
der Erkrankungsschwere septischer Patienten (Betreuer: Prof. Dr. G. Marx)
Partschefeld R.: Die arterio-endtidale CO2-Differenz
während Einlungenventilation in der Thoraxchirurgie
(Betreuer: PD Dr. M. Paxian)
Köditz J. A. : Der diagnostische Ultraschall - Ein sicheres und effektives Verfahren zur Vena jugularis Punktion für die klinische Routine (Betreuer: PD Dr. M. Paxian)
Petzel P.: Die Wirkung parenteraler Lipidemulsionen auf
Letalität und Morbidität bei Ratten mit systemischer
Inflammation (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Kremser J.: Die EKG-gestützte Lagekontrolle zentraler
Venenkatheter - Optimierung der Methode für linksseitige ZVK (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Reuter D.: Der Einfluss von Hydroxyethylstärke-Lösung
HES 130/0.4 auf die Hämostase anhand von viskoelastischen Messverfahren (Thrombelastographie, Rotationsthrombelastometrie und Sonoclot) - Eine systematische Analyse von publizierten klinischen Studien
(Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Leitsmann J. S.: Evaluation der Lage zentralvenöser Katheter bei spontan atmenden Patienten (Betreuer: Prof.
Dr. K. Reinhart)
Lindner geb. Köhler, S.: Einfluss der Anästhetika Propofol und Ketamin sowie der Enantiomere Ketamin ,r'
und ,s' auf die bakterienstimulierte TNFalpha-Antwort
in Leukozyten (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Urban P.: Ceramidreiche Makrodomänen und Leukozytentransmigration in die Leber bei Sepsis (Betreuer: PD
Dr. R. A. Claus)
6.4 Laufende Promotionen/Diplomarbeiten
Acht B.: Biologischer Effekt der Sphingomyelinase in
infektortfernen Geweben. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer,
PD Dr. R. A. Claus)
Atanasova M.: Bedeutung der sezernierten Sphingomyelinase beim sterilen Organversagen (Betreuer: PD
Dr. R. A. Claus)
Bläß M.: Die Signaltransduktion bei Apoptose in Makrophagen unter besonderer Berücksichtigung synthetischer Ceramid-Analoga und neuer Inhibitoren der
sauren Sphingomyelinase. (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Boettel J.: Haben chronische Entzündungen einen
Einfluss auf Verlauf und Outcome der Sepsis? (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche)
51
6.
HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN
Denner S.: Ceramid-induzierte Zellantwort bei Inflammation. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus)
Eckart A.: Aspirin-Resistenz bei gefäßchirurgischen Patienten (Betreuer: PD Dr. J. Zanow, Doz. Dr. W. Lösche)
Fröhlich E.: Molekulare Mechanismen und die Bedeutung der exkretorischen Dysfunktion und des gestörten Xenobiotika-Stoffwechsels für die Klinische Pharmakologie in der Intensivmedizin (Betreuer: PD Dr. A.
Kortgen)
Großmann S. D.: Rolle der sauren Sphingomyelinase
bei der Modulation der Leukozytenfunktion im Sepsismodel (zum Dipl. Biol., Betreuer: N. Jbeily, PD Dr. R. A.
Claus)
Hartkopf M.: Die funktionelle Inhibition der sezernierten Sphingomyelinase in Patienten mit Sepsis – eine
retrospektive und experimentelle Betrachtung (IZKFPromotionsstipendium, Betreuer PD Dr. R. A. Claus)
Hechaichi N.: Die Rolle der Lektin-artigen Domäne des
Thrombomodulin in der murinen septischen Kardiomyopathie durch polymikrobielle Sepsis (Betreuer: Prof.
Dr. M. Bauer, PD Dr. S. Stehr)
Hoffmann A.: Rotationsthrombelastometrie (ROTEM)
zur Diagnostik und Therapiestrategie in der Intensivmedizin (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, OA Dr. M. Hofmann)
Hurtado-Oliveros J.: Characterisation of mediators of
inflammation on bacterial burden and host response
parameters after apheresis treatment in an in-vitro
sepsis model (zum MSc, Betreuer Prof. Dr. M. Bauer)
Jbeily N.: Ceramide Formation during Host Response
in Severe Sepsis (zum Dr. rer. nat., ILRS-Promotionsstipendium, Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Kroll A.: Sphingomyelinase-Aktivität im Liquor entzündlichen Erkrankungen. (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer,
PD Dr. R. A. Claus)
Krug M.: Erregerdiagnostik anhand gebrauchter Hämodialysekartuschen (Betreuer: Dr. G. P. Otto, PD Dr. R. A.
Claus)
Lemm J.: Untersuchungen zur Wirkung von Schwefelwasserstoff (H2S) und zur Funktion der Cystathioninγ-Lyase im Rahmen der septischen Kardiomyopathie
(Betreuer: PD Dr. R. A. Claus, Prof. Dr. M. Bauer, Prof. R.
Wetzker - CMB)
Menge K.: Analyse zur Häufigkeit physiotherapeutischer
Massnahmen bei kritisch kranken Patienten und der
möglicher Effekt auf die Mortalität: eine retrospektive
Studie (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M. Soßdorf)
52
Otto G. P., Dr. med., M.Sc.: Mechanismen der Pathogenese und der Resolution des Sepsis-assoziierten Nierenversagens (MD-PhD-Stipendium CSCC; Betreuer:
PD Dr. R. A. Claus; PD Dr. M. Busch - KIM II)
Potratz P.: Untersuchungen von Einflüssen physiotherapeutischer Intervention bei Patienten mit Sepsis,
schwerer Sepsis und septischen Schock (Betreuer: Prof.
Dr. M. Bauer, Dr. M. Soßdorf, Dr. G. P. Otto, Prof. Dr. U.
Smolenski)
Press A.: Designen von Nanopartikeln für das hepatozyten-selektive Drug-Targeting in vivo (zum BSc; Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Reichel J. (geb. Baranyai).: Untersuchungen zu Wirksamkeit von Hemmstoffen der Thrombozytenfunktion
im Modell des Endotoxinschocks der Maus. (Betreuer:
Prof. Dr. M. Bauer, Doz. Dr. W. Lösche)
Reingruber P.: Charakterisierung zirkulierender zellulärer Mikrovesikel (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, Dr. M.
Soßdorf)
Schaarschmidt B.: Gastrointestinal colonization and
mechanisms of translocation through gut mucosa (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Schleser F. A.: Heme and Heme degradation products
as modulators of hepatic stellate cell tone in health and
disease (zum Dr. rer. nat.; Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer,
S. H. Heinemann, Institut für Biophysik)
Seidel M.: Untersuchungen zur Wirkung von ADPRezeptorantagonisten auf den Sepsisverlauf in einem
Mausmodel. (Betreuer: Doz. Dr. W. Lösche, PD Dr. R. A.
Claus)
Sprenger M.: Effekte der endogenen Ceramidbildung
bei der endothelialen Stressreaktion (BSc; Betreuer: PD
R. A. Claus; Prof. Dr. O. Kurzai)
Steiner M.: Mechanismen der veränderten Pharmakokinetik bei septischer Leberdysfunktion (Betreuer: Prof.
Dr. M. Bauer, PD Dr. R. A. Claus)
Weber F. W.: Die Wirkung von Clopidogrel auf die Expression inflammationsrelevanter Gene im Sepsismodell der Maus (Betreuer: Doz. Dr. Wolfgang Lösche)
6.
6.5. Laufende Promotionsvorhaben (Annahme als Doktorand)
Alisch F.: Analyse der Cholesterolbiosynthese bei
Sepsis auf Genexpressionsebene im Pneumonie und
Peritonitis-Mausmodell (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Bauer S.: Airway Management bei M. Bechterew: Eine
retrospektive Analyse von 187 Patienten (Betreuer: PD
Dr. S. Rußwurm)
Behrend S.: Angehörigenzufriedenheit in der ITS - eine
Beobachtungsstudie (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Bonnke C.: Nachweis und Charakterisierung synzytiothrophoblastärer Mikrovesikel (Betreuer: PD Dr. W.
Lösche)
Brendle M.: Einfluss volatiler Anästhetika auf den
beatmungsinduzierten Lungenschaden der Ratte (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Bretschneider T.: Expressionsprofil ausgewählter leukozytärer mi RNA von Mäusen verschiedenen Alters
mit polymikrobieller Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A.
Claus)
Breuel H.: Unterschiede im klinischen Phänotyp und
Krankheitsverlauf zwischen bakteriellen und fungalen
systemischen Infektionen (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Burghardt A.: Indentifizierung unabhängiger Risikofaktoren bei komplexen kardiochirurgischen Eingriffen (Betreuer: Prof. Dr. N. C. Riedemann)
Chung Ha-Yeun.: Rolle von niedermolekularen Inhibitoren der sauren Sphingomyelinase in der Sepsisinduzierten Transaktivierung hepatischer Sternzellen
(Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Dimitrova D.: Veränderungen der Hämostase und deren prognostische Wertigkeit bei Sepsis (Betreuer: PD
Dr. W. Lösche)
Düring U.: Veränderung der somatosensorischen Diskrimination im Bereich der oberen Extremität bei Operationen des Rumpfes mit Epiduralanästhesie und mit
Allgemeinanästhesie (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner)
Ekaney M. L.: Sepsis-associated microthrombus formation: Processing and Secretion of von-Willebrandt
factor cleaving protease, ADAMTS 13 (Betreuer: PD Dr.
R. A. Claus)
Giszas B.: Hepatische Sternzell-Aktivierung nach
Pneumonie (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Gräfin von Plettenberg M.: Hepatitis C als Infektionsrisiko für Anästhesisten (Betreuer: Prof. Dr. M.
Bauer)
Grah S.-C.: Änderung der Häufigkeit eines Erregernachweises bei Intensivpatienten mit Verdacht auf
Sepsis mittels multiplex-PCR nach Änderung des Assays (Betreuer: PD Dr. A. Kortgen)
Greul F.: Letalität und Lebensqualität von Patienten
nach intensivmedizinischer Therapie und sich unmittelbar anschließender neurologischer Frührehabilitation Phase B (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner)
Hieke A.: Untersuchung zur Inzidenz und Ausprägung
des postoperativen Delirs (Betreuer: PD Dr. M. Paxian)
Horn P.: Regulation der Glucosehomöostase bei systemischer Inflammation - explorative Analyse ausgewählter intrazellulärer Signalwege in humanen Geweben (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Kern A. V.: Funktionelle Genomik des Häm-Stoffwechsels in Patienten mit schwerer Sepsis, septischen
Schock und Multi-Organversagen (Betreuer: Prof. Dr.
M. Bauer)
Kussmann A.: Hepatische Sternzellaktivierung bei Sepsis und deren zelluläre Funktion am Beispiel der vonWillebrand-Faktor.spaltenden Protease ADAMTS13
(Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Lehré S.: Randomisierte kontrollierte Untersuchung
zur Applikation von Physiostigminsalicylat zur Verminderung der postoperativen inflammatorischen
Reaktion nach kardiopulmonalem Bypass (Betreuer:
PD Dr. M. Paxian)
Linke P.: Erfassung von Schmerzen und Schmerztherapie bei Patienten in einer interdisziplinären Notaufnahme (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner)
Löw M.: Analyse von Qualitätskriterien und Etablierung eines Qualitätsmanagementes in der präklinischen Patientenversorgung für den Standort Jena
(Betreuer: PD Dr. J. Winning)
Englert S.: Vergleich polymikrobieller Sepsismodelle
(Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Löwe, geb. Neumann M.: Hämoxygenase-1 vermittelte hepato-zelluläre Stresstoleranz (Betreuer: Prof.
Dr. M. Bauer)
Fleischmann C.: Epidemiology and global burden of
sepsis - A systematic review of oberservational epidemiological studies (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Maertins V.: Slo1-Kanal vermittelte Immunmodulation durch die ω-3-Fettsäure Docosahexaensäure (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
53
6.
HABILITATIONEN UND PROMOTIONEN
Malassa A. M.: Effekte und therapeutisches Potenzial
übergangsmetall-basierter (Co, Fe) CO-Releasing Molecules (CORMS) (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Matthes K.: Vergleich der Eliminationskapazität der
Albumindialyseverfahren MARS und SPAD - eine prospektive, randomisierte Cross-over Studie (Betreuer:
PD Dr. A. Kortgen)
Metzing O.: Interaktion von Häm und Hämabbauprodukten mit dem Slo1-Kanal als Pathomechanismus
des septischen Schocks (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Oschatz K.: Einfluss des Lebensalters auf die beatmungsinduzierte Lungenschädigung. Eine tierexpeimentelle Untersuchung (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Rother S.: Dysnatriämie auf der chirurgischen Intensivstation - Epidemiologie und prognostische Bedeutung (Betreuer: PD Dr. Y. Sakr)
Schaller U. B.: Veränderungen der AMPK im Inflammationsmodell in einer Skelettmuskel-Zelllinie und die
Auswirkungen auf Insulinsignalweg und Glukosemetabolismus (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Schneider K.: Einfluss einer frühzeitigen Antibiotikagabe und einer protokollgestützten Therapie im
Rettungsdienst auf den Krankheitsverlauf des Sepsis
(Betreuer: PD Dr. J. Winning)
Schönberg S.: Veränderungen des Gerinnungsfaktor
XIII bei kardiochirurgischen Patienten (Betreuer: Doz.
Dr. W. Lösche)
Seibold D.: Neutrophil gelatinase associated lipocalin
(NGAL) bei Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Stumme C.: Etablierung und Validierung einer computergestützten Datenerfassung zur präklinischen Qualitätssicherung (Betreuer: PD Dr. J. Winning)
Surek, geb. Gansert N.: Retrospektiver Vergleich
zwischen VIP/Axillären Plexus vs. LSIP bei Hand-und
Unterarmoperationen in Bezug auf Effektivität und
Schmerzfreiheit, um zu beweisen, dass LSIP nicht
schlechter ist als VIP (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Thomas-Rüddel D.: Eskalation der initialen empirischen Antibiotikatherapie bei schwerer Sepsis - Prädiktoren, Ursachen und Einfluss auf das Patientenoutcome (Betreuer: Prof. Dr. K. Reinhart)
Ungelenk L.: Dosis-Wirkungsbezogene Analyse der
endogenen H2S-Bildung als Modulator der Organschädigung bei Sepsis (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Winderlich A.: Retrospektive Studie über den Einfluss
von antidepressiven und anderen, die saure Sphingomyelinase inhibierenden Medikamenten auf das
Outcome von Patienten mit elektiven kardiochirurg.
Eingriffen bezüglich der Komplikationsrate u. d. ITS
Liegedauer (Betreuer: PD Dr. R. Claus)
Wißgott C.: Korrelationsanalyse /Ergebnisse Qualitätsmanagement Schmerztherapie (QUIPS) im Vergleich mit den Ergebnissen im Qualitätsmanagement
der Patientenbefragung in den HELIOS-Kliniken (Betreuer: Prof. Dr. W. Meißner)
Seidel R.: Häm und Hämabbauprodukte als Regulatoren in der stress-aktivierten Leber (Betreuer: Prof. Dr.
M. Bauer)
Wissuwa B.: Funktion von Slo1-Kanälen in der Makround Mikrozirkulation sowie deren Regulation durch
Häm und Hämabbauprodukte bei septischem Schock
(Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Seidel C.: Die Rolle der Monoaminoxidase-A (MAO-A)
in der Wirtsreaktion physisch trainierter Mäuse bei
polymikrobieller Sepsis (Betreuer: PD Dr. R. A. Claus)
Woest I.: Charakterisierung differenziell exprimierter
Transkripte bei septischer Kardiomyopathie (Betreuer:
Prof. Dr. M. Bauer)
Senderrek M.: Inzidenz positiver Blutkulturen im Vergleich zum Nachweis prokaryoter DNAämie bei herzchirurgischen Eingriffen (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
Siering M.: Die klinische Bedeutung der hepatischen
dozyaningrün-Exkretion zur Beurteilung der hepatozellulären Dysfunktion bei Patienten nach Lebertransplantation - Eine retrospektive observative Studie
(Betreuer: PD Dr. A. Kortgen)
54
Sommerfeld O.: Die Rolle des alternativen Komplement Weges unterscheidet sich von der des klassischen Komplemet Weges bezogen auf die angeborene
Immunantwort bei systemischer Inflammation (Betreuer: Prof. Dr. M. Bauer)
7.
7.1 Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Studentische Lehre
Die KAI koordiniert den Querschnittsbereich Notfallmedizin im 5., 7. und 9. Semester und den Themenblock
Perioperative Medizin (POM) im 10. Semester. Außerdem
absolvierten im Jahr 2012 Studierende im Praktischen
Jahr das Wahltertial in der KAI.
Vorlesung und Praktika
» Patientenzentrierte Kommunikation – Worte wie
Medizin
» Praktika: Wahlpflichtpraktikum, Pharmazie
[8. Semester]
» Einführung in die Medizin
[1. Studienjahr Humanmedizin]
» Simulatortraining: PJ-Studierende
» Vorlesung und Praktikum Notfallmedizin
[3. Studienjahr Humanmedizin]
» Vorlesung Anästhesie
[7. Semester Humanmedizin]
» Vorlesung Schmerztherapie im Rahmen des QB
Palliativmedizin
[8. Semester]
» Seminar/Praktikum: Infektiologie/Mikrobiologie
(Klingeltestat)
[6. Semester]
» Vorlesung: Themenblock Kardiovaskuläre Medizin
und Pneumologie, Postoperative Intensivüberwachung und Intensivtherapie
[6. Semster]
» WPS POM Akutschmerztherapie
[6. und 8. Semester]
» WPS Anatomie und Regionalanästhesie
[6. und 8. Semester]
» Vortrag und workshop: Reanimation sub partu, auf
der Jahrestagung der Mitteldeutschen Gesellschaft
für Gynäkologie und Geburtshilfe
» Tutorenworkshop SkillsLab: Didaktik und Lernziele
» Themenblock Perioperative Medizin (POM)
· Adjuvante Strategien in der Therapie der Sepsis
· Der diabetische Patient
· Infektiologie: Diagnostik und Therapie der Sepsis
55
7.
LEHRVERANSTALTUNGEN
Themenblock Perioperative Medizin
Im Jahr 2012 wurde für ca. 260 Studierende des 10.
Semesters erneut der Themenblock Perioperative Medizin durchgeführt. Jeder Studierende hatte hierbei insgesamt 30 verschiedene Veranstaltungen mit einem Zeitumfang von 72 Unterrichtseinheiten zu besuchen. Neben
12 Vorlesungen und 9 Pflichtseminaren zu relevanten
anästhesiologisch-intensivmedizinischen Themen wurden insgesamt 26 verschiedene Wahlpflichtveranstaltungen angeboten, aus denen sich die Studierenden je 4
auswählen konnten.
Format) auch die praktische Prüfung POMMES im OSCEFormat durch alle Studierenden des 10. Semesters absolviert. In den Themenblock Perioperative Medizin waren
viele Kollegen als Dozenten und praktische Ausbilder
unserer zukünftigen Kollegen integriert und engagiert.
Im Rahmen der Evaluation lobten die Studierenden das
Gesamtkonstrukt der Mischung und Verzahnung von
theoretischen und praktischen Ausbildungsformaten
und die breite Aufstellung der Bereiche Anästhesiologie
und Intensivmedizin.
Im Hands-on-Workshop Anästhesie und im Simulatortraining erlernten und trainierten die Studierenden in
Kleingruppen ärztliche Basisfertigkeiten und auch komplexe Prozeduren unseres Fachgebietes. Ärztliche Instruktoren bildeten an jedem Anästhesiearbeitsplatz im
Operationssaal über insgesamt 8 Wochen Studierende
in Kleinstgruppen (1 - 2 Studierende pro Instruktor) aus.
Ein gesondertes Kleingruppenpraktikum auf der Intensivstation ergänzte den Unterricht am Krankenbett. Als
Leistungsüberprüfung wurde neben der Klausur (MC
Als besonders intensiv und nützlich wurde jede Form des
Kleingruppenunterrichtes empfunden. Wie bereits in den
vergangenen Jahren belegte der Themenblock Perioperative Medizin den ersten Platz im Evaluationsranking aller
Unterrichtsveranstaltungen des klinischen Abschnittes.
Die KAI errang mit ihrem hohen Anteil an praktischen
Veranstaltungen, innovativen Prüfungsformaten und
herausragenden Evaluationen den ersten Platz bei der
Vergabe leistungsorientierter Mittel (LOM) für Lehre an
unsere Fakultät.
Notfallmedizin wiederholt Platz 1 (unter den klinischen Fächern)
in der studentischen Evaluierung
WS 2008/09
56
WS 2009/10
WS 2010/11
WS 2011/12
Mittelwert
SE
Mittelwert
SE
Mittelwert
SE
Mittelwert
SE
Notfall
1,72
0,11
1,68
0,1
1,65
0,09
1,72
0,09
Geburtshilfe
2,15
0,14
2,52
0,14
2,23
0,11
2,04
0,08
Gynäkologie
2,97
0,16
3,28
0,15
2,45
0,12
2,26
0,09
Kinder
1,83
0,1
2,03
0,11
1,77
0,1
1,97
0,08
IKCL
2,84
0,14
2,39
0,14
2,37
0,11
2,64
0,11
Onkologie
2,29
0,14
2,02
0,11
1,75
0,08
1,8
0,07
AVGC
2,51
0,13
2,58
0,14
2,16
0,1
2,2
0,09
Psychosoz.
2,64
0,15
3,22
0,19
1,91
0,1
2,88
0,13
Patho.
3,51
0,17
2,38
0,12
2,86
0,14
3,66
0,13
Uro.
1,69
0,11
1,82
0,1
1,95
0,1
2,17
0,1
Strahlen
1,75
0,11
1,88
0,11
2,27
0,13
2,14
0,1
HG
3,44
0,18
2,41
0,12
2,03
0,11
2,13
0,09
RM
1,61
0,09
1,38
0,07
1,47
0,07
1,62
0,07
Physiother.
2,76
0,17
2,31
0,1
2
0,1
2,11
0,08
Durchschnittsbewertung
2,43
0,14
2,27
0,12
2,06
0,1
2,23
0,1
7.
PERIOPERATIVE MEDIZIN (POM) 2012
12 Vorlesungen
Einführung in die Anästhesiologie und
pharmakologische Grundlagen der
Allgemeinanästhesie
9 Pflichtseminare
Umgang mit klinischen Studien
Leben nach der Intensivstation
Zwischenfälle in der Anästhesie:
Prävention und Management von
lebensbedrohlichen Ereignissen
Akutes Nierenversagen in der
perioperativen Phase
Der herzkranke Patient in Anästhesie
und Intensivmedizin
Anästhesie in der Geburtshilfe
Grundlagen der Therapie mit
vasoaktiven Substanzen in Anästhesie
und Intensivmedizin
Konzepte zur Akutschmerztherapie in
der perioperativen Phase
Allgemeinanästhesie: Narkosesysteme,
Narkosebeatmung, Narkoseausleitung
Ernährung in der perioperativen Phase
Perioperative Schmerztherapie
Nierenersatzverfahren in der
perioperativen Phase
Nosokomiale Infektionen: klinische
Relevanz, Diagnostik, Therapie
Sauerstofftransport
Allgemeinanästhesie: Der "Normalfall":
Vom Einschleusen das Patienten in den
OP bis zur Freigabe für den Operateur:
Narkoseeinleitung, Grundlagen der
Atemwegssicherung, Basismonitoring
23 Wahlpflichtseminare
(Studierender wählt 4)
Der Säure-Basen-Haushalt/Die BGA
Invasives hämodynamisches
Monitoring
Akutes Lungenversagen
(ARDS) / Beatmungsassoziierte
Lungenschädigung
Anästhesie in der Thoraxchirurgie
Regionalanästhesie: Grundlagen
der rückenmarksnahen
Anästhesieverfahren und ivRegionalanästhesie
Narkose bei nicht nüchternen
Patienten
Kreislauftherapie in der
perioperativen Medizin
Vermeiden perioperativer Infektionen
Beatmung
Regionalanästhesie der oberen und
unteren Extremität
5 Pflichtpraktika
Grundprinzipien der
Sepsisdiagnostik und Therapie
Praktikum 1
Op-Praktikum
Zentral-Op-Lobeda
Volumentherapie in der
perioperativen Medizin
Adjuvante Strategien in der
Therapie der Sepsis
Analgosedierung in der
Intensivmedizin
Aspekte der (Intensiv-)Therapie beim
Polytrauma
Praktikum 2
Op-Praktikum
Klinikum Innenstadt
Praktikum 3
Intensivstation
Praktikum 4
Hands-on-workshop Anästhesiologie
Praktikum 5
Simulatortraining Anästhesiologie
Anästhesiologisches Management des
Thoraxtraumas
Konzepte zur
Optimierung / Aufrechterhaltung
von Organfunktionen beim kritisch
Kranken
Diagnostische Marker in der
Intensivmedizin
Die Anästhesieabteilung als
perioperativer Dienstleister
- Ein Planspiel Handeln oder Unterlassen – Ethische
Entscheidungen in medizinisch
schwierigen Situationen. Ein
Fallbeispiel
Simulatortraining: Der Perioperative
Notfall
Worte wie Medizin I - das
Wichtigste über patientenzentrierte
Kommunikation
Worte wie Medizin II - effektive
Kommunikation mit praktischen
Übungen
Intensivmedizinisches Management
bei Schädel-Hirn-Patienten
Narkosevorbereitung in der
hausärztlichen Praxis
Kalkulierte Antibiotikatherapie auf der
Intensivstation
Anästhesie im Säuglings- und
Kindesalter
Asphyxie Der blaue Tod Atemwegsmanagement bei Säuglingen
und Kleinkindern
Interventionelle Sonografie in der
Anästhesie
57
8.
FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN
8.1 Fortbildungen im Fach Anästhesiologie und Intensivmedizin
Im Jahre 2012 konnte die kontinuierliche Fort- und Weiterbildung in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Jena dank des großen Engagements unserer Mitarbeiter, welche in ihrer Funktion
als Referent agierten, erweitert werden. Die Fortbildungen der KAI werden von der LÄK Thüringen zertifiziert.
Viermal im Monat werden Fortbildungsveranstaltungen
durchgeführt. Ziel der Fortbildungsveranstaltungen der
KAI war einerseits die Darstellung und Diskussion der
Standards der Klinik und die Präsentation praktischklinischer Themenbereiche für die Mitarbeiter der Klinik,
andererseits aber in Kenntnis der überregionalen Bedeutung der Universitätsklinik die Vorstellung innovativer
und aktueller Themen aus den Bereichen der Anästhesie
und Intensivmedizin durch international bekannte Referenten. Diese Veranstaltungen wurden einmal pro Monat
ausgerichtet, überregional ausgeschrieben und Besucher
aller Fachbereiche und Kliniken eingeladen.
Die Morbidity & Mortality-Konferenz und ein intensivmedizinischer Journal Club wurden fortgeführt, um eine
konsequente anästhesiologische und intensivmedizinische Fort- und Weiterbildung bzw. Qualitätsmanagement abzusichern. Auch die gesetzlich im jährlichen Mindestrhythmus vorgeschriebenen Pflichtveranstaltungen
und Belehrungen zum Katastrophenschutz (Dr. K. Krohn,
Dr. K. Pahlke) und zur Transfusionsmedizin (Dr. M. Hofmann) wurden im Jahr 2012 abgehalten. Seit 2006 veranstaltet die KAI einmal monatlich gemeinsam mit der
Klinik für Herz-Thoraxchirurgie und der Abteilung Pathologie eine interdisziplinäre pathologische Konferenz.
Außerdem fand 2012 zehn Mal die Interdisziplinäre
Schmerkonferenz unter der Leitung von Prof. Dr. Meißner
statt.
Intern
Februar:
» „KISS – Krankenhaus Infections-Surveillance-System
- Wo stehen wir ein Jahr danach?“
» „KAT-Schutz: Interne und externe
Gefahrensituationen“
März:
» „Klinische Umsetzung des Wundmanagements"
» „Mortality & Vitality Konferenz der KAI"
April:
» „Neugeborenenversorgung und -reanimation"
» „Ergebnisse der EIDECS-Studie"
Mai:
» „Therapeutische Apherese an klinischen Beispielen"
» „Guidelinegerechte Versorgung im Notarztdienst
Jena"
Extern
» „Langzeit neurokognitive Dysfunktion nach Anäs-
thesie im Säuglings- und Kleinkindalter„
(PD Dr. Bettina Jungwirth, Klinik für Anästhesiologie, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität
München)
» „CEEA – Anästhesie angepasst an den Patienten, die
Art der Operation und Art der Organisation“
» „Genetik und perioperatives Outcome“
(PD Dr. Ulrich Frey, Klinik für Anästhesiologie und
Intensivmedizin, Universitätsklinikum Essen)
» „Moderne Ernährungskonzepte in der Intensivme-
dizin“
(Prof. Dr. Christian Wunder, Klinik und Poliklinik für
Anästhesiologie, Universitätsklinikum Würzburg)
» „European Paediatric Life Support (EPLS) Kurs“
Juni:
» „Mortality & Vitality Konferenz der KAI"
» „Massentransfusionsprotokoll"
» „Die Goldene Stunde der Sepsis - Sepsis erkennen
» „Fernpräkonditionierung in der Anästhesie“
(PD Dr. Patrick Meybohm, Klinik für Anästhesiologie,
Intensivmedizin und Schmerztherapie, Frankfurt am
Main)
und erste Schritte – wo liegen wir im Vergleich mit
anderen Kliniken deutschlandweit“
Juli:
» „Verhalten bei Komplikationen aus juristischer Sicht"
» „Mortality & Vitality Konferenz der KAI"
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September:
» „Mangelnde Hygiene – keine Kavaliersdelikt”
Oktober:
» „Auswertungen der letzten Übungen und wesentli-
November:
» „Analgosedierung"
Dezember:
» "Update Kindernarkosen"
che Aspekte der MANV-Versorgung im Klinikum"
» “The results of the CHEST trial”
(Prof. Dr. Simon Finfer, The George Institute for
International Health, The University of Sydney)
8.
8.2 Fachschwesternunterricht
» Fachweiterbildung: Endokrinologie (8 Std.), Spezielle
intensivmedizinische Erkrankungen (4 Std.)
» Vortrag/Vorlesung für Pflegepersonal des Klinikums:
Reanimation für Pflegepersonal
» Workshop: Schwieriger Atemweg
» Fachweiterbildung: Pädiatrie
» Fachweiterbildung: Anästhesie/Intensivtherapie
» Fortbildung: Postendoskopische Überwachung
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