PDF - Der Treasurer

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PDF - Der Treasurer
Der Treasurer
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Nachrichten für die Finanzabteilung
Ausgabe 18 | 18. September 2008
Zweiwöchentliche Onlinezeitung aus der FINANCE-Redaktion
Banken lieben Pooling
Immer mehr Banken bieten
Cash Pooling an. Treasurer
profitieren von einer verbesserten Verhandlungsposition.
S. 2
Top-Finanzierung: Dürr
Der Stuttgarter
Anlagenbauer und
Zuliefererkonzern hat
seine Zinslast gesenkt –
trotz Finanzkrise.
S. 4
SWIFT-Zertifizierung
Die Nachfrage nach SWIFT
hat auch Auswirkungen
auf die Software-Anbieter:
Sungard und Wallstreet
Systems können auf
SWIFT-Zertifizierungen
verweisen.
S. 5
Wechsel im Treasury
Risikofaktor Emittentenbank
Wie sicher sind Zertifikate noch?
Die
dramatischen Entwicklungen auf dem
amerikanischen
Bankenmarkt haben das Anlageprodukt Zertifikat ins grelle
Licht der Öffentlichkeit gerückt.
Bislang meist als
billige, weil passive Alternative zu
D i r e k t i n v e s t - Ruhe vor dem Sturm: der Handelsraum der Börse Stuttgart.
ments geschätzt, haben der Ausfall plätzen Stuttgart und Frankfurt
von Lehman Brothers sowie das ausgesetzt. Ein Totalverlust auf die
Wanken von Morgan Stanleys und Zertifikate, die nichts anderes als
dem Versicherer AIG die Achilles- Schuldverschreibungen des Emitferse offengelegt: das Emittentenri- tenten sind, scheint möglich. Die
siko. Sämtliche von Lehman emit- Überzeugung vieler Anleger, dass
tierten Produkte sind seit letztem Banken vor einem ZusammenMontag vom Handel in den beiden bruch geschützt würden, hat sich
entscheidenden deutschen Börsen- als fataler Irrglaube herausgestellt.
SEPA revolutioniert Zahlungsverkehr(sdienstleister)
Innovationsflut auf Sibos-Konferenz in Wien
Beat Grossenbacher wird
2009 neuer Leiter Finanzen
und Dienste der BKW FMB
Energie AG in Bern.
S. 6
Preiskampf im ETF-Segment
Neueinsteiger Commerzbank unterbietet die
Konkurrenz bei ETFs. S. 7
Höhere Absicherungsquote
Viele Treasury-Abteilungen
nutzen den günstigen
Dollar-Kurs, um ihre
Währungspositionen
abzusichern.
S. 8
Viele Unternehmen beobachten die
europäische Harmonisierung des
Zahlungsverkehrs, kurz SEPA, mit
Desinteresse. Doch die diesjährige
Sibos, die weltweit wichtigste Zahlungsverkehrsmesse für Finanzinstitutionen, zeigt, dass SEPA schon
eine Revolution eingeleitet hat –
und zwar unter den Dienstleistern.
Sie bringen immer mehr Produktinnovationen auf den Markt, die die
Vorteile von SEPA für Banken, aber
eben auch für Unternehmenskunden nutzbar machen sollen.
Der niederländische Dienstleister Logica beispielsweise will das
bislang nur Banken angebotene
Outsourcing von Zahlungsverkehrsservices für Corporates öffnen. „Der neue Service soll Unternehmen helfen, von SEPA zu profi-
tieren“, sagt Roel Wolfert, Group
Director Payments. Zur gleichen
Zeit gab der britische Zahlungsverkehrsabwickler VocaLink zwei Ko-
Börse Stuttgart
Inhalt
Allerdings traf es nicht nur Lehman-Produkte. Auch Zertifikate
mit dem Underlying AIG mussten
seit Montag wiederholt vom Handel ausgesetzt werden. Emittenten
wie Deutsche Bank und Commerzbank stellten teilweise über einen
ganzen Tag hinweg keine Preise
mehr. Heute morgen schränkte die
Investmentbank Morgan Stanley,
deren Aktienkurs sich bis zur Ankündigung eines möglichen Zusammenschlusses mit der amerikanischen Bank Wachovia im freien
Fall befand, den Handel mit ihren
strukturierten Produkten über
Scoach bis auf weiteres ein. Ähnliche Handelseinschränkungen waren auch bei der Börse Stuttgart zu
beobachten.
Was genau das für die weitere
Entwicklung der noch jungen Produktkategorie bedeutet, ist offen. Es
lässt sich jedoch eine starke Verunsicherung unter Anlegern beobach왘
FORTSETZUNG AUF SEITE 7
operationsabkommen bei SEPAZahlungen bekannt, eines mit der
WestLB, das andere mit der Bawag.
„Synergien aus dieser Vernetzung
kommen letztlich allen Kunden
durch kostengünstige und schnelle
Abwicklung ihrer Überweisungen
zugute“, verspricht die WestLB왘
FORTSETZUNG AUF SEITE 2
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DIE NÄCHSTEN VERANSTALTUNGEN:
14. OKTOBER 2008 IN MÜNCHEN
25. NOVEMBER 2008 IN HAMBURG
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2 | Zahlungsverkehr & Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
Mehr Plastikgeld
Die Nutzung von Bargeldalternativen nimmt in der
Eurozone weiter zu. Die
Zahl der bargeldlosen
Transaktionen stieg zwischen 2001 und 2006 von
51 Milliarden auf 70 Milliarden, meldet der neue
World Payments Report
von Capgemini.
Große zahlen schlechter
Unternehmen mit über
1.000 Beschäftigten zahlen
überfällige Rechnungen
schleppender als kleinere
Unternehmen. Laut Creditreform brauchen erstere
13,4 Tage, letztere dagegen
12,3 Tage. „Die international agierenden Konzerne
nutzen anscheinend ihre
Einkaufsmacht geschickt
aus“, urteilt das InkassoUnternehmen.
왘
FORTSETZUNG VON SEITE 1
SEPA revolutioniert Zahlungsverkehr(sdienstleister)
Pressemitteilung. Vor allem aber
wirkt SEPA als Katalysator für die
Konsolidierung des Zahlungsverkehrsmarktes (vgl. Treasurer
17/2007). Die Postbank hat nun
über die Einführung einer einheitlichen Zahlungsverkehrsplattform auf Basis
der SAP-Software
Payment Engine
einen weiteren
Schritt in diese
Richtung getan.
Sie soll das Unternehmen in die Eindrücke von der Sibos.
Lage versetzen, den Zahlungsverkehr auch für ausländische Banken
abzuwickeln, sobald SEPA das
möglich macht. Bislang geschieht
das nur für die deutschen Institute
Dresdner, Deutsche und HVB. Einige ausländische Banken hätten
auf der Sibos aber bereits Interesse
gezeigt, sagt ein Konzernsprecher.
Der Wunsch der Finanz- und ITDienstleister, vom Trend zu Straigtthrough-Processing und zu zentra-
lisiertem Cash Management zu
profitieren, ist allerdings nicht auf
Europa beschränkt. Auch eine Flut
internationaler Innovationen ergoss sich auf der Sibos. So kündigte JPMorgan an, 1 Milliarde USDollar in den
Ausbau der globalen Cash-Management-Services stecken zu
wollen. Auch die
Deutsche Bank
will das Transaction Banking
weiter ausbauen
und nannte die jüngste Akquisition
der niederländischen CommercialBanking-Sparte von ABN Amro als
Beispiel. Die HSBC wiederum teilte mit, eine Schnittstelle für Unternehmen mit SAP-ERP zu schaffen,
die im Vergleich zur Konkurrenz
besonders schnell sein soll. Nun
muss sich zeigen, ob die Innovationsflut auch tatsächlich auf den
Mühlen der Unternehmen ansta
kommt.
SWIFT
News
Banken lieben
Cash Pooling
Das Cash Pooling für Unternehmen ist für die meisten Banken inzwischen zu einer zentralen Ertragsquelle geworden. Wie eine
Umfrage des Dienstleisters Misys
(der selbst Cash-Management-Lösungen anbietet) unter 100 BankZunahme des Geschäftsvolumens durch Verkauf einer
Cash-Pooling-Lösung (in %)
Anteil am Kundenbudget
Kundenbindung
Neukundenakquise
14,4
10,0
7,8
Quelle: Misys.
managern zeigt, bieten 51 Prozent
der Institute bereits komplexe
Cash-Pooling- und Sweeping-Produkte an. Weitere 33 Prozent planen
die Einführung. Der Grund: Der
Verkauf erhöht den Anteil am Gesamtbudget des Kunden (Share of
Wallet) laut Umfrage um durchschnittlich 14,4 Prozent. Für Treasurer sind das positive Nachrichten,
stärkt doch der Wettbewerb ihre
sta
Verhandlungsposition.
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3 | Der Treasurer | Ausgabe 18 | 18. September 2008
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09.09.2008 11:19:24
4 | Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
Top-Finanzierung: Dürr AG
iStock/Thinkstock/Getty Images
LBBW in Tschechien
Die deutsche Landesbank
hat die Übernahme der
tschechischen Bawag Bank
CZ jetzt abgeschlossen.
Schon im April wurde die
Übernahme der tschechischen Aktivitäten der
Die Burg ist das Wahrzeichen der
Stadt Prag.
österreichischen Skandalbank bekannt. Als LBBW
Bank CZ mit Sitz in Prag betreut sie in Zukunft unter
anderem tschechische und
deutsche Unternehmen in
Tschechien und den grenznahen Regionen Sachsens.
Investkredit finanziert AVL
Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat gemeinsam mit der Investkredit Bank den Grazer Motorenentwickler AVL List
GmbH mit 50 Mio. Euro
finanziert. Es ist das erste
österreichische Forschungsprojekt, das im
Rahmen der Risk Sharing
Finance Facility (RSFF)
gefördert wird.
Auslandspotential ungenutzt
Gut ein Viertel der deutschen Unternehmen mit
Jahresumsätzen von mehr
als 2,5 Mio. Euro lassen
ihre Wachstumspotentiale
im Ausland ungenutzt. Fehlende Marktkenntnisse sowie Währungs- und Liquiditätsrisiken sind dafür wesentliche Gründe. Zudem
glauben gerade kleinere
Unternehmen, dass sich
ihre Banken nicht ernsthaft
für die Finanzierung ihrer
Auslandsexpansion interessieren würden. Das
ergab eine Studie der IFD.
Zinskosten mit syndiziertem Kredit gesenkt
Dass man auch in der Kreditmarkt- Prozent aufnehmen. Doch in den
krise seine Finanzierungskosten folgenden Jahren verbesserte sich
deutlich senken kann, beweist die die operative Lage. Die Kapitalseite
Dürr AG. Der Stuttgarter Maschi- entlasteten eine Kapitalerhöhung
nen- und Anlagenbaukonzern (ca. und der Verkauf von Geschäftsfel1,5 Milliarden Euro Umsatz) hat dern. Bis Ende 2005 konnte Dürr
sich insgesamt 440 Millionen Euro den syndizierten Kredit komplett
über eine Kreditzurückfahren. In
syndizierung gediesem Sommer
sichert. Davon
wurde die Bilanz
entfallen
200
mit einer weiteMillionen Euro
ren Kapitalerhöauf eine revolviehung um knapp
rende Barkreditli10 Prozent und
nie und 240 Mildem Konsortiallionen Euro auf
kredit weiter geeine Avalkreditstärkt. Bis zum
Eine Lackieranlage aus dem Hause Dürr.
linie.
dritten Quartal
Allerdings stammt die alte Fi- 2009 soll die Anleihe komplett zunanzierungsstruktur von Dürr rückgekauft werden.
noch aus einer Zeit der eigenen
„Das Maßnahmenpaket macht
Krise. Im Sommer 2004 klopften uns flexibler und verbessert unser
bereits die Hedgefonds an die Tür. Zinsergebnis deutlich“, sagt
Dürr musste einen hochverzinsten Finanzvorstand Ralph Heuwing.
Konsortialkredit über 400 Millio- Das Rating von Dürr wurde von
nen Euro und zusätzlich 200 Mil- Moody’s zwar gerade auf B1 angelionen Euro über eine Anleihe mit hoben, bleibt damit aber weiterhin
baf
einem stolzen Zinssatz von 9,75 tief im Junkbereich.
Dürr AG
News
Weiteres Wachstum im Factoring
Im ersten Halbjahr fand das Instrument regen Zuspruch
Der deutsche Factoringmarkt
wächst und gedeiht kontinuierlich.
Der Umsatz der 24 Gesellschaften,
die im Deutschen Factoring-Verband vertreten sind, stieg im ersten
Halbjahr um rund 24 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr. Zwar sank
das Factoringvolumen im ImportUmsatz der Factoringgesellschaften im ersten Halbjahr
(in Mrd. Euro)
50,8
40,9
32,8
20,4
2004
25,1
2005
2006
2007
2008
Quelle: Deutscher Factoring-Verband e.V.
geschäft von 1,26 Milliarden Euro
2007 auf rund 1 Milliarden Euro,
weil eine Großfinanzierung verlorenging. Aber das machte das Exportgeschäft wieder wett. Es konnte
seinen Gesamtzuwachs von 10,5
Milliarden Euro im ersten Halbjahr
2007 auf 13,1 Milliarden Euro steigern.
Besonders beliebt war Factoring bei
der Herstellung von Metallerzeugnissen und bei der Metallverarbeitung. Aber auch im Handel, im Ernährungsgewerbe sowie im Maschinenbau war diese Art der Forderungsfinanzierung begehrt. Das
wirkte sich auch auf die Kundenzahl aus. Diese nahm im Vergleich
zum entsprechenden Vorjahreszeitraum von 4.400 auf 5.900 zu,
was einem Zuwachs um rund 34
Prozent entspricht.
Mehr als zwei Drittel aller angekauften Forderungsportfolien lagen bei unter 7,5 Millionen Euro.
„Gerade der Mittelstand setzt verstärkt auf Factoring als Liquiditätsbringer“, sagt Joachim Secker,
Sprecher des Vorstands des Deutschen Factoring-Verbandes. Auch
im zweiten Halbjahr rechnet der
Verband mit guten Geschäftsaussichten. Rund die Hälfte der Mitglieder des deutschen FactoringVerbands sehen eine gute Entwicksap
lung vor sich liegen.
Finanzierungsticker
+++ iQ Power begibt Wandelanleihe über 4 Mio. Euro +++ Edisun Power Europe plant noch im
September den IPO an die
Schweizer Börse +++ S&P versieht AA-Rating von BASF mit negativem Ausblick, Moody’s setzt
Aa3-Rating des Chemiekonzerns
unter Beobachtung für eine Herabstufung +++ Daimler begibt
Samurai-Bond in Höhe von 43,5
Mrd. japanischen Yen (rund 283
Mio. Euro) +++ Aufsichtsrat von
Payom Solar beschließt Kapitalerhöhung, das Grundkapital wird
von 950.000 Euro auf bis zu 1,3
Mio. Euro gegen Bareinlage erhöht +++ Die sechsjährige 750Millionen-Euro-Anleihe
der
Deutschen Telekom wird mit 137
Basispunkten über Mid-Swaps
gepreist +++ Moody’s setzt das
Rating von Continental unter Beobachtung für eine Herabstufung, Fitch stuft das Rating des
Reifenherstellers sogar von BBB
auf BBB– herunter +++ Sartorius
schließt zwei Kreditverträge über
insg. 400 Mio. Euro ab +++
Arcandor unter
Druck
Arcandor kommt nicht aus den
Schlagzeilen. Grund zur Unruhe
geben die Bankgespräche des KarstadtQuelle-Nachfolgers. Diese verzögerten sich, weil sich die Parteien
bisher nicht einigen konnten: Die
Kreditinstitute fordern bei den Verhandlungen um einen „niedrigen
dreistelligen Millionen-Euro-Betrag“ (FTD) offenbar zusätzliche Sicherheiten. Das könnten Aktien der
Tochter Thomas Cook sein, die
mittlerweile der umsatzstärkste
und erfolgreichste ArcandorGeschäftsbereich ist. Unter der Ägide von Thomas Middelhoff hat sich
der Konzern von weiten Teilen seines „Tafelsilbers“ wie den Immobilen getrennt, was den Banken nicht
gefiel. Bis zum Ende der Woche soll
die neue Finanzierung allerdings
stehen. Weiterhin als Sorgenkinder
gelten die Kaufhaus- und die Versandhandelssparte. Anfang der Woche hatte Euler Hermes Ausfallgarantien für Lieferungen an Karstadt
mad
und Quelle gedeckelt.
5 | Software & IT
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
News
SEPA-Software
Der E-Invoicing Anbieter
Tietoenator hat seine SEPA
Credit Transfer Solution
bei drei der größten nordischen Banken implementiert. Swedbank, Handelsbanken und Nordea nutzen
nun den SEPA Bulker.
Logwin mit AutoBank
LkW des Logistikkonzerns.
Die frühere Thiel Logistik,
heute Logwin (Umsatz
2007: 2 Mrd. Euro), hat das
System AutoBank für SAP
eingeführt. Durch die integrierte Lösung war keine
weitere Schnittstelle in
das ERP-System nötig.
Sungard mit
mehr Sicherheit
Wallstreet durch
SWIFT zertifiziert
Sungard wird Funktionen zur Identitätsbestätigung vom Anbieter
Identrust übernehmen. Die Möglichkeiten zur digitalen Signatur
gelten für die Zahlungsverkehrslösungen der Produktgruppe Avantgarde. Dahinter verbergen sich verschiedene Treasury und Cash-Management-Systeme, die Sungard in
den letzten Jahren erworben hat.
Die neue Kooperation betrifft vor
allem die Zahlungsverkehrslösung
(Trax), die bei einigen deutschen
Konzernen im Einsatz ist.
Durch die Integration von Identrust verspricht Sungard den Nutzern weniger Risiken, revisionssichere Nachvollziehbarkeit und insgesamt ein höheres Maß an Datensicherheit – über mehrere Juridiktionen, Länder und Banken hinweg. Zuvor manuelle Prozesse werden durch digitale Unterschriften
automatisiert. Wie der Anbieter
Wallstreet hat auch Sungard das
Zertifikat „SWIFTready“ für Corpomad
rates und Treasury.
SWIFT wird für Treasury-Abteilungen immer wichtiger. Das spüren
auch die Anbieter von TreasurySoftware, die bisher keine Zertifizierung von SWIFT oder keine
direkte SWIFT-Connectivity vorweisen konnten.
So hat der Anbieter Wallstreet
jetzt bekanntgegeben, dass er für
seine „Wallstreet Suite“ drei Zertifikate erhalten hat: SWIFTReady
for Corporates jeweils für Treasury
und Cash Management sowie
SWIFTReady Accord Integration.
Es werde deshalb kein weiteres
Softwaretool einer dritten Partei benötigt. Solche speziellen Schnittstellen bieten beispielsweise die
Anbieter Coconet und SAP an.
Das System Wallstreet Suite ist
die Weiterführung der TremaSuite,
die Wallstreet vor zwei Jahren übernommen hatte. Es ist bei verschiedenen deutschen Konzernen im
Einsatz, seit geraumer Zeit wurden
aber keine Neuanbindungen mehr
mad
gemeldet.
IMPRESSUM
Redaktion: Bastian Frien (baf, verantwortlich), Markus Dentz (mad), Steven Arons
(sta), Andreas Knoch (ank), Frank Schnattinger (frs), Sabine Pfisterer (sap)
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
HRB Nr. 53454
Amtsgericht Frankfurt am Main
Telefon: (069) 75 91-24 90
Telefax: (069) 75 91-32 24
E-Mail: [email protected]
Internet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
(20 Ausgaben im Jahr)
Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun
Telefon: (069) 75 91-14 82
Telefax: (069) 75 91-24 95
Grafik: Daniela Seidel, Nicole Laubach (Konz.)
Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE, Commerzbank AG, Deutsche
Bank AG, Dresdner Bank AG und Dresdner
Kleinwort, Fortis Bank SA/NV Niederlassung
Deutschland, Investkredit Bank AG,
KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG,
PricewaterhouseCoopers AG, SEB AG
Partner: Coface Finanz GmbH, ecofinance
Finanzsoftware GmbH, GMT – Global Market
Touch GmbH, Siemens Financial Services
GmbH, Technosis -finance software- GmbH,
WestLB AG
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden
sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit
des Inhalts von Der Treasurer übernehmen
Verlag und Redaktion keine Gewähr.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und unverlangt zugestellte Fotografien oder
Grafiken wird keine Haftung übernommen.
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6 | Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
Andreas Knopf ist seit Mitte
des Jahres geschäftsführender Partner des Treasury
und Cash Management Beratungsspezialisten BPI
Business
Process Integration
GmbH in
Heidelberg. Knopf arbeitete
seit 1995 im Treasury der
SAP AG, zuletzt war er dort
für den Bereich Treasury
Operations & Processes,
die Anbindung der SAP an
das SWIFT Netzwerk sowie
den globalen Zahlungsverkehr verantwortlich.
Beat Grossenbacher wird
zum 1. Januar 2009
neuer Leiter
Finanzen
und Dienste sowie
Mitglied
der Unternehmensleitung
der BKW FMB Energie AG in
Bern. Der 47-Jährige beerbt
Heinz Raaflaub (64), der im
Laufe des kommenden Jahres nach Abschluss einiger
Projekte in den Ruhestand
gehen wird. Grossenbacher
arbeitet seit 1994 für die
Swisscom Gruppe, im Moment als stellvertretender
CFO und Leiter Treasury,
Mergers & Acquisitions and
Insurance.
Jürgen Schlangenotto wird
bei der BNP Paribas in
Deutschland neuer Managing Director für den Bereich Coverage Large Corporates. Die Bank verstärkt
damit das Corporate- und
Investmentbanking.
Wissen Sie von
einem TreasurerWechsel?
Schreiben Sie uns unter
[email protected]
Hohe Gehaltserwartungen
Treasury-Bewerber wollen mehr Geld als die Kollegen
Gestiegene Anforderungen an
Fachkräfte aus dem Finanzbereich
sorgen für steigende Gehälter. Dieser Entwicklung sind sich auch die
ten, die in der hauseigenen Bewerberdatenbank erfasst sind, zeigt.
Insbesondere Treasury-Manager
haben bemerkenswert hohe An-
Was die Bewerber verdienen möchten
왎 Mittelwert Gehalt von
100.000
90.000
80.000
70.000
60.000
50.000
40.000
30.000
20.000
10.000
0
Bankwesen
Financial
System
Analyst
ProzessFordeFinanzrungsma- beratung
und
Risiko- nagement
analysten
Rating
왎 Mittelwert Gehalt bis
Risikomanagement
SOX
Treasury
Quelle: DIS AG 2007.
Bewerber bewusst, wie eine Umfrage des Düsseldorfers Personaldienstleisters DIS AG unter mehr
als 2.000 Fach- und Führungskräf-
sprüche. Sie erwarten zu Beginn
zwischen 67.000 und 75.000 Euro
in ihrer Lohntüte – und damit mehr
als die Bewerber in fast allen ande-
Leitfaden fürs Risikomanagement
Die aktuelle Krise auf den Finanz- ments, also Anforderungen an Promärkten zeigt, wie wichtig ein adä- zesse und Organisation, vorstellt,
quates Risikomanagement ist. Der beschäftigen sich die anderen vier
Treasurer ist da besonders stark ge- mit den Spezialthemen Schulden
fragt, erweitert sich dessen Aufga- (Zinsen), Devisen, Rohstoffe und
bengebiet doch zuseAsset Management. In
hends. Zum reinen Fokurzen und leicht verkus auf Zins- und
ständlich formulierten
Währungssicherung
Kapiteln werden die
tritt beispielsweise imzentralen Begriffe und
mer mehr auch das
wichtigsten InstruRohstoffhedging. Für
mente diskutiert. Die
viele Treasurer ist das
mit Derivaten verbunnoch Neuland, Aufklädenen Risiken werden
rung tut not. Die Deutdabei durchaus deutsche Bank hat daher in
lich – aber sachlich –
Zusammenarbeit mit
hervorgehoben. Für alder Beratungsfirma Das Cover vom ersten Band.
le Treasurer, die sich
Roland Eller einen fünfbändigen noch wenig mit den Themen beEinführungsleitfaden mit jeweils fasst haben oder einfach ihr Wissen
etwas über 60 Seiten unter dem Ti- auffrischen möchten, eine lohnentel re|venue herausgegeben, der als de Lektüre. Interessierte können
Hilfestellung dienen soll.
über den Kontakt-Button auf
Während der erste Band die www.db-markets.com ihren regioGrundlagen des Risikomanage- nalen Ansprechpartner finden. sta
Deutsche Bank
Personalien
ren ausgewerteten Aufgabenbereichen. „Und diese Vorstellungen
sind realistisch“, sagt Annette Lipfert,
Geschäftsbereichsleiterin
Finance der DIS AG. Auch ein
Treasurer bestätigte gegenüber
„Der Treasurer“ diese Einschätzung: „Gute Treasurer sind im
Moment extrem gefragt, der Markt
ist wie leergefegt. Denn auch
mittelständische Unternehmen
haben entdeckt, wie wichtig das
Treasury ist.“
Überholt werden die Treasurer
in ihren Gehaltswünschen nur
noch von den Financial System
Analysten, die mit bis zu 89.000
Euro den Spitzenplatz belegen.
Den dritten Platz holten sich die
Prozessberater mit Gehaltsvorstellungen zwischen 65.000 und
73.000 Euro. Das Schlusslicht bilden die Ratingspezialisten, die lediglich zwischen 50.500 und
sap
55.500 Euro erwarten.
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„Der Treasurer“-Veranstaltungskalender
Datum
25.9.
1.–3.10.
1.10.
7.–8.10.
8.10.
13.10.
13.–14.10.
Titel
Talking Treasury
International Cash and Treasury Management
ecommerce conference kompakt
SAP-Symposium für Financial & Business Information Excellence
‚fit for treasury' 2008
Strukturierte Kapitalmarktprodukte
Kennzahlen im Treasury-Management
Veranstalter
ACT
EuroFinance
eCommerce
SAP
ecofinance
Deutsche Bank
ManagementCircle
Ort
Stockholm
Barcelona
Frankfurt a.M.
Mannheim
Linz
Stuttgart
Düsseldorf
7 | Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
Preiskampf im ETF-Segment
News
Rendite mit Immobilien
Mehr Rendite und weniger
Risiko, diese Eigenschaften
zeichnen offene Immobilienfonds nach einer vom
BVI in Auftrag gegebenen
Studie aus. Die Gutachter
kommen bei ihren Untersuchungen zu dem Ergebnis,
dass neben der Performance durch die Diversifikation auch deutlich weniger Portfoliorisiko bestehe.
Aktien schlagen Rente
Das Risiko in der gesetzlichen Rentenversicherung
war höher als am Kapitalmarkt. Bei einer Anlage von
30 Jahren lag die niedrigste
reale Rendite eines DaxPortfolios bei 3,5%. Ledige
Berufsanfänger könnten
heute in der gesetzlichen
Rentenversicherung nur mit
maximal 2% rechnen.
왘
FORTSETZUNG VON SEITE 1
Managementgebühren sind weiter im Sinkflug
Risikofaktor
Emittentenbank
Trotz Finanzmarktkrise wächst das merzbank durchaus vorweisen, so
Geschäft mit Indexfonds stetig. Per ist man bereits seit über zwei Jahren
Ende Juni betrug das Volumen des als Marketmaker für über 300 ETFs
ETF-Marktes in Deutschland bereits aktiv. Die Kosten der eigenen Pro74 Milliarden Euro. Bis zum Jahr dukte sind dabei durchaus als
2012 rechnet das Research Center Kampfansage an den Markt zu verfor Financial Services der Steinbeis- stehen. So liegt beispielsweise die
Hochschule in Berlin mit einem Vo- Gebühr für den Comstage-ETF auf
lumen von 230 Milliarden Euro und den EuroStoxx 50 bei zehn Basisdamit einer Ver- ETF/ETC-Anbieter in Europa
punkten p.a., die
dreifachung des
Konkurrenz ver37,5 Mrd. 1
Marktes.
Kein 1. Barclays Global Investors
langt dafür bis23,1 Mrd. 1
Wunder, dass zu- 2. Lyxor
lang mindestens
3. Deutsche Bank db x-trackers 14,0 Mrd. 1
nehmend weitere 4. EasyETF (AXA/BNP)
17 Basispunkte.
4,1 Mrd. 1
4,0 Mrd. 1
Anbieter
aktiv 5. ETF Securities
Einen anderen
werden. Bereits Zahlen per 30. Juni 2008.
Weg geht die
im Juni hatte die Commerzbank ih- SGAM, die Asset-Management-Geren Markteintritt angekündigt, nun sellschaft der Société Générale. Enwurde unter dem Label „Comstage“ de August wurden neben einem Primit 27 Produkten eine erste Tranche vate-Equity-ETF drei sogenannte
an der Börse gelistet. Das Angebot, Hebel-ETFs an der Börse gelistet.
so Thomas Timmermann, Ge- SGAM reklamiert damit für sich, als
schäftsführer der Commerz Deriva- einziger Anbieter im Markt aktiv
ties Funds Solutions, richte sich da- verwaltete Produkte anzubieten.
bei sowohl an institutionelle als Mit den ETFs können Anleger geheauch an private Anleger. Erfahrung belt sowohl auf steigende als auch
frs
im ETF-Bereich kann die Com- fallende Aktienmärkte setzen.
ten. „Über unsere Hotline nehmen
wir verstärkt Fragen zum Thema
Bonität bei Zertifikaten wahr“, sagt
Birgit Lutzenberger, Expertin für
strukturierte Anlageprodukte der
HVB. Auch die Börsen in Stuttgart
und Frankfurt berichten von Handelsvolumina, die an den vergangenen drei Tagen teilweise doppelt so
hoch waren wie sonst üblich. Ob es
sich dabei um Fluchtbewegungen
oder Umschichtungen handelte,
können die Unternehmen nicht sagen. Andererseits bietet Lehman
gerade einmal 70 Zertifikate über
Scoach und vier Zertifikate in Stuttgart an; an beiden Plätzen werden
aber jeweils mehrere Hundertausend gehandelt. Mit dem stürmischen Wachstum des Instruments
– im vergangenen Jahr erhöhte sich
das ausstehende Volumen um 17,1
Prozent auf 960 Milliarden Euro –
dürfte es aber erstmal vorbei sein.
Schon im laufenden Jahr hat die anhaltendende Krise zu einem leichsta
ten Mittelrückgang geführt.
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8 | Risikomanagement
Der
Treasurer
Ausgabe 18 | 18. September 2008
News
Einflussreiche Spekulanten
Nach Untersuchungen der
US-Regulierungsbehörde
CFTC ist der Einfluss von
Spekulanten an den Terminbörsen, insbesondere
bei Rohöl, weit größer, als
bislang angenommen. Dem
Bericht zufolge hielt im Juni
ein Finanzinvestor 11%
aller an der New York
Mercantile Exchange gehandelten Öl-Kontrakte.
Spätere Indexumstellung
Bei den führenden Stimmungsbarometern iTraxx und
CDX kommt es zu Problemen
bei der turnusmäßigen
Indexanpassung am 22.
September. Diese muss
wegen der hohen Handelsund Abwicklungsaktivitäten
infolge der Lehman-Pleite
um eine Woche verschoben
werden.
Unternehmen erhöhen
Absicherungsquoten
Strukturierte Produkte im aktuellen Umfeld gefragt
In den Treasury-Abteilungen vieler
Unternehmen wird der zurzeit vergleichsweise günstige Euro genutzt, um verstärkt Hedging-Positionen aufzubauen. Die vorangegangene Aufwertung der europäischen Gemeinschaftswährung traf vor allem
mittelständische Exporteure auf dem
falschen Fuß.
Die Absicherungsquoten wurden
oftmals zurückgenommen, da viele Unternehmen die hohen Kosten scheuten.
Gleichzeitig wurden die Laufzeiten
der Geschäfte verkürzt, wodurch
häufiger zu höheren Preisen umgeschichtet werden musste. „Auf dem
ermäßigten Euro-Niveau sehen wir
wieder vermehrte Hedging-Aktivitäten der Unternehmen“, bestätigt
Gerald Dannhäuser, Leiter des FXSales-Geschäfts bei Dresdner Klein-
wort. Das Interesse, Dollar zu verkaufen oder Euro zu kaufen, habe
seit Anfang August stark zugenommen. Wegen der hohen Volatilitäten – im Euro/US-Dollar liegt die
Schwankungsintensität auf Jahressicht bei knapp 12 Prozent – ist
die Absicherung mit PlainVanilla-Optionen jedoch teurer.
„Strukturierte Produkte wie beispielsweise Kombinationen von
Vanilla- und Knock-in-Optionen,
bei denen die Volatilitäten positiven
Einfluss auf die Preisgestaltung
haben, sind im aktuellen Währungsumfeld interessanter und
werden von den Unternehmen
auch verstärkt eingesetzt", sagt
Dannhäuser. Nachgefragt würden
vor allem Produkte, bei denen ein
fester Worst-Case-Kurs festgeschrieben wird, die gleichzeitig jedoch die Partizipation an einer für
den Kunden vorteilhaften Wähank
rungsentwicklung erlauben.
Libor außer Rand
und Band
Der dramatische Vertrauensverlust
in die Banken hat zu deutliche Aufschlägen bei den weltweit meist beachteten Referenzzinssätzen, den
London Interbank Offered Rates
(Libor), geführt. Die Sätze für unbesichertes Interbankengeld stiegen trotz der Liquiditätsspritzen
der Notenbanken weiter an. Für
Dreimonatsgeld in US-Dollar wurden am gestrigen Mittwoch 3,063
Prozent aufgerufen – ein Anstieg
von 19 Basispunkten gegenüber
dem Vortag und gleichzeitig der
größte Sprung seit September
1999. Für Euro-Dreimonatsgeld lag
der Zinssatz bei 4,97 Prozent. Die
Verspannung am Geldmarkt trifft
zwar zuallererst die Banken ins
Mark. Jedoch sind Unternehmen
mittelbar davon ebenfalls betroffen,
da die Libor-Sätze in der Regel zum
Pricing von Krediten herangezogen
werden. Schätzungen zufolge sind
ausstehende Kredite und Derivate
im Volumen von 150 Billionen USDollar in der einen oder anderen
Weise an den Libor gebunden. ank
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