Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“

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Kursleitermanual zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“
Kursleitermanual
zum Trainingsprogramm „Fit für PEF“
Partizipative Entscheidungsfindung in der Rehabilitation
Quaschning, K., Körner, M. & Wirtz, M.
April 2014
Vorwort
Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen einer Master-Arbeit im Studiengang Gesundheitspädagogik, Abteilung Public Health & Health Education an der Pädagogischen Hochschule Freiburg.
Die Betreuung der Arbeit erfolgte durch:
Dr. Mirjam Körner
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie
Hebelstr. 29
79104 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 203 5519
Fax: +49 (0) 761 203-5516
E-mail: [email protected]
Prof. Dr. Markus Wirtz
Pädagogische Hochschule Freiburg
Institut für Psychologie, Abteilung Forschungsmethoden
Kunzenweg 21
79117 Freiburg
Tel.: +49 (0) 761 682 350
Fax: +49 (0) 761 682 480
E-mail: [email protected]
Die Anschrift der Erstautorin lautet:
Katharina Quaschning
Universitätsklinikum Freiburg
Institut für Qualitätsmanagement und Sozialmedizin
Engelbergerstraße 21
79106 Freiburg
Tel.: ++49 (0) 761 270 74450
E-mail: [email protected]
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Vorwort
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist nach § 52a UrhG (Bundesministerium
der Justiz, 2012) urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen
Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung der Autoren unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Vorwort
Vorwort
Die Idee, Seminare zum Thema „Partizipative Entscheidungsfindung“ anzubieten, ist
nicht neu. Bisher existierende Seminare sind vorrangig für medizinische Entscheidungssituationen und für Ärzte konzipiert (Körner, Ehrhardt & Steger, 2011a; Körner,
Ehrhardt, Steger & Bengel, 2012; Bieber, Loh, Ringel, Eich & Härter, 2007; Légaré et
al., 2012). Das vorliegende Kursleitermanual entstand im Rahmen des Projektes
„Entwicklung und Evaluation eines Trainingsprogramms zur Partizipativen Entscheidungsfindung in der medizinischen Rehabilitation (PEFiT)“, das im Rahmen des Förderschwerpunktes zur versorgungsnahen Forschung „Chronische Krankheiten und
Patientenorientierung“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
und der Deutschen Rentenversicherung Bund (DRV Bund) im Zeitraum von April
2008 bis August 2011 gefördert wurde (Förderkennzeichen: 01GX720). In einer Pilotstudie wurden die Präferenzen der Rehabilitanden bezüglich der Partizipation bei
Behandlungsentscheidungen (Fokusgruppen; n=36 Patienten) und die Wünsche der
Behandler zur Partizipativen Entscheidungsfindung im Patientengespräch (Expertenbefragungen; n=34) in vier Rehabilitationskliniken erfasst. Basierend auf diesen Ergebnissen und auf einem bereits vorhandenen deutschsprachigen Trainingsmanual
zur Partizipativen Entscheidungsfindung (Bieber et al., 2007) wurde das interprofessionelle Trainingsprogramm „Fit für PEF“ entwickelt (Körner et al., 2011a) und in einer multizentrischen clusterrandomisierten kontrollierten Interventionsstudie evaluiert
(Körner et al., 2012). Ergänzend dazu wurden die Daten deskriptiv und strukturanalytisch ausgewertet (Quaschning, Körner & Wirtz, 2013).
„Fit für PEF“ erwies sich als nützlich und effektiv. Aus Sicht der Behandler konnte die
Partizipative Entscheidungsfindung in den Behandler-Patient-Interaktionen signifikant
verbessert werden. Die Berufsgruppe der „Pflegekräfte“ profitierte dabei am meisten
(Körner et al., 2013). Aus Sicht der Patienten zeigte sich eine Verbesserung der
Teaminteraktion (Interne Partizipation) durch das Training der Behandler (Körner et
al., 2014). Die strukturanalytische Auswertung zeigte, dass die Patientenzufriedenheit mehr von der Bewertung des Teams als von der Partizipation am Entscheidungsprozess beeinflusst wird. Dies unterstreicht die Bedeutung von Organisations-
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Vorwort
merkmalen, wie z.B. die Interaktionen im Team, für den Aufbau einer partizipativen
Versorgungsgestaltung in Forschung und Praxis stärker als bislang zu berücksichtigen (Quaschning et al., 2013).
Das im Rahmen des Projektes PEFiT entwickelte und evaluierte Train-the-TrainerSeminar (Körner et al., 2011a; Körner et al., 2012; Körner et al., 2013, Körner et al.,
2014) war die Basis für die Konzeption des vorliegenden Manuals. An dieser Stelle
möchten wir uns ganz herzlich bei den beiden Projektmitarbeiterinnen Frau Dipl.Psych. Anne-Kathrin Steger und Frau Dipl.-Päd. Heike Ehrhardt für Ihre Vorarbeit in
der Konzeption und Umsetzung des Trainingsprogramms bedanken. Die Basis für
das interprofessionelle Trainingsprogramm bildete hierbei das Trainingsprogramm für
Ärzte von Bieber und Kollegen aus dem Jahr 2007 (Bieber et al., 2007). Auch hier
danken wir den Autoren - Frau PD Dr. Christiane Bieber, Frau Dipl.-Psych. Nadja
Ringel, Herr Prof. Dr. Wolfang Eich, Herr Dr. Andreas Loh und Herrn Prof. Dr. Dr.
Martin Härter für die Möglichkeit, das Manual sowie die DVD als Basis für die Entwicklung des interprofessionellen Trainings zu nutzen. Für das abschließende Korrekturlesen danken wir Frau Anne Plewnia (B.Sc.).
Die Konzeption des vorliegenden Manuals erfolgte nach ausgewählten didaktischen
Prinzipien der Erwachsenenbildung (Döring, 2008; Meier-Gantenbein & Späth, 2006;
Arnold, Krämer-Stürzl & Siebert, 2011) und einer systematischen Konstruktion der
Lehr- und Lernprozesse aus pädagogischer (Meyer, 2009; Spörhase & Ruppert,
2010), lernpsychologischer (Jank & Meyer, 2006; Edelmann, 2000) und neurobiologischer Sicht (Hüther, 2010; Meier-Gantenbein & Späth, 2006). Ergänzend dazu
wurden die im Jahr 2007 entstandenen Empfehlungen zur Erstellung eines Schulungsmanuals für Patientenschulungen (Ströbl, Küffner, Reusch, Vogel & Faller,
2007; Ströbl et al., 2009) auf das vorliegende Konzept angewandt.
Mit „Fit für PEF“ steht Ihnen ein Kursleitermanual zur Verfügung, mit dem das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den klinischen Alltag implementiert
werden kann. Das Seminar ist modular aufgebaut und indikations- sowie professionsübergreifend einsetzbar. „Fit für PEF“ entspricht den Empfehlungen der Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen (Spitzenverband der gesetzlichen Kran-
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Vorwort
kenkassen, 2008) und der Deutschen Rentenversicherung Bund (Deutsche Rentenversicherung Bund, 2007) nach Multiprofessionalität und didaktisch-methodisch ausgebildeten Mitarbeitern in der medizinischen Rehabilitation. Zudem ist das Seminar
mit
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Fortbildungspunkten
durch
die
Psychotherapeutenkammer
Baden-
Württemberg akkreditiert.
Zur Herstellung eines unmittelbaren Praxisbezuges wurden die theoretischen Inhalte
auf das Wesentliche reduziert und durch Angaben zu weiterführender Literatur ergänzt. Für Vorschläge zur Verbesserung der Materialien sind wir Ihnen dankbar und
stehen Ihnen für Fragen oder Anregungen gerne zur Verfügung.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Durchführung dieses Seminars!
Katharina Quaschning
Dr. Mirjam Körner
Prof. Dr. Markus Wirtz
April 2014
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde auf die gleichzeitige Verwendung
männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort ....................................................................................................................... 4
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... 7
Einleitung .................................................................................................................. 11
Allgemeine Beschreibung ......................................................................................... 15
Hinweise zur Durchführung ...................................................................................... 18
Verwendete Symbole und Zeichen ........................................................................... 19
Modul 1 – Externe Partizipation ............................................................................ 21
Phasierung ............................................................................................................... 24
Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 25
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick ................................................................... 27
1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 28
1.2. Kennenlernen ................................................................................................. 30
1.3. Überblick über das Seminar ........................................................................... 32
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung ........................................ 35
2.1. Hintergrund .................................................................................................... 37
2.2. Modelle der Entscheidungsfindung ................................................................ 40
2.3. PEF - Definition .............................................................................................. 44
2.4. PEF - Effektivität ............................................................................................ 47
2.5. PEF - Wann und für Wen ............................................................................... 49
2.6. PEF - Übung .................................................................................................. 52
2.7. PEF - Schritt für Schritt .................................................................................. 55
2.8. Zusammenfassung......................................................................................... 62
3. PEF im Patientengespräch ................................................................................... 64
3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ ........ 65
Inhaltsverzeichnis
3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel............................................................... 67
3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............................................................... 69
4. Transfer in den Alltag ........................................................................................... 73
4.1. Was sind gute Ziele?...................................................................................... 74
4.2. Zielformulierung - Übung................................................................................ 76
4.3. Ziele für zu Hause - Transfer ......................................................................... 78
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss ........................................................................... 80
5.1. Evaluation ...................................................................................................... 81
5.2. Ausblick.......................................................................................................... 82
5.3. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................... 84
Modul 2 - Interne Partizipation .............................................................................. 87
Phasierung ............................................................................................................... 90
Vor Seminarbeginn ................................................................................................... 91
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick ....................................................................... 92
1.1. Begrüßung ..................................................................................................... 93
1.2. Überblick über das Seminar ........................................................................... 95
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation ... 98
2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele ............................................ 99
2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion..................................................... 102
2.3. Wiederholung zentraler Inhalte .................................................................... 105
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation ............................................................................................ 107
3.1. Begriffsklärung ............................................................................................. 108
3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .................................. 110
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation........................................................ 113
4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung ........................................... 115
8
Inhaltsverzeichnis
4.2. Teammodelle ............................................................................................... 117
4.3. Führungsstile ............................................................................................... 121
4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung....................................................... 125
4.5. Ebenen der Kommunikation ......................................................................... 128
4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung ........................................................... 134
4.7. Zusammenfassung....................................................................................... 137
5. Interne Partizipation in der Praxis ....................................................................... 139
5.1. Instrumente partizipativer Führung............................................................... 140
5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers ................................................................ 143
5.3. Meine Ziele .................................................................................................. 146
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss........................................................................... 147
6.1. Reflexion und Evaluation ............................................................................. 148
6.2. Verabschiedung der Teilnehmer .................................................................. 152
Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur ......................................... 154
Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur ..................................................... 165
Abbildungsverzeichnis ............................................................................................ 167
Tabellenverzeichnis ................................................................................................ 170
Anhang .................................................................................................................. 172
Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“ ................................................................. 173
Anhang 2: Handout für Modul 1 .............................................................................. 174
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1 ...................................................................... 183
3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ .................................................. 184
3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“............................................................ 185
3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“ ........................................................... 186
3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“ ............................................... 187
3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“ .......................................... 188
9
10
3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“.......................................... 189
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation ... 190
Anhang 5: Handout für Modul 2 .............................................................................. 195
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2 ...................................................................... 203
6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch............................... 204
6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“ ........... 205
6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“ ........................................................ 206
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation .... 207
Anhang 8: Teilnahmebescheinigung ...................................................................... 212
Einleitung
Einleitung
Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)“ (engl. „Shared decision making“) gilt als vielversprechender Ansatz zur Stärkung der Patientenorientierung in der medizinischen Rehabilitation (Faller, 2003) und nimmt seit Jahren an Bedeutung zu (Badura, 2005).
PEF wird meist als eine Form der Arzt-Patient-Interaktion beschrieben, die durch einen interaktiven und gleichberechtigten Entscheidungsfindungsprozess gekennzeichnet ist (Charles, Gafni & Whelan, 1997; Giersdorf et al., 2004; Simon, Loh &
Härter, 2008). Durch eine gemeinsame Bestimmung von Behandlungszielen und der
Auswahl von Behandlungsmaßnahmen werden u.a. eine höhere Patientenzufriedenheit mit der Behandlung, eine verbesserte Therapiemitarbeit (Compliance), ein
stärkerer Alltagstransfer und letztendlich bessere Behandlungsergebnisse erwartet
(Faller, 2003; Farin, 2010). Zur Umsetzung der PEF in die Praxis bedarf es einer
tragfähigen Arzt-Patient-Beziehung und spezifischer Kommunikationsstrukturen, die
den Patienten ermutigen, seine Erwartungen, Ziele und Präferenzen zu äußern. Patienten zeigen einerseits ein hohes Bedürfnis nach Information (Jenkins, Fallowfield
& Saul, 2001) und möchten zunehmend in medizinische Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden (Strull, Lo & Charles, 1984; Neuderth et al., 2006). Andererseits ist der Wunsch nach Partizipation unterschiedlich hoch (Scheibler, Janßen &
Pfaff, 2003; Neuderth et al., 2006) und unabhängig vom Wunsch nach Information
(Faller, 2003; Scheibler et al., 2003). Das Bedürfnis nach Partizipation kann sich zudem im Krankheitsverlauf verändern (Say, Murtagh & Thomson, 2006; Loh, Simon,
Kriston & Härter, 2007a). Es konnte gezeigt werden, dass eine gute Arzt-PatientBeziehung nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale (u.a. Lebensqualität,
Depression, Angst), sondern auch objektive medizinische Kriterien (u.a. Symptomminderung, Blutdruck- und Blutzuckersenkung) beeinflussen kann (Di Blasi,
Harkness, Ernst, Georgiou & Kleijnen, 2001; Arora, 2003; Stewart, 1995; Stewart et
al., 2000; Neumann et al., 2008). Als positive Effekte der PEF werden neben physiologischen Ergebnisparametern (u.a. verminderte Symptomatik, verbesserte funktionale Kapazität und Schmerzkontrolle) auch positive Effekte hinsichtlich der psychi-
11
Einleitung
schen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003). Weitere Studienergebnisse
zeigen eine Erhöhung der Zufriedenheit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der
Patienten (Farin, 2010), eine Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003;
Faller, 2003) und der Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungskonflikten und Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesserung der Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der
Patienten berichtet (Loh et al., 2007a).
Eine weitere wichtige Komponente einer vertrauensvollen Arzt-Patient-Beziehung ist
das Ausmaß ärztlicher Empathie, die als professionelle Art der Kommunikation zu
einer Erhöhung des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient führt (Neumann et
al., 2008). Als positive Effekte ärztlicher Empathie werden neben einer Zunahme der
Compliance, Patientenzufriedenheit, Diagnosegenauigkeit (Kim, Kaplowski & Johnston, 2004; Roter et al., 1997) und Selbstwirksamkeit (Zachariae et al., 2003) eine
Reduzierung von emotionalem Dysstress (Zachariae et al., 2003) genannt. Ärztlicherseits wird von einer Steigerung der beruflichen Zufriedenheit und einer Abnahme
von Stress berichtet (Suchman, Roter, Green & Lipkin, 1993; Roter et al., 1997;
Maguire & Pitceathly, 2002).
Neben einer guten Arzt-Patient-Kommunikation gilt eine gute Zusammenarbeit der
verschiedenen Gesundheitsfachberufe im Team in den angloamerikanischen Ländern bereits seit Jahren als weiterer zentraler Faktor für eine effektive und effiziente
Gesundheitsversorgung (Lemieux-Charles & McGuire, 2006; Schmitt, 2001; Bower,
Campbell, Boike & Sibbald, 2003). Neben einer Verbesserung der Behandlungsergebnisse (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer, 2004) und einer Verringerung
der Morbidität (Davenport, Henderson, Mosca, Khuri & Mentzer, 2007) wird von einer
Steigerung der Patientenzufriedenheit (Wagner, 2000; Grumbach & Bodenheimer,
2004), Mitarbeiterzufriedenheit (Lemieux-Charles & McGuire, 2006) und einer Reduktion gesundheitsökonomischer Kosten (Grumbach & Bodenheimer, 2004) berichtet. Im deutschen Sprachraum wurde der Aspekt der interprofessionellen Teamarbeit
für eine erfolgreiche Patientenversorgung bisher kaum empirisch untersucht (Körner,
2006).
12
Einleitung
Durch das von Körner (2009) postulierte „Modell der integrierten Patientenorientierung“ wurde das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004)
erstmals um Interaktionen im Team und multiple Entscheidungssituationen für den
Kontext der medizinischen Rehabilitation erweitert. Es wird angenommen, dass
durch verbesserte Absprachen im Team unverbundene Teilprozesse und Brüche im
Behandlungsverlauf vermieden und gemeinsam getroffene Entscheidungen zwischen Arzt, Behandlungsteam und Patient von allen Beteiligten stärker akzeptiert
und damit konsequenter in die Praxis umgesetzt werden (Körner, 2009; Körner,
2010). Externe Patientenorientierung erfordert eine Ausrichtung der Behandlung an
den Wünschen, Bedürfnissen und Erwartungen der Patienten. Durch diese Form der
externen Partizipation können diese als gleichberechtigte aktive Partner auf der Basis geteilter Information in die Behandlung miteinbezogen werden.
Das „Interaktionsmodell der partizipativen Entscheidungsfindung“ (Körner, 2009) ist
dabei von besonderer Bedeutung. Dieses überträgt die gemeinsame Entscheidungsfindung in der Arzt-Patient-Interaktion (Externe Partizipation) auf andere Gesundheitsfachberufe (Behandler-Patient-Interaktion), auf Interaktionen der verschiedenen
Gesundheitsfachberufe im Team (Behandler-Behandler-Interaktion) und auf die Gesprächskultur innerhalb einer Organisation (Interne Partizipation). Die interne Kommunikation gilt dabei als ein zentrales Kriterium für das Ausmaß und die Qualität der
Zusammenarbeit eines Teams, die einen Austausch von Information, eine Abstimmung von Behandlungsmodulen und eine Partizipation zwischen den Behandlern
eines Teams umfasst (Körner, 2010). Zur Umsetzung und Stärkung einer patientenorientierten Versorgungsgestaltung bedarf es eines kooperativen Führungsstils, der
dies ermöglicht und unterstützt.
Da die Partizipation als ein Schlüsselelement für die Patientenorientierung betrachtet
wird, wurde das „Modell der integrierten Patientenorientierung“ im Laufe des Forschungsvorhabens in das „Modell der internen und externen Partizipation“ umbenannt (Körner & Wirtz, 2013). Im Rahmen dieses Manuals wird ausschließlich letztere Bezeichnung verwendet. Das „Modell der internen und externen Partizipation“ bildet die Grundlage für dieses Seminar.
13
Einleitung
Die folgende Abbildung stellt dieses in einer Grafik vereinfacht dar:
Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“
Die Abbildung verdeutlicht, dass sich eine patientenorientierte Versorgungsgestaltung nicht ausschließlich auf Behandler-Patient-Interaktionen (externe Partizipation),
sondern auf ganze Systeme, wie Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation,
und seine Subsysteme, wie Behandlerteams, bezieht. Um ein kontinuierliches, patientenorientiertes Vorgehen innerhalb einer Einrichtung zu gewährleisten, müssen
sowohl die externe wie auch die interne Partizipation integriert, geplant, durchgeführt
und kontrolliert werden (Körner, 2010).
14
Allgemeine Beschreibung
Allgemeine Beschreibung
Ziele
Das Trainingsprogramm „Fit für PEF“ zielt auf eine standardisierte Aus-, Fort- und
Weiterbildung von Ärzten und Mitarbeitern verschiedener Gesundheitsfachberufe in
der medizinischen Rehabilitation. Durch den Erwerb spezifischer Kompetenzen wird
neben einer Erhöhung der Patientenpartizipation (Externe Partizipation) eine verbesserte Kooperation, Koordination und Kommunikation innerhalb der Klinik und des
interprofessionellen Teams durch eine höhere Mitarbeiterpartizipation (Interne Partizipation) erwartet. Der Train-the-Trainer-Ansatz unterstützt die Implementierung der
PEF in die medizinische Praxis.
Zielgruppe
„Fit für PEF“ richtet sich an Personen unterschiedlicher Berufsgruppen, die in der
medizinischen Versorgungspraxis tätig sind und das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung sowohl im direkten Patientenkontakt anwenden als auch in Behandlerteams implementieren möchten. Die Anwendung ist unabhängig von Setting
und Indikation.
Struktur und Inhalt
Das Trainingsprogramm umfasst 2 Module à 6 Stunden und wird in geschlossenen
Gruppen von 8-12 Teilnehmern durchgeführt. Die Schulung erfolgt in einem zeitlichen Abstand von 2 Wochen und einem inhaltlich festgelegten Ablauf. Die Konzeption und Ausdifferenzierung der Inhalte orientierte sich am „Modell der internen und
externen Partizipation“ (Körner, 2009).
Voraussetzungen
Für eine erfolgreiche Teilnahme werden ausreichende Deutschkenntnisse, Motivation, Interesse am Thema und die Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit vorausgesetzt.
15
Allgemeine Beschreibung
Medien und Materialien
Dem Kursleiter stehen zur Durchführung dieses Seminars das vorliegende Kursleitermanual und eine CD-ROM1 zur Verfügung, auf der sich folgende Materialien
befinden:

PowerPoint-Präsentation für beide Module, die bei Bedarf auf OverheadFolien gedruckt werden können

Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)
Im Anhang stehen dem Kursleiter folgende Kopiervorlagen für beide Module zur Verfügung:

Teilnehmerliste und Teilnahmebescheinigung

Handout für die Teilnehmer (TN)

Arbeitsblätter

Evaluationsfragebögen
Das Handout ist den Modulen und Inhalten entsprechend gegliedert. Es enthält alle
Folien der gezeigten Präsentation und Platz für eigene Notizen.
Als Medien/Materialien werden zusätzlich benötigt:

Beamer und Laptop

Lehrfilm „Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
(Bieber et al., 2007)
1

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

Memokarten in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge

Klebepunkte in 3 Farben (rot, grün, blau) und ausreichender Menge

Dicke, funktionierende Stifte zum Beschriften in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

1 Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)/TN (ideal: laminiert)

Vorbereitete Flipchart Poster für die einzelnen Module

Materialien für ausgewählte Methoden (Postkarten, Wollfäden, Bälle etc.)
Die CD-ROM kann bei Frau K. Quaschning bezogen werden.
16
Allgemeine Beschreibung

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer
Schulungsraum
Benötigt wird ein ausreichend großer, heller, beheizbarer Raum mit zu öffnenden
Fenstern, ausreichend Stühlen und 3-4 Tischen. Es sollte so viel Platz zur Verfügung
stehen, dass zum einen ein großer Stuhlkreis gestellt werden kann und zum anderen
seitlich oder im hinteren Teil des Raumes Tische und Stühle für Gruppenarbeiten zur
Verfügung stehen.
Qualitätssichernde Maßnahmen
Zur Reflexion des eigenen Kursleiterverhaltens und zur Festigung des Wissenstransfers in den Alltag werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Erfassen der Teilnehmermeinungen mittels Feedback, Reflexionsrunden und
Evaluationsfragebögen

Hinweise auf weiterführende Literatur, Informationen und Fortbildungsmöglichkeiten zu spezifischen Themen

Motivierung zur Umsetzung der PEF in die Praxis

Anregung und Unterstützung zur Implementierung von regelmäßigen Teambesprechungen

Anregung zu hausinternen Fortbildungen der Mitarbeiter

Angebot der Kontaktaufnahme bei Fragen, Schwierigkeiten oder dem Wunsch
nach Unterstützung
Evaluation des Seminars
Im Anhang steht Ihnen für jedes Modul ein Evaluationsfragebogen als Kopiervorlage
zur Verfügung.
Pausengestaltung
Die Pausengestaltung kann flexibel gehandhabt werden. Bitte beachten Sie, dass die
im Moment vorgesehene Zeit von insgesamt 60 Minuten knapp bemessen ist und
Ihren individuellen Bedingungen angepasst werden muss. Ferner wird die Integration
von kurzen Bewegungspausen ausdrücklich empfohlen.
17
Hinweise zur Durchführung
Hinweise zur Durchführung
Jedes Modul besteht aus mehreren Unterrichtseinheiten (UE), die folgendermaßen
gegliedert sind:
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Feinziele beschreiben als didaktisch-methodische Planungshilfe
die Inhalte, die der Lernende am Ende jeder Lerneinheit wissen, anwenden oder verstehen soll. Es wurden kognitive, affektive und
psychomotorische Lernziele bewusst ausgewählt und miteinander
kombiniert. Der Auswahl der Inhalte ging eine Formulierung der
Lehr- und Lernziele voraus.
An dieser Stelle werden die zentralen Inhalte stichpunktartig aufgelistet.
Die hier dargestellten Methoden wurden anhand der Feinziele und
Inhalte ausgewählt; es wurde auf einen systematischen Methodenwechsel geachtet.
Die in dieser Spalte aufgeführten Materialien und Medien werden zur
Umsetzung der jeweiligen Lehr- und Lerneinheit benötigt. Auf Materialien, die sich als Kopier- oder Druckvorlage auf der CD-ROM bzw.
im Anhang befinden, wird gesondert verwiesen.
Hier werden die jeweiligen Arbeitsformen „Einzel-, Partner- Kleingruppenarbeit oder Plenum“ genannt.
Die Zeitangaben sollten als Zielgröße eingehalten werden. In jedem
Modul wurde ein Zeitpuffer von 15 Minuten einkalkuliert.
Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals
Durchführung
Im Anschluss an diese Tabelle werden Hinweise zur konkreten Durchführung der
Lehr- und Lernsituationen dargestellt. Die kursiv geschriebenen Texte sind als
Vorschlag zur Formulierung der jeweiligen Inhalte gedacht. Selbstverständlich können diese der eigenen Persönlichkeit und dem individuellen Temperament entsprechend formuliert werden.
Anmerkung
Die Anmerkungen an dieser Stelle sind als ergänzende Hintergrundinformationen für
den Kursleiter bestimmt.
Literatur
Unter diesem Punkt finden Sie Hinweise zu weiterführender Literatur.
18
Verwendete Symbole und Zeichen
Verwendete Symbole und Zeichen
(Arbeit im) Plenum
Kleingruppenarbeit
Partnerarbeit
Einzelarbeit
Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen2
2
Piktogramme entnommen aus:
http://www.sclera.be/index.php?page=pictos&sort=cat&cat=5 [letzter Zugriff: 26.07.2012].
19
20
Modul 1
Externe Partizipation
Modul 1 – Externe Partizipation
Modul 1 – Externe Partizipation
Aufbau
5 Unterrichtseinheiten
Dauer
6 Stunden
Zielgruppe
Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder
stationären Setting der medizinischen Rehabilitation
Richtziele



Sicherung einer patientenorientierten Versorgungspraxis in der medizinischen
Rehabilitation
Stärkere Berücksichtigung patientenseitiger Ziele, Wünsche und Präferenzen
bei der Planung und Auswahl von Therapiemaßnahmen
Optimierung der individuellen Betreuung, Information und Behandlungsplanung der Rehabilitanden
Grobziele





Stärkung der Patientenpartizipation (externe Partizipation)
Darstellung der PEF als wichtigen Ansatz der Patientenorientierung
Vermittlung von Hintergrundinformationen und Grundfertigkeiten zur Umsetzung der PEF in die alltägliche Praxis
Formulierung von Lernzielen nach dem sog. „SMART-Modell“ (Drucker, 1998)
Information und Motivation zur Anwendung der PEF in die Praxis
Feinziele
Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich am Anfang jeder neuen Unterrichtseinheit.
Unterrichtseinheiten (UE)
1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)
3. PEF im Patientengespräch
4. Transfer in den Alltag
5. Rückblick, Ausblick, Abschluss
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Modul 1 – Externe Partizipation
Methoden

Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage

PowerPoint-Präsentation

Impuls: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
(Bieber et al., 2007)

Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit

Praktische Übungen (u.a. Pro-Contra Debatte, Rollenspiel)

Diskussion und Reflexion
Medien/Material
Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 1 folgende Materialien:

Foliensatz der PowerPoint-Präsentation

Druckvorlage für das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Druckvorlage für die Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)
Im Anhang befinden sich für Modul 1 folgende Materialien:

Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 1)

Handout für Modul 1 (s. Anhang 2)

Kopiervorlagen (s. Anhang 3)
o 3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“
o 3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“
o 3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“
o 3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“
o 3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“
o 3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“

Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
(s. Anhang 4)
Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminars gestaltet werden:

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

Flipchart Poster „Kennenlernen“

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Feedback“
22
Modul 1 – Externe Partizipation

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“
Ergänzend dazu müssen zur Vorbereitung der „Übung in 2-er Gruppen“ (Modul 1, UE
3.2.) farbige Klebepunkte zur Gruppenbildung vor dem Eintreffen der Teilnehmer unter die Stühle geklebt werden. Ferner sollte das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN
A0) im Vorfeld ausgedruckt und auf eine Pinnwand geheftet werden.
Zusätzlich werden benötigt:

Beamer und Laptop

Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber
et al., 2007)

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben

Farbige Klebepunkte in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer

Materialien für ausgewählte Methoden
o Übung „Britisches Parlament“
a) Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen
b) 1 vorbereitete, große Memokarte (rot): contra PEF
c) 1 vorbereitete, große Memokarte (grün): pro PEF
d) Memokarten in ausreichender Menge (rot/grün)

ggf. Musik für den Seminarbeginn und die Pausen
23
Phasierung
24
Phasierung
U
Phase
E
1 Einstieg
2 Erarbeitung/
Problemstellung
Ergebnissicherung/
Vertiefung
Erarbeitung
3 Ergebnissicherung/
Vertiefung
4 Erarbeitung
Ergebnissicherung/
Transfer
5 Schluss
Inhalte/Ziele
Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
1.1. Begrüßung
1.2. Kennenlernen (Übung)
1.3. Überblick über das Seminar
Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.1. Hintergrund
2.2. Modelle der Entscheidungsfindung
2.3. PEF - Definition
2.4. PEF - Effektivität
2.5. PEF - Wann und für Wen
2.6. PEF - Übung „Britisches Parlament“
a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF
b) Zusammentragen im Plenum
c) Fachdiskussion im Plenum
2.7. PEF - Schritt für Schritt
a) Prozess der PEF
b) Handlungsschritte 1-9
c) Formulierungsbeispiele
2.8. Zusammenfassung
Pause
PEF im Patientengespräch
3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im
medizinischen Entscheidungsprozess“
3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel
3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel
Pause
Transfer in den Alltag
4.1. Was sind gute Ziele?
4.2. Zielformulierung - Übung
4.3. Ziele für zu Hause - Transfer
a) Einzelarbeit
b) Vorstellung im Plenum (Blitzlicht)
Evaluation, Ausblick, Abschluss
5.1. Evaluation
5.2. Ausblick
5.3. Verabschiedung der Teilnehmer
Zeitpuffer
Dauer/
Min
Summe/h
5
20
5
0.30
5
10
5
5
5
1.00
35
1.35
15
5
1.55
30
2.25
25
25
60
4.15
30
4.45
5
15
5.05
10
15
5.30
5
5
5
5.45
0.15
6.00
Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung
Vor Seminarbeginn
Vor Seminarbeginn
Eine frühzeitige und sorgfältige Planung des Seminars ist für einen erfolgreichen Verlauf zentral (Schmidt, 2009b). Folgende Punkte sollten dabei berücksichtigt werden:
Analyse der Rahmenbedingungen

Seminarraum
o Größe, Helligkeit, Geräuschpegel, Beheizbarkeit
o Ausgestaltung, Medien, Bestuhlung
o Reservation, Zugang, Ansprechpartner

Verpflegungsangebot
Gestaltung des Lernumfeldes
Herstellung einer angenehmen Lernatmosphäre durch:

Angenehme Temperatur, frische Luft, ruhige Umgebung

Getränke, Verpflegung, Servietten, Blumen

Hintergrundmusik zur Begrüßung und in den Pausen

Namensschilder
Vorbereitung und Bereitstellung von Medien und Materialien

Überprüfung der Funktionalität der Medien

Vorbereitung und Gestaltung der Flipchart Poster

Handouts in ausreichender Menge

Bereitlegen der Arbeitsblätter, Stifte, Namensschilder, usw.
Die Vorbereitung des Raumes sowie die Bereitstellung aller Medien und Materialien
sollte vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer abgeschlossen sein. Dies ermöglicht
eine bewusste Kontaktaufnahme zu den nach und nach eintreffenden Teilnehmern
(Schmidt, 2009b) und unterstützt ein teilnehmerorientiertes sowie wertschätzendes
Klima.
25
Vor Seminarbeginn
Anmerkung
Die Gestaltung der Begrüßungsphase kann individuell gestaltet werden. In der Praxis
hat sich die Vorbereitung eines „Begrüßungsplakates“, das sowohl den Namen des
Seminars als auch des Kursleiters enthält, bewährt (Schmidt, 2009b). Es trägt, ebenso wie leise Hintergrundmusik oder ein Kaffee zur Begrüßung, zur Herstellung einer
angenehmen Atmosphäre bei.
26
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze der Einstiegsphase
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
1.1. Begrüßung

Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass sie willkommen sind und
sich wohl fühlen.
 sich mit dem Kursleiter, den übrigen
Teilnehmern und den Räumlichkeiten
vertraut machen.
 Sicherheit gewinnen.
 zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.
5
 wissen, dass Fragen erwünscht sind.
1.2. Kennenlernen

Die Teilnehmer sollen…

 sich als Gruppe kennenlernen.
 miteinander in Kontakt kommen.
 von Ihren Vorkenntnissen und bisherigen Erfahrungen mit PEF berichten.
20
1.3. Überblick über das Seminar

Die Teilnehmer sollen…

 einen Überblick über das Seminar
bekommen.
 sich orientieren und auf das Seminar
einlassen können.
 sich im Handout zum Seminar Notizen
5
machen können.
Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1
Einführende Worte
Einführende Worte
Übung zum Kennenlernen
Einführende Worte
Präsentation
27
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
1.1. Begrüßung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen.
 sich mit dem Kursleiter, den übrigen Teilnehmern und den
Räumlichkeiten vertraut machen.
 Sicherheit gewinnen.
 zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.
 wissen, dass Fragen erwünscht sind.
 Begrüßung der Teilnehmer
 Vorstellung des Kursleiters
 Einführende Worte
 Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“
 1 Teilnehmerliste (s. Anhang 1)
 1 Stift
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung
Durchführung
Der Kursleiter begrüßt die Anwesenden, stellt einen guten Kontakt zu allen Teilnehmern (TN) her und stellt sich mit Namen und Beruf vor. Die Teilnehmerliste wurde
bereits im Vorfeld ausgefüllt.
 Guten Morgen und herzlich Willkommen zum Seminar „Fit für PEF“! Ich freue
mich, dass Sie da sind! Ich möchte mich zunächst vorstellen. Mein Name ist
(…), ich bin von Beruf (…) und habe mich im Rahmen von (…) in den letzten
Jahren intensiv mit dem Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
auseinandergesetzt.
 Damit Sie für sich den größtmöglichen Nutzen aus dem Seminar ziehen können, ist es für mich sehr wichtig, dass Sie Ihre Fragen, die sich im Laufe des
Seminars entwickeln, gleich ansprechen. Ich freue mich, wenn wir alle voneinander profitieren, indem wir gemeinsam die einzelnen Themen erarbeiten
und Sie Ihre bisherigen Erfahrungen, Ideen und konkreten Beispiele aus Ihrem Alltag mit in das Seminar einbringen.
28
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
Herzlich Willkommen zum
Seminar „Fit für PEF“
mit
(Name des Kursleiters)
Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“
Anmerkung
Der Einstieg in ein Seminar ist der erste Teil eines aufeinander aufbauenden und
zusammenhängenden Lernprozesses (Lauper, 2008), der in einem zeitlich begrenzten Rahmen von maximal 30 Minuten dazu dient (Langmaack & Braune-Krickau,
2010):

das Interesse, die Neugierde, das Problembewusstsein und die Verantwortungsbereitschaft der Teilnehmer zu wecken

die Motivation zu fördern, Orientierung herzustellen und ein „Ankommen“ zu
ermöglichen

einen Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen zu erhalten

zur zentralen Fragestellung hinzuführen und ein zielorientiertes Vorgehen zu
fokussieren

Erfahrungen, Vorwissen und Bedürfnisse der Teilnehmer zu erfassen, sichtbar
zu machen und mit den neu zu erarbeitenden Inhalten zu vernetzen

das „Anders sein“ der anderen Teilnehmer durch Entdecken von Besonderheiten und Gemeinsamkeiten wertzuschätzen

Strukturierungshilfen anzubieten und ein förderliches Lernklima herzustellen
Bei der Wahl der folgenden Einstiegsmethoden wurden zum Handeln aktivierende
Methoden systematisch variiert, um die darauf folgenden Prozesse der Wissenskonstruktion einzuleiten und zu intensivieren (Hüther, 2010).
29
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
1.2. Kennenlernen
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 sich als Gruppe kennenlernen.
 miteinander in Kontakt kommen.
 von Ihren Vorkenntnissen und bisherigen Erfahrungen
mit PEF berichten.
 Kennenlernen, „Ankommen“
 Mobilisierung und Aktivierung des Vorwissens
 Einführende Worte
 Übung zum Kennenlernen: „Postkarten-Methode“
(Schmidt, 2009b, S. 26)
 Namensschilder (Kreppband, Papier…)
 Dicke Stifte zum Beschriften
 Flipchart Poster „Kennenlernen“
 ca. 40 Postkarten mit unterschiedlichen Motiven
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
20 Minuten
Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen
Durchführung
Der Kursleiter breitet die Postkarten in der Mitte des Stuhlkreises aus und leitet die
Vorstellungsrunde ein.
 Sie haben sich vielleicht schon gefragt, was die Postkarten hier in der Mitte zu
bedeuten haben. Ich möchte Sie bitten, sich die Karten nun näher anzusehen
und diejenige davon auszuwählen, die Sie in Bezug auf unser heutiges Thema
„Patientenorientierung“ am meisten anspricht.
Nachdem alle Anwesenden die für sie passende Postkarte ausgewählt haben,
schlägt der Kursleiter das Flipchart Poster „Kennenlernen“ (s. Abb. 3) auf und beginnt, sich selbst anhand der Fragen vorzustellen.
 Ich fange einfach einmal an. Da Sie meinen Namen und Beruf bereits kennen,
erzähle ich Ihnen gleich, warum ich dieses Motiv ausgewählt habe. Die Darstellung (…) erinnert mich an folgendes Erlebnis: (…). Ich finde an diesem
Thema besonders spannend, dass (…).
Im Anschluss daran werden die Teilnehmer aufgefordert, dies in ähnlicher Weise zu
tun.
30
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
 Ich bin sehr neugierig, welche Karte Sie ausgewählt haben und welche Gedanken Sie damit verbinden. Ich möchte Sie nun bitten, sich ebenfalls anhand
dieser Fragen vorzustellen. Wer möchte anfangen? (…).
Kennenlernen

Ich heiße…

Mein Beruf ist…

Ich habe dieses Bild
gewählt, weil…

Mich reizt an diesem
Thema…
Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“
Anschließend werden die Teilnehmer gebeten, ihre Namen auf Kreppbandstreifen zu
schreiben und sichtbar an ihre Kleidung zu heften.
 Das waren jetzt viele neue Namen auf einmal. Um unserem Namengedächtnis
etwas zu helfen, bitte ich Sie nun, Ihre Namen auf einen Streifen Kreppband
zu schreiben und sichtbar an Ihre Kleidung zu heften. (…).
Anschließend leitet der Kursleiter zur Seminarübersicht über.
Anmerkung
Indem der Kursleiter die Vorstellungsrunde beginnt, fungiert er als Modell und kann
damit die Länge der Vorstellungsrunde maßgeblich mit beeinflussen. Durch eine Integration persönlicher Elemente aus seinem Alltag trägt er zur Öffnung der Teilnehmer bei. Durch das Erfahren von Vorwissen und bisherigen Erfahrungen der Teilnehmer wird ein teilnehmerorientiertes Vorgehen gewährleistet. Um ausreichend
Wahlmöglichkeiten für alle Teilnehmer zu gewährleisten, sollten bei 12 Teilnehmern
ungefähr 40 Postkarten unterschiedlichster Motive zur Verfügung stehen (Schmidt,
2009b).
31
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
1.3. Überblick über das Seminar
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 einen Überblick über das Seminar bekommen.
 sich orientieren und auf das Seminar einlassen können.
 sich im Handout zum Seminar Notizen machen können.
 Vorstellung der zentralen Seminarinhalte der Module 1 und 2
 Organisatorisches (Pausengestaltung, Toiletten, Handyregelung,…)
 Verteilen des Handouts zu Modul 1
 Einführende Worte
 Präsentation
 Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
(2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet)
 1 Pinnwand, Pins
 1 Handout zu Modul 1/TN
 1Stift/TN
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar
Durchführung
Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte beider Seminartage vor. Er
klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 1.
 Bevor wir mit dem eigentlichen Thema starten, möchte ich Ihnen zunächst
vorstellen, wie wir die zwei Seminartage miteinander gestalten werden. Auf
dem folgenden Plakat sind die zentralen Inhalte und die jeweiligen Zeiten abgebildet. Wir werden jeweils von
bis
Uhr hier in diesem Raum arbeiten
und zwischendurch immer wieder kurze Pausen machen. Das Plakat bleibt
während der gesamten Zeit hier hängen. Dieser Pfeil ist beweglich und verdeutlicht uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden. Kann es jeder von
Ihnen lesen? (…).
 Wie Sie hier sehen können, werden wir uns heute intensiv mit dem Thema
„Externe Partizipation“ auseinandersetzen. Ich werde Ihnen zunächst etwas
Hintergrundinformation vermitteln und drei theoretische Modelle der Entscheidungsfindung vorstellen. Im Anschluss daran werden wir uns intensiv mit dem
„Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“, oder kürzer: „PEF“, beschäftigen. Wir werden uns ansehen, was sich hinter dem Begriff verbirgt,
32
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
wann und für wen PEF geeignet ist und wie PEF ganz konkret im Patientengespräch umgesetzt werden kann. Damit Sie möglichst viele Anregungen für
Ihren Praxisalltag mit nach Hause nehmen können, werden wir in verschiedenen Übungen ausprobieren, wie der Transfer in Ihren persönlichen Alltag gelingen kann. Da Sie alle unterschiedliche Vorerfahrungen und Bedürfnisse
mitbringen, werden Sie am Ende des Seminars Gelegenheit dazu haben, Ihre
persönlichen Ziele für zu Hause zu formulieren.
Tag 1: Externe Partizipation
Tag 2: Interne Partizipation
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung
__ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1
__ Uhr Übung
__ Uhr Ihre Fragen
Pause
Pause
__ Uhr Das „Modell der Partizipativen
Entscheidungsfindung“
__ Uhr Das „Modell der interprofessionellen
internen und externen Partizipation“
__ Uhr PEF - Schritt für Schritt
__ Uhr Koordination, Kommunikation und
Kooperation im Team
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
Pause
Pause
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
__ Uhr Seminarende
__ Uhr Seminarende
Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere)
 Am zweiten Seminartag (Datum, Ort, Uhrzeit) steht die sogenannte „Interne
Partizipation“ im Mittelpunkt. Wir werden uns an diesem Tag mit den Kommunikationsstrukturen innerhalb einer Klinik und eines Behandlerteams auseinandersetzen und förderliche Bedingungen sowie Verbesserungsmöglichkeiten herausarbeiten.
 Damit Sie sich Notizen machen können, teile ich Ihnen nun ein Handout zum
Seminar aus. Neben den PowerPoint-Folien finden Sie auf der letzten Seite
Platz für Ihre Notizen.
 Bevor wir richtig starten, möchte ich noch einige organisatorische Dinge ansprechen. Wir werden regelmäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate,
als Raucher- oder Bewegungspausen nutzen können. Toiletten befinden sich
33
1. Begrüßung, Kennenlernen, Überblick
(…). Auf den hinteren Tischen finden Sie Getränke und Obst, von denen Sie
sich auch gerne zwischendrin etwas holen können. Abschließend ist mir noch
folgende Handyregelung wichtig: (…).
Anmerkung
Um die Zusammengehörigkeit beider Module zu verdeutlichen, empfiehlt es sich, den
Ablauf des gesamten Seminars und dessen zentrale Inhalte in einer Übersicht zu
präsentieren. Die stetige Präsenz der Plakate trägt zur notwendigen Transparenz
und Orientierung der Teilnehmer bei, die durch einen beweglichen Pfeil (z.B. Magnet
oder Wäscheklammer) visuell unterstützt werden kann. Der Pfeil sollte während der
Veranstaltung regelmäßig - dem Inhalt entsprechend - verschoben werden. Für den
Kursleiter stellt das Plakat eine Hilfe zur Einhaltung der vorgesehenen Inhalte und
des Zeitrahmens dar. Das Handout dient der Bearbeitung während des Seminars,
der Festigung zentraler Inhalte und der Verschriftlichung aufkommender Fragen.
34
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
35
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung des Konzepts
der Partizipativen Entscheidungsfindung (PEF)
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen

2.1. Hintergrund

Die Teilnehmer sollen…
 wissen, dass sich das Rollenverständnis
von Arzt und Patient verändert hat.
 Patienten zunehmend in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden möchten.
 Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung
verpflichtet sind.
 wissen, dass „Patientenorientierung“ rechtlich verankert ist und als Maßnahme zur
Qualitätssicherung gefordert wird.
 reflektieren, dass chronisch Kranke ein hohes Maß an Wissen und Fähigkeiten benötigen, um ihre Erkrankung im Alltag selbstständig zu managen.
 Fachwissen erwerben.
5

2.2. Modelle der Entscheidungsfindung

Die Teilnehmer sollen…
 das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Partizipa- 
tiven Entscheidungsfindung“ als Modelle
der medizinischen Entscheidungsfindung
kennenlernen und Unterschiede herausarbeiten.
 erfahren, dass sich diese auf einem Kontinuum abbilden lassen.
 die Bedeutung der Information der drei Mo10
delle differenzieren können.

2.3. PEF - Definition

Die Teilnehmer sollen…
 die Definition der PEF nach Härter (2004)
kennen.
 wissen, durch welche Merkmale PEF gekennzeichnet ist.
5
Lehrvortrag
Präsentation
Zuruffrage
Lehrgespräch:
fragend-entwickelnd
Präsentation
Lehrvortrag
Präsentation
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung

2.4. PEF - Effektivität

Die Teilnehmer sollen…
 wissen, dass die Effektivität der PEF als
wissenschaftlich belegt angesehen werden
kann.
 die positiven Effekte der PEF in einer Übersicht vermittelt bekommen.
 die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene
Praxis antizipieren.
5
Lehrvortrag
Präsentation

2.5. PEF - Wann und für Wen

Die Teilnehmer sollen…
 Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch
nach Partizipation beeinflussen können,
kennen.

 für Grenzen des Anwendungsbereichs der
PEF sensibilisiert werden.
5
Zuruffrage
Lehrgespräch:
darstellendentwickelnd
Präsentation

2.6. PEF - Übung
Die Teilnehmer sollen…
 im Rahmen der Übung „Britisches Parla- 
ment“ Argumente für und gegen PEF sammeln.
 sich für einen Perspektivenwechsel öffnen
und Alternativen zulassen.
 sich im Plenum über die gefundenen Argu35
mente austauschen.
Streitgespräch:
Debatte
Fachdiskussion im
Plenum

2.7. PEF - Schritt für Schritt

Die Teilnehmer sollen…
 die neun Handlungsschritte der PEF und
deren Funktionen kennenlernen sowie in
haltlich differenzieren können.
 mögliche Formulierungen für die einzelnen
Handlungsschritte kennenlernen.
15
Zuruffrage
Lehrgespräch:
darstellendentwickelnd
Präsentation

2.8. Zusammenfassung
Die Teilnehmer sollen…
 die theoretischen Inhalte zur PEF im Rah- 
men einer Zusammenfassung reflektieren 
und vertiefen.
 die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen.
 eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der
neun Handlungsschritte der PEF erhalten.
5
PAUSE
Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1
36
Lehrgespräch:
fragend-entwickelnd
Wiederholung
Zusammenfassung
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.1. Hintergrund
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Teilnehmer sollen…
 wissen, dass sich das Rollenverständnis von Arzt und Patient
verändert hat.
 Patienten zunehmend in Entscheidungsfindungsprozesse
einbezogen werden möchten.
 Ärzte per Gesetz zur Patientenaufklärung verpflichtet sind.
 wissen, dass „Patientenorientierung“ rechtlich verankert ist
und als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert wird.
 reflektieren, dass chronisch Kranke ein hohes Maß an Wissen
und Fähigkeiten benötigen, um ihre Erkrankung im Alltag
selbstständig zu managen.
 Fachwissen erwerben.
 Veränderung des Rollenverständnisses von Arzt und Patient
 Gesetzlicher Hintergrund
 Patientenorientierung als Instrument zur Qualitätssicherung
 Lehrvortrag
 Präsentation
 Folie „Warum PEF?“
 Beamer, Laptop

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund
Durchführung
Zur Unterstreichung des Nutzens der PEF in der medizinischen Praxis vermittelt der
Kursleiter zentrale Hintergrundinformationen aus mehreren Perspektiven.
 Ich möchte Ihnen zunächst einige Hintergrundinformationen vorstellen, die dafür sprechen, das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung in den klinischen Alltag zu integrieren. Für die Umsetzung der PEF gibt es mehrere
Gründe.
 Durch den Fortschritt in der Medizin und der generell steigenden Lebenserwartung nehmen chronische Erkrankungen seit Jahren kontinuierlich zu (Robert-Koch-Institut, 2012). Diese Fortschritte ermöglichen aber auch, dass zur
Behandlung chronischer Erkrankungen oft mehrere Alternativen zur Verfügung
stehen, deren Vor- und Nachteile im gemeinsamen Gespräch zwischen Arzt
und Patient dargelegt und diskutiert werden müssen.
37
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 5: Folie „Warum
PEF?“
 Das Rollenverständnis zwischen Arzt und Patient hat sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Auf der einen Seite stehen Patienten, die immer
häufiger in medizinische Entscheidungsprozesse einbezogen werden möchten
(Neuderth et al., 2006) und über den veränderten Zugang zu den „neuen Medien“ auch häufig gut über ihre Erkrankung und Behandlungsmöglichkeiten informiert sind. Auf der anderen Seite stehen Ärzte, die per Gesetz dazu verpflichtet sind, ihre Patienten über Behandlungsmöglichkeiten und Risiken in
allgemeinverständlicher Sprache aufzuklären (Deutsche Gesellschaft für Kassenarztrecht, 2010).
 Von politischer Seite wurde das Recht der Patienten nach Information, Aufklärung und Beteiligung in den letzten 15 Jahren deutlich gestärkt. So ist u.a. das
Patientenrecht nach Information seit dem Jahr 2001 im Sozialgesetzbuch
festgeschrieben (Sozialgesetzbuch (SGB) – Neuntes Buch (IX), 2001; Bundesministerium für Gesundheit & Bundesministerium der Justiz, 2007). Im
gleichen Jahr wurden „Gemeinsame Empfehlungen der Spitzenverbände der
Krankenkassen zur Förderung und Durchführung von Patientenschulungen
auf der Grundlage von § 43 Nr. 2 SGB V“ rechtlich verankert (Spitzenverband
der gesetzlichen Krankenkassen, 2008). Seit dem Jahr 2003 haben Organisationen, die auf Bundesebene die Interessen von chronisch kranken und behinderten Menschen in Deutschland wahrnehmen (Sozialgesetzbuch (SGB) Fünftes Buch, § 140f, 2004), ein Mitberatungs- und Antragsrecht im sogenannten „Gemeinsamen Bundesausschuss“ erhalten (Gemeinsamer Bundesausschuss, 2012). Seit dem Jahr 2004 können sich Patienten mit ihren persönlichen Anliegen direkt an den sogenannten „Patientenbeauftragten“ der
Bundesregierung wenden (Patientenbeauftragter der Bundesregierung, 2012).
Die Verabschiedung eines „Patientenrechtegesetzes“ wird noch für dieses
Jahr (2012) erwartet (Bundesministerium der Justiz & Bundesministerium für
Gesundheit, 2012).
38
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
 Auch von den Trägern der Rehabilitation wird der Nachweis einer Patientenund Mitarbeiterorientierung als Maßnahme zur Qualitätssicherung gefordert
(Sozialgesetzbuch (SGB) - Fünftes Buch (V), § 135 ff, 2004). Ergänzend dazu
fördert der Spitzenverband Bund der Krankenkassen „(…) Einrichtungen, die
Patientinnen und Patienten in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen
Fragen qualitätsgesichert (…) informieren und beraten, mit dem Ziel, die Patientenorientierung im Gesundheitswesen zu stärken (…)“ (Sozialgesetzbuch
(SGB) – Fünftes Buch (V), § 65a, 2004).
Anmerkung
Eine Begrenzung dieses Theorieblocks auf 5 Minuten ist völlig ausreichend. Die
übersichtsartige Vermittlung der Hintergrundinformation verdeutlicht den Paradigmenwechsel der letzten Jahre im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Das zentrale
Ziel der Stärkung von Souveränität und Teilhabebefähigung der zumeist chronisch
Kranken unterstreicht die zunehmende Bedeutung der Umsetzung und Integration
der PEF in die medizinische Rehabilitation. Das Ziel jeglicher Therapie besteht darin,
den Rehabilitanden die notwendigen Fertigkeiten und Fähigkeiten zur Stärkung eines
eigenverantwortlichen Umgangs mit ihrer Erkrankung zu vermitteln (Faller, 2003).
39
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.2. Modelle der Entscheidungsfindung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 das „Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und
das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ als Modelle der medizinischen Entscheidungsfindung kennenlernen
und Unterschiede herausarbeiten.
 erfahren, dass sich diese auf einem Kontinuum abbilden lassen.
 die Bedeutung der Information der drei Modelle differenzieren
können.
 Modelle der Entscheidungsfindung: „Paternalistisches Modell“,
„Informationsmodell“, „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“
 Abfragen und Integration von Vorwissen und Erfahrungen der
Teilnehmer
 Bedeutung der Patientenautonomie und Information als zentrale Unterscheidungskriterien
 Zuruffrage
 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236)
 Präsentation
 Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“
 Folie „Bedeutung der Information in den Modellen
der Entscheidungsfindung“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
10 Minuten
Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung
Durchführung
Der Kursleiter erfasst mittels einer Zuruffrage bereits vorhandenes Wissen und Vorerfahrungen der Teilnehmer und arbeitet mit diesen die zentralen Unterscheidungskriterien „Patientenautonomie“ und „Bedeutung der Information“ anhand der drei Modelle der Entscheidungsfindung heraus.
 Es gibt mehrere Modelle der Entscheidungsfindung. Welche Modelle kennen
Sie bereits? (…).
→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren
40
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
 Ich stelle Ihnen nun drei zentrale Modelle der Entscheidungsfindung vor: das
„Paternalistische Modell“, das „Informationsmodell“ und das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“. In englischsprachigen Ländern ist das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung unter dem Namen „Shared decision making“ bekannt. Die drei Modelle sind auf der folgenden Abbildung (s.
Abb. 6) auf einem Kontinuum vereinfacht dargestellt: links befindet sich das
„Paternalistische Modell“, rechts das „Informationsmodell“ und in der Mitte
„PEF“.
Abbildung 6: Folie „Modelle
der Entscheidungsfindung“
 Welche Gemeinsamkeiten oder Unterschiede zwischen den Modellen können
Sie anhand dieser Grafik erkennen?
→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren
 Die Modelle unterscheiden sich anhand zweier zentraler Kriterien: der Patientenautonomie und der Art des Informationsflusses zwischen Arzt und Patient.
Während der Arzt im „Paternalistischen Modell“ die alleinige Verantwortung für
die getroffene Entscheidung trägt, übernimmt diese im „Informationsmodell“
der Patient. Im „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird die Verantwortung von Arzt und Patient gemeinsam getragen. Die von links nach
rechts zunehmende Patientenautonomie ist durch den unteren Pfeil gekennzeichnet.
Der Kursleiter stellt die zentralen Unterschiede der drei Modelle in Bezug auf das
zweite Kriterium „Information“ anhand einer Tabelle (s. Abb. 7) vor.
 Neben der Patientenautonomie stellt der Informationsfluss das zweite wichtige
Unterscheidungskriterium zwischen den Modellen dar. Die zentralen Unterschiede sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst: (…).
41
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 7: Folie „Bedeutung
der Information in den Modellen der Entscheidungsfindung“
 Das „Paternalistische Modell“ entspricht dem traditionellen Rollenverständnis
der Arzt-Patient-Beziehung. Der Arzt wählt aufgrund seines derzeitigen Wissens die bestmögliche Behandlung für den Patienten aus, informiert ihn darüber und vermittelt ihm die zur Therapieumsetzung notwendige Information.
Der Patient bleibt weitgehend passiv, die Information ist auf medizinisches
Fachwissen begrenzt (Coulter, 1999). Die Verantwortung für die getroffene
medizinische Entscheidung übernimmt in erster Linie der Arzt (Bieber et al.,
2007; Simon, Loh & Härter, 2007).
 Im „Informations- oder Autonomiemodell“ der medizinischen Entscheidungsfindung teilt der Arzt dem Patienten alle notwendigen Informationen zu den
vorhandenen Behandlungsoptionen mit. Dieser wählt aus den dargestellten
Möglichkeiten diejenige Behandlung aus, die nach seiner Meinung für ihn angemessen ist und seinen Präferenzen entspricht. Die Verantwortung für die
getroffene medizinische Entscheidung übernimmt damit in erster Linie der Patient (Charles, Gafni & Whelan, 1999).
 Das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nimmt in Bezug auf die
anderen beiden Modelle eine Mittelstellung ein. Die Informationen fließen
wechselseitig zwischen Arzt und Patient hin und her und sind nicht auf medizinische Fakten begrenzt. Es werden auch persönliche Informationen des Patienten an den Arzt weitergegeben und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Die Verantwortung für die getroffene Entscheidung wird von Arzt und
Patient gemeinsam getragen (Bieber et al., 2007; Simon et al., 2007).
Der Kursleiter beantwortet abschließende Fragen und macht auf die Modifikation des
Begriffs „Arzt“ durch „Behandler“ aufmerksam.
42
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
 Wir werden uns im weiteren Verlauf des Seminars mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ noch intensiv auseinandersetzen. Das „Paternalistische Modell“ und das „Informationsmodell“ sind jetzt nicht mehr Gegenstand dieses Seminars. Haben Sie zu den beiden Modellen noch abschließende Fragen? (…).
 Wie Ihnen vielleicht aufgefallen ist, wurde bisher ausschließlich die ArztPatient-Interaktion fokussiert. Zentral in diesem Seminar ist die Erweiterung
des „Konzepts der Partizipativen Entscheidungsfindung“ auf alle Gesundheitsfachberufe, die in der medizinischen Rehabilitation in der Patientenversorgung
tätig sind. Aus diesem Grund wird im Folgenden der Begriff „Arzt“ durch „Behandler“ ersetzt.
Anmerkung
Mit dem „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wird ein gleichberechtigtes Zusammenarbeiten zwischen Behandler und Patient ermöglicht. Der
Behandler stellt die Therapiemöglichkeiten nach dem aktuellen Stand der evidenzbasierten Medizin vor und bringt seine eigenen Werte, Einstellungen und Erfahrungen
mit ein. Der Patient verdeutlicht als Experte seiner Erkrankung seine derzeitigen Bedürfnisse, Werte, Einstellungen und Erfahrungen im Hinblick auf seinen individuellen
Alltag. Auf Basis dieses Informationsaustausches werden Optionen generiert und die
für den Patienten individuell bestmögliche Entscheidung getroffen (Bieber et al.,
2007).
Literatur
Weiterführende Literatur zu „evidenzbasierter Medizin“ finden Sie unter:

Medizin Evidenz.
Online verfügbar unter: http://www.medizin-evidenz.de/ [Zugriff: 26.08.2012].

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V.
Online verfügbar unter: http://www.ebm-netzwerk.de/ [Zugriff: 26.08.2012].

Das deutsche Cochrane Zentrum des Universitätsklinikums Freiburg.
Online verfügbar unter: http://www.cochrane.de/de/ebm [Zugriff: 26.08.2012].
43
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.3. PEF - Definition
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die Definition der PEF nach Härter (2004) kennen.
 wissen, durch welche Merkmale PEF gekennzeichnet ist.
 Merkmale der PEF
 Lehrvortrag
 Präsentation
 Folie „Was ist PEF?“
 Folie „Merkmale der PEF“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition
Durchführung
Der Kursleiter vermittelt Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte und
Definition der PEF und stellt deren zentralen Merkmale vor.
 Das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ wurde erstmals in den
90-er Jahren durch eine kanadische Forschergruppe theoretisch fundiert
(Charles et al., 1997, 1999) und nimmt seit Jahren an Bedeutung zu (Badura,
2005). Im Rahmen eines Forschungsprojektes (Härter, 2004) wurde die ursprüngliche englische Definition (Charles et al., 1997, 1999) für den deutschen
Sprachraum modifiziert. Demnach wird PEF definiert als: (…).
Abbildung 8: Folie „Was ist
PEF?“
44
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
 Ferner wurden folgende sechs Kernmerkmale formuliert: (…).
Abbildung 9: Folie „Merkmale
der PEF“
 Zusammenfassend ist PEF also dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei Personen in einem wechselseitigen Informationsaustausch gleichberechtigt und aktiv am Entscheidungsfindungsprozess beteiligt sind sowie beide für
die getroffene Entscheidung Verantwortung übernehmen (Härter, 2004; Giersdorf et al., 2004).
Anmerkung
Im Rahmen des Förderschwerpunktes „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ des Bundesministeriums für Gesundheit (2001-2005) wurde die
Implementierung der PEF in zehn Modellprojekten unterschiedlicher Indikationsgebiete unterstützt (Simon et al., 2007). In einem mehrstufigen Konsensprozess wurden neben der deutschen Definition der PEF allgemeingültige Kernmerkmale und
Prozessschritte erarbeitet. Ergänzend dazu wurde ein deutschsprachiges Instrument
zur Messung der PEF (PEF-FB; Giersdorf et al., 2004; Simon et al., 2006) in einem
theoriegeleiteten Verfahren entwickelt. Dieses liegt mittlerweile in einer revidierten
und validierten 9-Item-Fassung (PEF-FB-9) vor (Kriston et al., 2010; Scholl, Kriston &
Härter, 2011).
Auch in den letzten Jahren wurden zahlreiche Forschungsvorhaben zu den Themenschwerpunkten „Patienteninformation“, „Patientenschulung“, „Nachsorge“ und „Partizipative Entscheidungsfindung“ durch die Bundesministerien für Bildung und Forschung, Gesundheit sowie Arbeit und Soziales, der Deutschen Rentenversicherung
45
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Bund, den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen und dem Verband der
privaten Krankenversicherung e.V. unterstützt (Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung, 2012).
Literatur
Weiterführende Literatur zu den genannten Förderschwerpunkten finden Sie unter:

Förderschwerpunkt „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“.
Online verfügbar unter: http://www.patient-als-partner.de/ [Zugriff: 30.05.2012].

Förderschwerpunkt zur versorgungsnahen Forschung, Chronische Krankheiten und Patientenorientierung.
Online verfügbar unter:
http://www.forschung-patientenorientierung.de/index.php/home/einleitung.html
[Zugriff: 28.05.2012].
46
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.4. PEF - Effektivität
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Teilnehmer sollen…
 wissen, dass die Effektivität der PEF als wissenschaftlich belegt angesehen werden kann.
 die positiven Effekte der PEF in einer Übersicht vermittelt
bekommen.
 die Sinnhaftigkeit der PEF für die eigene Praxis antizipieren.
 Effektivität der PEF
 Darstellung zentraler Studienergebnisse
 Lehrvortrag
 Präsentation
 Folie „Effektivität der PEF“
 Beamer, Laptop

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität
Durchführung
Der Kursleiter stellt zentrale Forschungsergebnisse zur Effektivität einer guten ArztPatient-Beziehung und der PEF in einer Übersicht dar.
 Studienergebnisse zeigen, dass eine gute Arzt-Patient-Beziehung auf Patientenseite nicht nur subjektiv wahrgenommene psychosoziale Kriterien wie Lebensqualität, Depression oder Angst, sondern auch objektive medizinische
Kriterien wie eine Verminderung von Symptomen oder eine Senkung von
Blutdruck- und Blutzucker positiv beeinflussen kann (Di Blasi et al., 2001; Arora, 2003; Stewart, 1995; Stewart et al., 2000; Neumann et al., 2008).
 Die Anzahl der Studien zur PEF sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen (Simon et al., 2007). Es konnten mittlerweile viele positive Effekte für
die Patienten, aber auch für die Behandler nachgewiesen werden. Die wichtigsten Effekte der PEF sind auf der nächsten Folie (s. Abb. 10) zusammengefasst:
47
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 10: Folie „Effektivität
der PEF“
 Als positive Effekte der PEF werden neben physiologischen Ergebnisparametern - wie einer verminderten Symptomatik oder einer verbesserten funktionalen Kapazität und Schmerzkontrolle - auch positive Effekte hinsichtlich der
psychischen Gesundheit genannt (Stewart, 1995; Faller, 2003; Scheibler et
al., 2003). Weitere Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Zufriedenheit, Compliance und Behandlungsakzeptanz der Patienten (Farin, 2010), eine
Zunahme des Alltagstransfers (Scheibler et al., 2003; Faller, 2003) und der
Lebensqualität sowie eine Verringerung von Entscheidungskonflikten und
Angst (Simon et al., 2008). Ergänzend dazu wird von einer Verbesserung der
Arzt-Patient-Kommunikation, der Risikowahrnehmung und des Wissens der
Patienten berichtet (Loh et al., 2007b).
 Auf Behandlerseite wird von einer Zunahme der Zufriedenheit mit dem Patientenkontakt, des Austausches patientenrelevanter Informationen, der in Erwägung gezogenen Behandlungsoptionen sowie einer allgemein verbesserten
Kommunikationsstruktur im Team berichtet (u.a. Frosch & Kaplan, 1999; Bieber et al., 2007).
48
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.5. PEF - Wann und für Wen
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 Einflussfaktoren, die den Patientenwunsch nach Partizipation
beeinflussen können, kennen.
 für Grenzen des Anwendungsbereichs der PEF sensibilisiert
werden.
 Grenzen der PEF
 Einflussfaktoren auf den Patientenwunsch nach Partizipation
 Zuruffrage
 Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd
 Präsentation
 Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher Patienten“
 Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen
Durchführung
Der Kursleiter weist die Teilnehmer darauf hin, dass PEF nicht für jede Situation geeignet ist und der Wunsch nach Partizipation von mehreren Faktoren beeinflusst
wird.
 Ich habe Ihnen gerade von den vielen positiven Effekten durch PEF berichtet,
die im Rahmen von Studien nachgewiesen werden konnten. Aber, was denken Sie: möchten überhaupt alle Patienten in Entscheidungen, die ihre medizinische Behandlung betreffen, einbezogen werden?
→ sammeln, ohne zu diskutieren
 Ich möchte Ihnen zu dieser Frage Ergebnisse einer großen, europäischen
Vergleichsstudie aus dem Jahr 2002 vorstellen. Deren Ziel war es, die Präferenzen und Bedürfnisse von Patienten zu erfassen, um über die zukünftige
Gestaltung des Gesundheitswesens zu diskutieren (Coulter & Magee, 2003).
Es wurden insgesamt 8115 Personen über 16 Jahre aus acht europäischen
Ländern danach befragt, welches Modell der medizinischen Entscheidungsfindung sie bei Erkrankungen, bei denen es mehrere Behandlungsmöglichkeiten
gibt, bevorzugen würden. Die Ergebnisse der 1026 befragten Personen aus
Deutschland sind in der folgenden Grafik dargestellt:
49
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 11: Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher Patienten“
 59% der Befragten gaben an, das „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ zu bevorzugen, 29% das „Informationsmodell“ und lediglich 12% das
„Paternalistische Modell“ (Dierks & Seidel, 2005). Die Studie zeigt einerseits,
dass sich die Mehrheit der Patienten aktiv in den medizinischen Entscheidungsprozess einbringen möchte und bereit ist, Verantwortung zu übernehmen. Andererseits zeigt das Ergebnis auch, dass längst nicht alle Patienten in
die Entscheidungsfindung einbezogen werden möchten. Wie Sie auf der
nächsten Folie (s. Abb. 12) sehen können, ist der Patientenwunsch nach Partizipation von mehreren Faktoren abhängig: (…).
Abbildung 12: Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach
Partizipation“
 Studienergebnisse zeigen, dass sich vor allem jüngere Patientinnen mit einem
höheren Bildungsgrad und einem höheren sozioökonomischen Status an einer
Entscheidung beteiligen möchten (Coulter & Magee, 2003; Say et al., 2006).
Der Wunsch nach Partizipation wird von der Art, Schwere und Dauer einer Erkrankung beeinflusst und kann sich im Verlauf der Zeit immer wieder verän-
50
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
dern, so dass der Wunsch nach Partizipation auch immer wieder neu erfragt
werden muss (Scheibler et al., 2003; Farin, 2010). PEF ist jedoch für Krisenund Notfallsituationen nicht geeignet (Loh et al., 2007a).
Anmerkung
Die Anwendung der PEF in der medizinischen Praxis ist grundsätzlich nur für Entscheidungssituationen geeignet, in denen mehrere gleichwertige und möglichst evidenzbasierte Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (Simon et al., 2007).
Durch eine Integration der Bedürfnisse und Präferenzen der Patienten wird über eine
höhere Behandlungsakzeptanz ein höherer Alltagstransfer und letztendlich bessere
Therapieergebnisse erwartet (Faller, 2003). PEF ist für Situationen, an den sich Patienten nicht beteiligen möchten, ebenso wie für Krisen- und Notfallsituationen nicht
geeignet (Loh et al., 2007a).
51
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.6. PEF - Übung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 im Rahmen der Übung „Britisches Parlament“ Argumente für
und gegen PEF sammeln.
 sich für einen Perspektivenwechsel öffnen und Alternativen
zulassen.
 sich im Plenum über die gefundenen Argumente austauschen.
 Pro und contra PEF in der medizinischen Versorgungspraxis
 Übung: „Britisches Parlament“ - Streitgespräch: Debatte
a) Kleingruppenarbeit: pro/contra PEF
b) Zusammentragen im Plenum (Pinnwand)
c) Fachdiskussion im Plenum
 Methode zur Gruppenaufteilung „Bändergruppen“
 Wollbänder in zwei Farben (rot/grün) in einem Säckchen
 1 vorbereitete Memokarte (rot): contra PEF
 1 vorbereitete Memokarte (grün): pro PEF
 Memokarten in zwei Farben (rot/grün)
 Dicke Stifte
 Pinnwand und ausreichend Pins
Sozialform
Kleingruppe
Dauer
Plenum
35 Minuten

Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung
Durchführung
Der Kursleiter leitet zur Übung „Britisches Parlament“ (Schmidt, 2009b) über, in der
Argumente für beziehungsweise gegen PEF gesammelt und diskutiert werden.
 Zusammenfassend kann man also sagen, dass es Gründe gibt, die für eine
Umsetzung der PEF in den medizinischen Alltag sprechen und Gründe, die
dagegen sprechen. Damit das Ganze jetzt nicht zu theoretisch wird, werden
wir nun eine Übung durchführen, in der wir Argumente für und gegen PEF im
Rahmen von medizinischen Entscheidungssituationen sammeln. Dafür teilen
wir die Gruppe erst einmal in zwei gleichgroße Gruppen auf. Ich habe dafür
ein kleines Säckchen vorbereitet, in dem sich rote und grüne Wollfäden befinden. Alle Personen, die einen roten Faden ziehen, bilden die „rote Gruppe“
und alle, die einen grünen Faden ziehen, die „grüne Gruppe“.
52
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Die Gruppe wird mit Hilfe der Methode „Bändergruppen“ in zwei gleichgroße Gruppen aufgeteilt. Bei einer ungeraden Anzahl an Personen enthält eine Gruppe einen
Teilnehmer mehr.
 Die „grüne Gruppe“ sammelt die Argumente, die für PEF sprechen. Die „rote
Gruppe“ die Argumente, die dagegen sprechen. Bitte notieren Sie alles, was
Ihnen dazu einfällt, als Schlagworte auf diese Karten: (…). Die „grüne Gruppe“
auf die grünen Karten und die „rote Gruppe“ auf die roten Karten. Bitte benutzen Sie für jedes Argument eine neue Karte. Lassen Sie Ihrer Fantasie jetzt
ruhig einmal richtig freien Lauf, jedes Argument ist richtig und wichtig! Es kann
sich nun jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie haben 15
Minuten dafür Zeit. Ich bin schon gespannt, was Ihnen alles einfällt!
Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in der jeweiligen Farbe und wird aufgefordert, sich zur Sammlung der Argumente in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach
15 Minuten bittet der Kursleiter die Gruppen in die Mitte zurück und sich, der Sitzordnung des „echten“ Britischen Parlamentes entsprechend, gegenüber voneinander
hinzusetzten. Die beiden Gruppen sollen in der nun folgenden Diskussion versuchen,
die jeweils andere Gruppe von ihren Argumenten zu überzeugen. Dabei ist ein gewisses Maß an Polemik und Dramaturgie zur Auflockerung durchaus erwünscht. Der
Kursleiter sammelt die vorgetragenen und auf Karten notierten Argumente ein und
heftet diese, nach Farben sortiert, an eine Pinnwand.
 So, wir werden nun Ihre gefundenen Argumente zusammentragen. Die Gruppen stellen Ihre Ergebnisse abwechselnd vor. Ein beliebiger Teilnehmer beginnt und trägt „sein“ Argument laut und ruhig etwas theatralisch vor. Das Ziel
ist, dass Sie die jeweils andere Gruppe von Ihren Argumenten überzeugen
möchten. Die zweite Gruppe reagiert darauf und versucht, mit einem Gegenargument die erste Gruppe davon zu überzeugen, dass „Ihre Sicht der Dinge“
natürlich die Richtige ist! Damit uns kein Argument verloren geht, sammle ich
Ihre Karten im Anschluss ein und hefte sie an diese Pinnwand.
 Ich freue mich schon sehr auf eine lebhafte Diskussion. Welche Gruppe
möchte beginnen? (…).
53
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 13: Pinnwand mit
der Übung „Britisches Parlament“
Der Kursleiter hält sich bei der nun folgenden Debatte zurück und fasst am Ende der
Übung die vorgetragenen Argumente zusammen.
 Das war eine anregende und spannende Diskussion! Es hat mir großen Spaß
gemacht, Ihnen zuzuhören! Ich fasse Ihre Argumente nun abschließend
zusammen. (…).
Anmerkung
Pro und contra Debatten eigenen sich sehr gut zur fachlichen Diskussion. Durch das
Sammeln von Argumenten und Gegenargumenten können eigene Vorkenntnisse
und Erfahrungen reflektiert sowie um konkrete Handlungsspielräume und neue Perspektiven erweitert werden (Lauper, 2008).
54
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.7. PEF - Schritt für Schritt
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die neun Handlungsschritte der PEF und deren Funktionen
kennenlernen sowie inhaltlich differenzieren können.
 mögliche Formulierungen für die einzelnen Handlungsschritte kennenlernen.
 Neun Handlungsschritte der PEF
 Zuruffrage
 Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd
 Präsentation
 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A 0)
 Pinnwand, Pins
 Folien: Beispielformulierungen für Schritt 1 - Schritt 9
(s. Abb. 15-23)
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
15 Minuten
Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt
Durchführung
Die Teilnehmer sitzen erneut im Kreis. Der Kursleiter stellt die neun Handlungsschritte der PEF als Arbeitsbasis für die weiteren Übungen vor.
 Bei der Partizipativen Entscheidungsfindung handelt es sich um einen komplexen und dynamischen Prozess, der in neun aufeinander aufbauende Handlungsschritte gegliedert ist (Giersdorf et al., 2004). Haben Sie eine Idee, um
welche neun Schritte es sich hierbei handeln könnte?
→ sammeln, ergänzen, ggf. korrigieren
Der Kursleiter dreht nun eine Pinnwand, auf der das Poster „PEF - Schritt für Schritt“
(DIN A0) im Vorfeld befestigt wurde, um. Er vergewissert sich, dass es für alle Teilnehmer gut sichtbar ist und stellt die neun Handlungsschritte der PEF in einer Übersicht vor. Zur visuellen Unterstützung deutet er mit der Hand auf den jeweiligen
Schritt.
 Die Handlungsschritte sind hier idealtypisch und aufeinander aufbauend dargestellt. In der Praxis lassen sich diese natürlich nicht immer so deutlich voneinander trennen und können durchaus variieren (Giersdorf et al., 2004). Die
55
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
hier gewählte Darstellung kann Ihnen im direkten Patientenkontakt helfen, an
alle wichtigen Elemente einer gelungenen Behandler-Patient-Kommunikation
zu denken und diese in das Gespräch zu integrieren. Wie Sie auf diesem
Poster hier sehen, lauten die Handlungsschritte im Einzelnen: (…).
Abbildung 14: Poster „PEF Schritt für Schritt“
 Der gemeinsame Entscheidungsfindungsprozess beginnt damit, dass der Behandler dem Patienten aktiv und bewusst mitteilt, dass eine Entscheidung getroffen werden muss (Schritt 1), eine gleichberechtigte Zusammenarbeit anbietet (Schritt 2), über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten informiert (Schritt 3) und deren Vor- und Nachteile erörtert (Schritt 4). Nach dem
Erfragen der Gedanken und Erwartungen des Patienten (Schritt 5) und seiner
Präferenzen (Schritt 6) wird nach einem gemeinsamen Aushandlungsprozess
(Schritt 7) eine gemeinsame Entscheidung herbeigeführt (Schritt 8) und eine
Vereinbarung zur Umsetzung der getroffenen Entscheidung getroffen (Schritt
9).
Der Kursleiter erläutert die Funktionen der einzelnen Schritte und stellt Beispielformulierungen mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation vor.
 Da es am Anfang schwierig sein kann, für jeden Schritt eine passende Formulierung zu finden, stelle ich Ihnen jetzt zu jedem Schritt eine Beispielformulierung vor.
 Schritt 1
Mit dem Gesprächseinstieg „Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht“ wird
der Prozess der Partizipativen Entscheidungsfindung eingeleitet. Er verdeutlicht, dass im weiteren Verlauf des Gesprächs zwischen Behandler und Patient eine Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform ge-
56
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
troffen werden muss und aktiv sowie gemeinsam nach Lösungen und Möglichkeiten für eine optimale Behandlungsform des Patienten gesucht wird.
Man könnte das Gespräch beispielsweise so beginnen: (…).
Abbildung 15: Folie „Beispielformulierung - Schritt 1”
 Schritt 2
Mit dem zweiten Schritt wird verdeutlicht, dass die Entscheidung zwischen
Behandler und Patient auf einer gemeinsamen und partnerschaftlichen Ebene
getroffen werden kann, wenn dies den Wünschen des Patienten entspricht.
Mit dem Angebot der Verantwortungsübernahme werden eine Senkung möglicher Widerstände und eine Steigerung der Compliance erwartet. Man könnte
das Angebot zur Partizipation folgendermaßen formulieren: (…).
Abbildung 16: Folie „Beispielformulierung - Schritt 2“
 Schritt 3
Im Anschluss daran wird der Patient darüber informiert, dass es zur Behandlung seiner Erkrankung verschiedene Möglichkeiten gibt. Zur Herstellung der
Transparenz von Wahlmöglichkeiten könnte folgende Formulierung verwendet
werden: (…).
57
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 17: Folie „Beispielformulierung - Schritt 3”
 Schritt 4
Der Grundgedanke von Schritt 4 ist, dass Patienten umfassend informiert sein
müssen, um sich bewusst für oder gegen eine bestimmte Behandlungsform
entscheiden zu können. Die Beispielformulierung für diesen Schritt lautet: (…).
Abbildung 18: Folie „Beispielformulierung - Schritt 4“
 Schritt 5
Jeder Patient bringt seine eigenen, unausgesprochenen Krankheitstheorien
und den Wunsch nach Wertschätzung, Empathie und einer guten BehandlerPatient-Beziehung mit. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden und gegebenenfalls falsche Annahmen korrigieren zu können, müssen das Verständnis,
die Gedanken und Erwartungen der Patienten im Gespräch erfragt werden.
Dies könnte folgendermaßen ausgedrückt werden: (…).
58
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 19: Folie „Beispielformulierung - Schritt 5”
 Schritt 6
Im Anschluss daran findet die Erfassung der Patientenpräferenzen in Bezug
auf die angestrebte Therapieform statt. Bitte denken Sie daran, dass sich der
Wunsch nach Entscheidungsbeteiligung im Verlauf einer Erkrankung immer
wieder verändern kann und daher auch immer wieder neu erfragt werden
muss. Mit folgender Formulierung könnte Schritt 6 eingeleitet werden: (…).
Abbildung 20: Folie „Beispielformulierung - Schritt 6”
 Schritt 7
Im nächsten Schritt legen Behandler und Patient in einem gemeinsamen Aushandlungsprozess ihren jeweils eigenen Standpunkt dar. Das Ziel hierbei ist
eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit und eine Steigerung der Patientenmotivation zur Änderung seines Verhaltens. Der Aushandlungsprozess könnte so
begonnen werden: (…).
59
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 21: Folie „Beispielformulierung - Schritt 7“
 Schritt 8
Handlungsschritt 8 läutet die Phase der gemeinsamen Entscheidungsfindung
ein. Als Resultat wird eine Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Therapieadhärenz der Patienten erwartet. Zur Einleitung von Schritt 8 reichen wenige Sätze wie zum Beispiel: (…).
Abbildung 22: Folie „Beispielformulierung - Schritt 8“
 Schritt 9
Im letzten Handlungsschritt werden konkrete Vereinbarungen zur Umsetzung
der Entscheidung getroffen, schriftlich fixiert und zeitnah auf Ihre Umsetzbarkeit überprüft. Durch eine gemeinsam getroffene Entscheidung wird über eine
Selbstverpflichtung des Patienten ein höherer Alltagstransfer erwartet. Die
Phase könnte folgendermaßen eingeleitet werden: (…).
60
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
Abbildung 23: Folie „Beispielformulierung - Schritt 9“
Anmerkung
Der Theorieblock „PEF - Schritt für Schritt“ wird auf der Basis didaktischer und lernpsychologischer Prinzipien bewusst auf 15 Minuten begrenzt (Döring, 2008, S. 57;
Jank & Meyer, 2006) und sollte sich auf die Darstellung zentraler Aspekte der einzelnen Handlungsschritte beschränken. Um eine Brücke zur praktischen Anwendung zu
demonstrieren, wird zu jedem Schritt eine Beispielformulierung vorgestellt. In Bezug
auf Schritt 4 gibt es bei medizinischen Entscheidungen die Möglichkeit „Entscheidungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsgeprüfte Patienteninformationen“ zur Unterstützung heranzuziehen.
Literatur
Weiterführende Literatur zu „Entscheidungshilfen (Decision Aids)“ und „qualitätsgeprüften Patienteninformationen“ finden Sie unter „Weiterführende Literatur“.
61
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
2.8. Zusammenfassung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die theoretischen Inhalte zur PEF im Rahmen einer Zusammenfassung reflektieren und vertiefen.
 die Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen.
 eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der neun Handlungsschritte der PEF erhalten.
 Zusammenfassung der neun Handlungsschritte der PEF
 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd (Döring, 2008, S. 236)
 Wiederholung
 Zusammenfassung
 1 Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)
 1 laminierte Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“
(DIN A6)/TN
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung
Durchführung
Zur Vertiefung der Lerninhalte fasst der Kursleiter die einzelnen Schritte anhand des
Posters „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) zusammen und klärt bestehende Fragen.
 Das war jetzt sehr viel Information auf einmal. Ich fasse daher die einzelnen
Schritte anhand des Posters noch einmal zusammen: (…).
Abbildung 24: Poster „PEF Schritt für Schritt“
62
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung
 Bevor wir fortfahren, ist es mir wichtig, Ihre derzeitigen Fragen zu den Handlungsschritten der PEF zu klären. Bei wem haben sich in der Zwischenzeit
Fragen ergeben? (…).
Der Kursleiter händigt jedem Teilnehmer eine laminierte „Kitteltaschenversion“ der
neun Handlungsschritte der PEF aus.
 Da es am Anfang oft schwierig ist, sich die einzelnen Handlungsschritte der
PEF zu merken, habe ich für jeden von Ihnen eine handliche Kopie angefertigt. Diese kann Sie im weiteren Verlauf des Seminars bei verschiedenen
Übungen unterstützen. Gerne können Sie diese im Anschluss an das heutige
Seminar als Erinnerungshilfe mit nach Hause nehmen.
Im Anschluss an die Übung läutet der Kursleiter die erste Pause ein.
 Was halten Sie von einer ersten, wohlverdienten Pause? (…). Wir werden uns
nach 30 Minuten wieder hier treffen und uns im Anschluss daran mit der Frage
auseinandersetzen, wie PEF konkret im Patientengespräch umgesetzt werden
kann. Auf den hinteren Tischen steht frischer Kaffee. Bitte bedienen Sie sich!
Anmerkung
Ergänzend zu den bisherigen Informationen sind die Funktionen der einzelnen Handlungsschritte der PEF in der folgenden Tabelle zusammengefasst:
Handlungsschritte
1
Funktion
Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht
Gleichberechtigung der Partner
formulieren
Über Wahlmöglichkeiten informieren
Informationen über Vor- und
Nachteile geben
Verständnis, Gedanken und
Erwartungen erfragen

Einleitung der PEF



Minderung von Reaktanz und Widerstand
Verdeutlichung der Patientenverantwortung
Herstellung von Transparenz in Bezug auf Wahlmöglichkeiten
Verbesserung der Informiertheit der Patienten
6
Präferenzen ermitteln

Klärung/Korrektur unausgesprochener Krankheitstheorien
Stillen des Patientenwunsches nach Wertschätzung, Empathie und einer guten Behandler-Patient-Beziehung
Klärung des Patientenwunsches nach Partizipation
7
Aushandeln
8
Gemeinsame Entscheidung
herbeiführen
Vereinbarungen zur Umsetzung
der Entscheidung treffen



Erhöhung der Selbstwirksamkeit
Motivierung zur Verhaltensänderung
Steigerung der Behandlungsakzeptanz und Adhärenz

Herbeiführung der Selbstverpflichtung der Patienten
2
3
4
5
9



Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF
63
3. PEF im Patientengespräch
3. PEF im Patientengespräch
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Ergebnissicherung und Vertiefung der PEF im konkreten
Patientengespräch
Dauer/ Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
Min.
3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
Die Teilnehmer sollen…
 Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten
Patientengespräch umgesetzt und angewandt werden kann.
 zur Anwendung der PEF in die Praxis
25
motiviert werden.
Impuls
Audiovisuelles Lernen
Beobachtendes
Lernen
 Diskussion im Plenum



3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel

Die Teilnehmer sollen…
 die theoretischen Inhalte der PEF in die 
konkrete Praxis übertragen können.
 die Fähigkeit erwerben, die Handlungsschritte der PEF in verschiedenen Situationen angemessen anwenden zu können.
25
Bearbeitung
eines Fallbeispiels
Vorstellung der
Ergebnisse im Plenum
3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel

Die Teilnehmer sollen…

 anhand simulierter Gesprächssituationen die konkrete Anwendung der PEF
erproben, Handlungskompetenz erwerben, Unterstützung erhalten und Sicher- 
heit gewinnen.
 einen Perspektivenwechsel vornehmen
und Handlungsalternativen erkennen.
 sich anhand selbstgewählter Beispiele
mit der Thematik identifizieren und den
Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag
antizipieren.
 ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als
Behandler vertiefend reflektieren.
 bereit und fähig sein, ihre gemachten Er60
fahrungen im Plenum mitzuteilen.
Spielendes Lernen
Erfahrungsaustausch,
Feedback und
Selbstreflexion in der
Kleingruppe
Reflexion und Diskussion im Plenum
Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1
64
3. PEF im Patientengespräch
3.1. Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 Ideen entwickeln, wie PEF im konkreten Patientengespräch
umgesetzt und angewandt werden kann.
 zur Anwendung der PEF in die Praxis motiviert werden.
 Beispiel aus der Praxis
 Impuls
 Audiovisuelles Lernen
 Beobachtendes Lernen (10 Minuten)
 Diskussion im Plenum (10 Minuten)
 DVD „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen
Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007)
 Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen
Entscheidungsprozess“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
25 Minuten (inkl. 5 Minuten Puffer zur Vorbereitung)
Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
Durchführung
Der Kursleiter verdeutlicht den Nutzen des Lehrfilms und weist auf die Möglichkeit
hin, im Anschluss darüber zu diskutieren.
 Um weitere Ideen zu bekommen, wie man die einzelnen Handlungsschritte im
konkreten Patientengespräch formulieren könnte, habe ich einen Ausschnitt
aus einem Lehrfilm mitgebracht. In den sehr realistisch nachgespielten ArztPatient-Gesprächen werden die einzelnen Schritte der PEF dargestellt.
 Insgesamt stehen drei Kurzfilme zu den Indikationsgebieten „Hypertonie“, „Diabetes mellitus“ und „Depression“ zur Verfügung. Wir können uns jetzt einen
Film davon ansehen. Welches Thema interessiert Sie am meisten? Wollen wir
abstimmen? Wer ist für (…)?
 Gut, dann sehen wir uns jetzt die Sequenz (…) an. Wir können im Anschluss
daran darüber diskutieren.
65
3. PEF im Patientengespräch
Abbildung 25: Folie „Lehrfilm:
Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“
Der Kursleiter moderiert die im Anschluss einsetzende Diskussion und weist auf die
Möglichkeit hin, das neue Wissen in den nächsten Übungen praktisch anzuwenden.
Anmerkung
Der Einsatz des Mediums „Lehrfilm“ muss gut vorbereitet sein. Als Grundvoraussetzung müssen die apparativen und räumlichen Rahmenbedingungen vorhanden, das
Gerät auf Funktionalität überprüft und die Handlungskompetenz des Kursleiters gegeben sein (Grunder, Ruthemann, Scherer, Singer & Vettiger, 2010). Der ausgewählte Filmausschnitt wird mittels eines Beamers auf eine weiße Wand oder Leinwand
projiziert. Falls die vorgesehene Zeit von 10 Minuten nicht ausreichend ist, kann z.B.
an dieser Stelle der Zeitpuffer gewinnbringend eingesetzt werden.
Literatur
Der Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess. Beispielvideos zur Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Partizipative Entscheidungsfindung (Shared Decision-Making)“ kann unter folgender Adresse bezogen werden:

Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf
Institut für Medizinische Psychologie
W26 Martinistraße 52
20246 Hamburg
040/7410 56204
www.patient-als-partner.de [letzter Zugriff: 30.09.2012]
66
3. PEF im Patientengespräch
3.2. Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die theoretischen Inhalte der PEF in die konkrete Praxis
übertragen können.
 die Fähigkeit erwerben, die Handlungsschritte der PEF in
verschiedenen Situationen angemessen anwenden zu können.
 Bearbeitung eines Fallbeispiels zur Transfervorbereitung
 Übung: Bearbeitung eines Fallbeispiels
a) Bearbeitung eines Fallbeispiels in 2-er Gruppen (10 Min.)
b) Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (2 Min./Gruppe)
 Methode zur Gruppenaufteilung „Punkte unter dem Stuhl“
 1 Arbeitsblatt/2 TN (s. Anhang 3):
a) Arbeitsblatt 3.1. „Fallbeispiel Diabetes mellitus“ oder
b) Arbeitsblatt 3.2. „Fallbeispiel Hypertonie“ oder
c) Arbeitsblatt 3.3. „Fallbeispiel Depression“
1 Stift/TN
Sozialform
Partnerarbeit
Dauer
Plenum - Kreis
25 Minuten

Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel
Durchführung
Anhand eines vorgegebenen Fallbeispiels werden die theoretischen Inhalte mit einem Partner erstmals in die Praxis transferiert.
 Sie haben jetzt sehr viel Theorie zu den einzelnen Handlungsschritten der
PEF gehört und durch das Beispiel im Film gesehen, wie man dies in die Praxis umsetzen kann. Um das viele neue Wissen auch selbst einmal anwenden
zu können, habe ich für Sie ein Arbeitsblatt mit einem fiktiven Fallbeispiel vorbereitet. Sie können nun zusammen mit einem Partner überlegen, wie man
die neun Schritte der PEF anhand dieses Beispiels formulieren könnte. Dazu
teilen wir die Gruppe erst einmal in Zweiergruppen auf. Ich habe heute Morgen farbige Punkte unter Ihre Stühle geklebt. Diejenigen, welche die gleiche
Farbe vorfinden, bilden jetzt eine Gruppe.
67
3. PEF im Patientengespräch
Die Teilnehmer stehen auf, suchen „Ihren Punkt“, finden „Ihren“ Partner und setzen
sich als Zweiergruppe zusammen. Der Kursleiter teilt nun jeder Gruppe ein Arbeitsblatt aus, liest das Fallbeispiel vor und legt den Zeitrahmen fest. Er klärt Fragen und
weist auf den weiteren Ablauf der Übung hin.
 Jede Gruppe erhält nun von mir das Arbeitsblatt. Sie haben zur Bearbeitung
10 Minuten Zeit. Im Anschluss daran haben Sie die Gelegenheit, Ihre Beispielformulierungen im Plenum vorzustellen. Haben Sie dazu noch Fragen?
Anmerkung
In Anlehnung an den Lehrfilm stehen Ihnen im Anhang drei Fallbeispiele zu den Indikationsgebieten „Diabetes mellitus“, „Hypertonie“ und „Depression“ zur Verfügung (s.
Anhang 3.1. bis 3.3.). In Abhängigkeit der bereits erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmer kann wahlweise das besprochene Beispiel aus dem Film
wiederholt oder ein anderes Fallbeispiel zum vertiefenden Üben herangezogen werden. Durch das gemeinsame Diskutieren wird über eine kognitive Aktivierung der
Teilnehmer (Meyer, 2009; Klieme, Lipowsky, Rakoczy & Ratzka, 2006) der LehrLerntransfer gefördert und der Alltagstransfer unterstützt.
68
3. PEF im Patientengespräch
3.3. Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 anhand simulierter Gesprächssituationen die konkrete Anwendung der PEF erproben, Handlungskompetenz erwerben, Unterstützung erhalten und Sicherheit gewinnen.
 einen Perspektivenwechsel vornehmen und Handlungsalternativen erkennen.
 sich anhand selbstgewählter Beispiele mit der Thematik
identifizieren und den Nutzen der PEF für ihren Berufsalltag
antizipieren.
 ihr Gesprächsverhalten in der Rolle als Behandler vertiefend
reflektieren.
 bereit und fähig sein, ihre gemachten Erfahrungen im Plenum mitzuteilen.
 Praktische Übung zur Unterstützung des Alltagstransfers
 Regeln für ein konstruktives Feedback
 Reflexion zur Übung
 Übung: Rollenspiel in Kleingruppen (45 Minuten)
a) Rollenspiel in 3-er Gruppen
b) Erfahrungsaustausch, Feedback und Selbstreflexion in
der Kleingruppe
c) Reflexion und Diskussion im Plenum (15 Minuten)
 Methode zur Gruppenaufteilung „Durchzählen“
 Kitteltaschenversion „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A6)
 Flipchart Poster “Feedback”
 1 Arbeitsblatt “Rollenspiel - Aufgabenbeschreibung”/
Kleingruppe (s. Anhang 3.4.)
 3 Arbeitsblätter „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“/
Kleingruppe (s. Anhang 3.5)
 1 Stift/TN
Sozialform
Kleingruppenarbeit in 3-er Gruppen
Dauer

Reflexion im Plenum - Kreis
60 Minuten
Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel
69
3. PEF im Patientengespräch
Durchführung
Der Kursleiter leitet zum Rollenspiel über und hebt den Nutzen der Übung für die
Teilnehmer hervor.
 Ich lade Sie nun ein, die Anwendung der neun Handlungsschritte in einem
nachgestellten Behandler-Patient-Gespräch in 3-er Gruppen auszuprobieren.
Jeder von Ihnen wird einmal „Behandler“, „Patient“ und „Beobachter“ sein. Ich
sage Ihnen jeweils nach 15 Minuten Bescheid, damit jeder von Ihnen die Gelegenheit erhält, jede Rolle einmal zu spielen.
 Die Übung soll Sie darin unterstützen, weitere Ideen für die praktische Umsetzung zu sammeln und die Anwendung in einem geschützten Rahmen auszuprobieren. Sie können ein beliebiges Beispiel aus Ihrem eigenen Alltag verwenden und nach Lust und Laune experimentieren. Falls einer Gruppe kein
Beispiel einfallen sollte, kann ich Sie gerne dabei unterstützen. Setzen Sie
sich dabei nicht zu sehr unter Druck: es gibt bei der Übung kein „richtig“ und
kein „falsch“!
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Feedback“ auf und beantwortet aufkommende Fragen.
 Bei dieser Übung ist mir besonders wichtig, dass die „Behandler“ im Anschluss an die Übung vom jeweiligen „Beobachter“ ein wertschätzendes
Feedback bekommen. Die wichtigsten Regeln hierzu befinden sich auf diesem
Poster: (…).
Feedback ist…
… beschreibend
… positiv und erwünscht
… verhaltensbezogen
… konkret, klar, pointiert
… situativ
… und immer subjektiv!
Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“
70
3. PEF im Patientengespräch
 Feedback ist immer als Angebot zu verstehen. Bitte achten Sie als „Feedbackgeber“ darauf, „ICH-Botschaften“ zu vermitteln und Sachverhalte positiv
darzustellen. Feedback ist immer subjektiv und soll ermutigen, persönliche
Lernprozesse zu fördern (Fengler, 1998). Kritische Anmerkungen sollten konstruktiv, auf das aktuelle Verhalten bezogen und auf keinen Fall wertend sein.
Der Empfänger des Feedbacks entscheidet im Anschluss daran für sich, ob er
das Angebot der anderen Sicht auf sein Verhalten annehmen möchte oder
nicht.
Der Kursleiter teilt die Gruppe mit Hilfe der Methode „Durchzählen“ in 3-er Gruppen
ein, klärt den Arbeitsauftrag und die zur Verfügung stehende Zeit.
 Bevor wir starten, werden wir zuerst die 3-er Gruppen bilden. Unsere gesamte
Gruppe besteht aus 12 Teilnehmern. Der Einfachheit halber zählen wir jetzt
einfach bis vier durch. Frau/Herr (…), fangen Sie bitte an? (…). Gut, dann gehen Sie bitte nun als Gruppe zusammen. (…).
 Sie haben für die Übung insgesamt 45 Minuten Zeit. Ich werde jeweils nach
15 Minuten leise bei jeder Gruppe vorbeikommen und Ihnen ein Zeichen zum
Wechseln der Rollen geben. Bei Fragen können Sie natürlich auch während
der Übung jederzeit nach mir rufen.
 Alles Weitere steht auf dem Arbeitsblatt, das ich Ihnen jetzt zusammen mit
den Beobachtungsbögen austeile. (…). Haben Sie im Moment noch Fragen?
(…).
Der Kursleiter klärt bestehende Fragen, bittet um eine Verteilung der Kleingruppen in
die zur Verfügung stehenden Räume und bietet seine Unterstützung an. Er achtet
während der Übung auf die Zeit, das Einhalten der Feedback-Regeln und bittet die
Teilnehmer nach der Übung in die Mitte zurück. Im Anschluss daran leitet er die Reflexion zur Übung ein.
 Nun hat jeder von Ihnen die Umsetzung der neun Schritte als „Behandler“ im
Patientengespräch selbst ausprobiert. Wie ging es Ihnen dabei? Als Behandler, als Patient? Was ging schon gut, was war noch schwierig? Wer möchte
anfangen und von seinen Erfahrungen berichten? (…).
Der Kursleiter moderiert den Erfahrungsaustausch und achtet auf eine vertrauensvolle und wertschätzende Atmosphäre. Die Teilnahme an der Diskussion sollte freigestellt sein. Die anschließende Pause kann zur weiteren Reflexion genutzt werden.
71
3. PEF im Patientengespräch
 Wir haben jetzt schon so viel gearbeitet und uns eine Pause redlich verdient.
Ich habe dafür 30 Minuten vorgesehen und schlage vor, sie folgendermaßen
zu gestalten: (…).
Anmerkung
Rollenspiele sind eine sehr effektive Methode, um Arbeitsmaterialien in Form von
Wahrnehmungen, Verhaltensweisen, Gedanken, Plänen oder Deutungen der „authentischen Realität“ der Teilnehmer für Lern- und Veränderungsprozesse zu gewinnen (Weidemann, 1995). Rollenspiele sind teilnehmer-, erfahrungs- und handlungsorientiert, ermöglichen einen Perspektivenwechsel, eine Bearbeitung bereits erlebter
Situationen und eine Vorwegnahme zukünftiger Handlungen. Mit Rollenspielen können entweder Situationen nachgespielt werden, die von den Teilnehmern bereits erlebt wurden (sog. „Rückwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995) oder aber Situationen vorweggenommen werden, wie sie vielleicht in Zukunft erlebt werden könnten
(sog. „Vorwärts – Rollenspiele“; Weidemann, 1995). Um einen möglichen Widerstand
gegen Rollenspiele zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Begriff „Rollenspiel“ durch
„Übung“ zu ersetzen.
Um das Rollenspiel fruchtbar zu gestalten, sollte der Kursleiter während der Übung
unbedingt darauf achten, dass die Feedback-Regeln eingehalten werden. Ein „gutes“
Feedback ist nach Fengler (1998) immer beschreibend und nicht wertend, einladend
und nicht zurechtweisend, erbeten und nicht aufgezwungen, verhaltensbezogen und
nicht charakterbezogen, konkret und nicht vage, klar und nicht allgemein, pointiert
und nicht verschwommen, situativ und nicht rekonstruierend. Die Feedback empfangende Person sollte zunächst ruhig zuhören und versuchen, das Gesagte zu verstehen. Auf keinen Fall sollte sie in eine Verteidigungsposition oder Rechtfertigungshaltung hineingedrängt werden (Maurer & Gurzeler, 2007).
72
4. Transfer in den Alltag
4. Transfer in den Alltag
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Förderung des Transfers von Zielen in die Praxis
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
4.1. Was sind gute Ziele?

Die Teilnehmer sollen…

 die „SMART - Methode“ zur Formulierung
„guter“ Ziele kennen.
 unterstützende Fragen zur Überprüfung 
von Zielformulierungen kennenlernen.
 wissen, dass konkretisierte und schriftlich
fixierte Ziele den Alltagstransfer erleich5
tern.
Impuls
Lehrgespräch:
darstellendentwickelnd
Präsentation
4.2. Zielformulierung - Übung

Die Teilnehmer sollen…

 für das Formulieren „guter“ Ziele sensibi- 
lisiert werden.
 „schlecht“ formulierte Ziele in „gut“ formulierte Ziele umwandeln.
15
Zuruffrage
Übung
Diskussion
4.3. Ziele für zu Hause - Transfer

Die Teilnehmer sollen…

 überlegen, wann und wie sie PEF in ihren 
Berufsalltag integrieren können.
 die vorgenommenen Ziele schriftlich fixieren und auf deren Realitätsnähe überprüfen.
 Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren, reflektieren und ausdrücken.
 ihre individuellen Ziele der Gruppe mittei25
len.
Übung
Blitzlicht
Vorstellung im
Plenum
Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1
73
4. Transfer in den Alltag
4.1. Was sind gute Ziele?
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Teilnehmer sollen…
 die „SMART - Methode“ zur Formulierung „guter“ Ziele kennen.
 unterstützende Fragen zur Überprüfung von Zielformulierungen kennenlernen.
 wissen, dass konkretisierte und schriftlich fixierte Ziele den
Alltagstransfer erleichtern.
 Zielformulierung nach der SMART - Methode (Drucker,1998)
 Impuls
 Lehrgespräch: darstellend-entwickelnd
 Präsentation
 Flipchart Poster „Smarte Ziele“
 Folie „Smarte Ziele - Fragen“
 Beamer, Laptop
Plenum - Kreis
 5 Minuten
Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele?
Durchführung
Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen zur Formulierung „guter
Ziele“. Er stellt dazu die SMART - Methode nach Drucker (1998) vor.
 Haben Sie sich auch schon einmal an Silvester vorgenommen, mit dem Rauchen aufzuhören, mehr Sport zu treiben oder nie wieder Süßigkeiten zu essen? Das Problem mit den „guten“ Vorsätzen für das Neue Jahr ist, dass sie
leider meistens nicht lange anhalten und man häufig sehr schnell in seinen
gewohnten Alltagstrott zurückfällt. Haben Sie schon einmal überlegt, woran
das liegen könnte?
→ sammeln, ohne zu diskutieren
 Ein wichtiger Grund dafür ist, dass Ziele häufig zu ungenau, unrealistisch und
nicht schriftlich formuliert werden. Ein „gedachtes“ Ziel gerät schnell in Vergessenheit und kann nur schwer auf seine Umsetzbarkeit überprüft werden.
 Ich möchte Ihnen nun die sogenannte „SMART - Methode“ vorstellen, die sich
in der Praxis bei der Formulierung von Zielen sehr bewährt hat (quint-essenz.
Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012).
74
4. Transfer in den Alltag
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Smarte Ziele“ auf.
 Ein „smartes Ziel“ ist spezifisch, messbar, aktiv beeinflussbar, realistisch und
zeitbezogen.
Smarte Ziele sind…
S pezifisch
M essbar
A ktiv beeinflussbar
R ealistisch
T erminiert
Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“
 Folgende Fragen können uns helfen, unsere Formulierungen kritisch zu hinterfragen: (…).
Abbildung 28: Folie „Smarte
Ziele - Fragen“
 Neben dem Erstellen eines Handlungsplanes mit genau und schriftlich fixierten Zielen hat es sich in der Praxis sehr bewährt, sich bereits im Vorfeld darüber Gedanken zu machen, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftreten könnten, um - quasi vorbeugend - Gegenstrategien zu entwickeln.
Der Kursleiter leitet zur nächsten Übung hin.
75
4. Transfer in den Alltag
4.2. Zielformulierung - Übung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 für das Formulieren „guter“ Ziele sensibilisiert werden.
 „schlechte“ Ziele in „gut“ formulierte Ziele umwandeln.
 Zielformulierung nach der „SMART-Methode“ (Drucker,
1998)
 Transferübung
 Zuruffrage
 Übung
 Diskussion
 Flipchart Poster „Smarte Ziele“
 Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“
 Folie „Smarte Ziele - Fragen“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
15 Minuten
Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung - Übung
Durchführung
Der Kursleiter leitet die Übung zur Zielformulierung ein und greift dafür ein Beispiel
der Teilnehmer auf.
 Das genaue Formulieren von Zielen ist gar nicht so einfach. Wir wollen uns
das Ganze nun an einem typischen Beispiel aus der Praxis ansehen. Viele
Patienten kommen in die medizinische Rehabilitation und antworten auf die
Frage nach ihren persönlichen Zielen häufig: „Ich will abnehmen“. Wie finden Sie diese Aussage? (…). Können Sie die Fallstricke bei dieser Formulierung erkennen?
→ sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten
 Wie könnte man dieses Ziel in ein „smartes Ziel“ umformulieren?
→ sammeln, ggf. korrigieren, ohne zu werten
Der Kursleiter schlägt das vorbereitete Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“
auf, notiert ein Beispiel der Teilnehmer und diskutiert mit der gesamten Gruppe mögliche Formulierungen.
76
4. Transfer in den Alltag
 Wer kennt ein ähnliches Beispiel aus seinem Alltag? (…). Wie könnte man
dieses Ziel mit Hilfe der „SMART-Methode“ in ein „realistisches Ziel“ umformulieren? Wer hat eine Idee? (…).
Der Kursleiter schreibt die Vorschläge der Teilnehmer auf das Flipchart Poster auf.
Ich möchte…
S
M
A
R
T
Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein
smartes Ziel“
Nach der Reflexions- und Sensibilisierungsphase der Teilnehmer für „gut“ formulierte
Ziele leitet der Kursleiter zur Formulierung individueller Ziele hin.
Anmerkung
Die „SMART - Methode“ wurde bereits in den 60-er Jahren durch den österreichischamerikanischen Ökonom Peter F. Drucker (1998) maßgeblich entwickelt und geprägt. Sie wird auch heute noch in Zielvereinbarungsgesprächen zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern angewandt, um aus der Summe von Einzelzielen die strategischen und langfristigen Ziele eines Unternehmens umzusetzen (quint-essenz, Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). Zielsetzungen
haben mehrere Funktionen. Sie wirken motivierend, aufmerksamkeitssteuernd, energiebündelnd und unterstützen das Erschließen neuer kreativer Handlungsspielräume
und Strategien.
77
4. Transfer in den Alltag
4.3. Ziele für zu Hause - Transfer
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 überlegen, wann und wie sie PEF in ihren Berufsalltag integrieren können.
 die vorgenommenen Ziele schriftlich fixieren und auf deren
Realitätsnähe überprüfen.
 Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren, reflektieren
und ausdrücken.
 ihre individuellen Ziele der Gruppe mitteilen.
 Ziele für zu Hause
 Üben von Zielformulierungen (10 Minuten Einzelarbeit)
 Blitzlicht (15 Minuten: ca. 1 Minute/TN)
 Vorstellung im Plenum
 Flipchart Poster „Smarte Ziele“
 1 Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“/TN
(s. Anhang 5.6.)
Einzelarbeit
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
25 Minuten
Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause - Transfer
Durchführung
Der Kursleiter bereitet den Transfer in den Alltag vor.
 Das Seminar wurde bewusst so gestaltet, dass sich zwischen den beiden
Seminartagen zwei Wochen Abstand befinden. Der Grund dafür ist, dass Sie
die Gelegenheit dazu erhalten sollen, PEF in Ihrem konkreten Praxisalltag anzuwenden, um am zweiten Seminartag mögliche Stolpersteine und Schwierigkeiten ansprechen zu können.
 Ich biete Ihnen an, in den nächsten 10 Minuten Ihre ganz persönlichen Ziele
für Ihren Arbeitsalltag zu formulieren. Dazu ist es wichtig, dass nun jeder für
sich überlegt, was er konkret ausprobieren möchte. Sie werden im Anschluss
daran die Möglichkeit haben, ihre Ziele der Gruppe vorzustellen.
 Ich teile nun jedem von Ihnen ein Arbeitsblatt aus, auf dem Sie Ihre individuellen Ziele mit Hilfe der „SMART-Methode“ aufschreiben können. Bitte nehmen
Sie sich nicht zu viel auf einmal vor. Drei Lernziele für die kommenden zwei
78
4. Transfer in den Alltag
Wochen sind völlig ausreichend. Wenn Sie Fragen haben, können Sie mich
jederzeit zu sich rufen. Wenn Sie möchten, können Sie sich jetzt eine ruhige
Ecke dafür suchen. (…).
Abschließend bittet der Kursleiter die Teilnehmer in das Plenum zurück und bietet
ihnen an, die formulierten Ziele für zu Hause stichpunktartig vorzustellen.
 Wenn Sie möchten, können Sie jetzt Ihre Ziele in Form eines „Blitzlichtes“ kurz
vorstellen. Wer möchte beginnen? (…).
Die Äußerungen bleiben unkommentiert im Raum stehen, eine Diskussion ist nicht
vorgesehen (Heckner & Keller, 2010, S. 76). Der Kursleiter greift lediglich bei unscharf oder unrealistisch formulierten Zielen sanft lenkend ein.
Anmerkung
Die Methode „Blitzlicht“ ist eine einfache und zeitsparende Möglichkeit, um den Teilnehmern in wenigen Sätzen die Möglichkeit zu geben, ihr Befinden, Lob oder Kritik
zu äußern. Der Kursleiter nimmt lediglich eine unterstützende Rolle bei der Formulierung der Ziele ein, gibt diese aber keinesfalls vor. Zur Erhöhung des Alltagstransfers
sollten die Ziele kritisch auf Realitätsnähe und Machbarkeit im Alltag überprüft werden. Am zweiten Seminartag können die Teilnehmer von ihren praktischen Erfahrungen berichten, Unklarheiten ansprechen und sich bei Bedarf Hilfestellung holen. Den
Teilnehmern sollte es freigestellt sein, von ihren Zielen zu berichten.
79
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
5.1. Evaluation

Die Teilnehmer sollen…

 über Ihre Erfahrungen im Seminar berichten.
 reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen
an das Seminar erfüllt wurden.
 Fragen und bestehende Unklarheiten
5
ansprechen.
Reflexion
Blitzlicht
5.2. Ausblick

Die Teilnehmer sollen…
 über Rahmenbedingungen und Ablauf
des zweiten Seminarteils informiert werden.
 wissen, dass entstehende Fragen, Erwartungen und Schwierigkeiten in der
praktischen Umsetzung der PEF zu Beginn des zweiten Moduls besprochen
werden können.
 darauf hingewiesen werden, dass sie
das Handout zur Schulung wieder mitbringen sollen.
5
Abschließende Worte
5.3. Verabschiedung der Teilnehmer

Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.
 wissen, dass der Kursleiter nach der
Verabschiedung zur Klärung offener
Fragen zur Verfügung steht.
 wissen, wie der Kursleiter bis zum
nächsten Seminarteil erreichbar ist.
 Kontaktdaten erhalten.
 persönlich verabschiedet werden.
5
Abschließende Worte
Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1
80
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
5.1. Evaluation
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 über Ihre Erfahrungen im Seminar berichten.
 reflektieren, inwiefern ihre Erwartungen an das Seminar
erfüllt wurden.
 Fragen und bestehende Unklarheiten ansprechen.
 Reflexion des individuellen Lernfortschritts
 Auswertung des Seminars
 Reflexion
 Blitzlicht
 1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe
Partizipation/TN (s. Anhang 4)
 1 Stift/TN
Sozialform
Dauer
Plenum - Kreis
 5 Minuten
Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation
Durchführung
Der Kursleiter setzt sich zu den Teilnehmern in den Kreis und bittet um eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar.
 Wir sind nun fast am Ende unseres ersten Seminartages angekommen. Bevor
wir auseinandergehen, möchte ich Sie noch um eine schriftliche Rückmeldung
zum Seminar bitten. Ich habe Bewertungsbögen mitgebracht und bitte Sie,
sich nun fünf Minuten dafür Zeit zu nehmen. Sie helfen mir damit sehr, die
Qualität dieses Seminars zu verbessern. Ihre Teilnahme ist natürlich freiwillig
und anonym. Sie können die Bögen nach dem Ausfüllen einfach hier auf diesen Tisch legen, vielen Dank!
Anmerkung
Die Evaluation eines Seminars dient der Überprüfung und Reflexion der vorab festgelegten Lehr- und Lernziele sowie der systematischen Analyse und empirischen
Untersuchung von Konzepten, Bedingungen, Prozessen und Wirkungen einer Bewertung, der Modifikation und letztendlich einer Weiterentwicklung und Verbesserung
der dargebotenen Qualität (Dummann, Jung, Lexa & Niekrenz, 2007).
81
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
5.2. Ausblick
Ziele
Die Teilnehmer sollen…
 über Rahmenbedingungen und Ablauf des zweiten Seminarteils informiert werden.
 wissen, dass entstehende Fragen, Erwartungen und
Schwierigkeiten in der praktischen Umsetzung der PEF
zu Beginn des zweiten Moduls besprochen werden können.
 darauf hingewiesen werden, dass sie das Handout zur
Schulung wieder mitbringen sollen.
Inhalt


Methoden

Ausblick auf die weitere Zielsetzung für zu Hause
Organisatorisches zu Modul 2
Abschließende Worte
Materialien
und Medien
Sozialform

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“

Plenum - Kreis
5 Minuten
Dauer
Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick
Durchführung
Der Kursleiter verweist auf das Plakat, das den Ablauf beider Seminartage zeigt (s.
Abb. 30) und stellt das zweite Modul in einer kurzen Übersicht vor.
 Wir sehen uns am
um
Uhr hier im gleichen Raum wieder. Wie Sie auf
der Übersicht (s. Abb. 30) sehen können, habe ich zu Beginn des zweiten
Moduls viel Zeit für Ihre Fragen und Erfahrungen, die sie bei der konkreten
Anwendung der PEF in Ihrem Alltag sammeln werden, eingeplant.
 In Anschluss daran steht die „Interne Partizipation“ im Mittelpunkt des Seminars. Wir werden uns damit beschäftigen, wie die Koordination von Behandlungsbausteinen und die Kommunikation bzw. Kooperation im Team optimiert
werden kann.
82
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
Tag 1: Externe Partizipation
Tag 2: Interne Partizipation
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung
__ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1
__ Uhr Übung
__ Uhr Ihre Fragen
Pause
Pause
__ Uhr Das „Modell der Partizipativen
Entscheidungsfindung“
__ Uhr Das „Modell der interprofessionellen
internen und externen Partizipation“
__ Uhr PEF - Schritt für Schritt
__ Uhr Koordination, Kommunikation und
Kooperation im Team
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
Pause
Pause
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
__ Uhr Seminarende
__ Uhr Seminarende
Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
Anmerkung
Ein klares und strukturiertes Vorgehen in der Endphase eines Seminars ermöglicht
den Teilnehmern das Klären bestehender Fragen und das Äußern impliziter Wünsche. Der Kursleiter kann die vorgesehenen „Hausaufgaben“ benennen, Unklarheiten beseitigen und zentrale Bedürfnisse bei der weiteren Seminarplanung berücksichtigen. Der Hinweis auf kommende, alltagsnahe und teilnehmerorientierte Themen
weckt das Interesse der Teilnehmer für das zweite Modul.
83
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
5.3. Verabschiedung der Teilnehmer
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.
 wissen, dass der Kursleiter nach der Verabschiedung
zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht.
 wissen, wie der Kursleiter bis zum nächsten Seminarteil
erreichbar ist.
 Kontaktdaten erhalten.
 persönlich verabschiedet werden.
 Verabschiedung der Teilnehmer
 Angebot zum anschließenden Gespräch
 Abschließende Worte
 Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer
Durchführung
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 31) auf, bedankt sich bei den Teilnehmern für ihre Mitarbeit und bringt seine Wertschätzung
zum Ausdruck. Er beendet das Seminar und steht nach der offiziellen Verabschiedung für Fragen zur Verfügung.
 Hiermit sind wir am Ende des ersten Seminartages angekommen. Bitte denken Sie daran, Ihre Ziele im Patientengespräch auszuprobieren! Auf der letzten Seite Ihres Handouts finden Sie Platz für Ihre Anmerkungen oder Fragen.
Bitte notieren Sie diese, damit sie nicht verloren gehen und bringen Sie das
Handout zum zweiten Teil des Seminars wieder mit. Haben Sie dazu im Moment noch Fragen? (…).
 Ich möchte mich nun bei jedem von Ihnen ganz ausdrücklich für ihr Engagement bedanken. Es hat mir viel Freude gemacht, mit Ihnen zusammenzuarbeiten und finde es klasse, wie ausdauernd Sie mitgearbeitet haben! Ich werde
im Anschluss die vielen spannenden Ideen, die hier auf den Postern zusammengekommen sind, fotografieren und Ihnen die Bilder am Ende des Seminars zukommen lassen.
84
5. Evaluation, Ausblick, Abschluss
 Ich freue mich schon sehr darauf, Sie wiederzusehen, wünsche Ihnen einen
guten Nachhauseweg und stehe Ihnen jetzt noch für Fragen und Gespräche
zur Verfügung. (…).
Auf Wiedersehen!
Wir sehen uns am ___ um
___ Uhr hier in diesem Raum
wieder!
Gute Heimreise und
vielen Dank für Ihre aktive
Mitarbeit!
Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“
Anmerkung
Für die Schlussphase eines Seminars sollte ausreichend Zeit eingeplant werden. In
dieser Phase sind folgende Punkte zentral (modifiziert nach Langmaack & BrauneKrickau, 2010):

Festigung des Gelernten, Überprüfung auf Praktikabilität, Abschließen von Inhalten und Klären letzter Fragen

Förderung der Motivation zur Umsetzung, Anwendung und Transfer des Gelernten in den beruflichen Alltag

Regeln von Administrativem und Organisatorischem

Überblick über zentrale Inhalte und Kontextbedingungen von Modul 2

Reflexion des Seminartages, Geben von Feedback

Vermittlung von Wertschätzung

Ordnung von Emotionen

Abschied nehmen
Durch das Fotografieren der Arbeitsergebnisse wird die Arbeit der Teilnehmer gewürdigt und nach ein paar Tagen als Erinnerungshilfe per E-mail oder Post nachgeschickt.
85
86
Modul 2
Interne Partizipation
Modul 2 - Interne Partizipation
Modul 2 - Interne Partizipation
Aufbau
6 Unterrichtseinheiten
Dauer
6 Stunden
Zielgruppe
Mitarbeiter eines interprofessionellen Teams im ambulanten oder
stationären Setting der medizinischen Rehabilitation
Richtziele




Etablierung der internen Partizipation in Einrichtungen der medizinischen Rehabilitation
Partizipative Versorgungsgestaltung zur Verbesserung der Patientenorientierung
Stärkung einer partizipativen Entscheidungskultur und Organisationsstruktur in
der gesamten Einrichtung
Optimierung der Koordination, Kommunikation und Kooperation in interprofessionellen Teams zur Sicherstellung einer hohen Versorgungsqualität
Grobziele




Stärkung der Mitarbeiterpartizipation (Interne Partizipation)
Steigerung der Mitarbeiter- und Patientenzufriedenheit
Optimierung der Abstimmung und Koordination der verschiedenen Therapiebausteine im interprofessionellen Team
Motivation zur Umsetzung der externen und internen Partizipation in der klinischen Praxis
Feinziele
Eine tabellarische Übersicht der Feinziele findet sich zu Beginn jeder neuen Unterrichtseinheit.
Unterrichtseinheiten (UE)
1. Begrüßung, Vorstellung, Übersicht
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung
- Interne Partizipation
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
5. Interne Partizipation in der Praxis
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
87
Modul 2 - Interne Partizipation
Methoden

Lehrvortrag, Lehrgespräch, Zuruffrage

PowerPoint-Präsentation

Einzel-, Partner- und Kleingruppenarbeit

Impuls: Video-Clip „Loriot: Das Frühstücksei“

Praktische Übungen (u.a. Murmelgruppen, Brainwriting, Punktabfragen)

Diskussion und Reflexion
Medien/Material
Auf der CD-ROM befinden sich für Modul 2 folgende Materialien:

Foliensatz der PowerPoint-Präsentation
Im Anhang befinden sich für Modul 2 folgende Materialien:

Handout für Modul 2 (s. Anhang 5)

Kopiervorlagen (s. Anhang 6)
o Arbeitsblatt 6.1. „Fallbeispiel“
o Arbeitsblatt 6.2. „Das Frühstücksei“ – Text zum Sketch
o Arbeitsblatt 6.3. „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“
o Arbeitsblatt 6.4. „Meine Ziele für zu Hause“

Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation
(s. Anhang 7)

Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2 (s. Anhang 8)
Folgende Materialien werden aus Modul 1 benötigt:

Teilnehmerliste „Fit für PEF“

Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“

Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Feedback“

Flipchart Poster „Smarte Ziele“

Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber
et al., 2007)
88
Modul 2 - Interne Partizipation
Folgende Flipchart Poster müssen vor Beginn des Seminares gestaltet werden:

Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“

Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“

Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“

Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“
(2 Flipchart Papiere)

Flipchart Poster „Fischernetz“

Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“
Zusätzlich werden benötigt:

Beamer und Laptop, ggf. Musik

Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot

2 (besser: 3) Pinnwände mit ausreichend Pins

2 Flipcharts mit ausreichend Papier

Dicke, funktionierende Stifte in mehreren Farben

Kreppband, alternativ Namenskärtchen

1 Klemmbrett und Stift für jeden Teilnehmer

Materialien für ausgewählte Methoden
o 3 weiche Bälle
o 1 beliebiges, aussagekräftiges und hinreichend großes Bild
o 3 Memokarten/TN (3x rot, 3x grün, 1x blau)
o 4 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau, 1x beliebig)
o Dekorationsmaterial (Netz, blaues Tuch, Plastikfische, Muscheln, usw.)

Skalen zur Visualisierung des „Zielerreichungsgrades“ und des „Schwierigkeitsgrades“ auf dem Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0)

Spielgeräte für die Pausen wie z.B. Bälle, Seile, Frisbees
89
Phasierung
90
Phasierung
U
E
1
2
3
4
5
6
Phase
Inhalte/Ziele
Einstieg
Begrüßung, Ankommen, Überblick
1.1. Begrüßung, Ankommen
1.2. Überblick über das Seminar
Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis Meine Ziele (Punktabfrage)
2.2. Nutzen der PEF in der Praxis Reflexion (Übung)
2.3. Wiederholung zentraler Inhalte
Pause
Das Konzept der interprofessionellen
partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
3.1. Begriffsklärung
3.2. Das „Modell der internen und externen
Partizipation“
Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.1. Merkmale eines „erfolgreichen
Teams“ - Übung
4.2. Teammodelle
4.3. Führungsstile
4.4. Eignung partizipativer Führung Übung
4.5. Ebenen der Kommunikation
4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung
4.7. Zusammenfassung
Pause
Interne Partizipation in der Praxis
5.1. Instrumente partizipativer Führung
5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers
5.3. Meine Ziele (Übung)
Rückblick, Ausblick, Abschluss
6.1. Reflexion und Evaluation
6.2. Verabschiedung der Teilnehmer
Zeitpuffer
Nachbetrachtung/
Reflexion
Erarbeitung
Problemstellung
Erarbeitung
Ergebnissicherung
Vertiefung
Vertiefung
Transfer
Ergebnissicherung
Schluss
Dauer/
Min
Summe/h
15
5
0.20
10
30
30
30
1.30
2.00
5
10
2.15
20
5
10
20
15
30
5
30
4.00
4.30
5
30
10
5.15
25
5
5.45
0.15
6.00
Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung
Vor Seminarbeginn
Vor Seminarbeginn
Zur Vorbereitung des zweiten Seminartages sollten die unter Modul 1 erwähnten
Punkte (s. Modul 1 - Vor Seminarbeginn) sowie Erfahrungswerte aus dem ersten Teil
des Seminars berücksichtigt, integriert und ggf. strukturelle und/oder inhaltliche Modifikationen vorgenommen werden.
Vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer kann eine Checkliste mit u.a. folgenden
Fragen hilfreich sein:

Gewünschte Sitzordnung hergestellt?

Genügend Flipchart-Papier vorhanden?

Plakate vorbereitet?

Handouts und Arbeitsblätter kopiert?

Medien und Stifte auf Funktionalität überprüft?

Stehen Getränke und Snacks bereit?

Handy aus?
Der Kursleiter hängt das Begrüßungsplakat „Herzlich Willkommen“ vor dem Eintreffen der ersten Teilnehmer auf und füllt die Teilnehmerliste vor der offiziellen Begrüßung aus. Er begrüßt die nach und nach eintreffenden Teilnehmer und stellt einen
ersten Kontakt her: (…).
Herzlich Willkommen zum
Seminar „Fit für PEF“
mit
(Name des Kursleiters)
Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“
91
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze der Einstiegsphase
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
1.1. Begrüßung, Ankommen
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass sie willkommen sind und
sich wohl fühlen.
 sich mit dem Kursleiter und den
Räumlichkeiten vertraut machen.
 sich als Gruppe wiederfinden und miteinander in Kontakt kommen.
 zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.
15


Einführende Worte
Übung
1.2. Überblick über das Seminar
Die Teilnehmer sollen…
 einen Überblick über das Seminar erhalten.
 Sicherheit gewinnen, sich orientieren
und auf das Seminar einlassen können.
 sich im Handout Notizen machen
können.
 wissen, dass Fragen erwünscht sind.
5

Einführende Worte
Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2
92
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
1.1. Begrüßung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass sie willkommen sind und sich wohl fühlen.
 sich mit dem Kursleiter und den Räumlichkeiten vertraut machen.
 sich als Gruppe wiederfinden und miteinander in Kontakt
kommen.
 zur aktiven Mitarbeit motiviert werden.
 Begrüßung der Teilnehmer
 „Warm werden“
 Wiederholung der Namen
 Einführende Worte
 Übung: “Meteoritenschwarm”(Brandhofer-Bryan, 2008, S. 42)
 Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“
 Teilnehmerliste „Fit für PEF“ aus Modul 1
 1 Stift
 Namensschilder (Kreppband, Papier…)
 Dicke Stifte zum Beschriften
 3 weiche Bälle
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
15 Minuten
Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung
Durchführung
Der Kursleiter begrüßt die Teilnehmer und bringt seine Freude des Wiedersehens
zum Ausdruck. Er beginnt das Seminar mit einer Übung.
 Ich begrüße Sie ganz herzlich zum zweiten Teil des Seminars „Fit für PEF“!
Ich freue mich sehr, Sie wieder zu sehen!
 Um unserem Namengedächtnis etwas auf die Sprünge zu helfen, werden wir
zunächst eine kleine Übung durchführen. Sie heißt „Meteoritenschwarm“.
Dazu stehen wir bitte erst einmal auf und rücken unsere Stühle etwas nach
hinten. (…).
Ich habe hier drei weiche Bälle mitgebracht, das sind unsere „Meteoriten“. Ich
fange mit einem Ball an, werfe ihn einer Person zu und sage dabei: „Hallo,
Frau/Herr (…)“. Diese Person wirft den Ball einem anderen Teilnehmer zu und
begrüßt diesen mit seinem Namen. Wenn Ihnen ein Name entfallen ist, fragen
Sie einfach nach. Ich werde irgendwann, wenn der erste Ball kreuz und quer
93
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
durch den Raum fliegt, einen zweiten und später einen dritten Ball ins Spiel
bringen. Bitte lassen Sie sich davon nicht irritieren, sondern versuchen Sie,
einfach weiterzuspielen. Ich fange einfach einmal an: „Hallo, Frau (…). Schön,
dass Sie da sind!“ (…).
Herzlich Willkommen zum
Seminar „Fit für PEF“
mit
(Name des Kursleiters)
Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“
Nach der Übung setzen sich die Teilnehmer in den Stuhlkreis zurück.
 Um ganz sicherzugehen, dass wir uns mit den richtigen Namen ansprechen,
können wir jetzt noch einen Streifen Kreppband als Namensschild an unsere
Kleidung heften. (…).
Anmerkung
Die Darstellungen der verwendeten Materialien und Medien (u.a. Flipchart Poster,
Arbeitsblätter) wurden bewusst neutral gehalten und können natürlich dem eigenen
Naturell und den Rahmenbedingungen entsprechend umgestaltet werden. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt, wobei eine Überfrachtung der Medien prinzipiell vermieden werden sollte.
94
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
95
1.2. Überblick über das Seminar
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 einen Überblick über das Seminar erhalten.
 Sicherheit gewinnen, sich orientieren und auf das Seminar einlassen können.
 sich im Handout Notizen machen können.
 wissen, dass Fragen erwünscht sind.
 Vorstellung der zentralen Seminarinhalte des Moduls 2
 Organisatorisches (Pausengestaltung, Teilnehmerbescheinigung,
Handyregelung,…)
 Verteilen des Handouts zu Modul 2
 Einführende Worte
 Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
(2 Flipchart Papiere, auf 1 Pinnwand geheftet)
 Pinnwand, Pins
 1 Handout zu Modul 2/TN
 1 Stift/TN
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar
Durchführung
Der Kursleiter stellt den Ablauf und die zentralen Inhalte des zweiten Seminartages
vor. Er klärt Organisatorisches und verteilt das Handout zu Modul 2.
 Ich möchte Ihnen zunächst vorstellen, wie wir den heutigen Tag miteinander
verbringen werden. Sie kennen das Plakat mit der Übersicht beider Module
schon vom letzten Mal. Sie sehen hier wieder die zentralen Inhalte und die jeweiligen Zeiten abgebildet. Wir werden jeweils von
bis
Uhr hier in diesem Raum arbeiten. Das Plakat bleibt während der gesamten Seminarzeit
hier hängen, damit wir immer wieder einen Blick darauf werfen können. Der
Pfeil zeigt uns, an welcher Stelle wir uns gerade befinden.
 Mir ist sehr wichtig, dass wir aufkommende Fragen und Unklarheiten gleich
klären. Sie können mich daher gerne jederzeit unterbrechen.
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
Tag 1: Externe Partizipation
Tag 2: Interne Partizipation
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung
__ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1
__ Uhr Übung
__ Uhr Ihre Fragen
Pause
Pause
__ Uhr Das „Modell der Partizipativen
Entscheidungsfindung“
__ Uhr Das „Modell der interprofessionellen
internen und externen Partizipation“
__ Uhr PEF - Schritt für Schritt
__ Uhr Koordination, Kommunikation und
Kooperation im Team
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
Pause
Pause
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
__ Uhr Seminarende
__ Uhr Seminarende
Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
 Ihre Fragen und Erfahrungen der letzten 2 Wochen stehen zu Beginn des
heutigen Tages im Mittelpunkt. Wir werden uns nach einem Erfahrungsaustausch viel Zeit dafür nehmen, Ihre Fragen zu beantworten und zentrale Inhalte zu wiederholen.
 Nach einer Pause wenden wir uns der sog. „Internen Partizipation“ zu. Ich
stelle Ihnen das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner, Ehrhardt & Steger, 2011b) vor, welches das „Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung“ um die Interaktionen innerhalb eines Teams erweitert. Wir
werden Kernmerkmale eines „idealen Führungsstils“ und eines „guten Teams“
herausarbeiten und uns mit dem Thema „Kommunikation“ auseinandersetzen.
Ganz wichtig ist dabei, förderliche Bedingungen und Verbesserungsmöglichkeiten für Ihren Alltag herauszufiltern. Damit Sie möglichst viel „Handwerkszeug“ mit nach Hause nehmen können, werden wir wieder theoretische Inhalte mit praktischen Übungen verbinden.
 Ich teile Ihnen jetzt das Handout für Modul 2 aus und möchte noch ein paar
organisatorische Dinge ansprechen. Wir werden wie beim letzten Mal regelmäßige Pausen einhalten, die Sie für Telefonate, als Raucher- oder Bewegungspausen nutzen können. Auf den hinteren Tischen befinden sich Getränke und Snacks, von denen Sie sich auch gerne zwischendrin etwas holen
96
1. Begrüßung, Ankommen, Überblick
können. Das Austeilen der Teilnahmebescheinigung handhaben wir folgendermaßen (…). Abschließend ist mir noch folgende Handyregelung wichtig:
(…). Aber das hat beim letzten Mal ja bereits super geklappt! Haben Sie zum
Ablauf noch Fragen?
Anmerkung
Das erneute Verwenden der Seminarübersicht aus Modul 1 (s. Abb. 34) hilft den
Teilnehmern, sich rascher orientieren und auf das Seminar einlassen zu können. Die
klare Strukturierung und stetige Präsenz des Plakates trägt zur notwendigen Transparenz bei. Der bewegliche Pfeil (z.B. Magnet, Wäscheklammer) sollte erneut als
visuelle Strukturierungshilfe Verwendung finden. Das Handout zur Schulung dient
der Bearbeitung, Ergänzung und Festigung zentraler Inhalte während des Seminars,
als Nachschlaghilfe für zu Hause und sollte zu Beginn des Seminars ausgeteilt werden.
97
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
98
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung Externe Partizipation
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Nachbetrachtung, Ergebnissicherung und Reflexion eigener
Erfahrungen bei der Umsetzung der PEF in die Praxis
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine 
Ziele
Die Teilnehmer sollen…
 von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung
der PEF in der Praxis berichten.
 den individuellen und geschätzten Zielerreichungsgrad reflektieren und per Punktabfra10
ge visualisieren.
Punktabfrage
2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion
Die Teilnehmer sollen…
 mit einem Partner über Nutzen und Grenzen
der PEF im beruflichen Alltag diskutieren,
zentrale Aspekte auf Memokarten notieren
und diese auf eine vorbereitete Pinnwand
heften.
 mögliche Barrieren und Schwierigkeiten benennen.
30
Übung
Kollegialer
Austausch
Reflexion
Kartenabfrage
Zusammenfassung
im Plenum
2.3. Wiederholung zentraler Inhalte
Die Teilnehmer sollen…
 die Gelegenheit erhalten, Probleme anzusprechen, Fragen zu stellen und ausgewähl30
te Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen.
PAUSE
Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2









Punktabfrage
Lehrgespräch:
fragend-entwickelnd
Diskussion
Reflexion, (…)
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
2.1. Umsetzung der PEF in die Praxis – Meine Ziele
Ziele
Inhalt
Die Teilnehmer sollen…
 von Ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der PEF in der
Praxis berichten.
 den individuellen und geschätzten Zielerreichungsgrad reflektieren und per Punktabfrage visualisieren.
 Auswertung der Ziele aus Modul 1
 Überprüfung und Verankerung des Transfers
Methoden

Punktabfrage
Materialien
und Medien



Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0), um die Skalen
„Zielerreichungsgrad“ und „Schwierigkeitsgrad“ ergänzt
Pinnwand, Pins
3 Klebepunkte/TN (1x rot, 1x grün, 1x blau)

Plenum – Kreis
10 Minuten
Sozialform
Dauer
Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele
Durchführung
Der Kursleiter leitet die Reflexions- und Auswertungsphase zur Unterstützung des
Lerntransfers ein, erklärt den Ablauf der Punktabfrage und signalisiert Verständnis
für ein „Nicht-Umsetzen“ der in Modul 1 gesetzten Ziele.
 Ich bin schon sehr gespannt, wie es Ihnen in den letzten 2 Wochen bei der
Umsetzung Ihrer Ziele ergangen ist!
Abbildung 35: Poster „PEF Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“
99
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
 Sie sehen hier das Poster vom letzten Mal mit den neun Handlungsschritten
der PEF, diesmal um eine Zielerreichungsskala ergänzt.
 Um neben einem ersten Überblick eine realistische Einschätzung darüber zu
erhalten, wie viel Gelegenheit Sie hatten, Ihre Ziele aus Modul 1 umzusetzen,
bitte ich Sie jetzt nach vorne zu kommen: (…). Jeder von Ihnen bekommt von
mir drei Klebepunkte: einen roten, einen grünen und einen blauen Punkt. (…).
 Bitte kleben Sie jetzt den blauen Punkt ganz spontan an die Stelle der Skala,
von der Sie denken, dass sie der tatsächlichen Umsetzung Ihrer Ziele am
ehesten entspricht. Aber keine Sorge, das ist jetzt kein Wettbewerb! Es ist völlig in Ordnung, wenn Sie 0% angeben, weil Sie zur praktischen Anwendung
keine oder weniger Zeit hatten, als Sie ursprünglich dachten.
Der Kursleiter dreht die Pinnwand um und bittet die Teilnehmer, Ihre Einschätzung
per Punktabfrage zu visualisieren.
 Ich drehe die Pinnwand jetzt um und dann kann´s losgehen. (…).
Abbildung 36: Poster „PEF Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ (Beispiel)
Der Kursleiter dreht die Pinnwand erneut um.
 Vielen Dank für Ihre ehrliche Einschätzung! Wir können nun gut sehen, wie
Sie das Erreichen Ihrer Ziele wahrgenommen haben. Ein Teil der Umsetzung
hat wahrscheinlich schon gut geklappt, ein anderer noch nicht. Manche Dinge
waren leichter als andere. Manche Ziele waren vielleicht noch ungenau formuliert, zu manchen Dingen hatten Sie einfach keine Zeit.
100
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
Mit Hilfe einer zweiten Punktabfrage bittet er nun um eine Visualisierung des wahrgenommenen individuellen Schwierigkeitsgrades der neun Schritte der PEF in der
konkreten Anwendungssituation.
 Bitte kleben Sie jetzt den grünen Punkt zu dem Schritt, der Ihnen am leichtesten fiel und den roten Punkt dorthin, der Ihnen am schwersten fiel.
Der Kursleiter wartet, bis alle Teilnehmer ihre Einschätzung abgegeben haben, bittet
sie zurück an ihren Platz und fasst das Ergebnis zusammen.
Abbildung 37: Poster „PEF Schritt für Schritt: Schwierigkeitsgrad“ (Beispiel)
 Vielen Dank! Ich sehe die meisten grünen Punkte bei Handlungsschritt (…)
und die meisten roten Punkte bei Schritt (…). Zusammenfassend kann man
sagen, dass (…).
Anmerkung
Zur Nachbereitung des Moduls 1 ist die Reflexion der Umsetzung der beabsichtigten
Ziele für einen dauerhaften Lerntransfer zentral (Arnold et al., 2011). Um eine Öffnung der Teilnehmer zu erreichen und eine realistische Einschätzung der angewandten Handlungsschritte der PEF zu erhalten, wird ein verdecktes Anbringen der Punkte empfohlen. Barrieren, die durch die Teilnahme eines interdisziplinären Teams einer Einrichtung entstehen können, sollten nicht unterschätzt werden. Durch dieses
Vorgehen können falsch positive Antworten vorgebeugt oder zumindest reduziert
werden.
101
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
2.2. Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 mit einem Partner über Nutzen und Grenzen der PEF im beruflichen Alltag diskutieren, zentrale Aspekte auf Memokarten
notieren und diese auf eine vorbereitete Pinnwand heften.
 mögliche Barrieren und Schwierigkeiten benennen.
 Nutzen und Grenzen der PEF in der praktischen Anwendung
 Übung (Kollegialer Austausch, Reflexion, Kartenabfrage)
a) Erfahrungsaustausch in 2-er Gruppen (10 Min./TN)
b) Visualisierung von Nutzen und Schwierigkeiten (5 Min.)
c) Zusammenfassung im Plenum (5 Min.)
 Memokarten in 3 Farben (3x rot, 3x grün, 1x blau/TN)
 Dicke Stifte
 Pinnwand, Pins
 Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis“ (s. Abb. 38)
Partnerarbeit
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
30 Minuten
Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion
Durchführung
Der Kursleiter leitet zur Phase des kollegialen Austausches über. Neben dem erlebten Nutzen sollen Schwierigkeiten bei der Anwendung der PEF gleichberechtigt angesprochen werden.
 Sie werden nun Gelegenheit dazu haben, sich mit einem Partner über Ihre Erfahrungen auszutauschen. Mir sind im Rahmen dieser Übung drei Aspekte
wichtig. Erstens, der von Ihnen empfundene Nutzen der PEF in Ihrem Alltag.
Zweitens, mögliche Schwierigkeiten oder wahrgenommene Grenzen in der
konkreten Anwendungssituation und drittens, offen gebliebene Fragen.
 Wir teilen die Gruppe jetzt erst einmal in 2-er Gruppen auf. Bitte suchen Sie
sich nun einen Partner, mit dem Sie die Übung gerne durchführen und über
Ihre Erfahrungen sprechen möchten. (…).
Nach der Gruppenfindung erläutert der Kursleiter das weitere Vorgehen und beantwortet Verständnisfragen zur Übung.
102
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
 Bitte schreiben Sie die als positiv empfundenen Aspekte auf die grünen und
die als nachteilig erlebten Punkte auf die roten Karten. Damit wir eine Übersicht behalten, bitte ich Sie, die Anzahl der roten und grünen Karten auf maximal 3 Karten pro Farbe und Teilnehmer zu beschränken, in Stichworten zu
schreiben und für jeden Aspekt eine neue Karte zu verwenden.
 Um später möglichst konkret auf Ihre Fragen eingehen zu können, ist es wichtig, dass Sie sich eine zentrale Frage überlegen, diese als Stichwort auf eine
blaue Karte schreiben und am Ende der Übung an diese Pinnwand heften. Wir
werden uns im Anschluss an diese Übung 30 Minuten Zeit dafür nehmen, um
möglichst viele Ihrer Fragen zu beantworten. Es besteht ferner die Möglichkeit, die Filmsequenz vom letzten Mal nochmals anzusehen.
 Ist Ihnen soweit alles klar? (…).
Abbildung 38: Flipchart Poster
„Nutzen der PEF in der Praxis vor der Übung“
 Dann kann sich jetzt jede Gruppe einen ruhigen Ort zum Arbeiten suchen. Sie
haben für die Übung insgesamt 20 Minuten Zeit. Damit jeder von Ihnen die
gleiche Zeit zum Erzählen zur Verfügung hat, sage ich Ihnen nach 10 Minuten
Bescheid. Ich bin schon sehr gespannt, was Sie alles erlebt haben!
Jede Gruppe erhält ausreichend Memokarten in drei Farben und wird aufgefordert,
sich zum nun folgenden Austausch in eine ruhige Ecke zurückzuziehen. Nach 10
Minuten weist der Kursleiter auf die „Halbzeit“ hin und bittet die Gruppen nach dem
Ende der Übung in die Mitte zurück. Vor dem Einfinden der Teilnehmer in den Stuhlkreis sollen die vorher notierten Schlagworte auf eine vorbereitete Pinnwand geheftet
werden. Zur Öffnung der Teilnehmer sollte die Pinnwand so gestellt werden, dass ein
blickgeschütztes Anbringen der Karten möglich ist.
103
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
 Ich lese hier, dass einige von Ihnen den Nutzen der PEF darin sehen, dass
(…). Einige von Ihnen berichten von Schwierigkeiten mit (…). Das deckt sich
auch mit Ihren Fragen. Ich lese hier: (…).
Abbildung 39: Flipchart Poster
„Nutzen der PEF in der Praxis
- nach der Übung“
Anmerkung
Um eine größtmögliche Öffnung der Teilnehmer zu erreichen, sollte bei der Aufteilung der Gruppe darauf geachtet werden, dass sich die Teilnehmer ihren Partner
selbst auswählen können. Der Kursleiter greift lediglich bei Aufteilungsschwierigkeiten ein. Das verdeckte Anbringen der Karten ermöglicht ein anonymes Benennen
von Schwierigkeiten und bildet die tatsächlich erfolgte Umsetzung von PEF in der
Praxis realistischer ab. Im Rahmen der gemeinsamen Reflexion sollte es den Teilnehmer freigestellt sein, sich zu äußern.
Variation
Um von den Erfahrungen aller Teilnehmer zu profitieren, kann alternativ eine Methode gewählt werden, die es erforderlich macht, dass jeder Teilnehmer von seinen Erlebnissen berichtet. Dies kann ein „Redestein“ sein, der weitergereicht wird, oder ein
weicher Ball, den sich die Teilnehmer gegenseitig zuwerfen.
104
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
2.3. Wiederholung zentraler Inhalte
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die Gelegenheit erhalten, Probleme anzusprechen, Fragen
zu stellen und ausgewählte Inhalte aus Modul 1 zu vertiefen.
 Flexibel gestaltete Wiederholung zentraler Inhalte aus
Modul 1
 Punktabfrage
 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd
 Diskussion, Reflexion, (…)
 Poster “PEF - Schritt für Schritt” (DIN A0)
 1 Klebepunkt/TN einer beliebigen Farbe
 Flipchart Poster „Feedback“
 Flipchart Poster „Smarte Ziele“
 Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ (Bieber et al., 2007)
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
30 Minuten
Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte
Durchführung
Der Kursleiter steuert die Priorisierung der Karten mit Hilfe einer Punktabfrage.
 Wir haben jetzt insgesamt 30 Minuten Zeit für Ihre Fragen. Ich sortiere diese
zunächst einmal nach Inhalt und bilde Gruppen: (…). So, ich sehe hier insgesamt fünf Fragen zu (…), eine Frage zu (…) und zwei Fragen zu (…). Vier
Personen wünschen sich, den Filmausschnitt (…) aus dem Lehrfilm nochmals
ansehen zu können.
 Da unsere Zeit nicht zur Beantwortung aller Fragen reicht, werden wir nun mit
Hilfe einer weiteren Punktabfrage Ihre dringlichsten Fragen erfassen. Bitte
kleben Sie den Punkt, den Sie jetzt von mir bekommen, auf die Frage, die Sie
im Moment am Meisten interessiert: (…).
Der Kursleiter wertet die Punktabfrage aus, markiert die am häufigsten genannten
Fragen, beantwortet diese im gemeinsamen Diskurs und leitet im Anschluss daran
die erste Pause ein.
 Die meisten Punkte befinden sich bei Frage (…). An zweiter Stelle befindet
sich Frage (…). Gut, dann fangen wir mit der ersten Frage an: (…).
105
2. Das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung - Externe Partizipation
Nach 30 Minuten leitet der Kursleiter zur ersten Pause über.
 So, die vorgesehene Zeit von 30 Minuten ist vorbei. Es freut mich sehr, dass
wir so viele von Ihren Fragen beantworten konnten! Ich schlage vor, dass wir
jetzt erst einmal eine Pause machen, bevor wir mit einem neuen Thema beginnen. Ich habe einige Spielgeräte (u.a. Bälle, Seile, Frisbee) mitgebracht,
damit wir uns in der Pause ein wenig bewegen können. Bitte bedienen Sie
sich!
 Wir treffen uns um
Uhr wieder hier in diesem Raum. Viel Spaß!
Anmerkung
Zur Unterstützung des Alltagstransfers, der Motivation und der Verankerung neuen
Wissens sind eine Wiederholung bedeutsamer Inhalte der Teilnehmer wie ein ernsthaftes Suchen nach Lösungsmöglichkeiten zentral (Hüther, 2010). Das Eingehen des
Kursleiters auf die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Teilnehmer unterstützt
den Lernerfolg und den Transfer in die Praxis. Um sich selbst jedoch nicht zu überfordern und den Rahmen des Seminars nicht zu sprengen, muss der vorgesehene
Zeitrahmen angesprochen, festgelegt, eingehalten und nach einer gemeinsamen
Priorisierung flexibel gestaltet werden. Die Visualisierung kann mittels einer einfachen Punktabfrage erfolgen. Es empfiehlt sich, im Vorfeld zentrale Materialien aus
Modul 1 (Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ [Bieber et al., 2007], Poster „PEF - Schritt für Schritt“ (DIN A0) [s. Abb. 35], Flipchart Poster „Feedback“ [s. Abb. 26] und „Smarte Ziele“ [s. Abb. 27]) bereit zu legen.
106
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Erarbeitung des Konzepts der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung - Interne Partizipation
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
3.1. Begriffsklärung

Die Teilnehmer sollen…

 die zentralen Begriffe „externe Partizipation“ und „interne Partizipation“ differenzieren und erklären können.
5
 eine einheitliche Sprache sprechen.
Lehrvortrag
Präsentation
3.2. Das „Modell der internen und externen 
Partizipation“

Die Teilnehmer sollen…
 das „Modell der internen und externen
Partizipation“ (Körner et al., 2011b) kennenlernen.
 theoretisches Hintergrundwissen vermittelt bekommen und Fachwissen erwerben.
 zentrale Unterschiede zum „Modell der
Partizipativen
Entscheidungsfindung“
nach Härter (2004) benennen können.
 den Nutzen der internen Partizipation für
die eigene Einrichtung antizipieren und
zur Umsetzung motiviert werden.
10
Lehrvortrag
Präsentation
Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2
107
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
3.1. Begriffsklärung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 die zentralen Begriffe „externe Partizipation“ und „interne
Partizipation“ differenzieren und erklären können.
 eine einheitliche Sprache sprechen.





Begriffsklärung: externe und interne Partizipation, Team
Lehrvortrag
Präsentation
Folie: „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“
Beamer, Laptop

Plenum - Kreis
5 Minuten
Sozialform
Dauer
Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung
Durchführung
Der Kursleiter klärt zentrale Begrifflichkeiten und leitet zum „Modell der internen und
externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) über.
 Wir haben uns bisher ausschließlich mit der Interaktion zwischen Patient und
Behandler, also der „externen Partizipation“, beschäftigt und wenden uns nun
der „internen Partizipation“ zu.
 Damit wir die Begriffe „externe und interne Partizipation“ nicht durcheinander
bringen, sind diese auf der nächsten Folie (s. Abb.40) stichpunktartig dargestellt.
Abbildung 40: Folie „Begriffsklärung: externe und interne
Partizipation“
108
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
 Während die Interaktion zwischen Behandler und Patient als „externe Partizipation“ bezeichnet wird, werden Interaktionen, die zwischen den Behandlern
gleicher oder unterschiedlicher Berufsgruppen eines Teams und innerhalb einer gesamten Organisation stattfinden, als „interne Partizipation“ bezeichnet.
 Unter „Team“ wird im Folgenden ein Rehabilitationsteam verstanden, das sich
aus mehreren Mitarbeitern unterschiedlicher Berufsgruppen wie Ärzten,
Psychologen, Pflegepersonal usw. zusammensetzt. Die Größe und Zusammensetzung des Teams variiert dabei in Abhängigkeit der zu behandelnden
Indikation (Körner & Bengel, 2004, S. 159).
Anmerkung
Als Grundmerkmale eines Teams werden folgende Aspekte beschrieben:
Ziele
Rollenverteilung
Verbindlichkeit




Aktivität

Verantwortung


Gemeinsames, kommuniziertes Ziel
Verbunden auf Zeit
Rollen und Aufgaben sind klar verteilt und allen Beteiligten
bekannt
Verbindlichkeit in Bezug auf Meetings und Arbeitsabläufe mit
wechselseitigen Abhängigkeiten
Jeder Einzelne trägt aktiv zur Lösung der Aufgabe bei
Kompetenz zur Selbstverantwortung
Gemeinsame Verantwortung für das Arbeitsergebnis nach
außen
Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams
(modifiziert nach Heckner & Keller, 2010, S. 50-52)
109
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
3.2. Das „Modell der internen und externen Partizipation“
Ziele
Inhalt
Methoden
Die Teilnehmer sollen…
 das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner
et al., 2011b) kennenlernen.
 theoretisches Hintergrundwissen vermittelt bekommen und
Fachwissen erwerben.
 zentrale Unterschiede zum „Modell der Partizipativen Entscheidungsfindung“ nach Härter (2004) benennen können.
 den Nutzen der internen Partizipation für die eigene Einrichtung antizipieren und zur Umsetzung motiviert werden.
 Das „Modell der internen und externen Partizipation“
 Lehrvortrag
 Präsentation

Folie „Modell der internen und externen Partizipation“
(Körner et al., 2011b)
Folie „Gegenüberstellung der PEF - Modelle nach Härter
(2004) und Körner et al. (2011b)“
Beamer, Laptop

Plenum - Kreis
10 Minuten

Materialien
und Medien

Sozialform
Dauer
Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen Partizipation“
Durchführung
Der Kursleiter beschreibt das „Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) und stellt dieses dem PEF - Modell nach Härter (2004) gegenüber.
Er weist dabei auf zentrale Unterschiede hin.
 Wir werden uns in der verbleibenden Zeit intensiv mit der „internen Partizipation“ und was sich dahinter verbirgt, beschäftigen. Bevor ich Ihnen jedoch das
„Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b) vorstelle, möchte ich Ihnen beschreiben, welche Gedanken zur Konzeption dieses
Modells beigetragen haben.
 In der medizinischen Rehabilitation werden meist chronische Erkrankungen
behandelt, die durch ein bio-psycho-soziales Krankheitsmodell (Farin, 2010)
gekennzeichnet sind. An der Therapie chronisch Kranker sind neben Ärzten
noch viele andere Berufsgruppen beteiligt, die zur Gewährleistung einer hohen
Versorgungsqualität Behandlungsbausteine miteinander abstimmen und koor-
110
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
dinieren müssen. Dies setzt neben entsprechenden Strukturen in der Klinik
hohe koordinative, kooperative und kommunikative Fähigkeiten der Behandler
innerhalb eines Teams sowie einen Führungsstil, der dies ermöglicht und unterstützt, voraus.
 Die folgende Grafik (s. Abb. 41) stellt diesen Zusammenhang im „Modell der
interne und externe Partizipation“ vereinfacht dar.
Abbildung 41: Folie „Modell
der internen und externen
Partizipation“
 Die Abbildung verdeutlicht das dynamische, wechselseitige und gleichberechtigte Zusammenspiel der externen und internen Partizipation, geprägt und abhängig von der Art der Führung (Koordination), dem Ausmaß der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit im Team (Kooperation) und der vorherrschenden Gesprächskultur (Kommunikation). Die Zahnräder symbolisieren die
Gleichrangigkeit und Wechselwirkung der drei zentralen Kriterien „Koordination“, „Kooperation“ und „Kommunikation“, die sich gegenseitig beeinflussen
und bedingen. Während sich die „externe Partizipation“ auf die Arzt-PatientInteraktion im medizinischen Entscheidungsprozess beschränkt, sind die Entscheidungen im „Modell der internen und externen Partizipation“ globaler gefasst und nicht auf medizinische Entscheidungsprozesse limitiert. Die Ebenen
der Partizipation und Interaktion wurden auf das gesamte Team ausgeweitet
und um bestehende Strukturen und Kulturen einer Klinik ergänzt (Körner et
al., 2011b).
 Zusammenfassend unterscheiden wir also zwei PEF - Modelle: das „Modell
der Partizipativen Entscheidungsfindung“ (Härter, 2004) und das erweiterte
„Modell der internen und externen Partizipation“ (Körner et al., 2011b). Die
folgende Tabelle stellt die zentralen Aspekte beider „PEF-Modelle“ gegenüber:
(…).
111
3. Das Konzept der interprofessionellen partizipativen Entscheidungsfindung Interne Partizipation
Abbildung 42: Folie „Gegenüberstellung der PEF-Modelle“
Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet zu den drei Säulen der internen
Partizipation „Kooperation“, „Koordination“ und „Kommunikation“ über.
 Gibt es zur Gegenüberstellung der beiden Modelle noch abschließende Fragen? (…).
 Dann wenden wir uns jetzt den drei Säulen der internen Partizipation „Kooperation, Koordination und Kommunikation“ zu. Sie werden uns den Rest des
Tages begleiten. Wir werden theoretische Hintergrundinformationen mit praktischen Übungen verbinden, so dass Sie möglichst viele Anregungen und
„Handwerkszeug“ für Ihren Alltag mit nach Hause nehmen können.
112
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Erarbeitung, Ergebnissicherung und Vertiefung der drei
Säulen der internen Partizipation „Kooperation, Koordination, Kommunikation“
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
4.1. Merkmale eines „erfolgreichen“ Teams- 
Übung

Die Teilnehmer sollen…
 reflektieren, durch welche Merkmale ein
erfolgreiches Team gekennzeichnet ist.
20
 für das Thema sensibilisiert werden.
Zuruffrage
Brainstorming
4.2. Teammodelle

Die Teilnehmer sollen…

 wissen, dass eine gute Kooperation zwischen den Berufsgruppen als zentrales
Qualitätsmerkmal in der medizinischen
Rehabilitation angesehen wird.
 das multidisziplinäre und interdisziplinäre Teammodell kennenlernen und zentrale Unterschiede benennen können.
 wissen, dass das interdisziplinäre
Teammodell als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Kooperation angesehen wird.
5
Lehrvortrag
Präsentation
4.3. Führungsstile

Die Teilnehmer sollen…

 drei zentrale Führungsstile kennenler- 
nen.
 wissen, dass der eigene Führungsstil
eng mit dem Ausmaß der Partizipation
gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufriedenheit einer Klinik entscheidend mit
beeinflusst.
 wissen, dass der „partizipative, kooperative“ Führungsstil als idealer Führungsstil angesehen wird und Gründe dafür
nennen können.
 das „Modell der Partizipationsstufen“
10
kennenlernen.
Lehrvortrag
Präsentation
Selbstreflexion
113
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung
Die Teilnehmer sollen…
 aktiviert werden.
 in Kleingruppen über geeignete und ungeeignete Situationen einer partizipativen Führungsgestaltung diskutieren.
 ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen
und mit der Gesamtgruppe diskutieren.
20




Zuruffrage
Übung
Murmelgruppen
Zusammenfassung
der Ergebnisse im
Plenum
4.5. Ebenen der Kommunikation
Die Teilnehmer sollen…
 anhand eines Beispiels für die Komplexität und Mehrdimensionalität zwischenmenschlicher Kommunikation sensibilisiert werden.
 wissen, dass Kommunikation in eine Inhalts- und eine Beziehungsebene gegliedert wird.
 die vier Ebenen der Kommunikation
nach Schulz von Thun kennenlernen
und auf ein Beispiel übertragen können.
15




Impuls: Kurzfilm
Zuruffrage
Brainstorming
Präsentation
4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung
Die Teilnehmer sollen…
 anhand der Übung erfahren, dass unser
Bild der „Wirklichkeit“ von unserer individuellen Sicht der Dinge geprägt ist.
 wissen, dass es viele subjektive, aber
keine allgemeingültigen „Wahrheiten“
gibt.
 für die Konstruktion „individueller Wirklichkeiten“ sensibilisiert werden.
30


Übung
Reflexion im Plenum
4.7. Zusammenfassung
Die Teilnehmer sollen…
 eine Übersicht über die zentralen Ziele
der internen Partizipation als Grundlage
für die anschließende Übung vermittelt
bekommen.
5
 abschließende Fragen klären.

Lehrgespräch:
fragend-entwickelnd
Präsentation
Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 2

114
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.1. Merkmale eines „erfolgreichen Teams“- Übung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 reflektieren, durch welche Merkmale ein erfolgreiches Team
gekennzeichnet ist.
 für das Thema sensibilisiert werden.
 Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“
 Zuruffrage
 Brainstorming
 Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“
 dicke Stifte
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
20 Minuten
Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ - Übung
Durchführung
Der Kursleiter führt mit Hilfe einer Zuruffrage in das übergeordnete Thema „Kooperation“ ein.
 Ein zentraler Aspekt des „Modells der internen und externen Partizipation“ ist
eine Optimierung der Zusammenarbeit innerhalb eines Teams. Um konkreter
zu werden, sammeln wir jetzt erst einmal Merkmale eines „erfolgreichen“ oder
„guten“ Teams: (…).
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams“
auf, notiert die Aussagen der Teilnehmer und fragt bei Verständnisschwierigkeiten
nach.
 Was sind für Sie Kennzeichen eines erfolgreichen Teams? Woran merken Sie
im Klinikalltag, dass ein Team gut zusammen arbeitet – oder auch nicht? Sie
können mir jetzt ganz spontan ihre Ideen und Gedanken zurufen. Ich werde
diese auf dem Flipchart Papier notieren.
→ sammeln, ergänzen, ohne zu werten
 Da ist Ihnen ja eine ganze Menge eingefallen! Prima!
115
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Was kennzeichnet ein
„erfolgreiches Team?“
Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams”
Der Kursleiter fasst die zentralen Kriterien zusammen und hängt das Poster für alle
sichtbar im Seminarraum auf.
Anmerkung
In der Literatur werden folgende Faktoren als Erfolgskriterien für eine „gute
Teamarbeit“ genannt (Maurer & Gurzeler, 2007):
1. Struktur
Die Rahmenbedingungen (z.B. Ziel, Auftrag, Raum, Zeit, Grösse, Dauer, Finanzen)
sind geklärt und die benötigten Mittel (z.B. Infrastruktur, Finanzen oder
Zeitressourcen) sichergestellt.
2. Organisation/Leitung
Es ist eine Teamleitung vorhanden, die ihre Rolle aktiv wahrnimmt und alle
Teammitglieder auf allen hierarchischen Stufen informiert. Es finden regelmäßige
Teamsitzungen statt, deren Abläufe und Prozesse geregelt sind. Der Ablaufplan der
Teamsitzung wird im Vorfeld verteilt.
3. Aufgaben und Funktion
Jedes Mitglied ist bereit, sich in das Team einzubringen und produktiv wie
zielorientiert mitzuarbeiten. Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten sind geklärt,
Funktionen bestimmt und Arbeitsweisen abgesprochen.
4. Klima
Es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima und eine offene Fehlerkultur. Man
kommuniziert offen auf der Basis gegenseitiger Wertschätzung.
116
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.2. Teammodelle
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 wissen, dass eine gute Kooperation zwischen den Berufsgruppen als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen
Rehabilitation angesehen wird.
 das multidisziplinäre und interdisziplinäre Teammodell kennenlernen und zentrale Unterschiede benennen können.
 wissen, dass das interdisziplinäre Teammodell als Idealform
der berufsgruppenübergreifenden Kooperation angesehen
wird.
 Das „multidisziplinäre Teammodell“
 Das „interdisziplinäre Teammodell“
 Lehrvortrag
 Präsentation
 Folie „Teammodelle“
 Beamer, Laptop
 Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“
 dicke Stifte
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle
Durchführung
Der Kursleiter vermittelt theoretisches Hintergrundwissen und verdeutlicht, dass das
„interdisziplinäre Teammodell“ als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Kooperation in der medizinischen Rehabilitation angesehen wird.
 Eine gut funktionierende berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Umsetzung eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes und gilt als zentrales Qualitätsmerkmal in der medizinischen Rehabilitation (Verband Deutscher Rentenversicherungsträger, 1996).
Zur Differenzierung der Kooperation werden in der Literatur meist zwei Modelle beschrieben: das multidisziplinäre und das interdisziplinäre Teammodell
(Körner & Bengel, 2004). In der folgenden Tabelle (s. Abb. 44) sind die zentralen Aspekte beider Modelle dargestellt.
117
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Abbildung 44: Folie „Teammodelle“
 Das „multidisziplinäre Teammodell“ ist streng hierarchisch und disziplinorientiert organisiert (Winter, 1997). Im Sinne eines autoritären Führungsstils trifft
und koordiniert der Arzt die Behandlungsentscheidungen autonom. Jede
Fachdisziplin verfolgt auf dieser Grundlage ihre eigenen fachspezifischen Behandlungsziele und stimmt diese bei der Planung und Durchführung der Behandlung in der Regel nicht mit anderen Berufsgruppen ab. Der Kommunikationsstil ist meist bilateral und nur gelegentlich, wie z.B. bei der Besprechung
von Problemfällen, multilateral ausgerichtet.
 Im Gegensatz dazu verständigen sich im „interdisziplinären Teammodell“
alle Fachdisziplinen auf ein gemeinsames und übergeordnetes Behandlungsziel, das auf der Basis der geäußerten Wünsche, Bedürfnisse und Präferenzen der Rehabilitanden getroffen wird. Die einzelnen fachspezifischen Ziele
werden aufeinander abgestimmt, bei Bedarf modifiziert und Synergieeffekte
durch einen integrativen Behandlungsstil genutzt. Der Führungsstil ist partizipativ-kooperativ, der Kommunikationsfluss multilateral und das Vorgehen patientenorientiert.
 Das „interdisziplinäre Teammodell“ gilt als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit (Davis et al., 1992; Vogel, 1998). Studienergebnisse zeigen eine Erhöhung der Mitarbeiterzufriedenheit (Adler, Bryk, Cesta &
McEachen, 1995; Hibbert, Arnaud & Dharampaul, 1994), des Klimas innerhalb
des Teams und der Effizienz (Körner, 2006). Alle Mitglieder sprechen eine
gemeinsame Sprache und verfolgen ein gemeinsames Ziel. Im Rahmen regelmäßig stattfindender multilateraler Teamsitzungen werden Verantwortlichkeiten geklärt, diese gemeinsam getragen und Behandlungsentscheidungen
bei Bedarf modifiziert.
118
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Der Kursleiter schlägt das folgende Flipchart Poster (s. Abb. 45) auf und beschreibt
die Kennzeichen eines interdisziplinären Teams.
 Das Flipchart Poster fasst die Kennzeichen eines „interdisziplinären Teams“
(Schwarz, Streibelt & Herbold, 2012) zusammen: (…).
Kennzeichen
interdisziplinärer Teams

Miteinander statt Nebeneinander

Regelmäßige Teambesprechungen

Gleichrangigkeit der Disziplinen

Gemeinsames Behandlungsziel und
Behandlungsstrategien

Klare Verantwortlichkeiten

Einheitliche Sprache, geteiltes Wissen
Abbildung 45: Flipchart Poster
„Kennzeichen interdisziplinärer
Teams“
 Zur Unterstützung dieses Prozesses sind ein bestimmter Führungsstil und
spezifische Kommunikationsstrukturen innerhalb eines Teams und der gesamten Organisation erforderlich. Das Ziel von Teamentwicklungsmaßnahmen ist
abhängig von dem Ausmaß der bereits bestehenden Zusammenarbeit. Das
übergeordnete Ziel besteht in einer Weiterentwicklung bestehender Strukturen
in die Richtung eines interdisziplinären Teams (Körner & Bengel, 2004).
Der Kursleiter hängt das Poster zu den anderen Flipchart Postern an die Wand.
Anmerkung
Das interdisziplinäre Teammodell wird als Idealform der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit betrachtet (Körner & Bengel, 2004; Davis et al., 1992; Vogel,
1998). Die Beschäftigung mit der Thematik beschränkt sich meist auf theoretische
Auseinandersetzungen mit verschiedenen Teammodellen in der medizinischen Rehabilitation (Winter, 1997; Davis et al., 1992; Weber, 1995). Empirische Daten liegen
für den deutschen Sprachraum nur wenige vor (Körner & Bengel, 2004). In einer
Studie von Körner & Bengel (2004, S. 354) konnte gezeigt werden, dass sich die
theoretisch postulierten Teammodelle empirisch erfassen und vergleichen lassen.
Ein spezifisches Erhebungsinstrument zur Messung der berufsgruppenübergreifenden Kooperation existiert bislang nicht (Körner, Schüpbach & Bengel, 2005).
119
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Literatur
 Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2008). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfaden 2. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische
Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF) in medizinischen Rehabilitationseinrichtungen.
Online verfügbar unter: http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste
/publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF2.pdf [Zugriff: 14.08.2012].

Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (2010). (Hrsg.). ICF – Praxisleitfaden 3. Trägerübergreifende Informationen und Anregungen für die praktische
Nutzung der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung
und Gesundheit (ICF) für das Krankenhausteam.
Online verfügbar unter : http://www.bar-frankfurt.de/fileadmin/dateiliste
/publikationen/icf-praxisleitfaeden/downloads/ICF3.pdf [Zugriff: 17.08.2012].
120
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.3. Führungsstile
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 drei zentrale Führungsstile kennenlernen.
 wissen, dass der eigene Führungsstil eng mit dem Ausmaß
der Partizipation gekoppelt ist und die Mitarbeiterzufriedenheit einer Klinik entscheidend mit beeinflusst.
 wissen, dass der „partizipative, kooperative“ Führungsstil als
idealer Führungsstil angesehen wird und Gründe dafür nennen können.
 das „Modell der Partizipationsstufen“ kennenlernen.
 Führungsstile
 Das „Modell der Partizipationsstufen“ (modifiziert nach Wegge, 2004)
 Lehrvortrag
 Präsentation
 Selbstreflexion
 Folie „Führungsstile“
 Folie „Der autoritäre Führungsstil“
 Folie „Der laissez-faire Führungsstil“
 Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“
 Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
10 Minuten
Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile
Durchführung
Der Kursleiter stellt drei zentrale Führungsstile in einer Übersicht vor.
 Die zweite Säule der internen Partizipation betrifft die Art des Führungsstils
innerhalb einer Organisation. Dieser gilt als entscheidender Einflussfaktor für
die Partizipationskultur einer Klinik, der Mitarbeiterzufriedenheit und der Art
des etablierten Teammodells (Körner, 2006, S. 240). Es werden im Wesentlichen drei Führungsstile unterschieden: der „autoritäre Führungsstil“, der „partizipative oder kooperative Führungsstil“ und der „laissez-faire Führungsstil“.
Die folgende Abbildung (s. Abb. 46) zeigt diese auf einem Kontinuum.
121
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
 Der linke Pol zeigt den „autoritären Führungsstil“, der rechte den „laissez-faire
Führungsstil“ und in der Mitte befindet sich der „partizipative oder kooperative
Führungsstil“.
Abbildung 46: Folie „Führungsstile“
 Der „autoritäre Führungsstil“ ist dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskraft die Verantwortung für die getroffenen Entscheidungen alleine übernimmt.
Dies ermöglicht schnelles Handeln und eine hohe Produktivität bei Routinetätigkeiten, kann aber zu Überforderungsreaktionen und Fehlentscheidungen
durch die Führungskraft sowie zu unzufriedenen und demotivierten Mitarbeitern führen.
Abbildung 47: Folie „Der autoritäre Führungsstil“
 Der „laissez-faire Führungsstil“ ist durch eine hohe Entscheidungs- und
Kontrollmacht, einen großen Handlungsspielraum und einen zufälligen Informationsfluss innerhalb einer Gruppe gekennzeichnet. Neben motivierenden
Effekten birgt dies die Gefahr von Desorientierung, Kompetenzstreitigkeiten
und Disziplinmangel in sich.
122
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Abbildung 48: Folie
„Der laissez-faire Führungsstil“
 Der „partizipative oder kooperative Führungsstil“ gilt als die ideale Art der Führung und stellt eine Möglichkeit der Realisierung des interdisziplinären Teammodells in der medizinischen Rehabilitation dar (Körner et al., 2005). Er ist
dadurch gekennzeichnet, dass sich die Führungskraft mit ihren Mitarbeitern
berät, Lösungsvorschläge diskutiert, deren Wissen und Können in die Entscheidungsfindung mit einbezieht und auf dieser Basis die abschließende
Entscheidung trifft (Körner, 2010).
Abbildung 49: Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“
Der Kursleiter stellt den Zusammenhang zwischen Führungsstil und dem Ausmaß
der Partizipation anhand des „Modells der Partizipationsstufen“ nach Wegge (2004)
vor.
 Das Ausmaß der Partizipation ist sehr variabel und eng mit dem Führungsstil
verbunden (Körner, 2010). Die Abstufung der Partizipation ist im folgenden
„Modell der Partizipationsstufen“ grafisch dargestellt: (…).
123
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Abbildung 50: Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“
 Die Pole im unteren Bereich der Abbildung beschreiben die Gegensätze „keine Partizipation“ (links) bis „maximale Partizipation“ (rechts). Der linke Pol
verdeutlicht den autoritären Stil, bei dem die Mitarbeiter weder informiert noch
in Entscheidungsfindungsprozesse einbezogen werden. Der rechte Pol zeigt
den partizipativen oder kooperativen Führungsstil als Symbol für einen maximal möglichen Einbezug der Mitarbeiter.
 Vielleicht haben Sie sich in Gedanken bereits überlegt, wo Sie sich auf diesem
Kontinuum einordnen würden. Aus meiner Sicht ist dies eine wertvolle Hilfe,
um eigene Spielräume und Verbesserungspotentiale für sich selbst identifizieren zu können. Ich möchte dies jetzt aber nicht zum Gruppenthema machen,
sondern mit einer Übung fortfahren.
Anmerkung
Die Stufen des „Modells der Partizipationsstufen“ im Einzelnen:

Keine Partizipation: Die Mitarbeiter werden nicht informiert und in Entscheidungsprozesse einbezogen.

Information: Die Mitarbeiter werden vor einer Entscheidung durch den Vorgesetzten darüber informiert, dass eine Entscheidung ansteht.

Konsultation: Die Mitarbeiter können ihre Meinung zu der anstehenden Entscheidung gegenüber dem Vorgesetzten vor der Entscheidung äußern.

Mitwirkung: Die Meinung der Mitarbeiter wird bei der Entscheidung auf Basis
informeller oder formeller Regeln berücksichtigt.

Mitbestimmung: Die Mitarbeiter werden gleichberechtigt an der Entscheidung
beteiligt, z.B. in Form einer Gruppendiskussion mit dem Vorgesetzten.
124
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.4. Eignung partizipativer Führung - Übung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 aktiviert werden.
 in Kleingruppen über geeignete und ungeeignete Situationen
einer partizipativen Führungsgestaltung diskutieren.
 ihre Ergebnisse im Plenum vorstellen und mit der Gesamtgruppe diskutieren.
 Umsetzung partizipativer Führungsgestaltung in der Praxis
 Exploration geeigneter und ungeeigneter Situationen
 Zuruffrage (2 Minuten)
 Übung: Eignung partizipativer Führungsgestaltung
a) Murmelgruppen (10 Min.)
b) Zusammenfassung der Ergebnisse per Zuruf im Plenum
(8 Min.)
 Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“
(2 Flipchart Papiere)
 Dicke Stifte
Partnerarbeit
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
20 Minuten
Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung
Durchführung
Der Kursleiter bereitet mit der folgenden Übung den Transfer in die Praxis vor.
 Was denken Sie? Ist eine partizipative Führungsgestaltung für jede Situation
geeignet? Wenn Sie jetzt einmal in Gedanken Ihren Berufsalltag durchgehen:
o Gibt es Situationen, in denen Sie bereits einen partizipativen Führungsstil anwenden?
o Gibt es Situationen, von denen Sie sich das vorstellen können, auch
wenn Sie es noch nie ausprobiert haben?
o Gibt es Situationen, für die Sie sich die Anwendung eines partizipativen
Führungsstils überhaupt nicht vorstellen können?
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ auf und erläutert das Vorgehen der folgenden Übung.
125
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
 Sie können nun mit einem Ihrer Nachbarn 10 Minuten darüber sprechen, für
welche Situationen Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet halten und für welche nicht. Damit Ihre wichtigen Gedanken nicht verloren gehen,
werde ich diese im Anschluss auf dieses Flipchart Papier schreiben. Wenn Sie
möchten, können Sie sich während des Gespräches Notizen machen. (…).
Abbildung 51: Flipchart Poster
„Eignung partizipativer Führungsgestaltung“
Der Kursleiter notiert die Aussagen der Teilnehmer, fragt bei Unklarheiten nach und
fasst das Ergebnis zusammen.
 Sind Sie soweit? Gut, dann fassen wir zusammen. Für welche Situationen halten Sie eine partizipative Führungsgestaltung für geeignet? (…). Und für welche nicht? (…).
 Global gesehen ist die Etablierung eines partizipativen oder kooperativen Führungsstils in einer Klinik das übergeordnete Ziel. Dabei muss beachtet werden, dass dieser nicht für jede Situation gleich gut geeignet ist. Über eine
Steigerung der partizipativen Entscheidungskultur eines Teams wird eine Zunahme der Mitarbeiterzufriedenheit, deren Motivation und darüber das Gewährleisten einer patientenorientierten Versorgungsgestaltung erwartet.
 Um dies auch umsetzen zu können, ist eine bestimmte Kommunikationskultur
innerhalb eines Teams und der gesamten Einrichtung eine grundlegende
Voraussetzung.
Der Kursleiter leitet zum Thema „Kommunikation“ über und hängt das neu erstellte
Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ebenfalls an die Wand.
126
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Anmerkung
Die Aussagen der Teilnehmer könnten mit folgenden Ergebnissen der PEFiT-Studie
ergänzt werden (Körner et al., 2011a):
Geeignet







Ungeeignet









Personalplanung (Dienstplan, Urlaub…)
Persönliche Betroffenheit des Mitarbeiters
Therapiegestaltung, Arbeitsabläufe
Aufgabenverteilung im Team
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Organisatorische Änderungen
Gemeinsame Zielvereinbarungen
Fehlende Handlungsalternativen
Disziplinarische Maßnahmen
Arbeitssicherheit
Kein Konsens erreichbar
Finanzielle Entscheidungen/Investitionen
Fehlender Weitblick der Mitarbeiter
Rasche Entscheidungen notwendig/Patientenwohl leidet
Routinearbeiten (z.B. Verwaltung)
Delegation und Aufgabenverteilung
Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie
(Körner et al., 2011a)
Das Hauptziel dieser Übung besteht in einer Sensibilisierung der Teilnehmer für die
situative Abhängigkeit des angewandten Führungsstils. So ist es durchaus denkbar,
dass dieser - in Abhängigkeit der Führungskompetenz, Qualifikation und Persönlichkeit der Mitarbeiter sowie der Rahmenbedingungen - den verschiedenen Bereichen
und Situationen der Rehabilitation flexibel angepasst werden muss.
127
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.5. Ebenen der Kommunikation
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 anhand eines Beispiels für die Komplexität und Mehrdimensionalität zwischenmenschlicher Kommunikation sensibilisiert
werden.
 wissen, dass Kommunikation in eine Inhalts- und eine Beziehungsebene gegliedert wird.
 die vier Ebenen der Kommunikation nach Schulz von Thun
kennenlernen und auf ein Beispiel übertragen können.
 Ebenen der Kommunikation nach Watzlawick et al. (2011)
 „4-Ohren-Modell” nach Schulz von Thun (2011)
 Impuls - Kurzfilm (3 Minuten; 2 Minuten Puffer)
 Zuruffrage
 Brainstorming
 Präsentation
 Video-Clip „Das Frühstücksei“ von Loriot
 Folie „Kommunikation“
 Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“
 Folie „4 Seiten einer Nachricht“
 Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“
 Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“
 Folie „Was meint Hermann?“
 Folie „Was hört Berta?“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Diskussion im Plenum - Kreis
15 Minuten
Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation
Durchführung
Der Kursleiter führt mit Hilfe eines kurzen Sketches in das Thema „Kommunikation“
ein und sensibilisiert die Teilnehmer für die Komplexität zwischenmenschlicher
Kommunikation.
 Zur Einstimmung in das Thema „Kommunikation“ zeige ich Ihnen zunächst einen Film von ungefähr 3 Minuten. Einige von Ihnen kennen ihn bestimmt. Es
handelt sich um einen echten Klassiker von „Loriot“: „Das Frühstücksei“ (Loriot, 1992). Wir werden uns den Film jetzt ansehen, auf uns wirken lassen und
im Anschluss darüber sprechen. (…).
128
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Abbildung 52: Folie „Kommunikation“3
 Was meinen Sie, was ging hier zwischen Hermann und Berta alles schief?
→ sammeln, ergänzen, ohne zu kommentieren
 Der Sketch verdeutlicht aus meiner Sicht sehr gut die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation. Kommunikation findet ständig und überall
statt. Mit Worten oder ohne (Watzlawick, Bavelas & Jackson, 2011), bewusst
oder unbewusst (Schulz von Thun, 2011).
 Paul Watzlawick (Watzlawick et al., 2011) formulierte in seiner Kommunikationstheorie fünf Axiome4. Zwei davon stelle ich Ihnen jetzt vor: (…).
Abbildung 53: Folie
„Metakommunikative Axiome
nach Watzlawick“
 Watzlawick betont mit der ersten Grundregel „Man kann nicht nicht kommunizieren“ die Bedeutung nonverbaler Äußerungen und gliedert im zweiten Axiom
3
Abbildung entnommen aus: http://www.elbufer.de/Fruehstuecksbrett-Loriot-Das-Eiist-hart--i_540.html [Zugriff: 20.08.2012].
4
Axiom = Grundregel, die keines Beweises bedarf (Watzlawick et al., 2011)
129
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
die Kommunikation in zwei Ebenen auf. Für ihn bildet die Beziehungsebene
die Grundlage für das Gelingen oder Nicht-Gelingen zwischenmenschlicher
Kommunikation (Watzlawick et al., 2011).
 Die Basis jeglicher Kommunikation ist eine Vermittlung von Information. Information in dem Sinne, dass Nachrichten von einem „Sender“ an einen „Empfänger“ weitergeleitet werden. Die gesendete Nachricht enthält dabei mehrere
Botschaften, die vom Empfänger unterschiedlich wahrgenommen werden
können. Schulz von Thun stellte dies mit seinem sogenannten „4-OhrenModell“ (Schulz von Thun, 2011, S. 49) grafisch dar. Jedes Ohr symbolisiert
eine andere Ebene: einen Sachinhalt, einen Appell, einen Aspekt der Selbstoffenbarung und einen Beziehungsaspekt.
Abbildung 54: Folie „4 Seiten
einer Nachricht“
 Auf der folgenden Abbildung (s. Abb. 55) sehen wir die Zweiteilung menschlicher Kommunikation um die vier Ebenen einer Botschaft ergänzt. Kommunikation findet - einem Eisberg gleich - zu rund 80% unter der Wasseroberfläche,
also auf der Beziehungsebene, statt (Schmidt, 2009a).
Abbildung 55: Folie „Inhaltsund Beziehungsebene der
Kommunikation“
130
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
 Aus meiner Sicht kann das Eisbergmodell auch sehr gut auf jede beliebige
Gruppe übertragen werden. Die folgende Abbildung verdeutlicht, dass die
Sachebene zwar meist die vordergründig sichtbare Ebene eines Geschehens
ist, aber die Beziehungsebene das eigentliche Geschehen einer Gruppe bestimmt.
Abbildung 56: Folie
„Die Gruppe - ein Eisberg“
 Gehen wir noch einmal zu Hermann und Berta zurück. Was denken Sie? Was
wollte Hermann seiner Frau neben dem Sachinhalt vielleicht noch vermitteln?
→ sammeln, ohne zu kommentieren
Abbildung 57: Folie
meint Hermann?“
 Und Berta? Mit welchem Ohr hörte Berta wohl vor allem zu?
→ sammeln, ohne zu kommentieren
„Was
131
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Abbildung 58: Folie „Was hört
Berta?“
 Ist es nicht unglaublich, was man in so einen kurzen Satz alles hineininterpretieren kann? Das Spannende an diesem Film ist, dass wir das „Drama“ von
Hermann und Berta auf jede beliebige zwischenmenschliche Situation in unserem Alltag übertragen können. In jedem Team sitzen „Hermanns“ und „Bertas“, die je nach Situation nicht immer das hören, was Sie aus Ihrer Sicht vermitteln möchten. Auch wir sind „Hermanns“ und „Bertas“, die manchmal mit
dem einen und manchmal mit dem anderen Ohr mehr hören.
Variationen
 Je nach Temperament und Gruppendynamik ist es sehr einprägsam, den
Sketch mit Unterstützung der Kursteilnehmer vorzuführen und die gesamte
Gruppe bei der anschließenden Auswertung mit einzubeziehen. In dem empfehlenswerten Buch „Menschen, Tiere, Katastrophen“ von Loriot (Loriot, 1992)
liegt eine Vielzahl seiner wortspielreichen Sketche in schriftlicher Form vor.
Der Text des Sketches „Das Frühstücksei“ befindet sich im Anhang (s. Anhang 6.1.).

Eine andere Methode zur Veranschaulichung des „4-Ohren-Modells“ ist das
Vorspielen einer oder mehrerer beliebiger Situationen aus dem Alltag. Die
Teilnehmer benennen im Anschluss daran die dargestellten Ebenen der
Kommunikation.
132
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Anmerkung
Der theoretische Input sollte bewusst auf 15 Minuten begrenzt werden. Er verdeutlicht auf spielerische Weise die theoretische Fundierung, die Komplexität der Thematik und dient als Grundlage für die folgende Übung. Diese sensibilisiert für die Vielschichtigkeit zwischenmenschlicher Kommunikation und animiert zum differenzierteren Umgang mit Patienten und Kollegen. Eine sensiblere Wahrnehmung der oft unbewusst ablaufenden Prozesse trägt zu einer besseren Verständigung und Zusammenarbeit eines Teams bei.
Literatur
Der Film ist unter folgendem Link verfügbar:
http://www.youtube.com/watch?v=bBQTBDQcfik&feature=related
[Zugriff: 12.07.2012].
Weitere Sketche von Loriot befinden sich in folgendem Buch:
Loriot. (1983, c1981). Loriots dramatische Werke (Verb. Neuausgabe). Zürich:
Diogenes.
133
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.6. Ebenen der Kommunikation - Übung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 anhand der Übung erfahren, dass unser Bild der „Wirklichkeit“
von unserer individuellen Sicht der Dinge geprägt ist.
 wissen, dass es viele subjektive, aber keine allgemeingültigen
„Wahrheiten“ gibt.
 für die Konstruktion „individueller Wirklichkeiten“ sensibilisiert
werden.
 Wahrnehmung und Wirklichkeit
 Subjektivität der individuellen Wahrnehmung
 Übung „Wahrnehmung und Kommunikation“
a) Durchführung der Übung
b) Reflexion im Plenum
 1 beliebiges, ausreichend großes Bild (Foto, Gemälde, Poster,…)
 2 Arbeitsblätter „Auswertungsbogen“ (s. Anhang 6.2.)
 2 Stifte für die „Beobachter“
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
30 Minuten
Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung
Durchführung
Der Kursleiter erklärt den groben Rahmen der nächsten Übung und schickt im Anschluss daran fünf „Freiwillige“ vor die Tür.
 Um unsere Sinne für die feinen Zwischentöne menschlicher Kommunikation
weiter zu schärfen, möchte ich mit Ihnen jetzt eine Übung durchführen, die
den schönen Namen trägt: „Ich höre was, was Du nicht sagst!“
 Bevor wir mit der Übung beginnen, möchte ich Ihnen kurz das Vorgehen erläutern. Ich bitte zuerst fünf Teilnehmer vor die Tür - natürlich freiwillig. Im Anschluss daran erkläre ich den Anderen das weitere Vorgehen. Das wird ungefähr fünf Minuten in Anspruch nehmen. Anschließend hole ich Sie einzeln
wieder herein. Sie können die Reihenfolge vor der Tür selbst bestimmen.
Mehr verrate ich aber noch nicht! (…). Wir brauchen jetzt erst einmal die fünf
Freiwilligen. Wer hat Lust? (…). Klasse! Haben Sie zum weiteren Vorgehen
noch Fragen? (…). Dann bitte ich Sie jetzt vor die Tür. Ich hole den Ersten von
Ihnen in ungefähr fünf Minuten wieder herein. (…).
134
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Der Kursleiter erläutert den übrigen Teilnehmern das weitere Vorgehen und instruiert
zwei weitere „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ fungieren.
 Jetzt brauche ich noch einmal zwei „Freiwillige“, die als „Protokollanten“ zur
Verfügung stehen. Wer möchte diese Aufgabe übernehmen? (…). Prima, vielen Dank! Ich habe für jeden von Ihnen ein Arbeitsblatt mitgebracht. Kommen
Sie bitte kurz zu mir, damit die Anderen nicht gleich alles hören! (…).
Der Kursleiter erklärt den Protokollanten leise das weitere Vorgehen: er zeigt für zwei
Minuten ein Bild und legt es im Anschluss zur Seite. Einer der Teilnehmer beschreibt
einem anderen Teilnehmer aus dem Raum das Bild und hebt sechs für ihn zentrale
Punkte hervor. Die Protokollanten notieren diese. Nun werden die vor der Tür wartenden Teilnehmer nacheinander hereingeholt. Der Teilnehmer, dem das Bild beschrieben wurde, gibt der ersten Person, die hereingerufen wird, die Bildbeschreibung möglichst genau wieder. Diese Person gibt das Gehörte an die nächste hereingerufene Person in derselben Art weiter, usw. Der letzte „Freiwillige“ fasst die sechs
Kernmerkmale abschließend zusammen. Die Protokollanten machen sich Notizen
darüber, ob ein Detail richtig genannt, verändert oder auch vergessen wurde. Wortneuschöpfungen werden als Stichworte notiert.
Der Kursleiter geht mit den Protokollanten zur Mitte zurück, setzt sich in den Kreis
und beginnt mit der Durchführung der Übung.
 Ich zeige Ihnen jetzt für zwei Minuten ein Bild. Bitte schauen Sie es sich genau an und versuchen Sie, sich möglichst viele Details einzuprägen. Danach
lege ich das Bild zur Seite. Ich zeige Ihnen jetzt das Bild und sage Ihnen im
Anschluss daran, wie es weitergeht. So, hier ist das Bild: (…).
Nach zwei Minuten wird das Bild zur Seite gelegt und das weitere Vorgehen erläutert.
 Einer von Ihnen beschreibt jetzt einem anderen Teilnehmer aus diesem Raum
das Bild. Bitte heben Sie dafür sechs für Sie zentrale Punkte hervor. Mehr
müssen Sie nicht tun. Wer möchte das übernehmen? (…). Schön! Frau/Herr
(…), wem möchten Sie die sechs Merkmale beschreiben? (…). Gut, dann legen Sie einfach los: (…).
Die Protokollanten notieren die erste Bildbeschreibung und ergänzen - unabhängig
voneinander - fortlaufend das Protokoll.
135
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
 Ich rufe jetzt die erste Person von draußen herein und erkläre kurz, worum es
geht. Bitte geben Sie, Frau/Herr (…) anschließend das eben Gehörte möglichst genau an diesen Teilnehmer weiter. (…).
Am Ende der Übung wird das Bild der gesamten Gruppe gezeigt. Die Protokollanten
berichten über Abweichungen im zeitlichen Verlauf. In der anschließenden Reflexion
werden mögliche Gründe für Auslassungen, Verzerrungen und Eigeninterpretationen
der Bildbeschreibung diskutiert.
Anmerkung
Als Bild kann eine beliebige Abbildung gewählt werden. Alleinige Voraussetzung ist
das Vorhandensein markanter Punkte, das eine Beschreibung der sechs Kernmerkmale erlaubt. Das Bild kann in die PowerPoint-Präsentation integriert oder auf eine
Overhead-Folie kopiert werden. Alternativ kann ein Poster oder eine ausreichend
große Fotografie verwendet werden. Nach eigener Erfahrung entstehen bereits bei
der ersten Bildbeschreibung Abweichungen, die interessanterweise bereits zu diesem Zeitpunkt von beiden Protokollanten unterschiedlich wahrgenommen werden
können. Die Teilnehmer sind nach dieser Übung meist sehr nachdenklich und können den Sinn und Nutzen von regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen, als
eine Möglichkeit der Reduktion von Übertragungsfehlern und Missverständnissen
innerhalb des Teams, besser nachvollziehen.
136
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
4.7. Zusammenfassung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 eine Übersicht über die zentralen Ziele der internen Partizipation als Grundlage für die anschließende Übung vermittelt bekommen.
 abschließende Fragen klären.
 Zusammenfassung zentraler Inhalte
 Vorbereitung des Alltagstransfers
 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd
 Präsentation
 Folie „Ziele interner Partizipation“
 Beamer, Laptop
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung
Durchführung
Der Kursleiter stellt die zentralen Ziele der internen Partizipation in einer Übersicht
vor.
 Die folgende Abbildung fasst die zentralen Ziele der internen Partizipation in
einer Übersicht zusammen. Neben der Etablierung eines partizipativen Führungsstils und einer Optimierung der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit ist die bewusste Gestaltung des Kommunikationsflusses innerhalb
einer Einrichtung zentral.
Abbildung 59: Folie „Ziele interner Partizipation“
137
4. Kooperation, Koordination, Kommunikation
Der Kursleiter fasst die zentralen Ergebnisse der bisherigen Gruppenarbeiten zur
internen Partizipation zusammen.
 Wir haben heute schon enorm viel gearbeitet! Wir haben zusammengetragen,
für welche Situationen ein kooperativer Führungsstil geeignet ist und für welche nicht. Das Poster mit den Ergebnissen (s. Abb. 51) hängt hier an der
Wand.
 Wir haben Merkmale eines erfolgreichen Teams gesammelt und auf dieses
Flipchart Poster (s. Abb. 43) notiert. Wir kennen die Merkmale eines interdisziplinären Teams und wissen, dass diese Form der berufsgruppenübergreifenden Zusammenarbeit als Idealform angesehen wird. Auch dieses Poster
hängt hier zur Erinnerung an der Wand (s. Abb. 45).
 Teamarbeit bedarf einer hohen kommunikativen Kompetenz: Therapiebausteine müssen aufeinander abgestimmt und Informationen in einem kontinuierlichen Prozess weitergeleitet oder rückgemeldet werden. Neben einer klaren Kommunikationskultur sind dafür Strukturen innerhalb einer Einrichtung
notwendig, die dies ermöglichen und unterstützen.
 Die zentrale Frage lautet nun, was Sie dazu beitragen können, die interne
Partizipation in Ihrer Einrichtung zu fördern. Wir werden uns in der verbleibenden Zeit intensiv damit beschäftigen, wie eine Umsetzung der internen Partizipation in die Praxis gelingen kann.
 Bevor wir damit starten, möchte ich an dieser Stelle gerne eine weitere Pause
von 30 Minuten einläuten. Wir treffen uns um
Uhr wieder hier in diesem
Raum. (…).
Der Kursleiter klärt abschließende Fragen und leitet nach der Pause den Transfer in
die Praxis ein.
138
5. Interne Partizipation in der Praxis
5. Interne Partizipation in der Praxis
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze zur Sicherung des Transfers in die Praxis
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
Lehr- und Lernformen
5.1. Instrumente partizipativer Führung

Die Teilnehmer sollen…
 bewährte Instrumente einer partizipati- 
ven Führungsgestaltung kennenlernen
und zur Umsetzung motiviert werden.
 konkrete Ideen für den Alltag sammeln.
5
 Transferfähigkeiten entwickeln.
Lehrgespräch:
fragend-entwickelnd
Präsentation
5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers

Die Teilnehmer sollen…

 sich mit den inhaltlichen und strukturel- 
len Rahmenbedingungen einer Klinik
auseinandersetzen.
 Ideen für eine Optimierung von Teambesprechungen generieren.
30
 aktiviert werden.
Übung „Graffiti“
Brainwriting
Vorstellung der
Ergebnisse im
Plenum
5.3. Meine Ziele

Die Teilnehmer sollen…
 individuelle Ziele für den Transfer in die
Praxis formulieren, auf Realitätsnähe
überprüfen und schriftlich fixieren.
 Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen
und mögliche Barrieren antizipieren so10
wie Alternativen notieren.
Selbstreflexion
Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2
139
5. Interne Partizipation in der Praxis
5.1. Instrumente partizipativer Führung
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Sozialform
Dauer
Die Teilnehmer sollen…
 bewährte Instrumente einer partizipativen Führungsgestaltung kennenlernen und zur Umsetzung motiviert werden.
 konkrete Ideen für den Alltag sammeln.
 Transferfähigkeiten entwickeln.
 Vorstellung von Instrumenten zur Unterstützung einer partizipativen Führungsgestaltung
 Lehrgespräch: fragend-entwickelnd
 Präsentation
 Folie „Instrumente partizipativer Führung“
 Beamer, Laptop

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung
Durchführung
Der Kursleiter stellt zentrale Instrumente einer partizipativen Führungsgestaltung vor.
 Die folgende Folie (s. Abb.60) zeigt zentrale Instrumente, mit denen eine partizipative Führungsgestaltung in der Praxis gelingen kann: (…).
Abbildung 60: Folie „Instrumente partizipativer Führung“
 Der erste, wichtige Schritt ist das Vereinbaren gemeinsamer Ziele, die im
Rahmen strukturierter Informationsvermittlungsprozesse an alle Mitarbeiter eines Teams weitergegeben werden. Neben der Formulierung klarer Anforderungen und Aufgabenstellungen muss Verantwortung delegiert, eine offene
140
5. Interne Partizipation in der Praxis
und wertschätzende Feedback-Kultur etabliert und die Zusammenarbeit im
Team gefördert werden.
Anmerkung
Die Darstellung der Instrumente kann als Impulsgespräch gestaltet werden. Zur Anregung sind im Folgenden handlungsrelevante Inhalte und Fragen zur Selbstreflexion
stichpunktartig aufgeführt.
1. Ziele vereinbaren
 Gemeinsame, klare und messbare Ziele formulieren
 Konsens über eine Erreichung der Ziele im Team herstellen
 Ziele in konkrete Maßnahmen transferieren
 Transparenz der Ziele herstellen
 Selbstreflexion:
o Gibt es ein gemeinsames Ziel? Ist dies allen Beteiligten bekannt?
2. Informieren
 Strukturierte Informationsvermittlung in regelmäßig stattfindenden Teambesprechungen
 Mitarbeiter über Änderungen informieren und die Gründe dafür verdeutlichen
 Gesprächsprotokolle anfertigen und allen Mitarbeitern zugänglich machen
 Selbstreflexion:
o Gibt es ein Protokoll zur partizipativen Therapieplanung, das sich z.B.
als Deckblatt in der Patientenakte befindet und allen Mitarbeitern zugänglich ist?
3. Klare Aufgabenstellung
 Klare Anforderungen und Aufgabenstellungen formulieren
 Verantwortlichkeiten namentlich zuordnen
 Terminabsprachen Tag genau terminieren und überprüfen
o Selbstreflexion: Wird ein verbindlicher Transfer der Ergebnisse in die
Praxis hergestellt?
4. Verantwortungsübergabe im Sinne von Delegation
 Vertrauensbasis herstellen und Widerstände als Anregungen behandeln
 Fachkompetenz der einzelnen Mitarbeiter würdigen und fördern
 Mitarbeiter als Ideengeber heranziehen und Synergieeffekte nutzen
 Mitarbeiter an Entscheidungen beteiligen
 Mehr Partizipationsmöglichkeiten herstellen
o Selbstreflexion: Wo kann noch Verantwortung abgeben werden?
141
5. Interne Partizipation in der Praxis
5. Feedback
 Konstruktives und regelmäßiges Feedback geben
 Offene Fehlerkultur pflegen
o Selbstreflexion: Sprechen Sie Lob und Anerkennung aus?
6. Zusammenarbeit fördern
 Aufstellen und Einhalten von Gesprächsregeln
 Vorbildrolle aktiv wahrnehmen und gestalten
 Unterstützungsbedarf erfragen
 Herstellen günstiger Rahmenbedingungen (Raum, Zeit,…)
 Etablieren fester Zeitfenster für Regelkommunikation
o Selbstreflexion: Steht den Mitarbeitern genügend Zeit für einen kontinuierlichen, kollegialen Austausch zur Verfügung?
Ergänzende Anmerkung
Um die Qualität der internen Partizipation zu steigern, müssen die verschiedenen
Perspektiven aller an der Therapie beteiligten Akteure berücksichtigt werden.
Dadurch werden Gemeinsamkeiten, Ergänzungen und Widersprüche verdeutlicht,
die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit hergestellt und die Etablierung
einer partizipativen Qualitätsentwicklung (Wright, 2010) in den Einrichtungen unterstützt. Das Herstellen einer partizipativen Zusammenarbeit ist ein aufwändiger und
kontinuierlicher Prozess, der einen hohen Grad an Abstimmung, Disziplin und Ausdauer aller Beteiligten verlangt (quint-essenz. Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention, 2012). Neben einer wertschätzenden Gesprächskultur müssen angemessene Strukturen und Rahmenbedingungen geschaffen werden,
die einen regelmäßigen Informationsaustausch, in z.B. regelmäßig stattfindenden
Teambesprechungen, ermöglichen.
142
5. Interne Partizipation in der Praxis
5.2. Vorbereitung des Alltagstransfers
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 sich mit den inhaltlichen und strukturellen Rahmenbedingungen einer Klinik auseinandersetzen.
 Ideen für eine Optimierung von Teambesprechungen generieren.
 aktiviert werden.
 Ideensammlung zur Umsetzung der internen Partizipation in
die Praxis
 Brainwriting (15 Minuten)
 Vorstellung der Ergebnisse im Plenum (15 Minuten)
 Übung „Graffiti - Erstellung eines Gruppenposters“ (Weidner,
2006, S. 175) unter Verwendung der Methode „Brainwriting“
(Weidner, 2006, S. 176)
 Flipchart Poster „Vorbereitung einer Team-Besprechung”
 Flipchart Poster „Durchführung einer Team-Besprechung”
 Flipchart Poster „Nachbereitung einer Team-Besprechung“
 1 dicker Stift/TN
 Glocke, Küchenwecker, usw.
Kleingruppe
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
30 Minuten
Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers
Durchführung
Der Kursleiter hebt die Bedeutung regelmäßiger, gut organisierter Teambesprechungen hervor und führt in die Übung „Graffiti“ ein.
 Das Kernstück einer partizipativen Führungsgestaltung ist die Etablierung und
bewusste Gestaltung regelmäßig stattfindender Teambesprechungen. In diesen müssen Ziele geklärt und transparent gemacht werden, Aufgaben verteilt,
Verantwortung abgegeben oder übernommen werden. Es geht nun um die
Frage, wie dies ganz konkret in Ihrem Alltag umgesetzt werden kann.
 Dazu führen wir jetzt eine Übung durch, die es ermöglicht, innerhalb kürzester
Zeit eine Vielzahl von Ideen zu einem Thema zu gewinnen.
143
5. Interne Partizipation in der Praxis
144
 Ich habe folgende drei Flipchart Poster vorbereitet: (…). Ich verteile sie zunächst einmal auf den Tischen. (…).
Vorbereitung
einer Team-Besprechung
Durchführung
einer Team-Besprechung
Nachbereitung
einer Team-Besprechung
Abbildung 61: Flipchart Poster „Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer
Team-Besprechung“
 Bitte stellen Sie sich jetzt zu Viert zu einem beliebigen Poster. Der Inhalt und
die Gruppenzusammensetzung spielt für diese Übung keine Rolle, da jede
Gruppe bzw. Person jedes Poster bearbeiten wird. (…).
Nach der Gruppenzuordnung fährt der Kursleiter mit der Beschreibung der Übung
fort.
 Ich erkläre Ihnen jetzt den Ablauf der Übung: Jede Gruppe beginnt mit dem
Poster, das vor ihr liegt. Bitte schreiben Sie alles auf, was Ihnen zu der
jeweiligen Fragestellung in den Sinn kommt. Und zwar gleichzeitig! Bitte
diskutieren Sie nicht und stimmen Sie sich auch nicht ab! Wichtig bei dieser
Übung ist, dass möglichst viele, höchst unterschiedliche Gedanken und
Anregungen zusammengetragen werden.
 Es gelten während der Übung folgende Regeln (Weidner, 2006, S. 176):
o Seien Sie schnell und spontan!
o Sehen Sie von jeglicher Bewertung ab!
o Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt, auch „Unsinn“!
o Schließen Sie die Ideen Anderer mit ein und bauen Sie diese aus!
 Sie haben zur Bearbeitung eines Posters jeweils fünf Minuten Zeit. Ich läute
nach fünf Minuten mit dieser Glocke. Das ist das Zeichen für Sie, als Gruppe
zum nächsten Poster zu wechseln und dieses mit Ihren Ideen zu erweitern.
Haben Sie zum Ablauf noch Fragen? (…).
5. Interne Partizipation in der Praxis
 Hier liegen dicke Stifte, bitte bedienen Sie sich. (…). So, dann kann´s losgehen. Viel Spaß!
Nach 15 Minuten wird die Übung beendet, die Ergebnisse geclustert und der
Gesamtgruppe präsentiert. Eine Diskussion der Ergebnisse ist nicht vorgesehen.
 Jetzt bin ich sehr gespannt, was Ihnen in der kurzen Zeit alles eingefallen ist.
Bitte verschaffen Sie sich in den nächsten Minuten einen Überblick über das
Plakat, das vor Ihnen liegt. Anschließend stellen Sie die zentralen Ergebnisse
dieses Plakates der gesamten Gruppe vor. (…).
 Welche Gruppe möchte beginnen?
→ sammeln, ohne zu diskutieren und zu werten
 Vielen Dank! Da ist ja eine ganze Menge toller Ideen zusammengekommen!
Ich bin wirklich beeindruckt! Ich möchte die Vielfalt der unterschiedlichen
Anregungen nun im Raum stehen lassen und zur nächsten Übung einladen, in
der Sie sich Gedanken über Ihre persönlichen Ziele für Ihren Arbeitsalltag
machen können.
Anmerkung
Die Methode „Graffiti“ ist ein Methode des kooperativen Lernens (Weidner, 2006, S.
175), die es ermöglicht, innerhalb kürzester Zeit simultan eine Fülle an Ideen zu generieren. Die Methode „Brainwriting“ (Weidner, 2006, S. 176) ist eine modifizierte
Form der klassischen Methode „Brainstorming“. Beim „Brainwriting“ notieren alle
Teilnehmer ihre Assoziationen gleichzeitig, ungebremst und unabhängig voneinander
auf ein großes Blatt Papier. Im Gegensatz zum „Brainstorming“ findet beim „Brainwriting“ die Stimulation und Beeinflussung durch Andere lediglich über das geschriebene Wort statt.
145
5. Interne Partizipation in der Praxis
5.3. Meine Ziele
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 individuelle Ziele für den Transfer in die Praxis formulieren,
auf Realitätsnähe überprüfen und schriftlich fixieren.
 Entwicklungsmöglichkeiten, Ressourcen und mögliche Barrieren antizipieren und Alternativen notieren.
 Zielformulierung für zu Hause
 Alltagstransfer
 Selbstreflexion
 1 Arbeitsblatt “Meine Ziele für zu Hause”/TN (s. Anhang 6.3.)
 1 Stift/TN
 Flipchart Poster „Smarte Ziele“
Sozialform
Dauer

Einzelarbeit
10 Minuten
Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele
Durchführung
Der Kursleiter leitet die Zielformulierung für einen gelungenen Alltagstransfer ein.
 Ich möchte Sie bitten, sich jetzt die Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, welche der vielen Anregungen Sie aus dem Seminar in ihren persönlichen Alltag umsetzen möchten.
 Ich habe Ihnen dazu ein Arbeitsblatt mitgebracht, in das Sie - wie am Ende
des ersten Moduls - Ihre individuellen Ziele eintragen können. Bitte nehmen
Sie sich nicht zu viel auf einmal vor, beschränken Sie sich auf drei Punkte und
denken Sie bei der Formulierung an die SMART-Methode; das Poster hängt
hier zur Erinnerung an der Wand: (…).
 Sie haben nun 10 Minuten Zeit. Das Ergebnis ist nur für Sie bestimmt und wird
am Ende nicht diskutiert. (…).
Anmerkung
Die abschließende Übung dient der Sicherung des Lehr- und Lerntransfers in den
individuellen Alltag. Prinzipiell sollten jedoch während des gesamten Seminars transferorientierte Aktivitäten durchgeführt werden und keinesfalls auf das Ende eines
Seminars reduziert werden (Geissler, 1992).
146
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
Die folgende Lehrplanskizze zeigt den didaktischen Aufbau und seine Struktur:
Lehrplanskizze für die Schlussphase des Seminars
Dauer/
Min.
Inhalte/Feinziele
6.1. Evaluation und Reflexion
Die Teilnehmer sollen…
 Ihre Erfahrungen im Seminar reflektieren.
 Kernaussagen für sich antizipieren und
formulieren.
 Raum bekommen, bestehende Fragen
und Unsicherheiten anzusprechen und
bearbeiten zu können.
 die Gelegenheit erhalten, eine schriftliche Rückmeldung zum Seminar zu geben.
25
6.2. Verabschiedung der Teilnehmer
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.
 wissen, ob der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen
zur Verfügung steht.
 Kontaktdaten erhalten.
5
 persönlich verabschiedet werden.
Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2
Lehr- und Lernformen



Selbstreflexion
Übung „Fischernetz“
Vorstellung
im Plenum

Abschließende Worte
147
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
6.1. Reflexion und Evaluation
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 Ihre Erfahrungen im Seminar reflektieren.
 Kernaussagen für sich antizipieren und formulieren.
 Raum bekommen, bestehende Fragen und Unsicherheiten
anzusprechen und bearbeiten zu können.
 die Gelegenheit erhalten, eine schriftliche Rückmeldung zum
Seminar zu geben.
 Zusammenfassung zentraler Inhalte
 Reflexion des individuellen Nutzens
 Evaluation des Seminars
 Reflexionsübung „Fischernetz“
a) Einzelarbeit (8 Min.)
b) Vorstellung im Plenum (12 Min.; 1 Min./TN)
 Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
 Flipchart Poster „Fischernetz“
 Dekorationsmaterial (z.B. Netz, blaues Tuch, Plastikfische,
Muscheln)
 Vorbereitete Memokarten in ausreichender Menge
(rot/grün, ggf. als Fisch zurechtgeschnitten)
 1 Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2/TN
(s. Anhang 7)
 1 Stift/TN
Einzelarbeit
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
25 Minuten
Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation
Durchführung
Der Kursleiter lässt das Seminar Revue passieren, fasst zentrale Inhalte zusammen
und leitet die Abschlussphase ein.
 Wir sind nun fast am Ende unseres Seminars angekommen. Lassen Sie uns
einen kurzen Rückblick halten, was wir an den beiden Tagen erlebt und bearbeitet haben. Am ersten Tag stand die Interaktion zwischen Behandler und
Patient im Mittelpunkt, wir haben (…) geübt und erprobt. Zwischen den Modulen haben Sie (…) umgesetzt und erste Erfahrungen gesammelt. Heute haben
wir uns intensiv mit der internen Partizipation auseinandergesetzt. Sie haben
148
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
(…) und überlegt, wie Sie dieses Wissen auf Ihren persönlichen Alltag übertragen können. Das war eine ganze Menge! Respekt!
Tag 1: Externe Partizipation
Tag 2: Interne Partizipation
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Begrüßung
__ Uhr Modelle der Entscheidungsfindung
__ Uhr Ihre Ziele aus Modul 1
__ Uhr Übung
__ Uhr Ihre Fragen
Pause
Pause
__ Uhr Das „Modell der Partizipativen
Entscheidungsfindung“
__ Uhr Das „Modell der interprofessionellen
internen und externen Partizipation“
__ Uhr PEF - Schritt für Schritt
__ Uhr Koordination, Kommunikation und
Kooperation im Team
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
Pause
Pause
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Alltagstransfer
__ Uhr Übung
__ Uhr Übung
__ Uhr Seminarende
__ Uhr Seminarende
Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“
Der Kursleiter schlägt das Poster „Fischernetz“ (s. Abb. 63) auf und setzt sich zu den
Teilnehmern in den Kreis. Im Vorfeld wurde ein „Fischernetz“ in die Mitte des Stuhlkreises gelegt.
 Bevor wir auseinandergehen, möchte ich Sie bitten, einen Moment inne zu
halten und aus der Fülle an Informationen, Erkenntnissen und Gefühlen die für
Sie wichtigsten „herauszufischen“. Wir werden jetzt wie ein „echter Fischer“
unser Fischernetz durchsuchen und die kleinen, wenig bedeutsamen Fische
wieder in das Meer zurückwerfen (z.B. blaues Tuch, großer Bogen blaues Papier, Kiste, Papierkorb, …). Die großen und für Sie kostbaren Fische filtern wir
heraus und sammeln sie in unserem Netz. Sie können „Ihre Fische“ im Anschluss an das Seminar natürlich gerne mit nach Hause nehmen.
 Ich habe dafür folgende Karten vorbereitet: (…). Bitte notieren Sie auf die grünen Fische die „Kostbarkeiten“, die Sie gerne mit nach Hause nehmen möchten. Auf die roten Fische können Sie die Punkte notieren, die Sie hier lassen
149
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
möchten. Sie haben dafür 8 Minuten Zeit. Bitte behalten Sie Ihre beschriebenen Fische vorerst noch bei sich. (…).
Der Kursleiter beteiligt sich an der Reflexion und benennt seine persönliche „Beute“.
Er liest die Anmerkungen der grünen Karten stichpunktartig vor und legt sie in das
Netz. Er benennt ggf. „rote Fische“ und wirft sie in das „Meer“ zurück. Anschließend
bittet er die Teilnehmer, dies in ähnlicher Weise zu tun.
 Ich bin schon neugierig, was Sie an Kostbarkeiten gesammelt haben. Sie
können, wenn Sie dies möchten, der Gruppe stichpunktartig beschreiben, was
Sie aus dem Seminar mitnehmen und was Sie hierlassen möchten. Außerdem
können Sie gerne etwas zu mir, zum Seminar oder zur Gruppe sagen. Ihre
Meinungen sind für mich sehr wichtig, um Verbesserungsmöglichkeiten zu erkennen und das Seminar stetig weiterentwickeln zu können. Alles ist willkommen!
Abschluss

Was nehme ich mit?

Was lasse ich da?

Was ich noch sagen
möchte…
Abbildung 63: Flipchart Poster „Fischernetz”5
Der Kursleiter würdigt die Beiträge der Teilnehmer und bedankt sich für die Rückmeldungen zum Seminar.
 Ergänzend dazu bitte ich Sie, mir in den nächsten fünf Minuten eine schriftliche Rückmeldung zu geben. Den Fragebogen kennen Sie schon vom letzten
Mal. Das hilft mir sehr, das Seminar noch einmal ganz in Ruhe zu überdenken. Vielen Dank!
5
Piktogramme entnommen aus: http://www.warumblog.de/wp-content/uploads/2010/05/
fisch.png [Zugriff: 28.08.2012]
150
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
Anmerkung
Sehr einfach und wirkungsvoll ist ein „Fischernetz“, das mit ein paar Plastikfischen
oder Muscheln verziert wird. Das Netz kann z.B. in Baumärkten oder Bastelgeschäften für Dekorationszwecke erworben werden. Alternativ kann ein blaues Tuch, eine
blaue Decke oder Ähnliches verwendet werden. Die Rückmeldungen der Teilnehmer
dienen als Instrument der Qualitätssicherung, zur Selbstreflexion des Kursleiters und
als Möglichkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung des Seminars.
151
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
6.2. Verabschiedung der Teilnehmer
Ziele
Inhalt
Methoden
Materialien
und Medien
Die Teilnehmer sollen…
 spüren, dass Ihre aktive Mitarbeit geschätzt wurde.
 wissen, ob der Kursleiter nach der Verabschiedung zur Klärung offener Fragen zur Verfügung steht.
 Kontaktdaten erhalten.
 persönlich verabschiedet werden.
 Verabschiedung
 Abschließende Worte
 Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“
 1Teilnahmebescheinigung/TN (s. Anhang 8)
Sozialform
Dauer

Plenum - Kreis
5 Minuten
Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer
Durchführung
Der Kursleiter schlägt das Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ (s. Abb. 64) auf, würdigt die aktive Mitarbeit der Teilnehmer und steht nach deren Verabschiedung für
Fragen zur Verfügung.
 Wir sind nun am Ende des Seminars angekommen. Ich möchte mich bei
Ihnen ganz herzlich für Ihre Mitarbeit bedanken. Es hat mir sehr viel Spaß
gemacht, mit Ihnen zusammen zu arbeiten!
Auf Wiedersehen!
Kontakt:
Gute Heimreise und
vielen Dank für Ihre aktive
Mitarbeit!
Abbildung 64: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen”
152
6. Rückblick, Ausblick, Abschluss
 Ich teile Ihnen jetzt noch die Teilnahmebescheinigungen aus: (…).
 Sie können mich bei Fragen gerne kontaktieren. Meine Daten finden Sie hier
auf diesem Poster (s. Abb. 64).
 Ich wünsche Ihnen einen guten Nachhauseweg und viel Freude bei der Umsetzung der PEF!
Anmerkung
Der Abschiedsphase sollte in Abhängigkeit der erlebten emotionalen und affektiven
Intensität ausreichend Zeit eingeräumt werden. Die Ablösung von Bindungen, die
Bewertung entstandener Beziehungen, die Integration der Lernerfahrungen in das
eigene Lebenskonzept und die Suche nach Orientierung braucht einen Raum der
Wertschätzung, um ein behutsames Beenden von noch Bestehendem zu ermöglichen und als Beginn von etwas Neuem anerkennen zu können (Geißler, 1992).
Grundsätzlich sollten die angestoßenen Prozesse eigenverantwortlich weiterentwickelt werden. Der Abschied kann durch ein Angebot des Kursleiters, im Anschluss
und in Zukunft weiterhin für Fragen zur Verfügung zu stehen, jedoch erleichtert werden.
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& E. Haupt (Hrsg.), Rehabilitationsmedizin (S. 117-131). München: Urban &
Schwarzenberg.
Wagner, E.H. (2000). The role of patient care teams in chronic disease management. British Medical Journal, 320 (7234), 569-572.
Watzlawick, P., Bavelas, J.B. & Jackson, D.D. (2011). Menschliche Kommunikation.
Formen, Störungen, Paradoxien (12. Aufl.). Bern: Huber.
Weber, R. (1995). Interdisziplinäre Teamarbeit in der kardiologischen Rehabilitation.
Verhaltenstherapie und psychosoziale Praxis, 2, 197-215.
Wegge, J. (2004). Führung von Arbeitsgruppen. Göttingen: Hogrefe.
Weidemann, B. (1995). Erfolgreiche Kurse und Seminare. Weinheim [u.a.]: Beltz.
163
Literaturverzeichnis 1: Im Manual verwendete Literatur
Weidner, M. (2006). Kooperatives Lernen im Unterricht. Das Arbeitsbuch (3. Aufl.).
Seelze: Kallmeyer in Verb. mit Klett.
Winter, C. (1997). Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation: Konsensfähige Leitlinien für die Praxis. Neuwied: Luchterhand.
Wright, M.T. (Hrsg.) (2010). Partizipative Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung und Prävention (1. Aufl.). Bern: Huber.
Zachariae, R., Pedersen, C.G., Jensen, A.B., Ehrnrooth, E., Rossen, P.B. & Maase,
H. von der (2003). Association of perceived physician communication style
with patient satisfaction, distress, cancer-related self-efficacy, and perceived
control over the disease. British Journal of Cancer, 88 (5), 658-665.
164
Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur
Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur
Weiterführende Links zu „qualitätsgeprüften Patienteninformationen“ finden
Sie unter:

http://www.gesundheitsuni-jena.de/Gesundheitslinks.htm
[letzter Zugriff: 06.05.2012].
Übersicht zu qualitätsgesicherten Gesundheitsinformationen im Internet.

http://www.gesundheitsuni.uniklinikum-jena.de/Gesundheitslinks.htm
[letzter Zugriff: 06.05.2012].
Ausführliche Linksammlung, Merklisten, Checklisten sowie Kriterien zu Qualitätsanforderungen und Qualitätssiegel für Informationen im Internet.

http://www.ahrq.gov/data/infoqual.htm [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Kriterien zur Beurteilung der Qualität von Gesundheitsinformation im Internet
der „Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ)“.

http://www.nakos.de/site/fragen-und-fakten/internet/qualitaetsmerkmale/
[letzter Zugriff: 06.05.2012].
Die „Nationale Informations- und Kontaktstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS)“ gibt Tipps zur Beurteilung von Qualität
und Seriosität von Patienteninformation im Internet.

www.gesundheitsinformation.de [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Das unabhängige „Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen“ (IQWIG; www.iqwig.de) bewertet im Auftrag des „Gemeinsamen Bundesausschusses“ und des „Bundesministerium für Gesundheit“ den Nutzen
medizinscher Maßnahmen und die Qualität von Patienteninformationen.

www.patienten-information.de [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Das „Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin“ ist eine gemeinsame Einrichtung der Bundesärztekammer (BÄK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und stellt über das Internet umfangreiche qualitätsgeprüfte
Gesundheitsinformation zur Verfügung.
165
Literaturverzeichnis 2: Weiterführende Literatur

http://www.discern.de/ [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Patienteninformation kann mittels eines online zur Verfügung stehenden Fragebogens bewertet werden. Das original englischsprachige Instrument
(www.discern.org.uk) wurde durch das „Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung“ der Medizinischen Hochschule Hannover und der „Ärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung“ in das Deutsche
übersetzt.
Weiterführende Informationen zum Thema „Entscheidungshilfen“ finden Sie
unter:

www.ohri.ca/ecisionaid/ [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Die derzeit größte Bibliothek wissenschaftlich entwickelter und evaluierter Decision Aids ist im Ottawa Health Research Institute in Kanada verfügbar. Auf
der Internetseite des Institutes können eine allgemeine sowie indikationsspezifische Hilfestellung (Ottawa Personal Decision Guide) sowie Decision Aids zu
unterschiedlichen Indikationen eingesehen und heruntergeladen werden.

www.fimdm.org. [letzter Zugriff: 06.05.2012].
Zur Verbesserung von Shared decision making in der Praxis wurden durch die
Institution „Informed Medical Decision Foundation (IMDFoundation)“ englischsprachige Entscheidungshilfen für Patienten zu unterschiedlichen Indikationsgebieten konzipiert.
166
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Das „Modell der internen und externen Partizipation“ .......................... 14
Abbildung 2: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................... 29
Abbildung 3: Flipchart Poster „Kennenlernen“ .......................................................... 31
Abbildung 4: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ (2 Flipchart-Papiere)... 33
Abbildung 5: Folie „Warum PEF?“ ............................................................................ 38
Abbildung 6: Folie „Modelle der Entscheidungsfindung“ ........................................... 41
Abbildung 7: Folie „Bedeutung der Information in den Modellen der Entscheidungsfindung“..................................................................................................................... 42
Abbildung 8: Folie „Was ist PEF?“ ............................................................................ 44
Abbildung 9: Folie „Merkmale der PEF“ .................................................................... 45
Abbildung 10: Folie „Effektivität der PEF“ ................................................................. 48
Abbildung 11: Folie „Bevorzugte Modelle der Entscheidungsfindung deutscher
Patienten“ ................................................................................................................. 50
Abbildung 12: Folie „Einflussfaktoren auf den Wunsch nach Partizipation“ .............. 50
Abbildung 13: Pinnwand mit der Übung „Britisches Parlament“ ............................... 54
Abbildung 14: Poster „PEF - Schritt für SchrittPEF - Schritt für Schritt“ .................... 56
Abbildung 15: Folie „Beispielformulierung - Schritt 1” ............................................... 57
Abbildung 16: Folie „Beispielformulierung - Schritt 2“ ............................................... 57
Abbildung 17: Folie „Beispielformulierung - Schritt 3” ............................................... 58
Abbildung 18: Folie „Beispielformulierung - Schritt 4“ ............................................... 58
Abbildung 19: Folie „Beispielformulierung - Schritt 5” ............................................... 59
Abbildung 20: Folie „Beispielformulierung - Schritt 6” ............................................... 59
Abbildung 21: Folie „Beispielformulierung - Schritt 7“ ............................................... 60
Abbildung 22: Folie „Beispielformulierung - Schritt 8“ ............................................... 60
Abbildung 23: Folie „Beispielformulierung - Schritt 9“ ............................................... 61
Abbildung 24: Poster „PEF - Schritt für Schritt“ ........................................................ 62
Abbildung 25: Folie „Lehrfilm: Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess“ .................................................................................................................... 66
Abbildung 26: Flipchart Poster „Feedback“............................................................... 70
Abbildung 27: Flipchart Poster „Smarte Ziele“ .......................................................... 75
167
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 28: Folie „Smarte Ziele - Fragen“ ............................................................. 75
Abbildung 29: Flipchart Poster „Beispiel für ein smartes Ziel“ .................................. 77
Abbildung 30: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 83
Abbildung 31: Flipchart Poster „Auf Wiedersehen“ ................................................... 85
Abbildung 32: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 91
Abbildung 33: Flipchart Poster „Herzlich Willkommen“ ............................................. 94
Abbildung 34: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ .................................. 96
Abbildung 35: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ ....................... 99
Abbildung 36: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Zielerreichungsgrad“ (Beispiel) ..... 100
Abbildung 37: Poster „PEF - Schritt für Schritt: Schwierigkeitsgrad“ (Beispiel)....... 101
Abbildung 38: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - vor der Übung“ .... 103
Abbildung 39: Flipchart Poster „Nutzen der PEF in der Praxis - nach der Übung“ . 104
Abbildung 40: Folie „Begriffsklärung: externe und interne Partizipation“ ................ 108
Abbildung 41: Folie „Modell der internen und externen Partizipation“ .................... 111
Abbildung 42: Folie „Gegenüberstellung der PEF-Modelle“.................................... 112
Abbildung 43: Flipchart Poster „Merkmale eines erfolgreichen Teams” ................. 116
Abbildung 44: Folie „Teammodelle“ ........................................................................ 118
Abbildung 45: Flipchart Poster „Kennzeichen interdisziplinärer Teams“ ................. 119
Abbildung 46: Folie „Führungsstile“ ........................................................................ 122
Abbildung 47: Folie „Der autoritäre Führungsstil“ ................................................... 122
Abbildung 48: Folie „Der laissez-faire Führungsstil“ ............................................... 123
Abbildung 49: Folie „Der kooperative, partizipative Führungsstil“ ........................... 123
Abbildung 50: Folie „Das Modell der Partizipationsstufen“ ..................................... 124
Abbildung 51: Flipchart Poster „Eignung partizipativer Führungsgestaltung“ ......... 126
Abbildung 52: Folie „Kommunikation“ ..................................................................... 129
Abbildung 53: Folie „Metakommunikative Axiome nach Watzlawick“ ..................... 129
Abbildung 54: Folie „4 Seiten einer Nachricht“ ....................................................... 130
Abbildung 55: Folie „Inhalts- und Beziehungsebene der Kommunikation“ ............. 130
Abbildung 56: Folie „Die Gruppe - ein Eisberg“ ...................................................... 131
Abbildung 57: Folie „Was meint Hermann?“ ........................................................... 131
Abbildung 58: Folie „Was hört Berta?“ .................................................................... 132
Abbildung 59: Folie „Ziele interner Partizipation“ .................................................... 137
Abbildung 60: Folie „Instrumente partizipativer Führung“ ....................................... 140
168
169
Abbildung 61: Flipchart Poster “Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung einer
Team-Besprechung“ ............................................................................................... 144
Abbildung 62: Flipchart Poster „Überblick über das Seminar“ ................................ 149
Abbildung 63: Flipchart Poster “Fischernetz” .......................................................... 150
Abbildung 64: Flipchart Poster “Auf Wiedersehen” ................................................. 152
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Hinweise zur Anwendung und Durchführung des Manuals ...................... 18
Tabelle 2: Verwendete Symbole und Zeichen .......................................................... 19
Tabelle 3: Modul 1 - Phasierung ............................................................................... 24
Tabelle 4: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 1 ................................... 27
Tabelle 5: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ....................................................... 28
Tabelle 6: Lehr- und Lernziele 1.2.: Kennenlernen ................................................... 30
Tabelle 7: Lehr- und Lernziele 1.3.: Überblick über das Seminar ............................. 32
Tabelle 8: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 1 ................................... 36
Tabelle 9: Lehr- und Lernziele 2.1.: Hintergrund ...................................................... 37
Tabelle 10: Lehr- und Lernziele 2.2.: Modelle der Entscheidungsfindung ................ 40
Tabelle 11: Lehr- und Lernziele 2.3.: PEF - Definition .............................................. 44
Tabelle 12: Lehr- und Lernziele 2.4.: PEF - Effektivität ............................................ 47
Tabelle 13: Lehr- und Lernziele 2.5.: PEF - Wann und für Wen ............................... 49
Tabelle 14: Lehr- und Lernziele 2.6.: PEF - Übung .................................................. 52
Tabelle 15: Lehr- und Lernziele 2.7.: PEF - Schritt für Schritt................................... 55
Tabelle 16: Lehr- und Lernziele 2.8.: Zusammenfassung ......................................... 62
Tabelle 17: Funktionen der neun Handlungsschritte der PEF .................................. 63
Tabelle 18: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 – Modul 1 ................................ 64
Tabelle 19: Lehr- und Lernziele 3.1.: Lehrfilm „Patient als Partner im medizinischen
Entscheidungsprozess“ ............................................................................................ 65
Tabelle 20: Lehr- und Lernziele 3.2.: Übung in 2-er Gruppen: Fallbeispiel ............... 67
Tabelle 21: Lehr- und Lernziele 3.3.: Übung in 3-er Gruppen: Rollenspiel ............... 69
Tabelle 22: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 - Modul 1 ................................. 73
Tabelle 23: Lehr- und Lernziele 4.1.: Was sind gute Ziele? ...................................... 74
Tabelle 24: Lehr- und Lernziele 4.2.: Zielformulierung – Übung ............................... 76
Tabelle 25: Lehr- und Lernziele 4.3.: Ziele für zu Hause – Transfer ......................... 78
Tabelle 26: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 1 ................................. 80
Tabelle 27: Lehr- und Lernziele 5.1.: Evaluation ...................................................... 81
Tabelle 28: Lehr- und Lernziele 5.2.: Ausblick .......................................................... 82
Tabelle 29: Lehr- und Lernziele 5.3.: Verabschiedung der Teilnehmer .................... 84
170
Tabellenverzeichnis
Tabelle 30: Modul 2 - Phasierung ............................................................................. 90
Tabelle 31: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 1 - Modul 2 ................................. 92
Tabelle 32: Lehr- und Lernziele 1.1.: Begrüßung ..................................................... 93
Tabelle 33: Lehr- und Lernziele 1.2.: Überblick über das Seminar ........................... 95
Tabelle 34: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 2 - Modul 2 ................................. 98
Tabelle 35: Lehr- und Lernziele 2.1.: Umsetzung der PEF in die Praxis - Meine Ziele
................................................................................................................................. 99
Tabelle 36: Lehr- und Lernziele 2.2.: Nutzen der PEF in der Praxis - Reflexion ..... 102
Tabelle 37: Lehr- und Lernziele 2.3.: Wiederholung zentraler Inhalte .................... 105
Tabelle 38: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 3 - Modul 2 ............................... 107
Tabelle 39: Lehr- und Lernziele 3.1.: Begriffsklärung ............................................. 108
Tabelle 40: Grundmerkmale eines Teams .............................................................. 109
Tabelle 41: Lehr- und Lernziele 3.2.: Das „Modell der internen und externen
Partizipation“........................................................................................................... 110
Tabelle 42: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 4 – Modul 2 .............................. 114
Tabelle 43: Lehr- und Lernziele 4.1.: Kennzeichen eines „erfolgreichen Teams“ Übung ..................................................................................................................... 115
Tabelle 44: Lehr- und Lernziele 4.2.: Teammodelle ............................................... 117
Tabelle 45: Lehr- und Lernziele 4.3.: Führungsstile ................................................ 121
Tabelle 46: Lehr- und Lernziele 4.4.: Eignung partizipativer Führung .................... 125
Tabelle 47: Eignung partizipativer Führung - Ergebnisse der PEFiT-Studie ........... 127
Tabelle 48: Lehr- und Lernziele 4.5.: Ebenen der Kommunikation ......................... 128
Tabelle 49: Lehr- und Lernziele 4.6.: Ebenen der Kommunikation - Übung ........... 134
Tabelle 50: Lehr- und Lernziele 4.7.: Zusammenfassung ....................................... 137
Tabelle 51: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 5 - Modul 2 ............................... 139
Tabelle 52: Lehr- und Lernziele 5.1.: Instrumente partizipativer Führung ............... 140
Tabelle 53: Lehr- und Lernziele 5.2.: Vorbereitung des Alltagstransfers ................ 143
Tabelle 54: Lehr- und Lernziele 5.3.: Meine Ziele ................................................... 146
Tabelle 55: Lehrplanskizze der Unterrichtseinheit 6 - Modul 2 ............................... 147
Tabelle 56: Lehr- und Lernziele 6.1.: Reflexion und Evaluation.............................. 148
Tabelle 57: Lehr- und Lernziele 6.2.: Verabschiedung der Teilnehmer .................. 152
171
Anhang
Anhang
1. Teilnehmerliste „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2
2. Handout für Modul 1
3. Arbeitsblätter für Modul 1
3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“
3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“
3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“
3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“
3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“
3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“
4. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
5. Handout für Modul 2
6. Arbeitsblätter für Modul 2
6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch
6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“
6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“
7. Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation
8. Teilnahmebescheinigung „Fit für PEF“ für Modul 1 und 2
172
Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“
Anhang 1: Teilnehmerliste „Fit für PEF“
Seminarleiter/in:
Termine:
Modul 1:
Modul 2:
am
von
bis
Uhr
am
von
bis
Uhr
Seminarraum:
Kontaktperson:
Nr.
Name
Unterschrift
Funktion
Modul 1
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
Modul 2
173
Anhang 2: Handout für Modul 1
Anhang 2: Handout für Modul 1
174
Anhang 2: Handout für Modul 1
175
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__________________________________
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Folie 1
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Folie 2
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Folie 3
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Folie 4
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Anhang 2: Handout für Modul 1
176
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Folie 5
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Folie 6
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Folie 7
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Folie 8
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Anhang 2: Handout für Modul 1
177
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Folie 9
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Folie 10
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Folie 11
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Folie 12
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Anhang 2: Handout für Modul 1
178
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Folie 13
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Folie 14
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Folie 15
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Folie 16
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Anhang 2: Handout für Modul 1
179
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Folie 17
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Folie 18
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Folie 19
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Folie 20
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Anhang 2: Handout für Modul 1
180
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Folie 21
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__
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Folie 22
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Folie 23
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Anhang 2: Handout für Modul 1
181
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Folie 24
Hier ist Platz für Ihre Notizen…
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Anhang 2: Handout für Modul 1
182
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“
3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“
3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“
3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Aufgabenstellung“
3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“
3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“
183
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.1. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Diabetes mellitus“
PEF - Schritt für Schritt
Fallbeispiel „Diabetes mellitus“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 61)
Männlicher Patient, 50 Jahre alt, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, arbeitet als selbstständiger Bäckermeister im eigenen Betrieb mit 5 Angestellten. Der Patient ist leicht übergewichtig
und isst gerne sein eigenes Gebäck. Er ist vom Typ her gemütlich, fröhlich und sehr umgänglich. Er hat Angst vor Spritzen und invasiven medizinischen Maßnahmen.
Seit einem Monat fühlt er sich zunehmend abgeschlagen und müde. Er bemerkte, dass sich
an seinem Rücken und Oberarmen vermehrt Hautentzündungen bildeten. Aus diesem Grund
kam er vor 2 Wochen zu Ihnen in die Praxis. Eine Laboruntersuchung zeigte einen erhöhten
Nüchternblutzucker. Der daraufhin durchgeführte orale Glukosetoleranztest war ebenso wie
der HBA1c - Wert auffällig, so dass die Diagnose Diabetes mellitus Typ 2 gestellt werden
konnte. Bereits seine beiden Elternteile waren mit Anfang 70 an Spätkomplikationen des
Diabetes mellitus verstorben (Mutter: Nierenversagen; Vater: Herzinfarkt).
Der Arzt erörtert in der nachfolgenden Konsultation die medizinische Situation und
erfragt die Motivation des Patienten. Es soll eine Entscheidung zur Behandlung getroffen werden.
Schritt
1
Mitteilen, dass eine Entscheidung
ansteht
2
Gleichberechtigung der Partner
formulieren
3
Über Wahlmöglichkeiten informieren
4
6
Information über Vor- und Nachteile
der Optionen geben
Verständnis, Gedanken und
Erwartungen erfragen
Partizipationspräferenzen ermitteln
7
Aushandeln
8
Gemeinsame Entscheidung
herbeiführen
Vereinbarung zur Umsetzung der
Entscheidung treffen
5
9
Beispielformulierung
184
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.2. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Hypertonie“
PEF - Schritt für Schritt
Fallbeispiel „Hypertonie“ (modifiziert nach Bieber et al., 2007, S. 65)
Patientin, Mitte 40, verheiratet, zwei Kinder, arbeitet als Lehrerin für Deutsch und Biologie an
einer Realschule. Ihre Kinder sind beide im Teenageralter und nicht ganz einfach. Ihr Ehemann ist Geschäftsführer einer Bank und wenig zu Hause. Die Patientin ist leicht nervös,
angespannt und hat mit der Mehrfachbelastung als Mutter, Hausfrau und Lehrerin zu tun.
Ihre Mutter hatte im Alter von 53 Jahren bei hohem Blutdruck einen Schlaganfall erlitten und
war danach lange Jahre ein Pflegefall. Bei einem Check up war vor einem Monat ein Blutdruck von 150/90 aufgefallen. Die Patientin hat ein Blutdruckmessgerät gekauft und seitdem
regelmäßig gemessen. Die Werte waren durchgehend zu hoch. Beim letzten Arztbesuch vor
zwei Wochen war vereinbart worden, dass sie zunächst Allgemeinmaßnahmen wie mehr
Bewegung, Entspannungsverfahren und eine salzarme Ernährungsweise durchführt.
Der Arzt hat sich nun für die nächste Konsultation vorgenommen, die Erfahrungen
der Patientin mit den Allgemeinmaßnahmen zu besprechen und deren Erfolg zu bewerten. Wie sich zeigen wird, haben sich diese bisher nicht positiv auf den Blutdruck
ausgewirkt. Eine Entscheidung zur weiteren Behandlung soll getroffen werden.
Schritt
1
Mitteilen, dass eine Entscheidung
ansteht
2
Gleichberechtigung der Partner
formulieren
3
Über Wahlmöglichkeiten informieren
4
6
Information über Vor- und Nachteile
der Optionen geben
Verständnis, Gedanken und
Erwartungen erfragen
Partizipationspräferenzen ermitteln
7
Aushandeln
8
Gemeinsame Entscheidung
herbeiführen
Vereinbarung zur Umsetzung der
Entscheidung treffen
5
9
Beispielformulierung
185
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.3. Arbeitsblatt „Fallbeispiel Depression“
PEF - Schritt für Schritt
Fallbeispiel „Depression“ (entnommen aus: Bieber et al., 2007, S. 57)
Ein 53-jähriger Patient kommt in die hausärztliche Sprechstunde und berichtet über wiederholt auftretende Schlafstörungen. Der Patient ist Verwaltungsangestellter in der Zentralstelle
eines Speditionsunternehmens. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder, die allerdings schon
nicht mehr im gemeinsamen Haushalt wohnen. Im Verlauf des vorangegangenen Gesprächs
wird deutlich, dass er sich kaum noch über Ereignisse des alltäglichen Lebens freuen könne,
und sein Interesse an Dingen, die ihm früher Freude gemacht haben, nachgelassen habe.
Seine Ehefrau habe ihn auch schon darauf aufmerksam gemacht, dass er häufig schlechter
Stimmung sei. In der darauf folgenden Exploration werden deutliche Beeinträchtigungen der
Konzentration und ein erkennbares Nachlassen des Appetits berichtet. Der Patient gibt über
diese Einzelheiten in leiser und weinerlich klingender Stimme Auskunft. Auf die Frage, seit
wann er diese Beschwerden in dieser Form bemerke, gibt der Patient den Zeitraum von etwa
3-4 Wochen an. Bei einer körperlichen Untersuchung und der Labordiagnostik ergeben sich
keine Hinweise auf internistische Erkrankungen. Die Erfassung der Suizidalität lässt nicht auf
ein erhöhtes Risiko eines Suizidversuches schließen.
Der Arzt hat eine mittelschwere Depression festgestellt, dies aber dem Patienten noch nicht
mitgeteilt. Der Arzt hat den Patienten nun 3 Tage nach der letzten Konsultation einbestellt,
um über die Diagnose zu sprechen und eine Behandlungsentscheidung zu treffen.
Schritt
1
Mitteilen, dass eine Entscheidung
ansteht
2
Gleichberechtigung der Partner
formulieren
3
Über Wahlmöglichkeiten informieren
4
6
Information über Vor- und Nachteile
der Optionen geben
Verständnis, Gedanken und
Erwartungen erfragen
Partizipationspräferenzen ermitteln
7
Aushandeln
8
Gemeinsame Entscheidung
herbeiführen
Vereinbarung zur Umsetzung der
Entscheidung treffen
5
9
Beispielformulierung
186
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.4. Arbeitsblatt „Rollenspiel – Aufgabenstellung“
1. Dies ist ein Gespräch, in dem eine Entscheidung getroffen werden muss. Simulieren Sie bitte ein übliches Behandler-Patient-Gespräch und setzen Sie dabei die neun
Handlungsschritte der PEF um. Das Poster „PEF - Schritt für Schritt“ bzw. dessen
„Kitteltaschenversion“ unterstützen Sie dabei, an alle Schritte zu denken.
2. Bitte klären Sie zuerst, wer welche Rolle übernimmt:

Teilnehmer 1: „Patient“

Teilnehmer 2: „Behandler“

Teilnehmer 3: „Beobachter“
3. Einigen Sie sich auf eine Behandlungssituation aus Ihrem Alltag.
4. Begrenzen Sie das Behandler-Patient-Gespräch auf ca. 8 Minuten.
Der „Beobachter“ achtet auf das Einhalten der Zeit.
5. Im Anschluss an das Gespräch gibt der „Beobachter“ dem „Behandler“ eine
konstruktive Rückmeldung anhand folgender Fragen:

Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar?

Was ist gut gelungen?

Was könnte noch verbessert werden?
Bitte beachten Sie dabei die besprochenen Feedbackregeln!
6. Wechseln Sie bitte anschließend die Rollen und spielen die zweite und dritte Situation nach dem gleichen Vorgehen durch. Sie können dazu ein neues Beispiel
nehmen oder mit dem vorherigen weiter experimentieren.
Bitte rufen Sie mich, wenn Sie Unterstützung brauchen!
Viel Spaß!
187
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.5. Arbeitsblatt „Rollenspiel - Beobachtungsbogen“
1. Bitte geben Sie dem „Behandler“ ein konstruktives Feedback zu folgenden Fragen:



Welche Handlungsschritte waren bereits gut erkennbar?
Was ist gut gelungen?
Was könnte noch verbessert werden?
2. Bitte achten Sie auf das Einhalten der Zeit. Für ein Behandler-Patient-Gespräch stehen Ihnen jeweils ca. 8 Minuten zur Verfügung.
Bitte weisen Sie den „Behandler“ ca. 2 Minuten vor Ende des Gesprächs darauf hin.
Schritt
1 Mitteilen, dass eine Entscheidung ansteht
2 Gleichberechtigung der Partner formulieren
3 Über Wahlmöglichkeiten informieren
4 Information über Vor- und Nachteile der Optionen geben
5 Verständnis, Gedanken und Erwartungen
erfragen
6 Partizipationspräferenzen ermitteln
7 Aushandeln
8 Gemeinsame Entscheidung herbeiführen
9 Vereinbarung zur Umsetzung der Entscheidung
treffen
Gesprächsnotizen
188
Anhang 3: Arbeitsblätter für Modul 1
3.6. Arbeitsblatt „Meine Ziele bis zum nächsten Mal“
Bitte formulieren Sie Ihre zentralen Ziele, die Sie bis zum nächsten Termin umsetzen
möchten, in die unten stehende Tabelle. Bitte überlegen Sie, wer oder was Sie bei
der Umsetzung unterstützen kann.
Ziel 1
Ziel 2
S pezifisch
M essbar
A nspruchsvoll
R ealistisch
T erminiert
Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen?
Ziel 3
189
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 Externe Partizipation
Sehr geehrte Teilnehmerin,
sehr geehrter Teilnehmer,
Datum:
ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 1) bitten.
Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um



persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter)
eine Bewertung des Seminars
eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar
Das Ausfüllen des Evaluationsfragebogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre
Angaben absolut vertraulich behandelt werden.
In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen verschiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer
nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben.
Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkeiten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an
mich.
Herzlichen Dank!
190
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
Persönliche Angaben
1. Welches Geschlecht haben Sie?
 weiblich
 männlich
2. Wie alt sind sie?
 17-25 Jahre
 46-55 Jahre
 26-35 Jahre
 56-65 Jahre
 36-45 Jahre
 66 Jahre oder älter
3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?
 Ärzte
 Gesundheits- und Krankenpfleger
 Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten,
Psychologen, Sozialarbeiter, etc.)
 Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.)
 Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.)
191
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
Bewertung des Seminars
Trifft voll
zu = 1
Trifft zu = 2
Trifft
eher zu = 3
Trifft weniger zu = 4
Trifft
nicht zu = 5
Trifft überhaupt
nicht zu = 6
Ihre Bewertung
Bewertung des Inhalts
Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Erkenntnis- und Wissensgewinn bei.
     
Die Inhalte des Seminars waren für mich neu.
     
Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische
Arbeit relevant.
     
Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbststudium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt.
     
Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt.
     
Bewertung des Seminars insgesamt
Ihre Bewertung
Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen.
     
Insgesamt war das Seminar gut organisiert.
     
Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert.
     
Das Seminar hatte eine klare Gliederung.
     
Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen.
     
Während des Seminars gab es genug Pausen von ausreichender Dauer.
     
192
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
Bewertung des Seminarleiters
Ihre Bewertung
Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert.
     
Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich.
     
Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein.
     
Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer interessiert.
     
Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmern.
     
Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?
Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was
Sie mir noch mitteilen möchten?
193
Anhang 4: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 1 - Externe Partizipation
Selbsteinschätzung nach dem Seminar
Trifft voll
zu = 1
Trifft zu
=2
Trifft eher
zu = 3
Trifft weniger zu = 4
Trifft nicht
zu = 5
Trifft
überhaupt
nicht zu = 6
Ihre Bewertung
Selbsteinschätzung
Ich finde es wichtig, Therapieentscheidungen mit meinen
Patienten gemeinsam zu treffen.
     
Ich bin nun mit dem Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung vertraut.
     
Ich kenne die Effekte der Partizipativen Entscheidungsfindung.
     
Ich weiß, in welchen Situationen das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung besonders geeignet ist.
     
Ich kenne die Schritte zur Umsetzung der Partizipativen
Entscheidungsfindung.
     
Ich traue mir zu, die Partizipative Entscheidungsfindung bei
Bedarf in meinen Konsultationen anzuwenden.
     
Ich finde es wichtig, die Bedürfnisse und Befürchtungen
meiner Patienten zu erfragen.
     
Ich halte dass Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung für sinnvoll.
     
Ich halte die Partizipative Entscheidungsfindung im klinischrehabilitativen Alltag für praktikabel.
     
194
Anhang 5: Handout für Modul 2
Anhang 5: Handout für Modul 2
195
Anhang 5: Handout für Modul 2
196
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Folie 1
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Folie 2
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Folie 3
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Folie 4
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Anhang 5: Handout für Modul 2
197
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Folie 5
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Folie 6
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Folie 7
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Folie 8
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Anhang 5: Handout für Modul 2
198
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Folie 9
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Folie 10
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Folie 11
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Folie 12
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Anhang 5: Handout für Modul 2
199
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Folie 13
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Folie 14
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Folie 15
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Folie 16
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Anhang 5: Handout für Modul 2
200
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Folie 17
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Folie 18
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Folie 19
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Folie 20
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Anhang 5: Handout für Modul 2
201
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Folie 21
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Folie 22
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Anhang 5: Handout für Modul 2
Hier ist Platz für Ihre Notizen…
202
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2
6.1. Arbeitsblatt „Das Frühstücksei“ – Der Text zum Sketch
6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsbogen“ für die Übung „Kommunikation“
6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“
203
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2
6.1. Arbeitsblatt: „Das Frühstücksei“ - Der Text zum Sketch
Er: Berta!
Sie: Ja …
Er: Das Ei ist hart!
Sie: (schweigt)
Er: Das Ei ist hart!!!
Sie: Ich habe es gehört …
Er: Wie lange hat das Ei denn gekocht?
Sie: Zu viele Eier sind gar nicht gesund!
Er: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat …?
Sie: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben …
Er: Das weiß ich …
Sie: Was fragst du denn dann?
Er: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben kann!
Sie: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
Er: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
Sie: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn!
Er: Ach! … Und woher weißt du, wann das Ei gut ist?
Sie: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott!
Er: Nach der Uhr oder wie?
Sie: Nach Gefühl … eine Hausfrau hat das im Gefühl …
Er: Im Gefühl? Was hast du im Gefühl?
Sie: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist …
Er: Aber es ist hart … vielleicht stimmt da mit deinem Gefühl was nicht …
Sie: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache
die Wäsche, bring deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich
mit den Kindern rum und du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht?
Er: Jaja … jaja … jaja … wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur zufällig genau
viereinhalb Minuten.
Sie: Es kann dir doch ganz egal sein, ob das Ei zufällig viereinhalb Minuten kocht … Hauptsache, es kocht viereinhalb Minuten!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein zufällig weiches Ei! Es ist mir egal, wie
lange es kocht!
Sie: Aha! Das ist dir egal … es ist dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche
schufte!
Er: Nein – nein …
Sie: Aber es ist nicht egal … das Ei muss nämlich viereinhalb Minuten kochen …
Er: Das habe ich doch gesagt …
Sie: Aber eben hast du doch gesagt, es ist dir egal!
Er: Ich hätte nur gern ein weiches Ei …
Sie: Gott, was sind Männer primitiv!
Er: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um … morgen bringe ich sie um!
(Text entnommen aus: Loriot, 1992, S. 40-41)
204
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2
6.2. Arbeitsblatt „Auswertungsprotokoll“ für die Übung „Kommunikation“
Merkmal
1
2
3
4
5
6
1. Bildbeschreibung
1. Wiederholung
2. Wiederholung
3. Wiederholung
4. Wiederholung
5. Wiederholung
6. Wiederholung
modifiziert nach Praxishandbuch GemeinwohlArbeit, o.J., S. 17
205
Anhang 6: Arbeitsblätter für Modul 2
6.3. Arbeitsblatt „Meine Ziele für zu Hause“
Bitte überlegen Sie, welche Ziele Sie zu Hause umsetzen möchten und tragen Sie
diese in die unten stehende Tabelle ein. Bitte denken Sie auch daran, Personen oder
Dinge einzutragen, die Sie bei der Umsetzung unterstützen können. Das Arbeitsblatt
ist nur für Sie bestimmt und wird im Anschluss nicht besprochen.
Ziel 1
Ziel 2
S pezifisch
M essbar
A nspruchsvoll
R ealistisch
T erminiert
Wer oder was kann Sie bei der Zielerreichung unterstützen?
Ziel 3
206
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 - Interne Partizipation
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 Interne Partizipation
Sehr geehrte Teilnehmerin,
Datum:
sehr geehrter Teilnehmer,
ich möchte Sie um eine Rückmeldung zum Seminar „Fit für PEF“ (Modul 2) bitten.
Auf den folgenden Seiten bitte ich Sie deshalb, um



persönliche Angaben (z.B. Geschlecht, Alter)
eine Bewertung des Seminars
eine Selbsteinschätzung nach dem Seminar
Das Ausfüllen des Evaluationsbogens wird etwa fünf Minuten Ihrer Zeit in Anspruch
nehmen. Sie können sich ohne Einschränkung darauf verlassen, dass Ihre Angaben
absolut vertraulich behandelt werden.
In den meisten Fällen werden Sie darum gebeten, Ihre Antwort durch Ankreuzen verschiedener Antwortmöglichkeiten anzugeben. Bitte machen Sie pro Frage immer
nur ein Kreuz. Manchmal können Sie auch einen kurzen Text schreiben.
Ich bitte Sie, alle Fragen offen und ehrlich zu beantworten. Falls Sie Schwierigkeiten oder Fragen beim Ausfüllen der Bögen haben, wenden Sie sich bitte direkt an
mich.
Herzlichen Dank!
207
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation
Persönliche Angaben
1. Welches Geschlecht haben Sie?
 weiblich
 männlich
2. Wie alt sind sie?
 17-25 Jahre
 46-55 Jahre
 26-35 Jahre
 56-65 Jahre
 36-45 Jahre
 66 Jahre oder älter
3. Welcher Berufsgruppe gehören Sie an?
 Ärzte
 Gesundheits- und Krankenpfleger
 Psychosoziale Therapeuten (Ergo-, Kunst-, Psychotherapeuten,
Psychologen, Sozialarbeiter, etc.)
 Physikalische Therapie (Physiotherapeuten, Sporttherapeuten, etc.)
 Andere (z.B. Logopäden, Seelsorger, etc.)
208
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation
Bewertung des Seminars
Trifft voll
zu = 1
Trifft zu
=2
Trifft eher
zu = 3
Trifft weniger zu = 4
Trifft nicht
zu = 5
Trifft
überhaupt
nicht zu = 6
Ihre Bewertung
Bewertung des Inhalts
Die Inhalte des Seminars trugen zu meinem eigenen Erkenntnis- und Wissensgewinn bei.
     
Die Inhalte des Seminars waren für mich neu.
     
Die Inhalte des Seminars waren für die praktisch-klinische
Arbeit relevant.
     
Während des Seminars wurden Anregungen zum Selbststudium und zur eigenständigen Umsetzung vermittelt.
     
Das Seminar wurde didaktisch gut umgesetzt.
     
Bewertung des Seminars insgesamt
Ihre Bewertung
Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen.
     
Insgesamt war das Seminar gut organisiert.
     
Die Inhalte des Seminars wurden verständlich präsentiert.
     
Das Seminar hatte eine klare Gliederung.
     
Der Umfang des Seminars war der Zeit angemessen.
     
Während des Seminars gab es genug Pausen von ausreichender Dauer.
     
209
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation
Bewertung des Seminarleiters
Ihre Bewertung
Der Seminarleiter war gut vorbereitet und organisiert.
     
Der Seminarleiter wirkte engagiert und freundlich.
     
Der Seminarleiter ging auf Fragen der Teilnehmer ein.
     
Der Seminarleiter war am Lernerfolg der Teilnehmer interessiert.
     
Der Seminarleiter gab ausreichend Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmern.
     
Wie könnte das Seminar aus Ihrer Sicht noch verbessert werden?
Gibt es von Ihrer Seite Anregungen, Gedanken, Kritik oder irgendetwas, was
Sie mir noch mitteilen möchten?
210
Anhang 7: Evaluationsfragebogen „Fit für PEF“ Modul 2 – Interne Partizipation
Selbsteinschätzung nach dem Seminar
Trifft voll
zu = 1
Trifft zu
=2
Trifft eher
zu = 3
Trifft weniger zu = 4
Trifft nicht
zu = 5
Trifft überhaupt nicht
zu = 6
Ihre Bewertung
Selbsteinschätzung
Ich finde es wichtig, dass alle Behandler das Konzept der Partizipativen Entscheidungsfindung kennen.
     
Ich traue mir zu, meinen Kollegen die Partizipative Entscheidungsfindung zu vermitteln.
     
Ich finde die interne Partizipation genauso wichtig wie die externe Partizipation.
     
Ich weiß jetzt viel mehr als vorher über die interne Partizipation.
     
Ich weiß jetzt mehr als vorher über die Abstufungen einer partizipativen Führungsgestaltung.
     
Ich kenne die Prinzipien einer partizipativen Führungsgestaltung.
     
Ich kenne die Situationen, in welchen die partizipative Führungsgestaltung anwendbar ist.
     
Ich kenne Wirkungen der internen Partizipativen Entscheidungsfindung.
     
Ich finde es wichtig, an einer Klinik-Kultur der internen Partizipation mitzuarbeiten.
     
Das Training hat mir wertvolle Impulse für meine Arbeit gegeben.
     
211
Anhang 8: Teilnahmebescheinigung
Anhang 8: Teilnahmebescheinigung
Frau/Herr
________________________ (Vorname, Nachname)
hat an der 2-tägigen Fortbildungsveranstaltung
„Fit für PEF“ regelmäßig teilgenommen.
Modul 1: Interne Patientenorientierung am
(Datum)
Modul 2: Externe Patientenorientierung am
(Datum)
jeweils von
Seminarleitung:
(…)
bis
Uhr .
212