Gestern und Heute - Wilhelmshavener Zeitung
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Gestern und Heute - Wilhelmshavener Zeitung
Gester n und präsentiert von: Folge 3 Heute n e t l a n i n e v a Wilhelmsh n r e d l i B n e u e und n Historischer Streifzug in Bildern mit der : e t u e h e i w G estern Top „Gebrauchte“ von Opel Schmidt: Opel Astra Caravan Automatik, 1.6i, 62 kW, Ez. 10/00, erst 69.000 Km, ABS, Airbag, Servolenkung, Radio, Color, Zentralverr., Ganzjahresreifen ............................ nur € 3.250,- Opel Corsa-D, 1.2i, 59 kW, Ez. 05/07, 122.000 Km, ABS, Airbag, el. Spiegel + Fenster, Servo, Zentralverr., Radio, Color, Klimaanlage ........................................................nur € 5.950,- Chevrolet Spark +, 1.0i, 50 kW, 0 Km, NEUFAHRZEUG OHNE ZULASSUNG, ABS, Airbag, Servo, Zentralverr., Radio, 3-Jahre Garantie ................................................nur € 8.950,- Mini One, 1.4i, 66 kW, Ez. 06/03, erst 63.000 Km, ABS, Airbag, el. 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Noch einmal halten Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein Heft in Händen, das Ihnen ein wenig von dem zeigt, wie Wilhelmshaven einmal ausgesehen hat, wie es gewachsen, aber teilweise auch wieder zerstört und neu aufgebaut worden ist. Lassen Sie sich noch einmal in Wilhelmshavens Vergangenheit entführen und erfreuen Sie sich an den alten Ansichten. Die Älteren unter Ihnen, die in Wilhelmshaven aufgewachsen sind, werden einiges wiedererkennen. Einige Artikel dieses Heftes befassen sich mit den Erinnerungen alter Wilhelmshavener und vermitteln ein wenig von den Lebensumständen und dem Lebensgefühl der damaligen Wilhelmshavener Jugend. Wenn Sie künftig in Ihren al- ten Alben blättern, sollte Ihnen bewusst sein, dass sie darin womöglich Erinnerungsschätze aufbewahren, die für die Nachgeborenen von großer Bedeutung werden können. Was auf den ersten Blick belanglos scheint, könnte dennoch ein wichtiges Zeitdokument geworden sein. Wer in seinen Schränken aufräumen möchte, sollte dies bedenken und vor dem Wegwerfen lieber an die Archive in der Stadt denken. Sowohl der WZ-Bilddienst und das WZ-Archiv als auch das Stadtarchiv sind an alten Stadtansichten und Bildern von öffentlichen Begebenheiten interessiert. Doch auch andere Dokumente, wie Prospekte, alte Landkarten, Postkarten, Tagebücher oder ähnliches, können von großem Wert für die Archive sein, wenn Kinder und Enkel kein Interesse haben. Inhalt Dampfloks und Elektro-Busse 4 Letzte Fahrt der Vorortbahn 7 Rathaus auf der grünen Wiese 8 Von der Reihensiedlung zum Stadtteil 10 Familienlager für die Nordwerft 12 Erinnerungen an Altengroden 13 In den Blocks für Kinderreiche 15 Bau-Genossen prägen die Stadt 17 Die Kippe in der Lehmkuhle 19 Prunkvolles Marine-Offizier-Kasino 20 Idealer Abenteuer-Spielplatz 23 Leben auf der Burg Kniphausen 24 Die Straße der vielen Kneipen 26 Intendantur besorgte den Rest 28 Fußball auf „Schwarze Erde“ 29 Sanitätsamt wird Handelshof 30 Der Lange Heinrich 31 LETZTE RUNDE DES GEWINNSPIELS Voslapper Siedler luden Gäste ein 32 Das Gewinnspiel geht in seine dritte und letzte Runde. Wieder gilt es, Bilder aus dieser Beilage in den Ausgaben der „Wilhelmshavener Zeitung“ in Der Bunker auf dem Valoisplatz 33 Letzte Runde des Gewinnspiels 34 Gruß aus Arnings Hotel 34 Seeräuber-Hafen und Pekol-Bus 35 den nächsten drei Wochen wiederzufinden und auf einem Gewinncoupon einzukleben. Mehr zu den Teilnahmebedingungen auf Seite 33. Seite 4 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Zwischen Werdumer Straße und Harlinger Weg in Altengroden befand sich die Haltestelle Altengroden der Vorortbahn, die zuletzt auch Schienenbusse einsetzte. Die Strecke führte von Voslapp nach Sande. Das kleine Foto zeigt den heutigen Radweg auf oder an der ehemaligen Strecke. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: WZ-BILDDIENST Dampfloks und Elektro-Busse VON HARTMUT SIEFKEN WILHELMSHAVEN – Um schnell vom einen ans andere Ende der Stadt zu gelangen, benutzten Wilhelmshavener auch in jungen Jahren der Stadt öffentliche Verkehrsmittel. Nach der Postkutsche war es zunächst die Straßenbahn (1912 bis 1945), dann folgten die elektrischen Oberleitungsbusse (1942 bis 1960) und die Marine- bzw. Vorortbahn (1941 bis 1961). Seitdem sind allein Busse auf den Routen des öffentlichen Nachverkehrs unterwegs. Ein Gleis der Marinebahn, die gegen Kriegsende ein insgesamt 200 Kilometer langes Güterverkehrs-Streckennetz, das mit 700 Weichen verbunden war, betrieb, verlief entlang der Fortifikationsstraße zwischen Heppens und Rüstersiel, also entlang der heutigen Freiligrathstraße (siehe Folge 1, Seite 24). Doris Wilkens, die Rüstersieler Dorfchronistin, erkennt die Ansicht wieder und widerspricht der in Folge 2 von anderen Lesern geäußerten Ansicht, diese Aufnahme könne nicht an besagter Stelle aufgenommen worden sein. Der Fotograf habe damals, so Wilkens, sehr wohl die Fortifikationsstraße vor die Linse genommen. Man erkenne Planskizze aus dem Jahr 1946 für das Streckennetz der Vorortbahn. FOTO: STADTARCHIV in der Mitte des Bildes das kleine Zwiebeltürmchen der Nordseestation. Auch Jürgen Renken aus dem Morgensternweg bestätigt, dass das Foto die alte Fortifikationsstraße mit Blick auf die Nordseestation zeigt. Die grauen Häuser hinten links stünden gegenüber dem heutigen LidlParkplatz auf der Westseite der Freiligrathstraße. Renken erinnert daran, dass die Fortifikationsstraße das Rüstersieler Fort mit dem ehemaligen Heppenser Fort, das sich in Höhe der heutigen Langeoogstraße befand, verband. Landseitig gab es, so Renken, die Forts Mariensiel, Schaar, Altona, Rüstersiel und seeseitig das Fort Heppens und die Batterie Neuengroden. Das auf dem Foto zu sehende Gleis diente dem Munitions- und Gütertransport zwischen dem Heppenser und Rüstersieler Fort. Die Marinewerft betrieb schon seit 1870 eine eigene Bahn für den Güterverkehr, an die schließlich so gut wie alle Werft- und Marineeinrichtungen angeschlossen waren. Diese „Betriebsbahn“ fuhr in weiten Teilen auf normaler Spurweite, damit die Waggons ohne Umstände von den Gleisen der Reichsbahn auf die Marinebahn wechseln konnten. Fortsetzung auf Seite 5 Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 5 Straßenbahn fuhr nur im Süden Fortsetzung von Seite 4 In Sande wurde dafür im Jahr 1911 ein großer Rangierbahnhof in Betrieb genommen, außerdem gab es die Gleishar- Die Marinebahn verband sämtliche Werkstätten, Lager und Kaianlagen miteinander. Blick aus den 20er-Jahren die heutige Emsstraße hinunter, rechts das große Dock im Zwischenhafen. FOTO: WZ-BILDDIENST/LÜBBE fe an der heutigen Emsstraße, den sogenannten Südbahnhof. In den zwanziger Jahren, nach der Kapitulation des Kaiserreiches, war auf den Marinebahngleisen wenig los. Das änderte sich mit der Wiederaufrüstung ab 1935. Das marinefiskalische Beförderungsunternehmen beschäftig- te gegen Kriegsende rund 600 Arbeiter. 1941, als die großen Siedlungen Neuengroden, Altengroden, Voslapp und Fedderwardergroden entstanden bzw. im Werden begriffen waren, nahm sich die Marinebahn auch der Personenbeförderung an. Es war wohl die billigste und schnellste Lö- sung angesichts der kriegsbedingt schwindenden Ressourcen, die hier wohnenden Arbeitermassen zu den Werftbetrieben und Marinedienststellen zu befördern. Die Straßenbahn rumpelte lediglich durchs südliche Stadtgebiet, nördlichster Punkt waren die Kasernen an der Gökerstraße. Die Personen- züge der Marinebahn, die spätere Vorortbahn, fuhr auf drei Gleissträngen. Die 6,7 Kilometer lange Oststrecke, mit der die Redaktion in der Folge 1 das Gleis an der Fortifikationsstraße verwechselt hat, verlief tatsächlich weiter östlich auf dem Neuengrodendeich. Fortsetzung auf Seite 6 Seite 6 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Marine betrieb Eisenbahnunternehmen Fortsetzung von Seite 5 Sie war 11,9 Kilometer lang. Die Südstrecke maß 8,2 Kilometer Länge und fuhr zwischen dem Friedrich-Wilhelm-Platz und dem Bahnhof Sande mit den Haltestellen Ebertstraße, EmsJade-Kanal, Banter Deich, Südbahnhof, Rüstringer Brücke, Westhafen, Mariensiel und Sande Nord. Die Marinebahn durfte auch nach dem Kriege weiterfahren und blieb von der Demontage verschont. Wie anders hätten Güter- und Personenverkehr auch sonst vonstatten gehen sollen? Inzwischen von der Reichsbahndirektion Münster – Betriebsführung von Kleinbahnen in Oldenburg – betreut, ohne in den Besitz der Deutschen Reichsbahn überzugehen, erhielt sie schließlich den Namen Vorortbahn und mit der Konzessionsurkunde vom November 1949 den Status einer Kleinbahn. Sie beförderte auch weiterhin Güter. Der Fahrzeugpark zählte 20 Dampf- und fünf Diesellokomo- Ein Oberleitungsbus fährt auf der Gökerstraße Richtung Bahnhof zwischen Zedelius- und Bismarckstraße. FOTO: WZ-BILDDIENST Die Vorortbahn hatte nicht nur durch den zunehmenden Individualverkehr mit Fahrrad, Moped und Auto Konkurrenz bekommen. Auch die neuen elektrischen Oberleitungsbusse liefen ihr den Rang ab. Sie kurvten seit 1942 zunächst auf einer, später auf mehreren Linien durchs Stadtgebiet, während die Straßenbahnen kriegsbedingt den Betrieb spätestens 1945 gänzlich einstellen muss- ten. Schon 1937 war die Verkehrsgesellschaft Wilhelmshaven mbH als Nachfolgegesellschaft der Wilhelmshaven-Rüstringer Straßenbahn gegründet worden. Näheres beschreibt Klaus-Dieter Stolle, zum Teil mit Bezug auf das Wilhelmshavener Heimatlexikon, in seinem Buch „Der O-Bus in Oldenburg“, Verlag Kenning: „Mangels ziviler Industrie musste die Stadt Lüttich sieben O-Busse an Wilhelmshaven abgeben. Die Briten betrachteten die Verkehrsgesellschaft zunächst als Beuteobjekt und lehnten daher die Anträge der Stadt auf Übertragung sämtlicher Anteile ab. Die Stadt entschloss sich daher, die Verkehrsgesellschaft zu pachten. Die Verkehrsgesellschaft blieb praktisch nur als Kapitalgesellschaft bestehen. Knapp zwei Jahre nach Ende des Krieges wurde am 1. April 1947 der Verkehrsbetrieb Wil- helmshaven als städtischer Betrieb gegründet und in die Stadtwerke eingegliedert. Die Gründung erfolgte unter Übernahme der Anlagen und Fahrzeuge der Verkehrsgesellschaft mbH und Pachtung der Omnisbushalle an der Admiral-Klatt-Straße. Die übernommenen Fahrzeuge waren bis zur Währungsreform 1948 kaum betriebsfähig. Da es nur sehr wenige Gummireifen gab, musste eine große Anzahl von Bussen an auswärtige private Unternehmer verpachtet werden, die besser neue Reifen beschaffen konnten. Im Jahr 1949 mussten zehn übernommene Fiat-Oberleitungsbusse an Italien wegen Restitution zurückgegeben werden, obwohl die Bevölkerung und die Briten hiergegen protestierten. Dafür wurden als Ersatz zehn neue Henschel-Oberleitungsbusse beschafft. Noch im selben Jahr führten die Verkehrsbetriebe Reisefahrten nach Hamburg, Hannover und Berlin ein. Fortsetzung auf Seite 7 Eine Lok der Vorortbahn in der Nähe von Voslapp. FOTO: WZ-BILDDIENST tiven, Personenanhänger und 1756 Güterwagen sowie 2100 Kesselwagen, die an das Bahnunternehmen VTG verliehen waren. Die Werkstätten der Vorortbahn befanden sich an der Emsstraße. Um den Personenverkehr zu rationalisieren, wurde 1952 ein Schienenbus beschafft, der 1962 an die Hümmlinger Kreisbahn abgegeben worden ist. Zu ihren besten Zeiten beförderten die Personenzüge der Marinebahn täglich bis zu 30 000 Fahrgäste. Im Jahr 1960 aber kutschierte sie lediglich 1400 Personen täglich zu wenig, um betriebswirtschaftlich über die Runden zu kommen. In den letzten Kriegsjahren waren auch Busse für die Wilhelmshavener Straßenbahn unterwegs. Dieser hier hielt an der Haltestelle Markt-/Ecke Schillerstraße. FOTO: WZ-BILDDIENST Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 7 Zentralen Busbahnhof angelegt Letzte Fahrt der Vorortbahn Fortsetzung von Seite 6 Von 1950 bis 1952 begann man, die Omnibus- und O-BusLinien zu erweitern, den Fahrzeugpark zu modernisieren und die Fahrpläne zu optimieren. Am 28. April 1952 wurde mit Zustimmung der Bundesregierung der gesamte Anteil der Kapitalgesellschaft durch den niedersächsischen Finanzminister kostenlos der Stadt übertragen. 1957 wurde der Zentrale Omnisbusbahnhof (ZOB) aus der Marktstraße an der ehemaligen Hauptpost vor den Hauptbahnhof verlegt.“ Bei der besagten Post handelte es sich um die „Post im Walde“ am Rande des Friedrich-Wilhelm-Platzes, die dort nach der Zerstörung des Hauptpostgebäudes, das sich an der Königstraße (heute Ebertstraße) befunden hatte, provisorisch eingezogen war. 1952 verfügten die Verkehrsbetriebe über zwölf O-Busse, 31 WILHELMSHAVEN/SI – Vor ziemlich genau 50 Jahren, am 31. Oktober 1961, fuhr der letzte Zug der Vorortbahn. Die „Wilhelmshavener Zeitung“ berichtete: „Zwei langgezogene Huptöne hallten gestern Abend, Punkt 19 Uhr, über den Haltepunkt Ebertstraße. Das war das Abschiedskonzert des „Schienenzepps“ der Vorortbahn, der seine letzte Fahrt von Sande nach Voslapp antrat. Drinnen hatte sich eine lustige Gesellschaft zusammengefunden – die jahrelangen Gäste des Zepps, die auf dieser Fahrt nicht fehlen wollten. Ein Plattenspieler sorgte für die nötige Musik: „Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus . . .“ Am Fahrpult saß Horst Bach. so oft wie an diesem Abend hatte er vorher nie „auf die Hupe“ gedruckt. Überall, wo es an einem Werkshäuschen vorbeiging, an Häuser und alten Bekannten, wo winkende Menschen ihre Taschentücher zückten, ließ er die Hupe erschallen . . .“ Das Personal wechselte u. a. zu den Verkehrsbetrieben. 1957 wurde der ZOB angelegt. Links: die Kreuzung Königstraße (heute Ebertstr.)/Wallstraße (heute Virchowstr.). Heute stehen sich hier das Dewi und das ehemalige C & A-Gebäude gegenüber.FOTO: WZ-BILDDIENST Omnibusse und 25 Anhänger. Übrigens: Eine der längsten Oberleitungs-Buslinien der damaligen Zeit führte über 18 Kilometer vom Wilhelmshavener Hauptbahnhof über Schaar, Schaardeich, Accum und Heidmühle nach Jever (Mühlenstraße). Sie wurde vom privaten Busunternehmer Theodor Pekol, einem Sillensteder Stell- macher und Wagenbauer, später erfolgreichen Buskonstrukteur, betrieben. Um 1950 gab es je Richtung werktags 20 und sonntags 17 Fahrten, die Fahrzeit betrug 50 Minuten (Quelle: Stolle). Pekol betrieb außerdem bis weit nach dem Kriege mit seinen Oberleitungsbussen und Bussen den öffentlichen Nahverkehr in Oldenburg und seinem Umland. 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Vorn das Reform-Realgymnasium von 1914. 1937 wurde der Schule gegenüber das Finanzamt gebaut. FOTO: PRIVAT Rathaus auf der grünen Wiese VON HARTMUT SIEFKEN WILHELMSHAVEN – Inmitten grü- ner Wiesen errichtete die junge Stadt Rüstringen im Jahre 1928 ihr Rathaus. Entworfen hatte es der Hamburger Baumeister Fritz Höger, der später im Auftrag des Bauvereins Rüstringen die Arbeitersiedlung Siebethsburg mit ihren Klinkerbauten erweiterte. Höger erlangte als Architekt Weltruhm, sein berühmtestes Bauwerk ist das Chile-Haus in Hamburg. Die 1911 aus den Gemeinden Neuende und Bant und der Stadt Heppens gebildete Stadt Rüstringen wurde aus zunächst zwei Rathäusern, später gar aus acht Gebäuden heraus verwaltet. Dies konnte auf Dauer so nicht bleiben. Der gewählte Standort des neuen Rathauses lag geografisch ziemlich genau in der Mitte der alten Kommunen, und man ging davon aus, dass sich die üppigen Ländereien dazwischen mit Bebauung verdichten würden. Was ja auch geschah. Weil man Platz hatte, plante man großzügig. Um einen großen Platz sollten das Rathaus im Süden sowie Höhere Schulen für Jungen und Mädchen im Osten und Westen entstehen. Zunächst verwirklichte man 1914 an der Stelle der heutigen Hauptpost das Realgymnasium. Es wurde im Ersten Weltkrieg nach den Plänen des Oldenburger Architekten Rauchheld fertiggestellt. Ein Geschoss aus Sandstein trug zwei Geschosse mit Klinkerfassade, ein großes Ziegeldach und einen niedrigen Turm mit einer Rotunde mitten über dem Eingang, der durch Dichterworte in Eisenbuchstaben verziert war. 1938 wurde das Gymnasium in AdmiralScheer-Schule umbenannt. Alte Wilhelmshavener erinnern sich noch an die langen und hohen Korridore und die Das Rathaus heute und der Platz 1937/38 schöne Aula, (oben). WZ-FOTO: LÜBBE/FOTO: WZ-BILDDIENST auf deren Büh- ne manches schöne Kammerkonzert oder Dichterabende stattfanden. Die Pläne fürs Rathaus und Mädchengymnasium kamen allerdings zunächst über das Schubladenstadium nicht hinaus; der verlorene Krieg und die folgende Inflation machten die Investition unmöglich. Immerhin aber wurde der zukünftige Rathausplatz erhöht. Mit einer eigens auf dem Neuengrodener Weg und der Siebethsburger Straße verlegten Lorenbahn schaffte man die Erdmassen, die man beim Ausheben des Stadtparkkanals gewann, heran. Ab 1926 schmiedete man weiter an den Bauplänen und trat an Höger heran, der die aus Bockhorner Klinkern gemauerte „Burg am Meer“ in den Klei stellte. Fortsetzung auf Seite 9 Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 9 Wo Rosen einst blühten, marschierte man auf Fortsetzung von Seite 8 Sie umfasste 2060 Quadratmeter Fläche, zählte 127 Büroräume, fünf Sitzungszimmer, einen Sitzungssaal über der Stadtkasse und einen „Ratskeller“. Die Baukosten beliefen sich auf etwas über 1,7 Millionen Reichsmark. Im 49 Meter hohen Turm dient ein 1000 Kubikmeter fassender Tank der besseren Wasserversorgung. Die 100 Meter breite Front wird aufgelockert durch Lisenen und Butzenscheiben. Höger plante den Platz nicht rechteckig, sondern verbreiterte ihn der besseren Wirkung wegen zum Rathaus hin. Neben dem Realgymnasium entstand 1938 an der Ostseite das Arbeitsamtsgebäude mit einer unruhigen Klinkerfassade, Rundbögen und kleineren Fenstern. Der Bau wurde im Oktober 1944 durch Bomben vollständig zerstört, ebenso wie das Reform-Realgymnasium. An dessen Stelle baute 1952 bis 1954 die Post ihr neues Hauptpostamt. Damals war der Wilhelmshavener SPD-Bundestagsabgeordnete Johann Cramer Vorsitzender des Postund Fernmeldeausschusses des Bundestages. Die alte Das Rathaus kurz nach seiner Erbauung und Einweihung 1928. Vom ehemaligen Arbeitsamt und dem heute noch stehenden Finanzamt ist noch nichts zu sehen. FOTO: PRIVAT Hauptpost hatte an der Ebertstraße/Ecke Gökerstraße gestanden und war bereits 1941 ausgebombt worden. Seitdem war die Post in einem Barackenprovisorium an der Marktstraße am Rande des Friedrich-Wilhelm-Platzes untergebracht, die so genannte „Post im Walde“. Statt des ursprünglich geplanten Mädchengymnasiums entstand – ebenfalls nach einem Höger-Entwurf – an der Südseite des Rathausplatzes das Finanzamt. Es wurde 1937 eingeweiht und überstand wie das Rathaus den Krieg, wenngleich beschädigt. Der Rathausplatz war zunächst nach den Plänen Högers als von Rosen eingerahmter Rasenplatz gestaltet. Die Nazis machten daraus einen Aufmarschplatz. Für manchen AltWilhelmshavener unvergesslich bleibt die gewaltige Kulisse, die die Nazis zum Hitlerbesuch am 1. April 1939 an der Nordseite aufgebaut hatten, um ihren Führer nach allen Regeln ihrer pompösen Propaganda den Spalier stehenden Massen vorzufüh- ren. Bei dieser Gelegenheit kündigte der Großmachtsüchtige das deutsch-englische Flottenabkommen. Heute steht hier das Ratrium, ein Gebäude der Sparkasse, das im Jahr 2007 aus dem völlig entkernten und sanierten City-Haus entstanden ist. Das City-Haus war zusammen mit dem so genannten Krupp-Haus, heute Technisches Rathaus, 1971 errichtet worden und war im Vorfeld heftig umstritten, widersprach seine Errichtung an dieser Stelle doch der von Höger vorgesehenen, nach Norden offenen Platzgestaltung. Seitdem ist der Blick aufs Rathaus von der Bismarckstraße aus verbaut. Bootshaus am Stadtpark das gemütliche Restaurant am idyllischen Stadtpark „Gestern & Heute“ der ideale Anlaufpunkt für: · Ihre Advents- und Weihnachtsfeiern · Grünkohlessen mit allem „drum und dran“ Wir nehmen gerne Ihre Reservierung entgegen. 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Die Gökerstraße war noch nicht bis zur Freiligrathstraße durchgebaut , sondern endete an der Fritz-Reuter-Straße. FOTO: PRIVAT NEUENGRODEN/SI – Neuengro- den liegt in dem „Neuen Groden“ zwischen dem 1520 erbauten Neuengrodendeich, der von Rüstersiel zum ehemaligen „Zollbrett“ östlich der Observatoriumswurt führt, und dem nächstälteren Deich, der etwa im Zuge der heutigen Freiligrathstraße verlief, die früher Neuer-Groden-Weg hieß (siehe Karte). Überwiegend westlich vom Neuen Groden Weg befand sich früher in einer lockeren Reihe zwischen dem Altengrodener Weg und der Heppenser Reihe (heute Deichstrich) eine Reihensiedlung mit Einzelgehöften. Die nördlicheren Höfe gehörten zum Kirchspiel Neuende, die südlicheren zu Heppens. Über drei Jahrhunderte änderte sich wenig. Doch dann wurde Wilhelmshaven gebaut, Tausende Bauarbeiter, Handwerker, Händler, Marinesoldaten und Beamte zog es an die Jade ins neue Marineetablissement. Zu dessen Schutz wurden die Forts in Heppens, Rüstersiel, Altona, Schaar und Mariensiel errichtet. Der Neue Gro- Der Neuen Groden Weg führte an mehreren Hofstellen vorbei von Heppens nach Rüstersiel. GRAFIK AUS WILHELMSHAVENER HEIMATLEXIKON den Weg wurde befestigt und fortan Fortifikationsstraße genannt. An ihm entlang führte ein Feldbahngleis, die Munitionsbahn, die die Forts miteinander verband. Im südlichen Teil des Neuen Grodens entstanden schon früh Marineanlagen, u. a. hinter dem Deich die Pulver- und Munitionsschuppen, die Schießstände und die Batterie Neuengroden, wo später der Polizeisportverein seinen Übungsplatz hatte, später kamen die Marinesportanlagen und das ehemalige Marinebad hinzu. Südlich des Schwarzen Weges (das östliche Ende des heutigen Mühlenweges) wurde im Ersten Weltkrieg das „Russenlager“ angelegt. Auch im Zweiten Weltkrieg waren hier Kriegsgefangene und Zwangsverschleppte eingepfercht. Zu Beginn des vorigen Jahrhunderts begann die planmäßige Besiedlung von Neuengroden. Im Jahr 1900 baute die Gemeinde Neuende, wozu Neuengroden vor dem Zusammenschluss Neuendes mit der Gemeinde Bant und der Stadt Fortsetzung auf Seite 11 Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 11 Ausflug mit den Bewohnern des Karl-Hinrichs-Stiftes in den 50er-Jahren. FOTO: PRIVAT Die Fritz-Reuter-Straße heute. WZ-FOTO: KNOTHE Kaufmann stiftete Invalidenheim Fortsetzung von Seite 10 Heppens zur Stadt Rüstringen gehörte, die Volksschule Neuengroden (das Gebäude wird heute von einem Pflegeheim genutzt). 1912 entstand eine Wohnsiedlung für kinderreiche Familien an der heutigen Thomas-Mann-Straße, 1922 die Kriegsopfersiedlung an der Hölderlinstraße. 1916 bis 1921 errichtete die Stadt Rüstringen das KarlHinrichs-Stift, heute das älteste Altenheim der Stadt. Karl Hinrichs (1851 - 1911) war ein Rüstersieler Kaufmann, der in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts während des Baus des Forts Rüstersiel auf dem Kniphausersiel ein Ladengeschäft betrieben hatte. Seine Kunden waren hauptsächlich die Arbeiter am Fort, denen er Arbeitskleidung und -geräte verkaufte. Er verdiente gut, wurde wohlhabend und vermachte der Stadt Rüstringen testamentarisch eine Stiftung für den Bau eines Heimes für Kriegs- und sonstige Invaliden. Dazu gehörte das Grundstück an der Friedenstraße. Als die Stadt an den Bau des Heimes ging, hatte die Inflation allerdings das Stiftungskapital weitgehend aufgezehrt, und sie musste die Hauptlast der Kosten tragen. Im Jahr 1900 wurde die Gö- Heute!!! BAVARIA KRUG kerstraße vom Mühlenweg bis an die Fritz-Reuter-Straße weitergebaut. Erst bei Beginn des Zweiten Weltkriegs erfolgte der Durchbau bis zur Fortifikationsstraße an der Nordseestation. Denn zwischenzeitlich hatte der Verkehr Richtung Norden stark zugenommen. Tagtäglich strömten Voslapps Siedler, deren Stadtteil ab 1939 gebaut worden war, und der Bauverkehr zum neuen Stadtteil Fedderwardergroden durch die viel zu schmale Fritz-Reuter-Straße. In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen war der Nordstrand ein beliebtes Seebad, zu dem die am Deich gelegene Rüstringer Strandhalle gehörte. Das schöne Badeleben hier war perdu, als 1936 der Heppenser Die Fritz-Reuter-Straße in den 20er- bzw. 30er-Jahren. FOTO: PRIVAT Groden aufgespült wurde. Noch heute sind in Neuengroden Spuren der alten Landschaftsgeschichte erhalten geblieben. Neben den ehemaligen Deichen ist dies die Heete, ein ehemaliger Priel, der sich durch das Watt und den Groden der ehemaligen Maadebucht schlängelte. Der Straßenname Kolkweg weist auf den durch das Wasser der Antoniflut von 1511 an der Deichbruchstelle ausgespülten Kolk hin. Sportlich. Attraktiv. Zeitlos. Der neue Audi Q3. Betreutes Trinken seit 1913! Präsentation heute, 22.10.2011, von 10 bis 17 Uhr … mit dabei: Bismarck Contor und Caribou Audi-Forum Wilhelmshaven Bismarckstr./Banter Weg | 26389 Wilhelmshaven Tel. 04421/18 09-0 | www.audi-wilhelmshaven.de Kai Nauschütz Tel. 04421/18 09-42 Seite 12 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Familienlager für die Nordwerft VON ULRICH RÄCKER-WELLNITZ NEUENGRODEN – Als eine sozial- politische Besonderheit seiner Zeit kann das „Familienlager Neuengroden“ bezeichnet werden. In großer Aufmachung berichtete der Wilhelmshavener Kurier im Juli 1940 über dieses Projekt an der Fortifikationsstraße (heute Freiligrathstraße), das von der Hafenneubaudirektion gemeinsam mit der Firma Hermann Möller realisiert wurde. Bis dahin hatten die Gemeinschaftslager in Wilhelmshaven, selbst solche in festen Gebäuden mit einer voll ausgebauten Zufahrtsstraße und ausgestattet mit einwandfreien hygienischen Anlagen, lediglich eine Übergangslösung sein können. Denn ein Problem blieb bei derartiger Unterbringung ungelöst, nämlich wie den verheirateten „Arbeitskameraden“ wieder zu einem Familienleben verholfen werden könne. Es dürfte dabei durchaus der Gedanke mitgespielt haben, aus der Familienzusammenführung entsprechenden Nachwuchs zu erwarten, denn an einer Steigerung der Geburtenrate war der damaligen Staatsführung durchaus gelegen. Da zudem die Unterbringung in Gemeinschaftslagern erhebliche Kosten verursachte, stellte sich auch unter diesem Aspekt die Frage, ob sich nicht durch den Bau von Wohnungen für einige Arbeiter und ihre Familien ein intaktes Familienleben wiederherstellen ließe. Nicht zu- letzt war guter Wohnraum kein schlechter Versuch, einen Stamm qualifizierter Arbeitskräfte in Wilhelmshaven sesshaft zu machen. Insgesamt war mit dem Projekt „Familienlager Neuengroden“ eine nahezu optimale Lösung gefunden; in dem neu entstehenden Stadtteil sollten 800 Familien wohnen und mit Schule, Läden, einem Arzthaus und Heim für die Staatsjugend versorgt sein. Bis November 1940 waren hier 120 Wohnungen bezogen, weitere 40 sollten zum Ende des Jahres fertig werden, der große Rest stand im Bau. Da aber der eigentliche Grund dieser Siedlung, der Bau der gigantischen Nordwerft wegen des Krieges nicht vorankam, blieb auch die komplette Vollendung des „Familienlagers“ aus. Die ursprünglichen Straßennamen erinnerten an Seeschlachten und Einsätze der Marine. Nach dem Krieg ging das Eigentum an den Häusern auf das Bundesvermögensamt über – in einigen waren englische Besatzungssoldaten mit ihren Familien untergebracht – und die militaristischen Straßenbezeichnungen wurden durch Dichternamen ersetzt. Zugleich dehnte sich die Siedlung nach Norden aus. Bei der Vergabe der Wohnungen in dem nun Bundessiedlung genannten Wohngebiet kamen Die Häuser am Neuengrodener Weg heute. Aus dem Provisorium wurde eine Dauerlösung. Die Schlichtbauten sind von viel Grün umgeben. WZ-FOTO: KNOTHE Bundesbedienstete und Marineangehörige vorrangig zum Zuge. Obwohl den Häusern nur eine Lebenszeit von wenigen Jahren zugedacht war, wurden mehr als vierzig Jahre nach ihrer Errichtung unter Leitung des Staatshochbauamtes erhebliche Mittel für Renovierungsund Modernisierungsarbeiten investiert. Noch heute gehört die Siedlung dem Bund. Das Familienlager Neuengroden. Nach dem Kriege wohnten hier auch englische Besatzungsangehörige. D ie Häuser gehören noch heute dem Bund. FOTO: WZ-BILDDIENST Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 13 Erinnerungen an Altengroden ALTENGRODEN/SI – An eine fröhliche Kindheit in Altengroden erinnert sich Richard Torster, der heute in Jever wohnt. Damals, Ende der 40er- Anfang der 50er-Jahre, gab es erst den nördlichen Stadtteil, und auch ihn eigentlich erst im halbfertigen „Rohbau“. 1937 für die „Stadt der 300 000“ vom damaligen Leiter des Stadterweiterungs- und Gartenamtes Wilhelm Hallbauer geplant, begannen 1939 die Bauarbeiten für rund 1000 Wohnungen, die nördlich der Umfangstraße (heute Kurt-Schumacher-Straße) entstehen sollten. Bauherrin war die Gemeinnützige Gesellschaft zur Schaffung von Wohnangelegenheiten für Reichsangehörige mit Sitz in Berlin. Auch die Wiesen südlich der Umfangstraße wurden bereits überplant. Bei Kriegsende allerdings boten erst 500 Wohnungen in Altengroden Nord ein eher provisorisches Obdach. Der Rest der Gebäude blieb im Rohbauzustand oder war teilweise durch Bomben schon wieder zerstört. Zum Straßenbau war man noch Manches überdauert die Zeit, wie dieses schlichte Geschäftshaus an der Tiarks-/ Ecke Ubbostraße.. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: WZ-BILDDIENST gar nicht gekommen. Die Mieter organisierten sich 1949 im Bürgerverein, drangen bei Stadt und alliierten Behörden auf Befestigung der Straßen, organisierten die Vermietung der Gärten und den gemeinsamen Einkauf von Brennstoff, Saatgut etc. 1954 rückten die Straßen- bauarbeiter endlich an, 1960 waren auch die letzten der 1000 in Altengroden Nord geplanten Wohnungen fertig und bezogen. Heute sind die einst bundeseigenen Wohnungen in den Be- sitz der Fondsgesellschaft Deutsche Annington übergegangen. Fortsetzung auf Seite 14 Seite 14 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Kindheit in Altengroden Fortsetzung von Seite 13 Gesellschaftlicher Mittelpunkt des Ortsteils ist die Ruscherei, eine ehemalige Bauernstelle; in dem von der Stadt wiederhergestellten Gebäude betreibt der Förderverein mit viel ehrenamtlicher Arbeit ein Kommunikationszentrum. Zu Richard Torsters Kinderund Jugendzeit war der Stadtteil ein einziger Abenteuerspielplatz. Schräg gegenüber der 1955 gebauten Apostel-Johannes-Kirche gab es ein großes Kellerfundament, das voller Wasser stand und auf dem die Kinder im Winter Schlittschuh liefen. Später, so Torster, seien auf diesem Fundament der Konsum, das Spielwarengeschäft Brumme, eine Reinigung und mehrere Wohnungen gebaut worden. Die Straßen, damals noch Sandpisten, gehörten den Kindern. „Autoverkehr gab es so gut wie nicht“, so Torster. Nachdem die Straßen asphaltiert worden waren, eigneten sie sich wunderbar fürs Rollschuhlaufen und Hockeyspiel. Als Puck diente eine flach geklopfte Milchblechdose. Um sich ein wenig Taschengeld zu verdienen, half Torster auf dem Bauernhof de Vries (heute Ruscherei) aus. „Oder wir haben im Sommer Kamillenköpfe in der Natur gesammelt, auf der Fensterbank getrocknet und an die Apotheke verkauft“, erinnert sich Torster. Großer Andrang herrschte bei der Eröffnung der Konsum-Filiale in Altengroden 1959. Viele Altengrodener waren Mitglied dieser Einkaufsgenossenschaft. FOTO: WZ-BILDDIENST Anfang der 50er-Jahre feierten die Altengrodener ihre „Häuptlingsfeste“ mit Umzügen und Festball. Sie erinnerten damit an die friesischen Namensgeber ihrer Straßen. FOTO: WZ-BILDDIENST Er besuchte die Klinkenburgschule, damals noch eine große Holzbaracke. Zum Turnen ging es in einem zwanzigminütigem Marsch in die Halle im ehemaligen Barackenlager am heutigen Wittmunder Weg. Die Baracken dienten zu jener Zeit Flüchtlingen und Ausgebombten als Notunterkünfte. Zahlreiche Geschäfte versorgten die Altengrodener mit dem Nötigsten. Der Kohlenhändler Janßen aus der Alekestraße lieferte den Brennstoff mit seinem Pferdefuhrwerk. Die Hinterlassenschaften seiner Huftiere auf der Straße waren als Dünger für die Mietergärten hinter den Häusern begehrt. Im Geschäftszentrum im Goedenser Weg befand sich im Zwiebelturmhaus die Bäckerei Federspiel mit Café, der Frisör Conring, der Lebensmittelladen Thams und Garfs, der Gemüsehändler Brüggemann, daneben der Kurzwarenladen Tönjes, der Schuster Schüchtle, der Schneider Telgmann und die Fleischerei Janssen. An der Ecke Ikoweg gab es den Tabak- und Spirituosenladen Murkewitz, an der Ecke Benlepstraße das Milchgeschäft Wurst und den italienischen Zahnarzt Nicoline. In der Bauruine am Goedenser Weg, Ecke Alekestraße befanden sich die Apotheke, der Fahrradhändler Krankenberg, das Radiogeschäft Daniel, die Wäscherei Egberts, der Klempner Tetmers und die Gaststätte „Leuchtturm“. Auch Malermeister Paul Miethe hatte sich in einer Hausruine am Goedenser Weg eine Werkstatt eingerichtet. Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 15 In den Blocks für Kinderreiche VON HARTMUT SIEFKEN WILHELMSHAVEN – An eine abenteuerliche Kindheit und Jugend in Wilhelmshaven erinnert sich Helmut Rust, der heute 83-jährig in Emmerich am Rhein lebt. Er bezieht noch regelmäßig die Wochenendausgabe der „Wilhelmshavener Zeitung“. Die beiden ersten Folgen der Beilage „Gestern & Heute“ haben ihn gedanklich in alte Zeiten versetzt. Seine Kindheit verbrachte er in der Königstraße (heute Ebertstraße), Ecke Kronprinzenstraße (heute Moselstraße) in einem der ältesten Häuser Wilhelmshavens. Er erinnert sich, dass seine ältere Schwester die kleine Volksschule an der Königstraße, die direkt an der Werftmauer stand, besucht hat. Sein Vater diente zwölf Jahre bei der Marine, die er 1931 mit einer Verwaltungsprüfung abschloss. Für zwei Jahre (1933 bis 1935) zog die Familie nach Bremerhaven, um dann wieder nach Wilhelmshaven in die Flensburger Straße 1 zurückzukehren. „Hier standen damals zwei Blocks für kinderreiche Familien“, erzählt Helmut Rust. Der Vater hatte Anstellung auf der Marinewerft gefunden. Kurze Zeit später zog die Familie um in die Heppenser Straße 19, wo in den 30er-Jahren nach den Plänen des Stadtbaurats Hermann Zopff und der Architekten Erna Peters und Franz Iwersen das Inselviertel neu entstanden war. In ihrem Hause wohnten auch die Eltern von Georg Joel (geb. am 8.8.1898 in Wilhelmshaven, gest. am 10.10.1981 in Rastede), des stellvertretenden NSDAP-Gauleiters WeserEms (1932 - 1945) und Ministerpräsidenten des Freistaates Oldenburg (1933 - 1945) und Reichstagsmitglieds (1936 1945). Der gelernte Bahninspektor Joel besuchte seine Eltern recht häufig und fuhr mit dicker Staatskarosse vor. Deutschland war kaum in Polen einmarschiert, da fielen am 4. September auch schon Helmut Rust (als Kind dritter v. l. vorn) wuchs in Königstraße (heute Ebertstr.) auf. Sein Elternhaus stand an der Ecke Kronprinzenstraße (heute Moselstr., kleines Bild). FOTOS: PRIVAT die ersten Bomben auf Wilhelmshaven. Ein englischer Jagdbomber stürzte brennend auf den Kleinen Kreuzer „Emden“, der an der Kohlenzunge Wiesba- Klaus Papcke Unsere profesionelle Vielseitigkeit findet man in Wilhelmshaven und dem weiteren Umland .... Ihr Fachmann für den kompetenten Innenausbau „Ich berate Sie gerne.“ ... und das schon seit 26 Jahren. Telefon: (0 44 21) 20 34 35 Telefax: (0 44 21) 20 12 46 www.tischlerei-papcke.de E-Mail: [email protected] Eingetragener Innungsbetrieb Erfolgreich inserieren in der „Wilhelmshavener Zeitung“ denbrücke lag. Die Wilhelmshavener flüchteten erstmals panikartig in die Bunker. „Unser stand auf der anderen Seite des Heppenser Berges,“ erinnert sich Rust. In dem Schutzbau ist heute ein privates Alten- heim untergebracht. Rust erinnert sich noch, wie die Stadt bei drohenden Angriffen in künstlichen Nebel eingehüllt wurde, Italiener hätten die Nebelbatterien bedienen müssen. Fortsetzung auf Seite 16 Seite 16 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Der Blick auf die Flensburger Straße. Hier verbrachte Helmut Rust einen Teil seiner Kindheit. WZ-FOTO: KNOTHE Panzersperren in der Lilienburgstraße Fortsetzung von Seite 15 Helmut Rust besuchte die Mittelschule. Zunächst war seine Klasse an der Kaiserin-Augusta-Viktoria-Schule untergebracht, weil die Knabenmittelschule noch nicht fertiggestellt worden war. Nach der Reichspogromnacht am 9. November 1938 hielt Deutschlehrer Tietjen die Kinder an, einen Aufsatz über den Brand der Synagoge zu schreiben. Lehrer Bergmann war ebenfalls Parteimitglied, sogar Träger des goldenen Parteiabzeichens. Er stammte aus Horumersiel und berichtete vom begeisterten Empfang, dem man Hitler dort bereitet habe, als er dort im Strandhotel abstieg. Von Mai 1941 bis weit ins Jahr 1942 war Helmut Rust wie Hunderte andere Wilhelmshavener Schüler zur Kinderlandverschickung aus der kriegsbedrohten Stadt evakuiert und nach Salzburg verfrachtet worden. „Die Zugfahrt dorthin dauerte zwei Tage. Während des fast zweijährigen Aufenthalts durften wir nur einmal unsere Eltern zu Hause besuchen.“. Ende 1942, gerade vierzehnjährig, wurde er als Marinehelfer in den Baracken am Rosenhügel einkaserniert. Neben dem militärischen Drill ging die Schule weiter. 1943 wurde Rust mit seinen Schulkameraden zum Ernteeinsatz nach Friedrich-Augustengroden abkommandiert. Hier mussten sie Erbsen pflücken. „Es hat fürchter- lich geregnet“, erinnert er sich. 1944 heuerte er als Schiffbauvolontär auf der Kriegsmarinewerft an. Doch schon zu Weihnachten zog man den 16Jährigen zum Arbeitsdienst ein. Zwei Monate dauerte der Drill in Friesoythe, dann wurde er nach Hause entlassen. „Andere schickte man an die Front“, so Rust. Er baute stattdessen auf Geheiß eine Panzersperre vor der Löwenburg in der Lilienburgstraße. Im April musste er sich im Barackenlager am Alten Banter Weg einfinden. Hier waren in den Vorjahren Tausende von Arbeitern zusammengezogen worden, die zur Rüstungsproduktion in der Werft verdingt wurden. „Nebenan waren die Die Flensburger Straße gestern: Auf der alten Aufnahme vorn das Nordkraftwerk, weiter hinten die Wohnblocks für Kinderreiche, im Hintergrund die im Krieg zerstörte St.-Petrus-Kirche. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: WZ-BILDDIENST KZ-Häftlinge“, erinnert sich Rust. Eines Apriltages 1945 kam ihm auf dem Banter Weg ein Elendszug von KZ-Häftlingen entgegen. Vom Bahnhof West wurden sie ins Landesinnere verfrachtet, vermutet er. Rust erhielt schließlich eine Einberufung zum Panzervernichtungsregiment Nordsell nach Oldenburg Kreyenbrück. Hier begegnete er einem fanatischen Zugführer. Doch mit List verstand es Rust, sich zusammen mit einem Kameraden vor dem absehbaren Höllenkommando zu drücken. Den Befehl, Fahrräder zu requirieren, führten sie nicht aus und wurden deshalb in einen später abmarschierenden Zug strafversetzt. „Unser neuer Anführer war lange an der russischen Front. Der wollte nur noch überleben.“ Die letzten Kriegstage verbrachte Rust mit seiner Einheit in Varel. Dann marschierte er zurück nach Wilhelmshaven. Er kam wieder bei der Werft unter, wo er eine Bootsbauerlehre begann und schon 1946 mit einer Notprüfung seinen Gesellenbrief erhielt. „Dann half ich bei der Demontage der Werft. Als es in Wilhelmshaven nichts mehr zu tun gab, ging auch ich wie viele andere junge Männer aus dieser Gegend ins Ruhrgebiet, um in Recklinghausen als Bergmann unter Tage zu arbeiten.“, erzählt er. 1951 heuerte er beim Bundesgrenzschutz an, ging später zum Zoll ins Wendland, von da nach Emden und dann nach Emmerich, wo er 1993 als Zollbetriebsinspektor pensioniert wurde. Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 17 Bau-Genossen prägen die Stadt Blick vom Rathausturm auf Alt-Siebethsburg. Rechts im Bild das Reform-Realgymnasium, links im Hintergrund der Schornstein der ehemaligen städtischen Ziegelei an der Kirchreihe. FOTO: WZ-BILDDIENST SIEBETHSBURG/SI – Weit voraus- schauende Entscheidungen trafen damals zupackende Männer, die sich vor mehr als hundert Jahren für die Gründung von Wohnungsbaugenossenschaften an der Jade einsetzten. 1893 bereits wurde die Wilhelmshavener Spar- und Baugesellschaft gegründet, zehn Jahre später erfolgte die Gründung Seit über 40 Jahren sind wir in zweiter Generation um das Wohl Ihrer Füße besorgt! Orthopädie Poppenborg 26382 Wilhelmshaven Theilenstraße 4 (0 44 21) 99 22 12 Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8 – 13 u. 14 – 18 Uhr Sa. 8 – 13 Uhr Erfolgreich inserieren in der „Wilhelmshavener Zeitung“ des Bauvereins Rüstringen. Ehre, wem Ehre gebührt: Zu den drei Gründervätern des Bauvereins gehörten die Maschinenbauer Hermann Torge und Arthur Winkler sowie der Formervorarbeiter Ernst Kretschmer. In Wilhelmshaven und den oldenburgischen Kommunen Bant, Heppens und Neuende herrschte damals eine katastrophale Wohnungsnot. Die Reichsbehörden und die Kaiserliche Werft betrachteten sich als nicht zuständig für das Unterkommen ihrer Arbeiter. Doch gab es auch keine Privatunternehmer, die in großem Stil in den Wohnungsbau investierten. Eine Ausnahme war der Ziegeleibesitzer Adolph de Coussier aus Hahn, der im Auftrag des Fiskus in den 1870erJahren die Belforter Werftarbeitersiedlung in Bant hochgezogen hatte. Aus allen Teilen des Reichs an die Jade gekommen, wollten die selbstbewussten Facharbeiter und Handwerker endlich ein ordentliches Dach über dem Kopf haben. Fortsetzung auf Seite 18 Stadtbildprägend seit 111 Jahren! PETER KAMPEN GMBH Bauunternehmung 26382 Wilhelmshaven · Rüderstraße 2 · Telefon (0 44 21) 20 20 58 Seite 18 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Siedlung längst unter Denkmalschutz Fortsetzung von Seite 17 So heißt es in der Jubiläumsbroschüre zum „Hundertjährigen“: „Die Gründung einer Baugenossenschaft zur Selbsthilfe stand für das Standesbewusstsein und die Organisationsfähigkeit der Arbeiterschaft. Die Marinebehörden wiederum betrachteten die Genossenschaften als willkommene Partner und unterstützten aktiv deren Gründung.“ Der Bauverein Rüstringen erhielt noch im Jahr 1903 reichseigenes Baugelände rund um „Siebet’s Burg“, der 1435 abgerissenen friesischen Häuptlingsburg, in Erbpacht. Finanziert mit Darlehen der Marineintendantur und der Kaiserlichen Werft, vor allem aber der Landesversicherungsanstalt Hannover errichtete der Bauverein dort ab 1904 die „Arbeitercolonie Siebethsburg“. Das Eigenkapital bildete sich aus den Geschäftsanteilen der Baugenossen. Bebauungsplan und Architektur der Siedlung waren von den Hannoveraner Architekten Paul Hakenholz und Paul Brandes aus der Gartenstadt-Idee abgeleitet worden und entsprachen damit den sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Die Kopperhörner Straße. Blick in die Edo-Wiemken-Straße. Links zweigt die Störtebekerstraße ab. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: PRIVAT Werftarbeiter, die vielfach aus ländlichen Regionen nach Wilhelmshaven gekommen waren und ganz bewusst eine Alternative zu den großstädtischen Mietskasernen jener Zeit suchten. Von Anfang an gehörten deshalb auch Mietergärten zu den Wohnungen. Ebenso wie alle anderen Wohnungsbauträger wurde der Bauverein 1933 politisch gleichgeschaltet. Im stark expandierenden Wilhelmshaven vor dem Zweiten Weltkrieg entstand zwischen 1936 und 1939 nach Plänen des Hamburger Architekten Fritz Höger die neue Siedlung Siebethsburg. Der Wohnungsbestand des Bauvereins verdreifachte sich innerhalb von vier Jahren, seine Mitgliederzahl verdoppelte sich. Im Zweiten Weltkrieg fiel ein Viertel des gesamten Wohnungsbestandes und beinahe 40 Prozent Alt-Siebethsburgs den Luftangriffen zum Opfer. Nach der Währungsreform 1948 errichtete der Bauverein in den Baulücken und im Umfeld der alten Siedlung Wohnhäuser, die zeitgenössischen Architekturvorstellungen eher entsprachen als den Ideen der Gründer. Heute steht Siebethsburg unter Denkmalschutz. Der Bauverein bemüht sich, die Häuser unter den Vorgaben des Denkmalschutzes zu modernisieren. Das alte Modell Genossenschaft trägt bis heute. Frei von der Gefahr, in „windige“ Eigentümerhände zu wechseln, ist der Bauverein für seine Nutzungsberechtigten bis heute Garant für sicheres und modernes Wohnen „Gestern und Heute – Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern“ Sonderbeilage der „Wilhelmshavener Zeitung“. Redaktion: Hartmut Siefken. Titelfotos: WZ-Bilddienst/ Knothe. Anzeigen: Thomas Schipper. Verlag und Druck: Brune-Mettcker-Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Parkstraße 8, 26382 Wilhelmshaven, Postfach 1265, 26352 Wilhelmshaven. Die Zeitung ist in all ihren Teilen urheberrechtlich geschützt. Ohne vorherige Genehmigung durch den Verlag dürfen diese Zeitung oder alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen weder vervielfältigt noch verbreitet werden. Dies gilt ebenso für die Aufnahme in elektronische Datenbanksysteme und die Vervielfältigung auf CD-Rom. Telefon (0 44 21) 488-0, Telefax allgemein (0 44 21) 488 259, Telefax Redaktion (0 44 21) 488 430, Telefax Anzeigen (0 44 21) 488 258. E-Mail: [email protected] [email protected] Internet: www.WZonline.de FOTO: PRIVAT Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 19 Die Kippe in der Lehmkuhle VON HARTMUT SIEFKEN SIEBETHSBURG – Eine der größ- ten zivilisatorischen Errungenschaften des Menschen ist die Entsorgung des Mülls. In früheren Jahrhunderten produzierte er nur solchen, den er gefahrlos verbrennen oder im Acker untergraben konnte. Doch seit der Industrialisierung, der Verwendung von Kunststoffen und der zunehmenden Verpackung von Konsumartikeln entstehen solche Abfallmengen, dass dafür zentrale Haufen entstehen mussten -- Deponien (das lateinische Wort bedeutet Ablage). Die Stadt Rüstringen legte eine solche um 1920 an der Kirchreihe in Verlängerung der Edenburgstraße an, später wurde das Gelände der ehemaligen Rüstringer Ziegelei, die in etwa an der Stelle des heutigen Käthe-Kollwitz-Gymnasiums stand, aufgefüllt. Hier, nördlich der Kirchreihe, war die lehmige Die ehemalige Müllkippe an der Kirchreihe gestern und heute. Am östlichen Rand befindet sich die Baustelle für ein geplantes Versorgungszentrum. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: PRIVAT Erde für die Ziegelherstellung bis zu eineinhalb Meter tief ausgeschachtet worden. Die Müllkippe erstreckte sich nach Westen und reichte ab 1959 bis zum heutigen Sportforum und der heutigen Integrierten Gesamtschule. Das Foto auf dieser Seite wurde Anfang der 70er-Jahre am Eingang der Deponie an der Kirchreihe nahe beim Neuengrodener Weg aufgenommen. Auf den Auslöser drückte der heute 75 Jahre Ewald Jörg aus Wer weckt Sie, wenn es brennt? ohlGrünk röffnet e n o sais Rauchmelder erhalten Sie bei uns! Parkplätze vor de r Tür! Grenzstraße 13 26382 Wilhelmshaven e [email protected] Fitnessgeräte von www.sport-cramer.de Kettler + stark reduziert Kettler Ergo-Crosstrainer CTR 3 799,– 1099,– Kettler Crosstrainer ELYX 3 nur 299,95 199,95 999,– Rudergerät Lotus R 799,90 699,90 SPORT CRAMER 26382 Wilhelmshaven · Bahnhofstraße gegenüber der Nordseepassage www.sport-cramer.de Traditionell zubereiteter Grünkohl mit allem Drum und Dran! 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Und noch eine Begebenheit ist ihm in Erinnerung: „Einmal hat jemand einen Panzerschrank auf die Deponie gekarrt, aber wohl mit Inhalt. Als man den Schrank später wiederhaben wollte, war er nicht mehr auffindbar.“ 1975 richtete die Stadt auf dem Rüstringer Groden eine neue Deponie ein und schloss die alte an der Kirchreihe. Schon 1978 wurde ein weiterer Standort als Deponie für hausmüllähnliche Abfälle gesucht, die bei industriellen Prozessen anfallen. Diesen fand man 1981 bei Inhausersiel auf dem Voslapper Groden. Mittlerweile ist auch die Deponie Süd geschlossen, an ihrer Stelle steht das Entsorgungszentrum der Technischen Betriebe Wilhelmshaven, eines Eigenbetriebs der Stadt, der in Kooperation mit privaten Unternehmen die Abwässer und Abfälle der Wilhelmshavener sammelt, trennt, der Wiederverwertung zuführt oder entsorgt. GRUPPE PROGAS ® - Flüssiggas Ihr Brennstoff-Lieferant Karl Unckenbolt seit 1925 ihr Fachgeschäft in der Südstadt Am Handelshafen 11 - Tel. 4 17 34 Brennstoffe - Getränke - Gartenbedarf Seite 20 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Prunkvolles Marine-Offizier-Kasino Die Front des Offizierheims in der ehemaligen Hollmann- heute Bremer Straße. WILHELMSHAVEN/SI – „Wie die Scheide zum Schwert, so muss auch der Kriegshafen zur Kriegsflotte passen“, schrieb Hermann Zopff, von 1910 bis 1937 Stadtbaurat in Wilhelmshaven. In diesem Sinne verfuhren auch schon seine Vorgänger in Stadt- und Marineverwaltung, und ein Gebäude aus diesem Geist war das ehemalige Marine-Offizier-Kasino an der Ecke Hollmann- (heute Bremer-)/Gökerstraße. Das schlossähnliche Gebäude wurde 1902 errichtet und ist im Zweiten Weltkrieg völlig zerstört worden. Heute erstreckt sich hier eine Wiese gegenüber der Reha-Klinik auf der anderen Straßenseite. Herzstück des Gebäudes war der riesige Speise- und Festsaal, aus dessen großen Fenstern man Richtung Westen in den bis an die Bismarckstraße sich erstreckenden Garten sah. Auf den beiden Querseiten waren große Bilder des damals angesagten Marinemalers Willi Stöwer angebracht. Auf der heutigen Grünfläche gegenüber der Reha-Klinik stand früher das prunkvolle Offizierheim. WZ-FOTO: KNOTHE FOTO: WZ-BILDDIENST Blick vom Garten aus auf das Offizierheim. Der 1880 gebaute Wasserturm (links) an der Gökerstraße hat den Zweiten Weltkrieg nicht überdauert. FOTO: WZ-BILDDIENST Das eine stellte das Seegefecht bei Jasmund (1864) dar und zeigte den Nahkampf der Segelschiffe. Dieses Bild erhielt den Spitznamen „Fahrübungen der Schul-Halbflottille“. Das andere zeigte mehrere Geschwader von Linienschiffen und Torpedobooten bei einem Manöver mit hoher Fahrt, so dass es nur so aus den Schornsteinen qualmte. Dieses Bild erhielt den Spötter-Titel „Ein Versuch, rauchlos zu fahren“. Bis zum Kriegsbeginn 1914 fanden alljährlich Herrenabende mit humoristischen Auffüh- rungen statt, an denen meistens der Kaiser teilnahm. Der Text der Vorträge wurde von Offizieren verfasst. Sie waren auch die Darsteller. Zu den dargebotenen Stücken gehörte u. a. ein humorvoller „dritter Teil“ des „Faust („Faust zur See“)“. Nach dem Ersten Weltkrieg blieb das Kasino in Betrieb, allerdings wurde der Garten wieder in den Kurpark eingegliedert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Schließlich waren demokratische Zeiten angebrochen. Fortsetzung auf Seite 21 Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 21 Kurpark mit Teich und „Felsschlucht“ Im riesigen Speise- und Festsaal des Offizierheims fanden bis 1914 alljährlich Herrenabende statt, an denen meistens auch der Kaiser teilnahm. FOTO: WZ-BILDDIENST Fortsetzung von Seite 20 Mit der Anlage des Kurparks hatte man im Frühjahr 1870 begonnen. Planung und Durchführung war Sache des Marineministeriums in Berlin. Man zog metertiefe Gräben zur Entwässerung, Eine „kleine“ aber „feine“ Adresse erhöhte das Gelände und legte einen fünf Meter breiten Buschgürtel darum herum an. Nach dem Bau des Wasserturms an der Gökerstraße im Jahr 1880 etwas südlich der damaligen Hinterstraße (heute Flensburger Straße) wurde auch der Ostteil des Parkes weiter ausge- staltet. Der Turm hat ebenfalls den Zweiten Weltkrieg nicht überdauert. Mit dem Aushub des Teiches an der Gökerstraße wurde ein Hügel aufgeschüttet, auf dem man eine künstliche Ruine mit Turm und Bogenfenster errichtete. Ein kleiner Bach, vom Was- Mozartstraße Fahrräder · Motorroller · Zubehör · Reparartur WHV, Marktstraße 50 Fortsetzung auf Seite 22 o N 5 Sprit sparen Radfahren! Bismarckstraße 103 | 26382 Wilhelmshaven Tel.: 0 44 21 - 3 27 12 | Fax: 0 44 21 - 3 64 28 [email protected] | www.zweirad-blohm.de serturm gespeist, plätscherte vom Fuß der Ruine in eine drei Meter tiefe „Felsschlucht“ und ergoss sich neben einer Einsiedlergrotte in den Parkteich. Diese „Spielerei“ wich später dem Bau des Offizierskasinos. Mozartstr. 5 · Wilhelmshaven · Tel. 0 44 21/9 64 06 38 · [email protected] Ab dem 11. November 2011 heißt es im Gorch Fock Haus: „Fuchs Du hast die Gans gestohlen!“ Gestern wie Heute – Ihr Café mitten in der City! 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An seiner Stelle befindet sich heute die Rollschuhbahn, die 1966 vom Lions-Club gestiftet wor- den ist. Ab 1884 wurde der Park Richtung Westen bis an die Mühlenstraße (später Heinrichstraße, heute Mozartstraße) erweitert. Hier, am westlichen Ende des Parks, errichtete die junge katholische Zivilgemeinde Wilhelmshaven ihr neues Gotteshaus, die St.-Willehad-Kirche, die vor fast genau hundert Jahren, am 8. November 1911, geweiht worden ist. Der 1878 gegründete Ver- So zeigt sich das 1928 gebaute und nach dem Krieg wieder aufgebaute Hindenburgtor heute. WZ-FOTO: GABRIEL-JÜRGENS schönerungsverein, dem vor allem Marineoffiziere, Kaufleute und höhere Beamte angehörten, die aus dem „Sibirien der Marine“ etwas repräsentables machen wollten, engagierte sich für den Park. Er machte nicht nur Geld für ein kleines Blockhaus im Park locker, sondern auch für ein repräsentatives Parktor an der Ecke Bismarckstraße/Gökerstraße, das Anfang der 1890er-Jahre errichtet worden ist. Es musste 1935 dem Neubau des „Hitler-Tores“ weichen, an das sich eine Sparkassenfiliale anschloss. Das Hindenburgtor entstand 1928, wurde im Krieg stark zerstört, aber wieder aufgebaut. An Stelle des Hindenburgtores und weiter westlich streckte sich entlang der Bremer Straße an der Parkseite eine Reihe mit niedrigen Häusern, zum Teil mit kleinen Läden. Heute stehen hier große Mietwohnungsbauten. Anstelle des Hindenburgtores stand damals dieses Häuschen. FOTO: WZ-BILDDIENST Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 23 Idealer Abenteuerspielplatz VON ALFRED AMMAN – Ich war sieben, als wir Anfang November 1941 nach Fedderwardergroden kamen. Unser Vater hatte 1939 eine Tätigkeit bei der Kriegsmarinewerft aufgenommen und wir siedelten 1941 nach Wilhelmshaven um. Am Umzugstag fuhren wir mit Bahn und Bus über Bagband, wohin während des Krieges eine Busverbindung bestand, nach Wilhelmshaven. Am Bismarckplatz entstand Wartezeit, und wir besuchten eine in der Nähe wohnende entfernte Verwandte. Diese bereitete Tee zu, und das erste kleine Wunder für mich war, dass das Wasser auf der Gasflamme erhitzt wurde. Pünktlich zur Abfahrt stiegen wir um in einen Bus nach Fedderwardergroden. Ich war damals sehr beeindruckt von den Bussen mit den großen vorgebauten Motoren. Der Bus fuhr über Göker- und Freiligrathstraße zum Fort Rüstersiel und bog dann in Höhe der heutigen Autobahn auf die aus Himmelreich kommende Straße ein (heute FEDDERWARDERGRODEN Der Blick in die Preußenstraße gestern und heute. WZ-FOTO: LÜBBE/FOTO: WZ-BILDDIENST nicht mehr vorhanden). Dort traf man auf die nach Fedderwardergroden führende Preußenstraße. Auf der Posener Straße führte die Buslinie bis zur Salzastraße und endete an der Weichselstraße. Mit wenigen Schritten erreichten wir unsere Wohnung in der Salzastraße. Das Bild, das sich uns auf der kurzen Strecke zu unserer Wohnung bot, war für einen Jungen meines Alters und vom Land kommend schon ungewöhnlich. Da waren zunächst die weit auseinander gebauten großen Wohnhäuser, die Straße schon asphaltiert, aber die Mehr als 50 Jahre Hilfe und Achtsamkeit! ENGEL-APOTHEKE Gehwege noch mit gelbem Sand angefüllt. Die Steine zum Pflastern standen in Stapeln an der Straße entlang. Durch diese führten Schienen einer Schmalspurbahn zum Transport von Baumaterialien. Bewohnt waren bei unserm Einzug die beiden Häuser der Salzastraße vor der Weichselstraße und ein oder zwei Häuser in der Weichselstraße. Auf der Straße spielten viele Kinder, die unser Eintreffen aus der Ferne beobachteten. Fedderwardergroden war zu dieser Zeit ein ideales Spielfeld für Jugendliche, wie ich nach wenigen Tagen und ersten Kontakten zu den Spielgefährten feststellte. Die Asphaltstraße mit den mit Teer vergossenen Fugen ergab eine schöne Feldeinteilung für unsere Völkerballspiele. Bei Ausflügen in die unmittelbare Umgebung mit Baustellen und halb fertigen Häusern entdeckte man wunderbare Verstecke und wurde zu herrlichen Abenteuerund Versteckspielen angeregt. Die Baustellen boten in den Abendstunden nachdem die Bauarbeiter, häufig waren es Fremdarbeiter, ihre Quartiere aufgesucht hatten, natürlich auch Raum für unsere nicht ungefährlichen Unternehmen. Besonders die Kipploren zum Transport der Baumaterialien hatten es uns angetan. Da half es nichts, wenn diese von den Bauarbeitern aus den Schienen gehoben wurden, um Unfälle beim Spiel damit zu verhindern. Mit vereinten Kräften und Einsatz von Hebeln gelang es uns immer wieder, die Loren auf die Gleise zu bekommen. Die kleineren Spielgefährten durften dann schon einsteigen und die Übrigen schoben an und sprangen auf, wenn das Gefährt Fahrt aufgenommen hatte. Was hätte da nicht alles passieren können? Regelmäßig nach unseren Spielen wurden die Loren dann noch, um die Bauarbeiter zu ärgern, an weit entfernte Stellen der Gleise geschoben und zum Entgleisen gebracht. Himmlisch Speisen ohne Stern im Restaurant beim Arbeitsamt J. Hagemann Inh. f. Kurz Fachapotheker für klinische Pharmazie Gesundheitsberatung Naturheilverfahren und Homöopathie Bremer Str. 98 · 26382 Wilhelmshaven 04421 / 21915 · Fax 04421 / 25290 Kostenfrei: 0800 / 2191500 Ab 4. August ist unser Restaurant und Seit 1980 in Wilhelmshaven Theater-Cafe wieder für Sie geöffnet. (Telefonisch sind wir ab 1. August erreichbar) Peterstr. 19 · 26382 Wilhelmshaven · 26382 Wilhelmshaven Tel. (0 44 21) Peterstr. 3 43 05 19 und 4 19 85 · www.artischocke-whv.de Gut zu wissen, dass im Notfall immer jemand da ist. Ihr 1A-Fachgeschäft Alten- und Pflegezentrum Sillenstede GmbH Individuelle Beratung, Reparaturen, Service GmbH Tel. 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Elektrischen Strom und eine Wasserleitung gab es schon in Kniphausen, aber sonstige Bequemlichkeiten fehlten, keine Bäder, keine WasserspültoiAb 1989 wurde die Burg Kniphausen wieder in altem Stil herletten, keine gerichtet. FOTO: PRIVAT Heizung usw.. und blieben seine Leiden- dem anderen. Wenn meine Wichtig schaft, und der Turm der Burg Oma durch das Torhaus in die an diesem war für die Flüge von Brieftau- Burg zurückkehrte, dann öffneersten Tag in ben ideal. Noch wichtiger wurde te sich das Fenster wie von Kniphausen der Turm, als er begann, Greif- selbst und Oma Franzmeier war für uns, vögel aufzuziehen und abzurich- reichte ihr eine Tasse Tee hedass aus ten, so auch den „Falken von raus. Das Teetrinken an der den fünf GeKniphausen“, über den auch Fensterbank war ein typisches bäuden die „Wilhelmshavener Zeitung“ Bild der Kniphauser Gemütlichkeit. Postbote Jansen, der mit zwölf Kinder Die Burgschenke vor der Restaurierung. FOTO: PRIVAT eines Tages berichtete. auftauchDas Leben auf der Burg dem Fahrrad aus Fedderwarden ten; elf von ihnen machten sich Am liebsten präsentierten sie unterschied sich deutlich von kam, erhielt im Sommer ein Ermit Schulranzen auf den Weg sich an geöffneten Fenstern dem in der Stadt oder auf dem frischungsgetränk, im Winter nach Fedderwarden. Die jüngs- rechts oben im Turmhaus und Land. Durch das Nadelöhr Tor- einen Schnaps zum Aufwärte, Angela durfte noch nicht mit. freuten sich mit Recht, wenn haus mussten in Kniphausen men. Kniphausen fiel in den Sie wurde nach den Osterferien Burgbesucher stehen blieben alle gehen, Bewohner und Be- 50er-Jahren nicht nur durch seine Vogeldie erste Kniphauserin, die in und eine Weile die Musik genos- sucher. Aus welt und Antonslust, also in Wilhelmsha- sen. allen Fensein RehgeMein Bruder Karl fing bereits tern war das ven, eingeschult wurde. hege auf, Mein jüngerer Bruder Hans- nach wenigen Tagen mit einem Nadelöhr beauch der Heinrich folgte im darauf folgen- seiner neuen Freunde an, im obachtbar, Reitplatz den Jahr. Mein Zwillingsbruder Dachgeschoss einen Tauben- jeder wusste lockte BeKarl und ich hatten von unserer schlag zu bauen. Vögel waren alles von jesucher an. Schule im Wendland eine EmpDie Reiter, fehlung zum Besuch einer höhedarunter ren Schule mitgebracht, die viele Schüaber unterschiedlich genutzt ler, kamen wurde. Mein Bruder stellte bezu den reits am zweiten Tag klar, dass Übungen des Reit- und Fahrverer mit den anderen Kniphaueins Knyphausen. Der Verein sern in die zweiklassige Schule existiert heute noch, aber seinach Fedderwarden gehen nen Übungsplatz auf dem Burgwolle. gelände hat er verloren. Die Erstaunt aber waren wir beiPferde passten natürlich gut zur de, als wir schnell erkannten, Burg. Schon damals war die Fadass es schon ein Zwillingspaar milie Weerda im Reitverein auf der Burg gab, Albert und Gerold die aber im Gegensatz zu stark vertreten. Ernst Weerda uns alles gemeinsam machten. und seine Frau Elsa, unsere diWir mussten erst einmal lerrekten Nachbarn, wohnten im nen, die beiden zu unterscheiJägerhaus gegenüber dem Reitden. Sie waren etwas älter und platz. spielten beide Schifferklavier. Jägerhaus vor der Renovierung und danach. Fortsetzung auf Seite 25 FOTOS: PRIVAT Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 25 Geschichten von Burgbewohnern Fortsetzung von Seite 24 Zwischen dem inneren und äußeren Schutzgraben gab es einen unterirdischen, gemauerten Gang. Er dürfte aus der Gründungszeit stammen und auch heute noch erhalten sein. Vor einem halben Jahrhundert floss nach starken Regenfällen das Wasser aus dem Rest des inneren Grabens, Fischteich genannt, zur Graft, wie der äußere Graben in Kniphausen hieß. Wir ließen dann mit Begeisterung selbst gebaute Schiffe aus Holz oder Papier durch den unterirdischen Gang schwimmen. Das ist heute nicht mehr möglich, denn der Eingang des Gangs ist inzwischen total verschlammt. Auch der Ausgang an der Graft ist nur noch von alten Kniphausern zu erkennen, die an diesem historischen Gang früher gespielt hatten. Ein alter, halb abgestorbener, hohler Baum, den einmal ein Blitz getroffen haben musste, stand rechts vor dem Torhaus. Der Baum ist nicht mehr da, aber bei den Treffen der alten Burgbewohner wird er wieder lebendig. Eines Tages kam mein Vater aus dem Garten und erzählte, ihm sei gerade der Reichsgraf von Bentinck erschienen und habe ihm seinen Lohn ausbezahlt. Meine Oma und ich müssen ihn ziemlich verdutzt angeschaut haben. Er öffnete seine Hand und sagte: „Neun Grote habe ich heute verdient.“ Es war wahr, der Garten hatte ein kleines Stück vom Kniphauser Schatz freigegeben, eine ver- schmutzte, kupferartig schimmernde Münze mit der stolzen Inschrift „DYNASTES IN KNIPHAUSEN“. Auf der Burg wohnten in den 50er-Jahren acht Familien mit insgesamt 14 Kindern und sechs ältere Ehepaare, deren Kinder bereits das Elternhaus verlassen hatten. Es war ein bürgerliches Leben, wie es die Nachkriegszeit erlaubte. Da es fünf garten- und landwirtschaft- te Ort für musikalische Übungen. Fußball wurde auf dem Rasen südlich vom Turmhaus gespielt, von größeren Gruppen wurde der Reitplatz bevorzugt. Im Mittelpunkt leichtathletischer Übungen stand der Lauf um den Burggraben, für das Kugelstoßen wurde der Schneckenkreis im Südosten gewählt. Nicht fehlen durfte im Sommer die Schnitzeljagd. Ostern kamen viele Eltern Die erste Wiedersehensfeier der ehemaligen Burgbewohner nach der Renovierung. FOTO: PRIVAT liche Betriebe mit Milchkühen gab, und die anderen Familien einen kleinen Garten bewirtschaften durften, musste nach dem Kriege niemand hungern. Das Leben auf der Burg wurde damals aber auch von vielen Besuchern aus Wilhelmshaven und anliegenden Dörfern bereichert, insbesondere von Kindern, Jugendgruppen und Schulklassen. Der Brunnenkreis, innen am südlichen Graben gelegen, war der bevorzug- auf die Burg, um Ostereier zu verstecken. Wir luden die größeren Kinder zum Eierschießen auf der anliegenden Weide ein. Die gute Kniphauser Gemeinschaft jener Tage hat bis heute gehalten, ist inzwischen aber leider zahlenmäßig stark geschrumpft. Wer nicht gerade etwas Außergewöhnliches vorhat, kommt zu den regelmäßigen Treffen alle zwei Jahre. Über Generationen gab es viele Erbfolgestreitigkeiten um die Burg Kniphausen. Schließlich erlegte der Fürst von Innund Knyphausen in Lütetsburg seinen Nachkommen in seiner testamentarischen Verfügung auf, „die Stammburg der Familie“, die er 1862 für die Familie von Inn- und Knyphausen zurück erworben hatte, nie zu verkaufen. Nichtsdestoweniger wurde die Burg 1977 an den Verein zur Erhaltung der Burg veräußert bis auf einen Quadratmeter rechts vom Eingangstor, auf dem ein Erinnerungsstein liegt. Durch den Verkauf sollte der Zerfall der Burg gestoppt werden. Der Verein hat es aber nur geschafft, das Torhaus zu sanieren.Dann wurde die Burg wieder zum Verkauf angeboten. Käufer war der ImmobilienUnternehmer Hillebrand, der die Burg restaurierte und seiner Tochter Swenja schenkte. Mit der Restaurierung der Burg, unterstützt auch durch öffentliche Mittel, war die Bildung der „Stiftung Burg Kniphausen“ verbunden, die im Ahnensaal der Burg Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und anspruchsvolle Vorträge veranstaltet. Anfangs gab es unter dem Ahnensaal die Galerie M von Christa Marxfeld. Hier fand nach der Wiedereröffnung der Burganlagen das erste Ehemaligentreffen statt. Viele hatten Jahrzehnte in Kniphausen gewohnt, ihnen war es nicht leicht gefallen, nach Wilhelmshaven oder Friesland zu ziehen. Aber die Restaurierung haben sie wohlwollend verfolgt. Tradition · Qualität · Charakter Stiftung Burg Kniphausen Ahnensaal Heiraten in besonders reizvollem Ambiente Die historische Burganlage Kniphausen bei Wilhelmshaven bietet dafür einen unvergesslichen, romantischen Rahmen. Wir informieren Sie gerne über standesamtliche Trauungen im Ahnensaal und freuen uns auf Ihren Besuch. Reservierung unter 0 44 23 - 13 72 oder [email protected] Mit Anzeigen finden Sie hohe Beachtung. Informationen erteilt das Standesamt Wilhelmshaven. Öffnungszeiten Ahnensaal Mi. + Sa. 15.00 – 17.00 Uhr, So. 11.00 – 17.00 Uhr Anfahrt BAB-Ausfahrt Wilhelmshaven-Fedderwarden Parkstraße 8 · 26382 Wilhelmshaven Tel. (0 44 21) 4 88-0 Fax (0 44 21) 4 88-2 58 www.WZonline.de Seite 26 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Die Straße der vielen Kneipen VON EGON OTTEN HEPPENS – Was bedeutet schon dass die Neue Straße, die Bismarckstraße mit der Flensburger Straße verband und direkt auf das Werfttor 4, eines der vielen Werfttore zulief und eine gute Verbindung zu den Kasernenanlagen der Jachmann- und Moltkestraße herstellte. (Außerdem lag die Neue Straße ursprünglich auf dem Gebiet des Herzogtums Oldenburg, das Schankwirtschaften größere Freiheiten ließ, die Red.) Damals ging man noch zu Fuß. Es waren die Werftarbeiter oder Matrosen, die in ihren Kasernen (u. a. die Tausendmannkaserne) und auf den Schiffen die Straße in einer Stadt, wenn sie noch nicht einmal groß und lang ist. Für mich bedeutet sie sehr viel. Hier ist die Erinnerung an meine Kindheit, an die Spiele, welche wir mit unseren Freunden machten, ohne dass Langeweile aufkam. An erster Stelle standen das Räuber- und Gendarmspiel, das Versteckspiel, und die Jungens spielten Fußball. Zu damaliger Zeit wurde auch Soldat gespielt. Im Sommer ging es an den Strand zum Schwimmen und Baden. Wir gingen zum Planschbecken an der Kaiser-Wilhelm-Brücke, dort haben wir uns das Schwimmen beigebracht, oder an den Nordstrand, so lange hier noch keine Riesenbaustelle für die Vierte Hafeneinfahrt war. Dort war ein herrlicher Sandstrand. Ein schönes Areal für uns zum Spielen war der „Exer“, der große Exerzierplatz in Heppens. Hier begann man bald, die Nordwerft zu bauen. Oft denke ich an die Freunde. Da waren die älteren Jungen und Mädchen wie Anne Peters, Ursula Roland, Helmut, Hein und Pauli- Die Neue Straße heute. ne Behrends, Theo Clausing und Mia Jacobs. Fer- der Reichsmarine, welche in ner Hermann Brüggemann, Alaska (so nannte man diese Manni Peters, August Czaia, Ru- Pier) festgemacht hatten, die di Vogel, Hans Tönjes, Curt Neue Straße mit der Vielzahl Clausing, Marga und Henja ihrer Kneipen und Lokale durchBartels und andere mehr. Einige querten. Freunde kehrten aus dem Kam man in die Neue Straschrecklichen Krieg nicht mehr ße, war der Durst bei vielen so zurück. groß geworden, dass man erst Ich bin 1925 in der Alten einmal eine Kneipe aufsuchen Straße 13 in Wilhelmshaven ge- musste. Besonders viel zu tun boren. Die Alte Straße gibt es hatten die Kneipen am Freitag, schon lange nicht mehr. Sie war wenn die Werftarbeiter ihren in den Jahren nach meiner Ge- Lohn bekommen hatten. Viele burt in Nordseestraße umbe- Frauen und Mütter mussten nannt worden. Die Anwohner dann die Männer, wenn sie gar dieser Straße wollten nicht in nicht nach Hause kamen, aus einer Alten Straße wohnen. den Kneipen holen. Das war Aufgewachsen bin ich in der nicht immer ganz leicht, und Neuen Straße, und ich verlebte manche Frau und Mutter musshier meine Kindheit, Schulzeit te auch ohne den Mann und Vaund Lehrzeit. Die Neue Straße ter wieder heimwärts ziehen. war eine Straße von Nord nach Sehr oft war dann auch nicht Süd von nur fast 250 Metern mehr viel vom Wochenlohn übLänge, eine Straße mit vielen rig geblieben. Kneipen. Aber jetzt zu den Kneipen Woran lag es, dass die Neue und Gaststätten in der Neuen Straße so viele Kneipen hatte? Straße. Wir beginnen mal an Es lag wahrscheinlich daran, der Ecke Flensburger- und Neue nüchterung abgelegt wurden, welches auf uns Kinder einen sehr üblen Eindruck hinterließ. Von der Neuen Straße ging noch eine Querverbindungsstraße ab zur Bismarckstraße. Sie lief genau auf das Foyer des Stadttheaters, früher Seemannshaus, zu. Man nannte sie Gasse, und direkt an der Ecke zur Neuen Straße waren die Probierstube und der Spirituosenladen von Otto Roland. In der Familie Roland gab es jüdische Familienangehörige, welche sehr unter dem ab 1933 herrschenden Regime zu leiden hatten. In dem Getränkeladen wurden Liköre aus eigener Herstellung und Umfüllung verkauft. Wer zu Hause trinken wollte, konnte sich hier eindecken. Es fand auch ein Flaschenbierverkauf statt. Was war es für uns Kinder für ein Ereignis, wenn wir uns einmal eine Flasche dunkles Bier oder Zitronensprudel kaufen durften! Wenn wir des Weges weitergingen, gelangten wir zu „Sprit Meyer“. So wurde die Kneipe mit der langen Theke genannt, die von der Neuen Straße bis zur Bismarckstraße reichte. Die Kuriosität war, WZ-FOTO: KNOTHE die Kneipe hatte zwei Ein- beziehungsweise Köm dazu getrunken. Bei Otto Ausgänge. Entweder ging man wurde auch noch angeschrie- von der Neuen Straße hinein ben. Aber nur die guten Kunden oder von der Bismarckstraße. hatten Kredit. Das war sehr vorteilhaft, wenn Im gleichen Hause war die die Ehefrauen ihre Männer Gaststätte „Zum lustigen Fred“. suchten. Die Männer konnten Es war keine Stehbierhalle. Hier oft unerkannt verschwinden. wurde auch an Tischen Platz ge- Auch die Militärstreifen, die die nommen, und es kamen am Matrosen kontrollieren wollten, Abend auch Familien zusam- hatten ihre Schwierigkeiten. men. Die Matrosen standen Auf der gegenüberliegenden meist an der Theke. Der lustige Straßenseite waren die RheiniFred hatte sehr großes Talent, schen Bierstuben von Eberhard seine Gäste zu unterhalten. Reuter, einem echten RheinlänWenn ich mich richtig erinnere, der. In diesem Lokal gab es etwar er ein Rheinländer. was mehr gehobenes Flair. Hier Vor seiner Zeit wurden beide wurde nicht nur Bier getrunken, Lokale von einer Familie Christ sondern man sah auch Gäste bewirtschaftet, die noch einen beim Wein. Es wurde auch mal Saalbetrieb hatte. Der Saal getanzt. reichte über einen Anbau bis in Zwei Häuser weiter nach Süden Garten hinein. Die Familie den befand sich die Gaststätte Christ hatte im Anbau eine Woh- Merzenthin. Diese war ein bürnung.Was ist aus ihnen gewor- gerliches Speiselokal, aber den? Es befand sich jüdisches auch ein Bierlokal. Die BeamBlut in der Familie. ten durften während der MitOft kam es vor, dass die total tagspause das Werftgelände betrunkenen Männer vor dem verlassen. Lokal auf der Straße zur AusFortsetzung auf Seite 27 Straße. Dort befand sich die Stehbierhalle von Adele Tiesler. Sie soll mit der Rüstersieler Adele nichts zu tun gehabt haben. Hier war auch die große Kolonialwarenhandlung Börjes mit fünf riesigen Schaufenstern. An der rechten Straßenseite befand sich die Stehbierhalle von Otto Wicht, eine echte Werftarbeiterkneipe, wo der größte Ansturm nach 16 Uhr war, wenn die Feierabendzeit auf der Marinewerft begann. Der Otto mit seiner Frau konnte gar nicht so schnell das Bier zapfen, wie es verlangt wurde. In den meisten Fällen wurde auch noch ein Präsentiert von und Brauereipferde, Türsteher und arme Schlucker Fortsetzung von Seite 26 Sie kamen dann in Scharen aus dem Werfttor 4 zum Speisen in dieses Lokal. Es wurde auch am Abend Essen gereicht, viele ohne eigenen Haushalt kamen und verblieben auch noch bei Bier und Schnaps, aber zur bürgerlichen Zeit wurde das Lokal geschlossen. Fast täglich kamen die von Pferden gezogenen Bierwagen verschiedener Brauereien in die Neue Straße. Die Kutscher standen fast dauernd unter Alkohol. Sie genossen Deputatbier. Verließ man die Neue Straße nach Norden in die Bismarckstraße, fand man dort das Ballhaus Kyffhäuser. Hier begann der Betrieb erst am Abend, und hier verkehrten die Matrosen. Besonders an den Wochenenden war es voller Trubel, und es gab auch öfter Schlägereien. Das Haus hatte keinen besonderen Ruf. Auf uns Kinder machte der Türsteher in seiner bunten Uniform besonderen Gester n und Heute aus konnten wir zur Marinewerft sehen. Vor uns waren die Trockendocks 4, 5 und 6. Ab 1939 schauten wir auf das Schlachtschiff „Tirpitz“, welches am Ausrüstungskai lag. Noch eine Besonderheit war der Uhrmacher. Er hatte seinen Laden in der Nr. 12. Im Schaufenster war eine große Uhr, aber auch ein Schild: „Bin in Not, bringt mir Reparaturen.“ Wir kürzen ab und biegen nach links in die Bismarckstraße ein. Hier war die zweite City des preußischen Wilhelmshaven. GeUralt-Heppens: die Krumme Straße. WZ-FOTO: KNOTHE schäft reihte sich an Geschäft. In unmittelbarer Eindruck. Da gab es auch noch erstellt. Er gehörte dem Bau- Nähe war der Bismarckplatz mit den „Alten Fritz“, ein Tanzlokal unternehmer Reinhard Tönjes, dem wuchtigen Bismarckdenkmit einer gläsernen Tanzfläche. der auf der gegenüberliegenden mal und dem zweimal wöchentIch wohnte bei meinen Eltern Seite schon alle Häuser aufge- lichen Markt. in einem großen Mietshaus. kauft hatte. Auf der anderen Seite endeDas Haus hatte die Nummer An der Ecke Flensburger te die Neue Straße an der Flens16. Neben uns, in der Nr. 18, Straße war die Turnhalle der III. burger Straße mit der kilometerbefand sich ein Lebensmittel- Volksschule Flensburger Straße langen eintönigen Werftmauer. geschäft. Der Kaufmann nagte (Katharinenfeld). An den Aben- Gegenüber dem Werfttor 4 beimmer am Hungertuch. Beim den wurde sie vom Turnverein fand sich der Tabakladen von Großhändler hatte er keinen Einigkeit benutzt. Wir Kinder Reinhard Nieter, dem SozialdeKredit mehr. guckten oft durch die Fenster mokraten, der nach dem Krieg Kurz vor Kriegsbeginn wurde dem Treiben in der Turnhalle zu. zum Oberbürgermeister geneben uns einer großer Neubau Von unserem Wohnzimmer wählt worden ist. Wir brauchen Platz! Flächen, Dekos, Kurzgardinen bis zu bis zu 75 % reduziert! Gökerstr. 27–29, 26384 Wilhelmshaven im ehem. Weidmann-Geschäft Mittags durchgehend geöffnet Wilhelmshavener Zeitung |Seite 27 Intelligent Systems For Naval Modernization START WITH THALES www.thalesgroup.com/germany Seite 28 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Die Marine-Intendantur bezog im November 1906 das große Gebäude an der Peterstraße. Von hier aus wurde die Marine verwaltungstechnisch mit allen Ge- und Verbrauchsgütern (außer Waffen und Munition) versorgt, FOTO: PRIVAT Intendantur besorgte den Rest VON ULRICH RÄCKER-WELLNITZ WILHELMSHAVEN – Als Intendan- tur wurden militärische Verwaltungsbehörden bezeichnet, deren Aufgabe die Versorgung der Truppe mit allen Bedarfsgegenständen – mit Ausnahme von Waffen und Munition – war. In Wilhelmshaven nutzte die Marineintendantur zunächst eine provisorische Kaserne in der heutigen Rheinstraße, ehe sie im November 1906 ein neues Domizil beziehen konnte. Dieser Neubau an der Peter-/Ecke Wallstraße (heute Virchowstraße) wurde im November 1906 ausführlich der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Von einem knapp 7000 qm großen Grundstück entfiel ein Drittel auf die Grundfläche des dreistöckigen Gebäudes, dessen Hauptfront mit Eingang zur Peterstraße lag. In diesem Flügel befanden sich u.a. die Stationskasse, die Registratur, Botenzimmer und die Telefonzentrale. Westlich des Hauptgebäudes lag die eng mit diesem verbundene Dienstwohnung des Intendanten, die sich über zwei Stockwerke erstreckte. Der Ostflügel erstreckte sich entlang der Wallstraße und besaß einen gesonderten Eingang, sein Erdgeschoss war für das MarineGarnisonbauamt bestimmt. Besonderes Kennzeichen der Intendantur war ein quadratischer Turm im Mittelbau von fast 43 Meter Höhe und 11 Meter Seitenlänge, der u.a. Aktenräume mit entsprechend hohen Regalen auf- nahm. Insgesamt hatte die Ausführung des Baus einschließlich Grunderwerb rund 750 000 Mark gekostet, an seiner Erstellung waren überwiegend lokale und regionale Firmen beteiligt. Mit dem Anwachsen der Marine während des Ersten Weltkrieges nahm die Betriebsamkeit in dem Gebäude zu, dessen Kellerräume während des Krieges zur Aufnahme von gewaltigen Proviantmengen dienten. Nach dem Krieg wurde auch der Personalbestand der Intendantur den geringer gewordenen Aufgaben angepasst, so konnte z. B. das Finanzamt im Ostflügel untergebracht werden. Für die Aufrüstung ab 1935 musste die Intendantur personell wieder aufgestockt werden und nach Umzug des Finanzamtes an den Rathausplatz stand ihr wieder Heute ist in der ehemaligen Intendantur das Stadttheater untergebracht. WZ-FOTO: KNOTHE/FOTO: PRIVAT der gesamte Komplex zur Verfügung. Den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges musste auch dieses Gebäude Tribut zollen, die Trümmer lagen verstreut im Garten nach der Parkstraße hin. Bereits 1947 konkretisierte sich die Idee, die vormalige Marineintendantur zu einem Theatergebäude umzubauen. Nach vielen Schwierigkeiten – insbesondere die Finanzierung bereitete große Probleme – konnte im Oktober 1952 das Stadttheater Wilhelmshaven eröffnet werden. Es wurde Spielstätte für die Landesbühne, die Niederdeutsche Bühne oder Gastensembles, z. B. das Oldenburgische Staatstheater. Verschiedene An- und Umbauten passten die GebäudeStruktur den Bedürfnissen an, z. B. fand in einem angebauten Teil an der Virchowstraße ein Jugendtreffpunkt seinen Platz. Durch den Theater-Umbau 1982/83 entfielen die Zuschauerränge und die Foyers wurden modernisiert, während der Arbeiten fanden die Aufführungen überwiegend in der Stadthalle statt. Weitere Renovierungen zu Beginn des neuen Jahrtausends reduzierten die Zuschauerkapazität auf nun 514 Sitzplätze. Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 29 Fußball auf „Schwarze Erde“ HEPPENS/SI – Wo sich heute das Wohnungslose ein. Auch einige Firmen und kleinere Betriebe siedelten sich hier an. Auf dem Exerzierplatz fand der TSV Germania seine sportliche Heimat. Die Tore aus zehn mal zehn Zentimeter dicken Holzbalken wurden nach hinten mit vier Eisenstangen abgestützt, erinnert sich Hans-Jürgen Billig. Als Tornetze dienten eiserne Torpedo-Fangnetze, an denen die Kinder gern hochkletterten. Das allerdings ärgerte Toni Rath, den Wirt der Sportklause in der ehemaligen Hauptwache. Die Sportklause wurde später von Kurt „Kunze“ Koch vom TSV Germania übernommen. Die Kaserne an der Gökerstraße. Das PublikumsinteresFOTO: PRIVAT se an den Spielen von Germania war groß, an diese Zeit. Er lebte 38 Jahre insbesondere bei Ortsderbys. hier, von 1939 bis 1977, erst Auch die Handballer um bei seinen Eltern und später mit Möhlmann, Hühne und den späseiner Familie in einer eigenen teren Nationalspieler Giele truWohnung, und zwar im Stabsgebäude-Block. 1978 wurde die Kasernenanlage bis auf die Exerzierhalle, die als Sporthalle diente und bis in die 80er-Jahre erhalten blieb, abgerissen. Billigs Vater war 1937 als Unteroffizier der 2. Marine-Areine tillerie-Abteilung in Unteroffizierwohnung eingezogen. Groß und komfortabel waren die Wohnungen nicht. Sie hatten nur zwei Zimmer und Küche, die Toilette befand sich auf halber Treppe, das eine Bad und die eine Waschküche, die Anzeigen schaffen neue Kunden sich alle Hausbewohner teilten, befanden sich im Keller. Die Offizierswohnungen hatten ein Zimmer mehr, außerdem WC und Bad in der Wohnung. Unter jedem Block befand sich ein Luftschutzkeller, und auf dem Kasernengelände standen zwei Bunker für die Mannschaften und ein Bunker für höhere Dienstgrade und deren FamiFeuerschutzkonstruktionen lien. Sonderkonstruktionen Türen aus Aluminium Während des Krieges, erinFenster aus Aluminium nert sich Hans-Jürgen Billig, Bauschlosserei wurde die Kasernen-Anlage mit Blecharbeiten Blechfassaden Fernwärme versorgt. Sie kam Zäune von der Marine-Waschanstalt Sectionaltore Geländer aus der Schellingstraße. Erst Fassaden nach dem Krieg wurde Öfen in Türanlagen jeder Wohnung installiert. Sie Garagentore Überdachungen beheizten allerdings nur das Wohnzimmer, denn nur dieses Mo. bis Fr. von 07.00 – 16.00 Uhr hatte einen Schornstein. Die Olympiastraße 1ּ 26419 Schortens Schlafzimmer blieben kalt. www.metallbau buethe.de info@metallbau buethe.de Nach dem Kriege zogen in Tel.: 04421 701350 Fax: 04421 701345 die Unterkünfte Flüchtlinge und Wohnbaugebiet Kolpingstraße befindet, standen einst die Kasernen der 2. Marineartilleriedivision. Nach dem Kriege waren sie zu Wohnungen umgebaut worden. Der alte Exerzierplatz diente als Sportplatz (siehe Folge 2 von „Gestern & Heute“). Hans-Jürgen Billig, der heute in Heppens wohnt, erinnert sich Noch nicht genug? gen auf dem Platz „Schwarze Erde“ ihre ersten Spiele aus. Später trainierten sie auf dem Grandplatz an der Friedenstraße. Auch HansJürgen Billig hat auf dem Platz „Schwarze Erde“ das Handballspielen gelernt. Bis in die 60er-Jahre trugen er und seine Kameraden ihre Heimspiele in der Oberliga Niedersachsen dort aus. „Es war eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte“, so Billig Lageplan der Kaserne Gökerstraße GRAFIK AUS „WILHELMSHAVENER ARCHITEKTUR“ VON INGO SOMMER heute. Über 12 Jahre GmbH Über 12 Jahre Investieren Sie mit uns in die Zukunft Wohnhaus Fedderwarden Tierheim Wilhelmshaven Maststall in Friedeburg Wohnhaus Schortens Doppelhaus auf Spiekeroog Nutzen Sie weiterhin die Einspeisevergütung/Solarförderung! Beim Tivoli 2, 26441 Jever Tel.: 04461 74231 • Fax: 04461 74232 Mobil: 0177 599 1820 [email protected] • www.oeko-solar-jever.de Die erste Adresse, wenn es um Solar-Strom geht Jetzt anrufen. Termin abstimmen. Kostenlose Angebotserstellung. Wir machen Festpreisangebote!! Verschönern Sie Ihre Dachfläche mit einer PhotovoltaikAnlage und steigern Sie damit den Wert Ihrer Immobilie. Verwaltung LK Friesland Gesundheitsamt LK Friesland Seite 30 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Die Ecke Heinrichstraße (heute Mozartstraße) und Hollmannstraße (heute Bremer Straße) mit der St.-Willehad-Kirche. Auf der Wiese davor entstand 1939 das Sanitätsamtsgebäude der Marine, in dem später auch die Schiffsmaschineninspektion und nach dem Krieg der Handelshof untergebracht waren. FOTO: PRIVAT Sanitätsamt wird Handelshof VON ULRICH RÄCKER-WELLNITZ WILHELMSHAVEN – Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten sich die Verantwortlichen der Stadtverwaltung darüber Gedanken machen, wie der Verlust an Arbeitsplätzen auf der Werft und durch den Wegfall der Marine kompensiert werden könnte. Sie setzten auf zivile Wirtschaftsbetriebe, die sich in frei gewordenen Gebäuden und Hallen der Marine und der Werft ansiedeln sollten. Einige Liegenschaften erhielten 1948 entsprechende Bezeichnungen, wie der Textilhof (zuvor Bekleidungsamt), der Webhof zur Ansiedlung von Textilunternehmen (in der Hafenkaserne) oder der Handelshof (zuvor u.a. SchiffsmaschinenInspektion) an der Mozartstraße. Ursprünglich wurde der als Handelshof bezeichnete u-förmige Gebäudekomplex etwa ab 1939 gegenüber der St.-Willehad-Kirche und entlang der heutigen Mozartstraße als Teil eines geplanten Marineforums für das Marine-Sanitätsamt Nordsee errichtet. In einem Flügel ist später zusätzlich die Schiffsmaschinen-Inspektion (SMI) untergebracht worden. Marineintern dürfte auch die Bezeichnung „Kommandogebäude II“ gebräuchlich gewesen sein, lag dieser Neubau doch direkt neben dem 1937 an der Viktoriastraße eingeweihten Kommandogebäude. Es gelang der Stadtverwaltung, nach der Freigabe des Gebäudes durch die alliierte Besatzung und in Abstimmung mit den deutschen Verwaltungsstellen, ab Juli 1946 den II. Stock mit Büros und ab Oktober 1946 zahlreiche „Kellerräume für Wiederaufbauzwecke“ an interessierte Firmen vermieten zu können. Zwar wurden nur kurzfristige Mietverträge geschlossen, doch viele Wiederund Neugründungen waren dringend auf Räume angewiesen. Zu den Mietern zählte nicht nur die CDU mit einer Geschäftsstelle, sondern auch der Heinrichshofen´s Verlag, zwei Tageszeitungen, das Arbeitsgericht und das Schreibmaschinenwerk Olympia. Mit der Wiederbewaffnung und der Aufstellung der Bundesmarine wuchs der Raumbedarf der neuen Streitkräfte, die insbesondere auf vormals reichseigene Liegenschaften zurück- Die ehemalige Stammdienststelle der Marine wird jetzt zum Sitz der Polizeiinspektion umgebaut. WZ-FOTO: KNOTHE griffen. Insofern erfolgte zum März 1956 die Kündigung aller Mieter, vorgesehener neuer Nutzer war das Marineabschnittskommando. Das Adressbuch verzeichnet hier das Stabsgebäude in der Mozartstraße. In den Jahren 1957 bis 1959 zog die Stammdienststelle der Marine (SDM) schrittweise in das Bürogebäude ein, das immerhin rund 90 Büroräume bot. Nahezu 50 Jahr später sagte die Bundeswehr zu, das Gebäude wegen des Umzugs der SDM nach Köln an das Land Niedersachsen zu veräußern. Dieses war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Standort in Wilhelmshaven, um eine zentralisierte Zusammenführung aller Polizeidienststellen in einem Gebäude vornehmen zu können. Neben dem Altbau, der einen barrierefreien Eingang unter den Arkaden an der Mozartstraße erhält, entstehen auf dem Gelände spezielle polizeiliche Neubauten (u. a. Hundezwinger oder Schießkino). Insgesamt investiert das Land mehr als 20 Millionen Euro, bis die Polizeiinspektion zum Jahresende 2012 Nachfolgerin von SMI und SDM werden wird. Präsentiert von Gester n und und Die Marinewerft Wilhelmshaven im Jahr 1938-1939 – eine aquarellierte Zeichnung von Hans-Heinrich Raasch aus der Einigungsstraße. Im Vordergrund der Kran „Langer Heinrich“, der nach zweijähriger Bauzeit 1915 in Wilhelmshaven vollendet wurde und noch heute, im Jahre 2011, in Genua seine Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 31 Arbeit verrichtet. Links das Schlachtschiff „Scharnhorst“, dessen Stapellauf am 3. Oktober 1936 stattfand. Es hatte eine Wasserverdrängung von 31 800 t und 1840 Mann Besatzung. Im Hintergrund auf der Helling das in Bau befindliche Schlachtschiff „Tirpitz“. KLEINES FOTO: WWW.LANGER-HEINRICH.DE Polsterei Vergin GbR· Meisterbetrieb – Aufarbeiten u. Neubeziehen von Polstermöbeln – Anfertigen von Boots- und Wohnmobilpolstern nach Maß – umfangreiche Auswahl an Möbelstoffen, Leder, Kunstleder Groß Belt 27 · WHV · Tel. www-city-hotel-valois.de/Valoisstraße 1 · 26382 Wilhelmshaven Tel. (0 44 21) 4 85-0 · Fax (0 44 21) 4 85-4 85 Krankengymnastik, Ergotherapie, heilpädagogische Frühförderung www.helgard.schodde.de Anzeigen unterstützen Ihre Werbung. Parkstraße 8 · 26382 Wilhelmshaven Tel. (0 44 21) 4 88-0 Fax (0 44 21) 4 88-2 58 www.WZonline.de Vorträge 2 71 06 Seite 32 | Wilhelmshavener Zeitung Gester n und Heute Der Gedenkstein zur Erinnerung an den ehemaligen Voslapper Leuchtturm an der Straße „Zum tiefen Fahrwasser“. WZ-FOTO: KNOTHE Der Bunker auf dem Valoisplatz WILHELMSHAVEN/SI – Während Voslapper Siedler luden Gäste in ihre neuen Heimstätten ein VOSLAPP/SI – Woher der Name Nach fünfmonatiger Bauzeit den Bau von Voslapp und FedVoslapp stammt, ist bis heute derwardergroden 1937 gegrün- waren 520 Siedlerstellen fertig. nicht geklärt. Alt Voslapp war det worden war. Jedes Haus Facharbeiter aus dem Rheinder Name für eine kleine Ge- sollte Kleintierställe und einen land, aus Westfalen, dem Saarmarkung in der früheren Ge- Nutzgarten haben. gebiet, aus Österreich und dem meinde Fedderwarden. Der Wilhelmshavener Stadt- Sudetenland, die hierher Erst 1928 hatte man den rat Dipl.-Ing. Willi Lübbers ent- dienstverpflichtet waren, zogen Fedderwarder Bau- und Andel- warf die Baupläne für die 820 ein, ebenso Zuzügler aus Ostgroden mit dem Rüstersieler projektierten Häuser. Für den friesland und dem Stadtgebiet. Deich eingedeicht. Bis dahin Bau reisten eigens 900 schlesiDas Leben in Voslapp war anschützte der 1718 aufgeschüt- sche Maurer an die Jade. Die fangs nicht gerade bequem. Die tete Kniphauser Deich, der ja Einzel- und Doppelhäuser hat- Straßen waren in einem katastheute noch als Schlafdeich ten zwischen 47 und 55 Quad- rophalen Zustand, es gab gerawestlich Voslapps entlangführt, ratmeter Wohnfläche, hinzu ka- de einmal einen Einkaufsladen, das Land gegen die Fluten der men Wirtschaftsraum, Keller, und erst als die Marinebahn Jade. Stall, Trockenboden, Flur und ab 1941 auf ihren Gleisen auch Die neuen Grodenländereien Klosett. Personenzüge fahren ließ, beskamen gerade recht, um serte sich das Fortkomdarauf eine Siedlung für die men der Siedler. Die Haltenach Wilhelmshaven hestelle befand sich am Kniranströmenden Arbeiter zu phauser Deich in Höhe der errichten. Mit dem GroßKniprodestraße. Hamburg-Gesetz von Voslapps idyllische La1937, das Hamburg und eige hinter dem Deich lockte nigen anderen Gebieten zahlreiche Sommerfrischdes Reiches mehr Gebiet ler an. Viele Siedler beszuwies, wurden auch Teile serten ihr karges Einkomder Gemeinde Kniphausen men mit dem Vermieten Wilhelmshaven zugeschlavon Fremdenzimmern auf. gen, weitere Gebietsteile Beliebt waren die Watterhielt Wilhelmshaven in diwanderungen zum 1907 rekten Verhandlungen mit errichteten Voslapper den benachbarten GebietsLeuchtturm, der knapp körperschaften. zwei Kilometer vor dem So konnte nicht ganz Deich im Watt stand. Er zehn Kilometer vom Kriegswurde vor ziemlich genau hafen entfernt die neue 50 Jahre wieder abgebroSiedlung entstehen. Die chen. Heute ist auch dieHäuser wurden einem entses Watt eingedeicht, und sprechenden Gesetz zufolan der Stelle des ehemalige als „Reichsheimstätgen Leuchtturms befindet ten“ gebaut. Bauträger war sich an der Straße „ Am die Wohnungsbaugesell- Der alte Voslapper Leuchtturm stand von tiefen Fahrwasser“ ein GeFOTO: WZ-BILDDIENST denkstein. schaft Jade, die eigens für 1907 bis 1961. des Krieges befand sich auf dem Valoisplatz auf ganzer Breite zwischen Ebert- und Rheinstraße ein Bunker, der mit Erde überdeckt war. Nach dem Kriege wurde die Erde mit einem Raupenfahrzeug abgetragen, anschließend der Bunker abgebrochen. Das zeigt das Bild, das wir in der Folge 2 auf Seite 11 veröffentlich haben. Die Erläuterung zum Bild wusste Holger Raddatz zu Der Raupenfahrer. FOTO: PRIVAT geben, Betreiber der Website bunker-whv.de und einer der ausgewiesenen Kenner der ehemaligen und noch bestehenden Weltkriegsbunker in Wilhelmshaven und Umgebung. Raddatz teilt mit: „Der Arbeiter ist damit beschäftigt, die Erde über dem Stollen zu entfernen, damit mit dem Bunkerabbruch begonnen werden kann. Genau unter der Schaufel ist der mittlere der drei Eingänge zu erkennen. Der Stollenbunker dieses Bautyps, nämlich der Bauart „Herzbruch“ (Patent Hugo Herzbruch), wurde elfmal in Wilhelmshaven gebaut. Ein weiterer Stollen befand sich unweit des hier beschriebenen genau östlich des Bahnhofsgebäudes, wurde aber auch zügig nach dem Krieg entfernt. Weitere Stollen der Bauart befanden sich an der Borkumstraße, an der Schule Lilienburgstraße, der Schule Schulstraße (Tonndeich), zweimal im Rüstringer Deich, an der Kettenstraße/Schlosserstraße, an der Kaakstraße/Ecke Mühlenweg, auf dem Schulhof der Schule Bremer Straße und am Pflegeheim Banter Weg.“ Präsentiert von Gester n und und Heute Wilhelmshavener Zeitung |Seite 33 Letzte Runde des Gewinnspiels WILHELMSHAVEN/SI – Auch im fentlicht. Die Stichworte für die Zusammenhang mit dieser drit- Zuordnung der Bilder auf dem ten Folge der Beilage „Gestern Coupon finden Sie in den Bildund Heute – Wilhelmshaven in unterschriften in dieser Beilaalten und neuge, die Sie desen Bildern“ lädt halb gut aufbeSie die „Wilwahren sollten. helmshavener EinsendeZeitung“ wieder schluss für die und zu einem Gedritte Spielrunde winnspiel ein. Wilhelmshaven in alten und neuen Bildern ist der 16. NovemWie in den bei- präsentiert von: ber. Aus den einden ersten Rungesandten, mit den sollen Sie, den Bildern beliebe Leser, klebten Coupons sich in der Zeilost die WZ (unter tung auf SpuAusschluss des rensuche begeRechtsweges) folben. gende Gewinne Es gilt, historische Aufnah- aus: men aus dieser Beilage in den kommenden vier Wochen in der 1. Preis 500 Euro „Wilhelmshavener Zeitung“ wie2. Preis 250 Euro derzufinden, denn sie werden 3. Preis 100 Euro dienstags (erstmals am 25. Oksowie 7 mal 50 Euro. tober), donnerstags und sonnabends in der Zeitung „verBitte senden Sie den ausgesteckt“ noch einmal veröffent- füllten Coupon an die licht. Die Fotos sind auszuschneiWilhelmshavener Zeitung den und in der richtigen ReihenParkstraße 8 folge auf einen Gewinncoupon 26382 Wilhelmshaven zu kleben. Dieser Gewinncoupon wird am kommenden Diens(maßgebend ist der Posttag, 25. Oktober, in der „Wil- stempel) oder geben Sie ihn dihelmshavener Zeitung“ veröf- rekt in der Schalterhalle ab. Gester n Heute Eine Postkarte vom Anfang des vorigen Jahrhunderts mit einer Zeichnung von Arnings Hotel. Gruß aus Arnings Hotel HEPPENS/SI – Arnings Hotel zierte eine Postkarte mit einem Gruß aus Wilhelmshaven, die Anfang vorigen Jahrhunderts vom Hotelier in Auftrag gegeben worden war. Eine Nachfahrin, Hannelore Arning, lebt heute 89-jährig in Immenstadt im Allgäu. Sie weiß, dass zu jener Zeit prominente Gäste in dieser Herberge abgestiegen sind. Das Gebäude hat sich am Bismarckplatz/Ecke Bismarckstraße, und zwar an der westlichen Seite des Platzes befunden. In alten Adressbüchern ist das Hotel an dieser Stelle aufgeführt. Das Gebäude muss dennoch schon in den 20er-Jahren anderweitig genutzt worden sein, Fotografien zeigen es zu dieser Zeit schon nicht mehr als Hotel. Ihr Partner für Freizeit Gastronomie! Alles von A – Z Grünkohl bei uns! Tel. 4 53 33 • Schimmelpilzsanierung • Schwammsanierung • Holzschutz • Bauwerksabdichtungen • Taubenabwehr Admiral-Klatt-Str. 23 [email protected] Tidestraße 4 . 26388 Wilhelmshaven Tel. 04421/501395, Fax 04421/501181 Ihr Tischlermeister für Fenster, Türen, Wintergärten, Rollläden, Markisen, Reparaturen u.a. Jever, Ziegelhofstr.19 Tel. 0 44 61 - 9 25 63 12 Ein Teil von Voslapp! NEU!!! Großauswahl an Boxspringbetten Schlafen Sie wie die Könige – komfortabler geht´s nicht. von 998,- E bis 7.500,- E Unsere Sonderseiten sind Aber Oho! 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Später bauten sie Deiche – den Schaardeich, der ohne Vorland direkt am Wasser lag, und später die Deiche, auf der sich heute die Schaarreihe und die Kirchreihe entlangschlängeln. Der Schaardeich zog sich bis Mariensiel. Schaar war im ausgehenden Mittelalter ein wichtiger Hafen, denn er führte auch bei Ebbe noch Wasser. Als Hafen der friesischen Häuptlinge von Rüstringen, die auf der Sibetsburg wohnten, wurde Schaar auch von den Kaperschiffen der Vitalienbrüder, den Verbündeten der Häuptlinge, angelaufen. Darunter mag auch das Schiff von Klaus Störtebeker gewesen sein. Ende des 12. Jahrhunderts standen in Schaar gut 70 Wohn- häuser, in denen 610 Einwohner lebten. Heute zählt der Stadtteil laut neuestem „Sta(d)tiststik-Report“ 2477 Einwohner. 1605 wurde mit Erlaubnis des Oldenburger Grafen Anton Günther der erste Pferdemarkt Die Schaarreihe heute. in Schaar abgehalten, der als Volksfest bis in die 80er-Jahre des vorigen Jahrhundert, zuletzt im Wiesenhof, gefeiert wurde. Etwas nördlich der SchaarWurt befindet sich das „Fort Schaar“, heute ein von einem Ringgraben umgebenes Einfamilien- und Reihenhaus-Wohngebiet. Tatsächlich stand hier einmal eine Festung, die nach dem deutsch-französischen Kriege errichtet wurde und zusammen mit den Forts Mariensiel und Rüstersiel dazu diente, die Kriegsfestung Wilhelmsha- ven gegen Angriffe vom Lande her zu verteidigen. Die Fortifikationsstraße, die heutige Umfangstraße und Kurt-Schumacher-Straße, verband diese Forts. Auf dem auf dieser Seite abgebildeten alten Foto der WZ-FOTO: KNOTHE Schaarreihe erkennt man oben im Bild Abstandshalter für die Oberleitung der Elektrobusse. Der jeversche Unternehmer Theodor Pekol betrieb zwischen 1944 und 1954 eine Buslinie zwischen Jever und Wilhelmshaven über Langewerth, Accum und Heidmühle. Eine weitere Pekol-Buslinie führte von Jever über Oldorf, Hohenkirchen, Friederikensiel nach Minsen. Auch Schortens, Reepsholt und Roffhausen waren an sein Liniennetz angebunden. Er war nicht nur Busunter- nehmer, sondern auch -konstrukteur und -hersteller. In der Sillensteder Stellmacherei Graalmann, in dessen Nachbarschaft er ursprünglich einen Gemischtwarenladen betrieben hatte, wurden die Holzaufbauten zunächst gefertigt. Wie Oliver Wolters auf seiner Websites www.busse-in-ostfriesland.de mit Hilfe des Chronikkreises Sillenstede wieder in Erinnerung gerufen hat, entwickelte Pekol in der Nachkriegszeit „Anhänger für Omnibusse sowie ein selbsttragendes Fahrzeug mit unterflurig liegendem Heckmotor, der aus einem stehenden Henschel-Motor umgebaut worden war, und Einzelradaufhängung. Dieser erste selbsttragende Bus war wegbereitend für zahlreiche Fahrzeuge anderer Hersteller und erhielt die Typenbezeichnung P30. Das Patent auf diese Bauweise wurde an die Firma Kässbohrer verkauft, die auf Grundlage des P30 den ersten serienmäßig produzierten, selbsttragenden Bus, den Setra S 8, baute. Es folgte 1954 ein Fahrzeugtyp in Leichtbauweise mit stehendem Heckmotor. Das Patent auf diese neue Entwicklung verkaufte Pekol schließlich an Kässbohrer-Setra, das diesen Bus als Setra SP, wobei P für Pekol steht, weiterbaute. Kurz vor seinem Tode 1958 baute Pekol noch einen Reisebustyp, danach endete die Zeit der Eigenbauten bei der Firma Pekol. “ Der neue Yaris. Unschlagbar genial. Bei uns bereits ab: 11.675,- € Abb. zeigt Yaris 5-türig mit Sonderausstattung. Mit dem neuen Yaris immer einen Schritt voraus. Denn mit seinem optionalen Navigationssystem Toyota Touch&GoTM wird er zum „Smart Phone” für die Straße. Dessen Benutzerführung und Möglichkeiten gehen weit über das Gewohnte hinaus, das System führt Sie nicht nur, es liefert Ihnen wertvolle Informationen zu vielem mehr. Lassen Sie sich zudem von seiner besonderen Qualität und Wertigkeit begeistern – und von Motoren, die perfektes Fahrvergnügen mit extrem niedrigen Verbrauchs- und Emissionswerten verbinden. 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