Lager - Frischelogistik

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Lager - Frischelogistik
10. Jahrgang 2012 | Ausgabe 3/2012
www.frischelogistik.com
VKZ H 61749 | 12,80 €
im Abonnement 9,80 €
ISSN 1612-0213
Fachmagazin für die gesamte Frische- und Tiefkühlkette
frischelogistik
Prozesse · Produkte · Praktiken
Lager- und
Regaltechnik
Warenumschlagszentrum für Bäckerei-Versorger
Verpackung und
Kennzeichnung
Werkserweiterung bei Frischpack
Effektive SalatVerpackung in Wellpappensteigen
Drucketikett für
Salatbar-Filialist
Transport und
Logistik
Leitlinie Hygiene im
Lebensmitteltransport
Tagesaktuelle Kennzahlen
bei Klink
Messevorschau
Transfairlog
Editorial
Warten auf
den Marktstart
D
OCtagOn CO2
Kühlt mit CO2?
Aber sicher.
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A . P S. 1 1 0 2 _ K- C O 2 _ b a s i c . D e //
Inhalt
Die Business-IT-Lösung für
Ihr gesamtes Unternehmen
Redaktion: Marcus Sefrin
ie hessische Stadt Offenbach und ge- beitete Version des Standards IFS Logistics
nauer das dortige Sheraton Hotel war Thema in Offenbach (S. 36). Berichkönnten 2012 zum Zentrum der tempera- te über die eigentliche Jahreshauptverturgeführten Logistik werden. Das ist un- sammlung der Transfrigoroute lesen Sie in
ter anderem auch deswegen überraschend, frischelogistik 4/2012.
weil mit Düsseldorf und der Messe Inter- Wer noch einen Beweis gebraucht hat,
cool in diesem Jahr ein fast schon tra- dass die Finanz- und Wirtschaftskrise vorditioneller Konkurrent antritt, Kühlspedi- bei ist, wurde Mitte April bei Schmitz Carteure und Kühllagerbetreiber anzulocken. gobull fündig. Nach Auflagen 2005 und
In Offenbach aber, sei es Zufall oder Ab- 2008 organisierte der Fahrzeugbauer in
sicht, fand Ende April die Jahrestagung Münster zum dritten Mal sein Lebensmitder Transfrigoroute Deutschland, Spitzen- telsymposium »Unser täglich Brot«. Die
organisation des gewerblichen Straßen- vierjährige Pause begründete das Unterkühl-, Lebensmitteltankwagen- und Le- nehmen explizit mit der Krise, die gerade
bensmittelsiloverkehrs, statt. Und Ende die Nutzfahrzeugindustrie stark getroffen
Oktober wird dasselbe Hotel für zwei Tage hatte. Dass Schmitz offenbar die relative
im Zeichen des mittlerweile achten Kälte- Krisenfestigkeit der Lebensmittellogistik
forums von VDKL und Deutschem Tiefküh- zu schätzen gelernt hat, könnte man aus
linstitut stehen. Für den beliebten Blick einer Ankündigung von Ulrich Schöpker
hinter die Kulissen öffnen den Teilneh- herauslesen: Laut des Vorstandsvorsitmern des Kälteforums in diesem Jahr Lin- zenden hat Schmitz Cargobull momentan
de Material Handling und die Transther- 15 Kühlaggregate aus eigener Herstellung
im Feldtest. In ein oder zwei Jahren wermos GmbH die Türen.
Der Transfrigoroute-Jahreshauptversamm- de dann entschieden, ob die Münsterlänlung war in diesem Jahr die Fachtagung der damit auf den Markt gehen (S. 26).
»Lebensmittelhygiene in der Transport- Schon in diesem Jahr auf den Markt
logistik« vorgeschaltet. Ein Auftakt nach kommt die Messe Transfairlog (ab S. 20).
Maß, im vollbesetzten Saal stellte der Ver- Wie schon seit einigen Jahren bei der
band seine mit dem BGL erstellte Leitli- Schwester-Veranstaltung Logimat wird
nie »Gute Hygienepraxis beim Lebensmit- die frischelogistik auch bei der ersten
Auflage der Fachmesse
teltransport« vor (S. 10). Auch
für internationales Transdie gerade erschienene überarfrischelogistik port- und Logistik-Management in Hamburg mit
am Start sein. Sie finden
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6
Quelle: Euroexpo Messe-und Kongress-GmbH
WUZ Pistor
20
Transfairlog
26
Lebensmittel-Symposium
Frischesiegel
Lager- und Regaltechnik
Software
Warenumschlagszentrum für Pistor................................... 6
Kommissionierung im Delhaize-Distributionszentrum........ 40
Neues Tiefkühltor von Efaflex.........................................45
Verpackung und Kennzeichnung
Palettenboxen aus HDPE................................................. 8
Werkserweiterung Frischpack..........................................15
Beratung für effektive Salatkopfverpackung.....................30
Etiketten für Salatbar-Filialist Tom & Sally‘s.....................34
Kunststoffersatz für Konserven bei Metten.......................37
Netzwerksteuerung bei Uelzena................................ 43
Identtechnik
Internationale Fachmesse für Tiefkühlkost, Speiseeis und Technik
NUR WER SICH NEUEM ÖFFNET,
ERREICHT DEN KONSUMENTEN.
5000 Casio-Terminals für Dachser.............................. 46
Inmould Transponder für Behälter............................. 47
News..................................................................... 48
Inserentenverzeichnis............................................. 54
Bezugsquellen........................................................ 55
fröschelogistik/Impressum....................................... 56
Messen und Veranstaltungen
TD-Fachtagung und Leitlinie Lebensmittelhygiene.............10
Vorbericht Transfairlog..................................................20
Lebensmittelsymposium Schmitz Cargobull.......................26
Die Messe für Ihren Erfolg an der Kühltheke
Vorschau
Kältetechnik und Kühlmöbel
Kälteanlage für Lager der EGV Unna AG............................12
Kühlhausbau und -betrieb
Forschung für Kühlung aus Solarenergie...........................14
Früchte- und Gemüselager in Namibia..............................18
Kühllagerung in der Heide..............................................38
Inhalt
34
Innovation,
Inspiration
und Impulse
für den
teuersten
Platz
am POS.
Transport und Logistik
Business Intelligence bei Klink.......................................16
50 Frischetransporter für Lindemann...............................19
Firmen auf der Transfairlog............................................21
Milchtransport mit Transportmanagement.........................28
Nagel baut in Sachsen-Anhalt.........................................32
Lebensmitteltechnik und Produktion
Thüringer Distributionslager von Havi............................. 44
Qualität und Hygiene
Neuer Froster und MAP-Prüfer.........................................31
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Version 2 des IFS Logistics.............................................36
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Aggregat für Transporter-Langversionen...........................42
Die nächste frischelogistik erscheint
Was dürfen Sie von einer Messe erwarten, die fokussierter
und kompakter ist als jemals zuvor? Nicht weniger als die
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Lager- und Regaltechnik
Internationale Fachmessen für Molkereiprodukte,
Tiefkühlkost, Speiseeis, Technik, Fleisch und Wurst
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VDKL-Jahrestagung
Hogatec, Essen
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ist der 06.07.2012
Düsseldorf, 23.–25. September 2012
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Inhalt
NEWS
Branchengrößen gewähren Einblicke
Am 23. und 24. Oktober 2012 laden VDKL
und dti (Deutsches Tiefkühlinstitut) zum
8. KÄLTEFORUM. Im Sheraton-Hotel Offenbach werden die Teilnehmer von Branchenkennern über aktuelle Entwicklungen informiert. Besonders spannend
versprechen in diesem Jahr die Besichtigungen zu werden.
Zwei Branchengrößen – Linde Material Handling und die
Transthermos GmbH – öffnen ihre Pforten und gewähren den
KÄLTEFORUM-Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen.
Linde Material Handling mit Hauptsitz
in Aschaffenburg zählt zu den weltweit
führenden Herstellern von Gabelstaplern, Lagertechnikgeräten und Hydrostatik-Antrieben, die auch in LindeStaplern zum Einsatz kommen. Das Unternehmen ist Teil der
KION Group, die in Europa Marktführer für Flurförderzeuge ist
und weltweit an zweiter Stelle steht. Linde Material Handling
beschäftigt weltweit ca. 12 500 Mitarbeiter und erzielte 2010
einen Jahresumsatz von ca. 2,25 Mrd. Euro.
Im Werk II in Aschaffenburg-Nilkheim, das beim KÄLTEFORUM
2012 besichtigt wird, werden Diesel- und Treibgas-Stapler von
1,2–4,5 t Tragfähigkeit und Elektro-Stapler von 1,0–2,5 t Tragfähigkeit produziert. Die überbaute Fläche des Standortes beträgt 113 000 m2.
Größter Stand auf der InterCool 2012
»Marktführender Logistik-Komplettanbieter im Tiefkühlmarkt«
nennt sich das Unternehmen der MUK Gruppe heute und bietet
seinen Kunden temperaturgeführte Dienstleistungen im Bereich
bis zu maximal -27 °C an. Am Besichtigungs-Standort Flörsheim
werden Lagerung, Kommissionierung, Transport, Warenumschlag und Feinverteilung angeboten. Außerdem dient die Niederlassung als Gateway für internationale Warenströme.
Innerhalb des europäischen Transportnetzes werden pro Jahr
mehr als 3 Mio. Paletten mit einem Gesamtgewicht von 1,1 Mio. t
befördert. In Deutschland stehen außerdem 100 000 Paletten
Lagerplatz zur Verfügung. Insgesamt erwirtschaften die rund
610 Mitarbeiter einen Jahresumsatz von 127 Mio. Euro.
Dienstleistungen präsentieren. Diese reichen von den klassischen Speditions- und
Lager-Tätigkeiten über den Kühlhausbau
bis hin zu Spezial-Themen wie LED-Technik
oder Luftentfeuchtung.
VDKL-Geschäftsführer Jan Peilnsteiner
freut sich über die bunte Mischung der
Mitaussteller: »Der VDKL vertritt die temperaturgeführte Logistik-Branche in ih-
Neue ABK vor Verabschiedung
Einstieg in den IFS Logistics – Version II
4
Noch sind es vier Monate, bis die Fachmesse InterCool 2012 vom 23.–25. September ihre Tore öffnet, aber schon jetzt wirft
die Messe ihre Schatten voraus. Besonders beeindruckend: »Der Schatten« des
VDKL-Gemeinschaftsstandes. Mit insgesamt 18 Ausstellern gehört er zu den ganz
Großen auf der Messe. Auf fast 270 m2 werden die VDKL-Mitglieder ihre Produkte und
rer ganzen Vielfalt. Auf unserem Gemeinschaftsstand werden Messe-Besucher
genau das erleben können. Herzlich einladen möchte ich schon jetzt zu unserer
Tiefkühl-Party: Gemeinsam mit tk-report und Deutschem Tiefkühlinstitut werden wir am Sonntag, den 23. September
an unseren Ständen ein wenig feiern und
freuen uns, wenn Sie vorbei kommen!«
Einladungen zum KÄLTEFORUM erhalten alle Mitglieder von
VDKL und dti. Interessierte Nicht-Mitglieder wenden sich an
[email protected].
Mit dem Ziel, Deutschland mit einem flächendeckenden Tiefkühldistributionsnetz höchster Qualität auszustatten, erfolgte 1950 die Gründung der Transthermos GmbH.
Ab Juli 2012 gilt die zweite Version des
International Featured Standard (IFS) Logistics – höchste Zeit also, sich ausführlich über das Thema zu informieren. Gut
40 Teilnehmer des VDKL-Seminars haben
das am 9. Mai in Münster bereits getan.
Sie trafen sich im Mövenpick-Hotel und
erfuhren die wesentlichen Inhalte rund
um den aktuellen Standard zum IFS Logistics II, seiner Umsetzung und die damit verbundenen Herausforderungen. Jan
Peilnsteiner, Geschäftsführer des VDKL:
»In unserer komplexen Branche werden
Zertifizierungen von Kunden zunehmend
geschätzt: Sie garantieren hohe Standards und schaffen so eine gewisse Vergleichbarkeit. Als Spitzenverband der
NEWS
Branche ist es uns wichtig, unsere Mitglieder auch in diesem Thema mit Inhalten und Tipps für die Praxis zu unter-
stützen.« Für alle, die am Seminar nicht
teilnehmen konnten, erarbeitet der VDKL
einen Leitfaden zum IFS Logistics II.
Die Abkürzung ABK steht für »Allgemeine Geschäftsbedingungen der Kühlhäuser«, auf deren Grundlage die meisten Kühlhäuser ihre Geschäftsbeziehungen managen. Die ABK werden
durch den VDKL betreut und regelmäßig aktualisiert. Um die Geschäftsbedingungen der aktuellen Rechtslage anzupassen, kamen kürzlich in
Hamburg Branchenvertreter zum Treffen der Arbeitsgruppe ABK zusammen. Als Ergebnis berücksichtigen diese künftig beispielsweise die
»Konfektionierung von Lebensmitteln«. Auch
Änderungen des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) und eine gesetzlich vorgeschriebene Informationspflicht der Veterinärbehörden werden einbezogen. Zur Zeit wird die
aktualisierte Version der ABK durch das Bundeskartellamt überprüft. Sobald sie freigegeben ist,
werden sie allen VDKL-Mitgliedern für den Geschäftsverkehr mit ihren Kunden zur Verfügung
gestellt. Nicht-Mitglieder können die ABK gegen
eine Lizenzgebühr nutzen.
Wir informieren Sie gerne:
Der Verband Deutscher Kühlhäuser und
Kühllogistikunternehmen e. V. (VDKL) ist
ein Zusammenschluss von Unternehmen,
die im Bereich temperaturgeführter Lagerung, Distribution und Logistik tätig
sind (Logistikdienstleister, Industrie,
Handel, Zulieferer).
Der VDKL vertritt ca. 85% aller gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland.
Pützchens Chaussee 199
53229 Bonn
Tel. (02 28) 2 01 66-0
Fax (02 28) 2 01 66-11
[email protected]
www.vdkl.de
5
Lager- und Regaltechnik
Quantensprung gemeistert
Inhalt
Salomon Automation hat als Generalunternehmer Logistik die größte
Investition in der Geschichte der Schweizer Pistor AG realisiert.
D
ie Pistor wurde 1916 als Einkaufsgenossenschaft der Bäcker-Konditoren
der Schweiz gegründet und ist auch heute noch eine echte Genossenschaft. Die
Pistor AG ist das schweizweit führende Handelsunternehmen für die BäckerKonditor-Confiseur-Branche und einziger
unabhängiger Großhändler im Gastronomiesektor. Pistor-Kunden profitieren von
einem umfassenden und spezialisierten
Warensortiment für die Bereiche Backstube, Küche, Café, Restaurant, Kiosk und
Laden. Zu den individuellen Dienstleistungen gehören die kombinierte Lieferung von Frisch-, Tiefkühlprodukten und
Hartwaren, Finanzdienstleistungen wie
Bestell- und Kontierungshilfen, modernste Informatik sowie vielseitige verkaufsunterstützende Maßnahmen.
Aufgrund der Wachstumsstrategie des Unternehmens und dem Anspruch, in allen
Bereichen stets der Beste zu sein, stieß
Pistor an die Grenzen ihrer Leistungskapazitäten. Es wurde Zeit für einen neuen, großen Schritt – so entschloss man
sich für die größte Investition in der gesamten Unternehmensgeschichte: Den
Neubau eines hochmodernen Warenumschlagszentrums (»WUZ West«) mit einer
Passerelle als Verbindung zum bestehenden Kleinkolli-Lager.
Ein Quantensprung, der die Kompetenz
eines soliden Partners erforderte. So entschied sich Pistor erneut für die Zusammenarbeit mit Salomon Automation, die
als Generalunternehmer Logistik das gesamte Projekt umfassend betreute.
»Hightech-Warenumschlagsmaschine«
für eine gesicherte Zukunft
Das langfristige Ziel der Pistor AG lautet
»Vollsortiment«, so soll das neue Warenumschlagszentrum in Rothenburg nahe
Luzern Kommissionierprozesse und damit
die Warenversorgung optimieren, Durchlaufzeiten sowie variable Kosten senken,
ergonomische Arbeitsplätze schaffen und
zukünftige Ausbauetappen sicherstellen.
Von großer Bedeutung war dabei die volle Integration des bestehenden Kleinkolli-Lagers – und das natürlich im laufenden Betrieb.
Eine besondere Herausforderung stellten
der strenge Zeitplan, vor allem aber das
Über 8000 verschiedene Artikel werden automatisch im neuen
Pistor-Hochregallager nach Bedarfshäufigkeit eingelagert.
Lager- und Regaltechnik
hohe Investitionsrisiko aufgrund zahlreicher technischer Innovationen dar. Auf
einer Grundfläche von 6700 Quadratmetern wurde in nur zwei Jahren Bauzeit ein
Größenvolumen von über 300 Einfamilienhäusern verbaut. Die 18 tonnenschweren Regalbediengeräte mit einer Länge
von bis zu 24 Metern wurden vom größten Mobilkran der Schweiz in einem regelrechten Hochseilakt über das Dach an
ihre Position eingeführt. Um nur einige
bauliche Highlights zu nennen.
Und das Beste daran: Zukünftige Erweiterungen der Lagerkapazität sind ohne große Einschränkungen im Alltagsbetrieb jederzeit möglich.
Qualität am laufenden Band
Wareneingang, Waren prüfen, einlagern,
kommissionieren, verdichten, bereit machen für den Transport zum Kunden, in den
LKW verladen, die bestellte Ware auf Rollbehältern beim Kunden an den gewünschten Ort stellen und einen schönen Tag
wünschen. Reibungslose Qualität am laufenden Band: Klingt einfach – doch dahinter steckt ein ausgeklügeltes System.
An den Umpackplätzen bestücken die
Mitarbeiter die Tablare mit Ware, die
eingelagert werden soll.
Die über 8000 verschiedenen Artikel werden automatisch im Hochregallager nach
Bedarfshäufigkeit eingelagert und dynamisch an der Kommissionierfront,
dem pulsierenden Herzstück der Anlage, bereitgestellt. Die Vielfalt und unterschiedlichen Größen der Pistor Artikel erforderten dabei ein besonders
flexibles Kommissioniersystem. So wurde das Hochregallager sowohl für Paletten, Kleinbehälter und Tablare dynamisch
konzipiert. Auch die unterschiedlichen
Ansprüche des Sortiments wurden dabei
berücksichtigt – werden doch die Waren
je nach Temperaturempfindlichkeit gelagert.
In acht hell beleuchteten Kommissioniertunneln im Hochregallager wird die Ware
nach dem Prinzip »vom Schweren zum
Leichten« auf Rollbehältern kommissioniert. Vom Lagerverwaltungssystem Wamas vorab exakt berechnet und mit der
Tourenplanung vom nächsten Tag abgeglichen können pro Kommissionier-Fahrzeug
insgesamt zwölf verschiedene Kundenbestellungen gleichzeitig kommissioniert
werden. Die Entnahmehilfe (Schubladensystem) unterstützt die Mitarbeiter dabei
ergonomisch zu arbeiten. So entstehen in
der Kommissionierung Spitzenleistungen
von über 400 Tonnen pro Tag.
In der Verdichtungszone treffen zeitgleich über die Passerelle die erforderlichen Artikel aus dem gegenüberliegenden Kleinkolli-Lager ein.
Vollautomatisch gewickelt geht es über
die Fördertechnik in Richtung Warenausgang. Doch nicht nur im Hochregallager werden die Waren temperaturbezogen gelagert – auch die Pistor-LKW
ermöglichen mittels drei unterschiedlicher Temperaturzonen eine sortimentsübergreifende Lieferung für Trocken-,
Frische- und Tiefkühlwaren.
Kundenorientierung aus einem Guss
Der große Vorteil gegenüber der Vergangenheit liegt darin, dass Wamas all die
verschiedenen Systeme der Pistor in der
leistungsstarken Anlage aus einem Guss
6
frischelogistik 03|2012
Auf Rollbehältern kommissioniert geht es an
die Kunden der Einkaufsgenossenschaft der
Schweizer Bäcker-Konditoren.
organisiert. Das Lagerverwaltungssystem verbindet die eigentliche Lagerverwaltung mit der Software der Geschäftsprozesse inklusive Auftragsabwicklung,
zudem mit der Tourenplanung der Distribution bis hin zur Fakturierung.
Eine weitere Neuerung stellt die durchgängige Bruchfunktion dar – Bruch wird
in jedem Fall automatisch nachverplant
und kommissioniert.
Neben der Funktion als Generalunternehmer für die gesamten Logistikgewerke lieferte Salomon Automation natürlich das
hauseigene Wamas Lagerverwaltungs- sowie Materialflusssystem und die Steuerungstechnik. Als besonderes Highlight
wurde ein innovatives Sicherheitskonzept
mit einer Sicherheits-SPS über alle Anlagen hinweg das erste Mal in Einsatz gebracht.
◄
Das neue
Warenumschlagszentrum von
Pistor mit der Passarelle,
die den Neubau mit dem
Kleinkolli-Lager verbindet.
Verpackung und Kennzeichnung
Stoßfest auch im Tiefkalten
Inhalt
Palettenboxen aus hochdichtem Polyethylen HPDE sind hoch belastbar,
dabei hygienisch und äußerst langlebig.
D
er Weg der Produkte zum Kunden ist ein
nicht zu unterschätzender Faktor einer
Produktions- oder Versandkette, schließlich verlässt die Ware damit den Bereich,
in dem der Hersteller noch Zugriff darauf
hat. Umso wichtiger ist es, dafür Sorge zu
tragen, dass die Produkte wohlbehalten
ihr Ziel erreichen. Ein wichtiges Element
ist dabei die Wahl des richtigen Behälters.
Eine Lösung sind Kunststoff-Palettenboxen,
die in fast jedem Gewerbe, in dem Material transportiert oder gelagert werden muss,
eingesetzt werden können. Insbesondere in
der Lebensmittelbranche, in der hohe Anforderungen an die Hygiene gestellt werden, empfehlen sich Materialien, die sich
problemlos gründlich reinigen lassen. Der
israelische Anbieter Dolav setzt hierbei auf
hochdichtes Polyethylen (HPDE). Dem Unternehmen mit deutscher Niederlassung in
Nützen bei Hamburg ist es gelungen, dank
seines Fertigungsverfahrens Behälter zu
entwickeln, die trotz eines geringen Eigengewichts je nach Typ mit 700 Kilo belastet
werden können. Selbst Gewichte von über
einer Tonne im Hochregal stellten kein Problem dar, ergänzt Dolav. Die außerordentliche Qualität des Werkstoffs sei auch vom
TÜV Nord bestätigt worden, so der Hersteller. Im Vergleichstest mit sechs Anbietern habe das Material hinsichtlich Abrieb,
Schlagzähigkeit und Zeitstandbiegeverhalten am besten abgeschnitten.
Hygienisch einwandfrei
Hochdichtes Polyethylen gewährleistet
auch bei niedrigen Temperaturen von bis
zu – 40 °C hohe Festigkeit, so dass starke
Temperaturschwankungen keine Auswirkung auf die Boxen haben. Der Werkstoff
von Dolav verfügt dabei nach Angaben der
Israelis mit einem Wert zwischen eins und
drei über einen deutlich geringeren MFI
Ob Fisch…
8
(Melt Flow Index/Schmelzflussindex) als
das Rohmaterial anderer Anbieter. Die Verarbeitung sei daher extrem aufwendig, da
das Material einerseits mit hohem Druck
durch die Maschine gepresst und andererseits speziell chemisch behandelt werden
muss, um für den Spritzguss eingesetzt
werden zu können. Das lohnt sich jedoch:
Der niedrige MFI ist die Voraussetzung für
langkettige chemische Verbindungen, die
wiederum außerordentlich hohe Stoßfestigkeit gerade in niedrigen Temperaturbereichen gewährleisten, in denen anderes
Material schnell spröde wird.
Damit eignen sich die Boxen aus HPDE nicht
nur hervorragend für die Beförderung von
leicht verderblichen Lebensmitteln wie
Fisch und Fleisch, auch Tiefkühlware kann
problemlos gelagert und transportiert werden. In der Obst- und Gemüsebranche haben sich laut Dolav die Behälter, die für den
Transport von Lebensmitteln nach europäischen und amerikanischen Normen sowie
für den Transport von Gefahrgütern zertifiziert sind, ebenfalls bewährt, da das glatte
Material optimalen Schutz für die empfindlichen Lebensmittel bietet. Darüber hinaus ist es resistent gegenüber UV-Strahlen,
Säuren und Laugen.
Flexibel und hoch belastbar
Neben der Lebensmittelindustrie eignen
sich die HPDE-Palettenboxen nach Angaben des Herstellers auch für den Einsatz in
der Schwerindustrie – bei Bedarf mit einer
entsprechenden Stahlverstärkung. Zahlreiche Optionen ermöglichen Lösungen für
die individuellen Anforderungen der Anwender. So lassen sich durch Schneid- und
Schweißverfahren nahezu alle denkbaren Höhen und Grundmaße fertigen, wobei jeweils geschlossene oder perforierte
Wände umgesetzt werden können. Integrierte Kufen ermöglichen den Einsatz auf
Förderbändern, erleichtern aber auch das
Entleeren und die Handhabung mit dem
Gabelstapler oder dem Drehkranzstapler. Integriert heißt in diesem Zusammenhang, dass Box und Kufen gemeinsam in
einem Stück gespritzt werden.
Durch eine ineinandergreifende Fußkonstruktion mit Anti-Rutsch-Positionierungsstutzen und Mulden können laut Do-
„Man müsste mit Kälte
heizen können. Und
damit richtig sparen.“
Klaus Tadajewski, DAIKIN Gewerbekälte-Spezialist
lav bis zu zehn Boxen sicher übereinander
gestapelt werden, wobei eine Auflast auf
der untersten Box von bis zu 5000 Kilo
erreicht werden darf. Da bei dieser Stapelung die Ecken und nicht die Kanten
der Box aufeinander liegen, können auch
Schüttgüter angehäuft werden. Zudem
können die Boxen je nach Anforderung
mit Klappen, Rädern, Deckeln und Abflussventilen ausgestattet werden.
Farbvielfalt gewährleistet
Wiedererkennbarkeit
Von Vorteil in der Logistikkette kann auch
die hohe Auswahl bei den Farben sein. Dolav hat die Boxen nicht nur in sieben Standardfarben im Programm, sondern kann
sogar zweifarbige Varianten anbieten. Ab
einer gewissen Auflagenzahl können die
Boxen auch individuell in den jeweiligen
Kundenfarben eingefärbt werden. Mehrwegboxen lassen sich somit beispielsweise auch in großen Logistikzentren sofort
zuordnen. Darüber hinaus stehen Heißprägung oder Prägedruck zur weiteren Individualisierung zur Verfügung. Auch der Einsatz von RFID-Transpondern sei möglich.
Nachhaltigkeit eingebaut
Dank des robusten Materials könne die
Lebensdauer einer solchen Box je nach
Anwendung bis zu 20 Jahre betragen, so
Dolav. Auf sämtliche Produkte gewährt
das Unternehmen zehn Jahre Garantie
und bietet einen Vor-Ort-Reparaturservice an, mit dem Schadstellen lebensmittelecht ausgebessert werden. Boxen, die
sich nicht mehr reparieren lassen, können
an spezialisierte Recyclingfirmen weitervermittelt werden, die die Boxen entsprechend ihres Gewichts aufkaufen, sortenrein zermahlen und den Kunststoff der
Wiederverwertung zuführen.
◄
… oder Gemüse: HPDE-Palettenboxen
überzeugen durch Hygiene und
Temperaturfestigkeit.
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Messen und Veranstaltungen
Hilfe im Hygiene-Dschungel
Inhalt
Am Vortag ihrer Jahreshauptversammlung stellte Transfrigoroute Deutschland auf einer Fachtagung
die gemeinsam mit dem BGL erstellte Leitlinie »Gute Hygienepraxis beim Lebensmitteltransport«
vor. Ein wichtiges Thema, wie man schon am restlos gefüllten Vortragssaal sehen konnte.
H
ygienevorschriften sollten klare Anweisungen geben. Immerhin geht es
um die Gesundheit. Schon hier, bei eigentlich grundlegenden Dingen, ist es
im Lebensmittelbereich ein wenig komplizierter: Klartext sucht man in Gesetzen und Verordnungen meist vergeblich, das Recht arbeitet mit Zielvorgaben
und eher allgemeinen Formulierungen,
verstreut über verschiedene Fundstellen. Und selbstverständlich geht es bei
der Lebensmittelhygiene in Deutschland einerseits um die Gesundheit, aber
es geht auch um Ekel. Und den kennt
die EU nicht. Alles klar? Nein, natürlich
nicht. Deswegen haben Transfrigoroute
Deutschland und der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung
(BGL) eine Leitlinie »Gute Hygienepraxis
beim Lebensmitteltransport« erarbeitet,
die hier helfen soll. Ein Kraftakt, der auf
einer Fachtagung zum Thema Lebensmittelhygiene in der Transportlogistik in Offenbach Ende April vorgestellt wurde. Mit
äußerst positiver Resonanz.
Höherer Konkretisierungsgrad
Sechs Din A4-Seiten umfasst in der neuen Leitlinie die tabellarische Übersicht
über die wichtigsten transportrelevanten Rechtsvorschriften des Lebensmittelrechts. Diese zu einer praxistaugli-
chen Übersicht zusammengetragen und
ausgewertet zu haben, ist für sich schon
ein wesentlicher Verdienst des Werks. Ursula Roski, die beim BGL die Erstellung
der Leitlinie koordiniert hat, erklärte die
zweite große Leistung: Sie ist in Abstimmung mit den Behörden erarbeitet worden und setzt damit eine Ermächtigung
aus der europäischen Hygiene-Verordnung 852/2004 um. Darin heißt es, dass
die Verbreitung und die Anwendung sowohl von einzelstaatlichen als auch von
gemeinschaftlichen Leitlinien für eine
gute Hygienepraxis gefördert werden. Explizit ist die Lebensmittelwirtschaft genannt als zuständig für die Entwicklung
solcher Leitlinien. Denn das ist die positive Seite von so mancher schwammiger Formulierung im Hygienerecht: Es ist
vom Gesetzgeber mit Absicht Raum gelassen worden für eine praxisnahe Auslegung je nach Bereich. Alexander Brecht
vom Hessischen Ministerium für Umwelt,
Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz verwies auf der Veranstaltung in
Offenbach auf das Gutachten des Präsidenten des Bundesrechnungshofs zur Organisation des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, das im Oktober 2011
vorgestellt wurde und eine Reaktion der
Politik auf die Dioxin- und auch die EHECKrise in diesem Jahr war. In dem Gut-
Diskutierten in Offenbach die von Transfrigoroute Deutschland und dem BGL herausgegebenen
Hygiene-Leitlinien: Martin Müller, Ursula Roski, Alexander Becht und Hubertus Kobernuss (von links).
10
Messen und Veranstaltungen
achten heißt es, dass Leitlinien gerade für kleine und mittlere Unternehmen
eine sichere Orientierung beim Vollzug
des Lebensmittelrechts bieten sollen.
Dies setze voraus, dass sie einen höheren
Konkretisierungsgrad aufweisen als das
»zwingende« Lebensmittelrecht, zitierte
Brecht, stellvertretender Abteilungsleiter
der Verbraucherschutzabteilung des Hessischen Ministeriums. Was letztlich aus
dem Gutachten tatsächlich an Änderungen resultiert, sei noch nicht abzusehen.
Trotzdem hatte Brecht einen Ratschlag
an die anwesenden Lebensmittellogistiker, um auch für zukünftige Anpassungen
des Rechts gewappnet zu sein: »Leben Sie
einfach Ihre Leitlinie!«
In der Erfahrung von Roski ist es notwendig, dass gerade die Logistikbranche ihre
Interessen artikuliert, da Behörden den
gewerblichen Transport leicht übersehen
würden und bei Transport nur an Werkverkehre denken. Zwischen den Stühlen
»Herstellung« und »Handel« sitzt dann
der Spediteur und merkt schmerzlich,
dass die Regelungen an seinem Alltag
vorbeigehen. Die Fachfrau vom BGL bekam beim Erstellen der Leitlinie auch einen weiteren Faktor zu spüren, der die Lebensmittelhygiene in Deutschland noch
ein wenig komplizierter macht: Die Lebensmittelüberwachung ist Ländersache,
um die nötige Verbindlichkeit des Schriftstücks zu erreichen mussten die Einwände und Stellungnahmen von 16 Bundesländern koordiniert werden. »Es war eine
ganze Menge Arbeit«, fasste Roski zusammen und gab zu, sie sei manchmal nah
dran gewesen, die Flinte ins Korn zu werden. Hat sie aber nicht, und das Ergebnis wurde von allen Referenten in Offenbach gelobt. 50 Seiten Erläuterungen und
50 Seiten Checklisten für konkrete Einsatzgebiete addieren sich zu insgesamt
100 Seiten geballtem Praxiswissen für
den Lebensmittellogistiker. Die Publikation kann zum Preis von 21,29 Euro beim
BGL bestellt werden.
Konkrete Fragen, klare Aussagen
Roski schilderte bei der Vorstellung der
Hygiene-Leitlinie anhand verschiedener
frischelogistik 03|2012
Beispiele, warum eine solche Handlungsempfehlung so wertvoll ist. Die Vorschriften, die Temperaturaufzeichnungspflichten und die dafür nötigen Geräte regeln,
seien beispielsweise in drei Quellen zu
finden, für den nationalen, den europäischen und den internationalen Bereich.
Im Bereich der Silo- und Tankreinigung
gebe es unklare Rechtsbegriffe wie »angemessene Reinigung«. Diese haben die
Autoren versucht, in der Leitlinie zu erläutern. Ebenso beschäftigt das Werk
sich mit der Frage, wofür der Transporteur überhaupt zuständig ist. Die Verantwortung für die Lebensmittelsicherheit in
der Kühlkette soll so zwischen den Akteuren abgegrenzt werden. Nach dem im
Handelsgesetzbuch geregelten Frachtrecht ist der Frachtführer für das Gut vom
Zeitpunkt der Übernahme bis zum Zeitpunkt der Ablieferung verantwortlich.
Was die Beteiligten bei Übernahme und
Ablieferung für Aufgaben haben, schildert die Leitlinie. Auch die Frage, ob und
in welchem Fall ein HACCP-Konzept nötig ist und wie Reinigung und Desinfektion zu handhaben sind, behandelt das
Werk. »Wir haben bei den Behörden immer wieder festgestellt, dass es da ein
sehr starres Denken gibt und der gewerbliche Transport nicht die Beachtung findet, die er finden sollte«, so das Fazit von
Roski. Man hoffe, dass auch durch diese
Leitlinie der Gesamtzusammenhang besser ersichtlich wird, in dem die Spediteure arbeiten.
Die neue Leitlinie »Gute Hygienepraxis
beim Lebensmitteltransport«.
frischelogistik 03|2012
Im Blick der Überwachung
Auf der Veranstaltung in Offenbach schilderte Martin Müller als Vorsitzender des
Bundesverbands der Lebensmittelkontrolleure den Blick der Überwachung auf
den Transportsektor. So sei nach dem
Gammelfleischskandal ab dem bundesweiten Überwachungsplan 2006 jedes
Jahr ein Schwerpunkt der Lebensmittelkontrolle im Bereich Kühltransporte gewesen. Die jeweiligen Ergebnisse sind in
den Jahresberichten der amtlichen Lebensmittelüberwachung zu finden, im Oktober kommt der entsprechende Bericht
für das Jahr 2011 heraus. Müllers allgemeine Zusammenfassung der Kontrollen
war ermutigend: »Wir finden immer im
Gros vorbildliche Fahrzeuge, die Ihre Leitlinien schon erfüllt haben – ohne dass da
ein Wort drüber verloren ist«, sprach er
so manchem Lebensmittellogistiker aus
der Seele. Die nun vorgestellte Leitlinie
nannte er »unheimlich gut«, verwies aber
auf ein Goethe-Zitat: »Es ist nicht genug
zu wollen – man muss es auch tun.« Wie
auch Roski betonte Müller, dass die Leitlinie als Verdeutlichung der gesetzlichen
Regelungen zur Hygiene nicht erfüllt werden kann, sondern erfüllt werden muss.
»Es sind aber alles Mindeststandards –
Sie können Sie übererfüllen, Sie können
sie anders erfüllen.«
Müller relativierte auch den Eindruck,
der Lebensmittellogistiker sei erst seit
der Einordnung als »Lebensmittelunternehmer« nach der EU-Basisverordnung
178/2002 in die Pflicht genommen. Eine
Verantwortung habe es für den Transporteur entsprechender Güter schon immer
gegeben, in der »Sandwichfunktion« zwischen Verlader und Empfänger. Prinzipiell
könne jetzt auch so etwas wie der für Restaurants diskutierte »Lebensmittel-Smiley« auf Logistiker zukommen. Mit ihm
soll das Abschneiden bei Hygiene-Prüfungen des Betriebs sofort für den Kunden ersichtlich sein. »Das kommt dann als Wechselschnauze an den LKW«, kündigte Müller
für die Kühlspeditionen scherzhaft an.
Dramatische Veränderungen
am Horizont
Etwas drastischer klangen in Offenbach, sicher berufsbedingt, die Worte des Rechtsanwalts Rochus Wallau von der auf Lebensmittelrecht spezialisierten Kanzlei Krell,
Weyland, Grube in Gummersbach. »Das Lebensmittelrecht steht vor dramatischen
Veränderungen«, warnte er, hier werde es
den ersten Bereich geben, der Verwaltung
durch Information umsetzt. »Das wird Sie
alle betreffen!«, meinte er mit Blick auf
das am 1. September in Kraft tretende Verbraucher-Informations-Gesetz. Ab einem
zu erwartenden Bußgeld von 350 Euro in
Ordnungswidrigkeiten-Verfahren
seien
Behörden danach verpflichtet, einen bei
Kontrollen festgestellten Verstoß zu veröffentlichen. »Das finden Sie im Internet«,
machte Wallau klar und riet sich darauf
einzustellen – auch wenn die entsprechende Rechtsgrundlage juristisch noch
stark umstritten und nach seiner Meinung
in wichtigen Teilen verfassungswidrig sei.
Immerhin: Auch der Rechtsexperte befand
die Leitlinie von Transfrigoroute und BGL
»beispielgebend«.
In verschiedenen Fallbeispielen ging Wallau auf verbreitete Fragen im Umfeld von
Lebensmitteltransporten ein. So zum Beispiel auch auf die, ebenfalls in der Leitlinie behandelte, knifflige Frage des gleichzeitigen Transports von Lebensmitteln
und zu »Abfall« gewordenen Lebensmitteln. Hier war sich Wallau ausnahmsweise
mal einig mit dem Lebensmittelkontrolleur Müller: Es komme auch die Transportumstände an. »Ein Lebensmittel, dessen
Verbrauchsdatum durch ist, muss nicht
zwingend eine nachteilige Beeinträchtigung sein«, sagte Müller. Roski äußerte zu dem Thema eine klare Vermutung:
»Meines Erachtens nach hat der Gesetzgeber diese spezifischen Schwierigkeiten
des Transportlogistikers nicht beachtet!«
Der Transfrigoroute-Vorsitzende Hubertus Kobernuss zeigte sich am Schluss
der Fachtagung sehr zufrieden mit der
Resonanz der Teilnehmer und kündigte
eine erneute Veranstaltung zu dem Thema in absehbarer Zeit an. »Uns ist allen
klar, dass es eine durchgängige Verantwortung gibt«, betonte er, derjenige der
einen Transport ausschreibt dürfe sich
nicht blind drauf verlassen, dass die Vorgaben, die er in die Ausschreibung aufgenommen hat, auch in der Kalkulation
abgebildet sind, warnte der Uelzener Spediteur. Er verwies auf das Motto Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Kobernuss
sieht in der Leitlinie und auch der Fachtagung eine klare Botschaft der Lebensmittellogistiker: »Das Gewerbe ist sich
seiner Verantwortung bewusst. Es hat bereits ein hohes Niveau. Und es ist offen
für Neuerungen.« (ms)
◄
Einen Bericht...
...von der Jahreshauptversammlung der
Transfrigoroute Deutschland lesen Sie in
frischelogistik 4/2012.
11
Kältetechnik und Kühlmöbel
Kleine Schrauben,
große Wirkung
Kältetechnik und Kühlmöbel
Inhalt
Verdunstungskühlturm.
Eine von der KB Kälteberatung geplante und von der Firma Kälte-Klima-Peters GmbH aus Meerbusch
gebaute Kälteanlage hilft Energie zu sparen bei Lebensmittelkühlung. Sie versorgt hocheffizient und
sicher 10 066 Quadratmeter Lagerfläche der EGV Unna AG.
D
ie zur EGV Group gehörende EGV Unna
AG weiß als Logistik-Dienstleister im
Bereich Food um die Wichtigkeit einer
verlässlichen Kühlkette. Als erster in der
Branche entwickelte die EGV bereits 1995
ein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem für den Lebensmittel-Großhandel. Alle temperaturgeführten Räume und
sämtliche Kühlkammern in den LKW sind
mit einem Kühlüberwachungssystem ausgestattet, entsprechend HACCP-Verordnung. Gerade im Umgang mit verderblicher Ware bedarf es größter Sorgfalt. Ein
hoher Energieeinsatz ist folglich unvermeidlich. Am Beispiel der EGV Unna AG
lässt sich jedoch anschaulich zeigen, dass
ein hoher Energiebedarf nicht im Gegensatz zu umweltbewusstem Handeln stehen muss. Der Food-Dienstleisters legt
gesteigerten Wert auf die Nutzung regenerativer Energien. In Form von Solaranlagen zur Warmwasser-Aufbereitung und
Wärme-Rückgewinnung zwecks Heizungsversorgung, leistet die EGV Unna AG ihren
Beitrag zum Umweltschutz. Seit Juni 2011
ist zudem eine besonders effiziente Ammoniak-Kohlendioxid-Kaskaden Kälteanlage mit Solekreislauf in Betrieb. Die Realisierung übernahmen die Experten der KB
Kälteberatung GmbH aus Koblenz und der
Kälte-Klima Peters GmbH aus Meerbusch.
Erweiterung der Lagerkapazitäten
Es bestand Handlungsbedarf, als die Lagerkapazitäten der EGV Unna AG an ihre
Grenzen stießen. Das bestehende Flächenangebot musste erweitert werden,
um dem Wachstumskurs des Unternehmens folgen zu können. Angebaut wurden ein 1275 Quadratmeter großes Kommissionierlager sowie ein großes und ein
kleines Tiefkühllager mit 1635 Quadratmetern und 366 Quadratmetern. Um eine
optimale Kühlung der verderblichen Ware
auf den Flächen zu gewährleisten, sollte eine effiziente Kälteanlage zum Einsatz kommen.
12
Nach einem Statuscheck erarbeite Projektleiter Hanno Gräf, Geschäftsführer
der KB Kälteberatung GmbH, ein passgenaues Konzept zur Lebensmittelkühlung,
unter Berücksichtigung ökologischer
sowie ökonomischer Gesichtspunkte.
Schließlich folgte das Entscheidungsgremium der EGV Unna AG den Empfehlungen
des Experten und ersetzte im Rahmen der
Umbaumaßnahmen auch den Altbestand,
welcher nochmals 7074 Quadratmeter umfasst. »Die Entscheidung fiel auf eine Ammoniak-Sole Anlage im normalgekühlten
Lagerbereich und eine Kohlendioxid-Kaskaden Anlage für die tiefgekühlten Flächen«, berichtet Gräf. Eine überzeugende
Umweltbilanz sowie das Einsparpotential und die mögliche Einbeziehung staatlicher Fördermittel gaben den Ausschlag.
Verdichter
Das Expertenteam der Kälte-Klima-Peters
GmbH setzte die Kälteanlage stufenwei-
se in Gang. Im ersten Schritt die Kühlung
in den Sommermonaten, die komplette
Anlage des Bestands folgte im September 2011. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die bestmögliche Wirkkraft gelegt. Hierzu griff Gräf auf vier kleinere
Verdichter anstelle von zwei großen zurück. Beim Einsatz von zwei Schraubenverdichtern kann mittels Frequenzumformern ein energetisch ungünstiger
Teillastbereich von circa 20 Prozent des
Gesamtenergiebedarfs angefahren werden. Wenn hingegen vier kleinere Schraubenverdichter verwendet werden, von
denen einer mit einem Frequenzumformer ausgestattet ist, kann die Anlage
mit einer effizienteren Teillast bis circa
zehn Prozent der Gesamtleistung fahren,
was den Wirkungsgrad erheblich verbessert. Im Tiefkühlbereich finden ebenfalls
vier Hubkolbenverdichter Einsatz, um
den Teillastwirkungsgrad zu optimieren.
Durch den Frequenzumformer am ersten
NK-Verbund mit Economiser.
Verdichter ist eine Teillast von 13 Prozent
der Gesamtleistung möglich.
Economiser und Verflüssiger
Um die Leistungszahl der Kälteanlage weiter zu erhöhen, wurde den Schraubenverdichtern ein Economiser in Bauart eines
Mitteldrucksammlers mit Schwimmerventil
nachgeschaltet. Durch den direkten Wärmeaustausch arbeitet dieser Economiser thermodynamisch günstigster als ein Economiser mit Wärmetauscher, so der Experte.
In der Hochtemperaturstufe wurde anstelle eines Luftverflüssigers mit Verflüssigungstemperaturen von rund 45 °C
ein Verdunstungskühlturm eingesetzt.
Die maximale Verflüssigungstemperatur konnte so auf 30 °C gesenkt werden.
Bei einer Differenz von 15 °C ergibt sich
schließlich eine Energieeinsparung der
Antriebsleistung in der Spitze von rund
25 Prozent. Die zusätzlichen Brauchwasserkosten wurden durch eine neue Brunnenanlage minimiert – Abwassergebühren
fallen somit nur minimal an. Auf Seiten
der Verdichter wurden in dieser Variante kleinere Antriebsmotoren benötigt, so
relativierten sich die Anschaffungskosten
des Kühlturms und des Brunnens.
Intelligent Regeln und Steuern
Ein Hauptaugenmerk war die Regelung.
Hier hat man sich für auf eine Siemens
S7 SPS entschieden. Alle korrespondierenden Gewerke können somit im Einklang stehen und werden ständig online
überwacht. Durch den Einsatz einer vollvernetzten, individuellen Siemens SPS
Steuerung kann die Kälteerzeugung, Wasseraufbereitung und auch die Wärmeabgabe an die Heizungsanlage einheitlich
geregelt werden. Zwei große, über Internet bedienbare Touchpanel bieten auch
dem technisch nicht geschulten Personal
Die Hauptversorgungsleitungen
wurden über das Dach
verlegt, um das Tagesgeschäft
im Lager nicht zu
beeinträchtigen.
frischelogistik 03|2012
frischelogistik 03|2012
schnell einen Überblick über die Gesamtanlage. Energieverbräuche werden hier
ebenfalls dargestellt, so dass sofort eine
eventuelle Fehlfunktion auch hierdurch
ersichtlich wird.
Ökologie trifft Ökonomie
Resümierend halten die Koblenzer Planer
fest werden, dass sich die Investition in
die neue Kälteanlage in ökologischer und
ökonomischer Hinsicht auszahlt. Durch
den Einsatz natürlicher Kältemittel weist
die Anlage kein direktes Treibhaus- und
nur geringe Ozon-abbaupotentiale auf.
Auch die insgesamt erzielte Stromeinsparung von 35 Prozent kann sich sehen lassen. »Der Einsatz hat sich gelohnt«, betont Peters. Die Einbeziehung staatlicher
Fördermittel kann als ein weiteres Argument für eine Investition in innovative
Technologien angeführt werden. Das Projekt der EGV Unna AG ist zukunftsweisend
– Umwelt und Finanzen profitieren gleichermaßen.
◄
Normalgekühltes Lebensmittel-Lager der EGV Unna.
Anlagentechnische Details
Herkömmliche Sole Anlage
Neue Sole Anlage der EGV Unna AG
Lagerfläche
ca. 9850m2
10 350m2
Hochtemperaturstufe
(to= -11 °C; tc= +45 °C)
(to=-6 °C;tc= +30 °C)
Ammoniak
800 kg
800 kg
Schraubenverdichter
2 Stück
4 Stück
Luftgekühlter Verflüssiger
ca. 1000 kW
1000 kW
NK
(VL= -8 °C; RL= -3 °C)
(VL= -4 °C; RL= 0)
Solekreislauf
-8 °C
-4 °C
Kühler
34
36
Wasserverbrauch
0 m³/a
8000 m³/a
Stromverbrauch
100 %
75 %
TK
(to= -34; tc= -7)
(to= -30; tc= -4)
Kohlendioxid
300 kg
300 kg
Kolbenverdichter
2 Stück
4 Stück
Kaskadenkondensator
350 kW
Verflüssiger
Verdampfer
325 kW
9 Stück
9 Stück
13
Kühlhausbau und -betrieb
Inhalt
Kühlung vom Dach
Verpackung und Kennzeichnung
Mehr Platz für Käsepackungen
Kühlung aus Solarenergie – geht es nach der Firma Kramer, könnte das
eine neue Perspektive für den nachhaltigen Betrieb von Kühllagern
werden. In einem Forschungsverbund mit anderen Fachfirmen testen
die Badener die Idee.
Mit einer 15 Millionen Euro schweren Werkserweiterung reagiert der Käseabpacker
Frischpack auf sein kontinuierliches Wachstum. Es wurden neue Produktionsräume
errichtet, auch das bestehende Roh- und Fertigwarenlager vergrößerte das
bayrische Unternehmen..
B
D
ereits vor einigen Jahren reifte bei
vier Partnern die Idee heran, mit Sonnenkraft die notwendige Kälteenergie für
den Betrieb eines gekühlten Lagerraums
zu erzeugen – ohne Umwege. Heute sind
die Vier Mitglied eines Forschungsverbunds, der eine erste Versuchsanlage installiert hat.
Die vier Partner vereinen Spezialwissen
aus ihren jeweiligen Fachgebieten und sehen sich somit als Idealbesetzung für dieses Projekt: die Katholing Bauplan GmbH
als Architekturbüro, das Planungsbüro
Nürnberger Ingenieurgesellschaft mbH
als Spezialplaner für Anlagenbau und
Haustechnik, die Kälte Grohmann GmbH
& Co. KG als Fachfirma für Kälteanlagenbau und die Kramer GmbH als Spezialist
für Kühllager- und Gewerbebau. Zur wissenschaftlichen Betreuung haben die vier
Partner das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg hinzugezogen. Das Fraunhofer ISE verfügt über
umfassende Erfahrung und Marktkenntnisse im Bereich der solaren Kühlung.
Heiße Länder, frische Produkte
Zur Realisierung der Versuchsanlage für
ein mit Solarenergie gekühltes Kühllager wurde nun auf dem Dach von Kramer
in Umkirch bei Freiburg ein Fresnel-Solarkollektor installiert. Dieser Kollektor wird
War ein echter Blickfang auf der Anuga Foodtec:
Die Eis-Bar auf dem Gemeinschaftsstand von
Kramer, cool-it und ems.
von der Firma Industrial Solar GmbH in vom Bundesministerium für Bildung und
Freiburg-Hochdorf geliefert. Die Firma ist Forschung gefördert und vom Deutschen
auf die Entwicklung, Produktion und den Zentrum für Luft- und Raumfahrt als ProVertrieb solcher Solarkollektoren spezia- jektträger betreut.
lisiert.
Die Grundidee hinter dem Projekt: In Län- Zwei Sommer Probebetrieb
dern mit ausreichender Sonnenschein- Ab Juni wird es bei Kramer einen Kühldauer einerseits und einem Mangel an raum mit einem Volumen von 100 Kueigenen Primärenergievorkommen ande- bikmetern geben, der ausschließlich mit
rerseits sollen solche Anlagen den stei- Sonnenenergie gekühlt wird. Die Energie
genden Bedarf an Kühllagerkapazitä- wird von dem auf dem Dach errichteten
ten eines stark wachsenden Agrarsektors Fresnel-Kollektoren eingefangen und erdecken. Länder wie Tunesien oder Ma- hitzt Wasser auf rund 200 °C. Dieses heirokko erfüllen die klimatischen Voraus- ße Wasser treibt dann eine speziell hiersetzungen ideal und sind an dieser Tech- für gebaute Absorptionskältemaschine
nologie auch sehr interessiert, weiß der an, die den Kühlraum auf eine Temperatur
Forschungsverbund. Das Potential für so- um 0 °C kühlt. Gleichzeitig wird ein Källarthermisch generierte Prozesswärme sei tespeicher mit dieser Energie aufgeladen,
in diesen Ländern sehr hoch, da die Sum- um auch im Nachtbetrieb die Kühlung zu
me der durch konzentrierende Kollekto- gewährleisten.
ren nutzbaren Direktstrahlung bei 1900 Nach einem Probe- und Messbetrieb über
bis 2500 Kilowattstunden pro Quadratme- zwei Sommerperioden in Umkirch soll im
ter im Jahr liege.
nächsten Schritt eine Anlage in NordafriIm sonnigen Breisgau werden nun erst ein- ka gebaut werden, die den Anforderungen
mal in den Sommermonaten alle Kompo- der späteren Anwendung entspricht. ◄
nenten einzeln und deren Zusammenspiel
insgesamt getestet und die Ergebnisse wissenschaftlich ausgewertet. Im
Zufrieden mit Anuga Foodtec
Rahmen des Förderprogramms »Forschung für nachhaltige EntwicklunDas ganze Spektrum der Kühlung – unter diegen, KMU-innovativ – Verbundvorha- sem Motto schloss sich Kramer mit seinen langben Klimaschutz« wird dieses Projekt jährigen Partnern, dem Tür-Spezialisten cool it
ie Frischpack GmbH hat ihr Werk umfassend erweitert. Auf einer Gesamtfläche von jetzt 40 000 Quadratmetern,
was einer Verdoppelung entspricht, entstanden neue Produktions-, Lager- und
Sozialgebäude. Insgesamt hat das Unternehmen 15 Millionen Euro in die Werkserweiterung investiert. Die feierliche Einweihung ist Höhepunkt des 40-jährigen
Firmenjubiläums in diesem Herbst.
Die Frischpack GmbH ist seit ihrer Gründung vor 40 Jahren kontinuierlich gewachsen. Das Unternehmen wurde 1972
im oberbayerischen Berganger östlich
von München gegründet. Weil die Produktionskapazitäten dort nicht mehr ausreichten, siedelte Frischpack 1993 auf das
heutige Gelände in Mailling bei Schönau
im Landkreis Rosenheim um. Seither haben sich die Absätze des Abpackspezialisten für Käse mehr als vervierfacht und
liegen derzeit bei rund 32 000 Tonnen. »In
den vergangenen zehn Jahren verzeichneten wir eine durchschnittliche jährliche
Steigerungsrate von 7,5 Prozent und auch
für die kommenden Jahre sind wir optimistisch«, berichtet Geschäftsführer Marian Heinz. Konstant gestiegen sind auch
die Mitarbeiterzahlen: In den vergangenen sieben Jahren wurden insgesamt 100
Vollzeitarbeitsplätze geschaffen, davon
35 allein im vergangenen Jahr.
und dem Panneel-Profi von ems, für den Messeauftritt auf der Anuga Foodtec zusammen.
»Wir sind sehr zufrieden mit der Messe«, zog
Matthias Weckesser, Geschäftsführer von Kramer, eine positive Bilanz. »Es haben sich viele
Kontakte ergeben, auch internationale, die uns
sicherlich zukünftig von Nutzen sein werden.«
Auch die Mitaussteller zeigten sich zufrieden
über die Synergieeffekte des Dreierpacks: »Ich
habe mich sehr gefreut, als ich von dem gemeinsamen Messeauftritt gehört habe«, so
Hans Ziesak von der Firma cool it. »Eine Messe
ist immer wieder etwas Neues und Spannendes.
Es muss sich nur ein richtiger Kontakt ergeben und die ganze Messe hat sich gelohnt.«
Besonderes Highlight am Messestand war die
komplett mit Eis überzogene Cocktail-Bar, an
der Smoking-Cocktails serviert wurden. Ganz
getreu dem Motto: Das ganze Spektrum der
Kühlung.
frischelogistik 03|2012
Vor diesem Hintergrund beschloss die Geschäftsleitung im Jahr 2008, das Werk in
Mailling in großem Umfang zu erweitern.
2010 erfolgte der Spatenstich. In der Folge entstanden auf zusätzlichen 20 000
Quadratmetern Grund neue Produktionsräume sowie ein neues Sozialgebäude
und Parkplätze für die Mitarbeiter. Auch
das bestehende Roh- und Fertigwarenlager wurde noch einmal um 1900 Quadratmeter erweitert. Die feierliche Einweihung
ist für Oktober 2012 geplant. »Die Werkserweiterung bildet die Grundlage für das
weitere Wachstum unseres Unternehmens.
Wir erwarten auch in den kommenden Jahren sehr gute Absätze bei den wichtigsten
Zielgruppen, insbesondere bei Großverbrauchern, Industriekunden und im CoPacking-Bereich«, so Heinz. Damit würde
Frischpack die steile Erfolgskurve des Jahres 2011 fortsetzen, in dem das Unternehmen den bislang höchsten Umsatz von 125
Millionen Euro erwirtschaftete.
Nachhaltige Bauweise
Im Zuge der Werkserweiterung setzt
Frischpack in der Produktion vielfältige ressourcenschonende Technologien
ein. Dazu gehören zum Beispiel ein Kühlwasserkreislauf zur Senkung des Wasserverbrauchs um über 50 Prozent, ein
Wärmerückgewinnungssystem sowie der
bevorzugte Einsatz regenerativer Baustoffe. Zudem wird eine Ausgleichsfläche von mehr als 10 000 Quadratmetern
mit heimischen Bäumen und Sträuchern
renaturiert. Ab 2013 werden zudem rund
50 Prozent des Stromverbrauchs aus Wasserkraft gedeckt. »Als mittelständisches
Unternehmen tragen wir nicht nur wirtschaftliche Verantwortung. Wir sind fest
in der oberbayerischen Region verwurzelt; daher engagieren wir uns auch für
Natur und Umwelt im Sinne heutiger und
nachfolgender Generationen«, sagt Geschäftsführer Heinz.
◄
Kurz-Info Frischpack
Frischpack verarbeitet jährlich mehr als
32 000 Tonnen Käse zu Scheiben, Stücken,
Reibkäse, Käsewürfeln und -stifteln sowie
Snacks. Das Unternehmen konfektioniert
zahlreiche Hart- und Schnittkäsesorten in
verschiedensten Verpackungsformen und
-größen genau nach Kundenwunsch. Kernabsatzmarkt ist Europa. 60 Prozent der von
Frischpack hergestellten Produkte sind
für den deutschen Markt bestimmt. Der
Exportanteil ist in den vergangenen Jahren gestiegen und liegt derzeit bei rund
40 Prozent. Frischpack beschäftigt derzeit
280 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2011 bei
125 Millionen Euro.
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frischelogistik 03|2012
15
Transport und Logistik
Weniger Routine, mehr Analyse
Gemeinsam mit seinem Kunden Klink entwickelte Weber Data Service mit Disponent BI ein
leistungsfähiges und branchenspezifisches Werkzeug zum automatisierten Erstellen
tagesaktueller Kennzahlen.
E
s gibt viele Gründe, langjährige Kundenbeziehungen immer wieder zu überprüfen. Dazu ist es notwendig, die einzelnen Kunden kritisch zu betrachten:
Nicht vergütete lange Standzeiten, Zielgebiete, die auf dem Hinweg zu mangelnder Auslastung und auf dem Rückweg zu
Leerfahrten führen oder eine verweigerte Dieselpreisgleitklausel. Transportunternehmer und Spediteure wissen oft gar
nicht, bei welchen der vielen Verlader sie
unter dem Strich draufzahlen. Angesichts
enger Margen ist hier das Bauchgefühl
ein schlechter Ratgeber – und belastbare Zahlen fehlen oft.
Dieser Mangel wiegt besonders in Krisenzeiten schwer. Vor diesem Hintergrund
kommen seit 2009 vermehrt so genannten Business-Intelligence-Lösungen –
kurz BI – auf den Markt. Neben kostspieligen Standardlösungen von Bissantz oder
SAP wird das Angebot inzwischen durch
individuelle und oft günstigere Branchenlösungen ergänzt, die sich in die bestehenden Softwarelandschaften von Logistikdienstleistern einfügen.
Steigender Bedarf im Krisenjahr
Ein gutes Beispiel liefert Weber Data Service aus Bielefeld. Der IT-Dienstleister
hat gemeinsam mit dem BI- und Daten-
Transport und Logistik
Inhalt
bank-Experten Peter Fabricius im Rahmen
eines Projekts bei der Spedition Albert
Klink GmbH unter dem Namen »Disponent
BI« eine sehr flexible und leistungsfähige BI-Lösung für Speditionen entwickelt.
»Für uns war wichtig, dass wir sämtliche Kennzahlen automatisiert erhalten«,
sagt Klink-Prokuristin Ivonne Zimmermann-Fabricius. Die Diplom-Kauffrau vertritt bereits die vierte Generation des inhabergeführten Familienunternehmens,
das rund ein Drittel seiner Umsätze mit
der Automotive-Branche erwirtschaftet,
aber auch Kühlfahrzeuge betreibt. Schon
vor der Entwicklung der BI-Lösung hatte sie auf Basis der bei Klink eingesetzten Speditionsssoftware Disponentplus
Zugriff auf diverse Auswertungen. Dieser
Schritt sei aber sehr zeitaufwändig gewesen und habe viele Ressourcen gebunden.
Vor »lauter Routinearbeiten sei sie kaum
zur eigentlichen Analyse der Zahlen« gekommen. »Im Jahr 2009 mussten wir zudem noch deutlich mehr auf unsere Zahlen achten als zuvor und schauten uns
am Markt nach vorhandenen BI-Lösungen
um«, erinnert sich Zimmermann-Fabricius.
Im Herbst 2009 habe dann festgestanden,
dass ein eigenes und für Disponentplus
optimiertes Auswertungs-Tool entwickelt
werden sollte. Es lag nahe, mit dem Pro-
Um bei den wichtigsten Kostentreibern die Veränderungen und Abweichungen von den Planungen
zeitnah im Auge zu behalten, nutzt die Spedition Klink das neue Tool von Weber Data Service.
jekt den eigenen Ehemann Peter Fabricius
zu beauftragen, der ein Beratungsunternehmen für Datenbank und BI-Lösungen
betreibt. Verlangt waren unter anderem
tagesaktuelle Statistiken über die Auslastung der eigenen und fremden Fahrzeuge, exakte Tourenkalkulationen oder
Deckungsbeiträge nach Kunden und Relationen. »In diesem Zusammenhang hatten
wir schnell festgestellt, auf welche Aufträge wir besser verzichten«, berichtet
Zimmermann-Fabricius. Durch ein konsequentes Umsetzen der Erkenntnisse ging
der Umsatz der Spedition zwar kurzfristig
zurück, aber das Ergebnis wandelte sich
im Krisenjahr 2009 »von deutlich negativ
in deutlich positiv«.
Blick auf den Olap-Würfel
Neben Disponentplus soll demnächst auch
die Buchhaltungssoftware als Datenquelle
dienen. Geplant ist zudem das Einbeziehen
der Tankdaten sowie der Archivierungslösung ZA-ARC mit den dort vorgehaltenen
Daten über Fahrtdauer und Kilometerleistungen der Fahrzeuge, die über den digitalen Tachografen erfasst werden. »Die
Einsatzdauer der Fahrer und die Laufleistung der Fahrzeuge sind die wichtigsten
Kostentreiber, die Veränderungen und Abweichungen von den Planungen müssen
wir daher sehr zeitnah im Auge behalten«,
so Zimmermann-Fabricius. Die Vernetzung
der Daten aus allen eingesetzten Systemen war deshalb auch ein Schwerpunkt
bei der Systementwicklung.
Peter Fabricius modellierte vor diesem
Hintergrund so genannte »Olap-Würfel«.
Die Bezeichnung steht für Online Analytical Processing und stammt aus der Datenanalyse. Mit Olap- oder Datenwürfeln
können Daten logisch dargestellt und in
verschiedene Hierarchie-Stufen eingeteilt werden. Die Daten werden dabei als
Elemente eines mehrdimensionalen Würfels angeordnet. Seine Dimensionen beschreiben die Daten und erlauben auf einfache Weise den Zugriff. Daten können
über eine oder mehrere Achsen des Würfels ausgewählt werden. »Der jeweils gewünschte Blick auf den Würfel kann leicht
verständlich mit wenigen Mausklicks verfrischelogistik 03|2012
ändert werden«, so Peter Fabricius. Erst
diese Aufbereitung der Daten versetzte
Klink in die Lage, den vollen Nutzen aus
der BI-Lösung zu ziehen.
Kurz-Info Albert Klink GmbH
Die im Jahr 1923 gegründete Spedition Albert Klink verfügt über einen eigenen Fuhrpark mit
30 LKW, von denen 17 im zum Teil internationalen Fernverkehr und 13 im Nahverkehr eingesetzt werden. Auch Kühlauflieger sind im Fuhrpark. Den größten Teil der Transportaufträge
vergibt Klink an Subunternehmer. Außerdem bewirtschaftet Klink als Logistikdienstleister
rund 6500 Quadratmeter überdachte Lagerfläche. Das bereits in vierter Generation inhabergeführte Familienunternehmen hat sich auf die Branchen Automotive, Chemie, Maschinenbau und Lebensmittel spezialisiert und ist im Stückgut- und Ladungsbereich aktiv. Klink ist
Partner der Stückgut-Kooperation Online-System-Logistik. Sitz des Unternehmens, das seit
1985 als GmbH firmiert, ist Hennef.
Controlling und Kundenbindung
Weber Data Service war vom Start weg
an der Entwicklung interessiert und vereinbarte bereits im Juni 2010 eine Kooperation. »Aus der maßgeschneiderten
Lösung für Klink mussten wir somit ein
Produkt entwickeln, das sich gleichermaßen für alle Anwender von Disponentplus
eignet«, stellt Fabricius fest. In diesem für die Kundenbindung. »Wir fragen unseZuge definierte er unter anderem zwölf re Auftraggeber, welche Daten sie in welKennzahlen, die von den Kunden beliebig chen Intervallen brauchen und stellen dieerweitert werden können. Zu den Stan- se dann mit wenigen Klicks zusammen«,
dard-Kennzahlen von Disponent BI zäh- sagt Zimmermann-Fabricius. In Frage komlen zum Beispiel der Deckungsbeitrag pro men zum Beispiel gezielt ausgewählte TraAuftrag, Anzahl aller Aufträge und gefah- cking-Daten zeitkritischer Sendungen,
rener Kilometer, bewertete und berech- detaillierte Einblicke in die Lagerverwalnete Erlöse und Kosten per Lademeter, tung oder frühzeitige Informationen über
Bruttogewichte sowie Margen auf Kunde- die im Zulauf befindlichen Überseecontainebene. Diese Aufgabe wurde im Frühjahr ner. Künftig können die Verlader ihre indi2011 abgeschlossen: Die neue Lösung fei- viduellen Berichte und Auswertungen soerte auf der Messe Transport Logistic in gar automatisch per E-Mail beziehen. »Die
meisten Informationen haben unsere KunMünchen sein Debüt.
Zimmermann-Fabricius nutzt das Tool aber den in ihren eigenen IT-Systemen, aber
30601
Anz Frischelogistik:Layout
15.06.2011
15:57
UhrschnelSeite
sie die
Daten
nicht
nurgrfürkracht
das Controlling,
sondern auch von uns1 bekommen
ler und einfacher«, so die Unternehmerin.
Auch für die Einführung der BI-Lösung im
eigenen Unternehmen gibt ZimmermannFabricius Tipps: »Wichtig ist, dass bei den
betroffenen Mitarbeitern eine gewisse Affinität zu Zahlen und eine Portion Neugier vorhanden ist.« Letztere lässt sich am
besten steigern, wenn anfangs nur ausgewählte Kollegen mit dem Tool arbeiten »dürfen« und der Einsatz der Software
»wie ein Privileg« eingeordnet wird. Bei
Klink hat es funktioniert: In der Spedition
wird Disponent BI bereits in fast allen Verwaltungsabteilungen genutzt.
◄
Weber Data Service ist auf der
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und für Prozesskälte. Für alle Geräte, Anlagen und Systeme aus unserem Programm bieten wir Ihnen Wartungs- und Reparaturservices inklusive
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frischelogistik 03|2012
17
Kühlhausbau und -betrieb
Ammoniakkühlung in Afrika
Inhalt
Transport und Logistik
Frische auf der Überholspur
Für ein niederländisches Vermarktungsunternehmen hat Gea Refrigeration die
Kältetechnik eines Früchte- und Gemüselager in Namibia konzipiert und geliefert.
Die Westfälische Lebensmittelwerke Lindemann GmbH, Spezialist für Margarine, Fette,
Öle und Convenience, investiert in 50 Frischetransporter.
G
D
Gegensätze in Aussenkehr: Die Ernte der
Anbaugebiete muss gegen die Dürre der Region
verteidigt werden.
ea Refrigeration Africa, eine Tochtergesellschaft der Gea Refrigeration
Technologies, hat im Auftrag der niederländischen Cool Fresh International BV
die Kühlung für ein Früchte- und Gemüselager in Aussenkehr in Namibia konzipiert und umgesetzt. Dort werden beispielsweise Trauben, Melonen, Datteln
und Tomaten gelagert, die von regionalen Landwirten im Rahmen des »Orange
River Irrigation Project« des Landwirtschaftsministeriums angebaut und von
Cool Fresh vermarktet werden. Der neue
Lagerkomplex umfasst vier Hallen inklusive Sortierung, Versand und einen Kühltunnel für die eintreffenden Früchte.
Datteln bis zum Export tiefgekühlt
Die Kälte zum Temperieren der Hallen erzeugen ein Ammoniak-Kolbenverdichter Gea Grasso G3.10 und zwei des Typs
Gea Grasso G4.10. Um die Hallen je nach
Anforderung auf die Zieltemperatur von
knapp 0 °C bis maximal 12 °C zu kühlen, werden die Verdichter hier einstufig betrieben. Bei einer Hallentemperatur
von etwa 8 °C bieten sie bis zu 180 kW
(G3.10) beziehungsweise 240 kW (G4.10)
Kälteleistung. In die Hallen wird die Kälte mit verzinkten Verdampfern durch einen Luftstrom eingebracht. Bei der Auslegung berücksichtigte das Projektteam
von Gea, dass die Luftfeuchtigkeit in der
Halle hoch genug bleibt, um ein Austrocknen der Früchte zu verhindern.
Eine besondere Lösung erfordern hier die
Datteln, deren Ernte von Februar bis April
stattfindet, denn bis zum Export werden
die Früchte in einer der Hallen tiefgekühlt
gelagert. Um die Zieltemperatur von -20 °C
in der Halle zu erreichen, wird die Kälteanlage zweistufig betrieben (-28 °C/0 °C
und 0 °C/+35 °C). Spezielle Armaturen ermöglichen das Umschalten zwischen dem
zweistufigen Betrieb zum Tiefkühlen und
dem einstufigen Kühlbetrieb.
Gea Grasso Kolbenverdichter sorgen dafür, dass die Früchte in
diesem Lager in Namibia frisch in den Export gelangen.
Bei der Auslegung der Verdampfer berücksichtigte
das Projektteam von Gea, dass die
Luftfeuchtigkeit in der Halle hoch genug bleibt.
Klimafreundliche Energieeffizienz
Das Konzept hat sich bewährt: Direkt
nach der Inbetriebnahme des Lagers im
September 2011 musste es seine Wirkung im afrikanischen Sommer beweisen
– und entspricht in punkto Energieeffizienz den Erwartungen. Dazu trägt nicht
zuletzt das natürliche Kältemittel Ammoniak bei, das der Kältezentrale zu einem
hohen Wirkungsgrad verhilft. Gea Refrigeration weist darauf hin, dass Ammoniak
darüber hinaus klimafreundlich ist, denn
im Fall einer Leckage trägt es weder zur
Erderwärmung noch zum Abbau der Ozonschicht bei. Aber nicht nur das sprach für
das Kältetechnik-Unternehmen aus Bochum. Loek Schoenmaker, Finanzvorstand
von Cool Fresh International erklärt: »Wir
haben Gea den Auftrag erteilt, weil das
Unternehmen ebenso wie wir nach internationalen Standards arbeitet.«
◄
frischelogistik 03|2012
ie Lindemann GmbH steht seit Jahrzehnten für Zuverlässigkeit, Qualität, optimalen Service und soziale Verantwortung.
Um sich den Marktanforderungen zu
stellen, investiert Lindemann aktuell in den Produktionsstandort
in Bünde. Wesentlich für das Unternehmen ist es, den Blick konsequent nach vorne zu richten,
um dem Prinzip der Nachhaltigkeit und den marktnotwendigen
Innovationen gerecht zu werden.
Auch im neuen Logistikkonzept und
der umfassenden Investition in Frischetransporter mit Geräten
von Thermo King sieht Lindemann diese Philosophie umgesetzt.
Passend zur Nachhaltigkeits-Strategie
Die Produkte der Westfälischen Lebensmittelwerke Lindemann
GmbH aus Bünde gelangen zukünftig mit 50 neuen Frischetransportern zu den Kunden. Die VW Crafter hat das Unternehmen
Grosse Kracht in Osnabrück mit einem qualitativ hochwertigen
»Thermotransporter«-Innenausbau sowie Kühltechnik aus dem
Hause Thermo King vom Typ V-200/20 HFC ausgestattet. Sowohl der FCKW-frei gestaltete Isolationskern des Innenausbaus
als auch die modernen Euro-5-Motoren aus dem Hause Volkswagen entsprechen damit der Philosophie der Nachhaltigkeit, die
sämtliche Produktionsprozesse von Lindemann bestimmt. Zudem sind alle Komponenten der Kühltechnik, die bei dieser Ausführung integriert sind, zu 90 Prozent wiederverwendbar oder
recyclebar. Das eingesetzte Kältemittel ist FCKW-frei und dank
der speziellen Microchannel-Technologie für Verflüssiger und
Verdampfer wird eine hohe Kälteleistung bei äußerst geringer
Kältemittelfüllmenge generiert.
Die Transportbedingungen im Frachtraum lassen sich bequem vom
Fahrerhaus mittels der Microprozessorregelung DSR steuern und
kontrollieren. Somit kann sichergestellt werden, dass die Produkte von Lindemann immer in optimaler Frische ihre Ziele erreichen.
Alles nach Kundenwunsch eingerichtet
Auf Wunsch von Lindemann wurde die Temperatur im Frachtraum der Transporter auf einen festen Temperaturbereich vor-
Die Thermotransporter von
Innen.
Die Osnabrücker Große-Kracht-Gruppe stattet den Lebensmittelhersteller
Lindemann mit insgesamt 50 VW Crafter mit Thermoausbau aus.
programmiert, um wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten
und Fehlbedienungen weitestgehend auszuschließen.
Mit dem kostentransparenten Comfort-Plus-Fullservice-Vertrag
nutzt der Lebensmittelhersteller den gesamten Dienstleistungsumfang von Grosse Kracht und sichert somit nachhaltig die optimale Nutzung der Geräte.
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Kurz-Info Große Kracht
Die Große-Kracht-Gruppe mit Hauptsitz in Osnabrück und weiteren
Standorten in Lohne (Oldenburg), Hannover, Beckum, Magdeburg und
zweimal in Berlin liefert Kälte- und Klimatechnik sowie Transportkühlung für Logistikunternehmen und die Lebensmittelbranche. Seit über
30 Jahren ist die Große-Kracht-Gruppe Haupthändler von Thermo King.
Darüber hinaus führt sie alle mit dieser Technik verbundenen Wartungs- und Servicedienste zuverlässig aus. »Thermotransporter«-Innenausbauten runden das Leistungsangebot seit mehreren Jahren ab.
Am 9. Januar übergaben die Geschäftsführer und Projektleiter der
beteiligten Unternehmen die ersten 15 Fahrzeuge im Rahmen einer
kleinen Feierstunde im Autohaus Pietsch in Melle bei Osnabrück.
Von: Herr S. Bußmann (Gebietsverkaufsleiter, Grosse Kracht), Herr
W. Hasspecker (Abteilungsleiter mobile Kälte, Grosse Kracht), Frau C.
Pietsch-Heine (Geschäftsführerin Autohaus Pietsch), Herr C.-D. Hoffmann
(Geschäftsführer Lindemann), Herr F. Lose (Einkauf Lindemann).
Messen und Veranstaltungen
Transfairlog und Traditionen
Inhalt
Energieaufnehmender Aufprallschutz
Mit einem komplett neuen Ansatz hat das
britische Unternehmen A-Safe in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Palette von Rammschutz-Produkten entwickelt
und ist seit 2010 mit einer eigenen Gesellschaft in Deutschland ansässig. Sämtliche
Produkte werden aus speziellen Kunststoffen gefertigt und sind dadurch flexibel,
im Gegensatz zu starren Metallbarrieren.
Beim Aufprall eines Fahrzeuges deformiert
sich die Barriere, absorbiert dabei den
Traumstart oder Totgeburt, vor dieser Ungewissheit stehen Organisatoren einer
neuen Messe wie der Transfairlog. Vom 12. bis 14. Juni hat die Fachmesse für
internationales Transport- und Logistik-Management in Hamburg Premiere.
eue Ideen bergen ein Wagnis. Ob es
nun ein neues Produkt oder eine neue
Messe ist: wie erfolgreich der Start verläuft, bleibt in gewissem Maße unsicher.
Eine bekannte Idee zu nehmen und sie
weiterzuentwickeln ist daher eine gern
verwendete Strategie bei der Planung von
Innovationen, quasi Tradition und Moderne zu vereinen. So mag es Zufall sein, dass
sich 2012 der erste Hansetag in der Stadt
Lüneburg zum 600. Mal jährt und gleichzeitig eine Fachmesse für internationales Transport- und Logistik-Management
aus der Taufe gehoben wird, die explizit
den Wirtschaftsraum aller Nord- und Ostsee-Anrainerstaaten in den Mittelpunkt
rückt. Im Jahr 1412 kamen Sendboten aus
insgesamt 32 Hansestädten ins Lüneburger Rathaus; ein Ereignis, das in der Salzstadt im Übrigen vom 28. Juni bis 1. Juli
2012 mit dem 32. Internationalen Hansetag der Neuzeit begangen wird. Während
diese neuen Hansetage eine eher kulturelle Reminiszenz an die Versammlungen
des mittelalterlichen Handelsbündnisses
sind, geht die Transfairlog zwei Wochen
früher den angesprochenen Weg der Verbindung von Tradition und Moderne. Thematisch im Fokus sollen auf der neuen
Fachmesse vom 12. bis 14. Juni die logistischen Ketten, ihre Verkehre, Dienstleister und Komponentenanbieter stehen. »Mit dieser Ausrichtung würdigt die
Transfairlog nicht nur den Stellenwert,
den diese Region für die Wirtschaftsleistung des Kontinents einnimmt«, so Peter
Kazander, COO der Euroexpo GmbH, einem
der erfolgreichsten Fachmessenveranstalter in Deutschland. »Sie gibt den beteiligten Gestaltern und Operateuren der
logistischen Ketten zugleich eine erstklassige internationale Plattform, ihr
Leistungsspektrum einem lösungsinteressierten Fachpublikum zu präsentieren.«
Ziel sei es, über ein umfassendes Informationsangebot und die Diskussion aktueller Herausforderungen Anbieter und lösungsorientierte Entscheider in einen für
beide Seiten vorteilhaften Dialog zu bringen, führt Kazander weiter aus.
Ein nachvollziehbares Zugeständnis an
die Moderne ist natürlich, dass die Trans-
20
fairlog nicht in einem der Zentren der
klassischen Hanse wie Lübeck oder eben
der Salzmetropole Lüneburg stattfindet,
sondern in Hamburg. Die Häfen als »Tor
zur Welt« bilden einen Fokus der Fachmesse, die größten Seehäfen Deutschlands und Finnlands sind als Aussteller
an Bord. So stellen unter anderem die
Häfen Helsinki, Turku, Bremen und Hamburg ihre Umschlagkonzepte, technologien und Lösungsangebote für Lagerung,
Added Value Services oder intermodale Transportketten vor. Weitere namhafte
Hersteller und Dienstleister von Produktgruppen und Branchenlösungen für den
Güterumschlag und nachfolgende Transportketten runden bei ihrer Premiere das
Leistungsangebot der Messe in diesem
Branchensegment ab. Doch auch namhafte Vertreter aus den Bereichen Warehousing-Technik, Identifikations- und
Softwaresysteme sowie Logistikdienstleister sind in Hamburg am Start.
Der Rahmen stimmt
Das der Transfairlog-Veranstalter Eurexpo auch hinter der Logimat in Stuttgart
steht, merkt man auch am umfangreichen
Rahmenprogramm der neuen Fachmesse.
Auf insgesamt 16 Wissensforen bietet die
Transfairlog ein umfassendes Informationsangebot. Darin erörtern ausgewiesene
Experten und Wissenschaftler beispielsweise die besonderen Herausforderungen
für die Nord- und Ostseeregion und zeigen die aktuellen Trends und Tendenzen
im Bereich der internationalen Transportund Warehouselogistik auf. Im Fokus stehen dabei sowohl Konzepte, Technologien
und Erfahrungen in See- und Binnenhäfen sowie für den urbanen Güterverkehr.
Daneben werden auch aktuelle Softwarethemen wie die »Cloud« und »Apps in der
Logistik« vorgestellt und stehen aktuelle Auto-ID-Technologien und Transportverpackungen auf dem Prüfstand. Unternehmenspräsentationen im »Forum 30M«
sowie Aktionsflächen mit Live-Vorführungen runden das Angebot für Wissenstransfer und Informationsaustausch ab.
Ob das Wagnis Transfairlog ein Erfolg ist,
wird man erst in der Zukunft sehen. Erste
größten Teil der Aufprallenergie und geht
hinterher in ihre Ausgangsstellung zurück.
Durch die Neutralisierung der Aufprallenergie bleiben nach Angaben des Anbieters
sowohl die Barrieren selbst als auch Fahrzeuge und Böden weitestgehend unbeschädigt. Entsprechend der Eigenschaften ist
auch die Installation der Barrieren weitgehend unkompliziert, zudem reduziere sich
der innerbetriebliche Wartungsaufwand erheblich, so A-Safe. Die Produktpalette um-
fasst Schutz für sämtliche Bereiche in Produktion und Lagern, an Maschinen und
Gebäuden, im Innen- wie im Außeneinsatz.
So entwickelt und produziert A-Safe maßgenau Höhenbegrenzer, Regalendschutz,
Säulenschutz und dazu zahlreiches Zubehör
wie Schiebe- und Schwingtüren. Alle Produkte sind laut Auskunft des Unternehmens
lebensmittelecht und auch in Tiefkühlbereichen einsetzbar.
Halle A4, Stand 211
Beratung rund um Behälter und Lager
Quelle: Anne_S, pixelio.de
N
News
Hoch hinaus oder tiefer Fall? Die Veranstalter
der neuen Fachmesse Transfairlog und die
Erbauer der Elbphilharmonie hoffen auf
Ersteres…
Zahlen zur Premieren-Auflage nennt Eurexpo schon: Auf insgesamt 20 000 Quadratmetern sollen sich in den Hallen A3
und A4 des Hamburger Messegeländes
über 200 Unternehmen als Aussteller
tummeln und die ganze Bandbreite moderner strategischer und operativer Lösungen für die Supply Chain wiederspiegeln. Wir sind gespannt! (ms)
◄
Kurz-Info Transfairlog
Wann?
12. bis 14. Juni, täglich von 9 bis 17 Uhr
Wo?
Messe Hamburg, Hallen A3 und A4
Eingänge West und Mitte
Preis?
Tageskarte 28 Euro, Dauerkarte 35 Euro
Im Netz?
www.transfairlog.com
frischelogistik 03|2012
Auf der Transfairlog legt die Bito-Lagertechnik einen besonderen Schwerpunkt auf ihre Kompetenz als Komplettausstatter. Als Regalspezialist rüstet
Bito Unternehmen mit Fachboden-, und
Palettenregalen, aber auch mit intelligent gesteuerten Schwerlastregalen wie
Shuttle-Systeme und verfahrbaren Anlagen sowie automatisch bedienten Kleinteile- und Palettenregalen aus. Als Behälterspezialist liefert das Meisenheimer
Unternehmen vom kleinen Sichtlagerkasten über Kleinladungsträger sowie Mehrweg- und Eurostapelbehältersysteme bis
hin zu Großbehältern die komplette Range. Als wirtschaftliche Alternative zu Gitterboxen hat Bito seit neuestem auch einen Schwerlastbehälter aus Kunststoff
im Grundmaß 800 mal 600 Millimeter im
Projekt-Beispiel des Regalspezialisten Bito.
Programm. Dieser wurde kürzlich mit dem
Reddot-Design-Award ausgezeichnet. Einen weiteren Schwerpunkt legt der La-
gertechnik-Spezialist auf seine umfassende Beratungskompetenz.
Halle A4, Stand 317
Neuerungen für Onroad 7.1
Das auf Speditions- und Logistiksoftware spezialisierte Technologieunternehmen BNS präsentiert auf der Transfairlog
die neuste Versionen seines Transportmanagementsystems Onroad 7.1 und die
bereits eingeführten Module Onstorage,
OnBI und Onarchive. Zu den wichtigsten Leistungsmerkmalen der Speditions- und Logistiksoftware gehört die
»grafische Disposition« von Sendungen
und Touren. Der modulare Aufbau, Standardisierung und die Skalierbarkeit dieser Speditionssoftware machen sie laut
des Düsseldorfer Anbieters für jede Unternehmensgröße einsetzbar, sie kann
durch integrierbare Module gezielt erweitert werden. Mit Onstorage bietet
BNS ein neuentwickeltes Lagerverwaltungssystem, mit dem das Transportma-
nagementsystem nahtlos ergänzt werden
kann. Es ist ein autarkes System und bietet laut Hersteller alle wichtigen Module einer modernen Lagerverwaltungssoftware. Onarchive bietet als elektronisches
Archiv nach Dafürhalten von BNS gerade
für Transport- und Logistikunternehmen große Einsparungspotentiale, da Papier als Trägermedium und
deren Aufbewahrung teuer
sei. Elektronische Archive
lösen die große Lagerkapazität der vollgestopften
Schränke und Kellerräume ab. Die Suche der Dokumente werde durch
Onarchive wesentlich erleichtert, das sorge für
Das Transportmanagementsystems Onroad 7.1 und seine
Erweiterungen stehen am BNS-Messestand im Fokus.
eine enorme Zeitersparnis. OnBI schließlich steht für übersichtliche und detaillierte graphische Darstellungen im Rahmen der Business Intelligence.
Halle A4, Stand 231
News
Inhalt
dbh mit Lösungen für Wasser und Land
Die dbh Logistics IT AG zeigt auf der
Transfairlog Branchenlösungen für Hafenwirtschaft, Spedition und Transport. Neu
ist zum Beispiel die Seefrachtabwicklung
mit dem ERP-System best4log-x. Das auf
SAP basierende System verfügt damit unter anderem über individuelles Routing
anhand von Segellisten pro Sendung.
Für Spediteure hat dbh verschiedene Lösungen im Portfolio, mit denen – je nach
Transaktionsvolumen – die vollständige
Speditionsabwicklung durchgeführt wer-
den kann. Darüber hinaus präsentiert das
Bremer Unternehmen auch den Advantage Enterprise Rates Manager, eine Ratenmanagement-Software, die aktuell um
die Zusatzfunktion Tendermanagement
erweitert wurde.
Die Umstellung des Hamburger Freihafens
auf einen Seezollhafen hat eine Reihe
zollrechtlicher Änderungen für die beteiligten Unternehmen zur Folge. So gilt es,
eine Reihe neuer Prozesse in die Arbeitsabläufe zu integrieren. Darüber hinaus
Business Intelligence von Dr. Malek
müssen die Unternehmen sicherstellen,
dass sie über eine geeignete Software
verfügen, um ab 1.Januar 2013 am obligatorischen IT-Zollverfahren Atlas teilnehmen zu können. dbh bietet hierfür die
Zollsoftware Advantage Customs. Auch
der Jadeweserport ist Thema auf dem
Messestand der Bremer, schließlich stellt
das Unternehmen für den neuen Tiefwasserhafen zentrale Bausteine für das Port
Community System zur Verfügung.
Halle A4, Stand 665
Daten rund um den Auflieger
Die Dreyer+Timm GmbH präsentiert in
Hamburg den Serienstart seiner Funksensorreihe scomsens. Sie ermöglicht es,
ohne Kabel sehr einfach Daten rund um
den Auflieger zu erfassen. Die kompakte,
robuste und wasserdichte scombox verfügt neben der optionalen EBS- und Temperaturschreiberschnittstelle serienmäßig über eine lokale Funkschnittstelle,
die nun in Verbindung mit den Funksensoren voll genutzt werden kann. Die von
den Funksensoren empfangenen Daten
News
werden per GSM/GPSR an das Internetportal scomview übertragen. Dort werden
die Informationen aufbereitet und übersichtlich abgebildet. Der kabellose Funksensoren-Nachwuchs ist mit einer Batterie mit bis zu zehn Jahren Lebensdauer
ausgestattet. Mit den Funksensoren werden die Montagezeiten enorm reduziert.
Denn gerade bei Nachrüstungen von herkömmlichen Sensoren nimmt das Verkabeln meist eine beträchtliche Zeit in Anspruch.
Halle A3, Stand 441
Die Dr. Malek Software GmbH präsentiert auf der Transfairlog unter dem Namen M3 Monitor eine Business-Intelligence-Lösung für das nutzerspezifische
systematische Erfassen und Überwachen aller kritischen Prozesse in Speditionen oder Transportunternehmen. Zu
den Hauptvorteilen zählt das übersichtliche Bündeln aller relevanten Daten und
das Reduzieren der Informationen auf
das Wesentliche. Damit hilft M3 Monitor beim Aufdecken von Schwachstellen
im Speditions- und Versandalltag und
soll so für mehr Transparenz sorgen. M3
Monitor ergänzt das Softwaresystem M3
Logisticware des Dresdener Unterneh-
mens. Disponenten sehen mit M3 Monitor zum Beispiel auf einen Blick, welche
Sendungen unvollständig sind oder bei
welcher Auslieferung Terminprobleme
drohen. Controller können sich alle benötigten Kennzahlen wie die Tages- oder
Wochenumsätze anzeigen lassen. Die
Software basiert auf diversen Berichten, so genannten Reports, die flexibel
miteinander kombiniert werden können.
Die Daten stammen aus der gemeinsamen Datenbank von M3 Logisticware
als zentralem Transportmanagementsystem. Dort sind alle Aufträge, LKW, Fahrer, Kunden, Tarife, Touren und sonstige
Daten gespeichert. Wie bei einer Schalt-
zentrale kann jeder Anwender die für ihn
relevanten Berichte in die aktive Überwachung aufnehmen und damit die einzelnen Bereiche der speditionellen Abwicklung näher beleuchten. Durch das
automatische Aktualisieren in beliebig definierbaren Zeitabständen ist der
Nutzer immer auf dem neuesten Stand.
Dabei ermöglichen integrierte interaktive Links das schnelle Navigieren zu
den frühzeitig angezeigten Risiken und
Problemen. Mit einem Mausklick auf den
Link im Report öffnet sich der Datensatz
zur ausgewählten Sendung beziehungsweise der fehlerhaften Abrechnung.
Halle A4, Stand 520
Personaldienstleister spezialisiert auf CE-Fahrer
Um Datenerfassung
per Funksensor geht es bei Dreyer+Timm.
Der Personaldienstleister für LKW-Fahrer
Fahr-Zeit veranschaulicht auf der Messe,
wie der Einsatz seiner Fahrern für mehr
Flexibilität im Nahverkehr sorgt: Der erfahrene Personaldienstleister ist Spezialist für LKW-Fahrer mit Führerscheinklasse CE und bundesweit an 25 Standorten
vertreten. Außerdem legt das Münchener
Unternehmen großen Wert auf die Qualifikation seiner Fahrer. Für die Kunden be-
deutet das ein Mehr an Flexibilität, denn
bei Fahr-Zeit finden sie, so verspricht es
das Unternehmen, für jeden Transport einen geeigneten Fahrer – ob im Bereich
Lebensmittel, Bau- und Wertstoffe oder
Gefahrgut. Das Angebot mache Personalkosten planbar und verhelfe Lieferanten
zu einem dauerhaft schlanken Fuhrpark,
nennt Fahr-Zeit Vorteile seiner Dienstleistung. Personalengpässe wie sie we-
gen Urlaubszeit, bei krankheitsbedingten
Ausfällen oder zusätzlichen Lieferungen
auftreten können, können mit Fahrern
des Dienstleisters flexibel und kurzfristig
überbrückt werden. Das Unternehmen ist
sich nach eigenen Angaben bewusst, dass
gerade im Nahverkehr die Fahrer nicht nur
Auslieferer sind, sondern die Auftraggeber vor Ort repräsentieren.
Halle A4, Stand 21
Regalstützen instandsetzen
Für die sichere und effektive Reparatur beschädigter Regalstützen und -streben bietet die Klein GmbH das neue Instandsetzungsset Robusto. Es eignet sich nach
Angaben des Nordpfälzer Unternehmens
zur Stabilisierung von Regalen nahezu aller
Hersteller und führe beim Lagerbetreiber
zu Kosteneinsparungen von bis zu 80 Prozent. Diese Ersparnis resultiere daraus, dass
es bisher üblich gewesen sei, beschädigte
Regale leer zu räumen und anschließend
die beschädigten Bauteile gegen neue Bauteile zu ersetzen. Diese Vorgehensweise ist
im laufenden Betrieb fast unmöglich und
sehr zeitaufwendig. Besonders teuer sei
diese Methode in Tiefkühllägern und wenn
sich zudem noch Sprinklerleitungen in den
Regalen befinden, so Klein. Unmöglich ist
der Austausch gar, wenn dieser Regaltyp
nicht mehr hergestellt wird.
Halle A4, Stand 304
Polnischer Top-Logistiker an Bord
Mit PKS Gdansk-Oliwa SA ist eines der größten Verkehrsunternehmen in Polen auf der Transfairlog
am Start. Es hat Kunden in Polen, Deutschland,
England, Belgien, Holland, Frankreich, Schweden,
Norwegen und Italien. PKS Gdansk-Oliwa hat ein
»Customer Care-Programm« (CCP) ins Leben gerufen. Dieses garantiert allen Kunden Betreuung
und Beratung. Zudem profitieren die Kunden von
einer großen modernen Flotte mit mehr als 200
LKW mit Mega-, Standard und Kühlaufliegern. Darüber hinaus bietet das Cargo-Tracking System
(CTS) auf GPS-Basis Zugang zu aktuellen Standort-Informationen zu jeder Ladung.
Halle A4, Stand 550
Anzeige
Lösungen
für die Lebensmittelindustrie
Seit 45 Jahren im Geschäft: Das polnische
Verkehrsunternehmen PKS Gdansk-Oliwa.
Schlüsselfertige Lebensmittelbetriebe
Kühl- und Tiefkühl-Regalläger
Kühl- und Tiefkühlräume
Reiferäume, CA- und ULO-Läger
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23
News
Profipad und Voice-Lösung
Das Dortmunder Logistik-Systemhaus
Prologistik stellt auf der Transfairlog die neue, um eine Android-Oberfläche erweiterte Version des Staplerterminals »pro-v-pad« vor. Im Mittelpunkt
der Produkt- und Leistungspräsentation
steht zudem eine kosten- und nutzenoptimierte Pick-by-Voice-Lösung, die sich
auch für die Betreiber kleinerer Lager
rechnen soll. Seit Markteinführung des
Prologistik zeigt eine Pick-byVoice-Lösung, die sich auch für die
Betreiber kleinerer Lager rechnen soll.
Benutzerführung und Design neu bei Disponent
weltweit ersten Bordcomputers mit Multi-Touch-Gestensteuerung im Jahr 2011
hat das Unternehmen das »pro-v-pad«
kontinuierlich weiter auf die Bedürfnisse
der Kunden ausgerichtet. Den aktuellen
Entwicklungsstand dieser Technologie
zeigt das Unternehmen auf seinem Messestand.
Halle A4, Stand 311
Instandhaltung herstellerneutral outsourcen
Auf der Transfairlog in Hamburg präsentiert die Telogs GmbH ein herstellerneutrales Full-Service-Angebot für die
Instandhaltung von Lager- und Fördertechnik zu einem festen Preis namens
Full-i. »Die Instandhaltung der Lagerund Fördertechnik verursacht für den
Betreiber der Anlage oftmals unkalkulierbare Kosten. Dieses Risiko minimieren wir mit unserem Full-Service-Angebot, indem wir vor Vertragsbeginn
den Aufwand für Service, Reparaturen
und Ersatzteile ermitteln«, erklärt Jürgen Dönges, Geschäftsführer des Gießener Unternehmens. Durch die Wahl
verschiedener Module können sich Kunden ein individuelles Leistungspaket
zu einem festen Preis zusammenstellen. Das Basismodell von Full-i umfasst
die Wartung und die UVV-Prüfung nach
entsprechender Din-Norm sowie die
Durchführung anfallender Reparaturen.
»Neben dem Kostenrisiko reduziert sich
für den Anwender bereits bei diesem Modell der Organisationsaufwand, denn als
einer der wenigen Anbieter arbeiten wir
herstellerübergreifend und sind der verantwortliche Ansprechpartner für alle
Komponenten«, betont Dönges. Je nach
Wunsch lässt sich das Basismodell erweitern: So übernimmt der Dienstleister auch das Ersatzteilmanagement
oder setzt eine Instandhaltungssoftware ein. In dieser eigens entwickelten
Wartungsdatenbank dokumentiert Telogs
alle durchgeführten Maßnahmen mit Datum und Dauer der Arbeit. Durch die
so geschaffene Transparenz lassen sich
Schwachstellen an der Anlage gezielt ermitteln. Ergänzt der Anwender das Paket durch einen Rufbereitschaftsvertrag,
ist der Dienstleister im Fall einer technischen Störung 24/7 zu erreichen und
innerhalb vertraglich fixierter Zeiten für
die Reparatur vor Ort.
Halle A4, Stand 622
In verschiedenen Modellen bietet Telogs
seinen Instandhaltungs-Service für Lagerund Regaltechnik an.
24
kann vom Anwender in einer grafischen Ansicht durch einfaches Verschieben der Paletten mittels Drag & Drop verändert werden. Auf die gleiche Weise kann auch der
Paletteninhalt angepasst werden. Eine weitere Verbesserung betrifft die Planung des
Tourverlaufs, der nun durch einfaches Ziehen mit der Maus auf eine neue Strecke umgelenkt werden kann. Bei der Simulation
während der Planung können Disponenten
Veränderungen mit einem einzigen Mausklick rückgängig machen. Auf diese Weise können verschiedene Szenarien einfach
und schnell ausprobiert und bewertet werden. Für das Lagermodul Pramag 3000 sind
jetzt die wesentlichen Strategien frei kon-
Der IT-Dienstleister Weber Data Service
präsentiert in Hamburg die neuen Programmversionen seiner Logistiksoftware
und der kompakten Speditionssoftware
Disponentgo. Sie lassen sich ab sofort
noch effizienter bedienen, schneller erlernen und sehr individuell an die eigenen Bedürfnisse und Vorlieben anpassen. Benutzerführung, Bedienkonzept
sowie das Design der Programme wurde
modernisiert und nach eigenen Angaben
gemäß neuster Erkenntnisse aus der Ergonomieforschung gründlich überarbeitet. Die Menüstruktur und die Anordnung der Frames wurden dabei komplett
neu aufgebaut. Mit größeren Icons, sowie den durchgängig intuitiv verständlichen Symbolen orientiert sich das neue
»Look&Feel« nun deutlich am Stil populärer Windows-Anwendungen. Großen Wert legten die Entwickler von Weber
Data Service auf ein schnelles, effizientes
und einfaches Arbeiten. Ein Beispiel für
die erhöhte Usability sind die Deckungsbeiträge, die nun farblich differenziert
dargestellt werden. Auf diese Weise lässt
sich Profitabilität schon rein optisch
wahrnehmen, ohne die Zahlen zu lesen.
Zu den weiteren Neuerungen zählt eine
integrierte Toolbar, die einen noch
schnelleren Zugriff auf die am häufigsten
Sieht nicht nur moderner aus, sondern erleidchtert neuen Anwendern auch den Einstieg:
Die Disponent-Software von Weber Data Service.
verwendeten Funktionen erlaubt. Die
dort untergebrachten Icons sind nach
Themenbereichen sortiert und für alle
Anwendungen und Funktionen standardisiert, was eine schnelle Orientierung
ermöglicht. Zudem ist jetzt jeder verwen-
dete Button mit einem selbsterklärenden
Symbol versehen. Durch die Maßnahme
will Weber Data Service die Anlern- und
Eingewöhnungszeit neuer Anwender verkürzen.
Halle A4, Stand 205
Anzeige
Weiterentwicklungen bei Wanko
Die Wanko Informationslogistik GmbH
stellt auf der Messe aktuelle Weiterentwicklungen des Logistiksteuerungssystems vor,
das aus der Tourenoptimierung Pracar 3000,
dem integrierten Telematiksystem Prabord
sowie der Lagersteuerung Pramag 3000 besteht. Nochmals verbesserte Algorithmen
sollen bei Pracar 3000 zu beschleunigten
Rechenzeiten führen. Für Verlader oder Spediteure mit besonders schweren Paletten
ist die neue Möglichkeit der Stellplatzvergabe interessant. Denn die Tourenplanung
ist nun in der Lage, die Verteilung der Paletten auf das Fahrzeug unter Berücksichtigung der Gewichtsverteilung und der Kundenreihenfolge zu berechnen. Das Ergebnis
News
Inhalt
figurierbar. Zudem wurde die Etikettendruckersteuerung wesentlich vereinfacht. Die
Steuerung der Kommissionierung erfolgt
nun prozessorientiert und zum Beispiel abhängig von der Versandladeplanung. In Verbindung mit dem Telematiksystem Prabord
wird aus der Tourenoptimierung ein durchgängiges Logistiksteuerungssystem, mit
dem sich auf der Basis exakter kurzfristig
verfügbarer Daten sämtliche Warenbewegungen managen lassen. Auch nachträglich
eingehende Liefer- und Abholaufträge lassen sich damit zu bereits bestehenden Touren jederzeit dynamisch einplanen, so das
Unternehmen aus dem bayerischen Ainring.
Halle A4, Stand 618
frischelogistik 03|2012
Kühl- und Tiefkühlräume
schlüsselfertige Bauten
Bananenreifeanlagen
CA + ULO Obstlagerräume
www.plawi.de
Plattenhardt + Wirth GmbH
Kühlraumbau/Industriebau
Am Buchschlag 3 · 88074 Meckenbeuren-Reute
Tel. (07542) 94 29-0 · Fax (07542) 94 29-36
[email protected]
Otto-Hahn-Str. 3 · 57482 Wenden-Hünsborn
Tel. (02762) 9745-0 · Fax (02762) 9745-45
[email protected]
Brehnaer Str. 1 · 06188 Landsberg
Tel. (034602) 292-0 · Fax (034602) 292-25
[email protected]
Eschenstr. 64 · 82024 Taufkirchen
Tel. (089) 66 62 95-0 · Fax (089) 66 62 95-20
[email protected]
Nutzen Sie 43 Jahre Erfahrung.
Führend in Europa in der Planung und der Ausführung.
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Eiswerkestr. 8 · 27572 Bremerhaven
Tel. (0471) 93147-55 · Fax (0471) 93147-59
[email protected]
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Messen und Veranstaltungen
Kühlfahrzeug und Konzepte
Messen und Veranstaltungen
Inhalt
Mit 15 Kühlaggregaten im Feldtest wagt Schmitz den Schritt in Richtung Komplettanbieter
beim Kühlfahrzeug. Doch darum ging es beim dritten Lebensmittelsymposium des
Unternehmens in Münster gar nicht. Sondern um die Zukunft der Lebensmittellogistik.
M
anchmal muss man ganz bis zum
Schluss auf das Wichtigste warten.
Vom »Spannungsbogen« sprechen die
Rhetoriker dann gerne, vom Crescendo
die Musiker. Auf dem dritten Lebensmittelsymposium »Unser täglich Brot« von
Schmitz Cargobull konnten die 120 Teilnehmer aus der Kühllogistik wie auch
schon bei den ersten beiden Auflagen
2005 und 2008 wieder viele interessante
Vorträge hören – der Paukenschlag kam
auch hier am Ende: Der Horstmarer Hersteller arbeite an einer eigenen Kühlmaschine für seine Kühltrailer, bestätigte
Schmitz-Vorstand Ulrich Schöpker kurzerhand die Andeutungen des Vredener Produktleiters Dieter Michaelis. Dieser hatte
bei der abschließenden Podiumsdiskussion noch nebulös formuliert: »Wir setzen
uns mit den Kühlmaschinen auseinander.
Ob wir irgendwann mal eine eigene Kühlmaschine auf den Markt bringen, das ist
noch gar nicht entschieden.« Dass in die
Richtung entwickelt wird, begründete er
dagegen ganz im Brustton der Überzeugung eines Marktführers: »Wir bekommen
aus der Zulieferindustrie diese Innovationen, die wir für unsere Fahrzeuge brauchen, nicht!« In eigentlich allen Be-
reichen sei die Erkenntnis, dass sich
Schmitz selber mit der Thematik auseinandersetzen muss, um weiterzukommen,
als Beispiele nannte Michaelis Achsen
und Laufwerk. Schöpker nannte dann die
Details: 15 Kühlmaschinen habe man für
die nächsten ein bis zwei Jahre im Feldtest, dann werde über die Markteinführung entschieden.
Keine Isolier-Euphorie
Bei der Isolierung des Kühlkoffers warnte
Michaelis vor zu vielen Hoffnungen in die
Vakuumpaneele. Bei 50 Prozent der Fläche mit den isolierstarken Bauteilen käme
man von einem k-Wert von heut 0,4 auf
vielleicht 0,35. »Nicht heute oder morgen, aber vielleicht übermorgen« sei bei
Schmitz mit Vakuum-Isolierung zu rechnen, gab er eine zeitliche Schätzung und
nannte auch den Grund für die Vorsicht:
Es gehe um die Stabilität des Paneels,
wenn Schmitz mit einer entsprechenden
Technologie auf den Markt komme, würde sie ein Fahrzeugleben lang halten. Er
wählte die bekannte Veranschaulichung
des Problems durch ein Pfund Kaffee: Ist
das Vakuum intakt, handelt es sich um einen festen Block. Aber nur ein Loch ge-
nügt, und daraus wird ein weiches, formloses Etwas. Das gehe bei Kühlfahrzeugen
nicht, da die Paneele in der SandwichBauweise zur Stabilität des Fahrzeugs
beitragen. »Die Wände müssen sicherstellen, dass diese Kiste zusammenhält«,
machte Michaelis klar.
Qualifiziert für Pharmaeinsatz
Holger Stauss vom Marburger Dienstleister Pharmaserv GmbH & Co. KG erläuterte auf dem Symposium die Anforderungen
der Pharmabranche an den temperaturgeführten Transport. 20 Prozent des Arzneimittelmarkts sei als temperaturempfindlich eingeordnet, erklärte er, Tendenz
steigend. Das liege am steigenden Anteil
biotechnologisch hergestellter Arzneimittel. Den Hintergrund der strengeren
oder doch zumindest oft bürokratischeren Auflagen im Pharmabereich nannte
er gleich zu Anfang: Arzneimitteln sieht
man nicht an, ob sie verdorben sind. Der
Nachweis der ununterbrochenen Kühlkette ist damit notwendig, um sicherzugehen
dass das Produkt noch wirkt. Die Kühlkettenpflicht der vier Temperaturbereiche tiefgekühlt, gekühlt, kühl und Raumtemperatur/ambient ist im Europäischen
Arzneibuch, der so genannten Pharmacopoea Europaea, in Abschnitt 6.3 erläutert. Die gesetzesgleichen Vorschriften
der Good Manufacturing Practice (GMP,
gute Herstellpraxis) und entsprechender
Regeln für den Transport (Good Distribution Practice, GDP) geben an, wie diese
Kühlkettenpflicht zu erfüllen ist. Im Sommer werde eine neue Version der europäischen GDP-Regeln herauskommen, kündigte Stauss an. Gab es bisher nur ein
dreiseitiges Papier, umfasse das Regelwerk für die Logistik nun stolze 60 Seiten. Geregelt sei darin
• Eignung und Kompetenz der
Auftragnehmer
• Monitoring: Bewertung bestimmter
Parameter wie Beanstandungen,
Der Kühltrailer, der die Teilnehmer des
Symposiums begrüßte, trug schon einen
Hinweis auf die Qualifizierung durch
Pharmaserv.
26
frischelogistik 03|2012
Engagiert am Diskutieren über den Kühler: Karl-Heinz Neu, Moderator
Gerhard Grünig, Peter Kes und Dieter Michaelis.
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Abweichungen, Capa (corrective actions – preventative
actions), Changes (geplante Änderungen), Audits
Bewertung von Qualitätsrisiken
Mapping (Überwachung von Temperatur und Feuchte mit
geeigneten und kalibrierten Messgeräten)
Qualifizierung der Ausrüstung
Validierung von Computersystemen
Periodische Überprüfung der Empfänger
Handhabung fälschungsverdächtiger Produkte
FEFO (first expired, first out)
Verantwortungsabgrenzung Auftraggeber – Auftragnehmer
Protokollierung sämtlicher Transaktionen
Mit der Qualifizierung meinen die GxP-Regelwerke den formalen
und systematischen Nachweis, dass die Funktionsfähigkeit und
die Eignung von kompletten Anlagen und Systemen für den vorgesehenen Zweck in dokumentierter Form überprüft und nachgewiesen ist. Anlagen und Systeme können dabei ein Verpackungs- oder
Transportmittel, aber auch etwas eher Abstraktes wie ein Lagerverwaltungssystem sein. Pharmaserv habe in den letzten zwei Wochen eine entsprechende Qualifizierung bei Schmitz durchgeführt,
berichtete Stauss. »Das Produkt hat super funktioniert, auch im
Bereich der kleinsten Grenzen zwischen 2 und 8 °C«, berichtete
er. Produktleiter Michaelis erläuterte einige spezifische Anforderungen, die durch das »Nutzenpaket Pharma« jetzt erfüllt werden
können. Auf die im ATP für den Lebensmittelbereich geregelte
Isolierung als Grundlage setzten die Anforderungen für den Pharmaeinsatz auf: Die ATP-Prüfungen gingen eher auf den gesamten
Behälter ein und weniger auf die Luftführung und Temperaturverteilung im Inneren. Auch der Mehrkammeraufbau sei im ATP kein
Thema. Die Pharmaindustrie frage dagegen sehr genau, ob in den
einzelnen Kompartimenten des Multitemp-Designs überhaupt genau die angegebenen Temperaturen herrschen. Dies sei jetzt erfolgreich von Pharmaserv getestet worden.
Forschen für die Frische-Zukunft
Doch natürlich ging es in Münster, wie es der Name versprach,
auch um Lebensmittel. Die Forscherin Christiane Auffermann,
Leiterin des Bereichs Handelslogistik am Fraunhofer IML, berichtete über Ergebnisse der seit 2010 jährlich zusammen mit dem
frischelogistik 03|2012
Kölner EHI durchgeführten Trendstudie Handelslogistik. Nur eins
davon: Fast 70 Prozent des Handels und 75 Prozent der Hersteller
haben nach den Daten der Studie Outsourcing beim Fuhrpark umgesetzt. Die Nutzung von Frachtbörsen werde von Industrie mit
48 und Handel mit 26 Prozent ungleich stark umgesetzt.
Auch konkrete Projekte des Instituts stellte sie vor, zum Beispiel »Urban Retail Logistics«. Darin geht es um die Frage, wie
ein eventueller Trend zurück in Richtung kleiner Filialen in den
Städten logistisch zu bewältigen sein könnte. Ein so genanntes
Urban Hub könnte, zentrumsnah, für mehrere Partner und Filialen die Belieferung sicherstellen. Der besondere Ansatz des Projekts, dass die Projektpartner gemeinsam überlegen, wie sie Logistik organisieren, hatte auch schon überraschende Folgen:
»Eine Woche nach Bewilligung des Projekts rief das Kartellamt an
und fragte ›Was machen Sie denn da?‹«, berichtete Auffermann.
Neben dieser kooperativen Struktur des Urban Hubs geht es in
dem Projekt auch um praktische Aspekte der Innenstadt-Belieferung. Eine mobile Wareneingangszelle soll geräuscharm und völlig zeitlich entkoppelt von Wareneingangszeiten der Filiale die
Nachtbelieferung ermöglichen – gekühlt und diebstahlsicher. Die
flappsigere Bezeichnung für die Idee hinter der noch in der Konzeptphase befindlichen mobilen WE-Zelle: »Dixiklo-Prinzip«.
Eine andere Forschungsrichtung widmet sich der jüngst wieder sehr in den Fokus gerückten Frage des Verderbs von Lebensmitteln. Dabei kritisierte Auffermann die im Bereich Industrie und Handel doch recht oberflächlichen Aussagen der
von Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner angeführten Studie »Ermittlung der weggeworfenen Lebensmittelmengen und
Vorschläge zur Verminderung der Wegwerfrate bei Lebensmitteln in Deutschland« der Universität Stuttgart. »Ich glaube viele Logistiker sind da nicht mit an Bord gewesen«, spekulierte
sie. Bei sensiblen Waren wie Erdbeeren seien hier durchaus Verderbsraten von bis zu 50 Prozent bis in die Handelsfiliale zu beklagen. Als Problem erkannt haben Auffermann und Mitstreiter,
dass es oft zu spät ist, wenn der Reifegrad der Ware erst am Wareneingang des Handels geprüft wird. Wenn der Reifegrad der
Ware dagegen permanent überwacht würde, könne man logistisch eingreifen. Ein entsprechendes Projekt mit Tomaten laufe.
Ein anderes Beispiel ist eine E2-Fleischkiste, die auf einem Display RFID-gesteuert anzeigt, wie der Frischestatus der Ladung
über die gesamte Kette gewesen ist.
Ob Kühlfahrzeug oder Konzepte – die Lebensmittellogistik
bleibt spannend, wenn die in Münster gezeigten Trends Wirklichkeit werden sollten. (ms)
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27
Transport und Logistik
Milch im Fluss
Inhalt
Das oberbayrische Speditionsunternehmen Lettl nutzt die Transportmanagement-Software Winsped
zum Milchtransport. Schon realisiert ist die Zusammenarbeit mit der Fleetboard-Telematik, in Planung
ist der Einsatz eines Moduls für die Personaleinsatzplanung.
U
m Kunden Milchprodukte in Imbiss, Supermarkt, an der Tankstelle oder im Drogeriemarkt zum Kauf anzubieten, bedarf es
einigen logistischen Aufwands. Beim Familienunternehmen Lettl Transporte GmbH
aus Wasserburg bei Rosenheim entschloss
man sich vor diesem Hintergrund, 2008 in
Informationstechnologie zu investieren
und die Transportmanagement-Software
Winsped der LIS Logistische Informationssysteme AG aus Greven zu implementieren.
»Beim Transport flüssiger Lebensmittel
wie beispielsweise Milch zählen vor allem
Zuverlässigkeit, Sauberkeit sowie eine termingerechte Auslieferung«, verdeutlicht Geschäftsführer Stephan Lettl. »Eine
Transportmanagement-Software kann hier
zur Automatisierung der Geschäftsabläufe
beitragen und Mitarbeiter entlasten. Über
benachbarte Speditionen entstand damals
der erste Kontakt zur LIS AG. Überzeugt
hatte uns dann eine Live-Demonstration
sowie die Möglichkeit, einzelne Funktionsbausteine individuell hinzuwählen zu können. Das bietet uns die Möglichkeit, unser
System kommenden Anforderungen anzupassen und unsere Transporte auch künftig termingerecht durchzuführen.«
Termingerechte Auslieferung von Milch
hat Priorität
Besonders in der Milchbranche ist eine
termingerechte Auslieferung das A und
O. Verzögerungen können beim Transport
der Frischware mitunter als Fehlcharge
zum kompletten Verlust der Ware führen.
Zudem richten sich die Milchpreise nach
den wertbestimmenden Inhaltsstoffen und Qualitätsmerkmalen wie Eiweiß,
Fett oder auch Keimzahl. Bei einer fehlerhaften Isolierung von Transportfahrzeugen ist unbehandelte Milch aufgrund
der mikrobiell gebildeten Glykolsäure bereits innerhalb eines Tages verdorben, darauf weist LIS in einer Pressemeldung hin. Eine gewichtige Rolle beim
Milchtransport spielen daher auch die
Isolierung sowie Sauberkeit und Reinigung der Tankfahrzeuge. Um den gesetzlichen Regelungen bestmöglich nachzukommen, hat das 1906 gegründete
Familienunternehmen Lettl eigens eine
Tankreinigungsanlage mit drei Waschstraßen und jeweils sechs Sprühköpfen
installiert. »Die Tankinnenräume müssen nach jeder Lieferung gründlich gereinigt werden«, erklärt Lettl. »Hier gilt
Transport und Logistik
es, strenge Hygiene- und Sicherheitsvorschriften zu beachten.«
Für den termingerechten Transport von
Milch, Molke und Co. setzt Lettl vor allem
auf das Winsped-Modul der Fahrzeugeinsatzplanung inklusive Nokia Maps. Der
modulare Funktionsbaustein ersetzt manuell-geführte Tages- und Wochenpläne und zeigt auf einer digitalen Karte
dank Telematik-Anbindung einen EchtZeitablauf aller 60 eingesetzten Tankauflieger. Einzelne Touren werden der
Disposition dabei übersichtlich als Balken dargestellt. Hierfür sind je nach Status unterschiedliche Farben vorgesehen.
Aufträge lassen sich einfach und bequem
per Drag&Drop bearbeiten. Die Informationen zu den jeweiligen Touren stehen
dem Disponenten dabei umgehend zur
Verfügung. »Einzelne Tankfahrzeuge können wir anhand selbst definierter Kriterien über eine Filter-Funktion selektieren«,
erläutert Lettl. »So erhalten wir schnell
eine Übersicht über alle wichtigen Informationen und wissen beispielsweise, welche Tankfahrzeuge bereits gereinigt sind
oder wo sich ein beladenes Transportmittel aktuell befindet.«
Schnittstelle zum Telematiksystem
von Fleetboard
Um die direkte Kommunikation zwischen
Disposition und Fahrzeugführer optimal zu gewährleisten, setzt Lettl neben Winsped auf ein Telematiksystem
von Fleetboard mit permanenter Ortung. Die Lis-Trac-Schnittstelle verbindet
dann sämtliche Telematik-ausgestattete
Tankfahrzeuge mit dem zentralen Nachrichtenserver und integriert die gesamte Flotte in die digitale Auftragsabwicklung. Bei unvorhersehbaren Ereignissen
wie Schäden am Tankfahrzeug oder Verkehrsstörungen stehen der Disposition
alle relevanten Daten umgehend zur Verfügung. Benötigte Interventionen, wie
das Ordern eines Tankersatzfahrzeugs,
ein notwendiges Umleiten oder auch das
Informieren des Warenempfängers über
eine Anlieferungsverzögerung, kann der
Disponent umgehend vornehmen. »Das
Zusammenspiel aus Transportmanagement-Software und Telematik entlastet
einerseits die Mitarbeiter in der Disposition, da nun ein umgehender Informationsaustausch mit den Frachtführern bezüglich des Transportstatus gewährleistet
wird. Andererseits erhöht die Telematikanbindung auch die Kundenzufriedenheit. Unsere Disposition erhält mehr Kapazitäten beim Kundenkontakt und kann
so intensiver auf die individuellen Bedürfnisse eingehen«, verdeutlicht Lettl.
Auftragserfassung und Abrechnung
Auch bei der Belieferung namhafter Molkereien unterstützt die Anwendung alle Prozessabläufe. Mithilfe des Auftragserfassungsmoduls werden alle Auftragsdaten
zum Beispiel per Datentransfer an die Dis-
Funktionsbausteine individuell hinzuwählen zu können war bei den Oberbayern
ein Argument für Winsped.
position geschickt und stehen dieser dann
zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung.
Eine integrierte Auftragsvorlagenfunktion
speichert alle Auftragsdaten samt vereinbarter Preise. Mit nur einem Mausklick werden aus diesen Vorlagen dann verbindliche
Aufträge generiert. Zudem nutzt Lettl das
Abrechnungscenter bestehend aus Frachtenprüfung, Frachtberechnung und Mahnverwaltung. »Automatisierte Prozesse und
Filterfunktionen unterstützen den gesamten Abrechnungsverlauf«, so Lettl. »Die Finanzbuchhaltungsschnittstelle ermöglicht
zudem die Kommunikation mit der Software Datev. Rechnungen und Gutschriften
bearbeiten wir so innerhalb kürzester Zeit.«
Darüber hinaus plant Lettl auch von fahrspezifischen Daten zu profitieren und sein
Winsped-System modular zu erweitern.
Mit der Personaleinsatzplanung kann das
Transportunternehmen dann beispielsweise Lenk- und Ruhezeiten, Fahrerposition, Fahrstrecke, Tourbeginn und -ende
sowie Kraftstoffverbrauch des Fahrers
oder durchschnittliche Geschwindigkeit
auswerten und zielgerichtet steuern.
So offenbart das System mögliche Optimierungspotenziale und trägt dazu bei,
sowohl Arbeitszeit als auch Kosten zu
sparen. »Wir schauen natürlich immer, wie
wir Prozesse und Strukturen verbessern
können«, sagt Geschäftsführer Lettl. »Die
Personaleinsatzplanung erweitert funktional unser System und trägt dazu bei,
dass wir auch in Zukunft mit frischer Milch
im Tank termingerecht ausliefern.«
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60 Tankauflieger setzten die
Milchtransport-Spezialisten von Lettl ein.
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Quelle (beide Bilder): Lettl Transporte
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28
frischelogistik 03|2012
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Verpackung und Kennzeichnung
Inhalt
Mit Köpfchen
Produktion und Lebensmitteltechnik
Dicht und kompakt kühl in Köln
Von der Problemanalyse zur Lösung: Panther Packaging hilft, Salatköpfe
effektiver in Wellpappensteigen verschiedener Größen zu packen.
Mit dem kompakten kryogenen Spiralfroster Cryoline XF und der Dichtigkeitsprüfung mit Mapax LD
hatte Linde auf der Anuga Foodtec gleich zwei interessante Neu-Produkte dabei.
Z
A
u vielen Unternehmen pflegt das norddeutsche Unternehmen Panther Packaging langjährige Kundenbeziehungen.
Aus ersten Kontakten und Lieferungen
entwickeln sich oftmals über die Zeit
partnerschaftliche und langjährige Kooperationen, die das ganze Beratungsspektrum des Verpackungsherstellers einbeziehen. So auch bei einem Kunden aus
der Obst- und Gemüsebranche, der Wellpappensteigen in großer Zahl benötigt und dank anhaltenden Wachstums vor
neue Herausforderungen gestellt war.
Damit sieht die Firma aus Tornesch bei Hamburg eine typische Alltagssituation umschrieben: Unternehmerischer Erfolg geht
einher mit der Notwendigkeit, die Betriebsmittel und Prozesse an die Erfordernisse
der steigenden Nachfrage oder des wachsenden Produktionsspektrums anzupassen.
Fast immer stellt sich auch die Frage der
passenden Verpackungslösungen: Wie kann
die wachsende Ausbringungsmenge der
Produktion bewältigt werden? Braucht man
weitere Mitarbeiter, eventuell zusätzliche
Maschinen oder vielleicht doch andere Verpackungen? Kann oder muss bisher manuelle Tätigkeit automatisiert und auf die Verpackungstechnik übertragen werden?
An diesem Punkt setzt die Kompetenz von
Panther Packaging im Bereich der automatisierten Verpackung an. Ein großer
Teil des Maschinenparks ist prädestiniert
für die Produktion von automatengängigen Kartonagen. Die Entwicklungsteams
des Unternehmens entwerfen seit vielen Jahren individuelle Verpackungskonzepte für die Kunden, die Kartonage und
Maschine beinhalten und einen fließenden Übergang der Arbeiten im Packsaal
der Kunden von manuellen Arbeiten auf
teil- oder vollautomatisierte Lösungen
ermöglichen. Intensiven Austausch
pflegt Panther Packaging daher nach
eigenen Angaben seit Jahren mit dem
Verpackungsmaschinenbau und hat
Kontakte zu vielen Unternehmen aus
dieser Branche. Der Vorteil für die Kunden sei dabei, dass es keine Festlegung
auf einen bestimmten Partner, ein Maschinenfabrikat oder eine technische
Richtung gibt, sondern jede Aufgabenstellung individuell betrachtet wird, um
die beste Lösung aus einer Vielzahl von
Anbietern und Verpackungsanlagen herauszufiltern. »Alles aus einer Hand« –
gemäß diesem Motto unterstützen die
Norddeutschen Kunden bei Konzept, Auswahl und Inbetriebnahme der neuen Maschine, auf der die spezifisch entwickelten Verpackungslösungen optimal laufen.
Salatköpfe in Wellpappensteigen
Der erwähnte Kunde, ein Anbieter von
Obst und Gemüse, verpackt zum Beispiel
Salatköpfe in Wellpappensteigen verschiedener Größen. Die Abläufe und eingesetzten Verpackungen haben sich über Jahre entwickelt und gut funktioniert – doch
zur Befriedigung der steigenden Nachfrage und damit zur Produktivitätserhöhung
waren Veränderungen unabdingbar. Zunächst setzte der Kunde auf eine Maschine, die eine zur Handaufrichtung gedachte
Steigenkonstruktion automatisch aufrichtet. Die Salatköpfe werden per Hand in die
aufgerichteten Wellpappensteigen gelegt.
Diese Lösung erwies sich als nicht endgültig zielführend: Der Prozess im Steigenaufrichter war störanfällig, denn eine
manuelle Steige kann aufgrund ihrer Konstruktion nie die geforderte Maschinengängigkeit einer speziell auf das automatische
Aufrichten konzipierten Automatensteige
erreichen. Das im Einsatz befindliche Verpackungssystem, bestehend aus drei Steigen verschiedener Größen, verfügte zudem nicht über die notwendige Stabilität
und war aus einer Vielzahl unterschiedlicher Papiere zusammengesetzt. Die so
entstandene Situation
Quelle: Panther Packaging
30
war ein Hemmschuh für die angestrebte
Produktionsausweitung.
Für eine grundlegende Analyse und Problemlösung wandte sich das Unternehmen an Panther Packaging. Ein Entwicklungsteam erarbeitete gemäß den
spezifischen Anforderungen ein System
aus drei neuen Steigen, die die notwendige
Stabilität, überzeugende Maschinengängigkeit und einheitliche Papiersorten berücksichtigen. Für dieses System kontaktierte das Verpackungsunternehmen auch
einen Maschinenbauer, der den passenden
Steigenaufrichter entwickeln sollte. In enger Abstimmung zwischen den beteiligten Unternehmen wurde gemeinsam ein
Konzept erarbeitet, das den Anforderungen der Produkte, der Verpackungs- und
der Maschinenseite gerecht wird. Bei der
gemeinsamen Präsentation der Ergebnisse
vor dem Kunden konnten dessen Mitarbeiter alle Detailfragen direkt an den jeweiligen Spezialisten richten. Die umfassende
Beratung führte zeitnah zur Entscheidung
für die auf weiteres Wachstum des Kunden
ausgelegte Verpackungslösung.
Auch preislich günstiger
Das System aus Aufrichtemaschine und
neu konzipierten Automatiksteigen erfüllt aber nicht nur diesen Zweck. Die Verpackungen wurden durch die Vereinheitlichung der Papiersorten für den Kunden
auch preislich noch günstiger. Ein weiterer, zunächst nicht in die Überlegungen
des Kunden eingeflossener Aspekt erweist
sich laut Panther als echter Mehrwert der
umfassenden Beratung, die zu der neuen Lösung führte: Die Steigen sind untereinander kombiniert stapelbar. Der
Kunde kann auf einer Palette Fertigware nun alle drei verschiedenen Steigen sauber aufeinander stapeln und
verschiedene
Verpackungseinheiten
auf einem Ladungsträger kombinieren.
Diese logistischen Vorteile kommen
erst recht zum Tragen, da das Auftragsvolumen des Kunden weiter steigt. ◄
Das neue System im Überblick: Drei
unterschiedliche Größen der Automatiksteigen
decken den Bedarf des Kunden, der damit der
steigenden Nachfrage jederzeit gewachsen ist
und zudem logistische Vorteile nutzen kann.
frischelogistik 03|2012
uf der Anuga Foodtec Ende März in
Köln hat der Pullacher Gasspezialist
Linde zwei Neuheiten vorgestellt. Mit dem
kryogenen Spiralfroster Cryoline XF präsentierte das Unternehmen ein neues, besonders leistungsstarkes Modell innerhalb
der Reihe. Bei hohen Produktkapazitäten
benötigt das kompakte Gerät eine deutlich geringere Stellfläche als herkömmliche Spiralfroster. Darüber hinaus erlaube
das Design eine einfachere Reinigung, die
ein hohes Maß an Lebensmittelsicherheit
gewährleistet, erklärte Linde.
Bei der Konstruktion des Cryoline XF hat
das Unternehmen nach eigener Darstellung neue Wege eingeschlagen. Die kompakte Bauweise trägt zur Effizienzsteigerung des Spiralfrosters bei: Dank der
Cross-Flow genannten Technologie können
über die gesamte Fläche hohe Strömungsgeschwindigkeiten erreicht und die Frostzeiten verkürzt werden. So werde ein sehr
hoher Wärmeübertrag erzielt, der deutlich
über dem gängiger Geräte liegt, erläutern
die Süddeutschen. Der Froster sei besonders geeignet für zahlreiche hochwertige Lebensmittel wie Fleisch, Fertiggerichte, Fisch und Meeresfrüchte. Außerdem
riet der Hersteller zum Einsatz beim Frosten und Kühlen von Produkten mit hoher
Temperatur und Feuchte, beispielsweise
gegartes Geflügel und verzehrfertige Gerichte. Als kryogenes Kältemittel können
sowohl Stickstoff als auch Kohlendioxid
Der Cryoline XF wirft als einen Vorteil seine
kompakten Maße in die Waagschale.
frischelogistik 03|2012
eingesetzt werden. Das Kühlmedium wird
dabei direkt auf das Produkt gesprüht und
entzieht diesem die Wärme. Effizienz bietet der XF auch in Sachen Reinigung: Sie
wird durch die Einfachheit des Designs erheblich erleichtert. Der Spiralfroster verfügt über ein eingebautes selbstreinigendes Band-Waschsystem sowie beständige
Oberflächen und ermöglicht die problemlose Zugänglichkeit aller internen Teile und Bereiche. Die Vorteile dieser Konstruktion seien geringe reinigungs- und
wartungsbedingte Stillstandzeiten und die
damit verbundene Steigerung der Produktivität, verspricht Linde.
Inline-Dichtigkeitsprüfung bei MAP
Ebenfalls auf der Anuga Foodtec präsentiert Linde mit Mapax LD ein neues System zur Detektion von Undichtigkeiten
bei Verpackungen unter Schutzatmosphäre. Die Technologie nutzt Wasserstoff als
Detektionsgas. So würden auch kleinste
Leckagen schnell, zerstörungsfrei und sicher aufgespürt.
Um die natürliche Frische und Qualität von
Lebensmitteln zu erhalten, wird heute vielfach eine Verpackung unter lebensmittelgeeigneten Schutzgasen eingesetzt. Brot,
Käse, Aufschnitt und vieles mehr bleiben
damit geschützt – sofern die Verpackung
dicht ist. Eine neue Technologie von Linde
erlaubt es nun, qualitätsmindernde Undichtigkeiten, zum Beispiel durch eine fehler-
hafte Siegelung, frühzeitig und nach Angaben des Unternehmens absolut zuverlässig
aufzuspüren. Die Dichtigkeitsprüfung mit
dem Mapax LD-System setzt dabei auf Wasserstoff als Detektionsgas statt Kohlendioxid oder Helium. Hierzu wird Wasserstoff
in geringer Menge von rund drei Prozent
dem Verpackungsgas zugemischt. Ein leichter mechanischer Druck auf die Packung
lässt im Falle einer Undichtigkeit den Wasserstoff aus der Packung entweichen. Dank
des empfindlichen Wasserstoff-Sensors arbeite das Verfahren deutlich schneller als
herkömmliche Varianten und erkenn auch
kleinste Undichtigkeiten in Sekundenbruchteilen, erklärt Linde. So werde ein Betrieb inline – also während der Produktion – möglich. Das Mapax LD-System wird
im Anschluss an die Verpackungsmaschine
platziert und kann an die jeweilige Bandgeschwindigkeit angepasst werden. Je nach
Verpackungsgröße sei eine Prüfung von bis
zu 60 Takten pro Minute möglich, so der
Hersteller. Sowohl Schlauchbeutel als auch
Schalen unterschiedlicher Höhe können geprüft werden. Mit der hundertprozentigen
Inline-Prüfung aller MAP-Verpackungen
würden Fehler in der Packungslinie frühzeitig signalisiert und fehlerhafte Produkte automatisch ausgeschleust, erklärt Linde
den Vorteil. So könne ein hoher Qualitätsstandard garantiert werden, der Reklamationen durch den Einzelhandel deutlich reduziere.
◄
Dank empfindlicher Wasserstoff-Sensoren ist mit Mapax LD auch
eine Inline-Prüfung von MAP-Verpackungen möglich, sagt Linde.
31
Inhalt
Nagel investiert in ein neues Logistikzentrum bei Leipzig und setzt
dabei auf den Projektentwickler Helios Europe. Erster Spatenstich
war im März, die Fertigstellung ist für Oktober geplant.
D
er Lebensmittellogistiker NagelGroup setzt weiter auf Sachsen-Anhalt als Standort und hat Mitte März den
ersten Spatenstich für ein neues Logistikzentrum im Gewerbepark Großkugel gemacht. Konzeptioniert und gebaut wird
das Logistikzentrum auf einer Gesamtfläche von knapp 60 000 Quadratmeter
inklusive verschiedener Temperaturzonen vom britischen Immobilieninvestor
und Projektentwickler Helios Europe in
Partnerschaft mit Episo, einem luxemburgischen Investmentfonds. Der speziell für die Nagel Group entworfene so
genannte Direct Link Park Leipzig wird
über 25 300 Quadratmeter Logistik- und
Büroflächen verfügen. Die Fertigstellung
ist laut Helios für Oktober 2012 geplant.
Insgesamt sollen 50 neue Arbeitsplätze
entstehen und 19,1 Millionen Euro inve-
stiert werden. Im neuen Logistikzentrum der
Nagel-Group kommt das
auf temperaturgeführte
L eb ensmit tel log is t ik
spezialisierte und von
dem unternehmenseigenen Softwarehaus entwickelte Lagerverwaltungssystem zum Einsatz.
»Die zentrale Lage im europäischen Binnenmarkt und die erfolgreiche Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger
machen Sachsen-Anhalt zu einer wichtigen Logistik-Drehscheibe in Europa.
Die Ansiedlung der Nagel-Group und
von Helios Europe hier in Kabelsketal
ist ein weiterer Beleg dafür. Sie stärkt
den Logistikstandort Sachsen-Anhalt
und bestätigt die Strategie des Landes,
Der »Direct Link Park Leipzig« in der
Planung der Architekten.
die Logistikbranche zu unterstützen«,
sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des
Landes Sachsen-Anhalt, Michael Richter
anlässlich der Präsentation des Investitionsvorhabens. Gemeinsam setzten
Staatssekretär Richter, Tobias Nagel,
Gesellschafter der Nagel-Group, der Ge-
Fortsetzung der Aktivitäten
in der Region
Die Standortwahl Kabelsketal ist eine
Fortsetzung der Aktivitäten der NagelGroup vor Ort. Nach Eröffnung der ersten Anlage der Speditionstochter im
September 1992 folgten bereits Erweiterungen in 1998 und 2007. Der jüngste
Neubau der Logistiktochter trägt dem
wachsenden Bereich der Kontraktlogistik Rechnung. Tobias Nagel, Gesellschafter der Nagel-Group, bestätigte:
»Lebensmittel brauchen kurze Wege.
Deshalb hat diese Region durch die EUOsterweiterung und dank der hervorragenden Infrastruktur für unser europäisches Logistiknetzwerk enorm an
Attraktivität gewonnen. Die Erweiterung bestätigt unsere Standortwahl in
Kabelsketal. Wir wachsen gemeinsam
mit der Region.« Das Investitionsvorhaben der Nagel-Group und Helios Europe wurde von der ersten Stunde an
von der landeseigenen Investitionsund Marketinggesellschaft begleitet.
Spatenstich für das neuen Nagel-Logistikzentrums bei Leipzig (von links): Frank Bannert,
Michel Hughes, Michael Richter, Kurt Hambacher, Tobias Nagel und Marcus Cebulla.
Ende März besuchte eine Delegation
des Lebensmittelkonzerns US-Food die
Nagel-Group am Standort Wustermark
bei Berlin. US-Food ist mit 60 Standorten in den USA einer der führenden
Anbieter von Fertiggerichten für Gastronomie, Gesundheitswesen, Bildungsinstituten und Regierung. Die amerikanischen Gäste des Handelsverbands
HDE überzeugten sich im Rahmen einer
mehrtägigen Rundreise davon, dass der
International Featured Standard IFS
nicht nur bei der Produktherstellung,
sondern auch bei der Sicherung von
Logistikprozessen gute Dienste leistet.
Auf dem Programm stand die Besichtigung der logistischen Abläufe in den
Bereichen Umschlag und Lagerhaltung
für gekühlte Lebensmittel, für schokoladisierte Produkte sowie für flüssige
Lebensmittel. Das Logistikzentrum
in Wustermark bietet Platz für 42 500
Paletten, die in verschiedenen Temperaturklassen gelagert werden können.
»Die erweiterte Anlage wurde Ende
2011 erbaut. Wir arbeiten hier von Beginn an mit den Anforderungen der IFS
Logistics 2«, erklärte Hendrik Reinelt,
Leiter Zentrales Qualitätsmanagement
bei der Nagel-Group. Die zweite Version
des IFS Logistics ist aktuell erschienen
(siehe S. 36). »Alle 90 Standorte der
Nagel-Group in Europa arbeiten nach
den IFS Logistics Standards und werden
im Laufe dieses Jahres auf die Version 2
umgestellt«, berichtete Reinel.
Der IFS Logistics wurde 2006 eingeführt, als wichtiger Lebensmittellogistiker ist die Nagel-Group seit vielen
Jahren innerhalb der Working-Group des
HDE zur Unterstützung für die Weiterentwicklung des IFS Logistics vertreten, die bei der Gestaltung der Version
2 des IFS Logistics Standards stark mitgewirkt hat. In diesem Rahmen wurden
Testaudits im Auftrag der IFS Management GmbH an Standorten der NagelGroup durchgeführt und die Ergebnisse
zur Steigerung der Praxistauglichkeit
in der Arbeitsgruppe ausgewertet. »Logistik leistet einen wichtigen Beitrag
zur Lebensmittelsicherheit und deshalb
liegt uns die Zusammenarbeit mit Spezialisten der Lebensmittellogistik besonders am Herzen«, so Stephan Tromp,
stellvertretender HDE-Hauptgeschäftsführer und verantwortlich für den IFS.
»Die gestiegenen Sicherheitsanforderungen unserer international agierenden Kunden spiegeln sich auch in dem
neuen Kapitel 6 Food Defense des Standards wieder.«
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W
2-
Projektentwickler an Bord
Für den Immobilieninvestor Helios Europe ist es das erste Projekt an diesem Standort, das in die Realisierung
geht. CEO Hughes kommentierte: »Der
Abschluss des Mietvertrages mit Nagel,
einem so starken und erfolgreichen Unternehmen, freut uns umso mehr, als
er so schnell auf die Gründung unserer Partnerschaft mit Episo folgt. Dieses Projekt unterstreicht nochmals die
hervorragende Lage des Standortes Kabelsketal für Logistikzentren. Wir freuen uns sehr über die Unterstützung, die
das Projekt von öffentlicher Seite erfahren hat.«
Der Deal erfolgte laut Helios nur wenige Wochen nach der Unterzeichnung
des Mietvertrags über 15 000 Quadratmeter mit Dachser im Berliner Projekt
Air Link Park. Beide Bauvorhaben sind
Teil des Joint-Ventures zwischen Helios Europe, Tristan Capital Partners und
AEW Europe, das unter dem Titel »Link
Logistics Project« den Bau neuer Logistikzentren in Deutschland vorsieht. ◄
US Food informiert sich
bei Nagel über IFS
n
schäftsführer Helios Europe Michael
Hughes, der Geschäftsführer der Nagel-Group Marcus Cebulla, Frank Bannert, Landrat des Saalekreises und
Kurt Hambacher als Bürgermeister
der Gemeinde Kabelsketal den ersten
Spatenstich für das neue Logistikzentrum.
eg
io
Neubau für Nagel
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33
Inhalt
Verpackung und Kennzeichnung
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der Corporate-Design-Farbverlauf im Flexodruck vom Etikettierungsspezialisten ICS.
T
om & Sally’s, ein junges Salatbar-Erfolgsunternehmen mit Filialen in Gießen und Ingolstadt sowie einer Münchner
Niederlassung, hat Anfang 2011 ein individuelles Frischesiegel zur Produktkennzeichnung eingeführt. Die vierfarbig gestalteten Rollenhaftetiketten für das
variierende Frischwarensortiment werden bedarfssynchron am Inhouse-Drucksystem mit individuellen Produktdaten
und Lebensmittelangaben beschriftet.
Abnehmer der fertigen Klebeetiketten
sind die zwei Shops sowie drei regionale
Lieferservice-Stationen in Hessen beziehungsweise Bayern. Highlight der Lösung,
die mit der Firma ICS International realisiert wurde, ist das spezielle Siegelformat des Labels, wodurch die Salatboxöffnung professionell frische-verschlossen
wird. Neben der optimierten Funktionalität zeigt sich Tom & Sally’s vor allem
von der Umsetzung des Etikettendesigns
überzeugt. »Wir kreieren um unsere hochwertigen Salat-Kombinationen ein echtes
Trend-Markenerlebnis. Produktangebot
und -verpackung, kommunizierte Kernaussagen, Shopdesign, Mitarbeiterkleidung, Werbemittel et cetera sind detailliert auf unsere Smart-Food-Philosophie
abgestimmt. Nicht zuletzt transportieren die Produktetiketten die Marke Tom
& Sally’s zum Verbraucher. Deshalb stellen wir höchste Qualitätsansprüche an
die Etikettendruckqualität«, erklärt Michael Karber, Media Design & Marketing
beim Smart-Food-Filialisten. Pro Jahr verkauft das Unternehmen insgesamt circa
400 000 täglich frisch zubereitete Salate
sowie zusätzlich mit Salat gefüllte Ofenkartoffeln und Sandwiches. Den größten
Absatz erzielt der Gießener Shop, der in
Spitzenzeiten eine Tagesmenge von mehr
als 1000 Salatgerichten bewältigt und
heute einer der größten Lebensmittelproduzenten der Universitätsstadt ist.
Das Produktsortiment wird regelmäßig
variiert und der Absatz einzelner Artikel unterliegt aufgrund von Aktionen sowie saisonbedingter Nachfrage stetigen
Schwankungen.
Um die Waren effizient zu etikettieren,
setzt das Unternehmen seit Beginn letz-
34
Die Salatboxversiegelung signalisiert den Kunden Frische.
ten Jahres auf eine neue Salatbox-Kennzeichnungslösung von Etikettenhersteller und Systemlieferant ICS International
aus Neu-Anspach. Die Lösung besteht aus
einem leistungsstarken Drucksystem Zebra ZM400 zur variablen Inhouse-Etikettenbeschriftung sowie einem jährlichen
Abrufkontingent für drei verschiedene Varianten vorbedruckter, vierfarbiger
Rollenhaftetiketten. Tobias Voigt, Geschäftsführer Tom & Sally’s erläutert:
»Wir profitieren jetzt von der bedarfsorientierten, flexiblen Produktkennzeichnung. Zudem haben wir ein Etikett realisiert, das dem bereits etablierten Tom &
Sally’s-Branding entspricht und den Frischebeweis für unsere Salate antritt.«
Qualitätsetiketten auf Abruf
Die Klebeetiketten auf Rolle fertigt ICS in
der hauseigenen Produktion. Das Etikettenobermaterial besteht dabei aus einem
matten, naturbelassenen Papier. Voigt
führt dazu aus: »Wir haben dieses Material bewusst in Kontrast zu den sonst oft auf
Lebensmittelverpackungen zu findenden
Hochglanz-Etiketten gewählt, um die echte handmade Zubereitung unserer Produkte zum Ausdruck zu bringen«. Obermaterial, Trägerfolie sowie verwendete Farben
und Kleber sind speziell für Lebensmittelanwendungen zugelassen. Skeptisch war
Tom & Sally’s hinsichtlich der gewünsch-
ten Designumsetzung für das neue Produktetikett im Siegelformat. Denn das
Erzielen der permanenten Passergenauigkeit für einen speziellen Corporate-Design-Farbverlauf im Flexodruck erfordert
Druckexpertise und feinste Maschinenabstimmung. »Ich habe mich daher vor der
Auftragserteilung direkt an den ICS Produktionsanlagen von der kontinuierlichen Etikettendruckqualität überzeugen
wollen und war vom Ergebnis begeistert«, berichtet Karber. Zwei Etikettenvarianten, das individuelle Salat-Etikett sowie das Salat-des-Monats-Etikett, liefert
der Kennzeichnungspartner zur variablen
Produktbeschriftung am ZM400 aus. Für
den nachfragestärksten Artikel, den Fitness-Salat, bezieht Tom & Sally‘s die Etiketten komplett fertig bedruckt von ICS.
Peter Kruse, Gebietsverkaufsleiter ICS International, erörtert: »Das vereinbarte Abrufkontingent pro Jahr gliedert sich in drei
frei wählbare Abruftermine mit einer jeweiligen Abnahmemenge von 100 000 bis
150 000 Stück. Wir garantieren unserem
Kunden dabei kurze Produktions- und Lieferzeiten.« In der Gießener Geschäftsstelle von Tom & Sally’s wird der Etikettenbestand und -nachschub für alle Filialen und
Lieferservice-Stationen zentral verwaltet,
beschriftet und anhand der jeweiligen Bedarfsmengen verteilt.
frischelogistik 03|2012
Verpackung und Kennzeichnung
Schnelle Frischwaren-Versiegelung mit Motivationseffekt
Der Standort Gießen beschriftet circa 500 Etiketten pro Tag bedarfsgerecht am Drucksystem. Die weitere Nachfrage wird durch
die fertig bedruckten Fitness-Salat-Labels abgedeckt. Alle Produktetiketten, die zur Endverarbeitung vorgesehen sind, tragen das
unverwechselbare Tom & Sally’s-Design, den Produktnamen, Zutaten-, Zusatzstoff- und Herstellerangaben. Das Personal in den Filialen und Niederlassungen verspendet »Just-in-Time« die Etiketten.
Das Siegeletikett ist so konstruiert, dass es sich in drei Handbewegungen auf Salatboxdeckel und -seite fixieren lässt und dabei die
Öffnung der Salat-Box umschließt. »Obwohl der Vorgang sekundenschnell von statten geht, ist unter den Mitarbeitern ein Wettstreit entbrannt, wer die beste Technik anwendet und das Label
stoppuhrgeprüft am zügigsten auf das Produkt klebt«, so Voigt
und führt weiter aus: »Diese Eigendynamik hatten wir zwar nicht
erwartet, sie aber wohlwollend zur Kenntnis genommen. Denn es
zeigt sich, dass unser Personal die Kennzeichnungslösung mitträgt
und lebt.« Ohnehin sei die Lösung für Tom & Sally’s zurzeit das
Optimum. Denn neben der Flexibilität im Kennzeichnungsprozess
ohne Schnelligkeitseinbußen profitiert der Salat-Gastronom vom
Frischebeweis und der gewonnenen Authentizität durch das Produktetikett. Letztgenannte Aspekte bilden für Tom & Sally‘s den
eigentlichen, vom Kunden wahrgenommenen, Mehrwert.
Investitionsschutz dank wartungsarmem Drucksystem
Das in Gießen zum Einsatz kommende Thermotransfer-Drucksystem ZM400 mit einer Druckauflösung von 300 dpi und internem
10/100 Printserver ist eines der meist verkauften Zebra-Produkte
von ICS International im Midrange-Druckerbereich. Es verfügt über
ein großes, hintergrundbeleuchtetes LCD-Display und ist nicht zuletzt dank einfacher Druckkopf- und Walzenwartung besonders benutzerfreundlich. »Die integrierte Rewind-Funktion sorgt nach
der Etikettenbeschriftung für die automatische Rückaufwicklung
zur fertigen Rolle«, erklärt Karber. Durchschnittlich kann der Anwender mit der lebensmittelzugelassenen ICS Farbbandrolle 2500
Etiketten drucken, bis das Farbband ausgewechselt werden muss.
Verbrauchsmaterial-Austauschmengen stellt der Kennzeichnungsspezialist dabei stets bereit. »Der Drucker arbeitet sicher und zuverlässig, so dass wir bisher keine nennenswerten Störfälle zu beklagen hatten«, so Karber und Kruse ergänzt: »Wenn das System
dann doch einmal unverhofft ausfallen würde, profitiert Tom &
Sally’s von unseren Serviceleistungen.« Als langjähriger Zebra Authorised Service Provider ist ICS mit eigenem Repair-Center sowie
deutschlandweitem Service-Außendienst in der Lage, die Drucksysteme reaktionsschnell zu warten und instandzusetzen.
Partnerschaft auf Augenhöhe
Bis 2008 druckte Tom & Sally’s die Etiketten für das Produktprogramm vollständig beschriftet im Offsetdruck bei einem externen
Dienstleister. Die Konsequenz dieser Verfahrensweise war, dass
jährlich viele Produktetiketten der Entsorgung zugeführt wurden.
»Ein Umstand, den wir aus kaufmännischer und logistischer Sicht
dringend zu beseitigen hatten«, erklärt Voigt. »Der fachliche Erstkontakt mit Herrn Kruse von ICS, der sich als bekennender Tom &
Sally’s Salat-Fan outete, kam an der Ladentheke zustande. Er konnte uns im weiteren Gespräch schnell Optimierungspotenziale aufzeigen.« Nachdem die Partnerschaft begründet war, realisierte ICS
zusammen mit der Drucksystem-Integration ein Vierfarb-Deckeletikett. Da das Deckeletikett jedoch zu wenig Beschriftungsfläche
für in der Folge neu aufzunehmende Informationen bot, erarbei-
frischelogistik 03|2012
teten die Partner gemeinsam die neue Kennzeichnungslösung. Neben dem
notwendigen Platzbedarf
stellt das Produktetikett
nun gleichzeitig den Siegeleffekt zur Verfügung. Und
obwohl der Salatbar-Betreiber mit der derzeitigen
Lösung vollständig zufrieden ist, denkt das Unternehmen zusammen mit
ICS bereits über nächste
Entwicklungsstufen nach.
Denn im Zuge der weiteren Unternehmensexpansion wird die händische
Etikettenverspendung bei
stetig wachsendem Etikettenbedarf
langfristig
Beim Tom & Sally’s kommt das
unwirtschaftlich. Den Aus- Drucksystem Zebra ZM400 zum Einsatz.
weg beschreiben hier moderne Etikettiersysteme der Baureihen S2000 bis S4000 aus dem
Portfolio der ICS. Die schrittmotorbetriebenen Anlagen erlauben
neben dem individuellen Etikettenaufdruck die äußerst präzise automatische Etikettenverspendung. »Dabei wird das Frischesiegel
an der Boxöffnung ebenfalls automatisiert umgeklappt«, wie Kruse
schildert. »In den nächsten zwei Jahren möchten wir die erforderlichen dezentralen Strukturen für den automatisierten Kennzeichnungsprozess schaffen«, so Voigt, der abschließend resümiert: »Wir
gehen den Weg mit ICS weiter, da uns das ganzheitliche Know-how
sowie die Leistung aus einer Hand überzeugen. Zudem kommunizieren wir miteinander auf Augenhöhe, was die Lösungsfindung erheblich verkürzt.«
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René Weiler
Unser Autor…
...René Weiler ist Referent Kommunikation bei der ICS International
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35
Qualität und Hygiene
Weiterkommen mit Version 2
Inhalt
Der IFS Logistics 2 kommt. Über den Standard und die Änderungen darin
berichtete auf einer Transfrigoroute-Veranstaltung der QS-Experte Florian
Preuß aus erster Hand. Ein Ziel ist auch eine größere Verbreitung unter den
Logistikunternehmen.
S
tandards und Zertifikate erfreuen sich
einer großen Beliebtheit. Vielleicht
nicht unbedingt bei denen, die sie umsetzen müssen, wohl aber bei den Auftraggebern im Lebensmittelhandel. Neben
dem Standard des British Retail Consortiums BRC ist in Europa hauptsächlich der
IFS verbreitet, maßgeblich initiiert von
französischen und deutschen Handelsverbänden. Was 2003 mit den Lebensmittelherstellern anfing, erreichte 2006 auch
die Logistiker: Der IFS Logistics betrat
die Bühne. In diesem Jahr steht nun die
zweite Version des Standards an. Auf der
Fachtagung »Lebensmittelhygiene in der
Transportlogistik« in Offenbach (siehe
auch S. 10) stellte Florian Preuß die Neuerungen vor. Er ist Mitarbeiter des Qualitätssicherungs-Dienstleisters Quandt, der
IFS bei der Erstellung der Standards berät
und unterstützt. Die Version 2 des IFS
Logistics ist seit Mai kostenlos von der
IFS-Webseite herunterladbar. Laut Preuß
sei Anfang Juli mit der dazugehörigen
Guideline zu rechnen und mit der Umsetzung des Standards ab 1. September.
Internationales Benchmarking
Seit der Einführung des Standards ist zum
IFS Food nicht nur der IFS Logistics hinzugekommen. Es gibt jetzt auch eine Variante für Cash&Carry Großhändler, eine
für Broker, die selbst nicht mit der eigentlichen Ware in Kontakt kommen, und mit
dem IFS HPC (household products cosmetics) auch einen für Hersteller von Nonfood Produkten. Vor dem Hintergrund dieser Ausbreitung wurde auch die Bedeutung
der Abkürzung IFS geändert: Stand sie früher schlicht für »International Food Standard«, sollen die Buchstaben jetzt für »International Featured Standards« stehen.
Der IFS Food ist mittlerweile in der sechsten Version erschienen. Die noch im IFS
Logistics verwendeten Begrifflichkeiten
wurden mit den verschiedenen Überarbeitungen des IFS Food und auch den neuen Standards verändert, so dass Preuß als
einen Grund für die Neuauflage des IFS
Logistics eine Vereinheitlichung des Wordings, wie es Neudeutsch heißt, nannte.
36
Eine weitere und inhaltlich wichtigere Neuerung der zweiten Fassung des Standards
ist die Ausrichtung auf eine globale Anerkennung des Standards, sprich eine Bedeutung über Europa hinaus. Hierfür sucht
IFS den Schulterschluss mit der international tätigen Global Food Safety Initiative
GFSI, die seit dem Herbst auch eine Logistik-Arbeitsgruppe hat. Über Benchmarking,
sprich den Vergleich des Standards gegen
entsprechende Vorgaben des so genannten
Guidance Documents der GFSI, soll der IFS
Logistics für die Kunden vergleichbar mit
anderen Standards werden.
Sanfter Einstieg in Food Defense
Eine Folge dieser Bemühungen ist die Aufnahme eines Kapitels zu Food Defense in
den IFS Logistics. Hier gehe es aber bisher
nur um Überlegungen und Risikoanalysen,
K.O.-Kriterien, die zur Nicht-Erteilung des
Standards führen, finde man in dem Kapitel bisher nicht, beruhigte Preuß in Offenbach. Neben der veränderten Struktur des
Standards gebe es jedoch als Neuerung
drei neue solcher K.O.-Kriterien: Das Monitoring von kritischen Kontrollpunkten,
interne Audits und nicht konforme Produkte. Dafür sei mit dem Rückruf auch ein
K.O.-Kriterium weggefallen, weil Logistiker hier nur ausführend tätig sind.
Preuß betonte, dass in den Leitungsebenen des IFS mittlerweile nicht mehr nur
der Handel sitze, sondern speziell im Falle des IFS Logistics zum Beispiel auch Logistiker. Die Vertreter des LEH würden nur
noch 50 Prozent ausmachen. Das habe
zur Folge, dass die Praxistauglichkeit des
Standards in der Version 2 dazugewonnen
habe. In der Arbeitsgruppe, die den Standard entwickelt hat, waren laut des Experten neben Edeka, Metro und Kaisers auf
Handelsseite auch der Tüv Süd, QS und die
Logistiker Dachser, Kraftverkehr Nagel und
Muk. Geplant sind, das mag eine Folge der
größeren Beteiligung von Branchen-Knowhow sein, spezielle IFS Logistics Auditoren. Bisher überprüften nur fortgebildete
Food-Auditoren die sich um den Standard
bewerbenden Betriebe, nun sollen auch
Fachleute mit Logistik-Hintergrund die-
Verpackung und Kennzeichnung
Convenience statt Konserve
Der Sauerländer Fleischspezialist Metten setzt auf Permasafe von Weidenhammer, um
seine klassische Würstchen neu zu verpacken. Als Hauptvorteil sieht das Unternehmen
die gegenüber der Konserve höhere Convenience für den Verbraucher.
S
Jetzt mit leichter Verspätung erschienen:
Der IFS Logistics in der zweiten Version.
se Befähigung erhalten können. Entsprechende Kriterien für eine Ausbildung würden momentan diskutiert.
Zu den eher praktischen Änderungen bei
Version 2 des IFS Logistics gehört die
Zertifizierung in Abständen von 12 und
nicht mehr nur 18 Monaten, auch dies sei
der internationalen Akzeptanz geschuldet. Dafür seien die Audits zeitlich ein
wenig flexibler ansetzbar. Einen Tag plus
einen halben Tag für den Auditbericht sei
bei der Erstauditierung anzusetzen, berichtete Preuß. Es gebe die Möglichkeit
von kombinierten Audits, wenn ein Unternehmen zum Beispiel auch den IFS
Broker erhalten möchte, was beispielsweise bei Obst- und Gemüsehandelsunternehmen vorstellbar sei.
Preuß riet den Logistikern, in dem oft von
Kundenseite eingeforderten Standard auch
einen Nutzen für das eigene Unternehmen
zu sehen. Eine höhere Kundenzufriedenheit und Verbesserungen in der Reklamationsstatistik könnten durchaus nützliche
Nebeneffekte der Arbeiten für die Zertifizierung sein. Ein bisschen Werbung tut offenbar noch Not: Der QS-Experte zeigte
Zahlen, nach denen bisher zwar 11 396 Unternehmen nach dem Food-Standard zertifiziert seien, aber nur 760 nach dem Logistik-Standard. Da gebe es »noch Potential«,
gab Preuß zu. Er verkündete in Offenbach,
dass zum Beispiel das Foodservice-Unternehmen US Foods, immerhin der zweitgrößte US-Lebensmittellogistiker, sich
unlängst gegen eine BRC- und für eine IFSZertifizierung aller seiner Standorte entschieden habe. Auch hinsichtlich seiner
Standorte gehe der IFS den Weg der Internationalisierung: Demnächst solle ein Büro
in Brasilien eröffnet werden. (ms)
◄
frischelogistik 03|2012
eit Ende Februar vertreibt der Wurstund Fleischwarenspezialist Metten
Fleischwaren GmbH & Co. KG sein neuestes Produkt, die »Leckeren Landwürstchen«, in einem Permasafe -Becher von
Weidenhammer Plastic Packaging, der
Kunststoffsparte der Weidenhammer Packaging Group. Die Maße der Barriereverpackung aus Kunststoff entsprechen
denen einer handelsüblichen Konservendose. Zudem bietet sie laut Weidenhammer eine ähnlich lange Haltbarkeit.
Ein Vorteil am Point-of-Sale: Durch das
transparente Sichtfenster im Permasafe-Becher kann der Verbraucher den Produktinhalt sehen. Mit der klassischen
Wurstspezialität in der frischen, modernen Verpackung will Metten gezielt neue
Käufersegmente ansprechen.
Erfolg mit Kunststoff
Der Wurst- und Fleischspezialist aus
Finnentrop im Sauerland setzt mit der
Verpackung für die »Leckeren Landwürstchen« weiter auf einen vielversprechenden Ansatz: Bereits 2009 brachte Metten
die »Dicke Sauerländer Bockwurst« in einem Kunststoffbehälter auf den Markt,
der vom Verbraucher sehr gut angenommen worden sei. Einen ähnlichen Erfolg
verspricht sich das Unternehmen nun
auch von den »Leckeren Landwürstchen«,
die in einem Permasafe-Becher von Weidenhammer verpackt sind. Die Barriereverpackung aus Kunststoff bietet laut des
Hockenheimer Herstellers langanhaltenden Aroma- und Produktschutz für sterilisierte und pasteurisierte Lebensmittel
sowie vielfältige Designmöglichkeiten.
Die Produktneuheit von Metten ist in
zwei Sorten – Wiener und Geflügel-Würstchen – im Supermarkt erhältlich.
Maßgeschneiderte Verpackung
mit hoher Convenience
Für die »Leckeren Landwürstchen« hat
der Verpackungsspezialist Weidenhammer
seine Permasafe-Lösung zu einer speziell
auf den Kunden zugeschnittenen Lösung
weiterentwickelt. Da der Kunststoffbe-
frischelogistik 03|2012
hälter die gleichen Maße wie eine
gängige Konservendose hat, kann
ein handelsüblicher Metallverschluss
aufgesetzt werden. »Weidenhammer
hat das Gebinde an unsere Anforderungen in Bezug auf Format und Verschluss angepasst«, erklärt Tobias
Metten, Marketingleiter bei Metten.
Dadurch konnte der Fleisch- und
Wurstwarenspezialist die bestehenden Maschinen weiter nutzen und
die Umstellungskosten in der Produktion erheblich reduzieren.
Im Vergleich mit herkömmlichen
Konservendosen überzeugt die
Weidenhammer-Verpackung vor allem dank ihrer höheren Convenience:
Der Becher ist mit einer leicht zu entfernenden Peel-Folie abgedeckt, die den
Produktinhalt luftdicht versiegelt. Ein
Schnappdeckel sorgt dafür, dass sich die
Verpackung auch über die Erstnutzung hinaus leicht öffnen und wiederverschließen lässt. Dies erlaubt dem Verbraucher,
die Würstchen einzeln zu entnehmen und
nach und nach zu verzehren. Da die Permasafe-Verpackung problemlos in der Mikrowelle erwärmt werden kann, lassen
sich die »Leckeren Landwürstchen« kalt
und warm genießen.
Transparenz für mehr Einblick
Darüber hinaus punktet die Kunststoffverpackung mit glasklarer Transparenz:
Die attraktiv gestalteten 250-Gramm-Becher sind mit einem großen Sichtfenster
versehen. Dieses gibt den Blick auf die
Würstchen frei, die stehend in der Verpackung präsentiert werden – ein klarer Vorteil gegenüber klassischen Konserven. Zudem verleiht die hochwertige,
im In-Mould Labelling-Verfahren (IML)
dekorierte Verpackung dem Produkt
ein modernes und frisches Design. »Die
Transparenz, Hochwertigkeit und Form
der Verpackung war uns äußerst wichtig, um unser Produkt optimal am Pointof-Sale zu positionieren und zu vermarkten«, beschreibt Metten die Vorzüge der
Technologie.
Nahezu undurchlässig für Sauerstoff und
Wasserdampf sind laut Weidenhammer die
Permasafe-Verpackungen des Hockenheimer
Mittelständlers.
Bei der Entscheidung für die PermasafeVerpackung spielte auch der Umweltgedanke eine wichtige Rolle: So habe ein mit der
Software Piqet durchgeführter Vergleich
gezeigt, das der CO2-Ausstoß bei der Herstellung von Verpackungen aus Kunststoff
geringer als bei Glas oder Weißblech, so
Weidenhammer. »Im Bereich Nachhaltigkeit sind wir mit unseren Kunststoffverpackungen voll konkurrenzfähig, wenn nicht
gar überlegen«, sagt Andreas Rothschink,
Leiter Sales bei Weidenhammer Plastic Packaging, selbstbewusst.
Dank Permasafe ist die Verpackung der
»Leckeren Landwürstchen” zudem nahezu undurchlässig für Sauerstoff und Wasserdampf. Dadurch halten sich die Würstchen bis zu sechs Monate ohne Kühlung.
Das garantiere nach Dafürhalten von Weidenhammer nicht nur eine energiefreie
Lagerung des Produkts, sondern optimiere auch die Produktvermarktung: »Unabhängig vom Kühlregal lassen sich die
verpackten Produkte direkt am Point-ofSale platzieren«, erklärt Rothschink. Mit
der Produktneuheit will Metten vor allem Wachstum außerhalb des Kernmarktes Nordrhein-Westfalens generieren. ◄
37
Kühlhausbau und -betrieb
Transportneutral und bereit
für Temperatur-Kontrolle
Inhalt
Frische, Tiefkühl oder Ambient – das Soltau Logistic Center bietet auf
174 000 Quadratmetern Platz für eine reibungslose Kühlkette.
G
ihren Bedarf an Lagerflächen und effizienter Umschlagsproduktivität zu decken,
nutzen Unternehmen wie Elsdorfer Milchwerke und Kraft Foods die Hallen der Norddeutschen als Zwischen- oder Pufferlager.
280 000 Quadratmeter Potential
Das Soltau Logistic Center ist eines der
größten Logistik-Zentren Norddeutschlands mit einer Gesamtfläche von 174 000
Quadratmetern, einem Erweiterungspotenzial auf 280 000 Quadratmetern und direk-
Quelle (beide Bilder): SLC
egessen wird immer. Diesen Allgemeinplatz hört man in der Lebensmittelindustrie nicht gerade selten. Tatsächlich
ist es schwer, in dieser Branche allgemeine wirtschaftliche Trends auszumachen.
Das gilt auch für das Lagern in der Frische
oder im Tiefkalten: Je nachdem, ob Outsourcen oder Eigenregie angesagt ist, werden mehr oder weniger Flächen gebraucht.
Von einem regelrechten Boom in der Tiefkühl- und Frischebranche spricht zum Beispiel das Soltau Logistic Center (SLC). Um
Das automatisierten Hochregallager im Soltau Logistics Center beherbergt auf
28 000 Palettenstellplätzen nicht verderbliche Ware.
38
Kühlhausbau und -betrieb
ter Anbindung an die A7 zwischen Hamburg und Hannover. Die Geschäftsführer
Carsten Tietje und Martin Buck übernahmen 2007 das Gesamtareal und bieten
nach der Generalüberholung und Modernisierung des Distributionszentrums nun
55 000 Palettenstellplätze in CCG2, davon
28 000 Palettenplätze im automatischen
Hochregallager. Sonderkühlräume bis
-30 °C, Frische- und Trockenbereiche offerieren auch temperierten Produkten Stellplatzmöglichkeiten. Über dieses Angebot
hinaus bietet das Lagerzentrum logistische Dienstleistungen wie Kommissionierung, Konfektionierung und Displaybau.
Damit schafft der intralogistische Dienstleister einen Multi-User-Standort für seine Kunden. »Ob nach Süden, Osten oder
Westen – unser Standort liegt ideal. Sowohl Hamburg und Bremen als auch Hannover befinden sich in einem Umkreis von
60 Kilometern. Unser Areal befindet sich
zudem genau an der Autobahn A7 und
der Bahnstrecke Berlin–Bremen – mit einem aktiven Gleisanschluss für jeweils
zwei Güterzüge komplettieren wir die Nutzungsmöglichkeiten«, erklärt Tietje.
Sowohl Produzenten und Händler als auch
Logistikunternehmen greifen nach Angaben des Unternehmens auf den Standort
zurück, da SLC transportneutral ist, das
heißt über keinen eigenen Fuhrpark und
kein Niederlassungsnetzwerk verfügt und
so der Wettbewerbscharakter wegfällt.
Saisonale Nachfrage
Da die Nachfrage auf dem Markt nach bestimmten Produkten natürlichen Schwankungen unterliegt und es dadurch zu saisonalen Spitzenzeiten kommt, in denen
die eigenen Lager an ihre Grenzen stoßen, greifen entsprechende Unternehmen besonders in diesen Stoßzeiten auf
SLC zurück. Das Unternehmen lagert im
Distributionszentrum Waren in den Temperaturbereichen Tiefkühl, Frische und
Ambient ein: Von Frischkäse über Mayonnaise bis hin zu Nudeln mit Fertigsoßen
oder Schokolade wartet hier eine Vielfalt
frischelogistik 03|2012
an Produkten auf den Weitertransport in
die Supermärkte.
Bei Frische- und Tiefkühlprodukten muss
laut SLC bedacht werden, dass sie nicht
nur durch den mechanischen Stress des
Ein- und Ausladens, sondern auch durch
Alterungsprozesse und unverträgliche Lagerung erheblich an Qualität einbüßen.
Deshalb sei es wichtig, dass sie ohne Unterbrechung der Kühlkette ihren Zielort
erreichen. Des Weiteren müssen Faktoren,
welche zusätzlich zum schnelleren Verderb
führen, vermieden werden: etwa mangelnde Luftfeuchtigkeit und ungenügende Lebensmittel-Hygiene bei Transport und Lagerung. Damit das Produkt frisch und von
laut SLC »unnötigem Mehraufwand durch
überflüssige Verladungen« verschont
bleibt, nutzen laut der Norddeutschen
ihre Kunden das Distributionszentrum. Es
biete zum einen die komplette Bandbreite an lagerlogistischen Dienstleistungen
und sei zum anderen so strategisch günstig gelege, dass ein Weitertransport in jeden Teil Deutschlands und zu den Häfen
schnell und effektiv möglich ist.
Lagerung bei SLC
Das gesamte Objekt ist nach Angaben von
SLC im Temperaturbereich über 0 °C steuerbar. Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern ist eine Lagerung bis zu -30 °C
möglich. Derzeit befinden sich im SLC
35 000 Paletten mit unterschiedlichsten
Waren wie Joghurt, Schokolade, Milchpulver, Textilien und Solarmodule. Fünf Tiefkühlzellen stellen bei der SLC eine hygienische Lagerung der Kühlgüter bei einer
Temperatur von bis zu -30 °C sicher. Hier
warten laut SLC derzeit Milchprodukte auf
ihren Weitertransport.
Für die Qualitätserhaltung der Ware ist
eine angepasste Verpackung wichtig. Diese hat das Produkt vor Feuchtigkeit, Luft,
Licht und Verschmutzung zu schützen. Bei
der Lagerung werden die gekühlten Produkte, eingeschweißt in Folie, auf konventionellen Europaletten sortenrein aufbewahrt. Das Distributionszentrum führt
auch Konfektionier- und Co-Packing-Tätigkeiten für seine Kunden durch, sodass die
Produkte von hier aus fertig verpackt zum
Händler gebracht werden können.
SLC nutzt nach eigenen Angaben in sauberer und lebensmittelgerechter Umgebung die Blocklagerung, bei der stapelfähige Produktverpackungen wie hier die
Paletten direkt – ohne Regale oder andere Vorrichtungen – übereinander und nebeneinander in Blöcken gestapelt werden. Die Blöcke werden wiederum in
kleinere Einheiten, die Zeilen, untergliefrischelogistik 03|2012
Die Technologien des Distributionszentrums bei Soltau sind auf Kunden in der
Lebensmittelindustrie ausgerichtet.
dert. Diese werden als Ordnungsmerkmal,
als Lagerplatz, verwendet. Die nicht verderbliche Ware wie Nudeln lagert im automatisierten Hochregallager mit weiteren 28 000 Palettenstellplätzen in CCG2.
Zum Teil direkter Terminalanschluss
an Kunden-SAP
Neben den laut SLC deutlich geringeren
Kosten, die durch den Verzicht auf eine
Erweiterung des eigenen Lagers anfallen
würden, profitierten gerade Food-Unternehmen von den Technologien des Distributionszentrums wie der automatischen
Barcodeabwicklung. Mit diesen automatisierten Prozessen erfasst die Logistiksoftware alle Paletten und bucht sie automatisch in das System ein, sodass jede
Palettenbewegung mit Ware nachvollziehbar ist. Dadurch bekommt die Lager-IT auch
alle nötigen Informationen für den weiteren Warenumschlag. SLC besitzt in einigen
Fällen einen direkten Terminalanschluss
an das kundeneigene SAP-Programm und
ist damit in deren Software ein gelisteter
Lagerstandort. Da es sich gerade im TKund Frische-Bereich hauptsächlich um Lebensmittel handelt, müssen Haltbarkeitsdaten eingehalten und die Produkte nach
dem First-in-first-out-Prinzip ein- und ausgelagert werden. »Für unsere Kunden bedeutet unser SLC-Lager höhere Wirtschaftlichkeit und Flexibilität – gerade in Zeiten
hoher Produktivität. Unser breitgefächertes Angebot versetzt uns in die Lage, auf
fast jeden Kundenwunsch optimal einzugehen«, erklärt Carsten Tietje.
Die Verladung in die (Kühl-)Lkws erfolgt
nach einer Lagerzeit von durchschnittlich
vier Wochen manuell über Flurförderfahrzeuge. Das Soltau Logistic Center, so die
Selbsteinschätzung, eigne sich ideal als
Zwischen- oder Zentrallager für in Nord-
deutschland ansässige Unternehmen wie
Uelzena oder als regionale Lagermöglichkeit für süddeutsche Unternehmen. ◄
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39
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Frische als Wettbewerbsvorteil
Host Port
Der belgische Einzelhändler Delhaize hat sich für Witron-ATS entschieden, um im neuen
Distributionszentrum DCF-III Euro-Pool-Behälter filialgerecht zu kommissionieren.
M
it einem Inlands-Umsatz von 4,6 Milliarden Euro ist Delhaize der führende Lebensmitteleinzelhändler in Belgien.
Einer der Gründe für das permanente
Wachstum sind die Wettbewerbsvorteile
in der Frischelogistik. Aus einem »Stateof-the-Art«-Logistikzentrum am Standort
Asse-Zellik, das vom Generalunternehmer
Witron Logistik + Informatik GmbH geplant und realisiert wurde, beliefert Delhaize täglich hochwirtschaftlich über 800
Filialen mit mehr als 2500 verschiedenen
Frische-Artikeln. Seit Herbst 2009 werden dort an einem Spitzentag durch das
Witron-DPS-System insgesamt 96 000 Behälter auf Dollies in die Märkte geliefert
(Projekt DC Fresh II).
Fördertechnisch vernetzt
Ende Dezember 2011 erteilte Delhaize Witron auch den Auftrag für die Automatisierung des Ganzbehälter-Handlings, das
sogenannte Projekt DC Fresh III. Das neue
12 000 Quadratmeter große Logistikzentrum DC Fresh III wird direkt an das DCFresh-II-Gebäude angebunden. Die Materialflüsse in DC Fresh II und DC Fresh III
sind IT- und fördertechnisch vernetzt, so
dass zwischen beiden Gebäuden eine effiziente Auftragskonsolidierung stattfinden kann. Eine produktive Nutzung von
DC Fresh III ist für Ende 2013 terminiert.
Fast 900 Frischeartikel
Im Rahmen der Systemauswahl überzeugte der Parksteiner Systemintegrator mit
seiner patentierten, vollautomatischen
ATS-Lösung (Automated Tote System),
denn durch ATS wird das Ganzbehälter-
Handling im gesamten Materialfluss signifikant vereinfacht und beschleunigt.
Die fast 900 verschiedenen frischen- und
ultrafrischen Artikel aus den Temperaturbereichen +2 °C und +4 °C werden bereits
in Behältern oder Behälter-Stapel auf sortenreinen Paletten in das Distributionszentrum angeliefert. Im Wareneingang
erfolgt zentral eine einmalige Identifikation der Behälter auf der WE-Palette.
Die Weiterverfolgung im System soll dann
über eine indirekte Zielverfolgung gewährleistet werden, wodurch laut Witron
auf aufwendige Kennzeichnungen der einzelnen Behälter mit Barcode oder ähnlichem komplett verzichtet werden könne.
Ein zentraler Vorteil der Technologie sei,
dass die häufig eingesetzten Euro-PoolBehälter komplett ohne Personaleinsatz
automatisiert gelagert und filialgerecht
kommissioniert werden können. Aufgrund
der Flexibilität des Systems nutzt Delhaize verschiedene Behälterformate mit der
Grundfläche 600 mal 400 Millimeter und
400 mal 300 Millimeter – jeweils in unterschiedlichen Höhen.
Mit Supply Chain-Preis ausgezeichnet
Steigende Durchsatz-Zahlen veranlassten
die Delhaize-Logistiker ebenso, das bestehende Witron-DPS-System im Logistikcenter DC Fresh II bereits jetzt um ein
weiteres Pick-Modul, bestehend aus vier
Gassen und 42 000 Behälterstellplätzen,
acht Regalbediengeräten und zwölf Kommissionier-Arbeitsplätzen, zu erweitern.
Als Generalunternehmer ist Witron neben
der Planung für die Lieferung und Inbetriebnahme sämtliche IT-, Steuerungs-,
und Mechanik-Komponenten verantwortlich. Desweiteren wird der Bereich Service & Wartung von einem Onsite-Team
der Süddeutschen betreut, welches die
Anlage permanent auf Höchstleistung
halten soll.
Die Neukonzeption der kompletten Lieferkette in der Frischelogistik gestaltete sich für Delhaize als voller Erfolg. So
wurde der Lebensmitteleinzelhändler für
sein »Optimierungsprojekt Frische« vom
belgischen Logistikverband VIB PICS mit
dem »Supply Chain Award 2011 – SC Project of the Year« ausgezeichnet. Eine zukunftsorientierte, optimal strukturierte Logistik – vom Lieferanten, über das
Distributionszentrum, den Transport, bis
in die Regale des Einzelhändlers – ermöglicht äußerst kurze aber dennoch hochwirtschaftliche Lieferzyklen. Daher können Delhaize-Kunden bei jedem Einkauf
von empfindlicher Ware mit kürzester
Haltbarkeitsdauer stets auf frischeste
Produkte zugreifen. In der Filiale selbst
findet praktisch keine Bevorratung mehr
statt – ein signifikanter Wettbewerbsvorteil.
◄
Platinum sponsor
24 -26 September 2012 | Crowne Plaza | Antwerp
Redefining ownership and
responsibility in the cold chain
Now entering its 4th successful year, Cool Logistics Global is created in
consultation with an Advisory Group representing shippers, logistics, shipping
and transport providers, technology suppliers and industry analysts, including
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Steve Alaerts, General Sales Manager, foodcareplus™
Doug Bannister, Director, Box Trade Intelligence
Alfred Cheung, Founder, Green Society Association
Wim Dillen, Senior Product Development Manager Perishables, Port of Antwerp
Ralf Heske, Regional Director, Director Reefer Logistics Europe and South Africa,
Tom Mikkelsen, Managing Director, Marine Harvest Terminal
Mike Nicometo, Cool Chain Expert, Fresh Xperts
Marc Rooms, Global Reefer Sales Manager, Safmarine Container Lines
Alex Schenz, Marketing/Export/Cool Chain Project Management
Mathijs Slangen, Maritime Advisor, Seabury Group
Michaela Steineker, Global Reefer Coordinator Marketing & Sales, Hamburg Süd
“Logistics is the key factor for being
successful in the fresh produce industry”
Andreas Allenspach, Managing Director,
Fruit and Vegetables, Van Rijn Group,
at Cool Logistics Global 2011
Delhaize wurde für sein Optimierungsprojekt
Frische vom belgischen Logistikverband
mit einem »Supply Chain Award 2011«
ausgezeichnet.
frischelogistik 03|2012
Bronze Sponsor
Kuehne + Nagel
Die Planung für das Logistikzentrum DC Fresh III.
40
Silver sponsors
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For further information, please email [email protected]
Sponsors
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Lange Sprinter turbo-gekühlt
Inhalt
Software
Milch-Netzwerk managen
Mit seinem Cooljet 203T EA bringt Kerstner eine stärkere Version seines Kühlgeräts auf den Markt.
Sie ist mit ihren 760 Watt mehr an Kälteleistung besonders für Transporter-Langversionen oder
Anwendungen mit häufigen Türöffnungen gedacht.
Das Molkereiunternehmen Uelzena nutzt die SAP Plattform von Inconso für eine
effiziente Supply Chain. Ziel war die effiziente Steuerung eines wachsenden
Netzwerks von externen Dienstleistern, Kunden und Lieferanten.
D
D
ie Kerstner GmbH aus dem hessischen
Groß-Rohrheim bringt eine neue, leistungsfähigere Version der elektrisch angetriebenen Cooljet-Reihe auf den Markt:
den Cooljet 203T EA, wobei das T für
Turbo steht. Während das Standardmodell mit der Nummer 203 eine Leistung
von 1541 Watt bei 0 °C und einer Umgebungstemperatur von 30 °C nach ATPBedingungen mitbringt, bietet der neue
Cooljet 203 Turbo nun 2300 Watt Kälteleistung. Mit diesem Kühlgerät will die
Tochter von Lamberet Deutschland besonders auf die Anforderungen von Transportfahrzeugen mit besonders großem Ladevolumen eingehen. Als Beispiele
nennt der Hersteller die Langversionen
des Mercedes Sprinters oder des Crafters
von Volkswagen, die Kerstner neuerdings
auch mit Überhang zum Kühlfahrzeug umrüstet. Die Kühlleistung von 2,3 kW bei
einer Innenraumtemperatur von 0 °C sowie einer Außentemperatur von 30 °C erlaube eine deutlich höhere Anzahl von
Türöffnungen ohne Abfall der Temperatur während der Auslieferung, so Kerstner
– vor allem im City-Verteilerverkehr mit
vielen Haltepunkten ein deutlicher Vorteil. Dabei funktioniert das patentierte
und FCKW-freie Kühlsystem zu 100 Prozent elektrisch und arbeitet somit nahezu
lautlos. Der Cooljet 203T EA präsentiert
sich im typischen Kerstner-Design, die
ausgefeilten Aerodynamik soll zur Kraftstoffersparnis beitragen. Auch die Isolationstechnologie ist selbstentwickelt.
Weitere Neuheiten zur IAA
Obwohl der 203T EA speziell für große Laderäume und viele Türöffnungen konzipiert wurde, verfügt er über die gleichen
Abmessungen wie das Standardmodell
203 EA. Im Fahrbetrieb wird das Dachgerät vom Fahrzeuggenerator in gewohnter Funktionsweise mit Strom versorgt.
Dank dieser Lösung wird im Motorraum
des Fahrzeuges kein zusätzlicher Kältemittelkompressor benötigt. Im Standbetrieb kann das Aggregat optional über
einen 230-V-Außenanschluss betrieben
werden, so dass der Fahrzeugmotor nicht
zwingend laufen muss. Auch sonstige Ei-
42
Die Turboversion
des Cooljet 203
EA verfügt über
760 Watt mehr
Kühlleistung
als das
Standardmodell.
Quelle: Kerstner GmbH
genschaften wie Waschstraßentauglichkeit und UV-Beständigkeit der Haube
bleiben nach Herstellerangaben erhalten.
»Von außen lässt sich die Turbovariante
lediglich durch ein rotes ‚T’ im KerstnerSchriftzug sowie rot lackierten Lüftungsgittern an der Seite des Kühlgerätes unterscheiden«, erklärt Philipp Klause,
Vertriebsleiter im Hause Kerstner. Der
Hauptunterschied besteht hinsichtlich
der Technik im Inneren des Geräts. In wenigen Minuten kühle der Cooljet 203T EA
die zwölf Kubikmeter Ladevolumen eines
Mercedes Sprinter mit langem Radstand
auf 0 °C, gibt Kerstner an. In Spitzenzei-
ten hat das Kühlgerät dabei eine maximale Stromaufnahme von 130 Ampere bei 12
Volt, die der große Generator des Fahrzeugs spielend erzeuge. Ziel ist es jedoch
im Hinblick auf das Thema Energieeffizienz, gerade diese Spitzen möglichst selten zu erreichen. Hierzu trägt die Polyurethan-Isolierung von Kerstner bei – mit
k-Werten von weit unter 0,4.
Doch mit dem Cooljet 203T EA soll es
nicht bleiben. Kerstner hat angekündigt,
dass 2012 bei den Hessen das Jahr der
Kühlmaschinen werden soll. Das Unternehmen will auf der IAA im September
weitere Neuheiten vorstellen.
◄
Kühl-Vito mit Elektroantrieb
Auf der Fachmesse Solutrans in Lyon hat Kerstner den ersten Mercedes-Benz Vito E-Cell mit
Kühlausbau präsentiert.
Laut Angaben von Mercedes-Benz reagiere man mit diesem Fahrzeug auf die Kundenanfragen
nach einem Zero Emission Kühlfahrzeug. Der Ausbau von Kerstner basiert auf der bekannten
Komplettlösung, die im Rahmen von Mercedes-Benz Vansolution bereits über die Niederlassungen und Partner angeboten wird. Die Kühlmaschine auf dem Dach des Vito wird hier jedoch über
eine separate Lithium-Ionen-Batterie gespeist. Der Akku ist unabhängig von der Traktionsbatterie des Vito E-Cell, stellt laut Mercedes eine autarke Kühlversorgung für sechs bis zehn Stunden
sicher und ist danach am Netz in maximal vier Stunden wieder geladen. Die Reichweite des Vito
E-Cell werde durch das Kühlaggregat nicht eingeschränkt. Kerstner nennt eine Lebenserwartung der Batterie von 3000 Ladezyklen, das bedeutet bei 240 Arbeitstagen im Jahr mit jeweils
einer Aufladung rund zwölf Jahre Lebensdauer. Der Akku wird über eine separate Ladetechnik
unabhängig von der Traktionsbatterie versorgt. Die zusätzliche Batterie und das separate Ladegerät verringern die Nutzlast des Kühltransporters um 75 Kilo. Der Mercedes-Benz Vito E-Cell
basiert auf dem Vito Kastenwagen mittlerer Länge mit 3200 Millimeter Radstand. Sein Elektromotor erreicht eine Dauerleistung von 60 kW und eine Maximalleistung von 70 kW. Das höchste
Drehmoment beläuft sich auf 280 Newtonmeter. Die Traktionsbatterien sind unter dem Boden
angeordnet, der Laderaum bleibt unangetastet. Die Kapazität der Lithium-Ionen-Batterien beläuft sich auf 36 kWh, draus resultiert laut Hersteller eine Reichweite von rund 130 Kilometern.
Mercedes-Benz fertigt seit letztem Jahr eine Serie von 2000 Vito E-Cell.
frischelogistik 03|2012
ie Uelzena-Gruppe mit Hauptsitz in
Uelzen und mehreren Tochtergesellschaften in Deutschland und der EU ist
einer der führenden Anbieter in der Nahrungsmittelverarbeitung und der Milchveredelung. Um Prozesse und IT bei Uelzena auf die effiziente Steuerung eines
wachsenden Netzwerks von externen
Dienstleistern, Kunden und Lieferanten vorzubereiten, hat das Unternehmen jetzt mit Unterstützung der hessischen Inconso AG das SAP PI (Process
Integration) als Plattform für den Datenaustausch eingeführt. Diese Lösung
für Enterprise Application Integration
(EAI) ermöglicht eine komfortable und
leistungsfähige Interaktion zwischen
SAP und fremden Systemen. Ziel war die
Automatisierung aller Prozesse des SAPSystems bei Uelzena mit den Drittsys-
temen bei externen Dienstleistern, Kunden und Lieferanten.
Dachser als Dienstleister eingebunden
Um Logistikdienstleister schnell und einfach in ihre Aufgaben einbinden zu können, hat Inconso im Rahmen des Projekts eine ganze Reihe zentraler Prozesse
im SAP ECC angepasst. Dazu zählten zum
Beispiel Umlagerungen aus der Produktion bei Uelzena zum Distributionszentrum
des Dienstleisters, die Übermittlung aller
durch die Qualitätssicherung veranlassten Änderungen der Bestandqualifikation
pro Charge und Palette sowie diverse Versandabläufe aus dem Distributionszentrum an unterschiedliche Kundengruppen
und die Einlagerung von Wareneingängen
aufgrund von Waren-Bestellungen von
Uelzena beim Dienstleister.
Neue Energieversorgung für Uelzena
Ab Frühjahr 2013 wird die Getec AG aus
Magdeburg die Versorgung des niedersächsischen Nahrungsmittelspezialisten Uelzena eG mit Strom, Warmwasser und Sattdampf übernehmen. Die entsprechenden
Verträge wurden im April unterzeichnet.
Das Lebensmittelunternehmen wird künftig durch zwei hocheffiziente Blockheizkraftwerke und eine Dampfkesselanlage
versorgt, die von Getec errichtet und zum
Teil auch betrieben werden. Die thermische
Leistung des neuen Kraftwerkes beträgt
insgesamt 23 Megawatt, die elektrische
Leistung der beiden nach dem Prinzip der
Kraft-Wärme-Kopplung arbeitenden Blockheizkraftwerke 4,2 Megawatt. Die mit Erdgas betriebene Kesselanlage, die von der
Magdeburger Firma im Contracting-Modell
realisiert wird, liefert rund 29 Tonnen
Sattdampf pro Stunde. Baubeginn für dieses nach Angaben von Getec »energetisch
wegweisende« Projekt ist im Herbst 2012.
Nach der Vertragsunterzeichnung bei der Uelzena
eG (von links): Uelzena-Vorstand Klaus-Peter
Witt und Uelzena-Geschäftsführer Dr. Peter Fichtl
gemeinsam mit den Vorständen der Getec AG,
Dr. Karl Gerhold und Volker Schulz.
frischelogistik 03|2012
Wo so viel Bewegung drin ist, braucht es
Überblick. Bei Uelzena hilft dabei jetzt SAP
Process Integration.
Ganz wichtig für den Lebensmittelhersteller: Auch die Prozesse im Qualitätsmanagement mit Prüflosen und Freigaben
werden durch die automatisierten Prozesse erheblich unterstützt.
Mit der effizienten Abwicklung wesentlicher logistischer Prozesse hat Uelzena
als Logistikdienstleister bereits Dachser
Food Logistics, Niederlassung Langenhagen beauftragt. Dachser übernimmt unter anderem die Lagerverwaltung für Lebensmittel und die Transportabwicklung
zu den Endkunden. Das schließt elektronische Lieferavise für Großkunden oder
die zeitnahe und flexible Kleinstmengen-Kommissionierung für Web-Shop
Kunden ein.
Die mit Unterstützung von Inconso eingeführte Plattform SAP PI ermöglicht
den Zugriff aller Beteiligten auf einheitliche Daten und Abläufe und einen laufenden automatischen Datenaustausch.
Dies sorgt für Transparenz und jederzeit
aktuelle Bestandssicherheit. Der Wegfall
diverser manueller Erfassungstätigkeiten durch die Harmonisierung der Abläufe und die Nutzung von Datenfunk für die
Warehouseabwicklung mit SAP LES habe
bei Uelzena zu spürbaren Effizienzvorteilen in wesentlichen logistischen Prozessen geführt, heißt es.
Inconso ist auf der Transfairlog,
Halle A4, Stand 551.
43
Transport und Logistik
Inhalt
Lustiger Name, beste
Anbindung
ie wichtig ist eine gute Verkehrsanbindung für Unternehmen? Für Logistiker eine überflüssige Frage, sie steht für
sie am Anfang allen Wirtschaftens und ist
das A und O. Ein paar interessante Details
konnte man trotzdem erfahren, als Mitte April Havi Logistics Antworten auf diese Frage gab. Auf einer Veranstaltung des
Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft, Kreisverband Greiz/Saale-Orla im
Distributionszentrum Lederhose des Duisburger Logistik-Dienstleisters rekapitulierten Wirtschaft und Politik die Gründe für die
Entscheidung von Havi, im Jahr 2010 an den
Standort zwischen Jena und Gera zu gehen.
Wie also zu erwarten war, nannte der international agierenden Lead Logistics
Provider die sehr gute Anbindung an die
Autobahnen A9 und A4 als einen wichtigen Grund dafür, sein siebtes deutsches
Warenverteillager im Gewerbegebiet Hopfenberg anzusiedeln.
90 neue Arbeitsplätze
Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht, Landrätin Martina
Schweinsburg, der Münchenbernsdorfer
Bürgermeister Jörg Reinhardt sowie rund
50 Unternehmer und weitere Vertreter
aus Politik und Gesellschaft warfen bei
der Veranstaltung einen Blick hinter die
Kulissen des Distributionszentrums. Havi
ist eines der größten Unternehmen, das
sich seit dem Bau der Autobahnanbindung
»Lederhose« zwischen den Großstädten
Jena und Gera niedergelassen hat: 38 000
Quadratmeter Fläche umfasst das Distributionszentrum, rund 150 Anlieferstellen werden seit Dezember 2010 von hier
aus angefahren und etwa 45 000 Tonnen
Ware jährlich umgeschlagen. Beliefert
werden Kunden wie McDonald´s, Nordsee
und Vapiano. Eine optimale Verkehrsanbindung ist da Voraussetzung. »Die zentrale Lage des Gewerbe- und Industriegebiets in Deutschland, direkt an den
Wirtschaftsadern A9 und A4, stellt einen
immer deutlich werdenden Standortvorteil für die ansässigen Unternehmen dar.
Eine Bestätigung hierfür ist die für uns
wirtschaftlich sehr bedeutende Ansiedlung von Havi Logistics«, betonte Bür-
Blickten gemeinsam hinter die Kulissen des Havi Distributionszentrums in Thüringen (von links):
Kerstin Kramer, Jörg Reinhardt, Christine Lieberknecht, Martina Schweinsburg, Michael Wintjes
(Leiter Distributionszentrum Lederhose) und Alexander von Saurma.
44
Neues Tor zur Tiefkühl-Welt
Ein neues Tiefkühltor von Efaflex schließt Tiefkühlbereiche hermetisch ab. Hohe Energieverluste in Kühlhäusern gehören, so verspricht der Hersteller, damit zur Vergangenheit.
Den U-Wert gibt Efaflex bei einem drei mal drei Meter großem Tor mit 0,74/m²K an.
Das siebte deutsche Distributionslager von Havi liegt in Thüringen, verkehrsgünstig an den
Autobahnen 4 und 9 mit der Ausfahrt Lederhose. Wie wichtig das ist, betonten Politik und
Wirtschaft jetzt bei einer Veranstaltung vor Ort.
W
Lager- und Regaltechnik
germeister Reinhardt. »Ich bin überzeugt
davon, dass von den daraus erwachsenden wirtschaftlichen Vorteilen das Unternehmen, die Stadt Münchenbernsdorf und
die Gemeinde Lederhose profitieren werden.« Mit der Inbetriebnahme des Distributionszentrums hat der Logistikdienstleister allein über 90 neue Arbeitsplätze
in der Region geschaffen, in Zukunft sind
weitere geplant.
Ersparnis von 980 000 Kilogramm
CO2-Emissionen pro Jahr
Dass die Anbindung des Landkreises Greiz
an die A9 für die Wirtschaft in der Region richtungsweisend war, betonte auch
Ministerpräsidentin Lieberknecht: »Der
Landkreis Greiz hat sich in den letzten
Jahren zu einem Wirtschaftsstandort mit
breit aufgestelltem Mittelstand entwickelt, der sich erfolgreich am nationalen und internationalen Markt platziert
hat.« Wie erfolgreich, das machte Havi
deutlich. Dabei stand allerdings nicht nur
der wirtschaftliche Aspekt, sondern auch
der Umweltschutz im Mittelpunkt: Wie jedes der insgesamt 55 Warenverteilzentren der Duisburger in Europa ist auch das
in Lederhose nach den heutigen und zukünftigen Anforderungen auf nachhaltiges Wirtschaften zugeschnitten. Mit dem
Standort in Thüringen reduziert der Logistiker nach eigenen Angaben die Transportkilometer zu Restaurants der Kunden
um etwa 1,5 Millionen Kilometer im Jahr.
»Dies führt zu einer Reduzierung der CO2Emissionen von rund 980 000 Kilogramm
jährlich«, sagt Alexander von Saurma,
Geschäftsführung des Unternehmens. Das
Warenverteilzentrum sei weiterhin mit
energieoptimierter CO2-Kältetechnik ausgestattet. »Wir erreichen Energieeinsparungen von 294 000 Kilowatt jährlich und
reduzieren die schädlichen Treibhausgase um weitere rund 150 000 Kilogramm im
Jahr«, betonte von Saurma.
◄
frischelogistik 03|2012
M
it großen Worten sparte Efaflex bei
der Vorstellung seines EFA-TK-100
nicht: Es sei eine Weltpremiere, es revolutioniere die Tortechnik in Kühlhäusern
und es setze sich mit einem extrem niedrigen U-Wert an die Spitze der Tiefkühltore, so das Unternehmen in einer Pressemeldung anlässlich der Hannover Messe.
Der bayrische Hersteller will mit der Entwicklung des EFA-TK-100 mit »Active Framework Mechanism« ein Schnelllauftor
konstruiert haben, das neue Ansprüche
an die Betriebsausrüstung von Tiefkühlbereichen in Kühlhäusern weckt.
Dynamische Torblatt- und
Spiralführung
Mit einem U-Wert von 0,74/m²K bei der
Abmessung 3000 mal 3000 Millimeter
könne das Niedrigenergietor mehr als
bisherige Tiefkühltore. Eine dynamische
Torblatt- und Spiralführung AFM (Active Framework Mechanism) sorgt laut des
Spezialisten für schnelllaufende Industrietore dafür, dass das Torblatt im geschlossenen Zustand in Richtung Torzarge
zu einer umlaufenden Profildichtung hin
verschoben wird und somit Tiefkühlbereiche nahezu hermetisch abschließt. Im
Vergleich zu anderen Schnelllauf-Spiraltoren befindet sich der Spiralkasten beim
EFA-TK-100 mit EFA-AFM auf der äußeren,
der warmen Seite des Tores. Das soll ihn
Die 100 Millimeter
starken Efatherm
-Lamellen sind
beim EFA-TK-100
einzeln an den
Scharnierbändern
befestigt.
frischelogistik 03|2012
Das Tiefkühltor EFA-TK-100 mit »Active Framework Mechanism«.
vor kältebedingten Abnutzungserscheinungen schützen.
Im Gegensatz zum EFA-ISO-K werden
beim EFA-TK-100 Kontaktflächenheizungen eingesetzt, die in den umlaufenden
Dichtprofilen, den Lamellendichtungen
und im Kontaktleistenprofil integriert
sind, um die Berührungsflächen der Dichtungen zum Torblatt, zum Boden und zu
den einzelnen Lamellen des Torblattes
eisfrei zu halten.
Schnelllauftore zwischen Tiefkühlbereichen bis -30 °C und Bereichen von 0 °C
müssen besonders gut isoliert und dicht
sein. Die Isolation des EFA-TK-100 mit
EFA-AFM wird durch die erstmals verwendeten, 100 Millimeter starken Efatherm
-Lamellen erreicht. Die Lamellen sind
einzeln an den Scharnierbändern befestigt. Es erfolgt so keine Kraftübertragung
durch die Lamellen, weil die Laufrollen
nur eine einzelne Lamelle aufnehmen
müssen. Das sorgt laut Efaflex für Langlebigkeit der Motoren. Zudem könnten die
Lamellen einzeln ausgetauscht werden.
Sicherheitssysteme für das TK-100
Mit dem Infrarot –Torlichtgitter TLG kann
in das neue Efaflex-Tiefkühltor ein laut
Hersteller komplett selbst überwachendes
Sicherheitssystem integriert werden. Serienmäßig sind alle EFA-SST-TK-100 mit einer zusätzlichen Unfallschutz-Kontaktleiste an der Hauptschließkante ausgerüstet.
Unter Berücksichtigung der erschwerten
Nutzungs- und Umgebungsbedingungen
im TK-Umfeld soll hierdurch ein Höchstmaß an aktiver und passiver Funktionalität erreicht werden. Tor verfügt auch über
seitlich integrierte Zugfedern: Beispielsweise nach einem Stromausfall kann durch
einen Handhebel eine sekundenschnelle
Öffnung des Tores ausgelöst werden. Für
noch höhere Sicherheit lassen sich weitere Features wie eine Vorfeldüberwachung,
Laserscanner oder ein weiteres externes
Lichtgitter integrieren.
◄
Efaflex ist auf der Transfairlog,
Halle A3, Stand 305.
45
Identtechnik
Inhalt
Treue beim Austausch
Identtechnik
Mittendrin statt nur dabei
Die PDS GmbH hat das 5000. Casio-Terminal an Dachser ausgeliefert. Für den Kölner
Großkunden ist das ein Beleg dafür, dass die mobile Datenerfassung mit dem Casio
DT-X30 den Informationensfluss im Logistikbetrieb beschleunigt.
Einen modularen In-Mould Transponder sieht das norddeutsche Unternehmen
ID-Systec als ideal für die langlebige Kennzeichnung von Behältern.
Statt aufgeklebt ist das RFID-Etikett in den Behälter eingebunden.
S
S
Langfristiger Ersetz-Prozess
Von der ersten Gerätegeneration, dem Casio DT-X10, wurden zwischen 2004 und
2007 mehr als 5000 Handhelds an Dachser
ausgeliefert, bis sie – rund fünf Jahre später – nach und nach durch das Nachfolgemodell Casio DT-X30 ersetzt wurden. Der
Austauschprozess begann 2009 und steht
nun kurz vor dem Abschluss. Mit 5000 Geräten gehört Dachser zu den Großkunden,
auf die sich der Kölner Casio-Partner PDS
Entwicklungs- und Service GmbH spezialisiert hat. Große Unternehmen, wie auch
die Deutsche Post, arbeiten nach eigenen
Angaben gerne mit PDS als Systemintegrator, weil der langjährige Casio-Partner
Beratung, Planung, Realisierung und Kundendienst aus einer Hand bietet und aufgrund seiner Größe einen ausgezeichneten
After-Sales-Service gewährleiste.
Bevor Dachser sich 2009 wieder für die
PDS GmbH und Casio-Geräte entschied,
wurden die neuen Handhelds der Baureihe DT-X30 über mehrere Monate gründlich getestet. Thomas von Jan, verantwortlicher Projektleiter bei Dachser,
erinnert sich: »Wir hatten 50 Fahrer mit
den neuen Geräten ausgestattet und um
Feedback gebeten. Die Fahrer lobten neben der Robustheit und guten Ergonomie unter anderem die hohe Lesequalität
der Identcode-Imager, die selbst unter
schwierigen Lichtverhältnissen zuverlässig funktionieren.« Doch auch die Statistik wurde zurate gezogen und die Repa-
46
raturhäufigkeit analysiert.
Die Ausfallrate lag damals
wie auch heute bei weniger als fünf Prozent pro
Jahr. Ein Wert, mit dem
Dachser sehr zufrieden
ist. Die hohe Widerstandsfähigkeit der neuen Baureihe DT-X30 zeigt sich
laut PDS beispielsweise in
der Schutzart IP67 und in
der Sturzresistenz bis 1,80
Meter auf Beton. Merkmale, die einem zuverlässigen Logistikdienstleister
für den Einsatz im rauen
Außendienst bei Wind und
Wetter von hoher Bedeutung sind.
◄
eit Anfang 2010 hat die ID-Systec GmbH mit mehreren Partnern aus Industrie und Forschung an dem im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms für den Mittelstand (ZIM) vom
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten
Projekt »Entwicklung von Modularen In-Mould Transpondern –
M.I.T) gearbeitet. Dabei entwickelten sie einen RFID-Transponder, der ohne mechanische Verbindung zwischen Chip-Modul und
Antenne auskommt und komplett in Spritzgussbehälter eingegossen werden kann. Das Projekt wurde nach Angaben des Unternehmens aus Neumünster Ende Oktober erfolgreich abgeschlossen.
Eine Markteinführung sei voraussichtlich Mitte 2012 zu erwarten.
Mit dem von Dachser entwickelten System »NV-Online«
wird die NVE eines Packstücks gescannt.
Quelle (beide Bilder): Casio Europe
eit über acht Jahren nutzt der Logistikdienstleister Dachser Datenterminals
von Casio bei der Online-Dokumentation
im Lieferdienst. Mit dem von den Kemptenern entwickelten System »NV-Online«
wird die Nummer der Versandeinheit (NVE)
eines Packstücks bei der Abholung und
Zustellung gescannt. Zusätzlich wird die
Unterschrift des Kunden digital erfasst.
Die Übertragung der Daten vom Handheld
in die Dachser-IT-Systeme erfolgt permanent über GPRS. Innerhalb weniger Sekunden stehen die Daten allen am Warenfluss
Beteiligten als Statusinformation zur Verfügung und ermöglichen ein zeitnahes
Tracking & Tracing der Packstücke.
Das Jubiläums-Gerät war golden und wurde feierlich überreicht. Dabei waren (von links) Michael
Zitzmann (PDS), Ralf Knittl und Stefan Selbach (Dachser), Thomas Uppenkamp (Casio) und
Thomas von Jan (Dachser).
Kurz-Info PDS Entwicklungs- und Service GmbH
Die PDS Entwicklungs- und Service GmbH mit Sitz in Köln ist ein Systementwickler für
mobile Informationstechnologie. Das Unternehmen bietet Beratung, Planung, Realisierung
und Service in allen Bereichen der mobilen Datenerfassung. Zu den Kunden gehören Hermes
Logistik, Deutsche Post, Dachser, LPR, DPD, CWS-boco, Tetra Pak, Saint-Gobain, RWE und
Bayer. Ein weiteres Kompetenzfeld der Kölner ist die Konzeption und Installation von Konferenz- und Medientechnik.
frischelogistik 03|2012
Komplett eingegossenes Etikett
Klebeetiketten für die langfristige Kennzeichnung von Kunststoffbehältern zu nutzen ist mit Schwierigkeiten verbunden.
Denn die Lebensdauer eines Etiketts entspricht nicht unbedingt
der Lebensdauer eines Behälters. Je nach Einsatzgebiet werden
Behälter häufig gewaschen, beispielsweise in der Fleischindustrie, wo ein Reinigen und Sterilisieren nach jedem Durchlauf nötig ist. Deshalb lag der Gedanke nahe, ein Etikett zu entwickeln,
das bereits beim Herstellungsprozess über das Spritzgussverfahren in den Behälter eingebunden wird.
Ziel dieses Projekts war es nun, ein Etikett zu entwickeln, das
nicht nur komplett in den Spritzgussbehälter eingegossen werden
kann, sondern auch einen RFID-Transponder enthält. Dabei bedruckte man im ersten Schritt die aus Polyolefin-Polymer bestehenden In-Mould Label. Anschließend entwickelten die Experten
einen Transponder, indem eine Antenne sowie ein Chip-Modul zur
Ankopplung auf das Label aufgebracht wurden. Hier nutzten sie,
im Gegensatz zu den sonst üblichen Ätzverfahren, eine gedruckte Antenne aus einer Silberleitplaste. Wegen der kapazitiven und
induktiven Kopplung ist ein ohmscher Kontakt nicht zwangsläufig
erforderlich. Das vereinfacht vor allem auch die Montagetechnik
im hochvolumigen Rolle-zu-Rolle-Verfahren. Hier sind die Toleranzen so groß, dass die Module sogar von Hand aufgebracht werden können. Beim Einspritzen wird das so produzierte RFID-Label
mit in die Spritzgussform gelegt und dort elektrostatisch oder
per Vakuum fixiert. Erst dann wird der Kunststoff eingespritzt.
So erhält man eine vollkommen glatte Oberfläche und das Etikett wird zum Bestandteil des Behälters. Dadurch ist der so hergestellte Behälter nicht nur leichter zu reinigen und das Etikett
wird absolut mani-pulationssicher. Sondern der Behälter bleibt
auch über seinen gesamten Lebensweg eindeutig identifizierbar.
Vor allem für Frischwarenlogistik oder Fleischtransporte
Hauptaktivitäten dieser Transponder zielen auf den Einsatz in
größeren Spritzgussteilen ab, insbesondere in Kunststoffkisten
für Mehrweg-Behältersysteme in den Bereichen Lager und Logistik. Vor allem aber sollen die Modularen In-Mould Transponder
ihre Anwendung in der Frischwarenlogistik oder für Fleischtransporte finden, weil die dort verwendeten Ladungsträger strengen
Reinigungsprozessen unterzogen werden und normale Tags dabei
frischelogistik 03|2012
beschädigt werden könnten. Darüber hinaus wird aber auch der
Bereich Automotive adressiert, zum Beispiel für das Kennzeichnen von Armaturenbrettern im Produktionsprozess oder um Informationen über den erforderlichen Recyclingprozess hinaus nach
dem Verschrotten zu hinterlegen. Chipkarten sind ein etwas speziellerer Anwendungsbereich für die im Projekt angestrebte Technologie, der besonders deshalb interessant ist, weil das Material
Polypropylen in dieser Form noch nicht eingesetzt wurde.
Unterstützung durch Forschungspartner
In Zusammenarbeit mit den industriellen Partnern PAV Card,
Melzer Maschinenbau, Design- und Siebdruck Freudenberg und
eben der ID-Systec wurde die Verarbeitung von RFID-Transpondern seit Anfang des Jahres 2010 für spritzgegossene Packmittel fit gemacht. Als Forschungspartner unterstützen das Institut für Polymertechnologie e. V. sowie das Frauenhofer-Institut
für Siliziumtechnologie ISIT den Verbund.
◄
2-138 Wärmegedämmte Verladeschleuse
27.02.2009
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47
News
Inhalt
Neue Frische-Kooperation
Air Products übernimmt CryoService Limited
Der Industriegasehersteller Air Products
übernimmt das englische Unternehmen
Cryoservice Limited, das zukünftig unter
dem Namen Air Products Cryoease Services
firmieren wird. Cryoservice ist spezialisiert
auf die Gasversorgung von Unternehmen,
die kleinere Volumina benötigen und über
die Befüllung von Kleintanks versorgt werden. Die Übernahme folgt auf eine 25-pro-
zentige Beteiligung von Air Products im
Jahr 1998 und die anschließende Mehrheitsbeteiligung im Jahr 2008. Die beiden Unternehmen haben als Partner über
ein Jahrzehnt gemeinsam kryogene Gase
und Spezialgase an Forschung und Industrie geliefert. »Unser Angebot mit Tonnage-Gasen, der Flüssiggasversorgung für
Großkunden sowie der Versorgung mit Fla-
schengasen wird durch die Kleintanklösungen von Cryoservice perfekt ergänzt.
Die damit zur Verfügung stehende Auswahl
an unterschiedlichen Versorgungslösungen
ermöglicht eine passgenaue Erfüllung der
Kundenanforderungen,« kommentiert Ivo
Bols, Vice President und General Manager
Merchant Gases bei Air Products, den Abschluss der Übernahme.
AIS präsentiert den M3 Smart.
Das Ulmer Telematikunternehmen AIS
hat auf der Logimat in Stuttgart erstmalig den M3 Smart vorgestellt: Als wahrscheinlich handlichster Scanner der Welt
angepriesen, freute sich AIS nicht nur
über die Aufmerksamkeit der Besucher,
sondern auch die des Nachrichtensenders
ntv, der einen Beitrag über die Weltneuheit sendete. Das Gerät der M3Mobile Corporation in Seoul wiegt wenig mehr als
drei Eier, ist aber ein vollwertiger Scanner – wahlweise mit 1-D oder 2-D Scankopf. Er ist mit seinen 222 Gramm so leicht
und dünn, dass er sogar in eine Hemdtasche passt. Das hoch auflösende QVGATouchdisplay besticht durch Schärfe und
gute Bedienbarkeit. Insgesamt weist der
M3 Smart laut AIS dieselbe Funktionalität auf wie seine »großen Brüder«. Er sei
darüber hinaus deutlich günstiger als die
Vorgängermodelle und bereits vor seinem
offiziellen Erscheinungstermin sehr gefragt, teilte AIS als alleiniger Vertriebspartner in Deutschland mit.
48
Als neue Frische-Kooperation präsentierten sich Düpmann Gemüseprodukte
und Bresc B. V.. Die Unternehmen wollen der Nahrungsmittelindustrie ein
Frischesortiment zur Verfügung stellen,
dass der Kreativität in der Produktentwicklung Schwung verleiht. Gemüseverarbeitung vom Feinsten und das gleich
tonnenweise. Dafür steht Düpmann Gemüseprodukte im westfälischen Marienfeld. Ob geschält, gehackt oder geschnitten, mariniert oder natur, frisch,
als Tiefkühlware oder Trockenprodukt –
Düpmann verarbeitet die unterschiedlichsten Gemüseprodukte für die industrielle
Fleischverarbeitung
und
Feinkostproduktion. Seit dem 1. Januar
setzt das Unternehmen durch die Kooperation mit dem niederländischen Produzenten für Knoblauch- und Kräuterpü-
rees Bresc auf eine starke Partnerschaft.
Düpmann erweitert damit sein Produktportfolio für Industriekunden um kühlfrische Geschmacksverfeinerungen wie
Knoblauch- und Kräuterpürees, Gewürzmischungen oder Pestos. Düpmann und
Bresc wollen sich mit ihrer Partnerschaft
auch die Stellung als wichtiger Direktimporteur von Knoblauch auf dem Weltmarkt sichern. Bresc bedient wie bisher
mit seinen Produkten den GV-Bereich,
Düpmann übernimmt den Vertrieb, Logistik und Service an die Nahrungsmittelindustrie und bietet Gebinde bis zu zehn
Kilo an. Außerdem können laut Unternehmen Rezepturen und die Produktion
der Knoblauch- und Kräuterpürees individuell an die Anforderungen der Kunden
angepasst werden.
Schon auf der Anuga 2011 präsentierten Joost
van Schilp, Leiter Industriebereich Bresc,
und Andreas Fust, Verkaufsleiter Düpmann
Gemüseprodukte, die neue Frischekooperation.
25 Kawasaki-Roboter für de Man
Beim Borgholzhausener Automatisierungsspezialisten de Man stehen alle Zeichen
auf Wachstum: Die Ostwestfalen haben
mit Kawasaki Robotics einen Rahmenvertrag über die Lieferung von 25 Robotern
im Jahr 2012 abgeschlossen. Zur Vertragsunterzeichnung kam der Europa-Geschäftsführer des bekannten Roboterherstellers, Herr Masanori Iwase, persönlich
nach Borgholzhausen. Eingesetzt werden
sollen die Roboter der Typen RD80, YF003
und RS30N zum großen Teil für einen Großauftrag, den der Generalunternehmer kurz
zuvor unter Dach und Fach gebracht hatte.
Die restlichen Roboter verteilen sich auf
mehrere andere Projekte, unter anderem
aus dem Bereich Palettierung und Konfektionierung. Die erste Lieferung soll Anfang
Vollwertiger Scanner als Leichtgewicht: Der M3 Smart.
Neue Krone Vertriebsgesellschaft in den Niederlanden
Zum 1. August will das Fahrzeugwerk Krone in den Niederlanden, im Raum Utrecht,
mit einer eigenen Vertriebstochtergesellschaft an den Start gehen. Geschäftsführer der neuen Vertriebsgesellschaft wird
André Menzing, der zum 1. Juni zu Krone
wechselt. »Wir freuen uns sehr, dass wir
mit André Menzing einen ausgewiesenen
Kenner der Transportbranche gewinnen
konnten. Mit seinem exzellenten Knowhow der holländischen Szene ist er genau
der richtige Mann für die neue niederländische Krone Vertriebsgesellschaft.«, so
Krone Geschäftsführer Gero Schulze Isfort. Auch Menzing freut sich auf die neue
News
Herausforderung. »Durch die langjährige
und sehr gute Zusammenarbeit zwischen
meinem bisherigen Arbeitgeber GE Tip
Trailer Rental BV und Krone kenne und
schätze ich die Krone-Produkte. Und da
es in den Niederlanden einen sehr großen
Transportmarkt gibt, bin ich mir sicher,
dass wir mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft den Absatz von Krone-Trailern
in Holland weiter steigern können.« Der
48-jährige Menzing war seit 1986 bei Tip
beziehungsweise GE Tip Trailer Rental BV
tätig; er lernte das Unternehmen quasi
von der Pieke auf kennen, da er zunächst
als Monteur tätig war, bevor er admini-
August erfolgen. Der Abschluss sei ein
deutliches Zeichen für die äußerst positive
Auftragslage und das Wachstum, teilte das
Unternehmen mit. »Der Kontrakt ist für
unser Unternehmen zukunftsweisend und
eine wichtige Positionierung in unserem
Expansionsbestreben«, bewertete xxx Sebastian de Man. Zudem bestätige der Rahmenvertrag die langjährige, erfolgreiche
Zusammenarbeit von de Man und Kawasaki, die sich unter anderem auch in gemeinsamen Messeauftritten widerspiegelt. Die
Firma de Man Industrie-Automation GmbH
ist Spezialist für ganzheitliche Automatisierungslösungen. Das Lieferspektrum
reicht von Roboteranlagen über automatische Lagersysteme und Fördertechnik bis
hin zu Materialflusssystemen.
Sebastian de Man und Masanori Iwase bei der
Vertragsunterzeichnung in Borgholzhausen.
E+P und Oracle mit Komplettpaket fürs Lager
André Menzing
strative Aufgaben übernahm. 2003 wurde
er zum Geschäftsführer ernannt und betreute seitdem das operative Geschäft in
den Benelux-Ländern.
frischelogistik 03|2012
Unter dem Namen LFS Oracle Gold Edition vermarktet Ehrhardt + Partner ein
neues Paket, bestehend aus dem Lagerführungssystem LFS von E+P in Kombination und einer leistungsstarken Embedded-Lösung aus der Datenbankreihe
»Enterprise-Edition« des Anbieters Oracle. Anwender sollen dabei von einer optimal an die Warehouse-Logistik angepassten Lösung profitieren, komplett
aus einer Hand. »Unser Ziel war es, gemeinsam mit Oracle ein Angebot zu entwickeln, mit dem Anwender flexibel und
frischelogistik 03|2012
schnell in die Lagerverwaltung einsteigen können«, erklärt Marco Ehrhardt,
geschäftsführender Gesellschafter des
Unternehmens aus Boppard. Als GoldPartner von Oracle erhält E+P einen verbesserten Support, der an die Nutzer der
LFS Oracle Gold Edition weitergegeben
wird. Das auf der Enterprise-Edition basierende Paket wurde um verschiedene
Zusatzoptionen ergänzt. Dazu gehören
unter anderem Optionen im Bereich Clustering und Hochverfügbarkeit, Partitionierung und Performanceüberwachung.
»Anwender profitieren hier von einer
performanten Lösung mit vergünstigten
Lizenzkosten für die Oracle- Datenbank.
Diese ist im Rahmen des Pakets exklusiv
für das Lagerführungssystem LFS nutzbar«, erläutert Ehrhardt. LFS steuert den
gesamten Material- und Informationsfluss im Warehouse. Das System ist modular aufgebaut, branchenunabhängig
einsetzbar und sowohl für einfache als
auch für anspruchsvolle Logistikanforderungen ausgelegt.
49
News
Inhalt
Online-Wörterbuch jetzt mit Fachsprache der Kältetechnik
Kühlfahrzeug nach Kundenanforderung
Der Pons Verlag, bekannter WörterbuchSpezialist, erweitert sein Online-Wörterbuch um kältetechnische Fachbegriffe:
Gea Refrigeration Technologies bietet bereits seit Anfang diesen Jahres mit seiner
so genannten Wordbock App ein kostenloses Übersetzungstool für die Fachterminologie der Branche – nun kooperiert
Pons.eu mit Gea und integriert diese Daten in das Online-Wörterbuch. Mit dem
Angebot www.pons.eu bietet der Stuttgarter Verlag eines der führenden Sprachenportale im Internet. Das Online-Wörterbuch auf dem Portal eignet sich durch
seine redaktionell geprüfte Qualität besonders für den Einsatz an Schulen, Hoch-
Das Unternehmen TBV Kühlfahrzeuge,
Willstätt-Sand, fertigt in sämtlichen Abmessungen und Ausstattungen individuell auf den Kunden abgestimmte Kühlkofferlösungen. In der Regel sind dies
Ein- und Mehrkammeraufbauten von 3,5
bis 25 Tonnen Gesamtgewicht. Vor der
Sommersaison hat TBV dafür gesorgt,
dass im süddeutschen Freizeitpark Europapark Rust Kühles zum Kunden kommt,
indem ein umweltfreundliches Elektro-
schulen oder im Beruf. Dank der Kooperation mit Gea bietet pons.eu zukünftig für
die Übersetzung von Texten neben zwölf
Millionen Wörtern und Wendungen in
zwölf Sprachen auch die passenden Übersetzungen für Fachbegriffe wie Druckabsperrventil oder Niederdruckschalter.
Die Gea Wordbock App steht weiterhin
auf www.bock.de sowie im Apple AppStore und Android Market für die entsprechenden Mobiltelefone kostenlos zur Verfügung.
Neben der App Gea Wordbock für iPhone und Android-Betriebssysteme bietet
das Kältetechnik-Unternehmen Gea Refrigeration Technologies jetzt in einer
Kooperation mit Pons auch online Übersetzungen kältetechnischer Fachbegriffe.
Hörmann mit grünem Strom
Ab dem kommenden Jahr will Hörmann,
Hersteller von Toren, Türen und Antrieben, einen Großteil seines Stroms aus
regenerativen Energiequellen beziehen. Mehr als 40 Prozent der von Werken
und Niederlassungen bundesweit benötigten elektrischen Energie sollen dann
aus Wind- und Wasserkraft stammen.
Das Familienunternehmen aus Steinhagen hat jetzt einen Vertrag mit dem Ökostrom-Anbieter Naturstrom unterzeichnet und wird nach eigenen Angaben ab
2013 dessen größter Industriekunde sein.
Das Stromunternehmen gilt als ÖkostromAnbieter der ersten Stunde und beliefert
mehr als 210 000 Privat- und Industriekunden mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Naturstrom bezieht diesen
Strom aus eigenen Produktionsanlagen
oder von mehr als 200 deutschen Windund Wasserkraftanlagen, also nicht über
so genannte »Herkunftszertifikate«. Für
Hörmann ist der Wechsel auf echten Ökostrom mit Mehrkosten verbunden. »Trotzdem haben wir uns zum Anbieterwechsel
entschieden, weil wir unserer Verantwor-
tung für den Umweltschutz gerecht werden möchten«, sagte der persönlich haftende Gesellschafter Martin J. Hörmann
stellvertretend für die Unternehmerfamilie. Nach Firmenangaben benötigten
sämtliche Standorte im Jahr etwa so viel
Strom wie 15 000 Haushalte. Dementsprechend hoch sei der von Hörmann erzielte
Einsparungseffekt atomarer und fossiler
Brennstoffe. So spare die Gruppe jährlich
mehr als 700 LKW-Ladungen Kohlendioxid
ein, wird vorgerechnet.
Industrie-PCs – für -30 °C
Einwandfreie Funktionsfähigkeit bis
-30 °C, diese Option bietet die noax Technologies AG für ihre neuen Industrie-PCs.
Somit seien die neuen noax-IndustriePCs bestens geeignet für den Einsatz in
Tiefkühlbereichen von lebensmittelverarbeitenden Betrieben sowie in Außenbereichen. Das Unternehmen aus dem oberbayerischen Ebersberg ist Entwickler und
Hersteller von hochwertigen IndustriePC. Mit der neuen Boardgeneration hat es
den Einsatzbereich seiner Produkte optional auf bis zu -30 °C erweitert. Diese Industrie-PC verfügen über zahlreiche Komponenten, die extra für den Einsatz bei
extremen Minusgraden entwickelt worden
sind. So werde eine spezielle Automotive-Festplatte, die für diesen Temperaturbereich spezifiziert ist, in den neuen Rechnern verwendet. Alternativ sind
sie auch mit SSD verfügbar. Auch bei der
50
Auswahl der anderen Komponenten hatten die Entwickler stets den Einsatz bei
Minusgraden im Blick. So verwendet das
Technologieunternehmen Displays mit
LED-Backlight, wodurch auch bei Negativtemperaturen von Anfang an die volle
Helligkeit zur Verfügung steht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Displays, die
bis zu 15 Minuten Aufwärmzeit benötigen würden, seien die neuen noax-Geräte
sofort nach dem Einschalten betriebsbereit, heißt es. Am Ende des Herstellungsprozesses testet und qualifiziert das
bayrische Unternehmen jeden einzelnen
Kälte-Industrie-PC ausführlich bei -30 °C
im Klimaschrank. noax bietet seinen Kunden damit eine Garantie, dass die gesamte
Elektronik auch bei diesen Temperaturen
einwandfrei und zuverlässig funktioniert.
Weiterhin sind die Industrie-PC komplett
geschlossen bis IP65 oder IP69k und hal-
ten nach Herstellerangaben durch ihre robuste Bauweise starken Erschütterungen
stand.
noax-Industrie-PCs sind nach Angaben des
bayrischen Herstellers zuverlässig bei frostigen
Temperaturen bis -30 °C.
frischelogistik 03|2012
fahrzeug für den parkinternen Transport
mit einem Kühlkoffer versehen wurde.
Leichte Handhabung und minimales Koffergewicht standen im Mittelpunkt dieser
Sonderlösung. Das Unternehmen weist
mit dem außergewöhnlichen Projekt darauf hin, dass für TBV die Realisierung
auch unkonventioneller Aufgabestellungen kein Problem ist. Die Süddeutschen versprechen einiges an Flexibilität: Der Kunde nennt die Anforderungen
Eine Speziallösung von TBV für den Europapark Rust.
an das Kühlfahrzeug, TBV liefere die für
den Bedarf passende Lösung.
Portfolioerweiterung bei Multivac-Traysealern
Der Allgäuer Verpackungsmaschinenhersteller Multivac stattet seine automatischen Traysealern, die Modelle T 700,
T 800 und T 850, ab sofort mit Werkzeugen mit größeren Längen und Breiten
aus. Damit steigert das Unternehmen
nach eigenen Angaben die Performance
dieser Traysealer bezogen auf die Anzahl der Packungen je Takt. Darüber hinaus hat Multivac sein Portfolio um die
Traysealer-Varianten T 700S, T 700XS und
T 800S erweitert. Die beiden S-Varianten sind mit etwas kleineren Werkzeugen
ausgestattet als ihre »großen Brüder«,
preislich aber deutlich niedriger positioniert. »Durch diese Portfolioerweiterung
haben wir unser Traysealer-Programm etwas enger abgestuft und dadurch optimal auf die Anforderungen des Markts in
Bezug auf unterschiedliche Leistungs-
klassen abgestimmt«, sagt Bernd Jokele,
Leiter des Geschäftsbereichs Traysealer.
Alle S- und XS-Varianten sind auch mit
der Smart-Sealing-Technologie für einfache Siegelanwendungen ohne Atmosphärenaustausch ausstattbar.
Dieses Werkzeugkonzept ist seit
Anfang 2011 erhältlich. Mit ihm
hatte der Hersteller aus Wolfertschwenden die Taktleistungen
der automatischen Traysealer bei
der Herstellung von Packungen
ohne
Atmosphärenaustausch
deutlich verbessert. Dank optimierter Maschinenabläufe und einer neuen Werkzeugtechnologie
habe die Prozessgeschwindigkeit
und der Ausstoß pro Takt signifikant erhöht werden können, so
Multivac.
Der Traysealer T850 ist einer der Modelle, die
Multivac mit Werkzeugen größerer Länge und
Breite ausstattet.
Seafood-Kette aus einer Hand
Auf der European Seafood Exposition
in Brüssel haben das Kühltransportunternehmen Foodcareplus und der international tätige Handling-Dienstleister
Nova Fresh Logistics einen Logistikservice aus einer Hand für die Seafood-Industrie angekündigt. Die beiden Unternehmen kombinieren ihre Expertisen im
Transport, Handling und der Verteilung
von verderblichen Waren und wollen Verladern mit ihrer Partnerschaft eine komplette Kontrolle, auch in Bezug auf die
Kosten, in der hochregulierten und komplexen Logistik von Fisch und Meeresfrüchten bieten. Zusammen wollen Foodcareplus und Nova Fresh Logistics nun
einen vollständig integriertes LogistikProdukt anbieten, in dem sie sich vom
Ursprung bis zum Ziel der Ware um alle
frischelogistik 03|2012
Anforderungen wie Inspektionen, Zoll
und Umschlag kümmern. Mit einem einzigen Anlaufpunkt innerhalb von Foodcareplus und Nova Fresh Logistics wollen
die Firmen ihren Kunden einen vereinfachten und besser managebaren Logistikprozess ermöglichen. Als Hintergrund nennen die beiden belgischen
Unternehmen den komplizierten Prozess mit verschiedensten involvierten
Parteien in der Seafood-Branche. Durch
eine Garantie für eine stets korrekte Dokumentation wollen die Partner das Risiko für Extragebühren, Verzögerungen
oder gar Warenverlust reduzieren. In ihrem Gesamtpreis für die Logistik wollen sie Unwegbarkeiten bei den Kosten
wie für Lagergebühren, Liegegebühren
oder Containergebühren weitestgehend
eliminieren. Als Einsatzgebiet nennen
die beiden Unternehmen explizit Lieferungen aus den nordischen Gewässer um
die Barentssee, Norwegen und Grönland
nach Antwerpen als Umschlagspunkt,
dann nach Asien für die Verarbeitung
und schließlich zurück nach Europa für
die Verteilung. Die Firmen wollen auch
aktiv ihren Kunden Antwerpen als effizientes Tor nach Süd- und Osteuropa anbieten. Nova Fresh Logistics unterhält
dort Lagermöglichkeiten. Auch in früheren Projekten haben Foodcareplus und
Nova Fresh Logistics bereits zusammengearbeitet, beispielsweise bei Transport
und Lagerung von Butter aus Neuseeland, Australien und den USA, Geflügel
aus Polen in die Karibik und Mozzarella
aus Italien nach Taiwan.
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News
News
Inhalt
Pema zufrieden über erstes Quartal
Zeilenmatrixdrucker versteht sich mit ERP-Umgebungen
Der Herzberger Nutzfahrzeugvermieter
Pema befindet sich eigenen Angaben zufolge nach zwei Rekordjahren 2010 und
2011 weiter auf Erfolgskurs und konnte den Umsatz im ersten Quartal des laufenden Jahres nochmals deutlich steigern.
Zu dieser Entwicklung habe neben der
günstigen Konjunktur auch der mittlerweile auf über 16 000 Fahrzeugeinheiten
gewachsene Fuhrpark beigetragen. Damit
liegt die Größe des Pema -Fuhrparks wieder deutlich über dem Branchentief von
2008. Nach wie vor setzt sich die Flotte
zu rund zwei Dritteln aus gezogenen und
zu einem Drittel aus ziehenden Einheiten
zusammen. Im vergangenen Jahr ist bei
Printronix, Anbieter von Drucklösungen
für Industrie und Logistik, hat auf der
Logimat in Stuttgart den weltweit ersten PostScript- und PDF-fähigen Zeilenmatrixdrucker mit Openprint-Technologie vorgestellt. Damit sei Openprint
kompatibel mit modernen Enterprise
Resource Planning (ERP)-Umgebungen
wie Oracle, SAP, Linux Red Hat und Windows, berichtet Printronix. Die Openprint-Technologie kann mit
den
Zeilenmatrixdruckern
der Serie P7000 High Definition (HD) Cartridge verwendet werden. Auf diese Wei5 GRÜNDE FÜR EINEN KRONE
se sei es erstmals möglich,
mit High Definition Zeilenmatrixdruckern aus Postscript lesbare Barcodes zu
erstellen. Zeilenmatrixdrucker zeichnen sich durch ihre
jahrelange Lebensdauer, ihren niedrigen Energieverbrauch und das preiswerte
Das Effizienz-SteigerungsVerbrauchsmaterial aus. ZuKonzept: Minimale LifeCycleDas Werthaltigkeits-Konzept:
Costs. Alles, was unser Haus
KTL plus Pulver. Die umdem sind Zeilenmatrixdruverlässt, verfolgt die gleichen
weltfreundliche kathodische
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Mit 10 Jahren Garantie gegen
Durchrostung.
»Ein weiterer wesentlicher
Das Sicherheits-Konzept:
Vorteil ergibt sich bei der
Jeder Krone Trailer ist
Verarbeitung von Mehrfachladungsunabhängig zertifiziert. Mit Krone Multi Lock
formularsätzen mit Durchkönnen Sie flexibel handeln
und laden. Egal ob Stückgut,
schlägen, die Laserdrucker
Stahl, Getränke (-fässer), etc.
Diesen Vorteil suchen Sie
in dieser Form nicht verarbei vielen anderen Anbietern
vergeblich. Wie so vieles
beiten können«, so Olivier
andere auch.
Evain, EMEA Regional Category Marketing Manager bei
Printronix.
Das Aufbaufestigkeits-Konzept:
Stabile Stirnwand, vollflächig,
Ebenfalls auf der Logimat
dreiteilig, mit hochgezogener
Chassisfrontschiene verschraubt.
hat Printronix den High End
Darüber hinaus mit stabilen
Seitenrungen und PremiumT5204 Etikettendrucker mit
Schiebeverdeck.
Energy Star Zertifizierung
präsentiert. Mit der von dem
US-amerikanischen
UnterDas Premium-Komponentennehmen entwickelten ValidieKonzept: Achsen und
rung ODV (Online Data ValiFahrwerk unserer Trailer
sind ausschließlich Seriendation) der Barcodes sorge er
komponenten namhafter
Qualitätshersteller. Alles aus
für eine garantierte Lesbareiner Hand, kein Teilemix und
dadurch geringere Betriebskeit sofort nach dem Drucken.
Das sind nur fünf von unzähligen Gründen,
kosten.
warum
es
immer
mehr
Krone-Fans
unter
Hierzu seien keine manuellen
den Berufskraftfahrern gibt. Praxisgerechte
Entwicklungen und einfaches Handling helfen
Eingriffe notwendig, mit der
Zeit zu sparen und das Verletzungsrisiko für
Read-Af ter-Print-Qualitätsden Fahrer zu minimieren.
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Barcodes erkannt, gelöscht
und ein fehlerfreies Ersatzwww.krone-values.com
Etikett gedruckt.
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den ziehenden Einheiten mit Daf die fünfte Marke neu hinzugekommen und hat das
bestehende Portfolio aus Mercedes, MAN,
Volvo und Iveco ergänzt. Im Bereich des
gezogenen Equipments arbeitet das Unternehmen nach eigenen Angaben mit
allen namenhaften Herstellern zusammen. »Im laufenden Jahr wird unsere
Flotte weiter wachsen«, kündigt der für
Deutschland verantwortliche Ressortleiter Vertrieb Udo Brestel an. Zudem seien
weitere Standorte geplant, die das bestehende Niederlassungsnetz ausweiten und
verdichten sollen. Seit Juli 2008 ist das
Unternehmen Teil der französischen Bankengruppe Société Générale.
Freut sich über Rekordjahre: Die Pema-Zentrale.
Neue Vorgaben für Schädlingsbekämpfung
Der International Food Standard IFS in
der Version 6 fordert laut der Laudenbacher Firma Pest Control Consult jetzt interne Audits auch beim Thema Schädlingsbekämpfung. Dieses sei einmal
jährlich durchzuführen. Die Auditoren
müssten danach sachkundig sein und dürfen in keinerlei Abhängigkeitsbeziehung
zum auditierten Lebensmittelbetrieb stehen. Über die Auditergebnisse müssen
Unternehmensleitung sowie die für den
Bereich zuständige Person informiert
werden. Ferner gibt IFS 6 vor, dass erforderliche Korrekturmaßnahmen termin-
lich gebunden umgesetzt und verifiziert
werden müssen. Der Standard des British Retail Consortium BRC Food 6 fordere solche Audits beim Thema Schädlingsbekämpfung sogar einmal pro Quartal,
so die Schädlingsbekämpfungsexperten.
Und auch hier stehe wieder die Forderung
nach ausgewiesenen Experten, die solche
Audits durchführen. Ergebnisse dieser Inspektionen müssen regelmäßig bewertet
werden, was als Grundlage zur Verbesserung der jeweiligen Situation diesen
soll. BRC 6 spreche jedoch nicht explizit
von neutralen Auditoren. Die Pest Con-
trol Consult hat sich seit über zwölf Jahren auf derartige Audits spezialisiert und
verfügt mittlerweile nach eigenen Angaben über einen namhaften Kundenstamm. Solche Audits werden nur von solchen Personen durchgeführt, die von der
IHK als Sachverständige für Schädlingsbekämpfung öffentlich bestellt und vereidigt wurden. Um absolute Objektivität
und Neutralität zu wahren, ist kein Auditor der Pest Control Consult als Schädlingsbekämpfer tätig oder in einer Schädlingsbekämpfungsfirma beschäftigt, so
das süddeutsche Unternehmen.
Vehco rüstet 250 Kühlauflieger bei Montmur
Der französische Logistik-Konzern Montmur rüstet 500 LKW und 250 Kühlauflieger mit einem maßgeschneiderten Telematiksystem von Vehco aus. Neben der
Arbeitszeit- und Fahrzeugüberwachung
sowie dem Auftragsmanagement dient die
Lösung der durchgängigen Temperaturüberwachung. Die Basis bildet eine drahtlose Technik mit Temperatursensoren, die
im Auflieger montiert sind. Die nach Angaben des Unternehmens leicht montierbare Lösung wurde ursprünglich für den
Einzelhandel entwickelt. Der Temperaturfühler registriert permanent und automatisch die Temperaturdaten und sendet sie
mit Hilfe von RFID-Technik an den Bordcomputer im Fahrerhaus. Von dort werden
die Temperaturdaten automatisch an die
Zentrale übermittelt und rund um die Uhr
überwacht. Im Falle von Abweichungen
wird ein Alarm ausgelöst. Alle Daten werden gespeichert und können bei Fragen
und Unstimmigkeiten jederzeit abgerufen
werden.
Die Bordcomputer registrieren und übertragen jedoch nicht nur die Temperaturdaten, sondern auch verschiedene Fahrzeugzustände wie »angekoppelt« oder
»abgekoppelt«. Die Lösung ist nach Din
En 12830 zertifizier. Außerdem ist die installierte Technik laut des schwedischen
Telematikdienstleisters sehr robust und
wasserdicht gemäß IP 68. Ähnliche Lösungen hat Vehco in Frankreich bereits
für Salesky, Plein Sud, Etoile Routiere und
STC Transport realisiert. »Für die Montmur
Gruppe ist die Integration eines Flottensteuerungssystems eine strategische Entscheidung für das Kostenmanagement,
die Rückverfolgbarkeit von Daten sowie
zum Echtzeit-Austausch von Informationen mit unseren Kunden und Fahrern«, erläutert Patrick Lahaye, Direktor der Montmur Gruppe. »Mit Vehcos Fahrzeuglösung
kann die Montmur-Gruppe den Verbrauch
optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit
verbessern, was gleichermaßen unseren
Kunden und uns zugute kommt«, so Lahaye. Vehcos deutsche Niederlassung sitzt
in Kiel.
frischelogistik 03|2012
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53
News
Bezugsquellenanzeiger
Inhalt
Kühl auf der Europalette
Als Kühltransport-Allrounder für die Europalette präsentiert die Kölner Isoboxx
Systems GmbH die Euro-Flexx EPS Transportbox. Die Styroporbox mit variabler Isolierstärke will durch ihre Flexibilität und Passgenauigkeit überzeugen. Das
Styroporboxen-System ist gekennzeichnet
durch seine variable Aufbaumöglichkeit.
Zwei Styroporboxen passen auf eine Europaletten und jede einzelne Box ist in drei
Höhenvarianten lieferbar. Der Clou der Euro-Flexx EPS ist die variable Isolierstärke:
Die bereits 60 Millimeter starke Styroporbox kann zusätzlich noch mit Vakuumpaneelen zur 96 Stunden Containerbox auf-
Kältetechnik
gebaut werden und erhält durch diese
Isolierung eine noch höhere Reichweite in
Bezug auf die Temperaturstabilität. Isoboxx, eine Tochter der Kölner Thermosecure medical equipment GmbH, verspricht
mit der Neuheit eine Palettenversandbox
mit bester Isolierfähigkeit auf optimalen
Raum. Ob 125 Liter Volumen oder 580 Liter Fassungsvermögen, der Versand könne nach Raum- und Kosten-Kriterien optimiert gestaltet werden. Auch größere
Volumina der Euo-Flexx EPS seien möglich
und nach individuellem Bedarf produzierbar. Es bleibe aber immer das Euro-Maß
als Grundlage, erklärt Isoboxx.
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wie Him- oder Erdbeeren und rumpeln über so manche afrikanische Buckelpiste, um den Liebenden am Valentinstag ihre Rosen zu übergeben. Von der Bedeutung des Eistransports müssen wir jetzt, da die ersten Hitzewellen anrollen, gar nicht erst
reden; ohne TK-Logistik wäre statt fröhlichem Freibad-Planschen ein nie endenwollenden Gekreische enttäuschter Kinder
der Sound des Sommers.
Wie toll unsere Branche ist, sollte an sich jeder wissen. Doch oft
sahnen von uns abhängige Berufsgruppen wie Ärzte (Impfstoffe)
oder Fernsehköche (Trüffel & Tartar) allen Ruhm ab, der Logistiker werkelt reibungslos im Hintergrund. Wann haben Sie schon
mal Jürgen Klopp seinem Logistiker für das Bier der Bierdusche
danken hören? Oder Paris Hilton für den Schampus-Transport?
Eine löbliche Ausnahme ist da das Deutsche Zentrum für Luftund Raumfahrt. Es könnte sich wie alle anderen Logistik-Profiteure zurücklehnen und im Glanz erfolgreicher Missionen zu den
Sternen sonnen, ohne an den Spediteur zu denken. Tut es aber
nicht. Es schenkte seinem Logistikdienstleisters, der Münchener
LSi, eine Werbefläche. Und zwar nicht irgendeine Werbefläche:
Das Logo des auf hochwertige Expressdienste und Projektlogistik
spezialisierten Unternehmens prangte auf einer echten Rakete!
Gut, die flog nicht gleich zum Mars, aber ein flauer Feuerwerkskörper war sie auch nicht: 5,6 Meter hoch, ein Durchmesser von
356 Millimeter und eine Flughöhe von etwa 100 Kilometer, so die
Kennzahlen der Höhenforschungs-Weltraumrakete. Mit dem LSiLogo startete sie auf dem europäischen Raketen- und Ballonstartplatz Esrange nahe der schwedischen Stadt Kiruna, 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Hier liegt auch die Kompetenz
des Logistikers: Für das Rexus-Programm der DLR hatte LSi zwei
Raketen von Oberpfaffenhofen nach Kiruna transportiert. Kiruna ist eine von zwei europäischen Abschussbasen der Moraba,
für mobile Raketenabschussbasen verantwortliche Geschäftseinheit der DLR. Die zweite Station befindet sich in Andenes in
Norwegen. Beide Orte werden von LSi regelmäßig angefahren.
Auch für andere Geschäftseinheiten
der deutschen Weltraumagentur ist
das Unternehmen tätig. So transportiert es regelmäßig technische Projektausrüstungen sowie Ersatzteile an
den Süd- und Nordpol sowie an viele Orte zwischen Arktis und Antarktis.
Im Rahmen der Projektlogistik sorgt
das Spezialunternehmen für Hin- und
Rücktransport sowie sämtliche Zolldeklarationen für die Ein- und Ausfuhr. »Als Dankeschön für die jahrelange und sehr gute Zusammenarbeit
bei europäischen und weltweiten Projekten« sei seinem Unternehmen die
kostenlose Werbefläche auf der Rakete
angeboten worden, berichtet LSi-Geschäftsführer Reinhard Klausner.
Einziges Manko der prestigeträchtigen
Werbefläche ist ihre schlechte Platzierung jenseits des Polarkreises beziehungsweise in den Höhen der Ionosphäre. Doch wer weiß, vielleicht
hat ein aufmerksamer Außerirdischer
die rasende Reklame bemerkt und beauftragt LSi mit der Logistik für seine
nächste Erdlandung… (ms)
Die letzte Seite
Alles bereit für den
Bilderbuchstart: LSi
transportierte die
»eigene« Rakete
für das DLR an den
Polarkreis.
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So ist’s richtig:
Ein Dank an den
Logistiker auf der
Rexus-Rakete.
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