Pharma - Frischelogistik

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Pharma - Frischelogistik
VKZ H 61749 · EUR 12,80 · ISSN 1612-0213
12. Jahrgang 2014 | Ausgabe 4/2014
Pharma
Umsetzung GDP bei Go!
Qualifizierte Kühlfahrzeuge
Automatisches Hochregallager für Generika-Hersteller
Kühlhausbau und
-betrieb
Fahrzeuge,
Aufbauten, Trailer
Seitenwind-Assistent
auch für Koffer-Sprinter
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Richtfest bei Frigo
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Editorial
Ausbau im
Pharmabereich
Der Pharmamarkt ist ein Wachstumsbereich. Wer dafür einen Beweis sucht,
konnte auf der Jahrestagung von Transfrigoroute Deutschland Mitte Mai fündig werden: Vor der Werksführung bei B. Braun Melsungen bekamen die Teilnehmer an einem Geländeplan einen Überblick über den Standort. Er zeigt die
»Stadt der Industrie«, so nennt das Unternehmen die architektonisch ambitionierte Bau-Landschaft, Ende der 90er errichtet. Und bei fast jedem Gebäude
hieß es: »Das wurde mittlerweile erweitert um…«. Neben der Werksführung
ging es am zweiten Tag der Transfrigoroute-Jahrestagung vor allem um die Pharmalogistik allgemein und von B. Braun im Besonderen (siehe S. 34). Denn auch
so mancher Kühllogistik-Experte sieht dank der GDP-Novelle im Pharmabereich
Ausbau-Möglichkeiten.
Die Cemat ist um, es lebe die Cemat: Kaum hat das Hannoveraner Mutterschiff der
Intralogistik-Messe die Tore geschlossen, steht ab dem 23. September in Moskau
schon die nächste Regional-Ausgabe an, sieben dieser Spin-offs gibt es mittlerweile. In ihrem Schlussbericht (siehe S. 39) schreibt die Deutsche Messe diesen
Ablegern einen positiven Effekt auch auf die Besucherzahlen der Haupt-Messe in
Hannover zu. Tatsächlich lag Russland nur auf Platz 13 der Top-Besucherländer
in der Statistik der Cemat 2014, 33 Prozent der Messe Besucher reisten aus dem
Ausland an, 70 Prozent davon aus Europa. Neun Prozent der Auslands-Besucher
(und damit nach Adam Riese rund drei Prozent aller Besucher) reisten aus Amerika an, Nord und Süd wohlgemerkt, inbegriffen sind also sowohl die USA (Platz
acht der Top 15 der Herkunftsländer) als auch Brasilien, Standort der Cemat South America, die Ende Juni 2015 in São Paulo das dritte Mal stattfindet.
Auch die Haupt-Cemat selbst wird zum Wiedergänger, sie findet bereits 2016
das nächste Mal statt und wechselt damit von einem Drei- auf einen Zwei-JahresRhythmus. Aber auch rustikalere Methoden, die Aussteller bei der Stange zu halten, nutzt die Deutsche Messe AG:
Am letzten Cemat-Tag wurde Ausstellern, die mit kleinen Handkarren vor
17 Uhr die Hallen verlassen wollten,
vorsichtshalber die Drehkreuze nicht
geöffnet – offenbar fürchtete man
einen Massen-Exodus. Dass das auf
lange Sicht nicht funktioniert, musste schon die DDR erfahren, und auch
in Hannover fand das Volk einen Weg:
die findigen vermeintlichen MesseFlüchtlinge luden die Karren vor dem
Drehkreuz ab, hoben Ladung und
Karren einzeln über die Absperrung,
beluden erneut und schoben ab…
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6/2/2014 10:13:00 AM
Inhalt
Inhalt
Transport und Logistik
Kühlhausbau und -betrieb
Interview Umsetzung der GDP-Leitlinien bei Go!.............. 6
Kühlcontainer und Aufbaulösungen für Pharmatransporte.... 10
Metzgerei-Versorger Mega nutzt
Transportmanagement-Software Winsped......................22
Pharma-Qualifizierung von Transportequipment
bei Schüssler...............................................................28
Pharmalogistik durch Prozesse, Qualität und
Technik bei HFL Herbst..................................................42
Richtfest für drittes Kühlhaus von
Frigo Coldstore Logistics........................................ 20
Lager- und Regaltechnik
P
h
a
r
m
Qualifizierung
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
EIPL zertifizierter Pharmavan von Kerstner und Ford....... 12
50 Schmitz-Kühlauflieger für Reinert Logistics............... 17
Pharmaqualifizierter Kress-Koffer..................................24
Große Kracht und Spier lassen gemeinsam
Athlet Thermo qualifizieren........................................... 25
Kieslings Kühlaufbauten mit Qualifizierung für
Pharmatransporte........................................................43
Konzept für innerstädtischen Verteilerverkehr...............44
Seitenwind-Assistent auch für Koffer-Sprinter................ 45
28
a
-
von
Transpor tequipment
bei Schüssler...............
2
8
Pharma-Qualifizierung
Verpackung und Kennzeichnung
Individuelle Verpackungskonzepte für
Lebensmittel-Online-Handel......................................... 19
Broersen verpackt Blattspinat vollautomatisch..............32
Jahreshauptversammlung Transfrigoroute
mit Pharma-Fokus.................................................. 34
Cemat-Macher ziehen internationales Fazit............. 39
Eptas Sushi-Corner kommt nach Deutschland......... 38
News............................................................... ab 46
IInserentenverzeichnis........................................... 62
Bezugsquellen...................................................... 63
fröschelogistik/Impressum.................................... 64
Sensor-RFID-Lösung mit Cloud-Anschluss...................... 13
Einsatz der multimodalen Lösung Medea bei
Pharmagroßhändler CERP Rouen................................... 14
Branchensoftware bei Edeka Südwest Fleisch................30
Kühl-geeignete Terminals und Industrie-PC.................... 18
Stand der Dinge bei TK-Pionier Apetito...........................36
Messen und Veranstaltungen
Kältetechnik und Kühlmöbel
Identtechnik
Lebensmitteltechnik und Produktion
Neue Steuereinheit für längere
Batterielebensdauer bei Staplern........................... 26
Automatisches Hochregallager für den
Schweizer Generika-Hersteller Pharmaswiss........... 40
fresh logistics
Broersen
verpack t
Blattspinat
vollautomatisch.
3
2
32
Spinatverpacken
ECSLA-News.......................................................... 54
Clean Labels and preservation............................... 56
Automated entry-to-exit monitoring of reefers in ports.... 57
Cool Chain Association addresses modal shift concerns..58
News and Events.................................................... 60
New global business brand by C.H. Robinson.......... 61
VORSCHAU
R i c h t f e s t
für
drittes
Kühlhaus
von
Frigo
Coldstore
Logistics...............
2
0
20
Richtfest
SeitenwindAssistent auch
für
KofferSprinter............
4
5
45
Assistenten
Schwerpunktthemen
Die nächste Frischelogistik erscheint
am 15.09.2014.
Kühllogistik
Telematik u. Flottenmanagement
Fahrzeuge
Kältetechnik u. Isolierung
IAA Nutzfahrzeuge, Hannover
Chillventa, Nürnberg
BVL-Kongress, Berlin
Euro ID, Frankfurt
Cool Logistics, Rotterdam
Intermodal, Rotterdam
Transfrigoroute International Jahrestagung, Brüssel
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Inhalt
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Ein Haus, ein Tor und zufriedene Mitglieder
Erfolgreiche
VDKL-Jahrestagung 2014
Am 26. Juni 2014 spielte Deutschland
bei der WM gegen die USA – dazu später mehr. Am gleichen Tag veranstaltete der VDKL in Unterschleißheim bei
München seine Jahrestagung, zu rund
120 Mitglieder aus ganz Deutschland
und dem europäischen Ausland angereist waren. Auf der Tagesordnung
stand unter anderem die Diskussion
und Abstimmung über den Neubau einer Verbands-Immobilie.
Der VDKL-Vorstandsvorsitzende Jürgen
Rohn führte durch die Jahrestagung
und leitete auch die Abstimmung. Erfreut stellte er fest, dass die ordentliche Mitgliederversammlung den Antrag des Vorstandes auf einen Neubau
mit nur einer Gegenstimme annahm.
Der Abstimmung vorausgegangen war
ein Infoblock, in dem verschiedene
Mitglieder des Vorstandes die relevanten Aspekte zum Projekt ausführlich
erläutert hatten. Thomas Lemmerholz,
Kassenwart des VDKL, war für alle Fragen rund um die Finanzierung zuständig und stellte fest, dass der Zeitpunkt
für die Finanzierung einer Immobilie
günstig sei.
Falko Thomas stellte grundlegende Pläne zum Neubau-Projekt vor und fasste
die wesentlichen Merkmale zur Standort-Frage zusammen: Lage, Lage und
Lage. Das Grundstück, das der VDKL
für seinen Neubau erwerben will, befindet sich in guter, weil zentraler Bon-
4
wand im Schlosssaal Platz. In fürstlicher Atmosphäre bei Kaltgetränken
und Fingerfood konnten sie beim Spiel
der Deutschen Elf mitfiebern.
Zur Stärkung und Erholung ging es
nach dem Schlusspfiff auf die Schlossterrasse. Bei Steaks, Spareribs & Co.
aus dem riesigen Smoker war genug
Zeit, das Spiel und andere wichtige
Themen mit Kollegen und Freunden der
Branche zu besprechen.
Die nächste VDKL-Jahrestagung wird am
25. Juni 2015 in Frankfurt stattfinden.
Wir informieren Sie gerne:
ner Lage. Verkehrsgünstig angebunden mit einem sehr guten Anschluss
an die Autobahn und den öffentlichen
Personen-Nahverkehr. Damit bestätigt
der VDKL Bonn als Verbands-Standort
– optimal gelegen zwischen Brüssel,
dem Zentrum europäischer Politik und
der deutschen Hauptstadt Berlin.
Neben der neuen Immobilie ging es
auf der VDKL-Jahrestagung auch um
das Thema Energie. Dr. Klaus Straßburger von der EnergieLink AG gab den
VDKL-Mitgliedern einen Überblick über
Neuerungen im Gesetz zur Förderung
Erneuerbarer Energien (EEG).
Zuvor hatten Vorstand und Geschäftsstelle über das vergangene Verbandsjahr berichtet.
Wie oben angekündigt, spielte das
Thema Fußball auch für die VDKL-Jahrestagung eine entscheidende Rolle.
Nach der erfolgreichen Sitzung fuhren
die Mitglieder zum Schloss Dachau
und nahmen dort vor der Großlein-
Der Verband Deutscher Kühlhäuser
und Kühllogistikunternehmen e. V.
(VDKL) ist ein Zusammenschluss
von Unternehmen, die im Bereich
temperaturgeführter Lagerung,
Distribution und Logistik tätig sind
(Logistikdienstleister, Industrie,
Handel, Zulieferer).
Der VDKL vertritt ca. 85 % aller gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland.
KÄLTEFORUM 2014
Save the date
Vom 4. bis 5. November 2014 wird
Magdeburg zur Hochburg für Kältelogistiker. Gemeinsam mit dem Deutschen Tiefkühlinstitut (dti) veranstaltet der VDKL auch in diesem Jahr ein
KÄLTEFORUM. Neben den zahlreichen
Fachvorträgen werden es wieder die
exklusiven Besichtigungen sein, die
Meinungsführer und Fachkräfte der
Kühl- und Kältebranche in die Lan-
deshauptstadt Sachsen-Anhalts locken. Die Teilnehmer werden Zugang
bekommen zum Wiesenhof-Partner
»allfein Feinkost«, außerdem wird das
Logistik-Entwicklungslabor »GalileoTestfeld« besichtigt.
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Inhalt......
2
Inhalt
Transport und Logistik
»Temperaturverantwortlichkeit
ist ein Thema«
Im Frischelogistik-Interview spricht die Pharma-Verantwortliche von Go! Express & Logistics,
Martina Baerecke, über die Umsetzung der GDP-Leitlinien und die Grenzen der Zuständigkeit
eines Logistikers.
Frau Baerecke, wie kam es dazu, das
Go! im Bereich der Pharmalogistik aktiv wurde?
Es gab immer mal wieder die Frage im
System, ob man sich mit temperierten
Transporten befassen sollte. In diesem
Kontext haben wir 2011 festgestellt,
dass die EU an der Überarbeitung der
Leitlinie zur Guten Vertriebspraxis arbeitet. Wir haben uns mit dem Entwurf
befasst und festgestellt, dass dieser
für die Feinlogistik gewaltige Auswirkungen haben würde, die ein pharmazeutischer Versender zunächst gar
nicht ausmachen oder gar als Herausforderung bewerten würde. Zugleich
zählten bereits etliche pharmazeutische Versender, die äußerst hochpreisige Arzneimittel verschicken und
dabei unter besonderer Überwachung
der Regierungsbehörden stehen, zu
unserer Kundschaft. Wir sind nicht UPS
oder DHL, wir bewegen uns in einer Nische, das bedeutet aber auch, dass wir
die besonderen Anforderungen, die
unsere Kundschaft an uns stellt, erfüllen können. Daher war für uns klar, diesen Anforderungen gerecht zu werden
und GDP-Compliance im Go! System
einzuführen.
Wie sah das konkret aus?
Wir haben 2012 angefangen, in einem
Rollout-Konzept sukzessive die Maßnahmen in unser Qualitätsmanagement-System aufzunehmen, die dort
bislang nicht vorgesehen waren. Bislang haben wir uns im Umfeld der Iso
9001 bewegt, also in einem Qualitätsmanagementsystem, wie es für den
Industrie- oder Dienstleistungs-Sektor
typisch ist. Der Pharmazeut bewegt
6
sich im GMP-regulierten Umfeld, die
Lebensmittelbranche denkt in HACCP.
Bei allen diesen Normen oder Regularien geht es um das Thema Qualität
und wie diese sichergestellt werden
kann. Dabei kann folglich eine gewisse Schnittmenge ausgemacht werden.
Wir mussten das Rad also nicht komplett neu erfinden – wir haben unser
Qualitätsmanagementsystem ergänzt
und auch die Vorgehensweise im Sinne
von Good Practice berücksichtigt. Dies
betrifft beispielsweise den Detailgrad
unserer Dokumentation; hier verhält
es sich ähnlich wie im Lebensmittelbereich: give me paper (GMP), es wird viel
Papier gefüllt. Wir haben in insgesamt
vier Rollout-Phasen alle Anforderungen
in unserem System implementiert und
damit die systemweite GDP-Konformität im August letzten Jahres erlangt.
Aber es gab doch sicher schon vorher
Kunden, deren Anforderungen so konkret waren, dass die Prozesse ähnlich
sein mussten wie heute?
Genau, die operativen Prozesse waren
in großen Teilen ähnlich, doch die frühere GDP-Leitlinie war vergleichsweise
weitgefasst und die Anforderungen
konnten mit unserem Qualitätsmanagement-System nach Din En Iso
9001:2008 erfüllt werden.
Welche Bedeutung hat dieser Bereich
überhaupt für Ihr Unternehmen?
Teile unserer Kundschaft sind dem
Life Science-Bereich zuzuordnen, darunter Versender pharmazeutischer
oder medizintechnischer Produkte.
Wir haben bestimmte Leistungen in
unserem Portfolio und Services die
Interview Umsetzung der GDP-Leitlinien bei Go!
Martina Baerecke, Bereichsleiterin
Qualitäts- und Prozessmanagement bei der Go! Express & Logistics
(Deutschland) GmbH in Bonn.
uns von den üblichen Marktbegleitern
unterscheiden, die müssen wir uns
sichern und weiter ausbauen. Wenn
wir also unserer Kundschaft aus dem
Life Science-Bereich weiterhin einen
Premium-Service anbieten wollen, ist
GDP-Compliance Pflicht. Mit diesem
Premium-Produkt ist die Arzneimittelsicherheit im Sinne der GDP auch
über die letzte Meile sichergestellt. Ob
ein solches Premium-Produkt für den
Transport aller Humanarzneimittel notwendig ist, muss indes der Versender
entscheiden – offen gestanden macht
es wenig Sinn Nasenspray oder Wundund Heilsalbe mit Go! zu versenden.
Das machen wir natürlich auch gerne,
aber das sind Produkte, für die sich
andere Transportwege gegebenenfalls
besser eignen. Wir sind eher spezialisiert auf hochpreisige Arzneimittel wie
Insuline, Antikörper oder Zytostatika
Wir haben auch schon Schädeldecken
und dergleichen in unserem System
transportiert – Logistikdienstleister,
Frischelogistik | 4-2014
die solche sensiblen Sendungen transportieren, sollten schon mit Bedacht
ausgewählt werden.
Sind Medizinprodukte auch von der
GDP erfasst?
Nein. Die GDP-Leitlinie betrifft ausschließlich den Distributionsprozess
von Humanarzneimitteln.
Wie etabliert ist die novellierte GDP eigentlich bei Ihren Kunden?
Erwartungsgemäß hat es einen Moment gedauert, bis der pharmazeutische Versender die Novelle wahrgenommen hat. Zunächst muss man
verstehen, dass ein Arzneimittelhersteller sich vorrangig um alle Erfordernisse rund um den Herstellungsprozess, also GMP, kümmert. Die Logistik
ist oft ein unbequemes Anhängsel, das
nun aber eindeutig im Verantwortungsbereich des pharmazeutischen Versenders verortet wurde, der sich damit erst
einmal anfreunden musste. GMP und
GDP sind zwar artverwandt, aber nicht
jede GMP-Anforderung kann eins zu
eins auf die GDP übertragen werden.
Ein gutes Beispiel hierfür ist die Temperatur: GMP denkt im Konzept der
mittleren kinetischen Temperatur – die
GDP hingegen beschränkt sich auf die
Temperaturvorgaben, wie sie auf der
Arzneimittelverpackung
angegeben
sind. Das ist ein faktischer Unterschied
und man muss sich in der Sache gut
auskennen, um die Grenze zwischen
Must und nice-to-have ausmachen zu
können. Auch vor dem Hintergrund des
Zusammenspiels von Regierungsbehörden und Hersteller oder Großhändler ist es wichtig, diese mit Sachkennt-
Transport und Logistik
nis logistisch beraten zu können. Wir
haben zum Beispiel festgestellt, dass
die zuständigen Behörden in der Republik unterschiedlich agieren. Während
manche Behörden in Hinblick auf GDP
bislang eher abwartend waren, gab es
andere, die die Anforderungen rasch
sehr streng umgesetzt sehen wollten.
Da ist es einerseits notwendig, die
Grenzen des Erforderlichen zu kennen
und andererseits eine entsprechende
Logistik-Lösung anbieten zu können.
Dabei muss man aber auch den Rahmen des Möglichen abstecken. Neben
der Frage von Prozessverantwortlichkeiten stellen sich in der Diskussion
um GDP immer auch die Fragen nach
dem Erforderlichen, dem Machbaren
und letztlich auch dem Finanzierbaren.
Good Distribution Practice hat auch
eine ökonomische Seite: In dem Moment, wo ich meine Anforderungen an
die letzte Meile der Wertschöpfungskette so stark verschärfe, muss mir klar
sein, dass das Geld kosten muss!
Was waren die größten Veränderungen
für Go! durch die novellierten GDP Guidelines?
Nun, das sind eine ganze Reihe, die
sich vor allen auf spezifische Prozesse
und auf die Dokumentation beziehen.
Es gibt aber auch ganz handfeste Neuerungen, die wir berücksichtigt haben,
zum Beispiel die Ausrüstung mit Spillkits oder die Schaffung von separaten
Pharmabereichen im Sperrlager.
Spill-Kits?
Das sind Notfall-Sets für die fachgerechte Beseitigung von ZytostatikaVerschüttungen. Wir befördern sehr
viele Zytostatika-Sendungen Die sind
solange unkritisch, wie es nicht zu
einer Verschüttung, beispielsweise
durch Bruch, kommt. Wenn das jedoch
passiert, müssen Sie zunächst ihre
Mitarbeiter schützen, da Zytostatika
toxisch sind. Solche Verschüttungen
können also nicht einfach weggewischt werden – hierfür gibt es spezielle Schutzanzüge und Utensilien. Unsere Mitarbeiter werden im Umgang mit
Zytostatika-Sendungen und Spill-Kits
jährlich geschult. Dazu gehört natürlich auch ein entsprechender NotfallPlan, Aushänge in den Umschlag-Hallen und Betriebsanweisungen.
Wie kann man sich den separaten
Pharmabereich im Lager einer Go! Station vorstellen?
Grundsätzlich machen wir ja keine
klassische Pharmalagerung, dazu
bräuchten wir eine Großhandelsgenehmigung. Es ist tatsächlich nur die
Lagerung im Sinne einer Transportunterbrechung. In diesem Fall kommt die
Sendung in das Sperrlager und zwar in
einen gesonderten Bereich. Das heißt,
bei uns haben alle Sperrläger noch
einmal einen separierten PharmaStellplatz. Sie können Pharmaprodukte nicht einfach neben etwas anderes
stellen, auch wenn es harmlos ist – so
ist schlichtweg die GDP-Anforderung.
Wie der aussieht ist ganz unterschiedlich, das hängt von der Infrastruktur ab
und kann zum Beispiel ein Metallgitter-Käfig sein.
Neben diesen handfesten Dingen gibt
es, das ist der wesentliche Unterschied
zu allem was wir bisher hatten, den risikobasierten Ansatz, der im GMP-Umfeld
besonders verfolgt wird. Er soll auch in
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7
Inhalt......
2
Inhalt
Transport und Logistik
sie von der Behörde inspiziert und
damit erhalten sie auch den Stempel.
Eine andere Möglichkeit ist, ein Unternehmen auf dem freien Markt zu
beauftragen Mittlerweile gibt es etliche Anbieter solcher GDP-Zertifikate.
Die Aussagekraft eines solchen Zertifikats ist allerdings nicht mit einem
behördlichen oder einem Iso-Zertifikat
vergleichbar. Sie können ja auch nicht
die Einhaltung der Straßenverkehsordnung zertifizieren lassen. Und lustigerweise fragt kein Versender, ob sie nicht
doch ein entsprechendes StVO-Zertifikat vorweisen könnten… Nimmt man
die GDP genau, bleibt dem Versender
nichts anderes übrig, als sich selbst
regelmäßig von der GDP-Konformität
seiner Dienstleister zu überzeugen.
Wo liegen die Vorteile bei der in der
GDP geforderten Regelung und Überwachung der Zuständigkeiten?
Bei einem Premium-Service für Kundschaft aus dem Life Science-Bereich ist GDPCompliance Pflicht.
der überarbeiteten Iso in der novellierten Fassung stärker Eingang finden, ist
aber dort bislang noch nicht dezidiert
zugrunde gelegt. In der Praxis bedeutet
das zum Beispiel für eine besondere
Anforderung des Kunden, dass im Vorfeld eine Risikobewertung zu erfolgen
hat. Hierfür sind mögliche Risiken des
Prozesses zu ermitteln und im Vorfeld
zu berücksichtigen. Ich möchte nicht
sagen, dass wir das in einer anderen
Form nicht auch schon früher gemacht
haben, aber solche Verfahren sind bei
uns nun genau beschrieben und festgelegt. Mögliche Risiken ermitteln wir
beispielsweise mit dem Ishikawa-Diagramm – das war in unserer Branche
bislang eher unüblich.
Aber die GDP soll ja Arzneimittelsicherheit, also Patientensicherheit
gewährleisten. Das kann ich nur erreichen, wenn ich möglichst über die
gesamte Wertschöpfungskette hinweg
einen sicheren Prozessfluss habe.
Der wiederum kann nur dann sicher
gestaltet sein, wenn alle relevanten
Prozessschritte beschrieben sind und
die Zuständigkeiten eindeutig geregelt
sind. Im Zweifelsfall spielen hier auch
Regress- oder sonstige rechtlichen
Ansprüche eine Rolle. Das darf man
nicht vergessen, das ist ein ganz we-
8
sentlicher Punkt Hierin liegt auch der
vielfache Wunsch nach einem »GDPZertifikat« begründet.
Macht so ein Zertifikat denn Sinn?
Man möchte sich am liebsten damit
behelfen. Sie als Versender, also als
Hersteller oder Großhändler, müssen
nach GDP eindeutig immer alle Dienstleister auditieren, so wie auch Ihre Lieferanten. Das ist zeitintensiv und damit kostet es Geld. Der Ruf nach einem
GDP-Zertifikat soll eigentlich nur dazu
dienen, sich in einer vermeintlichen
Sicherheit zu wiegen beziehungsweise
sich ein Stück aus der AuditierungsPflicht freizukaufen. Wenn ein GDPZertifikat vorhanden ist, hat alles seine
Richtigkeit. So lautet das Credo. Das ist
ein großer Trugschluss. Als regulärer
Logistik-Dienstleister ist ein behördliches GDP-Zertifikat nicht zu bekommen. Einen solchen Stempel erhalten
sie nur, wenn sie als Großhändler oder
im Rahmen der Herstellungserlaubnis
von der Behörde zugelassen sind. Das
sind meist aber nur Kontraktlogistiker
oder eben solche, die als 3PL- oder
4PL-Dienstleister Tätigkeiten übernehmen, in die behördliche Zuständigkeit
und Überwachung fallen. Dann werden
Grundsätzlich bleibt der Hersteller in
der Verantwortung. Das heißt, dass
es im eigenen Interesse des Herstellers liegt, die Wertschöpfungskette
möglichst sicher zu gestalten. Auf der
anderen Seite ist damit jeder Dienstleister gefordert, genau abzugrenzen,
wofür er Verantwortung übernimmt.
Salopp gesagt: Passiert etwas, wird
man auf die Suche nach dem Schuldigen gehen. Das heißt, wenn sie organisatorisch schlecht aufgestellt sind,
also Prozesse und Zuständigkeiten
nicht festgehalten sind, können unter
Umständen beide Parteien, Versender/Hersteller und Dienstleister, Probleme bekommen. Deswegen haben
wir sämtliche relevanten Prozesse
verschärft und entsprechend festgelegt. Die Verträge, die wir mit pharmazeutischen Versendern abschließen,
sind grundsätzlich nur noch im Sinne
einer Qualitätssicherungsvereinbarung gestaltet, die genau abgrenzt,
was wir liefern, was wir leisten und
was nicht. Temperaturverantwortlichkeit ist zum Beispiel ein Thema, das
der Versender sehr gerne übertragen
möchte – das geht aber gar nicht so
einfach. Wir packen oder konfektionieren die Sendungen nicht. In dem
Moment, wo Sie für die Temperatur
die Verantwortung übernehmen,
müssten sie bei passiv gekühlten Versandgebinden die Wahl der geeigne-
Frischelogistik | 4-2014
ten Verpackung genauso sicherstellen wie die korrekte Packweise.
Wie werden Mitarbeiter und Kuriere für
die speziellen Pharma-Anforderungen
geschult?
Wir haben ein Konzept, das auf viele
Einzelmaßnahmen zurückgreift. Im
Zuge des GDP-Rollouts haben wir bei
Go! ein Online-Schulungssystem implementiert. Wir können systemweit
den Mitarbeitern individuell Schulungen zuweisen. Die Schulungsnachweise sind dokumentiert und werden
archiviert. Zudem ist es uns möglich,
Schulungen quasi täglich anzupassen.
Zum Beispiel schulen wir damit den
oben geschilderten Umgang mit Zytostatika oder auch das von der GDP verlangte »GDP-Bewusstsein«. Alle Schulungen sind dabei adressatengerecht
konzipiert, das heißt ein Vetriebsmitarbeiter bekommt zum selben Thema
gegebenenfalls eine andere Schulung
wie ein Kollege aus dem Umschlag.
Was für Fahrzeuge setzt Go! im Pharmabereich ein?
Wir haben im System Stationen, die
Kühlfahrzeuge einsetzen. Aber diese
Services sind derzeit nicht systemweiter Standard. In Bezug auf die einzusetzenden Fahrzeuge gab es in Hinblick
auf GDP anfängliche Irritationen: So ist
dort von dedizierten Fahrzeugen die
Rede und schnell kam die Diskussion
von sozusagen sortenreinen Fahrzeugen auf, die verständlicherweise von
den pharmazeutischen Versendern
gestützt wurde. Allerdings ist auch
hier Augenmaß gefragt, zumal die GDP
auch den Sammeltransport zulässt,
sofern eine qualitative Beeinträchtigung der Arzneimittel ausgeschlossen
werden kann. Konkret bedeutet das,
dass wir auch hier eine Risikobewer-
Transport und Logistik
tung vornehmen und manche Warengruppen zum Beispiel vom Transport
ausgeschlossen werden oder sie restriktiven Bedingungen unterliegen. Damit minimieren wir die Möglichkeiten
von Kontamination, das ist der Punkt,
den sie ausschließen und im Sinne der
GDP berücksichtigen müssen. Dazu
gehören natürlich auch Verfahren wie
Reinigungs- und Desinfektionsverfahren oder Ladungssicherungs-Maßnahmen.
Und die Kühlung? Sie hatten angedeutet, dass Sie hauptsächlich passiv
kühlen.
Systemweit bieten wir derzeit keine
aktiv geführten Temperatur-Transporte
an. Unsere Kunden sind für die Wahl
ihrer Versandverpackung und der entsprechenden Kühl- oder Wärmemittel
zuständig. Wir beraten unsere Kunden
aber, erstellen in Zusammenarbeit mit
Ihnen eine Transportvalidierung und
helfen auch in Fragen der Versandverpackung oder Loggertechnik.
Mit ausgewählten Kunden pilotieren
wir derzeit die Go! Pharmabox, ein
passives Mehrweg-Gebinde, das Afnor-zertifiziert ist. Dieses Afnor-Zertifikat sagt aus, dass die Pharmabox in
einem Temperaturbereich von 2 bis
8 °C bei einer bestimmten Konditionierung 36 Stunden die Temperatur
hält. Das ist weit länger als die maximale Transportdauer in Deutschland
beträgt.
standardmäßig bis zehn Uhr am Vormittag. Dank der Pharmabox ist mit
unseren Zeiten also nicht nur der Hin-,
sondern auch der Rückweg innerhalb
des 36-Stunden-Fensters möglich. Dieses spezielle Versandgebinde haben
wir mit unserem Kooperationspartner
XQS entwickelt. Das Schöne an dieser
Lösung ist, dass sie über einen integrierten Datenlogger verfügt, dessen
Aktivierung und Auslesung durch die
geschlossene Box hindurch erfolgen
kann.
Könnten die Kompetenzen und Erfahrungen aus dem Pharmabereich auch
hilfreich sein für Aktivitäten im Bereich
Lebensmittelbringdienste, Stichwort
Amazon Fresh und Co?
Wie ich eingangs schon sagte, die
strukturelle Nähe von GxP zu HACCP
ist gegeben. Zwischen HACCP und unserem Qualitätsmanagementsystem
oder auch den GDP ist natürlich ein
Delta. Aber da wir keine Lebensmittel
herstellen oder verarbeiten, sehen wir
uns hier mit Nichts konfrontiert, was
wir nicht leisten können. Wir haben tatsächlich auch Kunden, die mit uns Frischeprodukte versenden, zum Beispiel
Premium-Fleisch. Aber diese Kunden
hatten wir schon immer, unabhängig
von GDP.
Vielen Dank für das Gespräch!
Die Fragen stellte Marcus Sefrin.
Wie lang ist die?
Online-Schulungstool
Sie können bei uns eine Sendung in
12 Stunden zum Beispiel von Hamburg
nach München versenden. Die Abholung ist je nach Standort bis 22 Uhr
möglich, unser Zentralhub befindet
sich so ziemlich in der Mitte der Bundesrepublik. Die Zustellung erfolgt
Für die Schulungen im Rahmen der GDPUmsetzung verwendete Go! das LernManagement-System Lemansys der
Chemnitzer Domeba Distribution GmbH.
Es erlaubt, Schulungsinhalte zu jedem
gewünschten Thema in das System einstellen, Mitarbeitern zuzuweisen und
die Durchführung zu dokumentieren.
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Inhalt
Transport und Logistik
Qual der Wahl
Mit mobilen Kühlcontainern und individuellen Aufbaulösungen für die Ladefläche hilft
Eberspächer, die GDP-Anforderungen bei Pharmatransporten einzuhalten. So kann der
Anwender je nach Aufkommen entsprechender Aufträge eine Lösung finden.
P
harmaprodukte dürfen gemäß europäischer GDP-Verordnung nur
bei vorgegebenen Temperaturen
transportiert werden. Hinzu kommen
weitere Vorgaben, die eine ständige
Überprüfung des Klimas und dessen
genaue Dokumentation erfordern.
Thermomanagementspezialist Eberspächer hat auf Basis seines Heizungsund Klimaportfolios passgenaue Lösungen entwickelt, die helfen, alle
Anforderungen zuverlässig zu erfüllen. Dazu zählen sowohl Systeme für
die richtige Temperierung von KlimaAufbauten auf Ladeflächen als auch
mobile Kühlcontainer, die sich ohne
Fahrzeugumbau nutzen lassen.
Jederzeit optimal temperiert
Um die Liefertemperatur bei jeder Witterung konstant zu halten, sind bei
Aufbaulösungen sowohl Heizungs-,
als auch Klimatisierungskomponenten erforderlich. Unterschreitet die
Temperatur einen vorher definierten
Wert, wärmt das Heizgerät den Transportraum bis zum Erreichen der SollVorgabe wieder auf. Den gleichen Part
übernimmt das Klimasystem, wenn
die vorgeschriebene Liefertemperatur
überschritten wird. Damit der Fahrer
nicht ständig manuell die Leistung
nachregeln muss, ist eine kombinierte
Steuerung quasi Pflicht. Eberspächer
betont besonders, dass das Esslinger
Unternehmen in der Lage sei, die geforderten Heiz- und Klimaapplikationen in einem System zu kombinieren
und auch zentral zu steuern. Aktuelles
Beispiel ist das neue HVAC-Bedienelement: Es verfügt über ein modernes,
selbsterklärendes Bedienfeld, mit nur
wenigen Tastenbefehlen sind damit
laut Eberspächer alle systemrelevanten Funktionen eingestellt. Heizgerät,
Klimaanlage und Gebläse sorgen dann
genau nach Vorgabe dafür, dass die
Temperatur immer im gewünschten
Bereich gehalten wird.
Zügige individuelle Konfiguration
Nicht jeder Fahrzeugaufbau ist gleich.
Daher ist das HVAC-Bedienelement nur
ein Baustein für ein optionales Thermomanagement. Um nahezu jede Anforderung bedienen zu können, setzt
Eberspächer auf ein breites Portfolio
an Airtronic-Luft- und Hydronic-Wasserheizgeräten und kombiniert diese mit Klimakomponenten zu einem
wirkungsvollen System. »So ist Eberspächer in der Lage, Klimatisierungslösungen genau nach Kundenwunsch
zu entwickeln«, erklärt Dr. Jörn Krüger,
Geschäftsführer der Eberspächer Heizung Vertriebs-GmbH & Co. KG im vorpommerschen Torgelow. In der 2011
gegründeten
Handelsgesellschaft
bündeln die Schwaben rund um die
Themen »Heizen« und »Kühlen« ihre
Kompetenz und die Vertriebsabteilungen Handel, Spezial- und Nutzfahrzeuge sowie auch Service und Operations. »Ein wichtiger Faktor bei der
individuellen Konfiguration unserer
Im Fahrzeug ist der
Kühlcontainer-Betrieb
über den 12- oder
24-Volt-Bordstrom
vorgesehen.
Frischelogistik | 4-2014
10
Kühlcontainer und Aufbaulösungen für
Pharmatransporte
Thermomanagement-Komponenten
ist zudem das Timing. Weil wir bei den
wichtigsten Bauteilen auf standardisierte Elemente zurückgreifen, können unsere Entwicklungsingenieure
überaus zügig Systemlösungen genau
nach Kundenwunsch umsetzen. Das
vermeidet unnötige Standzeiten in der
Werkstatt.« Der süddeutsche Hersteller betont weiter, dass alle Bestandteile eines Ladeflächen-Umbaus perfekt
aufeinander abgestimmt sind und es
daher problemlos möglich sei, für sie
eine GDP-Zertifizierung zu erhalten –
als Voraussetzung für den Transport
von Arzneimitteln und weiteren pharmazeutischen Produkten.
Transport und Logistik
Das Thermomanagement-System soll die Liefertemperatur bei jeder Witterung
konstant halten.
Mobil und flexibel
Müssen nur geringe Chargen pharmazeutischer Produkte ausgeliefert werden oder sollen Leasingfahrzeuge zum
Einsatz kommen, sind Kühlcontainer
eine interessante Wahl. Die Range bei
Eberspächer reicht hier von Modellen
mit 22 Litern Fassungsvermögen bis
hin zu Ausführungen mit 915 Litern.
Alle Varianten werden aus rotationsgegossenem Polyethylen hergestellt,
sind leicht zu reinigen und entsprechen nach Herstellerangaben der
Norm 93/43/EEC (HACCP) für Lebensmittelhygiene. Sämtliche Kühlcontainer arbeiten mit FCKW-freiem Gas – je
nach Ausführung R134a sowie R404a.
Um die Kühlleistung konstant zu halten, sind alle Kühlcontainer mit einem
digitalen Regler ausgerüstet. Er erlaubt
nicht nur eine gradgenaue Temperaturwahl, sondern auch eine einfache
Kontrolle. Um die Container möglichst
flexibel nutzen zu können, verfügen
sie über verschiedene Stromanschlüsse. Im Fahrzeug selbst ist der Betrieb
über den 12- oder 24-Volt-Bordstrom
vorgesehen. Bei längeren Standzeiten
lassen sich die Kühlcontainer auch ans
230-Volt-Stromnetz anschließen.
Wie Klimaaufbauten für die Ladefläche müssen auch Kühlcontainer für
den Transport pharmazeutischer Ware
über eine Kühl- und eine Heizfunktion
verfügen. Das Portfolio der Esslinger
umfasst Varianten, die einen Temperaturbereich von bis zu -24 °C bis
maximal 40 °C abdecken. Besonders
interessant für die Nutzung in Leasingfahrzeugen: Für die Version mit 915 Litern Volumen sind fahrzeugspezifische
Montagesets für zahlreiche Fahrzeugtypen – vom Fiat Dobló bis hin zum
Opel Vivaro – erhältlich. Das soll einen
sicheren Transport garantieren und bei
einem Fahrzeugwechsel die weitere
Nutzung des Kühlcontainers erlauben.
Darüber hinaus ist der größte Ebers-
pächer Kühlcontainer durch das European Institute for Pharma Logistics
(EIPL) bereits GDP-zertifiziert. Weitere
Containervarianten mit Heiz- und Kühlfunktionen sowie GDP-Zertifikat folgen
zeitnah, kündigte Eberspächer an. 
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11
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
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2
Ford für Pharma
Auf Wolke 7
Kerstner und Ford bringen den durch das EIPL zertifizierten Pharmavan
auf die Straße für Anwendungen nach EU-GDP-Richtlinie.
Über jederzeit in der Cloud abrufbare RFID-Sensormessewerte
können Anwender Frische und Qualität im grünen Bereich halten.
A
uf Basis des Transit Custom
Kastenwagen hat die Lamberet
Deutschland-Tochter
Kerstner
gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Ford den Pharmavan entwickelt.
Zum Einsatz kommt die bewährte
Kerstner Kühlanlage Cooljet 103 EA
in Verbindung mit einem separaten
Heizmodul. Auf diese Weise soll die
sichere Einhaltung der im Pharmabereich wichtigen Temperaturzone von
15 bis 25 °C im kompletten Laderaum
gewährleistet werden. Die Kühl- und
Heizleistung ist sowohl für den Transit
L1 mit einem Radstand von 2933 Millimetern als auch für die längere Version L2, die einen Radstand von 3300
Millimeter aufweist, geeignet, betont
Kerstner. Für eine gleichmäßige Wärme im Laderaum sorge das hauseigene Hochleistungs-Luftverteilersystem,
das aus sechs temperaturbegrenzten
Ausström-Öffnungen besteht. Darüber
hinaus sichert ein speziell entwickelter
Thermoboden die homogene Temperaturverteilung im gesamten Bodenbereich. In Kombination mit der neu
entwickelten Pharma Van Isolierung
aus dem Hause Kerstner erlaubt die
Technik nach Angaben der Herstellers
bis zu sechs Türöffnungen pro Stunde
– bei einer Laderaumtemperatur von
20 °C und Außentemperaturen von -20
bis zu +40 °C beim Radstand L1. Beim
Radstand L2 garantiert der Hersteller
noch fünf Türöffnungen. Geprüft und
Inhalt
zertifiziert wurde der Pharmavan durch
das EIPL European Institute for Pharma Logistics GmbH. EIPL unterstützt
Pharmahersteller, Spediteure und
Fahrzeugbauer von der Design- und Installationsqualifizierung über die Funktions- bis zur Leistungsqualifizierung.
Der Pharmavan ist im Rahmen einer intensiven Zusammenarbeit mit Ford entstanden und seit April bei allen FordHändlern in Deutschland bestellbar.
Bewusst mehr Entwicklungs-Zeit
Seit dem Inkrafttreten der novellierten EU-Richtlinie zur Good Distribution
Practice (GDP) im März 2013 haben
bereits zahlreiche Hersteller speziell
ausgestattete Fahrzeuge auf den Markt
gebracht, weiß auch Kerstner. Die Ulmer haben in die Entwicklung des Pharmavans bewusst mehr Zeit investiert.
»Wir wollten eine qualitativ hochwertige Lösung, hinter der wir zu 100 Prozent
stehen können«, erklärt Philipp Klause,
Prokurist und Leiter Vertrieb Transporter bei Kerstner. So mussten nicht nur
sämtliche Einzelkomponenten eine
Vielzahl von Test überstehen. Das fertig
ausgebaute Fahrzeug musste sich beispielweise auch in der Klimakammer
bewähren. »Das Ergebnis ist ein Umbau, der absolut GDP-konform ist und
in allen Tests überdurchschnittlich gut
abgeschnitten hat«, so Klause weiter.
Das im Pharmavan eingesetzte Heizmodul besteht aus einem Wasser-Wärmetauscher mit Doppelradialgebläse, das in den Wasserkreislauf
des Fahrzeugs eingebunden ist. Um die
12
EIPL zertifizierter Pharmavan von Kerstner und Ford
Kühlaufbau mit Raum für Ladung
Auch nach dem Ausbau des Ford Transit
bietet der Laderaum hinreichend Platz.
Beim Modell L2 mit langem Radstand
weist der Laderaum eine Länge von
2667 Millimeter, oberhalb der Radkästen eine Breite von 1600 Millimetern
sowie eine Höhe von 1120 Millimetern
auf. Die etwas kürzere Version des Transits hat eine Innenraumlänge von 2300
Millimetern, die restlichen Abmessungen bleiben dabei jedoch unverändert.
Beide Transit-Versionen erreichen mit
der Kühlanlage eine Höhe von knapp
2,2 Metern, so dass moderne Waschstraßen für den Pharmavan kein Problem darstellen, betonen die Entwicklungspartner. Der Kühlausbau macht
sich inklusive Kühlanlage mit lediglich
220 Kilo im L1 und 245 Kilogramm im
L2 bemerkbar. Eine LED-Beleuchtung
sorgt im leicht zu reinigenden Innenraum für klare Sicht. Die Ausstattung
des Pharmavans ist durch optionales
Zubehör wie PVC Lamellen-Kältevorhänge, Temperaturschreiber mit integriertem Drucker oder einer Standkühlung sowie -heizung erweiterbar.

Frischelogistik | 4-2014
R
FID (Radio-Frequenz Identifikation) ist eine inzwischen
etablierte Technologie zum Identifizieren und Prüfen
von überwachungspflichtigen Objekten. Bestehend
aus RFID-Transpondern und passenden Schreib-Lese-Geräten sowie einer Software-Integration bieten intelligente
RFID-Systemlösungen entscheidende Vorteile wie enorme
Zeitersparnis und Kostensenkung durch optimierte Prozesse
sowie Verbesserungen in der Qualitätssicherung. Eine Option im Umgang mit entstehenden Transponder- und SensorDaten sind cloudbasierte Lösungen wie der iID Datacollector
des Erfurter RFID-Experten Microsensys.
Eingesetzt in der Logistik liefern RFID-Transponder nach
ihrer Befestigung am Objekt Identifikations- und Trackinginformationen beispielsweise für Behälter- und Verpackungsmanagement. Um Sensorfunktionalität erweitert,
erlauben passive RFID-Sensor-Transponder und semipassive RFID-Sensor-Datenlogger der Produktfamilie Telid
das kontaktlose Messen und Überwachen unterschiedlicher physikalischer Größen wie Temperatur, Feuchte,
Druck oder Schwingung. Um die Telid Transponder oder
Datenlogger mit Energie zu versorgen und mit ihnen kommunizieren zu können, benötigt der Anwender ein mobiles oder stationäres RFID Reader-Interface. Bei mobilen
Geräten visualisiert zumeist eine Software die per RFIDReader gelesenen Objektdaten wie Transponder-ID-Nummer gemeinsam mit Zeitstempel und Sensorwerten sowie
Positionsdaten (GPS). Zur weiteren Auswertung anfallende Objektdaten von stationären Readern fließen gleich in
Qualitätsmanagementsysteme.
Programmieren, Auslesen, Analysieren
Das Programmieren und Auslesen dieser Datenlogger erfolgt zum Bespiel mit dem RFID-Schreib-Lese-Gerät iID Desktopsmart. Der Reader mit USB-Schnittstelle und PlexiglasGehäuse dient auch der Verbindung zur Telidsoftware 5.0.
Einmal über die RFID-Schnittstelle programmiert, speichert
ein Datenlogger der Produktreihe im definierten Zeitintervall
die gemessenen Temperaturwerte mit Zeitstempel im integrierten Speicher. Die komfortable Desktop-Software erlaubt
nicht nur das Programmieren und Auslesen der Logger über
eine intuitive Programmoberfläche. Die Auswertung der
Messdaten erfolgt per Kurzabfrage, Säulen- oder Liniendiagramm, Tabelle oder Histogramm. Entstandene Daten können als XML-File exportiert werden.
Gemeinsam mit den Telid Sensor Transpondern und mobilen RFID-Schreib-Lese-Geräten wie dem iID Penmotion oder
iID Pocketwork könne das kontaktlose Messen und Visualisieren von physikalischen Werten wie Temperatur, Feuchte,
Druck oder Neigung im Nu erledigt werden, so Microsensys.
Sensor-RFID-Lösung
schluss
mit
Der RFID Reader Pocketwork visualisiert eben gemessene Temperaturund Feuchtewerte des Telid 243 Sensor
Transponders.
Ganz ohne Kabel könne beispielweise gleichzeitig die momentane Temperatur sowie umgebende Luftfeuchtigkeit
eines überwachungspflichtigen Objekts ermittelt werden.
Die Messwerte werden entweder im Speicher des SensorTransponders oder im Gerätespeicher des Pocketwork mit
Zeitstempel gespeichert. Via Bluetooth mit einem mobilen
Gerät verbunden, können auch Positionsdaten mit dem
jeweiligen Objektdatensatz aus Transponder-ID-Nummer,
physikalischen Messwerten und Zeitstempel verknüpft werden.
Weltweiter Zugriff
Das für Android und Windows Mobile Geräte entwickelte
Frontend iID Datacollector ist die Schnittstelle zwischen
RFID-Schreib-Lese-Geräte und der Cloud. Eben gelesene
Transponder- und Sensordaten werden automatisch bei bestehender Internetverbindung in die Cloud gesendet. Ohne
die Notwendigkeit einer eigenen Softwareprogrammierung
auf mobilen Geräten wie Tablets oder Smartphones können
Objektdaten gesammelt und weltweit der Zugriff darauf ermöglicht werden. Der iID Cloudservice der Thüringer bietet
die einfache Möglichkeit, gescannte Objektdaten auf dieser
cloudbasierten Plattform zur Visualisierung und Auswertung sowie zum Download für die spätere Verarbeitung zur
Verfügung zu stellen.
In der Praxis kann mit dieser Systemlösung der komplette
Zyklus eines Produktes von der Herstellung über verschiedene Zwischenstationen bis hin zum Verkauf eindeutig abgebildet und so der gesamte Herstellungsprozess rückverfolgt werden. Die eindeutige Zuordnung und Identifikation
einer Ware mit Zeitstempel, physikalischen Objektwerten
wie Temperatur sowie entsprechende Positionsdaten ist
zentral und weltweit abrufbar.
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Der Pharmavan von
Kerstner und Ford.
Laderaumtemperatur konstant aufrecht zu erhalten, greift Kerstner auf
eine Standheizung zurück. Ist eine
Wassertemperatur von 80 °C erreicht,
schaltet sich die Zusatzheizung automatisch aus, so dass die benötigte
Energie lediglich aus dem Kühlwasserkreislauf entnommen wird. Zur Aufrechterhaltung der eingestellten Laderaumtemperatur trotz Türöffnungen
während des Fahrzeugstillstandes –
bei ausgeschaltetem Motor – wird das
Kühl- und Heizsystem über eine zweite Fahrzeugbatterie betrieben. Damit
kann der Kühlbetrieb laut Kerstner bis
zu 30 Minuten und der Heizbetrieb bis
zu 60 Minuten, in Abhängigkeit vom
Ladezustand der Batterie, der Außentemperatur und der Anzahl der Türöffnungen, aufrecht erhalten werden.
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2
Inhalt
Identtechnik
Multimodal zum Ziel
fassung zweidimensionaler Daten
zu erstellen. Das Ziel: ein System zu
entwickeln, das einerseits die neuen
Rückverfolgbarkeitsvorschriften erfüllt
und gleichzeitig das hohe Produktivitätsniveau sicherstellte. Es wurde in
Betracht gezogen, mehrere Systeme
einzusetzen, um eine lückenlose Rückverfolgbarkeit zu ermöglichen – Scannen mit mobilen 2D-Lesegeräten sowie
die sprachgestützte Kommissionierung. Im Rahmen eines Pilotprojekts
im Jahr 2010 wurde an einem Teststandort in Conflans-Sainte-Honorine
schließlich die Zetes Medea-Lösung
zur Optimierung von Lagerprozessen
als bevorzugte Option gewählt. Dabei
handelt es sich um ein Logistiksystem,
das sämtliche Lagerprozesse effizient
steuert. Es zielt darauf ab, Abläufe
schnell und flexibel zu gestalten und
zugleich Fehler auszuschließen und
die Kosten zu senken. Das Sprachmodul der Lösung, Zetes Medea Voice,
bietet einen multimodalen Ansatz,
der Spracherkennung mit 1D- oder 2DScans kombiniert. Anne-Claude Mare,
die bei CERP Rouen die Bereiche Geschäftsentwicklung und Forschung leitet, betont: »Wir hatten uns von Anfang
an auf die Scan-Komponente geeinigt,
hegten jedoch Vorbehalte, was die Installation des Sprachsystems betrifft,
da wir Widerstände seitens der Kommissionierer fürchteten. Nach diesem
Testlauf und der extrem positiven Resonanz der Kommissionierer konnten
Der Pharmagroßhändler CERP Rouen hat seine Logistikprozesse
mit der Lösung Medea von Zetes optimiert. Hintergrund war nicht
zuletzt die Medikamenten-Rückverfolgbarkeit.
D
er Pharmagroßhändler CERP
Rouen, die für die Distribution
zuständige Tochter der Apothekergenossenschaft Astera, hat
seine Logistikprozesse zur Kommissionierung und Permanent-Inventur
reorganisiert, um neue Vorgaben zur
Medikamenten-Rückverfolgbarkeit zu
erfüllen. Dabei sollte die Produktivität
der Prozesse nicht beinträchtig werden, die bei äußerst knappen Lieferzeiten extrem wichtig ist. Für die Rückverfolgbarkeit der Medikamente sorgt
jetzt die Logistiklösung Zetes Medea
mit ihrem multimodalen Ansatz, also
der Kombination von sprachgeführter
und Produkt-Scan-Kommissionierung.
Sie wurde an rund vierzig Standorten
in Frankreich und Belgien implementiert, sodass heute annähernd 1000
Kommissionierer mit der Lösung arbeiten. Weitere betriebliche Prozesse, wie
Nachschub und Produktortung, sollen
demnächst mit derselben Lösung optimiert werden.
Versandfertig in zwei Stunden
CERP Rouen ist auf den Vertrieb von
Pharmazieprodukten spezialisiert.
Der Großhändler versendet Produkte aus 32 Niederlassungen und drei
Lagerhäusern in Frankreich und vier
Niederlassungen in Belgien. 6500
Apotheken werden bis zu dreimal
täglich aus einem Sortiment von rund
30 000 Artikeln beliefert, wobei zwischen dem Bestelleingang und der
Lieferung in der Regel lediglich zwei
Stunden liegen.
2008 hatte das Unternehmen zwei
2D-Lesegeräte installiert, um mit dem
Datamatrix-Code markierte Veterinärartikel zu verarbeiten und den Eingang
und die Lagerung von Medikamenten
nach dem Fifo-/Fefo-Prinzip optimieren zu können. Diese Neuorganisation von Logistikabläufen war durch
eine Vielzahl an Faktoren bedingt:
14
Identtechnik
wir 2011 das System an unserem belgischen Standort in Courcelles und zwei
weiteren französischen Standorten
empfehlen.«
Die Skalierbarkeit der Lösung stellte
einen weiteren entscheidenden Vorteil
dar, der die Wahl auf Zetes fallen ließ.
Im Hinblick auf mögliche Änderungen
der europäischen Vorschriften zur
Rückverfolgbarkeit pharmazeutischer
Produkte konnte letztlich eine Seriennummernkontrolle hinzugefügt werden. Dank einiger kleinerer Anpassungen an Zetes Medea hat CERP Rouen
die Option, seine Prüfungen gezielt auf
bestimmte Produktreihen zu beschränken und dies mit der Voice-Komponente leicht in die Praxis umzusetzen.
Zwei große Auftragswellen am Tag
CERP Rouen muss täglich zwei große Auftragswellen bewältigen – eine
zwischen 11:30 und 13 Uhr und die
zweite zwischen 18:30 und 20:30 Uhr,
manchmal auch bis 22 Uhr aufgrund
von Bestellungen der Apotheken in
Ballungsräumen. Auf diese beiden
Auftragswellen folgen dann Lieferungen ab 14 Uhr und bis in den folgenden
Vormittag. Eine dritte, kleinere Lieferung kann mitunter am Tag des Bestelleingangs gegen 16 Uhr erfolgen. »Bis
vor wenigen Jahren, als es noch keine Rückverfolgbarkeitsvorgaben gab,
konnten wir die Distribution ohne Hilfe
von Zetes Medea bewältigen. Dies wurde jedoch zunehmend schwierig, da
die Rückverfolgbarkeit bei immer mehr
Artikeln relevant wurde, insbesondere
an nicht-automatisierten Standorten«,
erklärt Mare.
Je nach Größe der Niederlassung erfolgt die Kommissionierung an Förderbändern (an den größten Standorten)
oder mithilfe spezieller Handwagen
mit verschiedenen Tabletts, die auf
das Picking für unterschiedliche Kunden ausgelegt sind. Die CERP-RouenMitarbeiter, die mit Zetes Medea Voice
arbeiten, sind jeweils mit einem mobilen Endgerät (Motorola WT4090),
einem Ringscanner (Motorola RS507)
und einem Headset ausgestattet. Das
Sprachsystem führt den Kommissionierer durch den Prozess: Es sagt ihm,
welche Produkte er in welcher Menge
wo und für welchen endgültigen Bestimmungsort holen muss, genau wie
bei der herkömmlichen sprachbasierten Kommissionierung. Darüber hinaus gibt das System auch an, welche
Elemente gescannt werden müssen,
um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten: das ablösbare Etikett (mit
Preisangaben) und/oder der Datamatrix-Code (mit der Chargennummer und
dem Haltbarkeitsdatum) und/oder der
Barcode zur Kennung des Produkts
und/oder der Ortungscode.
Eventuelle Fehler des Mitarbeiters,
etwa die Kommissionierung des falschen Produkts oder der falschen Menge, werden vom System umgehend
korrigiert. Wird weitere Hilfe benötigt,
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Das Sprachsystem führt den Kommissionierer durch den Prozess und gibt auch
an, welche Elemente gescannt werden müssen, um die Rückverfolgbarkeit zu
gewährleisten.
die Einführung der Datamatrix-Codes,
verbindliche Normen bezüglich der
Rückverfolgbarkeit von Medikamenten
für den Pharmamarkt ab 2011 und eine
steigende Anzahl an Artikeln mit kompatibler Kennzeichnung. Bis dahin waren mit Ausnahme weniger automatisierter Standorte in Belgien, an denen
Sprachsteuerung zur Kommissionierungsunterstützung eingeführt worden
Einsatz der multimodalen Lösung Medea bei Pharmagroßhändler CERP Rouen
war, alle Bestandsverfolgungs- und
Kommissionierprozesse papiergebunden gewesen. Produkte wurden visuell kontrolliert, die Rückverfolgbarkeit
blieb lückenhaft.
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CERP Rouen bat zwei Unternehmen,
einen Lösungsvorschlag für die Er-
Frischelogistik | 4-2014
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15
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2
Inhalt
Identtechnik
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Multitemp auf Kaufland-Tour
50 Kühlauflieger von Schmitz Cargobull hat die ostsächsische Reinert
Logistics für die Belieferung von Kaufland in den Dienst gestellt.
D
Je nach Größe der Niederlassung erfolgt die Kommissionierung
mithilfe spezieller Handwagen mit verschiedenen Tabletts oder,
an den größten Standorten, an Förderbändern.
so kann der Kommissionierer dem System laut Fragen stellen oder Hinweise
auf dem Bildschirm des mobilen Endgeräts zu Rate ziehen.
Vergleichbare Prozesse
Vergleichbare Prozesse werden auf die
tägliche Inventur angewendet. Mit derselben Ausrüstung wird der Mitarbeiter vom System durch die PermanentInventur geführt. Die Aufgaben können
jetzt papierlos und sicher erledigt werden und bieten Transparenz über die
Lagerbestände in Echtzeit.
Bei Zetes Medea Voice handelt es sich
um ein »trainingsfreies« System – die
Anwender müssen weder ein vorbereitetes Training absolvieren noch ein
Sprachprofil hinterlegen, sondern können direkt mit der Arbeit beginnen.
Überdies wurde die Lösung gänzlich
mit dem bestehenden Lagerverwaltungssystem des Unternehmens verzahnt.
Mit der Einführung des Voice-Picking
sind bestimmte Kommissionierungsund Inventurschritte entfallen. So müssen die Kommissionierer nicht mehr
entweder den Artikel, den ChargenCode oder den Preis auf dem Abziehe-
16
tikett kontrollieren – dies übernimmt
das System automatisch beim Scannen des Bar- oder Datamatrix-Codes.
CERP Rouen kann bestimmte Aspekte des Kommissionierungsprozesses
mithilfe der Lösung zudem einfacher
handhaben. Ist zum Beispiel ein Produkt nicht mehr im Regal verfügbar,
so muss der Kommissionierer nur das
Wort »Lager« in sein Headset sprechen, ohne seinen Standort zu verlassen, um herauszufinden, wie viel Stück
des Artikels noch im Hauptlager vorrätig sind. Vor der Einführung der Lösung
konnte diese Auskunft nur über einen
der Computer des Betriebs in Erfahrung gebracht werden. Überdies kann,
wenn ein Picker eine große Anzahl an
Artikeln kommissionieren oder zählen
muss, die Sprachlösung angeben, wie
viel Stück noch kommissioniert oder
gezählt werden müssen.
Kommissionierungsfehlerrate
weiter gesenkt
Zuvor wurden Sichtprüfungen beim
Kommissionieren oder bei der Inventur auf Papier rein mit Sprache
vorgenommen. Heute ist das Produkt-Scannen des französischen
Pharma-Großhändlers eine effiziente
Prüfung, die umfassende Rückverfolgbarkeit bietet. CERP Rouen konnte
seine Produktivität dank der Effizienz
des Systems noch steigern, und dies
bei geringstmöglicher Ablaufstörung
aus Sicht der Anwender. Die Kommissionierungsfehlerrate konnte darüber
hinaus auf unter 0,07 Prozent gesenkt
werden. »Unsere Ansprüche waren
sehr hoch, insbesondere in puncto
Antwortzeiten und Systemeffizienz.
Zetes hat die Lösung an unseren Bedarf angepasst und unsere Erwartungen damit hervorragend erfüllt.
Besonders gefallen haben uns der
Einsatz der Zetes-Teams, ihre kurzen
Antwortzeiten und ihr Verständnis für
unsere besonderen Anforderungen«,
resümiert Mare. Die gewählte Lösung
erfülle nicht nur alle Bedingungen
hinsichtlich der vorgeschriebenen
Rückverfolgbarkeit, sondern sei auch
auf alle Niederlassungstypen zugeschnitten (große und kleine, Kommissionierung per Förderband oder Handwagen), und CERP Rouen konnte über
alle Standorte hinweg ein gleichbleibend hohes Niveau an Effizienz und
Kundenzufriedenheit beibehalten. 
Frischelogistik | 4-2014
ie Reinert Logistic GmbH im ostsächsischen Schleife hat im März dieses Jahres 50 neue Kühlauflieger
von Schmitz Cargobull in den Dienst gestellt. Die Anhängerfahrzeuge der neuesten Generation liefern künftig
Kühl- und Tiefkühlware sowie Trockenfracht in 40 KauflandFilialen im Raum Berlin/Brandenburg und in der Lausitz. Die
50 identisch ausgestatteten Neuzugänge für Transporte im
Multitemperaturbereich sind mit Doppelverdampfer-Technik
ausgestattet und ausschließlich im Lebensmitteltransport
unterwegs. Sie beliefern die Filialen der Kaufland-Gruppe
in Berlin, Brandenburg und Teilen von Sachsen. Im ZweiSchicht-System steuern die modernen Schmitz CargobullKühlzüge der Reinert Logistics in täglich bis zu 100 Touren
insgesamt 40 Standorte des Handelsunternehmens an und
legen dabei täglich bis zu 700 Kilometer zurück. Die Koordination der Distributionsverkehre übernimmt die neue Reinert-Niederlassung in Lübbenau.
Cargobull bestellt, von denen ein Großteil bereits ausgeliefert ist.
Mit Telematik unterwegs
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Um ungekühlte, frische und tiefgekühlte Produkte an sechs
Tagen in der Woche pünktlich und in hoher Qualität ausliefern zu können, verfügen die Auflieger über leistungsstarke
Carrier-Kühlmaschinen und je zwei Kältemittelverdampfer.
Dadurch lässt sich sowohl im vorderen als auch im hinteren
Aufliegerbereich Tiefkühlware transportieren. Die Kühlmittelleitungen verlaufen durch ein eingeschäumtes Rohr im Dach
des Aufliegers. Die drei unterschiedlichen Temperaturzonen
in den für Doppelstockbeladung konzipierten Trailern lassen
sich durch mobile Trennwände realisieren. Um stets im Bilde
zu sein, was mit der Ware und dem Trailer passiert, sind die
Fahrzeuge mit der Schmitz Cargobull-Telematik ausgerüstet.
»Die Produkte von Schmitz Cargobull haben sich bei uns
als qualitativ hochwertig, langlebig und robust erwiesen.
Zudem stimmt der Service unseres Vertriebspartners Popp
Fahrzeugbau Guben. Das Gesamtpaket bei Schmitz Cargobull passt einfach«, begründet René Reinert, Geschäftsführer der Reinert Logistic GmbH seine Entscheidung. Der
43-Jährige vertraut den Fahrzeugen des Münsterländer
Anhänger- und Aufbauherstellers seit gut acht Jahren. Den
Anfang machten Kippmulden-Sattelanhänger aus Gotha.
Heute zählen auch Zentralachsanhänger, Megatrailer,
Schubboden-Anhänger sowie Kofferfahrzeuge zum Fuhrpark. Bei Kühlkoffern, Hinterkipper und Schubbodenfahrzeugen setzt Reinert ausschließlich auf Technik der Marke
mit dem Elefanten. Insgesamt befinden sich in der Flotte
des Logistikdienstleisters über 200 Anhängerfahrzeuge
aus Altenberge und Gotha. Allein in diesem Jahr haben die
Lausitzer fast 100 neue Anhängerfahrzeuge bei Schmitz
50 Schmitz-Kühlauflieger für Reinert
Logistics
Seit 2003 im Kühlgeschäft
Im Kühlgeschäft ist Reinert Logistic seit 2003 und wickelt
für Kaufland und andere Kunden Beschaffungs- und Verteilerverkehre über insgesamt sechs eigene Standorte ab. Das
Unternehmen arbeitet als europaweit agierendes Transportund Logistikunternehmen und beschäftigt mehr als 850
Mitarbeiter. Der Fuhrpark besteht derzeit aus etwa 560 LKW,
von denen circa 400 im Stückgutbereich und 160 im Schüttgutsegment zum Einsatz kommen. Darüber hinaus bietet
Reinert Logistics seinen Kunden an allen Standorten Warenlager mit Logistikdienstleistungen wie Kommissionierung,
Konfektionierung oder Umverpackung. Zusätzlich betreibt
das Unternehmen drei Tankstellen, zwei Werkstätten und
eine eigene Waschanlage.
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In der Logistik, besonders der Pharmalogistik haben sich in der Vergangenheit vielfältige
Neuerungen durch neue Anforderungen ergeben. Die 2013 novellierte EU-Richtlinie der
Good Distribution Practice Guidelines (GDP) hat maßgebliche Änderungen und weitreichende
Konsequenzen für den temperaturgeführten Transport von Pharmazeutika mit sich gebracht.
Im Fokus stehen strukturierte Prozesse, Qualifizierung von Equipment und Personal, Auditierung zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben und die Überwachung des Temperaturbereichs während des Transports. Für jede Aufgabenstellung bieten wir Ihnen individuelle
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Individuelle Verpackungskonzepte für
Lebensmittel-Online-Handel
Cooles Duo
Zwei kühl-geeignete Neuheiten präsentierte jetzt der baden-württemberger Hersteller 4logistics.
Das Unternehmen ist spezialisiert auf Lösungen für mobile Datenerfassung, Dienstleistungen und
Produkte für Wireless Lan, Staplerterminals und Industriecomputer in Logistik und Industrie.
D
er Hersteller für Industrielösungen 4logistic hat zwei neue Produkte für die temperaturgeführte
Logistik präsentiert, ein Staplerterminal für Extremtemperaturen sowie ein
Hochleistungsterminal für den Lebensmittelmarkt.
Das Terminal MS712NX für FlurförderFahrzeuge erweitert die MS7-Baureihe
des Herstellers aus Straubenhardt bei
Karlsruhe um ein größeres Modell. Die
neue Serie basiert auf Technologien bewährter Baureihen, ist jedoch speziell
für den Einsatz im Kühlhaus ausgelegt.
Dank voll geschützten Aluminiumgehäusen nach Schutzklasse IP65 seien
die Geräte im harten Arbeitsalltag bestens gerüstet und punkten durch Wartungsfreiheit. Das Gesamtkonzept ist
laut 4logistic nach US-Militärstandards
aufgebaut und liefere langjährige Zuverlässigkeit durch erschütterungs- sowie
vibrationsresistente
Funktionsweise.
»Das MS712NX erweitert unsere Serie für
Tiefkühlhäuser und bietet dank 12 Zoll
Display nun den idealen Komfort« erläuterte Produktmanager Bernd Schliekau.
»Die Konzeption des Geräts für Extremtemperaturen ermöglicht einen Einsatzfähigkeit von -30 °C bis +70 °C.«
Die technischen Werte hinter dem
mehrfach resistiven 12,1 Zoll Touchscreen sind weitestgehend mit dem des
kleineren Modells MS708NX identisch.
Angetrieben wird der Industriecomputer
durch eine Intel Cedarview N2800 CPU
mit 1,6 GHz Taktung, 2 GB DDR3 RAM,
sowie einer 64 GB SSD. Auch hier stehen eingebaute Lautsprecher zur Verfügung. Dank der zwei 802.11 a/b/g/n
W-Lan-Antennen sei eine besonders
stabile Funkverbindung gewährleistet,
verspricht der Hersteller. Die Stromversorgung erfolgt genau wie der Temperaturbereich in weitem Rahmen von 9 bis
30 Volt DC bei 35 Watt Stromverbrauch.
Optional kann der MS712NX auch durch
3G, GPS und Bluetooth erweitert wer-
18
Keine pauschale
Versand-Antwort
Um empfindliche Lebensmittel sicher versenden zu können, entwickelt die Ohlro Hartschaum
GmbH individuelle Konzepte für den Lebensmittel-Online-Handel
D
Für den Nassbereich, auch im Kühlhaus, eignet sich das neue Hochleistungsterminal IPC515EiX.
den. In der Stammkonfiguration wird
das MS712NX Terminal einschließlich
Microsoft Windows 7 Professional ausgeliefert, ist jedoch auch als Microsoft
Windows 7 Embedded Konfiguration
erhältlich.
Hochleistungsterminal für den
Lebensmittelmarkt
Das neue Hochleistungsterminal für
den Nassbereich hört auf den handlichen Namen IPC515EiX und ist Teil der
neuen Hochleistungsserie IPC5, die
über einen Intel Core i7 Prozessor verfügt. Die stromsparende i7-3517U Doppelkern-CPU basiert auf der Ivy Bridge
Architektur und kommt mit 1,7 GHz daher. Dank eines Stromverbrauchs von
maximal 17 Watt kann diese komplett
passiv gekühlt werden. Ein robustes,
komplett geschlossenes Edelstahlgehäuse bietet vollen IP 65 Schutz, dient
aber auch gleichzeitig als Kühlung. IPC515EiX ist nach Angaben von 4logistic
komplett unempfindlich gegen Flüssigkeiten und kann bei Verschmutzung
einfach abgewaschen werden. Das Gerät kann in Umgebungen von -20 °C bis
+55 °C betrieben werden, so dass der
Einsatz laut Hersteller sowohl in extrem
Kühl-geeignete Terminals und Industrie-PC
Verpackung und Kennzeichnung
Speziell für den Einsatz im
Kühlhaus ausgelegt: das
Staplerterminal MS712NX.
heißen Betrieben als auch zum Beispiel
im Kühlhaus problemlos möglich sei.
Als Bildschirm dient ein robustes
15-Zoll-Display mit LED Beleuchtung
samt kapazitiver Touchoberfläche. Er
biete dank einer Helligkeit von 400 cd/
m2 und der Kontraststärke von 700:1
auch bei direkter Sonneneinstrahlung
eine gute Lesbarkeit, so 4logistic. Alle
Komponenten wurden für den Dauerbetrieb ausgerichtet, zuzüglich entsprechend auf Erschütterungs- und Vibrationsfestigkeit nach US-Militärstandards
getestet. Auf der Unterseite des Gerätes
stehen zwei voll verschließbare USBAnschlüsse sowie ein serieller Port zur
Verfügung. »Das neue IPC515EiX besticht nicht nur durch eine äußerst edle
Optik, auch die inneren Werte können
sich sehen lassen. Der IP 65 Vollschutz
macht ihn zum idealen Partner im Produktionsbereich wo auch mal etwas
verschüttet wird. Es ist das erste Modell
unserer neuen Hochleistungsserie, welche dennoch im Grundpreis angenehm
preiswert bleiben«, sagte Produktmanager Schliekau.
Beide neuen Modelle können über den
Direktvertrieb bei 4logistic bezogen
werden.

Frischelogistik | 4-2014
ie enormen Zuwächse im OnlineHandel halten an. Experten rechnen weiterhin mit Steigerungen
und räumen vor allem dem Lebensmittelmarkt großes Potenzial ein. Denn
die Verbraucher, an Bestellungen per
Mausklick und schnelle Belieferung
inzwischen gewöhnt, ordern zunehmend auch Lebensmittel per Internet,
so die Wahrnehmung des Berliner Unternehmens Ohlro Hartschaum GmbH.
Gleichzeitig würden die großen Logistikdienstleister ihre Infrastruktur für
den Lebensmittelversand, zum Beispiel
durch Kühlketten, weiter ausbauen. Inzwischen lassen sich, so Ohlro, auch
empfindliche Lebensmittel wie Feinkost,
Fleisch oder Fisch gut verpackt sicher auf
die Reise schicken. Dies eröffne auch
kleineren Unternehmen ein großes Potenzial an zusätzlichen Kunden.
Die Berliner sind spezialisiert auf Transportbehälter und Verpackungen aus
Styropor, sie verzeichnen nach eigenen
Angaben zu Zeiten des boomenden
Online-Handels eine große Nachfrage.
Gerade im Bereich frischer, gekühlter
Lebensmittel seien ihre individuellen
Verpackungskonzepte sowie die fundierte Beratungsleistung rund um die
optimale Verpackungslösung immer
stärker gefragt. »Am häufigsten wollen
Kunden zu diesem Thema wissen: Wie
lange halten Styropor-Verpackungen
kalt? Und welche Kühlelemente eignen
sich am besten für den Versand? Doch
darauf gibt es keine einheitliche Antwort«, erklärt Jens Ohlbrecht, Geschäftsführer der Ohlro Hartschaum GmbH.
Beratung durch Experten
unerlässlich
Grundsätzlich gilt: Die Verpackung darf
nicht entschieden wärmer sein als das
zu verpackende Produkt. Sie sollte so
wenig Luft wie möglich enthalten und
die Auswahl der Kühlelemente, zum
Beispiel Trockeneis oder Kühlakkus,
muss dem Inhalt angepasst werden. Da
der Versand temperaturempfindlicher
Produkte von vielen unterschiedlichen
Aspekten abhängig ist, sollte er genau
auf das jeweilige Produkt, also beispielsweise Fisch, Fleisch oder Backware, abgestimmt werden. Aus diesem
Grund sei eine qualifizierte Fachberatung vor dem Online-Versand von Lebensmitteln, besonders bei empfindlichen Lebensmitteln, unerlässlich.
Die Berliner Experten entwickeln für ihre
Kunden individuelle Verpackungs- und
Versandkonzepte, die eine Beratung zu
Temperaturtests und Probesendungen
beinhalten. Für den Versand hält Ohlro
ein breites Produktspektrum an Verpackungen bereit: Von Thermobehältern
aus Styropor mit einer Wandstärke von
30, 40 und 60 Millimetern in Größen
zwischen 3,6 bis 170 Litern über passende Umkartons bis hin zu unterschiedlichen Kühlakku-Varianten. Auch Sonderanfertigungen stellt das Unternehmen
her. Damit gehen auch Lebensmittel wie
Feinkost, Fleisch oder Räucherfisch sicher verpackt auf die Reise.
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2
Inhalt
Neues in Altenwerder
Frigo Coldstore Logistics hat Mitte Mai sein drittes Kühlhaus im Hamburger
Containerhafen gefeiert. Mehr Lagerfläche und neue Arbeitsplätze sind in
dem energieeffizienten Anbau geplant.
M
it einem Richtfest hat die Frigo Coldstore Logistics GmbH
am 13. Mai ihr drittes Kühlhaus im Hamburger Containerhafen
eingeweiht. Mit der endgültigen Fertigstellung im August 2014 wird das
Unternehmen dann insgesamt über
eine Kühlkapazität von 40 000 Palettenstellplätzen auf 18 000 Quadratmetern verfügen. Der Anbau war nach Angaben des Unternehmens notwendig
geworden aufgrund der anhaltend hohen Kundennachfrage nach Tiefkühlkapazitäten. Mit der Lagererweiterung
werden gleichzeitig zusätzliche Büroflächen und zwölf neue Arbeitsplätze
bei Frigo geschaffen, so dass die Gesamtzahl der Mitarbeiter inklusive vier
Auszubildenden von jetzt 38 auf 50
steigen wird.
2005 gestartet, schon
zweite Erweiterung
Am jetzigen Standort in Hamburg-Altenwerder startete Frigo im Jahr 2005
mit einem komplett neu konzipierten
Tiefkühllager in zwei Temperaturzonen und einem dazugehörigen Bürogebäude. Schon 2008 mussten die
Kapazitäten erweitert werden. Von
Anfang an wurde Wert auf eine möglichst hohe Energieeffizienz gelegt
und beim Bau alle physikalischen
Möglichkeiten zur Energieeinsparung, von der Isolierung bis zur Kältetechnik, umgesetzt. Eine eigene
Solaranlage auf dem Dach des Lagers erzeugt Strom, der in Zukunft
möglicherweise direkt in das Kühlhaussystem eingespeist werden
kann. Im jetzt eingeweihten dritten
Bauabschnitt sollten die Referenzwerte für ein besonders energieeffizientes Gebäude noch einmal um 20
Prozent unterschritten werden. So
werden beispielsweise intelligente
LED-Leuchtmittel eingesetzt, die nur
bei Bedarf durch Bewegungssteuerungssysteme aktiviert werden und
ein besonders effizientes Raumverdichtungskonzept erlaubt die Stapelhöhe auf bis zu acht Ebenen.
Die angelieferten Tiefkühl-Lebensmittel werden über 30 und später 40 Verladerampen abgefertigt. Die Rampen
sind auf 5 °C gekühlt und sollen die
Einhaltung der Kühlkette garantieren.
Durch den Neubau vergrößert sich
auch die Kommissionierfläche für die
optimale Zusammenstellung der Waren nach Kundenwunsch.
Hamburg schlägt
618 000 TEU-Kühl-Container um
Frigo nennt einige Zahlen und Fakten
als Hintergrund seiner Investition. Seit
Jahren steigt der Pro-Kopf-Verbrauch
von Tiefkühllebensmitteln kontinuierlich an und damit die Forderung nach
ausreichender Lagerfläche. Die Zahlen
des Hafens Hamburg verdeutlichen
diesen Trend: Im Jahr 2013 wurden
dort 618 000 TEU-Kühl-Container umgeschlagen. Das entspricht 6,74 Millionen Tonnen und damit einem Zuwachs
von 15,2 Prozent zum Vorjahr. 3,26
Millionen Tonnen wurden davon importiert. Die wesentlichen Herkunfts-
Kühlhausbau und -betrieb
regionen sind Ostasien, die Ost- und
Westküste Südamerikas, das übrige
Asien, die Südsee und Indonesien sowie Norwegen.
Auch die von Frigo-Kunden importierten Lebensmittel kommen aus allen
Teilen der Welt im Hamburger Hafen
an, um von dort direkt in eines der
Kühlhäuser transportiert zu werden.
Eingelagert werden beispielsweise
Fleisch aus Südamerika, Fisch aus
Kanada oder Gemüse aus China. Die
Lagertemperatur für den größten Teil
der Lebensmittel liegt bei -18 °C. Kunden aus ganz Europa rufen ihre Waren
dort nach Bedarf ab, die dann mit Kühlspeditionen für die Weiterverarbeitung
oder direkt in den Einzelhandel ausgeliefert werden.
Die derzeitige Tiefkühllagerkapazität
bei Frigo beträgt etwa 15 000 Tonnen.
Würde man das auf Fertiggerichte umrechnen, entspräche das etwa 75 Millionen Fertiggerichten – guten Appetit!
Jan-Oliver Siebrand, Abteilungsleiter Stadtentwicklung, Stadtverkehr, ÖPNV der
Handelskammer Hamburg (links) gratuliert Frigo-Geschäftsführer Florian Redlefsen zum dritten Kühlregallager.
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Illustration des Neubaus.
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Kühlhausbau und -betrieb
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20
Richtfest für drittes Kühlhaus von
Frigo Coldstore Logistics
Frischelogistik | 4-2014
Kooperationspartner:
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Inhalt......
2
Inhalt
Transport und Logistik
Transport und Logistik
Transporte ohne Mega-Stress
(-18 °C) ein. So kann das Unternehmen Waren verschiedener Temperaturzonen auf einem LKW ausliefern.
»Bei der Stammdatenpflege war es
notwendig, diese besondere Kofferform als Stammdaten anzulegen, da
für die morgendliche Disposition diese Information sehr wichtig ist. Mit
Winsped ist uns das möglich«, erklärt
Mega-Disponent Marc Hanus.
Um seine Frisch- und Tiefkühlwaren pünktlich auszuliefern, nutzt der Metzgerei- und Gastro-Versorger Mega in der logistischen Abwicklung jetzt die Transportmanagement-Software Winsped.
V
erlader und Transportunternehmen kennen die Probleme: Wie
können die logistischen Prozesse optimiert, die Disposition entlastet
oder der Fuhrpark besser verwaltet
und ausgewertet werden? Eine Vielzahl an Softwaresystemen verspricht
unterschiedliche Lösungsansätze. Auf
der Suche nach einem Fuhrparkverwaltungssystem stieß die Mega Das
Fach-Zentrum für die Metzgerei und
Gastronomie eG aus Stuttgart 2011
auf die Lösung Winsped der LIS Logistische Informationssysteme AG aus
Greven. Betreut wird das Unternehmen seitdem durch die süddeutsche
Niederlassung in Memmingen. Neben
den Modulen Stammdaten und Fahrzeugkostenrechnung buchte Mega die
Fuhrparkterminverwaltung und die Disposition mit Tourenplanung und Fahrzeugeinsatzplanung des LIS-Systems
– zunächst für den Standort Stuttgart,
mittelfristig folgt die Anbindung der
Standorte in Stockach, Dresden und
Chemnitz. Zeitnah wird das System
auch um eine Telematik-Lösung der TIS
GmbH erweitert.
Beim Transport von Frisch- und Tiefkühlkost sind eine intakte Flotte und
gut abgestimmte Prozesse essenziell. Kühlketten gilt es durchgängig
zu wahren und Lieferzeiten einzuhalten. Neben Frischfleisch aus eigener
Schlachtung und Zerlegung und einer
hauseigenen Wurst- und Schinkenproduktion bietet Mega ein Vollsortiment
für das Ernährungsgewerbe. Hierzu
zählen beispielsweise über 2000 Tiefkühlartikel, mehr als 1000 Sorten Käseund Molkereiprodukte, tagesfrisches
Obst und Gemüse, aber auch NonFood Artikel und Maschinen. Täglich
beliefert das Unternehmen etwa 400
Kunden. »Die Abwicklung aller Fuhrparktermine über Outlook und ExcelTabellen und die manuelle Disposition
waren sehr zeitaufwendig und letztlich
nicht mehr zeitgemäß«, verdeutlich
22
Basis für Telematik
Mit Unterstützung von Winsped teilt Mega alle Aufträge in wöchentlich wiederkehrende Rahmentouren ein.
Der Metzgerei- und Gastro-Versorger produziert selbst auch Schinken und Wurst.
Daniel Odenthal, Geschäftsbereichsleitung Materialwirtschaft und Logistik
bei Mega. »Darum entschlossen wir
uns zum Einsatz von Winsped.«
Kostentransparenz des Fuhrparks
Im Tagesgeschäft nutzen aktuell zwei
Disponenten, ein Fuhrparkleiter und
die Logistikleitung das System. In
Stuttgart sind bisher 35 Fahrzeuge
involviert. Wenn das System auf die
weiteren Standorte ausgerollt wird,
umfasst der Fuhrpark etwa 100 Fahrzeuge. Mithilfe der Transportmanagement-Software kann das Stuttgarter
Unternehmen die Kostensituation der
Flotte stets aktuell und nach unterschiedlichen Kriterien wie Treibstoffe
oder Reifen auswerten. Sehr kostenintensive Fahrzeuge fallen so schneller
auf und entsprechende Maßnahmen
werden frühzeitig eingeleitet. Zudem
generiert das System Deckungsbeitragsrechnungen pro LKW oder Tour
tagesgenau. Diese Informationen leitet Mega an den Verkauf weiter, um
die Tourauslastung stetig zu optimieren und vorhandene Potenziale zu
nutzen.
Metzgerei-Versorger Mega nutzt
Transportmanagement-Software Winsped
Durch die Verknüpfung der verschiedenen Module wie der Fuhrparkterminverwaltung und der Fahrzeugeinsatzplanung trägt der Fuhrparkleiter alle
fahrzeugbezogenen Termine direkt in
die Terminverwaltung ein. Großer Vorteil laut LIS: Diese Termine werden den
Disponenten unmittelbar angezeigt
und in der Tourenplanung geblockt,
beispielsweise bei einem Tüv-Besuch.
Aufwendige Excel-Tabellen oder Kommunikation über E-Mail entfallen hier
komplett. Zudem wurde der gesamte
Dispositionsprozess vereinfacht und
transparenter gestaltet, berichtet das
Grevener Systemhaus. Alle nötigen
Informationen für den Disponenten
seien entweder auf den ersten Blick
vorhanden oder durch wenige Klicks
verfügbar. Klassische Dispositionsfehler und die Dauer der morgendlichen
Dispositionsarbeit wurden reduziert,
die Anzahl an nutzbaren Informationen
für den Disponenten erhöht.
Transporte als Rahmentouren
Um Kunden verlässliche Liefertage
zuzusagen, hat Mega seine Touren
in wöchentlich wiederkehrende Rah-
mentouren eingeteilt. Die Informationen über die Rahmentour werden
zusammen mit den Auftragsdaten in
regelmäßigen Intervallen vom Warenwirtschaftssystem nach Winsped
exportiert. »Das System fasst die Kunden mit denselben Rahmentouren
automatisch zusammen. Somit bleibt
dem Disponenten eine manuelle und
zeitaufwendige Zusammenfassung der
Kunden mit denselben Rahmentouren
erspart«, erklärt Odenthal. »Danach
bedarf es jeden Morgen nur einiger
Anpassungsarbeiten und der Detailplanung.« Wenn die Tourenplanung
steht, wird die Fahrzeugeinsatzplanung durchgeführt. Hier stehen nur
Fahrzeuge zur Verfügung, bei denen
kein Ereignis in der Fuhrparkterminverwaltung vermerkt ist. Nach Zuordnung
von Fahrzeugen, Fahrern und Touren
werden aus dem System die Tourenlis-
ten, die sogenannten »Mitnehmlisten«
und die Leergutlisten für die Fahrer
gedruckt. Auf den Tourenlisten ist die
Kundenreihenfolge inklusive der gewünschten Zeitfenster der Kunden abgebildet. Auf den Mitnehmlisten sieht
der Fahrer die Anzahl an Packstücken
pro Temperaturbereich und die Leergutlisten nutzen Fahrer zum Tausch
der Lademittel wie Paletten, Rollis oder
E2-Kisten. Diese Listen wurden von LIS
individuell auf die Wünsche von Mega
angepasst.
Multitemp-Koffer als Stammdaten
anlegen
Um die Frische der Produkte zu gewährleisten und die Kühlkette auch
bei Tiefkühlkost zu wahren, setzt
Mega Mehrkammer-LKW mit Kofferaufbauten mit je einer Kammer für
Frisch- (2 bis 5 °C) und Tiefkühlware
Zeitnah wird das Transportmanagement bei Mega erweitert. Eine Telematiklösung von TIS ist bereits in der
Abstimmung, wurde durch die LISSoftware aber erst ermöglicht. »Neben
der Nutzung von Winsped selber bildet
das System nun auch die Basis für Telematikanwendungen. Alle Informationen, die durch die Telematik generiert
werden, stellt Winsped anschließend
dar und nimmt so positiv Einfluss auf
die Entscheidungen des Disponenten.
Ohne Winsped wäre an einen Telematikeinsatz nicht zu denken«, verdeutlicht Odenthal.
Die Disposition in Stuttgart freut sich
über die neue IT-Unterstützung. »Durch
Winsped wurde die Arbeit für uns Disponenten transparenter, übersichtlicher und vor allem schneller«, erklärt
Disponent Hanus. Zurzeit bearbeitet
Mega rund 1000 Aufträge täglich mit
der Transportmanagement-Software.
Mit Anbindung weiterer Standorte werde diese Zahl noch einmal deutlich
wachsen, erwartet Mega. So will das
Unternehmen Prozesse weiter optimieren, Kosten transparenter gestalten,
Informationen besser auswerten und
auch die Dispositionen in Stockach,
Dresden und Chemnitz entlasten. 
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Frischelogistik | 4-2014
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2
Qualität qualifiziert
Kooperation für Konformität
Ein Schritt im komplexen Verfahren des GDP-konformen Pharmatransports ist die Qualifizierung der Fahrzeuge. Hier macht Kress
es seinen Kunden jetzt ein bisschen einfacher.
GDP-konformer Pharmatransport: Große Kracht und Spier Fahrzeugwerk realisieren
gemeinsam die Qualifizierung des Kofferaufbaus Athlet Thermo.
D
er Kühlfahrzeugspezialist Kress
liefert seinen aerodynamischen
Kühlaufbau Coolerbox2.0 in der
Pharma-Version ab sofort inklusive
EU-GDP-Qualifizierung direkt ab Werk
Meckesheim. Die Qualifizierung gilt
für einen Einkammer-Koffer, in den
Temperaturbereichen 2 bis 8 und 15
bis 25 °C. Durch diese Baumuster-Zertifizierung müssen Kunden und Nutzer
laut Kress die vorgeschriebene Qualifizierung nicht mehr selbst vornehmen
lassen.
Erfahrung aus mehreren hundert
Pharmatransportern
Kress hat nach eigenen Angaben in
den letzten Jahren mehrere Hundert
Pharmatransporter produziert und
ausgeliefert, an Arzneimittelgroßhändler und Pharmalogistik-Unternehmen
in ganz Deutschland. »Jetzt können
wir die Verfügbarkeit für unsere Pharmatransporter ‚ready to use‘, das heißt
mit Pharma-Qualifizierung ab Werk,
noch mehr verkürzen«, erklärt Joachim
Kress, Geschäftsführer des Kühlfahrzeugbauers. »Das ist für unsere Kun-
Inhalt
D
den vorteilhaft bei einzelnen Fahrzeugen und mehr noch bei Pharma-Flotten
mit mehreren baugleichen Kühlfahrzeugen. Denn die zeitaufwändige Einzelqualifizierung der Kühltransporter
entfällt.«
Mehrtägiges Verfahren
Pharmaserv, ein unabhängiger Dienstleister, hat die Coolerbox2.0 in der
Pharma-Ausführung qualifiziert. Im
Laufe des mehrtägigen Qualifizierungsverfahrens hat Pharmaserv umfangreiche Test, Untersuchungen,
Funktionsprüfungen und Messungen
vorgenommen. Für die Qualifizierung
beziehungsweise Konformitätsprüfung
sind die Vorschriften der Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV), der Good Distribution
Practice der WHO (GDP-WHO) und der
im letzten Jahr novellierten EG-GDP
maßgebend.
Während des Transportes von Medikamenten oder Wirkstoffen muss der
jeweilige Temperaturbereich konstant eingehalten werden. Meist liegt
dieser Bereich bei 2 bis 8 oder 15 bis
Ab in die Klimakammer: Pharma-Qualifizierung des Kress-Koffers.
25 °C, je nach Angaben des ArzneiHerstellers, unabhängig von der Außentemperatur. Kress hat deshalb bei
der Coolerbox2.0-Profi in der PharmaVersion eine Kühlmaschine mit Kühlund Heizmodus eingebaut. Die unterbrechungsfreie Temperaturkonstanz
muss dokumentiert und nachgewiesen
werden. Entsprechende Mess- und
Aufzeichnungsgeräte sind an Bord.
Das Kühlfahrzeug kann in ein umfassendes Kühlketten-Management – von
der Herstellung bis zur Auslieferung –
eingebunden werden.
Durch ein sogenanntes Temperaturmapping, also Messen an unterschiedlich positionierten Messpunkten,
konnte nachgewiesen werden, dass
der Kress-Aufbau die Temperatur im
gesamten Laderaum halten kann.
Klassische Stärken
Laderaum mit Messsensoren für das Temperaturmapping.
24
Pharmaqualifizierter Kress-Koffer
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Der Kühlkoffer der Kurpfälzer ist auch
optisch elegant, Kress wurde für die
Coolerbox2.0 mit dem Red-Dot-Designpreis 2014 ausgezeichnet. Ausgeführt
wird er in der von dem Meckesheimer
Hersteller entwickelten Durolite-Technologie. Auch die Duoflex-TürdichtProfile, die die temperierte Luft im
Kühlaufbau halten, tragen zu Temperaturkonstanz und Effizienz des Kühlkoffers bei. Durch das Aerodynamik-Design der auch ATP/HACCP-zertifizierten
Coolerbox2.0 können laut Kress bis zu
20 Prozent Kraftstoff eingespart werden.

Frischelogistik | 4-2014
ie Spier GmbH & Co. Fahrzeugwerk KG ist mit dem
Kühlaufbau Athlet Thermo bereits seit 2010 auf dem
Markt präsent. Der ATP-zertifizierte Kühlkoffer entspricht laut des Steinheimer Herstellers den HACCP-Kriterien
für Lebensmittel-Transporte und ist in der temperaturgeführten Beförderung im Bereich 3,5 bis 26 Tonnen einsetzbar.
Zum Anwendungsbereich Food kommt nun auch Pharma
hinzu: Denn Spier hat den »Athlet Thermo« in enger Zusammenarbeit mit dem Osnabrücker Transportkälte-Spezialisten
Große Kracht weiterentwickelt und kann jetzt eine Zertifizierung nach GDP-Richtlinie vorweisen. Der Kühlkoffer wurde
im Schulterschluss mit Große Kracht für den Transport von
Medikamenten optimiert und anschließend einer Installations- und Funktions-Qualifizierung unterzogen. Im Juni 2014
hat das unabhängige Prüfinstitut Pharmaserv die Konformität des Spier-Kofferaufbaus mit der GDP-Richtlinie sowie der
Arzneimittel-Verordnung AMWHV bestätigt. Zertifiziert wurde der Spier-Aufbau in Verbindung mit einer leistungsstarken Kühlmaschine der Marke »Thermo King T 600 R 50« für
den Sechs-Meter-Kühlkoffer sowie mit einer »Thermo King T
800 R 50« für den Sieben-Meter-Kühlkoffer.
ATP, HACCP und GDP sowie die Möglichkeit, Tiefkühlware zu
befördern, ermöglichen einen maximalen Einsatzbereich im
temperaturgeführten Transport – inklusive Pharma.«

Speziell kalibrierte
Temperatur-Sensoren
Im Innenraum des Kühlkoffers wurde spezielles, pharmakonformes Equipment eingebaut, unter anderem drei-Punkt-kalibrierte Temperatur-Sensoren. Ein Kälteschutzvorhang hilft,
die Sicherheit der empfindlichen Fracht im Verteilerverkehr
zu gewährleisten. »Der erfolgreichen Qualifizierung gingen
umfangreiche Tests in der Klimakammer voraus und auch
die Ausstattung des Laderaumes wurde gemeinsam überprüft und optimiert«, erklärt der zuständige Berater Sascha
Bußmann von Große Kracht. »Der Athlet Thermo von Spier ist
dank GDP-Zertifizierung nun auch im Pharmatransport sehr
flexibel einsetzbar.« Bei Außentemperaturen von -20 bis
+40 °C umfasse das Einsatzfeld die Temperaturklassen 5 bis
15 und 15 bis 25 °C sowie -5 bis -15 und -15 bis -25 °C, teilen
die beiden Unternehmen mit.
Die aerodynamisch optimierten Aufbau-Einfassprofile »Aeroform« sorgen laut Spier für einen geringeren Kraftstoffverbrauch und geringere Schadstoffemissionen im Vergleich zu
herkömmlichen Kühlkoffer-Aufbauten. Der hochbelastbare
Spier-Aufbau gehört nach Angaben des Herstellers zudem
zu einem der leichtesten Aufbauten auf dem Nutzfahrzeugmarkt. »Ein weiterer Vorteil ist der hohe Restwert des speziellen Pharma-Koffers, was unseren Kunden vor allem bei der
Zweitvermittlung, Restwert-Finanzierung oder Vermietung zu
Gute kommt«, erläutert Matthias Schröder vom Fahrzeugwerk Spier. »Die Zertifizierungen und die Konformität mit
Große
Kracht
Athlet Thermo qualifizieren
und
Spier
Ein wichtiger Schritt zum Pharma-Einsatz getan: Die Installations- und Funktions-Qualifizierung für Spiers Athlet
Thermo wurde von Pharmaserv durchgeführt, hier Matthias
Schröder (l.) und Sascha Bußmann bei der Übergabe des
entsprechenden Zertifikats.
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2
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Lager- und Regaltechnik
Neue Steuereinheit für längere
Batterielebensdauer bei Staplern
Eindeutige Signale
Eine neue Steuereinheit namens Cool Battery Guide – Easy des Österreicher
Unternehmens Fronius soll für eine noch längere Batterielebensdauer bei
Staplern sorgen. Präsentiert wurde sie auf der Cemat.
T
raktionsbatterien für Flurförderzeuge sind teuer. Deshalb gibt
es aus dem Hause Fronius, dem
österreichischen Anbieter von Batterieladesystemen, die neuartige Ladegeräte-Generation »Selectiva« mit dem
Ri-Ladeprozess, die unter anderem die
Lebensdauer von Antriebsbatterien eklatant verlängern soll. Für eine weitere
Verlängerung der Batterie-Lebenszeit
sorgt jetzt eine neue Steuereinheit. Sie
zeigt eindeutig an, welche Batterie in
größeren Ladestationen für Wechselbatterien am kühlsten ist und ohne
langes Suchen entnommen werden
kann. Ihr Name: »Cool Battery Guide –
Easy«.
Lebensdauer der Batterie im Blick
am neuen Selectiva-Ladegerät die
Entnahmebereitschaft an. Das funktioniert folgendermaßen: Während des
Ladevorganges zeigen die beiden Anzeigen – LED-Streifen und Power-LED
– am Ladegerät eine gelbe Farbe. Ist
die Batterie vollgeladen, wechselt die
Farbe von Gelb auf Grün. Eine sofortige Verwendung der Batterie wäre aber
mit Blick auf die Lebensdauer nicht
optimal, denn unmittelbar nach dem
Ladevorgang ist die Batterie noch erwärmt. Erst wenn die Batterie soweit
abgekühlt ist, dass sie entnahmebereit
ist, leuchtet der LED-Streifen in blauer
Farbe. Wenn allerdings mehrere LED
auf Blau umgeschaltet haben, ist aus
der Ferne nicht klar, welche von den
aufgereihten Batterien die kühlste ist.
Nützlich ist deshalb ein Minuten-Counter, der anzeigt, welche geladene Bat-
Quelle: Fronius International GmbH
Das ist vielfach Alltag bei Unternehmen, die eine Flotte von Flurförder-
zeugen mit Wechselbatterien betreiben: Die Fahrer entnehmen an den
Batterieladestationen oder aus den
Batterieladeräumen diejenigen geladenen Batterien, die am einfachsten
und schnellsten zu erreichen sind. Das
ist zwar menschlich verständlich, aber
für die Lebensdauer der Batterie nicht
unbedingt hilfreich. So kann es passieren, dass manche Batterien häufig und
andere seltener oder kaum verwendet
werden. Häufiger genutzte Batterien
aber weisen frühzeitiger Defekte auf,
ihre Lebenserwartung sinkt, und die
Energiespeicher müssen eher als nötig
ersetzt werden. Das verursacht unnötige Investitionskosten.
Da bekanntermaßen eine Antriebsbatterie dann länger lebt, wenn sie nach
dem Laden genügend abgekühlt ist,
zeigt eine hell scheinende blaue LED
Die neue Steuereinheit zeigt eindeutig an, welche Batterie in größeren Ladestationen für Wechselbatterien am kühlsten ist.
26
Frischelogistik | 4-2014
terie am weitesten abgekühlt ist und
zuerst in den wartenden Elektrostapler, Schmalgangstapler oder Elektroschlepper eingesetzt werden sollte. Der
Counter beginnt nach dem Umschalten
auf die grüne Anzeige hochzuzählen.
Nach welcher Zeit die blaue LED leuchten soll, ist über die Bedienelemente
am Display einstellbar. Allerdings ist
auch diese Lösung bei einer Vielzahl
von Batterien in einem größeren Batterieladeraum nicht optimal, denn der
Flurförderzeug-Fahrer, der eine frische
Batterie braucht, müsste gegebenenfalls alle Displays der Ladegeräte mit
blauer LED ansehen und die Batterie
verwenden, deren Counter die höchste
Minutenanzahl anzeigt.
Eindeutige Anzeige in blau
Um die geschilderten Nachteile, die
auch Handhabungsfehler nach sich
ziehen können, zu umgehen, hat Fronius eine zentrale Steuereinheit entwickelt, die laut der Österreicher den
Praxistest bereits bestanden hat und
den Namen »Cool Battery Guide –
Easy« trägt. Mit ihr wird die Anzeige
der LED-Streifen an den neuen Batterieladesystemen Selectiva gesteuert.
Der Kundennutzen besteht darin, dass
der Staplerfahrer in der Ladestation
oder im Batterieladeraum immer zu
der Batterie geführt wird, die nach
dem Ladevorgang am längsten zum
Abkühlen gestanden hat. So kann der
Staplerfahrer schnell erfassen, welche
Batterie für ihn vorgesehen ist.
Wurden die neuen Selectiva-Ladegeräte mit der Steuereinheit »Cool Battery
Guide – Easy« gekoppelt, so leuchtet
nur bei einer Batterie beziehungsweise
dem zugeordneten Batterieladesystem
der LED-Streifen (und die Power-LED
am Display) in blauer Farbe, wenn sie
vollgeladen und am kühlsten ist. Bei
allen anderen Batterieladesystemen
gibt es keine Anzeige. Für den Fahrer
ist es eindeutig: Er stellt die leere Batterie ab, schließt sie an ein Ladegerät
an und entnimmt die vollgeladene,
blau gekennzeichnete Batterie. Sobald
das geschehen ist, sorgt die Steuereinheit für das Leuchten der blauen LED
bei der zweitkühlsten Batterie. Somit
ist nun diese entnahmebereit.
Die Steuereinheit Cool Battery Guide – Easy lässt sich ausschließlich
zusammen mit der neuartigen Ladegeräte-Generation Selectiva mit RiLadeprozess verwenden, denn nur sie
verfügt über die LED-Anzeige. An die
Steuereinheit können im Normalfall
bis zu zwanzig Selectiva-Ladegeräte
angeschlossen werden. Zudem muss
es sich um dieselbe Batteriegröße
(gleiche Batteriespannung, gleiche
Batteriekapazität) handeln. Will man
unterschiedliche Batterien verwenden,
benötigt man entsprechend mehrere
Steuereinheiten.
Auch einen Ausblick gibt Fronius: Wie
der Name »Cool Battery Guide – Easy«
bereits andeutet, soll es demnächst
eine Steuereinheit mit der Bezeichnung »Cool Battery Guide – Premium«
geben. Hier stehe der Praxistest allerdings noch aus.

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Inhalt......
2
Inhalt
Spezialisten gefragt
Die Qualifizierung von Transportequipment ist eine Voraussetzung, um Dienstleistungen in der Pharmalogistik zu erbringen. Im Rahmen eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements stellt sie die strikte
Einhaltung pharmaspezifischer Anforderungen im Sinne der Produkt- und Versorgungssicherheit sicher.
F
ür Kühllogistikunternehmen erscheint eine Beschäftigung mit
der Dienstleistungserstellung im
Bereich des Transports sowie in der
Lagerung und im Umschlag pharmazeutischer und medizintechnischer
Produkte verlockend, denn veränderte
Vorgaben zur Temperaturführung von
Arzneimitteln, wie sie seit Inkrafttreten der neuen EU-Leitlinien zur Good
Distribution Practice im September
2013 gelten, stellen neue Anforderungen an die Logistik: Folglich erfährt
das temperaturgeführte Marktsegment
eine Erweiterung und die Kompetenz
spezialisierter Speditions- und Transportunternehmen gewinnt Bedeutung
für Hersteller und Händler von Pharmazeutika.
Allerdings sind die Hürden für einen erfolgreichen Eintritt in die Pharmalogistik beachtlich, zusammen mit Investitionen in Equipment und Systeme setzt
sie auch Prozessanpassungen und
eine tiefgründige Auseinandersetzung
aller involvierten Personen mit den Besonderheiten des Themenkomplexes
voraus.
Am Anfang die Analyse
Bereits zum Zeitpunkt der Entscheidung
für eine Intensivierung der Leistungserbringung im Bereich der Beförderung
pharmazeutischer Produkte bestanden
bei der Wilhelm Schüssler Spedition
GmbH Erfahrungen in der Lagerung
temperatursensibler Arzneimittel bei
+2 bis +8 °C. Als Qualitätsdienstleister
für die Nahrungsmittelindustrie und
die Systemgastronomie kann Schüssler
Spedition zudem auf hohe Standards
hinsichtlich der Prozesse und des
Equipments zur Gewährleistung der
Produktsicherheit und einer durchgängigen und dokumentierten Temperaturführung zurückgreifen.
Um der Komplexität des Vorhabens
gerecht zu werden und ein struktu-
28
riertes Vorgehen sicherzustellen,
identifizierte das Unternehmen aus
Heppenheim zu Beginn geeignete
Beratungsunternehmen und kooperiert bei der Qualifizierung von Transportfahrzeugen mit der PharmakBeratung UG aus Ebsdorfergrund
sowie zur Prozess-Validierung mit der
IMS - Integrierte Management Systeme e.K. aus Heppenheim. Zunächst
fand eine eingehende risikobasierte
und den unternehmensspezifischen
Abläufen entsprechende Risikoanalyse nach der Fehler-MöglichkeitsEinfluss-Analyse (FMEA) statt. Hierbei werden Leistungsprozesse und
etablierte Maßnahmen umfassend
hinsichtlich möglicher Risiken überprüft und bewertet, wonach kritische
Prozessschritte detailliert betrachtet
und Maßnahmen zur Reduzierung
identifizierter Stör- oder Fehleranfälligkeit erarbeitet werden. Neben dem
Adressieren von Prozessrisiken im
Rahmen der Validierung muss vor allem garantiert sein, dass eingesetztes
Transportequipment den spezifischen
Anforderungen genügt, wozu die Qualifizierung herangezogen wird.
Auf Basis umfangreicher Erfahrungen
in der (multi-)temperaturgeführten
Transport- und Lagerlogistik und mit
großer Unterstützung der Lieferanten
und Dienstleister wurden zunächst Kriterien definiert, welchen die Fahrzeuge
zur nationalen und internationalen Beförderung (multi-)temperaturgeführter
Sendungen von Arzneimitteln im Teilund Komplettladungsbereich letztlich
zu entsprechen haben. Im Ergebnis fiel
die Wahl auf Tiefkühlsattelfahrzeuge
des französischen Herstellers Chereau
– inzwischen ergänzt um Lamberets
SR2-Fahrzeuge – ausgerüstet mit Carrier Transicolds Kühlaggregaten des Typs
Vector 1950 MT mit Doppelverdampfer,
flexibler Trennwand, einer Doppelstockausstattung zum Transport von
Pharma-Qualifizierung
von
Transportequipment
bei Schüssler
Ausstattungsmerkmale des Pharmatrailers: Doppelstockeinrichtung,
zweiter Verdampfer im Heckbereich in
Verbindung mit der gelben Trennwand
zum Transport unterschiedlich zu temperierender Sendungen, an der Decke
grau zu erkennen zwei Wireless Sensor
Units zur Temperaturermittlung, Datenspeicherung und -übermittlung an
die GPS-/ GSM-Einheit. An der Ware
in grün ein Pimm Log Tag, den es als
wiederverwendbaren Tags oder zur
einmaligen Anwendung gibt.
bis zu 64 Europaletten-Stellplätzen
und der GPS-/ GSM-gestützten Temperatur- und Laderaumüberwachung
Pimm des Anbieters Procuro.
So läuft die Qualifizierung
Die Temperaturüberwachung stützt
sich auf insgesamt 13 im Laderaum
verteilte Sensoren, daneben zeichnen
unabhängig hiervon die Fühler der
Kühlmaschine Temperaturdaten auf.
Die Dokumentation der Außentempe-
Frischelogistik | 4-2014
ratur erlaubt darüber hinaus Rückschlüsse auf eine vorgabenkonforme Be- und Entladung, gleichzeitig
können Erkenntnisse zum relationsbezogenen Temperaturprofil gesammelt werden. Mittels der Telematik
geschieht die Überwachung kritischer Parameter im Transportablauf
nahezu in Echtzeit und ermöglicht
infolgedessen ein kurzfristiges Eingreifen im Falle von Abweichungen
zum Sollprozess. Die geforderte
Dokumentation über den gesamten
Transportprozess hinweg wird durch
ein automatisches Berichtswesen
unterstützt. Sämtliche Verlade‐,
Umschlag‐ und Empfängerstandorte
sind geocodiert und mit Regeln, beispielsweise Sollankunftszeiten und ‐
temperaturen – belegt, des Weiteren
können zu nutzende Routen sowie
Stopps vorgeschrieben und die Einhaltung dieser Vorgaben systemgestützt kontrolliert werden.
Sowohl die Kühlmaschine als auch
die Temperaturüberwachung sind
dreipunktkalibriert, die Temperaturbereiche ‐25 °C, +2 bis +8 °C und +15
bis +25 °C berücksichtigend.
Die Qualifizierung des dargestellten
Equipments zum Nachweis einer
pharmakonformen Funktionsweise,
wie sie insbesondere in den einschlägigen Dokumenten der Europäischen Union, der Weltgesundheitsorganisation und der Parenteral Drug
Association beschrieben ist, wird in
die Phasen Design Qualification, Installation Qualification, Operational
Qualification und Performance Qualification eingeteilt.
Ein initial zu erstellender Qualifizierungsplan skizziert das Vorhaben
und beinhaltet eine technische Beschreibung des Qualifizierungsobjekts sowie der folgenden Phasen
der Qualifizierung mit den geforderten Prüfpunkten und entsprechenden Akzeptanzkriterien.
Die Installationsqualifizierung umfasst insbesondere Prüfpunkte zur
detaillierten Beschreibung technischer Einrichtungen, etwa den Aufbau der Temperaturüberwachung
oder die Vorlage von ATP-Prüfungsberichten, Kalibrier- und Dichtigkeitsprotokollen. Infolgedessen wird
ein vorgabengetreuer Aufbau des
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Systems (Tief-) Kühlsattelfahrzeug
nachgewiesen.
In der Phase der Funktionsqualifizierung wird die Funktionalität und
Konformität sämtlicher Auf- und Anbauten sowie Vorrichtungen mit den
einschlägigen Vorgaben geprüft. Beispielsweise werden Überwachungsund Alarmierungsfunktionen der
Telematik getestet, der Türkontaktschalter und Trennwände überprüft.
Kern dieses Qualifizierungsschritts
ist die Temperaturverteilungsmessung im Innenraum des Fahrzeugs
während sämtlicher Betriebsarten
und Temperaturvorgaben. Die hier
erlangten Erkenntnisse – etwa zur
Temperaturerreichung oder -einhaltung – haben große Relevanz für
technische und prozessuale Optimierungen zur Reduzierung von Risiken im Rahmen der Validierung.
Ziel ist der Nachweis einer strikten
Einhaltung der Temperaturvorgaben,
zu erreichen aufgrund des einwandfreien Zusammenspiels aller Komponenten.
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Transport und Logistik
Die Revolution
für Kühlhäuser
Das EFA-SST®-TK-100 mit der aktiven
Führungsschienenmechanik EFA-AFM®
weckt neue Ansprüche für die Tortechnik
in Kühlhäusern. Mit einem U-Wert von
0,74 W / m2K setzt es sich an die Spitze
der Tiefkühltore.
Die dynamische Torblatt-und Spiralführung verschiebt das Torblatt im geschlossenen Zustand in Richtung Torzarge an
eine Profildichtung und dichtet Tiefkühlbereiche nahezu hermetisch ab.
Messung von Routinefahrten
Mit der Messung von Routinefahrten
mit Beladung und im Echtbetrieb
während unterschiedlicher klimatischer Bedingungen, und zwar unterschieden in eine Sommer- und
eine Winter-Leistungsqualifizierung,
schließt die Qualifizierung ab, sofern die Kriterien erfüllt und etwaige
Abweichungen dokumentiert sowie
nachweislich behoben werden konnten.
Alle Ergebnisse und mitgeltenden
Dokumente werden in einem Qualifizierungsbericht zusammengefasst.
Die Schüssler Spedition hat mittels
dieser beschriebenen Qualifizierung
den Nachweis erbracht, dass die eigens für den Arzneimittel-Transport
konzipierte Pharmatrailer (ein Markenzeichen von Schüssler) die gleichzeitige Beförderung von zwei unterschiedlich zu temperierenden Sendungen
der Temperaturbereiche ‐25 °C, +2 bis
+8 °C und +15 bis +25 °C vorgabengetreu abbilden. Begleitend hierzu besteht eine Validierung der Transportdurchführung, wozu fortlaufend eine
Vielzahl von Maßnahmen – oft kundenspezifisch – erarbeitet wird.
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Inhalt......
2
Inhalt
Identtechnik
Kein Prozess ohne IT
Das Fleischwerk der Edeka Südwest Fleisch GmbH in Rheinstetten beherbergt
modernste Intralogistik. Bei der Planung des Werks hat das Unternehmen sich
in allen Bereichen für das CSB-System als Komplettlösung entschieden.
D
er Edeka-Slogan »Wir lieben
Lebensmittel« drückt die Philosophie eines qualitätsbewussten und kundenorientierten Produktsortiments aus und trifft damit
den Nerv vieler Konsumenten. Deren
Verhalten verändert sich, so dass der
bewusste Fleischkonsum und das
Qualitätsbewusstsein der Verbraucher steigen. Neben der Kundenbetreuung steigen die Erwartungen an
Frische und Qualität der Produkte
spürbar. Aus diesem Grund vollzog
die Edeka Südwest Fleisch GmbH im
Jahr 2011 einen »Quantensprung in
der Produktivität« ihrer Lieferkette,
um der wachsenden Nachfrage an
Qualität und Frische gerecht zu werden. Im gemeinsamen Dialog mit der
CSB-System AG war die Antwort auf
alle Herausforderungen klar: Kein
Prozess ohne IT. Geschäftsführer
Jürgen Sinn: »Alle Prozesse müssen IT-gestützt ablaufen, damit ein
Fleischwerk dieser Größenordnung
überhaupt effizient arbeiten kann.
Bei der Planung des Werks haben wir
uns in allen Bereichen bewusst für
das CSB-System als Komplettlösung
entschieden. Wir steuern den gesamten Wertschöpfungsprozess mithilfe
der Branchensoftware. So können wir
unsere Ziele umfassend erfüllen.«
Mehrere Standorte der Region Südwest wurden in einem neuen Produktions- und Logistikwerk in Rheinstetten zentralisiert, um die Zielsetzung
einer maximalen Frische mit garantierter Qualität bei optimierter Warenverfügbarkeit in den Märkten sicherzustellen. Dazu wurde die Lieferkette
durch den Einsatz einer hochspezialisierten Softwarelösung automatisiert und flexibel organisiert, um die
Produktionsmenge um 34 Prozent,
die Auftragsabwicklung um 24 Prozent
und die Kundenbelieferungen um 22
Prozent zu steigern.
30
Unter anderem die Rollibeladung wird aus den 50 000 Stellplätzen des High
Dynamic Storage-Lagers versorgt.
In Verbindung mit modernsten Anlagen
und Maschinen sorgt das CSB-System
für optimale Prozessketten und ermöglicht ein Produktionsvolumen von bis
zu 650 Tonnen hochwertiger Fleischund Wurstprodukte für rund 1150 Edeka-Märkte – täglich.
Das System steuert als integrierte
Komplettlösung im neuen Werk die
gesamte Wertschöpfungskette: Wareneingang, Zerlegung, Produktionsplanung und -steuerung, Verpackung und
Preisauszeichnung von SB-Fleisch und
Wurst, Ein- und Auslagerungsprozesse, Kommissionierung, Rollibeladung
und Versand laufen softwaregesteuert
ab. Zwei CSB-Leitstände schaffen außerdem schnelle Steuerungs- und Eingriffsmöglichkeiten und überwachen
online permanent circa 800 Einzelprozesse.
Branchensoftware bei Edeka Südwest
Fleisch
Kombination verschiedener
Logistik-Systeme
Im Logistikzentrum spielen automatisierte Lager- und Kommissioniertechniken, Fördertechniken, Sortier- und
Sequenziertechnologien,
Handlingund Palettiersysteme zusammen, um
die Mitarbeiter bei ihrer täglichen
Arbeit zu unterstützen. Täglich bis 13
Uhr, wenn alle Aufträge eingegangen
sind, erfolgt nach der für den kommenden Arbeits- und Ausliefertag
durchgeführten Case-Kalkulation die
Auftragsfreigabe. Im Rahmen dieser
vom ERP-System durchgeführten Kalkulation werden die täglich zu kommissionierenden und auszuliefernden
Artikelmengen freigegeben. Berücksichtigt werden dabei Stückzahlen und
Volumina, die Anzahl der benötigten
Behälter, die erforderlichen Material-
Frischelogistik | 4-2014
flüsse und optimalen Förderstrecken
sowie die Konsolidierung der auslieferfertigen Behälter- und Ladungsträgerströme für die touren- und filialgerechte Beladung der Rollis. Durch die
tourenoptimierte Auslagerung werden
die in den Kisten kommissionierten
Waren in einer vorgegebenen Reihenfolge auf die Rollis gesetzt, sodass die
vorsortierte Ware das Einräumen in
den Filialen erleichtert und beschleunigt.
Im Einzelnen besteht die Intralogistik
aus einem Paletten-Hochregallager,
zwei Kisten-Einzelplatzlagern (HDS:
High Dynamic Storage-1, High Dynamic
Storage-2), einem Kommissionierbereich, zwei Kommissionierstationen
»Ware-zu-Mann«, 19 Kommissionierinseln »Mann-zu-Ware«, zwei Preisauszeichnungslinien (PAZ-Linien) mit
Sorter, sechs weiteren Preisauszeichnungslinien und einer Rollibeladung.
Das im Fleischwerk Rheinstetten installierte Hochregallager bietet Platz für
3500 Paletten. Dort steuert das CSBSystem alle Ein- und Auslagerungsprozesse. Anhand der Kundenaufträge
errechnet die Software die Artikelmengen, die von hier aus in das High Dynamic Storage-Lager (Kistenstellplatzlager) umgelagert werden. Dieses Lager
bietet über 50 000 Stellplätze und versorgt die Kommissionierung und Rollibeladung mit den Edeka-Artikeln. Das
HDS ist in der Lage, Tages-, Wochen-,
Monats- und saisonale Anforderungen
flexibel und zügig abzuarbeiten.
Die Depalettierung der vom Hochregallager ausgelagerten Paletten erfolgt
zum einen über zwei automatische
Portalkräne. Softwaregesteuert stapeln die Kräne die Paletten ab und
»schicken« die einzelnen Kisten über
die Förderbänder zu ihrem jeweiligen
Zielort. Um auch Kartons sicher und
schnell abstapeln zu können, sind außerdem acht manuelle Depalettierstationen mit speziellen CSB-Racks eingerichtet. An den Monitoren zeigt die
Software den Mitarbeitern genau an,
auf welche Weise die Paletten depalettiert werden sollen.
Kommissionierung mit Plan
In der Kommissionierung steigert die
Software die Performance unter anderem dadurch, dass bei der Planung
bereits im Vorfeld berücksichtigt wird,
Identtechnik
möglichst wenige sogenannte Springerkisten zu erzeugen. Dabei wird die
Belegung der Schächte mit Artikeln
kontinuierlich saisonaltypisch und
bedarfsgerecht angepasst. Auf Basis
der Kundenaufträge werden die Artikel
vom CSB-System in die dynamische
und die statische Kommissionierung
gesteuert, die auf eine Leistung von
rund 130 000 Auftragspositionen mit
insgesamt 100 000 Kisten und Kartons
pro Tag ausgelegt sind.
Die dynamische Kommissionierung
ist nach dem »Ware-zu-Mann-Prinzip«
organisiert und findet an zwei speziellen, gemeinsam mit der Firma Vanderlande eingerichteten Arbeitsplätzen
statt. Eine gute Ergonomie und eine
hohe Leistungsfähigkeit kennzeichnen
diese Kommissioniermethode. Der Ablauf ist für jeden Mitarbeiter schnell erlernbar: Über das CSB-System werden
die Kisten zu den Arbeitsplätzen beordert. Dort zeigt die Software an einem
Monitor, in welcher Stückzahl die Artikel entnommen und in welche Zielkiste sie kommissioniert werden sollen.
Auf diese Weise verläuft die gesamte
Kommissionierung nach Angaben von
CSB fehlerlos und äußerst schnell: Bis
zu 700 Picks pro Stunde schaffe hier
jeder Mitarbeiter, so das Geilenkirchener Unternehmen. Die Bestätigung des
Pickprozesses und die direkte Rückmeldung ins ERP-System erfolgen entweder über einen Touchscreen, durch
Scannen mittels eines MDE-Geräts
oder durch Betätigen eines am Arbeitsplatz angebrachten Tasters.
Die statische Kommissionierung erfolgt an 19 Kommissionierinseln und
funktioniert ebenfalls papierlos – das
CSB-System sendet die Kommissionieraufträge auf mobile Datenerfassungsgeräte. Zu Beginn jedes Auftrages wird die Kiste gescannt, die mit
den zu kommissionierenden Artikeln
gefüllt werden soll. Jetzt arbeitet der
Kommissionierer Posten für Posten
seiner Aufträge ab. Aufleuchtende
Lampen signalisieren dabei, in welcher Kiste sich die jeweiligen Artikel
befinden. Daraus resultiert eine »NullFehler-Quote« bei gleichzeitig hoher
Produktivität und Durchsatzmenge:
Nahezu 400 bis 500 Posten schafft hier
jeder Kommissionierer pro Stunde.
Bestätigt wird der Pickprozess entweder durch Eingabe auf dem MDE-Gerät
Mobile Kommissionierung bedeutet
keine Medienbrüche.
oder durch Scannen. Die Vorteile dieser mobilen Informationsverarbeitung
liegen auf der Hand: Durch die direkte
Verbindung der MDE-Geräte zum CSBSystem gibt es keine Medienbrüche.
Dadurch wird eine zeitintensive und
damit kostspielige Nachbearbeitung
der Warenausgangsdaten vermieden.
Rollibeladung und Versand
Die kommissionierte Ware wird dann
über die Fördertechnik zur Rollibeladung und damit zum Versand transportiert. Hier stellt das CSB-System
an neun Stationen alle notwendigen
Daten zur korrekten Beladung der
Rollis bereit, fehlerhafte Beladungen
sind dabei laut CSB ausgeschlossen.
Die fertig beladenen und zum Versand
vorbereiteten Rollis erhalten zum Abschluss Begleitscheine mit sämtlichen
Auftragsdaten.
Anschließend werden sie der jeweils
ermittelten und optimierten Auslieferungstour zugewiesen und auf die LKW
verladen. Hiernach wird der jeweilige
LKW GPS-gesteuert und routenoptimiert zu den Edeka-Märkten geleitet.
31
Inhalt......
2
Inhalt
Verpackung und Kennzeichnung
Verpackung und Kennzeichnung
Beschichtung macht
Spinat packbar
Seine Herausforderung für die Automatisierung geht der niederländische Spinatexperte Broersen
mit Hilfe von Ishida an: das Familienunternehmen verpackt Blattspinat vollautomatisch.
D
as niederländische Familienunternehmen Broersen mit Sitz in
Lutjebroek ist spezialisiert auf
den Anbau und die Verpackung von
Spinat. Damit das Gemüse erntefrisch
an den Handel ausgeliefert werden
kann, wird modernste Verpackungstechnik genutzt. Die vollautomatische
Abfüllung des schwierig zu verarbeitenden Produkts erledigen Mehrkopfwaagen von Ishida.
Bis Oktober eigener Anbau, im
Winter Import aus Südeuropa
Frischer Spinat ist das ganze Jahr über
beliebt. Broersen betreibt den eigenen
Anbau von April bis Oktober, in den
Wintermonaten wird Spinat aus Südeuropa importiert und verarbeitet. Bei
der Verpackung ist Geschwindigkeit
verlangt, damit das Produkt mit allen
Inhaltsstoffen und in optisch ansprechender Verfassung beim Verbraucher
landet. Broersen erkannte schon früh
die Bedeutung einer vollautomati-
schen Verpackung mit Mehrkopfwaagen. Der Hersteller Ishida lieferte jetzt
erneut zwei leistungsstarke Waagen
CCW-RS, eine Baureihe extra entwickelt für die Salatverarbeitung. Die
14-köpfigen Maschinen mit Fünf-LiterSchalen erledigen die Verpackung in
klare Plastikbeutel mit Füllgewichten
zwischen 150 und 600 Gramm. Während die kleineren Formate hauptsächlich für den skandinavischen Markt
bestimmt sind, liefert Broersen die
größeren Beutel an die Gastronomie
und an Großverbraucher.
Die Verpackungshalle von Broersen mit den Mehrkopfwaagen Ishida CCW-RS.
Den Spinat im Fluss halten
Der frische Spinat wird über lange Förderbänder von oben auf die Waagen
geführt. Über einen speziell gestalteten Verteilteller mit Leitkegel gelangt
das Produkt gleichmäßig in die Radialrinnen und weiter zu den Schalen.
Ein selbstregulierendes Vibrationssystem optimiert kontinuierlich den
Produktfluss. Die Kontaktteile wurden
Der Blattspinat gelangt von oben auf
die Mehrkopfwaagen, vibrierende Rinnen transportieren ihn zu den Schalen.
von Ishida mit speziellen Beschichtungen versehen, weil die Spinatblätter an Metall- oder Kunststoffflächen
unweigerlich anhaften würden. Der
Geschäftsführer Jacob Broersen berichtet: »Diese Beschichtungen sind
elementar wichtig. Wir hatten einmal
eine herkömmliche Mehrkopfwaage im Betrieb, bei der ein Mitarbeiter
permanent Sichtkontrolle machen und
Produktanhaftungen manuell lösen
musste. Das war auf Dauer nicht praktikabel.«
Nicht zu nass und nicht zu trocken
Von diesen 450-Gramm Beutel mit Blattspinat kann die Anlage bis zu 40 pro
Minute abfüllen.
32
Broersen verpackt Blattspinat vollautomatisch
Eine Herausforderung für die Automatisierung ist zudem der stark variierende Feuchtigkeitsgehalt des Naturprodukts. Sehr nasse Blätter neigen
zur Verklumpung, wenn sie von den
Waagen in die Schlauchbeutelmaschinen abgeworfen werden. Das
birgt die Gefahr, dass Produkt in die
Frischelogistik | 4-2014
Siegelnähte der Beutel gelangt. Andererseits darf der Spinat auch nicht
zu trocken sein, weil er sonst so langsam fällt, dass die verlangte Leistung
nicht erreicht wird. Zur Lösung dieses
Problems haben die Wiege- und Verpackungstechnikexperten von Ishida
eine flexible Sammelspeicherschale
zwischen Waage und Schlauchbeutelmaschine installiert. Die Schale separiert die Wiegungen und verschafft auf
diese Weise Spielraum zur Kontrolle
der Feuchtigkeit. Außerdem schleust
Broersen den Spinat vor der Abfüllung
durch einen 18 Meter langen Tunnel,
in dem eine Lufttrocknung durchgeführt werden kann. Ist das Produkt
hingegen zu trocken, sorgen vor den
Mehrkopfwaagen installierte Sprinkleranlagen für mehr Feuchtigkeit. Die
Bestimmung des idealen Feuchtigkeitsgehalts für die Verpackung ist
eine Kunst, die die Niederländer perfekt beherrschen.
Bis zu 40 Beutel pro Minute
Broersen fährt mit den Ishida Mehrkopfwaagen hohe Geschwindigkeiten.
Bei den 450 Gramm Formaten zum
Beispiel werden bis zu 40 Beutel pro
Minute abgefüllt – eine beachtliche
Leistung bei einem so »schwierigen«
Produkt wie Blattgemüse. Für eine
hohe Verfügbarkeit sorgt die hygienefreundliche Bauweise der Mehrkopfwaagen. Zur Reinigung lassen sich alle
produktführenden Teile ohne Einsatz
von Werkzeug einfach abnehmen. Die
Bedienung ist intuitiv und erfolgt an einem Farb-Touchscreen. Geschäftsführer Broersen bilanziert: »Nicht nur der
Anbau, sondern auch die Verpackung
von Spinat erfordert besonderes Knowhow. Dabei kommt den Ishida Waagen
eine Schlüsselrolle zu.«
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33
Der zweite Tag der diesjährigen Tagung von Transfrigoroute Deutschland war
ganz der Pharmalogistik gewidmet. Erst mit einer Besichtigung beim Gastgeber
B. Braun in Melsungen, dann mit Fachvorträgen zum Thema.
D
Risikobasierter Ansatz
Die mittlerweile einschlägig bekannte
neue GDP-Leitlinie der EU fordert für
die Planung von Transporten, dass ein
risikobasierter Ansatz zugrunde liegen
sollte. Im Rahmen einer solchen Risikobewertung könnten zum Beispiel auch
Stabilitätsdaten eines Arzneimittels
Winter, auch nach der Wettervorhersage auf, welches Equipment bei Land-, See- oder Lufttransport
zu wählen sei. Für alles habe man validierte Transporttests durchgeführt, so Schröer, zum Beispiel für
Österreich bei Außentemperaturen von bis zu -17 °C
Fahrten mit FRC-zertifiziertem isolierten Trailern,
bei zwei Wochen Transportdauer sei es kein Mal
zur Unterschreitung der 5 °C gekommen, obwohl
das Kühl- (in dem Falle Heizaggregat) nicht gelaufen sei. Bei Landtransporten in Europa komme man
nie über zehn Tage, für sie sei daher keine Temperaturführung nötig, folgerte Schröer aus dieser dokumentierten Risikoabschätzung. Eine vollständige
Temperaturüberwachung und Klimatisierung sei nur
erforderlich, wenn die Anforderungen des Produkts
es notwendig machen, betonte Schröer in seinem
Fazit noch einmal. Die Risikobewertung der Transporte unter Einbeziehung der Stabilitätsdaten für
die Produkte reduziere den »Thermoaufwand«. In
vielen anderen Ländern gebe es diesen Spielraum
im Übrigen nicht, wo eine Risikoabwägung wie in
Deutschland möglich sei, nutze man sie, um Kosten zu sparen – bei gleicher Produktsicherheit, wie
Schröer betont.
Ausschreibungssache Validierungsfahrt
Frank Schröer, Transfrigoroute Deutschland-Geschäftsführer Roger Schwarz,
Friedhelm Busch und Hildegard Benthaus auf der Transfrigoroute-Veranstaltung bei B. Braun.
herangezogen werden, die fügen den
(an sich ausschlaggebenden) EtikettInformationen wie »Lagertemperatur
+4 bis +25 °C, do not freeze« Infos hinzu, beispielsweise gebe es bei B. Braun
Produkte, deren Temperatur durchaus
25 °C übersteigen kann, wenn sie innerhalb der nächsten zwei Wochen unter 40 °C bleibt. »Das ist eigentlich der
Knackpunkt«, hob Schröer hervor, man
müsse relevante Daten wie die Temperatur permanent überwachen und
Prozesse dahinterschalten die regeln,
was bei Eintreten von Abweichungen
zu passieren habe. »Das Schwierige
ist, diese Daten der gesamten Kette
zur Verfügung zu stellen«, erklärte er,
für B. Braun als Hersteller sei das noch
relativ einfach, man habe die Informationen direkt verfügbar und könne sie
an Dienstleister weiterreichen.
Schröer ist seit Frühjahr letzten Jahres
auch für den globalen strategischen
Frachteneinkauf bei B. Braun zuständig; Ausschreibungen seien bei dem
Unternehmen in der Vergangenheit
nicht besonders intensiv durchgeführt worden, berichtete er, so dass
sein Team nach einer Logistikumstrukturierung im Laufe des letzten
Jahres »im Prinzip den gesamten europäischen Markt abgegrast« habe –
und Schröer selbst ziemlich stark mit
dem Thema Pharmalogistik und den
Anforderungen an die Dienstleister in
Berührung gekommen ist. Er weiß nun
zum Beispiel, dass Reefer-Container
in die Republik Kongo von keinem
Reeder zu bekommen sind, offenbar hätten die Kühlboxen dort eine
Tendenz zum Verschwinden. ReeferContainer? Ja, auch die kommen bei
B. Braun zum Einsatz, eine Tabelle für
die Disponenten sagt wann, sie listet nach Jahreszeit, Temperaturklasse der Ware, Transportdauer und, im
Neben Schröer stellten am zweiten Tag der Transfrigoroute-Versammlung Hildegard Benthaus vom Zertifizierungs-Dienstleister Pharmaserv und Friedhelm
Busch von Schmitz Cargobull die Anforderungen der
Pharmalogistik vor. Benthaus stellte einen Unterschied zwischen dem Gastgeber B. Braun und den
meisten Logistikern heraus: Natürlich sei es für die
Prozessplanung ein enormer Vorteil zu wissen, was
wohin transportiert werden soll. Bei der sogenannten
Validierungsfahrt, der letzten Stufe der Qualifizierung
von Equipment und Services, muss das eigentlich
gegeben sein – doch obwohl diese Fahrt von großen
Pharmakunden gerne gewünscht wird, würden manche keine Ware dafür bereitstellen, wusste Benthaus
zu berichten. Dann solle man bei Ausschreibungen
fragen, welche Spezifikationen für die Fahrt vorgegeben seien. Immerhin: auch unten den Big Playern der
Branche wie Boehringer, Roche oder Merck würden
sich die Anforderungen an den Logistiker hier auch
unterscheiden. »Mut zur Lücke – aber dokumentieren
Sie die Lücke«, so ihr Ratschlag an die Anwesenden.
Schmitz-Mann Busch erzählte, dass er zumindest im
temperaturgeführten Bereich keinen Pharma-Hersteller kenne, der den Beladungsplan einer Validierungsfahrt seinem Logistiker überlässt, dieser kritische
Punkt sei vorgegeben.
Die Frage aus dem Auditorium, um wieviel Prozent
das Transportgut Impfstoffe denn nun lukrativer sei
als zum Beispiel Fisch, blieb in Melsungen unbeantwortet. B. Brauns Logistikchef Schröer wagte sich
immerhin mit einer Aussage vor: der Wechsel zurück
von Pharma zu Fisch sei wahrscheinlich der einfachere…(ms)
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Von Fisch zu Pharma
as Pharmaunternehmen B. Braun
rühmt sich der modernsten Infusionslösungsfertigung Europas,
die L.I.F.E. oder Leading Infusion Factory Europe genannte Anlage ist Teil
der »Stadt der Industrie«, eines Gebäude-Ensembles im Melsunger Werk
Pfieffewiesen des hessischen Familienunternehmens. Nun vermutet man
Infusionen mit Kochsalz-Lösungen
nicht unbedingt unter den temperaturempfindlichen Arzneimitteln, und
Frank Schröer, Director Global Logistik
bei B. Braun, bestätigte diese Vermutungen. Begrüßt vom Transfrigoroute
Deutschland-Vorsitzenden Hubertus
Kobernuss referierte er im Rahmen der
Jahrestagung des Verbands über Pharmalogistik bei B. Braun. Nur wenige
Plätze im europäischen Zentrallager
des Unternehmens in Melsungen (mit
62 000 eigenen Palettenplätzen und
zusätzlich 40 000 externen ebenfalls
in der nordhessischen Stadt) sind gekühlt oder gar tiefgekühlt. Die meisten
Produkte kämen aus dem Temperaturbereich S5, in dem 5 bis 25 °C gewährleistet werden müssen, weitere relevante Temperaturklassen für B. Braun
seien 15 bis 30 °C sowie 5 bis 30 °C.
Oberstes Gebot sei aber der Hinweis
»do not freeze«, also nicht einfrieren
lassen, und zwar laut Schröer gar nicht
so sehr wegen der Produkte selber,
sondern um Haarrisse in den Behältern oder Flaschen zu vermeiden und
so die Bruchgefahr zu minimieren, wie
er auf der Veranstaltung Mitte Mai berichtete.
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Transfrigoroute
mit Pharma-Fokus
Frischelogistik | 4-2014
Tel. +49 (0)89 32391-253 · www.logimat-messe.de
Inhalt......
2
Unterschiedliche
Herausforderungen
Wie läuft’s bei Tiefkühl-Pionier Apetito in Rheine? Auf der Jahrespressekonferenz
im Mai konnte man es erfahren: gut, wenn auch nicht reibungslos.
D
er Kühlgericht-Pionier Apetito ist
im Jahr 2013 als Gruppe erneut
gewachsen, allerdings mit unterschiedlicher Entwicklung der drei HauptGeschäftsfelder. Die Umsätze stiegen
von Apetito stiegen um zwei Prozent auf
749 Millionen Euro nach 733 Millionen
Euro im Vorjahr, meldete das Unternehmen aus Rheine Mitte Mai. Der Apetito
Konzern, das ist die apetito AG mit ihren
Tochtergesellschaften im In- und Ausland, konnte im Geschäftsjahr 2013 ein
Umsatzwachstum von 1,4 Prozent (wechselkursbereinigt 3 Prozent) auf 572 Millionen Euro erzielen, im Vorjahr waren es
563 Millionen Euro. Der Konzerngewinn
nach Steuern stieg dabei nach Angaben
des Unternehmens um rund 4,2 Millionen Euro auf 28,8 Millionen Euro. Positiv
entwickelten sich die Apetito AG, Costa,
die britische Apetito UK und die niederländische Bonfait B.V., wohingegen
die Ergebnisbeiträge der französischen
Gesellschaft deutlich nachgaben, vermeldeten die Westfalen. »Wir stehen
in jedem unserer Geschäftsfelder vor
unterschiedlichen Herausforderungen«,
sagte Apetito Vorstandssprecher Guido
Hildebrandt anlässlich der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. Im Systemgeschäft verzeichnete die AG eine positive Umsatzentwicklung und konnte laut
Apetito ihre marktführende Position als
Anbieter von Verpflegungslösungen in
Deutschland ausbauen. Auch die britische Gesellschaft hat einen deutlichen
Beitrag zum Konzernwachstum geleistet, insbesondere im Franchisegeschäft.
Im Retailgeschäft in Deutschland hielt
der starke Preis- und Wettbewerbsdruck
aus den Vorjahren an. Hier konnte die
Ende 2007 übernommene Tiefkühlfisch und Meeresfrüchte-Marke Costa
mit einem deutlichen Umsatzplus im
Vergleich zum Vorjahr punkten; Apetito
Convenience hingegen verzeichnete
erneut einen Umsatzrückgang. In den
Niederlanden gelang der Bonfait B.V.
als Spezialist für gekühlte Gerichte
für den Lebensmitteleinzelhandel ein
deutliches Wachstum.
Marktführerschaft im
Seniorencatering übernommen
Das Cateringgeschäft in Deutschland
verlief nach Angaben des Unternehmens positiv, die Apetito Catering
Apetito-Vorstandssprecher Guido Hildebrandt (rechts) und Jörg Rutschke, Geschäftsführer des Bereichs Catering.
Stand der Dinge bei TK-Pionier Apetito
36
Frischelogistik | 4-2014
B.V. & Co. KG erzielte im Geschäftsjahr 2013 inklusive
der Servicegesellschaften einen Umsatz von 215 Millionen Euro und ein Plus von rund fünf Prozent. Knapp
ein Drittel des Umsatzes wurde dabei durch die 20 Servicegesellschaften erwirtschaftet, die Apetito Catering
gemeinsam mit Kunden führt. Das Seniorencatering und
die Betriebsgastronomie seien für Apetito Catering die
stärksten Marktsegmente. Auch in den Bereich Schulen
und Kindertagesstätten sowie Kliniken ist man aktiv. In
allen vier Segmenten konnte die Gesellschaft laut Apetito im vergangenen Jahr konstant zulegen. Die Zahl der
bewirtschafteten Kundenbetriebe stieg auf 661. »Wir
haben unsere gute Marktposition weiter gefestigt«, sagte Jörg Rutschke, Geschäftsführer Apetito Catering, bei
der Jahrespressekonferenz in Düsseldorf. 2013 sei es
gelungen, die Marktführerschaft im Seniorencatering zu
übernehmen, was das Unternehmen auf ein positives
Neukundengeschäft und ein hohes Kostenbewusstsein
zurückführte.
Im Berichtsjahr waren insgesamt 9027 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter für die Unternehmen der Gruppe tätig, das
bedeutete ein Gesamtplus auch bei der Beschäftigtenzahl
gegenüber dem Vorjahr um gut ein Prozent. Die Personalpolitik bei Apetito sei darauf ausgerichtet, die Anforderungen, die sich aus der demografischen Entwicklung
und einem anstehenden Generationswechsel unter den
Mitarbeitern ergeben, gut zu bewältigen, betonte das Unternehmen. Neben der Ausbildung sei die Qualifizierung
der bestehenden Mitarbeiter ein zentrales Element der
Personalarbeit.
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Inhalt
Lebensmitteltechnik und Produktion
30 Sep-2 Oct 2014 | SS Rotterdam, Rotterdam, Netherlands
6th
Global Conference:
Tackling Trade Risks:
Perishables,
Protectionism &
Profitability
‘The best event in perishable logistics’
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Host port
Weitere Investitionen geplant
Die Investitionen im Konzern lagen mit 21,9 Millionen Euro
knapp unter dem hohen Niveau des Vorjahres, in dem sie
23,9 Millionen Euro betragen hatten. Die Investitionen
umfassten – neben der Fertigstellung des neuen Logistik- und Versandzentrums – weitere Maßnahmen zur Optimierung von Abläufen und Produktions-prozessen. Dazu
gehörte laut Apetito die Anschaffung neuer Anlagen zur
Ausweitung der Produktionskapazitäten, um den Marktbedürfnissen noch besser gerecht werden zu können. Für
das laufende Jahr plant das Unternehmen weiterhin hohe
Investitionen an fast allen Standorten. So soll die Küche in
Großbritannien in den nächsten Jahren deutlich erweitert
werden; am Hauptstandort in Rheine haben die Planungen
zum Bau eines Kundeninformationscenters begonnen. Für
Forschung und Entwicklung wendete Apetito im zurückliegenden Jahr insgesamt 3,7 Millionen Euro auf, unter anderem für den Ausbau der Online-Bestellmöglichkeiten. Darüber hinaus entwickelte man eine neue Internetseite, die
über die Herkunft von Zutaten transparent Auskunft gibt
und die kurzweilig über relevante Qualitätsmerkmale oder
über einige Lieferpartner informiert.
»Aus strategischer Sicht haben wir unser Geschäft in
vielfältiger Weise weiterentwickelt und erneut wichtige
Weichen für die Zukunft gestellt«, sagte Hildebrandt
über die Perspektiven der Firmengruppe. Dazu zähle
beispielsweise der Eintritt in die neuen Märkte Spanien
und Österreich.

Silver sponsors
2015 launch sponsor
Sponsors
SPECIAL OFFER FOR FRISCHELOGISTIK READERS
10% discount w/ code: FLOGCLG14
Kältetechnik und Kühlmöbel
Inhalt......
2
Sushi live im Supermarkt
Zufriedene Cemat-Macher
Ein neues Shop-in-Shop-Konzept soll die Umsätze deutscher Supermärkte nach oben treiben: die Sushi Corner. In Frankreich sei das bereits eine Erfolgsidee, berichtet der italienische
Kältetechnik-Konzern Epta, der hinter der Idee steht. Jetzt kommt der Trend nach Deutschland.
Die Deutsche Messe zog ein positives Fazit der Cemat 2014: Mehr Internationalität,
mehr Leads, mehr Investitionen registrierten die Organisatoren. Ein Drittel der Besucher
kamen aus dem Ausland.
Inhalt
E
Im Herbst erste Sushi Corner auch hier
Natürlich ist auch hierzulande die japanische Spezialität
an sich nichts Neues mehr, Sushi-Restaurants gehören
mittlerweile in ganz Deutschland zum Stadtbild. Bei der
Zubereitung ist die Frische der Zutaten entscheidend.
E
Frisch zubereitet ist attraktiver als abgepackt gekauft: Sushi
Corner auf der Euroshop in Düsseldorf.
»Die Qualität von Frischeprodukten ist für Verbraucher
zentral und gerade im Sushi-Bereich enorm wichtig. Darauf ist die gesamte Architektur unseres Sushi Corners
ausgerichtet«, sagt Tillner-Roth. Die Theken liefert und
montiert Epta als Komplettpaket. Installiert wird eine
Edelstahl-Kücheneinrichtung mit gekühlten Vorratsfächern und Gastronorm-Behältern, Arbeitstischen, Spüle,
Transportwagen und einer gekühlten Verkaufstheke. Im
Herbst gehen die ersten Vollsortimenter in Deutschland
mit diesen »Mini-Restaurants« an den Start, kündigt
Epta an.

Website für CO2
Bei der Sushi Corner handelt es sich um eine spezielle
Kombination aus Verkaufskühltheke und Showküche.
38
Eptas Sushi-Corner
Deutschland
www.r744.com widmet dem natürlichem Kältemittel CO2, kurz
R744, eine eigene interaktive Plattform. Seit kurzem ist Epta nun
Goldsponsor der Seite. Damit möchte der Kältespezialist den
Wissenstransfer zum Thema fördern und den weltweiten Dialog
zu umweltfreundlichen Technologien in der Klimatechnik voranbringen. Als Online-Branchentreff für Experten der Kälte- und
Klimabranche gedacht, tauschen sich hier laut der Italiener rund
6000 Fachleute zu aktuellen Entwicklungen rund um das natürliche Kältemittel CO2 aus. Die Seite bietet News, Produktvorstellungen, White Paper und eine internationale Community.
»Natürlichen Kältemitteln wie R744 gehört die Zukunft. Die neue
F-Gas-Verordnung der EU bedeutet das Aus für herkömmliche
Stoffe«, begründet Joachim Dallinger, Leiter Produktmanagement & Marketing von Epta Deutschland, das Engagement. Im
Rahmen des Sponsorings will Epta mit regelmäßigen Beiträgen
Einblicke in die eigenen Innovationsprozesse geben.
kommt
nach
Frischelogistik | 4-2014
ine Lehre aus der Cemat 2014 hatte
die Deutsche Messe AG offenbar
schon gleich zu Beginn der Messe
gezogen: In den Hallen in Hannover war
bereits am Termin der nächsten Auflage
zu sehen, dass die Intralogistik-Messe
nur noch vier Tage dauern soll, 2016 ist
die Cemat von Dienstag, 31. Mai, bis
Freitag, 3. Juni geplant. Gleichzeitig, so
wurde den Ausstellern mitgeteilt, soll
ein neues Preissystem mit stärkerer Differenzierung der Beteiligungsmöglichkeiten eingeführt werden. Damit bietet
die Deutsche Messe als nach eigenen
Angaben erste große deutsche Messegesellschaft ein flexibles Modell an, das
die jeweilige Standlokation in den Hallen und auf dem Freigelände berücksichtigt. Und ab Dezember 2014 werden laut
Ankündigung der Organisatoren bereits
die Hallenpläne online stehen; damit
kann jeder Aussteller seinen Stand via
Internet buchen und erhält umgehend
per E-Mail eine Standbestätigung.
Internationalität im Fokus
In ihrer Abschluss-Pressemeldung betonte die Deutsche Messe die deutlich
gestiegene Internationalität der Cemat
sowie die mehr als 4000 Innovationen
der 1025 ausstellenden Unternehmen.
Von den Firmen kamen 58 Prozent aus
dem Ausland, von den rund 53 000 Besuchern reisten 33 Prozent aus dem
Ausland an, und zwar aus insgesamt
65 Ländern. Europa ist mit 70 Prozent
Spitzenreiter, gefolgt von Asien mit 13
Prozent, Amerika mit neun Prozent, Afrika mit fünf Prozent und Australien mit
drei Prozent. Die Top-15-Besucherländer
waren die Niederlande, Großbritannien,
Polen, Tschechische Republik, Italien,
Österreich, Frankreich, USA, Belgien,
Spanien, Schweiz, Schweden, Russland,
Südafrika und China. Deutliche Zuwächse verzeichnete die Deutsche Messe dabei aus Großbritannien, Polen, den USA
Quelle: Deutsche Messe
inladend sieht sie aus, die große Theke. Dazu viel
Licht und mundgerechte Meeresfrüchte zum Mitnehmen. Dahinter stehen zwei Sushi-Meister und bereiten vor den Augen der Kunden Fisch, Seetang und Reis
frisch und ansprechend zu. Ort des Geschehens ist allerdings kein trendiges Szene-Restaurant in der Innenstadt,
sondern ein Supermarkt. Mit Sushi Cornern wie diesen
machen Vollsortimenter in Frankreich längst Millionenumsätze, weiß Epta, der Kältetechnik-Konzern mit Sitz in
Mailand und deutscher Niederlassung in Mannheim hat
dieses Konzept für Supermärkte entwickelt. Das Modell
ist eine Art Shop-in-Shop-System. Supermarkt-Ketten vermieten Fläche in ihren Märkten an den Sushi-Spezialisten
– in Frankreich ist das beispielsweise der Anbieter Kelly
Deli – und sind zudem an den Verkäufen beteiligt. »Die
Märkte locken mit diesem Angebot zusätzliche Kunden
an. Einkaufen macht noch mehr Spaß und wird zum Erlebnis«, sagt Dr. Reiner Tillner-Roth, Geschäftsführer von
Epta Deutschland. Bei der Sushi Corner handelt es sich
um eine spezielle Kombination aus Verkaufskühltheke
und Showküche. Auf der Handelsmesse Euroshop im
Februar präsentierte Epta das Konzept erstmals für den
deutschen Markt.
Messen und Veranstaltungen
War laut Deutscher Messe AG eine große Party: die Cemat Mitte Mai in Hannover.
und Russland. Aus den USA – eines der
führenden Intralogistikländer – kamen
im Vergleich zu 2011 doppelt so viele
Aussteller und Besucher. »Am Beispiel
Russland und Brasilien wird deutlich,
dass wir mit den Cemat-Veranstaltungen
im Ausland – in diesem Fall mit der Cemat Russia und der Cemat South America – einen positiven Besuchereffekt für
die Cemat in Hannover erreichen«, erklärte Dr. Andreas Gruchow, Mitglied des
Vorstandes, Deutsche Messe AG.
1,7 Millionen Businesskontakte
Auch von den Kontakten zeigten die Organisatoren sich angetan, 80 Prozent
der Besucher waren nach den AnalyseDaten Entscheider mit Einkaufs- und
Beschaffungskompetenz und kamen mit
konkreten Investitionsvorhaben nach
Hannover. Verglichen mit einem nationalen Besucher verfügte der internationale Besucher über ein doppelt so hohes Investitionsvolumen. Nahezu jeder
zweite Besucher kam aus dem oberen
Management. »Ich schätze, dass insgesamt auf der Cemat Geschäfte mit einem
Auftragsvolumen von mehr als zehn Milliarden Euro angebahnt wurden. Das ist
ein neuer Spitzenwert«, resümierte Gruchow. Die Messe stehe in diesem Jahr
für 1,7 Millionen Businesskontakte, das
sei eine deutliche Steigerung gegenüber
2011, so der Messe-Vorstand weiter.
»Internationalisierung ist einer der wichtigsten Treiber und Erfolgsfaktor für die
Intralogistikbranche – ganz besonders
für die deutsche. Unsere Intralogistikanbieter erreichen einen Weltexportanteil von 19 Prozent. Das sind knapp
fünf Prozent mehr als China und etwa
acht Prozent mehr als die USA«, sagte
Sascha Schmel, Geschäftsführer des
Fachverbandes Fördertechnik und Intralogistik im Verein Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), ideeller
Träger der Cemat. »Allein 2013 lag der
deutsche Exportwert in der Intralogistik bei 13 Milliarden Euro. Die deutsche
Intralogistikbranche trifft auf der Cemat
ihre internationalen Kunden. Das ist ein
Alleinstellungsmerkmal der Cemat«, erklärte Schmel. Der Verbands-Manager
zeigte sich zufrieden: »Das Feedback,
das wir im Laufe der Woche erhalten
haben, war insgesamt sehr positiv: Zahlreiche qualifizierte Kontakte und konkrete Projektanfragen sowie Vertragsabschlüsse sprechen erneut für eine
erfolgreiche Cemat.« Dann müsste ja die
neue Online-Buchung für 2016 gut zu tun
bekommen… (ms)

Cemat-Macher ziehen internationales
Fazit
39
Inhalt......
2
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Null Fehler für Pharma
tor of Pharmaceutical Plant bei Pharmaswiss, berichtet: »und zwar nicht
nur die unserer Produkte, sondern
auch die unserer Mitarbeiter.«
Um eine ausreichende Systemsicherheit zu gewährleisten, darf jedoch nicht nur das Hochregallager
betrachtet werden, sondern die gesamte Anlage. Bei Pharmaswiss sind
beispielsweise die Reinräume durch
integrierte Schnelllauftore sicher und
sauber von den Grau- und Schwarzbereichen getrennt. Die Ladehilfsmittel in der Anlieferung werden
vollautomatisch gegen hygienisch
unbedenkliche Plastikpaletten getauscht. »Hohe Sicherheitsstandards
lassen sich eben nicht mit Standardlösungen erzielen«, so Tamas Zahornitzky, der seitens Kardex Mlog auf
zahlreiche erfolgreich realisierte
Pharma-Projekte im In- und Ausland
zurückblicken kann und deren hohe
Anforderungen kennt. Im Gegen-
Ein automatisches Hochregallager von Kardex Mlog für den Schweizer
Generika-Hersteller Pharmaswiss vereint Sicherheit und Effizienz.
S
erbiens modernstes Hochregallager steht in Belgrad. Das sagt
stolz der Planer der Anlage, Kardex Mlog, Betreiber ist der Schweizer
Generika-Hersteller Pharmaswiss. Geplant und errichtet wurde die Anlage
durch Kardex Mlog unter den strengen
Maßgaben der GXP-Richtlinien der
Pharmabranche. Das System beweise, dass bei richtiger Planung Sicherheit und hohe Leistung Hand in Hand
gehen können, so der süddeutsche
Lagertechnik-Spezialist.
Pharmaswiss Belgrad ist Teil der kanadischen Valeant-Gruppe und seit
über zehn Jahren in Serbien vertreten. Der Standort Belgrad ist eines
der wichtigsten Distributionszentren
der Valeant-Gruppe für Generika, also
wirkstoffgleiche Präparate bewährter
Arzneimittel, bei deren Herstellung und
Lagerung dieselben strengen Anforderungen gelten wie bei den Originalen.
In den vergangenen fünf Jahren konnte Pharmaswiss ein starkes Wachstum
verzeichnen, sodass die Verpackungsund Lagerkapazitäten an ihre Grenzen
stießen. Anfang 2011 wurden Planung
und Bau eines neuen Hochregallagers
ausgeschrieben, den Zuschlag erhielt
Kardex Mlog mit einem umfassenden
und individuellen Konzept, das sowohl
die Leistungsanforderungen als auch
die Sicherheitsansprüche übertraf. Ein
wichtiger Aspekt des Konzeptes: die
frühe und intensive Einbindung des
Kunden.
Gemeinsam ging es also im März 2011
in die detaillierte Planung, die sich
über ein Jahr erstreckte. Dank der minutiösen Vorbereitung und des effizienten Projektmanagements unter der
Leitung des serbisch sprechenden Projektleiters Edis Zjajo lagen zwischen
erstem Spatenstich und Inbetriebnahme lediglich weitere zwölf Monate.
Das Ergebnis: ein vollautomatisches
Hochregallager von 24 Metern Höhe
und Platz für 4840 Paletten auf kleins-
40
Lager- und Regaltechnik
ter Grundfläche. Die zweifach tiefe
Bedienung erfolgt über zwei MSingle
RBG, die einen Gesamtdurchsatz von
54 Doppelspielen pro Stunde erlauben und damit laut Mlog über ausreichendes Potenzial für weitere Kapazitätssteigerungen bieten. Auch die
Förderanlage, die über insgesamt 70
Antriebe die unterschiedlichen Verpackungs-, Lager- und Kommissionierungsbereiche miteinander verbindet,
arbeitet vollautomatisch und gewährleistet so eine hohe Leistung des Gesamtsystems – das eigentliche Kriterium zur Beurteilung der Performance.
Die Steuerung der Anlage erfolgt über
speicherprogrammierbare Komponenten auf dem neuesten Standard, Materialfluss- und Lagerverwaltungsrechner sind an das kundenseitige ERP auf
Navision-Basis angebunden.
Die MSingle Regalbediengeräte erlauben 54 Doppelspiele pro Stunde.
teil, auch für Pharmaswiss-Experte
Ivković gab gerade das individuelle
Konzept den Ausschlag: »In unserem System fließen die Erfahrungen
unseres Partners aus vergleichbaren
Anlagen und unsere eigenen Ansprüche in einer einzigartigen Referenzanlage zusammen.«

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NUTZFAHRZEUGE
Automatisierung als Schlüssel zur
»Good Distribution Practise«
»Die vollautomatische Logistikanlage von Kardex Mlog erhöht nicht nur
unsere Lagerkapazität deutlich«, so
Milutin Smiljanić, Head of Technical
Department bei Pharmaswiss. »Sie ist
auch sauber und einfach zu bedienen,
was Zeit und Kosten spart.« Der hohe
Automatisierungsgrad dient allerdings
nicht nur der Effizienz, sondern auch
dem Verbraucher- und Patientenschutz. Die GXP-Richtlinien der Pharmabranche zielen unter anderem auf die
Einhaltung definierter Lagerfristen bei
vorgegebenen Umgebungsbedingungen, ein strenges Qualitätsmanagement in der Logistik und eine lückenlose Rückverfolgbarkeit. Vorgaben, die
sich laut Mlog durch ein vollautomatisches Hochregallager ohne Abstriche
einhalten lassen: »Menschliche Fehler sind völlig ausgeschlossen«, so
Smiljanić. Eine Null-Fehler-Strategie
lässt sich jedoch nur dann realisieren,
wenn Komponenten, Hard- und Software exakt aufeinander abgestimmt
Automatisches Hochregallager für den
Schweizer Generika-Hersteller Pharmaswiss
6 5 . I N T E R N A T I O N A L E A U T O M O B I L- A U S S T E L L U N G
Zukunft bewegen
Einbringen der Regalbediengeräte in
das neue 24 Meter hohe Lager.
sind und ihrerseits höchsten Qualitätsansprüchen genügen. Das System
von Kardex Mlog zeichnet sich nach
Angaben des Anbieters mit Sitz in Neuenstadt am Kocher durch eine hundertprozentige Sicherheit aus. Falsche Einoder Auslagerungen etwa seien durch
die validierte Software technisch ausgeschlossen. Mit dieser Sicherheit
punktete Kardex Mlog auch im Vergabeverfahren, wie Verica Ivković, Direc-
25. SEPTEMBER –
02. OKTOBER 2014
HANNOVER
Frischelogistik | 4-2014
www.iaa.de
Inhalt......
Kieslings Kühlaufbauten mit Qualifizie2 rung für Pharmatransporte
Inhalt
Transport und Logistik
Neben Technik vor
allem Individualität
Geeignetes Fahr-Werkzeug
Kiesling bietet schon seit 2011 Kühlaufbauten mit Qualifizierung für Pharmatransporte an. Wie so mancher Hersteller nutzen die Süddeutschen für die Qualifizierung den Marburger Dienstleister Pharmaserv.
Individuelle Pharmalogistik durch Prozesse, Qualität und Technik bietet das Bad Hersfelder Unternehmen HFL Herbst. Als besonderes Qualitätsmerkmal setzt es vorrangig auf die Durchführung der
Dienstleistung im Selbsteintritt.
D
ie Logistik von pharmazeutischen Produkten bedarf eines
reibungslosen
Qualitätsmanagements, einer permanenten Überwachung der Temperatur oder der
notwendigen Ausrichtung von Unternehmensprozessen.
Insbesondere
die EU-Richtlinie »Good Distribution
Practice« (GDP) sensibilisiert und
schärft die Anforderungen an die Logistikkette im Umgang mit temperaturempfindlichen pharmazeutischen
Produkten.
Die HFL Herbst Frischelogistik GmbH
hat ab 2008 im Zuge einer strategischen Optimierung die Anforderungen
ihrer Kunden der Pharmaindustrie anhand von drei Komponenten umgesetzt: Prozesse, Qualität und Technik.
Alle administrativen Kontroll- und Temperaturvorgaben konnten so schon
vor der GDP-Novellierung dargestellt
werden, berichtet das familiengeführte Unternehmen aus Bad Hersfeld. Es
ist seit über 50 Jahren im Bereich der
temperaturgeführten Logistik tätig.
Schwerpunktmäßig bediente man dabei jahrzehntelang Großkunden und
Handelsunternehmen im Bereich der
Fruchtlogistik ab den großen europäischen Seehäfen – Personal, Prozesse
und Equipment sind seit jeher auf den
Umgang mit temperatursensiblen Produkten nach aktuellen Zertifizierungsstandards wie IFS geschult.
Die logistischen Dienstleistungen in
den Geschäftsfeldern der Transport,
Lager- und Verteilerlogistik fokussieren sich auf drei Kundensegmente:
Frische-, Tiefkühl- und Pharmalogistik.
Die Erfahrung im Markt mit zeitkritischen Produkten in Kombination mit
der zentralen Lage in Deutschland sind
das eine, doch HFL stellte mit techni-
42
Pharmalogistik
durch
zesse,
Qualität
Technik bei HFL Herbst
Die über 65 Kühlzüge von HFL erfüllen seit 2014 komplett die Euro-Norm 6.
schen Weiterentwicklungen auch seine dynamische Unternehmensstruktur
unter Beweis: Durch den Einsatz von
leistungsstarken Kühlmaschine und
Datenloggern, der Sicherstellung einer homogenen Temperaturverteilung,
dem Einsatz von mehreren Temperaturfühlern, der permanenten Wartung
beziehungsweise Dichtheitsprüfung
der Kühlmaschinen sowie einer Temperaturüberwachung per Telematiksteuerung wurde die Technik in den
letzten Jahren konsequent auf die Bedürfnisse der Kunden in der Pharmabranche nach GDP angepasst.
Kundenanforderungen divergieren
Die HFL hat nach eigenen Angaben
dabei in verschiedenen Kundengesprächen festgestellt, dass die Anforderungen der einzelnen Kunden der
Pharmaindustrie durchaus divergieren
und neben der Technik vor allem auch
die individuelle Lösung im Vordergrund
steht. »Daher erarbeiten wir projektartig mit unseren Kunden jeweils eine
individuelle Lösung im Qualitäts- und
Transportmanagement, um sowohl die
Kosten- als auch die gesetzliche Seite
priorisiert berücksichtigen zu können
– die technischen Voraussetzungen
müssen als Eintrittsbarriere sowieso
gegeben sein«, beschreibt Martin Königstein, Prokurist der HFL. Risikobasierte als auch umfassende GDP-AnsätPround
Transport und Logistik
ze werden mit den Kunden entwickelt
und die Technik demnach zertifiziert.
In den Prozessen ist ein Abweichungsmanagement etabliert, eine flache Hierarchie mit festen Ansprechpartnern
sowie die dauerhafte Archivierung aller
Belege. Jede Temperaturabweichung
wird laut HFL in einem mehrstufigen
Eskalationsmodell bearbeitet – dies
kann schon per Fernwartung gelingen.
Als besonderes Qualitätsmerkmal
setzt der Bad Hersfelder Logistiker
vorrangig auf die Durchführung der
Dienstleistung im Selbsteintritt. »Nur
so können wir unseren hohen Qualitätsanspruch an uns als Logistikpartner der Pharmaindustrie auch durchgreifend über Prozesse und Fuhrpark
entlang der Logistikkette sicherstellen«, erklärt Königstein.
Der komplette Fuhrpark aus über 65
Kühlzügen erfüllt seit 2014 die EuroNorm 6. »Wir möchten unserem Kunden nicht nur Qualität und Flexibilität,
sondern auch ein kostenbewusstes
Handeln unter verbrauchsarmen nachhaltigen Aspekten anbieten können,«
beschreibt Geschäftsführer Friedbert
Herbst die Philosophie. Die HFL ist mit
diesem Konzept aus den drei Komponenten für zahlreiche Pharmakonzerne
in der nationalen sowie internationalen
Transportlogistik tätig. Die Lagerlogistik
wird am Standort in Bad Hersfeld auf
über 5000 Quadratmetern bedient. 
Frischelogistik | 4-2014
F
ür den Pharmatransport qualifizierte
Kühlaufbauten bietet der Kühlfahrzeug-Hersteller Kiesling an. »Dank
der Pharmaserv-Qualifizierung können
unsere Pharma Cooler sofort für den
hochwertigen Medikamententransport
bei konstanten Temperaturen eingesetzt
werden, ohne dass unsere Kunden die
sonst übliche Zertifizierung selbst durchführen müssen«, erläutert Peter Kiesling,
Geschäftsführer des Familien-Unternehmens mit Sitz in Dornstadt bei Ulm. Pharmaserv bestätigt mit der Qualifizierung,
dass mit den Pharma Cooler-Aufbauten
alle für den Transport von pharmazeutischen Produkten gültigen Gesetze und
Vorschriften eingehalten werden. Zu den
eingehaltenen Standards gehören laut
Kiesling die Arzneimittel- und Wirkstoffherstellungsverordnung (AMWHV), die
europäische Good Manufacturing Practice (EG-GMP) sowie die Good Distribution
Practice der Weltgesundheitsorganisation
(GDPWHO). Die Performance Qualification
(PQ), auf Deutsch Leistungsqualifizierung,
kann nicht von Herstellern durchgeführt
werden, da sie den kompletten logistischen Prozess inklusive Ware begutachtet.
Kiesling bietet den Pharma Cooler schon
seit 2011 an. Die Kunden sind nach Angaben der Süddeutschen von den qualifizierten Kühlaufbauten überzeugt:
Es würden durch den Ersatz der sonst
notwendigen Eigenqualifizierung durch
die Pharmaserv-Qualifizierung Zeit und
Geld gespart, die hohe Ausfallsicherheit
der Aufbauten, die ihre Temperatur dank
Tiefkühlisolation auch Stunden nach einem Ausfall des Kühlaggregats halten,
würden die Anforderungen der Hersteller von pharmazeutischen Produkten
erfüllen und es gebe ein großes Angebot
an Zweikammer-Fahrzeugen mit zwei
unterschiedlichen
Temperaturzonen.
Zudem sei ein Pluspunkt Kieslings Kälterückhaltesystem Cool Slide. Einer der
ersten Kunden des Pharma Coolers war
2011 Trans-o-Flex Thermomed.
Temperaturkonstanz
entscheidend
Die Einhaltung der vorgeschriebenen
Temperatur erreichen Kiesling-Aufbauten unter anderem durch den speziellen
Metalldeckschichtaufbau, der zudem
dampfdiffusionsdicht nach Din En 13165
ist. Bei der Pharmaserv-Qualifizierung
wurde der Grad der Temperatureinhaltung sowohl im Sommer- als auch im
Winterbetrieb gemessen. Hierbei wurde
die Temperatur im Laderaum der Fahrzeuge an 18 verschiedenen, über den
gesamten Laderaum verteilten Stellen,
gemessen und aufgezeichnet. »Entscheidend für die Qualifizierung war
weiterhin die hohe Temperaturkonstanz
gerade auch beim Be- und Entladen«,
berichtet Geschäftsführer Kiesling.
Hierfür hat das Unternehmen spezielle
Kälterückhaltesysteme entwickelt und
eingebaut. Sie sorgen dafür, dass sich
die Temperatur im Laderaum auch bei
geöffneten Hecktüren nur unwesentlich
verändert. Das unter dem Namen Cool
Slide angebotene System besteht aus
isolierten Schiebe-Elementen. Sie können zudem als Trennwände eingesetzt
werden, um im Kühlaufbau verschiedene Temperaturbereiche einzurichten.
Weil die Wände im Laderaum längsverschiebbar sind, können die unterschiedlichen Temperaturbereiche flexibel an
das Transportvolumen in den einzelnen
Temperaturzonen angepasst werden. 
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WE MAKE
COOL WORK
› SCHLÜSSELFERTIGE LEBENSMITTELBETRIEBE
› KÜHL- UND TIEFKÜHL-REGALLÄGER
› KÜHL- UND TIEFKÜHLRÄUME
› REIFERÄUME, CA- UND ULO-LÄGER
BILFINGER R&M KÜHLLAGERBAU
www.rumkuehllagerbau.bilfinger.com
Inhalt......
Seitenwind-Assistent auch für Koffer2
Sprinter
Inhalt
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Konzept für innerstädtischen Verteilerverkehr
Carrier mit Konzept
Seitenwind-Assistent
auch für Koffer
Ein Konzeptfahrzeug für den innerstädtischen Verteilerverkehr testen
Carrier Transicold, Petit Forestier und Iveco. Der Kleintransporter soll
effizienten und umweltfreundlicheren Stadtverkehr ermöglichen.
Auch Kofferaufbauten sind mal auf stürmischer Strecke unterwegs. Der Seitenwind-Assistent im neuen Sprinter ist jetzt auch für »offene Baumuster« wie eben
bei Kühlaufbauten serienmäßig.
S
tädtischer Verteilerverkehr soll
leise, effizient und umweltverträglich sein. Um noch besser auf
diese Vorgaben reagieren zu können,
testen Iveco, Carrier Transicold und der
französische Kühlfahrzeug-Vermieter
Petit Forestier ein Konzeptfahrzeug.
Dafür bietet der Vermieter von Kühlfahrzeugen seinen Kunden in England
bis zum Sommer 2014 ein mit der Pulsor 600 MT ausgestattetes Testfahrzeug an. Das Projekt hat zum Ziel, das
Fahrzeug unter realistischen Bedingungen zu testen. »Die Ladekapazität
ist für den städtischen Verteilerverkehr
ein wichtiges Thema«, betont Andreas
Wallmeyer, Geschäftsführer von Carrier
Transicold Deutschland und auch von
Carrier Transicold Österreich. »Kraftstoffeffizienz, eine konstante Kühlleistung und die Temperaturkontrolle im
Fahrzeug sind zudem wichtige Wettbewerbsvorteile für unsere Kunden. Mit
dem Konzeptfahrzeug wollen wir all
das vereinen.«
Der dafür ausgewählte LecapitaineAufbau mit mehreren Kammern wurde
auf ein leichtes, aber robustes SiebenTonnen Chassis Daily 70C17 von Iveco
gesetzt. Die eingesetzte Transportkühlanlage Pulsor 600 MT zeichnet
sich durch seine E-Drive Technologie
aus, in dem der elektrische den herkömmlichen Keilriemenantrieb ersetzt.
Dadurch wird das Aggregat laut Carrier
wartungsärmer und senkt CO2-Ausstoß
und Kraftstoffverbrauch.
Drei 3,5 Tonner
Petit Forestier wurde 1907 als Fuhrunternehmen für Tiertransporte in Frankreich gegründet. Durch den zunehmenden Transport von hängendem Fleisch
kamen bald Kühlfahrzeuge zur Flotte
hinzu; diese wurden ab Ende der 50er
Jahre auch vermietet. 1996 wurde die
erste Niederlassung außerhalb Frank-
44
D
er Seitenwind-Assistent ist ab
Juni 2014 für weitere Varianten
des Sprinter serienmäßig. Vor
knapp einem Jahr feierte der serienmäßige Seitenwind-Assistent mit der
Einführung des neuen Sprinter seine
Premiere im Large-Van-Segment – zumindest bei einer ganzen Reihe von
Varianten von Kastenwagen und Kombi. Im Vordergrund standen laut Daimler zunächst die gängigsten Varianten.
Jetzt gehört das Sicherheitssystem
auch bei vielen weiteren Ausführun-
gen zur standardmäßigen Ausstattung. Bei Kastenwagen und Kombi ist
der Seitenwind-Assistent jetzt unter
anderem zusätzlich in der 3,0 TonnenVariante ab Werk mit eingebaut. Das
Gleiche gilt für den Allrad-Sprinter mit
3,5 Tonnen als Kastenwagen und Kombi. Auch bei den offenen Baumustern
des Sprinter ist der Seitenwind-Assistent nun inklusive. »Offene Baumuster« bedeutet: Fahrgestell-Varianten
wie Fahrzeugen mit Kofferaufbauten,
aber auch Pritschenwagen oder Kip-
Das Kühl-Konzeptfahrzeug für den Stadtverkehr wird bis zum Sommer in England
getestet.
reichs in Brüssel eröffnet. Die Gruppe
ist inzwischen in Luxemburg, Spanien,
den Niederlanden, der Schweiz, im
Vereinigten Königreich, Polen, Portugal, Italien und Deutschland aktiv. Die
erste deutsche Niederlassung wurde
im Juni 2013 in Brühl bei Köln eröffnet.
»Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines fortschrittlichen Transportfahrzeugs für den Stadtverkehr. Es soll
einen schlanken Aufbau haben und
zugleich leicht und robust sein«, sagt
Martin Farrand, Direktor Engineering
bei Petit Forestier. »Mit diesem Konzeptfahrzeug ermöglichen wir genau
das – und behalten gleichzeitig die
Wendigkeit eines leichten Nutzfahrzeugs bei.« Der vollständig beladene
Daily könne Ladung aufnehmen, die
drei regulären 3,5-Tonnern entspricht.
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Das mache diesen Sieben-Tonner ideal
für den anspruchsvollen Stadtverkehr,
glauben die Projektpartner. Gleichzeitig reduziert ein solches Fahrzeug die
Kraftstoffkosten und den CO2-Ausstoß
der Flotte signifikant.
Die Aggregate der Pulsor Baureihe
liefern durch die Kombination der
E-Drive Technologie mit einem Inverter und einem variablen Antrieb des
hermetischen Kompressors bereits
bei niedriger Motordrehzahl ihre volle
Kühlkapazität, das sorgt laut Carrier für
eine konstante Kühlleistung während
der gesamten Auslieferungszeit. Die
Pulsor 600 MT kann zudem mehrere
Kammern auf unterschiedlichen Niveaus kühlen hat nach Herstellerangaben eine Schwankung von plus/minus
0,3 °C zum eingestellten Wert.

Frischelogistik | 4-2014
Windige Ecke: An der Fehmarn-Sund-Brücke, die als eine der windreichsten
Brücken Deutschlands gilt, spielt der serienmäßige Seitenwind-Assistent des
neuen Sprinter seine stabilisierende Funktion voll aus.
per. Die Angriffsfläche für Seitenwindböen ist bei den offenen Baumuster
recht unterschiedlich, während sie
laut Daimler in der Regel eine weitaus
kleinere Angriffsfläche für Seitenwindböen bieten, ist die Angriffsfläche im
Falle großvolumiger Kofferaufbauten
signifikant größer. Deshalb seien hier
die Systeme noch einmal erprobt worden, jede Variante wurde zeitaufwändig appliziert.
Geschwindigkeit,
Beladungszustand und
Lenkverhalten berücksichtigt
Der Seitenwind-Assistent ist eines
von fünf neuen Sicherheitssystemen,
mit denen der Sprinter im vergangenen Jahr in Sachen Sicherheitstechnik
im Transportersegment auftrumpfte.
Seine Sensoren erkennen auf das
Fahrzeug einwirkende Kräfte durch
Seitenwindböen – sei es auf einer Brücke oder beim Überholen eines LKW.
In die Reaktion des Systems gehen
ebenfalls Fahrzeuggeschwindigkeit,
Beladungszustand sowie das Lenkverhalten des Fahrers ein. Durch einen
Bremseingriff via ESP an den Rädern
der dem Wind zugewandten Fahrzeugseite entsteht eine Gier-Bewegung, die
der Seitenwindstörung entgegenwirkt.
Der Spurversatz wird dadurch deutlich
verringert. Ergebnis: Der Fahrer erfährt
eine spürbare Entlastung. Sein Sicherheits- und Komfortgefühl wächst, und
unangemessene Fahrerreaktionen bei
Böen werden verhindert. Mittels einer
Kontrollleuchte im Kombiinstrument
wird der Fahrer außerdem auf das Eingreifen des Systems aufmerksam gemacht. Der Seitenwind-Assistent wird
ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h
aktiviert.

45
Neues aus der Kühlkette
Inhalt......
2
Rundum Fliegenfänger
Thimm Carrycool gewinnt iF packaging design award
Die Berliner W. Berger Werkzeug-,
Maschinen-und Apparatebau GmbH
bietet mit dem Flypower KL 48 ein leistungsstarkes Insektenklebefanggerät,
Einsatzgebiete sind laut Hersteller
zum Beispiel in der gesamten Lebensmittelindustrie, Pharmazie, Kantinen
oder Krankenhäuser. Das Gerät wird
im ansprechenden Design komplett
aus Edelstahl (Werkstoff 1.4301) gefertigt. Für beste Fangergebnisse soll die
360°-Rundumlockwirkung durch ein
Mischlicht von vier versetzt angeordneten splittergeschützten Lichtquellen
sorgen, zwei Mal 20 Watt UV-A und
zwei Mal 18 Watt grüne Leuchtstoffröhren. Die Lockwirkung wird durch die
gewölbten Klebefolien, angeordnet in
Inhalt
zwei Halbschalen für gute Lichtreflektion, verstärkt. Flypower KL 48 kann als
Decken- oder Standgerät zum Einsatz
kommen. Der Hersteller verspricht einfachste Handhabung und ausgefeilte
Lösungen bezüglich Reinigung und
Wartung ohne Werkzeug. Als Vorteil
nennt Berger, dass im direkten Sichtbereich kaum gefangene Insekten erkennbar seien. Das Gerät sei zudem
kostengünstig im Verbrauch, da es mit
einem elektronischen Vorschaltgerät
(EVG) ausgestattet ist. Das Fehlen eines Starters führe zu Energie- und Kosteneinsparung von rund 30 Prozent, so
Berger. Der Wirkungsbereich betrage,
abhängig von der Umgebungshelligkeit, 150 bis 300 Quadratmeter.
Das Insektenklebefanggerät Flypower
KL 48.
Schaufler für Lebenswerk geehrt
46
News
sein«, sagt der Ausgezeichnete. Schon
früh erkannte er die Bedeutung der
Globalisierung und positionierte das
Unternehmen entsprechend auf allen
Kontinenten durch Gründungen und
Übernahmen. Aktuell ist die Bitzer SE,
dessen CEO Schaufler ist, an weltweit
90 Standorten vertreten und belegte
im vergangenen Jahr nach einer Untersuchung des Magazins Wirtschaftswoche Platz 15 unter den 1500 wirtschafts-
Thimm Verpackung hat für seine
nachhaltige Verpackungsentwicklung
Thimm Carrycool den iF packaging
design award 2014 erhalten. Bei dem
Produkt handelt es sich um eine papierbasierte Einkaufs- und Aufbewahrungsbox mit Isolierfunktion. Die zweiteilige
Lösung mit Automatikdeckel wird nicht
in geklebter, sondern in gefalteter Form
bereitgestellt. Durch eine PE-beschichtete Innendecke in Verbindung mit einer fugenlosen Konstruktion entsteht
nach Angaben des Northeimer Herstellers eine wasserresistente Verpackung,
die das Austreten von Feuchtigkeit oder
Kondenswasser aus dem Innenraum
verhindert. Gleichzeitig biete die Verpackung eine gute Isolationswirkung,
je nach Bedarf gegen Kälte oder Wärme.
Die Arretierungslaschen ermöglichen
es, Thimm Carrycool sekundenschnell
flach zu legen. Das Bodenteil kann ge-
faltet und nach Gebrauch platzsparend
im Deckel verstaut werden. Die Box
besteht laut Thimm fast ausschließlich aus nachwachsenden Rohstoffen.
Da der Anteil der Beschichtung unter
fünf Prozent liegt, gilt die Verpackung
als papierbasierte Einstofflösung, die
problemlos recycelt werden kann. Das
Unternehmen sieht in der Box daher für
Handel und Verbraucher eine nachhaltige Alternative zu kunststoffbasierten
Einkaufstüten und -taschen.
Die ausgezeichnete Entwicklung
Carrycool von Thimm.
EURO-ID-World_2014_ANZ_D_213_151 07.03.14 15:50 Seite 1
stärksten Unternehmen des deutschen
Mittelstandes. Trotz dieses weltweiten
Erfolges bekennt sich der weltgrößte
unabhängige Hersteller von Kältemittelverdichtern und Druckbehältern klar
zu seinen Wurzeln und zum Standort
Deutschland, seit Jahren investiert
Bitzer konsequent in die inländischen
Standorte Sindelfingen, Rottenburg,
Schkeuditz und Altenburg, sichert und
schafft damit Arbeitsplätze.
Internationale Fachmesse und Konferenz
für Identifikation
Frankfurt am Main, 18. – 20.11.2014
Identifizierung?
… dann sind Sie hier richtig!
Foto: Bitzer
Bitzer-Direktor Peter Schaufler ist in
Stuttgart mit dem Gründerpreis BadenWürttemberg 2014 in der Kategorie
Lebenswerk ausgezeichnet worden.
Überreicht wurde der Preis vom Schirmherrn, Finanz- und Wirtschaftsminister
Dr. Nils Schmid. Die Auszeichnung des
Senator h. c. Schaufler würdigt nicht
nur eine unternehmerische Leistung,
sondern auch großes soziales und gesellschaftliches Engagement. So unterstützt Bitzer regelmäßig die Arbeit beispielsweise von Kommunen, Vereinen
und sozialen Einrichtungen. Zudem
leistet Schaufler mit der von ihm im
Jahr 2005 gegründeten Schaufler Foundation auf dem Gebiet der Kältetechnik
einen Beitrag zur Zusammenführung
von Unternehmertum, Berufsbildung
und Lehre mit Forschung, Wissenschaft
und Kunst. Die Stiftung soll das Lebenswerk des erfolgreichen Unternehmers fortsetzen, das mit dessen Eintritt in die Firma seines Vaters im Jahr
1963 seinen Anfang nahm. Seit 1979
ist Schaufler Geschäftsführer der Bitzer
Firmengruppe – die Zahl der Mitarbeiter hat sich seither von 250 auf mehr
als 3200 Personen erhöht. »Ich lebe für
das Unternehmen und möchte in allen
Belangen Vorbild für meine Mitarbeiter
Neues aus der Kühlkette
Bei der Preisverleihung (von links): Landrat Roland Bernhard, Sparkassenpräsident Peter Schneider, Senator h. c. Peter Schaufler, Christiane Schaufler-Münch,
Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid, Michael Tillmann (Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Böblingen)
Frischelogistik | 4-2014
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Neues aus der Kühlkette
Inhalt......
2
Neue MDE-Hardware für Retail und Intralogistik
Vertriebskooperation bringt Daikins Zeas zu Beijer Ref
Leicht, ergonomisch und extrem robust, das sind die zentralen Eigenschaften, die Casio bei seinem neuen
Scanner-Terminals DT-970 hervorhebt.
Etwa 200 Stunden Betriebsdauer mit
Standardbatterien, 215 Gramm leicht,
zwei Meter Sturzschutz und mit IP67
absolut unempfindlich gegen Wasser
und Staub, so listet der Hersteller mit
europäischem Sitz in Norderstedt bei
Hamburg die Eckdaten des DT-970
auf, das Casio speziell für Retail- und
Intralogistik-Anwendungen wie Inventurdatenerfassung entwickelt hat.
»Das robuste Scanner-Terminal DT-970
empfiehlt sich als preiswertes MDEGerät für alle Bereiche der Intralogistik
und eignet sich durch die Verwendung
von Standardbatterien bestens für den
Dauerbetrieb in Handel, Dienstleistung und Industrie«, erklärt Thomas
Uppenkamp, Leiter des Bereichs Mobile Industrial Solutions bei der Casio
Europe GmbH. »Spezielle Akkus geladen vorzuhalten ist nicht mehr nötig.
Einfach zwei AA-Batterien einsetzen:
Und weiter geht’s. Unsere japanischen Ingenieure haben beim DT-970
die zweckdienlichen Eigenschaften
optimiert und Funktionalitäten, die
wenig Nutzen bringen, reduziert.«
Inhalt
Das DT-970 lässt sich laut Casio bei
Betriebstemperaturen zwischen -20
und +50 °C einsetzen. Es verfügt über
eine beleuchtete numerische Tastatur,
programmierbare Funktionstasten und
zusätzlich zur zentralen Trigger-Taste
zwei seitliche Tasten zur Auslösung
des Scan-Vorgangs. Per Laserscanner
erkennt das Terminal alle gängigen
1D- und Stapel-Codes, und das sogar
bei verblassten oder beschädigten
Barcodes, betont der Hersteller. Der
Scanner arbeitet mit einer Auflösung
von bis zu 0,127 Millimeter in einem Lesebereich von 40 bis
550 Millimeter. Das monochrome 2,3 Zoll-Display
ist kontrastreich und
verfügt über weiße und
rote Hintergrundbeleuchtung. Damit kann es im Falle von Lese- oder Bedienfehlern
neben einem akustischen Signal auch
durch schnellen Farbwechsel optisch
alarmieren. Je nach Einsatzart kann
zwischen Terminals mit geradem oder
abgewinkeltem Scannerkopf gewählt
werden. Die Scann-Richtung zeigt dabei nach vorn oder schräg nach unten,
während des Scan-Vorgangs könne
gleichzeitig das Display abgelesen
werden, für die Scan-Bestätigung gibt
es eine Vibrationsfunktion. Zur Datenübertragung sind serienmäßig Bluetooth, IrDA und eine USB-Schnittstelle
vorgesehen.
Die drei griffigen Scan-Tasten des
Casio DT-970 erlauben Rechts- wie
Linkshändern verschiedene Arbeitshaltungen einzunehmen und sollen
dadurch die notwendigen Fingerbewegungen reduzieren; klein: das
monochrome Display mit weißer und
roter Hintergrundbeleuchtung.
48
Damit entfallen Schnittstellen, so
ABM. Der oberfränkische Hersteller
betont die hohe Flexibilität der Antriebslösung, passend zur Vielzahl an
Applikationen und Einsatzmöglichkeiten in der Intralogistik, die verschiedenen Ausführungen des erlauben die
Abstimmung der elektrischen und mechanischen Antriebsparameter. Der
Motor-Controller SDC kann zum Beispiel direkt am Motor oder als StandAlone-Version zum Einsatz kommen.
Explizit nennt ABM auch raue Umgebungen wie etwa den Einsatz in
Tiefkühllagern, wo die Neuheit hohe
Dynamik und Zuverlässigkeit gewährleisten könne. Das Winkelgetriebe ist
in Alu-Druckguss gefertigt. Dadurch
Die Beijer Ref Deutschland GmbH wurde 2011 gegründet, um im Kälte- und
Klimamarkt als Großhändler aktiv zu
werden. In 2012 nahm die erste Niederlassung in Ratingen ihren Betrieb
auf, kurz darauf folgte die Niederlassung Leipzig. 2013 kamen Nürnberg/
Feucht und München als weitere Niederlassungen hinzu, von diesen vier
Standorten aus bedient Beijer Ref
Kunden in ganz Deutschland. »Beijer
Ref ist ein in Deutschland noch neuer,
innovativer Großhandel und damit ein
sehr guter Partner für Daikin. Der Fokus auf einer individuellen Kundenberatung passt hervorragend zu unseren
bestehenden Vertriebswegen«, erklärt
Eisenhofer. Das 2009 auf den Markt
gebachte Zeas-System von Daikinist
als Verbundkälteanlage sowohl für die
Normal- wie auch für die Tiefkühlung
einsetzbar. Da sie mit dem Kältemittel
R-410A befüllt ist, wird sie, so betont
der Hersteller, auch im Hinblick auf die
neu geltende F-Gas-Verordnung über
das Jahr 2015 hinaus einsatzfähig bleiben und bietet damit eine Alternative
zum klassischen Kälteverbund der herkömmlichen Gewerbekältemaschinen.
Die invertergeregelte Verbundkälteanlage Zeas von Daikin für Normalund Tiefkühlung.
Aufgrund der eingesetzten Invertertechnologie arbeite das Gerät im Teillastbetrieb besonders wirtschaftlich,
decke dabei gleichzeitig aber auch
Leistungsspitzen ab.
Interroll weiter in Indonesien erfolgreich
Winkelgetriebe auch für TK-Einsatz
Für vielfältige Einsätze in der Intralogistik hat die ABM Greiffenberger Antriebstechnik GmbH das Winkelgetriebe KG 62 entwickelt. Das zweistufige
Getriebe überzeugt unter anderem
durch seine hohe Leistungsdichte
mit einem Wirkungsgrad von laut Herstellerangaben bis zu 96 Prozent. Die
spezielle Konstruktion ermöglicht darüber hinaus einen platzsparenden
Einbau. Die ABM-Neuheit mit einem
Antriebsmoment bis 60 Newtonmeter ist äußerst kompakt gebaut. Als
Motortypen kommen sowohl Asynchron- als auch Sinochron Motoren
zum Einsatz. Bei Anwendungen, in
denen der Sinochron Motor arbeitet,
kann ein Umrichter integriert werden.
Für den Vertrieb seiner Verbundkälteanlage Mono Zeas in Deutschland hat
sich Daikin den Großhandelspartner
Beijer Ref mit ins Boot geholt. Seit Mai
vertreibt der Experte auf dem Gebiet
der Kälte- und Klimatechnik die Komplettlösung von Daikin für die Gewerbekälte. Durch die Kooperation mit
dem Großhändler Beijer Ref, laut Daikin der Marktführer in Europa, geht die
Deutschland-Tochter der Japaner neue
Vertriebswege. Für den Anlagenbauer
bedeute dies vor allem, dass er neben
der Verflüssigereinheit (Zeas) auch alle
weiteren benötigten Komponenten wie
Verdampfer, Trockner und Ventile aus
einer Hand erhält. »Von der Planung
über die Lieferung und die Inbetriebnahme hat der Anlagenbauer so nur
noch einen Ansprechpartner. Damit
erfüllen wir gleich mehrere Wünsche
des Anlagenbauers: er erhält immer
die neusten und innovativsten Produkte sowie ein umfassenden Angebot aller benötigten Bauteile zur Errichtung
einer kompletten Anlage«, beschreibt
Jochen Eisenhofer, Leiter Vertrieb Industrie bei der Daikin Airconditioning
Germany GmbH, die Vorteile.
Neues aus der Kühlkette
ist es leicht, widerstandsfähig und besitzt eine glatte Oberfläche mit hoher
Korrosionsbeständigkeit. Außerdem
sorgen steckbare Anschlüsse für einfache Montage und Installation. Das
Getriebe kann laut Hersteller unter
anderem in den Applikationen Rollen- und Gurtförderer in der Behälterfördertechnik zum Einsatz kommen.
Logistikplaner stehen dann oft vor der
Herausforderung, möglichst viel Technik auf begrenztem Raum zu verbauen. Dem kommt das KG 62 durch seine
kompakte Konstruktion entgegen, das
Getriebe in Winkelausführung erlaube
eine optimale bauliche Anpassung an
vorhandene Einbausituationen, auch
wenn diese beengt sind.
Frischelogistik | 4-2014
Der Schweizer Intralogistik-Anbieter
Interroll hat zum neunten Mal eine
Förderanlage an Alfamart geliefert,
einen der größten indonesischen
Einzelhändler. Das Unternehmen bedient in circa 7000 Filialen 2,5 Millionen Kunden täglich. Alfamart hat
kürzlich sein neues Verteilzentrum in
Karawang in Betrieb genommen. Das
Layout der Anlage wurde von dem
Systemintegrator Flexlink definiert.
Interroll hat die Fördertechnologie
dazu geliefert. »Die Interroll-Förderer
zeichnen sich durch ihre Energieeffizienz und Wartungsfreiheit aus. Das
ist entscheidend für alle Firmen in Indonesien, da die Energieversorgung
teilweise eingeschränkt ist.«, nannte
Eko Kriswantoro von Flexlink einen
Grund für die Lieferantenauswahl. Die
24-Volt-Technologie von Interroll gewährleistet nach Angaben der Schweizer eine nahtlose Integration in alle
Logistiksysteme sowie staudruckloses Fördern. Die Rollerdrives werden
nur angetrieben, wenn sich Waren
zum Transport in der jeweiligen Zone
befinden. Dies ist nicht nur sehr effizient, sondern reduziert auch den Geräuschpegel. Darüber hinaus können
die Rollerdrives einfach für ein Nachrüsten oder den Austausch mechanischer Systeme verwendet werden.
Der Kauf der Förderer war eine strategische Entscheidung von Alfamart,
um die steigende Nachfrage in sei-
nen schnell wachsenden Minimärkten
zu bedienen. 2013 wurden rund 1000
Minimärkte neu eröffnet. 2014 legt Alfamart den Fokus auf große Städte auf
Sumatra, Kalimantan und Sulawesi.
Mit den neuen Förderern kann Alfamart über 4000 Artikelpositionen im
Karawang Verteilzentrum bewältigen
und die nachgefragten Waren termingerecht an die 420 Minimärkte in West
Java ausliefern. Ipang Budi Santoso
von Alfamart zeigt sich sehr zufrieden
mit der Zusammenarbeit mit Interroll
und Flexlink: »Wir haben die Zusammenarbeit 2008 begonnen und sind
immer noch beeindruckt von der Zuverlässigkeit und Effizienz der Förderer
sowie von dem erstklassigen Service.«
49
Neues aus der Kühlkette
Inhalt......
2
Logifrio sucht deutsche Partner
Idem Telematics und Timocom kooperieren
Die Logifrio S.L., mit rund 65 Millionen
Euro Jahresumsatz nach eigenen Angaben Marktführer bei Logistik-Dienstleister im Segment temperaturgeführter Lebensmittel auf der Iberischen
Halbinsel, ist auf Expansionskurs. Das
spanische Unternehmen mit Sitz in
Sant Esteve des Sesrovires bei Barcelona, das unter anderem für internationale Lebensmittel-Unternehmen wie
Dr. Oetker oder der Catering-Division
der Sodexo-Gruppe die Lagerung und
Distribution von Kühl- und Tiefkühlwaren übernimmt, arbeitet an der Erweiterung seines europäischen Netzwerkes
und sucht dafür weitere Kooperationspartner auch in Deutschland. »Als
Marktführer in Spanien und Portugal
verfügen wir über ein in mehr als drei
Jahrzehnten gewachsenes Knowhow
mit spezialisierten Dienstleistungen
rund um den Im- und Export, die Kontraktlogistik sowie die Distribution
Die Idem Telematics GmbH und Timocom haben Ende Juni eine Kooperation angekündigt und wollen Kunden
produktübergreifende Vorteile beider
Systeme bieten. Das Düsseldorfer Unternehmen Timocom kann nun in seinem Kalkulations- und Routenplaner
TC eMap die Positionen der Fahrzeuge
aus Easyfleet, einer Telematik- und Trackinglösung für das Internet, übernehmen und anzeigen. Kunden der Idem
Telematics GmbH, ehemals Funkwerk
Eurotelematik GmbH, können damit
direkt TC eMap nutzen, sofern sie auch
Kunde bei Timocom sind. So können
Transport-Dienstleister ihre eigenen
Inhalt
Mehr als 30 Standorte hat Logifrio in Spanien und Portugal.
temperaturgeführter Lebensmittel, mit
denen wir die Wertschöpfung für unsere Kunden weiter vertiefen«, erläutert
Xavier Moser, Manager International
Business Development bei Logifrio
die aktuelle strategische Ausrichtung
des Unternehmens. »Dieses bewährte Leistungsspektrum für komplexe
Prozesse in der Lebensmittellogistik
wollen wir nun verstärkt auch Kunden
in Zentraleuropa und besonders im
deutschen Markt zugänglich machen.«
Mehr als 30 Standorte in Spanien und
Portugal mit einer Lagerkapazität von
280 000 Kubikmetern für Kühl- und
Tiefkühlprodukte, moderne Fördertechnik und IT-Systeme, eine Fahrzeugflotte
mit rund 420 unternehmenseigenen
Fahrzeugen sowie strategische Partnerschaften bilden laut Logifrio die
operative und informationstechnische
Basis für das Logistiknetz des spanischen Spezialdienstleisters. Das Logistikzentrum in Barcelona dient dabei als
Umschlagzentrum für Im- und Exporte
gemischt-temperierter Ladungen internationaler Stückgut-, Service-Sammelgut- und Komplettladungsverkehr.
Zutaten-App informiert Kunden
Der Tiefkühlbackwaren-Hersteller Edna
International GmbH eine ZutatenApp, die vor dem Hintergrund der am
13. Dezember 2014 in Kraft tretenden
Lebensmittelinformationsverordnung
(LMIV) entwickelt wurde. Die Bayern
haben nach eigenem Bekunden früh
erkannt, dass der Kunde sukzessiv mobile und moderne Kommunikationswege verlangt, und die so genannte Edna
Hybrid-App etabliert. Ab Ende des
Jahres müssen Lebensmittelhersteller,
Händler und Akteure aus den Bereichen Hotel, Restaurant und Catering
sowie Bake-off ihren Kunden bereits
vor dem Erwerb der Ware die gesetzlich vorgeschriebenen Nährwerttabellen und Zutatenlisten zur Verfügung
stellen, erklärt Edna zum Hintergrund.
Das Unternehmen mit Sitz in Zusmarshausen bei Augsburg will ihren Kunden
mit der Zutaten-App einen besonderen
Service anbieten, um ihnen die vorgeschriebene Kennzeichnungspflicht zu
erleichtern. Die kostenlose Software
bildet laut Edna alle gesetzlich rele-
50
vanten Produktinformationen ab. Die- ternetzugriff abrufbereit und können an
se können dann zu jedem Zeitpunkt zentralen Stellen, zum Beispiel in einem
mit Hilfe von Tablets und anderen mo- Tablet-Ständer an einem Frühstücksbufbilen Endgeräten an interessierte Kun- fet oder neben der Verkaufstheke dem
den weitergegeben werden.
Kunden zugänglich gemacht werden.
Nach der Anmeldung erfolgt eine Syn- Installation und Nutzung der App sind
chronisation der Produkte, die der kostenlos, wer aktiv mit der neuen
User in den vergangenen drei Mona- Edna-Zutaten-App arbeiten möchten,
ten online bestellt hat. Diese werden, benötigen einen Webshop-Account des
inklusive der jeweiligen Produktinfor- bayrischen Herstellers.
mationen und Zutatenlisten
– in die Produktübersicht
der App geladen. Über den
Bearbeitungsmodus kann
die Produktübersicht ergänzt
oder auch reduziert werden,
wodurch eine lückenfreie
Darstellung des gesamten
Brot- und Backwarensortiments
möglich ist. Abschließend kann
der User in den Präsentationsmodus und gleichzeitig vom
Online- in den Offlinebetrieb
wechseln. Ab diesem Zeitpunkt sind alle gespeicherten
Ednas Zutaten-App kann über Tablets dem KunProduktinformationen auch ohne In- den Angaben nach LMIV zur Verfügung stellen.
Frischelogistik | 4-2014
Neues aus der Kühlkette
Fahrzeuge von einem Auftraggeber
tracken lassen und, nach entsprechender Freischaltung, auch selbst fremde
Fahrzeuge orten. Durch die Kopplung
der Trackinglösungen Easyfleet von
Eurotelematik und TC eMap erhöht
sich nach Meinung der neuen Partner
die Übersicht über die Transporte für
Frachtnehmer und Frachtversender um
ein Vielfaches. Gleichzeitig sorge die
Kooperation der Unternehmen für effizientere Geschäftsabläufe. Wenn ein
Spediteur heutzutage wissen möchte, wo sich die Ware gerade befindet,
muss er zunächst den Frachtführer anrufen. Dank der Nutzung von Easyfleet
in TC eMap sind für ihn alle Informationen auf einen Blick erhältlich, wenn er
dafür vom Frachtführer freigeschaltet
wurde, so die beiden Unternehmen.
Last but not least kann sich jeder
Transport-Dienstleister einen weiteren
Wettbewerbsvorteil gegenüber seinen
Konkurrenten verschaffen: Unternehmen können bei der Fahrzeugeingabe besonders hervorheben, dass sie
ihre Fahrzeuge für das Tracking in TC
eMap zur Verfügung stellen. Die Kooperationspartner nehmen an, dass
Frachtversender ihre Aufträge lieber
an vertrauenswürdige Dienstleister mit
trackbaren Fahrzeugen vergeben.
Nagel eröffnet neues Depot bei Glasgow
Seit vielen Jahren war das operative
Geschäft der zur Versmolder NagelGroup gehörigen Gesellschaft Nagel
Langdons in Schottland in Multi-UserRäumlichkeiten im Glasgower Stadtteil
Shield ansässig. Aufgrund von Kapazitätsgrenzen am bestehenden Standort und kontinuierlichem Wachstum
wurde beschlossen, dass die Zeit für
eigene Räumlichkeiten in Schottland
gekommen war. Bereits im Januar hat
Nagel Langdons den Kauf eines 10,22
Hektar großen Grundstücks im Eurocentral Business Park in der Nähe von
Motherwell, rund 25 Kilometer im Südosten Glasgows, angekündigt. Nach
einigen Umbauarbeiten konnte die Anlage nun planmäßig am 23. Mai an den
Start gehen. Die neu bezogene Anlage
umfasst eine 54 000 Quadratmeter große Lagerhalle, die mit einem 20 000
Quadratmeter großen Tiefkühllager mit
Regalen für bis zu 1500 Palettenstellplätze und einer 20 000 Quadratmeter
großen gekühlten Cross-Docking-Plattform mit zwölf automatischen Verladebrücken für das Handling von bis zu
500 Paletten pro Stunde sowie einem
Kühllager und Kommissionierplätzen
ausgestattet wurde. Die Immobilie verfügt außerdem über ein zweistöckiges
Bürogebäude, eine Kfz-Werkstatt und
Parkplätze für bis zu 100 LKW. Die Kosten für den Kauf und Umbau beliefen
sich auf insgesamt rund 5,5 Millionen
Pfund, so Nagel. »In den vergangenen
Jahren haben wir Stück für Stück unser Geschäft in Schottland aufgebaut.
Jetzt wird uns diese aufregende neue
Entwicklung erhebliche zusätzliche
Lager-und Paletten-Durchsatzkapazitäten bringen – und bestätigt darüber
hinaus das permanente Engagement
unseres Unternehmens für die Lebensmittelindustrie in Schottland«, kommentierte Malcolm Wilde, Leiter der
Niederlassung in Schottland.
Seit 2004 gehört Nagel Langdons zur
Nagel-Group und ist für die nationale
Logistik in Großbritannien und Irland
verantwortlich. Auf dem UK-Festland
unterhält sie mit Bridgwater, Dover, Luton, Peterborough, Redditch, Liverpool,
Barnsley und Glasgow insgesamt acht
eigene Standorte. Für die Distribution
in Irland bedient sich Nagel Langdons
zweier Kooperationspartner. Nagel
Langdons beschäftigt derzeit rund 1000
Mitarbeiter und erwirtschaftete 2012 einen Umsatz von 74,1 Millionen Pfund.
Das Tiefkühllager in Nagels neuem Depot bei Glasgow samt des ersten
Wareneingangs.
51
Inhalt......
2
Inhalt
Neues aus der Kühlkette
RFID in der Kiste
Anfang des Jahres ist es dem Unternehmen ID-Label GmbH aus Neumünster nach eigenen Angaben gelungen,
ein RFID In-Mould Label zu entwickeln,
das den hohen Anforderungen des
Spritzgussprozesses problemlos gewachsen und daher für die Integration
in Kunststoffspritzgussteilen geeignet
sei. Man arbeite seit einigen Jahren
an einer sicheren, einsetzbaren Lösung von RFID In-Mould Labels, so die
Schleswig-Holsteiner, das jetzt vorgestellte ID-Incap-RFID sei die ideale
Lösung für die langlebige, resistente
und rückverfolgbare Kennzeichnung
von Kunststoffteilen wie Fleischkisten.
In-Mould Labels mit integrierter RFIDAntenne sind in der RFID-Welt keine
Unbekannte, gestehen die Norddeutschen ein, doch die Anforderungen
seien anspruchsvoll, beim Spritzgussprozess gibt es hohen Druck sowie
starke thermische Schwankungen. IDLabel hat ein Produkt entwickelt, bei
dem das aus Polyolefin bestehende
Standard In-Mould Label ID-Incap um
die RFID-Funktionalität erweitert wurde. Das Besondere dieser vorbeschrifteten und klebstofffreien In-Mould
Labels mit RFID-Funktion sei die kontaktlose und dadurch zerstörungsfreie
Verbindung zwischen dem Chipmodul
und der über das Siebdruckverfahren
aufgedruckten Antenne. Aufgrund der
kompakten Bauweise des Chipmoduls
werde das Etikett über das Spritzgussverfahren nahtlos in Kunststoffteile integriert, ohne in seiner Funktionalität
beeinträchtig zu werden und gewährleistet dem Kunden eine extrem hohe
Prozesssicherheit. Erstmalig konnte
dadurch die Erfolgsquote im Spritzgussprozess auf 100 Prozent gesteigert werden, verkündete der Hersteller
stolz. Die RFID-Einheit sei extrem unempfindlich gegenüber Stößen, Schlägen und thermischen Schwankungen
und ermögliche erstmals den sicheren
Einsatz von RFID In-Mould Labels. Die
Label arbeiten im UHF-Bereich und
zielen auf die Integration in größeren
Spritzgussteilen ab, insbesondere
der Kunststoffkisten für MehrwegBehältersysteme. Dabei soll vor allem
die Verfolgung der Supply-Chain in
der Logistik ermöglicht werden. Aber
auch in der Frischwarenlogistik oder
für Fleischtransporte hält ID-Label sein
ID-Incap-RFID für ideal. Die dort verwendeten Ladungsträger werden bekanntermaßen strengen Reinigungsprozessen unterzogen, wobei normale
Tags beschädigt werden könnten. Die
mit dem jetzt neu vorgestellten Label
gekennzeichneten Kisten ließen sich
ohne Schwierigkeiten in Reinigungsanlagen mit herkömmlichen Reinigungsmitteln und Dampfstrahlern
säubern, so der Hersteller, sie würden
sich daher auch für Behälter in der
Reinraumtechnik sowie den Medizinund Pharmabereich eignen.
Blackbox für sensible Fracht
der definierten Parameter bewegten.
Dafür ist – ebenso wie für die Konfiguration individueller Grenzwerte – keine Softwareinstallation notwendig.
Wenn es einmal schnell gehen muss,
kann man alle testo 184-Datenlogger
direkt vor Ort auch mit einem NFC-fähigen Android-Smartphone auslesen.
Transport and
Logistics
CCA event with focus on
modal shift
Sea transport
New system for reefer
container monitoring
Food Production
and Technology
Der Datenlogger testo 184 T1 im
Einsatz.
Frischelogistik | 4-2014
Clean labels and
preservation
www.frischelogistik.com
52
peraturen sogar bis -80 °C hält nach
Herstellerangaben der Datenlogger
testo 184 T4 mühelos stand. Mit dem
Modell testo 184 G1, das neben Temperatur und Feuchte auch Erschütterung misst und aufzeichnet, können
darüber hinaus auch die Umgebungsbedingungen beim Versand von zerbrechlichen
Kunstgegenständen,
Hightech-Komponenten oder komplexen Maschinen kontrolliert werden.
Sollten am Bestimmungsort Schäden
festgestellt werden, ist es – nicht zuletzt für die beteiligten Versicherungen – von entscheidender Bedeutung,
herauszufinden, wann diese entstanden sind und wer im Endeffekt dafür
verantwortlich ist. Um die gesammelten Messwerte anzuzeigen, reicht es
aus, die Logger wie einen USB-Stick
mit einem PC zu verbinden. Sofort
wird ein PDF-Bericht erstellt, mit dem
sich genau nachvollziehen lässt, ob
sich Temperatur, Feuchte und Schock
während des Transportes innerhalb
QUelle: Helge Ptzr
Die neuen Datenloggern der Serie 184
der Testo AG aus Lenzkirch sollen zuverlässig und lückenlos die für sensible Fracht kritischen Messgrößen
Temperatur, Feuchte und Erschütterung dokumentieren, wie bei einer
Blackbox. Die Datenlogger-Reihe 184
besteht aus Modellen für die Überwachung von Temperatur (testo 184
T1, T2, T3 und T4), Temperatur und
Feuchte (testo 184 H1) sowie Temperatur, Feuchte und Schock (testo 184
G1). Das Konfigurieren der Loggers sei
ohne Softwareinstallation schnell und
einfach möglich. Ob Grenzwerte während des Transportes verletzt wurden,
klärt ein kurzer Blick auf das Display
der Datenlogger. Per USB-Schnittstelle wird darüber hinaus automatisch
ein detaillierter PDF-Bericht generiert.
Die neuen Datenlogger wurden laut
Testo vor allem entwickelt, um die
Transporte temperatur- und feuchteempfindlicher Pharmazeutika und
Lebensmittel zu überwachen. Tem-
E C S L A MEETS
Inhalt..............
Contents
2
News ··· News ··· News ··· News ··· News ··· News ··· News
ECSLA has it's eye on Brussels
WHAT FUTURE FOR EUROPE’S PORTS
IN THE FACE OF GLOBALISATION?
ECSLA-News
C
ompanies that are members of
the European Cold Storage and
Logistics Association store a
wide variety of goods which need to
be held in a temperature-controlled
environment at all times. But it is not
only storage that is undertaken in a
large number of these facilities. Many
operations, especially those located
in sea ports, airports or along third
country borders are often the points of
first entry for goods coming into the European Union.
A huge number of cold store operators,
therefore, work closely with customs
and other control authorities to provide check points for veterinary and phytosanitary controls on imported meat,
fish, fruit or vegetables.
For issues such as food safety, environment, logistics or energy, the legislation
is prepared by the European Commission,
amended and jointly agreed by the European Parliament and the 28 EU member
states in the Council of Ministers. The Brussels-based ECSLA Secretariat
undertakes regulatory monitoring on
selected issues and acts as an early
warning system for its members. We
aim to make sure that cold store operators do not get surprises from Brussels
and Strasbourg by keeping ahead of
the policy and legislative curve.
A new European Parliament has been
elected and a new Commission is being
appointed, led by Jean-Claude Juncker.
We will be watching to see how the
new institutions handle issues key to
our sector, such as veterinary checks,
border controls, food safety rules and
food fraud or food waste.
Last year the Commission proposed
landmark legislation on how official
controls will be conducted in the future and who will have to pay for
it. Members from the EP’s committee
on environment, public health and
food safety worked hard on this dossier in which it is suggested that:
• border Inspection Posts
(BIP) should be replaced with Border Control Posts (BCP);
54
The challenges and implications facing the European cold chain.
ECSLA Autumn Conference, 2-3 October 2014, Athens, Greece
The two-day event, held in association with the Greek Cold Storage and Logistics Association will take place at the Royal Olympic Hotel which enjoys spectacular views over the Acropolis, Temple of Zeus and National Garden.
Expectations from the newly elected European Parliament
• A new Common Health Entry
Document (CHED) will replace all
currently used certificates;
• And a new Integrated Management
System (IMS) based on TRACES will be introduced;
• as well as a new system of mandatory fees to pay for official controls.
This dossier on official controls will
need a new spokesperson to take the
lead in the negotiations on behalf of
the European Parliament as former
spokesperson has not returned.
There are also new proposals on the
horizon concerning a so-called »Circular economy« package, which will
include initiatives on energy efficiency,
sustainable buildings and food waste.
And let’s not forget the ongoing negotiations about a Transatlantic Trade and
Investment Partnership (referred to as
TTIP) between the EU and the US, which
is working towards a full free trade area
between the two economic blocs.
The new EU Parliament is taking shape. The result of the election of the
20 Committee chairs and their vicechairs could give an insight into how this
new Parliament will work in the future.
The centre-right EPP group (which will
chair 8 committees) and the centre-left
S&D group (with 7 chairs), supported
by the liberal ALDE (with 3 chairs), were
again able to secure leadership of most
of the working committees. Representatives of the conservative ECR will chair two.
The Italian conservative, Giovanni La
Via was elected chairman of the environment committee. No newcomer to
parliament, Mr. La Via is, however, new
to the environment committee. Whereas his election was not a major surprise, the successful claim and election of
Michael Cramer from the German Green
Party as chairman of the transport and
tourism committee and the election of
Thomas Händel from the German (ultraleft wing) Die Linke as chair of the employment and social affairs Committee,
could be considered as such.
In this new Parliament all new legislation will need to be agreed by at least
the two biggest political groups, namely the centre right European People’s
Party and the centre-left Socialists &
Democrats and Profressives. This will
make negotiations on each dossier
even more complicated than before.
With almost 50 % of MEPs new to the
Parliament, a new European Commission to be nominated and about 80 %
of legislation affecting ECSLA members originating in Brussels, many new
challenges lie ahead for the temperature controlled logistics sector in the
near future. But ECSLA will be right on
the pulse of all ongoing developments.
fresh logistics | 4-2014
Conference themes include:

The evolution of Europe’s port facilities in a
globalised age: What will it take for Athens
to become the ‘Gateway to Europe?’

EU transport infrastructure plans—what
funding for a more interconnected
network?

Two way traffic for imports and exports
Programme includes:

Site visit to nearby Piraeus port

One-on-one networking opportunities and
exciting social activities
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or +32 (0)2 286 94 82
The European Cold Storage and Logistics Association (ECSLA) is the voice of the industry at EU level. We represent the interests of thousands of refrigerated storage facilities and logistics operators throughout Europe. Headquartered in the capital of Europe, we provide our
members with a range of services, notably information and analysis on the latest relevant EU legislative developments and direct representation to the EU institutions.
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1000 Brussels, Belgium
Tel: +32 2 286 94 92
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55
Food Processing
Inhalt..............
Contents
2
Fresh, clean and safe
Ready to find rogue reefers
Food industry is looking for »clean labels«, because consumers want less processed, natural
foods. To achieve this, the preservation is an issue that needs to be addressed in new ways.
Austrian Identec Solutions launches CTAS 7.0 Reefer system to automate entry-to-exit refrigerated container monitoring in ports.
Sea Transport
Clean Labels and preservation
A
t the International Production & Processing Expo
(IPPE) trade show this January in Atlanta Corbion
Purac, a company globally active in meat preservation, launched Verdad N16 as the latest member of its growing portfolio of fermentation-based ingredient solutions.
This new product is specifically designed to offer food safety
by controlling the growth of Listeria in cured meats up to
120 days, says Corbion. Verdad N16 is marketed as a labelfriendly alternative, to be used at lower use levels than wellknown lactate/di-acetate containing preservatives. Corbion
gives a target use level of 1,5 to 2,5 percent. It is also a potassium based ingredient making it suitable for use in low
sodium formulations.
Verdad N16 was developed in response to industry demand
for natural ingredients that consumers recognize. It is minimally processed and can be used in products which claim
»made with natural ingredients« or »no artificial preservatives«, the Amsterdam-based company states. Verdad N16,
labeled as »cultured corn sugar and vinegar«, is a natural
ferment derived from selected food cultures. Corbion gives
Ready-to-Eat meat and poultry products as examples of
N16’s use.
technology can be an effective means to prevent loss of
quality of the food product during shelf life. Several factors
can be adjusted to maximize food protection. These include
treatments, such as heating, drying, acidifying, and the inclusion of certain ingredients. Each method, utilized appropriately, can help maintain or extend food integrity during
shelf life. And can be even more effective when used in combination. The job of F95 and F80 would be to further enhance
the microbial hurdle. Refrigerated meals, such as ready-tocook or deli salads, are typical applications susceptible to
spoilage organisms like yeasts and lactic acid bacteria. 
P
ort and container terminal process automation specialist Identec Solutions has announced the
release of CTAS 7.0 Reefer, its latest
generation real-time wireless monitoring and control system for refrigerated containers. The new system has
officially been unveiled at this year’s
TOC Europe trade show in London end
of June.
The first customers for CTAS 7.0 Reefer will include Long Beach Container
Terminal (LBCT), which has selected
the Lustenau, Austria based company
to provide reefer monitoring at its new
automated terminal on the US West
Coast. Users of Identec Solutions’
current reefer monitoring solution will
also upgrade to the new version, including Port of Cartagena, Colombia; SSA
Mexico; and Karachi International Container Terminal (KICT), Pakistan.
Compensation needed
New user interface
The Verdad range of Corbion Purac also comprises the Verdad F95 and Verdad Powder F80, which are developed for
use in refrigerated meals and meal components, cooking
sauces, refrigerated soups, deli salads, dips and spreads
and fillings and stuffing.
As the N16, F95 and F80 are a response to a challenge created by customer’s preferences for less processed foods,
industry nevertheless needs to ensure the overall quality
of products, particularly in terms of the balance between
taste and spoilage. The reduction of chemical preservatives
needs to be compensated to ensure the same shelf life. Often extra processing is used, but this can impact the consumer’s perception of a fresh product.
Due to the fermentation of cane sugar, Verdad F contains
components which can enhance savory notes, such as tomato, spices and herbs, Corbion says. And fermentation
based ingredients are often positively received due to a
positive improvement overall flavor profile, an example is
soy sauce. Verdad products can be described as tasting
acidic and savory.
CTAS 7.0 Reefer includes a new Windows-based user interface and middleware platform, providing enhanced
»dashboard style« alarms, alerts,
reports and business intelligence to
help container ports automate reefer
management and deal with out of spec
reefers only by exception. Use of the
open architecture Windows.net platform also facilitates easy integration
and support for other business applications. This includes real-time synchronization with terminal operating
systems (TOS) such as Navis N4 to execute and complete reefer jobs.
Suitable for use in genset, stack and
rack operations, the system allows
terminal operators to remotely monitor reefer temperatures in real time, as
well as to adjust set points, perform
pre trip inspections (PTIs) and download data logs. Data is captured by purpose-developed »plug and play« longrange active RFID tags, which connect
to the reefer machine’s serial port.
Part of the hurdles
Corbion says Verdad minimizes the need to use heavy processing such as sterilization. The company recommends to
use it within the framework of the hurdle concept. Hurdle
56
The contribution of Verdad to product stability during shelf life
in egg and potato salads. Salads were inoculated with typical
spoilage cocktail of organism (Lactobacillus plantarum).
fresh logistics | 4-2014
Automated entry-to-exit monitoring of
reefers in ports
CTAS 7.0 Reefer gives direct control to the terminal operator with data, alarms,
audit trail, billing and claims handling reports for reefer box handling.
Long-range active RFID tags
Tags can be fitted as reefers are placed
in yard stacks or racks, or can be
plugged in as equipment enters the
terminal via land or sea gates, prior
to being stored in the yard. This latter
option provides near-total visibility of
reefer units as they transit the terminal, says Identec Solutions, helping
operators to avoid problems such as
reefer boxes accidentally going unplugged.
CTAS 7.0 Reefer also allows operators
to proactively identify »at risk« reefer
boxes even before they arrive at the
terminal, using Baplie data (a special
kind of Edifact messages) to perform
automated checks by commodity versus planned temperature. The system
will then alert users to possible nonconforming units that can be targeted
immediately on arrival, rather than being checked manually over the course
of a full shift with no upfront knowledge of the reefer status.
The new system will be familiar in look
and feel to any Windows user, the
supplier expects, with large, simple
RAG (red amber green) dashboards
giving operators easy, at-a-glance information on the status of all the reefer boxes in their terminal. The client
software runs both on regular desktop
PCs and on other Windows-supported
mobile devices such as touchscreen
tablets, allowing information to be accessed in multiple ways and places.
A reefer mechanic touchscreen handheld app has also been developed.
»Based on significant research and
feedback from experienced terminal
operators with large reefer operations,
we have created a solution that for the
first time can offer true automation of
the whole reefer visit,« said Peter Cosgrove, Senior VP Sales & Services for
Identec Solutions. »Rather than having to rely on monitoring technology
provided by shipping lines, this solution hands direct control to the terminal operator, with the data, alarms,
audit trail, billing and claims handling
reports needed to eliminate the risks
traditionally associated with reefer
box management.

57
Inhalt..............
Contents
2
Transport and Logistics
Shift or tidal change?
cost and to an increasing extent, carbon footprint.
Focus on coolchain technical
performance and cost-efficiency
Food and logistics experts addressed modal shift concerns at the Cool Chain Association
annual conference in Paris. Or in other words: the air freight business is drifting seawards.
Perishable food:
only four percent by air
Recent research from Seabury Group
shows that the transportation of perishable food and flowers by air has
dropped substantially over the past 13
years as the shipping sector steadily
nibbles away at the air industry’s share
of the market. From around seven percent by weight of all air and ocean international perishable trade in 2000 to
just four percent in 2013, this deterioration has worrying implications due
to the fact that perishables represent
a significant proportion, around 13 percent, of total world air trade. The loss
equates to a shift of about 1.1 million
tonnes of perishable merchandise to
a shipping industry which has actively
courted the perishables sector by better understanding its needs and by
investing in the necessary coolchain
infrastructure for improved reliability
and performance.
As a result, significant shifts in air
freight volumes have been recorded
for many high volume fruit and vegetable (FFV) products including cherries
(down from 86 percent airfreight to
48), papaya (79 to 46 percent), cap-
58
sicums (66 to 15 percent) and lettuce
(33 to 8 percent). One of the biggest air
freight losses of all has been for tomatoes which have dropped from 65 percent to 11, a fall of 55 percent.
Whilst cost pressures have been a fundamental factor in these trends, other
contributory reasons include an increasing fragmentation of the global market for perishables together with the air
industry‘s inability to respond quickly
to market and political uncertainties
due to inherent structural inflexibility.
In the view of many commentators there is also a pressing need for further
investment in improving airside cargo
temperature management facilities
and procedures, CCA reports in a press
release following their AGM.
That‘s not all. According to Stavros
Evangelakakis from Cargolux Airlines,
one of Europe‘s largest air-cargo operators, the seasonality of many perishable products creates difficulties for
some carriers to plan and allocate the
necessary freighter capacity and this
periodic variability can place undue
stresses on coolchain integrity during
peak times. Further problems stem
from the chronic trade imbalances between emerging regions such as Latin
America and the major North American
and European markets which can lead
to difficulties in filling vacant cargo
space on return legs.
Flowers take leave
The international market for flowers
has been following the same supply
channel trend as perishable foods, although not quite to the same degree largely on account of the extremely short
life-cycles of most cut stem flowers.
While the flower business will always
need air freight, and notwithstanding
the fact that a typical time from flower
farm to vase using sea freight is nearly
double that of air-freight, Christo van
der Meer of grower cooperative Flora
Cool Chain Association addresses modal
shift concerns
tability, more innovation and a need
to focus on coolchain technical performance and cost-efficiency were all
cited as being of prime priority. There
is also a clear need for more transparency and common standards from the
air shipper community. Finally, these
changes need to be pursued in an environment of strong supply chain partnership with an emphasis on closer
collaboration between manufacturers,
logistics companies and customers.
Comments Malik Zeniti of Dupont,
manufacturers of the Tyvek range of
protective air cargo covers: »When it
comes to transporting perishable food
and flowers, the sea freight industry has a huge disadvantage, namely
time, and yet it has succeeded in growing its business at the expense of air.
The reasons are not just down to cost.
Sea transport has put a lot of effort into
raising its coolchain performance and
reliability, standardising its procedures, putting infrastructure and effective
monitoring programmes into place and
working closely with its customers.
These are activities that the air freight
sector needs to replicate if it wants to
protect its market share.«
Sebastiaan Scholte, chairman of the
CCA, noted that despite the seasonality, imbalances and high claim probability, perishables remain an attractive
commodity for many airlines, mainly
because of the predictability of volumes and the density which enables
them to combine with the right volume
in order to optimize space. It is demographics much more than economics
that determine the growth of perishables.

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Foto: Stephanie Achstetter, pixelio.de
A
t the recent Annual General Meeting of the Cool Chain Association (CCA) in Paris on May 20 and
21, some of the issues surrounding
structural changes in the supply chains
for perishable food and flowers were
debated by a group of experts representing shippers, analysts, logistics
and industry specialists from over the
world. Evidence was presented showing that some shippers of perishable
foods and flowers are steadily migrating from air freight to sea freight. According to the CCA it is time for the air
cargo industry to counter this by adopting a more innovative and integrated
approach to its delivery of temperature
managed logistics.
Soufiane Daher, Senior Analyst at Seabury Cargo Advisory, had this to say:
»Going forward, mode shift may intensify for perishables due to improving atmosphere control in sea cargo. Even though volumes may have
already shifted on short trade lanes,
longer lanes face the risk of mode
shift when container technology will
allow for slower ripening during long
voyages.«
After considering the above facts and
trends, the CCA expert group concluded that the air freight industry has an
urgent task on its hands if it is to stem
the drift from air to ocean. More adap-
Transport and Logistics
Investments of sea freight companies
in new reefer technologies are improving quality, so flowers can still arrive
fresh enough and not withered.
Holland nevertheless anticipates an
increasing modal shift of flowers from
air to sea. This, trend he says, is largely
being driven by the significant investments of sea freight companies in new
reefer technologies which are strongly improving quality. Protected by a
stable temperature in the latest reefer containers, flowers can still arrive
fresh enough to allow for three days
international transport in Europe, two
days shelf life and a vase life of seven
days. Van der Meer stressed that flower traders are not particularly concerned about the mode of shipment. Their
interests are centered around quality,
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Envirotainer receives full FAA approval for RKN e1
On July 8 Enivortainer announced it
has now received full approval from
the Federal Aviation Administration
(FAA) for the RKN e1 container. The approval means that airlines based in the
U.S., and any other country that recognizes FAA regulations, will now be
able to conduct their own engineering
assessment required to carry the RKN
e1 container onboard their aircraft.
Envirotainer has already acquired the
necessary certifications from the European Aviation Safety Agency (EASA).
Prior to RKN e1 units being released
into the market as being FAA approved,
mandatory placards tags are required
to be installed on the containers. Envirotainer expects to finalize this process in the next few months, while
interested airlines can complete their
technical acceptance, a process that is
dependent on their internal processes.
The Swedish manufacturer expects
most acceptance processes to be com-
pleted within a two to
six month period – with
the first RKN e1 in the
air on a US carrier in as
little as two months.
The application for an
FAA approval of Envirotainer’s RAP e2 container is a separate activity and the process for
this approval will now be in
focus, they say. They believe that
through the approval of RKN e1,
they have created a baseline for
the RAP e2 application process, which
therefore is assumed to be much more
effective and shorter.
The RKN e1 is designed for the requirements of the healthcare industry and
uses compressor cooling and electric
heating. The container maintains product temperatures in the +2 to +8 °C
range, in the controlled room temperature (+15 to +25 °C) range or at any cho-
C.H. Robinson has created a new global business brand named
Robinson Fresh, which unifies the US produce giant’s entities.
The global network of growers spanning across 36 countries offers a broad portfolio of products.
C
The RKN e1 container.
sen set temperature within the operating range of ±0 to +20 °C, Envirotainer
says. It can carry 2.3 cubic metres of
cargo, its bigger cousin RAP e2 carries
6.38 cubic metres.
News and Events
Seegrid and Topco form Partnership
Seegrid Corporation in June announced
a strategic partnership with Topco Associates LLC, a grocery/supermarket
cooperative, to provide vision-guided
automated guided vehicles (AGVs) to
Topco members. Seegrid has a portfolio of automated pallet trucks, tow
tractors, and walkie stackers for unmanned transportation of goods in manufacturing and distribution facilities.
Topco’s Indirect Spend Solutions team
will work collaboratively with Seegrid
to roll out the AGV program, both companies said in a press release.
The vision-based navigation system
operates without laser targets, floor
transponders, or magnetic tape. The
vision navigation solution allows Topco members the flexibility to train and
change routes immediately and provi-
60
des an affordable automation solution, Seegrid is sure. »This new strategic
partnership will provide Topco members, who are supermarket retailers,
food wholesalers, and foodservice
companies, with an innovative visionguided flexible AGV solution that will
immediately deliver cost reductions
and create a competitive advantage«,
Anthony Horbal, Chief Executive Officer
for Seegrid, is convinced.
Supermarket chains like Topco member Giant Eagle, Inc. have been operating the Seegrid vehicles for almost
five years in their retail support centers. According to Joseph Hurley, Senior Vice President of Distribution and
Logistics for Giant Eagle, »Incorporating the Seegrid robots in the retail
support center operation has allowed
us to improve dock-to-stock speed and
productivity. By providing a predefined
route between pickup and drop locations, it creates a fixed time and space
between product/aisle, selector, and
robot. The predefined route and volumes bring considerable consistency
to our operations. From an efficiency
standpoint, we have reduced manned
travel from putaway by 20 to 30 percent and increased hi-lift pallet per
hour by 20 percent. The cost effectiveness that the new system incorporates
has allowed us to remain successful in
an extremely competitive environment
and bring value to our end customers.«
Topco Associates LLC is based in Elk
Grove Village in the US state of Illinois
and is the largest American retail food
GPO (Group Purchasing Organization).
fresh logistics | 4-2014
.H. Robinson, Eden Prairie, Minnesota based produce company
and 3PL provider, has created
a new global business brand named
Robinson Fresh that speaks to the
company’s focus on fresh products
and is meant to offer a clear identity
within the produce industry. It combines a global network of growers
spanning across 36 countries with a
broad portfolio of product offerings
that includes exclusive licensed, proprietary, and private label brands, and is
a market share leader in key consumer
driven categories such as asparagus,
corn, dry vegetables, greens, melons,
and tropical, C.H. Robinson claims.
The US third party logistics providers in
a press release in May said this is an
effort to raise visibility for their expertise in fresh produce. Throughout its
history, C.H. Robinson has been firmly rooted in the fresh produce industry. Originally founded as a wholesale
produce brokerage house in 1905, the
company has evolved through product
marketing strategies, grower development, strategic acquisitions, exclusive
nationally recognized brands, and proprietary seed development to become
one of the largest produce companies
in the world.
The launch of Robinson Fresh unifies
the C.H. Robinson, Foodsource, Rosemont Farms, and Timco Worldwide
entities under one global business
brand. »Robinson Fresh reflects our
progress over the past 100 years as a
high quality fresh product supplier and
provides our customers, growers, and
employees with an identity closely aligned to fresh food,« said Jim Lemke,
senior vice president at C.H. Robinson.
»The launch of the Robinson Fresh
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Contents
2
News and Events
IHRE KONKURRENZ
KOMMT. SIE AUCH?
PACK&MOVE
IN BASEL
9. BIS 12.09.2014
The new logo of the unified produce
brand by logistics provider C.H. Robinson.
brand signifies our ability to adapt to
the marketplace, raise our visibility,
and market our products while still leveraging all of the services provided by
C.H. Robinson.«
Website with weekly market data
C.H. Robinson wants its new Fresh
brand to continue to meet the demands of the fresh product market that
is growing in terms of size and complexity. The new brand will be the exclusive marketer of consumer brands such
as Mott’s, Welch’s, Tropicana, Green
Giant Fresh, and Glory Foods. In addition, Robinson Fresh offers Melon Up!,
Rosemont Farms, Happy Chameleon,
and Tomorrow’s Organics proprietary
brands.
To complement the new branding, a
new website, www.robinsonfresh.com,
was launched, which contains downloadable content consisting of consumer trends, category insights, and
market data, weekly updated. This USfocused service also holds transportation information for demand and rates.
As well, Robinson Fresh will support a
LinkedIn page and Twitter feed to promote company messages, news, and
videos in order to provide followers
with updated relevant content.
C.H. Robinson 2013 had gross revenues of 12.8 billion US dollars.

New global business brand by C.H. Robinson
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Herbst Frischelogistik
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Intermodal
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FRISCHELOGISTIK
05/14
Klima
Kontakte knüpfen
IAA Nutzfahrzeuge
Cool Logistics
Aussteller
außergewöhnliche Projekt. Nachdem
Krone den außergewöhnlichen Auflieger just in time fertiggestellt hatte,
ging es am Samstag direkt nach Berlin
zur Beklebung.
Transfrigoroute International Jahrestagung
BVL-Kongress
ler AG kam sehr kurzfristig, aber wir
haben alles daran gesetzt, diese sehr
sportliche Aufgabe weltmeisterlich
umzusetzen«, kommentiert Unternehmensinhaber Bernard Krone dieses
Verpackung
Der noch nicht beklebte Krone WM-Liner in Werlte und das finale Fahrzeug in Berlin.
MESSEAUSGABE
Chillventa
Fahrzeuge
Logistik
aben Sie sich bei den Bildern
von der Berliner WM-Feier Mitte Juli auch gefragt, ob der DFB
vorsichtshalber immer ein fahrbereites
Feiermobil in seinem Fuhrpark hat?
Krone klärte noch am Tag der großen
Party mit allen 23 Fußball-Helden auf
und verkündete in einer Pressmeldung, dass dem offenbar nicht so ist:
In einer Rekordzeit von nur vier Tagen
gelang es dem Team des niedersächsischen Trailer-Spezialisten am Standort
Werlte, ein Korsofahrzeug für die Weltmeisterschaftsfeier zu realisieren. Das
aus einem Mercedes Benz Actros und
einem speziellen Krone Cool Liner bestehende Gespann diente als rollende
Bühne, auf der die erfolgreiche Mannschaft den Feiernden am Straßenrand
auf dem Weg zur DFB-Fanmeile den
verdienten Weltpokal präsentiert.
Mit den erfahrenen Spezialisten aus
Konstruktion,
Prototypenfertigung
und der Montage entstand auf Basis
eines Krone Kühlsattelaufliegers der
einmalige WM-Liner. Die hochmotivierten Mitarbeiter verwirklichten
jegliche Herausforderungen direkt
im Fertigungsprozess am Fahrzeug
selbst. So mussten eine stabilisierende Konstruktion unter dem neu
einzusetzenden Zwischenboden geschweißt, adäquate Geländer produziert und Verkleidungen angefertigt
werden. »Die Anfrage über die Daim-
Frischelogistik 5/2014
Messeausgabe
Messestand
Das coolste WM-Party-Mobil
Seien Sie dabei:
Transport & Logistik
FRÖSCHE
Qualität
Inhalt
Planung
Inhalt......
2
Kühlhausbetrieb
Fröschelogistik
Kältetechnik Lebensmitteltechnik
frischelogistik/Impressum
Impressum
Frischelogistik
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Verlag
ERLING Verlag GmbH & Co. KG · Klein Sachau 4 · 29459 Clenze
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Erscheinungstermin
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