Lager- und Regaltechnik

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Lager- und Regaltechnik
VKZ H 61749 · EUR 12,80 · ISSN 1612-0213
11. Jahrgang 2013 | Ausgabe 6/2013
Lager- und
Regaltechnik
Edeka-Fleischwerk
Rheinstetten
Order Picking Machinery
im TK-Lager Edna
Fahrzeuge,
Aufbauten, Trailer
Vorstellung Vector 1350
Transport und
Logistik
Distributionslösung
für Bäko West
Cool! 8 pages
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Krones Abschied aus Hvam
Höchste Effizienz, Qualität und Zuverlässigkeit. Der neue Atego setzt mit Serviceintervallen
von bis zu 120.000 km*, weniger Kraftstoffverbrauch und dem komfortablen Mercedes-Benz
Powershift-Getriebe ab sofort neue Maßstäbe im Verteilerverkehr. Sehen Sie selbst! Weitere
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* in Abhängigkeit der Fahrzeuganwendung.
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Editorial
Der neue Atego.
Der neue Maßstab im Verteilerverkehr.
Let it snow!
Der Frischelogistiker feiert schon mal Ereignisse, an denen die Allgemeinbevölkerung
vielleicht nichts Großartiges finden kann.
Während die Eröffnung von »Deutschlands
größtem Tiefkühlschrank« bei KLM in Rheine (siehe S. 38) durchaus noch etwas für
Galileo und Co. ist, interessiert ein neues
Kühlaggregat Otto Normalverbraucher sicher kaum. Sollte es aber, schließlich ist
die Kühlkette kein Selbstzweck, sondern
dient durchaus alltagsrelevanten ProdukMarcus Sefrin, Redaktion
ten wie Milch, Fleisch, TK-Pizza oder auch
Impfstoffen. Die komplexen Prozesse hinter scheinbar selbstverständlichen Waren sind versteckt, was sicher auch zur manchmal fehlenden Wertschätzung für die doch so günstigen Produkte beiträgt.
Andererseits, es gehört eben zur Dienstleistung des Frischelogistikers, dass Kunden und Endverbraucher vom reibungslosen Ablaufen
der Prozesse nichts mitbekommen und die Regale eben einfach gefüllt sind. Um die Details kümmern sich die Kühl-Experten.
Für Frischelogistiker ist es daher vollkommen in Ordnung, wenn Carrier zu einem internationalen Event lädt, um seine neue Vector 1350
vorzustellen (siehe S. 10). Kunden aus ganz Europa und sogar Saudi
Arabien kamen, natürlich auch die Presse – und am Ende des Tages
sogar der erste Schnee! Der war allerdings nicht echt, sondern nur
das Finale der Showeinlagen zwischen den Gängen des Dinners…
Vollgepackt mit Informationen ist die frischelogistik ja immer. In dieser letzten Ausgabe 2013 finden Sie neben Neuem und Interessantem aus allen Gliedern der Kühlkette jedoch auch wieder unseren
frischelogistik Wandkalender. Er begleitet Sie durch 2014 und listet
Messen und Veranstaltungen auf, die Experten für temperaturgeführte Logistik interessieren könnten.
Sollte Ihr Exemplar des Wandkalenders fehlen, sagen Sie uns Bescheid – wir versorgen Sie gerne mit einem frischen Überblick über
2014!
In diesem Sinne wünscht das gesamte Team der frischelogistik schon
jetzt eine schöne Advents- und Weihnachtszeit und ein erfolgreiches
neues Jahr,
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10/25/2013 10:28:40 AM
THE POW E R OF DE LI V E RY
Inhalt
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Verpackung und Kennzeichnung
Order Picking Machinery im TK-Einsatz bei Edna.............. 6.
Kleinaufträge kommissionieren bei Volg........................ 14
Feinkost-Feintuning...................................................... 18
Das Logistikzentrum des Edeka-Fleischwerks Rheinstetten....22
Effizienzpotenziale durch SCP........................................26
Coldstore Hamm setzt auf Stapler-Verfügbarkeit............32
Holzoptik für Houdek.................................................... 21
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Neue Vector 1350 vorgestellt......................................... 10.
Sainsbury's testet CO2-Transportkühlung Naturaline....... 19
Natsu Foods nutzt Mercedes-Transporter.......................29
Kühler-Strategiewechsel bei Krone................................30
Tesco whispert............................................................. 31
Sizilianischer Großauftrag für CIMC............................... 35
Volvo FH Truck of the Year..............................................43
Lebensmitteltechnik und Produktion
Fleischreifeschrank für Dry Aged................................... 12
Forschung energiesparende Eisproduktion.....................20
Ultra-cleane Überdruck-Filtertechnik.............................42
Kühlhausbau und -betrieb
Eröffnung KLM-Tiefkühlhaus in Rheine...........................38
Messen und Veranstaltungen
19
Naturaline
22
Transport und Logistik
Deutscher Logistik-Preis an Lekkerland.........................44
Lebensmitteltechnikmesse in Ghana.............................. 45
News...................................................................... ab 46
Inserentenverzeichnis...................................................62
Bezugsquellenverzeichnis.............................................63
fröschelogistik/Impressum...........................................64
fresh logistics
Carriers Xtendfresh CA system......................................54
Starcool CA goes video................................................. 55
Hygienic and flexible vertical packaging........................56
Krone changes cooler strategy...................................... 57
Peru as perishable backbone........................................58
SCP – warehouse flexibility made to order..................... 59
Mowis im Einsatz bei Hassia.......................................... 17
Logistiklösung für Bäko West........................................36
BMBF-Projekt Smith untersucht
passiv temperaturgeführte Prozesse.............................40
Fleischwerk
VORSCHAU
Die nächste frischelogistik erscheint
am 27.01.2014.
38
Picking
TK-Rekord
Schwerpunktthemen
6
Lager- und Regaltechnik
Identtechnik
Kühlmöbel
Seetransport: Kühl- u.
Containerschifffahrt
LogiMAT, Stuttgart
Fruit Logistica, Berlin
EuroShop/EuroCis, Düsseldorf
CeBIT, Hannover
Internorga, Hamburg
Redaktions- und Anzeigenschluss
ist der 10.01.2014.
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Inhalt
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KÄLTEFORUM 2013
Das KÄLTEFORUM 2013 war ein voller
Erfolg. Rund 180 Teilnehmer, Referenten, Aussteller und Sponsoren, haben
sich informiert und miteinander diskutiert, beeindruckende Standorte besichtigt und natürlich auch viel besprochen und gelacht.
Eines der Highlights des KÄLTEFORUMS 2013: Die Besichtigung des neuen vollautomatischen Kühlhauses des
VDKL-Mitglieds KLM Logistik. Erst im
September 2013 wurde »Deutschlands
größter Tiefkühlschrank« eröffnet und
KLM Geschäftsführer Georg Grewe
freute sich über den Besuch der KÄLTEFORUM-Teilnehmer.
In direkter Nähe zu KLM hat der Tiefkühlkost-Anbieter apetito einen großen Produktions-Standort. Das Unternehmen verpflegt täglich 1,3 Millionen
Menschen mit Tiefkühlkost und hat im
Oktober 2013 in Rheine eine voll automatische Kommissionier- und Sortiermaschine in Betrieb genommen. Ganz
nach den Wünschen der Kunden wird
hier sortiert und kommissioniert. Über
3000 Kartons werden so pro Stunde
jeweils einem der 77 500 Karton-Stellplätze zugeordnet.
Auf diese Weise können durchschnittlich 1000 Kundenaufträge pro Tag bearbeitet werden. Auffällig ist, dass im
Wir informieren Sie gerne:
Versandbereich Gerüste, Geräte und
Regale in bunten Farben leuchten. Das
frische Farbkonzept haben die dort
beschäftigten Mitarbeiter aktiv mit gestaltet.
Die beiden Besichtigungen waren das Finale des KÄLTEFORUMs 2013. Der vorherige Tag wurde bestimmt durch verschiedene Fachvorträge, denen die rund 180
Teilnehmer aufmerksam folgten.
Der Verband Deutscher Kühlhäuser
und Kühllogistikunternehmen e. V.
(VDKL) ist ein Zusammenschluss
von Unternehmen, die im Bereich
temperaturgeführter Lagerung,
Distribution und Logistik tätig sind
(Logistikdienstleister, Industrie,
Handel, Zulieferer).
Der VDKL vertritt ca. 85 % aller gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland.
Die Themen reichten von aktuellen
Fragen und Herausforderungen bei
der Lebensmittelkontrolle über das
Zeitfenstermanagement und Optimierungsmöglichkeiten an der Schnittstelle Rampe bis hin zu Vor- und Nachteile
der Eigenstrom-Erzeugung.
Am Abend genossen Teilnehmer und
Referenten gemeinsam ein festliches
Essen. Außerdem sorgen die Kaba-
4
rettisten Funke & Rüther für beste Unterhaltung, indem sie beispielsweise
erklärten, warum Frauen immer kalte
Füße haben und welche Gefahren von
militanten Salatisten ausgehen.
Die Veranstalter VDKL und dti sind mit
dem KÄLTEFORUM 2013 sehr zufrieden
und bereiten schon jetzt die Fortsetzung in 2014 vor.
Pützchens Chaussee 199
53229 Bonn
Tel. (02 28) 2 01 66-0
Fax (02 28) 2 01 66-11
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5
Order Picking Machinery im TK-Einsatz bei
Edna...........................................................
6
Lager- und Regaltechnik
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
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Auf weiteres Wachstum
ausgelegt
Der Backwarenhersteller Edna setzt Witrons Order Picking Machinery im Tiefkühllager
ein. An seinem neuen Standort in Sachsen-Anhalt hat das Unternehmen im Verlauf
dieses Projekts rund 20 Millionen Euro in Automatisierung, Gebäude- und Kältetechnik
investiert – die Ergebnisse können sich schon jetzt sehen lassen.
D
ass ein hoher Automatisierungsgrad in Logistik- und Kommissionierbereichen für Tiefkühlware die Wirtschaftlichkeit, Flexibilität,
Qualität und Effizienz erheblich steigert, zeigt der Backwarenhersteller
Edna International GmbH an seinem
Standort Sandersdorf-Brehna. Mit Hilfe des Systems Order Picking Machinery (OPM) von Witron konnte der hohe
Servicegrad zum Kunden mit dem Bau
eines neuen Zentrallagers weiter optimiert werden.
Das neue 7000 Quadratmeter große
Distributionszentrum in SandersdorfBrehna in Sachsen-Anhalt, aus dem
Edna seine Kunden in ganz Europa
innerhalb von 24 Stunden nach Bestellung mit Tiefkühlbackwaren versorgt,
wurde im Oktober 2012 nach eineinhalbjähriger Bauzeit gemeinsam mit
Witron in Betrieb genommen. »Vom
ersten Tag des Hochlaufes an hatten
wir Zugriff auf unser gesamtes Sortiment und das Logistikzentrum arbeitete mit hoher Verfügbarkeit – 24 Stunden am Tag, sechs Tage die Woche«,
sagt Norbert Meitinger, Inhaber und
Geschäftsführer von Edna. »Das war
für uns sehr wichtig. Wir mussten zu jeder Zeit auslieferungsfähig sein. Etwas
anderes hätten unsere Kunden nicht
akzeptiert.« Denn Kundenzufriedenheit steht für Edna im Zentrum der Geschäftstätigkeit. »Unsere Stärke ist es,
das wir die individuellen Wünsche jedes Kunden schnell und unkompliziert
umsetzen, und mit OPM können wir
sofort flexibel reagieren. Oder einfach
gesagt: Der Kunden bestellt und die
OPM-Anlage setzt den Kundenwunsch
logistisch exakt um. Unabhängig ob es
sich hier um eine Großbestellung oder
eine Kleinbestellung handelt«.
Eine hohe Individualität in der Kundenbelieferung ist dabei das A und O,
Das Tablar-Lager bietet Platz für über 35 000 Stellplätze.
6
Quelle (alle Bilder): Witron
denn Backwaren sind Produkte, die
täglich bestellt und in aller Regel im
Verlauf des darauf folgenden Tages
ausgeliefert werden müssen. Aus dem
»Zentrallager für Produktions- und
Handelswaren mit Kleinkommissionierung« bedient Edna Großkunden
und Großhändler auf direktem Weg mit
Tiefkühlbackwaren sowie über die Zwischenstation der Auslieferungsläger
auch sämtliche kleinere Kunden – sowohl national als auch international.
Wer seine Ware bis 19 Uhr bestellt, erhält diese in aller Regel dann auch am
folgenden Tag.
Automatisierung erhöht
Flexibilität im TiefkühlLogistikzentrum
Neben dem Trockensortiment und
im Frischebereich hat sich die OPMTechnologie der neusten Systemgeneration 3.0 laut Witron auch im Tiefkühlbereich bereits bei zahlreichen
Kunden in Europa und Nordamerika
erfolgreich bewährt. Mit insgesamt
drei COM-Maschinen (erweiterbar auf
vier) kommissioniert Edna zurzeit bei
-24 °C pro Tag bis zu 13 000 Handelseinheiten ohne Personaleinsatz auf
Paletten. Im Endausbau sind 32 000
Handelseinheiten bei vier COMs mit
einer Laufzeit von 16 Stunden pro Tag
geplant. Dem Kommissionierbereich
vorgeschaltet sind ein automatisches
sechsgassiges Tablarlager mit 35 280
Stellplätzen, erweiterbar auf 47 040,
sowie ein mechanisiertes viergassiges Paletten-Hochregallager mit 9600
Plätzen, erweiterbar auf 14 500. Zusätzlich verlassen die Anlage täglich
noch weitere 800 artikelreine Vollpaletten, im Endausbau dann 2000, die,
frischelogistik | 6-2013
Der Konfektionier-Bereich wird durch das System vollautomatisch
mit Ware versorgt.
direkt aus der Produktion kommend,
vor dem Versand im HRL zwischengepuffert wurden. Die Anlage ist auf
weiteres Wachstum ausgelegt und
modulare Erweiterungsmöglichkeiten
in allen Lagerbereichen waren bereits
Bestandteil der Logistikplanung von
Witron. Zudem wird auch die sogenannte Backwaren-Konfektionierung,
die bisher rein manuell abgewickelt
wurde, mechanisiert. Das Projekt wurde von Witron von der Planung, über
die Realisierung, IT und Steuerung
und Inbetriebnahme als Generalunternehmer umgesetzt. Von FAS, einem
Tochterunternehmen der Allgäuer,
wurden die Mechanik-Komponenten
entwickelt und hergestellt. Wibond,
ein weiteres Unternehmen der Firmengruppe, lieferte die tiefkühlgeeigneten
Info-Terminals für die verschiedenen
Logistikbereiche.
»Mit dem OPM-System arbeiten wir mit
einer Kommissionierlösung, die auch
in 20 Jahren den sich permanent ändernden Anforderungen unserer Kunden und Mitarbeiter gerecht wird«, ist
sich Edna-Chef Meitinger sicher. »Bei
der Suche nach dem richtigen Stateof-the-Art-System hat mich Witron mit
seinem Konzept und seiner Kompetenz
im TK-Bereich sofort überzeugt. Schon
nach dem ersten Besuch in Parkstein
haben wir uns verstanden gefühlt.
Sowohl von der technischen Seite als
auch hinsichtlich der Firmenphiloso-
phie.« Beide Firmen sind inhabergeführte Familienunternehmen.
Das vollautomatisierte OPM trage dazu
bei, dass die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter im Logistikzentrum trotz stetig
steigender Produktvielfalt nicht weiter
zunehme. Vor allem von den ergonomischen Erleichterungen profitieren die
Mitarbeiter bei ihren Tätigkeiten deutlich. »Die Umgebungstemperaturen
im TK-Bereich sind eine Herausforderung an Mensch und Technologie. Und
dennoch kommissioniert eine COMMaschine bis zu 500 Handelseinheiten
pro Stunde vollautomatisch – diese
Geschwindigkeit und Qualität ist rein
manuell für einen Kommissionierer
nicht zu schaffen«, erklärt Meitinger.
Die Tatsache, dass sich bei Edna die
Kommissionierung in Wellen auf verschiedene Tag- und Nachtstunden
verteilt, war ein weiterer Grund für
den Einsatz von OPM. »Bei Tiefkühltemperaturen ist es nicht möglich,
permanent Personal vorzuhalten und
angepasst an den notwendigen Kommissionierzyklus wirtschaftlich einzusetzen«, sagt der Inhaber des Backwaren-Herstellers. »Durch die Case Order
Machines von Witron haben wir hier
die notwendige Flexibilität und können
zielgerichtet agieren«. Dennoch spiele
der »Faktor Mensch« für den reibungslosen Ablauf aller Prozesse eine sehr
wichtige Rolle, denn »unsere eigenen
Mitarbeiter sind für die Steuerung und
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7
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Sogenannte Sandwich-Paletten werden mittels der COM vollautomatisch
kommissioniert und anschließend mechanisiert verdichtet.
Wartung der Anlage verantwortlich«,
so Meitinger.
OPM unterstützt sämtliche
Auftragsvarianten
Witron hat das vom Wareneingang
bis zum Warenausgang vollautomatische Warenhandlingsystem OPM zur
Bildung von kundenspezifischen Auftragspaletten entwickelt. Herzstück ist
die automatische Beladung einer Auftragspalette mit Handelseinheiten verschiedenster Größe und unterschiedlichem Gewicht, was mit Hilfe der
hochdynamischen Beladevorrichtung,
der sogenannten Case Order Machine
(COM), erreicht wird.
Nach Erfassung im Wareneingang werden die Paletten in ein automatisches
Hochregallager eingelagert und von
hier einem automatischen Lagendepalettierer zugeführt. Die meisten der bei
Edna gelagerten 650 verschiedenen
Produkte wie Brötchen in unterschiedlichsten Sorten, Brezeln, Baguettes
oder Süssteile kommen aus der eigenen Produktion am Standort. Daneben
gibt es noch verschiedenste Handelswaren. Immerhin rund 100 Lieferanten
weltweit bringen ihre Produkte nach
Brehna.
Nach der Depalettierung der Lagen
werden die Handelseinheiten verein-
8
zelt, automatisch auf Tablare geladen
und in ein Tablarlager-AKL eingelagert. Unter Berücksichtigung von Warengruppen, Palettenstabilität und
Füllgrad wird mittels Software eine
Schichtmatrix separat für jede Auftragspalette gebildet.
Eine Besonderheit bei Edna ist, dass
der Kunde mit Hilfe eines sogenannten
Palettometers bei Auslösen der OnlineBestellung quasi selbst entscheiden
kann, wie die Palette »gebaut« werden
soll – individuell abgestimmt auf seine
jeweiligen Anforderungen.
Diese Dienstleistung verlangt von der
Lösung höchste Systemflexibilität,
da je nach Vorgabe des Kunden im
OPM bis zu vier unterschiedliche Palettentypen (Standard-, Regenbogen-,
Sandwich-, oder individuell gemischte
Multi-Kundenpalette) erstellt werden
müssen – und dies selbstverständlich
ohne Leistungsverluste an der COM.
Selbst die Palettenhöhe richtet sich
nach den Vorgaben des jeweiligen Kunden. »Gerade bei den gemischten Multi-Kunden-Paletten wird jede einzelne
Handelseinheit speziell belabelt und
anschließend so von der COM auf die
Palette gesetzt, dass das Etikett jederzeit von außen sichtbar ist. Unterstützt
wird dies durch einen Drucker, der im
TK-Bereich stabil arbeitet, innovative
Witron-Software-Tools und speziell von
FAS entwickelte »Drehkreuze« auf der
Zuführungsstrecke, sagt Projektleiter
Slavisa Jovanovic vom Parksteiner Lagertechnik-Hersteller. »Der Kunde beziehungsweise der Auslieferungsfahrer soll die Ware kontrollieren können,
ohne einzelne Kartons aus der Palette
herausnehmen zu müssen.« Durch
die Verwendung von orangefarbenen
Labels auf den Kartons kann der Fahrer selbst bei Nacht alle gewünschten
Kundeninformationen schnell erkennen.
Ein weiterer spezieller Kundenservice seitens Edna ist die Belieferung
von Großkunden mit sogenannten
Sandwich-Paletten. Hierbei werden
vom Kunden unterschiedliche Waren
lagenweise bestellt. Die einzelnen
Produkt-Lagen sind wiederum durch
Europaletten getrennt. Die Kunden
des Unternehmens haben so den Vorteil, dass sie die Waren somit gleich
sortiert in ihr eigenes Logistik-Zentrum einlagern können. Auch die Kommissionierung dieser Bestellform
wird Mittels der COM umgesetzt. Die
Verdichtung dieser Aufträge erfolgt
ebenso mechanisiert im Anschluss
an die vollautomatische Kommissionierung.
Konfektionierung von Backwaren
mechanisiert
Neben der OPM-Einführung hat Witron
für den Backwarenhersteller auch die
Konfektionierung mechanisiert. »Diese
Abwicklung erfolgte in der Vergangenheit rein manuell«, erklärt Jovanovic.
Dabei werden parallel bis zu sechs sortenreine Gitterboxen aus dem TK-HRL
über automatische Förderstrecken zu
ergonomischen Arbeitsplätzen transportiert. Ein Kartonaufrichter stellt
dem Konfektionierer Versandkartons
in der richtigen Größe zur Verfügung, in
welche die Backwaren in vordefinierter
Menge und Mischung einsortiert werden. Abschließend werden die Kartons
etikettiert, verklebt, mechanisiert nach
Fremdkörpern untersucht und über Förderstrecken ins Tray-AKL zurückgeführt
und zeitnah zur Auslieferung über das
OPM-System kommissioniert. »Da wir
durch die Konfektionierung im Prinzip
ein neues Produkt schaffen, muss unsere WMS-Software sämtliche gesetzliche Eigenschaften hinsichtlich aller
frischelogistik | 6-2013
Lebensmittelkriterien, Nachverfolgbarkeit und Chargenverfolgung erfüllen«,
so Jovanovic.
Jetzt ist Edna aufgrund der sehr viel
wirtschaftlicheren Prozessabläufe in
der Lage, Produkte auch in wesentlich
kleineren Mengen an seine Kunden
zu vertreiben. Diese Anpassung an
veränderte Bestellverhalten – immer
häufiger in immer kleineren Mengen
zu bestellen, auch verstärkt über den
Webshop des Unternehmens – wird
zunehmend zu einem wichtigen Wettbewerbsfaktor, so die Erfahrung der
Beteiligten.
Lagerbestände um 50 Prozent
reduziert – Fehlerquote nahe Null
Insgesamt hat Edna im Verlauf dieses Projekts rund 20 Millionen Euro
in Automatisierung, Gebäude- und
Kältetechnik investiert. Und bereits
jetzt, nur wenige Monate nach dem
Hochlauf, können sich die Ergebnisse
sehen lassen: Durch die Zentralisierung der Logistik für Produktions- und
Handelswaren am Standort Brehna
konnte das Unternehmen externe
Außenlagerstandorte zum Teil schließen und so die Anzahl der Palettenstellplätze – beziehungsweise die
Lagerbestände – insgesamt um rund
50 Prozent reduzieren. Bei einer sehr
Lager- und Regaltechnik
Kurz-Info Edna
Die Edna International GmbH mit Hauptsitz in Zusmarshausen produziert und vertreibt
Tiefkühlbackwaren, Fine- sowie Non-Food-Produkte für alle Branchen aus den Bereichen
HoReCa (Hotel, Gastronomie, Catering) und Bake-Off (Bäckerei für vorgebackene oder –
gegärte TK-Backwaren). Mit mehr als 7000 verschiedenen Artikeln – von Laugengebäck,
Baguettes, Brote, Brötchen und Snacks über süße Plunderteilchen und Fettgebäck, bis hin
zu Kuchen, Torten sowie regionalen und internationalen Spezialitäten – bietet das Unternehmen nach eigenen Angaben das größte TK-Backwaren-Vollsortiment in Deutschland
an. Die 1951 von Anton Meitinger im schwäbischen Zusmarshausen gegründete Wollbacher Brot GmbH begann zunächst als kleine Landbäckerei und beliefert heute europaweit
insgesamt 30 000 Kunden. Das 1951 gegründete Familienunternehmen beschäftigt rund
600 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 125 Millionen Euro.
hohen Kommissionierqualität liegt
die Fehlerquote im Promille-Bereich –
bei nahezu Null Prozent. Zur Erhöhung
der Transparenz wird darüber hinaus
jede Palette im Warenausgang noch
einmal fotografiert. Zusätzliche Kunden konnten durch neue Dienstleistungsangebote gewonnen werden.
Auch die Mitarbeiter des BackwarenSpezialisten haben das OPM-System
schnell angenommen. Dabei war es
von Vorteil, dass Mitarbeiter beim
spanischen Witron -Kunden Mercadona zwei Wochen lang Praxiserfahrungen sammeln konnten. Für die zukünftigen logistischen Herausforderungen
in seinem Geschäft sieht sich Edna-Inhaber Meitinger mit dem OPM-System
jedenfalls gut gerüstet. »Die automatisierte Lösung ist in ihren Funktio-
nalitäten bereits heute auf schnelle,
flexible Anpassungen sowie weiteres
Wachstum ausgelegt«, weiß er. »Wir
sind uns sicher, dass wir unsere innovativen Ideen und kommende Marktanforderungen mit OPM problemlos
abdecken können.« Und auch der
Service beziehungsweise die Nachbetreuung funktioniert reibungslos.
»Als Familienunternehmen ist Witron
äußerst kundenorientiert. Wenn wir
Serviceanfragen haben, wird uns bei
Witron rund um die Uhr schnell und
unkompliziert geholfen«, sagt Meitinger. »Das bestärkt uns noch einmal in
der Überzeugung, dass wir für die Umsetzung unseres neuen Distributionszentrums genau den richtigen Partner
gefunden haben.«
◄
Thomas Wöhrle
Aus dem Logistikzentrum in Brehna werden alle
europäischen Edna-Kunden innerhalb von
24 Stunden mit Tiefkühlbackwaren beliefert.
9
Neue Vector 1350 vorgestellt....................
10
Glückszahl 13
zu einem um 30 Prozent geringeren Kraftstoffverbrauch,
erklärte Lemoine. Des Weiteren benötigt das Aggregat
dank der »Microchannel«-Technologie 27 Prozent weniger Kältemittel als sein Vorgängermodell. Die Kälteleistung der Vector 1350 gibt Carrier mit 12 700 Watt an.
Ebenfalls neu an der Vector 1350 ist das Bedienfeld, es
wurde mit Blick auf die Anwenderfreundlichkeit entwickelt. Für wichtige Funktionen gibt es spezifische Schalter und Symbole, die für die Anwender unabhängig von
der Sprache leicht verständlich sein sollen. Das Schalten
durch die Untiefen von Menüs für die Eingabe und damit
Fehler bei der Temperatureinstellung sollen so vermieden werden. »So leicht zu benutzen wie ein Smartphone«, soll das neue Display sein, auch wenn es keinen
Touchscreen hat.
Carrier führt mit der Vector 1350 ein Nachfolge-Modell für
das Langstrecken-Traileraggregat Maxima ein. Es wiegt unter
650 Kilo und begnügt sich mit einem 1,1 Liter Motor.
D
reizehn Jahre ist es her, dass
Carrier Transicold sein erstes
Transportkälte-Aggregat
der
Vector-Serie vorgestellt hat. Ort der
Premierenfeier war der Pariser Louvre,
Heimat der Mona Lisa und unzähliger
anderer Kunstwerken von Weltrang.
Anfang November lud der US-amerikanische Industriekonzern erneut zu
einem Vector-Event, auch dieses Mal
stand mit Berlin eine europäische Metropole auf dem Programm, wenn auch
mit der »Event Island« im Spandauer
See eine etwas weniger hochkulturelle Location. Symbolisch immerhin der
eigentliche Name der Insel: Eiswerder. Nicht ganz zur Kühllogistik passt
allerdings ihre frühere Verwendung
als Sitz des Königlichen Feuerwerkslaboratoriums. Auf das Eiland geladen
hatte Carrier, um eine Lücke in der
Vector-Produktpalette zu schließen.
Denn obwohl neben der auf den Verteilerverkehr zielenden Vector 1950
mit einer Kälteleistung von mit 18 800
Watt seit dem Jahr 2010 die 14 800Watt starke 1550 für den Mischeinsatz
aus Verteilung und Langstrecke erhältlich ist, fehlte in der Reihe ein Aggre-
gat für die reine Langstrecke. Hier bot
Carrier bisher seit mehr als 20 Jahren
die Maxima-Reihe mit verschiedenen
Weiterentwicklungen. »Es ist immer
eine Herausforderung, eine Legende
zu verbessern«, sparte Victor Calvo
in Berlin nicht mit Eigenlob. Der Geschäftsführer von Carrier Transicold
Truck & Trailer Europa nannte die Ziele
dieser Verbesserung: Verlässlichkeit,
einfache Bedienung für den Fahrer,
einfache Wartung für den Service und
eine verbesserte Wirtschaftlichkeit.
Semi-elektrisches System
Der große Entwicklungsschritt, den
Carrier mit der Vector vollzog, ist der
Wechsel von einem mechanischen
zu einem elektrischen System. Statt
Riemen und Scheiben verbinden Kabel die Kernelemente Motor, Lüfter,
Kondensator und Verdampfer. Neben
offensichtlichen Vorteilen bei der
Wartung und Haltbarkeit folgten daraus auch beispielsweise eine bessere
Regelbarkeit der Temperatur, höhere
Luftleistungen dank der elektrischen
Lüfter sowie die für den Multitempbereich relevante Möglichkeit elektrisch
Engagiert bei der Vorstellung der
Kühlmaschine: Victor Calvo.
Erstklassig im Zentrum Europas
Inhalt
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Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
12. Internationale Fachmesse
für Distribution, Materialund Informationsfluss
25.– 27. Februar 2014
Neue Messe Stuttgart
Maxima läuft langsam aus
Das Langstrecken-Aggregat Vector 1350.
zu heizen. Carrier bezeichnet das in
der Vector 1950 und 1550 genutzte vollelektrische System als E-Drive.
»Indem wir das Beste der Maxima Riemen-Technik und das Beste der Vector
E-Drive-Technik genommen haben«,
habe man die Entwicklungsziele der
neuen Einheit erreicht, erklärte der
zuständige Product Director Sébastien
Lemoine in Berlin. Während die Lüfter
wie beim E-Drive elektrisch angetrieben werden, gibt es im Kühlkreislauf
weiterhin Riemen und Scheiben. Statt
sieben Riemen wie in der Maxima gebe
es in der Vector 1350 nun nur noch drei.
»Semi-elektrisch« nennt Carrier diesen
Mittelweg oder, hübsch modern, hybrid. Zur Begründung sagt der Hersteller, dass ein Langstrecken-Aggregat
wie die Vector 1350 weniger Stunden
unter Volllast beansprucht wird. Eine
vollelektrische Lösung, die momentan
noch Gewichts- und Kostennachteile
habe, sei für diese Anwendung nicht
sinnvoll gewesen. Außerdem habe
man eine »road-only« Version anbieten
wollen, die ohne Standby-Modus auskommt; auch diese Wahlmöglichkeit
könne mit der rein elektrischen Technik
nicht ohne weiteres realisiert werden.
Die Vector 1350 wiegt nur 643 Kilogramm, sie sei damit bis zu 17 Prozent
leichter als vergleichbare Aggregate
am Markt, betont Carrier. Hauptgrund
dafür ist der kleinere Motor, wurde die
Maxima von einer 1,5 Liter Maschine
angetrieben, sind es bei der Vector
1350 nur noch 1,1 Liter. Das führe auch
Die Feldtests für die Vector 1350 begannen Anfang des
Jahres, sie deckten sämtliche Temperaturregionen
ab, von Saudi Arabien bis Skandinavien reichten die
Einsatzgebiete. Fünf Exemplare der Vorserie liefen in
Deutschland in Feldtests. Über 50 000 Stunden lief das
neue Aggregat im Labor und auf der Straße insgesamt.
Die Auslieferung der Vector 1350 soll im Januar starten,
die Produktionsumstellung im Werk von Carrier Transicold in Rouen in Nordfrankreich soll sich schrittweise
über das erste Halbjahr 2014 hinziehen, immer weniger
Maxima und immer mehr Vector 1350 produziert werden.
Die Vector-Serie kann beispielsweise liegend gefertigt
werden, erläuterte Produktionsleiter Michel Perret auf
dem Event einen Fertigungs-Unterschied.
Die Präsentation in Berlin, Louvre hin oder her, hat offenbar Eindruck bei den anwesenden Kunden gemacht:
»Wir haben gestern Abend schon einige Bestellungen erhalten«, berichtete Lemoine. Offenbar bringt die 13 also
doch Glück. (ms)
◄
Intelligent vernetzen
Komplexität beherrschen
NEU
Die Weltpremiere der Vector 1350 wurde
in Berlin gefeiert – samt standesgemäßer
Enthüllung der Neuheit.
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10
frischelogistik | 6-2013
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Fleischreifeschrank für Dry Aged..............
12
Inhalt
www.eberspaecher-klima.de
FACT | factnet.de
Lebensmitteltechnik und Produktion
Trockenes aus dem Norden
Reife bis zur Perfektion, das ist das Prinzip des Dry Aged Beef.
Der Bremer Großhändler Nordcap hat für diese spezielle,
trockene Art der Reifung ein Fleischreife-Programm.
Z
art, aromatisch und mit intensivursprünglichem Fleischgeschmack
– das ist Dry Aged Beef. Echte
Gourmets lieben das trocken abgehangene Rind, das in den USA bereits zum
Kult geworden ist. Nur die edelsten
Stücke vom Rind werden für dieses Verfahren ausgewählt. Für das besondere
Geschmackserlebnis sorgt die spezielle, trockene Art der Reifung. Denn das
Fleisch darf nicht zäh werden. Dafür
muss das frisch geschlachtete Rind
hängen. Der folgende Reifungsprozess
dauert etwa 12 bis 21 Tage bei einer konstanten Temperatur kurz über dem Gefrierpunkt. Das schließlich abgehangene Fleisch wird dann vom Rücken gelöst.
Der runde, ausgewogene Geschmack
nach Butter und Nuss, die satte Fleischfarbe und die besonders feste Konsistenz zeichnen das Dry Aged Steak aus.
Professionell und hygienisch
reifen
Der Bremer Großhändler Nordcap führt
spezielle Fleischreifeschränke undVitrinen im Programm, bei der das
Fleisch bei exakt regelbarer Luftfeuch-
tigkeit, gleichmäßiger Umluftkühlung
und steter Belüftung professionell und
hygienisch reifen kann.
Bei den CNS gefertigten Dry Aged
Fleischreifeschränken der Serie FRS garantieren vier Fühler für Kühlraum, Verdampfer, Kondensator und Luftfeuchtigkeit eine einwandfreie Arbeitsweise
und damit Sicherheit und Frische beim
Reifungsprozess. Die kontrollierte Luftkühlung sorgt für eine gleichmäßige
Verteilung des erzeugten Mikroklimas
im gesamten Kühlraum. Die relative
Luftfeuchte wird mittels Sonde und
Dampferzeuger gesteuert. Der Luftwechsel erfolgt durch einen automatisch gesteuerten Saugventilator, die
Lufterneuerung beträgt bis zwölf Kubikmeter pro Stunde. Es gibt ein werkseitig voreingestelltes Reifeprogramm sowie sechs weitere Programme für das
individuelle Einstellen der gewünschten Temperatur, Feuchtigkeit und Zeit.
Die flexiblen Fleischhakenstangen auf
C-förmigen Schienen, die je Schiene
bis etwa sechs Kilogramm tragen können, sind ein weiteres Feature. Die Auflageschienen sind aus CNS 1.4301 ge-
Und so sieht’s im Kundenbereich aus: Die Fleischvitrine FRS 150-FB zum Reifen
und Lagern von Fleisch ermöglicht ansprechende Fleischpräsentation.
12
Der Fleischreifeschrank FRS 900 G CNS
von Nordcap ist wahlweise mit Glastür
oder Volltür in verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich.
fertigt und für eine einfache Reinigung
leicht entnehmbar. Eine integrierte
Alarmfunktion und HACCP Dokumentation bieten zusätzliche Sicherheit.
LED-Beleuchtung für
ansprechende Präsentation
Die Dry Aged Fleischreifevitrinen aus
CNS sind in drei Breiten und mit patentierter, selbstschließender Schiebetür
erhältlich. Alle Modelle gibt es wahlweise steckerfertig oder zum Anschluss an
eine externe Kältemaschine. Die flexible
Innenausstattung ermöglicht sowohl
eine Aufhängung des Fleisches, als
auch den Einsatz speziell entwickelter
Fleischreifeböden. Diese sorgen für die
richtige Durchlüftung der hochwertigen
Waren. Seiten- und Rückwände sind erhältlich mit Isolierglas oder verspiegelt.
Für die ansprechende Präsentation sorgt
zusätzlich die LED-Innenbeleuchtung.
Die Vitrinen lassen sich aufgrund des gerundeten Innenraums einfach reinigen.
Die Fleischreifeschränke und -vitrinen
aus dem Nordcap-Programm eignen
sich nicht nur für die Herstellung von
Dry Aged Beef. Die Reifeanlagen können auch zum Nachreifen und Lagern
von Wurstwaren, Schinken und anderen Fleischarten genutzt werden, so
der Bremer Großhändler. Die Glastürmodelle schaffen eine transparente
Front zur Präsentation im Lokal oder
Laden. Das macht dem Kunden nicht
nur Appetit, sondern schafft bei ihm
auch Vertrauen, meint Nordcap.
◄
frischelogistik | 6-2013
DIE SCHNELLE UND
KOSTENGÜNSTIGE
ALTERNATIVE ZU
KÜHLTRANSPORTERN
FLEXIBLE UND PRAKTISCHE LÖSUNGEN
FÜR TEMPERATURGEFÜHRTE TRANSPORTE
Unsere Kompressor-Kühlcontainer sind die flexible und bequeme Lösung für professionelle
Anwender, die temperaturempfindliche Waren in Standardfahrzeugen oder Lieferwagen unter
Einhaltung aktueller Normen transportieren müssen. Sie sind hoch belastbar, einfach in der
Bedienung und durch die vielfältigen Größen und Modelle in nahezu jedem Fahrzeug schnell
und kostengünstig installierbar. Außerdem können alle mobilen Kompressor-Kühlcontainer auch
mit einer Heizfunktion ausgestattet werden, um unabhängig von der Umgebungstemperatur die
Transporttemperatur konstant zu halten – zum Beispiel bei Arzneimittel- und Pharmatransporten
nach den GMP/GDP-Anforderungen.
A WORLD OF COMFORT
Kleinaufträge kommissionieren bei Volg...
14
Lager- und Regaltechnik
Klein, aber oho
Bito liefert Lager- und Kommissioniersysteme für die Frischwaren der Schweizer Volg-Gruppe.
Diese muss Kleinaufträge beispielsweise für über 500 Dorfläden stemmen – und aus einem
Warensortiment von 1550 Frischartikeln termingerecht kommissionieren.
I
n ihrem neuen Frischdienst-Verteilzentrum in Oberbipp setzt die
Schweizer Volg-Gruppe auf rationelle
Lager- und Kommissioniertechnik von
Bito. Damit hat das Verteilzentrum seine Kommissionier- und Umschlagseffizienz wesentlich gesteigert und kann
nun 430 Verkaufsstellen beliefern.
Die Einzelhandelskette Volg gehört
zur Fenaco, der Unternehmensgruppe
der schweizerischen Agrarwirtschaft.
Fenaco versorgt die Landwirte mit
Produktionsmitteln, übernimmt deren
Erzeugnisse, veredelt diese und vermarktet sie. Mit rund 8500 Mitarbeitern erzielt die Unternehmensgruppe
einen Jahresumsatz von etwa 5,4 Milliarden Schweizer Franken.
Volg beliefert in der Schweiz 872 kleinflächige Lebensmittel-Verkaufsstellen,
542 Volg-Dorfläden, 274 sogenannte
Freie Detaillisten und 56 Topshops
in den Agrola-Tankstellen. Der Umsatz liegt bei 1,3 Milliarden Schweizer Franken und konnte von 2010 auf
2011 trotz starkem und nach wie vor
steigendem Wettbewerb um über 20
Millionen erhöht werden. Die Größe
der zu beliefernden Läden und Shops
liegt zwischen 60 und 400 Quadratmetern. Die Aufträge, die in den verschiedenen Volg-Verteilzentren eingehen,
haben meist ein kleines bis mittleres
Volumen. Das neueste Verteilzentrum,
das speziell für Frischdienst-Produkte
konzipiert ist, wurde am Standort
Oberbipp bei Solothurn eingerichtet.
Bei diesem Projekt flossen die Erfahrungen der anderen Verteilzentren der
Volg-Gruppe ein. Es wurde auch darauf geachtet, das geplante Wachstum
ohne weiteren großen Investitionsaufwand bewältigen zu können.
Vielfältiges Frischwaren- und
Auftragsspektrum
»Mit unserer Strategie, sowohl Dorfläden, Märkte mittlerer Größe, als auch
Tankstellen-Shops kontinuierlich und
schnell versorgen zu können, müssen wir in ganz anderen Kategorien
denken«, sagt Erich Ackermann, Bereichsleiter Frischdienst und Leiter des
neuen Verteilzentrums. »Denn bei uns
geht es nicht um halbe Wagenladungen, sondern um Kleinaufträge, die
wir im Rahmen unserer Liefertouren
pünktlich auszuführen haben.« Doch
auch bei diesen Aufträgen gilt es, aus
einem Warensortiment von 1550 Frischartikeln termingerecht zu kommissionieren und zu liefern. »Bei der Kommissionierung dieser Aufträge lohnt
sich nur ein kleiner Automatisierungsgrad«, erklärt Ackermann. »Jedoch gibt
es unterschiedliche Ratio-Potenziale,
die wir im neuen Verteilzentrum konsequent aufgegriffen und erschlossen
haben.« Dazu zählt die Lager- und
Kommissioniertechnik. Für die Umsetzung holte sich die Volg-Gruppe die
Firma Bito-Lagertechnik Bittmann AG
mit Schweizer Sitz in Rotkreuz (Kanton Zug) und Hauptsitz in Meisenheim
(Rheinland-Pfalz) ins Boot.
Der Lagerspezialist konnte während
einer intensiven Evaluation unter den
potenziellen Lieferanten von Lagerausrüstungen mit innovativen sowie
hochwertigen Detaillösungen überzeugen. »Wir benötigten nicht nur
Palettenlager und Steckregale«, erläutert Ackermann. »Wir hatten auch
ganz bestimmte Anforderungen an die
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Tauglichkeit für den Kühlraum- und
Lebensmittelbereich, an die Lauffähigkeit von Kartons und Kunststoffbehältern in verschiedenen Größen und mit
Gewichten bis maximal 40 Kilogramm,
an geräuscharm laufende Tragrollen
mit hoher Stabilität, an Prozesssicherheit und an die Lebensdauer.« Die
Rollenbahnen der potenziellen Lieferanten wurden genau geprüft – und
enttäuschten. Erst als Marco Bossert
von Bito seine Rollenbahnen vorstellte, waren Ackermann und sein Team
überzeugt. Denn diese sind nicht mit
Kunststoffrollenleisten, sondern mit
durchgehenden stabilen Metallrollen
ausgerüstet und in einem engen Raster
bestückt. Dazu kam die gute Beratung
von Bito, worauf der Lagerspezialist
den Zuschlag erhielt.
Rationell lagern und
kommissionieren
Das Frischezentrum in Oberbipp ist in
verschiedene Kältezonen unterteilt.
Die dort installierten Bito-Regale kommen entweder als Lager-, Puffer- oder
Kommissionierregale zum Einsatz. Die
Palettenregale für Früchte, Gemüse
und Blumen dienen ausschließlich zur
Vorratslagerung. In den zwei Frischebereichen für Fleisch und Fisch sowie
Eier- und Backwaren werden die Regale nicht nur als Lager- oder Puffer-,
sondern auch als Kommissionierregale genutzt. Beide Zonen sind mit
Steckregalen ausgestattet, die in je
zehn Felder aufgeteilt sind, einfachtiefe Palettenregale mit fünf oder sechs
Die Beschickungsseite eines
Palettendurchlaufregals – die
zweite Palette rollt nach der
Entnahme der ersten Palette
selbständig nach vorne.
Feldern sowie doppeltiefe Regale mit
je drei Feldern. Um einzelne Artikel
zu kommissionieren, werden in den
doppeltiefen Palettenregalen Rollenbahnsegmente mit durchgehenden
Stahlrollen eingelegt. Einzelne Kartons
werden dort im Fifo (First-in-First-out)Prinzip bereitgestellt. Zur Kommissionierung ganzer Verpackungseinheiten
oder von großen Mengen sind auf den
Bodenplätzen ganze Paletten gelagert.
Der größte Bereich ist für die Frischprodukte vorgesehen. Insgesamt bilden
sechs Reihen mit doppeltiefen Regalen dort das Kommissionierzentrum.
Die unterschiedlichen Frischeartikel
sind entsprechend ihrer Umschlaghäufigkeit in unterschiedliche Regaltypen
gelagert oder zur Kommissionierung
bereitgestellt. Eine Reihe ist als PaAnzeige
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Quelle: BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH
Die Rollenbahneinlegesegmente aus Stahl machen aus einem statischen Palettenregal ein dynamisches Stückgutdurchlaufregal.
14
frischelogistik | 6-2013
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Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Transport und Logistik
Mowis im Einsatz bei Hassia....................
17
Prost papierlos!
letteneinschubregal ausgelegt, die
nächste Reihe ist eine Kombination
aus Paletten- und Stückgutdurchlaufregalen.
Bei den Durchlauf- und Einschubrollenbahnen ist eine Tragkraft von maximal
1000 Kilogramm pro Palette gegeben,
bei den Tuning-Rollenbahnen sind es
maximal 160 Kilogramm pro Kanal. Die
doppeltiefen Regale in Reihe drei sind
statische Palettenregale mit ebenfalls
eingelegten Rollenbahnsegmenten in
der ersten Ebene. Aus diesen Regalen erfolgt die Kommissionierung von
Stückgutware und palettierter Ware.
Benötigt der Kommissionierer bei der
Zusammenstellung des Auftrags nur
einzelne Artikel, entnimmt er diese aus
den Kartons in den Stückgutdurchlaufkanälen, ganze Verpackungseinheiten
kommissioniert er direkt von der Palette. Die Palettenregale der anderen drei
Reihen dienen hauptsächlich als Pufferregale und nur teilweise als Kommissionierregal. Zwei einfachtiefe Palettenregalreihen an den Wänden runden das
Konzept im Frischproduktebereich ab.
Um seinen Kunden einen zukunftsorientierten Lieferservice zu bieten, investierte der Getränkespezialist Hassia in das mobile Warenwirtschafts- und Informationssystem Mowis. Die Lösung
optimiert die Prozesse im Lieferservice, indem auf handschriftliche Lieferpapiere verzichtet wird.
F
Die sechs Doppelregalreihen
bilden das Herzstück des
Kommissionierzentrums für
Frischprodukte.
Leichte Reinigung auch
entscheidend
Ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung des neuen Verteilzentrums war
es, für die unterschiedlich frequentierten Artikel die passenden Lager- und
Kommissioniersysteme einzusetzen.
Die Konzeption in Oberbipp ist dabei
so ausgelegt, dass ein Frischprodukt
nie mehr als zwei Tage gelagert wird.
Somit ist garantiert, dass an die unterschiedlichen Verkaufsstellen ausschließlich frische Waren geliefert
werden. Aber auch die Hygiene spielte
bei der Regaleinrichtung eine wichtige
Rolle: Früher wurden oft noch Holzstatt Fachbodenregale aus Stahl eingesetzt. Um Sauberkeit und Hygiene zu
wahren, war dies jedoch kritisch. Der
Wechsel bei den Stückgutdurchlaufregalen von Kunststoff- auf Stahlrollen
geschah nicht nur aus Gründen der
Lautstärke. Denn auch hier spielt eine
leichte Reinigung eine wichtige Rolle.
Das Verteilzentrum wird jeden Tag von
circa 80 Lieferanten versorgt. Mitarbeiter transportieren die Waren mit Staplern in das Lager. Dabei sind die Kommissionier- und die Nachschubgänge
voneinander getrennt, damit die Bediener ungehindert arbeiten können.
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Ein- und ausgelagert oder kommissioniert wird in zwei Schichten an sieben
Tagen in der Woche. Pro Tag verlassen
rund 750 Rollis auf 22 LKW das Verteilzentrum und beliefern die 430 Kunden.
Stahlrollenbahnen für betriebsund prozesssicheres GebindeHandling
Für Bereichsleiter Ackermann ist die
Funktionsfähigkeit der Regalanlagen
und besonders der Rollenbahnen ein
entscheidender Faktor für die gestiegene Kommissionier-Produktivität und das
wirtschaftliche Handling von Kleinaufträgen. »Die installierten Regalanlagen
sind sehr zuverlässig. Besonderes Lob
verdienen die Stahlrollenbahnen. Denn
leichte Ware muss genauso gut laufen
wie schwere und diese sollte nach Entnahme nicht nach vorne schießen, sondern zuverlässig vorlaufen und dabei
möglichst wenig Lärm verursachen. Das
hängt eben nicht nur vom Gefälle ab,
sondern auch von der Leichtgängigkeit
der Rollenbahnen«, resümiert er.
Die unterschiedlichen Behälter und
Gebinde laufen jetzt einwandfrei.
Dazu werden die Durchlaufregale wie
geplant flexibel und damit universell
für unterschiedliche Produkte eingesetzt. Zehn Monate nach der Inbetriebnahme und der zwischenzeitlich
gesammelten Erfahrung erreicht das
Verteilzentrum pro Tag und Bediener
1050 Zugriffe. Jeder Kommissionierer
arbeitet einen Auftrag komplett ab,
bei größeren Aufträgen arbeiten zwei
oder mehrere Mitarbeiter parallel.
Und da die Aufträge von 25 bis mehrere Hundert Einzelpositionen beinhalten können, sind Zugriffe in dieser
Höhe pro Person eine beachtliche
Leistung. Die Kapazitätsausweitung
und Produktivitätssteigerung führten dazu, dass immer mehr Kunden
von der Leistungsfähigkeit des neuen
Volg-Verteilzentrums für Frischprodukte überzeugt sind. Darauf sei der Zuwachs von 350 auf aktuell 430 Kunden
zurückzuführen, so das Unternehmen.
Schließlich bieten sowohl die Lagerals auch die Kommissionier-Kapazitäten noch Reserven, um bei Bedarf bis
zu 600 Verkaufsstellen von Oberbipp
aus beliefern zu können…
◄
frischelogistik | 6-2013
ür die Belieferung seiner Kunden
unterhält die Hassia Gruppe einen großen Fuhrpark. Mit rund 140
Lieferfahrzeugen, darunter 70 eigene
40-Tonnen-Züge, werden Getränkefachgroßhandlungen, Lebensmitteleinzelhandel und Getränkemärkte mit
Ware versorgt. Da die LKW je nach
Region am Tag mehrere Touren fahren, erfolgen in den Logistikzentren
der Gruppe täglich rund 600 Ent- und
Beladungen. »Das Volumen ist eine
große Herausforderung für die Lieferlogistik«, bestätigt Hassia-Prokurist
Wolfgang Maul. »In Produktion und
Lager haben wir bereits eine Chargenverfolgung realisiert. Um die Ware
auch bei der Auslieferung zu verfolgen
und gleichzeitig den Lieferservice zu
erhöhen, investierten wir in das mobile Warenwirtschafts- und Informationssystem Mowis und mehr als 100
robuste Mobilgeräte für unsere Fahrzeugflotte.«
Mit dem System lassen sich der administrative Aufwand im Lieferservice
und damit etliche Fehlermöglichkei-
ten spürbar reduzieren. In Verbindung
mit modernen Handcomputern mit
integriertem Drucker bewältigen die
Fahrer von Hassia und vielen weiteren Getränkediensten den gesamten
Erfassungsaufwand ihrer Lieferungen,
Retouren und Leergutrücknahmen papierlos. Dabei kann die Artikel- oder
Datenerfassung durch integrierte Barcode- oder RFID-Leser erleichtert werden. Alle erforderlichen Berechnungen
sowie eine Plausibilitäts- beziehungsweise Fehlerprüfung werden sofort im
MDE-Gerät durchgeführt. Eine Bestätigung durch Unterschrift des Kunden
erfolgt ebenfalls papierlos direkt auf
das Touchpanel des Displays. Zum
Abschluss des Kundenbesuchs kann
der Fahrer Lieferschein, Retouren- und
Zahlungsbelege mit aktuellen Daten
ausdrucken und alle Angaben zur späteren Übergabe an das zentrale Warenwirtschaftssystem des Unternehmens
speichern. Auch diverse Betriebsdaten der Tour wie Stand- und Fahrzeiten
oder Entfernungen werden erfasst und
stehen zur Auswertung bereit. Schnitt-
stellen zu den gängigen Warenwirtschaftssystemen sind vorhanden.
Bis zu einer Stunde
Ersparnis pro Fahrer
Reiner Heinrich, Geschäftsführer der
Movis Mobile Vision GmbH, schöpft
aus Erfahrungen mit mehr als 100
Kunden: »Zu den größten Anwender
von Mowis zählt die zum Heineken
Konzern gehörende Brau Union Österreich AG, die mittlerweile mehr als
300 Lieferfahrzeuge mit der innovativen MDE-Lösung ausgestattet hat. Je
nach Organisation des Lieferdienstes
spart jeder Fahrer täglich bis zu einer
Stunde durch Mowis, weil er zu Dienstbeginn schneller seine Tour starten
kann, unterwegs flexibler und fehlerfreier arbeitet und zum Feierabend
hin weniger Differenzen zu klären hat.
Dazu kommt die Ersparnis an Papier
für Belege und an Aufwand für die spätere Erfassung. Damit amortisiert sich
die Investition in Hard- und Software
innerhalb eines Zeitraums von etwa
12 Monaten.«
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17
Inhalt
Feinkost-Feintuning.................................
18
Lager- und Regaltechnik
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Sainsbury's testet CO2-Transportkühlung
Naturaline...............................................
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Feintuning für Feinkost
CO2-cooles Britannien
Eine neue Fertigwarenkommissionierung sorgt beim Feinkost-Experten Steinhaus für mehr
Flexibilität. Die Fördertechnik für ein neues Fertigwarenlager kommt von Förster & Krause,
seit 13 Jahren Materialfluss-Partner von Steinhaus.
Der britische LEH-Riese Sainsbury’s testet den weltweit ersten Trailer mit Carriers CO2-Kühlung. Bleibt das Unternehmen beim Austausch seiner Flotte auf
Plan, könnte die neue Technologie über 70 000 Tonnen CO2 einsparen.
S
Quelle (beide Bilder): Förster & Krause GmbH
D
ass hochwertige und frische
Feinkostwaren gefragt sind,
zeigt das kontinuierliche Wachstum des Remscheider Unternehmens
Steinhaus. 1985 begründete Steinhaus
den Markt für anspruchsvolles und
schmackhaftes Convenience Food.
Heute gibt es hier zahlreiche Anbieter,
und Steinhaus hat noch immer eine
Führungsposition, die sich, so ist das
Unternehmen überzeugt, in erster Linie aus der besonderen Qualität der
Produkte ergibt. Daran hat auch die
Logistik einen entscheidenden Anteil.
Schließlich handelt es sich um Frischeprodukte, die entsprechend schnell
den Handel und den Konsumenten erreichen sollen.
Um dem Wachstum standzuhalten, hat
Steinhaus in den vergangenen Jahren
unter anderem den Materialfluss optimiert, neue Anlagen installiert und
vorhandene Lager- und Fördertechnik
modernisiert. Dabei setzt der FeinkostSpezialist auf ein lokales Unternehmen, das auch deutschlandweit als
Spezialist für die Planung, Installation
und Modernisierung von Lager- und
Fördertechnik aktiv ist: Förster & Krause begleitet das Wachstum seit 2000
und hat sich seitdem mit insgesamt
zehn Einzelprojekten als zuverlässiger
Partner erwiesen.
In den vergangenen 13 Jahren hat
Förster & Krause den Materialfluss
bei Steinhaus mitgestaltet – unter anderem durch den Bau von Puffer- und
Behälterlagern und Behältertransportanlagen, die Lieferung von Wickelanlagen, von Fördertechnik für den Beuteltransport und von Förderstrecken
für die Neuorganisation der Tourenbereitstellung. Bei vielen dieser Projekte
wurden vorhandene Komponenten der
Förder- und Lagertechnik weiterver-
Über die Förderstrecken mit automatischem Palettenwickler werden die kommissionierten Paletten aus dem auf 4 °C temperierten Fertigwarenlager abtransportiert.
wendet oder umgebaut. Und es wurden auch innovative Lösungen verwirklicht, zum Beispiel ein Behälterlager,
in dem die Behälter platzsparend in
Stapeln von je zehn Stück gelagert
werden.
Ziel: Größtmögliche Frische
Steinhaus hat die Fertigwarenlagerung
einschließlich Kommissionierung und
Versand, die zuvor an einen Dienstleister delegiert war, wieder in die eigenen
Hände genommen. Der gesamte Lagerund Kommissionierbereich ist auf 4 °C
temperiert. In dem zweigeschossigen
Gebäude wurde ein Fördersystem mit
zahlreichen Pufferstrecken und einem
automatischen Palettenwickler realisiert, was eine sehr flexible Kommissionierung erlaubt. Größere Förderstrecken werden auf beiden Etagen flurfrei
in der zweiten Ebene überwunden.
Eine zusätzliche Palettenfördertechnik
mit einem Senkrechtförder am anderen Ende der Halle, die als »Bypass«
dient, erhöht die Umschlagsgeschwindigkeit im Lager nochmals.
Jetzt auch kleinere Bestellmengen
Das neue Fertigwarenlager bietet aus
Sicht der Kunden den großen Vorteil,
dass Steinhaus nun auch kleinere Bestellmengen und Mischpaletten ausliefert. Von dieser Flexibilität erhofft
man sich, dass die Einzelhandelskunden ihr Programm an Steinhaus-Waren
erweitern, um zum Beispiel deren
Akzeptanz beim Endverbraucher zu
testen. Zudem führt eine höhere Bestellfrequenz kleinerer Mengen dazu,
dass die Waren vor allem bei kleineren
Handelsunternehmen frischer sind.
Genau das ist ein wichtiges Ziel von
Steinhaus, das mit der neuen Lagerund Kommissioniertechnik voll und
ganz erreicht wurde.
◄
ainsbury’s testet den nach Angaben von Carrier ersten Trailer
der Welt mit CO2 als natürlichem
Kältemittel für den Transport von Kühlund Gefriergut. Mit dem Test will Lebensmittelhändler nicht nur das von
ihm verwendete Kältemittel auf den
Prüfstand stellen, sondern auch den
eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren.
Im Rahmen des entsprechenden Programm will Sainsbury’s auch bis 2030
alle seine Supermärkte auf natürliche
Kühlung umrüsten.
Sainbury’s ist der erste Einzelhändler Großbritanniens, der sich freiwillig verpflichtet, keine Kältemittel auf
Basis von Fluorkohlenwasserstoffen
(HFC) mehr zu verwenden. 2011 baute das Unternehmen seine Kühllager
um und will bis 2014 in 250 Märkten
CO2-Kältemittel einführen – bei 160 Filialen ist dies bereits geschehen. Alle
Neubauten werden standardmäßig mit
CO2 ausgestattet; der Hasluck Green
Local Supermarkt in Solihull testet
zudem das laut Sainsbury’s allererste
kleinformatige CO2-Kühlsystem, Eptas
ECO2. Das mache die Filiale zum grünsten Verbrauchermarkt Englands.
Nick Davies, Sainbury’s Leiter Transport Operations, sagte: »Die neue
Kohlendioxid-Technologie hat viel weniger Einfluss auf den Klimawandel als
die vorherige. Wir hoffen, dass diese
Technik uns hilft, unseren CO2-Ausstoß
massiv zu reduzieren. Wir werden ihre
Leistung genau überwachen. Wenn sie
erfolgreich ist und wir unserem Austauschplan einhalten, könnte das uns
helfen über 70 000 Tonnen CO2 im Vergleich zu unseren jetzigen KühltrailerFlotte einzusparen.«
Weiterentwicklung des Naturaline
Container-Aggregats
Sainsbury’s arbeitet mit Carrier Transicold bei dem zwei Jahre dauernden
Test der neuen HFC-freien Kühltech-
18
frischelogistik | 6-2013
nik für Straßentransporte zusammen;
dabei verwendet das Unternehmen
eine modifizierte Version von Carriers Naturaline Kühlsystem, das ursprünglich für Hochsee-Container
entwickelt wurde und das 2012 ein
strenges Testprogramm auf See absolviert hat. Die Endwicklung einer
Straßenversion des Container-Systems hatte Carrier bereits bei der Vorstellung des Naturaline-Prototypen
auf der Messe Intermodal in Hamburg 2011 angekündigt. Der Testlauf
mit Sainsbury‘s ist nach Angaben des
Unternehmens der weltweit einzige
Versuch dieser Art. Die modifizierte Version des Naturaline-Aggregats
wurde auf einen 10,8 Meter langen
Auflieger von Gray& Adams montiert,
mit dem von Sainsburys Lagerstandort Elstree aus Märkte im Großraum
London beliefert werden.
David Appel, Präsident von Carrier
Transicold, kommentierte den jetzt
erreichten Meilenstein wie folgt: »Das
ist weltweit das erste Mal, dass unser
Naturaline-System auf einem Kofferfahrzeug installiert wurde. Es ist eine
fantastische Gelegenheit, Carriers
führende Stellung im Bereich Umwelttechnologien voranzutreiben, indem
wir eng mit Sainsbury’s, einem unserer
größten Kunden in Europa, zusammen-
arbeiten. So können wir testen, was
das Konzept auf der Straße tatsächlich
leistet. Zudem ist es gut für die Umwelt, weil das natürliche Kältemittel
CO2 die Ozonschicht nicht angreift und
einen GWP-Wert (Global Warming Potential) von 1 besitzt.«
Halb so viele CO2-Emissionen
bei Transporten
Sainsbury’s hat erst kürzlich seine
»Dual-Fuel«-Flotte auf 51 Fahrzeuge
erweitert. Das spart dem Unternehmen nach eigenen Angaben 25 Prozent
des Kohlendioxid-Ausstoßes, über
2090 Tonnen CO2. Die umweltfreundliche Flotte, die jetzt eine der größten
in Großbritannien ist, fährt mit einer
Kombination aus Diesel und Bio-Methan, hergestellt aus verrottetem, organischen Material von Mülldeponien.
Jedes »Dual-Fuel«-Fahrzeug stößt rund
41 Tonnen CO2 weniger pro Jahr aus als
herkömmliche Fahrzeuge, so das LEHUnternehmen.
Im Rahmen seines 20x20 Nachhaltigkeits-Plan zielt Sainsbury’s darauf ab,
die CO2-Emission seine Transporte von
den Lagern zu den Supermärkten bis
2020 um 35 Prozent zu reduzieren und
somit eine absolute Reduktion um 50
Prozent, bezogen auf das Jahr 2005,
bis 2030 zu erreichen – trotz eines
wachsenden Geschäftes.
◄
Umwelt-Erfolge von Sainsbury’s
• Sainsbury’s war 2008 der erste Supermarkt, der für die tägliche Anlieferung von Lebensmitteln mit Biomethan betriebene LKW nutzte. Ein Jahr später testete das Unternehmen die ersten fünf seiner Dualkraftstoff-Fahrzeuge.
• Die Logistikflotte von Sainsbury‘s legt mittlerweile acht Millionen Kilometer weniger
zurück als noch vor drei Jahren und das trotz des Wachstums des Unternehmens. Dies
bedeutet eine Reduktion um circa fünf Prozent.
• Der betriebliche Wasserverbrauch der Kette wurde über alle Standorte hinweg um
50 Prozent gesenkt, was pro Jahr einer Wassermenge von 393 Schwimmbädern mit
Olympiamaßen entspricht. Im Bereich Logistik wurde eine Vielzahl von Maßnahmen
zur Wassereinsparung eingeführt, darunter die Nutzung von Regenwasser sowie die
Umrüstung auf Druckknopfwasserhähne und wasserlose Urinale.
19
Inhalt
Verpackung und Kennzeichnung
Holzoptik für Houdek...............................
21
Energieverbrauch einfrieren
Houdek in Holzoptik
Die DBU fördert Untersuchungen für eine energiesparende Speiseeisproduktion mit
85 000 Euro. Der Verbrauch von Strom, Gas und Stickstoff soll dabei optimiert werden.
Der Fleischwarenspezialist Houdek hat in Zusammenarbeit mit
der Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG eine »umgedrehte«
Verpackungslösung entwickelt.
I
n den warmen Sommermonaten ist
Eis in aller Munde und sorgt für angenehme Abkühlung. Aber die Kälteanlagen, die das Speiseeis herstellen, schlucken viel Energie. Weil die
gewünschte Struktur der süßen Lieblingsspeise erst bei -100 °C erreicht
wird, muss zusätzlich flüssiger Stickstoff zum Abkühlen eingesetzt werden. »Rund 14 Prozent des deutschen
Stromverbrauchs entfallen auf den Betrieb von Kälteanlagen – dabei werden
bis zu 40 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen. Fast 70 Prozent der
Energie verbraucht die Nahrungsmittelindustrie«, weiß Stefano Lucchetta
von der Speiseeis-Fabrik Bruno Gelato
aus Rhauderfehn. Aber wie lässt sich
der hohe Verbrauch an Strom, Erdgas und Flüssigstickstoff verringern?
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt
(DBU) fördert entsprechende Untersuchungen mit rund 85 000 Euro.
Mit Hilfe der DBU-Förderung soll ermittelt werden, welche Potenziale
zum Einsparen von Energie die einzelnen Prozessschritte haben und wie
sie sich umsetzen lassen. Die entscheidende Frage sei, wie der Einsatz
innovativer Verfahren der Kraft-Wärme-Kopplung den Bedarf an elektrischer und Kühlenergie der Eisproduktion effizient und umweltfreundlich
decken könne. Geprüft werden soll
auch, welche Möglichkeiten es gibt,
in Zukunft auf erneuerbare Energien
umzusteigen.
Stickstoffproduktion als
Strompuffer
Der für die Produktion von Speiseeis
erforderliche flüssige Stickstoff werde bisher mit Tankwagen angeliefert.
»Wir wollen die Transportwege und
Belastungen für Mensch und Umwelt
vermeiden und deshalb Möglichkei-
Quelle: Bruno Gelato
Mit Originale und Tradizionale wirbt der Eishersteller Bruno Gelato aus Rhauderfehn. Bald
kann vielleicht auch ein echt deutsches Wort
dazukommen: energiesparend.
20
ten prüfen, ob und wie wir vor Ort
den flüssigen Stickstoff produzieren
und speichern können«, erklärte Lucchetta das Vorhaben. Diese Speicher
könnten wiederum interessante Möglichkeiten bieten, das schwankende
Aufkommen erneuerbarer Energien
regional zu nutzen. Wenn Windkraftoder Photovoltaikanlagen viel Strom
produzieren, könnte dieser gezielt
für die Stickstoffproduktion genutzt
werden. Das Abregeln von Wind- und
Photovoltaikanlagen aufgrund begrenzter Aufnahmekapazitäten des
elektrischen Netzes könnte durch
derartige Maßnahmen verringert oder
sogar vermieden werden, ergänzte
Lucchetta. Untersucht werde deshalb,
wie ein derartiges Verfahren technisch umgesetzt werden kann und ob
es sich langfristig für das Unternehmen auch rechnet.
»Die Rohstoffverknappung und die
steigenden Preise für Öl, Gas und
Strom erfordern eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz«, so DBUPressesprecher Franz-Georg Elpers.
Die Lebensmittelindustrie zähle zu
den energieintensivsten Branchen.
Bisher sei meist untersucht worden, wie sich Herstellungsprozesse
optimieren ließen und die Qualität
verbessert werden könne. Zu selten
werde jedoch überprüft, wie Unternehmen Energie einsparen könnten.
Deshalb verspreche die umfassende
Untersuchung am Beispiel der Rhauderfehner Speiseeis-Fabrik ein hohes
Einsparpotenzial. Die vorgesehenen
Maßnahmen könnten mit entsprechenden Anpassungen auf andere
Unternehmen der energieintensiven
Lebensmittelbranche übertragen werden. Kooperationspartner des Projekts ist das Clausthaler Umwelttechnik-Institut Cutec.
◄
frischelogistik | 6-2013
M
it Bayern verbinden die Menschen Berge, Lederhosen und
urige Gemütlichkeit. Ein Stück
bayerisches Lebensgefühl vermittelt
der Wurstwarenhersteller Houdek mit
einer aufmerksamkeitsstarken Verbundverpackung in Holzoptik: Die Produkte wirken wie auf einem bayerischen
»Brotzeitbretterl« angerichtet und die
transparente Vorderseite gewährt dem
Verbraucher Blick auf den Inhalt. Für
die Entwicklung der »Holzverpackung«
wandte sich das Unternehmen an Südpack – auch wenn die Verpackungsgruppe ihren Stammsitz in Ochsenhausen in Baden-Württemberg hat.
Von unten nach oben gekehrt
Verbraucher möchten sehen, was sie
kaufen. Diesem Anspruch kam die
Houdek GmbH mit ihrer Verpackung
für Leberkäse nach und startete zusammen mit Sebastian Scheurell, dem
verantwortlichen Gebietsverkaufsleiter bei Südpack, eine Revolution im
Kühlregal: Eine transparente Unterfolie sorgt zusammen mit einer beidseitig in Holzoptik bedruckten Oberfolie
aus Papierverbund für hochwertige,
natürliche Haptik. Allerdings ließ die
Papieroberfolie zu wenig Sicht auf das
Produkt im Inneren zu. Im Technikum,
dem hauseigenen Entwicklungszentrum von Südpack in Ochsenhausen,
entwickelten Houdek und die Folienexperten von Südpack daher die
Idee, die Verpackung um 180 Grad zu
drehen. Der Leberkäse ist nun auf der
eigentlichen Oberfolie positioniert, die
transparente Unterfolie gibt, bis auf
ein kleines Etikett am Rand, als neue
Oberseite den Blick auf das Produkt
komplett frei. Dezent in die Unterfolie
geprägt, unterstützt das Firmenlogo
den Premiumanspruch der Traditionsmarke Houdek zusätzlich.
Das Familienunternehmen Houdek
gehört zu den 20 größten Herstel-
lern von Wurst- und Fleischwaren in
Deutschland. Seit rund 60 Jahren in
Bayern angesiedelt, steht es für eine
Vielfalt an Heißrauchprodukten und
ein umfassendes Sortiment an original bayerischen Spezialitäten. »Wir
wollten eine Verpackung, die bayerische Werte zeitgemäß interpretiert
– natürlich, hochwertig, traditionell«,
erklärt Olaf Hakenbeck, Vertriebs- und
Marketingleiter bei Houdek. »Da wir
seit mehreren Jahrzehnten sehr erfolgreich mit Südpack zusammenarbeiten,
wandten wir uns auch mit dieser Anfrage nach Ochsenhausen.«
Natürliche Gestaltung, optimal
zu verarbeiten
Das Druckbild, das der neuen Unterseite eine täuschend echte Holzoptik
verleiht, unterstützt den natürlichen
Effekt der Papierkaschierung und unterstreicht auf den ersten Blick die Herkunft aus Bayern. »Die Entwicklung lief
reibungslos. Innerhalb von nur wenigen
Wochen war die Verpackung marktreif«,
so Hakenbeck. Auch eine große, europaweit vertretene Discount-Kette hat an
der natürlichen Holzmusterung Gefallen
Houdek GmbH
Forschung energiesparende
Eisproduktion.........................................
20
Quelle: Rudolf und Rob
ert
Lebensmitteltechnik und Produktion
Fällt auf: Südpacks LeberkäseVerpackung in Holzoptik.
gefunden: Für ihre Eigenmarke beliefert
Houdek die Unternehmensgruppe mit
verschiedenen Produkten in einer Tiefziehverpackung von Südpack.
Die Holzoptik ziert inzwischen noch
weitere Erzeugnisse der Eigenmarke,
auch hier liefert das oberschwäbische
Unternehmen die Folie. Bei dieser Verpackungsrange ist die Peel-Oberfolie
transparent. Die Unterfolie aus einem
beidseitig bedruckten Folienverbund
punktet mit ausgezeichneten Tiefzieheigenschaften und lässt sich mit bis
zu zwölf Farben rapportgenau bedrucken. »Mit der Verpackung für unseren Leberkäse sind wir sehr zufrieden:
Die Verbraucher sehen auf den ersten
Blick, was sie kaufen und wir können
die Folien optimal verarbeiten«, fasst
Hakenbeck zusammen. »Am meisten
jedoch überzeugen uns die außergewöhnlichen Präsentationsmöglichkeiten am Point of Sale.«
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21
Das Logistikzentrum des EdekaFleischwerks Rheinstetten.............................
22
Lager- und Regaltechnik
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Viel Fleisch, viel Ehr‘
Ein »Quantensprung in der Produktivität« ist das Logistikzentrum des
Fleischwerks Rheinstetten in den Augen der Edeka Südwest Fleisch.
Generalunternehmer war Vanderlande.
G
esamtkunstwerk. Wenn man bedenkt, dass sich »Kunst« vom
Verb »können« ableitet, und
noch dazu logistisch interessiert ist,
könnte einem diese Assoziation beim
Hochleistungs-Logistikzentrum
des
Fleischwerks von Edeka Südwest einfallen. Mechanisch eng miteinander
verzahnte, per IT vernetzte Multi-Funktionen und Prozesse machen diese
Gesamtheit aus. Ein intensiver Blick
auf einige der zentralen Gewerke und
ihre vernetzten Funktionen lohnt sich.
Er zeigt, auf Basis welch umfassender
Planungen und aus welchen High-EndIntralogistik-Bausteinen dieses Zentrum realisiert wurde, wie es dynamisch
und flexibel stets auf kontinuierlichem
Prozess-Optimierungskurs programmiert ist und höchst verfügbar läuft
und liefert. »Das neue Fleischwerk
mit seinem integrierten Logistikzentrum bedeutet für uns einen Quantensprung in der Produktivität«, betont
Jürgen Sinn, Geschäftsführer der Edeka Südwest Fleisch, Rheinstetten. »Als
Dienstleistungszentrum rund um die
Vermarktung von Fleisch und Wurst mit
24-Stunden-Liefer-Service an sechs Tagen die Woche bei 2 °C-Logistik verstehen wir uns als verlängerte Werkbank
des Einzelhandels«.
Zu den strategischen Zielen des neuen Werkes zählen laut Sinn Aspekte
wie »höchster Standardisierungsgrad
in den für unsere Unternehmensgruppe typischen, individuellen Fleischzuschnitten, damit optimaler Service
für unsere Bedientheken, damit die
Verkäufer mehr Zeit für die Kundenberatung gewinnen, und optimaler Lieferservice, den wir mit unserem Logistikzentrum leisten«.
Prozessketten-optimal organisiertes und hoch effizientes Werk
Das im Juli 2011 in Betrieb genommene
Werk zählt zu den leistungsfähigsten
fleischverarbeitenden Betrieben in Europa: prozessketten-orientiert, effizient und flexibel organisiert. Für dieses
Vorzeige-Werk hat Vanderlande Industries als Generalunternehmer in enger
Kooperation mit Edeka Südwest das
zwischen der Fleisch- und Wurstproduktion sowie dem Auslieferbereich
integrierte Logistikzentrum geplant
und realisiert.
Auch das Logistikzentrum ist auf Performance getrimmt: intelligent gesteuert und vernetzt, exakt synchronisiert
und flexibel auf jegliche saisonalen
und täglichen Marktanforderungen
reagierend, so beschreibt Vanderlande es. Um dies zu erreichen, spielen
hochleistungsfähige
automatisierte
Lager- und Kommissioniertechniken,
Fördertechniken, Sortier- und Sequenziertechnologien, Handling- und Palettiersysteme exakt getaktet zusammen.
Und unterstützen damit die vom Betriebsleiter Logistik, Klaus Schmitt, geführten rund 200 Mitarbeiter bei ihrer
täglichen Arbeit.
Nur mit dem exakt synchronisierten Zusammenwirken von Mitarbeiter-Know
how und der anspruchsvollen Logistikmaschinerie lassen sich die geforderten Waren- und Ausliefervolumina bewältigen: Denn im Zweischichtbetrieb
werden an sechs Wochentagen aus
dem rund 3000 Artikel umfassenden
Artikelspektrum täglich bis zu 70 000
Transporteinheiten generiert und auf
3400 der »Rolli« genannten Gitterboxgestelle in 120 LKW-Touren an die rund
1300 Edeka -Märkte ausgeliefert.
Montage der Intralogistiksysteme
in nur fünfeinhalb Monaten
Entsprechend aufwändig war die Genehmigungs- und Planungsphase für
das gesamte Werk. Die Masterplanung dauerte von 2003 bis 2006, die
Planungs- und Genehmigungsphase
nahm drei Jahre in Anspruch, die »eigentliche Bauzeit hingegen betrug nur
zwei Jahre. Das war«, wie Jürgen Sinn
Rund 3000 Meter sind die Fördersysteme für die internen und externen
Kistenkreisläufe des Werks lang.
22
frischelogistik | 6-2013
Das im Juli 2011 in Betrieb genommene Fleischwerks von Edeka Südwest zählt zu
den leistungsfähigsten fleischverarbeitenden Betrieben in Europa.
Das Hochregallager ist rund 30 Meter
hoch und hat 3400 Palettenstellplätze.
betont »sehr schnell und sportlich«.
Seit Juli 2011 arbeitet das Werk in Vollbetrieb.
Wie Dipl.-Ing. Ditmar Paprocki, als
Projektleiter seitens Vanderlande Industries verantwortlich für die Planung
und Realisierung des in das Werk integrierten Logistikzentrums, betont, hat
die Montage der Lagersysteme, Fördertechniken und Handling-Stationen nur
rund fünfeinhalb Monate in Anspruch
genommen: »Die einzelnen Montageschritte waren eng miteinander
verzahnt: So haben wir beim HDS teilweise erst Stahlbau installiert, dann
die Regale, in die die Shuttles eingesetzt wurden, und anschließend die
Fördertechnik. In Spitzenzeiten waren
rund 250 Mitarbeiter mit Montage und
Verkabelung und der Inbetriebnahme
beschäftigt«. Das vom VanderlandeProjektleiter während der mehrstündigen detaillierten Anlagen- und Einzelsystembesichtigung genannte Kürzel
»HDS« führt direkt zum Kernstück des
Logistikzentrums.
dem Go-Live der Anlagen. Das zählte
mit zu den größten Herausforderungen
des Projektes«: Für die Tests hat Edeka Mitarbeiter gründlich geschult, und
zahllose Probewürste wurden extra
produziert, um die gesamten Arbeitsprozesse zu testen und die Leistung
nachzuweisen. Und zu einem späteren
Zeitpunkt wurde nochmals mit Echtware getestet.
Höchstleistungen aus dem High
Dynamic Storage mit 140 MultiShuttles
Das 20-gassige Quickstore High Dynamic Storage von Vanderlande Industries, kurz HDS, mit 50 000 von
140 Multi-Shuttles bedienten Behälterstellplätzen bildet als polyfunktionale Höchstleistungsmaschinerie das
Kernstück des Logistikzentrums und
fungiert als Garant für die permanent
geforderten hohen Durchsätze und
präzisen Auslieferungen.
Die prozess-funktional in acht Leistungseinheiten strukturierte Anlage
besteht physisch aus zwei Units: HDS
1 mit 45 600 Stellplätze und 126 Shuttles übernimmt die Waren aus der Produktikon, aus dem Wareneingang und
der Depalettierung, fungiert als Nachschubpuffer für die Kommissionierung
und Vollauslagerung, nimmt kommissionierte Ware auf und leistet die
Auslagerungen der auslieferfertigen
Behälter für die Rolli-Beladung in kundengerecht sequenzierter Reihenfolge.
Das von 14 Shuttles bediente HDS 2
mit 5000 Stellplätzen und einer Auslagerleistung von stündlich rund 1000
Einheiten fungiert als Nachschubpuffer für die dynamische Kommissionierung, sorgt für die Auslagerung
zur Kommissionierung in korrekter
Reihenfolge und versorgt die beiden
dynamischen
Kommissionierstationen. Für diese Turbo-Performance des
gesamten HDS sorgen die 140 Shuttles
mit jeweils bis zu 100 Ein- und Auslagerungen pro Stunde. Zudem tragen
die acht Vorzonen mit bis zu jeweils
stündlich 1600 Doppelspielen zu der
Gesamtleistung des HDS bei.
Diese Performance zu erreichen und
unter Beweis zu stellen, bedeutete
für den Generalunternehmer »hard
work«, wie Paprocki schildert: »Wir
hatten Edeka mit mehreren durchzuführenden Leistungstests 100 Prozent
Leistung nachzuweisen, und zwar vor
100 000 HDS-Auslagerungen
für 3400 Rollis pro Tag für die
Auslieferungen
»Mit dem auf eine mittlere Spitzenleistung angelegten HDS können wir in
den 16 Stunden der beiden Schichten
rund 3400 Rollis erzeugen«, wie Paprocki erläutert. Diese sehr hohe Leistung
wird allerdings nur einige wenige Male
im Jahr abgerufen, etwa bei den absoluten Peaks in der Weihnachts- und
Osterzeit.
Ein Indiz für die extrem hohe Dynamik
des HDS: Wie Paprocki betont, erneuert beziehungsweise »dreht« sich das
HDS mit seinen 45 000 Stellplätzen
bei bis zu 100 000 Auslagerungen pro
Tag mitunter mehr als zwei Mal täglich.
Und übers Jahr werden von den rund
3000 Artikeln des Gesamtsortiments
rund zehn bis zwanzig Prozent ausgetauscht. »Das HDS ist sicherlich das
Herzstück der Anlage, unsere multifunktionale Intralogistik-Drehscheibe
auf engstem Raum«, betont Geschäftsführer Sinn: »Hätte man all die Funktionen, die das HDS übernimmt, anders
23
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
organisieren müssen, benötigte man
viel mehr Fläche und Raum und müsste
in bestimmten, festgelegten Reihenfolgen arbeiten, was unseren sehr hohen
Flexibilitätsansprüchen nicht genügen
würde«. Entscheidend beim HDS ist für
ihn die generell hohe Leistung. »Sehr
wichtig ist für uns die modulgerechte
Auslagerung, so dass wir die für die
Auslieferung der meistens in unseren
Edeka -Kisten kommissionierten Waren in einer vorgegeben Reihenfolge
auf den Rollis absetzen können. Denn
das Vorsortieren der Waren in definierten Familien-Gruppen erleichtert und
beschleunigt das Einräumen der Waren in den Filialen«.
ferfertigen Behälter- und Ladungsträgerströme für die touren- und filialgerechte Beladung der Rollis.
Edeka hat sich beim ERP für »das CSBSystem als Komplettlösung entschieden«, erklärt Sinn: »Wir steuern den
gesamten Wertschöpfungsprozess unseres Werks mit Unterstützung dieser
Branchensoftware«. So auch die intralogistischen Prozesse wie das HRL, die
Kommissionierung und die Rolli-Beladung sowie die insgesamt rund 3000
Meter langen Fördersysteme für die
internen und externen Kistenkreisläufe, die drei Leerkisten-Puffer mit rund
26 000 Plätzen sowie die Karton- und
Palettenfördertechnik.
Die tägliche Case-Kalkulation vor
der Auftragsfreigabe
Nachschub für das HDS aus dem
schnell drehenden HRL
Täglich bis 13.00 Uhr, »wenn alle Aufträge bei uns eingegangen sind, erfolgt
nach der für den kommenden Arbeitsund Ausliefertag durchgeführten CaseKalkulation die Auftragsfreigabe«, wie
Werksleiter Edwin Mantel erläutert. Im
Rahmen dieser vom ERP durchgeführten Kalkulation werden die täglich zu
kommissionierenden und auszuliefernden Artikelmengen freigegeben.
Berücksichtigt werden dabei Stückzahlen und Volumina, die Anzahl der
benötigten Behälter – die mit ihren
vier Inmould-Labeln mittlerweile zur
Norm für die gesamte Fleischindustrie
wurden –, die erforderlichen Materialflüsse und optimalen Förderstrecken
sowie die Konsolidierung der auslie-
In der Case-Kalkulation wird auch berücksichtigt, welche Artikel zusammen
mit anderen in eine Kiste kommissioniert werden dürfen, »da wir die nach
der Vorgabe unserer Kunden in ArtikelFamilien-Gruppen und modulgerecht
anliefern«, wie Werksleiter Mantel
betont. Generell können auch Kleinstmengen bis hin zum Einzelartikel geordert werden. Bei Edeka ist der Kunde,
und damit sind auch die Märkte gemeint, wirklich König.
Jede intern aus der Produktion angelieferte oder extern an den vier Wareneingangstoren antransportierte WarenPalette wird von Mitarbeitern im ERP
angemeldet. Hierbei wird jeder einzelne Behälter für die exakte Zuordnung
In den 19 Kommissionier-Inseln wird mit Pick-to-Light–Anzeige und
MDE-Support gepickt.
sowie das Einhalten der MHD- und Fifo-Kriterien nochmals abgescannt und
anschließend die gesamte Palette.
Seinen Nachschub erhält das schnell
drehende HDS aus dem Hochregallager, das, wie Mantel betont, in den
Gesamtfluss integriert ist und seine
Funktion in diesem Prozess von der
Bereitstellung rückwärts erhält. So
durchlaufen sämtliche Waren das als
zentraler, hochdynamischer Puffer
fungierende HRL mit seiner schnellen
Drehzahl von rund 1,8 Tagen in PeakZeiten. Das HRL ist rund 30 Meter hoch,
hat 3400 Palettenstellplätze mit 1,65
Meter hohen Regalfächern für kartonbeladene Paletten sowie 1,95 Meter
Höhe für solche mit Behältern.
Um das HDS mit Nachschub aus dem
HRL zu versorgen, werden die Paletten
für die Vereinzelung der Kisten und
Kartons zu acht manuellen und zwei
mit Robotern ausgestatteten vollautomatischen Depalettierstationen transportiert. In den manuellen Stationen
erhalten die Mitarbeiter die beladenen
Paletten für ergonomisches Arbeiten in
je zwei Arbeitsschächten automatisch
und in ergonomischer Arbeitshöhe angedient. Die entnommenen Behälter
werden gescannt direkt auf die Fördertechnik gesetzt, die Kartons werden
für den Weitertransport auf Tablare gesetzt. Die Abförderleistung in das HDS
1 beträgt 3700 Transporteinheiten pro
Stunde.
Die beiden automatischen Depalettierstationen für datenerfasste Behälter der Höhen E1 und E2 sind mit je
einem Roboter mit speziell entwickelten Greifwerkzeugen ausgestattet, die
Euro-Paletten sowie auch mit einem
Zugriff variabel bis zu vier Behälter aufnehmen können.
Direkt nach der Depalettierung erfolgt,
um bereits in einem frühen Stadium im
Sinne der übergreifenden Prozess-Optimierung eine optimale Verteilung der
Kisten und Artikel zu erzielen, die erste
Aufteilung der Behälterströme für das
HDS: rund 50 Prozent der Behälter werden in den oberen und 50 Prozent in den
unteren Bereich des HDS transportiert.
Hochleistungsfähige
statische und dynamische
Kommissionierung
»Bei der Organisation der Kommissionierbereiche waren kurze Wege
24
frischelogistik | 6-2013
und höchste Flexibilität sehr wichtig«, erklärt Paprocki. Dies betrifft
Flexibilität hinsichtlich Tages-, Wochen-, Monats- und saisonale Anforderungen. So können in den 19
Kommissionier-Inseln mit insgesamt
570 Artikelschächten für das manuelle Picken der A- und B-Artikel zwei
Mitarbeiter in einer Insel arbeiten,
wenn sehr hohe Leistungen abgerufen werden müssen. Umgekehrt kann
bei geringeren Output-Anforderungen
ein Mitarbeiter zwei Inseln bedienen.
Gepickt wird mit Pick-to-Light–Anzeige und MDE-Support, die Leistungen
pro Platz und Stunde liegen bei durchschnittlich 400 Picks pro Stunde. Die
Belegung der Schächte mit Artikeln
wird kontinuierlich saisonaltypisch
und bedarfsgerecht angepasst. »Bei
der Planung wird von vornherein berücksichtigt, möglichst wenige so genannte »Springerkisten« zu erzeugen,
die für ihre auftragsbezogene ArtikelVollständigkeit zwei oder mehrere
Kommissionierinseln
durchlaufen
müssen«; betont Paprocki. So ist es
ein »Leistungskriterium, jede Kiste
möglichst vollständig in nur einer der
Kommissionierinseln zu bestücken«.
Die Regale und Artikelschächte der
19 Kommissionierinseln werden nach
diesen prozess-optimierenden, Zeit
und Wege sparenden Kriterien befüllt.
Dies erfordert bereits eine exakte Vorkanalisierung für die Gleichverteilung
der Artikelströme beim Einfahren in
das HDS, das auch aus Flexibilitätsgründen für diese Vorsteuerung in acht
Bereiche und dementsprechend acht
Vorzonen untergliedert ist.
Die Bedarfshäufigkeit wird vom ERP
und nach der Historie ermittelt. Angesichts der immensen täglich zu
bewältigenden Warenströme und Artikeldurchläufe konnte dieser logistische Kunstgriff selbstredend nicht
von vornherein quasi komplett fertig
in die Prozess-Mimik der komplexen
Anlagensystematik einprogrammiert
werden: Vielmehr waren aktuelle Daten und Erfahrungswerte aus mehreren
Monaten Vollbetrieb der Anlage erforderlich, um die Prozesse ständig weiter zu optimieren.
Für die Kommissionierung der C-Artikel
sind zwei ergonomische Arbeitsstationen des Typs »Pick@Ease« von Vander-
Lager- und Regaltechnik
Auf beiden Seiten des HDS werden aktuell pro Stunde bis zu
3700 Kisten abgefördert.
lande Industries installiert. An jedem
der mit Bildschirm, Waage, Scanner
und Pick-to-Light-Anzeige ausgestatteten Plätze können bis zu 700 Picks pro
Stunde geleistet werden.
Verteilung per Posisorter auf
27 Zielstationen
Die aktuellen Kennzahlen veranschaulichen das hohe Leistungs- und Durchsatzniveau des Logistikzentrums. Auf
beiden Seiten des HDS werden pro
Stunde bis zu 3700 Kisten abgefördert,
auf einer Bahn konsolidiert und über
einen Gleitschuhsorter des Typs »Posisorter« von Vanderlande Industries
zu 27 Zielen ausgeschleust. Anschließend wird der Behälterstrom erneut zusammengeführt und zu den neun RolliBeladestationen transportiert. Jeder
Station sind drei als Sequenzer fungierende Turmspeicher mit einer Leistung
von 900 Einheiten pro Stunde vorgeschaltet: So lassen sich eventuelle
zeitliche und inhaltliche Disbalancen
ausgleichen, damit die Behälter und
Kartons stets in der vorbestimmten
Auftrags- und Ausliefersequenz für die
manuell durchgeführte Rolli-Beladung
bereit gestellt werden können. Pro Station und Stunde werden 700 Transporteinheiten generiert.
»Das Arbeiten mit den neuen Prozessketten funktioniert hervorragend«,
zeigt sich Jürgen Sinn von der Anlage
und ihren Leistungen sehr angetan.
»Das Team hat hervorragend gearbeitet, sowohl das sehr kompetente und
hohen persönlichen Einsatz erbringende Projektteam von Vanderlande Industries als auch unsere Leute haben hier
ganz hervorragende Leistungen gezeigt; es war eine super Zusammenarbeit. Wir würden jederzeit wieder eine
Anlage zusammen mit Vanderlande
Industries bauen«, lobt der Geschäftsführer. Er habe »von vielen unserer
Mitarbeiter das Feedback, dass die
Arbeiten im Gegensatz zu vorher nun
leichter auszuführen sind. Dabei mussten die Mitarbeiter ja komplett umdenken, da im neuen Werk jede Abteilung
und jeder Step von anderen abhängt,
da wir hier in sehr eng verzahnten und
dicht vernetzten Prozessketten arbeiten. Nun funktioniert das alles sehr
gut, im Werk wie im Logistikzentrum,
was auch der hervorragenden Arbeit
unseres Betriebsleiters Logistik, Herrn
Klaus Schmitt, zu verdanken ist, der
sein Team super motiviert«. Sinns Fazit ist positiv: »Wir sind sehr froh, mit
dem neuen Fleischwerk diesen Schritt
hinsichtlich Zentralisierung gemacht zu
haben. Das neue Werk hat uns enorm
nach vorne gebracht, es bedeutet für
uns einen Quantensprung in der Produktivität, die Kundenzufriedenheit ist
hoch, und wir haben bereits sehr viel
positives Feedback erhalten«.
◄
25
Inhalt
Effizienzpotenziale durch SCP..................
26
Flexibilität nach Maß
men mit weiteren, in der IT hinterlegten
Soll-Daten für Parameter wie Gewicht
und Material sind damit zugleich alle
Informationen für die spätere Palettierung verfügbar.
Bei der Hardware für das SCP setzt
SSI Schäfer neben der Regalanlage
und der Fördertechnik auf eine Vielzahl bewährter Komponenten wie das
hauseigene Tray System STS und die
Visualisierungstechnologie »Machine
Vision Technology«. Depalettierung,
Palettierung und Wrapping-Systeme
runden das Gesamtkonzept ab. Softwareseitig sorgt der SPPG, ein eingebundener Packmustergenerator, für
eine optimierte Zusammenstellung der
Auftragspaletten.
Effizienzpotenziale für Handels- und Frischelogistik sieht SSI Schäfer durch sein
Schäfer Case Picking System (SCP): Das modulare Systemkonzept lässt sich, wie
weltweite Referenzprojekte zeigen, auf die individuellen Anforderungen der
Anwender zuschneiden und erlaubt die Kombination mit anderen Systemen.
I
26
Zwölf Mann für 100 000
Warenkartons
Quelle: SSI Schäfer
n der Handelslogistik gewinnen Geschwindigkeit, Fehlerfreiheit und
Transparenz zunehmend an Bedeutung. Angesichts einer ständig steigenden Artikelvielfalt und immer kleinerer
Losgrößen bildet dabei die Effizienz
der innerbetrieblichen Logistikprozesse und der eingesetzten Technologien
einen wesentlichen Erfolgsfaktor im
Wettbewerb. Vor diesem Hintergrund,
darüber sind sich Marktbeobachter und
Experten einig, wird ein höherer Automatisierungsgrad der Abwicklungssysteme auch im Handel unabdingbar.
Doch die Potenziale, die moderne Intralogistik-Systeme in der Handelslogistik
sowohl bei Lagerverdichtung und Flexibilitätssteigerung als auch bei der Senkung von Personal-, Raum- und Energiekosten erschließen können, werden
vielfach noch unterschätzt. Einer vom
EHI Retail Institute und dem FraunhoferInstitut für Materialfluss und Logistik
durchgeführten Studie zufolge hat sich
der Anteil der automatisch kommissionierten Waren kaum signifikant verändert. Er liegt in den vergangenen drei
Jahren bei etwa 20 Prozent. Nur etwa 50
Prozent der führenden Handelsunternehmen in Deutschland, so die Untersuchung, befasst sich gegenwärtig mit
dem Thema Automatisierung im Lager
oder hat entsprechende Maßnahmen
zum Teil bereits realisiert.
Damit vergibt der Handel erhebliche
Optimierungspotenziale, warnt SSI
Schäfer. Denn in den vergangenen Jahren haben sich die Systementwickler
intensiv mit den Anforderungen großer
Handelsläger auseinander gesetzt und
marktfähige Lösungskonzepte entwickelt. Durch ihre Modularität und individuelle Skalierbarkeit bedienen sie einerseits die Marktanforderungen nach
hoher Flexibilität und individuellem
Zuschnitt der Systeme. Andererseits
ermöglichen sie bei Bedarf einen voll-
Vollautomatische Depalettierung der sortenreinen Paletten in Tiefkühlumgebung
(-28 °C) bei der MVN AG. Die vereinzelten Lagen werden anschließend an die
Tray-Fördertechnik übergeben.
automatisierten Warenfluss zwischen
Warenein- und -ausgang – inklusive
Kommissionierung auf Einzelstückebene sowie filialgerechter und transportoptimierter Palettenbildung. Der Intralogistikspezialist SSI Schäfer ist mit
dem SCP einer der Technologieführer
auf diesem Gebiet. Das inzwischen
mehrfach prämierte System ist eine
ganzheitlich ausgerichtete, modular
konzipierte und beliebig erweiterbare Systemlösung zur automatischen
Lieferzusammenstellung im Handelssegment.
Kompaktes, hochdynamisches
Puffersystem
Technisch gesehen handelt es sich bei
dem skalierbaren SCP-System um ein
kompaktes, hochdynamisches Puffersystem für Durchsätze von 30 000 bis
weit über 500 000 Kolli pro Tag. In ihm
werden die Waren von der Lagerpalette automatisch vereinzelt, lagenweise
auf Systemtrays gesetzt und mit pro-
duktschonenden Bewegungsabläufen
zwischengelagert. Die Kommissionierung von den Lagen-Trays kann vollautomatisiert bis auf Einzelstücke und in
parallelem Mehrfachzugriff erfolgen.
Dabei ist bereits im Puffersystem eine
mehrstufige, abgeschlossene und
Filiallayout-gerechte (»store friendly«)
Sequenzbildung möglich.
Die Lagerungs- und Prozessabläufe der
Produkterkennung, -verfolgung und
Inventur sind überdies so ausgelegt,
dass sie laut SSI ohne die marktübliche Kennzeichnung der Waren durch
Barcodes oder Transponder erfolgen
– das sei ein Vorteil insbesondere für
das Warehousing temperaturgeführter
Frischware. Vielmehr wird die Ware im
gesamten Kommissionierprozess fotooptisch erfasst. Dabei wird bereits im
Wareneingang die Artikelstammdatenpflege inklusive Varianten vorgenommen sowie die Überwachung von
Mindesthaltbarkeitsdatum und Chargenverfolgung angestoßen. Zusam-
frischelogistik | 6-2013
Das SCP-Konzept zeigt laut SSI seine
Stärken insbesondere in seiner Anpassungsfähigkeit auf die individuellen
Herausforderungen der Anwender, das
zeigten die bereits weltweit realisierten Systeme. Die Standard-Baukastenmodule des SCP werden dabei je nach
den kundenspezifischen Anforderungen adaptiert und erfüllen so die Besonderheiten der Segmente wie Food-,
Non-Food- oder Tiefkühlartikel, von
temperaturgeführten Waren bis hin zu
sonstigen Handelswaren.
Ein Beispiel ist das Distributionszentrum des amerikanischen Lager-,
Kommissionier- und Transport-Dienstleisters ES3 in York, US-Bundesstaat
Pennsylvania. Rund 20 000 verschiedene Artikel, Lebensmittel und Haushaltwaren werden in dem rund 140 000
Quadratmeter großen Komplex gelagert. Bis zu 1300 Paletten werden täglich angeliefert. Der Durchsatz liegt bei
mehr als 100 000 Warenkartons pro
Tag. SSI Schäfer konnte für ES3 eine
intelligente, durchgängige Systemkonzeption für vollautomatisierte Prozesse
in der Lebensmittelbranche konzipieren, die den gesamten Prozess von der
Warenannahme über die Lagerung bis
hin zur volumenoptimierten Palettenbildung umfasst. In dem gewaltigen Lagerbereich werden nun lediglich zwölf
Mitarbeiter pro Schicht benötigt, die
sich überwiegend mit der Prozessteuerung und Anlagenwartung befassen.
Basis für diese Ressourceneffizienz:
das SCP-Konzept. Für die spezielle
Lager- und Regaltechnik
Kundenanforderung, die durch die besondere Packhöhe (bis 2,40 Meter) der
Paletten bedingt war, hat SSI Schäfer
eine individuelle Systemlösung entwickelt. Dennis Senovich, Geschäftsführer von ES3, erklärt die größte Herausforderung: »Der Branchentrend geht in
Richtung einer höheren Anzahl SKUs
mit niedrigerer Umschlagsgeschwindigkeit. Das SCP ist ein technisch höchst
ausgefeiltes Automationssystem, das
die komplexen Probleme von Kommissioniervorgängen und einer stabilen
Palettenbildung löst.«
Den Erfolg der Lösung bestätigte das
renommierte Research Strategies Committee (RSC) des US-amerikanischen
Council of Supply Chain Management
Professionals, Illinois. Die Vereinigung
von Supply Chain Managern zeichnete
ES3 unter anderem für das Yorker Projekt als »beste und innovativste Logistiklösung« mit dem »Supply Chain
Innovation Award 2011« aus.
Weitere Beispiele aus USA
und der Schweiz
Zum Jahreswechsel 2011/2012 hat
eine US-amerikanische Zuliefererkette
für Dienstleistungen im Lebensmittelsektor ihr Logistikzentrum ebenfalls
mit einem SCP von SSI Schäfer ausgestattet. Die Anlage profitiert nun von
einer hochdynamischen Abfertigung
kleinerer Auftragsmengen (Kommissionierung von Einzelstücken und Cases), während die Aufträge in einigen
Shops stetig zunehmen und die LKW
mittlerweile täglich ankommen. Der
Großhändler lagert in seinem Logistikzentrum rund 12 000 verschiedene
Artikel für die Lieferung an die Einzelhandelsgeschäfte. Rund 4000 Kisten
und Versandbehälter werden pro Stunde von 24 Schäfer Carousel Systemen
(SCS) abgefertigt und die zwei SCPModule steigern die Effizienz enorm,
so das Unternehmen.
Die Migros-Verteilbetrieb Neuendorf
AG (MVN AG) ist der zentrale Logistikpartner der Migros, dem größten Einzelhandelsunternehmen der Schweiz,
für die Bereiche Near Food, Non Food,
Tiefkühlprodukte und Textilien und ist
eine hundertprozentige Tochter des
Migros-Genossenschafts-Bundes. Das
Kerngeschäft des Betriebs TiefkühlLogistik der MVN ist die Logistik für
Lebensmittel wie Gemüse, Fleisch,
Quelle: ES3
Lager- und Regaltechnik
Der Teach-In-Prozess im Distributionszentrum von ES3 ist wichtig für die
IT-Stammdatenerfassung, da Maße,
Gewicht und Aussehen der Ware parallel erfasst und als Grundmuster in der
Artikeldatenbank hinterlegt werden.
Fisch, Eis oder Backwaren. SSI Schäfer
realisierte im -28 °C kalten Tiefkühllager in Neuendorf ein SCP-Konzept, bei
dem für die den Migros-Verteilbetrieb
Neuendorf alle Vorteile bei der Produkterkennung, -verfolgung und Inventur zum Tragen kommen. Statt auf
Barcodes oder Transponder basieren
alle Prozesse von Beginn an auf der
»Machine Vision Technology«. Dazu
werden im Wareneingang die aktuellen
Artikeldaten wie Kollimenge, MHD und
Lieferdaten mit den in der IT hinterlegten Stammdaten abgeglichen. An
Teach-In-Stationen erfassen Mitarbeiter Gewicht, Menge und Abmessungen
der aktuellen Anlieferung und aktualisieren, wenn nötig, die Artikelinformationen. Die Artikelstammdaten bilden
dann die Basis für die IT-Vorgaben zur
automatischen Einstellung der mechanischen Systemkomponenten, die
in den Prozessablauf integriert sind.
Darüber hinaus erfüllt die Machine
Vision Technology in den Lager- und
Kommissionierprozessen alle Detektions- und Kontrollaufgaben etwa bei
der Volumenerfassung oder Ausrichtung der Artikelstücke oder der Stückzahlkennung bei manueller Kommissionierung. Besonderheit in Neuendorf:
SSI Schäfer realisierte das System
unter besonderen Anforderungen aufgrund der Tiefkühlumgebung und sorgt
27
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Natsu Foods nutzt Mercedes-Transporter..
29
nun bei -28 °C für effiziente Prozesse,
hohen Durchsatz und eine erhebliche
Entlastung der Mitarbeiter.
Grünes von Lidl
Wie das SCP dabei auch Aspekte der
»Green Logistics« realisiert, zeigt das
Beispiel des Lebensmittel-Handelsunternehmens Lidl. Bei der Erweiterung
seines Logistikzentrums am Standort
Kirchheim/Teck hat der Discounter die
Intralogistik mit dem SCP-System neben der Effizienzsteigerung auf eine
weitgehende Nutzung von Laderaumund Transportkapazitäten sowie auf die
Entlastung der Filialmitarbeiter bei der
Warenverräumung ausgelegt. Neben
dem SCP-System sind ein Hochregallager mit fünf Gassen und rund 15 000
Palettenstellplätzen, sowie ein Schäfer Tray System mit 16 000 Stellplätzen
auf fünf Lagerebenen im Liefer- und
Leistungsumfang enthalten. Lidl ist europaweit der erste Referenzkunde für
das SCP. Bei diesem Projekt realisierte
SSI Schäfer für den Kunden besondere
Anforderungen an das Family Grouping,
was sich andere Logistikspezialisten
bisher nicht zutrauten, streichen die
Lagertechnik-Experten heraus.
Nachdem eine Filiale ihre Bestellung
an das LVS übermittelt hat, bildet der
SPPG eine optimale »virtuelle Palette«
unter der Berücksichtigung der voreingestellten Packparameter. Erfüllt diese
virtuelle Filialpalette das Optimum in
allen Anforderungen (Family Grouping,
Ladevolumennutzung und Stabilität)
beginnen die physische Auslagerung
der bestellten Artikel und die vollautomatische Palettierung der Palette. Das
Softwaremodul SPPG erschließt somit
Logistikzentrum immer noch
Rückgrat
Das SCP-Konzept arbeitet ohne die marktübliche Kennzeichnung der Waren durch Barcodes
oder Transponder. Alle Prozesse basieren von
Beginn an auf der Machine Vision Technology.
Quelle: SSI Schäfer
28
von der Packdichte über die innere
Palettenordnung bis hin zu den Stabilitätskriterien das gesamte Optimierungspotenzial bei der Palettenbildung
in voll- oder teilautomatisierten Case
Picking Systemen. Die ausgeklügelte
Programmierung des SPPG ermögliche auch beim heterogenen Artikelspektrum des Handels vollautomatisierte Prozesse der Auftragsfertigung
einschließlich der Palettierung – das
spare Kosten, weiß SSI. Die erhöhte
Stabilität der Paletten sorge zudem für
weniger Beschädigungen und erhöhte
Kundenzufriedenheit. Darüber hinaus
ermöglichen die Algorithmen des Softwaremoduls eine optimale Packdichte
und damit die bestmögliche Nutzung
verfügbarer Laderäume. Das senke die
Transportkilometer und -kosten und
schont die Umwelt, so SSI.
Die Realisierung von Umschlagkonzepten wie dem Crossdocking und der
Schnellläuferkommissionierung hat in
den letzten Jahren auch in der Handelslogistik dafür gesorgt, dass erhebliche
Artikelaufkommen am Lager vorbei
identifiziert, optimiert und neu sortiert
werden. Gleichwohl bilden gerade für
Retailer mit Filialbelieferung große Logistik- und Distributionszentren das
Rückgrat der Versorgungsketten. Mit
Automationslösungen wie dem SCP,
das zeigen die genannten Referenzbeispiele, stehen dem Handel dafür nun
intelligente Konzepte zur Verfügung,
mit denen sich vom vollautomatischen
Handling über effiziente Kleinmengenkommissionierung und Anwendungen
im Tiefkühlsegment bis hin zur optimierten Ausgestaltung der Filialbelieferung Lösungen für mehr Effizienz und
Kostensenkungen generieren lassen.
Bei der Automation, da sind sich die
Experten einig, wird es in der Regel
nicht »das« passende System für alle
Anwendungen und Aufgabenstellungen geben. Eine Kombination aus mehreren Systemkomponenten wird zum
individuellen Optimum führen. Aus
einer weitreichenden Produktpalette
individuell zugeschnittene Lösungen
aus einer Hand auswählen zu können,
kann diese Kombination erleichtern.
Der Handel muss dies nur noch nutzen…
◄
frischelogistik | 6-2013
Frische Fahrt voraus
Der Nahrungsmittelproduzent Natsu Foods setzt auf Mercedes-Benz,
sie erhält jetzt 40 Mercedes-Benz Sprinter, zwölf Vito sind seit dem
Sommer bereits im Einsatz.
S
ushi, Salate, Wraps und Sandwiches produziert die Natsu Foods
GmbH & Co. KG und liefert diese
jeden zweiten Tag frisch in Deutschlands Supermärkte und setzt dafür auf
Mercedes-Benz. Die Natsu-Kühlflotte
wurde nun um 40 weitere MercedesBenz Sprinter sowie zwölf MercedesBenz erweitert. Ein speziell auf die Anforderungen von Natsu Foods gebauter
Kühlausbau der Firma Kerstner sorgt
für eine optimale Kühlung inklusive
einer lückenlosen Temperaturüberwachung. So können jeden zweiten Tag
schnell und zuverlässig über 2000
Supermärkte in Deutschland mit den
frischen Natsu Waren beliefert werden.
Die Sprinter vom Typ 313 CDI haben
eine 95 kW (129 PS)-Maschine, mittleren Radstand und Hochdach. Die Vito
sind vom Typ 113 CDI mit 100 kW (136
PS).
Nicht lagern, sondern ausfahren
»Frische ist unser oberstes Gebot. Deshalb produzieren wir an sieben Tagen
in der Woche. Wir lagern keine Waren
ein, sondern fahren sie sofort mit un-
Elf der vierzig neuen MercedesBenz Sprinter von Natsu Foods.
serer eigenen Kühlwagenflotte aus. Bei
unseren Produkten legen wir höchsten
Wert auf Qualität und damit wir diese gewährleisten können, setzten wir auf die
Fahrzeuge von Mercedes-Benz«, so Wilfried Monning, Geschäftsführung Natsu
Foods GmbH & Co. KG bei der Übergabe.
Alle Fahrzeuge sind mit MercedesBenz Mobilovan abgesichert. Dieser
Mobilitätsservice sichert die Weiter-
fahrt im Fall von technischen Pannen
und Startproblemen sowie bei Werksattbesuchen im Garantiefall. Der
Service reicht von der schnellen Hilfe
durch einen Monteur vor Ort bis hin zur
Bereitstellung eines Ersatzfahrzeuges.
Bei regelmäßigem Service durch autorisierte Mercedes-Benz Service Partner
sichert sich der Kunde damit bis zu 30
Jahre sorgenfreies Fahren.
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Kühler-Strategiewechsel bei Krone...........
30
Kein Schema F
Aus für GFK
Der größte LEH-Konzern der britischen Inseln setzt zur Erfüllung seiner
Umweltziele auf LKW- und Sattelauflieger-Lösungen von Thermo King.
Tesco hat im Rahmen seines »Plan F« schon 56 Millionen Liter Diesel
eingespart.
Krone hat angekündigt, sich auf den Cool Liner Duoplex Steel
konzentrieren zu wollen. Für den traditionsreichen GFK-Standort
Hvam in Dänemark bedeutet das neue Besitzer, die Emsländer
haben ihn an Firmen aus Dubai und Dänemark verkauft.
M
ehr als 90 Prozent aller abgesetzten Krone Kühlkoffer
im Geschäftsjahr 2012/2013
stammten aus der Cool Liner Baureihe
Duoplex Steel. Diese Tendenz beobachtet das Fahrzeugwerk Krone insbesondere seit der Krise 2009/2010
und hat deshalb beschlossen, sich
im Segment der Kühlfahrzeuge auf
die Produktion und den Vertrieb von
Stahlkoffern zu konzentrieren. Diesen
Strategiewechsel kündigte das Unternehmen Ende September an. »Seit einigen Jahren registrieren wir, dass sich
die Nachfrage bei Kühlaufliegern deutlich zu Gunsten der Stahlvariante verschiebt. Starke Abnehmermärkte der
GFK-Kühlfahrzeuge, wie zum Beispiel
Spanien, Italien, Griechenland und
Portugal, haben sich noch immer nicht
von den Auswirkungen der Finanzkrise
erholt; was sich wiederum unmittelbar auf das Investitionsverhalten der
Transportbranche niederschlägt«, so
Bernard Krone. Da der Trend zum Stahlkoffer auch im Segment der Gebrauchtfahrzeuge erkennbar sei, werde Krone
seinen Fokus künftig auf die Produktion von Stahlkoffern am Standort Lübtheen legen.
Eine Konsequenz dieser strategischen
Entscheidung ist, dass die dänische
Produktionstochter Bernard Krone A/S
zum Verkauf ausgeschrieben wurde.
Der Kaufvertrag mit den neuen Besitzern, der Gorica Industries, Dubai und
Inner Circle, Viborg, Dänemark, wurde
Ende September unterzeichnet. Damit
geht das ehemalige Norfrig-Werk in
Hvam zum 1. Januar 2014 in den Besitz
von Inner Circle über, teilte Krone mit.
Über den Kaufpreis wurde zwischen
den Parteien Stillschweigen vereinbart.
»Diese Entscheidung haben wir nur
sehr schweren Herzens getroffen«, erklärte Krone. »Sowohl mein Vater als
auch ich haben uns in den vergangenen
Jahren in Hvam stark engagiert; schließlich war der GFK-Koffer unser Eintritt in
den Kühlaufliegermarkt. Insofern haben
wir sehr lange mit uns gerungen, bevor
wir uns zu diesem Schritt entschlossen
haben. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, für die unser Entschluss aufgrund der Entwicklung der Auftragslage
nicht überraschend kam, haben wir das
in persönlichen Gesprächen mitgeteilt.
Zudem haben wir Abfindungen gezahlt,
die deutlich über den gesetzlichen und
tariflichen Forderungen liegen.«
GFK-Werk zieht nach Dubai
Krone hatte die Produktionsstätte am
Standort Hvam vor 13 Jahren von der
Norfrig A/S übernommen; zu dieser
Zeit wurden dort jährlich bis zu 2700
Kühlfahrzeuge der GFK-Baureihe gefertigt. Im abgelaufenen Geschäftsjahr belief sich der Ausstoß nach
Angaben von Krone auf etwa 730 GFKEinheiten. Insgesamt produzierte das
Fahrzeugwerk Krone im abgelaufenen
Geschäftsjahr mehr als 27 000 rollende Einheiten und erzielte damit einen
Umsatz von rund 930 Millionen Euro.
Der neue Besitzer der Produktionsanlagen plant einen Umzug des Werks
nach Dubai; entsprechende Stellenangebote sollen einigen ehemaligen
Krone Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterbreitet werden. In Dubai
sollen dann ab dem vierten Quartal
2014 Kühlkoffer in bewährtem KroneGFK-Standard produziert werden. Für
diesen Zweck wird in Dubai eine neue
Fertigungsstätte entstehen. Für die
Belieferung mit Fahrgestellen streben
Krone und Gorica eine Zusammenarbeit mit dem Krone-Werk im türkischen
Tire an.
◄
Ist ab 2014 die einzige Säule in
Krones Kühlerstrategie: Der Cool Liner
Duoplex Steel aus Lübtheen.
30
Inhalt
Anzeige
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Tesco whispert........................................
31
frischelogistik | 6-2013
T
esco, das größte Einzelhandelsunternehmen in Großbritannien
und eines der führenden internationalen Einzelhandelsunternehmen
der Welt, ersetzt zurzeit seine LKW- und
Sattelaufliegerflotte durch geräuscharme und umweltfreundliche Lösungen
von Thermo King. Der amerikanische
Hersteller wird die 137 LKW- und Sattelaufliegergeräte von Tesco in Großbritannien und Irland bis Ende 2013 mit
den Dreifachtemperaturgeräten SLXe
Spectrum und den Zweifachtemperaturgeräten T1000 Spectrum ausstatten, die beide über die so genannte
Das SLXe Spectrum von Thermo
King kommt auch bei Tesco zum
Einsatz.
Whisper-Technologie verfügen und damit besonders geräuscharm sind.
»Die Geräte der Thermo King SLXe- und
T-Serien sind auf eine geringe Geräuschentwicklung und geringe Emissionen bei gleichzeitig hoher Leistung,
Kraftstoffeffizienz und Benutzerfreundlichkeit ausgelegt, die zusammen
mit einem umfassenden Service- und
Anschlussmarktnetzwerk genau die
Leistungsmerkmale ausmachen, nach
denen Tesco auf der Suche war«, sagt
Steve Williams, Vertriebsleiter bei
Thermo King in Großbritannien. »Wir
freuen uns, einen Beitrag zur LKW- und
Sattelaufliegerflotte von Tesco zu leisten, die auf einem guten Weg ist, ihre
ehrgeizigen Umweltziele zu erfüllen.«
CO2-frei bis 2050
Dieses ehrgeizige Ziel von Tesco besteht darin, bis 2050 zu einem kohlendioxidfreien Unternehmen werden zu
wollen sowie bis 2020 eine Reihe an
anspruchsvollen Zwischenzielen zu erreichen, um Kohlendioxidemissionen
in Betriebsvorgängen und verkauften
Produkten zu reduzieren und Kunden
dabei zu unterstützen, das Gleiche zu
erreichen.
Um diese Ziele zu erreichen, hat Tesco
2007 in Großbritannien die Strategie
»Plan F« ins Leben gerufen, um die
Transportemissionen pro ausgelieferter Wareneinheit zu begrenzen und
die betriebliche Transporteffizienz bei
Tesco zu erhöhen. Seit der Einführung
des »Plan F« in Großbritannien hat Tesco nach eigenen Angaben 56 Millionen Liter Diesel, fast 150 000 Tonnen
CO2 und 188 Millionen Straßenkilometer eingespart. Anfang 2012 hat Tesco
sich das langfristige Ziel gesetzt, die
Kohlendioxidemissionen pro ausgelieferter Wareneinheit bis 2020 gegenüber dem Wert von 2011/2012 um
25 Prozent zu reduzieren.
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Lager- und Regaltechnik
Coldstore Hamm setzt auf StaplerVerfügbarkeit..........................................
32
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Coldstore Hamm setzt auf
Verfügbarkeit
Staplerflotte für tiefe
Temperaturen bestens gewappnet
Im Coldstore Hamm sorgen zuverlässige Stapler im Tiefkühleinsatz für die Bewältigung
des Warenumschlags. Das Unternehmen freut sich über starken Umsatzzuwachs und
setzt daher auf eine Full-Service-Nutzungsüberlassung.
T
ransport und Lagerung von
Fleisch erfordern besonders hohe
Standards an die Logistik im Tiefkühllager. Deshalb richtet sich besondere Aufmerksamkeit auf die Technik
von Flurförderzeugen, wie bei der Coldstore Hamm GmbH. Dort wurde die
Staplerflotte von Still speziell für die
niedrigen Temperaturen bis zu -30 °C
ausgerüstet. Die hohe Verfügbarkeit
der 38 Fahrzeuge in den Kühl- und
Tiefkühlhäusern Hamm und Oer-Erkenschwick wird durch eine »Full-Service«
Mietvereinbarung garantiert. Kosten
und Wartungsintervalle werden einfach und übersichtlich anhand der
Web-basierten Applikation Stillreport
organisiert, analysiert und optimiert.
Enormer Warenumschlag
Die Coldstore Hamm GmbH betreibt
Tiefkühllager in Hamm und Oer-Erkenschwick sowie im niederländischen
Hengelo. Ein eigenes Zolllager gewährleistet die reibungslose Abfertigung
beim Import und Export in Länder der
Europäischen Gemeinschaft, die Russische Förderation, China und viele andere Länder dieser Welt.
Angesichts der hohen Kühlleistung
stellen Tiefkühllager besondere Ansprüche an bauliche Maßnahmen, insbesondere die effiziente Nutzung der
Grundfläche. In diesem Zusammenhang wurde ein kompaktes Schwerlastverschieberegal mit Platz für 17 000
Paletten im Tiefkühllager errichtet.
Vor der Einlagerung des tiefgefrorenen
Stückgutes wird das Schweinefleisch
in Teilstücke zerlegt und in Kartons verpackt. Danach wird es in kürzester Zeit
unter hoher Luftzirkulation bei Temperaturen bis zu -36 °C tiefgefroren. Durch
dieses Schockfrosten bilden sich im
32
Die hohe Verfügbarkeit der 38 Fahrzeuge in den Kühl- und Tiefkühllagern bei
Coldstore in Hamm und Oer-Erkenschwick wird durch eine Full-Service Mietvereinbarung mit Still garantiert.
durch die nahe Niederlassung in Dortmund ein echter 24-Stunden-Service
an über 300 Tagen im Jahr gewährleistet.« Der verantwortliche Verkaufsberater von Still, Samir Alic, ergänzt: »Die
wartungsfreie Drehstromtechnik in unseren Fahrzeugen sorgt für eine hohe
Verfügbarkeit. Mit der Full-Service Nutzungsüberlassung übernehmen wir
alle regelmäßigen Wartungsarbeiten.
Etwaige auftretende Fehler werden
schnell mit den integrierten Diagnosesystemen ermittelt. Das erhöht die
Wirtschaftlichkeit und führt zu reduzierten Betriebskosten. Ferner steuert
das Energieeffizienzprogramm Blue-Q
die elektrischen Verbraucher unserer
Fahrzeuge – so wird zum Beispiel beim
Verlassen der Fahrerkabine die Heizung einfach abgestellt.«
Anhand der großen Temperaturunterschiede zwischen den Frische- und
Tiefkühlbereichen werden die Fahrzeuge durch Vereisungen und Bildung
von Kondenswasser besonders beansprucht. Durch Kälteschleusen werden
die Paletten in die Tiefkühlbereiche
befördert. Dort warten bereits kompakte und wendige Schubmaststapler FM
X-20 von Still. Hydrauliköl und Hydraulikleitungen der Schubmaststapler sowie
die gesamte Fahrzeugausstattung sind
für Temperaturen bis zu -30 °C ausgerüstet. Ketten und Leitungen des Dreifach-Freisichthubgerüsts haben eine
sehr gute Durchsicht und ermöglichen
von der beheizten Fahrzeugkabine mit
spezieller Isolier-Verglasung das Scannen der Barcodes in Gabelrichtung.
Auf dem fest installierten Terminal in
der Kabine wird sogleich der Lagerplatz
angezeigt. Beim Transport zur entsprechenden Gasse erlaubt die schmale
Mastkonstruktion eine optimale Vorbeisicht. Ohne Umgreifen werden die
hydraulischen Funktionen mithilfe des
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Die Stückgut-Paletten werden im neuen Tiefkühllager bis zu einer Höhe von
zwölf Metern mit dem Schubmaststapler FM X-20 ein- und ausgelagert.
Vergleich zum klassischen Einfrieren
Mikro-Eiskristalle, welche die Zellstruktur des Gefriergutes nicht zerstören.
Das Fleisch ist dadurch lange haltbar
und die Aromen bleiben erhalten.
Im Jahr 2003 nahm Coldstore das erste Kühlhaus in Hamm in Betrieb. 2010
kamen eine neue Tiefkühlhalle mit
einer zwölf Meter hohen Verschieberegalanlage sowie weitere Einfrierbereiche hinzu. Täglich werden heute 400
Tonnen kartoniertes Stückgut in den
Schockfrostern tiefgefroren und in die
Verschieberegale der beiden Tiefkühlhallen eingelagert. Diese sind durch
Kälteschleusen von den klimatisierten
Bereichen getrennt. Weitere 400 Tonnen tiefgefrorenes Stückgut werden
ausgelagert und in der Vorzone der Tiefkühlbereiche zum Verladen bereitgestellt. Zudem werden etwa 200 Tonnen
im Kühlhaus Tag für Tag befördert. Der
Geschäftsführer von Coldstore Hamm,
Holger Schäfer, unterstreicht: »Rund
1500 innerbetriebliche Transporte führen wir täglich im Drei-Schicht Betrieb
durch. Das sind jährlich nur für den
Export nahezu 100 000 Tonnen tiefgefrorenes Stückgut. Für diesen enormen
Warenumschlag benötigen wir zuverlässige und jederzeit verfügbare Transportfahrzeuge und Lagertechnikgeräte.«
Erhöhte Flexibilität durch
»Full-Service« Mietflotte
Bereits seit vielen Jahren ist Still ein
verlässlicher Partner von Coldstore
Hamm. Schäfer fügt an: »Damit wir
den enormen Umsatzzuwachs auch in
Zukunft weiterhin bewältigen können,
haben wir mit Still eine Full-ServiceNutzungsüberlassung für die Staplerflotte vereinbart. Die Vorteile liegen
auf der Hand: Im Full-Service sind die
Fahrzeuge jederzeit verfügbar. Falls
doch einmal ein Stapler ausfällt, ist
frischelogistik | 6-2013
Inhalt
Lager- und Regaltechnik
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Sizilianischer Großauftrag für CIMC..........
35
Die freie Sicht durch die Deckenscheibe der Kabine des FM
X-20 nach oben wird durch keine hydraulischen Leitungen
behindert.
Speziell für den Einsatz im LKW und in beengten Räumen hat
Still die Rahmenform der Niederhubwagen EXU-S mit Fahrerstandplattform entwickelt.
Sizilianischer Großauftrag
50 Kühlauflieger vom deutsch-chinesischen Trailerhersteller CIMC Silvergreen hat
das italienische Unternehmen Nicolosi Trasporti geordert. Der in Sizilien beheimatete Logistiker ist seit 30 Jahren auf Kühltransporte spezialisiert.
D
ergonomischen Joysticks bedient und
die Palette sicher eingelagert.
Im automatisierten Schwerlastverschieberegal werden die StückgutPaletten nach dem Fifo-Prinzip bis zu
einer Höhe von zwölf Metern ein- und
ausgelagert.
Weitere von Still für den »Winter«Einsatz ausgerüstete Elektro-Stapler
RX 20 werden insbesondere zur Einlagerung der Stückgut-Paletten in den
Schockfrostern eingesetzt. Nach dem
schnellen Einfrieren werden die Paletten mit dem tiefgefrorenen Stückgut zu
den Rollenförderern der beiden Tiefkühllager transportiert.
Die in der Vorzone der Tiefkühlbereiche
bereitgestellten Paletten werden ohne
Unterbrechung der Kühlkette mit elektrischen Niederhubwagen EXU-S zu den
Frachtcontainern der LKW transportiert
und verladen. Die Fahrzeuge von Still
sind für die tiefen Temperaturen in den
Kühlhallen ebenfalls mit dünnflüssigen Hydraulikölen ausgerüstet.
Speziell für den Einsatz im LKW und in
beengten Räumen wurde die Rahmenform der Niederhubwagen mit Fahrerstandplattform von Still entwickelt.
Besonders die Kantenform unterstützt
das Überfahren von Rampen und das
Einfahren in den LKW. Die Spitzen und
Unterseiten sind als Gleitkufen ausgebildet und verhindern ein Hängenbleiben an Übergängen.
Bis zu 2,5 Tonnen schwere Paletten
werden mit einem Klemm-Palettenschieber des Still Elektro-Staplers RX
60 verladen.
sation, Analyse und Optimierung einer
gesamten Staplerflotte. Die Betriebsstunden der einzelnen Fahrzeuge werden mit einem Zähler im Stapler erfasst.
Zur Berechnung der Nutzungsdauer hat
die Messung der Einsatzzeit eine große Bedeutung. Sie bildet die Basis für
die Kostenabrechnung der Full-Service
Mietraten und zur Ermittlung des Restwertes der Stapler. Überdies werden
durch die richtige Ermittlung der Nutzungsdauer
Gefährdungspotenziale
für die Staplerfahrer ausgeschlossen,
da Wartungen und Instandsetzungen
rechtzeitig durchgeführt werden. Schäfer hebt hervor: »Das Web-basierte
Softwaretool von Still ermöglicht einen
schnellen Überblick über die gesamte
Fahrzeugflotte. Anhand der Ist-Analyse
und Wartungspläne wissen wir jederzeit
den Fahrzeugzustand und Einsatzort.
Außerdem haben wir mit dem Stillreport die Kosten für die Service- und
Mietraten immer im Blick.« Zusätzliche
Analysefunktionen ermöglichen eine
effizientere Planung der Fahrzeugeinsätze. Optimierungspotenziale lassen
sich ermitteln und die Maßnahmen zur
Einsatzoptimierung einfacher umsetzen und überprüfen.
Bestens gerüstet
Coldstore Geschäftsführer Schäfer
bringt es auf den Punkt: »Damit wir uns
auch in Zukunft auf die ständig wachsenden Anforderungen und schnellen
Veränderungsprozesse des enorm gestiegenen Warenumschlages konzentrieren können, organisieren wir die
innerbetrieblichen Transporte durch
eine gemietete Staplerflotte von Still.«
Stapler und Lagertechnikgeräte sind für
die niedrigen Temperaturen bestens gerüstet. Mit der »Full-Service« Nutzungsvereinbarung garantiert Still zudem
eine hohe Verfügbarkeit der Fahrzeuge.
»Die transparente Kostenstruktur der
gesamten Fahrzeugflotte gewährleistet der Stillreport. Alle Betriebsdaten
des Fuhrparks lassen sich schnell auswerten und analysieren. Mit diesen
Auswertungen können wir einfach und
übersichtlich Optimierungs- und Kosteneinsparpotenziale ermitteln«, zeigt
sich Schäfer überzeugt.
◄
Gerd Knehr
34
Höchstmaß an Einsatzflexibilität bieten. Die Bodenbahnen dienen darüber
hinaus zur Luftrückführung unterhalb
der Ladung. Dadurch verteile sich die
Kälte schneller und gleichmäßiger im
Fahrzeug, was die Kühlqualität verbessern und den Energieverbrauch senken
soll.
Der Reefer SR03 baut auf einem durchgängigen Fahrgestell auf, mit einer
stabilen Gleitplatte im Halsbereich.
Der Aufbau besteht aus SandwichPaneelen mit Metalldeckschichten aus
endbeschichtetem Stahlblech innen
und außen und einer FCKW-freien PURHartschaumfüllung dazwischen. Nicolosi wird die Fahrzeuge überwiegend
innerhalb Italiens in der Versorgung
von Discountmärkten mit Frisch- und
Tiefkühlwaren einsetzen.
Nicolosi betreibt 400 Kühlsattel
Die Spedition Nicolosi Trasporti hat
ihren Stammsitz in Catania auf Sizilien mit Niederlassungen in Palermo,
Neapel, Frosinone, Parma und Malta.
Das Unternehmen hat sich vor mehr
als 30 Jahren auf Kühltransporte spezialisiert und betreibt heute italienweit
eine Flotte von rund 400 Kühlsattelaufliegern. Alle Fahrzeuge sind mit
Satellitenüberwachung ausgestattet.
Den Kunden stehen zudem insgesamt
17 000 Quadratmeter überdachte Lagerfläche sowie 3600 Quadratmeter
Kühllager zur Verfügung.
CIMC Silvergreen ist seit Herbst 2012
mit einer Vertriebsgesellschaft und
vier Regionalbüros in Italien vertreten.
In Sizilien betreut Claudio Vitale vom
Händlerpartner La Commerciale S.R.L.
die Kunden. Für Service und Reparatur
stehen derzeit landesweit zehn Werkstätten zur Verfügung. Eine schnelle
und zuverlässige Ersatzteilversorgung
in allen Regionen Italiens und in ganz
Europa sei durch die strategische
Partnerschaft mit Europart, Europas
größtem unabhängigen Nutzfahrzeugteilehändler, sichergestellt, so der Trailerhersteller.
Die Endmontage der Kühlfahrzeuge
des Herstellers findet in Pijnacker bei
Delft in den Niederlanden statt.
◄
Der Reefer SR03, von dem Nicolosi
Trasporti 50 Stück geordert hat.
Mit Trennwand und
geräuscharmem Lasi-Boden
Web-basierte Applikation hat den
Überblick
Der Stillreport liefert übersichtlich alle
notwendigen Informationen zur Organi-
ie italienische Spedition Nicolosi
Trasporti hat einen Großautrag
über 50 neue Kühlsattelaulieger
an den deutsch-chinesischen Trailerhersteller CIMC Silvergreen vergeben.
Die ersten zehn Fahrzeuge des Typs
Reefer SR03 hat das auf temperaturgeführte Transporte spezialisierte Unternehmen Anfang September übernommen. Die übrigen Einheiten sollen
bis Ende des Jahres folgen. »Das junge
Unternehmen CIMC Silvergreen hat
mich durch seine innovativen, umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Produkte ebenso überzeugt wie durch seinen Hintergrund mit einem Team von
erfahrenen Mitarbeitern und einer starken chinesischen Muttergesellschaft«,
erklärte Gaetano Nicolosi, Inhaber der
1962 gegründeten Spedition bei der
Übergabe. »Dazu kommen die vielfältigen Ladungssicherungsmöglichkeiten
durch den neuen Aluminium-Ladungssicherungsboden und nicht zuletzt die
gute Betreuung durch den örtlichen
Vertrieb.« CIMC Silvergreen Vertriebsdirektor Milan Strmecki freut sich über
den Auftrag aus Catania: »Dass wir einen so renommierten und erfahrenen
Kühlspediteur wie Nicolosi Trasporti
für unsere Kühlsattelauflieger gewinnen konnten, ist- für mich ein Beleg der
Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit
unserer Produkte und Services.«
Bis zu 2,5 Tonnen schwere Paletten werden mit dem speziellen KlemmPalettenschieber des Still-Elektro-Staplers RX 60 verladen.
frischelogistik | 6-2013
Die Kühlsattelauflieger SR03 für Nicolosi Trasporti sind für Tiefkühltransporte ausgelegt und mit einer Trennwand
ausgestattet. Serienmäßig verfügen
die Fahrzeuge über einen geräuscharmen
Aluminium-Ladungssicherungsboden mit neun vollständig in
den Boden eingelassenen Ladungssicherungsbahnen, die umfangreiche
Ladungssicherungssicherungsmöglichkeiten und laut Hersteller ein
35
Logistiklösung für Bäko West...................
36
Transport und Logistik
Das System läuft
Früher mussten die Logistiker der Bäko West eG manchmal buchstäblich den Lieferfahrzeugen
hinterherlaufen, um eine Bestellung in letzter Minute nachzureichen. Heute läuft das System dank
Logistiklösungen von AIS. Sowohl in der Kommissionierung als auch bei der Verladung und der
Auslieferung freut sich Bäko über Zeitersparnis und höhere Zuverlässigkeit.
I
dealerweise sollte jeder Tag mit einem vollwertigen Frühstück beginnen. Der dafür nötige Gang zum Bäcker um die Ecke gehört daher für viele
Menschen zur morgendlichen Routine.
Spezialisierte Fachgroßhändler wie die
Bäko West eG sorgen dafür, dass sie
bereits in den frühen Morgenstunden
ein vielfältiges Angebot an Brot, Kleingebäcken und Feinbackwaren vorfinden. Die Genossenschaft zeichnet
sich durch die zuverlässige Versorgung
der angeschlossenen Bäckermeister
und Konditoren mit den dafür nötigen
Rohstoffen wie Mehl, Zucker, Marmelade, aber auch temperaturgeführten
Produkten aus. Insgesamt werden so
im Großraum Ruhrgebiet/Niederrhein
täglich etwa 250 angeschlossene Bäckereien und Konditoreien in einem
Umkreis von bis zu 100 Kilometern
beliefert. Die digitale Auftragsbearbeitung der Ulmer AIS GmbH wiederum
unterstützt die Bäko West eG bei der
pünktlichen und vollständigen Lieferung, damit die Bäcker ihre Regale entsprechend füllen können.
Um jede Bestellung schnellstmöglich
bedienen zu können, unterhält die
Bäko West eG an ihren Standorten in
Bochum und Willich zwei ausgezeichnet sortierte Warenlager. Das Portfolio
reicht von Mehl und Zucker in 25 KiloSäcken über Marmelade in 200 LiterFässern bis hin zu einzelnen Frischund Tiefkühlprodukten – darunter
auch viele Bäko-Eigenmarken. Mit insgesamt 35 Fahrzeugen, davon 18 am
Standort in Willich und 17 in Bochum,
liefert die Genossenschaft täglich rund
200 Tonnen aus. Im Mehrschichtbetrieb beginnen die ersten Fahrer dafür
bereits frühmorgens um 2 Uhr; die letzten Lieferungen erreichen schließlich
bis 15 Uhr ihre Besteller.
Gefordert: Flexibilität und
Zuverlässigkeit
Torsten Osburg, Logistikverantwortlicher bei der Bäko West eG in Bochum
und zuständig für die Koordination der
Touren, weist auf die Besonderheiten in dieser Branche hin: »Als Fachgrossist müssen wir schnell und vor
allem flexibel reagieren, sobald die
ersten Bestellungen unserer Kunden
bei uns eintreffen. Die Abnahme- und
Bestellmengen der Ladenkundschaft
variieren täglich. Viele der Bäcker und
Konditoren können deswegen ihren
Bedarf nicht genau im Voraus planen
und ordern entsprechend kurzfristig
nach – dabei ist Frische gerade hier
das oberste Gebot. Bei der Zusammenstellung der Aufträge müssen wir also
neben den Terminen besonders die
Ladekapazitäten der LKWs hinsichtlich
Tonnage und Volumen penibel beachten.«
Genau hier identifizierte Osburg auch
die größten Verbesserungspotenziale,
denn die bislang rein papierbasierte
Disposition und Warenlieferung gestaltete sich entsprechend aufwendig.
Vor der Beladung mussten erst die unterschiedlichen Touren der Fahrzeuge
mit den bestellten Warenmengen und
-größen in Einklang gebracht werden
– und das unter permanentem Zeitdruck. Osburg erinnert sich: »Es war
für uns sehr umständlich, die Touren
Mit der neuen Distributionslösung bedeuten selbst
kurzfristige Nachbestellungen oder ein zu
voller LKW keinen Grund mehr zur Hektik
an der Laderampe.
36
frischelogistik | 6-2013
Inhalt
unter diesen Voraussetzungen zu disponieren. Sobald wir eine Fahrt mit
mehreren Bestellungen entsprechend
durchgerechnet und die ausgedruckten Lieferscheine verteilt hatten, warf
uns oft eine weitere Bestellung die Planung wieder komplett durcheinander.«
Hinzu kam, dass gerade in Stoßzeiten
Paletten mit Waren manchmal versehentlich auf den Laderampen stehen
blieben oder der LKW gerade schon
losgefahren war, als ein Kunde noch
telefonisch nachbestellte. Osburg
dazu: »Es kam nicht selten vor, dass
wir dem Fahrer buchstäblich ‚hinterhergerannt‘ sind, damit er die Ware
noch mitnehmen konnte. Doch damit
nicht genug: Wir mussten dann auch
die ausgedruckten Lieferscheine wieder entsprechend neu ordnen, was
nicht eben zur Übersicht beitrug.«
Telematik als Problemlöser?
Insgesamt war diese Situation für die
Bäko West eG sehr unbefriedigend.
Das Unternehmen suchte händeringend nach einer elektronischen Unterstützung. Auf einem GenossenschaftsSeminar wurde Osburg schließlich
auf die Telematiklösung der Ulmer
AIS GmbH aufmerksam. Die dortige
Präsentation der Anwendung weckte
sein grundsätzliches Interesse an der
Technologie und ihren Möglichkeiten.
Nach Diskussionen mit Bäko -Kollegen
aus weiteren Niederlassungen über
die grundsätzliche Einsatztauglichkeit
setzte er ein erstes Anforderungspapier auf. Dabei verglich er die Funktionen der Software mit seinen speziellen
Anforderungen und nahm dabei auch
die Lösung weiterer Anbieter mit in
den Vergleich. Aber schnell war klar:
»Das Produkt von AIS ist genau das
richtige für uns«, so der Logistiker. Bereits im Standard erfüllte die Telematikanwendung mit ihrem durchdachten
Auftragsmanagement und der ScanIntegration für Be- und Entladung zwei
der dringendsten Anforderungen des
Grossisten. Ein weiterer Pluspunkt war
die leichte Bedienbarkeit des Systems,
von der sich Osburg anschließend
während einer Testphase selbst überzeugen konnte.
Als die Entscheidung letztendlich für
AIS gefallen war, lernte Osburg zudem
die Unkompliziertheit zu schätzen, die
die Ulmer im weiteren Projektverlauf
Transport und Logistik
bei der Einführung und Konfiguration
des Systems an den Tag legten. Beispielsweise wurde die Telematiklösung mit einer integrierten Lademittelund Leergutverwaltung noch weiter an
die Bedürfnisse von Bäko angepasst.
Danach galt es, insgesamt drei Systeme mittels Schnittstelle zusammen
zu führen: Namentlich das bereits
vorhandene Pick-by-Voice-System von
Prologistik, die Warenwirtschaftsanwendung gevis von GWS und AIS. Die
dafür nötige Anbindung konnte von
der AIS GmbH schnell bereitgestellt
werden. Vor dem Echtstart musste Osburg selbst lediglich noch die eingesetzten Fahrzeuge mit ihren Stammdaten, beispielsweise ihrer spezifischen
Ladekapazität, einpflegen.
Der Logistikverantwortliche sah der
Einführung der Anwendung aufgrund
dieser bereits im Vorfeld getroffenen
Vorbereitungen gelassen entgegen:
»Da ich mich auch bereits ausgiebig
mit der AIS-Anwendung beschäftigt
hatte, konnte ich nach dem ersten Einschalten sofort im Echtbetrieb damit
arbeiten.« Die Fahrer wurden ergänzend einzeln und individuell geschult
– mit schnellem Erfolg, denn »Bereits
nach einer halben Stunde Einweisung
auf dem Endgerät M3 Sky konnten sie
ihre Touren problemlos erledigen.«
Das integrierte Navigationssystem
wird dabei nicht täglich gebraucht,
da die meisten Fahrer die Strecken zu
ihren Stammkunden bereits in- und
auswendig kennen. Osburg ergänzt:
»Allerdings sind wir froh, dass diese
Funktionalität enthalten ist. Gerade
im Fall einer Urlaubs- oder Krankheitsvertretung kann ich problemlos einen
Springer auf unterschiedliche Touren
schicken und dabei sicher sein, dass er
die Waren zuverlässig ausliefert. Kurz:
Jeder Fahrer kann jede Tour fahren.«
Weg von der papierbasierten
Disposition
Der Umstieg von der papiergebundenen Disposition auf eine rein Softwarebasierte Lösung wurde innerhalb von
wenigen Wochen problemlos realisiert. Heute kommt es an den Laderampen nicht mehr vor, dass ein Fahrer
losfährt, ohne alle Paletten eingeladen
zu haben. Durch das Be- und EntladeScanning kann ein Auftrag nämlich
erst dann abgeschlossen werden,
wenn alle Waren erfasst und eingebucht sind. Osburg ergänzt: »Das stellt
für uns eine der wichtigsten Funktionen dar. Es kann keine Ware vergessen werden, selbst wenn sie woanders
steht. Dasselbe gilt selbstverständlich
auch vor Ort beim Kunden bei der Auslieferung.« Dabei werden sämtliche
Auftragsdaten auf den M3-Geräten vorgehalten und automatisch mit der Warenwirtschaft von GWS synchronisiert.
Heute bedeuten selbst kurzfristige
Nachbestellungen oder ein zu voller
LKW keinen Grund mehr zur Hektik an
der Laderampe. Osburg erklärt: »Früher
mussten wir in so einem Fall die Waren
oft von einem auf das andere Fahrzeug
umladen, damit wir die Kundenaufträge – so gut es eben ging – zusammengefasst ausliefern konnten. Heute
öffne ich dafür die AIS-Anwendung
und ziehe einen Auftrag einfach mittels Drag’n’Drop auf ein anderes freies
Fahrzeug. Da die Daten elektronisch
übertragen werden, kann ich, falls nötig, gleich auch noch die Reihenfolge
der Auslieferung ändern. Dadurch sind
wir insgesamt viel flexibler geworden.«
Wenn es doch einmal Fragen zum System gibt, schätzt der Bäko-Logistiker
auch beim Support den persönlichen
Kontakt und die schnelle Reaktionszeit
des Ulmer Telematik-Spezialisten. »Bei
AIS gibt es keine telefonische Warteschleife und man fühlt sich auch nicht,
als wäre man ein Anrufer unter vielen.
Wenn doch einmal ein Scanner hängt
oder ausfällt, kann das Problem fast
immer innerhalb kürzester Zeit gelöst
werden. So muss Service aussehen!«
Wertvolle Unterstützung für alle
Insgesamt ist die Bäko West eG mit der
AIS-Lösung mehr als zufrieden. Das
Fazit vom Logistikverantwortlichen Osburg: »In das Projekt sind wir mit dem
Anspruch gegangen, am Ende eine
papierlose Disposition und eine lieferscheinfreie Auslieferung zu erhalten.
Diese Punkte wurden von der AIS GmbH
und ihrer Anwendung perfekt erfüllt. Sowohl in der Kommissionierung als auch
bei der Verladung und der Auslieferung
konnten wir eine enorme Zeitersparnis
und höhere Zuverlässigkeit erreichen.
Darüber hinaus haben wir eine echte
Unterstützung für unsere Fahrer und
Disponenten – von den zufriedenen
Kunden ganz zu schweigen.«
◄
37
Eröffnung KLM-Tiefkühlhaus in Rheine......
38
Kühlhausbau und -betrieb
Inhalt
Kühlhausbau und -betrieb
Champions League in Rheine
Kurz-Info Neues KLM Tiefkühlhaus Rheine
Durchsatzleistung:
Betrieb:
110 geladene Gäste nahmen am »Grand Opening« des neuen KLM-Tiefkühlhauses
im Münsterland teil. Deutschlands größtes TK-Lager wurde gefeiert und, nicht
unwichtig, von den Kunden gelobt.
A
m 6. September war es soweit:
Das bundesweit größte, vollautomatisch betriebene Tiefkühlhaus wurde auf dem Firmengelände
von KLM Logistik in Rheine offiziell eröffnet. Der neue Lagerkomplex umfasst
weitere 68 400 Palettenstellplätze, insgesamt stehen in Rheine damit 90 000
Palettenstellplätze in der Tiefkälte zur
Verfügung. Die Dimensionen sind gigantisch, aber auch beim Pflichtthema
Energieeffizienz punktet die Anlage
mit einem Minus von 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Kühlhäusern,
betonte KLM zur Eröffnung. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben der
erste Logistikdienstleister, der die Herausforderung angenommen hat, auf
deutschem Boden ein derart hochautomatisiertes Kühlhaus zu betreiben.
50 Prozent weniger Energie
pro Palette
Trotz mehrfacher Unterbrechungen
wegen widriger Wetterbedingungen
im Winter 2012/2013 freut sich KLM
über eine rekordverdächtige Bauzeit:
14 Monate hat es gebraucht, Deutschlands größten »Tiefkühlschrank« zu
errichten. Die mit einer Höhe von 38
Metern weithin sichtbare Landmarke
ist auf einer Grundfläche von 14 000
Quadratmetern entstanden.
Das »Grand Opening« fand in lockerer
Atmosphäre statt. Kunden, Mitarbeiter und die am Bau beteiligten Partner
freuten sich über einen bunten Mix aus
Information und Unterhaltung. Georg
Grewe, Geschäftsführer von KLM Logistik sowie David Richardson und Bram
Hage, Geschäftsführer der niederländischen Newcold-Gruppe, begrüßten
die Gäste und bedankten sich bei allen
Beteiligten, die zum Gelingen der Baumaßnahme beigetragen haben. Besonderer Dank ging hierbei an verantwortlichen Projektleiter Patrick de Breet,
der »mit Leidenschaft und einem nicht
nachlassendem Engagement für die Sache eingestanden hat«, so Grewe.
Gemeinsam zeigte man sich zufrieden
mit dem Erreichten – und auch ein wenig stolz: »Wir haben hier nicht nur ein
in seiner Art einzigartiges Tiefkühlhaus
gebaut, sondern auch neue Standards
beim Klima- und Umweltschutz gesetzt«, betonte Grewe. »Im Vergleich
zu gängigen Kühlhäusern verbrauchen
wir pro gelagerter Palette rund 50 Prozent weniger Energie.« Umgerechnet
werde der CO2-Ausstoß somit jährlich
um rund 4000 Tonnen gesenkt.
Diese Energiebilanz würdigte auch
Jan Peilnsteiner, Geschäftsführer des
Verbandes Deutscher Kühlhäuser und
Kühllogistikunternehmen (VDKL) im
Rahmen einer Talkrunde. Darüber hinaus ließ er es sich auch nicht nehmen
zu betonen, dass KLM der erste Logistikdienstleister sei, der ein solch gigantisches Tiefkühllager betreibe. »So etwas hat sich bislang schlichtweg noch
niemand getraut«, so Peilsteiner. »Georg, du hast bisher in der Bundesliga
gespielt, jetzt bist du in der Champions
Das neue, vollautomatisch betriebene Tiefkühllagerhaus
von KLM Logistik Rheine bietet Platz für die Lagerung von
68 400 Paletten mit Tiefkühlkost und Speiseeis.
Wareneingangstore:
Von links bei der großen Eröffnungsfeier: David Richardson,
Patrick de Breet, Bram Hage, Wolfgang Düsterberg, Ulrich
Fenger, Frank Huckschlag, Gerald Honerkamp und Georg
Grewe.
League.« Auch Udo Perenz, Vorstandsvorsitzender Deutsches Tiefkühlinstitut
(dti), zollte Anerkennung. Bereits seit
25 Jahren sei KLM Logistik in Rheine
ansässig und befinde sich damit in unmittelbare Nähe zu führenden Lebensmittelproduzenten. »Wenn man die
Entwicklung der Tiefkühlkost betrachtet, wird deutlich, dass hier seither alles richtig gemacht worden ist.«
Zufriedene Kunden
Unter den anwesenden Kunden von
KLM Logistik befanden sich unter
anderem Vertreter der Conditorei
Coppenrath & Wiese, des Nahrungsmittelherstellers Apetito sowie des Eisproduzenten R+R Ice Cream Deutschland aus Osnabrück. Für Ulrich Fenger,
Leiter der Apetito-Logistik steht fest:
Anzahl Stellplätze (HRL):
Anzahl Gassen (HRL):
Anzahl Regalbdiengeräte (HRL):
Anzahl Regalbediengeräte
(Pufferlager):
Anzahl Regalbediengeräte
(Mixing-Puffer)
Verladetore:
»Das hier ist jetzt die Nummer 1 in
Deutschland.« Frank Huckschlag,
Head of Supply Chain von R+R, erklärte, welch zentrale Bedeutung die neu
entstandene Logistikplattform auch
für die weitere Entwicklung seines
Unternehmens habe. So werden allein am Standort Osnabrück jährlich
rund 250 000 Paletten voller Speiseeis
hergestellt, Tendenz steigend. Da am
eigenen Standort kein Ausbau der Kapazitäten möglich sei, habe man von
Anfang an auf das neue XXL-Tiefkühllagerhaus von KLM Logistik gesetzt, »so
dass wir unsere Waren nun komplett
hier durchschleusen können.«
Blick hinter die Kulissen
Im Innern des Tiefkühllagers verbirgt
sich eine bis ins Detail durchdachte
circa 5000 Paletten pro Tag
3-Schicht-Betrieb,
360 Tage im Jahr
4, 2 davon mit vollautomatischen Entladesystem
68 400 Palettenstellplätze
8
8
2
1
11
Hochleistungslogistik. Mit Thermojacken ausgerüstet, machten sich die
Teilnehmer des »Grand Opening« im
Anschluss auf den Weg in die »Kältekammer«. Dort konnten sie sich selbst
davon überzeugen, dass modernste
Technik auch bei Umgebungstemperaturen von -23 °C reibungslos funktioniert und dass LKW über ein automatisches System innerhalb von nur zwei
Minuten komplett entladen werden
können. Durchatmen war schließlich
im Konfektionierzentrum angesagt.
Bei vergleichsweise milden +5 °C werden hier sogenannte Multipacks für
verschiedene Handelsketten in Faltschachteln und Dosen individuell zusammengestellt, teils per Hand, teils
automatisiert – auch eine Spezialität
von KLM Logistik Rheine.
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38
frischelogistik | 6-2013
BMBF-Projekt Smith untersucht
passiv temperaturgeführte Prozesse........
40
Aktiv bei passiven Transporten
Das BMBF-Projekt Smith untersucht und entwickelt sogenannte Expertensystemen
bei passiv temperaturgeführten Transport- und Handlingsprozessen. Im Pilotprojekt
ging es um den Transport von flüssigem Aluminium, doch auch von der Übertragung
der Erkenntnisse auf kühlere Welten erwarten die Forscher sich etwas.
I
m Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsvorhabens Smith
hat das Projektkonsortium Mitte September erste Hardware-Komponenten
aus der projektspezifischen Eigenentwicklung vorgestellt. Smith steht für
Energieeffiziente Supply Chain-Steuerung Mittels Expertensystemen zur
Identifikation von und Reaktion auf
Ereignisse bei passiv temperaturgeführten Transport- und Handlingsprozessen. Das vom Bremer Institut für
Seewirtschaft und Logistik (ISL) koordinierte Projekt startete im Sommer 2011
und endete im September 2013. Neben
dem ISL wirken die Unternehmen Aleris Recycling (German Works) GmbH,
die Scemtec Sensor Technology GmbH,
die Smart-Tec GmbH sowie das Institut
für Distributions- und Handelslogistik
(IDH) des Vereins zur Förderung innovativer Verfahren in der Logistik (VVL)
e. V. als Verbundpartner mit.
Arbeitsfeld des Projekts sind temperaturgeführte Warenströme, beispielsweise bei tiefgekühlte oder gekühlte
Lebensmitteln, Pharmaerzeugnissen,
Chemikalien oder aber Flüssigteer
und Flüssigmetall im Hochtemperaturbereich. Ein Teil dieser Transporte
wird mit einer aktiven, ein anderer
mit einer passiven Temperaturführung
durchgeführt. Die passive Temperaturführung erfolgt ohne Kühlung oder
Erwärmung mit Hilfe von Aggregaten,
die Ware darf sich in diesem Fall nur
innerhalb eines bestimmten Temperaturspektrums während des Transports
erwärmen oder abkühlen.
Schutz für Sensoren
Aufgrund ihres langjährigen Know-hows
bei der Entwicklung von RFID-Transpondern für den industriellen Einsatz
unterstützt die Oberhachinger SmartTec GmbH & Co. KG dieses Projekt von
40
Beginn an. Ein Schwerpunkt war die
Einbettung der empfindlichen Chips
in unterschiedliche Kunststoffe. Das
Unternehmen erhielt im Rahmen
des Forschungsprojekts den Auftrag, alle elektronischen Bauteile,
Sensoren, abnehmbaren Teile und
Gehäuse vor eindringender Nässe,
grobem Schmutz und Beschädigungen durch Schlag- oder Stoßeinwirkung zu schützen. Gleichzeitig musste – wie im Pilotprojekt Aleris
Recycling – eine Funktionsfähigkeit bei
Temperaturen von etwa 100 °C in Tiegelnähe gewährleistet werden. Dazu
hat Smart-Tec umfangreiche Recherchen auf den Gebieten Kunststoffverarbeitung, Materialkunde und RFIDTechnologie durchgeführt und neue
Materialien und Verarbeitungsformen
entwickelt, um die komplexen Anforderungen an die Einbettung der ProjektKomponenten zu erfüllen.
Heißes Pilotprojekt in Alu-Bereich
Das Forschungsprojekt Smith zeigt im
Pilotprojekt der Aleris Recycling (German Works) GmbH und den dort durchgeführten Transporten von Flüssigaluminium die eigentliche Problematik
der passiven Temperaturführung. Das
flüssige Aluminium muss so erhitzt
und der Transportbehälter so vorgeheizt werden, dass die Anlieferung
beim Kunden genau mit der richtigen
Verarbeitungstemperatur erfolgt. Das
Einstellen der beiden Temperaturen erfolgt dabei oftmals rein aufgrund von
Erfahrungswerten durch die Verlader.
Dabei müssen Komponenten wie die
Art der Legierung, die Transportdauer
und der Zustand des Transporttiegels,
aber auch Wettereinflüsse wie die
Außentemperatur, die Windgeschwindigkeit und die Niederschlagsdichte
berücksichtigt werden. Um die bei
der Anlieferung benötigte Verarbei-
Multisensorisches Gerät zur Sammlung
von Realdaten bei den passiv temperaturgeführten Transporten von Aleris
Recycling.
tungstemperatur auf keinen Fall zu
unterschreiten, werden die Aluminiumschmelze und der Transportwarmhaltetiegel häufig über das eigentlich
erforderliche Maß hinaus erhitzt. Das
wiederum führt zu einer negativen
Energieeffizienzbilanz, wie sie sich in
vielen Fällen bei passiv temperaturgeführten Transporten darstellt.
Ziel des Projekts ist daher die Verbesserung der Energieeffizienz bei
diesen Transporten im Niedrig- und
Hochtemperaturbereich – zunächst,
wie im oben genannten Pilotprojekt,
für den Transport von Flüssigaluminium. Dafür wurde ein Expertensystem
entwickelt, das Verlader und Logistikdienstleister bei ihrer Entscheidung
über die erforderliche Ausgangstemperatur der zu transportierenden
Waren unterstützt. Die Software des
Systems prognostiziert dazu die Ankunftstemperatur anwendungsspezifisch auf der Basis der aktuellen Einflussfaktoren wie Stoffeigenschaften,
Transportverhältnisse und Wetterbedingungen und gibt eine entsprechende Empfehlung zur Einstellung
der Ausgangstemperatur.
Als Neuheit zur Konfiguration des Systems wurde jetzt als Eigenentwicklung
der Projektpartner eine Hardwarekom-
frischelogistik | 6-2013
Inhalt
ponente vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein multisensorisches Gerät, das Realdaten bei den passiv temperaturgeführten Transporten von Aleris Recycling sammelt.
Die neue Hardwarekomponente besteht aus einer Funkzentrale, die im 868 MHz Frequenzbereich Sensorsignale eines
kabellosen On-Board-Sensornetzes empfängt. In der ersten
Ausbaustufe werden Umweltdaten wie Lufttemperatur,
Luftfeuchtigkeit und Ladeguttemperatur erfasst und gespeichert. Weitere Messdaten seien einfach adaptierbar, da das
Sensornetz modular aufgebaut und daher jederzeit erweiterbar ist, so die Projektpartner. Die eingesetzten Funksensoren sind sehr robust und vollständig vergossen. So sind
sie gegen alle störenden Umgebungseinflüsse wie Vibrationen, Regen, Spritzwasser, Temperaturschwankungen sowie
mechanische Stöße geschützt und eignen sich daher nach
Angaben von Smart-Tec hervorragend für den oft rauen Einsatz in Transport- und Nutzfahrzeugen. Betrieben werden
die Funksensoren mit einer Lithium-Thionchlorid-Batterie,
die einen Temperaturbereich von -20 bis + 70 °C bei nur sehr
geringer Selbstentladung unterstützt. Dadurch sei eine Batterielebensdauer von mehreren Jahren durchaus erreichbar, so die Entwickler. Das Funknetz ist im störsicheren und
lizenzfreien 868 MHz-ISM-Band angesiedelt.
Zur robusten Datenübertragung im praktischen Transportbetrieb verfügen alle eingesetzten Fahrzeuge über so genannte
Diversity-Antennen, mit denen möglichen Funklöchern entgegengewirkt wird. Die Funkzentrale ihrerseits ist modular
aufgebaut und enthält sowohl einen Datenlogger zur lokalen Speicherung der Sensordaten als auch jeweils ein GPS-/
GSM-Modul zur Übertragung und Überwachung der Messdaten auf einem Internet-Server. Darauf sind Algorithmen zur
Überwachung der Messwerte gespeichert, die beim Überschreiten der programmierten Grenzwerte Alarm auslösen
und diesen zum Beispiel auf ein Smartphone übertragen.
Das System aus dem Smith-Projekt erlaubt erstmalig die
lückenlose Überwachung aller Messdaten des beschriebenen Sensornetzes Durch die Abfrage des LKW-eigenen
Can-Bussystems (Controller Area Network) werden die
verfügbaren Messdaten um die fahrzeugspezifischen CanMesswerte erweitert. Dadurch wird das mobile Sensorsystem zu einem mit beliebigen Messgrößen erweiterbaren
Telematiksystem im Bereich Transport und Logistik komplettiert. Als Pilotanwender erwartet Aleris Recycling nach
der Einführung des Expertensystems für die deutschen Produktionsstandorte eine deutliche Senkung des Energiebedarfs und der damit einhergehenden CO2-Äquivalente.
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Lebensmitteltechnik und Produktion
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Elchgrüße aus Moskau
Quelle: Fischerplanning
Der israelische Molkereikonzern Tara setzt auf ultra-cleane
Überdruck-Filtertechnik, um selbst im Wüstensturm keimfreie
Produktionsbedingungen zu erreichen.
K
ürzlich feierte in der israelischen
Negev-Wüste eine Besonderheit
in der Getränkeherstellung Premiere: Erstmals sichert ein Produzent die
Sterilität sämtlicher Tanks und Behälter mit einer modernen Überdruck-Filtertechnik ab. Nach Aussage des führenden israelischen Molkererei- und
Getränkeunternehmens Tara bietet sie
die höchste Gewähr gegen eine Verkeimung der Roh- und Fertigprodukte und
damit für deren lange Haltbarkeit.
Rund 250 Millionen US-Dollar investierte Tara in eine komplett neue Produktionsstätte. Sie nahm kürzlich in
Netivot, quasi eine Oase im Negev
im Süden Israels nahe der BeduinenMetropole Beersheva, den Betrieb auf.
Die ehemalige Kooperative Tara gehört
heute dem heimischen Coca-Cola-Lizenznehmer Central Bottling & Co. Das
Portfolio des Unternehmens spannt
sich über Molkerei- und Soja-Erzeugnisse bis hin zu Softdrinks. In Netivot
standen die Designer des Camps vor
der Herausforderung, das regionale
Wetterphänomen namens Chamsin in
die Planung einfließen lassen zu müssen. Die Wucht dieses Schirokkos erhöht das Kontaminationsrisiko der Lebensmittel, da der Sandwüstensturm
in der Lage ist, Luft und Staub selbst
durch Mikroöffnungen in den Behälterwandungen auf das Lagergut zu pressen.
Die Wucht des Chamsins
Der Chamsin ist auch in Deutschland
kein Unbekannter. Der sehr heiße und
trockene Starkwind bläst bei bestimmten Wetterlagen den Sand der NegevWüste bis ins Rheinland. Unter anderem ist er es, der nicht selten Autos mit
einem gelblichen Belag beschichtet.
In Israel kriechen an Chamsin-Tagen
dessen Aufwirbelungen durch feinste Durchlässe in Behälter hinein, in
Maschinen, Fahrzeuge und natürlich
42
Wohnungen, Büros und Fabriken. Es
sei denn, man versiegelt regelrecht
sämtliche Hohlräume. Da Tara eine
Vielzahl der Reinstwassertanks für Säfte, Joghurt, Cottagecheese und Quark
regelmäßig außen aufstellt, mussten
sich die Planer unter anderem Gedanken zu Maßnahmen für eine chamsinsichere Sterilität machen.
Sie wählten das Sterivent-Verfahren
der deutsch-israelischen Fischerplanning aus Netanya. Tara hatte bereits in der Vergangenheit an einzelnen heiklen Anlagenabschnitten in
verschiedenen Standorten mit den
Sterivent-Einheiten gute Erfahrungen
gesammelt. Premiere in Netivot hat die
Totalausstattung einer LebensmittelProduktion mit dieser Keimfreihaltung:
Eine lückenlose Kette von 59 UltraClean-Filtern sowohl auf den äußeren
Silotanks als auch auf jeden einzelnen Zwischen- und Endspeicher für
Roh- und Fertigprodukte schottet das
Lagergut gegen die Befrachtungen des
Wüstenwinds als auch natürlich gegen
die Befrachtungen der »normalen« Außenluft ab.
Zum Einsatz im Negev kommen zwei
Größen für eine Sterilluftleistung von
500 und 3000 Kubikmeter pro Stunde.
Das Verfahren verhindert Kontamination und Verkeimung dadurch, dass
es zusätzlich zur Hepa-Filtrierung für
einen permanenten Überdruck von
etwa 20 Millibar in den Behältnissen
via Ventilation sorgt. Luft kann durch
eventuell vorhandene Undichtigkeiten
(Anschlüsse, Ventile, Deckel) so nur
von innen nach außen strömen.
Zahlreiche Referenzen in
Deutschland
Die Technik findet in Europa bereits
Einsatz bei Nestle, Coca Cola, MüllerMilch und anderen. Man sieht sie auf
Installationen des Getränkeabfüllanlagen-Herstellers Krones und es kap-
Ultra-cleane Überdruck-Filtertechnik........
42
Fahrzeuge, Aufbauten, Trailer
Volvo FH Truck of the Year........................
43
Der Volvo FH ist »International Truck of the Year 2014«. Die Verleihung des Preises
fand im September auf der Comtrans Nutzfahrzeug-Messe in Moskau statt.
D
Aufbau der Sterivent-Filtertechnik.
seln erste Trinkwasserversorger in
Problemluftgebieten (Chemie, pestizide-geschwängerte Weinanbaugebiete,
Mückenpopulationen) neuerdings das
Trinkwasser in den Hochbehältern mit
der Fischertechnik gegen Belastungen der genannten Art ab. Ein anderes Beispiel: Die MEG Mitteldeutsche
Erfrischungsgetränke GmbH & Co. KG
in Weißenfels/Sachsen-Anhalt, die
mit einem Absatzvolumen von über
zwei Milliarden Liter pro Jahr zu den
namhaften Getränkeherstellern in
Deutschland zählt, kocht unter anderem Zuckerwasser und Fruchtsäfte in
Sterivent-bestückten Modulen zum
Zwischenerzeugnis
»Ultra-Clean-Sirup« auf.
Die Systemtechnik der Fischerplanning verwendet Hepafilter mit einer
Maschengröße kleiner 0,3 µm. Dieses
Sieb fängt Hefe- und Schimmelpilze
– der größte Feind von Reinwasserbehältern – ab. Dank einer durchdachten
Strömungsführung gehen die Energiekosten, unter anderem für das stabile
Luftdruckpolster, laut des Unternehmens nicht ins Geld. Die Einheit mit einem Luftdurchsatz von 500 Kubikmeter
pro Stunde begnügt sich mit einer Anschlussleistung von 0,2 Kilowatt, die
für 3000 Kubikmeter pro Stunde mit
2,6 Kilowatt. Die entscheidenden Parameter wie Überdruck, Differenzdruck
(Verschmutzungsgrad) oder Betriebstörungen werden per Gebäudeleittechnik überwacht und dokumentiert
oder können aufgeschaltet werden. ◄
frischelogistik | 6-2013
er neue Volvo FH ist von einer europäischen Fachjury zum »International Truck of the Year 2014«
gewählt worden. Die Jury aus 25 Journalisten der führenden NutzfahrzeugFachpublikationen aus 25 Staaten Europas wählt jedes Jahr die wichtigste
Neuerscheinung der LKW-Branche. Sie
repräsentieren mehr als 700 000 Leser,
für Deutschland ist lastauto omnibus
in der Jury vertreten. In einem laut der
Organisatoren »spannenden Schlussspurt« um den begehrtesten internationalen Titel der europäischen Transportbranche setzte sich der vollständig
neu konzipierte Fernverkehrs-LKW aus
Schweden mit 116 Wertungspunkten
durch. Damit liegt er elf Zähler vor dem
zweitplatzierten DAF XF. Auf Rang drei
landeten mit 50 Jury-Punkten die neuen Bau-Modelle Mercedes-Benz Arocs,
gefolgt vom Scania Streamline und der
neuen MAN TGX Euro 6-Baureihe.
Die Bewertungskriterien der Jury sind
Innovation, Komfort, Sicherheit, Fahrverhalten, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit. Der »Truck Of The
Year 2014« Volvo FH überzeugte die
Fachjury mit seinem vollständig neu
konzipiertem Fernverkehrs-Fahrerhaus
im modernen Volvo-typischen Design.
»Es stößt mit einem perfekt auf den
Wohn- und Arbeitsplatz hin ausgerichteten Innenraumdesign zur internationalen Spitze im Langstreckenverkehr vor«, so die Jury. Durch die neue
Fahrerhausarchitektur mit schmalen
A-Säulen und kompakten Spiegelgehäusen sei überdies die Sicht auf das
Verkehrsgeschehen erheblich verbessert worden. Weiterhin lobt die Jury
praxisnahe Detaillösungen wie die neu
gegliederte Instrumentenanzeige auf
einem Bildschirmdisplay in Klargrafik
und die elektrisch betätigte Feststellbremse.
Unter Zuhilfenahme topografischer Daten kann
der Volvo FH ein vorausschauendes TempomatProgramm erstellen, das schaltet und die
Fahrgeschwindigkeit auf das Streckenprofil hin
bestmöglich ausrichtet.
Vorausschauender Tempomat
Eine ebenso wichtige Rolle bei der Wahl
zum besten LKW des Jahres habe die
Leistungsfähigkeit des FH-Antriebsstranges gespielt. Die kräftigen Euro-6-Motoren tragen in Zusammenarbeit mit dem
weiter optimierten I-Shift-Getriebe zur
hohen Wirtschaftlichkeit des Fahrzeugs
bei. Mit Hilfe des optional angebotenen Volvo I-see Systems fährt der neue
Schwerlastwagen aus Göteborg unter
Zuhilfenahme topografischer Daten ein
optimales Tempomat-Programm, das
vorausschauend schaltet und die Fahrgeschwindigkeit auf das Streckenprofil
hin bestmöglich ausrichtet. Der Einsatz
dieses innovativen Systems leistet einen
zusätzlichen Beitrag zur Kraftstoffeinsparung und Kostenoptimierung.
Fahrwerksseitig überzeuge der Volvo
FH mit herausragend guten Lenkeigenschaften und einem straffen Fahrverhalten ohne Komfortabstriche in Kauf
nehmen zu müssen, erklärt die Jury.
Als weltweit erster LKW kann der neue
Volvo FH wahlweise mit einer Einzelradaufhängung an der Vorderachse geordert werden, die das sehr gute Fahrverhalten weiter verbessere.
Auch in punkto Service setzt der neue
Volvo auf moderne Technologie. Per Datentelemetrie übermittelt das Fahrzeug
eigenständig seine Einsatzdaten an den
Servicestützpunkt. So lässt sich, das
hofft das Preiskommitee, der Werkstattaufenthalt für Service und Wartung auf
ein Minimum an Ausfallzeit reduzieren,
ein wesentlicher Beitrag zur Senkung der
Gesamteinsatzkosten, findet die Jury.
Der Vorsitzende der ITOY-Jury, Gianenrico Griffini, fasst die Gründe für
die Wahl der Jury folgendermaßen zusammen: »Volvo hat mit dem FH einen
völlig neuen schweren LKW entwickelt,
der mit seinem modernen Fahrerhauskonzept, den Hightech-Antriebstrangkomponenten und dem innovativen
Servicekonzept Bestmarken in der
Fahrzeugindustrie setzt.«
◄
43
Messen und Veranstaltungen
Deutscher Logistik-Preis an Lekkerland....
44
Inhalt
Messen und Veranstaltungen
Lebensmitteltechnikmesse in Ghana........
45
Kühl-Projekt erhält BVL-Preis
Hoffnungsvolle Afrika-Premiere
Im Rahmen des 30. Deutschen Logistik-Kongresses hat Lekkerland den Deutschen LogistikPreis 2013 verliehen bekommen. 160 neu angeschaffte Mehrkammerfahrzeuge sind das
Herzstück der mit dem Preis gewürdigten Multitemperatur-Logistik.
Der deutsche Messeveranstalter Fairtrade organisiert eine Lebensmitteltechnik-Messe in
Ghana – und ist schon vor der Eröffnung zufrieden mit der Premiere: Die Agrofood West
Africa 2013 erfreut sich starker Nachfrage.
R
und 3200 Teilnehmer aus aller
Welt kamen zum 30. Deutsche
Logistik-Kongress der Bundesvereinigung Logistik in Berlin. Das
Jahrestreffen der Experten aus den Berufsfeldern Logistik und Supply Chain
Management, das in diesem Jahr unter
dem Motto »Impulse, Ideen, Innovationen« stattfand, bot rund 100 Referenten, die zu den Teilnehmern sprachen,
mit ihnen diskutierten, Informationen
vermittelten und Denkanstöße gaben.
Darüber hinaus luden rund 200 Aussteller zur Kommunikation an Stände
und in Lounges.
Ausgezeichnete
Multitemp-Logistik
Im Rahmen des Jubiläumsabends am
ersten Tag des Kongresses erhielt die
Lekkerland Deutschland GmbH & Co.
KG den Deutschen Logistik-Preises 2013
der BVL verliehen. Die Jury zeichnete das
Unternehmen für sein MultitemperaturKonzept mit dem Titel »Lekkerlogistik –
Kundenorientierung auf den Punkt gebracht« aus. »Es hat die Jury überzeugt,
wie Lekkerland proaktiv und konsequent kundenorientiert eine innovative
Lösung erarbeitet und technisch umgesetzt hat«, so der Juryvorsitzende Prof.
Dr. Bernd Gottschalk in seiner Laudatio.
Beim Projektstart vor gut zwei Jahren
habe sich Lekkerland vorausschauend
in die Schuhe seiner Kunden, vor allem
Tankstellen-Shops und Kioske, gestellt.
Sie werden im Wesentlichen mit drei
Produktgruppen beliefert, nämlich ungekühlten, frischen und tiefgekühlten
Waren, die drei unterschiedliche Lager- und Transporttemperaturen erforderlich machen. Einen Kunden mit bis
zu drei unterschiedlichen Fahrzeugen
zu beliefern erschien den Verantwortlichen bei Lekkerland Deutschland nicht
länger kundenfreundlich, nicht effizient, nicht nachhaltig. »Die Lekkerland
Multitemperatur-Logistik besteht aus
44
vielen Einzelinnovationen. Unser Ziel
war es, den administrativen Aufwand
für unsere Kunden deutlich zu verringern und ihnen mehr Zeit für das aktive
Verkaufen zu ermöglichen«, erläutert
Kay Schiebur, Chief Supply Chain Officer der Lekkerland AG & Co. KG. Sie
entwickelten eine verblüffend einfache
Gesamtlösung: Mit der Multitemperatur-Logistik erreichte das Unternehmen
nachhaltige Bündelungseffekte in den
Logistikabläufen zum Vorteil seiner
Kunden. Kurz gefasst: eine Bestellung,
eine Lieferung, eine Rechnung.
160 neu angeschaffte Mehrkammerfahrzeuge, Herzstück der Multitemperatur-Logistik, sind speziell nach den Anforderungen von Lekkerland gestaltet.
Sie können mittels flexibler Wände je
nach Tagesbedarf in drei Temperaturzonen eingeteilt werden. Der Kunde wird
mit dem gesamten bestellten Sortiment
nur noch einmal angefahren. Die Fahrer
der neuen Mehrkammerfahrzeuge wurden früh in das Projekt einbezogen und
in Zusammenarbeit mit dem TÜV, mit
dem Fahrzeugaufbauer und dem Kühlmaschinenhersteller intensiv geschult.
Die Ein-Stopp-Strategie zieht, so die
Jury, qualitative und quantitative Verbesserungen nach sich, insgesamt
konnten 260 000 Stopps eingespart
werden. Dem entsprechen 3,4 Millionen gefahrenen Kilometer pro Jahr,
das entspricht 2000 Tonnen CO2. Der
Kunde ordert alle Produkte in einer Bestellung, erhält sie in nur einer Anlieferung mit einer einzigen Rechnung. Sein
administrativer Aufwand reduziert sich
ganz erheblich, zumal ein modernes
Telematik-Tool zum Einsatz kommt, die
ohnehin geringe Reklamationsquote
ging zum Beispiel im Tiefkühllager um
zwei Drittel zurück.
Diese tiefgreifende logistische Prozessänderung wurde im Oktober 2012
realisiert. Das Investitionsvolumen belief sich im Jahr der Einführung auf 28
Millionen Euro und war damit die größte Einzelinvestition in der gesamten
Lekkerland Gruppe.
Den BVL-Wissenschaftspreis Logistik erhielt der mexikanische Wissenschaftler Dr.-Ing. Mayolo Lopez Castellanos.
◄
E
inem erfolgreichen Launch der
ersten »Agrofood West Africa«
steht in den Augen des Veranstalters Fairtrade nichts mehr im Wege.
Internationale Markt- und Technologieführer hätten bereits ihre Ausstellungsfläche gebucht. Gewichtige
Unterstützung erhalte dieser neue
Marktplatz auch von institutioneller
Seite. Die internationale Fachmesse
für Landwirtschaft, Lebensmittel und
Nahrungsmittel-, Getränke- und Verpackungstechnik findet vom 3. bis 5. Dezember im Accra International Conference Centre in Ghanas Hauptstadt
Accra statt.
Organisiert wird dieses B2B Event vom
Heidelberger Messespezialisten Fairtrade, nach eigenen Angaben einer der
führenden Veranstaltern internationaler Fachmessen in den aufstrebenden
Märkten des Nahen und Mittleren Ostens, Afrikas und Asiens.
Schon vor der offiziellen Eröffnung
sprechen die Organisatoren von einem
erfolgreichen Start für die Agrofood
West Africa, da große Teile der Aus-
stellungsfläche ausgebucht seien. Bis
Anfang Oktober hatten sich mehr als
60 Aussteller aus 16 Ländern angemeldet. Darunter auch namhafte deutsche Unternehmen wie Allgaier Process
Technology, Argelith Bodenkeramik,
Döhler, Fawema, GEA Westfalia Separator und Wild. Sie hätten das Potential
in den Sub-Sahara Gebieten erkannt,
lobt Fairtrade. Nach Angaben der deutschen Außenwirtschafts-Gesellschaft
Germany Trade and Invest (GTAI) exportierte die deutsche Wirtschaft im Jahr
2012 Waren im Wert von über 328 Millionen Euro nach Ghana. Im Jahr 2011
waren es noch 275,9 Millionen Euro,
was einem Anstieg von fast 19 Prozent
entspricht. Vor allem im ghanaischen
und west-afrikanischen Konsumbereich sieht GTAI großes Potential.
Parallele Kunststoff- und
Verpackungsmesse
Mittels enger Partnerschaften mit starken Institutionen wie der AHK-Delegation der Deutschen Wirtschaft in Ghana,
Advantage Austria in Nigeria und der Ver-
tretung von adepta im Senegal arbeiten
die Veranstalter daran, eine hohe Anzahl
Fachbesucher aus ganz Westafrika zur
Messe einzuladen. »Schwerpunktländer
für unsere Fachbesucherkampagne sind
neben Ghana natürlich Nigeria, aber
auch die frankophonen Länder Senegal
und die Elfenbeinküste«, sagt Martin
März, Geschäftsführender Gesellschafter von Fairtrade. März weiter: »Laut
VDMA entfallen mehr als 90 Prozent aller
westafrikanischen Maschinen-Importe
in dieser Branche auf diese vier Staaten.
Somit verfolgt die Agrofood West Africa
den Anspruch, die grenzübergreifende
Leitmesse in den Bereichen Landwirtschaft, Nahrungsmittel-, Getränke- und
Verpackungstechnik zu sein.«
Um wertvolle Synergien für Aussteller
und Fachbesucher zu schaffen, findet
die Agrofood West Africa 2013 gemeinsam mit der Plastprintpack West Africa
statt, einer internationalen Fachmesse
für die Kunststoff-, Druck- und Verpackungsindustrie – und ebenfalls eine
Premiere.
◄
Freude über den Deutschen Logistik-Preis 2013: Kay Schiebur (erste Reihe, Zweiter von rechts) und seine Lekkerland-Kollegen sowie der Jury-Vorsitzende Prof.
Dr. Bernd Gottschalk (daneben, mit Skulptur).
Das Accra International Conference Centre in Ghana.
frischelogistik | 6-2013
45
News......................................................
ab 46
Neues aus der Kühlkette
Casio-Großauftrag von Inventurhelfern
Europas erfolgreichster Dienstleister
für Bestandsmanagement und Inventur-Outsourcing, die Ivalis Group,
hat sich zur Unterstützung der Bestandsaufnahme bei seinen Kunden
für 6000 Scannerterminals des Typs
Casio DT-X7 entschieden und als Systemintegrator den Casio-Partner Infos France S.A. gewählt. Die 1991 in
Frankreich gegründete L’Inventoriste
S.A. führt heute mit ihren Tochtergesellschaften und Niederlassungen in
19 Ländern unter dem Namen Ivalis
mehr als 5000 Inventuren pro Jahr bei
ihren Auftraggebern durch. Kunde des
Dienstleisters ist unter anderem die
Groupe Mulliez eine französische Fa-
milienholding mit einigen der größten
Retailer Frankreichs. So gehören viele
Lebensmittel-Filialisten,
Sportartikel-, Schuh- und Textilketten sowie
Gartencenter, Baumärkte und Apotheken zu den Kunden von Ivalis. Zu
den Hard- und Softwarelösungen der
Bestandsaufnahme-Teams vor Ort gehört ein Scannerterminal zur mobilen
Datenerfassung, die seit 1995 im Einsatz befindlichen Handscanner von
Casio wurden nun gegen neue, um ein
Vielfaches leistungsfähigere Geräte
der Baureihe DT-X7 ersetzt. Über die
Applikationssoftware der Handterminals werden die Mitarbeiter durch die
Inventur geführt, während sie mit dem
tungsunternehmen, eine 100-prozentige Tochter der Elsen Unternehmensgruppe. Johannes Weyland, Senior
Consultant der Chaindson GmbH & Co.
KG, nennt als Vorteile für die Kunden:
»Durch unser Vier-Stufen-Modell identifizieren wir nachhaltig Einsparpotentiale in der Logistikkette. So konnten
wir bei unseren bisherigen Projekten
im Schnitt über 20 Prozent der Frachtkosten reduzieren.« Das Modell wurde von den Chaindson-Beratern auf
Grundlage der langjährigen Tätigkeit
bei der Elsen Logistik GmbH entwickelt. Chaindson wählt die geeigneten
Casios DT-X7 im Inventureinsatz.
Barcodescanner die Artikel und Lagerplatzdaten sicher und schnell aufnehmen und die ermittelten Mengen
erfassen können.
Kandidaten aus einem internationalen
Netzwerk von über 3.500 Spediteuren und Fuhrunternehmen aus. Dabei
würden Faktoren wie Spezialisierung,
Unternehmensgröße oder der Standort berücksichtigt. Durch ein flexibles
Vergütungsmodell will sich Chaindson
vermehrt auch an kleinere oder mittelständische Unternehmen wenden. So
wird zum Beispiel die prozentuale Erfolgsbeteiligung gemeinsam mit dem
Kunden vor Projektbeginn auf Basis
der individuellen Rahmenbedingungen vereinbart und kann anteilig bezahlt werden.
4. dti-Qualitätsforum
Zum vierten Mal in Folge bietet das
Deutsches Tiefkühlinstitut e. V. (dti)
am 27. November Qualitätsmanagern,
Produktentwicklern und Lebensmittelrechtlern in der Tiefkühlwirtschaft das
Qualitätsforum als Plattform zur Information und fachlichen Austausch an.
Es geht um die vielfältigen Themengebiete des Qualitätsmanagements
in der Tiefkühlbranche, beispielswei-
46
se die Qualitätssicherung in globalen
Märkten, lebensmittelrechtliche Anforderungen oder die Aufstellung im
Nachhaltigkeitsmanagement. Experten aus Verbänden und Industrie werden über aktuelle Entwicklungen im
Lebensmittelrecht sprechen. Im Fokus
werden die zukünftig in der EU geltende Lebensmittelinformationsverordnung und ihre Umsetzung in die Praxis
Neues aus der Kühlkette
Neuer Einweg-USB-Temperaturdatenlogger
Berater garantiert bessere Frachtausschreibungen
Die neu-gegründete Chaindson GmbH
& Co. KG will mit einem Vier-StufenModell Frachtenausschreibungen für
Unternehmen verbessern und sieht
darin ein hohes Einsparpotential. Die
Schritte sind Analyse, Leistungsprofil/
Ausschreibung, Prüfung/Vorauswahl
und Vertragsverhandlungen. Das Unternehmen garantiert seinen Kunden
die Frachtkosten zu reduzieren. Andernfalls sei die Ausschreibung für sie
kostenfrei, verspricht Chaindson. Das
Investment der Kunden amortisiere
sich drei bis sechs Monate nach Ablauf
der Projektzeit, so das Koblenzer Bera-
Inhalt
stehen, die bis Ende 2014 zu gewährleisten ist. Die Problematik von Viren in
Lebensmitteln und der Einsatz von Fett
in der Lebensmittelherstellung werden
weitere Schwerpunktthemen sein. Die
soziale Dimension der Nachhaltigkeit
wird aus Sicht des Lebensmittel-handels und der Lebensmittelindustrie beleuchten. Ort des Geschehens ist das
Hilton-Hotel in Köln.
Mit den beiden Einweg-Temperaturdatenloggern EBI 330-T30 und EBI 330T85 erweitert Ebro seine EBI 300-Familie um zwei weitere Datenlogger
mit USB-Stecker und automatischer
PDF-Generierung.
Herausragendes
Merkmal ist die Tieftemperatur-Messung bis -85 °C mit dem EBI 330-T85.
Die Einweg-Datenlogger erlauben
neben der Temperaturkontrolle und
-dokumentation in der Lebensmittelindustrie gemäß EN 12830 auch die
Transportüberwachung/-begleitung
von Medikamenten, Blutplasma und
anderen pharmazeutischen Produkten. Diese Logger sind besonders
dann geeignet, wenn sich der Rücktransport eines Mehrzweck-Datenloggers an den Absender aufgrund von
Aufwand und Kosten schwierig gestaltet oder nicht machbar ist, so das Unternehmen.
Der Messbereich des Typen T30 reicht
von -30 bis +60 °C, der des T85 von -85
bis +50 °C.
Die EBI 330 Datenlogger können vorkonfiguriert bestellt werden oder ganz
einfach vom Anwender selbst auf www.
ebi300.com konfiguriert werden. Ein
Knopfdruck startet den Logger am Ausgangsort und das Gerät beginnt mit der
Messung bis der Speicher voll ist oder
bis der Datenlogger am Zielort an den
USB-Port eines PCs angeschlossen
wird. Die Datenlogger erzeugen dann
vollautomatisch einen PDF-Bericht mit
allen wichtigen Messdaten. Hierfür ist
keine zusätzliche Software erforderlich,
es wird lediglich ein Standard-PDFReader benötigt. Die 80 mal 28 mal 12
Millimeter kleinen Einweg-Datenlogger
speichern laut Ebro bis zu 6000 Messwerte und können bis zu 100 Tage verwendet werden. Die Konfigurationsop-
Der EBI 330-T85
von Ebro.
tionen beinhalten die Einstellung des
Messintervalls, der Alarmgrenzen, der
Sprache und der Messeinheiten. Eine
rot blinkende LED zeigt eine Überschreitung des Grenzwertes an. Außerdem
sind die Geräte wasserdicht (IP 65) und
haben ein stabiles Gehäuse, womit sie
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Neues aus der Kühlkette
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Neues steckerfertiges Convenience-Regal
Neue Tinte für Kleinschrift-Tintenstrahldrucker
Sein neues steckerfertiges Convenience-Regal für den Impulsverkauf positioniert KMW als ideale Kühllösung
für Tankstellen und Supermärkte. Neben einem modernen, ansprechenden Design verfügt das Kühlmöbel
über eine Seitenverglasung und somit
über eine perfekte Wareneinsicht,
so das Limburger Unternehmen. Zur
Standardausstattung gehören drei
Regalauslagen. Die Waren werden mit
einer Beleuchtung in der Kopfblende
in Szene gesetzt. Für den Ruhebetrieb
gehört ein Nachtrollo zur Standardausstattung, so können zusätzlich
Videojet Technologies hat Ende Oktober drei neue Ultra High Speed (UHS)
Tinten für seine UHS KleinschriftTintenstrahldrucker
angekündigt.
Die neuen Tinten V516-D, V517-D und
V530-D ergänzen die Produktfamilie
der zehn weiteren UHS-kompatibler Tinten. Die schnell trocknende,
MEK-freie, schwarze Mehrzwecktinte
V530-D wurde speziell zum Druck auf
schwer beschriftbaren Kunststoffen,
wie etwa unbehandelte Polyethylenund Polypropylen-Substrate, entwickelt, die häufig bei Lebensmittelverpackungen anzutreffen sind. Die
V530-D eignet sich laut Videojet ideal
für Hochgeschwindigkeitsproduktionslinien, die eine kurze Trocknungszeit erfordern. Zudem toleriert sie
die kalten Temperaturen, die bei der
Energiekosten gesenkt werden. Die
Produktkühlung wird durch eine Umluftkühlung geschaffen und die Temperatur wird im Bereich von –1 bis +7 °C
ausgeführt. Auf Anfrage ist das Möbel
mit Rollen erhältlich und kann in sämtlichen RAL-Farben produziert werden.
Das steckerfertige Regal ist individuell
einsetzbar und eignet sich laut KMW
in Tankstellen oder im Supermarkt sowohl für das Convenience- als auch für
das Getränke-Sortiment. Als weitere
Argumente nennt KMW Zuverlässigkeit, Verarbeitung und höchste Leistungsfähigkeit.
Das neue KMW-Kühlregal.
Smiscan bietet mobile Barcode-Prozesse für SAP
Die Smilog GmbH aus Falkensee bietet ein flexibles und unabhängiges
System, um mobile Barcode-Prozesse komplett in SAP zu integrieren:
Smiscan ermögliche es Kunden, mobile Transaktionen auch komplett
eigenständig zu entwickeln, eine
Alternative zu anderen SAP-BarcodeLösungen, die hohe Lizenzkosten und
Abhängigkeiten vom System-Lieferanten nach sich ziehen würden, so das
Unternehmen. »Alles was der Kunde
für die Entwicklung von Screens und
Prozesslogik benötigt, sind Programmierkenntnisse in ABAP«, erklärt
Stefan Hübner, geschäftsführender
Gesellschafter von Smilog. »Außer-
dem ist beim Einsatz von Smiscan
keine Middleware notwendig. Mehrsprachigkeit und fertige Templates
runden den Funktionsumfang ab«, erläutert er weiter. Die Barcode-Lösung
besteht aus den zwei Komponenten
Basismodul und dem Client für das
mobile Terminal. Das Basismodul wird
durch einen Transportauftrag im SAPSystem des Kunden in einem eigenen
Namensraum installiert und stellt das
Rahmen-Programm, Tabellen für die
Administration, den Screendesigner
und bereits vorentwickelte Templates
zur Verfügung. Die Templates sollen
die Programmierungsarbeit deutlich
verringern, da sie für viele gängige
Logistikprozesse bereits fertig entwickelt wurden. Der Screendesigner für
die Entwicklung der auf den Terminals
dargestellten Masken ist ebenfalls
komplett im SAP integriert, sodass für
diesen keine weiteren Lizenzkosten
anfallen«, so Hübner. Der Client wird
mit einem einzigen File auf dem mobilen Barcode-Terminal des Kunden
installiert. Bei neu entwickelten SAPProzessen bleibt dieser bestehen und
eine erneute Anpassung der Devices
ist nicht notwendig. Auf Wunsch steht
auch ein Offline-Client zur Verfügung.
Ist das SAP-System zum Beispiel wegen geplanter Wartungsarbeiten nicht
erreichbar, werden Daten auf dem Terminal oder einem externen Server zwischengespeichert und synchronisiert,
sobald SAP wieder verfügbar ist. Mit
der Weiterentwicklung Smiscanweb
könne es Kunden zudem ermöglicht
werden, Smartphones oder Tablets
als Endgerät einzusetzen. »Von den
Vorteilen von Smiscan kann man sich
am besten durch eine Testinstallation
überzeugen«, so Hübner. Die Firma
installiert dafür den kompletten Funktionsumfang auf dem SAP-Testsystem
des Kunden. Zusammen mit einem
Leih-Terminal ist damit ein »Ready-toTest-Bundle« geschnürt.
Smiscan auf verschiedenen mobilen Terminals.
48
frischelogistik | 6-2013
Neues aus der Kühlkette
Lagerung in gewerblichen
Tiefkühl- und Kühlanlagen
auftreten. Sie widerstehe
auch dem Abrieb, der beim
Stapeln und Transport auf
der Produktionslinie durch
den direkten Kontakt mit anderen Behältern verursacht
wird. Die Tinte V516-D ist
schwarz und sterilisierfest,
bei der V517-D handelt es
sich um MEK-freie thermochromatische Tinte. Bei der
Entwicklung der UHS-Tinten stand die
optimale Tröpfchenausformung im
Mittelpunkt, um auch bei den größten
Druckgeschwindigkeiten ausgezeichnete Druckergebnisse zu erzielen.
»Die drei neuen UHS-Tinten für unsere kürzlich auf den Markt gebrachten
Mit V530-D beschriftete Kunststoffverpackung.
Kleinschrift-Tintenstrahldrucker
Videojet 1620 und 1650 UHS stellen für
uns eine wichtige Weiterentwicklung
dar.«
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Neues aus der Kühlkette
Inhalt
Gründerförderpreis und Erfolgsgeschichte
Neue Andockhilfe von Crawford
Das Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern wurde mit dem Gründerfördererpreis 2013 ausgezeichnet. Durch zahlreiche Kooperationen mit kleinen und
mittelständischen Unternehmen der
Region trägt es seit vielen Jahren zu
deren Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität am globalen Markt bei. Dieses
Engagement wurde Ende Oktober mit
dem Gründerfördererpreis 2013 ausgezeichnet. Die Bison Maxess GmbH
weist aus diesem frohen Anlass darauf hin, dass auch sie ihren Ursprung
am Fraunhofer-Zentrum Kaiserslautern
hatte. Der heutige Geschäftsführer der
Bison Maxess GmbH, Florian Bernauer,
war Mitarbeiter im damals frisch gegründeten Fraunhofer-Institut für Software Engineering (IESE). Als Projektleiter für die damalige Markant Südwest
Handels AG, Vorläufer der heutigen
Wasgau AG, war er an der Entwicklung
eines neuen Warenwirtschaftssystems
für das Unternehmen beteiligt. Zu damaliger Zeit ein außergewöhnlicher
Schritt: die Beteiligung eines Fraunhofer-Institutes an der Softwareauswahl
eines traditionellen Handelshauses.
Im Rahmen dieses Projektes wurden
die Geschäftsprozesse der Markant
Südwest Handels AG aufgenommen,
verschiedene Software-Pakete evalu-
iert und dem Vorstand zwei mögliche
Optionen aufgezeigt: make or buy. Der
Vorstand entschied sich für eine neue,
eigene Software, die in einer selbständigen Firma mit Unterstützung des
Fraunhofer-Instituts erstellt werden
sollte. Bernauer übernahm die Geschäftsführung dieser Firma und war
maßgeblich an der Entwicklung und
dem Aufbau der neuen Software beteiligt. In enger Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer IESE wurde der Entwicklungsprozess und die neue Lösung designt, die Basis für das heutige Bison
Process x-trade.
Eine neue Andockhilfe für LKW hat Assa
Abloy Entrance Systems vorgestellt. Mit
der optischen Führungshilfe Crawford
Dock-In will der Hersteller die Sicherheit beim Zurücksetzen der LKW an
Laderampen erhöhen und so kostspieligen Schäden vorbeugen. Crawford
Dock-In besteht aus LED-Lichtleisten
und einer Ampelanlage. Diese Kombination vereinfacht das punktgenaue
Positionieren der LKW an der Verladerampe, indem der Fahrer beim Ausrichten des Fahrzeugs visuell durch weiße
Führungsleuchten unterstützt wird, die
wahlweise durch ein rotes Ampelsignal
ergänzt werden können. Erfahrungsgemäß richtet sich ein LKW-Fahrer beim
Zurücksetzen anhand der Hinterräder
aus, eine Anbringung der weißen LEDLichtleisten und des roten Ampelsig-
Neues aus der Kühlkette
nals unterhalb des Tores
ermögliche daher eine
optimale Führung des
Fahrers, so Assa Abloy.
Das Unternehmen, das
den
Tortechnik-Hersteller Crawford 2011
übernommen hat, sieht
in dem neuen System
Vorteile gegenüber herkömmlichen Einfahrhilfen wie Asphaltmarkierungen oder
Stahlrohr-Konstrukten. Neben dem
verbesserten Sicherheitsaspekt biete
die neue Lösung auch einen größeren
Fahrkomfort sowie eine Kostenverringerung. Da bei den Lichtleisten LEDTechnologie eingesetzt wird, bleibe
der Energieverbrauch gering und die
Lebensdauer des Produkts steige er-
Die LED-Lichtleisten der neuen
Andockhilfe Crawford Dock-In.
heblich. Das Crawford Dock-In wird als
modulares Baukastensystem in drei
verschiedenen Varianten angeboten.
Ein Einbau ist unabhängig von Marke
und Hersteller der Verladeanlage möglich, so Assa Abloy.
Schwarzmüller steigert Umsatz um fünf Prozent
Der oberösterreichische Nutzfahrzeughersteller Schwarzmüller wird 2013
um fünf Prozent wachsen. Damit wird
das Unternehmen trotz eines schwachen ersten Halbjahres einen Umsatz
von 240 Millionen Euro erreichen. Das
gab der CEO der Schwarzmüller Gruppe, Jan Willem Jongert, Ende Oktober
am Firmensitz in Freinberg bekannt.
Sollte das aktuell positive Umfeld aufrecht bleiben, geht Schwarzmüller von
einer höheren Wachstumsquote für
das kommende Jahr aus. Diese Umsatzentwicklung ergibt sich, so Jongert, aus dem aktuell ausgezeichneten
Auftragseingang im Unternehmen.
Seit Juni verzeichnet die Schwarzmüller Gruppe steigendes Kundeninteresse und erhöhte Nachfrage. In einigen
Kernmärkten konnten die Marktanteile ausgebaut werden, derzeit sei man
gerade dabei, zwei Großaufträge an
österreichische Transport- und Speditionsunternehmen auszuliefern. Diese
Entwicklung werde dazu beitragen,
die Ergebnissituation der Unterneh-
50
mensgruppe nachhaltig zu stabilisieren, erwartet CFO Thomas Lindinger.
Nach dem von der Wirtschaftskrise
ausgelösten Umsatzrückgang von 54
Prozent in den Jahren 2009 und 2010
habe das straffe Kostenmanagement
2011 wieder zu einem positiven Konzernergebnis geführt. Das Geschäftsjahr 2012 war bei einem Konzernumsatz von 230 Millionen Euro und einem
Abgang von rund sechs Millionen Euro
durch Einmaleffekte und den Start von
Zukunftsinvestitionen gekennzeichnet. »Mit einem Eigenkapital von mehr
als 50 Prozent ist die Schwarzmüller
Gruppe finanziell hervorragend für
ihren Wachstumskurs ausgestattet«,
betonte Lindinger. Jongert will 2014
die Vertriebsaktivitäten in den Kernmärkten konsequent ausbauen. Eine
eventuelle geografische Expansion
werde er überwiegend mit eigenen
Ressourcen gestalten. In bestimmten
Gebieten erwäge man auch die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern,
sagte Jongert.
TK-Pizza als Designerobjekt
Ist optimistisch: Schwarzmüller-CEO
Jan Willem Jongert.
frischelogistik | 6-2013
Der TK-Heimdienst Eismann hat Ende September eine Kreativaktion gestartet, bei der die Kunden ihre persönliche
Lieblingspizza zusammenzustellen und bewerten lassen
können. Der Gewinner des »virtuellen Pizzamixen« erhält
eine Eismann-Pizzaflatrate für ein Jahr und eine Reise nach
Italien, wo die Gewinner-Pizza als hochwertige Tiefkühlware hergestellt werden soll. Auf der Internetseite www.pizzamixer.de können Böden, Saucen, Beläge und Käsesorten
für die persönliche Lieblingspizza kombiniert werden. Von
klassischen Zutaten wie Salami, Schinken oder Oliven bis
hin zu außergewöhnlichen Belägen wie Honig oder Pommes ist alles dabei. Es können über eine Millionen verschiedener Pizza-Kreationen entstehen, rechnet Eismann
vor. Je mehr Fans eine Pizza gewinnt, desto größer sind die
Chancen, in die Endausscheidung zu kommen. Dazu müssen die Teilnehmer möglichst viele Freunde zum Voten für
ihre Kreation bewegen, etwa über Facebook. Nach der Vorauswahl der besten Drei durch eine Jury wird im Januar 2014
schließlich die beste Pizza-Kreation gekürt. Die Siegerpizza
soll ab Sommer 2014 bei den über tausend Eismännern in
Deutschland und Österreich erhältlich sein. »Wir sind sehr
gespannt auf die Produktideen der Verbraucher«, freut sich
Marga Hamacher, die seit über 25 Jahren bei Eismann und
seit drei Jahren Leiterin Produktkommunikation ist. »Unser
Sortiment befindet sich in einem ständigen Wandel, jedes
Jahr kommen bis zu 200 neue Produkte dazu, für die wir
uns immer auch Anregungen aus Kundenbefragungen holen. Die Pizza allerdings ist das erste Produkt, das komplett
von einem Kunden »entworfen« wird.«
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Schmitz mit neuer schwenkbarer Zirkulationswand
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Schmitz Cargobull hat für seinen Tiefkühlsattelauflieger S.KO Cool ein neues Ausstattungsdetail auf den Markt
gebracht: die schwenkbare Zirkulationswand. Diese soll die Reinigungs-
zeiten verkürzen. Denn der Lebensmitteltransport stellt hohe Anforderungen
an die Hygiene im Frachtraum. Bei sensiblen Gütern, etwa dem Transport von
hängendem Fleisch, lassen sich geltende Vorschriften nur durch direktes
Reinigen nach der Entladung erfüllen
– im Extremfall kann diese bei entsprechenden Ladezyklen eine mehrfache
Innenreinigung pro Tag bedeuten. Die
Demontage der Standard-Zirkulationswand benötigt laut Schmitz rund 15 Minuten. Mit der neuen, schwenkbaren
Zirkulationswand reduziere sich der
Zeitaufwand auf nur rund eine Minu-
te. Die schwenkbare Zirkulationswand
lässt sich durch einen Schnappverschluss leicht schließen und öffnen.
Ein Sicherungsseil dient zur Arretierung bei geschwenkter Wand und dient
zugleich als Sicherung bei Leerfahrten
gegen unbeabsichtigtes Öffnen der
Zirkulationswand. Ein Aufkleber mit
Bedienungsanleitung zeigt, wie die
Klappwand vom Fahrer zu handhaben
ist. Derzeit lässt sich die neue Variante
in allen Fahrzeugen
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Hersteller. Der Einbau der ZirkulatiEXKLU IVE
onswand sei bei allen S
S.KO Cool TiefZUSmöglich,
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Dabei spielt die Fahrzeughöhe und
das eingesetzte Kühlgerät keine Rolle,
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55
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CA on the screen
Under the instructive name Xtendfresh, Carrier Transicold has developed a new container atmosphere control system. With completion of trials, the company anticipates availability later this year.
With a four-year track record, Star Cool Controlled Atmosphere offers customers the potential
to enter a number of new reefer segments. A new video explains how CA works.
A
new container atmosphere control technology that helps maintain quality of produce so it can
be shipped over longer distances was
introduced by Carrier Transicold at the
Cool Logistics Global conference held
in Rotterdam. The modular new Xtendfresh system can help expand opportunities for the global trade of perishable
commodities by allowing growers to
reach new customers, says the refrigeration specialist. Uniquely, the system
actively manages oxygen and carbon
dioxide levels inside the shipping container, while simultaneously removing
ethylene, a hormone given off by ripening produce that will accelerate ripening if left unchecked.
The new container atmosphere control
system is designed to be more affordable than the company’s prior atmosphere control solutions and relatively
easy to install on existing equipment,
says Carrier. In the Xtendfresh system,
O2 and CO2 levels can be independently set at levels that produce optimum
results for a given commodity. The
system’s ability to remove ethylene,
while managing O2 and CO2, is key to
its performance and distinguishes it
from other products for container atmosphere control, Carrier stresses.
Chiquita did sea trials
Speaking at the Cool Logistics Global
conference, Kartik Kumar, Director
Marketing & Strategic Planning, Global Container Refrigeration at Carrier
Transicold, said, »By helping prevent
premature ripening, the Xtendfresh
system will aid in maintaining optimum quality of delivered produce,
which can also result in less spoilage
per shipment.« By slowing ripening,
the system is said to significantly
lengthen the amount of time produce
can spend in refrigerated transit – by
more than double in some cases. For
example, bananas can be shipped for
54
U
The modular Xtendfresh controlled
atmosphere solution can be easily
added to Carrier Transicold container refrigeration systems.
up to eight weeks rather than four, and
beans for up to four weeks rather ten
days. »The Xtendfresh system will give
the shipping industry a new, more economical way to implement container
atmosphere control and, in turn, grow
market opportunities,« Kumar said.
The system has a patented self-regenerating activated carbon scrubber
assembly that removes ethylene and
CO2 created by the ripening processes occurring inside the container. As
O2 is consumed by ripening produce,
automated, on-demand fresh-air ventilation helps maintain the optimum O2
level for the specific cargo inside.
»We’re enthusiastic about the prospects of the Xtendfresh system for
our banana operations,« said Juan
Carlos Hernandez, Global Equipment
and M&R Manager, Chiquita Brands
International, Inc., which worked with
Carrier in demonstration projects and
sea trials. »The Xtendfresh system is a
practical, complete controlled-atmosphere alternative for refrigerated containers that has shown potential for
maintaining improved produce quality
in long-duration shipments.«
O2 will typically be managed to a range of between 3 to 21 percent, and CO2
will typically be managed within a range of zero to 19 percent, Carrier says.
Modular design
Modular by design, Carrier states that
the new system can be easily added
to their existing container refrigeration
units equipped with the Micro-Link 3
(ML3) controller. Key components include the scrubber assembly, a ventilation panel with integral blower, control
software and sensors for monitoring
O2 and CO2. Adding a humidity sensor
provides additional atmosphere control, enabling humidity to be reduced
to as low as 50 percent, as needed for
cargo protection.
The Xtendfresh system will be available as an option with new equipment
purchases, and a special Xtendfresh
provision will also be available for
new units, making it easier to upgrade
them with the system at a later date.
Xtendfresh is currently completing trials and Carrier Transicold anticipates
availability later this year.
◄
fresh logistics | 6-2013
ntil a few years ago, it was not
possible to transport bananas
from growers in Ecuador to consumers in Azerbaijan except by air.
Then came what Danish container
manufacturer MCI calls a reefer trade
game changer: Star Cool Controlled Atmosphere (CA). Now, a new animation
film by MCI seeks to explain the simple
and affordable technology behind.
With the advance of CA technology,
Banana producers soon saw potential
travel time increase from 20 to 45 days.
Bananas from the Matanuska Farm in
Mozambique’s Nacala region, for example, could suddenly reach markets
in Europe and Asia, and Star Cool CA
allowed exporters in Ecuador access to
banana consumers in Baku, Azerbaijan. CA is not new, having been used in
reefer ships (without containers) or by
other manufacturers like Cargofresh.
Four years since MCI came up with
its CA system, more than 25 000 Star
Cool CA reefers are in action around
the world on several major reefer container lines in both Asia and Europe,
MCI says. The company for a period of
time had to allow exclusive use of the
CA reefer for the pilot carriers using the
system, since there was vast input required in terms of experience from cargo carriage under different conditions.
The new CA animation goes beyond
banana and avocado exports to target shippers of a wide range of highrespiring fruits and vegetables such as
asparagus or mango.
The track record of the Danish CA technology is based on a simple patented
design. During transport, the biological respiration processes within
the cargo will consume the
container’s O2 so the Star
Cool trick is to control this process with a membrane filter, constructed of multi-layered, high-tech
polymer film. This allows the controlled
removal of carbon dioxide while the
auto-fresh air intake regulates oxygen
levels for the optimum atmosphere.
»We took a technology well known
from other contexts and developed it
further. Star Cool CA uses a permeable
membrane and a vacuum pump to extract excess CO2 from the cargo,« says
Gert Jorgensen, head of MCI’s research
and development section.
Costs and CA
Acquisition and operation cost is important for the use of CA in new trades.
»More customers will be able to use
CA because the acquisition cost is relatively low. They will also save money
on operations as cost per trip is kept
to a minimum,« says Anders G. Holm
of MCI Sales and Marketing. The manufacturer claims total costs of ownership reduced by self-calibrating sensors, low-cost, patented rubber curtain
track, low preparation costs and reducing energy cost thanks to the efficient
Star Cool unit. MCI’s integrated reefer
container can be delivered »CA ready«
to host the CA system, once carriers
The membrane filters CO2 from the
atmosphere inside the container.
see business opportunities to justify
the investment.
The Star Cool CA animation follows a
similar film about MCI’s automated
ventilation, AV+. »Don’t leave your
fridge open!« shows how AV+ controls
the air intake in a reefer to save energy
and to preserve cargo quality.
◄
Watch the video...
...explaining Star Cool’s CA solution at:
www.mcicontainers.com/Products/ReeferMachines/Pages/CA.aspx
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55
Hygienic and flexible vertical packaging...
56
Packaging and Labelling
Contents
Cool Chain News
Krone changes cooler strategy.................
57
Clean versatility
Steel prevails
The hygienic and flexible vertical packaging machine SVC 4020 is designed for fresh and
frozen food packaged in pillow bags. It is the first of a new platform by Bosch with improved
cleanability and design simplicity for ease of use and high reliability.
B
osch Packaging Technology has
debuted the SVC 4020, the first
machine in its new hygienic and
flexible vertical packaging machine
platform at the two trade shows Pack
Expo in Las Vegas and Fachpack in
Nuremberg. The SVC 4020 is ideal for
fresh and frozen food packaged in pillow bags, while subsequent machines
in the platform will be available with
additional pack styles to handle a wide
variety of free-flowing dry, wet and frozen food products. Bosch designed
the SVC with simplicity, versatility and
cleanability in mind, focusing on hygienic design to help manufacturers meet
diverse food handling regulations.
Composed of a stainless steel frame,
the SVC offers manufacturers a streamlined design for clutter-free workspaces, simplifying operations. Its
electric cabinet has been incorporated
within the machine frame to reduce
the number and length of cords and
cables. Quick and tool-less format
changeovers reduce downtime.
The SVC has also been designed to
simplify cleaning, as well as to offer a
wide range of hygienic features to meet
specific customer requirements. Its dry
cleaning configuration allows for basic wiping when packaging most dry
foods and powders. For wet cleaning,
the SVC can be wiped down with simple cleaning agents. In case productspecific characteristics require more
intense cleaning procedures with foam
cleaning agents, the SVC is available in
a washdown configuration. Additional
hygienic features include sloped stainless steel surfaces ensuring proper
drainage and preventing food residue.
The elimination of holes and slots as
well as the reduced amount of cables
further supports a hygienic environ-
ment. Options for increased hygiene
levels also include upgraded components, such as stainless steel film
rollers and improved hygienic forming
sets that offer higher protection.
The SVC’s film input is designed ergonomically, sloping at 45 degrees providing the operator optimum access
and enhanced speed for threading and
splicing in new film. There are fewer rollers compared to previous generations
of packaging equipment, says Bosch,
increasing bag per minute speeds. Total Preventive Maintenance (TPM) has
been incorporated in the basic design
philosophy, to reassure producers that
their production will continuously run
at its highest efficiency.
◄
The SVC 4020 is the first machine in Bosch’s new
hygienic vertical packaging platform.
Versatility from product to
package
The SVC is designed to give food producers the versatility they need to package practically any free-flowing product and the ability to react quickly to
changing end-user demands. Products
can range from sensitive dry infant
powders to nuts, confectionery products, mixed salads, cheese, protein,
frozen food, as well as many other products. The platform technology accommodates multiple bag styles, including
pillow, side gusseted, stand-up, corner
seal and doy, with various reclose and
easy opening features in different sizes
up to 400 millimeters. Manufacturers
can also choose their desired sealing
technology, including poly heat seal
(PHS), heat seal (HS), and ultrasonic,
says Bosch.
Over 90 per cent of all Krone refrigerated box bodies sold in the 2012/2013
financial year were from the Cool Liner
Duoplex Steel series. Krone has observed this trend in particular since the
2009/10 crisis and has therefore decided to focus on the production and
sale of steel boxes in the refrigerated
vehicle segment. »For a few years we
have noticed that the demand for refrigerated trailers has moved significantly in favour of the steel option. Strong
customer markets for GRP refrigerated
vehicles, such as Spain, Italy, Greece
and Portugal, have still not recovered
from the effects of the financial crisis,
which in turn has a direct effect on the
investment behaviour of the transport
industry,« explains Bernhard Krone.
As the trend towards steel boxes is
also recognisable in the used vehicle
segment, Krone will in future focus on
producing steel boxes at the German
Lübtheen site.
A consequence of this strategic decision is that the Danish production
subsidiary (Bernard Krone A/S) has
been offered for sale. The purchase
agreement with the new owners, Gorica Industries, Dubai and Inner Circle,
Viborg, Denmark, was signed end of
September. The former Norfrig plant
in Hvam will therefore belong to Inner
Circle from 1 January 2014. »We only
made this decision with heavy hearts,«
explains Krone. »Both my father and
I have been heavily involved in Hvam
in the past; after all it was GRP boxes
that opened up the refrigerated trailer
market for us. So we mulled the matter over for a long time before deciding
to take this step. We told the emplo-
yees about this in person and are sure
that it wasn’t a complete surprise for
them because of the order situation.
We have also paid severance that is
significantly above the statutory and
collective agreement requirements.«
Krone took over the production site in
Hvam from Norfrig A/S 13 years ago; at
that time up to 2,700 refrigerated GFK
series vehicles were produced each
year. They manufactured around 730
GRP units over the past financial year.
The new owner of the production facilities plans to move the plant to Dubai;
some former Krone employees have
been offered jobs accordingly. Refrigerated box bodies are to be produced
to the trusted Krone GRP standard in
Dubai from the fourth quarter of 2014
on. A new production site will be created in Dubai for this purpose.
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fresh logistics | 6-2013
57
Peru as perishable backbone...................
58
Air cargo
Perishable backbone
A
goods. »The current market situation
is rather challenging and still requires
a disciplined cost and capacity management,« explains Dr. Andreas Otto,
Executive Board Member of Lufthansa
Cargo with responsibility for Product &
Sales. »Nevertheless, for months we
have successfully gained new market
shares and made attractive additions
to the route network for our customers,
such as the destination Lima.«
Triple Seven Freighters
Not only new destinations, all new planes are set to arrive in the cargo crane’s
nest. More modern, less noisy, more
efficient, that’s the characteristics LH
Cargo gives for the Boeing 777 freighters. As of November, the carrier will
be flying around the world with brand
new »Triple Sevens«. The first three destinations scheduled for them are Atlanta, Chicago, New York, so Lufthansa
Cargo’s new Boeing 777F will initially
be bound for North America. That’s just
like 41 years ago, the carrier remem-
bers, when on 19 April 1972, Lufthansa
was the first airline world-wide to use
the freighter version of the »jumbo«
Boeing 747. Four decades later, the
new fleet member only needs two engines to connect Europe with the USA or
Asia. The Boeing 777F is able to remain
in the air for ten and a half hours with
a payload of 103 tons. During that time
it can fly over 9000 kilometres nonstop. In addition, the aircraft meets the
strictest noise protection standards in
international civil aviation. This gives it
maximum access to airports with strict
noise regulations, bringing significant
relief to people who live near airports,
LH Cargo says. »Thanks to its outstanding technical performance and reliability, the freighter is entering new dimensions. It also marks a milestone on
our ambitious path to lowering specific
emissions by 25 per cent until 2020«,
says Dr. Karl-Rudolf Rupprecht, Board
Member Operations Lufthansa Cargo
AG. The company has invested in five
new Triple Seven aircraft.
◄
Source: LufthansaCargo/[email protected]
Asparagus is one of the perishable goods that fly out of Lima.
58
Warehouse technology
SCP – warehouse flexibility made to
order......................................................
59
Flexibility made to order
Lufthansa Cargo focuses on Latin America and adds the Peruvian capital Lima to its route network for the winter schedule. The main exports of the up-and-coming South American country
are fruit and vegetables – perishable cargo.
s of the start of its winter schedule for 2013, Lufthansa Cargo
has expanded its services in the
growth market Latin America. Europe’s
leading cargo airline added the Peruvian capital Lima to its global route
network end of October. Its new service to Lima will be flown twice a week
with MD-11 freighters. On Mondays and
Fridays the outbound flight will be via
Dakar (Senegal) and Manaus (Brazil)
to Peru. The return journey to Frankfurt
will include stops in Quito, capital of
Ecuador, as well as in Aguadilla in Puerto Rico.
Peru’s strong economic development
is boosted by numerous free trade
agreements – also with the European
Union – that became effective in March
2013. Lima is the country’s economic
centre. The main exports of the up-andcoming South American country are
fruit and vegetables – such as asparagus, mangos and berries. But significant air transport figures can also be
expected for numerous non-perishable
Contents
Efficiency potentials for retail logistics and for the distribution of perishable items, that’s what the Schäfer
Case Picking (SCP) system has in offer. The modular system design can be tailored to the individual
requirements of the user and be combined with other systems, as world-wide reference projects show.
T
he importance of speed, accuracy, and transparency increases in
retail logistics. Given the steady
rise in the diversity of items and decreasing batch sizes, the efficiency of
the internal logistics processes as well
as the applied technologies are critical
in success against the competition.
Market observers and experts agree
for that reason that a higher degree of
automation in processing systems is
going to be indispensable in retail.
The opportunities, however, that modern
intralogistic systems in retail logistics offer to unlock warehouse consolidations
and increased flexibility as well as decrease personnel, space, and energy costs,
are still underestimated. Due to a study
carried out by the EHI Retail Institute and
the Fraunhofer Institute for Material Flow
and Logistics (IML) the ratio of automatically picked goods has barely changed.
It has been around 20 percent over the
last three years. According to the study,
only around 50 percent of the leading retail companies in Germany are currently
dealing with the topic of automation in
the warehouse or have already realized
respective measures.
Thus, the retail market gives away significant optimization potentials, the
German warehouse technology manufacturer SSI Schäfer explains, as system
developers have intensely dealt with the
requirements of large trade warehouses
in recent years and developed marketable solutions. With modularity and individual scalability, they serve the market
on the one hand in regards to requirements for high flexibility and individual layout of the systems. On the other
hand, if requested, they enable a fully
automatic flow of goods between goods
receiving and shipping – including picking on a single unit level as well as pallet creations either composed to branch
specifics or optimized for transport.
Compact, highly dynamic
buffer system
With the SCP, SSI Schäfer is one of the
leaders in this technology. The multip-
le award-winning system is a holistic,
modularly designed, and arbitrarily
extendable system for automatic order
compilation in the retail business.
Technically speaking, the scalable SCP
system is a compact, highly dynamic
buffer system with throughputs starting at 30 000 and going up to well over
500 000 collies per day. The goods of
the warehouse pallets are automatically separated, put in layers on system trays, and buffered using gentle
product movement processes. Picking
from the layer trays can be carried out
automatically using single units and
in parallel with multi-access. A multilevel, completed sequencing according to store layouts (»store friendly«) is
already possible in the buffer system.
The storage and process flows of product identification, tracking, and inventory are furthermore designed so that
they can be done without the common
labeling by barcodes or transponders –
a special advantage for the warehousing of temperature controlled fresh
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fresh logistics | 6-2013
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59
Contents
Warehouse technology
products, says SSI Schäfer. During the
entire picking process the goods are
captured photo-optically. The article
master data capture, including versions, is already done in goods receiving while the monitoring of expiration
dates and batch tracking is activated.
Together with other target data filed
with IT for parameters such as weight
and material, all information for future
palletizing is available.
Apart from pallet racks and the conveyor system, SSI Schäfer puts the focus
on a number of successful components for the hardware of the SCP system, such as the Schäfer Tray System
(STS) and the visualization technology »Machine Vision Technology«. Depalletizing, palletizing, and wrapping
systems top off the overall concept.
The «Schäfer Pack Pattern Generator”
(SPPG) software provides an optimized
compilation of order pallets.
Two American…
Source: SSI Schäfer
World-wide implemented systems indicate that the strength of the SCP concept is especially apparent in its adaptability to the individual challenges of
the user. The standard component modules of the SCP are adapted according
to customer-specific requirements and
fulfill the specifications of segments
such as food, non-food, or deep-freeze,
as well as of temperature-controlled
goods or other trading goods.
One Example is the distribution center
of the American warehouse, picking,
and transport service provider ES3
in York, Pennsylvania, USA. Around
20 000 different items, groceries,
and household items are stored in
this large complex of approximately
140 000 square meters. Up to 1300
pallets are delivered every day. The
throughput is more than 100 000 boxes per day. SSI Schäfer designed for
ES3 an intelligent, integrated system
for fully automatic processes in the
food industry which covers the entire
process from goods receiving via storage to volume-optimized palletizing. In
the enormous warehouse, only twelve
employees per shift are necessary;
they predominantly deal with process
control and plant maintenance. For the
special customer requirement due to
an extraordinary pallet packing height
of up to 2.40 meters, SSI Schäfer developed an individual system solution. Dennis Senovich, manager of ES3
points out the biggest challenge, »The
industry trend moves to a high quantity
of SKUs with lower turnover speed. The
SCP is a sophisticated automation system that solves the complex problems
of picking processes and solid pallet
creations.«
The success of this solution was confirmed by the renowned Research
Strategies Committee (RSC) of the USAmerican Council of Supply Chain Management Professionals, Illinois. The
association of supply chain managers
awarded ES3 with the »Supply Chain
Innovation Award 2011« for the project
in York among others as the »best and
most innovative logistics solution«.
Fully automatic depalletizing of single-item pallets in a deep-freeze environment
at MVN AG. The separated layers are subsequently transferred to the tray conveying system.
60
At the turn of the year 2011/2012, a US
supply chain services company who
provides grocery and food services
also equipped its distribution center
with a SCP. The plant has benefited
from the dynamic handling of smaller
orders (piece and case picking), with
orders continuously rising at several
shops and trucks arriving daily. The
wholesaler stores nearly 12���������
��������
000 different items in its distribution center
for the supply of retail outlets. Around
4000 full cases and totes per hour are
handled by 24 Schäfer Carousel Systems (SCS) and two SCP-modules significantly increasing the efficiency.
… and a Swiss implementation
Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG
(MVN AG) is the central logistics partner of Migros, the largest retailer in
Switzerland for near-food, non-food,
deep-freeze products and textiles and
is a 100 percent subsidiary of the Migros-Genossenschafts-Bund. The core
business of the sector deep-freeze
logistics of MVN AG is the logistics
for food, such as vegetables, meat,
fish, ice cream or bakery products. SSI
Schäfer implemented the SCP concept
in the deep-freeze warehouse (-28 °C)
in Neuendorf where the product
identification, tracking, and inventory
has the highest advantages for the
MVN AG. The SCP concept does not
require the labeling of the goods by
barcodes or transponders as it is usual
in the market. All processes are instead
based on the »Machine Vision Technology« of SSI Schäfer. In the goods
shipping, the actual item data such
as package amount, best-before-date,
and delivery data are compared with
the master data filed in the IT. Employees capture weigh, amount and dimensions of the actual delivery at Teach-In
stations, and update the item information, if necessary. The item master
data then forms the basis for the IT for
the automatic creation of mechanic
system components which are integrated into the process. Furthermore,
the Machine Vision Technology fulfils
all detection and control tasks within
the warehouse and picking processes:
for example, the volume capture, the
alignment of the item units and/or the
amount identified at manual picking.
SSI Schäfer implemented the system
fresh logistics | 6-2013
Warehouse technology
in Neuendorf under special conditions
due to the deep freeze environment
and it now ensures efficient processes,
high throughput, and a significant relief of the employees at -28 °C.
Yet another example is the German
retailer Lidl, it indicates how the SCP
system also implements aspects of
»Green Logistics«. The discounter had
the extension of its logistics center in
Kirchheim/Teck built with the SCP system for the intralogistics aiming not
only toward increasing efficiency, but
also toward an comprehensive use of
storage and transport capacity as well
as relieving the employees in the stores
of storing the goods. The scope of supply consists of a SCP system, a high-bay
warehouse with five aisles and approximately 15 000 pallet storing positions,
as well as a Schäfer Tray System (STS)
with 16 000 layer storing positions on
five levels. Lidl is the first reference
customer for the SCP in Europe. At this
project, SSI Schäfer say it implemented
special demands of family grouping for
the customer which other logistics specialists were not yet willing to try.
After a store sent an order to the WMS,
the SPPG builds an optimal »virtual pallet« in consideration of a preset packing
parameter. If the virtual shop pallet
meets all requirements to the max (family grouping, use of shipping volume, and
stability), the physical retrieval of the
ordered items and the fully automated
palletizing begin. The software module
of fully or partly automated case picking
systems opens up the entire optimizing
potential from the packing density to the
inner pallet arrangement up to the stability criteria already at the creation of the
pallet. The sophisticated programming
of the SPPG enables fully automatic cycles in order processing, including palletizing, even with a heterogeneous range
of trade products. This saves costs. The
increased stability of the pallets also
makes for less damages and higher customer satisfaction. Furthermore, the algorithms of the software module enable
an optimal packing density and therefore, an optimized utilization of available
loading space. This reduces transport
kilometers as well as costs and thus is
gentle on the environment, say SSI.
Logistics centers form the
backbone of
retail supply chains
The realization of turnover concepts
such as cross-docking and fast-move
IQPC-UK Cool Chain Euro Erling Ad 1.0:Layout 1 11/15/13 10:09 AM Page 1
picking has made sure, even in retail
logistics in recent years, that a considerable volume of items were identified, optimized, and newly sorted
passing the warehouse. Nevertheless, large logistics and distribution
centers form the backbone of supply chains for the retailers with store
delivery. With automation solutions
such as the SCP, as indicated by the
reference examples mentioned, intelligent concepts are now available for
the industry. With them, solutions for
more efficiency and cost savings can
be generated starting from fully automatic handling via efficient small
amount picking and applications in
the deep freeze segment up to optimal design of store delivery.
Experts and market observers agree
that with automation there will not
be the one suitable system for all applications and tasks. A combination of
several system components will lead
to the individual optimization. An extensive product line-up offers the basis
for individually tailored solutions from
one source – from system designs to
ready-for-use transfers. The retail industry merely has to use these solutions…
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Sensation statt Skandal
W
enn sehr alte Dinge mit viel
Aufwand gekühlt werden,
dachte man bisher vor allem
an Gammelfleisch. Trotz seines nicht
(mehr) optimalen Zustands belegte
es in so manchem Skandal kostbaren
Kühlplatz in Lagern oder Supermarkttruhen, sei es zur Wahrung des guten
Scheins oder schlicht wegen Fehlern in
der Logistikkette. Doch nicht alles was
alt ist gehört eigentlich weggeworfen:
in Großbritannien kühlen momentan
Geräte des Bochumer Kältetechnikherstellers Gea rund 3500 Jahre alte Boote
– gute Presse ist garantiert, statt ein
Skandal ist der Fund aus der Bronzezeit eine Sensation.
Es sind genauer gesagt zwei Luftkühler KMe 95-6AL-4 von Gea Searle, die
die spektakuläre Entdeckung in England kühlen. Archäologen fanden die
acht sehr gut erhaltenen Einbäume in
einem verschlammten, lange ausgetrockneten Flussarm an der archäologischen Ausgrabungsstätte »Flag Fen«
nahe Peterborough in Cambridgeshire.
Die Wissenschaftler im gleichnamigen
Freilandmuseum möchten die prähistorischen Funde nun über zwei Jahre
hinweg durch Besprühen mit Wasser
und synthetischem Wachs (Polyethylenglycol) fachkundig konservieren.
Erst danach kann das Holz Schritt für
Schritt getrocknet werden, ohne zu
reißen – ein Verfahren, das sich be-
reits bei der Konservierung des 1545
untergegangenen Kriegsschiffes »Mary
Rose« bewährt hat.
Die Archäologen gehen ihrer Arbeit
in einem Kühlraum nach; Museumsbesucher können das Geschehen zu
bestimmten Zeiten durch Fenster mit
Doppelverglasung verfolgen. Den Kühlraum hat der englische Kältespezialist
RAC Kettering aus der Grafschaft Northamptonshire extra hierfür errichtet. Die
Arbeit im Kühlraum findet bei weniger
als 5 °C statt, um die Boote in bestem
Zustand zu erhalten. Die Temperatur
stellen die beiden gegenüberliegend
installierten Luftkühler sicher. Bereits
ein Kühler würde ausreichen, um den
Raum zu temperieren, so dass Wartungsarbeiten an einem der Geräte
problemlos erfolgen können. RAC Kettering hat sich für Gea-Geräte entschieden, da Zuverlässigkeit und solide Verarbeitung essentiell für einen Einsatz
von solch historischer Tragweite sind,
heißt es. Dass bei Bedarf schnell Er-
Themenschwerpunkte aus unseren Beiträgen:
Operatives Flexibilitätsmanagement eines Logistikdienstleisters im Fashionbereich
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Im Jahrbuch Logistik 2013 finden Sie umfassende Fachbeiträge über die neuesten Trends und
Strategien. Allgemeine und spezielle Aufgabenstellungen, deren Lösungen und Zukunftsvisionen
bilden den Rahmen der neuen Ausgabe.
Integriertes Transportmanagement als Software-as-a-Service
satzteile beschafft werden können,
sprach ebenfalls für den Anbieter. Zur
Kälteerzeugung dienen halbhermetische Verdichter P8LL-40X-EWL von
Copeland.
Einzelne Einbäume tauchen häufiger
auf, meistens bei Rohrlegearbeiten.
Acht Boote auf einmal zu finden bezeichnen die Forscher dagegen als
einzigartig. Das größte Boot misst 8,5
Meter in der Länge, das kleinste ist
3,5 Meter lang. Sechs Einbäume sind
aus Eiche, jeweils einer aus Linde und
Erle. Wie geschickt unsere Vorfahren
im Umgang mit Holz waren, belegen
Reparaturarbeiten wie Holzpflöcke
zum Stopfen und Tragegriffe. Eines
der Wasserfahrzeuge war sogar mit
Lehm gegen Feuchtigkeit isoliert. Zur
Konservierung der bemerkenswerten
Einbäume plant Flag Fen übrigens die
Anschaffung eines automatischen
Wachs-Spraysystems und sucht Partner, die sich bei dem Projekt einbringen.
◄
Die acht Einbäume
aus der Bronzezeit bei
der Anlieferung in den
neuen Kühlraum. Der
Konservierungsprozess
wird etwa zwei Jahre
lang dauern, bevor die
Boote nach und nach
getrocknet werden
können.
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