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LOKALES Mittwoch, 21. März 2012 SZSLZ1 Zahl der Firmenpleiten ging zurück Wartburgkreis – „Der Rückgang der Insolvenzen setzte sich dank der schwungvollen Konjunktur fort“, informiert Stefan Fricke, Leiter des Regionalen Service-Centers der Industrie- und Handelskammer. Mussten im Wartburgkreis im Jahr 2010 insgesamt 25 Firmenchefs den Gang zum Insolvenzrichter antreten, waren es 2011 nur noch 21. In der kreisfreien Stadt Eisenach halbierte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen von 21 auf 11. In Thüringen insgesamt gingen nach Angaben des Landesamtes für Statistik die Unternehmensinsolvenzen im letzten Jahr um 30,1 Prozent auf 209 zurück. „Doch auch in Zeiten eines guten Konjunkturverlaufes rächt sich ein fehlendes Kostenmanagement. Trotz guter Auftragslage und steigenden Umsätzen darf das Controlling nicht vernachlässigt werden“, warnt Fricke. Die IHK Erfurt hilft den in Schieflage geratenen Unternehmen. Im letzten Jahr wurden 75 betreut. Gerade Kleinst- und Kleinbetriebe sind besonders gefährdet. Oft bringt bereits der Ausfall einer Forderung diese Unternehmen in eine gefährliche Lage. „Da fehlen einfach die finanziellen Reserven“, so Stefan Fricke. „Wichtig ist deshalb, die Krisensignale rechtzeitig zu erkennen und konsequent zu reagieren. Im positiven Fall ist das Unternehmen noch sanierungsfähig. Häufig wird jedoch erst in einer existenzbedrohenden Notlage um externe Hilfe gebeten.“ Die Unternehmen sollten sich deshalb nicht scheuen, rechtzeitig Unterstützung nachzufragen. Weitere Informationen und Beratung zum „Runden Tisch“ und „Turn Around-Beratung“: Regionales Service-Center Bad Salzungen, 콯 03695/55080, E-Mail [email protected]. In Schlangenlinien durch die Stadt Eisenach – Zwei Eisenacher Polizeibeamte staunten am Montag um 21.45 Uhr nicht schlecht, als sie einen Radfahrer in der Kasseler Straße sahen, der seinen Fahrstreifen von links nach rechts und wieder zurück großzügig benutzte. Als sie den 34-jährigen Mann stoppten, hatte dieser auch große Schwierigkeiten beim Absteigen vom Rad. Er schwankte und torkelte hin und her. Ein Alkoholtest ergab dann einen Wert von 2,18 Promille. Mit Gartenzwerg überrascht Wartburgkreis – Seinen 50. Geburtstag feierte der SPD-Kreisvorsitzende Ralf Pollmeier mit seiner Familie, Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Freunden und Mitgliedern des SPD-Kreisverbandes Wartburgkreis im Verwaltungsgebäude seiner Firma in Creuzburg. Mit dem wohl originellsten Geschenk überraschte Stadtratsfraktionskollege Lutz Kromke den Jubilar. Ein angelnder Gartenzwerg mit roter Zipfelmütze soll einen Mitgliederzugewinn symbolisieren. Zu den Geburtstagsgästen zählten auch Thüringens Justizminister Holger Poppenhäger, Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski, Landrat Reinhard Krebs, Bundes- und Landtagsabgeordnete und Vertreter der Kreistagsfraktionen. Sie brachten ihre Anerkennung dafür zum Ausdruck, dass Ralf Pollmeier sich als Unternehmer auch für das Gemeinwohl ehrenamtlich engagiert. Dieseldiebe im Gewerbegebiet Krauthausen – Im Gewerbegebiet Krauthausen haben sich Unbekannte im Zeitraum von Freitag, 17.30 Uhr, bis Montag, 5.50 Uhr gewaltsam Zutritt zum Firmengelände der Fördertechnik GmbH verschafft und aus einer dort abgestellten Sattelzugmaschine 280 Liter Diesel entwendet. Der Lkw stand zirka zehn Meter von der Umzäunung zur B 7 entfernt. Die Polizei bittet Zeugen, sich unter 콯 03691/2610 zu melden. Seite 7 „Justiz in Thüringen“ im Amtsgericht Bad Salzungen – Die Wanderausstellung „Justiz in Thüringen“ des Thüringer Justizministeriums wird bis 11. April im Amtsgericht Bad Salzungen am Kirchplatz präsentiert. Interessierte sind eingeladen, sich über den Aufbau und die Funktionsweise der „dritten Gewalt“ zu informieren. Auf 33 Tafeln sind die Behörden der Justiz im Freistaat und ihre Bedeutung für die Rechtsprechung dargestellt und anschaulich erklärt. Es werden unter anderem die Gerichte und Staatsanwaltschaften, die Fachgerichtsbarkeiten, die Instanzenzüge im Zivil- und Strafrecht sowie die Struktur und der Aufbau des Thüringer Strafvollzugs vorgestellt. Die Berufe und Ehrenämter in der Justiz finden ebenso Berücksichtigung. Empfohlen wird die Ausstellung besonders Schulklassen im Rahmen des rechtskundlichen Unterrichts. Auszubildende in Aktion: Stephan Schenderlein (r.) ist Stationsleiter, Francis Keller (M.) übernimmt die Bereichsleitung und Melanie Dietrich (l.) ist während der Spätschicht stellvertretende Stationsleiterin. Foto: Silvia Rost Den Berufsalltag proben Premiere im Bad Salzunger Klinikum: Für eine Woche übernehmen Schüler des dritten Lehrjahres der Fachschule für Gesundheitsberufe die Verantwortung über eine ganze Station. Bad Salzungen – Es herrscht verkehrte Welt auf der Station 5 B der Inneren. Das Sagen auf der Station haben eine Woche lang 16 Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege. Zumindest im Schwesternzimmer. Erstmals verwandelt sich die Station mit 20 Betten im Bad Salzunger Klinikum rund um die Uhr in eine sogenannte Schülerstation. Die gesamte Arbeit, die sonst von erfahrenen Schwestern und Pflegern geleistet wird, übernehmen nun die jungen Auszubildenden. „Wir sind alle ziemlich aufgeregt und hoffen natürlich, dass alles klappt“, sagt Melanie Dietrich. Über ein halbes Jahr hat sich die Klasse auf den Einsatz vorbereitet, hat einen umfangreichen Schüler- ordner angefertigt, in dem unter anderem solch relevante Dinge wie der Stationsablauf, eine Übersicht der Krankheitsbilder, Medikamente und ein Notfallmanagement ausführlich dargestellt sind. Die Vorbereitung hat die Klasse weiter zusammengeschweißt. „Die gemeinsame Arbeit hat uns auch gestärkt, der Zusammenhalt in der Klasse ist wirklich gut. Vieles haben wir in kleinen Gruppen ausgearbeitet“, meint Francis Keller. Selbstverständlich sind die Schüler nicht ganz alleine – im Hintergrund sind immer Schwestern der Station und Lehrkräfte der Fachschule. Sie gehören jedoch wie jeder andere zum Team der jeweiligen Schicht und nehmen ihre Aufgaben von der Stationsleitung entgegen. Den Dienstplan haben die Azubis selbst ausgearbeitet und auch festgelegt, wer in welcher Schicht den Hut aufhat. Zudem werden kleine Teams gebildet, die gemeinsam für jeweils drei Zimmer verantwortlich sind. Sie müssen eigenständig alle Tätigkeiten übernehmen, die so auf Krankenstationen anfallen: von den pflegerischen Tätigkeiten über die Medikamentengabe und Dokumentation Erst enthalten, dann dagegen Bad Salzungen – Wird am 22. April im Wartburgkreis ein neuer Landrat gewählt, erhält er die gleichen Bezüge wie der amtierende Landrat Reinhard Krebs (CDU). Ein Antrag der Linken, auf die Absenkung der Besoldungsgruppe von derzeit B 5 auf B 4 wurde im zweiten Anlauf ganz knapp mit 17 zu 16 Stimmen bei einer Enthaltung abgelehnt. Kreistagsvorsitzende Karola Hunstock (CDU) hatte die Abstimmung wiederholen lassen, da Unklarheit herrschte, ob die Stimmen richtig gezählt wurden. Landrat Reinhard Krebs hatte sich zuerst enthalten, bei der 2. Abstimmung aber zur Empörung einiger Kreistagsmitglieder doch gegen den Antrag der Linken gestimmt. Udo Schilling (CDU) hatte sich für das Beibehalten der derzeitigen Besoldungsgruppe ausgesprochen. „Der Landrat hat künftig nur noch einen hauptamtlichen Beigeordneten, was für ihn eine Aufgabenverdichtung bedeutet“, argumentierte er. Ulrich Weldner (SPD) wollte das Thema erst in den Ausschuss verweisen. Sein Parteikollege Frank Pach wies jedoch darauf hin, dass dann bis zum 22. April keine Entscheidung mehr möglich sei. „Dann müssen wir jetzt ein Zeichen setzen, Herr Landrat“, sagte Weldner und forderte eine niedrigere Einstufung. Eine Änderung der Besoldungsgruppe wäre nur im Falle einer Abwahl des amtierenden Landrates in Kraft getreten. Reinhard Krebs bekommt auch nach einer Wiederwahl sein aktuelles Gehalt weiter. Die Linke stimmte nicht ab. Die Fraktion hatte die Sitzung bereits zu Beginn aus Protest geschlossen verlassen. ide Angemerkt Peinlich, Herr Landrat Von Marie-Luise Neumann Bei der Abstimmung über die Besoldungsgruppe des neuen Landrates hat sich der amtierende Kreischef einen peinlichen Bärendienst erwiesen. Beim ersten Anlauf enthielt Reinhard Krebs sich; als er merkte, dass der Antrag der Linken doch Chancen haben könnte, stimmte er dagegen. Der laut bekundete Unmut vieler Kreistagsmitglieder ist nur zu verständlich. Hier hätte Krebs mehr Fingerspitzengefühl an den Tag legen müssen, zumal ihm erst kurz zuvor von der Linkspartei mangelndes Demokratieverständnis vorgeworfen wurde. Unnötig war diese Aktion allemal. Krebs hätte von Anfang an mit seiner Fraktion stimmen können. Denn von einer Änderung der Besoldungsgruppe wäre er gar nicht betroffen gewesen, da für ihn die Besitzstandswahrung gilt. bis hin zu den Gesprächen mit Patienten oder Angehörigen. Natürlich ist auch das ärztliche Team in das Projekt einbezogen und auch die Patienten sind umfassend informiert worden. Alles ist authentisch und Praxis pur, die Schüler proben hier ein Woche lang ihren künftigen Berufsalltag. „Es ist ein hohes Maß an Vertrauen, was das Klinikum den Schülern mit diesem Projekt entgegenbringt“, sagt Sabine Gentsch, Schulleiterin der Fachschule. Sie ist diejenige, die das Projekt einst vorgeschlagen und nun mit umgesetzt hat. Das sei eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, die direkt in der Praxis stattfindet und so die Teamfähigkeit der Schüler stärke. „Sie müssen hier selbstständig und genau arbeiten, sie übernehmen Verantwortung. Das alles stärkt auch die Persönlichkeit der jungen Leute“, ist die Schulleiterin sicher. Diese Praxiswoche ist zudem eine sehr gute Vorbereitung auf ihre Abschlussprüfungen in diesem Jahr. Der Rollentausch auf der Station 5 B ist auch für die Schwestern Neuland. Sie unterstützten die Schüler schon im Vorfeld, als sie ihren Einsatz vorbereitet haben. Nun sind sie gespannt, wie die Woche verläuft. „Aber auch wir können von den Schülern lernen“, meint Abteilungsschwester Sabine Frenzel. In eingefahrenen Gleisen sehe man manches mitunter nicht mehr so deutlich. „Und auch bei den wichtigen Dokumentationen lassen wir uns gerne mal was erklären“, ergänzt eine weitere Schwester. Alle 16 Beteiligten sind sich ihrer Verantwortung als Vorreiter einer neuen Idee bewusst. Das Ziel der Fachschule, eine solche Schülerstation von der umfangreichen Vorbereitung bis zum Einsatz in der Praxis regelmäßig als Ausbildungsinhalt zu etablieren, hängt vom Erfolg des Pilotprojektes ab. Zweifel am Erfolg haben die meisten nicht, so auch Ursula Landsiedel, stellvertretende Pflegedienstleiterin: „Ich habe seit dem ersten Tag sehr engagierte und hoch motivierte junge Leute erlebt, die sehr akribisch und verantwortlich arbeiten.“ Auch aus den Patientenzimmern kam schon am ersten Tag Zustimmung und Lob für die Schüler. Bis Freitag wird das Projekt noch laufen, dann soll eine gemeinsame sir Auswertung stattfinden. Winterdienst im Ort nun Gemeindesache Bad Salzungen – Die Kreisstraßen, die durch die Städte und Gemeinden der Region führen, werden in den Wintermonaten innerorts künftig nicht mehr unentgeltlich vom Landkreis geräumt. Das beschloss der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung mit einer Gegenstimme bei zwei Enthaltungen. Kreisbeigeordneter Friedrich Krauser hatte bereits im Kreisausschuss erklärt, dass die bisherige Regelung eine Ungleichbehandlung der Städte und Gemeinden bedeute. „Die Kommunen, durch die nur Bundes- oder Landesstraßen führen, haben einen Nachteil“, erklärte er. Denn sie seien schon immer für den Winterdienst ihrer Ortsdurchfahrten selbst verantwortlich. Der Kreis habe seine Straßen bislang auch innerorts kostenlos geräumt, „weil es volkswirtschaftlich sinnvoll ist“. Betriebswirtschaftlich sei dies jedoch für den Landkreis ein Verlustgeschäft. Und da der Kreis zum Sparen angehalten sei, wird diese freiwillige Leistung ab dem kommenden Winter gestrichen. Zirka 60 000 Euro pro Jahr sollen dadurch eingespart werden. Ein höherer Verwaltungsaufwand ist laut Krauser nicht zu erwarten. Im Kreisausschuss hatte sich Prof. Hans-Jörg Lessig (Linke) gegen die Beschlussvorlage ausgesprochen. „Es wird nie eine totale Gleichbehandlung geben“, sagte er. Im Kreistag stimmte die Linke nicht mit über diesen Punkt ab, da deren Fraktionsmitglieder die Sitzung bereits kurz nach Beginn geschlossen verlassen hatten. ide Kreisstraßen, die durch die Städte und Gemeinden des Wartburgkreises führen, werden künftig im Winter innerorts nicht mehr unentgeltlich vom Landkreis geräumt. Archiv-Foto: Heiko Matz Neun waren zu schnell unterwegs Witzelroda – Neun Autofahrer waren am Montag zwischen 13.45 und 15.15 Uhr in der Salzunger Straße in Witzelroda zu schnell unterwegs, teilte die Polizei am Dienstag auf Nachfrage der Redaktion mit. Bei der Geschwindigkeitskontrolle wurde achtmal ein Verwarngeld verhängt. Ein Fahrer war mit seinem Auto in der Tempo-50-Zone mindestens 21 Stundenkilometer zu schnell unterwegs und musste ein Bußgeld zahlen. ide Stadt-Geflüster SchilderSchwund Die Rhön ist schön – das wird wohl kaum jemand bestreiten. Ob die Ortsschilder in der Rhön viel schöner sind als anderswo – das mag dahingestellt sein. Und doch scheinen sie einen magischen Reiz auszuüben auf manche Leute. Denn sie werden offenbar gern gestohlen. Kürzlich haben wir vom Verschwinden eines Weilar-Schildes berichtet. Daraufhin flüsterte uns eine Leserin, dass auch das Ortseingangsschild von Neidhartshausen (aus Richtung Kaltennordheim kommend) nunmehr schon seit etlichen Tagen fehlt. Besorgt horchten wir daraufhin ein wenig weiter rum. Und siehe da: Unteralba und Oberalba waren unlängst auch vom Schilder-Schwund betroffen. Hier sind die Tafeln mittlerweile wieder ersetzt worden. Wer hat wohl ein derartiges Interesse an Ortsschildern? Sollten die Klau-Kloppis eventuell meinen, sie könnten mit den Namens-Tafeln ein wenig vom Charme der Rhön in ihr (vermutlich sehr tristes) Zuhause bringen, dann sagen wir ihnen hier mal in aller Deutlichkeit: Das funktioniert nicht! Die Holzkopf-WG Leserservice Telefon (03695) 555060, Fax 555051 [email protected] [email protected] Lokalredaktion: Ute Weilbach (wei) (Leitung), Beate Funk (bf), Susann Messerschmidt (sm), Susanne Möller (mö), Marie-Luise Neumann (ide), Stefan Sachs (sach); Redaktionsanschrift: Andreasstraße 11, 36433 Bad Salzungen. Reise- und Pressezentrum: Andreasstraße 11, 36433 Bad Salzungen, Telefon (0 36 95) 55 50 10, Fax (0 36 95) 55 50 00. Anzeigenservice Privatkunden: Telefon (01 80) 3 69 54 60, Fax (0 36 81) 85 11 73, Geschäftskunden: Telefon (0 36 95) 55 50 13, -14, -15, Fax (0 36 95) 55 50 12. Leserservice (Abo/Zustellung): Telefon (01 80) 3 69 54 80, Fax (01 80) 3 69 5475 Servicepoints: EHS Büro-Vertrieb in Thüringen GmbH, Schulstraße 10, 36466 Dermbach; Druckerei J. Bardo Erb, Hauptstraße 23, 36419 Geisa. Abonnementpreis: 22,70 Euro, bei Postbezug 27,55 Euro einschließlich 7 Prozent Mehrwertsteuer. Das Bezugsgeld wird im Voraus erhoben.