Dabei geht es keineswegs einfach darum, dass die - Humpis
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Dabei geht es keineswegs einfach darum, dass die - Humpis
"Dabei geht es keineswegs einfach darum, dass die Lernenden ihre fachlichen Kompetenzen erweitern. Das ist nur ein Teil der »erwünschten Richtung«. Es gibt darüber hinaus Kompetenzbereiche, die mindestens so wichtig sind. [...] vor allem: die sozialen und personalen Kompetenzen, Haltungen und Einstellungen. Es ist eine vorrangige Aufgabe eines LernCoaches, mit Kindern und Jugendlichen an ihren charakterlichen Eigenschaften und Stärken zu arbeiten, an persönlichen Eigenschaften und Mustern, die Grundlage sind für ein möglichst gelingendes Lernen und Leben." Aus: Andreas Müller: Bock auf Lernen. Ein munterer Abgesang auf sieben Lehr-Lern-Illusionen. Bern 2013. S.64f. Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Inhalt Vo r w o r t d e r Schul l e i t ung 60 6 64 Wi r ts ch a f ts sch u l e H um p i s akt ue l l - e i ne S chul e se t zt auf Persönlichkeit Persönlichkeitsentwicklung im heutigen Hochschulsystem Entwicklung von Werten und Eigenschaften in der Berufsausbildung WG - Herausforderung und Freundschaftsdienst BK - Werte umsetzten, die das Leitbild beschreibt WS - Die Entwicklung der Persönlichkeit unserer Schüler ist uns wichtig KBS - Kompetenz und Verantwortung ist gefragt Schulsozialarbeit - Die Schülerpersönlichkeit stärken Gastvortrag zum Umgang mit Heterogänität Die Humpis-Schule gründet Bildungspartnerschaften 6 8 10 12 13 14 16 18 19 2 0 W i r t s c ha ft sgymnasi um WG aktuell Aus den Eingangsklassen Profilergänzende Neigungsfächer Schüleraustausch / Schullandheim Sprachreisen Jgst. 1 Studienfahrten Jgst. 2 WG Abschlussklassen 22 26 27 31 33 36 41 4 4 Be r uf s k ol l e g BK aktuell Aus den Wahlpflichtbereichen Studienfahrten / Sprachreisen BK Abschlussklassen 45 46 47 53 B i l d u n g swe g e a n d e r Hu mp i s - Sch u l e WS aktuell Aus den Wahlpflichtbereichen WS Abschlussklassen 80 65 70 78 K a u fmä n n i sch e B e r u f ssch u l e KBS aktuell 81 Berufsansprechpartner 82 Aus den Lernfeldberufen 84 Ausbildung mit Zusatzqualifikation 85 Prüfungen 86 Projekte92 Exkursionen / Studienfahrten 94 98 Hu mp i s - Sp o r t Ergänzungssport Ski und Snowboard Jugend trainiert für Olympia - Fußball 98 99 100 Hu mp i s - i n te r n Schulorganisation 101 Schule als soziales Netz 102 SchülerMitVerantwortung 104 Verabschiedungen 108 Was aus ehemaligen Humpis-Schülern geworden ist 113 Was machen Humpis-Pensionäre 116 Elternbeirat118 Personalrat119 Vorwort der Schulleitung 4 An einem Informationsabend äußerte eine Mutter Bedenken, dass ihre Tochter an einer so großen Schule wie es die Humpis-Schule mit ihren 2.900 Schülern ist, gar nicht als einzelne Persönlichkeit wahrgenommen werden könne. Unsere Schüler sind in der Regel zwischen 16 und 20 Jahre alt, eine Lebensphase, in der die „drei F“, nämlich Freunde, Führerschein und Facebook eine besondere Rolle spielen. Für die Schüler stellt der Eintritt in die Humpis-Schule einen Neustart dar. Die Integration sowie die individuelle Persönlichkeitsentwicklung stellen für die große Schule eine besondere Herausforderung dar. „Wir - die Lehrerinnen und Lehrer der Humpis-Schule - bereiten unsere Schülerinnen und Schüler gezielt vor auf Studium, Beruf und eine verantwortliche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wir unterstützen sie darin, sich zu aufgeschlossenen, wertbewussten und eigenständigen Persönlichkeiten zu entfalten.“ So steht es in unserem Leitbild. Konsequenterweise existiert daher auch ein Qualitätsleitziel „Intensivierung der Schüler-Lehrer-Interaktion“, in dem „Probleme wahrnehmen, individuelle Unterstützung anbieten sowie Stärken und Schwächen aufzeigen in einer Feedback- und Anerkennungskultur“ postuliert wird. Soweit zum Selbstverständnis der Schule zur Persönlichkeitsentwicklung unserer Schüler. Die Umsetzung geschieht in erster Linie im Unterricht durch das Zusammenwirken von Schülern und Lehrkräften. Die prägende Wirkung der erzieherischen Arbeit der Lehrkräfte ist unumstritten und kann nicht genug betont werden. Aber auch die Organisation Humpis-Schule trägt in vielfältiger Form zur Persönlichkeitsentwicklung bei. Die fraktale Organisation - z.B. Wirtschaftsschule, Logistikberufe - fördert die Identifizierung mit Teilbereichen der Schule. Lehrerteams, die langfristig im Fraktal bzw. Schwer- punkt unterrichten sowie die auf den Schwerpunkt ausgerichtete Schulentwicklung sorgen dafür, dass aus Schülersicht überschaubare Teilbereiche, sozusagen kleinere Schulen in der großen Schule, erfahrbar werden. Nach diesem Konzept ist auch die SMV-Arbeit gegliedert. Mit ihren Schulartensprechern an der Spitze fördern sie über regelmäßige Aktionen, wie z.B. das Fußball- und Volleyballturnier mit Schulfestcharakter und weiteren Projekten, das Zusammenleben in der Schule. Konsequenterweise gibt es in den einzelnen Schwerpunkten spezifische Angebote zur Förderung der Persönlichkeitsentwicklung der Schüler. Die Erkenntnisse aus dem wissenschaftlich fundierten Lerntest für Wirtschaftsgymnasiasten führen zu individuell abgestimmten Förder- und Beratungsangeboten durch die Lehrkräfte. Mit dem geva-Test am Berufskolleg wird die individuelle Berufsfindung gefördert. Spezielle Aktionstage (Eingewöhn-, Sozial-, Nachhaltigkeits- und Bewerbertag) an der Wirtschaftsschule stärken unmittelbar die personalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Einen besonderen Stellenwert hat das allgemeine Beratungs- und Unterstützungssystem an der Schule. Die Zusammenarbeit zwischen Schulsozialpädagogen, Sonderpädagogen, Beratungslehrern und Schulseelsorgern ist in einer klaren Struktur geregelt. Feste Regeln zur Inanspruchnahme und der gegenseitige Austausch sorgen für eine effektive Unterstützung. Ergänzt werden diese Angebote um die schulartübergreifende Berufs- bzw. Laufbahnberatung. Sehr erfreut bin ich, dass dabei die Zusammenarbeit mit den externen Einrichtungen, wie z.B. Jugendamt und der Agentur für Arbeit, ausgezeichnet funktioniert. Die Humpis-Schule kann somit als soziales System gekennzeichnet werden, in dem die Wahrnehmung und Entwicklung der Persönlich- keit der Schüler im Mittelpunkt steht. Mit ihrer Organisation und Zuverlässigkeit ist sie in der Entwicklungsphase unserer Schüler vom Jugendlichen zum Erwachsenen ein stabiler Faktor. Auch in diesem Jahr verlassen uns langjährig tätige Lehrkräfte und treten ihren wohlverdienten Ruhestand an. Mit Axel Dietrich verlässt ein bewährter BWL-Lehrer, der durch seinen Unterrichtsschwerpunkt im Einzelhandel der Kaufmännischen Berufsschule gute Kontakte zum örtlichen Einzelhandel knüpfte, die über viele Jahre beidseitig gewinnbringend genutzt wurden. Marianne Simon war tätig als kompetente Fachlehrerin für Textverarbeitung und Büropraxis. Sie hatte einen gewichtigen Anteil am Aufbau und der Betreuung der BOA (Berufsorientierte Anwendungen)-Projekte im Berufskolleg sowie der Juniorenfirma an der Wirtschaftsschule. Manfred Werner hat als Fachberater des Regierungspräsidiums wesentlich dazu beigetragen, dass die Qualität im Fach Sport in der Lehrerausbildung sowie im Unterricht erhalten und gefördert wird. Viele Jahre war er als Leiter der Fachschaft Sport auch für die Sportanlagen am Schulzentrum verantwortlich. Dem Kollegium, den Sekretärinnen und Hausmeistern sowie den anderen Mitgliedern des Schulleitungsteams danke ich für ihr hervorragendes Engagement zum Wohle unserer jungen Generation. Nicht nur das Schuljahr, auch meine berufliche Tätigkeit endet zum 31.07.2014. Ich kann auf ein schönes und erfülltes Berufsleben zurückblicken. Ich danke allen, die mich auf diesem Weg begleitet, gefördert und mit mir zusammen gearbeitet haben. Meinem Nachfolger wünsche ich alles Gute und bei den oft schwierigen Entscheidungen eine glückliche Hand. Dieter Czerny Schulleiter 5 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit 1. Hump is - aktuell Zur Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung im heutigen Hochschulsystem Die Studierenden werden im Lernvermittlungsprozess vergessen Lange Zeit galt Wissenskompetenz als ausschlaggebendes Kriterium für die Zukunft eines Faches und der akademischen Erkenntnisvermittlung. Gemäß dieser Zielsetzung arbeiten die universitären Berufungskommissionen, um Hochschullehrer auszuwählen. Ins Visier genommen wird dabei in erster Linie die wissenschaftliche Produktion, weniger die pädagogische Eignung. Persönlichkeitsstruktur und Charakter des Bewerbers bleiben weitgehend außer Betracht. Die Rekrutierungsmechanismen der Hochschulen reproduzieren kognitive Wissenspostulate, die von den Lehrenden erbracht werden müssen, und wiederum an die Lernenden weitergegeben werden sollen. Vergessen wird oft der jenseits des Fachgelehrten real existierende Mensch und noch gravierender der wichtigste Teil des Lern- und Erkenntnisvermittlungsprozesses: der Studierende. Die zahlenmäßig größte Hochschulgruppe wird auf Grund der Schulreformen der letzten Jahrzehnte (G8) nicht nur jünger, sondern angesichts eines modularisierten Studienangebots mit einem hoffnungslos überfrachteten Studienplan konfrontiert. Wo bleibt innerhalb der Erfordernisse eines Koordinatensystems aus Fachwissenschaft, didaktischen Kompetenzen und modularisierter Studiengänge genügend Raum für die Persönlichkeitsbildung? Spätestens seit Sokrates wissen wir, dass neben dem kognitiven Wissensaufbau die Beziehung innerhalb einer Lerngemeinschaft entscheidend ist für die Charakterfestigung und Fähigkeit zur Le- Humpis - aktuell bensbewältigung. Tun unsere Hochschulen genug, um diesen Auftrag zu erfüllen? Die Antwort ist ein klares Nein! Welche Erwartungen haben Studierende heute in Bezug auf ihre Persönlichkeitsentwicklung an die Hochschule? Welchen Beitrag könnten Hochschulen leisten? Dazu nun einige Bemerkungen. Ein junger Arzt, der als Entwicklungshelfer im Dezember 2013 bei einem Terroranschlag ums Leben kam, hatte in seinem Jugendzimmer ein Poster mit Worten Albert Schweitzers aufgehängt. Darauf stand: "Ich will unter keinen Umständen ein Allerweltmensch sein [...]. Ich wünsche mir Chancen und nicht Sicherheiten. Ich will kein ausgehaltener Bürger sein [...] abgestumpft, weil der Staat für mich sorgt. Ich will dem Risiko begegnen, mich nach etwas sehnen und es verwirklichen, Schiffbruch erleiden und Erfolg haben." Wie positionieren sich unsere Studierenden dazu? Welche Lebensentwürfe, Träume und Erwartungen haben sie mit Blick auf ihr Berufsleben? Ist die Haltung, die Albert Schweitzer auszeichnete, heute noch vorbildhaft? Welche Rolle spielen die Dozenten bei der Vermittlung von Lebenswissen außerhalb der Fachgrenzen? Um einen Reflexionsprozess darüber in Gang zu setzen, wurden einer größeren Gruppe von Studierenden an unterschiedlichen Hochschulen - für die Durchführung der Recherche danke ich Prof. Dr. Gunther Gottlieb, Universität Augsburg und Dr. Marianne Häuptle-Barceló, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt - Fragen vorgelegt, von denen hier nun einige herausgegriffen werden sollen: 2. Beschreiben Sie sich selbst mit drei Eigenschaften! Mit dieser Frage lernt man, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, das heißt, unverbindliche Bescheidenheit zu vermeiden; andererseits aber auch nicht aufzuschneiden. Wichtig ist aufrichtig zu sein und zuzugeben, dass man nicht nur gute Eigenschaften besitzt, sondern auch schlechte. Wird es in Zukunft weltweit eher um Wasser oder um Erdöl Konflikte geben? Die Alternative ist mit dem Hinweis auf Wasser richtig beantwortet. Die Fragestellung zielt auf eine klare Entscheidung zwischen Wasser und Erdöl. Fragwürdig sind Begründungen wie: Wasser könne allen Menschen zugänglich gemacht werden, daher werde es um Erdöl Konflikte geben. Auch der Hinweis auf die Habgier der Lobbyisten, die Erdöl zum vorrangigen Konfliktstoff machen, ist eine naive und klischeehafte Verallgemeinerung. 3. Was versteht man unter "Fracking?" Die große Mehrheit der Befragten konnte mit diesem Begriff nichts anfangen, obwohl er in letzter Zeit ständig Thema in allen Medien war. Dies ist ein mageres Ergebnis für Studierende. 4. Haben Sie Vorbilder? Die meisten Befragten hatten welche: Verwandte und ehemalige Lehrer stehen an der Spitze; sonst werden überwiegend Künstler, Politiker oder Menschen mit besonderen Eigenschaften genannt. Ob diejenigen, die so antworten, die Frage jedoch richtig verstanden haben, steht auf einem anderen Blatt! Es geht ja nicht darum, pauschal häusliche Geborgenheit, Elternliebe, tadelloses Auftreten zu bewundern. Man muss schon tiefer gehen und nicht bei äußerem Glanz halt machen. Wer sich im Gegensatz dazu an Persönlichkeiten orientiert, die mutig Position beziehen oder auch nach Schei- tern Kraft finden, weiter zu machen, nimmt jedenfalls einen von Standfestigkeit und Urteilsvermögen geleiteten Standpunkt ein. 5. Was ist Ihr größter Traum? Die größte Überraschung boten die Antworten auf diese Frage. Natürlich gab es einige wenige echte Träume wie Allwissenheit, ein Beachvolleyballfeld in Costa Rica eröffnen, in New York leben etc. Die Mehrzahl der Befragten nannte jedoch: geregeltes Einkommen, Familie, Gesundheit, eigenes Haus, finanzielle Sicherheit. Dass etwa 70 Prozent der Befragten an der Schwelle zum Eintritt ins Berufsleben die garantierte Sicherheit, die letztlich von Staat und Gesellschaft gewährleistet wird, als großen Traum bezeichneten, macht nachdenklich. Nachdrücklich erinnert man sich an Albert Schweitzer, wo ein völlig anderer, Risiko und Unsicherheit nicht scheuender, und zugleich Glück und Erfüllung erhoffender Lebensentwurf beschrieben wird. Ist dieses Ergebnis typisch für die jungen Erwachsenen unserer Gegenwart? Richten sich in Zeiten großer Unsicherheit die Träume auf Sicherheit im Beruf und auf Familienglück? Ein Beitrag in der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 07.3.2014 unter dem Titel "Die Wiederkehr der Schrankwand" lässt in diesem Zusammenhang aufhorchen. Zukunftsforscher beobachten, wie die Jugend in einer neuen Bürgerlichkeit Zuflucht sucht und glauben, darin einen Trend zu erkennen: "In einer komplexen Welt ohne Grenzen und Orientierung suche der mobile Mensch nach Begrenzung, Schutz, Sinn und Geborgenheit". Von Wertewandel, der Eichenschrankwand, die eine Renaissance erlebe, von einer neuen "Generation Biedermeier", von erschöpfter Gesellschaft, einem neuen Wertekonservativismus der jungen Generation ist die Rede. Das Suchen nach Sicherheit, so die Vorhersage, stehe im Mittelpunkt. Humpis - aktuell 7 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Diese Befunde sind eine Herausforderung für die Aufgabe der Persönlichkeitsentwicklung an den Hochschulen. Verweise auf das Studium Generale oder auf flexible Lernalternativen, die dazu auffordern, sich sein Studium selbst zusammen zu stellen, genügen bei Weitem nicht. Warum denken wir nicht entschieden sokratisch? Strukturell geht es um eine Änderung der Berufungspolitik, die verstärkt nach Charakterköpfen Ausschau halten soll im Sinne Albert Schweitzers. Nur wenn die Dozenten einer Hochschule nicht aus der "Generation Biedermeier" stammen, werden auch die ihnen anvertrauten jungen Menschen wesentliche Impulse für ihre eigene Persönlichkeitsentwicklung erhalten. Sie werden ermutigt, unkonventionell zu denken und zu handeln; sie werden verstehen, dass die Zukunft sich nicht in eine Schrankwand pressen lässt. Eine persönliche Bemerkung zum Schluss: Als ehemaliger Absolvent der Humpis-Schule durfte ich selber einige Charakterköpfe als Lehrer dieser Anstalt erleben, die in mir Neugier und Leidenschaft für die Welt des Geistes geweckt und mir Mut zur Bewältigung der Zukunft eingeimpft haben. Ihnen fühle ich mich heute noch verpflichtet. Prof. Dr. Dr. h.c. Pedro Barceló Universität Potsdam, Historisches Institut Prof.Dr.Dr.h.c.Pedro Barceló geboren am 30.04.1950 in Vinaròs, Spanien Abitur am Wirtschaftsgymnasium Ravensburg 1971-76: Studium der Geschichte und Germanistik an der Universität Freiburg 1976: 1. Staatsexamen 1979: 2. Staatsexamen 1980: Promotion: Dr.phil. an der Universität Freiburg 1986: Habilitation: Dr.phil.habil.an der Katholischen Universität Eichstätt 1988: Lehrstuhlvertreter für Alte Geschichte an der Universität Heidelberg 1992: Berufung auf die Professur für Alte Geschichte an der Universität Erfurt 1995: Ernennung zum korrespondierenden Mitglied der Königlichen Akademie für Geschichte in Madrid 1998-00: Direktor des Historischen Instituts der Universität Potsdam Seit 2006: Direktor des Historischen Instituts der Universität Potsdam 8 Humpis - aktuell Entwicklung von Werten und Eigenschaften in der Berufsausbildung Persönlichkeitsentwicklung im Unternehmen gelingt nur dann, wenn der Auszubildende es zulässt Inwiefern ein Betrieb Einfluss nehmen kann auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen, ist nicht leicht zu ermessen. Sicher kann ein Unternehmen einen Rahmen bieten, in dem sich die unterschiedlichen Persönlichkeiten einbringen und weiter entwickeln können, aber eine Grundform der Persönlichkeit steht fest. Wichtig ist für uns, letztendlich darauf zu achten, Mitarbeiter zu finden, die sich in unseren Wertvorstellungen wiederfinden können. Ein Lächeln oder ein warmer Blick kann nicht beigebracht werden. Das bringt die Persönlichkeit mit sich. Hier hat ein Betrieb nicht mehr den Einfluss, den Eltern in der Kindheit und Jugend auf die Entwicklung Heranwachsender haben. Eine Vermittlung von Werten und Eigenschaften, die über das fachliche Wissen hinausgehen, kann in der Berufsausbildung nur dann erfolgen, wenn der Auszubildende dies auch zulässt. Sicher übernimmt das Unternehmen und seine Mitarbeiter eine Vorbildfunktion für die neuen Auszubildenden. Wenn Werte wie Ehrlichkeit und Verantwortungsbewusstsein vorgelebt werden, ist ein nachhaltiger Eindruck und ein ähnliches Verhalten bei den jungen Menschen wahrscheinlicher. Um eine positive Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen, ist es unserer Meinung nach wichtig, eine gemeinsame Basis zu schaffen, bei der sich die Mitarbeiter wohl fühlen und durch gemeinsame Aktivitäten das Wir-Gefühl gestärkt wird. Events wie Familientage, Betriebsausflüge und Ski-Hüttenaufenthalte stärken die Gruppendynamik und den Teamgeist. Jährlich können Mitarbeiter der Firma Engel an einem Rafting Wochenende auf der Soca in Slowenien teilnehmen. Hier zählt die Gemeinsamkeit genauso wie bei der alltäglichen Arbeit. In einer Mannschaft fällt es vielen leichter, sich den Herausforderungen des Marktes zu stellen. Die Teilnahme motiviert und schweißt die Mitarbeiter zusammen. Durch die Kooperation mit den Integrationswerkstätten Oberschwaben und der Beschäftigung derer Mitarbeiter sowie ausländischer Kollegen setzt sich unser Unternehmen aus den unterschiedlichsten Gesellschaftsgruppen zusammen. Die Zusammenarbeit und das Miteinander können den toleranten Umgang und die Rücksichtnahme unter den Mitarbeitern fördern. Als einer der ersten Betriebe hat sich die Firma Verbindungselemente Engel in Weingarten dazu entschlossen, Auszubildende für das Berufsbild "Kaufleute im Groß-und Außenhandel mit Zusatzqualifikation Internationales Wirtschaftsmanagement“ aufzunehmen. Seit nunmehr 15 Jahren können jährlich Azubis dieser Ausbildung an einem Auslandspraktikum in Guildford, England teilnehmen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die jungen Menschen durch die Chance, fremde Betriebe im Ausland kennen zu lernen, ihre sozialen Kompetenzen erweitern und mit dem Blick über den Tellerrand ein anderes Verständnis für die eigene Arbeit im Betrieb entwickeln können. Das Praktikum prägt, verbessert die Sprachkenntnisse und verhilft oft zu größerer Selbständigkeit sowie einem besseren Selbstbewusstsein. Neben dem Einblick in eine andere Kultur- und Arbeitsweise fördert das Praktikum auch die interkulturelle Kompetenz. Wir als Betrieb profitieren von der Flexibilität, dem internationalen Denken und Handeln. Ute Denzler Gruppenleiterin Verkauf Industrie Verbindungselemente Engel GmbH, Weingarten Humpis - aktuell 9 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Wirtschaftsgymnasium Herausforderung und Freundschaftsdienst Wenn ich mich jährlich von den Abiturienten verabschiede, dann wünsche ich ihnen und mir, dass sie ein glückliches und sinnvolles Leben führen, dass sie gute soziale Beziehungen aufbauen und pflegen können und Verantwortung übernehmen für sich selbst, für ihre Angehörigen und für Staat und Gesellschaft. Ich hoffe, dass sie erfolgreich sein werden in der Ausbildung, im Studium und im Beruf und dass sie teilhaben können an der politischen und kulturellen Entwicklung. Kurzum, ich vertraue darauf, dass sie zu echten Persönlichkeiten heranreifen werden und dass wir sie während ihrer schulischen Ausbildungszeit darin unterstützen konnten. Persönlichkeitsentwicklung als Prozess beruht nach meiner Auffassung unter anderem auf den folgenden pädagogisch relevanten Grundlagen: • Eigenverantwortung: Wir wollen den Schülern vermitteln, dass sie selbst für ihr Leben verantwortlich sind, nicht die Eltern, nicht die Lehrer, nicht der Staat oder die Gesellschaft. Sie müssen sich ihre Ziele selber setzen, selber bestimmen, wo es langgehen soll, welcher Weg für sie der richtige ist. Sie müssen ihre Stärken und Schwächen kennenlernen, sich eine eigene Meinung bilden, wissen, was gut für sie ist und was nicht. • Aufgeschlossenheit: Unsere Welt ist extrem dynamisch. Veränderung ist die einzige Konstante. Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Entwicklungen und Situationen wird damit zu einer Grundbedingung einer gelungenen Persönlichkeitsentwicklung. Schubladendenken, Verschlossenheit, Vorurteile und Ressentiments führen zu Stillstand und ins Abseits. Die Schüler sollen offen sein für neue Denkweisen, neue Menschen, neue Welten und neuen Entwicklungen eine faire Chance geben, ohne allerdings einem blinden Zukunftsglauben, einer geschichts- und 10 Humpis - aktuell • • traditionslosen Vergessenheit, einem naiven Optimismus oder einem trendigen Opportunismus und Relativismus zu verfallen. Ausdauer und Durchhaltevermögen: Persönliche Entwicklung braucht Zeit. Die Schüler sind im Elternhaus und auf ihren früheren Schulen geformt worden, haben ihre eigene Geschichte und Biographie, die wir respektieren müssen. Sie haben bestimmte Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen, die sich nicht über Nacht ändern lassen und sich auch nicht kurzfristig entwickeln. Dort, wo Änderungen und Verbesserungen notwendig und wünschenswert sind, bedarf es großer Geduld auf beiden Seiten. Eine Veränderung in kleinen Schritten ist angemessen, Fehler und Rückschläge sind zu erwarten, dürfen aber nicht entmutigen. Lebenslanges Lernen: Die Persönlichkeitsentwicklung ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Sich zu entwickeln bedeutet zu lernen, ein Leben lang. • Wie können wir am Wirtschaftsgymnasium die Persönlichkeitsentwicklung in diesem Sinne fördern und unterstützen? Ich möchte verschiedene Ebenen ansprechen: • Persönlichkeitsentwicklung durch Vermittlung von Fachwissen: Fachwissen wird heute oft abgewertet als „bloßes Faktenwissen“, das der Mensch sich nicht aneignen müsse, um erfolgreich handeln zu können. Ich bin allerdings davon überzeugt, dass ein vertieftes und systematisches Fachwissen eine wichtige Grundlage für die Persönlichkeitsentwicklung ist. Um ein bewusstes Leben führen und um im Alltag und in der Berufswelt bestehen zu können, benötigt man ein vertieftes Wissen. In der Schule sind die Ausdrucksmöglichkeiten unserer Muttersprache, wie sie sich in der Literatur • der verschiedensten Epochen niedergeschlagen haben, zu vermitteln, sind Fremdsprachen zu unterrichten und die unterschiedlichen Kulturen der entsprechenden Länder den Schülern nahe zu bringen. Den Schülern sind sowohl das mathematisch-naturwissenschaftliche Weltbild als auch die geschichtliche Entwicklung und die religiösen und philosophischen Traditionen unserer Kultur beizubringen. Unserem Profil entsprechend vermitteln wir den Schülern ein wirtschaftliches Grund- und teilweise Fachwissen. Ein inhaltlich anspruchsvoller Unterricht ist daher eine wichtige Basis für die Persönlichkeitsentwicklung. Persönlichkeitsentwicklung durch Kompetenzvermittlung: Zur Persönlichkeitsentwicklung gehört heute auch eine Vermittlung umfassender Handlungskompetenzen im Sinne von Methodenkompetenz, sozialer und kommunikativer Kompetenz sowie Teamkompetenz. Spezielle Veranstaltungen wie der Lern- und Methodentag sowie besondere Unterrichtsformen wie Gruppenarbeit, Projektarbeit, Seminarkurs, Präsentationen, kooperatives und schülerzentriertes Lernen unterstützen die Entwicklung solcher Kompetenzen. Besondere Bewertungs- und Prüfungsformen wie die gleichwertigen Leistungsfeststellungen oder die Präsentationsprüfung in der mündlichen Abiturprüfung geben Aufschluss über den Umfang der angeeigneten Kompetenzen. Persönlichkeitsentwicklung durch ganzheitliche Entwicklung: Da der Mensch aus Körper und Geist besteht und neben Vernunft auch Gefühle und physisches Wohlbefinden eine wichtige Rolle spielen, bedarf es einer ganzheitlichen Entwicklung. Der unterschiedliche Fächerkanon spricht in unterschiedlicher Weise diese verschiedenen Dimensionen an. Darüber hinaus werden durch zahlreiche außerunterricht- liche Veranstaltungen die ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung gefördert, sei es durch Schullandheim- und Studienfahrten, Sprachenfahrten und Austauschprogramme, Exkursionen, Museumsbesuche, Betriebsbesichtigungen, Filmvorführungen, Theaterbesuche, die Cross-CultureNight Bregenz, Autorenlesungen, Chefsesselrallye oder Sportveranstaltungen. • Persönlichkeitsentwicklung durch Wertevermittlung: Im klassischen Sinne bestand die Persönlichkeitsentwicklung in der Vermittlung und Einübung der Kardinaltugenden Tapferkeit, Gerechtigkeit, Besonnenheit und Klugheit. Später kamen noch die teilweise viel gescholtenen und kritisierten und im Alltag doch so unverzichtbaren bürgerlichen Tugenden bzw. Sekundärtugenden wie Disziplin, Fleiß, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Sauberkeit oder Höflichkeit hinzu. Erweitert man diesen Tugendkatalog noch um Begriffe wie Toleranz, Respekt, Würde, Empathie oder Rücksichtnahme, so erhält man ein komplexes Wertesystem, das den Schülern zu vermitteln ist. Über Werte kann man im Unterricht diskutieren und darüber reflektieren, man kann sie zum Gegenstand ethischer oder historischer Analysen machen, aber im eigentlichen Sinne überzeugend vermitteln und einüben kann man sie nur durch das eigene Vorbild. Dies ist eine große Herausforderung und eine schwierige Aufgabe für uns Lehrer. Ich verstehe diesen Teil unseres Rollenverständnisses als einen Freundschaftsdienst, den wir unseren Schülern schuldig sind. Ob sich unsere Schüler später einmal an ihre Schulzeit und ihre Lehrer erinnern werden, dankbar dafür, dass wir sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung hilfreich, überzeugend, begeisternd, beispielgebend und prägend unterstützt haben? Klaus Deiringer Abteilungsleiter Wirtschaftsgymnasium Humpis - aktuell 11 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Wirtschaftsschule Berufskolleg Die Entwicklung der Persönlichkeit unserer Schüler ist uns wichtig Werte umsetzen, die das Leitbild beschreibt „Wir - die Lehrerinnen und Lehrer der Humpis-Schule - bereiten unsere Schülerinnen und Schüler gezielt vor auf Studium, Beruf und eine verantwortliche Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Wir unterstützen sie darin, sich zu aufgeschlossenen, wertbewussten und eigenständigen Persönlichkeiten zu entfalten.“ Dieses Zitat stammt aus dem Leitbild der Humpis-Schule, das in allen Schularten eine Grundhaltung für das Arbeiten an der Schule liefert und somit auch im Berufskolleg Anwendung findet. Das Berufskolleg besuchen viele Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen personalen und sozialen Kompetenzen. Die Schüler haben in ihrem Leben, in der Familie, mit Freunden, in der Schule, in Vereinen etc. vielfältige Erfahrungen gemacht und sich unterschiedlich in ihrer Persönlichkeit entwickelt. Verschiedene Wertvorstellungen zu sehen und zu erleben, bietet eine große Chance für die eigene Persönlichkeitsentwicklung. Wichtig hierbei ist zunächst, seine eigene Persönlichkeit und sein eigenes Verhalten realistisch einschätzen zu können, andere Vorstellungen zu hinterfragen und dann offen für eine Weiterentwicklung zu sein. Im Berufskolleg bietet der geva-Test den Schülerinnen und Schülern der Eingangsklassen die Möglichkeit, sich selbst kennenzulernen. Neben berufsrelevanten Leistungsfaktoren und beruflichen Interessen werden in einem psychologischen Test persönliche, soziale und methodische Kompetenzen erhoben. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Informationen u.a. über ihre Flexibilität, Kontaktstärke, Selbstvertrauen, Verantwortungsbereitschaft und Zuverlässigkeit. 12 Humpis - aktuell Es sind auch Lehrplaninhalte im Berufskolleg direkt auf die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Der Lehrplan im Fach Deutsch enthält zum Beispiel als Thema die Förderung der ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung - Werthaltung, Kritikfähigkeit, Selbstverantwortung, Lern- und Veränderungsbereitschaft - und in allen Klassen im Berufskolleg wird Projektkompetenz beziehungsweise das Fach Projektarbeit unterrichtet. Neben dem Erwerb von fachlichen Fähigkeiten spielt hier die Förderung von personalen und sozialen Kompetenzen eine große Rolle. Das Berufskolleg nimmt seit zwei Jahren am Schulversuch „Individuelle Förderung“ teil. Im Rahmen dieses Schulversuchs werden die Schülerinnen und Schüler nicht nur fachlich, sondern auch bei der Entwicklung ihrer personalen und sozialen Kompetenzen unterstützt. Es finden Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern statt und Zielvereinbarungen werden geschlossen. Die Schülerinnen und Schüler benötigen oder möchten unterschiedlich viel Unterstützung in Bezug auf ihre Persönlichkeitsentwicklung. Alle Kolleginnen und Kollegen achten jedoch darauf, dass in der Schule die gemeinsamen Grundregeln und Werte, die das Leitbild beschreibt, eingehalten und gelebt werden. Immer wieder beeindruckend ist das Auftreten der Schülerinnen und Schüler bei der Abschlussfeier nach zwei Jahren. Hierbei zeigt sich, wie sehr sie sich auch in kurzer Zeit in ihrer Persönlichkeit weiterentwickelt haben und dann gut vorbereitet in eine Ausbildung oder ein Studium starten. Die Wirtschaftsschule, 2013 ausgezeichnet mit dem Bildungspreis der Bildungsstiftung der Kreissparkasse Ravensburg, bietet Hauptschülern und auch Abgängern von Realschülern und Gymnasiasten die Möglichkeit, die Mittlere Reife und eine berufliche Grundbildung zu erwerben. Sie bietet eine gute Basis für eine Ausbildung in den Bereichen Wirtschaft und Verwaltung und für eine weiterführende berufliche Schule. Neben der Ausbildung im Profilfach Berufsfachliche Kompetenz mit den Teilbereichen Volks- und Betriebswirtschaft mit Rechnungswesen und Datenverarbeitung, der berufspraktischen Kompetenz, d. h. Textverarbeitung, und den übrigen Fächern gehen wir im Laufe der zweijährigen Ausbildung mit vielen Aktivitäten auf die Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler ein. Die Juniorenfirma und die Übungsfirma vermitteln Kenntnisse des realen Geschäftslebens. Die Juniorenfirma ist ein schulinterner Dienstleister, der verschiedene Produkte, z.B. Taschenrechner, Schultimer usw. anbietet. Beim Umgang mit externen Lieferanten und Kunden wird der theoretische VBR-Stoff in die Praxis umgesetzt. Die Übungsfirma ist einem Übungsfirmenring angeschlossen. Sie übt die Geschäftsvorgänge virtuell, nimmt regelmäßig an der Übungsfirmenmesse teil und pflegt Kontakte zu anderen Übungsfirmen. Das erfordert persönlichen Einsatz, Zuverlässigkeit und einen freundlichen Umgangston, sonst kann man im Geschäftsleben nicht bestehen. Eine besondere Herausforderung ist die Londonfahrt für die Klasse mit verstärktem Fremdsprachen- und naturwissenschaftlichem Unterricht. Die Schüler müssen sich in einer Großstadt zurechtfinden und geographische Aufgaben erledigen. Das fördert die persönliche Entwicklung in besonderem Maße, da nicht nur die Karin Loser Abteilungsleiterin Berufskolleg Humpis - aktuell 13 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Stadt, sondern auch die Sprache fremd ist. Der bilinguale Geografieunterricht fungiert hierbei als Zentrierungsfach. Im Rahmen der Bewerbertage trainieren die Wirtschaftsschüler einen kompletten Bewerbungsablauf mit Ausbildungsleitern namhafter Unternehmen aus der Region. Die Besonderheit liegt am Feedback der Praktiker zu den Bewerbungsunterlagen und zum Vorstellungsgespräch. Im Vorfeld erhalten die Schülerinnen und Schüler Sprecherziehung und auch einen Kurs zu den Benimmregeln. Jeder Einzelne kann also Verhaltensregeln für sich persönlich mitnehmen. Die Agentur für Arbeit unterstützt die Bewerbertage an unserer Schule, indem sie die Schülerinnen und Schüler persönlich informiert und berät. Im Rahmen des Lernnachmittags gehen wir auf die Schwächen unserer Schülerinnen und Schüler ein. Um die persönlichen Defizite in den einzelnen Fächern kümmert sich ein kompetentes Lehrerteam, das für Stützunterricht und Hausaufgabenbetreuung zuständig ist. Kontakte zu sozialen Einrichtungen, z.B. zum KBZO, zu einem Richter und zu anderen Glaubensrichtungen tragen ebenso zur Persönlichkeitsbildung unserer Schülerinnen und Schüler bei. Hier werden Themen angesprochen, die auch im Berufsleben eine Rolle spielen und das Sozialverhalten stärken. Schulsozialarbeiter, Beratungslehrer und Schulseelsorger unterstützen uns und geben ganz persönliche Beratungen und Hilfestellungen für unsere Schülerinnen und Schüler. Die persönliche Entwicklung wird auf diese Weise wieder in die richtige Bahn gelenkt, ein Schulabschluss erreicht oder Alternativen aufgezeigt. Wir nehmen die Schülerinnen und Schüler als Ganzes wahr und beschränken uns nicht nur auf die Vermittlung von Fachkenntnissen. Auch die Entwicklung der Persönlichkeit unserer Schülerinnen und Schüler ist uns wichtig. Christa Mützel Abteilungsleiterin WS/KBS III 14 Humpis - aktuell In keiner anderen Schulart wird der Schritt vom Schüler zum selbstständig und verantwortungsvoll handelnden Erwachsenen so konsequent und in so kurzer Zeit vollzogen wie in der Berufsschule. In einem sich ständig ändernden Umfeld müssen die Betriebe schnell und flexibel auf die Veränderungen der Märkte reagieren. Technischer Fortschritt in immer kürzeren Zyklen, zunehmende internationale Vernetzung in Herstellung und Absatz, wachsende Ansprüche an Qualität und Nachhaltigkeit bei steigendem Wettbewerbsdruck sind nur einige Herausforderungen, denen sich die Unternehmen unserer Region stellen müssen. Um diese bewältigen zu können, benötigen sie Mitarbeiter, die selbstständig und mit hoher fachlicher und sozialer Kompetenz Verantwortung für das Unternehmen, für seine Mitarbeiter und auch für sich selbst übernehmen können. Dieser Anspruch zeigt sich sehr deutlich auch in der Ausbildung. In den Unternehmen werden die Auszubildenden sehr schnell an ihre Aufgabengebiete herangeführt und müssen oft bereits nach kurzer Zeit selbstständig wichtige Aufgaben ausführen, z.B. Kunden beraten, Ware bestellen, Rechnungen verbuchen etc. Auch die Berufsschule hat auf diese gewachsenen Anforderungen reagiert. Mit vielen Aktivitäten, die teilweise über die Lehrpläne hinausgehen, vermittelt die Humpis-Schule den Auszubildenden Fach-, Sozial- und Methodenkompetenzen sowie interkulturelle und sprachliche Kompetenzen. Beispielsweise bietet die Humpis-Schule seit 15 Jahren im Rahmen von AusbildungPlus Zusatzqualifikationen in internationalem Management, Business English, Französisch und Logistik an. Mit dieser Zusatzqualifikation ist ein dreiwöchiges Auslandspraktikum in England verbunden. In englischen Betrieben lernen die Auszubildenden nicht nur neue Arbeitsweisen, sondern auch eine andere Kultur kennen. Dadurch werden sie auch erfah- Kaufmännische Berufsschule Kompetenz und Verantwortung sind gefragt rener und selbstständiger. Die Möglichkeiten für Auslandspraktika werden derzeit auch für Auszubildende ohne diese Zusatzqualifikation erheblich ausgeweitet. Im Rahmen des SE-Programms können Auszubildende weitere Qualifikationen erwerben. Neben Fremdsprachenunterricht sind unter anderem auch Telefontraining, Webseitengestaltung und Controlling möglich. Im Bereich Einzelhandel werden bereits bei der Auftaktveranstaltung am Schuljahresanfang Sozialkompetenzen bis hin zu einem Knigge-Benimmkurs trainiert. Während der gesamten Ausbildungsdauer stehen zahlreiche Fördermaßnahmen zur individuellen Unterstützung zur Verfügung. Begleitet von speziell ausgebildeten Lehrkräften sowie durch je einen Sozialpädagogen und Sonderpädagogen werden Auszubildende mit entsprechendem Bedarf an kompetentes und eigenverantwortliches Handeln herangeführt. Bei allen neu geordneten Berufen liegt ein Schwerpunkt bei der Vermittlung von Projektkompetenz. Neben dem theoretischen Wissen lernen die Auszubildenden in Gruppen Projekte durchzuführen und die Ergebnisse zu präsentieren, teilweise sogar auf Englisch. Die Projektthemen werden häufig in Zusammenarbeit mit den Betrieben gefunden. Des Weiteren stehen in vielen Ausbildungsberufen zahlreiche Exkursionen und Betriebsbesichtigungen auf dem Programm, die Gelerntes vertiefen und den Blick für Neues öffnen sollen. Beispielsweise fahren sowohl die Auszubildenden in den Logistikberufen als auch die Großhandelskaufleute nach Hamburg, um unter anderem eine Reederei, einen Importgroßhändler und den Containerhafen zu besuchen. Obligatorisch sind unter anderem für die Automobilkaufleute ein Besuch der IAA und für die Bankkaufleute eine Fahrt zur Börse nach Frankfurt. Mit Bestehen der durchaus sehr anspruchsvollen Abschlussprüfung sind die frisch gebackenen Kaufleute mit allem ausgestattet, was nötig ist, um in ihren Betrieben eine wertvolle Stütze zu sein und um eigenverantwortlich ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Andreas Steck Abteilungsleiter KBS II Humpis - aktuell 15 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Schulsozialarbeit Die Schülerpersönlichkeit zu stärken, ist unsere tägliche Arbeit Was ist Persönlichkeitsentwicklung und wofür ist sie gut? In der Persönlichkeitspsychologie ist man bis vor einigen Jahren davon ausgegangen, dass mit etwa 30 Jahren der Charakter und die Persönlichkeit eines Menschen ausgebildet sind und sich dann auch nicht mehr viel daran ändert. Inzwischen weiß man aufgrund neuer Studien und Ergebnisse, dass sich die Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen während seines gesamten Lebens weiter vollziehen kann. Laut der Entwicklungspsychologin Ursula Staudinger ist das Veränderungspotenzial unserer Psyche sowohl kognitiv als auch emotional immens. Das ist eine große Stärke des Menschen und begründet auch sehr wahrscheinlich unsere hohe Überlebensfähigkeit auf der Erde. Bei groß angelegten Untersuchungen wurden fünf Charakterzüge näher untersucht, die sogenannten Big Five: Umgänglichkeit, Zuverlässigkeit, emotionale Stabilität, Extraversion und Offenheit für neue Erfahrungen. Dabei hat man auf der gesamten Welt, quer durch alle Kulturen festgestellt, dass über die Lebensspanne eines Menschen hinweg vor allem die Zuverlässigkeit, Umgänglichkeit und emotionale Stabilität zunehmen. Was hat das mit unserer Arbeit in der Schule zu tun? Warum ist es so wichtig, dass die Entwicklung der Schülerpersönlichkeit unsere tägliche Arbeit ist, neben der Vermittlung von Wissen und fachlicher Kompetenz? Man kann es ganz einfach ausdrücken: Weil ansonsten manche unserer Schüler in ihrer weiteren Berufsausbildung, im Studium und im anschließenden Berufsleben kaum Chancen auf ein erfolgreiches und erfülltes Arbeitsleben hätten. 16 Humpis - aktuell Die Entwicklung einer positiven Schülerpersönlichkeit bedeutet auch eigenverantwortlich leben und handeln zu können! Leider gibt es immer wieder Schüler, ... …die ihre Schul- oder Berufsausbildung abbrechen (müssen), weil sie die Eigenverantwortung für ihr Tun nicht erkennen wollen oder diese sogar ablehnen. …die nicht erkennen, dass niemand außer sie selbst für ihre Handlungen und deren Konsequenzen verantwortlich ist. Und dabei geht es oft „nur“ darum, pünktlich und verlässlich in der Schule bzw. im Betrieb zu sein, seine Aufgaben zu erledigen, einen guten Umgang mit seinen Mitschülern, Lehrern bzw. Arbeitskollegen und Ausbildern zu haben. Umso so beglückender ist es zu sehen, ... ... wenn sich Schüler ihren Aufgaben stellen, die Verantwortung für ihr Leben und ihre weitere Entwicklung selber in die Hand nehmen und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lassen …wenn durch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller an dem Prozess Beteiligten positive Entwicklungen in der Persönlichkeit eines Schülers ermöglicht werden. Hier einige Beispiele: • Eine Schülerin aus der Eingangsklasse des Wirtschaftsgymnasiums leidet unter sehr großen Schulängsten, hat deshalb viele Fehltage angesammelt und nun auch Angst, überhaupt noch in die Schule zu kommen. Sie will aus diesen Gründen die Schule nach der 12. Klasse verlassen. Die Schülerin stellt sich nach viel gutem Zureden irgendwann ihren Ängsten und beginnt mit der Arbeit, diese besser in den Griff zu bekommen. In dem Maße, wie sie Schritt für Schritt auf diesem Weg weitergeht, verringern sich ihre Ängste und es steigen ihr Selbstbewusstsein und ihre emotionale Stabilität. Im vergangenen Schuljahr konnte sie die Schule mit dem bestandenen Abitur verlassen. • • Ein Schüler mit der Diagnose Asperger Autismus hat in seiner Ausbildung in der Sonderberufsschule so gute Ergebnisse erzielt, dass er sich trotz aller Bedenken und Ängste entscheidet, eine weiterführende Ausbildung an der kaufmännischen Berufsschule zu absolvieren. Trotz mancher Probleme in der Schule und im Betrieb lässt er sich nicht entmutigen, seinen Weg - mit viel Unterstützung seitens der Schule und des Betriebes - weiter zu gehen. Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss besuchte der Schüler an unserer Schule das Berufskolleg FH und schloss dieses im letzten Schuljahr erfolgreich ab. Bei allen bestehenden Problemen sah der Schüler immer seine eigene Verantwortung für sein Tun. Durch seine Zuverlässigkeit bei allen Absprachen und Terminen hat er sowohl bei seinen Lehrern als auch im Betrieb überzeugt. Eine Schülerin aus dem Berufskolleg steht wegen sehr vieler Fehltage aufgrund privater Probleme kurz vor der Entlassung. Ihre vorhergehende Schule musste sie aus demselben Grund auch schon verlassen. Sie verspricht, sich an eine Zielvereinbarung zu halten. Trotzdem versäumt sie weiterhin die vereinbarten Gesprächstermine und hat weitere Fehlzeiten in der Schule. Das bringt ihr einen zeitlich begrenzten Schul- ausschluss ein. Nach dem Schulausschluss kommt sie aus eigenem Antrieb zu den ausgemachten Terminen und erklärt, das konsequente Vorgehen der Schule unterschätzt zu haben. Alle Probleme hätten bei ihr eine eigene Dynamik bekommen und sie hätte nichts mehr im Griff gehabt. Sie bezeichnet ihre jetzige Situation als „selbst verursacht“. Die Schülerin arbeitet seit diesem Zeitpunkt aktiv an ihren Problemen, das Ziel ist die Versetzung ins zweite Jahr des BK. Wir legen eine neue Zielvereinbarung fest und sie nimmt regelmäßig am Unterricht und an den Gesprächsterminen teil. Ihr Klassenlehrer sagt über sie: „Sie ist jetzt aufgewacht.“ Mit ihrem Willen, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, erwuchs ihr eine neue Zuverlässigkeit und eine innere Stärke, so dass auch sie die Schule im vergangenen Schuljahr erfolgreich mit einem sehr guten Zeugnis abschließen konnte. Die Schüler auf ihrem individuellen Weg zu begleiten, wenn nötig auch intensiv zu unterstützen und Anregungen für alternative Lösungsmöglichkeiten zu geben, ist meines Erachtens eine der wichtigsten Aufgaben jeder Schule. Es ist mir eine große Freude, an unserer Schule an dieser „Entwicklungsarbeit“ teilhaben zu dürfen. Detlef Schieren Schulsozialarbeit Humpis - aktuell 17 Eine Schule setzt auf Persönlichkeit Gastvortrag zum Umgang mit Heterogenität Sich Zeit nehmen für jeden einzelnen Lernenden Individuelle Förderung, persönliche UnterLernens am Beispiel "cool" vorstellte und konstützung, Integration, Inklusion, Heterogenikrete Beispiele aus der Unterrichtspraxis an ihrer tät! Obwohl zurzeit in aller Munde, sind diese Schule anführte. Als wesentliche Merkmale des Bezeichnungen nicht nur vordergründige "cooperativen offenen Lernens" nannte Winkler: Schlagwörter, sondern der Versuch einer • Kooperation der Lehrer in Klassenzeitgemäßen Pädagogik, auf die veränderte lehrerteams Gesellschaft des beginnenden 21. Jahrhun• Arbeit der Schüler und Schülerinnen derts zu reagieren. Nimmt eine Schule ihre in einem Teil der Stunden mit fächerAufgabe, Jugendliche zu Persönlichkeiten zu übergreifenden Arbeitsaufträgen formen, ernst, muss sie sich die Zeit nehmen, • Rolle des Lehrers/der Lehrerin als die einzelnen Lernenden im Blickfeld zu haben! Moderator/in, als Coach (IndividuVor allem eine berufsbildende Schule mit ihrer alisierung des Lernprozesses) schon von vornherein gegebenen Heteroge• Permanente Evaluation und nität muss sich dieses Themas annehmen! Reflexion des Lernprozesses Deshalb hat die GLK der Humpis-Schule • Neue Formen der Beurteilung, beschlossen, beginnend mit dem Schuljahr z.B. in Form von Portfolios 2013/2014 das Thema "Heterogenität" zu einem • Klassenrat als Selbststeuerungs- und Schwerpunkt der schulinternen Entwicklung zu Selbstverwaltungselement der Klasse machen. Nachdem das Thema in den einzelnen • Einbindung der Eltern in die schulische Fachschaftssitzungen im Vorfeld schon angeErziehungs- und Unterrichtsarbeit. sprochen wurde, entwickelte eine VorbereiIn der sich daran anschließenden tungsgruppe ein Konzept für eine Auftaktveran- Schlussrunde ging Beatrice Winkler auf staltung, den sogenannten "Heterogenitätstag". die konkrete Umsetzung der Merkmale Am 11. Februar 2014 fand dieser Auftakt an ein. Ihr Schlussplädoyer lautete: der Humpis-Schule in Form einer Nachmittags• Wichtig ist es, neue Formen zunächst veranstaltung statt. Nach einem gemeinsamen auszuprobieren. Erst im Nachhinein Mittagessen hielt die Gastreferentin Beatrice lassen sich Neuerungen diskutieWinkler von der HLW Marienberg in Bregenz ren und verlässlich evaluieren den Gastvortrag. • Heterogenität bedeutet auch Vielfalt der Beatrice Winkler, die im Rahmen der Unterrichts- und Lehrformen. Deshalb solSchulentwicklung schon seit Jahren kooperative len verschiedene pädagogische Konzepte Lernformen ("cool"-Projekt) durchführt, ist Lehnebeneinander ihre Berechtigung haben. rerin an der Bregenzer Schule und Regionalkoor- Die Diskussionen, die in den Tagen nach dem dinatorin West für das österreichische "cool"-Pro- Heterogenitätstag im Kollegium geführt wurjekt (cooperatives offenes Lernen). Während den, zeigten, wie vielschichtig das Thema eines Schulkongresses in Leinfelden zum Thema "Heterogenität" gesehen werden kann und "Heterogenität in Beruflichen Schulen" konnte welche Rolle es in unserem Schulalltag spielt. sie für ein Impulsreferat an der Humpis-Schule Deshalb sollen die Impulse des Auftaktvorgewonnen werden. Die Idee der Vorbereitungstrages von Beatrice Winkler in den einzelnen gruppe, eine konkrete Möglichkeit des Umgangs Abteilungskonferenzen aufgegriffen und in den mit Heterogenität aufzuzeigen, setzte Winkler Fachschaftssitzungen weiterentwickelt werden. insofern um, als dass sie Formen des offenen Michael Bach 18 Humpis - aktuell Die Humpis-Schule gründet Bildungspartnerschaften Die Vernetzung mit Wirtschaft und Gesellschaft ist für die Humpis-Schule ein zentrales Anliegen. Auf natürliche Art und Weise ist eine intensive Partnerschaft zwischen der Kaufmännischen Berufsschule und regionalen Betrieben im Rahmen der dualen Berufsausbildung gewachsen. In besonderer Weise gibt es Kooperationen zwischen der Wirtschaftsschule, dem Kaufmännischen Berufskolleg, dem Wirtschaftsgymnasium und Unternehmen der Region, z.B. durch Projekte oder die Arbeit der Übungsfirmen. Diese schon seit vielen Jahren existierende, gute Zusammenarbeit wurde am 30.04.2014 in Form einer Bildungspartnerschaft verfestigt. Dieter Czerny Die Bildungspartner und kooperierenden Schularten im Einzelnen: Wirtschaftsgymnasium, Profil Finanzmanagement und die Kreissparkasse Ravensburg vertreten durch Heinz Pumpmeier und Kathrin Tobschirbel sowie für das Profil Internationale Wirtschaft Wenglor sensoric GmbH vertreten durch Andrea Mack; Wirtschaftsschule und Versandhaus Walz vertreten durch Yvonne Bannier; Berufskolleg und ThyssenKrupp Schulte GmbH vertreten durch Gabriele Bucher, Lebert & Co. GmbH vertreten durch Jochen Berger, Hymer AG vertreten durch Janka Lippmann-Teise, Berufskolleg-Übungsfirma mit Movera GmbH vertreten durch Klaus Sepp. Humpis - aktuell 19 Wirt sc haf ts g ymnas i u m ft. en aub l g r glo on. n e ei w ne dav b r Wi ind ei s Sie wenglor sensoric GmbH wenglor Straße 3 88069 Tettnang Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter: www.wenglor.com eI n dee k star mit un Zuk Die wenglor sensoric GmbH wenglor entwickelt innovative Automationstechnologien wie Sensoren, Sicherheits- und Kamerasysteme mit modernsten Kommunikationsstandards für den weltweiten Markt. 1983 als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet, hat sich das Familienunternehmen zu einem der wichtigsten internationalen Anbieter von Sensoren mit weltweit mehr als 700 Mitarbeitern entwickelt. Das Unternehmen mit Stammsitz in Tettnang am Bodensee löst industrielle Automatisierungsherausforderungen für Kunden sämtlicher Branchen – von der Automobil- bis zur Verpackungsindustrie. Weltweit vertrauen bereits über 55.000 Kunden in 45 Ländern auf die innovativen wenglor-Produkte. Wirtschaftsgymnasium 21 WG akt ue l l Humpis-Schülerinnen im Gespräch mit Dr. Solte: Finanzexperte Dr. Dirk Solte, FAW Ulm Finanzwelt am Limit und außer Balance Gespannt und zunehmend auch leicht verängstigt lauschten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangstufe 1 des Wirtschaftsgymnasiums den äußerst kompetenten und nicht minder anspruchsvollen Ausführungen von Dr. Dirk Solte, dem stellvertretenden Vorstand des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung Neu-Ulm (FAW) und Chefökonom des Bundesverbandes für Wirtschaftsförderung und Außenwirtschaft (BWA), zum Thema "Europas Ideale im Fadenkreuz elitärer Macht oder Der Terrorismus einer radikalen Marktmoral wird sichtbar" am 04.12.2013, der die Humpis-Schule im Rahmen der Veranstaltungen zum Riotag zugunsten der Solidaritätspartnerschaften der Schule in Brasilien und Sambia besuchte. Seit dem Jahr 2004 beschäftigt sich der ausgewiesene Finanzexperte Solte innerhalb des FAW-Schwerpunktes "Zukunftsforschung" beruflich intensiv mit dem systemischen Verständnis des Weltfinanzsystems, manifestierte aber auch sein persönliches Anliegen am Grundsatz der Nachhaltigkeit als lebens- und politikleitendes Prinzip. Es gelang ihm dabei in sehr anschaulicher Weise den Wirtschaftsgymnasiasten, von denen nicht wenige davon träumen, einmal satte Managergehälter zu beziehen, vor Augen zu halten, dass sich das Weltfinanzsystem am Limit und außer Balance befinde und ein Wandel zu einer optimalen Balance zwingend notwendig sei. "Genug für alle für immer" lautet die einfach formulierte Forderung des promovierten Wirtschaftsingenieurs und er verlangt weiter: "Wir brauchen eine weltweite, gemeinsam getragene Strategie, und sei es auch nur aus einsichtsvollem Egoismus, für Teilhabegerechtigkeit und einen Wohlstand in Balance für alle". Was Solte mit "balancierter Verteilungslogik" bezeichnet, beschrieb er mit Bildern aus Kuchen, Küche, Zutaten und kulturellem Rezept und kritisierte, dass "ein Drittel des Gesellschaft nicht zwei Drittel der Güter" beanspruchen dürfe. Bei seinem Versuch, Erklärungs- und Lösungsansätze für das "Weltfinanzsystem am Limit" zu geben, skizzierte Solte in einem historischen Rückblick gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Entwicklungen hin zu einem Europa der Werte wie Würde, Freiheit, Gleichheit und nicht zuletzt der Selbstbestimmung des Volkes. Dieses Wertesystem des "maßvollen Umgangs" sei, so Solte weiter, durch Konsumansprüche, Wertschöpfungsversprechen und das Streben nach dem Maximum völlig aus der Balance geraten und habe die Welt maßlos überschuldet. Doch trotz aller globaler Krisenszenarien, die Solte glaubwürdig skizzierte, wolle er der künftigen Generation vermitteln, die Krise als Chance für eine nachhaltige Zukunft zu sehen, in der Produktions- und Konsumkultur so zu verändern seien, dass alle Menschen daran teilhaben könnten. "Setzen Sie eine sanfte Revolution in Gang" mahnte er am Ende seines Vortrags, wonach wohl so manchen Schüler die leise Einsicht beschlich, dass diese Revolution durch ein sattes Managergehalt nicht in Gang gebracht werden kann: ein kleiner Schritt nach vorn in Richtung Persönlichkeitsentwicklung. Schülerinnen: Herr Dr. Solte, wie groß sehen Sie die Chance auf ein Umdenken der Menschen, um zu einer balancierten Verteilung weltwirtschaftlicher Güter zurück zu finden? Dr. Solte: Da ich Wissenschaftler bin, habe ich mich intensiv mit der Systemtheorie auseinandergesetzt, die eine gewisse Hoffnung gibt. Wir wissen, dass wir ein dynamisch rückgekoppeltes System sind und dass so ein System an einen sogenannten Tipping-Point kommen kann, wo es sich so weit aufgeschaukelt hat, dass es keine eigene Balance mehr findet. Diesem Punkt kommen wir immer näher. Die Frage ist dann, wofür die Masse votiert. Ein von mir häufig verwendeter Spruch ist: „Jeder von Ihnen kann diese eine Stimme sein, die dazu führt, dass es die richtige Richtung nimmt“. Schülerinnen: Ist das Ziel einer globalen finanzwirtschaftlichen Balance durch Einsicht zu erreichen? Dr. Solte: Ich habe inzwischen große Bedenken, ob die Generation meines Alters - also die Generation 50plus - sich freiwillig darauf einlässt, sodass es eine Chance gibt, die nicht mehr wie vor zehn Jahren bei 35 Prozent liegt, sondern vielleicht noch bei 20 Prozent. Für wahrscheinlicher halte ich die sogenannte Afrikanisierung, bei der es eine kleine Gruppe von etwa 500 Millionen Menschen geben wird, die Fleisch essen, dicke Autos fahren und große Häuser bauen und sich durch reale und mentale Mauern von der verarmten Masse distanzieren wird. Wenn wir es nicht schaffen, eine gerechte Balance zu finden, werden wir in Europa immer mehr Mauern brauchen, weil immer mehr Menschen nach Europa flüchten wollen. Das würde zum Chaos führen. Schülerinnen: Wie kamen Sie auf die Idee, die Forderung "Genug für alle für immer" bei Vorträgen vor Vertretern aus Wirtschaft und Politik zu stellen? Dr. Solte: Die Weltfinanzkrise, initiiert durch die Insolvenz der US-amerikanischen Investmentbank Lehman Brothers Inc. am 15. September 2008, hat mich bewogen, mich dafür zu interessieren, wie das Weltfinanzsystem funktioniert. Inge Spatscheck-Moser 22 Wirtschaftsgymnasium Wirtschaftsgymnasium 23 WG a k tu eWG l l a k tu e l l Schülerinnen: Wie gehen Sie mit Kritik um? Dr. Solte: Ich freue mich über jede Art von Kritik, weil man sich dadurch selbst verbessern kann und ich wünsche mir mehr Menschen, die kritisch hinterfragen, weil sie erst dann nachdenken und sich mit einem Thema intensiv auseinander setzen. Schülerinnen: Wie sieht Ihr Alltag aus? Dr. Solte: Ich arbeite, lese, schreibe Vorträge, reise, aber einen geregelten Alltag gibt es bei mir nicht. Wenn es geht, begleitet mich meine Frau zu beruflichen Terminen, damit wir mehr Zeit miteinander verbringen können. Schön ist es, wenn ein gemeinsames Abendessen mit unseren beiden Töchtern klappt. Schülerinnen: Wünschen Sie sich manchmal einen anderen Beruf? Dr. Solte: Früher war ich im Softwarebereich tätig und führte eine eigene Firma. Heute muss ich mich als Wissenschaftler darum kümmern, dass sich die Welt verändert. Doch ich würde diese Herausforderung kein zweites Mal auf mich nehmen, wenn ich gewusst hätte, was mich erwartet. Schülerinnen: Wir junge Menschen werden erzogen in einem überlieferten Wertesystem, übernehmen die gelehrten sozialpolitischen Regeln und bewerten dieses System als gerecht, richtig und positiv. Erst später erkennen wir Risse in diesem vermeintlich positiven Lebensentwurf. Fehlt es der nachfolgenden Generation an Kritikbewusstsein oder Intelligenz? Hätten wir Probleme früher erkennen müssen? Dr.Solte: Ich greife bei dieser Frage gerne auf folgenden Spruch zurück: "Eine Million Fliegen können sich nicht irren“. Wissen Sie, was Fliegen essen? Also muss das Zeug doch schmecken, oder? Das Gespräch mit Dr. Solte führten Theresa Knoll, Merve Özkara, Vivien Podnar und Annika Reichle, Jgst.1 24 Wirtschaftsgymnasium Wetter, Klima und Klimawandel Regionale Lehrerfortbildung in Wirtschaftsgeografie „Der Winter zeigt den Alpen die warme Schulter“ (Schwäbische Zeitung, 3.12.2011) „Kommt jetzt ein Jahrtausendwinter?“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25. 12. 2010) Kein Thema beschäftigt die Menschen überall auf der Welt so sehr wie das Wetter. Für Menschen, die von der Landwirtschaft leben, ist das nicht verwunderlich. Aber warum interessieren sich in unserer hochtechnisierten Welt noch so viele für dieses Thema? Liegt der Grund darin, dass wir Menschen immer noch nicht das Wettergeschehen beeinflussen können und wir diesem nach wie vor machtlos gegenüber stehen? Hinzu kommt, dass seit Jahren nicht nur katastrophale Wetterereignisse die Schlagzeilen bestimmen, sondern diese zunehmend als Zeichen und Folgen des globalen Klimawandels gesehen werden. Wieweit lässt sich der Klimawandel in den Wetter- und Klimaaufzeichnungen festmachen? Kann man schon eine Verschiebung der globalen Klimazonen feststellen? Wie sieht es aus mit den extremen Wetterereignissen in unserer Region? Kann man bei uns die Klimaveränderung durch die Aufzeichnungen der Wetterstationen belegen? Was bedeuten die Begriffe „Wetter“ und „Klima“ überhaupt? Beschreibt der Begriff „Wetter“ den augenblicklichen Zustand der Atmosphäre, versteht man unter „Klima“ den durchschnittlichen Witterungsverlauf über einen längeren Zeitraum hinweg. "Faszination Wetter" nannte der Referent Roland Roth, Gründer und Leiter der Wetterwarte Süd in Bad Schussenried, dieses Phänomen im Rahmen der regionalen Lehrerfortbildung in Wirtschaftsgeografie am 11. Februar 2014. Er schilderte sehr persönlich, wie aus seiner Begeisterung für Wetter und Klima in jungen Jahren diese Wetterwarte entstanden ist, die mittlerweile 300 ehrenamtliche Mitarbeiter und das engmaschigste Niederschlagsmessgebiet hat. Roth, der auch für die Schwäbische Zeitung die Wettervorhersage verfasst, belegte mit vielen extremen Wetterereignissen der letzten Jahre in unserer Region, dass der Klimawandel uns nicht nur bevorsteht, sondern dass wir mitten drin sind. Um den Temperaturanstieg der letzten 30 Jahre deutlich zu machen: Wangen hat heute die gleiche Durchschnittstemperatur wie früher Ravensburg, Ravensburg wie Konstanz und Konstanz wie Freiburg. Gerade die Wetterwechsel laufen viel schneller ab und lange, stabile Hochdrucklagen, früher typisch für den Hochwinter, sind seltener. Einige Beispiele: Heiligabend 2013: Der Föhndurchbruch bis Bad Schussenried brachte nachts eine Temperaturerhöhung von -2 auf +16 Grad. 2003 war der wärmste Sommer in Norddeutschland; im Süden hält der Juli 1983 den Rekord mit 17 Hitzetagen, statt den üblichen zwei Tagen mit einer Durchschnittstemperatur von über 30°C. Die Komplexität des Klimawandels und die didaktische Umsetzung der Problematik standen am Nachmittag im Mittelpunkt. Als Ka- pazität zum Thema "Klimaklassifikation im Kontext des Klimawandels" konnte Prof Dr. Alexander Siegmund von der Universität Heidelberg gewonnen werden. In der Einführung berichtete er von seinen Reisen in die Polarregionen, um den Klimawandel zu erforschen. Als eingängiges Beispiel des Klimawandels in dieser Region führte er an, dass die Südspitze Grönlands heute von den Temperaturwerten zu den gemäßigten Mittelbreiten zählt und nicht mehr zur subpolaren Zone wie noch vor ein paar Jahrzehnten. Selbst Kartoffeln werden jetzt dort angebaut. Didaktisch besonders wertvoll war seine Erläuterung des neuen, von ihm konzipierten Klassifikationssystems, wie es im aktuellen Diercke Atlas verwendet wird. Die Tatsache, dass fast 30 Kolleginnen und Kollegen an dieser Veranstaltung teilnahmen, belegt, dass die Geografie auch an beruflichen Schulen die unverzichtbare Funktion hat, globale Prozesse in ihrer Komplexität und Wirksamkeit sachgerecht abzubilden und damit jungen Menschen umweltbewusstes, nachhaltiges Verhalten zu vermitteln. Thomas Wikenhauser Wirtschaftsgymnasium 25 Besuch der Bregenzer Festspiele 2014 Aus den Eingangsklassen Crossculture Night 2014 im Zeichen der Zauberflöte Bevor es am Abend des 19. Juli 2014 am Bregenzer Seeufer heißen wird „Seebühne frei“ für die Oper „Die Zauberflöte“, wird am Nachmittag für Schüler, Lehrlinge und Studenten von 14 bis 26 Jahren einiges geboten: Backstage-Tours, Workshops, Sound- und Bühnenchecks und Stückeinführungen laden bereits um 14 Uhr ein, um spannende Details rund um Bühne und Oper zu erfahren. Wer es liebt Bands live zu erleben, der kommt am Vorplatz auf seine Kosten und wird bestens eingestimmt auf die 1791 im Freihaustheater in Wien uraufgeführte Oper. Bereits zum sechsten Mal, nach dem Besuch der Bregenzer Seebühne zu den Aufführungen von Der Troubadour, Tosca, Aida und André Chénier, werden wir in diesem Jahr mit circa 250 Schülern und Begleitpersonen an der Crossculture Night Bregenz teilnehmen. Direkt nach unserer Ankunft versuchen wir, Karten für die Führungen hinter die Kulissen zu ergattern. Bunte Würfel kennzeichnen die Treffpunkte für diese Backstage-Tour auf dem Vorplatz des Festspielhauses. Dann geht es los: hinter die Kulissen, vorbei am ehemaligen Orchestergraben zur Seebühne. Hier erhalten wir interessante Informationen über den Bau der Kulissen und so manche Überraschungseffekte während der Aufführung. Ein Abstecher zur Live-Band auf dem Vorplatz des Festspielhauses lohnt immer. Zur Musik flotter Boygroups kann getanzt und gelacht werden. Für einen Stadtbummel in Bregenz oder ein erfrischendes Bad im Bodensee bleibt ebenso Zeit wie für ein gemütliches Essen an der Seepromenade. Wenn Sound- und Bühnenchecks stattfinden, wird es zwischendurch auch einmal richtig laut auf der Seebühne. Gegen 18:30 Uhr treffen wir uns zum Intro im Festspiel- 26 Wirtschaftsgymnasium haus, wo Schüler und Studenten ideenreich und lebendig in die von Wolfgang Amadeus Mozart komponierte Oper in zwei Akten einführen. Mit Einbruch der Dunkelheit ist es dann soweit: Das Spiel auf dem See kann beginnen! Stefanie Weingerl P r o f i l I n te r n a ti o n a l e Wi r ts ch a f t Ökonomische Studien Im Rahmen des neuen Fachs Ökonomische Studien beschäftigen sich die Schüler des Wirtschaftsgymnasiums zwei Stunden pro Woche mit Fragen rund um Internationalisierung und Globalisierung. Die Ökonomischen Studien sind fester Bestandteil des neu konzipierten und an der Humpis-Schule als Schulversuch eingeführten Profils Internationale Wirtschaft. Im Fokus des neuen Profils stehen der Erwerb von interkultureller Kompetenz ebenso wie die Förderung von Teamfähigkeit, Eigenverantwortung und ganzheitlichem Denken. Von grosser Bedeutung ist hierbei die Verzahnung von Theorie und Praxis insofern, als Handlungs- und Projektorientierung wesentliche Merkmale dieses bilingual unterrichteten Fachs sind. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, sieht der Lehrplan des Fachs Ökonomische Studien in der Jahrgangsstufe 1 des Wirtschaftsgymnasiums in der Lehrplaneinheit „Praktische Ökonomie im Rahmen einer Unternehmenskooperation“ eine Analyse der internationalen Verflechtungen eines regional ansässigen Unternehmens vor. Idealerweise geschieht diese Analyse in aktiver Auseinandersetzung mit Vertretern eines international agierenden Unternehmens. Die Humpis-Schule hat im Rahmen des bisherigen Neigungsfachs Global Studies in den letzten Jahren erfolgreich mit Unternehmen kooperiert – wie beispielsweise mit der Müller-Weingarten AG (jetzt Schuler AG), mit der OMIRA GmbH und seit den letzten vier Jahren mit der wenglor sensoric gmbh in Tettnang. Die wenglor sensoric gmbh ist ein noch relativ junges Unternehmen, in dem noch immer der Gründergeist zu spüren ist. 1983 als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet, hat sich das Unternehmen in den zurückliegenden Jahren zu einem der wichtigsten internationalen Anbieter von Sensoren mit inzwischen mehr als 700 Mitarbeitern entwickelt. Weltweit setzen über 55.000 namhafte Kunden von der Automobil- bis zur Verpackungsindustrie auf die Produkte von wenglor und lösen damit unterschiedlichste industrielle Automatisierungsherausforderungen. Im vergangenen Schuljahr 2012/2013 reichten die Themen von einer Analyse der Industrieregionen Indiens sowie Kanadas über einen Vergleich der Ausbildungsstandards sowie der Rekrutierungsgepflogenheiten bei Nach- Wirtschaftsgymnasium 27 P r o fi l e r g ä n z e n d e N e i g u n g sfä ch e r wuchskräften zwischen Deutschland, Frankreich und Großbritannien bis hin zu einer Untersuchung des Wirtschaftsstandorts Dänemark und der Gestaltung von Vertriebsstrukturen in dem nördlichen Nachbarland in Bezug auf die wenglor sensoric gmbh. In einer Abschlusspräsentation im Juli 2013 zeigten die Schüler vor Lehrern und Führungskräften des Unternehmens wenglor, dass sie in der Lage sind, die Schwerpunkte des Lehrplans praxisnah umzusetzen. Neben den betreuenden Lehrern Dr. Thomas Wachter sowie Dr. Oliver Greuling waren auch die Vertreter der wenglor sensoric gmbh sehr von den innovativen Ideen und den großen Lerneffekten der Schülerinnen und Schüler beeindruckt, so dass die Schule-Praxis-Kooperation zwischen der wenglor sensoric gmbh und dem Wirtschaftsgymnasium der Humpis-Schule Ravensburg in diesem Schuljahr 2013/2014 fortgesetzt wurde. Die Themenbreite für die Schülerinnen und Schüler des Kurses Ökonomische Studien erstreckt sich im laufenden Schuljahr von einer Analyse der Standortfaktoren in Indonesien, einer Untersuchung der Chancen und Risiken in Westchina für die wenglor gmbh bis hin zu einer Betrachtung von Industrieparks in Mexiko.Abgerundet werden die Themen von internationaler Reichweite mit einem Vergleich der Gepflogenheiten bei der Personalrekrutierung im Internet zwischen den Ländern Großbritannien, Dänemark, Schweden und Kanada. Die Breite und Reichweite der Themenstellungen lassen folglich spannende Schülerpräsentationen erwarten, die ebenso wie im letzten Schuljahr im Juli 2014 im firmeneigenen Schulungszentrum in Tettnang vor Führungskräften des Unternehmens und Lehrern der Humpis-Schule dargeboten werden. Die Präsentationen werden zugleich von den Lehrern der Humpis-Schule benotet und zählen wie eine Klausur im Fach Ökonomische Studien. Außerdem erhält jede Schülerin und jeder Schüler bei erfolgreichem Abschneiden ein Zertifikat 28 Wirtschaftsgymnasium über die Teilnahme an diesem Kooperationsprojekt. Dieses Zertifikat wird von der Humpis-Schule sowie der wenglor sensoric gmbh gemeinsam ausgestellt und kann bei späteren Bewerbungen durchaus hilfreich sein. Dr. Thomas Wachter und Dr. Oliver Greuling Finanzmanagement Die Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Ruf nach mehr Regulierung und Transparenz laut werden lassen. Während die Forderungen allein auf die Rahmenvorgaben abzielen, bleibt in der Regel unbedacht, dass finanzielle Allgemeinbildung zu den langfristig wirksamsten Hebeln zählt. Nur mündige Bankkunden können ihren Bankberatern Paroli bieten und sich gegen Falschberatung zur Wehr setzen und damit finanziellen Verlusten entgegentreten, die aus für sie ungeeigneten Anlagen resultieren. Die Fähigkeit, selbstbestimmt Finanzplanungen vornehmen zu können, gehört heute unabdingbar zur Voraussetzung für die Teilhabe an unserer Gesellschaft. Hier setzt das profilergänzende Neigungsfach Finanzmanagement an der Humpis-Schule an, welches seit dem Schuljahr 2004/05 angeboten wird und in der Eingangsklasse zwei Wochenstunden, in den Jahrgangsstufen 1 und 2 jeweils vier Wochenstunden an Unterricht beträgt. Die inhaltliche Struktur des Faches wirkt auf die Schülerinnen und Schüler unserer Schule sehr motivierend, was sich in einer konstant hohen Belegung seit Einführung zeigt. Im Schuljahr 2013/14 besuchten insgesamt 125 Schüler das Fach Finanzmanagement. Der Einstieg in die Thematik ist sehr stark am Verbraucher orientiert. Finanzielle Fragestellungen, welche die Schüler aus ihrem Familien- und Freundeskreis schon erfahren haben, bilden die Grundlage zur Einführung eines Lebensphasenmodells in der Eingangsklasse. Dieses Modell begleitet die inhaltlichen Bereiche grundsätzlich über drei Jahre hinweg und wirft in jedem Lebensalter die wichtigsten finanziellen Fragestellungen auf. So stellt sich die Frage, in welcher Lebensphase welche Risiken bestehen und wie es diese abzusichern gilt. Hinzu kommt, dass wir als Versicherungsnehmer mit einer Vielzahl von Versicherungsanbietern mit unterschiedlichsten Tarifangeboten konfrontiert sind. Um die passenden Versicherungen abzuschließen, müssen Lebensrisiken analysiert und Versicherungsvergleiche durchgeführt werden. Der Lehrplan gibt hier den Schwerpunkt der Haftpflichtversicherung (privater Bereich und KFZ) neben der Absicherung sach- und personenbezogener Risiken vor. Bei der Vorgehensweise zur Finanzierung von Konsumgütern lernen die Schülerinnen und Schüler neben den wirtschaftlichen und rechtlichen Aspekten die Problematik der privaten Verschuldung kennen. Exkursionen bei Banken und eigene Recherchen geben einen lebensnahen Überblick. In der Jahrgangsstufe 1 werden den Schülerinnen und Schülern vertiefte Kenntnisse bezüglich Wertpapieranlagen – Aktien, Investmentfonds, verzinsliche Wertpapiere – vermittelt. Des Weiteren werden schwerpunktmäßig unterschiedliche Aspekte des Immobilenerwerbs behandelt. Neben planungsrechtlichen und steuerrechtlichen Merkmalen stellt die Finanzierung einer Immobilie den zentralen Bestandteil dieser Lehrplaneinheit dar. Wohnungsbauberater von ortsansässigen Kreditinstituten (z.B. KSK Ravensburg) präsentieren in diesem Zusammenhang ein durchgängiges Beispiel aus Sicht eines Finanzdienstleisters. In der Jahrgangsstufe 2 beschäftigen sich die Schüler mit Fragestellungen zum betrieblichen Finanzmanagement. Kapitalbedarfsrechnungen und Finanzplanung werden hier aus Unternehmenssicht behandelt. Die Entscheidung über die Vorteilhaftigkeit unterschiedlicher Investitionsobjekte wird mit statischen und dynamischen Verfahren zur Investitionsrechnung gefällt. Dieser Themenbereich dient vor allem auch der allgemeinen Studienvorbereitung hinsichtlich eines Hochschulstudiums mit ökonomischen Fragestellungen. Ein weiterer sehr aktueller Themenbereich ist das große Feld der Altersvorsorge. Durch die fast ständige Präsenz der Themen Altersvorsorge / Absicherung in den Medien fällt es bei den folgenden Themen nicht schwer, das Interesse der Schüler zu wecken. Eine persönliche Betroffenheit (z.B. Riester-Rente) ergibt sich aufgrund eigener familiärer Erfahrungen fast von selbst. Schüler im profilergänzenden Neigungsfach Finanzmanagement eignen sich somit im Laufe der drei Jahre ein umfassendes Grundgerüst an, um sich im Dschungel der Finanz- und Versicherungsprodukte zurecht zu finden. Darauf aufbauend nutzen einige Schüler auch die engen Kontakte zu Finanzdienstleistern im Hinblick auf eine spätere Bewerbung, so dass sich das Fach aus Schülersicht durchaus attraktiv zeigt. Maria Hiss und Marco Theiling Wirtschaftsgymnasium 29 Sch ü l e r a u sta u sch P ro f i l e r g ä nz e nd e N ei gungsfäche r Wirtschaftsinformatik Denmark 2014 The Innocent People Students looking towards the smooth North Sea appear like the title of monument „The Innocent People“. Swimming in a totally calm North Sea, walking at the Blavand beach without a jacket, a sunny boat tour and people sitting in front of cafés, getting in touch with an alternative style of living in Kopenhagen – having a great time with lots of various impressions in the beginning of March, 2014. Working with the Danes enjoying a different culture – this was the time in Denmark for our students of the Wirtschaftsgymnasium. Das betreuende Lehrerteam und die Schüler und Schülerinnen des profilergänzenden Neigungsfaches Wirtschaftsinformatik sind ständig auf der Suche nach Events oder Veranstaltungen, bei welchen die Informatik „lebendig“ erlebt werden kann. Auch in diesem Schuljahr wurden wir fündig und so konnten die Schüler und Schülerinnen der Eingangsklasse am 13. Dezember 2013 an der Hochschule Ravensburg-Weingarten die „Nacht der Informatik“ besuchen. Unter dem Motto „Dunkle Nacht für helle Köpfe“ wurde diese Veranstaltung gegen 18:00 Uhr im Hauptgebäude der Hochschule angekündigt. Studenten der Angewandten Informatik eröffneten die Ausstellung mit generativer Kunst, bei der es künstlerische 3D-Modelle zu betrachten gab. Im Hörsaal H061 startete gegen 18:30 Uhr die Vortragsreihe mit Hardy Dölfel, Director Linux Software, NVIDIA Santa Clara, Kalifornien. Der ursprünglich aus Oberschwaben stammende Informatiker berichtete über aktuelle, leistungsstarke Grafikkarten, die Grafikkarten der nächsten Generation und die daraus resultierenden Anforderungen an die Entwickler. 30 Wirtschaftsgymnasium Nach einer kurzen Pause folgte für uns das Highlight des Abends mit der Veranstaltung: „Unschlagbar? Autonomer Roboter fordert Blasrohr-Champion beim Höhen-Dart heraus“. Bei der RTL-Sendung „Unschlagbar“ waren beide Herausforderer, Michael Speth, begeisterter Blasrohrschütze und „Kate“, ein autonomer Roboter des Forschungsprojekts der Hochschule am Start. Doch nur Michael Speth durfte seine Treffsicherheit zeigen und gewann. Nun wollte „Kate“ beweisen, dass sie es mit jedem aufnehmen und die Dartscheibe aus zwölf Metern Höhe am besten treffen kann. Letztendlich hat sich Michael Speth mit einem knappen Vorsprung von nur zwei Punkten gegen „Kate“ durchgesetzt. Ein sehr informativer und interessanter Abend ging zu Ende, verbunden mit dem Wunsch, bei der nächsten „Nacht der Informatik“ wieder mit dabei zu sein. Mange tak – Danish partners - vielen Dank! Iris Willbold Schüler der WG11B und Stefanie Weingerl Wirtschaftsgymnasium 31 Sp r a ch r e i s e n J g s t. 1 S c h u l l a nd he i m München Côte d’ Azur - Frankreich Tonassistent zum Filmdreh in den Bavaria Filmstudios In Aktion - Schussszene während unseres Kurzfilmes Die Mädchengang Auf dem Olympiaturm Bowlingabend Weitere Schullandheimaufenthalte fanden in Augsburg, Stuttgart und Schwäbisch Hall statt. 32 Wirtschaftsgymnasium 14. Oktober 2013, 4:30 Uhr - Treffpunkt an der Wendeplatte in RV. Müde, aber dennoch bereit für eine unvergessliche Reise an die Côte d’ Azur. Die meiste Zeit wurde geschlafen, dafür waren wir vollkommen ausgeruht, als wir in Monaco ankamen und der königlichen Stadt einen Besuch abstatteten. Leider hatten wir nicht die Gelegenheit, berühmte Gesichter zu sehen, weder im teuren Casino noch am Hafen mit den luxuriösen Yachten. Einzige Ausnahme: Wir haben die Yacht von Bill Gates gesehen. Viele Treppen und die frische Meeresluft blieben uns hierbei in Erinnerung. Abends in Cannes angekommen, haben wir alle unsere Zimmer bezogen und uns dann anschließend im Speisesaal zum Abendessen getroffen. Die zum Teil fremden Schüler der Edith-Stein-Schule und deren Partnerschule aus Aulendorf wurden schnell zu Freunden. Welcome to St. Tropez- auch diese Stadt besichtigten wir und auf dem berühmten provenzalischen Markt wurde kein Geldbeutel verschont, wie denn auch, bei so vielen Angeboten an Schuhen, Kleidung, Süßigkeiten, Gewürzen etc. Bei der Weinprobe kosteten wir teuren Wein, natürlich nur in geringen Mengen. Die Parfümerie in Grasse, in der wir eine Führung hatten, war so interessant und beeindruckend, dass fast jeder Schüler ein bis zwei Fläschchen mit Parfum als Souvenir gekauft hat. Aber nicht nur außerhalb von Cannes hatten wir unseren Spaß. Abends im Hotel ging es auch immer lustig zu. Zum Beispiel als Amani, Lena und Hanne sich ausgeschlossen hatten und mit ihrer Matratze durch die Lobby spaziert sind, um bei Nathalie und Co im Zimmer zu schlafen. Nicht zu vergessen sind die langen und meist lauten Nächte. Erwähnenswert sind ebenfalls die coolen Gespräche, die nicht am Telefon, sondern über unsere Balkone stattgefunden haben, der nette Koch, der Strand, das Meer, die neuen Bekanntschaften, unser Busfahrer sowie Leas Geburtstag. Kurz gesagt, die Frankreichreise war ein unvergessliches Erlebnis, an das wir uns immer wieder gern erinnern. Hannelore Nkufi, Jgst.1 Wirtschaftsgymnasium 33 S pra c hr e i s e n J g s t . 1 Sp r a ch r e i s e n J g s t. 1 Brest - Weißrussland Auch im Jahr 2013 war es im Oktober wieder so weit: Schüler des Russischkurses der Kursstufe 1 der Humpis- und Edith-Stein-Schule fuhren nach Brest in Weißrussland, um am Schüleraustausch teilzunehmen. Am Samstag, den 13.10.2013 begann die spannende Reise mit dem Zug. Über Frankfurt, Berlin und Warschau kam die Gruppe im Schlafwagen nach fast 24 Stunden Fahrzeit in Brest an, einer großen Stadt an der Grenze zu Polen. Die deutschen Gäste wurden von den Austauschpartnern herzlich begrüßt. Danach ging es in die Familien, wo die deutschen Besucher eine Woche leben sollten. Mit einem abwechslungsreichen Programm wurde die Woche gefüllt: Besuch der Brester Festung Gardasee - Italien und des dortigen Kriegerdenkmals, Fahrt in den Belowesher Urwald, Besuch der Partnerschule, Führung durch die Nationalbank und einen Industriebetrieb, Tanzen mit einer Volkstanzgruppe, Fahrt in das neu renovierte Schloss von Neswesch. Auch abends kam keine Langeweile auf. Bei Café-Besuchen, Bowling und Eislaufen kamen die Austauschschüler immer besser miteinander ins Gespräch. Diese Woche ging wie im Flug vorbei. Der Abschied am Bahnhof fiel dann dem einen oder der anderen nicht leicht. Aber im Mai 2014 kommen die Brester Schüler zum Gegenbesuch nach Ravensburg, auf den die deutschen Schüler schon gespannt warten. Anton Kislenko und Alexander Pfannenstiel, Jgst.1 Katharina Roth (Text und Grafik), Jgst.1 ( 34 Wirtschaftsgymnasium Wirtschaftsgymnasium 35 S t u d i e nf a hr t e n J g st . 2 Krakau - Polen Begegnung mit den Orten des Grauens Im Gegensatz zu den sonst üblichen Reisezielen im Süden, Norden und Westen Europas ist es eher ungewöhnlich eine Studienfahrt nach Polen zu machen. Sehr schade eigentlich, denn diese Studienfahrt wird jedem von uns sowohl mit den schönen und lustigen als auch mit den bedrückenden Momenten im Gedächtnis bleiben. Neben den vielen schönen Seiten der Stadt Krakau wie ihrer Altstadt, ihrer Geschichte und den kulturellen und kulinarischen Unterschieden zu unserem Land haben wir auch die weniger schönen Stätten des Nationalsozialismus kennenlernen dürfen. Zu Beginn unserer Studienfahrt besichtigten wir die Emaillefabrik von Oskar Schindler. Viele haben sich bestimmt etwas anderes vorgestellt, vielleicht auch gerade die, die den Film “Schindlers Liste” von Steven Spielberg im Hinterkopf hatten. Was uns erwartete, war viel mehr, denn die Fabrik ist heute auch das historische Museum der Stadt Krakau, welches der Geschichte Krakaus in den Jahren 1939 - 1945, dem Zweiten Weltkrieg und der Besetzung gewidmet ist und die Fabrik in einem viel größeren historischen Kontext zeigt. Das Museum mit Eingangstor zum Konzentrationslager Auschwitz 36 Wirtschaftsgymnasium seinen vielen Medien war sehr interessant, doch bewegender war das anschließende Besichtigen des Ghettos, in welches die Juden aus der Stadt Krakau gelangten, bevor sie ins Konzentrationslager geschickt wurden, wenn sie nicht zuvor einen schrecklichen Tod starben. Zusammengepfercht ein Leben voller Angst, Schmerz und Demütigung zu führen, das meist nur ein Ende, den Tod, hatte. Unsere nette Stadtführerin Agnes, die uns fast überall hin begleitete, erzählte von der Entstehung und dem Alltag im Ghetto und auch von der Geschichte der berühmten Apotheke direkt am großen Friedensplatz, wo zudem auch der Hintergrund des Mahnmals mit den vereinsamten Stühlen eine bedrückende Wirkung auf uns alle hatte. Den Besuch in Ausschwitz und Birkenau werden wir nie vergessen. Die meisten aus unserer Gruppe blickten diesem Tag sicherlich mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits herrschte eine gewisse Angespanntheit, da niemand so recht wusste, was uns erwarten würde, andererseits fand sich bei allen die Bereitschaft sich mit der Problematik des Holocaust zu beschäftigen. Viele von uns trugen ihre Gedanken und Bedenken nach außen, andere versanken in Nachdenklichkeit. Bei regnerischem, kaltem Wetter führte man uns zuerst durch Birkenau. Durch das Lager, vorbei an den Krematorien, Denkmälern, den vielen Baracken, die zusammen ein so deutliches Bild von dem abgaben, wie es früher einmal gewesen war. Jeder kam nicht umhin, sich hinein zu versetzen und nachzufühlen, was so viele tausend Menschen dort erleiden mussten, da unsere Expertin die Führung mit ihrem Wissen und ihren Geschichten sehr lebendig gestaltete. Wir gingen den kompletten Weg der Juden ab, von ihrer Ankunft über ihren Aufenthalt in den engen Baracken, der Arbeit und dem Alltag in dieser Hölle Rose und Gedenkstein als Zeichen der Trauer auf den Gleisen in Auschwitz-Birkenau bis zu ihrem Tod in den Krematorien. Die vielen Geschichten Vereinzelter, wie zum Beispiel der Opfer des sadistischen Arztes Mengele, waren nur ein Einblick mehr in das damalige Leben der Gefangenen. Die Größe des Lagers war keinem so wirklich bewusst und man fühlte sich fast schon ein wenig verloren auf diesem riesigen Areal. Nach dieser fast dreistündigen Besichtigung und einer kleinen Pause führte man uns durch das zwei Kilometer entfernte, viel kleinere Lager Auschwitz. Da standen wir, geplättet von Birkenau, vor dem Tor “Arbeit macht frei”. Hier verabschiedeten sich die Häftlinge bei ihrer Einweisung ins KZ von ihrem bürgerlichen Leben. Sobald sie das Eisentor hinter sich ließen, besaßen sie keine Namen mehr, sondern sie unterschieden sich nur noch durch die ihnen eintätowierte Nummer auf ihrem Arm. Der Weg führte uns also durch das Eingangstor hindurch an den aus Ziegeln gemauerten rötlichen Blocks vorbei, die alle eine Nummer trugen. Den aus Dreck und Steinen bestehenden Weg säumten Grünstreifen und hoch gewachsene Bäume. Von außen ließ sich das, was in den ehemaligen Häftlingsblocks untergebracht war, in keiner Weise erahnen. Wir fanden uns wieder vor Glaswänden, dahinter unvorstellbare Mengen Haare, Kleidung, Brillengestelle, Schuhe, Töpfe, Babysachen, Spielzeug, Krücken und Prothesen, Hab und Gut von tausenden Juden. Der Anblick, der sich uns bot, war unfassbar und schockierend und stellte doch nur einen “Restbestand” dessen dar, was die Juden zurückgelassen hatten. Neben den vielen Häusern war vor allem auch noch Block 11, der Todesblock, ein unschönes Erlebnis. Was in diesem Haus passierte, war nur ein weiteres Vergehen an allen Rechten der Menschheit. Hier wurden einerseits Todesurteile gesprochen, andererseits war Block 11 auch der Ort Wirtschaftsgymnasium 37 S tu di e nf a hr t e n J g st . 2 von Strafvollstreckungen. Man ließ Häftlinge verhungern, stundenlang stehen, nicht schlafen oder entzog ihnen für mehrere Tage jegliches Licht, ehe man sie dem grellen Tageslicht aussetzte. Die hier gefällten Todesurteile wurden an der Todeswand im Hof mittels Genickschuss vollstreckt. An dieser schwarzen Wand fanden mehr als 20.000 Menschen den Tod. Vor der Wand erzählte man uns eine Geschichte von einer Großmutter und ihrer kleinen Enkelin, die beide zum Tode verurteilt worden waren. Vor den Augen des kleinen Mädchens wurde die Großmutter erschossen, woraufhin das kleine Das „Book of Names“ mit den Namen von über 1,1 Millionen Opfern des Holocaust Klassenfoto vor dem Waweldrachen! 38 Wirtschaftsgymnasium Mädchen den SS-Mann fragte: “Tut das weh?”. Der Mann lachte nur, sagte: “Wir können das auch anders machen” und brach ihr das Genick. Tut das weh? Diesen Satz wird keiner je vergessen. Das gesamte Ausmaß dieser Zeit und seiner Opfer war kaum zu realisieren, auch wenn sich ihre Geschichte durch so viele Straßen in Krakau und der Umgebung zog. Immer wieder spielte der Holocaust eine Rolle. In einem anderen Block von Auschwitz war zum Gedenken ein weiteres Museum errichtet worden. Viele Räume zeigten Videos, Tonbandaufnahmen, Zeichnungen, Geschichten von Verbliebenen. Am Ende wartete ein heller, weißer Raum mit dem “Book of Names”. So realisierbar wie hier war es fast nie, wie groß das Ausmaß dieser Höllenzeit war. Die mehr als 1,1 Millionen Namen auf metergroßen Seiten hinterließen bei allen eine Vorstellung davon. Man will gar nicht zu sehr darüber nachdenken, denn was an diesem Ort alles geschah, ist jenseits aller Vorstellungskraft, und jeder versuchte nach diesem anstrengenden Tag das Gesehene zu verarbeiten. Wir hatten zuletzt das große Glück mit Jozef Paczinski sprechen zu können, nach all dem, was wir gesehen hatten. Dieser kam als einer der ersten ins KZ und war im Lager dem Arbeitskommando "Friseur" zugeteilt gewesen und musste im Rahmen dieser Arbeit auch den langjährigen Lagerleiter Rudolf Höß frisieren und rasieren. Am meisten interessierte uns die Frage, wie sehr ihn das, was er erlebt hat, noch beschäftigt. Die Atmosphäre war sehr intim in diesem Café, als wir alle sehr nah auf Sofas und Sesseln dicht vor ihm saßen. Und umso mehr berührte jede/n von uns das Gehörte. Er erzählte lange von seiner Zeit in Auschwitz, von dem Leben in Angst, seinem Glück dort herausgekommen zu sein. Er machte in diesen drei Stunden anfangs einen sehr sachlichen Eindruck, jeder fragte sich, wie er wohl damit umging, und hörte aufmerksam zu. Immer wieder erzählte er, dann übersetzte Agnes für uns, und während wir ihm zuhörten und nur seine Betonung und Mimik deuten konnten, tupfte er sich auch einmal eine Träne weg. Für alle war es ein Ereignis, das man nicht so schnell vergisst, und auch er schien sichtlich gerührt über die Geschenke, die wir ihm mitgebracht hatten, nachdem er sogar länger geblieben war als geplant. Mara Dietrich und Theresa Hillebrand,Jgst.2 London - Großbritannien Jgst. 2.2: trotz schlechten Wetters gut gelaunt vor dem Buckingham Palace Begegnung mit den dunklen Stätten deutscher Vergangenheit Ein wesentlicher Programmpunkt der Studienfahrt der Jahrgangstufe 2.3 nach Krakau im Oktober 2013 war die Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit in Polen. Für viele junge Menschen ist Polen immer noch ein unbekanntes Land, die Verbrechen an den Polen und Juden Stoff des Geschichtsunterrichts. Umso erfreuter bin ich, dass der Kurs 2.3 als erste Schülergruppe der Humpis-Schule sich auf dieses von mir vorgeschlagene Reiseziel einließ. Die Fahrt wurde dankenswerterweise von der Anne-Frank-Stiftung in Basel großzügig finanziell unterstützt, um Schülerinnen und Schülern eine intensive Begegnung mit den Orten der Nazi-Gräuel in Südpolen zu ermöglichen. Als Gegenleistung verpflichteten wir uns nach der Fahrt einen Erfahrungsbericht nach Basel zu senden. Wie sich in vielen intensiven Gesprächen während des Aufenthaltes zeigte, waren der Besuch des Vernichtungslagers Auschwitz und der damit verbundenen Programmpunkte in Krakau sehr prägende Momente für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für uns Lehrer. Der von Mara Dietrich verfasste und von Theresa Hillebrand mit Bildern unterlegte Erfahrungsbericht für die Anne-Frank-Stiftung gibt die Stimmung und das Empfinden der Schülerinnen und Schüler sehr gut wieder. Er zeigt darüber hinaus, wie sehr außerunterrichtliche Veranstaltungen ein wesentlicher Beitrag zu unserem Bildungs- und politischen Erziehungsauftrag sind. Michael Bach Chelsea London Stadium Tour: die "neue" Führung des Clubs: Assistenztrainer, Sportvorstand und Cheftrainer (von links nach rechts) Jgst. 2.1. Wirtschaftsgymnasium 39 WG A b s ch l u s sk l a s se n S tu di e nf a hr t J g s t . 2 Belligoi, Tina Boos, Dominik Brauchle, Christian Dökmetas, Tutku Füssinger, Lukas Hack, Marcel Halder, Niklas Hartinger, Marius Heitz, Nicole Hensler, Judith Hruza, Henri Hubrich, Yannik Krause, Dominique Löffler, Christian Magdalenc, Florian Ian Gabriel Marks, Sebastian Müller, Laura Pfund, Elias Ramadanaj, Ali Schäfer, Mareike Schell, Meik Schiffler, Julia Schmollinger, Alica Traub, Lisa Zorell, David Wien - Österreich Unser Highlight: Das Sissi-Schloss Jgst. 2.1 Iris Willbold Jgst 2.2 Dominik Gaudzun Wiener Staatstheater Weitere Sprachreisen und Studienfahrten des Wirtschaftsgymnasiums gingen nach: Cadiz - Spanien Prag - Tschechische Republik 40 Wirtschaftsgymnasium Baggendorf, Jacqueline Bilotserkovsky, Mykhaylo Brauchle, Patrick Eroglu, Songül Geßler, Corinna Holdermann, Jens Keller, Stefan Klein, David Kramer, Korbinian Luigart, Pascal Manz, Philipp Nowack, Manuel Omeri, Valben Orlov, Max Pfeffer, Rainer Resch, Maria Richter, Daniel Schall, Moritz Schlichtig, Fabian Schmid, Philipp Schuster, Florian Srowig, Michelle Staudacher, David Tuske, Lara Viola, Johanna Wirtschaftsgymnasium 41 WG A b s c hl us s k l a s s e n Jgst 2.3 Michael Bach Bojahr, Tabea Boos, Lorenzo Jgst 2.4 Regina Sima Fischer, Joel Fabian Halder, Christian Häusle, Jan Held, Lorenz Huber, Felix John, Kathrin Keßler, Carsten Kreider, Albina Menna, Tamara Menz, Giulia Meschenmoser, Verena Pfeffer, Heinrich Plez, Eduard Sailer, Sarah Stauber, Timo Stocker, Anika Vorwig, Theresa Charlotte Waibel, Tobias Wörner, Francesca Zettler, Robin 42 Wirtschaftsgymnasium Baur, Tabea Bulanik, Filiz Deutelmoser, Laura Dietrich, Mara Dissarz, Ellen Graf, Tatjana Heltmann, Nina Hillebrand, Theresa Maria Jurisic, Stjepan Kapitel, Anne Kellenberger, Fabian König, Stephanie Längle, Lena Neher, Katrin Phan, Liliane Rogler, Christin Sajdak, Natalie Schick, Carmen Schrade, David Schultes, Sebastian Schwarzenbacher, Sebastian Schwarzwälder, Maximilian Wiech, Jakob Askan, Dilan Aydin, Emre Bojko, Anna Christ, Carina Danhoxha, Blerina Dursun, Burak Eggle, Annika Feuerstein, Verena Geillinger, Johannes Gerster, Cornelius Kocaoglu, Enis Koch, Simone Kugler, Katja Leuthold, Luisa Märkle, André Mauch, Regina Ortlieb, Sarah Riffel, Margarita Schmitz, Meike Scholz, Tamara Schumann, Selina Stett, Alisa Jgst 2.5 Jan Wischmann Jgst 2.6 Lucia Mühlenstädt Beranek, Nadja Blattner, Lisa Maria Dunz, Fabienne Egle, Antonia Belinda Hahn, Elisa Anna Herter, Lisa Maria Jelen, Michelle Kolb, Ann-Kathrin Kölle, Veronika Karin Kuba, Patrick Kevin Kurbegovic, Merisa Liewig, Luisa Laura Linz, Leonie Katharina Maucher, Sophia Müller, Daniela Katharina Nachbaur, Annika Örtün, Elif Rahim, Tanja Roth, Severin Lukas Schwärzler, Stephanie Annika Spiridonov, Sergej Waggershauser, Ramona Wirtschaftsgymnasium 43 B K a k tu e l l Aufbau einer Sprachpartnerschaft mit Frankreich B eru f s k o lleg Berufskolleg Die Schülerinnen und Schüler im Berufskolleg Fremdsprachen haben diese Schulart gewählt, weil sie sich für Fremdsprachen begeistern. Zum Erlernen von Fremdsprachen gehören nicht nur die Fremdsprache selbst und Kenntnisse über landeskundliche Themen, sondern auch das Kennenlernen des anderen Kulturkreises und die Auseinandersetzung mit der Lebenswirklichkeit in anderen Ländern. Eine Sprachpartnerschaft bietet die Möglichkeiten, all dies zu erfahren. Da die französische Sprache für die Menschen in Deutschland und vor allem in Baden-Württemberg aufgrund der Nähe zu Frankreich von besonderer Bedeutung ist, wird der Aufbau von Sprachpartnerschaften mit französischen Schulen durch das Land Baden-Württemberg unterstützt. Interessierte Schulen in Baden-Württemberg wurden im Schuljahr 2011/12 vom Kultusministerium zu einem gemeinsamen Treffen mit Vertretern französischer Schulen eingeladen. Von der Humpis-Schule haben an diesem Termin die beiden Französischlehrer Frau Schulze und Herr Becker teilgenommen. Hierbei kam der Kontakt zum Lycée Professionnel Françoise Dolto in Montceau-Les-Mines, Frankreich zustande. Mit der Partnerschule in Frankreich wurde dann ein Programm für den Austausch ausgearbeitet und durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler der Partnerschule aus Frankreich waren im April 2013 in Ravensburg und unsere Schülerinnen und Schüler aus dem Berufskolleg Fremdsprachen haben Montceau-Les-Mines im Oktober 2013 besucht. Der Aufbau einer neuen Sprachpartnerschaft ist sehr zeitaufwändig, da viele Gespräche und Abstimmungen notwendig sind. Herzlichen Dank an Frau Schulze für ihren unermüdlichen Einsatz! Da Sprachpartnerschaften mit Frankreich durch das Land Baden-Württemberg finanziell gefördert werden, profitieren unsere Schülerinnen und Schüler in besonderem Maße. Karin Loser Abteilungsleiterin Berufskolleg Erfahrungen mit dem elektronischen Tagebuch Elektronisch geführte Klassentagebücher sind seit einigen Jahren in einzelnen Schulen im Einsatz. Die Dokumentation der Unterrichtsinhalte und der Abwesenheiten von Schülerinnen und Schülern erfolgt dabei nicht mehr in Papierform, sondern in einem speziellen Computerprogramm. So kann kein Tagebuch mehr verloren gehen und ein rascher Zugriff auf Informationen ist gewährleistet. Die genannten Vorteile gaben in der Schwerpunktkonferenz des Berufskollegs im März 2013 den Anstoß, versuchsweise ebenfalls auf die elektronische Unterrichtsdokumentation umzustellen. Zu Beginn des Schuljahres 2013/14 haben alle Kolleginnen und Kollegen, die im Berufskolleg unterrichten, an einer kurzen Einführung in das Computerprogramm teilgenommen. Unterstützung gab es auch während des gesamten Schuljahres durch den verantwortlichen Kollegen, Thomas Feirle. Inzwischen sind fast alle Kollegen mit dem elektronischen Tagebuch gut vertraut und nützen es gerne. Das elektronische Tagebuch erleichtert aufgrund der zahlreichen Berichtsfunktionen nicht nur die Arbeit der Klassenlehrer, auch die Fachlehrer möchten das elektronische Tagebuch nicht mehr missen, da der Austausch zwischen den Kollegen einfacher Berufskolleg 45 B K akt ue l l Aus den Wahlpflichtbereichen Regionale Übungsfirmenmesse Hechingen und schneller ablaufen kann. Informationen Wertvolle Erfahrungen für gehen nicht mehr verloren und es bleibt mehr Zeit für fachliche Gespräche. Eine Befragung der die Übungsfirmenarbeit betroffenen Kollegen hat gezeigt, dass über 75 Prozent das elektronische Tagebuch behalten und nicht mehr zur Papierform zurückkehren möchten. In der Schwerpunktkonferenz des Berufskollegs 2014 wurde deshalb beschlossen, das elektronische Tagebuch im Berufskolleg weiterhin einzusetzen. Aufgrund der positiven Erfahrungen mit dem elektronischen Tagebuch im Berufskolleg besteht die Möglichkeit, auch in den anderen Abteilungen der Humpis-Schule auf die elektronische Unterrichtsdokumentation umzustellen. Am Dienstag, den 25.03.2014, war es soweit. Wir, die Klassen BK1B und BK2A trafen uns Karin Loser schon frühmorgens um 6.30 Uhr an der HumAbteilungsleiterin Berufskolleg pis-Schule, um gemeinsam zur 10. Regionalen ÜFA–Messe in Hechingen zu fahren. Zusammen mit Herrn Zürn, Herrn A. Wachter und Herrn Jonas luden wir alle zusammen unser Equipment für die Messestände in den Bus und fuhren los. Nach knapp zwei Stunden Fahrt über die Schwäbische Alb hatten wir einen schönen Ausblick auf die Burg Hohenzollern. Um 9 Uhr erreichten wir die Stadthalle in Hechingen und bauten sofort unsere Stände der Übungsfirmen HabisDesign und McMove auf. Um 10 Uhr begann die Messe mit der Begrüßungsrede durch die Bürgermeisterin von Hechingen. Die Halle war mit 25 Übungsfirmenständen und über 700 Schülern gut gefüllt. Jeder von uns hatte ein Einkaufsbudget von 1.000 Euro zur 46 Berufskolleg Stu d i e n fa h r te n / Sp r a ch r e i s e n Pamplona Lernen und Leben in Spanien Am Samstag, 12. Oktober 2013, war es soweit. Schüler der Humpis-Schule, der Edith-SteinSchule und der Beruflichen Schule Aulendorf fuhren für sechs Tage nach Pamplona, um dort in spanischen Familien die Sprache, Kultur und den spanischen Alltag miterleben zu können. Pamplona ist die Hauptstadt der autonomen Region Navarra und liegt im Nordosten Spaniens nahe der französisch-spanischen Grenze. Pünktlich um 19:00 Uhr fuhr der Bus von Verfügung. Es machte sehr viel Spaß, Verkaufsder Humpis-Schule aus Richtung Spanien gespräche zu führen und durch die Stände zu und erreichte den Zielort Pamplona nach eistöbern; es war für alle etwas dabei, von Nudeln ner ruhigen, circa 18-stündigen Busfahrt. bis hin zu Autos. Dort angekommen wurden wir von unDie Messe endete um 15 Uhr, woraufseren spanischen Gastfamilien herzlich empfanhin wir unseren Messestand wieder abbauten gen und in unser neues Zuhause gebracht. Man und im Bus verstauten. Nach der Ankunft in hatte Zeit, die Familie bei einem gemütlichen Ravensburg verräumten wir mit letzten gemein- Essen kennen zu lernen und seine Spanischsamen Kräften die Messestände im Keller der kenntnisse zu testen. Gegen Abend trafen sich Humpis-Schule. Es war ein anstrengender und alle Schüler und Lehrer noch einmal in der Stadt, langer Tag, doch wir haben sehr viel gelernt und um in einer Bar die ersten Erlebnisse in den Gastkönnen dies nun in unserer Übungsfirmenarbeit familien auszutauschen. anwenden. Am nächsten Morgen mussten wir um 9 Jana Heinzl, Leonie Koch, Klasse BK1B Uhr zur Schule am „Pamplona Spanish Learning und Alexander Wachter Institute“, eine private Sprachschule, in welcher wir während unseres Aufenthalts morgens jeweils vier Stunden Spanischunterricht mit spanischen Lehrern hatten. Nach der Schule organisierten die Lehrer für uns eine Stadt-Rallye durch Pamplona. Mit der freundlichen Unterstützung der Einheimischen waren alle Fragen schnell beantwortet. Bis zum Abendessen und danach hatten wir Zeit für uns und konnten diese zum Shoppen oder Sightseeing nutzen oder einfach das schöne Wetter genießen. Am nächsten Tag fuhren wir nach der Schule mit dem Bus nach Puenta la Reina, um von dort aus auf dem Jakobsweg nach Ciraqui zu wandern. Anschließend bekamen wir eine Führung durch die Produktions- und Lagerhallen Berufskolleg 47 S t u di enf a hr t e n / Sprachre i se n des Weinguts „Nekeas“ mit einer Olivenöl- und Weinprobe. Wieder in Pamplona angekommen, kehrten wir zum Abendessen zu den Familien zurück und trafen uns danach in der Stadt. Da das Tagesprogramm am Mittwoch sehr umfangreich war, fiel an diesem Morgen die Schule aus, sodass der Bus gleich morgens zu einem Ganztagesausflug nach Hondarribia und San Sebastián starten konnte. Hondarribia ist eine Stadt im Nordosten der autonomen Gemeinschaft Baskenland. Die Hafenstadt liegt an der Mündung des Flusses Bidasoa, der hier die Grenze zu Frankreich bildet. Auf der anderen Seite der Flussmündung liegt die französische Stadt Hendaye. Nachdem wir dort an einer Stadtführung teilgenommen hatten, ging es weiter nach San Sebastián. Dort stand uns der Rest des Tages zur freien Verfügung und so konnten wir bei 30 Grad und blauem Himmel sogar im Meer baden. Nach einem tollen Tag ging es gegen Abend wieder zurück nach Pamplona. Am fünften Tag unseres Aufenthaltes stand neben der Schule am Morgen am Abend eine Tapas-Tour auf dem Programm, währenddessen 48 Berufskolleg nicht nur unsere Klasse, sondern viele Spanier bis spät in die Nacht hinein von Bar zu Bar gingen und einige Tapas aßen. Der letzte Tag in Pamplona begann wieder in unserer Sprachschule, wo wir unser Abschlusszertifikat erhielten. Danach packten wir unsere Koffer und fuhren um 15 Uhr los Richtung Heimat. Unsere Gastfamilien versorgten uns ausreichend mit Essen für die Heimfahrt und wir erreichten Ravensburg sogar früher als erwartet. Die Eindrücke und Einblicke in Land, Sprache und Kultur haben uns allen viel Freude bereitet. Wir sammelten auf dieser Reise viele positive Erfahrungen, verbesserten unsere Spanischkenntnisse und lernten ein neues Land und interessante Menschen kennen. Wir bedanken uns bei allen begleitenden Lehrern, vor allem aber bei unserer Spanischlehrerin Frau Künzel, dass sie uns diese Reise ermöglicht und ein tolles Programm gestaltet haben. Sven Peter, BKF2a Reise nach Burgund zur Partnerschule Montceau-les Mines Viele Erlebnisse rund um französische Spezialitäten und Städte Unsere Sprachreise begann am 14.10.2013 um 6 Uhr an der Wendeplatte der Humpis-Schule Ravensburg. Nach einer angenehmen zehnstündigen Fahrt sind wir dann endlich am Ziel angekommen. Das Lycée Françoise Dolto in Montceau-les Mines war für die nächsten vier Tage unser neues Zuhause. Nachdem wir im Internat freundlich empfangen wurden, durften wir am gleichen Nachmittag am Unterricht bei verschiedenen Lehrern und Klassen teilnehmen und die Schule besichtigen. Die französischen Schüler demonstrierten uns ein Verkaufsgespräch in einem Bekleidungsgeschäft sowie praktische Ergebnisse der Ausbildung im Bereich Hygiene und Gesundheitswesen. Bei einem Umtrunk verköstigten wir regionale Spezialitäten. Anschließend konnten wir unseren eigenen Flügel des Internats beziehen. Jeder hatte sein eigenes Zimmer mit einem Bett, einem Schreibtisch, Schrank und Waschbecken. Geduscht wurde in der abgetrennten Gemeinschaftsdusche. Jeden Morgen gab es um 7 Uhr Frühstück in der Kantine gemeinsam mit den französischen Schülern. Auch das Abendessen nahmen wir mit ihnen ein. Am Dienstag nahmen wir wiederum zuerst am Unterricht in der Schule teil. Die französischen Schüler zeigten Präsentationen zu ihrer Region und weiteren gastronomischen Spezialitäten, die wir anschließend auch zusammen verköstigten. Anschließend fuhren wir in die historische Stadt Beaune, wo ein Krankenhaus und andere Gebäude aus dem Mittelalter und der Renaissance zu besichtigen waren. Der Besuch der nahegelegenen „Moutarderie“ brachte uns neue Erkenntnisse über die weit über die Region hinaus bekannte Spezialität des Dijon-Senfes und dessen Herstellung. Nach der Besichtigung hatten wir Freizeit und durften die Stadt frei erkunden. Den Abend verbrachten wir gemeinsam. Am Mittwoch besichtigten wir die „Cassisium-Fabrik“. Dort werden Liköre und Sirups aus der schwarzen Johannisbeere hergestellt. Danach fuhren wir nach Dijon, die Hauptstadt von Burgund. Dort besichtigten wir unter anderem das Kunstmuseum. Am Abend gingen wir gemeinsam zum Bowling. Am Donnerstag reisten wir ins angrenzende Le Creusot. Besonders das Château de la Verrerie und der Schlossgarten haben uns beeindruckt. Anschließend ging es weiter nach Autun. Die Stadt ist Sitz vieler gallo-romanischer Stätten, die wir dann aus der Nähe in Augenschein nehmen konnten. Am Abend feierten wir den Geburtstag von Patrick. Frau Drin, unsere Partnerlehrerin, hatte extra eine Torte organisiert. Am Freitag fuhren wir morgens zurück nach Ravensburg. Wir verabschiedeten uns von den französischen Schülern und Lehrern und blickten alle noch einmal auf die Zeit in Burgund zurück. Wir haben während des gesamten Aufenthaltes die verschiedensten Erfahrungen gesammelt von der Verkostung französischer Spezialitäten wie Schnecken, Entenpastete, Senf und Cassis bis hin zur Besichtigung der für uns schönsten Städte Frankreichs, Beaune, Dijon, Le Creusot und Autun. Nicht zuletzt haben wir auch eine französische Schule mit ihren Schülern und Lehrern kennengelernt. Die Französischgruppe der Klasse BKF 2a/b Berufskolleg 49 Schüler der Dolto-Schule Montceau-les-Mines an der Humpis-Schule Begegnung und Kommunikation mit "echten" Franzosen Der Bau und die modernen Kunstwerke stießen durchaus auf Interesse. Anschließend fuhren wir nach Friedrichshafen und kletterten nach einer kurzen Einführung von Frau Schulze zur Luftfahrt am Bodensee im nachgebauten Zeppelin herum. Die Freizeit am Bodensee empfanden alle als angenehm. Am Donnerstag hatten wir eine Exkursion nach Stuttgart. Das Mercedes-Benz-Museum hat alle beeindruckt. Auch die Besichtigung des Stadtzentrums mit den vielen Einkaufsmöglichkeiten war sehr attraktiv. Zur Verabschiedung und zur Abfahrt der Franzosen am Freitag konnten einige von uns an den Bahnhof kommen. Die Begegnung und die Kommunikation mit „echten“ französischen Schülerinnen und Lehrerinnen war für alle etwas Besonderes. Interkulturelle Unterschiede kamen ganz offen zutage, führten aber selten zu Konflikten. Die Französischgruppe der Klasse BKF 1a/b Betriebserkundung bei der Firma RAFI Eine technologische Perle des Schussentals Am 29.04.2013 nahmen wir, die Schüler des BKF 2 zusammen mit unserer Französischlehrerin Antje Schulze die Besucher von unserer Partnerschule, der Dolto-Schule Montceau-les-Mines, Frankreich, an der Jugendherberge Veitsburg in Empfang. Der riesige Bus kam pünktlich, schwieriger wurde es dann allerdings mit einem Parkplatz. Dann stiegen die 57 Schüler und fünf Begleitlehrer aus Montceau endlich aus, darunter auch unsere Partnerlehrerinnen Sylvie Drin und Sylvie Rave. Frau Schulze hieß alle Gäste herzlich willkommen. Sie begann mit einer kurzen Einführung zur Veitsburg und zu Ravensburg auf Französisch. Danach gingen wir am Mehlsack entlang in das Stadtzentrum hinunter. Wir hatten im Projektunterricht eine Stadtführung in französischer Sprache vorbereitet, die wir auch schon bei mehreren Rundgängen durch Ravensburg geübt hatten. Wir teilten die französischen Lehrer und Schüler in zwei Gruppen auf, eine Gruppe erhielt Informationen zu Sehenswürdigkeiten der Stadt, die andere zur Firma Reischmann. Anschließend mussten wir alle Stufen zur Veitsburg wieder hochsteigen. Frau Loser und Herr Becker kamen zu unserer Gruppe hinzu. Nach dem Einchecken der französischen Gäste gab es in der Jugendherberge ein gemein- 50 Berufskolleg sames Abendbrot, das für uns vom Förderverein der Humpis-Schule finanziert wurde. Der Abend endete für alle im „Lüderitz“. Ein großer Teil der Gruppe aus Burgund reiste am Morgen zum Europa-Park nach Freiburg weiter. Frau Drin blieb mit acht Schülern, um eine ganze Woche in Ravensburg zu verbringen. Wir als Französischschüler hatten in der Austauschwoche dank Frau Loser einen Sonderstundenplan, sodass wir die französischen Gäste begleiten konnten. Der nächste Tag begann in der Schule mit einem Empfang durch die Schulleitung und einer Führung durch das Gebäude in französischer Sprache, die wir auf Wunsch der Gäste vorbereitet hatten. Im gemeinsamen Unterricht ging es um das gegenseitige Kennenlernen, die Stadt Ravensburg und interkulturelle Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen. Anschließend fuhren wir zum typisch schwäbischen Mittagessen in die Stadt und besuchten das Museum Ravensburger. Dieses fand guten Anklang, da fast jede französische Familie ein Spiel von Ravensburger im Hause hat. Am Mittwoch, den 1. Mai, begannen wir den Tag im neuerbauten Kunstmuseum Ravensburg. Auch hier hatten wir wieder eine Einführung in französischer Sprache vorbereitet. Nach fast einem Jahr Vorlauf war es am 17. September 2013 soweit, endlich konnte die Klasse BKFH die Firma RAFI in Berg, eine technologische Perle des Schussentals, besuchen. Die Schüler, welche in einer einjährigen Vollzeitschule ihre Fachhochschulreife erwerben wollen, um danach zu studieren, setzen sich aus ganz unterschiedlichen kaufmännischen Berufen zusammen. Der Lehrplan sieht für das Fach Wirtschaft die Industriebetriebslehre vor. Deshalb hält es die Schule für notwendig, dass die Schüler einen Industriebetrieb näher kennen lernen, damit die theoretischen Grundlagen anschaulicher vermittelt werden können. Berufskolleg 51 B K A b s ch l u s sk l a s se n Für viele Schüler war es das erste Mal, dass sie einen Industriebetrieb inspizieren konnten. In den vergangenen Jahren hatte die Schule schon Betriebsbesichtigungen bei der Ravensburger Spieleverlag GmbH, bei der Firma Hymer in Bad Waldsee, der MTU Friedrichshafen und bei TOX Pressotechnik in Weingarten organisiert. In diesem Jahr stand mit der Firma RAFI eine weitere Vorzeigefirma auf dem Programm. Möglich gemacht hatte dies Edeltraut Wahl, die Ausbildungsleiterin bei RAFI, der an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt sei. In ihrem Impulsreferat ging Wahl kurz auf den geschichtlichen Werdegang der von Raimund Finsterhölzel vor über 100 Jahren gegründeten Firma ein. Wie sie hervorhob, gehörte zum Gütezeichen der Firma stets, sich immer wieder auf sich verändernde Bedingungen des Marktes einzustellen und sich technologisch weiter zu entwickeln. Auch heute bestehe die Stärke des derzeit sehr erfolgreichen Unternehmens darin, der Konkurrenz dank vielfältiger Innovationen immer wieder eine Nasenlänge voraus zu sein. Im Massengeschäft könne, so Wahl weiter, das Unternehmen aufgrund der Kostensituation nicht mit den Wettbewerbern aus Asien mithalten, aber in den Nischen, z.B. der Arzneigerätetechnik, Fahrzeugtechnik, Steue- rungstechnik u.a. sei das Unternehmen unter den Weltmarktführern und punkte durch seine Flexibilität. Bekanntestes Produkt bei RAFI sei die Fritz-Box, wobei auch hier der Vorteil darin liege, dass Änderungen sehr schnell umgesetzt und der Kunde in kürzester Zeit beliefert werden könne. Nach der Einführung schloss sich ein Rundgang durch die Produktionsstätten an. Bevor diese allerdings betreten werden durften, mussten alle Besucher einen speziellen Mantel anziehen und Stromableiter in die Schuhe einlegen. Durch diese Sicherheitsmaßnahme sollte verhindert werden, dass Personen sich in den Produktionsräumen elektrostatisch aufladen und einen Stromschlag erfahren. Beeindruckend war die vorbildliche Arbeitsorganisation in der Produktion. Alles lag exakt an seinem vorgesehenen Platz, nirgends stand etwas unnütz herum. Der Arbeitsablauf war genauestens festgelegt und wurde computergestützt exakt eingehalten. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass hier äußerst professionell und rationell gearbeitet wird. Im Anschluss an die Betriebsbesichtigung ließen die Schüler und ihr begleitender Lehrer Rainer Neuf die betriebliche Erkundung bei einer sportlichen Kegelpartie ausklingen. Rainer Neuf 52 Berufskolleg BK 1a Brigitte Kapitel Bonschinski, Tim Fechter, Rebekka Genal, Sarah Gering, Eduard Halverscheid, Julia Hatzing, Alex Heft, Nathanael Heinzl, Jana Jäger, Christine Janda, Robin Janssen, Jessica Keßler, Sebastian Koch, Leonie Königstorfer, Marcel Krattenmacher, Felicitas Madach, Niklas Motz, Thomas Önder, Hacer Mujde Roth, Corinna Salat, Simon Sauer, Sabrina Steinhauser, Dominik Stengelin, Markus Struthers, Michelle Szeibel, Marko Szeibel, Tobias Tobie, Jens Walser, Nadine Weiland, Justin Zimmermann, Monika Albayrak, Adnan Benani, Abdelhakim Bengi, Tugba Dauti, Armin Demiralay, Emine Eisner, Artur Falivena, Silvano Fuchs, Joshua Guter, Jonas Halang, Edgard Herter, Matthias Hock, Roman Huber, Patricia Kihn, Thomas Masurtschak, Maria Maul, Martin Meholli, Labinot Sandkühler, Marvin Saricerci, Süleyman Schmidt, Maximiliam Simsek, Ümit Tarasuk, Nikita Ulmer, Alexander Weber, Kevin Yildiz, Mükremin BK 1b Alexander Wachter Berufskolleg 53 BK 1c Wolfgang Straub Dasdemir, Mert Deiber, Sarah Eberhardt, Dieter Finsterle, David BK 2a Manfred Jonas Fluhr, Lisa Fricker, Nino Hofmann, Anna Johnston, Alexander Anthony Kandler, Kevin Kesenheimer, Anna Klimm, Philip Kramer, Alexander Mrotzek, Jacqueline Neß, Rebecca Pfefferkorn, Sandra Pflüger, Lisa Puchta, Melanie Schlecker, Lara Schostok, Christina Serebrjakov, Daniel Soljannikov, Katharina Sorg, Miriam Spöttle, Carina Strodel, Sabrina Trauth, Jesse Windbühler, Laura Wirth, Torsten 54 Berufskolleg Boll, Tobias Didié, Céline Dietrich, Frank Dogan, Munzur Elezaj, Arlinda Fuhrmann, Felix Ganter, Laura Gellrich, Dominik Heinrichs, Ramona Hock, Chiara John, Simsi Kick, Thomas Kobelev, Nadeschda Krutsch, Daniela Lupberger, Valentin Pfund, Vanessa Preiger, Daniel Schlayer, Judith Seibel, Rudolf Steinberg, Julian Steinhart, Patrik Stetter, Lambert Taran, Eduard Uebele, Martin Yetis, Naziyegül BK 2b Thomas Feirle, Christian Appelt Akdeniz, Aytac Ayvali, Sebastian Bäcker, Elena Bentele, Florian Berisha, Albesa Blum, Michael Bodenmüller, Johannes Cottance, Pierre De Bruijn, Lukas Diller, Christoph Esendemir, Tolga Ferenc, Daniel Geier, Carolin Kaucher, Patrick Köse, Celal Krel, Maksim Lang, Selina Peters, Jessica Schmid, Patrick Schneiderheinze, Jenny Schwarz, Cornelius Steinhauser, Julian Stollenwerk, Sharon-Marlon Tuna, Yagmur Vuksan, Lukas Walter, Marina Yildirim, Manolya Zimmermann, Maria BKF 2a Barbara Krämer Banholzer, Nikolai Bühler, Miriam Cabalova, Mary Luise Hartmann, Gabriel Heraucourt, Melissa Hopp, Heinrich Koidl, Fabienne Lutz, Patrick Metzler, Lavinia Justin Milenkovic, Valentina Möbius, Luca Peter, Sven Reischmann, Anja Sauter, Sabrina Schwägele, Lina Sheikh, Kaaynat Sonntag, Nadine Stensinski, Nico Toprak, Betül Zeugner, Eva Berufskolleg 55 B K A bs c hl us s k l a s s e n BKF 2b Kathrin Igel Bärenweiler, Sabrina Büchelmaier, Sascha Drexler, Stephan BKFH Rainer Neuf Eisele, Tamara Ferber, Katja Fesenmayr, Gabriel Gortschakov, Katharina Halder, Steffen Alexander Hilebrand, Julia Jensch, Maria Kaiser, Angelo Michael Kapoor, Manuel Kotirre-Diesch, Christina Lauinger, Daniel Mähr, Sebastian Müller, Patrick Off, Benjamin Ott, Alexander Paul, Bianca Reiss, Peter Seitz, Dietmar Stephan, Johanna Waggershauser, Jasmin Woll, Rebekka 56 Berufskolleg Becker, Lisa Bernhard, Joshua Boutament, Sarah Cobaj, Ilirjana Fluhr, Theresa Hauser, Anja Heberle, Jessica Kassab, Fadi Klöckler, Jessica Leschner, Sabrina Ostrowski, Leonie Ott, Melina Özdemir, Semanur Öztürk, Selvin Pehlivan, Kaan Pfund, Chantal Schierle, Sven Schmitz, Nadine Vera-Godoy, Nikolas Winter, Jakob Yenilmez, Burak Yilmaz, Ayse Zoureikat, Fatme e Leute g n u j r ü f Exklusiv Jahren! 0 3 d n u 18 zwischen xtras! vielen E Inklusive Eine für Überall: MasterCard Trend. Sprechen Sie mit uns. Kreissparkasse Ravensburg Berufskolleg 57 Starte ls a s n u i e b t z t e j Deine Karriere tellte /r s e g n a h c a f r e u Ste euern t S .) A . B ( s t r Bachelor of A Anspruchsvoll reich Abwechslungs Junges Team cen Aufstiegschan V Moderne ED Schnekenburger Steuerberatungsgesellschaft mbH Karmeliterhof 1-3 | 88213 Ravensburg | 0751-7900-0 [email protected] | www.schnekenburger-stb.de WEIL`S EINFACH SPASS MACHT. » Top Prüfungsvorbereitung, Wohlfühlatmosphäre und jede Menge Abwechslung: Die Ausbildung bei Schuler macht einfach Spaß. Viele gute Gründe um jetzt schon mal anzustoßen: Auf unsere Zukunft beim weltgrößten Pressenhersteller. « Lisa Stamm, Schulerianer seit 2013 Von der Motorhaube bis zur Spraydose: Seit 175 Jahren bringen Schuler Pressen Teile für die Industrie in Form und legen damit weltweit Spuren. So wie rund 5.500 Mitarbeiter, die mit Leidenschaft die Umformtechnik für die Welt von morgen entwickeln. Gehen Sie auf Spurensuche und entdecken Sie die abwechslungsreiche Arbeitswelt von Schuler. www.schulergroup.com / karriere Bildungswege an der Humpis-Schule 60 Unsere Footballer bei den Ravensburg Razorbacks: Sebastian Trabold, Informatik Christopher Damoune, Maschinenbau Stefan Groß, Fahrzeugtechnik Courtney Dailey, Englisch-Dozent Martin Kreh, Physikalische Technik Hochschule Ravensburg-Weingarten ... www.hs-weingarten.de WS a k tu e l l Kennenlerntage der WS Eingangsklassen Klassenvertrag, Sport, BWL-Planspiel ... und jede Menge Spaß! ned ieb rellabtooF eresnU :skcabrozaR grubsnevaR kitamrofnI ,dlobarT naitsabeS uabnenihcsaM ,enuomaD rehpotsirhC kinhcetguezrhaF ,ßorG nafetS tnezoD-hcsilgnE ,yeliaD yentruoC kinhceT ehcsilakisyhP ,herK nitraM W i r t sc h a fts s chule eluhcshcoH ... netragnieW-grubsnevaR ed.netragniew-sh.www WS akt ue l l Vernissage Worte verwandeln Bilder in Geschichten Im Juni 2012 stand die brasilianische Metropole Rio de Janeiro während des Nachhaltigkeitsgipfels, an dem rund 17000 Delegierte, mehr als 4000 internationale Journalisten und Regierungsschefs aus 112 Ländern teilnahmen, im Fokus der Weltöffentlichkeit. Der freie Journalist und Pressefotograf Felix Kästle, der für Schwäbisch Media und die Deutsche Presseagentur tätig ist, hatte im Sommer 2013 eine Delegation begleitet, die unter dem damaligen Bundesentwicklungshilfeminister Dirk Niebel am 66 Wirtschaftsschule Nachhaltigkeitsgipfel Rio+20 der UN teilnahm. Am 20.Januar 2014 erzählten die Fotos Felix Kästles im Rahmen einer Fotoausstellung in der Humpis-Schule von den Elendsvierteln Rio de Janeiros. Nachdem die Schüler und Schülerinnen der WS 1a während des Riotages am 03.Dezember 2013 fleißig Spendengelder gesammelt und am Nachhaltigkeitstag einen Wettbewerb gewonnen hatten, durften sie Felix Kästle während der Vernissage in unserer Schule persönlich kennenlernen. Der dpa-Fotograf, der einst selbst im Humpis-Gebäude seinen Schulabschluss gemacht und dessen Sohn die Humpis-Schule besucht hatte, berichtete von seinem Aufenthalt in Rio de Janeiro und verwandelte so die ausdruckstarken Bilder in eindrucksvolle Geschichten. „Es war schwierig, abseits des Protokolls Fotos zu machen, die das wahre Rio zeigen, da die ständig anwesenden Sicherheitskräfte den Fotografen keine freie Wahl der Motive ließen“, berichtete Kästle. "In Rio ist wohl doch nicht immer Karneval“, wunderte sich an- gesichts der Bildmotive zu Müllbergen und Armut die Schülerin Elena Lisai. Im persönlichen Gespräch mit der Klasse und Frauke Schönenberg, der Organisatorin der Fotoausstellung, in dem das Nebeneinander von blanker Armut und purem Luxus in der brasilianischen Metropole Thema war, gewannen die Fotoarbeiten über Rio von Felix Kästle eine Dimension, die weit über das Betrachten von Bildern hinausging. Patrick Maaß Wirtschaftsschule 67 WS akt ue l l Zukunftstag Motiviert für die künftigen Herausforderungen des Schulalltags Am 19.02.2014 trafen sich 20 WS-Schwerpunktlehrerinnen und -lehrer in der Akademie Weingarten zu einem Zukunftstag der Wirtschaftsschule. Die Abteilungsleiterin Christa Mützel zog einleitend eine positive Bilanz und sieht die Wirtschaftsschule im Moment gut aufgestellt im Wettbewerb um die Schüler. Einleitend wurden im gemeinsamen Gespräch neue Standards für die Ermittlung der Projektkompetenznote formuliert und zudem Aufgaben für ein Projekt zur Prüfungsvorbereitung erstellt. Nach einer Mittagspause mit interessanten fächerübergreifenden Gesprächen diskutierten die Lehrerinnen und Lehrer kontrovers über ein einheitliches Vorgehen bei Elterngesprächen. Der vorgeschlagene Leitfaden bietet eine hilfreiche Unterstützung in Problemfällen. Das Jahresthema "Heterogenität" soll auch im kommenden Schuljahr weiterentwickelt werden. Hier zeigte sich, dass die Wirtschaftsschule bereits eine Vielzahl von guten Projekten umsetzt, die eine Individualisierung ermöglichen, z.B. durch die Eingewöhntage, Bewerbertage, Lernnachmittag, Stadtführungsprojekt usw. Es wurde vorgeschlagen, gemeinsam Materialien 68 Wirtschaftsschule zur Differenzierung zu erarbeiten und Selbsteinschätzungsbögen zur Bildung der mündlichen Note einzubeziehen. Als weitere Ziele für das Schuljahr 2014/15 wurden neben dem Schwerpunktthema "Heterogenität" das neue Projekt zur Prüfungsvorbereitung, die Differenzierung der Aufgaben für den Lernnachmittag und die Weiterführung der bewährten Projekte beschlossen. Der Zukunftstag der Wirtschaftsschule war ein voller Erfolg, so wurden in lebhaften Diskussionen Strategien entwickelt, um mit Problemen kompetent umzugehen. Auch wurde die Umsetzung des Themas "Heterogenität" weiterentwickelt. Nicht zuletzt durch die anregenden informellen Gespräche in der lockeren Atmosphäre der Pausen und beim leckeren Mittagessen ist die Abteilung weiter zusammen gewachsen und motiviert für die zukünftigen Herausforderungen des Schulalltags. Bewerbertage Bewerbungssituationen allein meistern ohne allein gelassen zu werden Learning by doing – diesem alten Grundsatz folgend bewarben sich auch in diesem Jahr wieder alle Schülerinnen und Schüler der WS 1 Klassen mit einer Bewerbungsmappe auf konkrete Stellenanzeigen, die von Ravensburger Unternehmen ausgeschrieben waren. Am Ende der drei Bewerbertage stand das Bewerbungsgespräch mit einem Ausbilder. Um die Schüler nicht unvorbereitet in diese ernste Situation zu schicken, wurde im Vorfeld fleißig trainiert: Wie gestalte ich einen Lebenslauf? Welche Inhalte hat ein Bewerbungsschreiben? Welche Kleidung ist angesagt? Wie wirkt mein Handschlag? Wie begrüße ich den Ausbilder beim Vorstellungsgespräch? Welche Fragen sind möglich? Dass das Feedback zu den Bewerbungsunterlagen und zum Bewerbungsgespräch von den Ausbildern kommt, verleiht den Bewerbertagen Authentizität. Diese reale Bewerbungssituation wird von den Schülern als sehr spannend empfunden und bietet den Jugendlichen und meist angehenden Auszubildenden wertvolle Erfahrungen für zukünftige Bewerbungen. Für das Vorbereitungsteam Tobas Junker Sonja Müller Wirtschaftsschule 69 A u s d e n Wa h l p fl i ch tb e r e i ch e n Die Juniorenfirma Schüler als reale Geschäftspartner zwischen Lieferant und Kunde Die Übungsfirma Besuch der internationalen Messe Ulm In der Übungsfirma Young & Creative GmbH wird eine Firma simuliert. Die Produkte und das Geld sind virtuell. Es gibt weltweit Übungsfirmen, mit denen wir zusammen arbeiten. So werden die Prozesse wie Wareneinkauf und -verkauf mit Navision bearbeitet. In der Üfa wird nicht nur praktisch, sondern auch theoretisch gearbeitet. So lernt man z.B. die verschiedenen Registraturformen kennen. Manchmal steht man vor neuen Situationen, die man sich dann selbständig oder in Gruppen erarbeitet. 70 Wirtschaftsschule Ein Highlight in der Übungsfirma ist die internationale Messe in Ulm im März 2014, die als Aussteller oder Interessent besucht werden kann. Dort lernt man, wie man ein Verkaufsgespräch richtig führt und mit Kunden umgeht. Nebenbei kann man auch mit der Messe-Card einkaufen. In der Übungsfirma haben wir viele Erfahrungen gesammelt, die wir für unser späteres Berufsleben gut nutzen können. Fabienne Hepp und Lisa Schwaiger, WS 2b Die Juniorenfirma ist ein Unternehmen, das sich um bestimmte Aufgaben in der Schule kümmert z.B. die Vermietung von Schließfächern, die Beschaffung und Ausgabe von Moderationsmaterial oder den Verkauf von Eis oder dem Schultimer. Dabei arbeitet die Jufi eigenverantwortlich, d.h. sie tritt ihren Lieferanten und Kunden gegenüber als tatsächlicher Geschäftspartner auf . Die einzelnen Projekte sind reale Projekte. Man bekommt während der Arbeit in der Jufi einen Einblick, wie es in einem Büro abläuft. So lernt man z.B. in einem Team zusammen zu arbeiten, aber auch als Einzelner die Planung und Verantwortung für bestimmte Aufgaben oder Aktionen zu übernehmen. Das kann manchmal ganz schön aufregend sein, da das Ergebnis nicht immer vorhersehbar ist. Natürlich wird am Ende des Geschäftsjahres Bilanz gezogen. Die Aufwendungen und Erträge, die das Jahr über zu buchen sind, werden in unserer Gewinn und Verlustrechnung zusammengefasst und daraus der Gewinn oder eben der Verlust ermittelt. Das Ergebnis wird in der Bilanzkonferenz, zu der auch die Abteilungs- und Schulleitung sowie die neuen Jufi-Mitarbeiter eingeladen wird, präsentiert. Schülerinnen und Schüler der Jufi WS 1a A u s d e n Wa h l p fl i ch tb e r e i ch e n MultiMedia Kreativität, Stolz und Verantwortung im Multimedia-Unterricht Der Unterricht im Fach Multimedia macht viel Spaß, weil er sehr abwechslungsreich ist. Man lernt, Bilder am Computer zu bearbeiten, zu fotografieren sowie Plakate oder Bildschirmpräsentationen zu gestalten. Das Arbeiten innerhalb der Projekte ist sehr kreativ und man vergisst dabei gerne die Zeit und bisweilen auch den Schulstress. Durch die Aufträge der Juniorenfirma lernen wir Verantwortung zu übernehmen. Es macht auch ein wenig stolz, selbst gestaltete Werbung, wie zum Beispiel auf der Titelseite des Schultimers oder Eiswerbung, in der Öffentlichkeit zu sehen. Elena Lisai, Tamara Heiss, Celine Minner, Lara Kölbel und Anika Futscher, WS1a Wirtschaftsschule 73 Au s den Wa hl p f l i c ht b e re i che n C-Profil We saw the Queen - Königliches Highlight einer Studienfahrt Mit dem C-Profil bietet die Wirtschaftsschule einen Wahlpflichtbereich an, der durch seine Fächerkombination auf eine weiterführende Schule vorbereitet. Insbesondere die Schüler und Schülerinnen, die beabsichtigen, ein berufliches Gymnasium zu besuchen, erhalten in drei Naturwissenschaften und einer zweiten Fremdsprache (Spanisch) eine breit angelegte Unterstützung, die seit nunmehr sie- 74 Wirtschaftsschule ben Jahren ihre Erfolge zeigt. Hinzu kommt das Fach Wirtschaftsgeografie, das bilingual in der Sprache Englisch unterrichtet wird. Ein Schwerpunkt in diesem Fach bildet die Vor- und Nachbereitung sowie die Durchführung der Studienfahrt nach London. Um möglichst viele Sprachsituationen auf Englisch anzubahnen, bearbeiten die Schüler eine Reihe von Aufgaben, die sie mithilfe von Passanten Wirtschaftsschule 75 lösen müssen. Zudem ist bewusst die Unterbringung bei Gasteltern vorgesehen. Für manche Schüler ist dies ein Sprung ins kalte Wasser, auch wenn die nötige Konversation im Klassenzimmer trainiert wurde. Im Rückblick sind es aber gerade diese Situationen, die zum einen die Angst vor dem Anwenden der Fremdsprache nehmen und zum anderen die Schüler in ihrer Eigenständigkeit, ihrem Selbstbewusstsein und damit ihrer Persönlichkeit stärken. In diesem Jahr machte es sich eine Projektgruppe zur Aufgabe, die Studienfahrt in Form eines Videos zu dokumentieren. Die Dialoge wurden zum Teil selbst verfasst und aufgenommen, zum Teil auch spontan vor Ort in Form von Interviews aufgezeichnet – in englischer Sprache. Das Ergebnis zeigt eine anregende, erlebnisreiche und informative Studienfahrt mit einigen Überraschungen auch abseits der Touristenströme. Impressions of London Impressions of the London Docklands Museum … yesterday we were very tired. We arrived at our host families at about 8 p.m. and just wanted to go to bed. But the families were very friendly and it was very cool to be in London and live in London like real London people…(Mia) I was most impressed by … … the Roman amphoras because the Romans used these jars to transport oil, wine or sea food. Most of them came from Spain (Lara) We walked along the Thames and visited the City Hall. While we were having a coffee break a fire alarm started to ring, so we had to evacuate the building. But we saw no fire or smoke. Later we heard, that the fire was caused in the kitchen. (Jasmin) A few minutes away police was everywhere, so our class-teacher asked them what was going on there. A kind policeman told us that they were waiting for the Queen who was visiting Southwalk Cathedral. He invited us to take a look Tobias Junker at her. So we did. And the Queen looked great, she was wearing a purple dress! (Anastasia) 76 Wirtschaftsschule I was surprised by … … the crane chain because it is big and heavy. In former times they hooked up big fishes with it and used it as a sling to lift the cargo (Lara) … the old Tower Bridge of the 15th century. Lots of houses were built on the bridge. (Larissa) I visited the Sainsbury Archive. It shows the history and development of one of the nation’s oldest food retailers. I was surprised by the change of the most things. For example the size of the products, the size of the supermarkets and the number of the employees. (Jasmin) We visited the gallery „New Port New City“. The gallery explores the impact of recent changes on London’s river, its port and its people and the transformation of the area into the Docklands of today. (Michelle) We were most impressed by the model of the proposed Panama Pacific Development because you can see the special designs of luxury appartements and tennis courts. (Laura) Wirtschaftsschule 77 WS Abs c hl us s k l a s s e n Bautz, Nico Brauchle, Vanessa Delarue, Alice Fischer, Nathalie Forstenhäusler, Marvin Frater, Marlon Großmann, Isabell Käser, Nico Krezdorn, Pascal Marten, Markus Müller, Carina Oberhofer, Jochen Paddeu, Selina Reith, Julian Schmid, Marvin Schneider, Angelika Schönle, Timo Schüle, Timo Spisla, Hanna BF 2a Michael Mönig Bader, Laura Bader, Michelle Braun, Lisa Cipriano, Alessandra Dengler, Lara Fiegle, Julia Glocker, Isabell Hempel, Franziska Hertje, Aylin Holdt, Theresa Käser, David Koch, Corinna Linde, Nadine Mägerlein, Jochen Neubert, Larissa Peris, Alicia Rabbe, Anastasia Rundel, Bettina Schuhmacher, Nina Schweikart, Jasmin Weiler, Leah Versichern und Bausparen w w w. d e b e k a . d e BF 2b Sonja Müller und Aaron Schneider Amesse, Jessica Auth, Veronica Bentele, Lara Bieg, Marie-Christine Birkle, Laura Faiß, Melanie Feser, Sarah Fink, David Fiori, Gavino Hepp, Fabienne Jukic, Laura Lau, Mandy Meier, Yannis Pop, Fabian Reichardt, Nicole Rist, Julia Roth, Franziska Schüle, Katharina Schwaiger, Lisa Sonntag, Leon Tempel, Markus Weiler, Lena BF 2c Tobias Junker Herr Wörrle Der erste Schritt zum Erfolg Geschäftsstellenleiter Die Debeka – eine Unternehmensgruppe der Top Ten in der Versicherungswirtschaft – ist kompetenter Ansprechpartner für Versicherungen und Finanzdienstleistungen. Wir suchen Auszubildende zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (m/w) Geschäftsstelle Ravensburg Georgstraße 15 88214 Ravensburg Telefon (07 51) 3 61 53-10 [email protected] Haben Sie Interesse ? Dann bewerben Sie sich schriftlich, per E-Mail oder rufen Sie uns an ! 78 Wirtschaftsschule anders als andere Wirtschaftsschule 79 K B S a k tu e l l Ausweitung des Unterrichtsangebots Englisch als Pflichtfach an der Berufsschule Ka ufmännis che Ber u f s s chu l e Schon im Jahr 2016 endet die Übergangsfrist, bis zu der der Wechsel vollzogen sein muss: dann gehört Englischunterricht für alle Auszubildenden zu den Pflichtfächern. Diesen Vorschlag der Enquete-Kommission hat der Landtag schon vor geraumer Zeit verabschiedet. Die Humpis-Schule gehört zu den ersten Schulen, die diese Vorgaben schrittweise umsetzt und das bisher freiwillige Angebot an Englischunterricht in einen Pflichtunterricht transferiert. Im kommenden Schuljahr 2014/15 werden alle Auszubildenden in Großhandel, Industrie, Spedition und Büro, die Fachkräfte für Lagerlogistik ab Fachstufe I sowie Auszubildende der Öffentlichen Verwaltung hinzukommen, für die Englisch bisher meist ein Wahlfach war. Weiterhin Pflichtunterricht in Englisch haben Auszubildende in den Bereichen Automobil, Tourismus und die Finanzassistenten. Alle Auszubildenden mit Englischunterricht haben an der Humpis-Schule die Möglichkeit, an der Prüfung zum KMK-Zertifikat teilzunehmen und somit ein international anerkanntes berufsbezogenes Fremdsprachenzertifikat zu erwerben. Das KMK-Zertifikat wird in drei Niveaustufen angeboten: Stufe I (GER A2), Stufe II (GER B1) und Stufe III (GER B2) - GER: Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen. Voraussichtlich werden bereits im Schuljahr 2015/16 weitere Berufsbereiche Englischunterricht erhalten. Andreas Steck Abteilungsleiter KBS II Kaufmännische Berufsschule Kaufmännische Berufsschule 81 K B S ak t ue l l B e r u f sa n sp r e ch p a r tn e r Kooperation mit internationalen Partnern Erweiterung des Angebots an Auslandspraktika Mit sehr großem Erfolg bietet die Humpis-Schule seit vielen Jahren Auszubildenden die Möglichkeit, in Guildford, England ein kaufmännisches Praktikum zu absolvieren. Das EU-Förderprogramm Leonardo-da-Vinci unterstützt dieses Angebot mit erheblichen Zuschüssen für die Auszubildenden. Die Anzahl der jungen Erwachsenen, die an einem solchen Auslandspraktikum teilnehmen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Dies ist auch deshalb nicht verwunderlich, weil viele Unternehmen ihre Auszubildenden dabei aus gutem Grund unterstützen. Ein solches Auslandspraktikum fördert die interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen der Auszubildenden und unterstützt sie in ihrer Entwicklung hinsichtlich Selbstständigkeit und persönlicher Reife. Unser Kooperationspartner, das Guildford College, kann diesen Andrang alleine nicht mehr bewältigen. Daher hat sich die Humpis-Schule bemüht, weitere qualifizierte Partner zu finden. Ab 2014 bietet die Humpis-Schule zusätzlich auch Praktika in London und Chichester in England sowie in Fredericia, Dänemark an. Für Auszubildende mit Zusatzqualifikation AusbildungPlus besteht darüber hinaus die Möglichkeit, Praktika in Montceau-les-Mines, Frankreich, zu absolvieren. Auch für diese neuen Praktikumsorte wurde bereits EU-Förderung beantragt. Andreas Steck Abteilungsleiter KBS II 82 Kaufmännische Berufsschule Die aktuelle Struktur Die Humpis-Schule bildet aktuell 19 Ausbildungsberufe aus. Während sich drei Abteilungsleiter um die Gesamtorganisation der Kaufmännischen Berufsschule kümmern, steuert in jedem Ausbildungsberuf eine Lehrkraft, der sogenannte Berufsansprechpartner, die innere Organisation und die Beziehungen zu den externen Bildungspartnern. Verwandte Berufe sind zu fünf Schwerpunkten zusammen gefasst, die getrennt die jährliche Qualitätsentwicklung und berufsbezogenen Fortbildungen planen. Die neu geordneten sogenannten Lernfeldberufe erkennt man an ihrer Bezeichnung und an ihrem methodischen Ansatz. Ulrich Becker Abteilungsleiter KBS I der Kaufmännischen Berufsschule Lernfeldberufe E Berufe mit E-Programm im Kurssystem Klassische Berufe B Berufe mit Blockklassen 1. Schwerpunkt Logistik (Becker) Ansprechpartner Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung Zollmann E Fachkräfte für Lagerlogistik Schmid E Fachkraft Kurier-, Express- Paketdienstleistungen Schmollinger-Brenner B Fachlageristen Schmid Tourismuskaufleute Kapitel, K. 2. Schwerpunkt Finanzdienstleister (Becker) Bankkaufleute / Bankkaufleute - IT Dr. Wachter Finanzassistent/innen Dr. Wachter Kaufleute für Versicherungen und Finanzen Recknagel Steuerfachangestellte/r Reithmeier B 3. Schwerpunkt Handel/ Industrie (Steck) Industriekaufleute Schneider Automobilkaufleute Creutzfeldt Groß- u. Außenhandelskaufleute Creutzfeldt AusbildungPlus (Beruf mit Zusatzqualifikationen) Hasel E E 4. Team Einzelhandel (Steck) Einzelhandelskaufleute und Verkäufer / innen Rettig / Romer 5. Schwerpunkt Büro/Recht/Verwaltung (Mützel) Fachangestellte Bürokommunikation Krämer, U. B Justizfachangestellte Ohnhaus B Rechtsanwaltsfachangestellte Ohnhaus Verwaltungsfachangestellte Krämer, U B Kaufleute für Büromanagement Winstel E Kaufmännische Berufsschule 83 A u s de n L e r nf e l d b e r ufe n A u sb i l d u n g mi t Z u sa tz q u a l i fi k a ti o n Auslandspraktikum für Auszubildende EU-Förderprogramm bringt junge Menschen nach England Neuordnung beim Ausbildungsberuf Bürokaufmann/-kauffrau Zum 01.08.2014 treten die Ausbildungsordnung und der Rahmenlehrplan für den neuen Beruf „Kaufmann/-frau für Büromanagement“ in Kraft. Grundlegend werden die bisherigen Ausbildungsberufe „Bürokaufmann/Bürokauffrau“, „Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation“ und „Fachangestellte/ Fachangestellter für Bürokommunikation“ zu einem einheitlichen dreijährigen Ausbildungsberuf zusammengefasst. Ziel der Neuordnung ist die Befähigung zu einer kaufmännischen Berufstätigkeit, die an Geschäfts- und Verwaltungsprozessen ausgerichtet ist. Für den schulischen Bereich gibt der Rahmenlehrplan 13 Lernfelder vor. Jedes einzelne Handlungsfeld soll die vollständige Handlung abbilden und besteht aus folgenden sechs Phasen: orientieren, informieren, planen, durchführen, bewerten und reflektieren. Die Einteilung in die bisherigen Fächer entfällt. Es wird nach dem Lernfeldansatz unterrichtet, wie bereits einige andere Berufe, zum Beispiel Industrie- und Großhandelskaufmann/-frau. Die Prüfung besteht aus einer gestreckten Abschlussprüfung. Der erste Teil findet nach 15 Monaten statt, der zweite Teil am Ende des dritten Ausbildungsjahres. Christa Mützel Abteilungsleiterin KBS III 84 Kaufmännische Berufsschule In Zeiten der Globalisierung und der ständigen Erforschung neuer Märkte bieten gute Sprachkenntnisse, interkulturelle Kompetenz und persönliche Erfahrungen im Berufsalltag von Unternehmen im Ausland eine große Chance für junge Auszubildende, um sich für ihre spätere Berufstätigkeit noch besser zu qualifizieren. Zusammen mit ortsansässigen Unternehmen ermöglichte die Humpis-Schule Ravensburg auch in diesem Schuljahr wieder 47 Auszubildenden an der kaufmännischen Berufsschule aus dem Bereich "Zusatzqualifikation AusbildungPlus", an einem dreiwöchigen Auslandspraktikum in der südostenglischen Stadt Guildford teilzunehmen. Der Aufenthalt von 18.Oktober bis 10.November 2013 wurde durch das EU-Programm Leonardo-Da-Vinci Mobilität finanziell erheblich unterstützt. Im Rahmen ihrer Ausbildung hatten die kaufmännischen Auszubildenden in verschiedenen englischen Unternehmen, die in der Marketing- und Automobilbranche tätig sind, die Möglichkeit, das englische Geschäftsleben und die britischen Gepflogenheiten besser kennenzulernen. Zusätzlich erhielten die Auszubildenden einmal wöchentlich Unterricht in einem örtlichen College, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. Des Weiteren berücksichtigt das Auslandspraktikum auch kulturelle Aspekte: An den Wochenenden finden gemeinsam kulturelle Veranstaltungen statt, zum Beispiel Fahrten in das nahe gelegene London, nach Portsmouth, Brighton, Stonehenge, Windsor oder Oxford. Die Ziele legen die Auszubildenden im Rahmen von Projekten selbst fest. Nähere Informationen, Schülerberichte, Filme und Fotos unter : www.humpis-schule.de / Kaufmännische Berufsschule / KBS2 / AusbildungPlus. Georgios Sidiropoulos, Ersan Zeybek und Tobias Wodniok, 2KI2V Kaufmännische Berufsschule 85 P rü f u ng e n Sommerprüfung 2013 Verkörpere das, was du sagst! Der große Welfensaal im Kultur- und Kongresszentrum in Weingarten war dicht besetzt bei der Abschlussfeier der 592 Absolventen der kaufmännischen Berufsschule am 19.Juni 2013, als die Auszubildenden in Begleitung ihrer Eltern, Freunde und Lehrer in feierlichem Rahmen - unterstützt vom Jugendsinfonieorchester der Musikschule Ravensburg unter der Leitung des Dirigenten MD Harald Hepner - die Zeugnisübergabe erwarteten. Und auch der scheidende Abteilungsleiter der kaufmännischen Berufsschule, Bernhard Widmann, gab sich feierlich, festlich, und doch fröhlich mit seinem ihm angetrauten verschmitzten Lächeln im Bewusstsein dessen, dass diese Abschlussfeier nicht nur die letzte seiner Dienstzeit sein wird, sondern dass dieser Abend im Zeichen von Körpersprache und Körpersignalen stand. Der Gastredner, Andreas Hartmann - mit Künstlernamen Magnus André - Inhaber des ersten Zimmer-Zauber-Theaters in Waltenhofen/ Oberdorf im Allgäu, ist Meister der Pantomime, Zauberkünstler, Comedy-Kellner, Bauchredner, zertifizierter Business-Coach und Körpersprache-Trainer, kurz: Keynote-Speaker. "Keynote", die englische Bezeichnung für „Grundgedanke“, ließ keinen Zweifel daran, dass André den Absolventen Bedeutsames und Erkenntnisreiches mit auf den Weg ins Berufsleben geben wollte: "In Zeiten des Speed-Datings innerhalb unseres privaten und beruflichen Lebens, bei dem das gegenseitige Kennenlernen auf das Einscannen des ersten Erscheinungsbildes eines anderen Menschen reduziert wird", so André, falle die Entscheidung über "geeignet oder ungeeignet", "sympathisch oder unsympathisch" bereits nach zwei Sekunden. Deshalb sei es entscheidend, die Wirkung eigenen Verhaltens auf andere abzuschätzen und damit die "Verkehrszeichen der Körpersprache", so André, zu kennen. 86 Kaufmännische Berufsschule Magnus André, einer der gefragtesten Körpersprache-Experten im deutschsprachigen Raum, erhielt mehrfache Auszeichnungen, unter anderem zum Künstler des Jahres 2012 und 2013! "André macht Spaß!" lautet das Motto seiner humorvollen und kurzweiligen Körpersprache-Show, in denen er Humor, wissenschaftliche Erkenntnisse und Live-Demonstrationen mit dem Publikum zum anschaulichen Infotainment verknüpft. "Verkörpere das, was du sagst", lautete dabei seine Botschaft und zugleich sein Tipp für den Lebens- und Berufsalltag der jungen Berufseinsteiger, denn Gestik, Mimik und Körperhaltung seien meist nicht nur authentisch, sondern auch viel wirkungsvoller als Worte. Dieses Verhaltensmuster, das André bis dahin im humorvollen Dialog mit dem jungen Publikum entwickelt hatte, summierte in einer abschließenden, fast besinnlichen "Bilderrahmen"-Philosophie: Der hölzerne Rahmen - eine Allegorie auf das Leben - umfasste dabei lösbare, bewegliche und doch lückenlos ineinander passende Teile aus Träumen, Erfolgen, Erinnerungen, Düften, Verlorenem und Geliebtem - "Ihr Lebensrahmen", wie André sagte. Meist forme dieser Lebensrahmen eine runde Einheit, so André, immer wieder brächten neue Lebensteile Unordnung in die bisherige Lebenseinheit und forderten den Menschen heraus, den neuen Teil des Lebens einzufügen in die bisherige Lebenseinheit. "Immer wieder Lebensordnung zu schaffen, wird eine große Herausforderung in Ihrem Leben sein, aber wenn Sie wirklich wollen, dann schaffen Sie das!" war die letzte keynote Andrés an sein Publikum, wie wir nun wissen, ein "Grundgedanke" von Bedeutsamkeit und Erkenntnisreichtum. Inge Spatscheck-Moser Kaufmännische Berufsschule 87 Prü f u n ge n Die Preisträger der Sommerprüfung mit ihren Ausbildungsbetrieben: Branche Bankkaufleute Kaufmann für Versicherungen und Finanzen Steuerfachangestellte Fachangestellte für Bürokommunikation Justizfachangestellte Name Betrieb Sofie Weishaupt Kreissparkasse Ravensburg Nadine Jakob Kreissparkasse Ravensburg Sabrina Kuom Raiffeisenbank Ravensburg eG Sophie Schille Sandra Strobel Pascal Wolf Kreissparkasse Ravensburg Reiseverkehrskaufleute Sven Gwinn J. Dirlewanger Württembergische Versicherung AG, Meckenbeuren Fachkraft für Lagerlogistik Julia Männer Geno-Finanzservice eG Simone Moore Jürgen Dühr Württembergische Versicherung AG, Wangen Vanessa Welte Missenhardt & Fackler Steuerberatung, Ravensburg Natalie Alber Schnekenburger Ravensburg Steuerberatungsges. mbH Carina Hildermann ADS Allg. Deutsche Steuerberatungsges. mbH, Hamburg Alexandra Lang Steuerberatungsgesellschaft Stadt und Land, Stuttgart Leonie Sicka Steuerberatung Lydia Kautt, Ravensburg Denise Bauer Caillet & Caillet, Rechtsanwälte LL.M Lisa Bockwinkel Kanzlei Manuel Trautmann, Leutkirch Julia Ottmann Dr. Zeifang Rogg & Kollegen, Ravensburg Martina Rist Rechtsanwältin Edith Sonntag LL.M, Ravensburg Melinda Würstle Anwaltskanzlei Hella Braendle, Meersburg Alexandra Sautter Landratsamt Ravensburg Nicola Kreft Stadt Friedrichshafen Stefanie Huber Stadt Friedrichshafen Christina Zagaras Stadt Friedrichshafen Carina Hauff Amtsgericht Ulm Anna Mössle Amtsgericht Ravensburg Elisa Riebe Amtsgericht Ulm Simone Schirmer Amtsgericht Ravensburg Denise Bauer Caillet & Caillet, Rechtsanwälte LL.M Lisa Bockwinkel Kanzlei Manuel Trautmann, Leutkirch Julia Ottmann Dr. Zeifang Rogg & Kollegen, Ravensburg Targobank AG & Co. KGaA Ravensburg Martina Rist Rechtsanwältin Edith Sonntag LL.M, Ravensburg Volksbank Altshausen eG Melinda Würstle Anwaltskanzlei Hella Braendle, Meersburg Ann-Kathrin Albrecht DER Deutsches Reisebüro, Ulm Vanessa Badent Rafi GmbH & Co. KG, Berg Patricia Moosherr Schuster GmbH & Co. KG, Weingarten Dominik Greser Helmut Vöhringer GmbH & Co. KG, Oberteuringen André Zelkowicz dwp eG Fairhandelsgenossenschaft, Ravensburg Sigrid Lang audio-video-technik-schmid, Ravensburg Fachlagerist Landessiegerin Baden-Württemberg im Berufswettkampf Einzelhandel 2013 Einzelhandelskaufleute Lisa Baur Lidl Vertriebs GmbH & Co. KG, Leutkirch Daniela Hörmann Addi Moden, Bad Waldsee Ella Poslovski Judith Poslovski, Ravensburg Melanie Buchholz Aral-Center Kirschner, Weingarten Sabrina Bärenweiler Schmieder GmbH, Fronreute Tina Langosch Dachser GmbH & Co. KG, Baindt Isabell Prinz Prinz GmbH & Co. KG, Wangen Julia Föhl Sailer Autohaus, Bermatingen Daniel Kirchmaier Auto-Kirchmaier GmbH, Meckenbeuren Michaela Assfalg Ravensburger AG Artur Fröhlich CHG-MERIDIAN AG, Weingarten Daniela Hoher PWS GmbH, Ravensburg Alexandra Kieble Hymer AG, Bad Waldsee Philipp Schüle Aleris Aluminium Vogt GmbH Katharina Gräpel OMIRA Oberland-Milchverwertung Ravensburg GmbH Adrian Aust BayWa AG, München Landratsamt Bodenseekreis Tobias Strobel ThyssenKrupp Schulte GmbH, Weingarten Mona Boger Gemeinde Kressbronn Thomas Bertram Dachser GmbH & Co. KG, Baindt Pirmin Dilger Stadt Friedrichshafen Tanja Hummel Dachser GmbH & Co. KG, Baindt Lena Metzler Stadt Friedrichshafen Aleksandra Stopa Landratsamt Bodenseekreis Elena Bergler Stadt Friedrichshafen Fabian Ferrante Landratsamt Bodenseekreis Selina Renner Landratsamt Bodenseekreis Marisa Wagner Stadt Wangen i.A. Martha Wietrzykowski Stadt Ravensburg Ramona Zweifel Verwaltungsfachangestellte Rechtsanwaltsfachangestellte Verkäufer Bürokaufleute Automobilkaufleute Industriekaufleute Großhandelskaufleute Spediteur Kurier-, Express-, Postdienstleistungen Britta Binder Deutsche Post AG Anna-Franziska Weiler Bürgermeisteramt Wolfegg 88 Kaufmännische Berufsschule Kaufmännische Berufsschule 89 P rü f u ng e n Herbstprüfung 2013 licher Werdegang" ans Theater Ravensburg, wo er gemeinsam mit dem Ensemble einen radikalen künstlerischen Kurs entwickelte: Mitten in der oberschwäbischen Provinz seien Spielpläne entstanden, die sich fast ausschließlich aus Uraufführungen zusammensetzten. Innerhalb von sechs Jahren sei dadurch aus diesem Zimmertheater mit vier Arbeitsplätzen und 60 Sitzen ein neu gebautes, schuldenfreies Kleintheater mit 15 Arbeitsplätzen und 160 Sitzen gewor- tet freischaffend als Kabarettist und Autor. Gastredner Brian Lausund positionierte sich als suffisanter, selbstkritischer, zugleich aber auch als wortsinniger und bisweilen zynischer Redner, ein Kabarettist eben, der auf die Anfrage als Gastredner vor Auszubildenden zu sprechen, ernsthaft oder doch im Schalk Bedenken äußerte, ob sein beruflicher Werdegang junge Menschen nicht eher erschrecke. Erschrecke? Vor was, bitte schön? Vor der Überzeugung, seiner Leidenschaft für das Schauspiel beruflich nachzugehen? Vor der Aufgabe, seinen Weg zu gehen, immer wieder anzukommen für eine Weile, um dann doch wieder weiter zu ziehen? den. Preise wie der Baden-Württembergische Kleintheaterpreis, der Kulturpreis des Städtebundes Bodensee – Oberschwaben u.a. folgten. Nach einigen Jahren am Bodensee zog Lausund nach Hamburg und arbeitete als freischaffender Regisseur und Dramaturg unter anderem für das Deutsche Schauspielhaus Hamburg, das Staatstheater in Köln und die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Daneben entstanden unter seiner Regie Produktionen des freien Marktes in Zürich, Freiburg, München und Stuttgart. Von 2007 bis 2011 war Brian Lausund als Oberspielleiter am „Theater an der Rott“ in Niederbayern engagiert, dem einzigen Landkreistheater Deutschlands. In diesen vier Jahren konnte das von Schließung bedrohte Theater seine Besucherauslastung auf 84 Prozent steigern und gilt seither als fest in seiner Region verwurzeltes Theater. Seit August 2011 ist er wieder am Bodensee sesshaft und arbei- Vor dem Mut, auch finanzielle Verantwortung zu übernehmen in schwierigen Situationen? Und vor dem Ziel, ein erfolgreicher Komödienmacher zu sein? All dies kann die anwesenden Absolventen, die gerade zaghaft am Berufseinstieg stehen, doch nur ermuntern, sich mutig auf den eigenen Weg zum beruflichen Erfolg zu machen. Apropos erfolgreicher Komödienmacher! Auf seiner Homepage äußert Lausund tatsächlich Bedenken eines erfolglosen Komödienmachers: "Eine wirklich funktionierende Komödie habe ich bislang noch nicht gefunden. Wäre eine Komödie wirklich erfolgreich darin, die Torheiten und Schwächen der Menschheit der Lächerlichkeit auszusetzen, würden die Menschen sich ändern. Da der Mensch aber bleibt wie er ist, können wir anscheinend zwar humorvolle, witzige und brüllend komische Komödien aufführen; erfolgreich sind diese Komödien jedoch nicht." Nun denn, am Komödienmacher liegt die Sache wohl nicht. Was ein erfolgreicher Komödienmacher können muss Ganz im Zeichen der Jugend stand die Abschlussfeier für die 92 Absolventen der Herbstprüfung der kaufmännischen Berufsschule am 10.Dezember 2013 im Stauffersaal des Kulturund Kongresszentrums in Weingarten. Junge Menschen allenthalben, die nach bestandener Prüfung eine würdige Verabschiedung genossen und jung gebliebene, obwohl in die Jahre gekommene Musiker, die mit den Jugendlichen feierten. Dies waren wie bereits in den vergangenen Jahren Gianni Dato und Peter Schweikert mit ihrer beeindruckend erfrischenden musikalischen Umrahmung, die sowohl im Zusammenspiel als auch in den Soli bewiesen, in der Welt des Jazz zu Hause zu sein. Dieter Czerny, der Schulleiter der Humpis-Schule, knüpfte in seinen Grußworten an die Begrüßung durch Andreas Steck - neben Ulrich Becker und Christa Mützel einer der drei Abteilungsleiter der KBS - an und beglückwünschte die Absolventen zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Becker wies auf den guten Brauch der Humpis-Schule hin, zu jeder Abschlussfeier der kaufmännischen Berufsschule eine Persönlichkeit als Gastredner einzuladen, die durch ihren regionalen Bezug, vor allem aber durch ihr Leben oder Wirken auffällig sei. Als er dabei auf den Schauspieler, Autor und Kabarettist Brian Lausund gestoßen sei, habe dieser sofort sein Interesse geweckt, obwohl "das Hiesige" an Lausund auf den ersten Blick fehle: 1969 in Seattle, USA geboren, zog er mit seinen Eltern nach Bayern, wo er 1990 sein Abitur machte. Es folgte das Studium der Regie und Schauspiel an der Theaterakademie in Ulm. Nach beruflichen Tätigkeiten in Hamburg, Köln, Berlin und Bayern führte ihn nach eigenen Angaben ein "verschlungener beruf- 90 Kaufmännische Berufsschule Inge Spatscheck-Moser Die Preisträger der Herbstprüfung Verena Bentele Rafi GmbH & Co. KG Katrin Enderle Hymer AG Julia Malmer Elektro Stotz GmbH & Co. KG Julia Dietschold Vom Fass AG Patrick Huber Engel GmbH Markus Krich Müller + Jehle GmbH Dominik Reichle Thyssen Krupp Schulte GmbH Mirjam Schlecker Rayher Hobby GmbH Daniel Selg Schenker AG Kaufmännische Berufsschule 91 P ro j ekt e Wettbewerb „Standgestaltung für die Bildungsmesse 2014“ Viel Arbeit, kreative Ideen und tolle Ergebnisse In einem von der Innung des Kfz-Gewerbes Bodensee-Oberschwaben in Auftrag gegebenen Schulprojekt erarbeiteten acht Projektgruppen der Klassen 2KA1 und 2KA2 des Bereichs Automobil Vorschläge, wie sich das KFZ-Gewerbe auf der Bildungsmesse 2014 in Ravensburg mit einem jugendgerechten Messeauftritt präsentieren soll, um bei jungen Menschen das Interesse an einer handwerklichen Ausbildung zu wecken. Bereits einige Wochen vorher begann die Arbeit für die Schüler in den verschiedenen Gruppen, an dem in den Fächern Deutsch und Gemeinschaftskunde gearbeitet wurde. Es wurden Ideen gesammelt, kreative Vorschläge auf Durchführbarkeit geprüft und realisiert. Die Schüler hatten in der Umsetzung ihrer Ideen viel Freiraum und mussten lediglich die vorgegebene Größe des Standes berücksichtigen und innerhalb eines definierten Kostenrahmens eine ansprechende und kreative Vorstellung der Berufe des Automobilkaufmann/-frau und des Kfz- Mechatroniker verwirklichen. Die Schüler machten sich von der ersten Minute an mit sehr viel Engagement und Freude an diese für sie neue und spannende Aufgabe, schließlich ging es darum, die Verantwortlichen der Handwerkskammer mit einer gelungenen Präsentation von der Qualität und Umsetzung des eigenen Projekts zu überzeugen. Bei der finalen Präsentation am 09. Juli 2013 fanden sich alle Gruppen aus den beiden Klassen zur Präsentation in der Schule ein. Unter Beisein der projektbetreuenden Lehrer Frau SpatscheckMoser, Frau Ebert, Herr Dietrich, Herr Schick, der Fachbereichsleiterin Frau Creutzfeld und Schulleiter Herr Czerny wurden die Projektentwürfe dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Ravensburg, Franz Moosherr sowie weiteren Vertretern der Kfz-Innung vorgestellt. Bei der Präsentation wurde schnell klar, dass die Schüler sich sehr intensiv mit der Aufgabenstel- 92 Kaufmännische Berufsschule lung auseinander gesetzt hatten, und so den Entscheidungsprozess für die Jury erschwerten. Zahlreiche originelle Einfälle wie verschiedene Gewinnspiele, pfiffige Ideen für Werbegeschenke oder auch das Standdesign, das teilweise sehr professionell anmutete, wussten die Anwesenden zu begeistern. In einer kleinen Feierstunde im Oktober 2013 bescheinigten Obermeister Jochem Kilgus (4.v.l.) und Franz Moosherr (2.v.r.) allen angehenden Automobilkaufleuten, dass es ihnen hervorragend gelungen sei, in ihren Projektarbeiten dem Hauptanliegen der Innung gerecht zu werden. Das beste Konzept und der bis ins kleinste Detail durchdachte Standentwurf der Gruppe um Valentin Strasser, Michael Linz, Martin Schütze, Camillo Pohlmann und Jonathan Gnau aus der Klasse 2KA2 konnte die Verantwortlichen letztlich überzeugen. Die Kfz-Innung zeigte sich äußerst zufrieden mit der Arbeit der Schüler und freut sich darauf, auch künftig weitere Projekte in Zusammenarbeit mit der Humpis-Schule folgen zu lassen. Neben einer Spende in Höhe von 1.200 Euro für alle teilnehmenden Gruppen erhielt das Siegerteam für die aus Sicht der Innung beste Projektarbeit zusätzlich einen Geldpreis in Höhe von 300 Euro. Abschließend bedankte sich Franz Mossherr bei Christa Creutzfeldt für die Projektleitung und bei Andrea Ebert und Inge Spatscheck-Moser für die vorbildliche Zusammenarbeit mit der Innung und der engagierten Betreuung des Projektes. Jonathan Gnau, 2KA2 Kaufmännische Berufsschule 93 S tu d i e nf a hr t e n/ E x kursi one n Wir bedanken uns bei unseren Mitschülerinnen und Mitschülern der 2TK1 für die gute Zusammenarbeit und gelungene Organisation unserer Exkursion. Dank auch an unsere Lehrer und unsere Ausbildungsbetriebe, die uns die Teilnahme an der Exkursion ermöglichten. Exkursion in die österreichische Bundeshauptstadt Unsere Reise nach Wien - selbst geplant und organisiert Wir, die Touristikkaufleute der Klasse 2TK1, besuchten vom 11.03. bis 14.03.2014 die wunderschöne österreichische Bundeshauptstadt Wien. Die Reise planten und organisierten wir im Rahmen eines Schulprojektes selber. Ebenso erfolgten auch die meisten Führungen und Besichtigungen vor Ort durch eine Gruppe von Schülern aus unserer Klasse. Während der Fahrt nach Wien wurden im Bus von der Anreisegruppe touristisch interessante Städte, die wir auf unserer Reise tangierten, vorgestellt. So erfuhren wir beispielsweise etwas über die Reize Passaus und die Besonderheiten Münchens. Gegen Abend erreichten wir Wien und waren von den alten Gebäuden und vielen Gassen sehr beeindruckt. Am nächsten Morgen ging es recht früh los, um Wien besser kennen zu lernen. Während einer vierstündigen Stadtrundfahrt mit professionellem Reiseführer sahen wir die schönsten und sehenswertesten Ecken Wiens, natürlich auch das Haus des berühmten Künstlers Friedensreich Hundertwasser. Dieses architektonische Kunstwerk steht im dritten Wiener Gemeindebezirk. Hierbei handelt es sich um ein ungewöhnlich buntes Haus mit verschieden großen Fenstern und unebenen Böden. Weitere Highlights waren das Schloss Belvedere, die Neustadt Wiens, das Rathaus und der Stephansplatz mit dem Stephansdom. Nach der interessanten Fahrt durch ganz Wien besuchten wir verschiedene Sehenswürdigkeite, wie z.B. die Spanische Hofreitschule, 94 Kaufmännische Berufsschule eine wichtige Anlaufstelle für Pferdeliebhaber und Geschichtsinteressierte. Dieser Programmteil konnte, je nach Interessenlage, individuell gestaltet werden. Den Abend verbrachten wir gemeinsam beim zünftigen Heurigen mit traditionellem Wiener Schnitzel, Apfelstrudel sowie stimmungsvoller Musik. Der nächste Tag war geprägt von der Besichtigung des Schlosses Schönbrunn sowie dem gleichnamigen Tiergarten. Nachmittags besuchten wir das Sissi-Museum, welches sich in der Hofburg befindet. Ein weiteres Highlight an diesem Tag war der Wiener Prater, ein ganzjähriges Volksfest mit dem berühmten Riesenrad, welches einen unvergesslichen Blick über ganz Wien bietet. Am späten Nachmittag erlebten wir österreichische Tradition beim Genuss einer Sachertorte in einem Wiener Café. Da die Caféhäuser hier schon immer von sehr großer Bedeutung waren und immer noch sind, sollten diese bei einem Besuch Wiens auf keinen Fall fehlen. Wir wollten Wien besser kennenlernen, nicht nur für unsere bevorstehenden Abschlussprüfungen, sondern um künftig auch unseren Kunden ein beliebtes Städtereiseziel näher bringen zu können. Außerdem haben wir viele Erfahrungen beim Planen und Durchführen einer Reise gesammelt und auch auftretende Probleme und Herausforderungen konnten wir im Team bewältigen. Wir hatten eine sehr schöne, informative und spaßige Exkursion nach Wien. Catharina Hall, Stefanie Lehnert, Anja Weise, Svenja Hörmann, Sina Kloss, 2TK1 Beliebte Urlaubsziele in Europa - beworben auf einer von Auszubildenden gestalteten Verkaufsmesse Kaufmännische Berufsschule 95 Auslandspraktikum in Frankreich Der Start ist gelungen Vom 19.05. bis 02.06.2013 fand in Le Creusot, Burgund, das erste, durch das Leonardo-Programm finanzierte Auslandspraktikum der Humpis-Schule in Frankreich statt. Christine Joly, Projektmanagerin der Dolto-Schule, hatte die im Unterricht erstellten Bewerbungsunterlagen unserer Schülerinnen an Betriebe im nahegelegenen Le Creusot gesandt und kümmerte sich dann um die Einstellung und die dazu notwendigen Unterlagen. Im Anschluss an das Praktikum erhielten die Schülerinnen Praktikumsbescheinigungen, eine Eintragung in den Europass sowie in das Abschlusszeugnis. Teilnehmerinnen waren fünf Schülerinnen des zweiten Ausbildungsjahres, die den Französischunterricht in der Zusatzqualifikation besuchten. Als ihre Fachlehrerin war ich als Begleitperson auf der Hin-und Rückfahrt sowie eine ganze Woche während des Praktikums für sie da. Am Abend der sonntäglichen Anreise mit dem Zug wurden wir von unserer Partnerlehrerin der Dolto-Schule, Sylvie Drin, sehr herzlich empfangen. Sie hatte sich bereits im Vorfeld um alle Belange der Unterkunft gekümmert, sodass wir unsere Zimmer im Studentenwohnheim gleich beziehen konnten. Der folgende Montag war als Pfingstmontag noch kein Arbeitstag. Die Partnerlehrerinnen Sylvie Drin und Sylvie Rave hatten die Besichtigung des Schlosses Cormatin in der näheren Umgebung organisiert. Am Dienstag begleiteten Sylvie Drin und ich die Schülerinnen zu ihren Unternehmen. Meike Kaufmann war in einem Dekorationsgeschäft, Nadine Mrotzek im Tourismusbüro, Marina Möhrle in einem Betrieb der Luftfahrtbranche, Laura Masallera in einer Buchhandlung und Denise Zimmermann bei Wélience, einem Partnerunternehmen der technischen Universität von Le Creusot, tätig. Aufgrund der positiven Erfahrung mit der Praktikantin erklärte sich der Firmenchef bei Wélience, 96 Kaufmännische Berufsschule Ludovic Goby, zu einer langfristigen Partnerschaft mit der Humpis-Schule bereit. Durch seine Vermittlung konnten für das Praktikum 2014 bereits drei neue Stellen gefunden werden. Als verantwortliche Lehrerin besuchte ich alle Schülerinnen in ihrem jeweiligen Betrieb und besprach mit den Betreuern die Aufgaben während des Praktikums sowie alle auftretenden organisatorischen Fragen und Probleme. Am Wochenende fuhr ich mit den Azubis nach Châlonsur-Saône. Ein Restaurantbesuch schuf ebenfalls eine angenehme Atmosphäre. Selbständig besichtigten die Schülerinnen die Hauptstadt Burgunds, Dijon. Die Rückmeldung zu dieser, nach dem England-Praktikum zweiten Erfahrung im Ausland war positiv. Die Schülerinnen konnten sich im Land und im Betrieb mühelos auf Französisch verständigen sowie die gestellten Aufgaben in vollem Umfang bewältigen. Sie haben eine Region Frankreichs näher kennengelernt und Einblicke in die französische Mentalität bekommen. Gute und sehr gute Ergebnisse in der mündlichen Französisch-Prüfung an der IHK bestätigten, dass sie durch die Erfahrung des Praktikums deutlich an Kommunikationsfähigkeit und Selbstsicherheit gewonnen haben. Für die nächsten Jahre ist die Fortsetzung des Praktikums geplant. Antje Schulze Kaufmännische Berufsschule 97 Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ im Fußball Glückloses Humpis-Team Hump is - Sport Ergänzungsfach Ski- und Snowboard Pädagogische Möglichkeiten und Chancen Knapp 20 Schülerinnen und Schüler der Humpis-Schule reisten von 21. bis 24. März 2014 zum Jugendheim in Wald, Vorarlberg an, um an den darauf folgenden Tagen ihre Fähigkeiten und Kenntnisse in Ski- und Snowboardkursen zu verbessern. Daneben standen Lawinenkunde, eine Hüttenwanderung, Tischtennis und andere gemeinsame Aktivitäten auf dem Programm. Das Ergänzungsfach „Ski- und Snowboard“, das im Skigebiet Sonnenkopf stattfand, hat sich seit vielen Jahren als Wahlveranstaltung für die Schüler und Schülerinnen der Jahrgangstufe 1 etabliert. Trotzdem oder gerade deswegen muss man sich von Zeit zu Zeit die Frage nach dem Sinn und Zweck derartiger Veranstaltungen im Sportbereich stellen. Zweifellos, Ski- und Snowboardfahren fördern die sportliche Entwicklung unserer Schülerinnen und Schüler. Sucht man nach weiteren Argumenten, so wird man schnell im Lehrplan für das Berufliche Gymnasium fündig. Übergeordnete Lernziele wie „Lernund Leistungsbereitschaft fördert“, „Leistung und Erfolg reflektieren und einschätzen“, „Wahrnehmungsfähigkeit verbessern“ oder „etwas wagen und verantworten“ können gerade hier in besonderem Maße realisiert werden. Weitere pädagogische Möglichkeiten und Chancen von Schneesportkursen sind vor allem in einer Förderung der sozialen Entwicklung durch Gruppenerfahrungen mit besonderen Erlebnismöglickeiten zu sehen. Das unmittelbare Erleben der Natur begünstigt zudem das Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein der Schülerinnen und Schüler. Wir meinen deshalb, das Ergänzungsfach Ski- und Snowboard ist eine lohnende Investition in den Erfolg unserer pädagogischen Arbeit. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt fand am 28. November 2013 auf dem Kunstrasenplatz in Weingarten ein Fußballturnier zwischen den Mannschaften der Gewerblichen Schule Ravensburg, der Kaufmännischen Schule Bad Saulgau und der Humpis-Schule statt. Der Sieger aus diesem Dreierturnier qualifizierte sich für die nächste Runde in diesem Wettbewerb der Wettkampfklasse 1 (Jahrgang 1993 und jünger) auf der Ebene des Regierungspräsidiums Tübingen. Bei den Spielern handelt es sich ausnahmslos um aktive Spieler im Alter zwischen 17 und 20 Jahren, die in den A-Jugenden bzw. in den aktiven Mannschaften ihrer Heimatvereine wöchentlich ihr Können unter Beweis stellen. Entsprechend hoch ist das Leistungsniveau der an diesem Wettbewerb teilnehmenden Schulen, das spannende und hochklassige Spiele erwarten lässt. So geschah dies auch an diesem Spieltag. In der ersten Begegnung mussten die Humpis-Spieler gegen den vermeintlich stärksten Konkurrenten der Gewerblichen Schule Ravensburg antreten. Dieses Spiel konnte knapp mit 2 : 1 gewonnen werden. In der nächsten Begegnung hieß der Gegner Kaufmännische Schule Bad Saulgau. Nach der 1 : 0 Führung nach der ersten Halbzeit wägten sich unsere Spieler bereits als Sieger. Begünstigt durch eine gewisse Überheblichkeit einiger Humpis-Spieler erzielten die Bad Saulgauer in der zweiten Halbzeit zwei Kontertreffer und gewannen das Spiel schließlich mit 2 : 1. Im letzten Spiel besiegte die Gewerbliche Schule Ravensburg die Bad Saulgauer mit 3 : 0 und qualifizierte sich dank des besseren Torverhältnisses für die nächste Runde. Es bleibt zu hoffen, dass das Humpis-Team im neuen Schuljahr in diesen Wettbewerb mehr Erfolg hat. Dominik Boos, Spielmacher der Mannschaft, im neuen Trikot Klaus Kapitel Es spielten: Christian Brauchle (Tor), Raphael Schmid, Max Valenti, Markus Deiss, Niklas Menz, Sebastian Marx, Dominik Boos, Lorenz Held, Stjepan Jurisic, Christian Halder, Christian Münz, Burak Dursun, Eniz Kocaoglu, Florian Schuster, Lukas Füssinger Klaus Kapitel und Sandra Winstel Humpis - Sport 99 Schulorganisation Schulleitung Hump is - intern SchulleiterDieter Czerny Stellvertretender Schulleiter Hubert Fritz Fachabteilungsleiter WG Klaus Deiringer Fachabteilungsleiterin WS Christine Mützel und Berufsaufbauschule Fachabteilungsleiterin BK Karin Loser Fachabteilungsleiter KBS Ulrich Becker Andreas Steck Sekretariat WGPetra Reisdorf BK, BF, BAS Renate Brauner KBSStefanie Koller TelefonzentralePetra Sandner Personalrat Michael Bach (Vorsitzender) Klaus Kapitel Rainer Neuf Birgit Stehlik-Bartmuß Patrick Maaß Schülermitverantwortung Nico Stensinski Fadi Kassab Verbindungslehrer Andreas Matheis Michael Mönig Manuela Reithmeier Elternbeiratsvorsitzende Martina Peris-Funk HausmeisterThomas Frater Harald Kieferle Carlo Afram Humpis - intern Humpis - intern 101 Schule als soziales Netz Einsichten eines Beratungslehrers Das gesunde Großwerden kann auch heute noch schwierig sein Schulsozialarbeit Detlef Schieren Sonderpädagogischer Dienst Ralph Kühnel Schulseelsorge Frauke Schönenberg Robert Neubauer Beratungslehrer Roland Zintl Schulsanitätsdienst Florian Hügel Beauftragte für Chancengleichheit Andrea Ebert Förderkreis Michael Mönig Studien- und Berufswahl Manuela Reithmeier Michael Held 102 Humpis - intern "Alles, alles habe ich gewusst, die schwierigsten Aufgaben konnte ich meiner Banknachbarin erklären, dann teilt der Lehrer das Klassenarbeitsblatt aus und alles war weg, weg, weg - es ist wie verhext!" So oder ähnlich können Problemlagen aussehen, die dem Beratungslehrer vorgetragen werden. Es folgt zunächst ein ausführliches aufklärendes Gespräch, das die Ursachen dieser - mutmaßlichen - "affektiven Denkhemmung" aufzufinden versucht. Wie viel, wie oft, wann, wie lange - vor allen Dingen mit welchen Verfahren und Methoden wurde auf diese Klassenarbeit gelernt? Hier hilft häufig die Führung eines Lernprotokolls über ein bis zwei Wochen, damit Art und Umfang des tatsächlichen Lernaufwandes offensichtlich werden. Überraschungen sind hier nicht selten. In weiteren Gesprächen werden Motivationslagen, eventuelle Leistungsängste, Konzentrationsthematiken, bisweilen überzogene Selbstansprüche, Erwartungen der Eltern etc. abgeklärt und den erkennbaren tatsächlichen Tüchtigkeitsbereichen gegenübergestellt. Zuweilen wird dabei deutlich, wie schwierig gesundes Großwerden auch heute sein kann, wie ausgeprägt manche Verdrussbilanzen schon aussehen und wie viele soziale und gesellschaftliche Bedingungen zwar für nachhaltige Fernsteuerungen und Verwirbelungen innerhalb der Schule sorgen, aber dennoch außerhalb der schulischen Reichweite liegen. Sollte zu erahnen sein, dass soziale Hintergründe oder gar krisenhafte Zuspitzungen eine dominierende Rolle spielen, bestehen unbürokratische Möglichkeiten, mit dem Sozialarbeiter, dem Sonderpädagogen oder der Schulseelsorge in Kontakt zu treten. Diese Stellen sind im ständigen Austausch, was oft eine große Hilfe ist. In den meisten Fällen genügen jedoch Gespräche mit Fach- und Klassenlehrern, um den bearbeitbaren Kern des Problems weiter einzukreisen und lösungsorientierte Konsequenzen für eine bessere schulische Laufbahn zu ziehen. Recht oft zeigt sich dabei schlicht ein gesteigerter Lenkungsbedarf, was im oben skizzierten Beratungsfall eine konkrete und eingehende Hilfe bei der Lern- und Arbeitsplanung für die - oft angstbesetzte - nächste Klassenarbeit bedeuten kann. Eine enge Abstimmung auf die spezifischen Möglichkeiten der Schülerin ist hierbei erfolgsentscheidend. Und so kann es durchaus sein, dass die ehedem verzweifelte Schülerin zwei Monate später strahlend eine erheblich bessere Note vorzeigt: "Diesmal hat es geklappt!" Dann muss nur noch präzise geklärt und bewusst gemacht werden, was sie diesmal wirklich anders gemacht hat - und dann kann das gut werden! Roland Zintl Humpis - intern 103 Hu m pi s - i nt e r n SchüerMitVerantwortung Ein SMV-Jahr mit überwältigender Resonanz Wie stets begann das offizielle Jahr der SMV 2013/2014 mit dem traditionellen SMV-Hüttenwochenende in Immenstaad im Allgäu zur SMV-Programmplanung. Nach einer kurzen Stärkung ging es sofort an die Bearbeitung der diesjährigen Projekte und im Anschluss an einen arbeitsintensiven Nachmittag bis in den späten Abend hatten sich die Klassensprecher den gemütlichen Teil des Hüttenaufenthaltes verdient. Und dieses Programm kam dabei heraus: Den Anfang machte das Schulradio, das uns regelmäßig in den Pausen mit guter Musik versorgte. Hier wurde nicht nur der Musikgeschmack der Djs vertreten, sondern auch die Musikwünsche der gesamten Schülerschaft berücksichtigt. Wenige Wochen nach der Hütte folgte die Arbeit an der Facebook Homepage. Dort wurden wichtige Veranstaltungen, Bilder und Informationen gepostet. Schnell hatte die Seite viele Follower gefunden. Parallel dazu wurde das SMV-Brett in der Eingangshalle immer mit den neusten News versorgt. So blieben nicht nur die Schüler, sondern auch die Lehrer auf dem Laufenden. Um das Warten auf die Weihnachtsferien zu versüßen, gibt es nun seit zwei Jahren den Schüler-Adventskalender. Jede Klasse bekommt dazu ein Symbol zugeteilt und kann sich eine Überraschung abholen, wenn sich das Türchen mit ihrem Symbol öffnet. Natürlich gab es zusätzlich auch die alljährliche Weihnachtspost. Hier konnten die Schüler Weihnachtsgrüße an ihre Freunde in allen Ravensburger und Weingartener Schulen verschicken. Ob mit oder ohne Schokonikolaus, die Aktion war wie immer ein großer Erfolg. Ins neue Jahr starteten wir mit dem 104 Humpis - intern legendären Fußball- und Volleyballturnier, an dem alle Schüler sowie Lehrer antreten durften. Unsere Pläne, das Fußballturnier nach den Spielplänen der diesjährigen WM aufzubauen, scheiterte jedoch an den vielen Anmeldungen. Mit 36 Mannschaften war dies das bisher größte SMV-Turnier. Auch für das Volleyballturnier meldeten sich zahlreiche Teams an. Hier war wieder das Engagement der fleißigen Klassensprecher und betreuenden Lehrer gefragt. Die Turnhalle wurde „umgebaut“, für Verpflegung gesorgt und auch der Verlauf des Turniers musste gründlich geplant werden. Von 9.00 Uhr bis in den Nachmittag hinein wurden spannende Duelle ausgetragen. Am Ende beanspruchte die Mannschaft USA (Jgst. 2.1) den Pokal für sich. Die Zweit- und Drittplatzierten Mannschaften Rumänien (2FLO3) und Kroatien (Lehrer 1) bekamen natürlich auch einen Preis in Form von diversen Gutscheinen. Beim Volleyballturnier holte sich Südafrika (Lehrer) den Sieg. Um das Turnier noch interessanter zu machen, konnten sich die jeweiligen Klassen ihrem zugeteilten Land entsprechend verklei- Humpis - intern 105 Spendern zusammen. Während und nach der Spende wurde man von den Klassensprechern versorgt, welche Händchen hielten und Verpflegung brachten. Dank der guten Organisation war diese Aktion die erfolgreichste in diesem Jahr. Wir danken dem Roten Kreuz sowie allen Helfern und Spendern für die großartige Unterstützung und hoffen, dass die SMV auch in den nächsten Jahren mit ihrer Arbeit solch überwältigende Resonanz erzielt. Ohne unsere Verbindungslehrer wäre dies jedoch nie möglich gewesen. Ein großes Dankeschön an Frau Reithmeier, Herr Mönig und Herr Matheis! Stellvertretend für die SMV Alica Schmollinger und Natalie Sajdak ZGH 0016/14 · 03/14 · Foto: plainpicture/Fancy Images den. Hier konnte das Team Deutschland (WG 2.6) glänzen. Die nächste Aufgabe am Ende des SMV-Jahres war die Valentinspost. Wie auch bei der Weihnachtspost konnten Briefe mit oder ohne Rose versendet werden. Das Highlight unserer Projekte, welches das erste Mal überhaupt stattfand, war die Blutspendeaktion. In Zusammenarbeit mit dem mobilen Blutspendeteam Ulm wurde die Aula unserer Schule in ein riesiges „Behandlungszimmer“ verwandelt. Jeder Schüler über 18 Jahren sowie die Lehrer konnte sich anmelden und bekamen als Erstspender eine kurze Einführung. Nach einem ärztlichen Gesundheitscheck kam der Spender auf eine der vorbereiteten Liegen zur Blutabnahme. Insgesamt kamen bei dieser Aktion etwa einhundert Liter Blut von über zweihundert freiwilligen Auch Bewerben will gelernt sein: am besten mit der AOK. Darum gibt es für junge Berufsstarter das AOK-Bewerbungstraining, um die 50 häufigsten Bewerbungsfehler zu vermeiden. Informieren Sie sich jetzt bei Ihrem Ansprechpartner im AOK-KundenCenter: AOK – Die Gesundheitskasse Bodensee-Oberschwaben Adrian Gretzinger · Liebfrauenstraße 17 · 88250 Weingarten · Telefon 0751 5613532 AOK Baden-Württemberg · Immer das Richtige für Sie. ZGH_0016_14_AZ_Berwerbungstraining_BOS_sw_111x90.indd 1 12.03.14 09:46 Zum ersten Mal hat die SMV der Humpis-Schule am 10.April 2014 als soziales Projekt einen Blutspendetag durchgeführt. Über 40 Schüler waren an der Organisation und Durchführung beteiligt. Auch das Ergebnis kann sich sehen lassen: Von 245 Anmeldungen waren 211 Schülerinnen und Schüler Erstspender. Vielen Dank an das tolle Team! Andreas Matheis 106 Humpis - intern Humpis - intern 107 Dieter Czerny Unser Schulleiter nimmt Abschied von der Humpis-Schule Mit Dieter Czerny geht nicht nur der Schulleiter, sondern auch der dienstälteste Kollege in Pension. Er begann 1975 als Referendar an der Humpis-Schule, begleitet von seinem Mentor Dr. Helmut Ruckgaber, und unterrichtete die Fächer Mathematik und BWL in allen drei Schularten, d.h. Mathematik im WG und im BK, BWL im BK und Datenverarbeitung und BWL in Industrieklassen. Nach Aussagen von Kollegen war er bereits im Studium als „Schaffer“ bekannt und das bewies er auch als junger Lehrer. Seine Leidenschaft zur EDV machte ihn anschließend zu einem Experten auf diesem Gebiet. Im Team mit Dieter Englert und Eike Kaliss war er stark in diesem Bereich engagiert. Er gehörte zur ersten EDV-Generation, also zu den DV-Pionieren an der Humpis-Schule. Schnell erkannte die Schulleitung unter Herrn Georg Wächter seine Qualitäten. Nach kurzer Zeit wurde er zum Oberstudienrat befördert. Dieter Czerny hatte nicht nur Datenverarbeitung als Unterrichtsfach, auch innerhalb der Schule war er sehr EDV-orientiert. Die 90er Jahren waren die Pionierphase im Einsatz der Datenverarbeitung in Schulen, die Dieter Czerny stark prägte. Mit Hilfe von Herrn Kieferle baute er Vernetzungsstukturen in der Schule auf und war auch Netzbetreuer. Er sorgte schon früh dafür, dass Schule und Schüler freien Zugang zum Netz bekamen, was für die veränderten Anforderungen in den verschiedenen Ausbildungsgängen notwendig war. Über die EDV hat er viel Vertrauen bei seinen Vorgängern erworben. Beim strategischen Aufbau der DV war er federführend und hat bewiesen, eine Gruppe von Kollegen zu führen und zu motivieren. Beliebt durch seine kollegiale Art war er über drei Wahlperioden Mitglied des örtlichen Personalrats und auch einige Jahre Vorsitzender dieses Gremiums. Fachberater für betriebswirtschaftliche Fächer war der nächste Schritt auf seiner schulischen Karriereleiter. Von 1997 bis 1999 übernahm er diese Aufgabe, die ihm auf Grund seines großen schulischen Engagements übertragen wurde. Nach dem Schulleiterwechsel von Erich Müller zu Wolfgang Krapf wurde er 1999 zum Stellvertreter des Schulleiters bestellt. Viele neue Aufgaben, wie zum Beispiel Deputatsverteilung, Haushalt, Gebäudemanagement und Statistik kamen hinzu. Die Sichtweise änderte sich, aber er behielt seinen guten Draht zum Kollegium und seine humorvolle Art. 2007 wurde er nach dem Weggang von Wolfgang Krapf zum Schulleiter der Humpis-Schule mit fast 3000 Schülerinnen und Schülern und etwa 140 Kolleginnen und Kolleginnen und Kollegen, das Klima an der Kollegen ernannt. Sein Führungsstil war geprägt Schule, sehr wichtig. Dazu gehörte auch der durch Kollegialität und klare Vorstellungen, die Lehrersport, vor allem Fußball und Tischtennis. Schule voranzubringen und die Schülerinnen So manches schulische Problem wurde bei der und Schüler zu fördern und zu fordern. Seine Tür „Nachsitzung“ zum Sport noch diskutiert und war stets offen. Dieter Czerny hat viele wegbegelöst. reitende Impulse seines Vorgängers Wolfgang Viele Veranstaltungen zur Lehrerfasnet Krapf konsequent weitergeführt, weiterentwihat er mit organisiert und dadurch zur guten ckelt und ergänzt. Unter seiner Regie wurde das Stimmung an der „Humpis“ beigetragen. Das OES-Qualitätsmanagement vollendet und mit Rutenfest und die Teilnahme am Schützenzug großem Erfolg eine Fremdevaluierung durchge- waren für ihn selbstverständlich im Schuljahr führt. verankert. Er lebte diese Tradition mit seiner Mit Nachdruck hat er um die finanziellen Humpis-Schule. Mittel für eine verlässliche Schulsozialarbeit Zum Ende dieses Schuljahres muss gerungen, um die Lernbedingungen für Lehrer Dieter Czerny nun in Pension gehen, da er die und Schüler zu verbessern, obwohl Schulen im Altersgrenze erreicht hat. Er hinterlässt ein wohl Moment nicht oberste Priorität beim Landkreis bestelltes Feld, das heißt eine intakte Schule, die haben. Ein Meilenstein während seiner Schullei- drittgrößte Kaufmännische Schule, die immer tertätigkeit war auch die Weiterentwicklung des offen für Neuerungen und Veränderungen war Wirtschaftsgymnasiums um ein internationales und ist. Profil. Die Humpis-Schule gehörte damit zu den Was wird Dieter Czerny unternehmen, Pilotschulen im Land. wenn er nicht mehr schulisch tätig ist? Sicher Der Aufbau eines Informations- und wird er dem Lehrersport am Donnerstagabend Kommunikationsportals war seine innovative treu bleiben und mit Bernhard Widmann regelIdee.Die digitale Informationstechnik soll zur mäßig Volleyball oder Fußball spielen. VermutArbeitserleichterung und zur Bewältigung lich wird er mehr Rad fahren, Tennis spielen und der gestiegenen Anforderungen an die Lehrauch sein schönes Haus mit Garten genießen. kräfte genutzt werden. In diesem Schuljahr Als Mitglied der Staiger Zunft wird er bestimmt werden Bildungspartnerschaften mit einigen in der Fasnet weiterhin aktiv sein und die Geselnamhaften Unternehmen aus unserer Region ligkeit, die Kontakte mit Humpisianern, werden vereinbart. Das zeigt, dass ihm die Vernetzung nicht zu kurz kommen. der Kaufmännischen Schule mit der Wirtschaft Wir bedanken uns bei Dieter Czerny für ein Anliegen ist. seine Kollegialität und für seine Energie, mit der Im Moment stehen außerdem das kollegier unsere Schule weiterentwickelt hat. Auch im ale Feedback und der Umgang mit der Heteroge- Schulleitungsteam werden wir seine zieloriennität auf der Agenda. tierte, aber sehr humorvolle Art vermissen. Neben all den schulischen Aufgaben, die Zum Abschied von der Humpis-Schule er mit dem Kollegium gemeistert hat, waren wünschen wir ihm, dass er bei guter Gesundheit ihm die Geselligkeit und der Kontakt zu den seinen neuen Lebensabschnitt noch viele Jahre richtig genießen kann. Christa Mützel und Hubert Fritz 108 Humpis - intern Humpis - intern 109 D iplomatisc h I ntelligent E ifr ig T reu E lo quent R a ffinier t C hr istlic h Z ufr ie den E hrgeizig R uhig N atur ver bunden Y es, he is. 110 Humpis - intern Humpis - intern 111 Dr. Ralf Reiter Verabschiedungen Die Humpis-Schule wünscht alles Gute! Marianne Simon unterrichtete, nachdem sie jeweils einen einjährigen Vorbereitungsdienst an den kaufmännischen Schulen in Esslingen und Geislingen absolviert hatte, seit 1982 an der Humpis-Schule. Sie war wesentlich am Aufbau und der jahrelangen Betreuung der BOA-Klassen im Berufskolleg beteiligt, in denen die Schüler durch berufsorientierte Anwendungen und Projekte theoretisches Unterrichtswissen in die Praxis umsetzen und betriebliche Erkenntnisse gewinnen konnten. An der vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen regionalen Unternehmen und dem Berufskolleg an der Humpis-Schule hatte sie wesentlichen Anteil, insbesondere durch zahlreiche gelungene Projektaufträge. Ebenso engagiert widmete sie sich in der Wirtschaftsschule der Entwicklung und Fortführung des Lernbüros und der Übungsfirma. Seit 2007 entwickelte sie Konzepte zum Unterricht in Kommunikations- und Telefontraining für SE-Programme. "Keine Stunde im Leben, die man im Sport verbringt, ist verloren", dieser Aussage Winston Spencer Churchills kann Manfred Werner, der sich während seiner 36-jährigen Lehrtätigkeit an der Humpis-Schule stets dem Sport in besonderer Weise verpflichtet fühlte, nur zustimmen. Werner, der 1978 das Referendariat mit den Fächern Sport und Betriebswirtschaftslehre an der Humpis-Schule ableistete, genoss aufgrund seiner langjährigen Lehrtätigkeit in Steuerklassen aber auch den Ruf des "Spezialisten für Rechnungswesen", was ihm in seiner 25jährigen Tätigkeit im Prüfungsausschuss der Steuerkammer Stuttgart von Nutzen war. Und obwohl Werner darüber 112 Humpis - intern hinaus viele verschiedene Aufgaben an der Schule inne hatte, wie etwa Verbindungslehrer von 1980 bis 84 oder Drogenbeauftragter von 1980 bis 86, galt seine Leidenschaft stets dem Sport, für den er brannte, sich engagierte und den er selbst vorbildlich lebte. So organisierte und trainierte er über viele Jahre Schulmannschaften für die Teilnahme am Wettbewerb "Jugend trainiert für Olympia" in den Disziplinen Judo und Handball und übernahm Führungs- und Traineraufgaben beim Württembergischen Judoverband. Selbst das Älterwerden trainierte sich der ambitionierte Sportlehrer quasi ab, joggte mit seinen Schülern um die Wette und scheute sich nicht, auch als ergrauter Lehrer einen Handstützsprungüberschlag über den 130cm hohen Sprungturm ohne Hilfestellung zu demonstrieren. Die Einrichtung eines Kraftraumes in der Turnhalle geht auf seine Initiative zurück. Nach seiner Bestellung zum Fachberater Sport 1988 widmete er sich auch regional verstärkt konzeptionellen Fragen der Gestaltung und Qualität des Sportunterrichts. In völliger Übereinstimmung mit Sabine Sabinarz-Otte, Bundeselternrat: "Es gibt kein Fach, das so viel für andere Fächer macht wie der Sport", sprach sich Werner bisweilen streitbar und immer kritisch gegen jegliche Unterrichtskürzung im Fach Sport aus und kämpfte unnachgiebig in der Haltung und überzeugt in der Sache stets für die Gleichwertigkeit des Faches Sport im Fächerkanon. Seine jahrzehntelange Tätigkeit als Leiter der Fachschaft Sport, als Mitglied der Lehrplankommission im Fach Sport, als Fachvorsitzender im Abitur für das Fach Sport sowie als Organisator zahlloser regionaler Lehrerfortbildungen zeugt von der konsequenten, ausdauernden und leidenschaftlichen Haltung eines echten Sportlers, für den auch der Schulsport nicht nur Unterricht war, sondern Lebensphilosophie. Grenzgänger zwischen Kommerz und Kunst Dass auch Axel Dietrich zum Schuljahresende die Humpis-Schule verlässt, überrascht viele Kollegen und Kolleginnen, denn entsprechend seiner Vitalität und seinem sportlichen Elan hätten ihn nicht wenige deutlich jünger geschätzt. Dabei hat Dietrich, der 1979 beim Oberschulamt Stuttgart als Handelsschulrat mit den Fächern Betriebswirtschaftslehre und Sport in den Schuldienst übernommen wurde, viele wichtige Stationen einer Lehrerlaufbahn passiert: 1998 - 25-jähriges Dienstjubiläum, 2009 - Ernennung zum Oberstudienrat und schließlich 2013 - 40-jähriges Dienstjubiläum. Durch seinen Unterrichtsschwerpunkt im Einzelhandel der kaufmännischen Berufsschule knüpfte er gute Kontakte zum örtlichen Einzelhandel, die über viele Jahre beidseitig gewinnbringend genutzt wurden. Im wöchentlichen Lehrersport kamen die Kollegen nicht an Axel Dietrich vorbei, denn als Sportler durch und durch war er von Anbeginn im Team und forderte auch als Fußballer 50plus die jungen und ambitionierten Kickerkollegen gnadenlos heraus. Als Sportlehrer war er bei Weitem nicht nur der Experte für Fußball, auch im Gerätturnen und Basketball konnten ihm so schnell weder Lehrerkollegen noch Schüler etwas vormachen. Außerhalb des Sportunterrichts gilt seine Leidenschaft seit vielen Jahren dem Tangotanz und nicht ganz zufällig präsentierte die Humpis-Schule bei der Tanzaufführung "Tanzen, Spielen, Musizieren" zum Rutenfest 2008 einen amourösen Tango - einstudiert von Dorothea Gittermann-Hübler und Axel Dietrich. Chronikteam: Herr Dr. Reiter, wann haben Sie die Humpis-Schule besucht und welchen Abschluss haben Sie gemacht? Dr.Reiter: Ich kam, nach der Mittleren Reife an der Realschule Weingarten, 1975 an das Wirtschaftsgymnasium und habe das Abitur 1978 gemacht. Chronikteam: Was waren Ihre Lieblingsfächer? Hat sich damals bereits Ihre Leidenschaft für die Geschichte bzw. Kunstgeschichte abgezeichnet? Gab es vielleicht Lehrer, die Ihre Passion erkannt haben? Dr. Reiter: Ich hatte es mit der Fächerwahl damals leicht, denn es war die Zeit der „Oberstufenrefom“, die den Schülern sehr viel Freiheit gelassen hat. So musste man zum Beispiel keine Abiturprüfung in Mathematik machen - für heutige Schüler eine paradiesische Vorstellung. Meine Abiturfächer waren neben BWL/ VWL Biologie (Leistungskurs) sowie Deutsch und Musik. Insgesamt habe ich an die drei Jahre am WG sehr gute Erinnerungen. Das lag vor allem an einer Lehrerin: Dr. Edelgard Kercher, bei der ich die ganzen drei Jahre den Deutschunterricht genießen konnte – im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hat mein schon vorhandenes Interesse an der Literatur enorm gefördert. Mit großer Freude denke ich zum Beispiel daran zurück, wie Sie uns Goethes "Faust" nahegebracht hat. Des Reclam-Büchlein aus dieser Zeit mit vielen handschriftlichen Anmerkungen hüte ich heute noch wie eine Ikone. Gute Erinnerungen habe ich auch an den Musikunterricht bei Frau Orf, obwohl sie – im Gegensatz zu mir – die Musik von Richard Wagner nicht mochte. Sehr Die Humpis-Schule wünscht allen angut, aber auch anstrengend, waren die vielen gehenden Pensionären viel Glück BWL-Stunden bei Herrn Widmann; gefreut habe und Gesundheit im Ruhestand. ich mich auch immer auf den LeistungskursInge Spatscheck-Moser unterricht in Biologie bei Herrn Scheremet. Humpis - intern 113 Was au s e he m a l i g e n H umpi s- S chül e rn ge w orde n ist Chronikteam: Sie haben promoviert und tragen den Titel "Dr.phil - Doktor der Philosophie". Wie ging es nach der Schule weiter? Dr. Reiter: Nach zwei Jahren bei der Bundeswehr ging ich an die Universität Konstanz und begann das Magisterstudium in den Fächern Geschichte, Deutsche Literatur und Politikwissenschaft. Nach dem Erwerb des Grades „Magister Artium“ hatte ich aufgrund eines Stipendiums der Konrad-Adenauer-Stiftung die Möglichkeit zur Promotion. Meine 550 Seiten umfassende Doktorarbeit zur Armenfürsorge der Stadt Ravensburg im 18. und 19. Jahrhundert entstand in dreijähriger Arbeit. Danach trat ich in leitender Position in die Firma der Familie meiner Frau ein. Chronikteam: Welchen Raum nimmt die Kunst in Ihrer derzeitigen Lebensphase ein? Dr. Reiter: Die Kunst, also Musik, Literatur und bildende Kunst, war für mich gleichermaßen in allen Lebensphasen von sehr großer Bedeutung. So kaufte ich mir schon als 14-Jähriger die berühmten Bände der oberschwäbischen „Kunstwanderungen“ von Alfons Kasper, und mit 15 Jahren hörte ich zum ersten Mal bei einem Konzert in der Basilika Ottobeuren die Musik von Anton Bruckner, die seitdem meine seelische Heimat ist. Mein dauerndes Interesse an der Literatur hatte ich bereits erwähnt. 114 Humpis - intern Chronikteam: Erzählen Sie von Ihrem kunstgeschichtlichen Engagement in und außerhalb Ravensburgs! Dr. Reiter: Mitte der 1990er Jahre entdeckte ich, dass es hier in Ravensburg bedeutende Werkstätten für sakrale Kunst gegeben hat. Seitdem habe ich mich diesem Thema intensiv gewidmet. Es ist vor allem auch ein überregionales Projekt, das mich zu Gesprächen und Vorträgen in viele Orte geführt hat. Ab 2005 war dann der Ravensburger Hauptfriedhof unter historischen, kunstgeschichtlichen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten mein zweites Schwerpunktthema. Auch hier tritt der über das lokale hinausreichende Aspekt immer mehr in den Vordergrund. Beide Bereiche bieten noch überreichen Stoff für viele Jahre Arbeit. Chronikteam: Leider konnten Sie Ihr Hobby nicht zum Beruf machen. Warum nicht? Dr. Reiter: Ich habe es nie als Hobby, sondern immer als wahre Berufung verstanden. Aber von Geschichte oder Kunstgeschichte können nur wenige leben. Chronikteam: Sie sind heute als Geschäftsführer eines regionalen Unternehmens tätig. Wie gelingt dieser seelische Spagat zwischen dem kunstgeschichtlichen, rückwärtsgewandten Denken einerseits und den progressiven Interessen der modernen Wirtschaft nach Gewinn und Effizienz andererseits? Dr. Reiter: Ich arbeite in einer Großhandlung, deren Markt Deutschland, Österreich und die Beneluxstaaten umfasst. Natürlich ist dieser „seelische Spagat“ wie Sie es nennen, oft schwierig, aber unserer ganzes Leben besteht nun einmal immer wieder aus solchen „Spagaten“. Andererseits aber ist eine funktionierende und florierende Wirtschaft die Grundvoraussetzung für das kulturelle Leben. In diesem Sinne konnte ich beides auch mental miteinander verbinden. Chronikteam: In den vergangenen Monaten haben Sie zahlreiche Menschen in einer hoch interessanten Kuratorenführung durch die Ausstellung "Heilige Kunst aus dem Verborgenen" mit Skulpturen und Altären aus den Ravensburger Werkstätten von Theodor Schnell dem Älteren und dem Jüngeren sowie von Moriz Schlachter im Ravensburger Museum Humpisquartier geführt. Was hat sie zu dieser Ausstellung bewogen, was fasziniert Sie an sakraler Kunst? Dr. Reiter: Die Vorgeschichte habe ich bereits erwähnt. Der Direktor des Museums Humpisquartier, Herr Dr. Schmauder, hat 2010 die Anregung zu dieser Ausstellung gegeben, die nun, nach langer Vorarbeit, sehr erfolgreich stattfinden konnte. Sakrale Kunst fasziniert mich seit frühester Jugend. Für mich gibt es kaum schönere Ort als alte Kirchen. Der verstorbene Weingartner Musikprofessor Erno Seifritz hat das einmal am Beispiel der Basilika schön formuliert: Man wird zum „Grenzgänger zwischen den Welten“ – genau das ist für mich das Faszinosum der sakralen Kunst. Dr. Reiter: „Persönlichkeit“ ist natürlich eine vielschichtige Sache. Eigentlich ist jeder Mensch eine Persönlichkeit, unabhängig von seiner Bildung. Für eine positive Persönlichkeitsentwicklung halte ich folgende Punkte für sehr wichtig: Kreativität, Offenheit, die Bereitschaft, immer wieder neue Wege zu gehen, ohne aber zentrale Werte und Grundüberzeugungen zu verlassen. Hervorheben möchte ich in der heutigen weitgehend säkularisierten Welt auch die Bereitschaft des aufgeklärten Menschen, sich mit den „letzten Dingen“ - wie es die katholische Kirche nennt - auseinander zu setzen. Ohne Offenheit für philosophische und religiöse Fragen ist eine Persönlichkeit für mich nicht denkbar. Chronikteam: Herr Dr.Reiter, ich bedanke mich für dieses Gespräch und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre private und berufliche Zukunft. Herzliche Grüße aus der Humpis-Schule Inge Spatscheck-Moser Chronikteam: Planen Sie weitere Vorhaben innerhalb der Ravensburger Kunstszene? Dr. Reiter: Ich plane für den Herbst 2014 eine Führung zum Thema „Zeugnisse des Ersten Weltkrieges auf Hauptfriedhof und Kreuzberg“. Im Rahmen eines Arbeitskreises kümmere ich mich um die notwendige Restauration der Anlagen auf dem Ravensburger Kreuzberg. Die Ausstellung „Heilige Kunst“ bedarf einer intensiven Nacharbeitung; so sind für den Herbst schon Vorträge in verschiedenen Orten vereinbart. Chronikteam: Unsere diesjährige Schulchronik steht unter dem Leitthema „Eine Schule setzt auf Persönlichkeit". Was verstehen sie unter der Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und inwiefern kann oder sollte die Schule Impulse dahingehend setzen? Welchen Stellenwert hatte Persönlichkeitsentwicklung innerhalb Ihres Werdegangs? Humpis - intern 115 Was m ac he n H um p i s - Pe nsi onäre Hiltrud Sorg Was machen Humpis-Pensionäre und Pensionärinnen eigentlich nach ihrem Ausscheiden aus unserer Schule? Wie füllen sie ihre Tage aus nach einer langen, bewegten Zeit rund um Schüler, Kollegen, Konferenzen und Klausuren? Es gebe doch wichtigere Humpis-Pensionäre, als sie es sei, wehrte Hiltrud Sorg verlegen ab, als Christa Mützel sie anlässlich ihres 80.Geburtstages in diesem Jahr besuchte und ihr unser Vorhaben, sie als Humpis-Pensionärin in der diesjährigen Schulchronik vorzustellen, erläuterte. Und schon schwelgte sie, die von 1963 bis 1993 an der Humpis-Schule unterrichtete, in lebhaften Erinnerungen an die "alte Humpis". Viele ehemalige Kollegen und Kolleginnen - fast alle längst pensioniert - kamen ihr wieder in den Sinn wie Frau Paradeis, Herr Kastrop, Herr Wächter und selbst Uli Strakas Vater. Ihre Unterrichtspalette war breit gestreut. Sie lehrte Sport, Stenographie, Maschinenschreiben, BWL und Schriftverkehr vor allem in den ÖV-Klassen und bei den Bürogehilfinnen, aus denen oftmals "Top-Sekretärinnen" geworden seien, wie sie nicht ohne Stolz hinzufügt. Daneben unterrichtete sie Warenkunde in Textil, Glas, Blech und Pelz, "und das alles in einer Klasse, das war eine echte Herausforderung", erinnert sich Sorg und eröffnet zugleich einen Einblick in die wohl noch kleinere, überschaubarere Ravensburger Geschäftswelt damals: "Man wollte perfekt sein, schließlich kannte man ja die Geschäfte in Ravensburg gut!". 116 Humpis - intern Gratulationen Runde Geburtstage der Pensionäre 2014 Seit 1993 ist Hiltrud Sorg im Ruhestand, besser im "Unruhestand", denn der Terminkalender ist stets voll, nun eben mit privaten statt schulischen Terminen. Sie ist sehr kulturinteressiert, unternimmt Museumsbesuche und viele Fahrten mit der VHS Weingarten. Begeistert erzählt sie von Betriebsbesichtigungen und Fahrten nach Colmar, Augsburg usw. Ihr großer Garten mit Obst und Beeren will bewirtschaftet und die meist reiche Ernte verarbeitet sein. Lange hat sie sich mit ihrer Schwester um ältere Familienmitglieder gekümmert und sie pflegt noch immer regelmäßigen Kontakt zu den Senioren der Humpis-Schule. Den Stammtisch im Heilig-Geist-Cafe und das Zusammensein mit den alten "Humpisianern" möchte sie keinesfalls missen, wenn sie alle an die Humpis-Schulzeit zurück denken und humorvoll Anekdoten zum Besten geben. In dieser Weise haben die Gratulanten aus der Humpis-Schule, bestehend aus Schulleiter, ehemaligem Schulleiter, Personalrat und einstigen Kolleginnen und Kollegen Hiltrud Sorg bei ihrem 80.Geburtstag erlebt. Walter Feil 70.Geburtstag Walter Janda 70.Geburtstag Albert Hagn80.Geburtstag Antonie Kapffenstein 80.Geburtstag Robert Kölle80.Geburtstag Hiltrud Sorg 80.Geburtstag Dr. Heinz Rzehak 90.Geburtstag Inge Spatscheck-Moser herzliche Glückwünsche ! Die Humpis-Schule übersendet allen Jubilaren Humpis - intern 117 Elternbeirat Rückblick auf viele Jahre Personalratsarbeit Die Humpis-Schule setzt auf Persönlichkeit Das Thema Persönlichkeitsentwicklung begleitet uns unser Leben lang. Nicht nur unsere eigene, sondern vor allem auch die unserer Kinder, für die wir auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden eine besondere Verantwortung tragen. Gerade die Zeit bis unsere Kinder ihren Weg selbstständig beschreiten, ist hierbei von besonderer Bedeutung, da sowohl Eltern wie auch Schulen die Basis für die Entwicklung der neuen Generation legen. Wir vermitteln ihnen Werte, fördern ihre Fähigkeiten und sozialen Kompetenzen, indem wir ihnen zu Hause und in der Schule einen Rahmen schaffen, in dem sie sich finden und entwickeln können. Hierbei ist vor allem das Umfeld von großer Bedeutung. Die Beziehung zu Eltern, Geschwistern, Freunden ebenso wie zu Lehrern und dem Klassenverbund prägen die Entwicklung unserer Kinder. Wahrnehmungen und Erfahrungen aus dem Umfeld lassen Motivation, Selbstwertgefühl und Erwartungen entstehen und persönliche Ziele wachsen. Eine tragende Rolle hat hier neben der Schule vor allem das Elternhaus. Vieles versuchen wir Erwachsenen in unserem Leben zu verbessern: Die Erziehung unserer Kinder, unsere Ernährung, unser Lebensumfeld, Wohnung, Haushalt oder die Freizeitgestaltung. Jedoch nicht nur Äußerlichkeiten, sondern vor allem die inneren Werte hinterlassen Spuren bei unseren Kindern. Sie sind gern stolz auf Eltern, die mit Zielen durchs Leben gehen und Weiterentwicklung vorleben. Sobald wir als Eltern unsere eigene Persönlichkeit entwickeln, verändern wir infolgedessen auch die Persönlichkeit unserer Kinder. Wir Eltern können und müssen die Basisfähigkeiten für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder legen. Dazu gehört die Vermittlung von sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten, die unsere Kinder in die Lage versetzen, sich positiv ins Schulgeschehen 118 Humpis - intern Abschiede sind Tore in neue Welten einzubringen. Dies ist nicht immer leicht, so sind Eltern und Lehrer gerade während der Pubertät, in Zeiten grenzenloser Provokation, besonders gefordert. In vielen Fällen zieht eine Störung des Sozialverhaltens eine sekundäre Lernstörung - Leistungsverweigerung und -versagen, Aggressivität und Angst - nach sich. Gerade im Zusammenhang mit solchen besonderen Herausforderungen kommt der Wertevermittlung, wie z.B. Freude, Akzeptanz, Disziplin, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortung sowie Vertrauen im Elternhaus und in der Schule eine besondere Bedeutung zu. Eine offene, konstruktive Kommunikation ermöglicht das Erlernen von Eigenverantwortlichkeit und schafft Selbstvertrauen. Verbindungen zwischen Lehrern, Eltern und Schülern lassen hierbei Verbindlichkeit entstehen. Unsere Jugendlichen wissen sich von einem Netz von Absprachen, Vorgehensweisen und Vereinbarungen gehalten und angenommen. Eine individuelle Entwicklung kann geschehen. Die Jugendlichen können ein starkes Ich entwickeln, mit der Erlaubnis anders zu sein. Sie dürfen Fehler machen, um Korrekturen einzuleiten, Ja oder Nein sagen, Emotionen angemessen ausdrücken und Einfühlungsvermögen erlernen. Selbstständiges Denken und Handeln sowie die Beziehungsfähigkeit sind heute wichtige Aspekte der beruflichen Anforderungen. Schulnoten und soziale Kompetenzen werden bei Einstellungsgesprächen als gleichwertig angesehen. Die Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder und Jugendlichen ist der Erfolg aller Beteiligten, der Eltern, Lehrer und ganz besonders der Jugendlichen selbst. Lassen Sie uns gemeinsam - Eltern, Lehrer und alle Mitwirkenden im Netzwerk der Humpis-Schule - eine verlässliche Stütze unserer Kinder und Jugendlichen sein, um sie für ihre Zukunft stark zu machen. Elternbeiratsvorsitzende Martina Peris-Funk Im Mai 2014 wurde ein neuer Örtlicher Personalrat gewählt. Schon im Vorfeld der Wahl war klar, dass die Mehrheit des Gremiums nach langjähriger Arbeit aus dem Amt ausscheidet. Die Humpis-Schule erhält also nicht nur eine neue Schulleitung, sondern auch eine neu zusammengesetzte Personalvertretung. Das erfordert ein kurzes Innehalten, ein Zurückblicken. Die meisten von uns ÖPR-Mitgliedern traten vor neun Jahren an in der Hoffnung, unsere Kolleginnen und Kollegen umfassend zu vertreten, die Schulentwicklung im Sinne des Kollegiums mitgestalten und gemeinsam mit unseren Gesprächspartnern den Schulalltag weitgehend konfliktfrei halten zu können. Die vielen Nebenund Zusatzaufgaben, die sich im Laufe der Zeit ergaben, waren uns anfangs kaum bewusst. Im Rückblick hoffen und glauben wir, das in uns gesetzte Vertrauen weitgehend gerechtfertigt zu haben. Wir konnten: mal bissen wir mit unseren Forderungen bei der Schulleitung auf Granit. Und dennoch zeigte es sich, dass der ÖPR durch eine kritisch-konstruktive Haltung einiges bewirken kann. Deshalb möchten wir uns bedanken bei allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben, sei es das Kollegium, sei es die Schulleitung, sei es der BPR… Wir wünschen unserem Nachfolger-Gremium die Möglichkeit, seinen eigenen Stil zu finden - im Einsatz für jede einzelne Kollegin, jeden einzelnen Kollegen, für die gesamte Humpis-Schule! "Abschiede sind Tore in neue Welten", sagte Albert Einstein. Wir freuen uns auf diese "neuen Welten" und wünschen dem künftigen Personalrat das nötige Geschick und die Kraft für seine wichtige Aufgabe. Michael Bach, ÖPR-Vorsitzender • immer wieder Kolleginnen und Kollegen in den vielfältigsten Situationen unterstützen • bei der Einstellung neuer Kolleginnen und Kollegen entscheidend mitwirken • manche arbeitsrelevanten Vorgaben von oben für das Kollegium abmildern • die Infrastruktur der schulischen Arbeitsmöglichkeiten (Lehrerzimmer, Fachschaftsräume, ÖPR-Zimmer, Funktionsraum) verbessern • interessante und informative gesellige Anlässe schaffen • die Parksituation weitgehend entschärfen • und vieles andere mehr Sicher, wir haben nicht alle Ziele erreicht: Manchmal lag es an uns, da wir bei unserer Themenauswahl Prioritäten setzen mussten, manchmal wurden wir auch - auch das sei gesagt - nicht genügend vom Kollegium unterstützt, manch- Humpis - intern 119 Impressum Herausgeber: Humpis-Schule St. -Martinus-Str. 77 88212 Ravensburg 0751 368-300 http://www.humpis-schule.de Redaktion: Inge Spatscheck-Moser Layout und Anzeigen: Tobias Junker [email protected] Fotos der Abschlussklassen Tobias Junker Auflage: 1300 Exemplare 120