Literatur
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Literatur Literatur mit Migrationserfahrungen Hohenemser Literaturpreis an Michael Stavariö und Agnieszka Piwowarska Hohenemser Literaturpreis D ie Zw e i s p r achi gke it tler Dichter", ,, I brrlcg L' nn,. -P Dr'. Slgui d ,o. rof . M ag. PnulScheicll J.9.6., 19.3,o ,,-roor Nacht Uhr - Sinnliche Geschichten, die verzaubern" OrJeo Scrxophone QtLarLet, Renate BcnLer Text: Clatlclta Ott. Mu.slk: Mular Ltsriin Fr. r9.6., zo Uhr Literaturwerksfott im Jugend z entr urn s'kris tle JugendLiche rnr Gesprrich rnit dcn Preisf zlnnteldung: t'ä gerltuten [email protected] So, :o.6., rq.3o Uhr OffizielIe P reisv erlei- hung undVorstellung der Siegertexte Agnteszka Piwowarska Michael Stavariö Am zo. Juni wird erstmals der mit r3.ooo Euro dotierte,,Hohenemser Literaturpreis" verliehen. Rund jungen und weniger bekannten Autorlnnen Chancen um die Preisverleihung findet ein thematisch fein aus- Lesemotinee der PreistrdgerlntTen mit Musik CecIllc Gogibedaschlr'iI1, Klollcr' So. 2r.6., ro Uhr AIle VeranstaLtungert (at$er LiterattLnverk .st0ft) tn1 Solonon Sulze r'5aal, Hoftertem"s Literatur r9r Einreichungen aus der ganzen tariertes Veranstaltungsprogramm statt. We1t. Sogar in Australien oder den USA war offenbar bekannt, dass hier Literatr-rr geprüft werden sollte, die Es war eine Idee Michael Köhlmeiers. Immer schon hatte er gern davon erzählt, dass im ehemals jüdischen Viertel von Hohenems heute Christen und Muslime zusammen leben, und dass man Lessings Nathan so eine späte Ehre erweise. Da liegt es nahe, sich mit dem zu beschäftigen, was Migration ermöglicht - sich mit Migrationserfahrung beschäftigt, mit der immer alltäglicher werdenden Frage, wie Menschen Identität bei einem Ineinandergreifen verschiedener Irerie Kilga, Klalier' 5a. 2o.6., 19 Ulrr eröffnen. Es kamen einen offenen Blick auf die Vielfalt kultureller Entwicklungen. Wovon erzählt, wer seine Heimat verlassen musste oder wollte? Und wie findet er in die Sprache seines neuen Landes? Der Adalbert von ChamissoPreis zeichnet Autorlnnen nichtdeutscher Mutterspra- und einige von ihnen gehörten auch der Hohenemser Jury an, etwa die gebürtige Ungarin Zsuzsanna Gahse oder der türkisch-stämmige Autor Zafer Senocak. Doch anders als beim Chamisso-Preis bekamen die Juroren anonyme Texte zu 1esen. Das sollte che aus Kulturen entwickeln. Den ersten Preis teilen sich nunmehr ein Shoo- tingstar der österreichischen Literatur, nämlich der österreichisch-tschechische Romancier Michael Staeine junge, vielseitige Autorin, die deutschpolnische Schauspielerin Agnleszka Piwowarska. varii, und ,,Oktober" ,,Oktober" heißt die Erzählung, für die Agniesz ka Piwowarska der r. Hohenemser Literaturpreis zuerkannt wird. Veröffentlicht hat die 3r-Jährige bislang beinahe nichts, geschrieben allerdings immer wieder, auch wenn sie an ihre Ausbildung zur Tänzetin zunächst ein Schauspielstudium anschloss, um dann tn @ Michael Maier, Lukas Beck Kultur Nr. 5 | 2009 elnem Waisenhaus in Nepal zu arbelten. Piwowarska hat neben ihrer Theaterarbeit auch immer in Filmen mitgespielt, eine Hauptrolle etwa im englischen Kinofilm ,,Summer Palace", der zoo6 in der Official Selection Cannes aufscheint. In diesem Jahr begann sie auch ein Studium an der Hamburg Media School im Fachbereich Drehbuch. Höchst erfolgreich, denn für das Drehbuch zum Kurzfilm ,,Einladung" wurde die rielseirige junge Frau mit dem r. Preis beim lnrernationalen Filmfestival St. Petersburg ausgezeichnet. Manche Clips lassen sich googeln, doch wie Agnieszka Piwowarska schreibt, wie sie ,,Oktober" erzählt, werden Literaturfreunde erst am Abend der Preisverleihung erfahren. Jugendllche vielleicht etwas früher, weil sich die Preisträger mit den t hearergruppen der ..olfenen Jugendarbeit Hohenems" schon nachmittags zum Gespräch treffen. Ihnen wird Agnieszka Piwowarska wohl nicht nur mit Tipps für die Schreibwerkstatt behi1fl ich sein. ,.Geister" Der 37jährige Michael Stavariö (übrigens auch er ChamissoPreisträger) bekam schon für sein Romandebut,,stillborn" zoo6 bewundernde Kritiken. Manchen Rezensenten erinnerte er an Milan Kundera, der aus der gleichen Stadt, Brno, stammt. Oder wenigstens an Kunderas Devise, wer heute noch so verrückt sei, Romane zu schreiben, so11e wenigstens darauf achten, dass der Inhalt sich nicht gilt ganz bestimmt für ,,Terminifera", Stavariö's aus Gedichten, Aphorismen und Parabeln entsrehenden Roman, der seinen Titel dem Namen einer Wanderheuschrecke verdankt und die Alpen als ,,ein Gebirge mit Risswunden" beschreibt. In einem Heim am Arlberg nämlich hat der Romanheld Lois als Walse seine Kindhelt verbracht, hier wurden ihm die Körperbilder eingeschrieben, aus denen er sich ebenso wenig befreien kann wie die Männer und Frauen sich der gegenseirigen Vernichrung in..Böse Spiele" entziehen können. Mythologie und Popkultur sind bei Stavariö nah beisammen, und ein Sprachmodell gebe es meist, bevor es einen Protagonlsten gebe, meint der Autor. Ob das auch für ,,Geister" gi1t. jene n Tex t . de r die Jury ü be rze ugt e? nacherzählen lässt. Das ,.Schwarzer Zucker" Der Anerkennungspreis ergeht an die rg8r in der Slowakei geborene Susanne Gregor. die seir rooo in Ösrerreich lebr. Sie gibr Inregrationskurse und schreibt für den ,,Österreichspiegel", eine Zeitschrift, die sich mit pädagogischen Themen wie Deutsch als Fremdsprache beschäftigt. ,,Schwarzer Zucker" ist ihr literarisches Debut. Da der Hohenemser Literaturpreis nur alle zwei Jahre vergeben werden soll, aber offenbar viele neue, weiterführende Ideen weckt, sind literarische Schwerpunkte mit jungen Autorlnnen bereits geplant. A11e zwei Monate sol1 es im ,,Moritz Federmann Saa1" in der ehemaligen jüdischen Schule Lesungen geben, meint Eva Häfele, die auch für das Rahmenprogramm zur Preisverleihung verantwortlich zelchnet. Das bietet neben dem,,get together" von Preisträ- gerlnnen und Hohenemser Jugendlichen etwa einen Vortrag Sigurd Paul Scheichls zum Thema ,,Die Zweisprachigkeit der Dichter" oder ein Konzert aus ,,roor Nacht" mit Musik von Murat Üstün sowie eine musikalisch begleitete Lesematinee mit den Preisträgerinnen. Das gesamte Programm rund um den Hohenemser Literaturpreis findet im Salomon Sulzer Saal in der ehemaligen Synagoge statt - und einen besseren Ort könnte s< riefiir oer nieht ..h^_ r-gridBertel Ingrid Bertel ist Kulturredal<teurin im ORF-Landesstudio Vorarlberg e&Y VORARLBERG ffi ffi ffi#ffi#gffi LITERATUR - MUSIK us\'{F* - CESPRACHE Sonntag, 7. Juni,11 Uhr, Funkhaus Dornbirn Matinee: Benedikt Schobel, Fagott Der 20jährige Höchster Benedikt Schobel gewann 2OOB das Stipendium des Richard-Wagner-Verbandes Vorarlberg. Bei der Matinee im Funkhaus spieli er u. a. Werke von Camille SaintSaens und lsang Yun. Dienstag, 9. )uni,20 Uhr, Funkhaus Dornbirn -Präsentation Hassgeschichte von Gerold Amann Ulrich Cabriel und Cerold Amann präsentieren die Komposition anschaulich in Cespräch, Lesung, Einspielung mit projektierten Ceheimzeichen und Klangdemonstration im Funkhaus Dornbirn. CD Mittwoch, 17. )uni,20 Uhr, Funkhaus Dornbirn 3. Kabarettnacht Es präsentieren sich die Riebelschwestern, Silvia Senoner, Peter Nickel, Christoph Cantner und Klaus Malin. Keine Kartenreservierung. Samstag, 27. )uni, ab 19 Uhr, Cymnasiumplatz Feldkirch MundARTpop/rock Wettbewerb - Finale Die junge Musikszene in Vorarlberg ist lebendig. Der ,,Schnabl" ist ein Beweis dafür. Acht Solisten und Bands singen im Finale des M u ndARTpop/rock-Wettbewerbs.