bayern münchen der lange weg des karl

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bayern münchen der lange weg des karl
NR. 34/2015, 28. AUGUST 2015
DEUTSCHE AUSGABE
Fédération Internationale de Football Association – Seit 1904
OFC-Qualifikation
TRÄUME AUS
DER SÜDSEE
BAYERN MÜNCHEN
DER LANGE WEG DES
KARL-HEINZ RUMMENIGGE
SEPP BLATTER
FIFA-MASTERLEHRGANG
BLEIBT EIN MUSS
PARAGUAY
CLUB OLIMPIA UND DIE
HOCHDRUCKKAMMER
W W W.FIFA.COM/ THEWEEKLY
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
17
Südamerika
10 Mitglieder
www.conmebol.com
Simbabwe
Die Dynamos aus Harare liefern sich in dieser
Saison einen spannenden Dreikampf mit
Chicken Inn und Triangle United.
23
S epp Blatter
“Die Werte des Fussballs müssen uns auch im
Alltag als Wegweiser dienen: Respekt, Disziplin,
Fair Play. Der FIFA-Master verbindet diese
Qualitäten mit akademischen Weihen”, sagt der
FIFA-Präsident in seiner wöchentlichen Kolumne.
37
Manuel Pascali
Der Italiener erzählt von seiner Liebe zum
schottischen Klub Kilmarnock, der finanziell
bedingten Entscheidung zur Rückkehr in sein
Heimatland und vom Neuanfang bei Cittadella.
Träume aus der Südsee
Unser Cover zeigt ein Jersey
des tahitischen Nationalteams.
Das Foto ist im Juni 2013 in
Rio de Janeiro entstanden.
Alex Livesey / Getty Images
16
Italien
Udinese schockt zum Auftakt
der Serie A Meister Juventus
Turin. (Im Bild: Ali Adnan
Kadhim (l.), und Cyril Théréau)
18
U17-WM
Englands Coach Neil Dewsnip hat
ein Händchen für die Sichtung
und Ausbildung junger Talente.
The-FIFA-Weekly-App
The FIFA Weekly, das Magazin der FIFA,
erscheint jeden Freitag in vier Sprachen und
ist auch auf Smartphone und Tablet kostenlos
verfügbar. http://de.fifa.com/mobile
2
T H E F I FA W E E K LY
FIFA Klub-Weltmeisterschaft
FIFA U17-Weltmeisterschaft
10. – 20. Dezember 2015, Japan
17. Oktober – 8. November 2015, Chile
Clint Hughes / Getty Images, Valerio Pennicino / Getty Images
6
Nord- und Mittelamerika
35 Mitglieder
www.concacaf.com
WM-Qualifikation in Ozeanien
Am 31. August startet in Ozeanien die erste
Qualifikationsrunde für die WM 2018 in
­Russland, in der sich die Nationalmannschaften
der Cook-Inseln, von Samoa, Amerikanisch-­
Samoa und Tonga auf internationalem Parkett
präsentieren. Alan Schweingruber, Annette
Braun und Peter Smith über logistische
­Herausforderungen, ehrgeizige Trainer
und den berühmten Haka.
D I E WO C H E I M W E LT F U S S B A L L
Europa
54 Mitglieder
www.uefa.com
Afrika
54 Mitglieder
www.cafonline.com
Asien
46 Mitglieder
www.the-afc.com
Ozeanien
11 Mitglieder
www.oceaniafootball.com
28
Reg Date
Ein Ausnahmetalent fernab
des Rampenlichts.
24
imago, Laurie Schwab collection / Deakin
Karl-Heinz Rummenigge
Der Vorstandsvorsitzende des
FC Bayern im Interview über
Neid, glückliche Fügungen und
die Entspanntheit des Alters.
T H E F I FA W E E K LY
3
© 2015 adidas AG. adidas, the 3-Bars logo and the 3-Stripes mark are registered trademarks of the adidas Group.
# B E T H E D I F F E R E N C E
UNCOVERED
Unsichtbarer Kontinent
D
ie Weltkarte muss man nicht erst aus der Schublade hervorkramen, um sich von
ihr ein Bild zu machen. Jeder sieht auf Anhieb fünf oder sechs riesige Land­
flecken vor seinem geistigen Auge. Und dann schwimmt noch irgendwo Oze­
anien mit. Nördlich und östlich von Australien, wie ein unsichtbarer Kontinent.
Im Südpazifik könnte man ein Leben lang mit dem Schiff herumfahren und
immer wieder neue Inseln entdecken. Es sind deren geschätzte 7600 an der Zahl,
2000 davon sind bewohnt.
Wie Tonga, Samoa, Amerikanisch-Samoa oder die Cook-Inseln. Diese vier
Staaten starten nun in die WM-Qualifikation. Ihre Chancen auf eine Teilnahme
an Russland 2018 sind klein. Die Vorfreude auf das Abenteuer aber bleibt unge­
brochen. Wie es um die Nationalteams in Ozeanien steht, lesen Sie ab Seite 6. Å
Mario Wagner / 2Agenten
Alan Schweingruber
T H E F I FA W E E K LY
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OFC - QUALIF IK AT ION
DER WEG IST DAS ZIEL
6
T H E F I FA W E E K LY
OFC - QUALIF IK AT ION
Die ozeanische FussballKonföderation OFC umfasst
elf Nationalverbände.
Neuseeland stellt das Team,
das es zu schlagen gilt, falls
man an die WM 2018 nach
Russland reisen möchte.
Und wer möchte das nicht
gern? Alan Schweingruber,
Annette Braun und Peter Smith
werfen kurz vor Beginn der
OFC-Qualifikation einen Blick
Richtung Südpazifik und auf
seine Nationalmannschaften.
Illustration von Bianca Litscher
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OFC - QUALIF IK AT ION
Zusammenstehen Das Team von Amerikanisch-Samoa beim Einschwören.
8
T H E F I FA W E E K LY
Beweis zu stellen. Tonga ist Gastgeber des am 31. August beginnenden
Vier-Nationen-Turniers, bei dem ausserdem Amerikanisch-Samoa und
Samoa vertreten sein werden, und bei dem ein Ticket für die im nächsten
Jahr stattfindende zweite Runde vergeben wird.
Im Fussball gross geworden
Der Waliser Drew Sherman mag zwar gemessen an internationalen
­Standards noch sehr jung für einen Trainer sein, er kann allerdings bereits mit einem beeindruckenden Lebenslauf für sein Alter aufwarten.
­Obwohl er eine Zeit lang im Juniorenteam von Swansea City aktiv war,
hielt Sherman eine Karriere als Spitzenfussballer für eher unwahrscheinlich und wandte seine Aufmerksamkeit dem Training zu.
Fussballanalysen und taktische Diskussionen waren in Shermans
Jugend an der Tagesordnung, was nicht zuletzt dem Einfluss seines
­Vaters Rob Sherman, dem aktuellen technischen Direktor Neuseelands,
zu verdanken ist. “Meine Mutter wird Ihnen vermutlich berichten, dass
es jedes Mal ein Albtraum für sie war, wenn im Fernsehen Fussballspiele übertragen wurden”, so Drew Sherman in Bezug auf seine frühen Fussballerinnerungen. “Wir sprachen dann immer über taktische Details,
Ketchup Entertainment
D
ie weitschweifende globale Natur der Qualifikation zur FIFA
Fussball-Weltmeisterschaft™ bietet immer wieder Raum für
Skurriles und Unerwartetes. In diesem Zusammenhang sind
auch die Cook-Inseln zu nennen, bei denen ein beträchtlicher
logistischer Aufwand erforderlich ist, um überhaupt eine
Fussballmannschaft zusammenzubekommen. Und das ist
noch milde ausgedrückt. Die polynesische Nation im äussersten Osten Ozeaniens besteht aus 15 bewohnten Inseln, die
über eine Fläche verteilt sind, auf der der grösste Teil
Westeuropas Platz finden würde. Dennoch gehören die
­
Cook-Inseln mit ihren knapp 15 000 Einwohnern zu den kleinsten
­Ländern, die je an einer WM-Qualifikation teilgenommen haben.
Ein weiterer faszinierender Aspekt ist Coach Drew Sherman, der mit
gerade einmal 28 Jahren zu den jüngsten Trainern zählt, die in der Qualifikation für Russland 2018 für ein Team verantwortlich sind. Fast vier
Jahre sind vergangen, seit die Insulaner im Rahmen der Qualifikation
zur WM 2014 die letzten Länderspiele bestritten haben. Wenn Ende des
Monats nun die Qualifikation in Ozeanien startet, werden die C
­ ook-Inseln
und ihr junger Trainer endlich Gelegenheit haben, ihre Fähigkeiten unter
OFC - QUALIF IK AT ION
DER WEG NACH RUSSLAND (OZEANIEN)
Runde 1: 31. August bis 8. September 2015
Amerikanisch-Samoa, die Cook-Inseln, Samoa und Tonga (die vier am
schlechtesten platzierten Verbände basierend auf der FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste) spielen im Ligaformat jeder gegen jeden.
Runde 2: Mai bis Juni 2016
Der Gewinner der ersten Runde wird mit den verbleibenden sieben Verbänden
in zwei Gruppen gelost. Die drei besten Teams der beiden Gruppen qualifizieren sich für die Runde 3.
Runde 3: März bis Oktober 2017
Die sechs Teams werden in zwei Gruppen gelost. Die beiden Gruppensieger
tragen ein Playoff-Spiel aus.
Interkontinentale Playoffs: November 2017
Der Sieger der Runde 3 trifft im Hin-und Rückspiel auf den Fünftplatzierten
der Südamerika-Qualifikation. Der Gewinner qualifiziert sich für die WM.
Gregory Boissy / AFP
In der OFC-Qualifikation sind 0,5 Plätze für die WM 2018 zu vergeben.
nicht nur über das Spiel, und das schon solange ich denken kann – auch
als ich noch ganz jung war. Unterschwellig hat er (Rob) also auf jeden
Fall enorm viel beigetragen. Er war auch sehr lange in der Traineraus­
bildung tätig und hat mit einigen Spitzenspielern wie Gareth Bale und
Aaron Ramsey in Wales gearbeitet. Daher versteht er sein Handwerk. Es
ist wirklich wunderbar, jemanden zu haben, mit dem man Ideen austau­
schen und der einen unterstützen kann. Er war zwar nicht persönlich
vor Ort und hat mich beraten, aber er war mir auf jeden Fall aus 12 000
Meilen Entfernung eine grosse Stütze und hat mich mit vielen Ratschlä­
gen versorgt.”
Der junge Sherman war für den FC Everton und die Wolverhampton
Wanderers tätig, bevor er die Nachwuchsakademie von Aldershot Town
übernahm. Später folgte eine Stelle in der Jugendentwicklung des
FC Southampton, ein Klub, der für seine gute Nachwuchsförderung be­
kannt ist. “Ich schätze, ich habe in meiner Trainerkarriere einen
­Vorsprung von 10 bis 15 Jahren vor den meisten Leuten. Ich habe die
einzelnen Ausbildungsstationen ziemlich schnell durchlaufen und hatte
meine UEFA-A-Lizenz bereits mit 21 Jahren. Damit war ich in Gross­
britannien einer der Jüngsten, die diese Lizenz besassen.”
Tahitianische Lebensfreude Die Toa Aito (“Eiserne Krieger”) Wochen vor ihrem ersten Einsatz beim Konföderationen-Pokal 2013.
T H E F I FA W E E K LY
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QFC - QUALIF IK AT ION
All Blacks Die Rugbystars aus Neuseeland beherrschen den berühmten Haka wahrscheinlich am besten.
DAS KIWI-PROJEKT
Neuseeland ist Favorit in der ozeanischen WM-Qualfikation. Mental bereitet
man sich bereits auf die Playoffspiele im November 2017 vor. Ein junger Trainer
und der berühmte Haka sollen helfen.
Vor ziemlich genau einem Jahr ereignete sich
im spanisc hen Bilbao eine amüsante Szene.
Bevor das Basketball - WM - Spiel z wischen den
Star s aus den US A und Neuseeland angepf if f en wurde, f ühr te der Underdog den ber ühm ten Haka auf. D er r ituelle Tan z der Maor i
b e inhal t e t ne b e n e ine m f ur c h t e r r e g e nd e n
Sprec hc hor auc h immer v iele f urc hter regen de G e sic hter. S c hlie s slic h s oll dem G e gner
A ngs t gemacht werden. Um e s vor wegzuneh me n: Die US A gewanne n das Spie l 98:71.
A b er das Bild, als Der r ic k Ro se und Jame s
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Harden mit of f enen Münder n den tanzenden
Neuse eländer n ge genüb er s tanden, weil sie
gar nicht glauben konnten, was ihnen gerade
vorgetragen wurde, ging um die Welt .
S e h e n s we r t i s t d e r B r au c h d e r n e u s e e l än di s c h e n S p o r t m ann s c h a f t e n au c h am F e r n s e h e n i m m e r w i e d e r. D i e K a m e r a z o o m t
d ann m e i s t e n s die s e we i t au f g e r i s s e n e n A u g e n d e r P r o t a g o ni s t e n r an . Un d w ü s s t e m an
nic h t s v o n d e r H ar ml o sigke i t d e s w ie d e r g e g e b e n e n Te x t e s (“ S c hl a g t die H än d e au f die
S c h e nke l! – D r ü c k t die B r u s t n a c h v o r n e! –
B e u g t d i e K ni e u n d d i e Hü f t e n! – St a m p f t
mi t d e n Fü s s e n, s o f e s t ihr könnt ! ” ) e s w ür d e
e in e m t a t s ä c hlic h e in b i s s c h e n B an g e we r d e n in d e n e ig e n e n v ie r Wän d e n . E in dr ü c kli c h i s t d e r H a ka v o r all e m d a n n , w e n n e r
v o n d e n A ll B l a c k s z e l e b r ie r t w ir d . D a s n e u s e e l än d i s c h e Ru gby t e am i s t d a s b e s t e d e r
We l t un d h a t Übun g d ar in .
War ten auf die Playoffs
A u f d e r B e li e b t h e i t s s kal a li e g t Fu s s b all in
N e u s e e l a n d w e i t h i n t e r Ru g b y, a b e r a u c h
OFC - QUALIF IK AT ION
Dann bot sich die seltene Gelegenheit, in einer entfernten Region
Ozeaniens zu arbeiten. “Das ist eine tolle Chance im Fussball und auch
im Leben”, sagt Sherman im Hinblick auf den Lebensstil auf der Hauptinsel Rarotonga, wo der Pazifische Ozean von fast überall her zu Fuss
erreichbar ist.
Dabei ist er keinesfalls der erste ehrgeizige Trainer, der klein a
­ nfängt.
André Villas-Boas, ehemals in der englischen Premier League beschäftigt
und derzeit Trainer von Zenit St. Petersburg, startete seine Karriere am
Ruder der Britischen Jungferninseln, einer Karibiknation mit einer ähnlich tiefen Bevölkerungszahl wie die Cook-Inseln. Ausserdem tritt Sherman in die Fussstapfen einer steigenden Anzahl britischer Trainer, die
bereit sind, Aufgaben fernab des Rampenlichts zu übernehmen. Beispiele dafür sind Gary White bei Guam und Stephen Constan­tine in Indien.
imm e r n o c h hin t e r C r ic ke t un d S e g e ln . D a
g e h ö r t d a s L an d mi t d e n 4, 5 Millio n e n E in wo hn e r n z ur We l t e li t e . Zwe im al n ahm e n die
A ll W hi t e s , im Üb r ig e n au c h H aka - e r p r o b t ,
a n e i n e r F u s s b a l l - We l t m e i s t e r s c h a f t t e i l .
D a s war 1982 b e i d e r E n dr un d e in S p anie n,
w o d a s Te am mi t null P unk t e n au s s c hie d –
u n d 2010 i n S ü d a f r i ka . A u c h d o r t m u s s t e
sic h N e u s e e l an d n a c h d e n G r up p e n s p ie l e n
v e r ab s c hi e d e n . A b e r e s g in g ke in e in z i g e s
S p i e l v e r l o r e n (dr e i Un e n t s c hie d e n). Un t e r
an d e r e m t r o t z t e m an d e m d am alig e n We l t m e i s t e r It alie n e in 1:1 ab. D ie gu t e n Re sul t a t e kam e n s e lb s t f ür die M ann s c h a f t un d
d e r e n S t a f f ü b e r r a s c h e n d . Tr a i n e r R i c k i
Herber t hat te für die Zeit nach der Grup p e np h a s e b e r e i t s Ur l aub mi t s e in e r F amilie
g e b u c h t . St ür m e r C hr i s ­K ill e n p l an t e , n a c h
d e r Vo r r und e in die F li t t e r wo c he n z u r e is e n.
Qu ali f i z i e r t s i c h N e u s e e l an d f ür d i e W M
2018 ? D i e s e F r a g e b e w e g t d i e F u s s b a l l ­
szene in Neuseeland. Und die K iwis sind
g e z w un g e n , g e dul d i g z u s e in . W y n t o n Ru f e r, e h e m a l s St ü r m e r v o n We r d e r B r e m e n
und heute Besit zer einer Fussballschule,
s a g t z u T h e F IFA We e k l y am Te l e f o n: “D i e
Qu ali f ika t io n sr un d e n z we i un d dr e i we r d e n
ni c h t d a s P r o b l e m s e in . N e u s e e l a n d ka n n
d i e S a l o m o n - I n s e l n , F i d s c h i u n d Va n u a t u
s c h l a g e n . A b e r d a n n f­o l g e n d i e P l a y o f f s p i e l e . Un d d a w ar t e t w i e l e t z t e s M al e in
Gegner aus Südamerika. Es wird sehr
s c hw i e r i g f ür un s .” In d e r Qu ali f ika t i o n f ür
B r a s i l i e n 2014 s c h e i t e r t e N e u s e e l a n d a n
M e x i ko. D i e P l a y o f f s f ü r d i e W M i n Ru s s l an d s in d au f N ov e m b e r 2017 an g e s e t z t .
Alan Schweingruber
Drew Sherman, Trainer der Cook-Inseln
Laut Sherman, der auch für die Gesamtentwicklung des Fussballs
auf dem Archipel verantwortlich ist, war es nie ein Problem, dass einige
Mitglieder des Kaders älter sind als der Trainer. “Wenn du Spieler hast,
die lernen und Fortschritte machen wollen, und gleichzeitig ein persönliches Interesse daran hast, sie darin zu unterstützen, dann glauben sie
dir, dass du versuchst, sie zu besseren Spielern zu machen. Darum geht
es letztlich bei der Teamentwicklung – um die Leistungsmaximierung
beim einzelnen Spieler.”
Aus allen Himmelsrichtungen
Nach sechs Monaten haben Sherman und seine Schützlinge nun endlich
Gelegenheit, ihre Fähigkeiten auf der internationalen Bühne auf den
Prüfstand zu stellen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass die logistischen
Herausforderungen bei der Zusammenstellung des Teams beträchtlich
waren, ganz zu schweigen von jenen, die der Wettkampf birgt. Der Kader
lässt sich quasi in drei Personengruppen aufsplitten: in eine mit vor Ort
aktiven Spielern, in eine in Neuseeland spielenden und in eine Handvoll
Akteure, die in Australien tätig sind.
Jonathan Daniel / Getty Images, Cook Island Football
Viele Spiele in Europa
Für d a s P r o j e k t W M 2018 h a t d e r n e u s e e l än di s c h e Fu s s b all v e r b an d r e c h t z e i t ig e in e
neue Ära eingeläutet. Er engagier te den
u n b e ka n n t e n e n g l i s c h e n Tr a i n e r A n t h o n y
Hu d s o n , S o hn d e s e in s t i g e n C h e l s e a - St ar s
A l a n H u d s o n . D e r e r s t 34 - j ä h r i g e C o a c h
w ar e in dur c h s c hni t t li c h e r P r o f i f u s s b all e r,
d e r f r ü h s e i n e e r s t e n Tr a i n e r d i p l o m e e r hi e l t un d s e in e ak t i v e L au f b ahn s c h o n mi t
27 J ahr e n b e e n d e t e . “I c h m ö c h t e e in gu t e s
Te a m a u f b a u e n , d a s d e n M e n s c h e n i n
­N e u s e e l an d au f D au e r Fr e u d e m a c h t ”, s a g t
Hudson. Geplant sind regelmässige
Freundschaf ts­
spiele in Europa, wo die
w ic h t ig s t e n S p ie l e r N eu s e e l an d s un t e r Ve r t r a g s t e h e n . Z um B e i s p ie l K ap i t än W in s t o n
Re i d ( We s t H a m) , B ill Tu il o m a (M a r s e ill e)
o d e r C hr i s Wo o d (L e e d s) . D ann g ib t ’s d e n
H aka e n dlic h au c h w ie d e r im e ur o p äi s c h e n
F e r n s e h e n z u b e s t aun e n .
“Es geht um die Leistungsmaximierung
beim einzelnen Spieler.”
Da lang! Cook-Inseln-Trainer Drew Sherman (l.) auf dem Trainingsplatz.
T H E F I FA W E E K LY
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OFC - QUALIF IK AT ION
BEREIT FÜR DEN NÄCHSTEN SCHRITT
Lust auf mehr Tonga-Coach Timote Moleni.
Samoa, Tonga und Amerikanisch -Samoa – in der FIFA -Weltranglis te trennen die Verbände nur wenige Plät ze. Ent sprechend interes sant werden die Begegnungen z wischen die sen Nationalmann schaf ten in der ersten Qualifikationsrunde für die Weltmeisterschaf t
2018 in Rus sland. Vor allem auch, wenn man sich das eng um kämpf te Vorgänger tur nier aus dem Jahr 2011 vor Augen führ t.
Neben den Cook- Inseln haben alle drei Inselstaaten im Südpazif ik
– wie in Ozeanien üblich – eine reiche Rugby -Tradition, alle drei
Inselstaaten teilen aber auch die Freude am Fussball.
Die ser Begeis ter ung wird ab dem 31. Augus t wieder Ausdr uc k
ver liehen, wenn Tonga die Vor qualif ikation zur W M ausr ic hten
w ird. V ier Jahre nac h dem le t z ten Auf tr it t auf inter nationalem
Par ke t t ha t sic h das Te am von T imote Moleni vor heimis c hem
­P ublikum v iel vorgenommen. 2011 sc heiter te die Mannsc haf t mit
einem Sieg, einem Unent sc hieden und einer Nieder lage am Wei ter kommen in die näc hs te Runde. In die sem Jahr soll im eigenen
L and alle s be s ser lauf en. Im Freundsc haf t s spiel im Vor f eld de s
V ier - Nationen -Tur nier s unter lag man F idsc hi z war 0:5, Tr ainer
Moleni sah aber dennoc h gute A nsät ze, auf die e s sic h auf bauen
12
T H E F I FA W E E K LY
las se: “Die Jungs haben ein gute s Spiel gemacht . W ir konnten von
F idsc hi einige s ler nen, gerade was hohe Bälle und die Def ensive
betr if f t .”
Samoa schreibt Geschichte
D i e M ann s c h a f t , d i e e s au f d e m We g in d i e n ä c h s t e Run d e z u
s c hl a g e n g il t , ko m m t au s S am o a . 2011 s e t z t e s i c h d a s Te am in
d e r e r s t e n Ru n d e d e r Q u a l i f i ka t i o n d u r c h . D i e C o o k - I n s e l n
ko nn t e n d ab e i 3:2 b e s i e g t w e r d e n , A m e r ikani s c h - S am o a 1: 0,
g e g e n To n g a g ab e s e in Un e n t s c hi e d e n . E s w ar e n k n ap p e B e g e gnun g e n , an d e r e n E n d e e in glü c k li c h e r s am o ani s c h e r G e w inn e r s t an d . Z um e r s t e n M al in d e r G e s c hi c h t e e r r e i c h t e d a s
L an d d ami t d e n O F C - ­N a t i o n e n c up, d i e z w e i t e St a t i o n au f d e m
We g z ur We l t m e i s t e r s c h a f t . In e in e r G r up p e mi t N e ukal e d o ni e n , Vanu a t u un d d e m s p ä t e r e n S i e g e r Tahi t i s t an d e n z w ar am
E n d e un t e r m St r i c h 24 G e g e n t r e f f e r un d nur e in e i g e n e s To r,
ab e r d a s Er l e b nis au f d e n S al o m o n e n m a c h t e d e n Spie l e r n d e n n o c h L u s t au f m e hr.
A n der S ei tenlinie f ür S amo a s teht in die s em Jahr P hine as
Young, der sic h f r eut , das s e s dem L and nic ht an talentier tem
Nac hwuc hs f ehlt . “Ic h er halte v iele Mails und Kontak tanf ragen
von samoanisc hen Spieler n, die in Neuseeland oder Aus tr alien
ak tiv sind und Intere s se bekunden”, sagt er. Auf die Pazif isc hen
Spiele f ür die U23 - Mannsc haf t hat Samoa ver zic htet, der Fokus
r ichtet sich a
­ llein auf die er s te WM - Qualif ikationsr unde in Tonga.
Ende des Traumas
A mer ikanisc h - S amo a hat no c h nie am OF C - Nationencup teilge nommen. Einen Tag zum Feier n gab e s aber dennoc h – und z war
am 21. Novemb er 2011. A n die sem Datum sc haf f te e s die Nati onalmannsc haf t zum er s ten Mal, in einem of f iziellen Qualif ika tions spiel einen Sie g zu er r ingen. Tonga konnte 2:1 ge sc hlagen
wer den, und das ganze L and b ef and sic h im Ausnahme zus tand.
Jahr elang gab e s nur Nie der lagen und zahlr eic he Ge gentor e –
so w ie das ge sc hic ht s tr äc htige 0:31 ge gen Aus tr alien im Jahr
20 01. Kaum glaub en konnten die Spieler daher die er s ten dr ei
gewonnenen P unk te in einer W M - Qualif ikation. Der damalige
nie der ländisc he Tr ainer T homas Rongen sagte gar, die A k teur e
auf dem P lat z hät ten nic ht einmal gew us s t, w ie man sic h nac h
einem Sie g am b e s ten f r eut . Reic hlic h Stof f f ür Fus sb allr oman tiker lief er te also die Ge sc hic hte A mer ikanisc h - S amo as, die so gar in einem F ilm (“Nex t Goal W ins”) f e s tgehalten w ur de.
Ver b andspr äsident Faii vae Iuli A lex Go dine t is t ge sp annt auf
den die sjähr igen Auf tr it t seiner Mannsc haf t . Er is t sic h sic her,
das s das Team ger eif t is t und Mö glic hkeiten hat, die Qualif ika tionsr unde zu üb er s tehen. “ W ir hab en gr o s se s Ver tr auen in die
Mannsc haf t und glaub en, das s sie uns einen S c hr it t weiter br in ge n kann”, s ag t e r. Nac h einer gu ten Vor b er ei tungsphas e in
S e a t t le f ühl t sic h das Te am b e r ei t f ür de n gr o s s e n C oup. E s
wär e ein weiter er Meilens tein f ür die Ent w ic k lung de s Fus sballs
im L and. ­G o dine t f ügt an: “Daf ür wer den alle Bewohner b e ten.”
Rugby - ­L eidensc haf t hin o der her – auc h Fus sb all genie s s t eb en
einen hohen Stellenwer t in Oze anien.
Annette Braun
Shane Wenzlick / phototek
Tonga, Samoa und Amerikanisch-Samoa haben
ein Ziel: Sie wollen sich für den OFC-Nationencup qualifizieren. Mit Selbstvertrauen gehen sie
die grosse Aufgabe an.
OFC - QUALIF IK AT ION
Die Cook-Inseln haben mit Entvölkerung zu kämpfen, da viele
­ ewohner anderswo Arbeit suchen. Daher gibt es eine grosse Diaspora
B
im Ausland. “Es geht darum, die besten Cook-Insulaner zu finden, die
uns vertreten können”, so Sherman. “Wir haben hier eine Bevölkerungszahl von 14 000, aus der wir auswählen können, dann noch etwa 70 000
in Neuseeland und 20 000 in Australien. Es ist also sinnvoll, das Netz so
weit wie möglich zu spannen.”
Die meisten Spieler im Kader kommen von der Hauptinsel
­Rarotonga. Einige wenige stammen ursprünglich von einer der äusseren Inseln. Ein zusätzliches Hindernis für das Team ist das Timing der
heimischen Liga, deren Saison erst diese Woche beginnt. Vielen
­Spielern mangelt es daher noch an Fitness und Spielpraxis.
Trotz dieser Einschränkungen geht Sherman mit einem gewissen
Ehrgeiz in die WM-Qualifikation, an der die Nation zum sechsten Mal
teilnimmt. Während die Cook-Inseln bei der letzten Auflage der
Ozeanien-­Qualifikation auf dem letzten Platz landeten und noch kein
Qualifikationsspiel gegen einen Mitgliedsverband der FIFA gewonnen
haben, waren sie dem kontinentalen Erfolg bereits einige Male ganz nah.
“Für uns geht es darum, die Spielweise umzusetzen, an der wir gearbeitet haben und darum, als Team zusammenzuwachsen”, so Sherman
über die bevorstehende Herausforderung in Tonga. “Ich bin zuversichtlich,
dass wir eine starke Truppe zusammenbekommen haben, und die Einstellung der Einzelnen ist vorbildlich. Beim letzten Mal haben wir den letzten
Gruppenplatz belegt, und an die Spieler werden auf keinen Fall Erwartungen gestellt. Daher ist es nun an uns, die Leute zu überraschen. Die Spieler
sind sehr stolz darauf, dass sie die Cook-Inseln repräsentieren. Wir möchten die Menschen hier mit Stolz erfüllen und die Nation in gewisser
Weise aufrütteln. Wenn wir uns gut präsentieren und dem Fussball in
diesem Land zu Wachstum verhelfen, dann ist das für uns ein Erfolg.” Å
Peter Smith
DIE FIFA AUF DEN COOK-INSELN
Cook Islands Football
Seit dem Jahr 2001 hat die FIFA im Rahmen ihrer Goal-­Programme den Fussballverband der Cook-Inseln mit 2 374 900 US-Dollar unterstützt. Mit dem Geld
wurde unter anderem ein neuer Hauptsitz für den Verband realisiert. Ziel war
sowohl die Qualitätsverbesserung der Spiel- und Trainingsfelder, als auch der
Aufbau adäquater Infrastruktur für die Durchführung spezifischer technischer
Programme und Aktivitäten. Zudem wurde ein technisches Zentrum errichtet.
Im Rahmen dieses Projekts lag das Hauptaugenmerk auf der Unterstützung und
Verbesserung des U17-­Förderprogramms, in dessen Rahmen Spieler von den
Ausseninseln während 12-15 Monaten auf Rarotonga wohnen. Ebenfalls wurde
die Durchführung von lokalen Förderprogrammen und Aktivitäten für Breitensportler und talentierte Nachwuchsspieler (Männer und Frauen) finanziert.
Training
in Matavera
Das Nationalteam
der Cook-Inseln
im Kleinfeld.
T H E F I FA W E E K LY
13
BLICK IN DIE LIGEN
I
N
Paraguay: Primera División, Clausura
Mit Hochdruck
zum Erfolg
Sarah Steiner ist Redakteurin bei
The FIFA Weekly.
Von den zwölf Teams, die in
Paraguay in der Apertura
und in der Clausura um die
beiden nationalen Titel spielen, sind ganze
sieben aus der Haupstadt Asunción. Derbys
also en masse. Trotzdem geht hier kein Spiel
über den Superclásico zwischen Cerro
­Porteño und dem Club Olimpia. Es sind die
beiden erfolgreichsten und somit auch
beliebtesten Vereine des Landes. Cerro
Porteño hat sich im Frühjahr den Apertura-Titel gesichert – mit 17 Punkten Vorsprung
auf das viertplatzierte Olimpia.
S
I
­ önnen wir ermitteln, dass die Spieler bis
k
zum 12. September bei Spielen und im Training eine Strecke von etwa 360 Kilometern
zurücklegen werden. Durch die Auswertungen sorgen wir dafür, dass sie das schaffen,
ohne dabei übermässigen Strapazen ausgesetzt zu sein”, erklärt Martins. Die Regeneration sei da besonders wichtig. Olimpia setzte
dabei auf eine Hockdruckkammer. “Der
Spieler erhält darin mehr Sauerstoff. Dies
führt dazu, dass das Blut unter höherem
Druck zirkuliert und die betroffenen
­Muskeln sich schneller und effizienter
regenerieren”, so der Sportwissenschaftler.
D
E
An der Spitze der Meisterschaft ist die Luft
dünn. Olimpia steht mit 17 Punkten aus
8 Spielen zwar auf Platz 1, doch Cerro Porteño
hat bei einem Spiel weniger 14 Punkte. Auf
Rang 3 und 4 folgen mit jeweils 12 Punkten
Sportivo San Lorenzo und Sol de América. Und
auch am Tabellenende liegt nur wenig
­z wischen den Teams. Zwar befindet sich
Nacional mit sechs Punkten auf dem letzten
Platz, das Team hat aber auch eine Partie
weniger gespielt als die Konkurrenz. Nur einen
Punkt mehr haben General Díaz und der Club
Rubio Ñu. Auch da verspricht die zweite Hälfte
der Clausura also Hochspannung. Å
Nach acht Runden in der Clausura sind die
Rollen noch nicht so klar verteilt. Im
­Superclásico ging es um nichts weniger als
um die Tabellenspitze. Kein Wunder waren
die Hausherren von Olimpia nach der 0:1-Niederlage im Spiel der Spiele untröstlich. Ihr
ärgster Feind hatte ihnen gerade die erste
Niederlage der Spielzeit zugefügt.
Fernando Romero / ABC Color
Coach Francisco Arce stellte sein Team
danach auf mehreren Positionen um. Und
dies mit Erfolg: Die Mannschaft hat zum
Siegen zurückgefunden. Nach einem 2:1 gegen
Deportivo Capiatá bezwang sie in der letzten
Runde mit demselben Ergebnis auch den
Club Rubio Ñu. Stürmer Neri Cardozo war in
beiden Partien der Matchwinner. War er
gegen Deportivo Capiatá für das entscheidende Tor verantwortlich, erledigte er die Arbeit
gegen Rubio Ñu gar im Alleingang. Der
26-Jährige überzeugte aber nicht nur durch
seinen Torriecher, sondern auch durch seine
überragenden technischen Qualitäten und
seine gute Spielübersicht. “Der Trainer zeigt
mir, dass er Vertrauen in mich hat. Dafür
arbeite ich aber jede Woche hart und hoffe,
im nächsten Spiel im Aufgebot zu sein”, sagte
er nach dem Erfolg.
Der perfekten Vorbereitung widmet man bei
Olimpia viel Zeit. Einen grossen Anteil daran
hat seit Kurzem auch Luiz César Martins.
Der 45-jährige Brasilianer ist Professor für
Sportwissenschaften und soll die Spieler
individuell auf die Partien vorbereiten.
“Anhand der durchgeführten Studien
Kollektiver Jubel Die Spieler von Olimpia beglückwünschen Torschütze Neri Cardozo.
T H E F I FA W E E K LY
15
Juventus reagiert
auf Blamage
Alan Schweingruber ist Redakteur
bei The FIFA Weekly.
Gleichzeitig mit der spanischen Primera División ist
auch Italien in die Meisterschaft gestartet. Und: Das Land, das einst den
staubtrockenen Catenaccio erfunden hat,
überraschte ohne ein einziges 0:0-Resultat.
Dafür verlor Meister Juventus zum ersten
Mal in seiner Klubgeschichte im eigenen
Stadion zum Saisonstart. Und bei Sampdoria
gegen Aufsteiger Carpi gab es gleich sieben
Tore (5:2, 5:0 nach 37 Minuten).
Eigentlich freute man sich bei Juventus sehr
über den angesetzten Spielplan. Eine Heimpartie zum Start. Dann noch den angenehmen Gegner aus Udine, der mit Platz 16 in der
letzten Saison nicht gerade Angst und Schrecken verbreitete in der Serie A. Das hörte sich
nach einem ruhigen Beginn an für Juventus,
das seine fünfte Meisterschaft in Folge anpeilt. Aber dann kam eben alles anders an
diesem lauen Sommerabend im Piemont. Das
überlegene Juventus nutzte seine Chancen
nicht, und als es gegen Schluss der Partie
darum ging, eine der wenigen Angriffe der
Gäste abzuwehren, entschloss man sich in der
Verteidigung, die schnellen Spieler aus Udine
einfach laufen zu lassen. Der Franzose Cyril
Théréau verwertete einen Schlenzer souverän
zum Siegtor (78.).
Natürlich gibt es Gründe für den missglückten Start. Das unharmonische Kollektiv
mag nach den Abgängen der Leistungsträger Pirlo, Tévez und Vidal an erster Stelle
stehen. Dazu waren Khedira, Morata und
Marchisio verletzt. Trotzdem ist man besorgt in Turin, worauf dann am Montag
nach der historischen Niederlage auch
gleich das geplante Leihgeschäft mit Chelsea bestätigt wurde: Der kolumbianische
Mittelfeldspieler Juan Cuadrado kommt für
ein Jahr zum italienischen Meister. Zudem
ist das Thema Julian Draxler (Schalke 04)
beim Champions-League-Finalisten noch
nicht vom Tisch. Das Transfer­fenster ist
noch bis zum 31. August geöffnet.
Juventus reist nun in der zweiten Runde zur
AS Roma, wo man seit 14 Jahren auf den
Scudetto wartet und sich auf die neue Saison
hin verstärkt hat. Die Römer werden sich
allerdings hüten vor offensiven Prognosen
wie im letzten Jahr. Man hatte mit fünf
Siegen begonnen und wurde euphorisch. Am
Schluss aber endete alles traumatisch. Erst
ging das entscheidende Duell gegen Juventus
2:3 verloren. Später schied man gegen Bayern
München mit einem 1:7 aus der Champions
League aus. Gerade von dieser Niederlage
erholte sich die AS Roma nicht mehr.
Die Mannschaft aus der Hauptstadt startete
übrigens mit einem unbefriedigenden 1:1 in
Verona in die Meisterschaft. Bei den Gast­
gebern konnte sich Luca Toni noch nicht in
die Torschützenliste eintragen. Der 38-Jährige kündigte nach seinem Coup der Saison
2014/15 (ältester Torschützenkönig der
­Serie-A-Geschichte) bereits an: “Ich höre erst
auf, wenn ich nur drei Tore pro Saison
schiesse.” Å
Schock für
Juventus
Udineses Théréau
schiesst das Siegtor
(78. Minute).
16
T H E F I FA W E E K LY
Valerio Pennicino / Getty Images
Italien: Serie A
Am Ball bleiben
Die Spieler von Dynamos
streben den fünften
Titel in Folge an.
Simbabwe: Premier Soccer League
Ungewohnte
Spannung um Platz 1
Mark Gleeson ist Journalist und
Fussball-Kommentator und lebt in
Dynamos FC
Kapstadt.
In den meisten Ländern gibt
es einen herausragenden
Spitzenklub. In Simbabwe ist dies das überaus
beliebte Team Dynamos FC aus Harare. Seit
vier Spielzeiten beherrscht es die Liga unangefochten und stand sogar schon im Finale
der CAF-Champions-League. Derzeit steuern
die Dynamos auf den fünften Titel in Folge
zu. Allerdings liefern sie sich nach zwei
Dritteln der Saison mit drei weiteren Klubs
ein ungewohnt enges Rennen an der Spitze.
Am Sonntag verspielte das Team wertvolle
Auswärtspunkte beim abstiegsbedrohten
Gegner Tsholotsho. Kapitän Stephen
­A limenda traf bei einem Klärungsversuch die
Kugel so unglücklich, dass sie im eigenen
Netz landete. Am Schluss stand es 1:1.
Somit erhöhten die Dynamos ihr Punkte­
konto um nur einen Punkt auf jetzt 36 und
liegen in der Premier Soccer League auf
Platz 3 – punktgleich mit dem zweitplatzierten Team von Triangle United und vier Punkte hinter Tabellenführer Chicken Inn FC.
Doch auch bei Chicken Inn läuft nicht alles
nach Plan. Vor eigenem Publikum mussten
The Gamecocks, wie die Mannschaft genannt
wird, gegen Hwange die vierte Saisonnieder­
lage hinnehmen. In ihrer Heimatstadt
­Bulawayo sind sie Hoffnungsträger für den
gesamten Süden des Landes, der eine intensive Rivalität mit der Hauptstadt Harare pflegt.
Nun steht der Klub nach dem unerwarteten
Punktverlust in dieser entscheidenden Phase
der Saison stark unter Druck. “Wir haben es
mit zahlreichen Schlüsselspielen zu tun, von
denen eines das andere jagt. Wir müssen
konzentriert bleiben und uns auf unsere
Stärken besinnen. Alle wollen uns zu Fall
bringen”, weiss Trainer Joey Antipas.
Er ist der Coach, mit dem Motor Action 2010
den Meistertitel gewann – als letzter Klub vor
der Ära der Dynamos.
die Meisterschaft wird indes wohl erst später
fallen, wenn die Dynamos zu Gast sind.
Dazwischen rangiert mit Triangle United aus
Chiredzi ein Team, das von einem Zucker­
unternehmen unterstützt wird. Am Wochenende fuhr der Klub, der in der zweiten Saisonhälfte eine beeindruckende Konstanz zeigt,
auswärts gegen How Mine FC ein Unentschieden ein. Triangle United wird von Kelvin
Kaindu aus Sambia trainiert, der nach dem
Ende seiner Spielerkarriere in Simbabwe blieb.
Das letzte Team mit realistischen Titelambitionen ist der FC Platinum, der mit einer Ausbeute von 35 Punkten derzeit 5 Punkte hinter der
Spitze liegt. Wer aber am Ende den Pokal in
die Luft stemmen wird, scheint in Simbabwe
klar. Die Dynamos haben die Meisterschaft
schon 21-mal gewonnen und damit dreimal so
oft wie die Highlanders. Kaum jemand würde
derzeit dagegen setzen, dass für das Team aus
Harare am Saisonende im November der fünfte
Titelgewinn in Serie folgt. Å
Nun steht für Chicken Inn in Simbabwes
zweitgrösster Stadt das Derby gegen die
Highlanders – früher ein gefürchteter Gegner,
derzeit jedoch nur im Tabellenmittelfeld zu
finden – an. Die Entscheidung im Kampf um
T H E F I FA W E E K LY
17
F I F A U 17 - W E L T M E I S T E R S C H A F T
England baut
an der Zukunft
Ein Auge für Talente Neil Dewsnip an der Seitenlinie.
18
T H E F I FA W E E K LY
Clint Hughes / Getty Images
Neil Dewsnip reist im Oktober als
Coach der englischen U17-Nationalmannschaft an die Weltmeisterschaft in ­Chile. Durch seine Schule
gingen schon unzählige Talente.
F I F A U 17 - W E L T M E I S T E R S C H A F T
A
ls im Sommer 2014 bekanntgegeben
wurde, dass Wayne Rooney Kapitän der
englischen Nationalmannschaft wird
und somit die Nachfolge von Steven
G errard antritt, strahlte noch ein
­
­weiterer Liverpooler voller Stolz: Neil
Dewsnip. Denn als Coach der beiden späteren
Kapitäne spielte er eine wichtige Rolle in deren
fussballerischer Entwicklung.
Bevor er als Trainer an der Nachwuchs­
akademie von Everton tätig war, hatte Dewsnip
als Sportlehrer an der Cardinal-Heenan-School
in Liverpool gearbeitet, wo der junge Steven
Gerrard zu seinen Schülern gehörte. Nach
seinem Wechsel zu den Toffees begegnete
­
Dewsnip dann Wayne Rooney, noch bevor sich
der damals 16-Jährige mit seinem unvergessli­
chen Tor gegen den FC Arsenal im Jahr 2002
ins Rampenlicht katapultierte. “Für mich als
Trainer ist es absolut unglaublich, dass mit
­Steven und Wayne gleich zwei junge Männer,
mit denen ich gearbeitet habe, später Kapitän
der englischen Nationalmannschaft wurden”,
so Dewsnip. “Das bedeutet mir wirklich eine
ganze Menge.”
Stuart Franklin / FIFA via Getty Images
Dewsnip-Gewächse Steven Gerrard (l.) und Wayne
Rooney im Dress des englischen A-Nationalteams an
der WM 2014.
Talente im Rampenlicht
Die Arbeit mit jungen Talenten ist Dewsnips
täglich Brot. Im Oktober wird er nun die Nach­
wuchsauswahl Englands bei der FIFA U17-Welt­
meisterschaft in Chile betreuen – auch wenn er
eigentlich Trainer der U18-Nationalmannschaft
ist. Doch John Peacock, der mit dem Nach­
wuchsteam die Qualifikation schaffte, wechsel­
te im Sommer zu Derby County – Dewsnips
übernahm. “Ich habe mich mit John getroffen
und bin sehr gut vorbereitet. Er hat mir seine
Gedanken zu der Gruppe sehr gut vermittelt”,
so der Trainer. “Ich habe die Spieler im vergan­
genen Jahr ohnehin sehr genau beobachtet, da
ich ja wusste, dass ich viele von ihnen in die
U18-Auswahl übernehmen würde. Daher bin
ich ziemlich gut darüber im Bilde, was in der
Gruppe zur Verfügung steht.”
Ein potenzielles Mit­
glied des U17-Kaders hat
mittlerweile bereits über
die Notizbücher von Pea­
cock und Dewsnip hinaus
Aufsehen erregt: Reece
Oxford. Bei seinem ­Debüt
für West Ham United
­gegen den FC Arsenal am
9. August war er genau
16 Jahre und 236 Tage alt.
Er ist damit der zweit­
jüngste Spieler in der
Startaufstellung eines
Teams in der Premier Le­
ague (noch jünger war
nur Jose Baxter, der
ebenfalls zu Dewsnips Schützlingen in Everton
gehörte). Mit einer sehr starken Leistung im
Mittelfeld gegen Akteure wie Mesut Özil und
Santi ­Cazorla spielte er sich eindrucksvoll ins
Rampenlicht. “Ich freue ich mich sehr, dass ein
junger englischer Spieler bei seinem Debüt in
der Startaufstellung eines Spitzenspiels in der
­P remier League eine derart starke Leistung
gezeigt hat”, kommentierte Dewsnip. Und
­Oxford scheint ihn überzeugt zu haben. Der
Coach hat ihn ins definitive Kader für die
U17-Weltmeisterschaft in Chile berufen.
und diskutieren über aktuelle Entwicklungen
im englischen Fussball. “Roy Hodgson war in
den vergangenen Jahren bei zahlreichen
­Zusammenkünften dabei. Er ist sehr interes­
siert und will genau über die jungen Spieler
informiert werden, die nachrücken”, so Dews­
nip. “Wir haben jetzt hier eine weltweit führen­
de Einrichtung zur Ver­
fügung. Wir stecken
immer noch in den Kin­
derschuhen. Es wird inte­
ressant sein, zu beobach­
ten, wo wir in zehn
Jahren stehen. Aber wir
sind mit Sicherheit auf
dem richtigen Weg.”
Der Trainer weiss,
dass nicht immer alles
wie gewünscht lief. “Es
liegt an uns Coaches, ein
bisschen mutiger zu sein
und den Spielern zu erlau­
ben, ihre Kreativität zu
zeigen. Aber alles zur
richtigen Zeit und am richtigen Ort”, sagt Dews­
nip. “In den letzten Jahren hat England sein
Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft. Ich
stelle mir gern vor, dass ich vielleicht dazu bei­
tragen kann, unsere Bilanz in allen Altersgrup­
pen in den kommenden Jahren zu verbessern.”
Angesichts solcher Namen wie Gerrard,
­Rooney und Barkley in der Liste seiner frühe­
ren Schützlinge wäre es wohl keine grosse
Überraschung, wenn sich so mancher Akteur
aus Dewsnips Team für Chile 2015 in Zukunft
ebenfalls als Führungsfigur erweisen würde. Å
“Sehr zufrieden mit der Auslosung”
Beim Turnier wird es das englische Team mit
einer faszinierenden, aber auch anspruchsvol­
len Gruppe zu tun bekommen. Guinea, die Re­
publik Korea und der dreimalige FIFA U17-Welt­
meister Brasilien sind die Gegner. “Es geht uns
in erster Linie darum, den Spielern schon im
jungen Alter internationale Erfahrungen zu
ermöglichen, die sie auf den Tag vorbereiten,
an dem ihnen hoffentlich der Sprung in die
A-Nationalmannschaft gelingt”, so Dewsnip.
“Wir sind sehr zufrieden mit der Auslosung. Sie
erfüllt genau unseren Wunsch, gegen Mann­
schaften aus verschiedenen Ländern mit ganz
verschiedenen Spielweisen anzutreten.”
Um sich optimal auf die WM vorzuberei­
ten, reist Dewsnip mit seinem Team Anfang
September nach Zeist bei Utrecht. In zwei Spie­
len gegen die niederländische U18-National­
mannschaft testet der Trainer sein definitives
Kader.
Bei der Vorbereitung der Nachwuchs­
auswahl spielt aber auch das Trainingszentrum
im St. George’s Park eine Schlüsselrolle.
Hier kommen die Trainer aller englischen
Auswahlmannschaften einschliesslich der
­
A-Nationalmannschaft regelmässig zusammen
Steve Feekins
“Es wird interessant
sein zu beobachten,
wo wir in zehn
­Jahren stehen.”
Chile 2015
17. Oktober – 8. November
Gruppe A
Chile
Kroatien
Nigeria
USA
Gruppe B
Brasilien
England
Guinea
Republik Korea
Gruppe C
Argentinien
Australien
Deutschland
Mexiko
Gruppe D
Belgien
Ecuador
Honduras
Mali
Gruppe E
Costa Rica
Korea DVR
Russland
Südafrika
Gruppe F
Frankreich
Neuseeland
Paraguay
Syrien
T H E F I FA W E E K LY
19
First Love
Ort: Dongo, DR Kongo
Datum: 24. Juni 2015
U hrzeit: 20.45 Uhr
Fotog ra f: Feder ico Scoppa
AFP
T H E F I FA W E E K LY
21
GRASSROOTS
FIFA inspiring girls and boys to play football
FIFA’s Grassroots programme is the core foundation of our development mission, aimed at encouraging girls and boys
around the world to play and enjoy football without restrictions. Grassroots focuses on the enjoyment of the game
through small-sided team games, and teaching basic football technique, exercise and fair play.
For more information visit FIFA.com
FR AUENFUSSBALL
PRESIDENTIAL NOTE
Mehr Integration von Frauen
Die Forderungen des sechsten FIFA-Frauenfussball­Symposiums im Rahmen der FIFA Frauen­Weltmeisterschaft Kanada 2015™ standen im
­Zentrum der Sitzung der ­FIFA-­Arbeitsgruppe
für Frauenfussball Mitte August in Zürich.
F
IFA-Präsident Blatter, der die Gründung der Arbeitsgruppe im
­Oktober 2013 angekündigt hatte, eröffnete die dritte Sitzung mit
folgenden Worten: “Der überwältigende Erfolg der FIFA Frauen­Weltmeisterschaft in Kanada hat gezeigt, wie sehr sich der Frauenfussball entwickelt hat und wieso Frauen und Mädchen auf und neben dem Platz unbedingt bestmöglichen Zugang zum Fussball haben
müssen. Frauen gehören zum Fussball und müssen die gleichen
Chancen haben. Die FIFA will bei der Gleichberechtigung vorangehen
und ruft alle Konföderationen und Mitgliedsverbände dazu auf, ihrem Beispiel zu folgen.”
Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA-Reformkommission 2016 vor,
Frauen im Fussball zu einem Schwerpunkt zu machen. Die FIFA soll
zudem Richtlinien für die Integration von Frauen in die Verwaltung
und in die Führung des Fussballs erlassen. Die Arbeitsgruppe ist der
Meinung, dass die FIFA bei diesen Richtlinien ein Vorbild sein soll,
unter anderem durch eine Zielvorgabe von 30 Prozent beim Frauen­
anteil in Aufsichtsräten, Kommissionen und in der Geschäftsleitung,
durch die Vertretung des Frauenfussballs mittels Spezialisten
­(idealerweise Frauen) auf höchster Ebene und in Entscheidungs­
gremien oder durch die Integration des Frauenfussballs in die
­Strategien und Prozesse jedes Mitgliedsverbands, einschliesslich des
Klublizenzierungsverfahrens, gemäss den jeweiligen Bedürfnissen
und Gegebenheiten.
Die Arbeitsgruppe schlägt der FIFA vor, eine Strategie und einen
Plan zu erarbeiten, um den Fussball durch mehr Trainerinnen,
Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen frauenfreundlicher zu
machen. Zur Förderung weiterer Wettbewerbe sollen neben einer
FIFA Klub-Weltmeisterschaft der Frauen (die derzeit in Planung ist)
die kontinentalen Qualifikationen für FIFA-Turniere aller Alters­
klassen durch eine stärkere Beteiligung und mehr Spiele ausgebaut
werden.
Ein weiterer Vorschlag ist, eine Erklärung und Richtlinien zu
erlassen, mit denen sich alle Anspruchsgruppen im Fussball verpflichten, den Fussball auf allen Ebenen ohne geschlechtliche Diskriminierung gemäss der jeweiligen Beteiligung und dem Potenzial
angemessen zu finanzieren. Um den Frauenfussball als wertvollste
Marke im Frauensport weltweit zu etablieren, soll zudem eine Hochwachstums-Geschäftsstrategie erarbeitet und umgesetzt werden.
Mit einem Forschungsprogramm sollen dazu der Marktwert des
Frauenfussballs sowie das geschäftliche und öffentliche Interesse
erhoben werden.
Weitere Themen auf der Tagesordnung der Sitzung waren das
Programm zur Förderung von weiblichen Führungskräften und die
Konferenz zum Weltfrauentag im März 2016. Die Arbeitsgruppe
für Frauenfussball wird die Ergebnisse der Sitzung nun dem FIFA-­
Exekutivkomitee zur Genehmigung vorlegen. Å
Die Leader von morgen
F
ussball ist mehr als ein Spiel. Mit 300 Millionen Aktiven und
1,6 Milliarden Menschen, die direkt oder indirekt mit unserem
Sport in Verbindung stehen, bildet er einen gewaltigen Faktor in
wirtschaftlicher, sozialer und geistiger Hinsicht.
Fussball hat die Kraft, Menschen zu verbinden – und sie zu bilden.
Dies war der Grundgedanke, als wir vor exakt 20 Jahren an der
­Universität im schweizerischen Neuchâtel das Centre international
d’étude du sport (CIES) ins Leben riefen. In Kooperation mit der
De Montfort University in Leicester und der SDA Bocconi School
of Management in Mailand wurde ein studentisches Angebot geschaffen, das die Ausbildung im Sportmanagement – mit dem FIFAMaster in Management, Recht und Geisteswissenschaft als international anerkannter Abschluss – möglich macht. Das Programm
ist ein durchschlagender Erfolg. Mittlerweile beteiligen sich schon­
20 Partneruniversitäten auf vier Kontinenten daran.
Der Lehrgang verbindet Theorie und Praxis in optimaler Form
und bietet den Studenten die Chance, Führungspersönlichkeiten aus
der Sportwelt zu treffen und sich ein wertvolles Kontaktnetz aufzubauen. So schaffen wir die personellen Ressourcen und garantieren
das Know-how, um dem Fussball die organisatorische, administrative und logistische Basis für die Zukunft zu geben.
Der Fussball ist ein Teil unserer Gesellschaft – er zieht Vertreter
aller Weltreligionen, aller ethnischen und sozialen Schichten in
­seinen Bann. Seine Werte müssen uns auch im Alltag als Wegweiser
dienen: Disziplin, Respekt, Fair Play. Der FIFA-Master verbindet
diese Qualitäten mit akademischen Weihen. Vor allem spiegelt das
Studium die erzieherische Kraft unseres Sports wider: Was auf dem
Spielfeld gilt, muss auch jenseits der Seitenlinie gelten – in den
­Familien, in der Gesellschaft, in den Bildungsinstituten. Gerade als
Lebensschule hat der Fussball ein immenses Potenzial.
Ich wurde gefragt, ob das Bildungsprogramm auch nach dem
aus­
­
serordentlichen Wahlkongress im nächsten Februar weiter­
geführt wird. Die Antwort ist simpel: Natürlich, auf jeden Fall! Weder
das CIES noch die FIFA sind von einzelnen Personen abhängig. Sie
leben von Ideen, Philosophien, Leidenschaft, Hoffnung und Emotionen. Der Ball rollt weiter – egal, wer an der Spitze der FIFA steht.
tfw
Ihr Sepp Blatter
T H E F I FA W E E K LY
23
“ICH BIN KEIN
MENSCH, DER
NEIDISCH IST”
24
K ARL-HEINZ RUMMENIGGE
Lange im Schatten von Franz Beckenbauer und
Uli Hoeness führt Karl-Heinz Rummenigge den
FC Bayern München heute souverän. Roland Zorn im
Gespräch mit dem ehemaligen Weltklassestürmer.
Karl-Heinz Rummenigge, Sie werden am
25. September 60 Jahre alt und haben sich in
Ihrem Leben nun schon über 34 Jahre als
Weltklassespieler, als Vizepräsident des
Vereins und seit 2002 als Vorstandsvorsitzender der Bayern München AG für den erfolgreichsten deutschen Fussballklub engagiert.
Staunen Sie selbst manchmal über diese
unzertrennliche Liaison?
“Die Jahre fern von
München, als
ich in Mailand und
Genf spielte,
haben mich inspiriert
fürs ­L eben.”
Karl-Heinz Rummenigge: Leben bedeutet
auch Glück. Als Bayern München bei uns zu
Hause anrief und mich fragte, ob ich mir
vorstellen könne, für diesen damals schon
international renommierten Klub zu spielen,
hat meine Mutter zunächst einen schönen
Schreck gekriegt. Ich habe, als ich 1974 mit
19 Jahren vom westfälischen Amateurklub
Borussia Lippstadt für eine Ablösesumme von
17 500 Mark nach München wechselte, natür­
lich meine grosse Chance gewittert. Zu meiner
zweiten Karriere als führender Repräsentant
des FC Bayern kann ich nur sagen, dass ich
das Glück hatte, zur richtigen Zeit am richti­
gen Ort gewesen zu sein. Meine Gelegen­
heiten, dem Verein auch nach meiner aktiven
Laufbahn zu dienen, habe ich so entschlossen
zu nutzen versucht wie jene als Stürmer vor
dem gegnerischen Tor.
Dabei galten Sie in Ihrem ersten Jahr als
Bayern-Profi noch als ziemlich schüchtern.
Das ist ja auch nicht ganz verwunder­
lich, wenn man mit 19 seine Lehrzeit in
einer Mannschaft von Weltstars beginnt, in
der Koryphäen wie Franz Beckenbauer,
Gerd Müller, Sepp Maier oder Uli Hoeness
kurz zuvor in München Weltmeister gewor­
den waren.
Was hat Ihnen dann den entscheidenden
Schub auf dem Weg zu einem Weltklasseangreifer gegeben?
Daniel Delang
Der liebe Gott hat mir das Talent gegeben,
und ich fühlte mich nach einer kürzeren
Anlaufzeit in der Pflicht, etwas Gescheites
daraus zu machen. Danach hat sich meine
Profilaufbahn ganz ordentlich entwickelt.
Das kann man wohl sagen, wenn man sich die
gewonnenen Titel anschaut.
Meine Zeit als Spieler war herrlich, vor
allem, weil man als Profi immer an dem
entscheidenden Knopf drehen konnte. Was
mir ebenfalls sehr geholfen hat, waren meine
Auslandserfahrungen zum Ende meiner
Laufbahn – vor allem bei Inter Mailand, aber
auch bei Servette Genf. Die Jahre fern von
München haben mich inspiriert fürs Leben.
Ich profitiere davon noch heute in meinem
zweiten Beruf, in dem ich mit meinen Kolle­
gen dafür sorgen muss, dass die finanziellen
Rahmenbedingungen stimmen und der Klub
solide und seriös geführt wird.
Sie gelten, weil Sie international eng vernetzt
sind, nicht zuletzt durch Ihre Aufgabe als
Vorsitzender der European Club Association,
auch seit Langem als “Aussenminister” des
FC Bayern. Was hat Sie dazu prädestiniert?
Ich habe die ganze Welt wegen des Fußß­
balls sehen dürfen. Und in diesem Sport, wie in
vielen anderen Berufen, ist es extrem wichtig,
ein Netzwerk zu haben. Dafür muss man
häufig vor die Tür gehen und gern reisen. Man
sieht und lernt ständig etwas Neues und baut
zu vielen Menschen Verbindungen auf, die
einem gelegentlich helfen können. Ich war in
meiner Zeit als Vizepräsident von Bayern
München zwischen 1991 und 2002 sehr viel
unterwegs, auch um mich bei anderen Klubs
wie Ajax Amsterdam, Manchester United oder
Real Madrid schlauer zu machen. Dabei konnte
ich mich im Windschatten unseres damaligen
Präsidenten Franz Beckenbauer und unseres
Managers Uli Hoeness kontinuierlich entwi­
ckeln. Diese Chance habe ich genutzt. Damals
konnte man noch mit ­Rettungsring ins kalte
Wasser springen. Heute, da alles, was man tut
oder lässt mehr oder weniger intensiv von der
Öffentlichkeit begleitet wird, musst du ohne
Rettungsring reinhüpfen.
Der gebürtige Münchner Beckenbauer und der
Schwabe Hoeness, jahrelang Herz und Seele
des FC Bayern, waren immer populärer als Sie
und schienen immer im Vordergrund zu
stehen. Hat Sie das irgendwann gestört?
Ich bin kein Mensch, der neidisch ist.
Franz’ Charme und seine bayerische
­Lebensart sind sowieso unübertroffen. Und
mein Freund Uli war immer der Spiritus
Rector unseres Klubs. Jeder verdient, was ihm
zukommt. Mir als etwas weniger emotiona­
lem Westfalen war es immer eine Freude
und überaus angenehm, mit den beiden
zusammenzuarbeiten.
T H E F I FA W E E K LY
25
Talentiert und
engagiert
Rummenigge als
Nationalteam-­
Kapitän bei der
WM 1986 (r.o.),
als junger
Bayern-Stürmer
1981 (l.u.)
und heute.
26
K ARL-HEINZ RUMMENIGGE
Sie waren in 51 Spielen Kapitän der deutschen
Nationalmannschaft und haben dort schon
früh wie im Verein Verantwortung übernommen. Hilft Ihnen dieser Wesenszug auch heute
noch, da Sie den Klub mit den weltweit meisten Mitgliedern (258 000) und einem Jahresumsatz von 540 Millionen Euro führen?
“Ich habe Philipp
Lahm einmal gesagt:
‘Ihr seid viel bessere
Profis heute, als wir
früher. Viel seriöser,
viel intensiver.’”
Zweifellos. Wer Verantwortung übertragen bekommt, muss damit auch verantwortlich umgehen und alles zum Wohle dieses
grossen Klubs tun. Ich habe einmal Dr. Martin Winterkorn, den Vorstandsvorsitzenden
der Volkswagen AG, der auch Mitglied
unseres Aufsichtsrats ist, gefragt, wie er
denn einen Konzern mit 600 000 Mitarbeitenden lenke – und er hat ganz einfach
geantwortet: mit guten Leuten. Wir haben
hier bei den Bayern auch gute Leute und
extrem gute Hierarchien. Unser Klub ist
vorzüglich aufgestellt, und jeder weiss, was
von ihm verlangt wird.
Eine ganze Menge bei dem ungebrochen
rasanten Wachstum dieses Weltklubs.
Wir haben hier Mitglieds- und Umsatzsteigerungen hinter uns, die atemraubend
sind. Wir müssen immer aufpassen, dass
dabei alle gesund bleiben und in der Höhen-
luft ohne Schnappatmung auskommen. Falls
nicht, muss mich jemand runterziehen, denn
wenn man hoch fliegt, braucht man jemanden, der einen auch mal hart landen lässt.
Haben Sie sich, verheiratet mit Ihrer Jugendliebe Martina und Vater von fünf erwachsenen
Kindern, mit steigendem Alter verändert?
Ich bin heute entspannter gegenüber
meinen Enkeln als gegenüber meinen eigenen Kindern früher. Ich versuche insgesamt,
so entspannt wie möglich mit den Dingen
umzugehen, die auf mich zukommen.
Wären Sie lieber in der heutigen Zeit
Fussballprofi?
Diese Frage habe ich mir nie gestellt.
Ich weiss nur, dass die heutige Zeit viel
schnell­lebiger ist als in meinen besten
Profijahren. Ich habe unserem Kapitän
Philipp Lahm einmal gesagt: “Ihr seid viel
bessere Profis heute, als wir früher.
Viel seriöser, viel intensiver.” Von den
Spielern wird in jeder Hinsicht deutlich
mehr verlangt als von uns damals. Sie
verdienen zwar auch viel mehr Geld als
wir früher, aber sie müssen auch viel mehr
dafür leisten. Å
Daniel Delang (2), Getty Images,imago
Schneller Dribbler, ruhiger Analytiker
Stürmer Karl-Heinz Rummenigge war ein guter Dribbler
und zeichnete sich durch seine Schnelligkeit und seinen
starken Schuss aus. Bei Bayern München wurde er gross,
schoss in zehn Jahren 162 Tore, ehe er 1984 zu Inter Mailand wechselte. Der Transfer machte Schlag­zeilen in der
Weltpresse, weil die Italiener damals 11 Millionen D-Mark
nach München überwiesen. Der Umsatz von Bayern München betrug Anfang der 80er-Jahre zirka 16 Millionen
D-Mark pro Jahr, heute sind es 350 Millionen Euro.
1980 und 1981 wurde Rummenigge zum besten Fussballer Europas gewählt. Für Deutschland war er 95-mal im
Einsatz und schoss dabei 45 Tore. 1980 gewann er in
Italien die Europameisterschaft, später führte er das
Nationalteam als Kapitän an die WM 1982 und 1986 (zweimal Platz 2). Seit 1991 fungiert der 59-Jährige im
P­ räsidium des FC Bayern München, ab 2002 als Vorstandsvorsitzender der damals neu gegründeten Aktiengesellschaft.
Nach der Steueraffäre von Präsident Uli Hoeness im Jahr
2014 wurde Rummenigge zum neuen Gesicht des FC Bayern München. Im Gegensatz zum emotionalen Geschäftsmann Hoeness, der seine Entscheidungen oft aus einem
Bauchgefühl heraus getroffen hatte, agiert Rummenigge
eher rational. Er gilt als Analytiker. Im Sommer 2012 holte
er Matthias Sammer als Sportchef.
Rummenigge ist verheiratet und hat fünf erwachsene
Kinder. Sein Engagement im Fussball ist gross. Seit 2008
steht er auch der V­ ereinigung der Europäischen Fussballvereine vor.
sca
T H E F I FA W E E K LY
27
HISTORY
Stars aus Down
Under Gordon Nunn,
Bob Lawrie, Alan Johns
und Reg Date (v.l.).
Reg Date – der vergessene
Torjäger Australiens
Im Fussball gibt es viele grossartige Spieler, die aus den
­verschiedensten Gründen niemals den Starstatus erlangen, der ihrem
Talent entsprechen würde. Einer dieser Spieler war Reg Date.
28
T H E F I FA W E E K LY
ein grossartiger Spieler und ein grossartiger Mensch, aber
auch seine Trinkgewohnheiten waren einzigartig”, erinnerte sich Marston. “Die Trainer haben Reggie nie gemocht. Er
hatte etwas von einem Sonderling. Sie konnten nicht mit
ihm umgehen.” Der Fussball war zu dieser Zeit überaus körperbetont, und es war genau dieses Umfeld, in dem der kräftig gebaute Date das Fussballspielen erlernte.
Der Teamplayer
Trotz seiner schelmischen Art und seines imposanten Körperbaus war Date einerseits für seine Technik und spielerische Raffinesse bekannt. Andererseits beeindruckte er als
mannschaftsdienlicher Spieler mit einem Sportsgeist der
alten Schule. “Ich habe noch nie einen Fussballer gesehen,
der fairer spielte”, meinte Jack Mathews, Sportredakteur
des “Newcastle Morning Herald and Miners’ Advocate”,
nach Dates Rücktritt. “Auch habe ich nie einen Spieler gesehen, der brillanter und spektakulärer gespielt hat oder torgefährlicher war als Date. Er verkörperte all das. Er stellte
sich stets in den Dienst der Mannschaft und verzichtete
darauf, sich als Einzelspieler zu profilieren.”
Angeblich lehnte Date Angebote von Cardiff City und
den Glasgow Rangers ab, wodurch er Marstons Wechsel in
das Mutterland des Fussballs um mehrere Jahre zuvorgekommen wäre. Reg Flewin, Kapitän einer englischen Auswahl, die 1951 in Australien auf Tour war, sagte über Date:
“Ganz bestimmt wäre er auch in einem englischen Team ein
Starspieler.”
Jack Pollard’s Soccer Records
A
bseits des Spielfelds eine charismatische und beeindruckende Persönlichkeit machte Date auf dem Platz
vor allem mit Torerfolgen Schlagzeilen. Von seinem
Debüt als raubeiniger Teenager im Jahr 1937 bis zu
seinem letzten Spiel 1954 brachte es Date auf 664
Treffer im Verein und in der Nationalmannschaft.
“Der beste australische Spieler mit dem bzw. gegen den ich
jemals gespielt habe”, so Joe Marston, ein australischer
Fussballpionier dieser Zeit, der eine erfolgreiche Karriere in
England absolvierte, noch bevor es ihm andere gleichtaten.
Der in Newcastle (New South Wales) geborene Date, der
vor 20 Jahren im Alter von 74 Jahren gestorben ist, ist selbst
in der australischen Fussballgemeinde kaum bekannt und
scheint in Vergessenheit geraten zu sein. Zum einen ist dies
auf die Zeit zurückzuführen, in der er aktiv war, da der Medienrummel von damals nicht mit dem heutigen vergleichbar ist. In jener Zeit wurde in Australien nur selten über
Fussball berichtet, was sich erst in den letzten zehn Jahren
geändert hat.
Zum anderen spiegelt dies auch die Persönlichkeit eines
Mannes wider, der das Rampenlicht scheute und lieber seinen eigenen Weg ging. Date arbeitete wochentags in einem
Kohlebergwerk und war sichtlich glücklich, an den Wochenenden für die lokale Mannschaft spielen zu können. Er
wählte niemals den herkömmlichen Weg: Date besass eine
Kneipe in einem Problemviertel in der Nähe der Hafenanlagen seiner Heimatstadt Newcastle und war bekannt für seine Boxkämpfe – selbst im fortgeschrittenen Alter. “Er war
HISTORY
Laurie Schwab collection / Deakin
664 Treffer Für viele war Reg Date (r.) zwischen 1937 und 1953 in Australien das Mass aller Dinge.
Date wuchs in den Vororten von Newcastle unter den
sozialen Bedingungen einer Arbeiterstadt auf, in der die
örtliche Kohle- und Stahlindustrie der grösste Arbeitgeber
war. Nicht zuletzt deshalb war Newcastle in den 1930er- und
1940er-Jahren das Zentrum des australischen Fussballs. Dates Stammklub Wallsend war die absolute Topadresse in
Newcastle. Damals wurden in dessen Crystal Palace Soccer
Ground auch internationale Spiele ausgetragen.
Date erzielte im Juniorenfussball Hunderte von Toren
und in einer Saison traf er angeblich in jedem Spiel mindestens siebenmal. Der Arbeiterverein Wallsend holte den damals 16-jährigen Date in die A-Mannschaft, in die er sich
nahtlos integrieren konnte. Aufgrund seiner aussergewöhnlichen Leistungen auf dem Platz, aber auch aufgrund seiner
Persönlichkeit abseits des Spielfeldes avancierte Date schon
sehr bald zum Publikumsliebling. Der “kleine Junge” aus der
Nachbarschaft konnte sich in diesem familiären Umfeld
prächtig entwickeln. Abgesehen von drei erfolgreichen
Spielzeiten bei Canterbury, einer Spitzenmannschaft aus
Sydney, verbrachte er seine gesamte Karriere bei diesem
Klub. In Sydney erzielte er in einer einzigen Saison nicht
weniger als 73 Tore – eine Rekordmarke, die wohl nie mehr
erreicht werden wird.
Ein kurzer Augenblick des Ruhms
Dates Karriere in der Nationalmannschaft war hingegen nur
von kurzer Dauer. Sie umspannte zwar sechs Jahre, doch in
dieser Zeit brachte er es lediglich auf fünf Länderspiele, die
allesamt während eines Monats im Jahr 1947 stattfanden.
Date stellte jedoch auch hier seine Qualitäten unter Beweis
und verzeichnete bereits in der 4. Minute seines Debüts gegen Südafrika den ersten seiner insgesamt acht Treffer.
Der Zweite Weltkrieg und die spärlich stattfindenden
Länderspiele Australiens trugen dazu bei, dass Date das
grün-goldene Trikot nur so selten tragen konnte. Hinzu kamen laut einigen Zeitgenossen Reibereien mit den Funktionären. “Er war der herausragende Spieler dieser Jahre, daran
besteht kein Zweifel”, so Frank Parsons, ein austra­lischer
Stürmer jener Zeit, der ebenfalls aus Newcastle stammte.
“Reg nahm nie ein Blatt vor den Mund. Wohl deshalb wurde
er nicht für die Touren nach Neuseeland (1948) und Südafrika (1950) berufen, obwohl er es verdient gehabt hätte. Eigentlich hätte er als Erster nominiert werden sollen.”
“Wir haben ein paar gemeinsame Abende in Newcastle
verbracht und schätzten die Gesellschaft des jeweils anderen sehr. Er liebte es, über Fussball zu sprechen. Reg war ein
richtiger Typ, und er hatte eine Kneipe ... dabei wäre er der
richtige Mann für ein Hotel gewesen.”
Australien brachte in den vergangenen Jahren immer
wieder grosse Namen hervor, doch der Fussball-Stammbaum der Socceroos lässt sich bis zum grössten all dieser
Spieler zurückverfolgen. Ein Arbeiter in einem Kohlebergwerk, der wenig Interesse an Ruhm hatte, sondern einfach
nur das Spiel spielte, das er so sehr liebte. Å
Peter Smith
T H E F I FA W E E K LY
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Football breaks down barriers
Football builds bridges. It has a unique power to inspire friendship, respect and equality.
FIFA’s Say No To Racism campaign is part of our commitment to tackle all forms of discrimination in football.
Everyone should have the right to play and enjoy football without fear of discrimination. Say no to racism.
For more information visit FIFA.com
FREE KICK
SPOTLIGHT ON
ALLGEMEINE
INFORMATIONEN
Land:
Elfenbeinküste
FIFA-Kürzel:
CIV
Konföderation:
CAF
Kontinent:
Afrika
Hauptstadt:
Yamoussoukro
Versteckte Talente
Annette Braun
Mario Wagner / 2Agenten
M
illionen Kinder gehen ihrer Fussballleidenschaft nach. Nur wenige davon können ihr
Hobby zum Beruf machen, für die meisten
bleibt das ein Traum. Neben Disziplin und dem
richtigen Ort zur richtigen Zeit ist es das Talent, das die Richtung vorgibt. Gesegnet sind
also all jene Fussballer, die davon ein bisschen
mehr als andere besitzen. Da mutet es fast
schon unfair an, dass es Spieler gibt, die neben
ihrer besonderen Begabung für das runde Leder auch noch andere Talente in sich vereinen.
Talente, die man von dem ­einen oder anderen
so nicht erwartet hätte.
Manchester-United-Neuzugang Bastian
Schweinsteiger zum Beispiel hätte auch professioneller Skifahrer werden können. Gerne
­erzählt er die Anekdote aus seiner Jugend, als
er in einem Rennen seinen Freund Felix
­Neureuther, seines Zeichens bester deutscher
Skirennläufer, geschlagen hatte. Auch im Basketball beweist er regelmässig ein glückliches
Händchen und war während seiner Zeit beim
FC Bayern München oft Tribünengast beim
Basketballteam des Klubs.
Andrei Arschawin, seit diesem Sommer
bei Kuban Krasnodar aktiv, macht dagegen
erfolgreich Mode. Er studierte neben seiner
Fussballerkarriere Design – hauptsächlich, um
Mädchen kennenzulernen, wie er selbst einmal zugegeben hat. Nun profitiert die Frauenwelt von Arschawins eigener Modelinie.
K lamotten kreiert Arsenal-Stürmer Theo
­
­Walcott nicht, dafür schreibt er und hat als
Autor schon einige Kinderbücher veröffentlicht. Wer steht bei den Geschichten wohl im
Mittelpunkt? Natürlich ein Junge namens T.J.,
der sich nichts sehnlicher wünscht, als Fussballprofi zu werden.
Überrascht hat ausserdem der italienische
Nationalstürmer Mario Balotelli, als er vor zwei
Jahren für seinen Kollegen Andrea Pirlo die
Nationalhymne spielte – auf dem Piano. Sowieso fühlen sich Fussballer von der Musik angezogen. Dicke Kopfhörer sind bei der Spielvorbereitung schon fast nicht mehr wegzudenken.
Und es gibt immer wieder Akteure, die selbst
zum Mikrofon greifen.
Kevin Keegan, der 1979 mit seinem Song
“Head over Heels in Love” die Charts stürmte,
gehört dazu. Oder 1990 die gesamte deutsche
Nationalmannschaft, die zusammen mit Udo
Jürgens “Wir sind schon auf dem Brenner”
­intonierte. Ob bei den Spielern tatsächlich
­gesangliches Talent vorhanden war, sei dahingestellt. Aber zumindest klappte es nach der
gemeinsamen Aufnahme mit dem Gewinn des
WM-Titels. Å
GEOGR APHISCHE
INFORMATIONEN
Landesfläche:
322 463 km²
Höchster Punkt:
Mont Nimba 1752 m ü. M.
Nachbarmeere und -ozeane:
Atlantischer Ozean
FUSSBALL MÄNNER
FIFA-Ranking:
21. Rang
Weltmeisterschaften:
3 Teilnahmen
2006, 2010, 2014
Bestes Ergebnis:
Gruppenphase 2006, 2010, 2014
FUSSBALL FR AUEN
FIFA-Ranking:
67. Rang
Weltmeisterschaften:
1 Teilnahme
2015
Bestes Ergebnis:
Gruppenphase 2015
LET Z TE RESULTATE
Männer:
Gabun - Elfenbeinküste 0:0
14. Juni 2015
Frauen:
Elfenbeinküste - Simbabwe 3:0
(Forfaitniederlage)
19. Juli 2015
FIFA-INVES TITIONEN
Die wöchentliche Kolumne aus der The-FIFA-Weekly-Redaktion
Seit 2002:
USD 4 728 279
T H E F I FA W E E K LY
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ZEITSPIEGEL
T
H
E
N
Guadalajara, Mexiko
1970
imago
Die deutschen Nationalspieler Siggi Held (l.) und Berti Vogts während einer Pause bei der WM.
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ZEITSPIEGEL
N
O
W
Crans-Montana, Schweiz
2015
Dominic Steinmann/Keystone
Daniel Hoegh (l.) und Marc Janko vom FC Basel in einer Pause während des Sommer-Trainingslagers.
T H E F I FA W E E K LY
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FIFA PARTNER
THE ART OF FOOTBALL
Z I TAT E DER WOC HE
Von Menschen und Vögeln
“Ich möchte ihn heute Abend küssen.”
Ronald Düker
Louis van Gaal, Trainer von Manchester United,
über Memphis Depay nach dem Doppelpack des
Niederländers gegen den FC Brügge
“Wenn Lazio diesen Geldbetrag
­i nvestiert hat, dann bin ich wohl
so viel wert.”
Sergej Milinkovic-Savic über
seinen Transfer zu Lazio Rom
“Es gibt einen echten Mangel an
­B egeisterung, vor allem aber einen
Mangel an Qualität. Newcastle sollte
man zu Hause schlagen. Wenn du
die Liga gewinnen willst, musst
du solche Spiele gewinnen.”
© Andreas Gursky
W
as würde ein Vogel sehen, flöge er
während des Finals einer Europameisterschaft über ein Fussballstadion? Er
sähe etwas anderes als die Zuschauer vor
ihren Fernsehbildschirmen, auf denen das
Spiel in Nahaufnahme und in Zeitlupe zu
erleben ist. Und natürlich sähe er etwas
­a nderes als die Spieler selbst, die sich da
unten auf Augenhöhe gegenüberstehen
und sich keinen Überblick über das Spielfeld als Ganzes verschaffen können. Aus
der Vogelperspektive sieht ein solches
­Finale aus wie die Bilder des Fotografen
Andreas Gursky, jedenfalls wie jene aus der
Serie “EM Arena” aus dem Jahr 2000.
Schon lange bevor sich auch die TV-Sender
einer solchen Perspektive bedienten – das
war beim FIFA Konföderationenpokal
2005 – behandelte Gursky diesen Blick auf
den Fussball künstlerisch.
Wie aufregend Gurskys Fotografien
noch vor 15 Jahren hatten gewesen sein
müssen, können wir heute nur mehr erahnen, sind wir doch mittlerweile gründlich
an tricktechnische Visualisierungen gewöhnt, die uns das Spiel ebenfalls aus der
Vogelper­
spektive verständlich machen
sollen, indem bestimmte Spielzüge und
­
Ver­lagerungen auf dem Platz von oben gezeigt werden.
Gurskys Blick ist der eines kaltherzigen
Gottes. Die Spieler beider Mannschaften
treten als Individuen in den Hintergrund.
Von weit oben betrachtet, gibt es zwischen
ihnen keine Unterschiede: keine erkenn­
baren körperlichen und schon gar keine
erkennbaren Gesichter. Da sie gerade einmal zu sehen sind, treten die Spieler nur als
Funktionen des grossen Ablaufs auf den
Plan. Sie sind nicht mehr als einzelne Bausteine der Struktur, aus der der Fussball in
seiner Gesamtheit besteht.
Gursky ist für Fotografien bekannt, auf
denen die einzelnen Komponenten hinter
der ornamentalen Flächigkeit des grossen
Bildgegenstands zurücktreten. Seine Innenansichten von Bibliotheken lassen die einzelnen Bücher zu pixelartigen Bildpunkten
schrumpfen. Ähnliches geschieht mit den
massenhaft aufgeschichteten Süssigkeiten
in Supermarkt-Regalen, mit den einzelnen
Apartments, aus denen sich die Fassade
­eines riesigen Wohnkomplexes zusammensetzt, oder mit Hunderten von Maklern auf
dem Börsenparkett von Chicago.
Was würde ein Vogel sehen, schaute er
auf das Bild “EM Arena” von Gursky?
­Vermutlich nicht das, worauf wir unsere
Aufmerksamkeit richten würden. Er ist
nicht darauf ausgerichtet, sich besonders
für Menschen zu interessieren und schon
gar nicht für Fussballspieler. Vielleicht stechen dem Vogel einzig und allein die auffälligen Streifen ins Auge, die der Rasenmäher als Muster in das Gras gezogen hat.
Wer aber als Mensch – und noch dazu als
Fussballfreund – auf diese Bilder schaut,
sieht ein eingefrorenes Spiel. Und vielleicht
macht genau das den Reiz dieser Bilder aus:
Sie wecken den Wunsch, diesen Zustand zu
überwinden; also die Play-Taste zu drücken, damit das Spiel seinen Lauf nehmen
kann, sodass die Spieler in ihre Bewegung
zurückfinden, aus der sie durch die Kamera
herausgerissen worden sind. Denn nur
solange der Ball rollt, ist Fussball das
­
schönste Ballspiel der Welt. Das versteht
jeder Mensch. Å
Paul Scholes über seinen ehemaligen Verein
Manchester United
“Er ist durch die Hintertür
gegangen, obwohl ihm alle Türen
offenstanden und der rote Teppich
schon ausgerollt war.”
Der französische Trainer Élie Baup über den
Abgang von Coach Marcelo Bielsa bei Marseille
“Ob Gigi der beste italienische Torwart
aller Zeiten ist? Nein, aber er ist der
Beste seiner Generation. Der Beste war
Zoff. Und dann gab es zu meiner Zeit
noch Zenga und später Peruzzi. Buffon
könnte es aber Zoff gleichtun und mit
40 Jahren an einer WM spielen. Er ist
noch in Form. Ich hoffe, dass er in
Russland dabei sein kann.”
Stefano Tacconi, ehemaliger italienischer Torwart
“Einige andere Klubs werden seit
15 Jahren enttäuscht, und der Trainer
ist immer noch derselbe.”
José Mourinho auf die Frage, ob er
überrascht war, dass Manuel Pellegrinis Vertrag
bei Manchester City verlängert wurde
T H E F I FA W E E K LY
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TURNING POINT
“Vor der
Rückkehr hatte
ich Angst”
Manuel Pascali hat sieben
Jahre lang in Schottland
gespielt. Doch plötzlich reichte
das Gehalt kaum mehr.
Er musste zurück nach Italien.
A.S. Cittadella
S
ieben Jahre. Das ist eine lange Zeit für
jemanden wie mich, der vor seinem
Abenteuer in Schottland niemals zwei
Spielzeiten in Folge bei einem Verein geblieben war. So lange dauerte mein Gastspiel bei den Killie, wie Kilmarnock genannt wird, in der schottischen Premier
League. Doch alle schönen Geschichten gehen
eines Tages zu Ende.
Ich kam im Jahr 2008 nach East Ayrshire,
nachdem ich in der Serie C1 eine grossartige
Saison bei Foligno gespielt hatte und in die
­Serie B aufgestiegen bin. Damals spielte ich mit
Jungs wie Volta, Parolo oder Cacciatore, die
heute in der Serie A spielen.
Seither waren Kilmarnock und Schottland
mein neues Zuhause geworden. Das wird für
immer meine Mannschaft bleiben, auch wenn
ich mich auch bei meinen anderen Vereinen
stets wohl gefühlt habe. Ich bestritt über 200
Spiele für Kilmarnock, fungierte in den vergangenen vier Jahren als Kapitän – und das als
Italiener im Ausland – und feierte im Jahr 2012
einen historischen Triumph im Ligapokal.
Wenn ich samstags vom Training nach
Hause komme, informiere ich mich sofort darüber, wie Killie gespielt hat. Für mich war leider
kein Platz mehr im Team, wie man mir im vergangenen Februar zu verstehen gab, als ein
neuer Trainer geholt wurde und sich der Verein
mit nur drei Punkten aus acht Spielen in akuter
Abstiegsgefahr befand. Obwohl ich Kapitän
war, legte man mir einen neuen Vertrag mit
einer 60-prozentigen Gehaltskürzung vor, und
meine Miete hätte ich auch noch selbst bezahlen müssen. Dieses Gehalt hätte kaum bis zum
Ende des Monats gereicht. Es war nicht einfach, doch auch angesichts einer Erkrankung
eines engen Verwandten habe ich mich entschieden, nach Italien zurückzukehren. Zunächst hatte ich Angst. Ich kannte die Lega Pro
nicht und hatte meine Zweifel. Doch ich wollte
unbedingt wieder nach Italien zurückkehren,
und zwar in eine Liga, in der ich zuvor noch
nicht gespielt hatte. Ich wollte allen, aber vor
allem mir selbst, beweisen, dass ich dort noch
mithalten kann. Nach eineinhalb Monaten
kann ich sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Ich weiss, dass ich noch zu ­Topleistungen
fähig bin, und ich freue mich bereits auf meine
neue Aufgabe. Mit harter Arbeit kann man
sehr viel erreichen – mit dieser Einstellung legte ich eine Karriere hin, auf die ich stolz sein
kann. Und ich bin noch immer hungrig.
Nach einem Monat in Cittadella, in einem
perfekten Umfeld mit vielen Freunden, in dem
noch die Atmosphäre des “echten” Fussballs
herrscht, wurde mir eine Vertragsverlängerung
angeboten, sodass ich dem Fussball noch eine
Zeit lang erhalten bleibe. Auch nach Kilmarnock will ich eines Tages zurückkehren – als
Trainer. Å
Aufgezeichnet von Emanuele Giulianelli
Name
Manuel Pascali
Geburtsdatum, Geburtsort
9. September 1981, Mailand, Italien
Position
Mittelfeldspieler / Innenverteidiger
Stationen als Spieler
2000–2002 Sant’Angelo
2002–2003 Alessandria
2003–2005 Pizzighettone
2005–2007 Carpenedolo
2007–2008 Parma
2007–2008 Foligno (ausgeliehen)
2008–2015 Kilmarnock
seit 2015 Cittadella
Grösste Erfolge
Schottischer Ligapokal 2012
Persönlichkeiten des Fussballs erzählen von einem
wegweisenden Moment in ihrem Leben.
T H E F I FA W E E K LY
37
W E LT R A N G L I S T E D E R M Ä N N E R
Argentinien (unverändert)
Chile (10, plus 1)
Niederlande (12, minus 7)
29
Jamaika, Mexiko, Panama, USA (je 6 Spiele)
Albanien (plus 166 Punkte)
Jamaika (plus 21 Ränge)
Deutschland (minus 185 Punkte)
Serbien (minus 23 Ränge)
Spitzenreiter
Aufsteiger in die Top 10
Absteiger aus den Top 10
Spiele insgesamt
Teams mit den meisten Spielen
Grösster Aufsteiger nach Punkten
Grösster Aufsteiger nach Rängen
Grösster Verlierer nach Punkten
Grösster Verlierer nach Rängen
Rang Team
+/- Punkte
Rang Team
1 Argentinien
0 1425
55 Jamaika
2 Belgien
1 1244
3 Deutschland
+/- Punkte
Rang Team
Letzte Aktualisierung:
6. August 2015
+/- Punkte
Rang Team
+/- Punkte
21
596
108 Guatemala
-3
299
163 Osttimor
2
56 Trinidad und Tobago
8
595
110 El Salvador
-22
289
164 Bhutan
2
128
-1 1226
56 Japan
-6
595
111 Namibia
3
284
165 Suriname
-2
124
124
130
4 Kolumbien
0 1218
58 Paraguay
-2
588
112 Bahrain
1
282
165 Indonesien
-1
5 Brasilien
1 1186
59 DR Kongo
1
555
113 Mauretanien
15
273
167 Neukaledonien
0
118
6 Portugal
1 1177
60 Guinea
-2
552
114 Benin
-18
269
168 Malaysia
0
116
7 Rumänien
1 1166
61 Australien
-2
551
115 St. Vincent und die Grenadinen
0
268
169 Zentralafrikanische Republik
1
111
8 England
1 1157
62 Äquatorial-Guinea
1
546
116 Kenia
0
266
170 Bangladesch
-1
102
9 Wales
1 1155
63 Mali
-2
545
117 Syrien
0
259
171 Pakistan
1
101
1 1124
64 Gabun
1
544
118 Palästina
1
255
172 Tschad
1
100
10 Chile
11 Spanien
1 1110
65 Panama
-3
528
119 St. Kitts und Nevis
12 Niederlande
-7 1032
66 Serbien
-23
523
119 Kuba
1
254
173 Dominica
1
98
-15
254
174 Jemen
-3
96
90
13 Kroatien
1 1023
67 Bolivien
-1
515
121 Botsuana
-1
253
175 Malediven
1
14 Slowakei
1 1016
68 Norwegen
-1
495
122 Madagaskar
0
251
176 Amerikanische Jungferninseln
-1
88
14 Österreich
1 1016
69 Bulgarien
-1
489
123 Belize
-5
242
177 Laos
0
86
16 Italien
1 1001
70 Vereinigte Arabische Emirate
-1
484
124 DVR Korea
5
240
178 Montserrat
0
74
17 Schweiz
1
997
71 Burkina Faso
1
482
125 Philippinen
-1
239
179 Chinese Taipei
0
72
18 Uruguay
-5
988
72 Südafrika
-2
478
126 Kuwait
-3
237
180 Kambodscha
1
66
19 Algerien
0
941
73 Sambia
-2
465
127 Moldawien
-3
236
181 Mauritius
-1
63
20 Tschechische Republik
0
933
74 Uganda
-1
463
128 Lesotho
3
229
182 Sri Lanka
1
62
21 Elfenbeinküste
0
912
75 Färöer
-1
456
129 Dominikanische Republik
-3
224
183 Brunei Darussalam
1
61
14
888
76 Usbekistan
-1
452
130 Libanon
0
223
184 Nepal
1
57
23 Frankreich
-1
882
77 Montenegro
4
423
131 St. Lucia
-4
220
185 Seychellen
1
56
24 Island
-1
877
78 Estland
4
420
132 Swasiland
6
218
186 Komoren
1
50
50
22 Albanien
25 Dänemark
-1
876
79 VR China
-2
416
132 Burundi
-1
218
186 Tahiti
2
26 Mexiko
14
838
80 Togo
3
415
134 Afghanistan
0
212
188 Macau
-7
49
27 Ghana
-2
827
81 Honduras
-1
409
135 Bermuda
1
209
189 São Tomé und Príncipe
0
48
28 Bosnien und Herzegowina
-2
819
82 Zypern
3
391
135 Neuseeland
1
209
189 Cayman-Inseln
0
48
29 USA
5
816
82 Marokko
2
391
137 Aruba
-2
201
191 Salomon-Inseln
0
47
30 Ukraine
-3
791
84 Haiti
-5
387
138 Barbados
3
198
192 San Marino
0
40
33
31 Russland
-3
782
85 Irak
1
386
139 Thailand
1
197
193 Turks- und Caicos-Inseln
0
32 Schottland
-3
774
86 Lettland
1
377
140 Tansania
-1
194
194 Britische Jungferninseln
0
27
33 Polen
-3
769
87 Sudan
3
375
141 Kasachstan
1
193
195 Südsudan
0
22
20
34 Tunesien
-2
768
88 Armenien
1
373
142 Gambia
1
191
196 Vanuatu
1
35 Ungarn
-4
763
89 Angola
3
371
142 Guinea-Bissau
-9
191
197 Samoa
-1
19
36 Ecuador
-1
758
89 Finnland
1
371
144 Nicaragua
-1
188
198 Fidschi
1
17
37 Schweden
-4
752
91 Ruanda
-13
369
145 Luxemburg
1
187
198 Tonga
-1
17
38 Costa Rica
3
728
92 Jordanien
0
357
146 Guam
8
185
200 Amerikanisch-Samoa
1
12
39 Senegal
0
722
93 Saudiarabien
-1
351
147 Liechtenstein
0
182
201 Papua-Neuguinea
1
9
40 Nordirland
-3
721
94 Libyen
2
345
148 Curaçao
1
173
201 Andorra
1
9
41 Iran
-3
718
95 Katar
1
344
149 Turkmenistan
3
172
203 Eritrea
1
8
42 Kamerun
0
667
96 Belarus
4
341
150 Puerto Rico
0
169
204 Mongolei
1
6
43 Kongo
4
666
97 Mosambik
-2
339
151 Hongkong
3
168
204 Somalia
1
6
44 Griechenland
0
661
98 Malawi
10
335
152 Guyana
7
167
206 Dschibuti
1
4
45 Türkei
3
627
99 Äthiopien
2
330
153 Vietnam
-10
166
206 Cook-Inseln
1
4
46 Slowenien
3
626
99 Oman
3
330
154 Georgien
-1
165
208 Anguilla
1
0
47 Israel
4
620
101 Kanada
2
323
155 Singapur
-5
162
208 Bahamas
-8
0
48 Venezuela
-3
617
102 Niger
-6
312
156 Kirgisistan
1
160
0
160
-10
159
49 Peru
-3
612
103 EJR Mazedonien
2
311
156 Indien
50 Kap Verde
2
608
104 Sierra Leone
7
304
158 Tadschikistan
50 Republik Irland
2
608
105 Antigua und Barbuda
2
303
159 Malta
-1
157
52 Ägypten
3
606
106 Aserbaidschan
2
302
160 Grenada
0
153
53 Nigeria
4
601
107 Litauen
3
301
161 Liberia
0
150
54 Republik Korea
-2
599
108 Simbabwe
4
299
162 Myanmar
0
142
38
T H E F I FA W E E K LY
http://de.fifa.com/worldranking/index.html
PUZZLE
Ziel beim Sudoku-Lösen ist es, die leeren Zellen des Spielfeldes mit den
Ziffern 1 bis 9 so auszufüllen, dass in jeder Zeile und in jeder Spalte sowie
in jedem 3x3-Teilquadranten jede dieser Ziffern genau ein Mal steht.
Eine Wochenpublikation der
Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
Präsident
Joseph S. Blatter
1
2
8
LEICHT
8
9
Generalsekretär
Jérôme Valcke
1
6
Direktor Kommunikation
und Öffentlichkeitsarbeit
Nicolas Maingot (a. i.)
3
9
8
1
3
5
5
7
6
3
5
3
7
5
MIT TEL
1
3
9
1
Mitarbeit an dieser Ausgabe
Steve Freekins, Emanuele Giulianelli,
Mark Gleeson, Peter Smith
Redaktionsassistenz
Alissa Rosskopf
4
2
3
7
5
2
3
Produktion
Hans-Peter Frei
7
1
9
4
6
5
2
2
8
6
4
Projektmanagement
Bernd Fisa, Christian Schaub
3
7
5
5
1
3
2
7
6
SCHWER
7
5
3
7
Kontakt
[email protected]
9
3
9
9
6
7
Internet
www.fifa.com/theweekly
5
1
Der Nachdruck von Fotos und Artikeln aus The FIFA Weekly,
auch auszugsweise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion und
unter Quellenangabe (The FIFA Weekly, © FIFA 2015) erlaubt.
Die Redaktion ist nicht verpflichtet, unaufgefordert eingesandte
Manuskripte und Fotos zu publizieren. Die FIFA und das
FIFA-Logo sind eingetragene Warenzeichen.
In der Schweiz hergestellt und gedruckt.
Ansichten, die in The FIFA Weekly zum Ausdruck gebracht
werden, entsprechen nicht unbedingt den Ansichten der FIFA.
9
6
6
Ständige Mitarbeitende
Ronald Düker, Luigi Garlando, Sven Goldmann, Andreas Jaros,
Jordi Punti, Thomas Renggli, David Winner, Roland Zorn
Druck
Zofinger Tagblatt AG
1
2
Korrektorat
Nena Morf (Leitung), Martin Beran, Kristina Rotach
Übersetzung
www.sportstranslations.com
2
3
1
Art Direction
Catharina Clajus
2
8
4
4
Redaktion
Alan Schweingruber (Stv. Chefredakteur),
Annette Braun, Sarah Steiner
Layout
Richie Krönert (Leitung), Tobias Benz, Susanne Egli
7
9
Chefredakteur
Perikles Monioudis
Bildredaktion
Peggy Knotz, Andreas Wilhelm (Stv.)
3
4
6
8
7
1
3
8
6
5
8
1
3
2
1
4
T H E F I FA W E E K LY
Puzzles courtesy: opensky.ca/sudoku
Herausgeberin
FIFA, FIFA-Strasse 20, Postfach, CH-8044 Zürich
Telefon +41-(0)43-222 7777, Fax +41-(0)43-222 7878
39
FOOTBALL
FOR HOPE
Football for Hope ist unser weltweites Bekenntnis, mithilfe des Fussballs eine bessere Zukunft zu gestalten.
Bislang haben wir über 550 lokale Projekte unterstützt, die sich mit dem Fussball verantwortungsvoll für soziale
Anliegen einsetzen und so Jugendlichen und ihrem Umfeld ein besseres Leben und neue Perspektiven eröffnen.
Weitere Informationen finden Sie unter der Rubrik Nachhaltigkeit auf FIFA.com.