Baulichkeiten im Garten

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Baulichkeiten im Garten
Der NÖ Naturgarten-Ratgeber
B
Im Naturgarten wird nicht nur gepflanzt und gegärtnert, sondern auch gebaut und
strukturiert. Elemente aus Holz und Stein prägen ganz wesentlich das Erscheinungsbild jedes Gartens und stehen in Wechselwirkung mit seiner Nutzung. Was wäre der
Garten ohne Wege, die ihn erschließen und in seine Tiefen hineinführen? Ohne Zäune
aus Holz, die ihn begrenzen und gliedern, ohne steinerne Mauern und Stufen, die
Höhenunterschiede überwinden helfen, ohne Terrassen für Sitzplätze und geselliges
Beisammensein? Baulichkeiten stellen das Grundgerüst jedes Gartens her. Sie gliedern
ihn und machen ihn dadurch erst benutz-, bespiel- und erlebbar.
AULICHKEITEN IM
GARTEN
BAUWERKE ALS LEBENSRAUM.
Pergolen, Zäune und Spaliere ermöglichen den Pflanzen, sich anzulehnen und hoch-
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
B AULICHE E LEMENTE
Im Naturgarten wird nicht nur gepflanzt und gegärtnert, sondern auch gebaut und
strukturiert. Elemente aus Holz und Stein prägen ganz wesentlich das Erscheinungsbild jedes Gartens und stehen in Wechselwirkung mit seiner Nutzung. Was wäre der
Garten ohne Wege, die ihn erschließen und in seine Tiefen hineinführen? Ohne Zäune
aus Holz, die ihn begrenzen und gliedern, ohne steinerne Mauern und Stufen, die
Höhenunterschiede überwinden helfen, ohne Terrassen für Sitzplätze und geselliges
Beisammensein? Baulichkeiten stellen das Grundgerüst jedes Gartens her. Sie gliedern
ihn und machen ihn dadurch erst benutz-, bespiel- und erlebbar.
BAUWERKE ALS LEBENSRAUM.
Pergolen, Zäune und Spaliere ermöglichen den Pflanzen, sich anzulehnen und hochzuklettern. Wege werden von einjährigen Kräutern und ausdauernden Wildstauden
gesäumt, Sitzplätze von Bäumen beschattet. Bauliche Elemente im Naturgarten haben
nicht nur eine praktische Funktion, sondern sind auch Lebensraum für Pflanzen und
Tiere. Deshalb ist es umso wichtiger, im Naturgarten umweltfreundliche Materialien zu
verwenden. Durch geeignete handwerkliche Konstruktionen kann auf den Einsatz von
Chemie beim Holzschutz verzichtet werden. Wenn Sie für Wege und Plätze statt Beton
oder Asphalt so genannte ungebundene Bauweisen verwenden und bei deren Pflege
auf chemische „Unkraut“bekämpfung verzichten, dann entstehen Lebensräume, die
von Menschen, Pflanzen und Tieren erobert werden können.
H OLZ , S TEIN
ODER
K IES –
EINE
M ATERIALIENKUNDE .
Die Wahl des passenden Materials für Bauten im Garten hängt von der geplanten
Baulichkeit, dem Ort und der Konstruktion ab. Das gewählte Material sollte nicht mit
Schadstoffen belastet sein und möglichst aus der Region stammen. Die im Naturgarten
am häufigsten verwendeten Materialien sind Holz, Naturstein, Kies und
Splitt. Auch alte Baustoffe wie Ziegel, Recycling-Beton oder Naturstein
lassen sich hier hervorragend wieder verwenden.
BAUEN MIT HOLZ.
Als nachwachsender Rohstoff mit der ihm eigenen Ästhetik und Schönheit bietet Holz
dank seiner leichten Bearbeitbarkeit eine Vielfalt an Gestaltungs- und Konstruktionsmöglichkeiten. Traditionelle Bauelemente aus Holz sind zum Beispiel Zäune, Lauben
und Rankgerüste. Bei Holzbauten sollten Sie besonderes Augenmerk auf die Wahl der
geeigneten Holzart und den so genannten „konstruktiven Holzschutz“ legen.
Konstruktiver Holzschutz wehrt Feuchtigkeit ab.
Holz ist im Garten verschiedensten Einflüssen ausgesetzt. Witterungsfaktoren wie
direkt und indirekt einwirkende Feuchtigkeit und UV-Strahlung setzen ihm zu.
Pilze und Insekten, die in der Natur das „Recycling“ übernehmen, können natürlich
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Holz als natürlicher,
warmer und mit Pflanzen
gut verträglicher Baustoff eignet sich hervorragend für den Einsatz
im Naturgarten.
N ATURGARTEN .
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Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Bauliche Elemente im
Naturgarten haben
nicht nur eine praktische
Funktion, sondern sind
auch Lebensraum für die
Pflanzen und Tiere des
Gartens.
IM
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auch das im Garten verbaute Holz befallen. Wie kann dies verhindert werden? Im
Naturgarten, einem Lebensraum für Mensch, Pflanzen und Tiere, wird vom Einsatz
chemischer Holzschutzmittel abgeraten. Auch auf das im Außenbereich gerne
verwendete kesseldruckimprägnierte Holz sollte im Naturgarten verzichtet werden. Die
Alternative dazu heißt nicht imprägniertes heimisches Hartholz. Bei der Verwendung
von einem solchen unbehandelten Holz ist es um so wichtiger, auf bauliche Konstruktionen zurückzugreifen, die das Holz vor eindringender Feuchtigkeit schützen.
Konstruktiver Holzschutz heißt, dass sich keine Feuchtigkeit an der Querschnittsfläche
des Holzes (Hirnholz) und in den Verbindungspunkten der Holzkonstruktion ansammeln und von dort ins Holz eindringen kann. Dieser konstruktive Schutz beinhaltet
auch den Kontakt der aus Holz gefertigten Bauelemente zum Boden. Falsch verstandener Holzschutz ist es, auf allen oberen Bauteilen Bleche anzubringen. Meist hält sich
darunter erst recht Feuchtigkeit, die den Verfaulungsprozess beschleunigt. Greifen Sie
deshalb auf Konstruktionen zurück, die sich unter Witterungseinfluss bewährt haben.
Beispiele für den KONSTRUKTIVEN HOLZSCHUTZ, schematisch
RICHTIG:
Zaunpfosten
mind. 5 cm
FALSCH:
Hier kann sich
Wasser sammeln
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Metallschuh
u-förmig
Metallschuh
Betonfundament
Betonfundament
Die Lebensdauer von
Bauelementen aus Holz
hängt von deren Beanspruchung, der gewählten
Holzart und Verarbeitungsweise ab. Konstruktiver Holzschutz verringert die Anfälligkeit
der Bauelemente für
Witterungseinflüsse und
Schädlinge.
Geländerholm mit abgeschrägter
Oberfläche und Tropfkante
Welches Holz für welchen Einsatz?
Die verschiedenen heimischen Holzarten haben unter Witterungseinfluss sehr unterschiedliche Eigenschaften. Bei Verzicht auf chemische Holzschutzmittel sollte vor
allem gut abgelagertes Kernholz heimischer Baumarten verwendet werden. So wird
das Holz aus dem Stamminneren genannt: Es ist weniger saugfähig, härter, fester
und weniger anfällig für Pilz- und Insektenbefall als Splintholz, das meist hellere und
weiche Holz unter der Baumrinde, und daher für den Außenbereich besser geeignet.
Es ist ebenso haltbar wie Tropenholz (Teak und Azobe) und aus ökologischer Sicht
schon allein wegen der geringeren Transportwege zu bevorzugen!
In der Praxis werden die
verschiedenen Holzarten
nach Härtegraden eingeteilt: Weide, Linde und
Pappel sind sehr weiche
Hölzer, Eiche, Hainbuche
und Robinie hingegen
sehr harte. Mehr Information geben die Tabellen auf der folgenden
Seite.
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Heimische Holzarten
Porträts heimischer Holzarten
Name (dt./bot.)
Eigenschaften/Einteilung in Klassen nach DIN 68364 E
Weichhölzer
Fichte
Picea abies
Weiches, mittelschweres Holz von großer Elastizität, leicht zu bearbeiten; ungeschützt bzw. unbehandelt wenig witterungsbeständig;
baulich-konstruktiver Holzschutz bei Verwendung im Außenbereich als
wirkungsvoller Schutz notwendig; als Bau- und Konstruktionsholz
im Innenbereich, wo es nicht der Witterung ausgesetzt ist, von größerer
Bedeutung. Dauerhaftigkeit: Klasse 4 (wenig resistent)
Kiefer
Pinus silvestris
Hohe natürliche Dauerhaftigkeit des Kernholzes (außer bei Erdkontakt!), Resistenz gegen Hausbockkäfer und Gewöhnlichen Nagekäfer;
Splintholz jedoch pilzanfällig und insektengefährdet, deshalb bei
Verwendung im Außenbereich baulich-konstruktive Schutzmaßnahmen
notwendig. Dauerhaftigkeit: Klasse 3 (mäßig resistent)
Lärche
Larix decidua
Aufgrund des hohen Anteils an Harz- und Gerbstoffen sehr wetterbeständig und zäh; Kernholz auch ohne chemischen Holzschutz lange
witterungsbeständig. Die UV-Strahlung zerstört das Lignin im Holz, der
Regen wäscht die zerstörten Holzbestandteile aus und verursacht damit
das allmähliche Ergrauen des Holzes, das besonders für Lärche typisch
ist. Die schöne charakteristische Maserung bleibt jedoch erhalten. Vielfältige Verwendung im Garten: vom Zaun über Sichtschutzwände bis
hin zum Holzdeck. Dauerhaftigkeit: Klasse 3 (mäßig resistent)
Eiche
Naturstein bietet vielzählige Verwendungsmöglichkeiten und wird,
bei entsprechender Verarbeitung, zum Lebensraum für interessante
Pflanzen und Tiere.
Eiche
Quercus robur
Eines der härtesten und dauerhaftesten heimischen Hölzer, durch den
hohen Gerbsäureanteil resistent gegen Fäulnis, Insekten- und Pilzbefall.
Traditionell bewährt im Fachwerkbau und im Wasserbau; heute auch
für Spaliere, Zäune und Holzdecks in Verwendung; für Bauteile, die
ständig im Wasser stehen (z. B. Rammpfeiler für Stege) besonders gut
geeignet. Dauerhaftigkeit: Klasse 2 (resistent)
Robinie
Robinia pseudacacia
Auch Scheinakazie genannt; ursprünglich aus dem südöstlichen Nordamerika stammend, ab dem 17. Jahrhundert in Europa gepflanzt,
regional so stark verwildert, dass sie als heimisch gilt. Außergewöhnlich
hartes Holz, äußerst pilz-, insekten- sowie witterungsfest und wasserbeständig, allmähliches Ergrauen wie bei Lärchenholz; hervorragend für
die Verwendung im Außenbereich geeignet, auch im direkten Kontakt
mit dem Boden sehr dauerhaft – deshalb besonders als Pfahlholz für
Zaun- und Weinbergpfähle und als Gartenmöbelholz in Verwendung.
Dauerhaftigkeit: Klasse 2 (resistent)
BAUEN MIT NATURSTEIN.
Der regional vorhandene Naturstein mit seiner Vielzahl von Farben, Formen und
Oberflächen ist geradezu ein idealer Baustoff für den Naturgarten. Weitere Vorteile,
wie seine lange Haltbarkeit und Patina, die er über die Verwitterung bekommt,
machen ihn unvergleichlich gegenüber Kunststeinprodukten. Der Naturstein bietet
vielfältige Verwendungsmöglichkeiten, beginnend bei Pflasterungen, Trockensteinmauern und Treppen bis hin zur Uferbefestigung von Schwimmteichen. Schaffen Sie
über die Verwendung regionaler Natursteine neue Lebensräume, indem Sie die
Steine ungebunden, also ohne Mörtel und Beton, verbauen.
Welcher Stein für welchen Einsatz?
Alle Natursteine, die im Garten verwendet werden, sind ein Gemenge von mehreren
Mineralien. Von deren Zusammensetzung hängt es weitgehend ab, wie dauerhaft und
wie leicht zu bearbeiten die Steine sind. Die unterschiedlichen Eigenschaften der
Gesteine bedingen auch ihre Verwendbarkeit im Garten. Wichtig ist vor allem, dass
die Gesteine frostfest sind und nicht schon nach dem ersten Winter zerbröckeln.
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Lärche
Harthölzer
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Die billigeren, leicht zu
beziehenden Weichhölzer
wie Fichte und Kiefer
sind für die Verwendung
im Außenbereich ohne
chemische Holzschutzmittel nur begrenzt einsetzbar. Verwenden
Sie deshalb Eiche, Lärche
oder Robinie – die
höheren Anschaffungskosten machen sich durch
die längere Haltbarkeit
bezahlt.
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Natursteine für den Garten
Eigenschaften von Gesteinen
Gesteinsart
Eigenschaften
Granit
Hartgestein, zusammengesetzt aus Feldspat, Quarz und Glimmer;
schwer bearbeitbar, hohe Haltbarkeit – der ideale Pflasterstein.
Vorkommen in NÖ: Waldviertel, heute noch abgebaut
Gneis
Hartgestein, durch den höheren Glimmeranteil geschiefert, somit
leichter spaltbar als Granit, deshalb auf der Baustelle bearbeitbar und
im Garten als Mauerstein und Plattenmaterial verwendbar.
Vorkommen in NÖ: Waldviertel
Granulit
Hartgestein, geringerer Glimmeranteil und damit sehr harter Gneis; für
die Verwendung im Naturgarten als Platten- und Mauerstein geeignet.
Vorkommen in NÖ: Waldviertel
Kalkstein
Weichgestein, leichter zu bearbeiten. Aufgrund der Verschiedenartigkeit
der mineralischen Beimengungen sehr unterschiedliche Färbungen
und Texturen. Wird vor allem als Schotter und Splitt für den Wegebau
abgebaut, aber auch vermehrt als Mauerbaustein für Trockenmauern.
Vorkommen in NÖ: Weinviertel und entlang der nördlichen Kalkalpen
Sandstein
Weichgestein mit verschiedensten Färbungen; zahlreiche, zumeist aufgelassene Brüche im Wienerwald, regional gebrochener Sandstein in
Niederösterreich deshalb sehr selten (im Burgenland hingegen wird noch
der St. Margarethner Kalksandstein gewonnen).
Informieren Sie sich
beim lokalen Baustoffhändler oder beim
nächstgelegenen Steinmetzbetrieb über die
regionalen Steinbrüche.
BAUEN MIT SAND, KIES, SPLITT UND SCHOTTER.
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Sand, Kies, Splitt und Schotter sind sozusagen die Stützen des Naturgartens. Einerseits bilden sie den Unterbau für Wege und Plätze, andererseits sind sie dort, wo sie
oberflächig verwendet werden, die idealen Standorte für zahlreiche heimische Wildpflanzen. Mit Sand oder Schotter abgemagerte Flächen ermöglichen vielen Trockenrasenarten ausgezeichnete Wachstumsbedingungen.
Welches Material für welchen Einsatz?
Der Unterschied zwischen den Bezeichnungen Sand, Kies, Splitt und Schotter ergibt
sich einerseits durch die Form der Einzelkörner, andererseits durch die Körnungsgröße. So bezeichnet man ungebrochenes Rundkorn von 0 bis 2 mm Korngröße als
Natursand, größeres Rundkorn von 2 bis 63 mm als Kies. Noch größere Steine
werden als Findlinge bezeichnet. Kantiges Material aus gebrochenen Natursteinen
wird, wenn es weniger als 32 mm Körnungsgröße aufweist, als Splitt bezeichnet.
Ist das kantige Material größer als 32 mm, spricht man von Schotter.
Form und Korngröße
Eigenschaften von Lockergesteinen
Gesteinsart
Eigenschaften
Sand
Natursand: Ungebrochenes Rundkorn von 0 bis 2 mm Korngröße; ideal
zum Abmagern nährstoffreicher Standorte, elementarstes Spielmaterial;
Brechsand (Sand aus gebrochenem Material): dient v. a. als Deckschicht
von vegetationsfähigen Schotterflächen.
Kies
Rundkorn von 2 bis 63 mm Korngröße (> 63 mm = Findlinge); als
oberste Schicht für Gartenwege; größere Rundkiese sind hervorragend
für die Herstellung eines Katzenkopfpflasters geeignet.
Splitt
< 32 mm, gebrochener Naturstein (d. h. kantiges Material, sog. Streusplitt); v.a. als Bettungs- und Fugenmaterial für Pflasterungen und
Plattenbeläge, auch als Ausgleichsschicht unter Trockenmauern.
Schotter
> 32 mm, gebrochener Naturstein (d. h. kantiges Material); Unterbaumaterial für Wege und Plätze, Deckschicht bei Schotterrasen, zum
Abmagern nährstoffreicher Standorte.
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Steinbruch
Sandige und kiesige
Flächen sind ideale
Standorte für zahlreiche
Gräser, Wildkräuter
und Wildstauden!
Wassergebundene Schotterdecke
BAUEN MIT BETON.
Vermeiden Sie, Rankgerüste aus Metall an
Südseiten von Gebäuden
anzubringen, da dieses
stark auf Wärme reagiert
und zu Schäden an
Pflanzen führen kann.
Meist ist im Naturgarten eine Trockenverbauung der betonierten Lösung vorzuziehen.
Überlegen Sie deshalb, ob Sie im speziellen Fall auch ohne Beton auskommen – und so
auch später ohne größere Abbrucharbeiten etwas in Ihrem Garten verändern können.
BAUEN MIT METALL.
Der Einsatz von Metall ist im Naturgarten nur in sehr speziellen Fällen (z. B. Zäune,
Rankgitter) anzuraten. Im Gegensatz zu Holz erwärmt sich Metall unter Sonneneinstrahlung viel stärker und schneller. Seine meist glatte, auf Wärme und Kälte stark
reagierende Oberfläche wirkt sich auf das Beranken durch Pflanzen ungünstig aus.
Die Pflanzen können an heißen Teilen Schäden erleiden oder schaffen es nicht, daran
hochzuklettern. Wenn Sie Metall im Garten verwenden, so sollten Sie auf nicht rostende Materialien achten, da Schutzanstriche meist nicht erneuerbar sind. Für den Schutz
vor Korrosion ist es ratsam, feuerzuverzinkte Metallteile oder Edelstahl zu verwenden.
BAUEN MIT RECYCLINGMATERIAL.
Die Wiederverwendung alter Baustoffe (z. B. Ziegel, Beton, Natursteine) im Naturgarten erweitert die Gestaltungsmöglichkeiten und ist sowohl ökonomisch als auch ökologisch sinnvoll. Die Baustoffe dürfen natürlich nicht mit Schadstoffen belastet sein.
Im Grundwasserbereich ist die Verwendung von Recyclingmaterial grundsätzlich verboten. Der Anwendungsbereich alter Baustoffe reicht vom Unterbau für Mauern und
Wege bis zum Hinterbaumaterial bei Trockensteinmauern. Bauen Sie schönere Stücke
durchaus auch in eine Pflasterung oder in ein Trockenmauerwerk ein.
G ESTALTEN
MIT
H OLZ – Z ÄUNE , L AUBEN , S TEGE .
ZÄUNE ALS BEGRENZUNG UND RAHMUNG.
Zäune sind im Naturgarten mehr als eine bloße Abgrenzung des Grundstücks zur
Straße und zu den NachbarInnen. Zäune können Durchblicke ermöglichen oder
völlige Privatheit schaffen. Sie können von Kletterpflanzen berankt werden und einen
Hintergrund für eine Wildstaudenpflanzung bilden oder, wo nicht genug Raum zur
Verfügung steht, Sträucher und Hecke ersetzen.
Der gestalterische Spielraum von Zäunen ist auch ohne komplizierte Konstruktionen
groß. Spazieren Sie durch die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft oder durch alte
Cottageviertel und lassen Sie sich von der Vielfalt der traditionellen Zäune überzeugen! Bevor Sie dann mit der Planung und der Umsetzung Ihrer Zaungestaltung
beginnen, gilt es, auf einige Prinzipien zu achten.
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Ob Steinmauer, Pflaster
oder Plattenbelag: Erst
der Verzicht auf Beton
und Mörtel macht Ihr
Bauwerk belebbar!
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Granit-Großsteine
Im Naturgarten ist der Einsatz von Beton stark begrenzt, denn es sind gerade die
Hohlräume zwischen trocken verlegten oder gesetzten Steinen, die für viele Pflanzen
und Tiere die idealen Lebensräume im Garten darstellen. Trotzdem ist er manchmal
gerechtfertigt, zum Beispiel für frostfreie Fundamentierungen und die Abstützung von
Randsteinen im Wegebau. Auch beim Bau von Schwimmteichen ist als Abgrenzung
der Schwimmzone zur Flachwasserzone in manchen Fällen eine Betonmauer sinnvoll.
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Materialwahl – was passt zu welchem Garten?
Das typische Material für einen Zaun im Naturgarten ist unbehandeltes heimisches
Kernholz. Industriell gefertigte Aluminium-Zäune versprechen zwar ewige Haltbarkeit
ohne Pflege, sie werden aber auch nie die Patina eines alten Lattenzauns aus Lärchenholz entwickeln. Außerdem ist die Herstellung von Aluminium mit einem hohen Energieeinsatz verbunden, während Holz ein nachwachsender Rohstoff ist. Zäune aus
Schmiedeeisen können vor allem in städtischen Situationen sehr passend sein, sind aber
nicht gerade pflegeleicht, da sie – im Gegensatz zum unbehandelten Holzzaun – alle
paar Jahre gestrichen werden müssen. Maschendrahtzäune als die billigste Variante eignen sich als Abgrenzung zwischen Grundstücken. Kombinieren Sie diese Zäune mit
einjährigen Kletterpflanzen, um auch mit ihnen reizvolle Abgrenzungen zu schaffen.
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Fundamentierung – nur selten benötigt!
Einfache Holzzäune brauchen in der Regel keinen rundum geschlossenen Betonsockel.
Im Gegenteil – im Naturgarten verzichtet man bewusst auf den Sockel, um auch
größeren Tieren wie dem Igel einen Durchschlupf zu ermöglichen. Bei den einzelnen
Zaunpfosten genügen Punktfundamente aus Beton oder Splitt. Aufwendige oder durch
Winddruck sehr belastete Zäune und Sichtschutzwände werden mit Verbindungsstücken aus Metall ausgeführt. Diese „Metallschuhe“ werden in ein Betonfundament
eingelassen, so dass das Holz nicht direkt mit dem Boden in Berührung kommt (siehe
Seite 3). Bei einfachen Latten- oder Flechtzäunen können die Steher auch direkt ins
Erdreich gerammt werden. Eine alte bäuerliche Holzschutzmethode ist es, die Teile des
Stehers, die in den Boden gerammt werden, vorher abzuflämmen.
Zäune sind die Visitenkarte des Gartens.
Ob in Richtung Straße
oder angrenzendes
Grundstück – sie sollten
in jedem Fall ansprechend
gestaltet sein.
Zaunhöhen – eine Geschmacksfrage.
Die Zaunhöhe ergibt sich aus der jeweiligen Verwendung des Zauns. Zäune im Vorgarten sollten so hoch sein, dass man bequem daran lehnen kann. Dort, wo ein Sichtschutz gewünscht wird, erhöht man die Zaunhöhe dementsprechend. Niedere Zäune
passen zum Beispiel rund um den Gemüsegarten.
EINIGE AUSGEWÄHLTE ZAUNTYPEN.
Lattenzaun.
Der Lattenzaun ist der traditionell einfachste, gestalterisch in vielen Variationen herstellbare Zaun, der in fast jeden Vorgarten passt. An die Zaunpfosten werden zwei
bzw. bei hohen Zäunen drei waagrechte Querhölzer montiert, an deren Außenseiten
die Latten befestigt werden.
Im Sinne des konstruktiven Holzschutzes sollten die Oberkanten der Latten und Pfosten abgeschrägt sein, um stehendes Wasser zu verhindern. Um Spritzwasserschäden zu
vermeiden, sollte der Abstand der Latten vom Boden mindestens 5 cm betragen, doch
erst 10 bis 15 cm Bodenabstand machen den Zaun für Igel durchlässig!
Der Zaun kann mit einer oder zwei gleichwertigen Ansichtsseiten ausgeführt werden.
Werden die Zaunlatten beidseitig und jeweils versetzt an den Querhölzern montiert,
entsteht ein blickdichter Zaun, der trotzdem eine gewisse Transparenz vorgibt.
Bretterzaun.
Eine Variante des Lattenzauns ist der Bretterzaun mit sehr schmalen Zwischenräumen
und sehr breiten „Latten“. Er ist dort sinnvoll, wo ein besserer Sichtschutz, aber auch
ein gewisser Lärmschutz gefragt ist und variiert ebenfalls durch Höhe, Form und Bretterbreite in seiner Gestaltung.
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Detail Lattenzaun
Jeder Zaun ist anders:
Höhe und Breite der
Latten sowie die Lattenabstände verleihen ihm
sein charakteristisches
Erscheinungsbild.
Von den Weidenarten
eignen sich am besten
Korbweide (Salix viminalis), Purpurweide (Salix
purpurea) oder Mandelweide (Salix triandra)
für Flechtzäune.
Je nach Rutenart und
Dichte des Geflochtenen
können Sie die unterschiedlichsten Zäune
anfertigen. Probieren Sie
es einfach aus!
Beim längs geflochtenen Zaun werden die Ruten zwischen den Stehern abwechselnd
von der einen und dann von der anderen Seite eingeflochten. Für die Hauptpfosten,
die im Abstand von 2 bis 3 m eingerammt werden, eignet sich am besten die Robinie,
wie sie auch im Weinbau verwendet wird. Dazwischen genügen einfache Haselruten
im Abstand von 30 bis 50 cm, die nur in den Boden gesteckt werden.
LAUBE UND PERGOLA – FÜR EINEN PLATZ IM SCHATTEN.
Was gibt es Schöneres, als im Schatten eines Baumes zu sitzen und die Geräusche und
Düfte des Gartens zu genießen. Der ein Dach bildende überhängende Baum ist gleichsam das Vorbild aller Lauben und Pergolen. Wer nicht so lange warten will, bis die
Bäume des Gartens genug Schatten werfen, der kann sich mit dem Bau einer Laube
oder Pergola, die von schnellwüchsigen Kletterpflanzen berankt wird, behelfen. Oft
genügt eine einfache Rankhilfe aus Holz, Stein, Weiden oder Metall, um einen schattigen Platz im Garten einzurichten.
Diese besonderen Orte im Garten erfordern bereits bei der Standortwahl besondere
Sorgfalt. Selten platziert man ein Laube mitten im Garten, meist sind es seine Ecken,
die als Standort in Frage kommen.
Schema Weidenflechtzaun
Ein idealer Sitzplatz
eröffnet Ihnen einerseits
eine Aussicht in den freien Raum des Gartens,
andererseits bietet er
durch die umgebenden
Pflanzen Schutz und
Geborgenheit.
Materialwahl – was ist geeignet?
Bei einer Pergola ist die Konstruktion gleichzeitig das sichtbare Gestaltungselement.
Dementsprechend sorgfältig muss die Materialwahl und die Verarbeitung erfolgen.
Auch hier ist heimisches unbehandeltes Kernholz als leicht zu bearbeitendes umweltfreundliches Material erste Wahl. Aus Naturstein, Metall oder aus Weidenruten lassen
sich im Naturgarten ebenfalls passende Pergolen bauen. Rankgitter aus Metall sollten
allerdings nicht an der Südseite von Gebäuden verwendet werden.
Die Konstruktion vereint Wissen und Handwerk.
Pergolen aus Holz haben in der Regel eine Spannweite von 3 x 3 Meter und eine lichte
Höhe, die etwa der Raumhöhe eines Zimmers entspricht. Nach Konstruktionsart
lassen sich zwei Arten unterscheiden: die Auflagenpergola und die Rahmenpergola.
Erstere besteht aus senkrecht tragenden Bauteilen, den Stützen, Stehern oder Pfeilern,
und waagrecht tragenden Bauteilen, den Pfetten, und den darauf liegenden Lamellen.
Alle Bauteile werden vor Ort verschraubt und montiert. Hingegen wird bei der
Rahmenpergola wird ein vorgefertigter Rahmen auf die Pfeiler gesetzt.
Die Verbindungen der Einzelteile sollten die auftretenden Kräfte so ins Material ableiten, dass kein Verdrehen oder Verkanten möglich ist. Man spricht von so genannten
Zimmermanns-Verbindungen oder kraftschlüssigen Verschraubungen. Die Schraubverbindungen sollen immer versenkt mit Bolzenschrauben, die durchgeschraubt werden, ausgeführt sein. Um stehendes Wasser zu vermeiden (konstruktiver Holzschutz),
dürfen Verschraubungen nie von oben ausgeführt werden.
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Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Weidenzaun
Flechtzaun.
Flechtzäune aus lebenden oder toten Flechtruten sind ideale Abgrenzungen für den
Gemüsegarten. Als Flechtmaterial eignet sich vor allem die Weide, die im Winter oder
im Frühjahr vor dem Blattaustrieb geschnitten die besten Ausschlagsseigenschaften
zeigt. Einfach in den Boden gesteckt und bewässert, können aus den Ruten die
schönsten lebenden Zäune geflochten werden. Auch längs geflochten und ohne Bodenkontakt lassen sich daraus wundervolle Zäune anfertigen. Aber nicht nur mit Weiden,
auch mit anderen langen biegsamen Ruten lässt sich flechten: zum Beispiel mit Hasel,
Pappel oder Rotem Hartriegel.
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Das Fundament gibt Standsicherheit.
Pergolen sollten sicher und dauerhaft im Boden verankert werden: Die Fundamente
müssen frostfrei, aber so schmal wie möglich ausgeführt werden, damit den Kletterpflanzen genügend Wurzelraum zur Verfügung steht. Die Verbindung zwischen Stütze
und Fundament wird am besten aus einem Schuh aus Metall hergestellt, der an der
Stütze verschraubt und im Fundament einbetoniert wird (siehe Seite 3).
Lebende Lauben aus Weiden.
Mit zu Bündeln (Faschinen) zusammengebundenen Weidenruten lassen sich auf einfachste Weise „lebende“ Lauben bauen. Der Fantasie sind bei der Gestaltung keine
Grenzen gesetzt. Die Weidenruten (siehe Kapitel Flechtzaun) sind äußerst flexibel und
wachsen gut an. Auf jeden Fall sollten die „Weiden-Faschinen“ je nach Standort
zumindest 50 bis 80 cm in den Boden eingegraben werden.
Weidenlaube
Eine Auswahl heimischer
Kletterpflanzen zur
Berankung Ihrer Pergola
finden Sie im NÖ Naturgarten-Ratgeber Teil 7
„Bäume, Sträucher &
Co.“, Seite 28.
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Alpenwaldrebe
STEG UND HOLZDECK – ORTE ZUM WOHNEN UND WOHLFÜHLEN.
Stege und Holzdecks sind ein natürlicher und vor allem barfuß angenehm zu begehender Belag. Holzterrassen erweitern den Wohnraum und schaffen einen harmonischen Übergang von drinnen nach draußen. Auf einem Holzdeck können Kinder auch
im Frühjahr oder Herbst auf dem Boden spielen. Rund um Gartenteiche ermöglichen
Stege, das bunte Treiben der verschiedenen Tiere in Ruhe zu beobachten.
Das Bauprinzip von Holzdeck und Steg ist ähnlich. In beiden Fällen werden Holzlatten auf Balken geschraubt oder genagelt. Für die Rammpfeiler von Stegen eignet sich
am besten Eichenholz. Das beste Holz für die Latten ist unbehandeltes Lärchen- oder
Eichenholz, bei den Balken kann man zwischen Robinie, Lärche oder Eiche wählen.
Die Balken werden waagrecht entweder auf ein 20 bis 30 cm dickes Schotterbett oder
auf Punktfundamente verlegt. Zwischen Holzbalken und Fundament ist eine wassersperrende Unterlage einzufügen. Um ein Quietschen beim Begehen des Holzdecks zu
verhindern, hat sich ein Gummistreifen zwischen Balken und Brettern bewährt. Die
einzelnen Bretter werden im rechten Winkel zur Unterkonstruktion befestigt. Achten
Sie darauf, dass die Fugen der Bretter nicht kreuzweise aufeinanderstoßen sondern
regelmäßig versetzt sind.
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Selbst gebaute Kinderspielgeräte für den
Naturgarten werden vorzugsweise aus Holz
gefertigt. Näheres finden
Sie im NÖ NaturgartenRatgeber Teil 10 „Ein
Garten für Kinder“.
Auf den Wegen des
Naturgartens ist
Bewuchs durchaus
erlaubt! Mauerblümchen
und Lückenfüller sind ein
schöner Anblick – und
binden den Weg harmonisch in den Garten ein.
S CHOTTER
UND
S TEIN – W EGE -
UND
F LÄCHENBEFESTIGUNGEN .
Ein Garten benötigt Wege, die hinein- und hindurchführen. Plätze und Wege zonieren
den Garten und ermöglichen seine Nutzung auch bei schlechter Witterung und ungünstigen Bodenverhältnissen. Alle Wege und Plätze im Naturgarten sollten, wenn möglich,
ungebunden – das heißt ohne Asphalt, Beton und Mörtel – ausgeführt sein. Das ermöglicht einerseits, dass Teile des Regenwassers flächig versickern, andererseits, dass auch
in den Fugen der Pflasterungen bzw. an den Rändern von Schotterdecken eine Ritzenvegetation aufkommt. Die Höhe und Dichte der spontanen oder auch angesäten Vegetation spiegelt die Nutzungshäufigkeit wider, die Wege können vom Rand her einwachsen
und bleiben über die Benutzung nur an den stark begangenen Stellen vegetationsfrei.
Ein „Reinhalten“ der Wege mit Herbiziden widerspricht der Naturgartenidee und hebt
die „Lesbarkeit“ der Wege im Garten auf. Mit ungebundenen und ungespritzten
Wegen und Plätzen schaffen Sie dagegen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Solche
Wege stehen nicht im Gegensatz zu den angrenzenden, bewachsenen Flächen, sondern
verbinden die verschiedenen Elemente des Gartens. Die Pflege der Ritzenvegetation ist
nur bei sehr üppigem Bewuchs notwendig und beschränkt sich dabei auf einmal jährliches Mähen und Entfernen der abgestorbenen Pflanzenteile.
Die Planung von Wegen und Plätzen.
Die Wegeführung und die Wahl des Belagmaterials sollte über eine Gesamtplanung des
Gartens erfolgen. Die Breite und Befestigungsart der Wege und Plätze richtet sich nach
der Nutzungshäufigkeit und Nutzungsintensität. Für Hauseingänge und Hauptwege ist
eine Breite bis maximal 120 cm ausreichend. Für Nebenwege genügt eine Breite von
40 bis 80 cm. Führt ein Weg entlang von Mauern oder Hecken, so sollte zu diesen ein
Abstand von 30 cm eingeplant werden. Dieser Streifen bietet Platz für einen wegbegleitenden Saum aus Wildstauden.
Täglich begangene Wege
und Plätze rund ums
Haus werden stärker
befestigt als Wege bzw.
Trampelpfade, die in die
hinteren Teile des Gartens führen.
Granit-Großsteine
Jeder befestigte Weg und Platz, auch wenn er versickerungsfähig ist, benötigt eine
oberflächige Entwässerung über ein Gefälle. Terrassen sollten grundsätzlich vom Haus
weg, Wege dagegen möglichst quer entwässern. Dabei gilt die Regel: Raue Beläge wie
wassergebundene Decken oder Pflasterungen benötigen ein Mindestgefälle von 3 %,
sehr glatte Beläge wie die meisten Betonsteinpflaster kommen auch mit 1 bis 2 % aus.
Legen Sie bei der Wege- und Platzplanung fest, wohin das Oberflächenwasser entwässert, um stehendes Wasser auf den Flächen von Anfang an zu vermeiden.
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Kopf- und Kleinsteinpflaster
MIT
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
B AUEN
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WASSERGEBUNDENE DECKEN.
Richtig eingebaute und gewalzte wassergebundene Decken besitzen die Fähigkeit,
Oberflächenwasser flächig aufzunehmen und an den Untergrund abzugeben (zu versickern). Sie sind aufgrund dieser Eigenschaft vegetationsfähig und können mit einer
Wildstaudenansaat eingesät werden. Auch ohne Ansaat wird sich über die Zeit eine
Vegetation ansiedeln. Diese hält sich jedoch nur an den weniger trittbelasteten Stellen.
Beim Einbau des Kalkschotters kommt es darauf an, dass die Korngrößen von unten
nach oben abnehmen. Zuerst wird auf die notwendige Aufbauhöhe ausgekoffert (ausgehoben) und der Untergrund verdichtet. Danach wird das Schottermaterial eingebracht und händisch eingerecht, sodass die größeren Steine unten zu liegen kommen.
Dieser Vorgang wird für die verschiedenen Schichten getrennt ausgeführt. Zum
Abschluss wird die ganze Fläche nass gewalzt. Wollen Sie die Fläche ansäen, dann darf
die obere Schicht nicht abgerüttelt, sondern nur statisch verdichtet werden, da über
das Einrütteln des Schotters die Pflanzen schlechter keimen und anwachsen können.
SCHOTTERRASEN.
Wassergebundene Schotterdecke
Wassergebundene Schotterdecken aus Kalkkantkorn sind einfach und
preiswert herzustellen.
Sie lassen Wasser versickern und ermöglichen
das Keimen von Wildpflanzen!
Ansaat mit Trockenrasen-Mischung
SCHNITT SCHOTTERRASEN
Schotterrasen
Oberboden/
Schottergemisch
18 cm
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Das Anlegen eines Schotterrasens bietet sich zum Beispiel für Zufahrten, Stell- bzw.
Parkplätze und Gehwege im Garten an. Die Flächen bestehen aus einem Gemisch aus
Schotter und humosem Oberboden, wobei der Schotter das Bodenskelett bildet und
für die Tragfähigkeit der Fläche sorgt. Der Oberboden ermöglicht dem eingesäten
Trockenrasen gute Keim- und Wuchsbedingungen. Der Bewuchs der Fläche richtet
sich nach der Intensität der Nutzung. Der Einbau des Schotters erfolgt in einzelnen
Lagen, in die der Oberboden eingestreut und eingewaschen wird. Der Oberbodenanteil
soll nicht mehr als 25 % betragen. Als Schotter eignen sich Körnungen mit 32/45 mm.
gewachsener Boden bzw.
verdichteter Untergrund
PFLASTERUNGEN.
Pflasterungen aus Naturstein sind die traditionelle Weg- und Platzbefestigung. Sie
sind in Sand verlegt nahezu ewig haltbar und können bei nachträglichen Aufgrabungen einfach entfernt und danach wieder verlegt werden. Das händische Verlegen von
Pflaster ist jedoch arbeitsintensiv und verlangt viel handwerkliche Erfahrung.
Viele Steine eignen sich zum Pflastern. Neben Naturstein wie Granit (Mosaik-, Kleinstein- oder Großsteinwürfel) und Flusskiesel können auch Klinker oder Betonsteine
verlegt werden. Wichtig ist dabei, dass die Steine bei der Verlegung ins Sandbett auch
tief einbinden bzw. bei genormten Steinen wie Klinker und Betonstein satt im Pflasterbett liegen, da nicht der Mörtel, sondern der Pflasterverband die Steine zusammenhält.
Die Verbandsarten reichen vom Wildverband über Reihenverband hin zum handwerklich anspruchsvolleren Segmentbogen- und Schuppenverband. Besonders wichtig für
die Haltbarkeit des Pflasterverbandes sind die seitlichen Anschlüsse der Pflasterung an
die Rand- oder Leistensteine.
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Die stark begangenen
bzw. befahrenen Stellen
bleiben beim Schotterrasen ohne Bewuchs, auf
den kaum betretenen
Flächen bildet sich eine
reizvolle Trockenrasengesellschaft, die wie ein
normaler Blumenrasen
alle 3 bis 6 Wochen
gemäht werden kann.
Kleinsteinpflaster
Der Aufbau der Pflasterung.
Der Aufbau der Wege- und Platzbefestigung wird je nach Belastung und anstehendem
Boden ausgeführt. Hohe Belastungen und schlecht wasserdurchlässige Böden bedingen
einen höheren Schichtaufbau. Die Schichten werden in eine Frostschutzschicht, eine
Tragschicht und eine Ausgleichsschicht (das Pflasterbett) eingeteilt. Nach dem Auskoffern (Bodenabtrag) und der Erstellung eines Planums (verdichteter anstehender
Boden) werden die einzelnen Schichten eingebaut und verdichtet. Für einen Autoabstellplatz reicht meist ein Gesamtaufbau von 30 cm, für einen einfachen Zugangsweg
reichen 20 bis 25 cm Aufbau.
SCHNITT KLEINSTEINPFLASTERUNG FÜR EINFAHRTEN
Pflasterritzenvegetation
Kleinstein 8/10
Sand 0/4
Splitt 2/5
32 cm
18
4 10
Für die Materialauswahl
von Pflasterungen sind
einerseits die örtlichen
Materialangebote und
regionaltypischen Traditionen, andererseits
die zu erwartende Belastung, gestalterische und
nicht zuletzt finanzielle
Gesichtspunkte ausschlaggebend.
Schotter 0/32
Gewachsener Boden
bzw. verdichteter
Untergrund
Das Pflastern.
Natursteine werden mit einem Pflasterhammer einzeln in das Pflasterbett aus Pflastersand oder Pflasterkies gesetzt, wobei rückwärts, im Pflasterbett sitzend, gearbeitet
wird. Bei genormten Steingrößen (alle Steine haben die gleiche Stärke) wird zuerst das
Pflasterbett mit Hilfe einer Latte flach abgezogen, und die Steine werden vom Belag
aus verlegt. Hierbei wird vorwärts gearbeitet (auf den bereits verlegten Steinen sitzend). Danach werden die Flächen in beiden Fällen mit der Rüttelplatte abgerüttelt
und der Fugensand eingekehrt und mit Wasser eingeschlämmt. Beim so genannten
Rasenpflaster werden die extra breiten Fugen mit einem Erde-Sandgemisch eingeschlämmt und eine Trockenrasenmischung eingesät.
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Kleinsteinpflaster
PLATTENBELÄGE.
Stufen mit Plattenbelag
Für die Befestigung größerer Plätze oder Terrassen, aber auch für Schrittsteine eignet
sich vor allem plattiges Material. In Sand verlegte Platten sollten für Plätze und Terrassen mindestens 4 cm stark sein. Für betonierte Terrassen müssen die Platten in
Mörtel verlegt werden. Die Schichtstärke der Platten kann dadurch auf 2 cm verringert
werden. Der handwerklich anspruchsvollste Verband bei Platten ist der Polygonalverband. Er ergibt die beste Materialausnutzung bei Natursteinplatten. Andere Verbände
wie der Streifen- oder Kreuzverband bedingen genormte Plattengrößen. Bei Schrittplatten sollte der Abstand von Plattenmitte zu Plattenmitte ca. 65 cm betragen.
Einfassungen und Randbegrenzungen.
Die seitlichen Begrenzungen von Wegen und Flächen verhindern ein Ausbrechen und
Absinken der Ränder, sollen aber nicht das Einwachsen von Vegetation verhindern.
Die Randsteine müssen auf jeden Fall tiefer einbinden als die Wegedecke selbst. Auch
hier gilt, dass nicht immer gleich Beton die Stützfunktion übernehmen muss.
Aufgestellte Gneisplatten oder alte Granit-Großsteine, in Schotter gesetzt, halten bei
den Belastungen im Garten ebenso gut und können bei Aufgrabungen auch wieder
versetzt werden. Nur in den Fällen, in denen der Randstein aufgrund von Größe,
Gewicht und Einbindetiefe keine Stützfunktion übernehmen kann, betonieren Sie
die Randleiste besser ein.
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Kopfsteinpflaster
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S TEIN
AUF
S TEIN – M AUERN
UND
T REPPEN
FÜR
S TEILE G ÄRTEN .
TROCKENSTEINMAUERN.
In den Hausgärten in Hanglage lassen sich durch eine Terrassierung mittels Trockensteinmauern ebene Plätze zum Spielen oder für den Gemüseanbau schaffen. Dazu
werden Natursteine trocken aufeinander geschlichtet und mit Schotter hinterfüllt.
Zuerst gilt es, den richtigen Naturstein auszuwählen. Vorteilhaft wäre es, einen Steinbruch in der Nähe zu finden, der möglichst rechtwinkeliges (orthogonales) Material
liefern kann. Aber auch mit den kugeligeren Kalksteinen lassen sich mit etwas Geduld
gute Trocksteinmauern bauen.
Der Mauerbau.
Zu Baubeginn sollten genügend große, möglichst flache Steine beiseite gelegt
werden, da diese Steine später für den Mauerabschluss benötigt werden.
Praktischerweise beginnt man unten mit den größten und schwersten Steinen. Zum einen geben sie der Mauer an der Basis die nötige Stabilität,
zum anderen können sie an Ort und Stelle gerollt werden, womit man
sich beschwerliches Anheben erspart. Alle gesetzten Steine sollten
möglichst horizontal und absolut fest und kippsicher liegen. Die
Fuge zwischen den Steinen einer Lage (Stoßfuge) soll durch
20 cm Fundamenttiefe
darüberliegende Steine gut überdeckt werden, so dass keine
Kreuzfuge entsteht. Gegebenenfalls müssen Unebenheiten mit Hammer
und Meißel weggeschlagen bzw. Hohlräume mit kleinen Steinchen (Zwickelsteinen) unterlegt werden, um ein sicheres Liegen der Steine zu erreichen.
Hinterfüllung,
z.B. Schotter 22/45
Binderstein
Fundament,
z.B. Schotter 0/45
1/
3
Die Bepflanzung.
In den Zwischenräumen der Mauer siedeln sich über die Jahre jene Spezialisten an, die
mit diesem Extremstandort zurechtkommen. Wollen Sie die Wartezeit verkürzen, so
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Höhe
20 cm
Fundamentbreite
Die Mauer wird leicht schräg zum Hang gebaut, hat einen „Anlauf“ von 10–20 %.
Parallel zum Wachsen der Mauer wird dahinter grober Schotter ohne Nullanteil (z. B.
22/45) für die Dränage eingefüllt. So genannte Bindersteine, die mit ihrer längsten
Seite in Richtung Mauerdicke eingebaut werden, verbinden die Mauer mit dem anstehenden Gelände. Auf ein ausgewogenes Verhältnis an Läufer- und Bindersteinen sollte
geachtet werden. Für den Mauerabschluss (Mauerkrone) werden die vorab aussortierten großen, flachen Steine verwendet. Sie bilden den oberen Rahmen des Mauerverbandes und geben aufgrund ihres Gewichts der Trockensteinmauer den richtigen Halt.
können Sie schon während des Mauerbaus geeignete Wildpflanzen (vgl. dazu Tabelle
Seite 14) in Fugen und Mauerkrone pflanzen.
Mauerkrone
Höhe
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Das Mauerfundament.
Zur Errichtung der Trockensteinmauer wird zunächst ein ca. 20 cm tiefes Fundament
ausgehoben, dessen Breite ein Drittel der Mauerhöhe und 20 cm für die Hinterfüllung
betragen soll. Diese geringe Fundamenttiefe ist ausreichend, da das trocken aufgesetzte Mauergefüge in der Lage ist, etwaige Frostbewegungen aufzunehmen, ohne an
Stabilität zu verlieren. Die Aushubarbeiten lassen sich leicht mit Schaufel bzw.
10–20 %
Krampen erledigen. In alte, bereits eingewachsene Gärten können Trockenstein(„Anlauf“)
mauern ohne großen Maschineneinsatz nachträglich gut integriert werden.
Trockensteinmauern terrassieren seit Jahrhunderten steile Landschaften und sind ein traditionelles Element der bäuerlichen Kulturlandschaft.
Zur Errichtung einer
Trockenmauer s. auch
NÖ Naturgarten-Ratgeber Teil 6, Seite 8.
Am häufigsten wachsen
an älteren Mauern
trockenverträgliche Farnarten, Hauswurzarten,
Zimbelkraut, Moose und
Flechten.
Bepflanzung von Trockenmauern
Auswahl einiger Arten für die Bepflanzung von Trockenmauern
Hauswurz
Deutscher Name
Botanischer Name
Blütenfarbe Blühzeit
Brauner Streifenfarn
Asplenium trichomanes
–
–
konkurrenzschwach,
auch im Schatten
Zimbelkraut
Cymbalaria muralis
rosa
V–X
kriecht in Ritzen, auch
im Schatten
Pfingstnelke
Dianthus
gratianopoliantus
rosa
V–VII
Polster, duftend
Steinbrechfelsnelke
Petrorhagia saxifraga
weißpurpurn
VI–IX
Polster, stark wüchsig,
auch Halbschatten
Scharfer Mauerpfeffer
Sedum acre
gelb
VI–VII
Polster, wuchernd,
auch Halbschatten
Weißer Mauerpfeffer
Sedum album
weiß
VI–VII
Polster, wuchernd,
auch Halbschatten
Milder Mauerpfeffer
Sedum sexangulare
gelb
VI–VIII
Polster, a. Halbschatten
Echte Hauswurz
Sempervivum tectorum
rosarot
VII–IX
Polster, a. Halbschatten
Sandthymian
Thymus serpyllum
rosa
V–X
Polster, kriechend
Feld-Thymian
Thymus pulegioides
rosa
VI–X
Polster, wuchernd
Höhe
Stufenbreite
Höhe
Stufenformel:
Bemerkung
Treppen zur Überwindung unterschiedlicher Gartenebenen sind nicht einfach zu
bauen, dies sollte besser von Fachfirmen ausgeführt werden. Für die Planung von Stufenanlagen ist es wichtig, mit einigen Begriffen vertraut zu werden und auch die Prinzipien des Wegebaus zu beachten.
Die Lagerfugen sollten
wie bei den Mauern
trocken, das heißt ohne
Mörtel, ausgeführt sein.
Bei trocken gesetzten
Legstufen können bei den
Auftrittsplatten Verschiebungen auftreten. Verwenden Sie daher möglichst dicke und schwere
Auftrittsplatten aus
Naturstein.
Materialwahl.
Bei Terrassierungen mit Trockensteinmauern können die Stufen aus demselben Naturstein gebaut sein. Ist dies nicht möglich, kann auch auf Leistenstein aus Granit, Gneis
oder Beton, auf Großsteinwürfel oder heimische Holzschwellen zurückgegriffen werden. Bahnschwellen sollten keinesfalls verwendet werden, da deren Teerimprägnierung
für Mensch und Tier gesundheitsschädlich ist.
Stufenarten.
• Stellstufen: Stufen aus senkrecht eingebauten Kanten- oder Bordsteinen bilden die
Stufenhöhe, die Auftrittsfläche kann dagegen aus ganz anderen Belagsmaterialien
wie Natursteinpflaster oder -platten, aber auch aus wassergebundenen Decken bestehen. Aufgrund der einfachen Konstruktion besonders in Hausgärten geeignet.
• Legstufen: Sie bestehen aus Auftrittsplatten, die mittels Unterlegsteinen in die richtige Stufenhöhe gebracht werden. Beide sind, im Gegensatz zur Stellstufe, aus dem
gleichen Material. Die Vorderkante der Auftrittsplatte ragt mit einem Überstand von
2 bis 5 cm über die Unterlegsteine.
• Blockstufen: Sie bestehen aus einem Stück Naturstein, Holz oder Beton und sind die
stabilste und haltbarste Stufenart für Treppen im Außenraum. Aufgrund ihres
Gewichtes liegen Blockstufen besser als Legestufen (die Gefahr des Verschiebens ist
deutlich geringer!), sind aus Naturstein jedoch wesentlich aufwendiger zu setzen.
16/14
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Blockstufen
Stufenformel.
Für die Berechnung der Stufenhöhe und Auftrittsbreite hat sich folgende Formel
bewährt: 2 x die Höhe + Stufenbreite = 64 cm (siehe Skizze am Seitenrand). Die Formel ergibt sich aus der durchschnittlichen Schrittlänge eines Erwachsenen. Je höher
die Stufe ist, um so schmäler sollte der Auftritt sein, je flacher die Stufe, desto breiter.
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
TREPPEN UND STUFEN.
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B AUWERK
IM
B ODEN –
DER
R EGENWASSERSPEICHER .
Wasser ist ein kostbares Gut – da liegt es nahe, gerade im (Natur)Garten Regenwasser
zu sammeln und für die Bewässerung zu verwenden. Am einfachsten geschieht dies
durch das Aufstellen einer oder mehrerer Regentonnen, aus denen Wasser mit der
Gießkanne geschöpft wird. Aufwendiger ist der Bau eines Regenwasserspeichers, der
dafür größere Mengen Wasser in guter Qualität bereitstellt. Regenwasser hat natürlich
keine Trinkwasserqualität. Untersuchungen von unabhängigen HygienikerInnen zeigen
aber, dass bei der richtigen Verwendung keine Probleme zu erwarten sind. Bei Dachmaterialien aus Metall (Kupfer, Zink) sind allerdings mögliche Belastungen des Regenwassers mit Metallionen zu beachten.
Gießwasser aus der
Regentonne – ein wertvoller Beitrag zur Schonung unserer Wasserreserven!
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Wie schaut eine Regenwasser-Sammelanlage aus?
Das Regenwasser wird über die Dachfläche des Hauses gesammelt und einem unterirdischen Speicher zugeführt. Dieser Speicher kann aus Kunststoff oder Beton gefertigt
sein. Einfache mechanische Filter entweder im Fallrohr (Filtersammler) oder im Boden
(Strudelfilter) reinigen das Wasser von Schmutz- und Schwebstoffen. Weitere Feinstoffe
setzen sich am Boden des Speichers als Schlamm ab und werden bei der regelmäßigen
Reinigung entfernt. Die Verteilung zu den Abnahmestellen erfolgt über ein Hauswasserwerk in Form einer normalen Druckpumpe oder mit Hilfe einer Tauchpumpe.
Der unterirdische Regenwasserspeicher hat gegenüber der Regenwassersammlung
in der Regentonne einige Vorteile:
• Wasser in guter Qualität (geringere Verkeimung und Veralgung durch die dunkle
und kühle Lage des Speichers im Erdboden)
• Bewässerungswasser in größeren Mengen
• Für Bewässerung mittels Schlauch und Gießkanne geeignet
Dimensionierung des Speichers.
Der Speicher soll richtig dimensioniert, das heißt dem Wasserbedarf angepasst sein.
Zu lange Standzeiten im Speicher verschlechtern durch Wachstum von Mikroorganismen die Wasserqualität, zu kleine Speicher stellen zu wenig Wasser zur Verfügung.
In der Regel kann bei der
Nutzung für die Gartenbewässerung von einem
jährlichen Verbrauch von
rund 6 m3 Wasser pro
100 m2 Fläche ausgegangen werden. Für einen
Garten mit einer bewässerten Fläche von 300 m2
reicht ein Speichervolumen von etwa 4 m3 aus.
Kosten und Förderung.
Eine Anlage zur Regenwassernutzung im Garten kostet je nach Anteil der Eigenleistung zwischen 2.000,– und 2.500,– Euro. Fertige Anlagen oder Komponenten werden
in Österreich von mehreren Firmen angeboten. Regenwasseranlagen werden in NÖ im
Rahmen der Öko-Eigenheimförderung gefördert. Einige Gemeinden bieten darüber
hinaus noch eigene Förderungen an.
Weitere Informationen
zum Bau einer Regenwasser-Sammelanlage
erhalten Sie bei
„die umweltberatung“
NÖ Süd (Mödling),
Tel.Nr.: 02236/860664
(Dr. Michael Fusko).
16/15
Friedrich V.: Pflastern mit Naturstein. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1999. – Gestaltungsmöglichkeiten mit Pflaster aus Naturstein, Materialauswahl und handwerkliche Verlegung; die
verschiedenen Pflasterverbände wie Reihen-, Schuppen-, und Segmentbogenverband werden
detailliert erklärt und anhand zahlreicher Beispiele deren kreativer Einsatz gezeigt.
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L I T E R AT U R T I P P S :
Friedrich V.: Mauern aus Naturstein. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001. – Ein umfassendes
Werk zum Thema Natursteinmauern in der Gartengestaltung, von der Planung bis zur Umsetzung. Neben Trockenmauern werden auch hinterbetonierte Mauern behandelt.
Hamesse J.-E.: Gartengestaltung mit Altmaterial. Praktische Anwendungen für eine wirtschaftliche und ökologische Nutzung. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1998. – Neben einer Einführung zur wirtschaftlichen und ökologischen Nutzung von Altmaterialien gibt es zahlreiche
praktische Anregungen und Gestaltungsvorschläge mit Bauschutt und anderen Abfallstoffen.
Howcroft H.: Bauen mit Holz im Garten. Verlag Callwey, München 1998. – Verwendung von
Holz im Garten – zahlreiche Beispiele, von Holz-Porträts über handwerkliche Details etc.
Tufnell R. u. a.: Trockenmauern. Anleitung für den Bau und die Reparatur. Verlag Paul Haupt,
Stiftung Umwelt-Einsatz Schweiz, Steffisburg 1996. – Das Handbuch zum Trockensteinmauerbau aus der Schweiz. Illustriert mit schönen Zeichnungen und Schritt-für-Schritt-Erklärungen.
THEMEN DER BISHER ERSCHIENENEN NATURGARTEN-RATGEBER:
Die Naturgartenwiese (Nr. 1), Weihnachtsbaum & Kerzenduft (Nr. 2), Der Gemüsegarten (Nr. 3),
Mein Kräutergarten (Nr. 4), Der Komposthaufen (Nr. 5), Elemente des Naturgartens (Nr. 6),
Bäume, Sträucher & Co. (Nr. 7), Herbst & Winter im Garten (Nr. 8), Blumen und Stauden (Nr. 9),
Ein Garten für Kinder (Nr. 10), Lebendiger Boden (Nr. 11), Hausbau und Garten (Nr. 12),
Tiere im Garten (Nr. 13), Obst im Hausgarten (Nr. 14), Gestalten mit Wasser (Nr. 15)
„Natur im Garten“ ist eine Aktion des NÖ Umweltlandesrates Mag. Wolfgang Sobotka.
Träger dieser Aktion sind das Amt der NÖ Landesregierung – Abteilung Umweltwirt-
GARTENTELEFON
schaft und Raumordnungsförderung, „die umweltberatung“ NÖ, die NÖ Agrarbezirks-
täglich unter
Tel. 02742/74333,
Fax 02742/74333-733
behörde und die NÖ Baudirektion – Ortsbildpflege.
In der Sammelmappe des „NÖ Naturgarten-Ratgebers“ finden Sie alles Wissenswerte
zum naturnahen Garten: von der Blumenwiese bis zum Gartenteich.
Die sechzehnte Ausgabe des Ratgebers halten Sie in Händen. Weitere Teile folgen.
Sie bestellen den Naturgarten-Ratgeber bei Ihrem Gartentelefon und erhalten die
Neuerscheinungen laufend zugesandt. Weitere Informationen: www.naturimgarten.at
Mittwoch
Gartenberatungstag
„die umweltberatung“
Mostviertel (Amstetten)
Tel.: 07472/61486
Impressum:
Herausgeber und Verleger: Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Umweltwirtschaft und Raumordnungsförderung, A-3109 St. Pölten, Landhausplatz 1; Redaktion: Judith Braunisch; Text: Thomas Roth (Seite 1 – 14), Michael Fusko (Seite 15); Grafische Konzeption: Helmut Kindlinger;
Grafische Realisation: grafik zuckerstätter – Alexandra Gugerel; Zeichnungen: A. Gugerel, T. Roth; Fotos: T. Brandl, M. Fusko, R. Gaber, A. Gugerel,
A. Jakoblich, A. Lamprecht, T. Roth, G. Sommerauer, Archiv Zuckerstätter; Titelfoto: T. Brandl; Druck: radinger.print, Scheibbs. Gedruckt auf
Recyclingpapier mit Pflanzenölfarben. Ausgabe Mai 2004.
NÖ Süd (Mödling)
Tel.: 02236/860664
Waldviertel (Zwettl)
Tel.: 02822/53769
Weinviertel (Hollabrunn)
Tel.: 02952/4344
Weinviertel (Orth/Donau)
Tel.: 02212/29490
Weinviertel (Zistersdorf)
Tel.: 02532/81581
Landesrat
Mag.
Wolfgang
Sobotka
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NÖ Süd (Wr. Neustadt)
Tel.: 02622/26950
P.b.b., Erscheinungsort St. Pölten, Verlagspostamt 3100
Zulassungsnummer: GZ 02Z032474M
Bei Unzustellbarkeit bitte zurück an den Absender
Mostviertel (Pöchlarn)
Tel.: 02757/8520
NÖ Mitte (St. Pölten)
Tel.: 02742/74341
Der NÖ-Naturgartenratgeber
Teil ❿ Baulichkeiten im Garten
Wirth P.: Gärten am Hang. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 1999. – Über die Vielfalt an Möglichkeiten im Umgang mit Gärten am Hang – von der Idee über die Planung zur Realisierung.