Die Kunst Lebensqualität am Lebensende

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Die Kunst Lebensqualität am Lebensende
INHALTSVERZEICHNIS
I.
VORWORT
5
II. PROJEKTGRUPPENARBEIT
6
1. Seniorenzentrum Graz Eggenberg – ein Portrait (Tatjana Schinnerl) 6
1.1.
Einleitung
6
1.2.
Geschichte
6
1.3.
Grüne Idylle
7
1.4.
Persönlicher Bereich
8
1.5.
Gemeinschaftsräume
8
1.6.
Medizinische Versorgung
9
1.7.
Heim und die Grundsätze des palliativen Denkens
9
1.8.
Abschließende Gedanken
11
2. Psychische Probleme im Alter (Elisabeth Stoppacher)
13
2.1.
Einleitung
13
2.2.
Allgemeines
13
2.3.
Bedingungen des erfolgreichen Alterns
15
2.4.
Handlungstheoretischer Ansatz zum Übergang ins Seniorenheim 17
2.5.
Ausblicke
18
2.6.
Kreativität – Überleitung zur Kunst
19
2.7.
Persönliche Schlussfolgerung
20
3. Was ist Kunst (Barbara Romirer)
22
3.1.
Einleitung
22
3.2.
Definition des Begriffes „Kunst“
22
3.3.
Kunstrichtungen
23
3.4.
Geschichte der Malerei
24
3.5.
Malerei und der Tod
24
3.5.1. Egon Schiele, 1890 bis 1918
25
3.5.2. Pablo Picasso, 1881 bis 1973
25
3.5.3. Edvard Munch, 1863 bis 1944
26
-3-
3.6.
Die Kunsttherapie
26
3.7.
Interview mit einer Kunsttherapeutin
28
3.8.
Auswirkung von Farben auf Körper, Geist und Seele
31
3.8.1. Die Symbolik der Farben
3.9.
31
„Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“
32
33
3.10. Abschließende Gedanken
4. Wie entstand das Projekt „Was ist Leben – Was ist Tod?“
(Karin Ebner)
37
4.1.
Einleitung
37
4.2.
Beschreibung der Ausgangssituation
4.3.
Palliativ Care in der Langzeitpflege
39
4.4.
Auswahl des Projektortes
40
4.5.
Umsetzung des Projektes
40
4.6.
Abschluss des Projektes – Vernissage(Sandra Kaiser)
43
4.7.
Erkenntnis
45
4.8.
Abschließende Gedanken
46
37
5. Was ist Leben - Was ist Tod? (Sandra Kaiser)
48
5.1.
Einleitung
48
5.2.
Allgemeines
48
5.3.
„Der Tod und das Leben“ – Ein Definitionsversuch
5.4.
Eine mögliche Begriffsbedeutung von „Leben“ und „Tod“ für
5.5.
49
die HeimbewohnerInnen
53
Abschließende Gedanken
54
III. ZUSAMMENFASSUNG
56
IV. LITERATURVERZEICHNIS
58
V. ANHANG
61
-4-
I. VORWORT
Ein Kunstprojekt
Das Projekt der etwas anderen Art
•
Ein Seniorenheim in Graz wird vorgestellt!
•
Bewohner werden ins Projekt miteinbezogen!
•
Öffentlichkeitsarbeit!
•
Ein Projekt mit Nachhaltigkeit!
•
Ein Projekt, das zum Nachdenken anregt!
Unser Ziel
Durch einen Malkurs mit den HeimbewohnerInnen werden Lichtblicke geschaffen und
Lebensfreude erweckt!
Durch Veranstalten einer Vernissage wird die Öffentlichkeit auf die Dringlichkeit der
Palliativversorgung aufmerksam gemacht!
Durch Spendengelder und den Verkauf der Bilder werden eine wichtige Anschaffungen für
Palliativpatienten ermöglicht!
In der schriftlichen Arbeit wird transparent gemacht, mit welchen Schwierigkeiten der
Mensch im Alter konfrontiert wird, und dass man mit Kunst die Lebensqualität erhöhen kann.
Aber über allem steht die Frage:
„ Was ist Leben – Was ist Tod?“
-5-
II. PROJEKTGRUPPENARBEIT
1. Senioren Zentrum Graz Eggenberg - ein Portrait
(Tatjana Schinnerl)
1. 1. Einleitung
Veranstaltungsort unseres Projektes ist das Senioren Wohn- und Pflegezentrum Eggenberg
in Graz.
Der Betreiber dieses Hauses ist die Volkshilfe Steiermark, ein gemeinnütziger Verein, der seit
über 50 Jahren in der Altenhilfe tätig ist. Neben den stationären Wohn- und Pflegezentren
bietet die Volkshilfe im gleichen Bezirk Hauskrankenpflege, Altenhilfe, Pflegehilfe,
Heimhilfe, Essen zu Hause und einen Personennotruf über das Notruftelefon.
1. 2. Geschichte
Anfang der siebziger Jahre lebten in Graz über 13.000 Männer und 25.000 Frauen, die über
65 Jahre alt waren. Mit dem Wissen, dass mit dem Älterwerden auch vermehrt Hilfe und
Pflege benötigt wird, plante die Volkshilfe Steiermark ein zum damaligen Zeitpunkt
modernes
Pensionistenheim
mit
Krankenstation,
Tagräumen,
Lift
und
Ein-
und
Zweibettzimmern für 75 BewohnerInnen. Für das Bauvolumen mussten 25 Millionen
Schilling aufgebracht werden.
Mitte der achtziger Jahre wurde das Seniorenheim von bislang 75 auf 81 Betten erweitert.
Somit konnte jeder Interessierte von nun an zwischen 10 Zweibett- und 61 Einbettzimmern
wählen.
Mit dem Pflegeheimgesetz 1995 wurde erstmalig die bauliche Qualität für Pflegeheime in der
Steiermark, aber auch die freie Heimwahl mittels Gesetz festgeschrieben.
Umbauarbeiten wie Installation einer modernen Brandschutzanlage und Errichtung von
-6-
Schwesternzimmern wurden rasch durchgeführt.
Das Haus ist von der Landesregierung als Pflegeeinrichtung nach dem Steiermärkischen
Pflegeheimgesetz bewilligt. Fachlich qualifiziertes Pflegepersonal und Betreuungspersonal
bietet den BewohnerInnen aller Pflegestufen rund um die Uhr Pflege und Sicherheit.1
1. 3. Grüne Idylle
Eine liebevoll gestaltete Gartenanlage umgibt den fünfgeschossigen Bau. Garten und
Grünanlage, mit ausreichend beschatteten Sitzmöglichkeiten, laden zu kleinen Spaziergängen,
zum Natur erleben und Kommunizieren ein. Die unmittelbare Nähe des Schlosses Eggenberg
bietet den Bewohnern auch die Möglichkeit der kostenlosen Nutzung des Schlossparks für
Spaziergänge und Freizeitgestaltung. Somit wird mitten in Graz eine grüne Idylle geboten.
Sinne: Sehen, Hören und Fühlen werden stimuliert.
Vögel sind das Leben
Wasser
Wind
Mein Herz
Mein Atem
Meine Sinne sind Leben
Ich bin alt
Und ich bin voller Leben
(Lina,82 Jahre)
Aus:“ Mit alten Menschen arbeiten“, Hilarion Petzold (Hrsg.)
1
Vgl.: Folder des Volkshilfe Seniorenzentrums Graz-Eggenberg
-7-
1. 4. Persönlicher Bereich
Ein Einbett-Zimmer umfasst mit Nasszelle ca. 20 m², ein Zweibett-Zimmer mit Nasszelle ca.
35 m². Jede Einheit verfügt über eine Loggia.
Jeder persönliche Bereich besteht aus:
Vorraum mit Garderobe und eingebautem Schrank
möbliertem Wohn-/Schlafraum mit integriertem Küchenblock und Kühlschrank
Nasszelle
Loggia
Sowohl der Wohnbereich als auch die Nasszelle sind barrierefrei ausgerichtet. Nach
Absprache mit der Leitung kann persönliches Klein-Mobiliar mitgebracht werden.
Die
BewohnerInnen können auch Haustiere mitbringen und somit ein Stück von zu Hause
mitnehmen und leichter ein neues Daheim finden. Jedes Zimmer verfügt über Radio-, TVund Telefon-Anschluss. Alle Zimmer sind mit einer Notruf-Anlage ausgestattet.
1. 5. Gemeinschaftsräume
Zusätzlich gibt es Gemeinschaftsräume wie: Eingangshalle mit besonderem Ambiente, einen
Wintergarten für gemütliches Zusammensein, einen Speisesaal mit angrenzender Cafeteria,
Bibliothek und Fernsehraum. Diese Bereiche schaffen viele Möglichkeiten der Begegnung
und der gemeinsamen oder individuellen Freizeitgestaltung.
Bei meinen Besuchen habe ich beobachtet, dass diese Räume oft und gerne genutzt werden.
Die BewohnerInnen
kommunizieren miteinander und fühlen sich wohl.
In der
Diensteinteilung ist immer eine Mitarbeiterin dafür zuständig, die HeimbewohnerInnen zu
motivieren diese Gemeinschaftsräume zu nutzen. Eine Seniorenbetreuerin ist für kreative
Freizeitgestaltung zuständig: Lesen, Malen, Basteln, gemeinsames Backen, Gedächtnisspiele.
Im Rahmen dieser Gedächtnisspiele ist auch ein Kochbuch entstanden.
Auf diese Art haben die BewohnerInnen ihre Lieblingsspeisen aus ihrem Gedächtnis
gerufen…und so ist ein Kochbuch mit guten Rezepten entstanden. Dieses Buch wurde auch
am Weihnachtsbazar im Bezirk verkauft und mit dem Geld konnten andere Anschaffungen
-8-
gemacht werden. Für den diesjährigen Weihnachtsbazar wurden Mosaikbilder gestaltet.
Mit kleinen Festen wird der Pflegeheim-Alltag so oft wie möglich besiegt: Geburtstagsfeste,
Faschingsball, Osterfest, Frühlings- oder Herbstfest; Adventnachmittage und Weihnachtsfeier
werden organisiert.
1. 6. Medizinische Versorgung
In Pflegeheim gilt das Prinzip „freie Arztwahl”, das heißt: jede BewohnerIn kann sich ihren
eigenen Hausarzt aussuchen bzw. bei dem bisherigen Hausarzt bleiben. Wenn notwendig oder
gewünscht, werden die BewohnerInnen unterstützt, einen Arzt ihren Vertrauens zur finden. In
der Nacht, wenn eine ärztliche Intervention notwendig ist, werden die BewohnerInnen über
einen Notarzt bzw. über den Hausarzt versorgt. Weiters besteht auch die Möglichkeit das
Mobile Palliativteam Graz bei Bedarf hinzuzuziehen.
1. 7. Heim und die Grundsätze des palliativen Denkens
Die Grundsätze des palliativen Denkens sind:
Grundsatz der würdevollen und ganzheitliche Versorgung und
Begleitung der Betroffenen.
Grundsatz der interdisziplinären Arbeit in multiprofessionellen Teams ,
Grundsatz der berufs- und bereichsübergreifenden Kooperation ,
Grundsatz der Orientierung an den Bedürfnissen und dem Willen
der Betroffenen,
Grundsatz der Einbeziehung der Angehörigen,
Grundsatz der Einbeziehung der Ehrenamtlichen,
Grundsatz der fachlichen und haltungsmäßigen Vorbereitung, Begleitung und
Aus- und Weiterbildung aller MitarbeiterInnen,
2
Grundsatz der nachgehenden Trauerbegleitung.2
Heimerl, Katharina, Heller, Andreas, Kittelberger, Frank: Daheim sterben-Palliatve Kultur im Pflegeheim;
Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, 2005, S. 20
-9-
Diese Grundsätze werden in den Betreuungsalltag übertragen:
Im Zentrum des palliativen Umganges steht die Wertschätzung, Fürsorge, Zuwendung
gegenüber den BewohnerInnen und Angehörigen. Hier beginnt die Palliativbetreuung schon
mit dem ausführlichen Aufnahmegespräch.
Es werden wichtige Fragen durchgesprochen, soziale Anamnese und fortgesetzte Gespräche
mit Angehörigen und dem Hausarzt sind wichtig. Das Wissen über die BewohnerInnen soll
umfassend sein, damit die Pflegenden auch in kritischen Zeiten auf die Bedürfnisse der
Bewohner eingehen können.
Die freie Arztwahl ist nur ein Aspekt von Orientierung an Bedürfnissen und dem Willen von
BewohnerInnen, weiters zeigt sich das z.B. bei der Möglichkeit der Mitnahme von eigenen
Möbeln oder von Haustieren (nach Absprache mit der Hausleitung), BewohnerInnen werden
animiert an gemeinsamen Freizeitgestaltungen teilzunehmen, aber wenn sie das nicht
möchten, wird das auch respektiert. Die Pflege verläuft im Sinne der Unterstützung, sodass
die BewohnerInnen ihrer eigenen Kompentenzen so lange wie möglich behalten.
Angehörige sind in zweifacher Weise wichtig, einerseits helfen sie bei der Betreuung der
BewohnerInnen, andererseits brauchen sie selber Unterstützung, um mit der Krankheit der
Angehörigen zurechtzukommen, sowie Unterstützung im Trauerprozess.
Das Heim hat Kontakt mit HospizmitarbeiterInnen. Durch ehrenamtliche MitarbeiterInnen
wird die palliative Versorgung im Heim unterstützt, Erfahrungen zwischen Heim und Hospiz
werden ausgetauscht.
Die MitarbeiterInnen des Hauses haben verschiedene Möglichkeiten sich weiterzubilden: In
den Bereichen der Validation, des Wundmanagements, der Hygiene, der Stressbewältigung
und der Pflegedokumentation werden verschiedene Fortbildungsmöglichkeiten angeboten; die
MitarbeiterInnen werden fortdauernd motiviert, diese auch in Anspruch zu nehmen.
Die Palliativbetreuung in diesem Heim funktioniert wie ein Netzwerk zwischen Hausleitung,
PflegerInnen, Krankenschwestern, Hausärzte, Seelsorger, Physiotherapeuten, psychosozialer
Dienst, Techniker, Reinigungspersonal, ehrenamtliche Mitarbeiter, BewohnerInnen und
Angehörige.
Alle Mitbeteiligten in diesem Netz werden gleichwertig gesehen und gewürdigt. Die
Heimleiterin ist Fr. Sylvia Andraschko,
die dieses Heim mit viel Liebe, Begeisterung,
Neugier und Organisationstalent leitet. Sie hat eine zweijährige Heimleiterausbildung nach
- 10 -
europäischen Normen absolviert. Wir haben im Laufe des Projektes mehrmals miteinander
gesprochen und einem Gespräch stellten wir fest, dass das Heim Schlafmöglichkeiten für
Angehörige von schwerkranken, sterbenden Patienten braucht und entschieden uns aus
diesem Grund, mit dem eingenommenen Geld der Veranstaltung, diese zu finanzieren. Damit
wäre es für Angehörige und BewohnerInnen möglich, diese besondere Zeit miteinander zu
erleben und Abschied zu nehmen. Gerade diese letzte Zeit erscheint uns sehr wertvoll, da der
Sterbende später verloren und nie mehr da sein wird. Ein liebevolles Nahesein, sanftes
Berühren kann eine sehr intensive Erfahrung für beide sein, vielleicht gibt es noch etwas
Wichtiges zu sagen, weil diese besondere und wertvolle Zeit nie mehr nachgeholt werden
kann.
Wenn das Sterben eines Menschen, den wir lieben, der für uns viel bedeutet, begleitet werden
kann, wird die Last nach dem Tod vielleicht leichter zu tragen sein. Da beginnt schon
nachgehende Trauerbegleitung.
Meer, das Du Sonnenblau lächelst,
in träumenden stillen Frieden,
Du, das gegen Abend in Dir selbst Ruht,
während die Sonne im Westen Untergeht.
Du hast mir die hellen Strände Gezeigt,
die einmal durch das Blau steigen Werden,
wenn der letzte Segeltörn endet und
die Segel in der Abendsonne heruntergleiten.
Aus „Hymne an das Meer“ von Jakob Sande
1. 8. Abschließende Gedanken
Durch den Einblick, den ich in die Organisation und in die Führung dieses Heimes gewonnen
habe, habe ich den würdevollen Umgang mit älteren, schwachen Menschen kennengelernt
und weiß nun den engagierten Einsatz des gesamten Teams zu schätzen.
Nicht gleichgültig zu sein gegenüber dem Schicksal des Anderen erlangt in einer hochgradig
individualisierten Gesellschaft wieder an Wert. Es geht im Umsorgen der Schwachen um eine
- 11 -
neue Haltung und Fähigkeit der emphatischen Achtsamkeit und Wachsamkeit.3 Diese
Fähigkeit wollte ich durch die Palliativ–Care Ausbildung stärken, da mich die Anliegen der
Schwachen schon immer bewegt und interessiert haben. Ist doch die Gleichgültigkeit
gegenüber den Schwachen, so scheint es mir, Ausdruck und Ursache für eine kalte,
ungerechte Gesellschaft.
Die Idee Kunst in ein Pflegeheim zu bringen, hat mich sofort begeistert, da die Alten und
Schwachen von der Gesellschaft und somit auch von der Kunst abgesondert leben. Mit
diesem Projekt scheint es uns gelungen zu sein, Kreativität und Freude zu bringen und somit
etwas Ausgleich in die Ungerechtigkeiten der Gesellschaft zu bringen.
3
Vgl.: Conradi, Elisabeth: Take Care, Campus Fachbuch , 2001
- 12 -
2. Psychische Probleme im Alter– spezielle Schwierigkeiten beim
Übergang ins Seniorenheim
(Elisabeth Stoppacher)
2. 1. Einleitung
„Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“. Was ist Lebensqualität am Lebensende? Wie
kann man größtmögliche Lebensqualität erhalten bzw. erreichen? Was hat Kunst mit
Lebensqualität zu tun?
Die nächsten Seiten beinhalten verschiedene Aspekte von Veränderungen im Alter, es wird
der Übergang in ein Seniorenheim/eine Pflegeeinrichtung näher beleuchtet, speziell die
Veränderungen, die für den alten Menschen die Folge sind.
Wie kann man den Heimeintritt möglichst schonend gestalten? Auch dazu einige Gedanken.
Am Ende – Kreativität und Kunst – wie kann Kunst die Lebensqualität beeinflussen –
überleitende Gedanken.
2. 2. Allgemeines
Die Prüfung eines Menschen ist, wie er sich gegenüber den Alten verhält. Es ist einfach
Kinder zu lieben. Selbst Tyrannen und Diktatoren schmücken sich mit ihrer Zuneigung zu
Kindern. Aber die Aufmerksamkeit und Fürsorge für alte Menschen, für die Unheilbaren und
für die Hilflosen, diese sind die wirkliche Goldgrube einer Kultur.4
Jeder Lebensabschnitt stellt bestimmte Aufgaben und Herausforderungen, die im Einzelfall
zur psychischen Belastung werden können. Das höhere Lebensalter ist zwar von manchen
Aufgaben befreit und kann damit erfreuliche Freiheiten mit sich bringen, diesen Entlastungen
stehen jedoch Schwierigkeiten verschiedenster Art gegenüber.
Altern ist ein Prozess, der sowohl biologisch/körperliche, soziale, psychologische und
umweltabhängige Faktoren betrifft. Obwohl das Alter nicht generell mit einem Abbau der
4
Husebö, Stein, Klaschik, Eberhard: Palliativmedizin, Springer Verlag, 3. Auflage, (2003) (ROBERTS 1996); S.
391
- 13 -
geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit gleichgesetzt werden kann, kann die Tatsache
des Ansteigens seelischer Erkrankungen im höheren Lebensalter nicht geleugnet werden.
Die Probleme stellen hierbei :
-
dementielle Erkrankungen
-
Depressionen
-
Störungen wie : Ängste, Belastungsreaktionen, Anpassungsstörungen
dar. Ältere Menschen sind vermehrt mit Grenzsituationen konfrontiert, insbesondere stehen
psychische Probleme im Alter oft in Zusammenhang mit Verlusterlebnissen:
-
dem Tod des Partners
-
dem Verlust des Kontaktes zu den Kindern
-
dem Verlust körperlicher Gesundheit und Beweglichkeit
-
dem Verlust der Aussicht, dieses oder jenes im eigenen Leben noch verwirklichen
zu können
-
dem Verlust der gewohnten Umgebung, der eigenen Wohnung
So kann es bei einschneidenden Ereignissen zu einer (vorübergehenden) Störung des inneren
Gleichgewichts, zu einer Lebenskrise kommen. Besonders im hohen Alter sind nachlassende
Gesundheit und Vitalität ein Thema. Der Verzicht auf liebgewordene Tätigkeiten,
Einschränkungen an Kontakten, Einschränkung körperlicher/geistiger Fähigkeiten, unter
Umständen auch die Aufgabe der eigenen Wohnung und der vertrauten Umgebung müssen
betrauert, hingenommen und akzeptiert werden. Gerade beim alten Menschen betreffen
einschneidende Veränderungen die ganze Existenz. Sie berühren und belasten in seelischer,
körperlicher und sozialer Hinsicht.
Nicht immer jedoch tritt ein psychisches Problem im Alter erstmals auf, sondern oft wird ein
Mensch mit einem psychischen Problem alt!
- 14 -
2. 3. Bedingungen des erfolgreichen Alterns
Manchmal verliert man etwas. Unwiederbringlich. Dann bleibt man traurig zurück.
Manchmal verliert man etwas und kann sich bemühen, ein wenig davon zu retten. Manchmal
gelingt das, dann ist man: glücklich. Manchmal dauert es aber sehr lange, bis es gelungen ist,
so lange, dass man den Rettungsversuch schon vergessen hat. Und dann entdeckt man, dass
etwas gerettet werden konnte. Und das, das ist: das Gefühl von Glück.5
Für die Gerontologie und besonders die Gerontopsychologie steht die Frage nach den
Bedingungen des erfolgreichen Alterns im Vordergrund.
Altern selbst ist ein sehr komplexer Vorgang, auf welchen verschiedene Faktoren
(biologische, psychologische und soziale Faktoren) einwirken und sich auch gegenseitig
beeinflussen.
In letzter Zeit wird in der gerontologischen Forschung zunehmend bemerkbar, dass
Alterungsprozesse nicht weitgehend ein endogen bedingtes Entwicklungsgeschehen
darstellen, es wird vielmehr immer mehr den sozialen Bedingungen als exogene Faktoren
Bedeutung beigemessen. Es ist immer eine Kombination aus angeborenen Voraussetzungen
und äußeren Faktoren, die das Ausmaß und die Geschwindigkeit des Alterns bestimmen.
Altern wird als Prozess betrachtet, der bis zu einem gewissen Grad steuerbar ist.
Lebensqualität und psychische Gesundheit im Alter sind nur dann gewährleistet, wenn die
Kontinuität der Lebensführung erhalten werden kann. Die Zunahme des Anteils älterer
Menschen an der Gesamtbevölkerung und daraus resultierend auch der erhöhte
Versorgungsbedarf, machen immer öfter institutionalisierte Wohnformen (Seniorenheime)
nötig, bzw. oft ist nur in solchen Einrichtungen der Versorgungsbedarf älterer Menschen zu
realisieren.
Wohlbefinden
und
Gesundheit
werden
für
den
alten
Menschen
zur
zentralen
Adaptionsleistung beim Übergang ins Seniorenheim. Zahlreiche Studien belegen, dass eine
ungeplante Übersiedlung im höheren Alter zu dramatischen Reaktionen der Betroffenen
5
http://andrea.kaywa.ch/woche-13/ach-1.html, letzter Zugriff am 21.8.2007
- 15 -
(Angst, Depressionen, Anpassungsstörungen) und deren Angehörigen führt. Weiters gibt es
zahlreiche Untersuchungen, die darauf hinweisen, dass die Übersiedlung ins Seniorenheim
von Menschen, die sich darauf vorbereitet haben, wesentlich positiver und stressfreier
verläuft.
Eine Heimübersiedlung bedeutet ein „kritisches Lebensereignis“6, einen wichtigen Einschnitt
im Lebenslauf 7 eines alten Menschen.
Die eigene Wohnung gibt Menschen Selbständigkeit und Unabhängigkeit, sie verleiht
Selbstwertgefühl und Würde. Es ist somit für jeden nachvollziehbar, dass die Übersiedlung in
ein Seniorenheim selbst unter besten Voraussetzungen immer zu enormen Veränderungen
führt, verbunden mit Gefühlen der Unsicherheit und der Ungewissheit. Der Heimeinzug
signalisiert dem Betroffenen eine Begrenztheit der eigenen Kräfte. Darüber hinaus weist er
möglicherweise auch auf intellektuelle und emotionale Unfähigkeiten hin, für sich selbst zu
sorgen. Der Einzug in ein Seniorenheim, als „letzte Station“ im Lebensweg, konfrontiert den
alten Menschen mit dem Gedanken an den eigenen Tod. Als psychisch zwar normale, aber
von
den
Konsequenzen
her
fatale
Reaktion,
kann
es
zu
Hoffnungslosigkeit,
psychosomatischen Beschwerden oder Rückzug kommen. Mögliche Folgen wie:
-
eine Verschlechterung des gesamten Gesundheitszustandes
-
eine Labilisierung des Selbstwertgefühls
-
ein Absinken der Lebensqualität
sind möglich.
Obwohl sich der Einzug in ein Senioren- oder Pflegeheim an einem bestimmten Tag vollzieht,
stellt die Aufnahme in entsprechende Einrichtungen doch einen Prozess dar. Durch die
Beachtung bestimmter Faktoren ist es möglich den Übergang zu erleichtern, und somit die
Basis für eine erfolgreiche Anpassung und persönliche Weiterentwicklung im Seniorenheim
zu bilden bzw. entsprechende Weichen zu stellen.
Vgl.: Filipp S.H. & Ferring. Zur Alters- und Bereichsspezifität. Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie, D 1989, S. 21, 279-293
7
Vgl.: Saup, Winfried, Formen der Lebensbewältigung im Alter. In P. Mayring & W. Saup (Eds.),
Entwicklungs-prozesse im Alter. (pp. 185-200) Kohlhammer , Stuttgart, 1990
6
- 16 -
Insgesamt kann der Übergang in ein Seniorenheim als „kritisches“ Lebensereignis gesehen
werden und in Folge verschiedene Ebenen psychischen Leidens hervortreten lassen8 .
Bereits länger bestehende Beeinträchtigungen (wie wiederkehrende depressive Episoden oder
Angststörungen) verstärken etwa im Zuge der Übersiedlung die Belastung, erstmals im Alter
auftretende kognitive Beeinträchtigungen oder Pflegebedürftigkeit durch Depressionen und
Angst machen die Übersiedlung notwendig, bzw. die Übersiedlung, mit den daraus
resultierenden Umweltanforderungen, überfordert die Bewältigungskapazität der Person und
löst psychische Beeinträchtigungen erst aus.
Starke Belastungen sind häufig Auslöser für Störungen. Personen mit großen Reserven (z.B.
soziale Unterstützung) werden Belastungen ausgleichen können. Die gleichen Belastungen
können bei Personen mit geringeren Reserven u.U. Störungen auslösen.
2. 4. Handlungstheoretischer Ansatz zum Übergang ins Seniorenheim
Dieser Ansatz9 10 beschreibt einen stufenförmigen Verlauf bezüglich der Übersiedlung in eine
betreute Einrichtung, wobei fünf Phasen unterschieden werden können:
1. Phase des bestehenden oder antizipierten Unterstützungsbedarfs
2. Entscheidungs- und Wartephase
3. Umsiedlungsphase
4. Phase der anfänglichen Eingewöhnung
5. Phase der längerfristigen Adaption
Bevor es zu einem Umzug in ein Seniorenheim kommt, bestehen potenzielle und reale
Gründe, die überhaupt dazu führen. Im Wesentlichen sind es drei Faktoren, die einen Umzug
nötig machen.
Vgl.: Saup, Winfried: Streß und Streßbewältigung bei der Heimübersiedlung älterer Menschen.
Zeitschrift für Gerontologie,17, 1984, S. 198-204
9
Vgl.: Prochaska, J.O. DiClemente, C.C. & Norcross, J.C.; in search of how people change. Applications
To addictive behaviours. American Psychologist , 1992, S. 47,111-1114
10
Vgl.: Saup, Winfried: Alter und Umwelt: eine Einführung n die Ökologische Gerontologie;
Kohlhammer, Stuttgart, 1993
8
- 17 -
a) need factors – all jene Indikatoren, die darauf hinweisen, dass ein älterer Mensch
nicht mehr allein und unabhängig leben kann
b) enabling facors – Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Hilfe, soziale und
ökologische Rahmenbedingungen
c) predisposing factors – Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Isolation und
mangelnde soziale Einbettung, körperliche Erkrankungen
Meist kommt es jedoch erst bei Zusammentreffen mehrerer dieser oben genannten Faktoren
zur Notwendigkeit, die eigene Wohnung aufzugeben. Als potentielle Gründe für eine
Heimübersiedlung werden von älteren Menschen überwiegend Versorgung und Betreuung bei
schlechtem Gesundheitszustand, „Nicht – zur – Last – fallen“
und schlechte
Wohnverhältnisse genannt.
Der Umzug stellt für den betroffenen Menschen eine drastische Veränderung seiner gesamten
Lebensumstände dar und erfordert folglich eine Umstellung in nahezu allen Aspekten der
Lebensführung. Es handelt sich um eine labile Phase für das gesamte bio-psycho-soziale
Gleichgewicht. Besonders die ersten vier Wochen sind entscheidend, ob die Eingliederung
und Anpassung an das Leben im Heim für die Betroffenen gelingt.
In der ersten Zeit nach dem Umzug steht im Vordergrund neue soziale Kontakte zu knüpfen,
im Rahmen der längerfristigen Anpassung ist es jedoch wichtig, das richtige Maß an sozialen
und nicht sozialen Aktivitäten zu finden.
2. 5. Ausblicke
Es hat sich gezeigt, dass die Lebenserwartung über Jahrzehnte bis in die heutige Zeit
gestiegen ist, auch der Anteil der älteren Menschen an der Gesamtbevölkerung ist gestiegen.
Auch im hohen Alter sind Menschen daran interessiert, ihre Lebensumwelt und
Lebensqualität zu steigern, zu gestalten und mitzubestimmen.
Ein Seniorenheim/Pflegeheim soll ein Zuhause sein. Mit Respekt vor dem Leben des
Einzelnen, ein Zuhause mit Respekt vor dem Leben des Alten, seinen Träumen und
Gedanken.
- 18 -
Für die Zeit nach Übersiedlung ist eine Unterstützung bei der Orientierung und Hilfestellung
beim Aufbau von neuen Kontakten und Aktivitäten im Heim wichtig.
Beim Umzug in ein Seniorenheim muss vieles zurückgelassen werden, und gleichzeitig ist es
ein Neubeginn. Dieser Neubeginn kann Hoffnungen wecken, aber auch Trauer bereiten.
Häufig sind Depressivität, soziale Unsicherheit und Passivität Hemmschwellen für die
BewohnerInnen. Es ist besonders nach dem Umzug in ein Seniorenheim wichtig, Dinge zu
schaffen, die ein Lächeln auf das Gesicht der Betroffenen zaubern. Ziel ist es, Menschen im
Alter zur Kreativität anzuregen.
2. 6. Kreativität – Überleitung zur Kunst
Kreativität ist geistige Schöpferkraft, Innovation und Ideenreichtum. Kreativ zu sein bedeutet
auch Ziele zu haben und zu verfolgen. Wer kreativ ist, der hat vor allem eine Aufgabe,
unmittelbar damit verbunden ist körperliche wie geistige Aktivität - die besten
Präventionsstrategien gegen körperliche und geistige Gebrechen. Kreativität fördert die
Orientierungsfähigkeit, Konzentration, verbessert den sozialen Austausch, hilft Depressionen
abzubauen. Personen die das Leben genießen und positiv in die Zukunft blicken, bauen
weniger schnell ab, als ihre weniger zuversichtlichen Altersgenossen – positive Psyche kann
das Altern zwar nicht stoppen aber zumindest verlangsamen.
Neugierig machen auf Neues - schöpferische Begabungen fördern
Im kreativen Tun werden oft neue oder verloren gegangene Lebensinhalte entdeckt, die
verhindern, das ganze Ausmaß der Veränderungen, welche sich wie beschrieben durch die
Aufgabe der eigenen Wohnung und/oder durch Krankheit ergeben, ständig zu spüren. Die
Freiheit und das Spielerische der Kunst scheint dafür ein ideales Mittel zu sein.
… Zu wissen, was ein Mensch war, zu sehen was ihm und uns das Alter/eine Krankheit Stück
für Stück nimmt, und mit dem Übrigen zu leben ist eine zentrale Herausforderung
Die Kunst oder ausdrucksorientierte Arbeit kann insofern positive Unterstützung bieten.
- 19 -
… „wenn ich mit den Farben spiele, hat meine Seele Ferien“…11
Dies zu fördern ist eines der Ziele/Gedanken unserer Projektarbeit!
2. 7. Persönliche Schlussfolgerung
Die Projektfindung – für mich war dies nicht ganz einfach. Im ersten Block des
Basislehrgangs „palliativ care“ musste ein Projektthema gefunden werden. Ich wusste im
Vorfeld nicht, was auf mich zu kommen würde und konnte mich diesbezüglich nicht wirklich
vorbereiten. Im Kurs selbst erschien mir die Zeit knapp bemessen, ein Thema finden zu
können. Ich fühlte mich etwas überrumpelt, binnen weniger Stunden wissen zu müssen,
worüber eine Projektarbeit geschrieben werden könnte.
Als es also daran ging, ein Thema zu finden bzw. sich einer Gruppe anzuschließen, war ich
etwas gestresst und auch hin- und hergerissen.
„Hilfe für Helfer“ – ein für mich wichtiger und oft zu kurz kommender Bereich hätte mich
interessiert. Das Thema „Kunst auf der Palliativstation“ zog mich jedoch stärker in den Bann
und weckte meine Neugier. Positive Energien waren für mich spürbar.
Meine ersten Gedanken waren, schwer kranken Menschen durch Kunst Freude und
Abwechslung in den Stationsalltag zu bringen, Kreativität zu fördern und positive Energien
zu mobilisieren. Die Vielfältigkeit und Lebhaftigkeit des Themas war für mich faszinierend.
Auch die Tatsache etwas völlig Neues zu versuchen, denn mit Kunst hatte ich bisher in
meinem beruflichen Umfeld sowohl als Anästhesistin, als auch als Ärztin in einem mobilen
Palliativteam, wenig bis gar nichts zu tun.
Im Lauf der Konkretisierung des Projektes veränderte sich der Ort, an dem wir Freude,
Abwechslung, Kreativität… vermitteln wollten. Nicht mehr eine Palliativstation – vielmehr
eine Seniorenzentrum wurde als Ort unseres Projektes gewählt. Anfangs war ich
diesbezüglich skeptisch, beim ersten Lokalaugenschein im Rahmen einer dort stattfindenden
Veranstaltung war ich jedoch sofort begeistert. Der erste Eindruck war toll. Positive Energien
und Freude auf die vor uns liegende Arbeit nahmen mich ein.
11
Beck, K.: Kreativität im Alter/kunst- u. ausdrucksorientierter Arbeit mit älteren Menschen o.S.
- 20 -
Meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen während des weiteren Verlaufes und im Zuge
der Arbeiten für unser Projekt „Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“ sind vielfältig Positives als auch Negatives, teils schwierig in Worte zu Fassendes.
Wenn ich die letzten Monate Revue passieren lasse, sehe ich vor mir: Freude, Energie,
Engagement, Arbeit, Zeitaufwand, Missverständnisse, persönlicher Ärger,
Kompromisse, tolle Ergebnisse, glückliche Gesichter, meinen Laptop, Bücher,
Gespräche, Resignation (zwischenzeitlich), Kommunikationsprobleme, E-Mails,
… eine fertige Arbeit.
...“ zu kämpfen ohne ein Ziel zu haben ist Blindes tun, ein Ziel zu haben, jedoch nicht dafür
zu kämpfen ist Dummheit“ … Dieser Spruch fällt mir spontan ein, wenn ich an die
Anfangszeit unserer Projektarbeit denke.
Es zahlt sich aus, für etwas zu kämpfen, Schwierigkeiten zu überwinden, ein Ziel nicht aus
den Augen zu verlieren.
Es ist schön etwas auf die Beine gestellt zu haben – gemeinsam.
Teamarbeit erfordert jedoch von allen Mitgliedern des Teams zuhören zu können,
kommunizieren zu können, Kompromisse schließen zu können und Aufgaben übernehmen zu
können, verlässlich und engagiert zu sein, für die gemeinsame Sache eintreten zu wollen, sich
persönlich zurücknehmen zu können.
Diese Fähigkeiten müssen täglich trainiert werden, diese Anforderungen kosten Anstrengung.
Dieses Projekt hat mir persönlich all diese Dinge aufs Neue bewusst gemacht.
Gute Arbeit kann nur in gegenseitigem Verständnis und Respekt gelingen - darin müssen
wir uns immer wieder üben. Unterschiedliche Betrachter eines Themas haben
unterschiedliche Blickwinkel - auch das darf man nicht aus den Augen verlieren.
- 21 -
3. Was ist Kunst
(Barbara Romirer)
3. 1. Einleitung
Für Außenstehende mag es unverständlich sein, wenn man in einer Palliativausbildung über
Kunst spricht, wo doch sehr viele Menschen „Palliativ“ mit Tod und Sterben in Verbindung
bringen.
Aber für uns, die in der Palliativmedizin und -pflege tätig sind, steht an erster Stelle die
Lebensqualität. Solange nicht der letzte Atemzug getan ist lebt der Mensch, mit all seinen
Sinnen, seinen Wünschen, seinen Träumen, aber auch seinen Ängsten, seinen Schmerzen und
seinem Leid. Und gerade wir in unserer Palliativarbeit können unheimlich viel für diese
Menschen tun und ihnen Lebensqualität bis zuletzt ermöglichen.
Ein Teil dieser Lebensqualität – und ich glaube es ist ein unheimlich großer Bereich – ist die
Kunst.
Kunst hat das Potenzial, unser Leben in einer Weise zu bereichern, die weit über reinen
Genuss, hübsches Schmuckwerk oder flüchtige Freude hinausgeht. Zeitgenössische Kunst
spiegelt häufig unsere Wertvorstellungen und Erwartungen an unsere Zeit. Sich mit Kunst
anderer Epochen vertraut zu machen, kann uns daher einen Zugang zu Schönheitsidealen,
Ideologien, Moralvorstellungen, Philosophien, politischen Verhältnissen und sozialen
Gebräuchen vergangener Zeiten verschaffen. Und ist so nicht nur der Allgemeinbildung
förderlich, sondern im Idealfall für Wohlbefinden im psychischen und physischen Bereich.12
3. 2. Definition des Begriffes „Kunst“
Der Begriff Kunst hat im Laufe der Jahrhunderte und in verschiedenen Kulturen seine
Bedeutung stets verändert und tut es noch. Er wird von Künstlern, Kunsttheoretikern,
Historikern, Philosophen, Soziologen und der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Oft wird der
Begriff Kunst auch mit der Bedeutung “Werk der Bildenden Kunst“ verwendet. Kunst ist ein
Kulturprodukt, eine Hervorbringung von Menschen, das Ergebnis eines kreativen Prozesses,
12
Vgl.: Langenmüller: Kunst –Stile, S. 11
- 22 -
an dessen Anfang manchmal die religiöse Motivation stand und an dessen Ende, entweder
das “Kunstwerk“ steht, oder auch – wie seit der Moderne – der Prozess selbst als Ergebnis
gewertet wird. Jede Kultur hat demnach Kunst hervorgebracht.13
Das Wort Kunst ist vom lateinischen Wort „ars“ hergeleitet worden und bedeutet soviel wie
„Geschicklichkeit oder Fertigkeit.“14
Während der letzten zweieinhalb Jahrtausende hat es unendlich viele Versuche gegeben,
Kunst zu definieren. Hier einige Zitate von bedeutenden Philosophen und Künstlern:
„Wenn es etwas gibt, wofür zu leben lohnt, dann ist es die Betrachtung des Schönen“, sagte
einst Platon (427 – 347 v. Chr.). Später wurde das schöne Kunst genannt.15
„Sie erwarten von mir, dass ich ihnen sage, dass ich ihnen definiere: Was ist Kunst? Wenn
ich das wüsste, würde ich es für mich behalten“ - ein Zitat von Pablo Picasso.16
„Ich kenne noch keine bessere Definition für das Wort Kunst als diese: Kunst, das ist der
Mensch“, sagte Vincent van Gogh 1879.17
„Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen“,
von Johann Wolfgang von
Goethe.18
3. 3. Kunstrichtungen
Bildende Kunst mit den klassischen Gattungen Malerei, Bildhauerei, Architektur und dem,
seit dem 19. Jhd., sogenannten Kunstgewerbe (angewandte Kunst) und als Grenzbereich dem
Kunsthandwerk.
Darstellende Kunst mit den Hauptsparten Theater, Tanz, Hohe Schule und Filmkunst
Musik mit den Hauptsparten Vokalmusik und Instrumentalmusik
Literatur mit den Hauptgattungen Epik, Drama und Lyrik.
Da wir uns in unserem Projekt mit dem Malen beschäftigt haben, möchte ich näher auf diese
Kunstrichtung eingehen.
13
Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/kunst, letzter Zugriff am 17.09.2007
Vgl.: http://ddragon.interratec.de/kunst/wkunst.php, letzter Zugriff am 17.09.2007
15
Vgl.: Hauskeller, Michael; Verlag C.H.Beck lHG, München 1998, S. 9
16
http://ddragon.interratec.de/kunst/wkunst.php, letzter Zugriff am 17.09.2007
17
http://ddragon.interraec.de/kunst/wkunst.php, letzter Zugriff am 17.09.2007
18
http://www.kunstzitate.de, letzer Zugriff am 17.09.2007
14
- 23 -
3. 4. Geschichte der Malerei
Das älteste Zeugnis der Malerei sind die Höhlenmalereien mit Tierdarstellungen aus der
letzten Eiszeit bzw. dem Jungpaläolithikum.
Malerei und Zeichnung, aber auch Relief und Plastik sind als künstlerische Ausdrucksformen
aus der Zeit von vor 35.000 bis 10.000 Jahren bekannt. Europäische Höhlenmalereien sind
vor allem aus Spanien und Frankreich bekannt. Die Wandbilder in der Höhle von Lascaux in
Südfrankreich wurden 1940 entdeckt. Die Tiermotive, Rinder, Hirsche, Pferde und Stiere
sind in beeindruckender Weise dargestellt und gehören zu den ältesten bekannten Malereien
der Menschheit. Auch aus Afrika, Asien und Australien sind frühe Felsmalereien bekannt.
Im Altertum und Antike begegnet uns die Malerei im Orient (ab 10 000 v. Chr.) und in
Ägypten (ab 3 000 v. Chr.) als Wandmalerei und Freskomalerei. Aus Griechenland sind
neben den Malereien auf Krügen, Vasen und Tellern auch frühe Malereien auf Tontafeln,
also erste eigenständige Bildträger, bekannt.
Im Mittelalter malte man bereits auf Holztafeln und Leinwand. Die Malerei war,
entsprechend ihren Auftraggebern fast ausschließlich religiös geprägt. Es kam zur
Ausmalung von Kirchen und Klöstern, zur Ausschmückung von Kirchenchören und
Andachtskapellen mit Altarbildern. Aber auch Portraits, Landschaften, Stillleben.
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden die Bilder überwiegend in Künstlerateliers. Die
moderne Freilichtmalerei beginnt um 1830 (Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir usw.).
Mit dem Aufkommen der Fotografie sah sich die Malerei mit neuen Herausforderungen und
Aufgaben konfrontiert.19
3. 5. Malerei und der Tod
Bedeutende Maler wie z. B. Egon Schiele, Pablo Picasso oder Edvard Munch, um nur einige
zu nennen, haben sich auch schon Zeit ihres Lebens mit dem Tod beschäftigt und das hat sich
in ihren Werken widergespiegelt.
19
http://www.kunst-fuer-alle.de, letzter Zugriff am 18.09.2007
- 24 -
3. 5. 1. Egon Schiele, 1890 bis 1918
„Alles ist lebend tot“ dieses Zitat Schieles mit seiner hieroglyphischen Botschaft sagt viel
über den Charakter seiner Kunst aus, die immer im Grenzbereich zwischen Leben und Tod
angesiedelt scheint. Die Selbstbildnisse und die Darstellungen seiner Modelle scheinen dem
Tode dabei oft näherzustehen als dem Leben. Schiele malte immer nur Seelenlandschaften,
Spiegelbilder des eigenen Zustands.20
Egon Schiele – „Agonie (der Todeskampf)“
3. 5. 2. Pablo Picasso, 1881 bis 1973
„Blaue Periode“ – 1901 bis 1905 nannte man die melancholische Schaffensphase von Pablo
Picasso, in der die Bilder in kühlen bläulich-grünlichen Tönen gehalten sind. Diese Bilder
sind geprägt von tiefer Traurigkeit. Mit ihrer Hilfe verarbeitete er sowohl seine Einsamkeit in
der Fremde, als auch den Tod eines guten Freundes.
Bei der Ausstellung „ Picasso – Malen gegen die Zeit“ in der Albertina (22.09.2006 bis
07.01.2007) konnte man die Ruhe- und Rastlosigkeit des Künstlers förmlich spüren. Ein
Wettlauf gegen den Tod. Entsetzen und Widerstand gegen Altern und Tod spiegeln sich in
der Organisation der Arbeitszeit wider. Das Werk, das Picasso täglich hervorbringt, erscheint
als Aufstand gegen die Zeitlichkeit und gegen das Verschwinden. Offensichtlich steht hinter
Picassos Trennung in einen Stil des Malers und in einen Stil des Zeichners die panische
Angst vor der auslaufenden Zeit.21
20
21
Vgl.: Wolfgang Georg Fischer, Egon Schiele, S. 172
Vgl.: http://www.art-perfect.de/picasso-malen-gegen-die-zeit-albertina-wien.htm,letzter Zugriff am
18.09.2007
- 25 -
Pablo Picasso –“ Death of Casagemas 1901”
3. 5. 3. Edvard Munch, 1863 bis 1944
Eindrücke von Krankheit, Tod und Trauer spielen in Munchs Kunst eine große Rolle. Munch
war selbst von schwacher Gesundheit, er litt an einer manisch-depressiven Erkrankung, seine
Schwester an Depression. Als Edvard fünf Jahre alt war, verstarb seine Mutter an
Tuberkulose.
Das Hauptinteresse Munchs sind die Eindrücke der Seele und nicht die des Auges. Mehrere
Bilder haben den Tod zum Thema, am meisten Aufmerksamkeit erregte das Bild „ Der Tod
im Krankenzimmer“.22
Edvard Munch – „Tod im Krankenzimmer“
3. 6. Die Kunsttherapie
Die Kunst als Therapieform wird sowohl auf Palliativstationen, als auch in Pflegeheimen,
Einrichtungen für Behinderte, heilpädagogische Tagestätten aber auch im ambulanten
Bereich eingesetzt.
Unter Kunsttherapie versteht man den Einsatz verschiedener künstlerischer Fertigkeiten wie
Zeichnen, Malen, Collagieren und Plastizieren in einem therapeutischen Rahmen. Mit Hilfe
22
Vgl.: http://www.wikipedia.lrg/wiki/edvard_munch, letzter Zugriff am 18.09.2007
- 26 -
der Kunst kann man sich ohne Worte ausdrücken und verständigen. Die Kunsttherapie ist
eine eigenständige Therapieform; sie kann aber auch andere Therapien unterstützen und
bereichern. Es sind vor allem seelische Störungen, Konflikte aller Art und Lebenskrisen, die
in einem schöpferischen Prozess bewusst gemacht und bewältigt werden sollen. Wenn der
Mensch sein inneres Befinden sprachlich nicht, oder nur unzureichend mitteilen kann, bietet
ihm die Kunsttherapie die Chance, Gefühle und Probleme in selbstgeschaffenen Werken
darzustellen.
Der Gestaltungsvorgang ist ein kreativer Prozess, ein Veränderungsprozess, in dem etwas
Neues entsteht. Er hat eine integrierende und erneuernde Wirkung auf die gesamte Psyche
und auf das Selbstwertgefühl des Gestalters. Der Kontakt zu dem schöpferischen Produkt
seines geistig-seelischen Innenlebens gibt ihm die Stärke, mit seinen Gefühlen von Ohnmacht
und Angst, mit seinem Schmerz und mit seinem Verdacht, bloßes Opfer eines
undurchschaubaren Geschehens zu sein, kreativ umzugehen. Das Wesentliche bei der
Gestaltung ist die Arbeit mit Farbe und Form. Die zu gestaltende Bildfläche steht symbolisch
für das zu verändernde Leben des Malenden. Wie in einem Spiegel kann er Prozesse
verfolgen, Standorte finden, zu Veränderndes, aber auch zu Bewahrendes entdecken und in
Eigenverantwortung auf sein Leben übertragen.
In einer behutsamen, einfühlenden Gesprächsatmosphäre werden die Botschaften noch
bewusster gemacht, die im Bild bereits enthalten und gestaltet sind. Dabei kann jedoch nur so
viel und dasjenige in dem Bild angesprochen werden, das der Betreffende im Moment
aufzunehmen und zu akzeptieren vermag. Im Vordergrund steht das Aufspüren von
Selbstheilungsmöglichkeiten; dadurch wird es dem Menschen möglich, sich auf ein positives
Ziel hin zu orientieren.
„Ich stelle mir das Leben vor wie ein Bild, ein Mosaik aus kleinen Steinen, ganz zuletzt
fehlt nur noch ein Stein, der mein Werk vollendet.“ 23
Bilder sind Träger des menschlichen Ausdrucks. Wir wollen mittels unseres Ausdrucks
erkannt werden und den anderen erkennen. Dies erlöst uns von unserem Einsamsein, lässt uns
unsere Nöte und Freuden teilen, schmettert unsere Eigenart in die Welt hinaus.
Wir wollen gleich sein und wir wollen anders sein und die anderen sollen beides wissen.24
23
24
Pleschberger, Sabine , Heimerl, Katharina, Wild, Monika (Hg.): Palliativpflege, S. 117
Everding, Gustav, Westrich, Angelika: Würdig leben bis zum letzten Augenblick, S. 56
- 27 -
3. 7. Interview mit einer Kunsttherapeutin
Mag. Martina Ledinski, Stallhof 121, 8510 Stainz, www.ledinski.at
(Das Interview wurde per E-Mail durchgeführt)
1. Welches Aufgabengebiet umfasst die Arbeit von KunsttherapeutInnen?
Kunsttherapie ist eine Form der Psychotherapie. In Österreich ist sie als solche nicht
anerkannt (in anderen Ländern z.B. den England oder USA sehr wohl), d.h. nicht in der
offiziellen „Liste“. Das bedeutet, dass wir nicht den Namen „Psychotherapeuten“ führen
können. Tatsächlich arbeiten wir aber mit KlientInnen in all den für Psychotherapie
typischen Bereichen und haben auch den Anspruch und das Ziel, die Menschen zu
unterstützen, zu begleiten, Heilung mit zu bewirken, mit ihnen an ihrem Weg und Werden zu
arbeiten.
Die Kunsttherapie bietet den Menschen die Möglichkeit, sich mit seinem inneren Erleben
auseinanderzusetzen und sich kreativ-gestalterisch auszudrücken.
Das ist in nahezu allen Bereichen menschlichen Lebens möglich und auch nahezu mit allen
Menschen.
KunsttherapeutInnen arbeiten in Kliniken, Institutionen zur Nachsorge, Betreuung und Pflege
von Menschen mit besonderen Bedürfnissen, in Beratungsstellen, in pädagogischen
Bereichen und natürlich in Praxen, Ateliers und Projekten.
Auf der Homepage des österreichischen Fachverbandes ist zu lesen:
Kunsttherapie wird im rehabilitativen, klinisch-psychologischen und psychotherapeutischen
Bereich eingesetzt.
Kunsttherapeutische Methoden werden auch im Rahmen kunstdidaktischer und
gestaltungspädagogischer Verfahrensweisen angewandt, und sind im sozial- und
heilpädagogischen Bereich, aber auch an der Schnittstelle zwischen gesellschaftlichem und
therapeutischem Raum zu finden.
2. Welchen Stellenwert nimmt die Kunsttherapie in der Schulmedizin ein?
Ich denke doch, dass es auch da sehr ähnlich den anderen psychotherapeutischen Verfahren
ist. Personen allerdings, die keinen so genauen Einblick haben, rechnen die Kunsttherapie
gerne den Beschäftigungstherapien zu. Wir möchten uns davon aber bewusst abgrenzen.
- 28 -
Psychotherapie und Kunsttherapie ermöglichen einen ganzheitlichen Zugang zu den
PatientInnen und werden daher auch bei uns immer wichtiger.
3. Wer verordnet Kunsttherapie?
ÄrztInnen, BeraterInnen,….
4. Wird Kunsttherapie von der Krankenkasse bezahlt?
Nein.
5. Was bewirkt Kunsttherapie?
Kunsttherapie ist ein ganzheitlicher Weg, sich mit der eigenen Persönlichkeit entwickeln, zu
entfalten oder aber auch weil etwas im Ungleichgewicht ist oder auch etwas im Leben sehr
beeinträchtigt.
Die Menschen nutzen dabei ihre gestalterische Kraft, die jedem von uns innewohnt.
Es ist die Fähigkeit, das was uns bewegt, was wir erleben und fühlen, mit kreativen Mitteln
auszudrücken.
Manchmal ist die Sprache nicht ausreichend bzw. umschiffen Menschen gekonnt die
„heiklen“ Punkte. Beim Gestalten z.B. eines Bildes können sie aber ihrem seelischen
Erleben, ihren inneren Bildern Gestalt durch Farben, Formen etc. geben. Im Bild drücken sie
aus, was sie bewegt und in der Begegnung mit diesem Ausdruck, mit dem, was sichtbar
wurde, gelangen sie zu neuen Erkenntnissen und Einsicht, können be-greifen. So setzen sie
sich mit ihren individuellen Themen auseinander, können Ressourcen und Selbstheilungsbzw. Problemlösungskräfte aktiviert werden.
Gemäß der spezifischen Dynamik einer Therapie und deren Zielsetzungen können
kunsttherapeutische Methoden stabilisierend, ressourcenorientiert oder auch aufdeckend
angewandt werden.
Kreative Therapien können befreien, können heilen, weil die Personen durch die äußeren
Gestaltungen angeregt werden, im Inneren die seelischen Energien fließen zu lassen und so
neue Möglichkeiten des Verstehens und Verhaltens erproben.
6. Welche Methodik wird in der Kunsttherapie angewendet?
Das ist je nach Schule unterschiedlich. In der Phronetik®, in der ich ausgebildet wurde und
die die theoretische Basis meines Handelns ist, gibt es 3 Hauptmethoden: Die Arbeit am Bild
- 29 -
(Primäre Objektarbeit), also Malen, Zeichnen etc., die Arbeit mit Ton (Primäre Prozessarbeit)
und eine der Aufstellungsarbeit ähnlichen strukturalen Arbeit (Strukturale Prozessarbeit).
Andere arbeiten auch mit Video, Foto, Tanz etc.
7. Da sich unser Projekt mit Malen beschäftigt, möchte ich Ihnen gezielt ein paar Fragen
dazu stellen. Wann bzw. bei welchen Situationen wird Maltherapie angewendet?
Hier gilt alles, was ich schon oben erwähnt habe. Malen ist eine universelle Form des
Ausdruckes.
8. Wie häufig wird Maltherapie bei PalliativpatientInnen angewendet bzw. wie wird es von
PalliativpatientInnen angenommen?
Das hängt von mehreren Faktoren ab. Erstens, wie groß ist die Palliativstation, zweitens
welche Erkrankungen haben die PatientInnen dort, drittens werden diese bis zum Sterben dort
aufgenommen oder so viel wie möglich dazwischen nach Hause entlassen usw. Eine Kollegin
erzählte mir von ihren Erfahrungen. Sie arbeitete auf einer Palliativstation mit 4 Zimmern mit
je 2 Patienten. Wie auf allen Stationen haben es die PatientInnen phasenweise sehr gerne
angenommen und phasenweise weniger. Es kam immer wieder vor, dass meine Kollegin
direkt am Bett gearbeitet hat nicht unbedingt mit aktivem Malen o.ä., aber therapeutisch –
und nach unserer, der phronetischen Theorie – daher natürlich auch kunsttherapeutisch.
Kunsttherapie heißt nämlich nicht unbedingt, dass jedes Mal ein „Werk“ entstehen muss.
Auf dieser Station werden viele, je nach Willen, schnell wieder nach Hause entlassen und
ambulant weiter betreut. Manche kamen zum Sterben, manche sind zu Hause verstorben. Das
heißt sie sah die PatientInnen ca. zwischen 1-3 Wochen.
9. Welche Erfolge können bei Palliativpatienten erzielt werden?
So wie bei allen anderen KlientInnen auch. Manche haben kleine Schritte gemacht, manche
große auch je nach Gesundheitszustand. Erfolg ist doch jede Stunde. Es kommt drauf an, was
man unter Erfolg versteht und will.
10. Unser Projekt in der interdisziplinären Basisausbildung Palliativ Care lautet: "Die
Kunst - Lebensqualität am Lebensende". Können Sie als Kunsttherapeutin aus Ihrer Sicht
dazu eine kurze Stellungnahme abgeben?
- 30 -
Kunst bedeutet Ausdruck, aber auch Eindruck. Es bedeutet sich berühren zu lassen und sich
selbst aktiv gestaltend auseinander zu setzen mit den Themen, die da sind und mit der
Lebensbewegung, die aus unserem tiefsten Selbst kommt, die aufsteigen will und immer da
ist. – Kunst ist Hilfe und Kunst ist Freude und kann ganz sicher eine gute Begleiterin am
Ende des Lebens sein.
Ich danke herzlich für das Interview.
Für Interessierte: Ausbildung für KunsttherapeutInnen unter www.oefkg.at
3. 8. Auswirkungen von Farben auf Körper, Geist und Seele
Da Farben auf Körper, Geist und Seele wirken, können wir durch deren bewussten Einsatz im
wahrsten Sinne des Wortes „Farbe in unser Leben bringen“ und sind somit in der Lage mit
ihrer Hilfe gezielt unsere Lebensqualität und unser Wohlbefinden zu verbessern.
3. 8. 1. Die Symbolik der Farben
Rot – die stärkste aller Farben, Farbe der Liebe, der Lebensfreude, der Leidenschaft und
Lebensenergie. Rot macht gesprächig und selbstbewusst, wirkt anregend, wärmend
und
stimulierend, verbessert den Kreislauf und regt den Stoffwechsel an. Außerdem steigert es
sexuelle Energie und Leistungsfähigkeit. Rot berührt die Tiefen unserer Seele.
Grün – die Farbe der Natur, der Harmonie des Lebens, des Wachstums und des Heilseins.
Grün fördert Erholung, Entspannung, wirkt beruhigend auf Herz und Nerven und stabilisiert
den Blutdruck. Es lindert Schwellungen und Stauungen im Gewebe, entlastet die Bronchien
und unterstützt die Heilung von chronischen Entzündungen.
Blau – die Farbe der Ruhe, des Friedens, der Treue und des Glaubens. Blau fördert
Entspannung und Ausgeglichenheit, setzt die Körpertemperatur herab, senkt die
Schmerzempfindlichkeit, beruhigt das Nervensystem, senkt erhöhten Blutdruck und
besänftigt so bei Angstzuständen, Herzjagen und Schlaflosigkeit.
- 31 -
Gelb – die Farbe der Weisheit. Gelb bringt den Geist in Schwung, hilft bei
Gedächtnisschwäche, Lernproblemen, Stoffwechselstörungen der Leber sowie gegen
Ermüdung, düstere Stimmung und Lustlosigkeit. Es stimuliert die Muskulatur und unterstützt
die Ausscheidung von Schlacken.
Weiß – die Farbe der Reinlichkeit, die Farbe, die alle Farben in sich birgt. Es wirkt
strahlend, aufmunternd und friedlich. Weiß verweist auf Unschuld, spirituelle Reinheit,
Weisheit, Tugend, Verlässlichkeit und Aufrichtigkeit. Weiß ist sachlich und klar.
Schwarz – die Farbe der Trauer und negativen Gefühle, kann schwermütig machen und
einengen, Einsamkeit aber auch Eleganz, Modernität, Sachlichkeit, Seriosität und Würde.
Farbe der Finsternis aber auch Farbe der Kreativität, da aus dem Dunkel alles geboren wird.25
Der Einsatz von Farben und Farbtönen gehört zu den grundlegendsten und wichtigsten
Möglichkeiten unsere direkte Umwelt und unser Wohlbefinden zu beeinflussen. Farbe schafft
Atmosphäre, dient der Identifikation und Orientierung (z.B. jede Etage in einem Pflegeheim
oder Krankenhaus hat ihre eigene Farbe. Das erleichtert Bewohnern, Patienten und
Besuchern die Identifikation mit ihrer Etage und das „Wiedererkennen“).26
Es wurde auch herausgefunden, dass Farbe nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die
Psyche einen großen Einfluss hat. Angesichts dessen geht man immer mehr dazu über, in
verschiedensten Einrichtungen im Gesundheitsbereich (Krankenhäuser, Pflegeheime, Hospizund Palliativstationen) die Räumlichkeiten farblich zu gestalten.
3. 9. „Die Kunst - Lebensqualität am Lebensende“
Das ist der Titel unserer Projektarbeit. Was bedeutet er eigentlich? Zweierlei Sichtweisen
sind möglich.
Zum einen:
Man spricht über Kunst, die auch am Lebensende zur Erhöhung der Lebensqualität beiträgt.
Kunst stärkt das Selbstwertgefühl, Selbstheilungskräfte werden mobilisiert, Konflikte aller
25
26
Vgl.: http://www.mara-thoene.de/html/farbensymbolik.html, letzter Zugriff am 18.09.2007
Vgl.: http://www.farbqualitaet.de, letzter Zugriff am 18.09.2007
- 32 -
Art und Lebenskrisen werden bewältigt, Ängste und Stärken werden erkannt. Sie hat eine
positive Wirkung auf die gesamte Psyche. Alleine die Wahrnehmung der Farben verändert
unser Empfinden. Einerseits die anregende, stimulierende Wirkung, andererseits wieder eine
entspannende, beruhigende Wirkung.
Kurz gesagt: Kunst erhöht die Lebensqualität
Zum anderen:
Es ist eine „Kunst“ am Lebensende noch Lebensqualität zu haben. Wie schafft man es, wenn
man in einem Pflegeheim wohnt, keine Autonomie, vergessen, vereinsamt, krank oder auf
einer Palliativstation – todkrank – über Lebensqualität zu sprechen? So individuell wie
Menschen sind, ist auch das Empfinden von Lebensqualität. Für den Einen reicht ein Dach
über dem Kopf, eine warme Suppe, eine Zigarette, für den Anderen ist es ein Gespräch, ein
Freund. Zu spüren, dass es Menschen gibt, die für sie da sind. Für andere wieder ist es
einfach Schmerzfreiheit, alles geregelt zu wissen, wenn das Leben zu Ende geht.
Für uns, die in der Palliativarbeit tätig sind, ist Kunst in der täglichen Arbeit zu finden.
Die „Kunst“ sich abzugrenzen.
Die „Kunst“ wahrhaftig und ehrlich zu sein.
Die „Kunst“ einfühlsam zu sein.
Die „Kunst“ der Kommunikation.
Zum Abschluss meiner Arbeit möchte ich ein Zitat meiner Kollegin, die auch im mobilen
Palliativteam tätig ist, einbringen:
„Es ist Kunst jeden Tag so zu leben als wäre er der letzte, andererseits auch so zu leben als
ob man noch hundert Jahre vor sich hätte.“
3. 10. Abschließende Gedanken
Das Thema „Kunst“ in einer Palliativausbildung hat mich im ersten Augenblick verwundert.
Es hat mich neugierig gemacht. Es faszinierte mich, das Leben und nicht das Sterben in den
Vordergrund zu stellen. Auch kann man mit einer Veranstaltung, die breite Öffentlichkeit
(Politik, Medien usw.) besser erreichen, was mir persönlich sehr wichtig erscheint. Den
- 33 -
Menschen soll bewusst werden, wie dringend notwendig die Palliativarbeit im
Gesundheitsbereich ist.
Ein Teil unserer Gruppe (auch ich zähle mich hier dazu) hatte Bedenken welch großer
Arbeitsaufwand auf uns zukommen wird. Da einige schon Erfahrung mit solchen
Veranstaltungen hatten, versicherten sie uns, dass das Ganze halb so schlimm ist.
Es folgten Stunden der Vorbereitung:
Suche
eines
Veranstaltungsortes,
Gespräche
mit
Heimleitungen,
Adressen
zusammenschreiben, mit Sponsoren verhandeln (d.h. Telefonate führen, E-Mails schreiben,
nochmals nachtelefonieren, persönliche Kontakte mit Pharmavertretern, Termine mit dem
Marketingleiter der Volksbank Süd-Oststeiermark), Spendenkonto eröffnen, per E-Mail
Dankesschreiben an die Sponsoren versenden, Künstler animieren, Einladungen gestalten,
drucken und versenden, Medien auf uns aufmerksam machen (Interview mit einem Reporter
der Kleinen Zeitung, E-Mails an Chefredakteure der Kleinen- und Kronenzeitung sowie dem
Eggenberger Spiegel, E-Mails an Radio Steiermark, sowie Christine Brunnsteiner und an die
Chefredaktion „Steiermark-Heute“, Kontaktaufnahme zu einer Kunsttherapeutin (durch
Recherche über die Kleine Zeitung), Malkurs veranstalten, Photos machen………und
nebenbei auch noch unsere schriftliche Arbeit vorbereiten.
Aber das war erst der Anfang:
Die Arbeit für die eigentliche Vernissage stand uns noch bevor.
Bilder sammeln, Bilderliste und Preisliste schreiben, Bilder von den verschiedensten
Künstlern abholen, Rede zusammenschreiben, Musik organisieren, Ablauf der Veranstaltung
besprechen, Bilder der Bewohner und der Künstler im Seniorenheim aufhängen, Photos der
Heimbewohner zu deren gemalten Bilder hängen, Abklärung wegen Buffet und Getränke
(Buffet wurde vom Haus gesponsert, Getränke von einer Firma), Kontakt mit der Firma
aufnehmen, damit die Getränke ordnungsgemäß geliefert werden, Führen einer Gästeliste,
Organisieren eines Blumenstraußes für die Heimleitung, Schachtel für freiwillige Spende
herrichten, Drucken von Erlagscheinen, Führen einer Handkassa während des Abends….und
noch dazu unsere fertige schriftliche Arbeit abgeben.
Die Vernissage war vorbei, aber noch lange nicht die Arbeit.
- 34 -
Bilder abmontieren, Geld zählen und aufs Spendenkonto überweisen, Bilder nach Mariatrost
bringen und dort aufhängen für unsere Präsentation. Nach der Präsentation die nicht
verkauften Bilder wieder abmontieren und ins Pflegeheim oder den Künstlern zurückbringen,
Geld der Heimleitung übergeben.
Hindernisse die diese Arbeitsvorbereitungen noch erschwerten:
•
Die 5 Projektmitglieder kamen aus den verschiedensten Gebieten: Graz, Knittelfeld,
Anger, Hartberg, d.h. bei Treffen sehr weite Anfahrtszeiten.
•
Einige Mitglieder hatten zu Hause keinen Computer und somit keine E-Mail-Adresse
(sie mussten ihre schriftlichen Arbeiten in der Dienststelle durchführen).
•
Diese Vorbereitungen fielen genau in die Urlaubszeit. Wir wurden sehr oft vertröstet,
mussten verschiedenste Anfragen 2 bis 3 Mal durchführen, bis wir zu den richtigen
Ansprechpersonen kamen.
•
Sehr viele Arbeiten konnte man erst unmittelbar vor der Vernissage erledigen (z.B.
Einladungen kurz vorher ausschicken, Bilder organisieren und aufhängen usw.), d.h.
wir standen unter großem Zeitdruck.
Natürlich gab es einige persönliche Treffen und eine Arbeitsaufteilung, aber auf Grund der
unterschiedlichsten Zugänge zu diesem Bereich, der umfangreichen Arbeitsliste und den
erschwerten Bedingungen kam es zu Diskussionen und Konflikten.
Was wurde mir bewusst:
•
Überprüfe genau bevor du dich freiwillig zu einer Arbeit meldest ob sie deinen
Vorstellungen und Ressourcen entspricht.
•
Zeitgeben und zeitlassen bei der Organisation (gute Organisation ist die halbe getane
Arbeit).
•
Protokoll mitschreiben (Abmachungen sollten verbindlich sein).
•
Verlässlichkeit (Terminarbeiten zeitgerecht erledigen, da es sich auf die gesamte
Arbeit auswirkt).
•
Angebotene Hilfe annehmen.
•
Ständiger Informationsaustausch,
damit Missverständnisse
aufkommen.
- 35 -
gar
nicht
erst
•
Richtige Kommunikation (aufkommende Konflikte sofort ansprechen, sachlich
bleiben, konfliktfähig sein und auf Gesprächskultur achten).
•
Lob und gegenseitiges Stützen (man kann zu Hochleistungen motiviert werden, wenn
Anerkennung und Wertschätzung stattfinden).
•
Teamleiter (Management und Koordination) spielt eine wichtige übergeordnete
Rolle.
Müsste ich diese Punkte nach ihrer Wichtigkeit ordnen, so muss ich feststellen, dass alle
angeführten Punkte gleich wichtig sind. Wird ein Punkt vernachlässigt, kann bereits eine
Teamarbeit daran scheitern.
Ist aus unserer Projektgruppe auch kein Team geworden, so möchte ich dennoch
abschließend
sagen,
dass
wir
sehr
stolz
auf
unsere
gemeinsame,
gelungene
Monsterprojektarbeit sein können und möchte mich bei meinen Mitgliedern sehr herzlich für
die Zusammenarbeit bedanken.
- 36 -
4. Wie entstand das Projekt „Was ist Leben - Was ist Tod?“
(Karin Ebner)
4. 1. Einleitung
Meine persönliche Motivation zu unserer Projektarbeit war folgende:
Ich hatte im November vorigen Jahres eine Benefizvernissage auf der Palliativstation des
Krankenhauses der Elisabethinen veranstaltet, wobei der Gesamterlös der Station bzw. den
Patienten zugute kam.
Als es im Rahmen der Palliativausbildung an die Projektfindung ging, erinnerte ich mich an
die positiven Reaktionen der Patienten auf der Palliativstation. Ich wurde schon Tage vor der
Vernissage von Patienten immer wieder gefragt, wann denn endlich die Ausstellung sei und
die Patienten freuten sich auf die willkommene Abwechslung vom Krankenhausalltag. Mein
Schlüsselerlebnis bei dieser Veranstaltung hatte ich, als ich eine Patientin betreute, welche ich
nur liegend im Nachthemd und mit zersausten Haaren kannte. Diese Patientin hatte sich so
sehr auf diese Vernissage gefreut, dass sie sich trotz ihrer Beschwerden für diesen Abend zu
Recht machte .Sie schminkte sich sogar. Die Patientin ließ sich von ihren Angehörigen im
Rollstuhl von Bild zu Bild fahren und sie war an diesem Abend noch lange auf der
Ausstellung.
Diese Patientin hat sich so sehr über diese Abwechslung gefreut, dass es für mich den
Anschein hatte, als ob sie für einen Augenblick sogar vergessen hatte, dass sie in einem
Krankenhaus war.
Für solch einen Augenblick ist es Motivation genug solch eine Veranstaltung zu wiederholen.
Die ursprüngliche Idee für die Projektarbeit war geboren. “Kunst auf einer Palliativstation“
4. 2. Beschreibung der Ausgangssituation
Palliativ Care in die Langzeitpflege ja oder nein?
Es hatten sich auch gleich einige Kursteilnehmerinnen gefunden die am Projekt mitarbeiten
wollten.
- 37 -
Das Problem, welches sich aber danach stellte, war folgendes:
Wir alle hatten unterschiedliche Vorstellungen von der Umsetzung dieser Idee und von der
Idee an sich. Mein Vorschlag war es, mit unserem Projekt in die Langzeitpflege zu gehen.
Dieser Vorschlag würde von der Projektgruppe sehr kritisch betrachtet.
Es kam zu einigen Diskussionen über den Ort der Veranstaltung. Es waren einige Sitzungen
nötig und auch sehr lange Telefonate und E-Mails erforderlich. Zweifel wurden laut, ob wir
mit so einen heiklem Thema überhaupt in die Langzeitpflege gehen können und ob das
Thema „Was ist Leben -Was ist Tod“ die BewohnerInnen nicht überfordere. Es standen
plötzlich die Fragen im Raum: „Können wir diese Vernissage, mit solch einem Thema,
überhaupt in einem Pflegeheim machen, kann man das für sich selber verantworten
beziehungsweise für die BewohnerInnen? Löst diese Veranstaltung eventuell Proteste oder
Emotionen bei den HeimbewohnerInnen aus?“ Es wurden nicht nur kritische Stimmen
innerhalb der Gruppe laut, sondern auch der Einfluss von außen und die Einwände gegen
dieses Projekt waren erheblich. Wir bekamen Sätze zu hören wie z.B.: „ Man kann doch nicht
in einem Pflegeheim über den Tod reden“ oder „Ihr könnt doch nicht zum Thema“ Was ist
Leben - Was ist Tod?“ Bilder malen. Es wurde auch gesagt, dass diese Menschen womöglich
noch nicht ans Sterben denken würden, usw. Nicht nur Zweifel von unterschiedlichen Stellen
über unser geplantes Projekt wurden laut, sondern es wurde auch über etwaige Kosten, die
durch solch eine Veranstaltung entstehen würden, gesprochen und was wir damit bezwecken
wollen.
Wir wurden doch sehr verunsichert, was unser Vorhaben anging und die Zweifel, ob eine
Langzeitpflege der geeignete Platz für solch eine Veranstaltung sei, wurden immer größer. Es
wurde untereinander viel darüber gesprochen und auch Alternativen angeboten. Eine dieser
Alternativen war, dass diese Vernissage auf der Palliativstadion des Krankenhauses der
Elisabethinen stattfinden sollte. Ich hatte das aber abgelehnt, da ich im Herbst des vorigen
Jahres solch eine Veranstaltung schon gemacht hatte und ich wollte keine Wiederholung auf
der Station machen.
Es war schwierig für uns den passenden Ort für solch eine Veranstaltung zu finden:
Palliativstation oder Langzeitpflege?
- 38 -
4. 3. Palliativ Care in der Langzeitpflege ja oder nein?
Hierzu möchte ich eine kurze Stellungnahme von Fr Janine Hatts Projektarbeit27 ihres
Palliativlehrganges beifügen, die mich überzeugt hat, dass die Endscheidung mit unserem
Projekt in eine Langzeitpflege zu gehen richtig war. Palliativ Care gehört auch in die
Langzeitpflege!
Wieso Palliative Care in der Langzeitpflege/Geriatrie?
Ihre Antwort bezieht sich auf das Buch von Roland Kunz: Sterben im Pflegeheim
„Palliative Care ist ein Betreuungskonzept für Menschen jeden Alters, die an einer
chronischen, unheilbaren und fortschreitenden Krankheit leiden.“
Dieses Konzept richtet sich an PatientInnen mit Krebserkrankungen, mit fortgeschrittenen
neurologischen Leiden, mit schweren Lungenkrankheiten und progredienter Herzschwäche,
an Demenzkranke in späten Stadien und an geriatrische, polymorbide Menschen.
Alle diese Patientengruppen sind geprägt von der Tatsache, dass sie keine Aussicht mehr auf
Heilung haben, dass sie aber umso mehr Anstrengungen der Medizin und Pflege brauchen,
ihre Lebensqualität zu erhalten oder sogar zu verbessern. Palliativ-Care richtet sich somit
nicht nur an Sterbende im Sinne von End-of-life-Care, sondern auch an PatientInnen mit
langsam fortschreitenden Krankheiten, welche aber noch eine Lebenserwartung von Monaten
oder sogar Jahren haben.
Der Zugang zu palliativer Medizin, Pflege und Betreuung ist allen älteren, pflegebedürftigen
Menschen rechtzeitig zu garantieren, unabhängig vom Ort, wo sie leben.
Bei dieser Stellungnahme kommt schon ganz klar zum Ausdruck, wie wichtig Palliativ–Care
für die Langzeitpflege ist.
Die Linderung des Leidens und die Unterstützung des Patienten stand auch früher schon im
Zentrum der Aufgaben des Arztes, wie es ein französisches Sprichwort aus dem 16.
Jahrhundert zusammenfasst:
« Guerir-quelquefois,soulager-souvant,consoler-toujours (Heilen - manchmal, lindern oft, trösten - immer) »28.
27
28
Hatt, Janine: Strukturen für Palliative Care in der Langzeitpflege – Palliatve Care
http://de.wikipedia.org/wiki/Palliation, letzter Zugriff am 18.09.2007
- 39 -
4. 4. Auswahl des Projektortes
Als Projektleiterin begann ich mit der Suche eines geeigneten Ortes für unsere Projektarbeit.
Einige Anrufe in unterschiedlichen Heimen waren notwendig, um ein geeignetes Haus für
dieses Palliativprojekt zu finden, wobei wir viele Absagen nach der Projektvorstellung
bekamen mit der Begründung: “Bei uns im Heim finden schon ausreichende Animationen für
die Bewohner statt“, oder „Die Heimbewohner würden mit diesem Projekt überfordert
werden.“
Nach vielen Telefonaten und Projektvorstellungen in unterschiedlichen Langzeitpflegeheimen
wurde ich am 16.05.2007 von Frau Andraschko, welche die Leitung des Volkshilfeheimes –
Senioren- und Pflegezentrum Eggenberg ist, angerufen und wir vereinbarten noch für diesen
Tag einen Termin für unsere Projektvorstellung.
Dieses Gespräch verlief sehr positiv und die Projektidee hat Frau Andraschko dermaßen
überzeugt, dass sie uns die volle Unterstützung von allen Seiten zugesagt hat.
Die Heimleitung gab uns als die Anregung, dass man mit dieser Veranstaltung im Pflegeheim
die Einrichtung einer Schlafmöglichkeit (Gästebett) für Angehörige von Palliativpatienten die
Nachtwache halten möchten, oder einfach nur in der Nähe ihrer versterbenden Angehörigen
sein möchten, organisieren und finanzieren könnte. Nach einer Einladung der gesamten
Projektgruppe im Volkshilfeheim Eggenberg und einem weiteren Gespräch mit der
Heimleitung, entschied sich die Projektgruppe, die Vernissage in diesem Heim zu
veranstalten. Es wurde ein Projektname gefunden, der für alle Beteiligten zufriedenstellend
war.
„Die Kunst - Lebensqualität am Lebensende“.
Nach der Projektfindung und der positiven Zusage der Projektleitung, galt es nun, unsere
Ideen umzusetzen.
4. 5. Umsetzung des Projektes
Die Projektgruppe beschloss, dass man bei der Umsetzung unseres Projektes auch die
HeimbewohnerInnen aktiv mit einbeziehen sollte, schließlich ginge es ja um sie.
- 40 -
Wir organisierten mit Hilfe von Frau Andraschko einen Malkurs unter dem Arbeitstitel „Was
ist Leben - Was ist Tod?“.
Der erste Kurs fand am 17.07.2007 statt, dem noch drei weitere Kursnachmittage folgten.
Insgesamt wurde an vier Nachmittagen zu je zwei Stunden mit den BewohnerInnen gemalt.
Ich möchte hierzu meine persönlichen Eindrücke schreiben.
Am ersten Nachmittag kamen über 10 Personen, welche teilweise im Rollstuhl saßen, oder
mit Unterstützung durch diverse Gehhilfen und unter Mithilfe des Personals zum Kurs
gebracht wurden.
Es wurde eine kurze Vorstellung über uns und unser Projekt gemacht, wobei den
BewohnerInnen gesagt wurde, dass dieser Malkurs im Rahmen des Ersten Steirischen
Palliativlehrganges stattfinde und als Arbeitstitel des Kurses das Thema „Was ist Leben - Was
ist Tod?“ gewählt wurde. Es wurde kaum Notiz von der Thematik des Malkursthemas
genommen, bis auf eine Bewohnerin, welche sagte “jo wir wern e a bold sterbm“. Der Rest
der Gruppe wartete mehr oder weniger gespannt, wann wir denn endlich zu malen anfangen
würden. Die anfängliche Angst über dieses Projekt in einer Langzeitpflege war unbegründet.
Es kam zu keinen Protesten und es wurden keine negativen Emotionen ausgelöst. Es gab
erwartungsvolle Blicke, es wurde gelacht und so manche Hand wurde mit Farbe bekleckst.
Nach der Vorbereitung des Materials begannen wir zu malen.
Mich überraschten die Reaktionen der einzelnen HeimbewohnerInnen, da die Heimleitung
mich schon über Schwierigkeiten, die während des Kurses auftreten könnten, hingewiesen
hat. Es handelte sich nämlich vorwiegend um geriatrische, demenzkranke PatientInnen.
Die Heimleitung meinte etwa bei einer Bewohnerin, dass diese keine fünf Minuten ruhig auf
einem Platz sitzen würde. Der Kurs dauert zwei Stunden. Genauso lange konzentrierte sich
die Seniorin auf ihre Aufgabe. Sie verließ ihren Tisch während des Kurses kein einziges Mal.
Nach dem Kurs war alles wieder wie vorher, und ihre „Fünf-Minuten-Unruhe“ hielt alle
wieder auf Trab. Aber der alten Dame und dem Pflegepersonal haben diese zwei Stunden eine
kurze Entspannung gebracht. Malen kann bei unruhigen Menschen die Konzentration fördern.
Diese Bewohnerin war an allen Kurstagen so in ihre Arbeit vertieft, dass man das Gefühl
bekam, ein fünfter Malnachmittag würde ihr auch gefallen.
Eine andere Bewohnerin hatte die ersten zwei Nachmittage nur mit zuschauen verbracht, aber
am dritten Tage meinte sie nach der Frage, ob sie es nicht doch versuchen möchte, sie könne
nicht malen.
- 41 -
Es wurde ihr eine Schwammtechnik gezeigt, die das Halten eines Pinsels nicht erforderte, da
sie feinmotorisch sehr eingeschränkt war. Die Bewohnerin malte uns ein wunderschönes Bild
mit zittrigen Händen. Nach der Frage was dieses Bild denn darstelle antwortete sie:
“Stiefmütterchen“. Man muss hierzu sagen, dass diese Patientin an Alzheimer erkrankt ist,
aber sie hatte für ihr Bild exakt die Farben von Stiefmütterchen verwendet, nämlich blau, lila,
weiß und gelb.
Sie bewunderte Ihr Werk und fragte nach einiger Zeit: „Wer hat denn das gemalt?“ Ich sagte
ihr, dass sie es war. Sie war erstaunt und strahlte über das ganze Gesicht.
Man kann auch durch das regelmäßige Malen die Feinmotorik verbessern und besonders
wichtig ist auch zu sagen, dass das Selbstwertgefühl wieder gestärkt wird.
Wie die nächsten zwei Beispiele zeigen:
-
Eine Bewohnerin malte mit unserer Hilfe Tulpen. Diese Dame war so stolz auf ihr
Bild, dass sie es jedem, der in den Raum kam mit einem Lächeln zeigte und dabei immer
wieder betonte, dass sie dieses Bild fast ohne Hilfe gemalt hat.
Ich bat sie am Ende des Kurses um das Bild für die Ausstellung, das hat sie aber abgelehnt,
mit den Worten, dass dieses Bild ein Weihnachtsgeschenk für ihre Tochter werden soll.
-
Ein weiterer Kursteilnehmer war von der Abwechslung so angetan, dass er fast immer
eine halbe Stunde vor Kursbeginn kam. Der Bewohner malte uns einige Landschaftsbilder. Er
präsentierte die gelungenen Motive mit Stolz und ließ sich vom Pflegepersonal und auch von
den Kollegen loben.
Fotos vom Malkurs am 25. Juli 2007
- 42 -
4. 6. Abschluss des Projektes – Vernissage (Sandra Kaiser)
Am Abend des 24. Oktobers 2007 mit Beginn um 19.00 Uhr fand unsere Vernissage statt.
Dieser gingen Stunden und Tage der Vorbereitungen voraus. Viele organisatorische Dinge
mussten vorab geregelt werden, damit dieser Abend zu einem Erfolg werden konnte.
Endlich war es soweit! Schon vor Beginn kamen zahlreiche Personen in das Seniorenzentrum,
HeimbewohnerInnen wurden in den Speisesaal geführt und nach und nach füllte sich der
Veranstaltungsort. Schon vor dem offiziellen Beginn wurden die Bilder, welche optimal
platziert waren, bewundert.
Da einige Bilder der HeimbewohnerInnen nicht signiert waren, haben wir neben oder unter
diese Kunstwerke die gerahmten Fotographien des jeweiligen Bewohners, zur Erkennung,
dazugehängt. Einige der HeimbewohnerInnen, welche am Malkurs teilgenommen haben,
erkannten sich auf den von uns, im Rahmen des Malkurses, gemachten und gerahmten Fotos
wieder. Auch bei den Angehörigen der Bewohner kam diese Idee gut an, und es wurde so
manches Foto gleich mit nach Hause genommen.
Durch die bauliche Gegebenheit des Veranstaltungsortes konnte man auf einem Rundgang
alle Werke gut betrachten und man hatte immer ausreichend Raum und Zeit, sich die Bilder
anzusehen und diesen Eindruck auf sich wirken zu lassen.
Um 19.30 Uhr eröffnete Frau Andraschko mit ihrer Begrüßung die Vernissage. Darauf folgten
sehr bewegende und auch zum Nachdenken anregende Worte von Frau Dr. Hönig, welche
eine der Projektleiterinnen unseres Lehrganges ist. Danach haben Frau Stoppacher und Frau
Romirer unseren Teil in einer Rede präsentiert und die Projektgruppenmitglieder haben sich
vorgestellt. Abschließend hat Frau Andraschko sich noch einmal bedankt und das Buffet
eröffnet.
Viele Bekannte und Verwandte der Projektgruppenmitglieder sind gekommen, aber auch
Personen aus Politik und Wirtschaft, sowie etliche Künstler haben dieser Veranstaltung
beigewohnt. Besonders gefreut hat uns, dass etliche Heimbewohner und deren Angehörige
unsere Vernissage besucht haben.
Es wurden schon an diesem Abend einige Bilder verkauft und wir hoffen, dass bis zum Ende
unseres Lehrganges noch so manches Bild seinen Besitzer wechselt.
- 43 -
So können wir nun auf einen sehr gelungenen Abend zurückblicken und hoffen durch die
Einnahme von rund 1700 Euro (aus Spendengeldern und den Verkauf von Bildern) dem
Seniorenzentum somit den finanziellen Grundstein für ein Gästebett und vielleicht einer
weiteren Investition gelegt zu haben. Wir hoffen, dass dadurch eine bessere Versorgung in der
letzten Lebensphase möglich gemacht werden kann.
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass
etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“29
Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass für mich und auch für alle anderen
Projektgruppenmitglieder dieser Abend wundervoll und von persönlichem Erfolg gekrönt
war. Diese schönen Stunden haben uns für den sehr großen zeitlichen und auch persönlichen
Aufwand mehr als entschädigt.
Wir wünschen der Heimleitung, den Mitarbeitern, vorallem aber den BewohnerInnen
weiterhin alles Liebe und Gute und hoffen, ein kleines Stück Lebensqualität geschenkt
haben!
Foto von der Vernissage am 24. Oktober 2007
(Projektgruppe v.l.n.r.: Elisabeth Stoppacher, Barbara Romirer, Tatjana Schinnerl, Karin Ebner, Sandra Kaiser)
29
http://de.wikiquote.org/wiki/Vaclav_Havel, letzter Zugriff am 28.10.2007
- 44 -
4. 7. Erkenntnis
Zusammenfassend kann man sagen: Malen stärkt das Selbstwertgefühl, verbessert die
Feinmotorik, kräftigt die Gemeinschaft als Gruppe, hilft Depressionen zu verbessern
und es kann bei unruhigen Menschen die Konzentration fördern.
Professor Gerd Nagel, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor der Klinik für Tumorbiologie
sagt. „Kunsttherapie fördert in einzigartiger Weise die Patientenkompetenz.“
Malen wird auch als Therapie in der Behandlung von Krebskranken eingesetzt. Es
werden Gefühle und Stimmungen bewusst, beziehungsweise unbewusst zu Papier
gebracht. Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Verzweiflung, Schmerzen oder Wut, aber
auch Freude, können durch gemalte Bilder reflektiert werden.
In Phasen der Erkrankungen kann gesprächsbasierende Psychotherapie zu belastend sein, da
kann die Kunsttherapie bzw. Maltherapie sehr hilfreich werden.
„Malen ist meine Heilung“, schrieb die 1997 an Krebs gestorbene Malerin Elke Borchert,
obwohl sie zunehmend von der Krankheit verzehrt wurde.
Die Kunst und speziell das Malen kann auch bewirken, dass der Patient für einen Augenblick
sein krank sein und die damit verbundenen Ängste, eventuell sogar seine Schmerzen,
vergessen kann.
Meine persönliche Erkenntnis, die ich auf Grund dieses Projektes erfahren durfte, ist
folgende:
Für mich hat sich das Projekt als eine Bereicherung erwiesen. Die Emotionen derjenigen zu
sehen, für die dieses Projekt gemacht wurde, ist ein wunderbares Gefühl. Die Freude und die
strahlenden Gesichter der Menschen, mit denen wir gemalt und für die wir diese Vernissage
gemacht haben, ist für mich Bestätigung genug, dass die Projektauswahl die richtige
Entscheidung war.
Sehr positiv ist natürlich auch für mich, dass wir durch unser Projekt einen Teil zur
Palliativversorgung in diesem Heim mit der Veranstaltung finanzieren konnten, sowie
Öffentlichkeitsarbeit für Palliativ Care leisten konnten.
- 45 -
Ich habe aber auch erfahren, dass es bei der Umsetzung eines Projektes in einer Gruppe auch
nicht immer leicht sein kann, da unterschiedliche Menschen mit ihren verschiedenen
Motivationen an das Projekt herangehen.
Damit so etwas funktioniert, heißt es zuhören können, reden und reden lassen.
Teamarbeit war gefragt, was zugegebenermaßen nicht immer leicht war. Es ist uns trotz aller
anfänglichen Schwierigkeiten aber gelungen, als Team etwas Wunderschönes auf die Beine
zu stellen und dadurch Menschen ein bisschen glücklicher zu machen und Freude zu
vermitteln.
Ich würde sagen, dass die Umsetzung dieses Projektes nicht immer leicht war, aber wenn das
Ergebnis so positiv ausfällt, lohnt sich jede Anstrengung.
Daher möchte ich mich bei meinem Team recht herzlich bedanken. Wir können zu Recht auf
unsere Projektarbeit stolz sein. Danke!
4. 8. Abschließende Gedanken
Für unser Projekt wurde aber nicht nur gemalt, sondern es wurde auch bei unterschiedlichen
Künstlern um eine Bildspende gebeten. Wobei sehr überraschend war, dass fast alle Künstler
nach der Projektvorstellung „Die Kunst - Lebensqualität am Lebensende“ ein bis zwei Bilder
zur Verfügung stellten.
Nach deren Motivation fragend, wurde oftmals geantwortet: „Auch mir könnte es einmal
schlechter gehen und ich brauche dann Hilfe“.
In meiner Interpretation heißt das „Auch ich werde einmal Palliativ Care brauchen. Der Tod
ist eine Tatsache. Ich werde auch sterben.“
Besinnungsgedicht:
Geben
von Annegret Kronenberg
Geben ist leicht.
Es wird schwer,
wenn die Hände
leer sind.
- 46 -
Es wurden auch Sponsoren für die Umsetzung unseres Projektes gefunden. Die uns mit durch
Geldspenden, Getränke und sogar mit dem Druck der Einladungen unterstützten. Für ein
Buffet am Veranstaltungsabend wurde, durch die Heimleitung, gesorgt, auch eine Fotografin
sowie Musiker unterstützen das Projekt „Die Kunst - Lebensqualität am Lebensende“.
Danke!
- 47 -
5. Was ist Leben - Was ist Tod?
(Sandra Kaiser)
5. 1. Einleitung
Wie schon im Kapitel 4.5. beschrieben, fand der Malkurs unter dem Motto „ Was ist Leben –
Was ist Tod?“ statt. Ich möchte nun versuchen unseren Arbeitstitel näher zu erläutern und um
meine eigenen Gedanken zu erweitern.
„Was IST Leben und was IST Tod?“
Diese Frage ist wohl schwer zu beantworten, da diese Begriffe sehr schwer einzugrenzen sind
und sich viele verschiedene wissenschaftliche Gebiete damit auseinandersetzen. Sei es die
Philosophie, die Theologie, die Psychologie, die Medizin, die Lehre der Ethik und das
Studium der Metaphysik. Egal welcher Bereich es auch ist: Jede Profession hat eine eigene
Definition und einen eigenen Zugang dazu entwickelt. Auch der Mensch, egal welchen Beruf
er auch ausüben möge, setzt sich selbst mit diesem Thema auseinander und entwickelt für sich
selbst eine eigene, persönliche Definition von „Leben“ und „Tod“. Ich habe in meinem Beruf
viele Menschen kennen gelernt und konnte beobachten, dass es hierbei Unterschiede, in der
Intensität mit dieser Begriffsauseinandersetzung, gibt. Aber dennoch konnte ich erkennen,
dass sich JEDER Fragen über das Leben und den Tod stellt, in welcher Form auch immer. So
versuche auch ich in meinem Teil der Arbeit mir darüber Gedanken zu machen und mit Hilfe
von wissenschaftlichen Definitionen die Begriffe „Tod“ und „Leben“ einzugrenzen.
5. 2. Allgemeines
Meine langjährige berufliche Laufbahn und die damit verbundenen, zahlreichen menschlichen
Kontakte, die ich mit meinen Patienten und Klienten erleben durfte, führte mich dazu, mich
selbst zu fragen: „Ist es möglich, dass ein Mensch nicht auch im Leben schon tot sein kann?“
Sei es vielleicht in sozialer oder in emotionaler Hinsicht? Im Sinne von fehlenden
menschlichen Kontakten, in Momenten der Einsamkeit, aufgrund möglicher Unfähigkeit
- 48 -
zwischenmenschliche Beziehungen aufzubauen und über einen längeren Zeitrahmen zu
erhalten. Durch das Fehlen von Empfindungen wie Freude, Liebe, Hoffnung, aber auch
Traurigkeit, Enttäuschung, Verzweiflung etc. kann eine innerliche Gefühlsleere entstehen,
welche den Menschen in einen Zustand von „emotionalen Tod im Leben“ versetzen. Doch
genau diese Gefühle und die damit verbunden Emotionen lassen einen Menschen spüren, dass
er am Leben ist.
Dennoch gibt es wissenschaftliche Definitionen für diese beiden Begriffe, wobei sich das
Wort „Tod“ in Bezug auf einen lebenden Organismus einfacher beschreiben lässt, aber für
das Wort Leben mehrere Aspekte in Betracht gezogen werden können. So wie auch das Leben
selbst komplex ist, so gestaltet sich auch die Begriffsbestimmung.
5. 3. „Der Tod und das Leben“ – Ein Defintionsversuch
Der Tod ist nach der Definition des Pschyrembels das Ende eines Individuums, medizinisch
beschrieben
als
irreversibler
Funktionsverlust
des
Atmungs-,
Kreislauf-
und
Zentralnervensystems.
Einteilung in Phasen:
1.) Klinischer Tod (völliger Kreislaufstillstand mit potentiell reversibler
Aufhebung jeder Großhirnaktivität)
2.) Hirntod
3.) Biologischer Tod (Ende aller Organ- und Zellfunktionen)30
Das Leben ist, laut Pschyrembel, ein zeitlich begrenztes Überleben von Zellen und
Zellsystemen über den Hirntod hinaus, bis zum Absterben der letzten Zelle (absoluter oder
totaler Tod).31
In Wikipedia wird Leben u.a. aus naturwissenschaftlicher Sicht definiert. Es werden
charakteristische Merkmale beschrieben, die in ihrer Gesamtheit ein Lebewesen definieren.
30
31
Pschyrembel, W.: Klinisches Wörterbuch; Walter de Gruyter, 260. Auflage, Berlin 2004, S. 1818-1819
Pschyrembel, W.: Klinisches Wörterbuch; Walter de Gruyter, 260. Auflage, Berlin 2004, S. 1015
- 49 -
Dazu zählen: Energie-, Stoff- und Informationsaustausch, weiters Wachstum, Fortpflanzung
und Reaktion auf Veränderung der Umwelt. Einige dieser Merkmale findet man auch bei
technischen, physikalischen und chemischen Systemen, andere Merkmale sind nur dem
biologischen Lebewesen zuzuordnen.32
Dennoch ist es nicht so einfach wie es aussieht. Die genaue Grenze zwischen Leben und Tod
ist schwer zu definieren. Je weiter man von der Grenzzone zwischen diesen beiden entfernt
ist, desto klarer scheint der Unterschied zwischen Leben und Tod, je näher man an der Grenze
ist, desto unklarer wird sie.
Es ist fast unmöglich mit Sicherheit zu sagen, wann der Tod eintritt und die Frage, wann der
Übergang vom Sterben zum Tod geschieht, bleibt offen und so wird es wohl ein Rätsel für
uns Lebende bleiben.
Eine philosophische Betrachtungsweise über den Tod gibt Gibran Khalil in seinem Buch
„Der Prophet“
...und er sagte:
„Ihr fragt nach dem Geheimnis des Todes.
Aber wie könnt ihr es jemals begreifen, außer ihr sucht es im Herzen des
Lebens?
Die nächtliche Eule kann mit ihren tagblinden Augen das Mysterium des Lichts
nicht ergründen.
Wollt ihr wirklich den Geist des Todes erkennen, öffnet Euer Herz weit für den
Körper des Lebens. Denn eins sind Leben und Tod, so wie der Fluss und das
Meer eins sind.
Auf dem Grund eurer Hoffnungen und Wünsche ruht euer wortloses Wissen vom
Jenseits. Und wie Samen, die unter der Schneedecke träumen, träumen eure
Herzen vom Frühling.
Vertraut dieses Träumen, denn in ihnen verbirgt sich das Tor zur Unendlichkeit.
Eure Furcht vor dem Tod ist nichts, als das Zittern des Hirten, der vor dem
König steht und dessen ehrende Berührung erwartet. Ist der Hirte hinter seinem
32
Vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Leben, letzter Zugriff am 10.10.2007
- 50 -
Zittern nicht glücklich darüber, dass er das Zeichen des Königs empfangen soll?
Und ist er sich dennoch nicht weit mehr seines Zittern bewusst?
Denn was bedeutet sterben schon anderes, als nackt im Wind zu stehen und in
die Sonne zu schmelzen?
Und was bedeutet es, nicht mehr zu atmen, wenn nicht der Atem von seinem
rastlosen Ebben und Fluten zu lösen, damit er emporsteigen, sich ausdehnen und
unbehindert zu Gott streben kann?
Erst wenn ihr aus dem Fluss des Schweigens getrunken habt, werdet ihr
wirklich singen. Und wenn ihr den Gipfel des Berges erreicht habt, dann wird
euer Aufstieg beginnen.
Und wenn euer Körper der Erde anheim fällt, dann werdet ihr wahrhaftig
tanzen.“31
Der Tod ist wohl immer noch eines der größten Tabuthemen unserer Gesellschaft.
Warum werden
noch immer andere, ausweichende, abschwächende Worte für den Tod
verwendet?
Klingt es besser, wenn man sagt, der Betroffene sei „dahingeschieden“ oder „zu Gott
heimgegangen“?
Hört es sich in einem Nachruf besser an, wenn von einem „Ableben“ oder „Entschlafen“
gesprochen wird?
Ich persönlich glaube einfach, dass sich nur wenige Menschen mit dieser Thematik
konfrontieren wollen. Einerseits, weil es jeden und zu jedem Zeitpunkt treffen kann,
andererseits weil man Angst hat, dass das Gegenüber ausweichend oder schockiert auf dieses
Thema reagieren könnte. So umgeht man dieses Thema und hofft, dass man sich nicht damit
auseinandersetzen muss. Vielleicht ist das Sterben und der Tod für uns deshalb so voller
Schrecken und Furcht bzw. so rätselhaft, weil es so schwer ist zu begreifen, was in diesem
Prozess mit uns passiert und wir nicht wissen, wie sich Sterben und Tod anfühlt. Aber eines
kann man sicher sagen, dass der Tod und das Leben so untrennbar miteinander verbunden
sind, dass es das Eine ohne das Andere gar nicht gibt und dass der Tod, wann auch immer er
eintritt, das Ende vom Leben und vom Sterben ist.
31
Gibran, Khalil: Der Prophet; Deutscher Taschenbuchverlag; 4. Auflage Dez. 2004; S. 108-110
- 51 -
Mutter Theresa hat einmal über das Leben gesagt:
„Das Leben ist eine Chance, nutze sie.
Das Leben ist schön, bewundere es.
Das Leben ist eine Wonne, koste es.
Das Leben ist ein Traum, verwirkliche ihn.
Das Leben ist eine Herausforderung, nimm sie an.
Das Leben ist ein Spiel, spiele es.
Das Leben ist kostbar, geh sorgsam damit um.
Das Leben ist ein Reichtum, bewahre ihn.
Das Leben ist Liebe, genieße es.
Das Leben ist ein Rätsel, löse es.
Das Leben ist ein Versprechen, erfülle es.
Das Leben ist ein Lied, singe es.
Das Leben ist ein Kampf, nimm ihn auf.
Das Leben ist eine Tragödie, stell dich ihr.
Das Leben ist ein Abenteuer, wage es.
Das Leben ist Glück, behalte es.
Das Leben ist kostbar, zerstöre es nicht.
Das Leben ist Leben, erkämpf es Dir!“32
Ich finde, diese Worte sagen alles aus, was Leben ist und doch ist es oft so schwer, diese
Worte in Taten umzusetzen.
Ich denke, jeder hat für sich seine eigene Definition vom „Tod“ und „Leben“ gefunden. Für
mich sagen die Texte von Khalil Gibran und Mutter Theresa sehr viel aus und stimmen mit
meiner persönlichen Definition fast überein.
32
http://www.serapis.ch/gedanken.html#Gedankensprunge, letzter Zugriff am 10.10.2007
- 52 -
5.4. Eine mögliche Begriffsbedeutung von „Leben“ und „Tod“ für die
HeimbewohnerInnen
Die bis jetzt erwähnten Begriffsdefinitionen von „Leben“ und „Tod“ stammen ja, wie bereits
erwähnt, aus Lexika und auch ich habe versucht die für mich persönlichen Definitionen dieser
Begriffe darzulegen. Aber wie geht es alten und/oder kranken Menschen mit dieser Thematik?
Keiner kann das genau sagen, aber ich glaube, dass sich genau diese Menschen oft mit dem
Leben und dem Tod beschäftigen. Sehr oft habe ich von Patienten und Klienten gehört:
„Sandra, ich möchte sterben!“ oder Sätze wie: „Ich mag nicht mehr!“
Oft liegen Schmerzen, Depression, Kraftlosigkeit usw. diesen Gedanken und Aussagen
zugrunde. Vielleicht haben diese, von Schmerzen geplagten Menschen, das Gefühl, ihr Leben
gelebt zu haben. „ Ich bin alt und habe mein Leben gelebt, es ist Zeit zu gehen!“ ist
beispielsweise eine Aussage, die oft von den PatientInnen getroffen wird.
Ich denke, dass jeder Mensch in Würde alt werden und auch sterben möchte. Ich glaube, dass
sich viele BewohnerInnen in Heimen wohlfühlen, obwohl ihnen ein Teil ihrer Autonomie
genommen werden muss. Sie fühlen sich gepflegt, bekommen regelmäßig zu essen und zu
trinken, werden ärztlich versorgt und bekommen so viel wie möglich an Zuneigung und
Aufmerksamkeit. Trotzdem kann es aber vielleicht auch sein, dass sich so manche
BewohnerInnen ihrer Selbstständigkeit beraubt fühlen, da sie nicht mehr selber kochen
können, sich nicht mehr selbstständig waschen oder auch ihre Räume nicht mehr eigenständig
putzen können.
Auch ist es möglich, dass durch eine Trennung von dem bisher gewohnten sozialen Umfeld
Gefühle von Isolation, Einsamkeit und Depression entstehen können. So bin ich der Meinung,
dass genau aus diesen Gründen, unsere Aufgabe darin besteht, diesen Menschen einen kleinen
Teil von ihren Verlusten zu ersetzen bzw. diese Lücke zu füllen, um ihnen dadurch das
Gefühl zu geben, dass sie gebraucht werden und ihr Leben „noch für etwas gut ist“. Zum
Beispiel durch Förderung ihrer Ressourcen, welche sie noch haben und ihre Bedürfnisse zu
erkennen und zu stillen. So kann ein bisschen Farbe oder Musik vielleicht schon reichen, dass
ihr Leben für sie selbst erträglicher, fröhlicher und noch etwas abwechslungsreicher wird.
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Wir, die Projektgruppe des 1. interdisziplinären Basislehrganges Palliativ Care Graz, haben
durch unser Projekt versucht, dies zu erreichen und hoffen einen Teil zur Lebensqualität
dieser Menschen beigetragen zu haben.
Foto vom Malkurs am 24. Juli 2007
5. 5. Abschließende Gedanken
Man könnte das Wort Leben von so vielen verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten,
aber dies würde viele Regale mit Büchern füllen und tut es auch schon, und so denke ich, das
jeder für sich diesen Satz, „den Sinn des Lebens“, selbst interpretieren sollte und dadurch
auch sein DASEIN selbst gestalten kann.
Jeder Augenblick ist neu und nicht mehr wiederkehrend; ein neuer Anfang, man sollte nur
wissen, was man daraus machen möchte! Jeder Mensch ist einzigartig und einmalig, weil er
die Kreativität und den Intellekt besitzt, sein Leben so zu gestalten, wie dieser haben möchte
und sich wünscht. Manchmal ist es in bestimmten Lebenssituationen und –abschnitten einfach
nicht mehr möglich, oder sehr schwierig, diesen Sinn zu sehen. Aber ich denke, mit Hilfe und
Unterstützung in diesen Situationen könnte es vielleicht möglich sein, sich mit kleinen
Schritten diesem Ziel annähern und schon der Versuch diesen Weg zu gehen macht für mich
Sinn.
- 54 -
Lebensqualität wird individuell definiert und so ist es in unserem Beruf sehr wichtig, jeden
Menschen dort abzuholen wo er momentan steht und diesem Menschen seine, für sich selbst
definierte, Lebensqualität zuzugestehen. Die Lebensqualität unseres Gegenübers muss nicht
dem entsprechen, was wir uns für unser Leben wünschen. So verschieben sich viele
Bedürfnisse im Laufe des Lebens, zum Beispiel durch Alter oder Krankheit. Jeder hat
wahrscheinlich schon Situationen in seinem Leben erlebt, wo man für etwas dankbar war, was
einem unter „normalen“ Umständen vielleicht gar nicht aufgefallen wäre. Sei es, dass man
ohne Schmerzen aufstehen kann, oder, nicht durch Übelkeit beeinträchtigt, sein Mittagessen
einnehmen kann.
Ich denke das Wichtigste ist, dass sich jeder Mensch in seinem SEIN wohlfühlt! Meiner
Meinung nach ist es unsere ursprüngliche Aufgabe, zu versuchen, dieses Gefühl wieder
herzustellen. Möglicherweise kann man schon allein durch führen von Gesprächen mit
unseren PatientInnen ein besseres Wohlbefinden erreichen. Der betroffene Mensch fühlt sich
wahrgenommen und vielleicht auch nicht mehr so einsam. Auch erfährt man dadurch meist
von körperlichen Beschwerden, welche diese Menschen beeinträchtigen und ihnen nicht mehr
ermöglichen, sich in ihrer Haut wohlzufühlen. Ich finde, dass es deshalb sehr wichtig ist, das
ganzheitliche Befinden dieser Menschen wahrzunehmen. Das heißt, Körper, Geist und Seele
zu betreuen und bei Beschwerden, in welchem Bereich auch immer, entsprechende
Maßnahmen zu setzen. Dadurch könnte es uns möglich sein, ein besseres Wohlbefinden für
die PatientInnen zu erreichen und in weiterer Folge deren Lebensqualität zu steigern.
Ich denke, durch nutzen und fördern der vorhandenen Ressourcen, könnte es auch alten und
kranken Menschen möglich sein, einen erfüllten und glücklichen Lebensabend zu verbringen.
Und so beende ich meine Arbeit über ein sehr umfassendes Thema, über welches man sicher
noch viel mehr schreiben könnte, einfach mit den Worten „CARPE DIEM“ und versuche für
mich selbst jeden Augenblick als kindlich neu zu erleben und entdecken, im Bewusstsein,
dass dieser der Letzte sein könnte.
- 55 -
III. ZUSAMMENFASSUNG
Unsere Projektarbeit – „Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“ – hatte mehrere Ziele.
Ein Ziel war auch materieller Natur.
Wir wollten im Rahmen unserer Projektarbeit Palliativpatienten unterstützen, und so ganz
speziell die Lebensqualität einiger Menschen erhöhen.
Um dieses Ziel erreichen zu können, veranstalteten wir eine Vernissage unter dem Motto
„Was ist Leben – Was ist Tod?“. Der Reinerlös dieser Veranstaltung kommt Palliativpatienten
des Seniorenzentrums Eggenberg zugute.
Am Gelingen dieser Veranstaltung waren jedoch nicht nur wir 5 Projektgruppenmitglieder
beteiligt. Ohne die Mithilfe zahlreicher Personen und Firmen wäre unser Projekt nicht in der
letztlich durchgeführten Form möglich gewesen!!!
Aus diesem Grund möchten wir uns nochmals besonders bedanken:
- Für Sponsoring den Firmen Smiths, Fresenius, KCI, Ortho Aktiv, der
Volksbank
Süd-Oststeiermark,
dem
Seniorenzentrum
Graz
Eggenberg sowie Gesundheitslandesrat Herrn Mag. Helmut Hirt
Weiters gilt unser besonderer Dank:
-
den Heimbewohnern, die die von ihnen gefertigten Bilder zum Verkauf zur
Verfügung gestellt haben, dies sind:
Frau Birnbauer, Frau Droneberger,
Frau Hautzendorff, Herr Hirschmann, Frau Mitteregger, Herr
Nemetschek, Frau Nussmüller, Frau Painer, Frau Pitino, Frau
Salvator, Frau Schmidt, Frau Silberschneider, Frau Trampusch.
Frau Höfler und Frau Seidel , welche am Malkurs nicht aktiv teilgenommen,
aber durch ihre Anwesenheit diesen bereichert haben
-
Ein Dank an Frau Müller für die Unterstützung beim Malkurs
- 56 -
- den Künstlern, die für unsere Vernissage Bilder für den guten Zweck zur Verfügung
gestellt haben, dies sind: Klara Scholler, Claudia Maier, Sandra Kaiser,
Karin Ebner, Brigitte Mücke, Renate Sölkner, Bettina Weitenthaler,
Magdalena Hofer, Monika Kohlbacher, Christa Kodolitsch, Riki
Apertauer, Hubert Pichler und Gerhard Weinzierl.
-
Frau Helene Steiner für die fotographische Arbeit
-
den Musikern für die musikalische Umrahmung des Abends
-
Frau Andraschko, Frau Oblak und Frau Dr. Hönig.
-
den MitarbeiterInnen des Seniorenzentrums für die wundervolle Gestaltung des
Buffets und den Ausschank von Getränken
-
den Haustechnikern für die große Hilfe bei der Bildermontage
Weiters danken wir allen Personen für den Kauf von Bildern sowie für Geldspenden!
Bei allen Firmen und Personen, die erst nach Druck dieser Projektarbeit bekannt wurden,
bedanken wir uns ebenfalls ganz herzlich.
Die Projektgruppe
- 57 -
IV. LITERATURVERZEICHNIS
Conradi, Elisabeth: Take Care. Campus Fachbuch 2001
Everding, Gustava/Westrich, Angelika: Würdig leben bis zum letzten Augenblick, Idee und
Praxis der Hospiz-Bewegung, Verlag C.H. Beck.
Filipp
S.H./Ferring,
D.:
Zur
Alters-
und
Bereichsspezifität.
Zeitschrift
für
Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie ,21, 279-293 (1989)
Fisch H.P.: Umgang mit Alterspatienten, ihren Angehörigen und Betreuern im Alters-und
Pflegeheim. In N.I. Jovic & S. Uchtenhagen (Eds.), Ambulante Psychogeriatrie. (pp. 7887).Heidelberg:Asanger (1992)
Fischer, Wolfgang Georg: Schiele
Gibran, Khalil: Der Prophet; Deutscher Taschenbuchverlag; 4. Auflage Dez. 2004, S. 108-110
Hatt, Janine: Strukturen für Palliative Care in der Langzeitpflege –Palliatve Care
Hauskeller, Michael: Was ist Kunst? Positionen der Ästhetik von Platon bis Danto, Verlag
C.H. Beck.
Heimerl, Katharina, Heller, Andreas, Kittelberger, Frank: Daheim sterben-Palliatve Kultur
im Pflegeheim; Lambertus-Verlag, Freiburg im Breisgau, 2005, S. 20
Husebö S., E. Klaschik, Palliativmedizin 3.Auflage, Springer Verlag S. 391 (2003) (ROBERTS
1996)
Jovic N. I./Uchtenhagen S.: Ambulante Psychogeriatrie. Heidelberg: Asanger.
- 58 -
Langenmüller in der F.A. Herbig Verlagsbuchhandlung Gmbh, München: Kunst-Stile, Kunst
im Quadrat.
Petzold, Hilarion (Hrsg.): Mit alten Menschen arbeiten.
Pleschberger, Sabine/Heimerl, Katharina/Wild, Monika: Palliativpflege, Grundlagen für Praxis
und Unterricht.
Prochaska J.O./DiClemente, C.C./Norcross, J.C.: In search of how people change.
Applications to addictive behaviours. American Psychologist, 47, 1101-1114 (1992)
Pschyrembel, W.; klinisches Wörterbuch, 260. Auflage. Berlin, 2004, S. 1818-1819
Pschyrembel, W.; klinisches Wörterbuch, 260. Auflage. Berlin, 2004, S. 1015
Roberts: Palliativmedizin, Grundlagen und Praxis (1996)
Sande, Jakob: Hymne an das Meer.
Saup, W.: Alter und Umwelt: Eine Einführung in die Ökologische Gerontologie. Stuttgart:
Kohlhammer (1993)
Saup, W.: Formen der Lebensbewältigung im Alter. (1990) In P. Mayring & W. Saup (Eds.),
Entwicklungsprozesse im Alter. (pp. 185-200) Stuttgart: Kohlhamer
Saup, W.: Streß und Streßbewältigung bei der Heimübersiedlung älterer Menschen. Zeitschrift
für Gerontologie 17, 198-204 (1984)
Wahl
H.W./Kruse,
A.:
Aufgaben,
Belastungen
und
Grenzsituationen
Gesamtdiskussion. Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 32, 456-472 (1999)
http://andrea.kaywa.ch/woche-13/ach-1.html (21.8.2007)
http://ddragon.interratec.de/kunst/wkunst.php (17.09.2007)
- 59 -
im
Alter,
http://de.wikipedia.org/wiki/kunst (17.09.2007)
http://de.wikipedia.org/wiki/Leben (10.10.2007)
http://de.wikipedia.org/wiki/Palliation (18.09.2007)
http://de.wikiquote.org/wiki/Vaclav_Havel (28.10.2007)
http://www.art-perfect.de/picasso-malen-gegen-die-zeit-albertina-wien.htm (18.09.2007)
http://www.farbqualitaet.de (18.09.2007)
http://www.kunst-fuer-alle.de (18.09.2007)
http://www.kunstzitate.de (17.09.2007)
http://www.mara-thoene.de/html/farbensymbolik.html (18.09.2007)
http://www.serapis.ch/gedanken.html#Gedankensprunge (10.10.2007)
http://www.wikipedia.lrg/wiki/edvard_munch (18.09.2007)
- 60 -
V. ANHANG
- 61 -
- 62 -
- 63 -
Liste der eingeladenen Gäste
(ca. 200 Personen)
Angehörige der Heimbewohner
Lehrgangsleitung und Begleitung: Dr. med. Brigitte Fröhlich, Dr. Traude Hönig, DGKS
Serafine Isak, Karin Oblak, DSA Angelika Kreuzer, Mag. Wolfgang Glatz.
Stationäre und mobile Palliativteams: Elisabethinen, UPE, Leoben, mob. Palliativteam
Graz, Leoben, Hartberg, Fürstenfeld, Deutschlandsberg, Judenburg-Knittelfeld, Bad Aussee,
LKH-Rottenmann, Dr. med. univ. Johann Baumgartner.
Träger der mobilen Palliativteams: Rotes Kreuz, Steirisches Hilfswerk, Volkshilfe.
Hospizstation und Persönlichkeiten vom Hospizverein: Albert Schweitzer Klinik, Univ.
Prof. Dr. Kurt Harnoncourt, Dr. Trautgundis Kaiba, Annelies Seidl, Mag. Sabine Janouschek,
Mag. Hildegard Teuschl.
Caritas: Dir. Franz Küberl, Maria Gschaider.
Politiker: Gesundheitslandesrat Mag. Helmut Hirt, Gesundheitsministerin Dr. Andrea
Kdolsky, Dr. Kurt Flecker, 3. Landtagspräsidentin Barbara Gross, Vizebürgermeister Walter
Ferck, Bezirksvorsteherin Golbrich, Bezirksräte.
Medien: Kleine Zeitung, Kronen Zeitung, Radio Steiermark, Steiermark-Heute, Christine
Brunnsteiner, Eggenberger Spiegel, Hartberger Bezirkszeitung.
Künstler die ein Bild gesponsert haben: Klara Scholler, Claudia Maier, Sandra Kaiser, Karin
Ebner, Brigitte Mücke, Renate Sölkner, Bettina Weitenthaler, Magdalena Hofer, Monika
Kohlbacher, Christa Kodolitsch, Riki Apertauer, Hubert Pichler.
Liste von Sponsoren: unter anderem Fa. Fresenius, Fa. Smiths, Fa. KCI, Volksbank SüdOststeiermark.
Kunsttherapeutin: Mag. Martina Ledinski.
Liste des Seniorenzentrums: Hausärzte, Apotheken, katholische und evangelische Pfarre,
div. Firmen usw.
Verwandte und Bekannte.
- 64 -
Dieses Schreiben erging an die Kleine Zeitung, Kronenzeitung, SteiermarkHeute, Radio-Steiermark, Christine Brunnsteiner, Eggenberger Spiegel
Im Rahmen des 1. interdisziplinären Basislehrganges Palliativ Care in der Steiermark
veranstalten 5 Teilnehmer dieses Lehrganges (2 Ärztinnen, 2 DGKS, 1 Physiotherapeutin)
eine Vernissage.
In diesem Lehrgang ist verpflichtend eine Projektarbeit vorgesehen, die sich mit dem Thema
„Palliativ“ auseinandersetzt.
Wir haben das Thema Kunst gewählt. Wir wollen herausfinden, welche Auswirkungen Kunst
am Lebensende hat bzw. ob Kunst die Lebensqualität erhöht.
Das Thema des Projektes lautet: „Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“.
Wir haben mit Bewohnern des Seniorenzentrums Eggenberg über das Thema „Was ist Leben
- Was ist Tod?“ gemalt. Diese Bilder und weitere Werke von anderen Künstlern werden
ausgestellt. Der Erlös kommt Palliativpatienten in diesem Seniorenzentrum zugute.
Eingeladen sind sämtliche Palliativstationen und mobile Teams der Steiermark, weiters
Hospize, Träger der mobilen Palliativteams (Rotes Kreuz, Caritas, steirisches Hilfswerk,
Volkshilfe), Politiker, Presse, Medien.
Wir sehen in unserer täglichen Palliativarbeit wie wichtig dieser Bereich der Medizin ist.
Dennoch wissen sehr viele Menschen nichts mit diesem Begriff anzufangen, andere wieder
wollen oder können nicht darüber sprechen.
Deshalb ist es uns ein großes Anliegen, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Laut
Gesetzesvorlage soll bis 2012 in Österreich die Palliativversorgung flächendeckend
vorhanden sein.
Wir würden uns besonders freuen, wenn Sie eine kurze Berichterstattung über die Vernissage
oder/und über die 1. steirische Palliativausbildung machen würden.
Ich bedanke mich herzlich im Namen der Projektmitglieder und würde mich sehr freuen, Sie
bei der Vernissage begrüßen zu dürfen.
Barbara Romirer
[email protected]
- 65 -
Dieses Schreiben erging an sämtliche Sponsoren
Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir, das sind 5 Teilnehmer des 1. interdisziplinären Basislehrganges Palliativ Care in der
Steiermark, veranstalten im Rahmen unserer Projektarbeit eine Vernissage im
Seniorenzentrum Eggenberg
Grasbergerstraße 81
8020 Graz
HL. Fr. Andraschko Sylvia,
am 24.10.07 um 19 Uhr.
Ausgestellt werden Bilder von Bewohnern des Seniorenzentrums, sowie von weiteren
Künstlern zum Thema „Was ist Leben? - was ist Tod?“
Name des Projektes: „Die Kunst – Lebensqualität am Lebensende“.
Bei diesem Projekt geht es darum herauszufinden, ob Kunst die Lebensqualität erhöht bzw.
welche Auswirkungen Kunst am Lebensende hat.
In diesem Zusammenhang dürfen wir Sie um Unterstützung bei der Realisierung der
Vernissage und somit um eine kleine Spende bitten. Unser Spendenkonto lautet:
Barbara Romirer, Ktnr.: 30529740001, BLZ: 48150 Volksbank Süd-Oststeiermark.
Selbstverständlich werden die Sponsoren zur Vernissage eingeladen bzw. namentlich
erwähnt.
Ein herzliches Danke im Namen der Projektmitglieder und der Bewohner des
Seniorenzentrums Eggenberg schon im voraus.
Barbara Romirer
[email protected]
Hartberg, 06.09.2007
Barbara Romirer
- 66 -
Rede am Abend der Vernissage
Grüß Gott und einen wunderschönen guten Abend!
Ich möchte mich den Worten von Frau Andraschko und Fr. Dr. Hönig anschließen, und Sie
hier recht herzlich zur Benefizvernissage unter dem Motto „Was ist Leben - Was ist Tod?“
im Seniorenzentrum Graz Eggenberg willkommen heißen.
Wir fünf, die wir hier stehen, sind sozusagen die Organisatoren dieses Abends. Wir sind alle
Teilnehmerinnen des 1. interdisziplinären Basislehrgangs palliative care in der Steiermark, in
dessen Rahmen diese Veranstaltung heute stattfindet. Genauer gesagt ist diese Vernissage
Teil unseres Projektes die „Kunst – Lebensqualität am Lebensende“.
Wir möchten uns gerne kurz vorstellen. …
Sie werden sich vielleicht fragen, warum wir uns in einem Palliativprojekt mit Kunst
beschäftigt haben.
Wir wollten Lebensfreude und Lichtblicke in ein Seniorenheim bringen.
Die Bilder, die sie hier sehen, wurden zum Großteil von Bewohnern dieses Seniorenzentrums
im Rahmen eines von uns veranstalteten Malkurses an 4 Nachmittagen selbst gefertigt.
Weiters sehen sie Bilder verschiedener Künstler, die uns ihre Kunstwerke ebenfalls für den
guten Zweck zur Verfügung gestellt haben.
Durch diese Vernissage möchten wir die Öffentlichkeit auf die Dringlichkeit der
Palliativversorgung in Österreich aufmerksam machen.
Der Reinerlös dieses Abends kommt Palliativpatienten dieses Hauses zugute. Es ist geplant,
ein Gästebett anzuschaffen, um es Angehörigen zu ermöglichen, in der letzten Lebensphase
bei Ihren Verwandten/Freunden bleiben zu können.
Wir möchten noch einigen Personen/Firmen danken, die uns freundlicherweise unterstützt
haben, und somit dazu beigetragen haben, dass die heutige Vernissage überhaupt in dieser
Form stattfinden kann.
- 67 -
Zu allererst bedanken wir uns bei allen Bewohnern, die die von ihnen gefertigten Bilder für
den heutigen Abend zur Verfügung gestellt haben:
Frau Birnbauer
Frau Droneberger
Frau Hautzendorff
Herr Hirschmann
Frau Mitteregger
Herr Nemetschek
Frau Nussmüller
Frau Painer
Frau Pittino
Frau Salvator
Frau Schmidt
Frau Silberschneider
Frau Trampusch
Frau Müller danken wir herzlich für die Unterstützung beim Malkurs.
Weiters danken wir den Künstlern, ebenfalls für das zur Verfügung Stellen ihrer Werke
Klara Scholler
Claudia Maier
Brigitte Mücke
Renate Sölkner
Bettina Weitenthaler
Magdalena Hofer
Christa Kodolitsch
Riki Apetauer
Hubert Pichler
Monika Kohlbacher
Karin Ebner
Sandra Kaiser
Gerhard Weinzierl
Angelika Fink
- 68 -
Ein Dankeschön an Frau Helene Steiner unserer Photografin, für die Dokumentation des von
uns durchgeführten Malkurses,
den Musikern für die musikalische Umrahmung des Abends.
Ein spezieller Dank gilt auch folgenden Firmen und Personen für Sponsoring:
Firma Smiths
Fresenius
KCI
Volksbank Süd-Oststeiermark
Seniorenzentrum Graz Eggenberg
Gesundheitslandesrat Mag. Helmut Hirt
Orho-Aktiv
Besonders bedanken wir uns bei
der Heimleitung – bei Frau Andraschko, die es uns
ermöglichte die heutige Veranstaltung hier stattfinden zu lassen.
Wir würden uns freuen, wenn das eine oder andere Bild einen neuen Besitzer finden würde.
Falls sie kein Bild kaufen möchten, uns aber trotzdem unterstützen möchten, befindet sich
beim Eingang eine kleine Spendenbox.
Falls es Fragen gibt, bitte ich Sie, sich an uns 5 zu wenden.
Nochmals jedenfalls vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, heute hierher zu
kommen und den Abend mit uns zu verbringen..
Uns/Mir bleibt somit nur noch Ihnen allen einen schönen Abend zu wünschen.
Genießen Sie die Bilder und natürlich das Büffet.
- 69 -
Preisliste der Bilder
Titel
Künstler
1
Vergänglichkeit
Fr. Kodolitsch Christa
2
Farbenmeer I
Fr. Birnbauer
30,00 €
3
Farbenmeer II
Fr. Birnbauer
20,00 €
4
Farbenmeer II
Fr. Birnbauer
20,00 €
5
Leben I
Fr. Sölkner Renate
150,00 €
6
Leben II
Fr. Sölkner Renate
120,00 €
7
Tulpen
Fr. Salvator
50,00 €
8
Waldlandschaft
Fr. Salvator
20,00 €
9
Illusion
Fr. Apetauer Riki
100,00 €
10
Glaube
Fr. Ebner Karin
130,00 €
11
Blumentraum
Fr. Ebner Karin
150,00 €
12
Sonne
Fr. Trampusch
20,00 €
13
Blauer Zweig
Fr. Trampusch
30,00 €
14
Farbengefühl
Fr. Trampusch
10,00 €
15
Traumlandschaft
Hr. Nemetschek
30,00 €
16
Traum
Hr. Nemetschek
70,00 €
17
Zum Licht
Fr. Scholler Klara
18
Farbtupfer aus Blumen
Fr. Mitteregger
19
Leben
Fr. Maier Claudia
20
Meer aus Sonnen
Fr. Pittino
21
Seelentränen
Fr. Weitenthaler Bettina
22
Stiefmütterchen
Fr. Hautzendorff
30,00 €
23
Rosen
Fr. Hautzendorff
20,00 €
24
ohne Titel
Fr. Fink Angelika
350,00 €
25
l'esprit
Fr. Kohlbacher Monika
150,00 €
26
Seifenblasen
Fr. Silberschneider
50,00 €
27
Reich mir die Hand
Fr. Silberschneider
30,00 €
28
Gefestigt
Hr. Pichler Herbert
500,00 €
29
Komposition
Hr. Hirschmann
30
Frohnleiten
Fr. Hofer Magdalena
31
Farbenspiel
Fr. Droneberger
32
Ikone Gottesmutter
Fr. Mücke Brigitte
33
Glück
Fr. Painer
34
Seelenlandschaft
Fr. Kaiser Sandra
35
Visionen ins nächste Jahrtausend
Hr. Weinzierl Gerhard
- 70 -
Preis
350,00 €
150,00 €
50,00 €
150,00 €
20,00 €
280,00 €
50,00 €
280,00 €
30,00 €
220,00 €
20,00 €
100,00 €
1.700,00 €
- 71 -