hotel ruanda
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UNITED ARTISTS und LIONS GATE ENTERTAINMENT präsentieren zusammen mit THE INDUSTRIAL DEVELOPMENT CORPORATION OF SOUTH AFRICA eine MIRACLE PICTURES/SEAMUS Produktion in Zusammenarbeit mit INSIDE TRACK & MIKADO FILM HOTEL RUANDA Ein Film von TERRY GEORGE mit DON CHEADLE, SOPHIE OKONEDO, JOAQUIN PHOENIX und NICK NOLTE u.v.a. Südafrika/GB/I 2004 · 121 Minuten · Cinemascope · Dolby SRD KINOSTART: 7. April 2005 FILMPIRATERIE Wir weisen ausdrücklich darauf hin: Filme sind urheberrechtlich geschützte Werke gemäß § 2 Abs. 1 Nr. 6 UrhG. Ein Vervielfältigen, Verbreiten oder öffentlich Wiedergeben dieser Werke ohne ausdrückliche Zustimmung des Rechteinhabers ist strafbar gemäß §§ 106 i.V.m. 15, 16, 17 UrhG. Im Verleih von TOBIS FILM GMBH & CO. KG BESETZUNG STAB DON CHEADLE Paul Rusesabagina Regie TERRY GEORGE SOPHIE OKONEDO Tatiana Rusesabagina Drehbuch KEIR PEARSON TERRY GEORGE JOAQUIN PHOENIX Jack Produktion A. KITMAN HO TERRY GEORGE Co-Produktion BRIDGET PICKERING LUIGI MUSINI DESMOND DUBE Dube DAVID O’HARA David CARA SEYMOUR Pat Archer FANA MOKOENA General Augustin Bizimungo HAKEEM KAE-KAZIM George TONY KGOROGE Gregoire MOSA KAISER Pauls Tochter MATHABO PIETERSON Pauls Tochter OFENTSE MODISELLE Roger Rusesabagina NICK NOLTE Colonel Oliver u.v.a. Ausführende Produktion Co-Ausführende Produktion HAL SADOFF MARTIN F KATZ DUNCAN REID SAM BHEMBE ROBERTO CICUTTO FRANCESCO MELZI D’ERIL KEIR PEARSON NICOLAS MEYER IZIDORE CODRON Herstellungsleitung SALLY FRENCH Kamera ROBERT FRAISSE Schnitt NAOMI GERAGHTY Musik ANDREA GUERRA RUPERT GREGSON-WILLIAMS AFRO CELT SOUND SYSTEM Produktionsdesign TONY BURROUGH JOHNNY BREEDT Kostüm RUY FILIPE u.v.a. Seite 4/5 PRESSESTIMMEN KURZINHALT I PRESSENOTIZ „Einer der besten Filme dieses Jahres.“ National Board of Review Vor elf Jahren brach in Ruanda der Irrsinn aus. Aber ein Mann zeigte sich entschlossen, alles dafür zu tun, um seine Familie zu schützen. Er brachte den Mut auf, sich der Gewalt entgegen zu stellen. HOTEL RUANDA erzählt die ergreifende und wahre Geschichte eines echten Helden. Sein Name: Paul Rusesabagina. Unter Einsatz seines Lebens rettete der Hotelmanager aus Ruanda couragiert mehr als 1200 Flüchtlinge vor dem sicheren Tod. Die Welt schaute weg, aber Paul breitete seine Arme aus und bewies, dass auch ein Einzelner Großes bewirken kann. Am 7. April 1994 brach in Ruanda der Bürgerkrieg zwischen den regierenden Hutu-Milizen und den Rebellen der Tutsi aus. In nur 100 Tagen starben eine Millionen Tutsi und gemäßigte Hutus durch die Hand der Milizen, während die gesamte westliche Welt vor dem blutigsten Kapitel der jüngeren afrikanischen Geschichte die Augen verschloss. HOTEL RUANDA ist die wahre Geschichte eines ganz gewöhnlichen Mannes, der beispiellose Zivilcourage bewies und über 1200 Menschen vor dem sicheren Tod rettete. Paul Rusesabagina stellte sich mutig gegen die Kräfte, die sein Land zu zerreißen drohten. Er öffnete seine Arme und fand einen Ort, an dem die Hoffnung überlebte. Don Cheadle (TRAFFIC, OCEAN’S TWELVE), Sophie Okonedo (DER SCHAKAL), Joaquin Phoenix (GLADIATOR, THE VILLAGE) und Nick Nolte (KAP DER ANGST, HERR DER GEZEITEN) spielen die Hauptrollen in einem Film, der die wahre Kraft eines Einzelnen im Kampf gegen die erbarmungslose Brutalität gezielt geschürten Hasses zeigt. HOTEL RUANDA erinnert beschämend an das menschliche Drama hinter den Schlagzeilen, die viele damals so geflissentlich überlesen haben. Regisseur und Drehbuchautor Terry George (Im Namen des Vaters) erzählt in ergreifenden und gefühlvollen Bildern die Geschichte eines wahren Helden. HOTEL RUANDA wurde bei den diesjährigen Golden Globe Awards mit drei Nominierungen geehrt und avancierte zum Kritiker- und Publikumsliebling der diesjährigen Internationalen Filmfestspiele Berlin, wo der Film im Wettbewerb außer Konkurrenz lief. Am Rande der Berlinale wurde HOTEL RUANDA mit dem Filmpreis der Benefizgala „Cinema for Peace“ ausgezeichnet. In Toronto gewann der Film den Publikumspreis. Bei den 77. Academy Awards geht HOTEL RUANDA in den Kategorien Bester Hauptdarsteller (Don Cheadle), Beste Nebendarstellerin (Sophie Okonedo) und Bestes Originaldrehbuch ins Rennen um die Oscars. HOTEL RUANDA startet in Deutschland am 7. April 2005 – auf den Tag genau elf Jahre nach dem Ausbruch des Bürgerkriegs. „Der überwältigendste Film dieser Art seit SCHINDLERS LISTE.“ Richard Roeper, Ebert & Roeper „Stark und wichtig! Don Cheadles Darbietung ist fabelhaft.“ Rober Ebert, Chicago Sunday Times „Gekonnt geschrieben und umgesetzt!“ Rex Reed, The New York Observer „Don Cheadle gibt eine bahnbrechende Darbietung“ Harlan Jacobson, USA Today „Atemberaubend ... ein Zeugnis für außergewöhnliches Heldentum.“ Karen Durbin, Elle „Erschütternd und mitreißend. Eine beschämende Geschichtsstunde, die nie wie eine Moralpredigt wirkt.“ Glenn Kenny, Premiere Seite 6/7 INHALT Seite 8/9 Kigali, Hauptstadt der Republik Ruanda, im Frühjahr 1994. Hotelmanager Paul Rusasabagena (Don Cheadle) ist ein verständiger Mann, der genau weiß, wie weit man mit einer Flasche gutem Whisky, teuren Zigarren oder einer geschickten Bestechung kommen kann. Die Stammeskonflikte in seinem Heimatland nimmt der geborene Hutu zwar wahr, kann sich aber nicht vorstellen, dass die Lage noch schlimmer werden kann. Sein Hotel ist voll von UN-Blauhemsoldaten und internationalen Journalisten und auch der angekündigte Friedenspakt zwischen der Hutu-Regierung und den Tutsi-Rebellen gibt ihm Hoffnung. Pauls Frau Tatiana (Sophie Okonedo), eine geborene Tutsi, sieht die Lage anders: schon seit Wochen hetzt der lokale Radiosender die Hutu auf, ihre Tutsi-Nachbarn zu bespitzeln – und als der erste ihrer Nachbarn vom Militär abgeholt wird, bittet Tatiana Paul, etwas zu unternehmen. Paul, der seine Karriere damit verbracht hat, wichtigen Menschen in der Regierung Gefallen zu tun, wehrt ab: Sollte es wirklich hart auf hart kommen, wird er alle seine mühsam erarbeiteten Kontakte brauchen, um seine eigene Familie in Sicherheit zu bringen. Für Nachbarn und Freunde sieht er keine Chance. Eines Abends bekommt Paul im Hotel Besuch von seinem Schwager Thomas und dessen Frau Fedens. Thomas hat von Freunden gehört, dass es einen geheimen Plan geben soll, das Land von den Tutsis zu säubern. Das geheime Angriffssignal sei „Fällt die großen Bäume“, sagt Thomas und bittet Paul inständig, seine Frau Tatiana mit ihnen gehen zu lassen. Paul, der sich eine weitere Eskalation des Konflikts immer noch nicht vorstellen kann, beruhigt Thomas und Fedens und schickt sie zurück nach Hause; als er in derselben Nacht von der Arbeit heimkehrt, findet er all seine Nachbarn versteckt in seinem abgedunkelten Haus. Ihre Bleiben wurden zum Teil angezündet und Paul ist der einzige Hutu, dem sie vertrauen. Als Pauls Sohn Roger nachts aus dem Haus verschwindet und blutüberströmt zurückkommt, wird Paul der Ernst der Lage bewusst. Zwar stellt sich schnell heraus, dass es sich nicht um Rogers Blut handelt – was aber immer auch geschehen sein mag, hat den kleinen Jungen zutiefst traumatisiert. Am nächsten Morgen kommt ein Trupp Milizen zu Pauls Haus, um ihn zum Hotel Diplomat – seinem vorherigen Arbeitsplatz und dem künftigen Hauptquartier des Hutu-Militärs – zu bringen, wo er den Safe öffnen und die Zimmerschlüssel holen soll. Paul und Tatiana gelingt es, ihre Kindern und Nachbarn mit zum Hotel zu nehmen; als der befehlshabende Hauptmann aber herausfindet, dass es sich um Tutsis handelt, will er Paul zwingen, sie zu erschießen. Dieser hat glücklicherweise Bargeld aus dem Safe genommen – genug, um seine Familie damit freizukaufen; um seine Nachbarn aber nicht dem sicheren Tod zu überlassen, muss er in sein Hotel, das Mille Collines, um weiteres Bargeld zu besorgen. Es gelingt ihm, den Hauptmann zu überreden, seine Familie und die Nachbarn ins Hotel zu lassen, dass mehr und mehr einem Flüchtlingslager gleicht. Ohne Schutz ist aber auch dies nur ein Aufschub ihres als sicher geltenden Todes. Auch innerhalb des Hotels hat Paul mit Schwierigkeiten zu kämpfen: Gregoire, einer seiner Hutu-Angestellten, hat es sich in der Präsidenten-Suite bequem gemacht und droht, Pauls Nachbarn ans Messer zu liefern, wenn dieser ihm nicht freie Hand lässt. Als auch der Rest der Belegschaft sich weigert, zu arbeiten, nimmt Paul erstmals Kontakt zu seinem belgischen Chef (Jean Reno) auf, der verspricht, das Hotel vorerst offen zu lassen und ihm mit einem Fax an die Angestellten den Rücken stärkt. Die Lage außerhalb des Hotels gerät zunehmend außer Kontrolle. Als der britische Kameramann Jack (Joaquin Phoenix) von einem Exkurs mit den grausamen Bildern des voranschreitenden Völkermordes zurückkommt, hofft Paul auf internationale Hilfe. Jack warnt ihn jedoch: „Wenn die Menschen diese Bilder sehen, werden sie sich sagen: ‚Oh Gott, wie schrecklich’ und sich dann wieder ihrem Abendessen zuwenden.“ Auch die Rote-Kreuz-Mitarbeiterin Pat Archer (Cara Seymour), die sich nach Thomas, Fedens und ihren Kindern umgesehen hat, kommt mit schlechten Nachrichten zurück. Das Haus der beiden ist verwüstet worden; nur die beiden Mädchen sollen sich bei einer älteren Frau versteckt haben – bislang konnte Archer sie aber noch nicht in Sicherheit bringen. Einzig und allein Colonel Oliver (Nick Nolte), der zynische Einsatzleiter der UNO-Truppe, hat gute Neuigkeiten: Interventionstruppen sollen auf dem Weg sein; bis sie eintreffen muss Paul im Mille Collines den Anschein eines gut geführten Luxushotels wahren und all seine Kontakte dazu nutzen, nicht ins Visier der Miliz zu geraten. Als Paul eines Morgens unsanft von Soldaten geweckt wird, scheint auch dieser Weg versperrt. Verzweifelt wendet er sich telefonisch an seine belgischen Bosse. Diese können zwar noch einmal durch ihre guten Verbindungen zur Regierung die Übernahme des Hotels durch die HutuExtremisten abwenden, Paul weiß aber, dass er von nun an auf sich gestellt sein wird. Auch die UNO kann und will nicht helfen: Colonel Oliver hat strikte Anweisung, nur die westlichen Gäste aus dem Hotel zu evakuieren. Sich an seinen letzten Appell erinnernd, rät Paul allen Ruandern, ihre Freunde im Ausland anzurufen und ihnen klarzumachen, dass sie die einzigen sind, die zwischen ihnen und dem sicheren Tod stehen. Um Essen für die Flüchtlinge zu besorgen, fährt Paul nachts durch unsicheres Gebiet zum Hutu-Milizenführer George Rutagunda (Hakeem Kae-Kazim). Dieser versorgt ihn zwar bereitwillig, lässt aber keinen Zweifel daran, dass er seine lukrativen Geschäfte mit Paul bald einzustellen gedenkt. „Sie können doch nicht wirklich glauben, dass sie alle Tutsi umbringen können“, fragt ihn ein entgeisterter Paul. „Warum nicht“, antwortet Rutagunda lakonisch, „wir sind auf dem besten Weg dorthin.“ Zum Schluss rät der HutuFührer Paul noch, die Strasse am Fluss zu nehmen – ein ominöser Hinweis, dessen Zynismus sich Paul erst erschließt, als sein Minibus plötzlich beginnt, über unwegsames Terrain zu holpern. In dem Glauben, sein Fahrer sei von der Strasse abgekommen, steigt Paul aus und findet sich mit dem wahren Grund für die unsanfte Fahrt konfrontiert: Hunderte von Leichen, die buchstäblich die nebelverhangene Straße pflastern. Zurück im Hotel ist es nun Paul, der seiner Frau den Ernst der Lage klarmachen muss. Sollte es zum Äußersten kommen, bittet er sie mit den Kindern aufs Dach zu gehen und gemeinsam hinunter zu springen – das sei besser als das, was ihnen sonst widerfahren würde. Bevor es soweit kommen kann, ergibt sich noch ein Ausweg: für viele der Flüchtlinge – unter ihnen auch Pauls Familie – haben die Anrufe und Appelle ans Ausland Erfolg gezeigt; man hat ihnen die Ausreise genehmigt. Als die Lastwagen in Richtung Flughafen starten, bringt es Paul nicht fertig, mehr als die Hälfte der Flüchtlinge ihrem Schicksal zu überlassen. Während Tatiana schreiend und unter Tränen vom Hotelgelände fährt, bleibt Paul zurück und muss über das Radio erfahren, dass der Konvoi auf einen Hinterhalt zusteuert. Mit Hilfe von General Augustin Bizimungu (Fana Mokoena), einem ranghohen Hutu, kann Paul Schlimmeres verhindern: das Geleit kommt fast unbeschadet zum Hotel zurück – die Evakuierung schlug fehl; bis ein weiterer Konvoi organisiert werden kann, dürften aber Tage vergehen – dass die Miliz so lange mit der Übernahme des Hotels und der Tötung der sich darin befindlichen Flüchtlingen warten würde, ist unwahrscheinlich. Paul beschließt, ein letztes Geschäft mit General Bizimungu zu machen. Zusammen mit ihm fährt er zum Hotel Diplomat, wo noch Whiskey lagert und Wertsachen im Safe liegen; im Austausch dagegen möchte er für das Hotel Polizeischutz kaufen. Als Bizimungu sich nicht überzeugen lässt, spielt der Manager seinen letzten, äußerst risikoreichen Trumpf aus: Seine Aussage sei alles, was zwischen Bizimungu und dem amerikanischen Kriegsgericht stände, erklärt er – und schafft es tatsächlich, den General noch rechtzeitig zur Rückkehr ins Mille Collines zu bewegen. Die Miliz ist bereits dort und Paul befürchtet das Schlimmste. Er stürzt auf das Dach des Hotels; als er Tatiana und seine Töchter dort nicht finden kann, durchsucht er das ganze Hotel. Glücklicherweise sind sie nicht gesprungen, sondern haben sich nur gut versteckt. Dann ist es soweit. Der Tag der Abreise ist gekommen. Mit Lastwagen werden die Flüchtlinge an die Grenze gebracht, an der die Hutu-Armee und die Tutsi-Rebellen noch immer erbittert kämpfen. In einem Auffanglager, trifft Paul auf die todgeglaubte Pat Archer, die gute Nachrichten für ihn hat. Anais und Carine, die beiden Töchter von Thomas und Fedens, haben überlebt. Zusammen mit ihnen können Paul und seine Familie nun endlich das Land verlassen, in dem man ihn – elf Jahre nach dem Ende des größten Genozids der jüngeren Geschichte – nie mehr vergessen wird. PRODUKTIONSNOTIZEN STATEMENT DES REGISSEURS Vor drei Jahren saßen Keir Pearson und ich mit Paul Rusesabagina zusammen und hörten uns seine Geschichte an. Während er erzählte, musste ich zwei widersprüchliche Gefühle unterdrücken: Begeisterung und Angst. Begeisterung, weil sein Bericht einen perfekten Filmstoff abgab – ein erschütterndes Bürgerkriegsdrama, eine zutiefst bewegende Lovestory und vor allem die zeitlose Geschichte eines guten Menschen, der das Böse überwindet. Doch noch übermächtiger packte mich die Angst. Ich hatte Angst zu versagen. Diese Geschichte entführt die Zuschauer rund um die Welt mitten hinein in ein Geschehen, von dem wir damals – beschämt geben wir das zu – nichts wussten. Sie handelt von einem Mann, der liebt, leidet, seine Angst überwindet und ungeheuren Mut aufbringt: ein Mann wie wir – falls wir jemals einen derartigen Mut aufbringen könnten. Unter Aufbietung all seiner Kräfte rettete er Menschenleben in einer Hölle, die wir uns in unseren schrecklichsten Albträumen nicht vorstellen können. Diese überlebensgroße Aufgabe hat allen an HOTEL RUANDA Beteiligten Angst gemacht. Aber wir haben uns der Herausforderung gestellt, weil sie uns Kraft gab – den wunderbaren Schauspielern, dem Team und den Statisten, die bei Sonnenaufgang in den Townships Alexandra und Tembisi bei Johannesburg aufbrachen, um mit uns diese gewaltige Geschichte zu erzählen. Ich bin sehr stolz auf alle die an dem Film mitgearbeitet haben. Ich empfinde es als Ehre, die Erlebnisse von Paul, Tatiana, ihrer Familie und den Menschen in Ruanda erzählen zu dürfen. Und ich hoffe, dass ich Pauls Heldentum gerecht werde. - Terry George - VÖLKERMORD HEUTE Seite 10/11 Der Bürgerkrieg im Ruanda der 1990er Jahre ist eines der blutigsten Kapitel der jüngeren afrikanischen Geschichte. Der Völkermord erscheint umso tragischer, weil der größte Teil der Welt den Konflikt und das Leid der Menschen in Ruanda einfach ignorierte. Es gab zwar gelegentlich internationale Medienberichte über „Stammesauseinandersetzungen“ in Ruanda, doch das Grauen dieses Krieges rief keinerlei internationale Entrüstung hervor – stattdessen wurde es als eines von vielen „Dritte-Welt-Ereignisse“ abgeschrieben, die keiner Beachtung wert sind. Im Lauf von 100 Tagen wurden in Ruanda fast eine Million Menschen umgebracht. Durch die Straßen der Hauptstadt Kigali flossen Ströme von Blut, doch Hilfe war nicht in Sicht. Von außen intervenierte niemand in Ruanda, keine Schutztruppen, keine Koaliton der Helfer. Für Ruanda gab es keine internationale Hilfsaktion. Die ruandischen Hutu-Extremisten schlachteten ihre Tutsi-Nachbarn und alle gemäßigten Hutu ab, die sich ihnen in den Weg stellten. Und die Welt ließ sie gewähren. „In den zehn folgenden Jahren sind Politiker aus aller Welt nach Ruanda gepilgert – sie baten die Überlebenden um Vergebung. Und wieder einmal versprachen eben diese Politiker: ,Niemals wieder‘“, sagt Regisseur Terry George. „Doch das Morden geht weiter – im Sudan, im Kongo oder anderen gottverlassenen Landstrichen, wo Menschenleben nichts wert sind. In solchen Situationen beschämen uns Männer und Frauen wie Paul und Tatiana durch ihre Tapferkeit.“ Immer schon sind Kriege das Umfeld gewesen, in dem völlig normale Menschen große Heldentaten vollbringen. Ruanda war darin nicht anders. Als grässliche Gewalt und Chaos das Land aus den Angeln hoben, schlug die Stunde von Paul Rusesabagina, einem ganz gewöhnlichen Mann, dessen Liebe und Mitgefühl 1268 Menschen das Leben rettete. Terry George wollte schon lange einmal einen Film an afrikanischen Schauplätzen drehen, doch erst Paul Rusesabaginas ergreifende Geschichte brachte ihn schließlich dazu. „Als mir mein Co-Autor Keir Pearson von den Geschehnissen berichtete, wollte ich sie sofort verfilmen“, sagt George. „Ich flog nach Belgien, traf mich mit Paul und hörte mir seine Lebensgeschichte an: wie er Hotelier wurde, wie er in den verschiedenen Sabena-Hotels in der Hierarchie aufstieg und schließlich die Leitung des Hotels Mille Collines in Kigali übernahm.“ Die tiefe Menschlichkeit der Geschichte rührte den HOTEL RUANDA-Produzenten Alex Ho besonders: „Die Story liegt mir am Herzen – mich beeindrucken solche Geschichten sehr. Hier geht es um einen ganz normalen Mann, der die Anregungen seiner Frau aufnimmt und seinen Einfluss geltend macht, um anderen zu helfen. Dieser Anstoß ist der Beginn einer Lebensreise, die ihn in einen wahren Helden verwandelt.“ HOMMAGE AN EINEN TAPFEREN MANN Im Januar 2003 reiste Terry George nach Ruanda, um die Hintergründe für das Projekt zu recherchieren und das Land kennen zu lernen. „Es gab da noch einige unbeantwortete Fragen“, sagt George. „Wie kam es zu dem Völkermord? Warum wurden innerhalb von nur 100 Tagen derart viele Menschen ermordet – im schnellsten Genozid moderner Zeitrechnung? Außerdem wollte ich noch mehr Menschen in Ruanda kennen lernen und ihre Geschichten hören.“ Auf seiner Reise wurde George von Paul Rusesabagina begleitet, der erstmals seit den grauenhaften Ereignissen nach Ruanda zurückkehrte. In Ruanda besuchten die beiden die verschiedenen Schauplätze, machten Aufnahmen und trafen viele Menschen, die damals ins Hotel Mille Collines flüchteten, zum Beispiel Odette Nyrimilimo, ihren Mann Jean Baptiste Gacacere und etliche von Pauls Verwandten. „Ich erlebte es als besondere Auszeichnung, dass ich Ruanda in Pauls Begleitung erleben durfte“, sagt George. „Dadurch begriff ich, wie sehr er geschätzt und bewundert wird. Auf unserem Fußweg ins Hotel Mille Collines trafen wir viele Überlebende, Köche, Putzfrauen, Menschen, die Paul aufgenommen hatte. Ihre Augen leuchteten vor Freude.“ George machte in Ruanda überwiegend positive Erfahrungen, und seine vielen neuen Bekanntschaften inspirierten ihn nachhaltig. Doch niemand kann sich auf den Besuch der Stätten vorbereiten, wo die Massaker stattfanden. „Wir besuchten eine ehemalige Berufsschule in Marambi im Süden Ruandas“, berichtet George. „Ich ging durch Räume voller mumifizierter Leichen – das waren einige der 40.000 Menschen, die im April 1994 innerhalb von vier Tagen zu Tode gequält wurden – und ich hörte mir an, was der einzige Überlebende jenes Massakers zu berichten hatte.“ Während seines Besuchs in Ruanda erlebte George die unglaubliche Schönheit des Landes, und er beschäftigte sich mit den Zielen der extremistischen Hutu-Regierung: Wie ihr Radiosender RTML den Hass gegen die Tutsi schürte und wie Vorurteile und Angst bei der Bevölkerung den Glauben stärkte, sie müssten ihre Nachbarn denunzieren und töten, um ihre eigene Existenz zu sichern. „Wenn man das entscheidende Element herauskristallisieren sollte, das diesen Völkermord auslöste, dann wäre es dieser Radiosender“, sagt George. Bei der Arbeit am Drehbuch achteten George und Pearson darauf, dass der Film nicht wie ein Dokumentarfilm wirkt – vielmehr geht es ihnen um ein gefühlsbetontes Destillat jener Ereignisse, die Pauls Leben bestimmten: Die Zuschauer erleben hautnah mit, was sich damals im Hotel Mille Collines abspielte. „Für mich steht die Geschichte dieses Mannes im Vordergrund: wie er sich entwickelt, welche Kräfte er gegen alle Widerstände und Rückschläge in sich mobilisiert“, sagt George. HOTEL RUANDA ist vor allem die Geschichte eines Mannes, sie konzentriert sich ganz auf ein Gebäude (das Hotel), auf die Menschen, die dort arbeiten, ihre Beziehungen untereinander. Ganz bewusst verzichten die Filmemacher darauf, das unfassbare Grauen des Völkermords selbst in Szene zu setzen. „Wenn die handelnden Personen sich nach draußen in die Stadt Kigali wagen, versuchen wir eine bizarre, surreale Atmosphäre zu schaffen, damit der Zuschauer den Psychoterror des Völkermords spürt, ohne dass wir dem Massaker zu nahe kommen.“ Und Alex Ho fügt hinzu: „Es geht um ein menschliches Drama, wir drehen hier keinen Horrorfilm.“ DIE BESETZUNG In HOTEL RUANDA wirken internationale Stars mit: Den Mittelpunkt bildet das Herz und Talent eines Mannes – des gefeierten Schauspielers Don Cheadle. „Als das Projekt Gestalt annahm, habe ich sofort an Don gedacht“, sagt George. „Und als ich das Projekt dann in Hollywood vorstellte, nannte ich immer zuerst seinen Namen. Don Cheadles Filmauftritte sind immer solide und durchdacht. Er zählt zu meinen Lieblingsschauspielern. Er hat die unterschiedlichsten Rollen gemeistert, von wunderbaren Leistungen in DEVIL IN A BLUE DRESS (Teufel in Blau) über BOOGIE NIGHTS bis zu THE RAT PACK (Frankie, Dean und Sammy tun es), in dem er Sammy Davis, Jr. spielt. Einfach ein unglaublicher Schauspieler. Bei HOTEL RUANDA haben wir dann sehr eng zusammengearbeitet, und heute weiß ich, dass ich den Film ohne ihn nie hätte machen können. Er erscheint morgens als Erster am Set und überwindet jede Schwierigkeit mit einem Lächeln.“ Die Besetzung der Tatiana erwies sich als sehr schwierig. Doch dann schaute sich George mit Alex Ho DIRTY PRETTY THINGS mit Sophie Okonedo an, und sofort hatten die Filmemacher sie als Tatiana vor Augen. „Ich sah mir auch noch andere Filme von ihr an, und mir wurde klar, dass Sophie und Don bestens zusammenpassen – sie überzeugen als Liebespaar Paul und Tatiana“, begründet George seine Wahl. Doch solche Spitzendarsteller in den Hauptrollen erfordern auch entsprechend hochkarätige Darsteller in ihrem Umfeld. „Wir erfuhren, dass Nick Nolte Interesse an der Rolle des Colonel Oliver bekundete“, sagt George. „Er zählt zu Hollywoods großen Charakterdarstellern, dominiert die Leinwand in jeder Szene. Wir freuten uns natürlich riesig, als er tatsächlich zu unserem Ensemble stieß.“ „Wir haben mit unserer Besetzung großes Glück gehabt“, fährt George fort. „Alle, bei denen wir anfragten, waren bereit mitzumachen. Und als wir in Südafrika ankamen, fügten sie sich alle ins Team ein und machten sich an die Arbeit.“ ROLLEN SPIELEN Seite 12/13 Don Cheadle berichtet, dass er sich von Terry Georges Begeisterung für die Story beeindrucken und anstecken ließ. „Terry engagiert sich leidenschaftlich für HOTEL RUANDA und will eine Geschichte erzählen, wie es sie seiner Meinung nach noch nicht gegeben hat“, sagt Cheadle. „Hier bekommt er die Gelegenheit, Ereignisse ans Tageslicht zu bringen, die bisher unter den Teppich gekehrt wurden. Und dabei wollte ich unbedingt mitmachen. Terry arbeitet schon jahrelang an diesem Projekt, das ihn bis ins Mark erschüttert hat. Er legt größten Wert darauf, die Story umsichtig und sorgfältig zu erzählen – ihm geht es vor allem um die emotionale Entwicklung der Figuren. Auch für mich ist das eindeutig das wichtigste Element des Films. Ich nenne Terry unseren ,furchtlosen Anführer‘. Er ist ein fabelhafter Drehbuchautor – aufgrund der Umstände mussten wir das Skript vor Ort oft ändern. In solchen Fällen setzten wir uns zusammen, überlegten gemeinsam und schrieben um, was nötig war. Wobei wir auch im Auge behielten, welche Auswirkungen solche Änderungen auf die schon gedrehten und noch kommenden Szenen haben könnten. Man setzt ein Puzzle-Teil an das nächste. Wenn man dabei einen so kompetenten Partner hat, ist das wunderbar.“ Cheadle las das Drehbuch über Paul Rusesabagina und akzeptierte die Rolle sofort: „Paul hat sich nicht nur seinen Glauben bewahrt, sondern auch einen klaren Kopf behalten. So gelang es ihm, das Überleben aller Hilfesuchenden im Hotel Mille Collines zu sichern. Eine erstaunliche Entwicklung: Anfangs hat er nur Angst um seine Familie, schließlich will er auch allen anderen helfen.“ Bei seinen Recherchen überraschten Cheadle die Artikel, die er las. „Es geht darin um tragische, grauenhafte Ereignisse“, sagt er. „Doch immer wieder wird von Hoffnung berichtet, von Menschen, die sich inmitten von Gewalt und Chaos bewähren. Ich frage mich, was ich in einer solchen Situation tun würde: Könnte ich das Unfassbare ertragen, um zu überleben? Man kann sich einfach nicht vorstellen, was diese Menschen durchgemacht haben.“ Der Film erzählt tatsächliche Ereignisse, und Cheadle konzentrierte sich darauf, dem Geist des Drehbuchs in jeder Phase gerecht zu werden, denn er wusste, mit welcher Sorgfalt, mit welchem Engagement es geschrieben wurde. „Wir wollten die Story von Anfang an so bewegend und logisch wie nur möglich erzählen“, sagt er. „Die Handlung entwickelt sehr überzeugende Spannungsbögen für die einzelnen Figuren; dadurch ergibt sich ein sehr dynamischer Rhythmus. Das behielten wir immer im Auge. Wir las- sen uns auf eine mitreißende, tragische Geschichte ein – es ist eine Schande, dass sie sich in dieser Weise in unserer Welt zutragen konnte.“ „Mich hat das Skript beim ersten Lesen überwältigt“, sagt Sophie Okonedo, die die Rolle der Tatiana spielt. „Es geht um Menschlichkeit, um das Ertragen traumatischer Erlebnisse, um Liebe. Zwischen Tatiana und ihrem Mann Paul besteht eine sehr enge Bindung, die ihnen ermöglicht, den verzweifelten Kampf für ihre Familie trotz des eskalierenden Horrors zu bestehen.“ Als wir Tatiana und Paul im Film kennen lernen, leben sie zufrieden und glücklich – endlich zahlt sich aus, wofür sie so lange gearbeitet haben. Die ehemalige Krankenschwester Tatiana kümmert sich inzwischen nur noch um ihre Kinder, und Paul genießt Ansehen als Hotelmanager. „Tatiana ist sehr stolz auf Paul“, sagt Okonedo. „Er zählt zu den Stützen der Gesellschaft – wenn die Menschen einen Rat brauchen, kommen sie zu ihm. Offenbar haben Paul und Tatiana ihr Leben ideal eingerichtet. Als dann der Völkermord beginnt, mobilisiert Tatiana ihre inneren Ressourcen. Hätte man sie anfangs gefragt, ob sie die kommenden Ereignisse bewältigen könnte, hätte sie verneint. Aber als es dann hart auf hart kommt, zeigt sie unglaubliches Stehvermögen und Mitgefühl.“ Bei der Vorbereitung sah Okonedo ihre wichtigste Aufgabe darin, mehr über die normalen Menschen und ihre Bewältigung des Völkermords zu erfahren. „Ich habe sehr viel darüber gelesen – alles, was ich über Ruanda finden konnte“, sagt sie. „Doch je mehr ich über den Genozid erfuhr, desto deutlicher spürte ich, dass ich wissen musste, wie eine normale Frau in Ruanda jeden Tag für ihre Kinder sorgte und wie sie auf dieses Grauen reagierte. In Belgien habe ich Tatiana kennen gelernt, aber ich wollte ihr all diese Fragen gar nicht stellen, sondern ganz allgemein einen Eindruck von ihr bekommen.“ Auch im Berliner HolocaustMuseum hat Okonedo recherchiert. Obwohl sie sich so eingehend auf ihre Rolle vorbereitet hatte, änderte sie zu Beginn der Dreharbeiten wesentliche Teile ihres Rollenkonzepts: „Ich entschied mich, dem Drehbuch oberste Priorität einzuräumen, und ich merkte bald, dass ich instinktiv darauf reagierte. Ich machte mir gar nicht richtig bewusst, was ich tat, aber wenn ich später mal auf diese Arbeit zurückblicke, werde ich wohl trotzdem sagen: ,Das habe ich so entschieden.‘“ Joaquin Phoenix spielt den Kameramann Jack – und auch er empfand es als Auszeichnung, an diesem Film mitzuwirken. „Die Geschichte erzählt von schrecklichen Ereignissen in der Geschichte Ruandas, aber dennoch muss sie erzählt werden“, sagt Phoenix. „Leider haben viele Menschen – auch ich – das wirkliche Ausmaß der Situation damals nicht begriffen.“ Bei der Vorbereitung auf seine Rolle nahm Phoenix Kontakt zu Journalisten und Kameraleuten auf, um sich von ihren Erfahrungen vor Ort erzählen zu lassen. „Ich habe drei Leute getroffen und eine Menge von ihnen erfahren“, berichtet Phoenix. „Anfangs fiel es mir sehr schwer, ihnen zuzuhören – ebenso wie es ihnen schwer wurde, darüber zu sprechen. Aber uns haben ihre Erlebnisse erheblich weitergeholfen. Diese Kameraleute hatten bereits von 30 Kriegen berichtet, aber einen Völkermord wie in Ruanda hatten sie noch nicht erlebt. Der eine berichtete, dass mehrere seiner Kollegen anschließend Nervenzusammenbrüche erlitten, und er brach mehrfach in Tränen aus, während er mir erzählte, was er in Ruanda erlebt hat. Natürlich half uns das sehr – wir spürten, welche Grausamkeiten sich damals zugetragen haben.“ Phoenix bewundert die Kriegsberichterstatter sehr, kann sich aber kaum vorstellen, diesen Beruf selbst auszuüben: „Ich weiß nicht, ob überhaupt jemand mit heiler Haut davon gekommen ist“, sagt er. „Ich bin jedenfalls überzeugt, dass niemand solche Erlebnisse ohne Nachwirkungen verarbeiten kann. Ein Kameramann sagte mir: ,Was ich dort gesehen habe, werde ich nie vergessen.‘ Eine unauslöschliche Erfahrung.“ Nick Nolte interessierte zunächst die Möglichkeit, mit George zu arbeiten. „Terrys origineller Einfall war es, die Geschichte aus der Sicht von Hotelmanager Paul und seiner Familie zu erzählen“, sagt Nolte, der die Rolle des Colonel Oliver übernimmt. „In meiner Rolle werden mehrere kanadische Offiziere zusammengefasst, die die UN-Friedensmission in Ruanda leiteten. Genau wie diese Offiziere begreift auch Colonel Oliver sehr schnell, wie sehr ihm die Hände durch wenig mitfühlende Bürokraten bei der UN und sonst wo in der Welt gebunden sind. Für Paul übernimmt Oliver die Funktion, Nachrichten weiterzugeben. Er berichtet, was im Lande passiert, weil die Welt anscheinend nichts davon wissen will.“ Nolte recherchierte an der Princeton University in New Jersey: „In Princeton trieben wir etliche Videos auf, die von den Ereignissen des Völkermords berichten, außergewöhnliche Dokumentationen für ,Frontline‘ auf Channel 13, für ,Panorama‘ auf BBC und für die kanadische CBC. Besonders bewegt und schockiert haben mich die Videos mit General Dellaire, dem kanadischen Kommandeur der UN-Truppen in Ruanda. Er sprach vor Militärpersonal und Studenten über den Völkermord und demonstrierte mit Machete und Wassermelone, wie bestialisch während des Genozids gemordet wurde.“ RUANDA: EIN HISTORISCHER ABRISS Ruanda blickt auf eine lange und komplexe Geschichte zurück, doch Aufzeichnungen gibt es davon wie in vielen afrikanischen Ländern kaum. Als feste Einheit gibt es Seite 14/15 Ruanda erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Vorher waren auf dem Gebiet zwei wesentliche Völkergruppen lose zusammengewürfelt: die Hutu und die Tutsi. Das Tutsi-Volk bestand aus wohlhabenden Land- und Viehbesitzern, die das als Ruanda bekannte Gebiet im 14. oder 15. Jahrhundert besiedelten. Damals lebte das Hutu-Volk bereits dort. Zahlenmäßig war es den Tutsi sogar überlegen, doch im Lauf der Zeit gelang es der Tutsi-Minderheit, die Hutu zu unterwerfen und eine feudale Monarchie durchzusetzen. Diese ethnischen Unterschiede führten mehrere Jahrhunderte lang kaum zu Spannungen. 1884 kamen die ersten Menschen aus dem Westen nach Ruanda, und 1899 machte Deutschland ohne Widerstand der eingeborenen Bevölkerung Ruanda zum Protektorat im Rahmen von Deutsch-Ostafrika. Im Ersten Weltkrieg übernahm die belgische Armee vom benachbarten Zaire (der heutigen Demokratischen Republik Kongo) aus die Kontrolle über Ruanda. Die belgische Übernahme wurde nach dem Krieg vom Völkerbund abgesegnet – das gemeinsame territoriale Mandat umfasste nun das heutige Ruanda und Burundi unter dem Namen „Ruanda-Burundi“. Die belgischen Behörden bedienten sich der vorhandenen Tutsi-Monarchie zu ihrem Vorteil, um die Bevölkerung unter Kontrolle zu halten. Doch dadurch verschärften sich die lange existierenden Unterschiede zwischen den ethnischen Gruppen erheblich. Durch die belgische Herrschaft und die extreme Bevorzugung der Tutsi – die die Hutu meist an den Rand der Gesellschaft drängte – eskalierten die Unruhen, die nach dem Zweiten Weltkrieg offen ausbrachen. In den 1950er Jahren führten die Belgier Reformen durch und etablierten eine demokratische Regierung, doch die alteingesessenen Tutsi leisteten Widerstand. Daraufhin wandten sich die Belgier von ihren bisherigen Verbündeten ab und unterstützten den Hutu-Aufstand von 1959, durch den die Tutsi ihre Macht verloren. Wahlen wurden abgehalten, die Hutu übernahmen die Regierung. 1962 wurde das Land von Belgien unabhängig. Nach der Unabhängigkeit litt das Land unter Korruption und ineffektiver Wirtschaft. 1973 putschte der Hutu-General Juvenal Habyarimana, übernahm als Diktator die Macht und verbot alle Parteien außer seiner eigenen. Habyarimana regierte mit eiserner Faust, bis er sich dem Druck der UN beugte und 1990 in Ruanda Reformen durchführte. Zur selben Zeit gründeten vor allem ruandische Tutsi-Exilanten die Ruandan Patriotic Front (RPF), fielen von Uganda aus in Ruanda ein – der Bürgerkrieg begann. Friedengespräche führten 1994 zum Arusha-Abkommen, in dem demokratische Reformen beschlossen wurden. Auf dem Rückweg von der Unterzeichnung des Abkommens fielen Generalmajor Habyarimana und der Präsident von Burundi am 6. April 1994 einem Attentat zum Opfer, als Mitglieder ihrer eigenen Parteien ihr Flugzeug abstürzen ließen. Anschließend gaben sie den Tutsi die Schuld. In derselben Nacht begannen die von langer Hand geplanten Hinrichtungen hochrangiger Tutsi-Beamten und gemäßigter Hutu. Im Lauf der nächsten drei Tage wurden praktisch alle Tutsi, die irgendeine Stellung bekleideten, und alle einflussreichen gemäßigten Hutu systematisch umgebracht. Doch das Schlachten hörte damit nicht auf. Banden einer organisierten HutuMiliz namens Interahamwe streiften durchs Land – die Zahl der Morde stieg in den nächsten drei Monaten exponentiell an – niemand gebot den Mördern Einhalt. Während das Rote Kreuz Meldungen veröffentlichte, nach denen Hunderttausende meist mit Macheten ermordet wurden, reduzierten die Vereinten Nationen ihre Friedenstruppen von 2500 auf 270 Soldaten. Schließlich startete die RPF eine neue Invasion von Uganda aus, siegte und beendete den Völkermord im Juli 1994. Die meisten Hutu-Extremisten flohen nach Zaire. Bei diesem Genozid wurden fast eine Million Menschen getötet – mehr als drei Millionen flohen ins Ausland, was zur schlimmsten Flüchtlingskrise aller Zeiten führ- te. Erst in diesem Augenblick reagierte der Westen und startete die bis dahin größte Hilfsaktion in der Geschichte der Menschheit. Sie wurde zwei Jahre später, im März 1996, abgeschlossen. Bald darauf brachen Kriege in mehreren Nachbarländern aus, die bis 1997 fast alle Flüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren ließen. Nach dem Völkermord wurde eine Einheitsregierung eingesetzt. 2000 wurde Paul Kagame, der ehemalige Führer der RPF, zum Übergangspräsidenten gewählt. 2003 wurde Kagame dann in der ersten freien Wahl für eine reguläre Amtszeit gewählt. Die Vereinten Nationen etablierten in Ruanda das Internationale Kriminalitätstribunal, vor dem sich hochrangige Hutu-Beamten für Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten müssen. Und die Bezirksregierungen führten Stammesratsversammlungen namens Gacaca ein, um die etwa 80.000 Menschen zur Rechenschaft zu ziehen, die an dem Genozid beteiligt waren. Bis 2003 führte man Reformen und Bildungsprogramme durch, die Einstufung nach ethnischer Zugehörigkeit wurde abgeschafft. Die Begriffe Hutu und Tutsi dürfen nicht mehr verwendet werden, verboten sind auch jegliche „trennenden Aktivitäten“. In den von der Regierung aufgelegten Fonds zur Unterstützung der Überlebenden fließen fünf Prozent des Staatshaushalts – so wird den unzähligen Witwen und Waisen geholfen. Das Land erholt sich schnell, aber die Wunden sind noch nicht geheilt. Die Bevölkerung hat noch nicht wieder die Zahl von 1994 erreicht, und das Land wird weiter von Problemen gebeutelt: Korruption, Konflikte mit den Nachbarstaaten (darunter ein langjähriger Krieg mit der Demokratischen Republik Kongo), und die Armutsziffer zählt zu den höchsten in der Region südlich der Sahara. RUANDA: ZAHLEN UND FAKTEN CHRONIK: DIE RUANDA-KRISE GEOGRAFIE 1918 · Ruanda ist etwa so groß wie Mecklenburg-Vorpommern. Es grenzt im Osten an Tansania, im Süden an Burundi, im Westen an die Demokratische Republik Kongo und im Norden an Uganda. · Ruandas wichtigste Bodenschätze sind Gold, Zinnerz, Wolfram, Methan, Wasserkraft und landwirtschaftliche Flächen. · Das Land hat keine Meeresküste und besteht vor allem aus Gras-Savannen. 1926 1961–62 BEVÖLKERUNG · Im Juli 2004 betrug die Bevölkerung von Ruanda 7.954.013 Einwohner. Es ist das am dichtesten besiedelte Land Afrikas. · Die Lebenserwartung beträgt 39,18 Jahre (für 2004 erwartet). · Für 2003 wird angenommen, dass 51 Prozent der Ruander HIV-infiziert waren; 250.000 Menschen leben mit AIDS. · 84 Prozent der Bevölkerung wird den Hutu zugerechnet, 15 Prozent den Tutsi, das restliche eine Prozent sind Twa/Pygmäen. · Die wichtigsten Religionen in Ruanda: Römisch-katholisch (56%), Protestanten (26%), Adventisten (11,1%), Muslime (4,6%), Eingeborenenreligionen (0,1%), ohne Bekenntnis (1,7%). (Hochrechnung von 2001) · 70,4 Prozent der Bevölkerung können lesen und schreiben (Hochrechnung von 2003). STAATSSYSTEM · Die Staatsform wird als Republik mit einem Präsidenten als Staatschef und Mehrparteiensystem angesehen. Die Gesetzgebung orientiert sich am deutschen und belgischen Zivil- und Gewohnheitsrecht. Die Belgier ziehen sich zurück, Ruanda und Burundi werden getrennt und unabhängig. Während einer Hutu-Revolution in Ruanda fliehen Tausende von Tutsi. Ein Massaker an ruandischen Tutsi ist die Antwort auf Angriffe von Tutsi-Exilanten in Burundi. Die Flüchtlingszahl steigt, man nimmt an, dass jetzt die Hälfte der Tutsi-Bevölkerung außerhalb Ruandas lebt. 1973 Die Tutsi müssen die Universitäten verlassen, wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen. Der Stabschef der Armee übernimmt die Macht, und den Tutsi stehen nur noch neun Prozent der Arbeitsplätze zur Verfügung. Okt. 1990 1990–91 Guerillas der Ruandan Patriotic Front (RPF) fallen von Uganda aus in Ruanda ein; die RPF besteht vorwiegend aus Tutsi. Ein Waffenstillstand wird am 29. März 1991 unterzeichnet. Tausende von Tutsi sterben bei verschiedenen Massakern überall im Land. Die ruandische Armee bildet die von den Hutu geführten Interahamwe-Milizen („Die Zusammenhalten“) aus. 11. Apr. 1994 Das Rote Kreuz nimmt an, dass in den ersten Tagen des Konflikts bereits Zehntausende Ruander ermordet wurden. 21. Apr. 1994 Der UN-Sicherheitsrat beschließt einstimmig, die meisten UNAMIR-Truppen abzuziehen. 28. Apr. 1994 Christin Shelley, Sprecherin des US-Außenministeriums, weist anlässlich der Fragen zu den Angriffen den Begriff „Genozid“ zurück. 30. Apr. 1994 Zehntausende fliehen aus Ruanda nach Tansania, Burundi und Zaire. 3. Mai 1994 Präsident Bill Clinton unterschreibt eine Direktive, die die Beteiligung amerikanischer Truppen bei internationalen Friedensmissionen beschränkt. 11. Mai 1994 Mike McCurry sagt, dass das Außenministerium juristisch noch nicht festgelegt hat, ob die Ereignisse in Ruanda als Genozid bezeichnet werden können. 13. Mai 1994 Der UN-Sicherheitsrat bereitet eine Abstimmung über die Wiedereinsetzung der UNAMIR-Kräfte in Ruanda vor; Madeleine Albright verhindert die Abstimmung vier Tage lang. 17. Mai 1994 Die Resolution des UN-Sicherheitsrats bestimmt, dass 5500 Soldaten eingesetzt werden, und gibt zu, dass „Genozid-Handlungen begangen wurden.“ Mitte Mai 1994 Das Internationale Rote Kreuz nimmt an, dass 500.000 Ruander getötet worden sind. 22. Juni 1994 Nov. 1992 Dr. Leon Mugusera, ein Hutu-Extremist, fordert die Hutu auf, die Tutsi „zurück nach Äthiopien“ zu schicken. Aug. 1993 Der ruandische Präsident Habyarimana (ein Hutu) und die RPF unterschreiben ein Friedensabkommen, und 2500 UN-Soldaten werden eingeflogen, um es durchzusetzen. Einen Monat später hat der Präsident die Bestimmungen des Abkommens immer noch nicht umgesetzt. 6. Apr. 1994 Präsident Habyarimana und der Präsident von Burundi sterben bei einem Flugzeugabsturz, den Hutu-Extremisten verantworten, weil sie die Umsetzung des Friedensabkommens verhindern wollen. In derselben Nacht beginnt die generalstabsmäßig geplante Ermordung aller Tutsi-Beamten und gemäßigten Hutu. 7. Apr. 1994 Tausende von Tutsi sind bereits tot, aber die Friedenstruppe der UN (UNAMIR) „steht auf Abruf bereit“, um ihr „Beobachtungsmandat“ nicht zu verletzen. 9. Apr. 1994 Die Regierungen anderer Länder schicken Truppen, um ihre Bürger aus Ruanda zu evakuieren. Ruandische Bürger werden nicht gerettet. *Alle Zahlen stammen aus „The World Factbook 2004“. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/rw.html. Seite 16/17 Die Belgier führen ethnische Kennkarten ein, um die Hutu von den Tutsi zu trennen. 1963 WIRTSCHAFT · 60 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze (Hochrechnung von 2001). · Die arbeitende Bevölkerung beträgt 4,6 Millionen, 90 Prozent der Werktätigen arbeiten in der Landwirtschaft (Hochrechnung von 2000). · Exportiert werden vor allem Kaffee, Tee, Felle und Zinnerz. Ruanda-Burundi wird Völkerbundsprotektorat, die Regierung stellt Belgien. Die Minderheit des TutsiVolks wird der Mehrheit der Hutu vorgezogen und genießt Privilegien wie z. B. eine westliche Schulbildung. Noch immer sind keine UN-Truppen nach Ruanda entsandt worden. Deswegen verfügt der Sicherheitsrat, dass französische Truppen eingesetzt werden, um eine „Sicherheitszone“ zu schaffen. Dennoch gehen die Massaker an den Tutsi weiter. Mitte Juli 1994 Die Truppen der Tutsi-RPF nehmen Kigali ein und beenden den Völkermord. Innerhalb von 100 Tagen wurden fast eine Million Ruander ermordet. DIE BESETZUNG DON CHEADLE Paul Seite 18/19 Für seine Nebenrolle als Mouse in DEVIL IN A BLUE DRESS (Teufel in Blau) gewann Cheadle 1996 den Preis der Filmkritiker von Los Angeles und den Preis der National Society of Film Critics (US-Verband der Filmkritiker). Seit diesem Durchbruch bewährt er sich auf Bühne und Leinwand immer wieder in überzeugenden Darstellungen. Aktuelle Rollen spielte Cheadle in Brett Ratners Gaunerkomödie AFTER THE SUNSET und als Basher Tarr in Steven Soderberghs OCEAN’S TWELVE. Als Produzent und Star ist er an dem kommenden Kinofilm CRASH beteiligt, und in THE ASSASSINATION OF RICHARD NIXON absolviert er einen Gastauftritt als Sean Penns bester Freund. Derzeit bereitet Cheadle sein Regiedebüt TISHOMINGO BLUES vor, die Verfilmung eines Romans von Elmore Leonard. Neben Matthew McConaughey übernimmt er auch eine Hauptrolle. Zuvor trat er in OCEAN’S ELEVEN und dem oscarnominierten Drogendrama TRAFFIC von Steven Soderbergh auf, der ihn zuvor bereits neben George Clooney, Jennifer Lopez und Ving Rhames als bösartigen Knastbruder in der Elmore-LeonardVerfilmung OUT OF SIGHT eingesetzt hatte. In Paul Thomas Andersons BOOGIE NIGHTS spielte Cheadle einen Porno-Star mit höheren Ambitionen. Weitere Rollen: VOLCANO mit Tommy Lee Jones; John Singletons ROSEWOOD (Rosewood Burning), der ihm eine Nominierung für den Image Award der National Association for the Advancement of Colored People (Vereinigung zu Förderung der Farbigen; NAACP) einbrachte; SWORDFISH (Passwort: Swordfish) mit John Travolta und Halle Berry; MISSION TO MARS (Mission to Mars) mit Gary Sinise und Tim Robbins; und BULWORTH unter Regie von Warren Beatty. Einen unvergesslich komischen Gastauftritt absolvierte er als Schutzengel in THE FAMILY MAN mit Nicolas Cage und Tea Leoni. 2001 folgte Allison Anders’ halb-autobiografischer Showtime-Film THINGS BEHIND THE SUN, der Cheadle eine Emmy-Nominierung einbrachte, und der auf Digicam gedrehte Independent-Film MANIC unter der Regie von Jordan Melamed. Beide Filme wurden auf dem Sundance Film Festival uraufgeführt. 2003 trat er in Kevin Spaceys Independent-Film THE UNITED STATES OF LELAND auf. Auch auf dem Bildschirm hat Cheadle sich bewährt. Für seine Darstellung des Sammy Davis Jr. in dem HBO-TV-Film „The Rat Pack“ (Frankie, Dean und Sammy tun es) gewann er den Golden Globe. Mit diesem Film wurde er außerdem für den Emmy nominiert – ebenso wie für seine Hauptrolle in dem HBO-Film „A Lesson Before Dying“ (A Lesson Before Dying – Nachhilfestunden in der Todeszelle) als Partner von Cicely Tyson und Mekhi Phifer. Eine weitere Hauptrolle spielte er in Eriq La Salles „Rebound: The Legend of Earl ,The Goat’ Manigault“ auf HBO. Fernsehzuschauer kennen Cheadle als Staatsanwalt John Littleton aus zwei Staffeln der viel gepriesenen Serie „Picket Fences“ (Picket Fences – Tatort Gartenzaun). Außerdem spielte er eine Ensemble-Rolle in der Serie „The Golden Palace“ (Golden Palace) und eine wiederkehrende Gastrolle in der Serie „The Fresh Prince of Bel-Air“ (Der Prinz von Bel-Air). Für seinen Gastauftritt in der Serie „ER“ (Emergency Room) wurde Cheadle für den Emmy nominiert. Zusammen mit einer hochkarätigen Besetzung trat er in dem live ausgestrahlten CBSFilm „Fail-Safe“ (Fail-Safe – Befehl ohne Ausweg) auf, der von George Clooney produzierten TV-Fassung des Romans von Harvey Wheeler und Eugene Burdick, in dem auch George Clooney, James Cromwell, Brian Dennehy, Richard Dreyfuss und Harvey Keitel mitwirkten. Als renommierter Bühnendarsteller spielte Cheadle den Booth in der Uraufführung von Suzan-Lori Parks’ Pulitzer-gekröntem Stück „Top Dog Underdog“ am New Yorker Public Theatre unter Regie von George C. Wolfe. Weitere Theaterauftritte waren „Leon, Lena and Lenz“ am Guthrie Theater in Minneapolis, „The Grapes of Wrath“ (Früchte des Zorns) und „Liquid Skin“ am Mixed Blood Theater in Minneapolis; „Cymbeline“ auf dem New York Shakespeare Festival; „‘Tis a Pity She’s a Whore“ (Schade, dass sie eine Hure ist) am Goodman Theatre in Chicago und Athol Fugards südafrikanisches Stück „Blood Knot“ am Complex Theater in Hollywood. Don Cheadle wurde am 29. April 1964 in Kansas City/Missouri geboren. Über Lincoln/Nebraska und Denver/Colorado kam er schließlich nach Los Angeles. Seinen Bachelor machte er im Fach Kunst an der renommierten Hochschule Cal Arts in Valencia/California. College-Freunde ermutigten ihn, für Film- und Fernsehrollen vorzusprechen – so bekam er eine Gastrolle in der Hit-Serie „Fame“ (Fame). Daraufhin ergatterte er Filmrollen in Dennis Hoppers COLORS, John Irvins HAMBURGER HILL mit Dylan McDermott und Robert Townsends METEOR MAN. Als Musiker ist Cheadle ein versierter Saxophonist, er schreibt und singt seine eigenen Songs. Als Bühnenregisseur hat er sich mit „Cincinnati Man“ am Attic Theater, mit dem Kritikererfolg „The Trip“ am Friends and Artists-Theater in Hollywood und mit „Three, True, One“ am Electric Lodge in Venice/California profiliert. Cheadle lebt in Los Angeles. FILMOGRAFIE (Auswahl): 2005 Tishomingo Blues (in Vorbereitung) Regie: Don Cheadle 2000 Mission to Mars (Mission to Mars) Regie: Brian de Plama 2004 Hotel Rwanda (Hotel Ruanda) Regie: Terry George 1998 Out of Sight (Out of Sight) Regie: Steven Soderbergh Ocean’s Twelve (Ocean’s Twelve) Regie: Steven Soderbergh After the Sunset Regie: Brett Ratner 1997 Boogie Nights (Boogie Nights) Regie: Paul Thomas Anderson Crash Regie: Paul Haggis Volcano (Volcano) Regie: Mick Jackson The Assassination of Richard Nixon Regie: Niels Mueller Rosewood (Rosewood Burning) Regie: John Singelton 2003 United States of Leland Regie: Matthew Ryan Hoge 2001 Ocean’s Eleven (Ocean’s Eleven) Regie: Steven Soderbergh 2000 Bulworth (Bulworth) Regie: Warren Beatty 1995 Devil in a Blue Dress (Teufel in Blau) Regie: Carl Franklin Things to Do in Denver When You’re Dead (Das Leben nach dem Tod in Denver) Regie: Gary Fleder Rush Hour 2 (Rush Hour 2) Regie: Brett Ratner 1993 The Meteor Man (Meteor Man) Regie: Robert Townsend Swordfish (Passwort: Swordfish) Regie: Dominic Sena 1992 Roadside Prophets (Asphalt-Propheten) Regie: Abbe Wool Manic Regie: Jodan Melamed 1988 Colors (Colors – Farben der Gewalt) Regie: Dennis Hopper Things Behind the Sun Regie: Allison Anders 1987 Hamburger Hill (Hamburger Hill) Regie: John Irvin Traffic (Traffic – Die Macht des Kartells) (Regie: Steven Soderbergh) 1986 Punk Regie: Carl Franklin The Family Man (Family Man) Regie: Brett Ratner SOPHIE OKONEDO Tatiana JOAQUIN PHOENIX Jack Okonedo ist bereits in etlichen Filmen aufgetreten. Für DIRTY PRETTY THINGS wurde sie in der Kategorie Beste Darstellerin für den Independent Spirit Award nominiert, und der Film wurde als Bester Film mit dem Preis der Londoner Zeitung Evening Standard ausgezeichnet. Derzeit arbeitet Okonedo an AEON FLUX; zuvor war sie in THIS YEAR’S LOVE, THE JACKAL, GO NOW, CROSS MY HEART, MAD BAD MORTAL BEINGS, MISS QUEENCAKE und YOUNG SOUL REBELS zu sehen. Fernsehrollen übernahm sie in „Alibi“, dem mehrfach preisgekrönten „Clocking Off“, „Sweet Revenge“, „Dead Casual“ und „Never Never“ (der ihr eine RTS-Nominierung in der Kategorie Beste dramatische Fernsehdarstellerin einbrachte), außerdem in „Deep Secrets“ und „Maria’s Child“. Daneben sprach Okonedo die Pocahontas in dem Radiohörspiel „Plantation“, Königin Isabel in „Richard II“, sie wirkte in „Timbuktu“ und „The Wheel of Fortune“ mit. Auf der Bühne war Okonedo in „Caryl Churchill Event“, „Night Songs“, „The Vagina Monologues“ (Die Vagina-Monologe), „I Just Dropped By To See The Man“, „Troilus And Cressida“, „Money“, „The Arabian Nights“, „900 Oneonta“, „Been So Long“, „His Lordship’s Fancy“, „A Jovial Crew“, „The Odyssey“, „Tamburlaine The Great“ (Tamerlan der Große) und „The Changeling“ zu sehen. Phoenix wurde in Puerto Rico geboren und begann seine Schauspielkarriere bereits als kleines Kind. Seitdem hat er immer wieder demonstriert, dass er extrem unterschiedliche Rollen meistern kann. 1986 spielte er als Zehnjähriger einen Part in SPACECAMP, 1987 übernahm er eine Hauptrolle in RUSSKIES neben seiner Schwester Summer und Carole King. 1989 ergatterte er die Rolle von Dianne Wiests Sohn in Ron Howards PARENTHOOD. Nach einer langen Filmpause begeisterte Phoenix 1995 die Kritiker mit seiner Leistung als Nicole Kidmans Partner in Gus Van Sants TO DIE FOR. 1997 folgte INVENTING THE ABBOTTS mit Liv Tyler, Billy Crudup und Jennifer Connelly. Im selben Jahr wirkte er neben Claire Danes, Sean Penn und Jennifer Lopez in Oliver Stones U-TURN mit. Auch 1998 drehte er zwei Filme: RETURN TO PARADISE mit Anne Heche und Vince Vaughn sowie CLAY PIGEONS, ebenfalls mit Vaughn. Ein Jahr darauf war er neben Nicolas Cage in Joel Schumachers 8MM zu sehen. Einen Karrierehöhepunkt erlebte er im Jahr 2000: Phoenix spielte Hauptrollen in drei sehr unterschiedlichen Filmen. Als Commodus neben Russell Crowe in Ridley Scotts GLADIATOR wurde er vom National Board of Review ausgezeichnet, außerdem gewann er den Preis der RadioFilmkritiker und den Blockbuster Award. Weiterhin wurde er für den Oscar und den Golden Globe nominiert. Neben Mark Wahlberg, James Caan, Faye Dunaway, Ellen Burstyn und Charlize Theron übernahm er eine Hauptrolle in THE YARDS. Außerdem wirkte er in QUILLS, der Verfilmung des mit dem Obie ausgezeichneten Marquis-de-SadeBühnenstücks von Douglas Wright, neben Kate Winslet und Geoffrey Rush mit. Als Partner von Mel Gibson trat Phoenix 2002 in M. Night Shymalans Film SIGNS auf; ein Jahr später sprach er den Kenai in dem animierten Film BROTHER BEAR (Bärenbrüder). 2003 besetzte M. Night Shymalan ihn auch in dem Thriller THE VILLAGE. Neben John Travolta ist Phoenix in LADDER 49 zu sehen. Derzeit stellt er die CountryLegende Johnny Cash in James Mangolds WALK THE LINE dar. Weitere Filme sind IT’S ALL ABOUT LOVE und BUFFALO SOLDIERS. FILMOGRAFIE (Auswahl): 2005 2004 2003 2002 Aeon Flux (Aeon Flux) Regie: Karyn Kusama Hotel Rwanda (Hotel Ruanda) Regie: Terry George Cross My Heart Regie: Avie Luthra Dirty Pretty Things (Kleine schmutzige Geschäfte) Regie: Stephen Frears 2000 Peaches Regie: Nick Grosso 1999 Mad Cows Regie: Sara Sugarman This Year’s Love (Lover oder Loser) Regie: David Kane 1997 The Jackal (Der Schakal) Regie: Michael Caton-Jones 1995 Ace Ventura: When Nature Calls (Ace Ventura – Jetzt wird’s wild) Regie: Steve Oedekerk Go Now (Go Now! Jetzt erst recht) Regie: Michael Winterbottom 1991 Seite 20/21 Young Soul Rebels (Young Soul Rebels) Regie: Isaac Julien FILMOGRAFIE (Auswahl): 2005 Walk the Line (in Produktion) Regie: James Mangold 2004 Ladder 49 (Ladder 49) Regie: Jay Russell Hotel Rwanda (Hotel Ruanda) Regie: Terry George The Village (The Village – Das Dorf ) Regie: M. Night Shyamalan 2002 Signs (Signs – Zeichen) Regie: M. Night Shyamalan 2001 Buffalo Soldiers (Army Go Home) Regie: Gregor Jordan 2000 Quills (Quills – Macht der Besessenheit) Regie: Philip Kaufman Gladiator (Gladiator) Regie: Ridley Scott The Yards (The Yards – Im Hinterhof der Macht) Regie: James Gray 1999 8MM (8mm – Acht Millimeter) Regie: Joel Schumacher 1998 Clay Pigeons (Clay Pigeons – Lebende Ziele) Regie: David Dobkin Return to Paradise (Für das Leben eines Freundes) Regie: Joseph Ruben 1997 U Turn (U-Turn – Kein Weg zurück) Regie: Oliver Stone Inventing the Abbotts (Die Abbotts – Wenn Haß die Liebe tötet) Regie: Pat O’Connor 1995 To Die For (To Die For) Regie: Gus Van Sant 1989 Parenthood (Eine Wahnsinnsfamilie) Regie: Ron Howard 1987 Russkies (Russkies) Regie: Rick Rosenthal 1986 Space Camp (Space Camp) Regie: Harry Winer NICK NOLTE Colonel Oliver Der schon zweimal für den Oscar nominierte Nolte hat im Lauf seiner langen Karriere immer auf den hohen Anspruch seiner Rollen geachtet, was ihm den Status eines internationalen Superstars einbrachte. Seine Firma Kingsgate Films produziert viele der Projekte, in denen er auftritt. Nolte fühlt sich in den unterschiedlichsten Rollen zu Hause. Aktuell wirkte er in THE GOOD THIEF, im Blockbuster-Hit THE HULK und in NORTHFORK mit. Mit Regisseur Alan Rudolph drehte Nolte INVESTIGATING SEX. Vor kurzem besann Nolte sich auf seine Anfänge beim Theater: Neben Sean Penn stand er in Sam Shepards Stück „The Late Henry Moss“ auf der Bühne. Zu den Spitzentiteln in Noltes Filmografie der letzten Jahre zählen Regisseur Paul Schraders AFFLICTION (Nolte wurde für den Oscar, den Golden Globe und den Independent Film Award nominiert), U-TURN, AFTERGLOW, JEFFERSON IN PARIS, CAPE FEAR und THE PRINCE OF TIDES, der ihm den Golden Globe der Auslandspresse in Hollywood sowie eine Oscar-Nominierung einbrachte. Weitere Filme sind I LOVE TROUBLE, das Basketball-Drama BLUE CHIPS, I’LL DO ANYTHING und der gefeierte LORENZO’S OIL. Seine Produktionsfirma Kingsgate entwickelt derzeit die Filmstoffe WHITE JAZZ, James Ellroys Bearbeitung seines Bestseller-Romans, sowie THE LAST MAGIC SUMMER, die Filmfassung des gleichnamigen Romans von Peter Gent. Demnächst spielt Nolte in der Kingsgate-Produktion BEST OF ENEMIES. Die wahre Geschichte spielt Anfang der 60er Jahre in South Carolina und erzählt von der Beziehung einer Schwarzen zu einem Mitglied des Ku-Klux-Klans. Nolte stammt aus Omaha/Nebraska. Am College spielte er Football, bis er die Theaterbühne entdeckte. Seine Schauspielkarriere begann er am Pasadena Playhouse in California. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Schauspielschüler von Bryan O’Byrne in Stella Adlers Akademie in Los Angeles trat er mehrere Jahre lang an Provinzbühnen auf. Den Durchbruch schaffte er mit der legendären Fernsehserie „Rich Man, Poor Man“ (Reich und arm), die das Fundament für seinen internationalen Ruhm legte. Sein Kinodebüt gab er in THE DEEP. Schon bald bewies Nolte, dass er die unterschiedlichsten Rollen meistern kann: er spielte einen drogenschmuggelnden Vietnamveteran in WHO’LL STOP THE RAIN, einen resignierten Footballstar in NORTH DALLAS FORTY; (Nolte entwickelte den Stoff zusammen mit Autor Peter Gent), den unangepassten Autor der Beat-Ära, Neal Casady, in HEART BEAT, und einen zurückgezogen lebenden Meeresbiologen in CANNERY ROW. Immer wieder forderte Nolte sich selbst heraus, um sein Können unter Beweis zu stellen: als philosophischer Penner in DOWN AND OUT IN BEVERLY HILLS, als harter Cop in 48 HOURS, als amerikanischer Fotojournalist in UNDER FIRE und als unerbittlicher Gesetzeshüter in EXTREME PREJUDICE. Eine weitere sehr ungewöhnliche Rolle war die des stückeschreibenden Knastbruders in WEEDS. Weitere Filme: THREE FUGITIVES, FAREWELL TO THE KING, Martin Scorseses Beitrag zu NEW YORK STORIES, Karel Reisz’ EVERYBODY WINS und Sidney Lumets Q&A. FILMOGRAFIE (Auswahl): 2004 2003 Hotel Rwanda (Hotel Ruanda) Regie: Terry George 1994 I’ll Do Anything (Geht’s hier nach Hollywood?) Regie: James L. Brooks Clean Regie: Olivier Assayas 1992 Lorenzo’s Oil (Lorenzos Öl) Regie: George Miller The Beautiful Country Regie: Hans Petter Moland 1991 The Prince of Tides (Herr der Gezeiten) Regie: Barbra Streisand Hulk (Hulk) Regie: Ang Lee Northfork (Northfolk) Regie: Michael Polish Cape Fear (Kap der Angst) Regie: Martin Scorsese 1990 The Good Thief (The Good Thief ) Regie: Neil Jordan Another 48 Hrs. (Und wieder 48 Stunden) Regie: Walter Hill 2001 Investigating Sex (Investigating Sex) Regie: Alan Rudolph Everybody Wins (Everybody Wins – Ein schmutziges Spiel) Regie: Karel Reisz 2000 Trixie (Trixie) Regie: Alan Rudolph 1989 The Golden Bowl (The Golden Bowl) Regie: James Ivory 1999 Simpatico (Simpatico) Regie: Matthew Warchus 1987 Breakfast of Champions (Breakfast of Champions – Frühstück für Helden) Regie: Alan Rudolph 1998 The Thin Red Line (Der Schmale Grat) Regie: Terrence Malick 1997 Affliction (Der Gejagte) Regie: Paul Schrader 1986 Down and Out in Beverly Hills (Zoff in Beverly Hills) Regie: Paul Mazursky 1984 Teachers (Die Aufsässigen) Regie: Arthur Hiller 1983 Under Fire (Under Fire) Regie: Roger Spottiswoode 1982 48 Hrs. (Nur 48 Stunden) Regie: Walter Hill Afterglow (Liebesflüstern) Regie: Alan Rudolph Cannery Row (Die Straße der Ölsardinen) Regie: David S. Ward Nightwatch (Freeze – Alptraum Nachtwache) Regie: Ole Bornedal 1979 North Dallas Forty (Die Bullen von Dallas) Regie: Ted Kotcheff 1978 Who’ll Stop the Rain (Dreckige Hunde) Regie: Karel Reisz 1977 The Deep (Die Tiefe) Regie: Peter Yates 1975 Return to Macon County (Wild Drivers) Regie: Richard Compton Mother Night (Schatten der Schuld) Regie: Keith Gordon 1995 Jefferson in Paris (Jefferson in Paris) Regie: James Ivory 1994 I Love Trouble (I love Trouble – Nichts als Ärger) Regie: Charles Shyer Blue Chips (Blue Chips) Regie: William Friedkin Weeds (Der Stählerne Vorhang) Regie: John D. Hancock Extreme Prejudice (Ausgelöscht) Regie: Walter Hill U Turn (U-Turn – Kein Weg zurück) Regie: Oliver Stone 1996 Farewell to the King (Der Dschungelkönig von Borneo) Regie: John Milius Three Fugitives (Das Bankentrio) Regie: Francis Veber Mulholland Falls (Nach eigenen Regeln) Regie: Lee Tamahori Seite 22/23 Q & A (Tödliche Fragen) Regie: Sidney Lumet Seite 24/25 DER STAB PAUL RUSESABAGINA Berater TERRY GEORGE Regie / Drehbuch / Produktion Paul Rusesabagina wurde am 15. Juni 1954 in Murama-Gitarama im zentralen Süden Ruandas als Sohn von Bauern geboren. 1962 begann er seine Schulausbildung an der Missionenschule SDA (Seventh Day Adventist) College in Gitwe, wo er 13 Jahre lernte (sieben Jahre Vorschule und sechs Jahre Oberschule). Von 1975 bis 1978 studierte Rusesabagina Theologie in Kamerun. Im Januar 1979 fand er eine Stellung als Portier in dem neu eröffneten Sabena-Hotel Akagera im Akagera National Park. In dieser Tätigkeit sammelte er seine Erfahrungen im Tourismus, im Hotelfach und im Catering-Bereich. Über die Schweizer Touristenberatung ergatterte er einen Platz in der Hotelführungsausbildung am Utalii College in Kenia. Diese Ausbildung begann er 1980, im September 1984 schloss er sie in der Schweiz ab. Nach seiner Rückkehr aus der Schweiz arbeitete Rusesabagina wieder für die SabenaHotelkette und fand eine Stellung als Assistent der Hotelleitung im Mille Collines Hotel. In dieser Funktion war er vom Oktober 1984 bis November 1993 tätig, dann übernahm er die Leitung des Diplomate Hotel, ebenfalls in Kigali. Wegen einiger Probleme vor Ort konnte er seine Stellung erst im März 1993 antreten. Während der 100 Tage des Völkermords musste Rusesabagina ins Hotel Mille Collines zurückkehren: Sein Kollege Bik, der dieses Hotel leitete, verließ Kigali am 11. April 1994 um 17 Uhr, obwohl er damit viele Flüchtlinge sich selbst überließ. Am nächsten Morgen verließ auch die Regierung (Interimsregierung) Kigali in Richtung Gitarama. Doch Rusesabagina harrte dort praktisch während der gesamten Dauer des Völkermords aus. Als die Massaker im Juli 1994 endlich etwas abnahmen, kehrte Bik zurück und übernahm wieder seine Arbeit. Rusesabagina übernahm wieder seine Funktion im Diplomate Hotel und arbeitete dort bis September 1996. Dann ging er als Flüchtling nach Belgien. Seitdem ist Rusesabagina als Geschäftsmann tätig – er leitet eine Firma für Schwertransporte. Sein erstes verfilmtes Drehbuch IN THE NAME OF THE FATHER brachte Terry George Nominierungen für den Oscar und den British Acedemy Award (BAFTA) ein. Sein Regiedebüt gab er mit SOME MOTHER’S SON, der mit dem Europäischen Filmpreis und auf den Filmfestivals Angers und San Sebastian ausgezeichnet wurde. George wurde 1996 zum Europäischen Nachwuchsregisseur des Jahres gekürt. Anschließend bearbeitete er Neil Sheehans mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnetes Buch über den Vietnamkrieg, „A Bright and Shining Lie“ und inszenierte es als HBOFilm, der für den Emmy und den Golden Globe nominiert wurde. Als Autor schrieb George den von Jim Sheridan inszenierten Film THE BOXER mit Daniel Day Lewis sowie HART’S WAR mit Bruce Willis und Colin Farrell. Für CBS konzipierte und produzierte er die Fernsehserie „The District“ (The District – Einsatz in Washington), die vier Jahre lang Spitzenquoten am Samstagabend verbuchte. George lebt abwechselnd in Irland und New York. FILMOGRAFIE (als Regisseur und Drehbuchautor): 2004 Hotel Rwanda (Hotel Ruanda) 2002 Hart’s War (Das Tribunal) (Drehbuch) 1998 A Bright Shining Lie (A bright Shining Lie – Die Hölle Vietnams) 1997 The Boxer (Der Boxer) (Drehbuch) 1996 Some Mother’s Son (Mütter und Söhne) 1993 In the Name of the Father (Im Namen des Vaters) (Drehbuch) KEIR PEARSON Drehbuch / Co-Executive Producer JOHNNY BREEDT Produktionsdesign Von 1995 bis 2003 war Pearson als Cutter von Dokumentationen für den öffentlichen Sender PBS, für New York Times Television und Court TV tätig. HOTEL RUANDA ist sein erstes Spielfilmdrehbuch. Seinen Bachelor of Arts machte er 1990 am Harvard College und den Master in Fine Arts 1997 an der Film School der New York University. Als Mitglied des amerikanischen Ruderteams nahm Pearson 1992 an den Olympischen Spielen in Barcelona teil. Als Produktionsdesigner betreute Breedt THE LAST FACE, SHADOWS (auch: DUMA), RED WATER, SUMURU, SCOUT SAFARI, BEAT THE DRUM, ST. GEORGE’S, DISASTER, DEADLINE, PALJAS, WOMAN OF COLOR, und er entwarf die Ausstattung für die International Leadership Conference. Als Ausstatter betreute Breedt die Projekte WHISKEY ECHO, HARD CASH, THE GREY ZONE (Die Grauzone), ANNA AND THE KING (Anna und der König), I DREAMED OF AFRICA (Ich träumte von Afrika), SHARK ATTACK und HIDDEN CITY. Weitere Filme sind LAND OF A THOUSAND HILLS, GLORY GLORY, FOR LOVE OR MUMMY, CAPE OF GOOD HOPE III, HARD TO FORGET, SWEEPERS (The Sweeper – Land Mines), THE GHOST AND THE DARKNESS (Der Geist und die Dunkelheit) und MAKING OF A MAHATMA. Daneben hat er zahlreiche Bühnenbilder geschaffen. ALEX KITMAN HO Produktion Der Veteran der Filmbranche verantwortet eine ganze Reihe oscargekrönter Filme: JFK (John F. Kennedy – Tatort Dallas), BORN ON THE FOURTH OF JULY (Geboren am 4. Juli), PLATOON und WALL STREET – alle inszeniert von Oliver Stone. Außerdem produzierte Ho Stones HEAVEN AND EARTH (Zwischen Himmel und Hölle), THE DOORS und TALK RADIO. In den letzten Jahren produzierte er THE WEIGHT OF WATER, BROKEDOWN PALACE, THE GHOST AND THE DARKNESS (Der Geist und die Dunkelheit) und ON DEADLY GROUND (Auf brennendem Eis). Ho stammt aus Hongkong und kam als Fünfjähriger mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten. Seinen Master im Fach Film machte er am Goddard College in Plainfield/Vermont. Anschließend setzte er sein Studium an der Tisch School of the Arts unter dem Dach der New York University mit einem Master of Fine Arts fort. Seine Filmkarriere begann Ho als Aufnahmeleiter bei den Dreharbeiten zum Kulthit THE WARRIORS (Die Warriors). Seitdem hat er Erfahrungen in allen Aspekten der Filmproduktion gesammelt. Seinen ersten eigenen Film produzierte er 1983 mit Kathryn Bigelows THE LOVELESS (Die Lieblosen). Im Fernsehbereich fungierte Ho unter anderem als Executive Producer der Dokumentation „China: Unleashing the Dragon“ und der Miniserie „Wild Palms“. ROBERT FRAISSE Kamera Seite 26/27 Der Franzose Robert Fraisse wurde mit Jean-Jacques Annauds L’AMANT (Der Liebhaber) für den Oscar nominiert. Mit Annaud drehte Fraisse auch WINGS OF COURAGE, SEVEN YEARS IN TIBET (Sieben Jahre in Tibet) und ENEMY AT THE GATES (Duell – Enemy at the Gates). Aktuell stand Fraisse bei dem Hit LUTHER sowie bei THE NOTEBOOK (Wie ein einziger Tag) hinter der Kamera. Weitere Filme: RONIN mit Robert De Niro und Jean Reno; VATEL mit Gérard Depardieu, Uma Thurman und Tim Roth; LA BÛCHE, CITIZEN X, UN CRIME (Der Anwalt), LA PASSERELLE (Der nackte Schatten), FANTÔME AVEC CHAUFFEUR, KEYS TO TULSA, LA GITANE (La Gitane – Nichts als Ärger mit den Frauen), LE JUMEAU (Der Zwilling), LADY CHATTERLEY’S LOVER (Lady Chatterley’s Liebhaber), EMMANUELLE L’ANTIVIERGE (Emanuela – Garten der Liebe) und L’HISTOIRE D’O (Die Geschichte der O). NAOMI GERAGHTY Schnitt Naomi Geraghty stammt aus Dublin. 1993 zog sie nach New York. Als zusätzliche Cutterin arbeitete sie an COP LAND. Anschließend schnitt sie die Spielfilme BLUE MOON, A MAP OF THE WORLD (Unschuldig verfolgt) und Folgen der Serie „The District“ (The District – Einsatz in Washington). Sie war außerdem für den Schnitt von Jim Sheridans oscarnominiertem Drama IN AMERICA verantwortlich. RUY FILIPE Kostüme Vor kurzem hat Filipe seine Arbeit an SUMURU fertiggestellt. Zuvor entwarf er die Kostüme zu MALUNDE (Malunde), DR. LUCILLE, DIE WÜSTENROSE, A REASONABLE MAN, IL SEGNO DELLA SCIMMIA, JUMP THE GUN (Jump the Gun – Ein besseres Leben), BRIDGE OF TIME (Reise in die Zeitlosigkeit), DANGEROUS GROUND, HUMAN TIMEBOMB, CRY, THE BELOVED COUNTRY, LUNAR COP (Astrocop), LETHAL NINJA, CYBORG COP und SCHWEITZER (Jenseits der Dunkelheit). Im Kostümbereich arbeitete er zuvor an den Fernsehfilmen „Derby“ und „Marie s’en va t-en guerre“. ANDREA GUERRA Musik Guerra komponierte die Soundtracks zu CHE NE SARÀ DI NOI, LE BARZELLETTE, IO NO, SORAYA, PRENDIMI E PORTAMI VIA, IL VESTITO DA SPOSA, LE CHIEN, LE GENERAL ET LES OISEAUX, PASSATO PROSSIMO, LA FINESTRA DI FRONTE, UN POSTO TRANQUILLO, PRENDIMI L’ANIMA, EMMA SONO IO, LA LEGGENDA DI AL, JOHN E JACK, ANGELA, RESPIRO (Lampedusa), SEMANA SANTA (Semana santa – Die Bruderschaft des Todes), LA CASA DELL’ANGELO, LA LUCE NEGLI OCCHI, TORNANDO A CASA, LE FATE IGNORANTI (Die Ahnungslosen), UNA LUNGA NOTTE, ALICE, QUALCUNO DA AMARE (Der Weg des Herzens), MEDLEY – BRANDELLI DI SCUOLA, PRIME LUCI DELL’ALBA, THE PROTAGONISTS, FEMMINA, GIOCHI D’EQUILIBRIO, ONOREVOLI DETENUTI, ULTIMO TAGLIO, IL TOCCO: LA SFIDA (Cue Master – Der Todesstoß), UN ALTRO GIORNO ANCORA, CARO DOLCE AMORE, ITALIA VILLAGE, TROPPO SOLE, ALLULLO DROM, NARCOS, LA DOMENICA SPECIALMENTE und VIAGGIO D’AMORE (Eine Liebesreise). Daneben schrieb Guerra Musiken für die Fernsehproduktionen „Le stagioni del cuore“, „La guerra è finite“, „Grande fratello“, „Casa famiglia“, „Le ragazze di Piazza di Spagna“ und „Un prete tra noi“. HAL SADOFF Executive Producer Sadoff zählt zu den führenden Finanzberatern der Entertainmentbranche. In den vergangenen 17 Jahren war er an zahlreichen finanziellen Transaktionen im IndependentBereich beteiligt; er arbeitet mit Produzenten und Firmen, Vertriebsfirmen, Banken, Verleihern und allen großen Filmstudios. Sein Kontaktnetzwerk umspannt die ganze Welt in den Bereichen Medien, Entertainment und Finanzen. Auf diese Weise hatte er entscheidenden Anteil an über 200 Filmproduktionen, deren Finanzierung insgesamt über 2,5 Milliarden Dollar umfasste. Zu den Transaktionen und beratenden Funktionen zählen Finanzierungen für einzelne Filme, Finanzierungen im Bereich Abschreibung/Filmförderung, Börsengänge, Privatplatzierungen, Firmenkredite und Akquisitionsfinanzierungen. Hal Sadoff war Gründungsmitglied, Partner und Leiter des Büros Los Angeles der Cobalt Media Group. Cobalt wurde im Oktober 1999 gegründet und entwickelte sich schnell zu einer der führenden Finanzierungs- und Weltvertriebsfirmen im Independent-Bereich mit Büros in Los Angeles und London. Bei Cobalt war Sadoff an über 25 Filmen beteiligt, darunter HOUSE OF SAND AND FOG (Haus aus Sand und Nebel), OPEN RANGE (Open Range – Weites Land), TIMELINE, SWIMFAN, DANNY DECKCHAIR, BAND OF BROTHERS (Band of Brothers – Wir waren wie Brüder), HEARTBREAKERS (Heartbreakers – Achtung, scharfe Kurven), 13 GHOSTS (13 Geister), HOUSE ON HAUNTED HILL (Haunted Hill), CHICKEN RUN (Hennen rennen) und THE WORLD IS NOT ENOUGH (007 – Die Welt ist nicht genug). Vor der Gründung von Cobalt fungierte Sadoff als Senior Vice President und Leiter der Los-Angeles-Filiale der in London ansässigen National Westminster Bank Plc. Er war entscheidend an der Expansion der Gruppe beteiligt, die sich zu einem der führenden Finanzierungspartner der Entertainmentbranche entwickelte. Auf sein Konto gehen etliche innovative Finanzierungsstrukturen, zum Beispiel die allererste Projektfinanzierung eines interaktiven Spiels zusammen mit der ersten Filmfinanzierung unter Beteiligung der staatlichen US-Bank Exim. Zu den von ihm strukturierten und finanzierten Projekten zählen WILD THINGS, LOST IN SPACE, IN LOVE AND WAR, SEVEN YEARS IN TIBET (Sieben Jahre in Tibet), LES MISÉRABLES, STARGATE, DIE HARD: WITH A VENGEANCE (Stirb langsam – jetzt erst recht), AMERICAN WEREWOLF IN PARIS, WAKING NED DEVINE (Lang lebe Ned Devine), JUDGE DREDD, EVITA, WHAT’S EATING GILBERT GRAPE (Gilbert Grape – irgendwo in Iowa), MUCH ADO ABOUT NOTHING (Viel Lärm um nichts) und A BRONX TALE (A Bronx Tale – In den Straßen der Bronx). Seite 28/29 MARTIN F. KATZ Executive Producer DUNCAN REID Executive Producer Katz hat die von ihm geleitete Firma Prospero Pictures gegründet. Die in Toronto ansässige Filmproduktions- und Finanzierungsfirma spezialisiert sich auf internationale CoProduktionen. Katz bringt 20 Jahre Erfahrung in allen Aspekten der Medienproduktion und Finanzierung mit. Vor der Gründung von Prospero Pictures war Katz President und Chief Operating Officer der Grosvenor Park Film Financing Corporation. Zuvor arbeitete er als Executive Producer für das Microsoft Network sowie als Produzent und Executive Producer für Alliance Atlantis. Außerdem war er für die Abwicklung der Geschäfte bei CBC Television verantwortlich. Im Spielfilmbereich war Katz an Frank Flowers’ HAVEN, Bronwyn Hughes’ STANDER, Philip Savilles THE GOSPEL OF JOHN, David Cronenbergs SPIDER und Michael Winterbottoms THE CLAIM (Das Reich und die Herrlichkeit) beteiligt. Hinzu kommen zahlreiche Fernsehproduktionen: Ken Finklemans Miniserie „Married Life“ für Comedy Central, die Nickelodeon/Family Channel-Serie „Wildside“, die CanWest/TVNZ-Serie „Jules Verne’s Mysterious Island“ (Geheimnisvolle Insel), das CBS-Drama „Keeping the Promise“ (Kampf ums Überleben) und die Showtime-Serien „Howie Mandel’s Sunny Skies“ und „My Life as a Dog“ (Mein Leben als Hund). Zu Katz’ Fernsehproduktionen gehören Filme, Serien und Miniserien für CBC, CTV, Global, WIC, CityTV, CBS, Showtime, Nickelodeon, Comedy Central, M-Net und TVNZ. Umfangreiche Erfahrung sammelte er bei internationalen Co-Produktionen mit Partnern in Kanada, Großbritannien, Frankreich, Luxemburg, Deutschland, Spanien, Neuseeland, Australien und Südafrika. Katz hat in Toronto und Paris Jura studiert. Als JuraProfessor hat er an der kanadischen University of Moncton gelehrt und Vorlesungen über Urheberrecht an der University of Toronto gehalten. Reid ist vereidigter Wirtschaftsprüfer und Mitglied des Wirtschaftsprüfer-Instituts Deloitte and Touche. Bei The Really Useful Group übernahm er die Leitung der Geschäftsentwicklung sowie bei The Really Useful Theatre Company die Leitung der Finanzen. Reid leitete außerdem die Finanzabteilung der Firma Nottingham Forest während ihrer Gründungsphase, um dann zu Ingenious Media zu wechseln. SAM BHEMBE Executive Producer Bhembe arbeitet bereits über elf Jahre im Bereich der Entwicklungsfinanzierungen und Investitionsfinanzen. Über ein Jahr war er in Boston für die internationale Management-Beratungsfirma Monitor Company tätig. Bhembe leitete bei der Industrial Development Corporation of South Africa (IDC) das Projektteam, das eine Wirtschaftlichkeitsstudie erstellte, die schließlich zum IDC-Strategieplan für eine Beteiligung in der Filmbranche führte. Drei Jahre lang leitete Bhembe bei IDC die Abteilung Medien & Film, um dann zum Vice President des Dienstleistungsbereichs aufzusteigen. Derzeit ist er bei IDC für sieben Investitionseinheiten (strategische Geschäftseinheiten) verantwortlich, die jährlich über zwei Milliarden Rand investieren. Bhembe hält weiterhin leitende Positionen in mehreren Firmen in Südafrika. Seine Ausbildung umfasst einen Bachelor of Arts mit Auszeichnung im Bereich Wirtschaftwissenschaften, ein Diplom im Bereich Öffentliche Ordnung und Entwicklungsmanagement, und einen an der Management-Schule in Maastricht erworbenen Master Bachelor of Arts cum laude. BRIDGET PICKERING Co-Produktion Ihre Karriere in der Filmbranche begann Pickering als Mitarbeiterin der Besetzungschefin Bonnie Timmermann bei Universal Pictures in New York. Sie arbeitete an Filmen wie THE LAST OF THE MOHICANS (Der letzte Mohikaner) und GLENGARRY GLEN ROSS. 1992 gründete sie in Namibia die unabhängige Video- und Filmproduktionsfirma On Land Productions. Sie produzierte und inszenierte über 20 Dokumentationen und etliche Fernsehfilme. Als Co-Produzentin betreute sie den Spielfilm FLAME; sie produzierte außerdem den Kurzfilm „The Homecoming“ im Rahmen der Filmreihe „Africa Dreaming“. UNO’S WORLD, ihren ersten Film mit Spielhandlung, inszenierte Pickering im Rahmen der Serie „Mama Africa“. Der Film lief auf dem Filmfestival in Rotterdam und auf dem öffentlichen US-Sender PBS. Außerdem inszenierte sie im Rahmen der „Step to the Future Films“ das Projekt DREAMS OF A GOOD LIFE, das auf Festivals in aller Welt lief und von etlichen Fernsehsendern ausgestrahlt wurde (darunter vom finnischen YLE-TV und von ARTE). Kürzlich wurde sie eingeladen, eine Auswahl ihrer Arbeiten auf dem Festival in Oldenburg zu zeigen. Derzeit produziert sie im Rahmen der Dokumentationsreihe „Ten Years of Freedom“ den Film MIX und entwickelt ihren nächsten Spielfilm THE WEIGHT OF WHISPERS. LUIGI MUSINI Co-Produktion Als Produzent betreute Musini die Filme AGATA E LA TEMPESTA (Agata und der Sturm), OPOPOMOZ, CANTANDO DIETRO I PARAVENTI, HISTOIRE DE MARIE ET JULIEN (Die Geschichte von Marie und Julien), LUNDI MATIN (Montag Morgen), BRUCIO NEL VENTO (Brennen im Wind), IL DERVISCIO, PREFERISCO IL RUMORE DEL MARE (Ich liebe das Rauschen des Meeres) und FALKEHJERTE (Katja und der Falke). Seite 30/31 Gestaltung: Propaganda B Im Verleih von Pacelliallee 47 | 14195 Berlin