Jupiter Sunrise Lodge Reisebericht 01.11. - 16.11.2015

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Jupiter Sunrise Lodge Reisebericht 01.11. - 16.11.2015
Jetzt geht's los
Samstag, 31.10.2015 17:00Uhr
Es ist soweit, 1 Jahr Planung liegt hinter uns. Es geht auf die Malediven zur Jupiter
Sunrise Lodge auf die Insel Keyhodoo… Big Game Fishing, Ausflüge auf einsame
Inseln, Schnorcheln…alles, was das Herz begehrt. In 4 Stunden starten wir von Tegel.
Vermutlich können wir uns (sofern das WLAN funktioniert) erst morgen melden, da
ich für den Flug ruhig gestellt werde (panische Flugangst). Wir fliegen 6 Stunden nach
Abu Dabi, 2,5 Stunden Aufenthalt dort, dann 4,5 Stunden nach Male und von dort
geht’s weiter mit dem Speedboot zu unserer Insel. Hoffentlich geht alles gut. Einen
Kuss an unsere Familien und Freunde, fühlt Euch gedrückt.
Sonntag, 01.11.2015 18:45Uhr maledivische Zeit,
Wir sind super gut angekommen und auch den Flug habe ich überstanden. Der
Aufenthalt in Abu Dhabi war etwas gewöhnungsbedürftig. Menschen aller Nationen
waren dort versammelt, aber Inder z.B. gingen gar nicht, die haben gedrängelt
geschubst, sich gegenseitig angeblufft, keine Kultur halt. Mit der Etihad nach Male
ging‘s dann doch relativ schnell. Das anschließende Speedboot bretterte mit uns über
den Indischen Ozean …unglaublich schön! Empfangen wurden wir von der gesamten
Crew mit frischer Kokusnuss“milch“. Gleich geht’s zum Essen und danach wird der
morgige Tag besprochen.
LG von uns
20:45Uhr
Nachdem wir lecker zu Abend gegessen haben, wurde der morgige Tag besprochen.
Das 2. Pärchen hier im Haus fährt Schnorcheln und Setti und ich haben uns gerade
unsere Ruten fürs morgige Live Bait Angeln ausgesucht…sind das ein paar Teile!
Schauen wir mal, was geht. Um 6 müssen wir am Hafen sein…wir sind gespannt.
Montag, 02.11.2015 19:50Uhr
Punkt 5:00Uhr sind wir aufgestanden. Nachdem wir 2 Kaffee getrunken haben, ging
es auch schon los zum Hafen. Moki (unser Kapitän) und zwei weitere Jungs begrüßten
uns an Bord. Nachdem wir aus dem Hafen ins Atoll sind wurden jeweils rechts und
links vom Boot zwei lange Leinen, am Ende ein Schwimmkörper und am
Schwimmkörper je 2 Angelsehnen mit Gummiköder (Octopus) befestigt, die
geschleppt wurden. Am Heck nochmals zwei lange Leinen mit jeweils 1 Gummiköder.
Zielfische waren Bonitos. Der erste ließ nicht lange auf sich warten. Mit der Hand
wurde die Leine eingeholt. Wir starteten übrigens mit heftigem Regen, der im Laufe
des Vormittags dann aber abzog. Danach war Totentanz angesagt. Wir fuhren an
wunderschöne Inseln vorbei, es ist einfach ein Traum, wie gemalt. Gegen 9 gab
Frühstück, Toast mit frisch angemachtem Tunfisch und Obst. Gegen Mittag kam die
Sonne raus, nur die Fische hatten leider keinen Hunger. Also setzten Setti und ich uns
ans Heck und “spielten” etwas mit den Schleppleinen…zuppelten etwas an den
Leinen…Peng! Da war was, die gezuppelte Leine ließ sich nun nicht mehr
zappeln…Fisch, und zwar an allen Ködern. Gut, dass wir Handschuhe (Baumarkt)
mitgenommen haben, denn das einholen der Sehne zeckt ganz schön. Die Fische
waren in Beißlaune, sodass wir bis ca. 15Uhr 18 Bonitos und 6 Rainbowrunner
hatten. Hat echt Laune gemacht. Auf dem Rückweg rief Moki auf einmal, Kamera!
Wir stürzten nach vorn zum Bug und dann sahen wir sie…Delphine…wie unglaublich
schön! Dann waren wir kurz vor unserer Insel und packten schon unsere Sachen
zusammen, doch Moki dachte gar nicht daran, reinzufahren. Er fuhr schnurstracks
geradeaus zum großen Außenriff, der erste Bonito wurde Gassi geführt. Schnapp!
Abgebissen, beim 2. war es ebenso, doch alle guten Dinge sind 3…es knallte so sehr
in der Rute, was auch immer da dran war, nahm erst mal gefühlte 100m Schnur, dann
ging‘s los, was für ein heftiger Kampf…das erste Mal, dass ich mir einen Gimbal
gewünscht hätte. Hatten wir aber nicht. Also musste ein dickes Handtuch her, damit
ich die Angelrute abstützen konnte. Diese Riesen Multirolle hatte zwar ne super
Übersetzung, war aber für meine kleinen Hände sehr schwer zu händeln. Ich pumpte
und kurbelte und pumpte und kurbelte, nach Ca. 30min sah man den Schatten
schon…HAIFISCH!!! Was für ein Teil, ca. 1,20 lang, mit dem Gewicht will ich mich
nicht festlegen. Wir haben das Vorfach ausgeklinkt, damit der Fisch wieder
schwimmen darf, Haie sind geschützte Tiere. Auf jeden Fall war das der Drill meines
Lebens. Mir schlotterten dermaßen die Gliedmaßen danach…es war unglaublich. Ich
wollte ihn noch berühren, aber Setti ließ mich nicht. Wir probierten es danach noch
mit Bonitos aber entweder wurden die “geklaut” oder es biss dann gar nicht mehr.
Gegen 17:00 Uhr waren wir wieder im Hafen, wahrscheinlich haben wir von weitem
schon geleuchtet wie ne Kerze. Trotz Lichtschutzfaktor 30 haben wir uns ganz schön
die Rübe verbrannt. Wir belohnten uns dann mit eiskaltem alkoholfreien Bier. Um
19Uhr gab es Abendbrot, gebratener Thunfisch, Hänchenschenkel und ganz viele
andere Leckereien. Das Essen ist ausgezeichnet und ebenso die ganzen Angestellten,
uns wird hier jeder Wunsch von den Augen abgelesen.
Soeben wurde der morgige Tag geplant, nach dem Frühstück geht’s zum
Schnorcheln, dann chillen wir etwas auf einer Trauminsel und morgen Abend geht es
zum Sunset Fishing von 17-20Uhr. Ich hoffe, ich spüre bis dahin meine Arme wieder.
Dienstag, 03.11.2015 22:00Uhr
Der Tag begann mit Sonnenschein pur und leckerem Frühstück. Um 9:00Uhr
starteten wir mit dem Dhoni zum Schnorcheln zur Insel Ambara (kann sein, dass da
ein “a” drin fehlt). Die Überfahrt betrug ca. 1 Stunde und war relativ schaukelig, wer
es nicht verträgt, sollte Vomex A dabei haben. Schon auf ein paar 100m Entfernung
sah man, dass das eine Trauminsel ist…was für ein Paradies. Aber bevor es auf die
Insel ging, wollten wir am Riff entlang schnorcheln. Für mich war es das 1. Mal,
Kubbe erklärte mir alles und versprach, an meiner Seite zu bleiben. Ich hab zwar
manchmal ‚ne große Klappe, aber dennoch bin ich ein ganz schöner Schisser. Ich
sprang also mit Schwimmflossen, Taucherbrille und Schnorchel ins Wasser und
verschluckte mich, da ich die Luft nicht angehalten hatte. Wieder beruhigt ging‘s los,
zuerst hatte ich Schwierigkeiten, ruhig zu atmen, aber als ich sah, was dort unter der
Wasseroberfläche war…was für eine Märchenwelt, was für Korallen, was für viele
Fische in wunderschönen Farben, ich hatte Tränen in den Augen. Ganz langsam
bewegte ich die Flossen, um alles sehen zu können. Unheimlich war mir die stark
abfallende Kante am Riff, was für eine Tiefe…ich genoss das Schnorcheln ungefähr
eine halbe Stunde, schade, aber die Tiefe machte mir dann doch mehr Angst, sodass
ich wieder oberhalb der Wasseroberfläche auftauchte. Als Kubbe dann noch rief,
Shark…fielen mir plötzlich sämtliche Filme ein, Shark Attack, Open Water etc. Dabei
war es nur ein kleiner Katzenhai, der keiner Menschenseele etwas tun würde. Er rief
sofort das Boot, weil er merkte, dass ich Angst hatte. Dann ankerte das Dohni, sodass
wir durch das Wasser zur Insel liefen. Was für ein weißer Strand, unglaublich schön.
Wir hatten nun etwas Zeit, damit die Crew unser Lunch zubereiten konnte. Wir
genossen einfach nur…das Essen, was dann kam, war oberlecker, unsere Bonitos gab
es gebraten und Nudeln, alla Kubbe’s Style, mit ganz viel Knoblauch und einer
scharfen Note. So lecker!!! Zum Nachtisch gab es Melone. Setti und ich gingen
anschließend innerhalb des Riffes schnorcheln, Picassofische und wunderschöne
andere Fischarten haben wir gesehen, auch kleine Riffhaie. Danach schliefen wir,
geschützt unter einer schattigen Palme. Gegen 15:00Uhr machten wir uns auf den
Rückweg, den 17:00Uhr waren wir zum Sunset Fishing verabredet.
17:00Uhr starteten wir bestückt mit leeren 5 Liter Kanistern, um die jeweils ca. 100m
Angelleine gewickelt war, unten dran war ein Blei, ich schätze 80gr. Während Captain
Moki Kurs zum großen Außenriff nahm, “filetierte” Bondo (ich weiß nicht, ob der
Name richtig geschrieben ist) unsere restlichen 6 Bonitos und teilte die Filets in
jeweils 5 gleich große Stücke, die als Fetzenköder dienen sollten. Das Boot war
verankert und wir ließen die Köder nach unten in ca. 40m Tiefe ab. Ich bezweifelte ja,
dass darauf etwas beißt, aber kaum unten angekommen, merkte man sie schon
“knabbern”. Dann ein kräftiger Ruck, angezogen aber wieder weg. Setti fing dann
ihren ersten Red Snapper, nicht sehr groß aber immerhin. Es wurde auch schlagartig
dunkel und das Gefühl der ständigen Bisse war unglaublich aufregend. Leider bissen
die Fische aber auch durchweg die Filets ab, ich holte gerade die Leine zur Kontrolle
hoch als es bei Setti einen dermaßen kräftigen Ruck gab…Fisch…großer schwerer
Fisch! Sie hatte ordentlich zu kämpfen und die Handschuhe waren Gold wert. Sie
holte ein und holte ein und Bondo hielt Setti fest, damit sie nicht reinfällt. Hervor
kam ein sehr großer Red Snapper, sie war sowas von glücklich! Gerade wollte sie
wieder ablassen, als in Ca. 5m wieder ein Biss kam, diesmal ein Barracuda, dann noch
einen Trevally. Es war einfach ihr fischen, ich hab mich so sehr für sie gefreut. Einen
kleinen Barracuda fing ich auch noch, dann war es leider schon vorbei (17-20Uhr).
Auffällig war, dass die Fische in der Dämmerung besser gebissen haben. Sehr mulmig
war es mir irgendwann als es sehr dunkel war. Ich hatte das Gefühl, dass ich aus dem
Wasser beobachtet werde. Es sah aus, als ob Fischaugen blinken…sehr sehr spuki. Es
waren keine Fischaugen sondern Plankton. Nachdem wir im Hafen angekommen
sind, machten wir noch ein paar Bilder und gingen dann zum Abendessen, welches
wie immer sehr lecker war. Anschließend wurde der morgige Tag besprochen. Für
uns gibt’s Full Day Fishing mit Live Bait Tank, dieses Mal auf eine andere Art und
Weise. Die Köderfische werden im Netz gefangen und wir sind ausgestattet mit
“leichteren” Ruten und als Rolle je eine Shimano Saragossa SW10000. Unser Captain
meint, morgen bietet es sich an, auf Yellowfin Tun zu gehen. Wir lassen uns
überraschen.
Mittwoch, 04.11.2015 21:45Uhr
Wenn ich vorgestern noch gedacht habe, dass mir die Arme weh tun vom
Haifischfang, dann wurde (n) ich (wir) heute eines Besseren belehrt…aber nun erst
mal von vorn;
Punkt 6Uhr waren wir auf dem Dhoni, mit uns fuhren 6 Mann von der Jupiter Sunrise
Lodge. Ganz schön viele, dachten wir noch aber jeder von ihnen war unbedingt nötig.
Der erste filetierte unsere restlichen Fische vom Vorabend und “schabte”
anschließend die Filets mit einem Messer so ab, dass es viel feiner als Tartar war. Wir
fuhren in Richtung Außenriff und Captain Moki zog sich Schnorchelausrüstung an. 3
Anlaufstellen fuhren wir an, meist waren es ca 5 m tief, bis Moki die richtige gefallen
hat. Zwei weitere Jungs machten sich ebenfalls in Schnorchelausrüstung ab ins
Wasser. Ein großes Netz wurde am Grund ausgelegt, beschwert an allen 4 Ecken mit
Gewichten. Moki nahm immer einen Knödel Fischmasse und tauchte bis zum Grund
um anzufüttern. Auf sein Zeichen halfen alle 6, um das Netz einzuholen und die
kleinen Fische in den Live Bait Tank zu füllen. Das ganze wurde ca. 12 Mal wiederholt,
bis wir schätzungsweise 300 kleine Fische hatten, große wurden aussortiert. Gegen
11:00Uhr fuhren wir in Richtung offenes Meer, so weit, bis um uns herum keine Insel
mehr zu sehen war. Es schien, als fuhren wir ins Nichts, doch da die Wellen ziemlich
breit und hoch wurden, wussten wir, dass wir weit draußen auf dem Indischen Ozean
sind. Nach ca. 2 Std. Fahrzeit sahen wir doch tatsächlich eine Boje, ca. 1m
Durchmesser. Ach ja, während der Fahrt machte Moki noch die Angeln klar, ein sehr
interessanter Knoten, der Hauptschnur und Vorfach verbindet, ebenfalls eine
ausgefallene Bindetechnik, er band die Schnur um jeweils einen großen Zeh und fing
dann an zu knoten. Das Wasser war, bis auf die Wellen, ausgesprochen ruhig, ein
paar Kleinfische gingen baden, dann fing es an zu brodeln und dann…kochte es!!!
Erster Wurf…Biss! Aber wie! Ich konnte nur dagegen halten, dann wurde Schnur
genommen und auf einmal sprang sie aus dem Wasser…eine riesengroße Dorade,
was mir wieder etwas die Chance gab, ein zu kurbeln. Keine 10Minuten, ich hatte sie
an Bord. Setti war ebenfalls im Drill, die Rute sowas von krumm. Ich hab mich so
gefreut und dann…den nächsten Biss, Dorade, Dorade, Dorade und was für schöne
Teile. Dann plötzlich…ein Biss, aber ne ganz andere Bewegung unterm Wasser,
flatternd und nach rechts und nach links und fast oben und dann wieder abgehauen,
ich konnte kaum noch, doch dann hatte ich ihn…Yellowfin Tun! Wir waren beide
sowas von im Drill -Rausch…und die Jungs feuerten uns an. Nr 6 (sorry, ich kann mir
die Namen nicht merken) ließ die Angelschnur am 5l Kanister aus (wie gestern beim
Sunset Fishing) und fing den einen oder anderen Bonito. Plötzlich hörte ich bei Setti
dermaßen die Bremse kreischen…der Fisch zog einfach nur Schnur, dann kurz Pause
und wenn sie 1m hoch Kurbeln konnte, zog er wieder 3 zurück, sie kämpfte und
kämpfte und doch zog er immer wieder ab. Dann war er schon sichtbar….was für ein
Riese, aber er blieb einfach (wie ein bockiges Kind) 3m unter der Wasseroberfläche
stehen und ließ sich nicht bewegen. Eine kleine Sekunde war der Fisch
unaufmerksam, sodass Setti es einen weiteren Meter nach oben schaffte, doch ich
denke, er wollte nur spielen, denn er zog wieder ab nach unten. Sie wollte fast
aufgeben, zog die Bremse ein kleines Stück fester an und mit letzter Kraft brachte sie
ihn an die Wasseroberfäche, sodass er gegafft werden konnte. Was für eine Dorade.
Setti ihre Gliedmaßen gehorchten ihr nicht mehr, sie schlotterte ganz schön. Wir
machten eine kurze Pause, etwas Wasser über den Kopf, denn angeln in diesen
Temperaturen ist auch für uns Neuland. Nach der kurzen Pause ging‘s weiter. Wir
fingen Doraden, Yellowfin Tun und Bonitos in wirklich stattlichen Größen. Wir hatten
uns gestern im Shop mehrere Packungen VMC Haken besorgt, die wir im Laufe des
ganzen Tages auch verbraucht haben, denn wir haben so viele Fische im Drill
verloren. Dann plötzlich kamen Delphinschwärme und jeder Versuch weiter zu
angeln, scheiterte. Wir mussten nach ca. 2,5Std. abbrechen und machten uns in
Richtung Keyodhoo auf. Alle hatten sich ein schattiges Plätzchen gesucht und
schliefen ein, selbst der 2. Bootsführer konnte kaum seine Augen offen halten. Nach
ca. 2Std. sahen wir unsere Insel und fuhren wieder vorbei. Die nächste Portion
Kleinfisch ging baden und auch hier bewegte sich plötzlich das Wasser, Doppelbiss
aber wieder eine andere Bewegung unter Wasser und weit nicht so schwer wie an
der Boje. Wir fingen Rainbowrunner und etliche Bonitos. Dann kamen größere
Kaliber, die auf unsere Köder bissen, doch jedes Mal, wenn wir beide nur
gegenhalten konnten, riss das Vorfach. Das passierte uns ungefähr 10Mal
hintereinander, das war echt schade, wäre interessant gewesen, was da dran war
aber wir hatten dann auch wirklich genug gefangen. Insgesamt waren es 17 Doraden,
14 Yellowfin Tuns, 9 Rainbowrunner und 16 Bonitos. Das beste Angeln ever ever
ever, fantastisch, überwältigend einfach nur unglaublich geil!!! Wieder im Hafen
angekommen, standen schon Schubkarren bereit. Wir machten Bilder und dann
duschen…hat das gut getan. 19Uhr gab es dann Abendessen und anschließend wurde
der morgige Tag besprochen. Wir schlafen etwas länger und werden dann mit dem
Dhoni zu einem Touristenresort gefahren, wo wir ein wenig chillen werden.
Was für ein wundervoller Tag!
Donnerstag, 05.11.2015 22:30Uhr
Heute schreibe ich nicht so viel, da ich kaum noch meine Augen offen halten kann.
Wir wurden nach dem Frühstück nach Alimatha zu dem Resort, auf dem fast
ausschließlich Italiener Urlaub machen, gefahren. Eine sehr schöne Insel aber Urlaub
möchte ich dort nicht machen. Wir lieben halt die Abwechslung. Nachdem Kubbe
alles klar gemacht hatte (Rezeption), zog es uns als erstes zur Bar und wir nahmen
einen Cocktail und dann noch ein Bierchen. Kubbe hatte es tatsächlich geschafft, für
uns heute Abend noch Sunset Fishing zu organisieren…sooo lieb! Gegen 12:30Uhr
gab es dann Mittagstisch vom Hotelbuffet. Eine große Auswahl an Fisch, Fleisch etc.,
aber unser Essen auf Keyodhoo schmeckt besser. Nach dem Essen gingen wir etwas
Schnorcheln und dann war es auch schon Nachmittag und wir fuhren heim. Kubbe
zeigte uns das Restaurant seiner Schwester und lud uns zu maledivischen Snacks
ein…sehr
lecker
und
schön
scharf.
Kommen wir zum Sunset Fishing…es gibt nichts zu berichten:-) Zwei schwere Brocken
habe ich leider verloren und ein kleiner Grouper durfte weiter schwimmen. Die
Fische waren einfach nicht in Beißlaune, der Wind nahm auch relativ heftig zu, sodass
es ne ganz schön schaukelige Angelegenheit war. Gegen 20Uhr fuhren wir wieder
heim
und
aßen
Abendbrot.
Nun fallen mir wirklich die Augen zu aber ein paar schöne Bilder stelle ich noch rein.
Samstag, 07.11.2015 (Bericht für Freitag, den 06.11.)
Sorry Leute aber das WLAN funktionierte den ganzen Tag nicht, bis abends 22Uhr
und dann war ich zu müde, um zu schreiben. Gestern (und jeden Freitag) ist hier
muslimischer Tag, sodass auch keine Ausflüge, egal welcher Art, stattfinden.
Wir genossen unser Frühstück, welches, dem Tag entsprechend, muslimisch
zubereitet wurde. Wir lieben landestypische Küche, was für Gewürze, was für
Gaumenkitzler. Es gab eine Art Fladenbrot, sehr sehr dünn, mit Thunfischtatar und
Zwiebeln und Tomaten angemacht, sehr sehr lecker. Nach dem Frühstück
besichtigten wir die Insel und verteilten an die Kinder Maoam. Ca. 700 Menschen
leben hier und je näher man ans hintere Ende der Insel kommt, umso ärmer leben
die Leute. Ihr könnt jetzt denken, was ihr wollt, aber ich schäme mich, dass es mir so
gut geht. Teilweise saßen die Frauen zusammen und rauchten Wasserpfeife, alle
Männer waren am Hafen beschäftigt, um den Scheich von Kuwait zu empfangen, der
die neu gebaute, und von ihm finanzierte, Moschee einzuweihen. Ca. 5 Mal täglich
hört man über Lautsprecher die Gebete (Gesang), authentischer geht’s nicht. Gegen
11Uhr kam die Sonne etwas raus, sodass wir zum Badestrand gegangen sind, dick mit
Sonnencreme eingeschmiert. Wir hatten uns die ersten Tage dermaßen einen
Sonnenbrand geholt, selbst mit LSF 30 und 50. Mittlerweile bin ich auf Ladival 30 (für
allergische Haut) von der Apotheke umgestiegen, welche ich am besten vertrage. Am
Strand waren überwiegend Italienerinnen vom anderen Gästehaus.
Selbst wenn die Sonne nicht scheint, hält man es über die Mittagszeit nur im Wasser
aus, diese unterschiedlichen türkisen Farben sind einfach unglaublich schön, ich
könnte stundenlang aufs Wasser schauen. Wir schliefen beide, geschützt unter einer
Palme liegend, ein. Und dann war es auch schon kurz vor 14Uhr, Lunchtime. Da es
wieder regnete, chillten wir nach dem Mittag etwas in unserem Zimmer. 16Uhr
waren wir mit Kubbe zur Teatime (Teezeit) verabredet, wir kosteten bei seiner
Schwester im Café unterschiedlichste kleine Häppchen, was aussah wie Kuchen,
schmeckte herzhaft und sehr scharf, was aussah wie herzhaft, schmeckte süßlich,
immer alles mit fremdartigen Gewürzen und teilweise Kokosnuss mit drin, eins
leckerer als das andere. Wahrscheinlich komme ich dick wie ne Murmel nach Hause.
Aber ich hab ja vorher 1 Jahr lang ausgiebig Ausdauersport und Krafttraining
gemacht. Gott sei Dank, denn was nützt mir beim Angeln die Kraft, wenn ich keine
Ausdauer
habe.
Um 19Uhr gab es Abendessen, welches sehr romantisch und auch im maledivian
Style im Café serviert wurde. Der Fisch auf dem Buffet ist übrigens selbst gefangener
Rainbowrunner. Anschließend wurde der morgige (heutige) Tag besprochen. Wir
wollten wettertechnisch erst mit Captain Moki sprechen. Nafiu meinte, es würde sich
Trolling auf Wahoo anbieten aber das Trolling war uns etwas langweilig und so
entschlossen wir uns für einen halben Tag zu fischen (6-11Uhr Popping mit
Stickbaits)und abends noch zum Sunset Fishing. Also gingen wir nach dem
Abendessen in den Shop und Moki und Hape halfen uns, geignete Ruten und Köder
auszusuchen. Gegen 22:30Uhr fielen wir todmüde vom nichts tun in den Tiefschlaf.
Samstag, 07.11.2015 22:00Uhr
Wir waren Punkt 6:00Uhr, bei strömendem Regen auf unserem Dhoni, der Wind
hatte ganz schön zugelegt. Wir ließen uns dennoch nicht entmutigen und machten
uns auf den Weg. Es ging Richtung Alimatha, wo mehrere Riffe sind. Während der
Fahrt knupperte Moki unsere Ruten zusammen und befestigte unsere Köder. Wir
ließen währenddessen 3 Leinen mit 5 Anbissstellen hinterherziehen, da wir für unser
Sunsetfishing Köder brauchten. Der eine oder andere Bonito ließ sich überreden
obwohl, als wir über einen Schwarm fuhren, waren an jedem Haken ordentliche
Kaliber dran. Mittlerweile zecken die Finger ziemlich vom einholen der Leinen. Am
Riff angekommen, versuchten wir mit bestmöglichem Halt, unsere Stickbaits in
Richtung Riff zu werfen, was fast nicht möglich war, da die Wellen zu hoch waren.
Das Dhoni hat keine Reeling, sodass man einen einigermaßen guten Stand braucht.
Setti hatte ihre Badeschuhe an, um nicht weg zu rutschen, bei mir klappte es barfuß
besser. Leider fanden die Fische unsere Köder nicht zum anbeißen. Da es immer noch
aus Eimern goss, brach Moki nach einer halben Stunde ab. Er sagte, dass Wetter
macht für Popping keinen Sinn und so ermöglichte er Plan B, befühlte den Livebait
Tank mit Wasser und wir gingen auf Bonitojagd, denn die Rute mit der großen
Multirolle hatten wir auch dabei. Nachdem wir ausreichend gefangen haben, ging der
erste Bonito schwimmen. CoCaptain hielt die Schnur, um zu spüren, wann ein Anbiss
kommt. Keine 2 Minuten später gab es einen dermaßen starken Ruck…der Haken saß
fest und Setti nahm die Rute. Machen konnte sie erst mal gar nichts, da der Fisch ca.
100m Schnur nahm, bis die Bremse etwas fester gestellt wurde. Dann musste sie
loslegen und kurbeln, abwarten und kurbeln und abwarten. Mein Gott, dieser Fisch
ließ sich wirklich kaum bewegen. Die Jungs banden Setti einen Gimbal um, mit dem
es gar nicht ging also musste wieder das Handtuch her. Außerdem ist es schwierig,
mit rechts zu kurbeln, wir sind beide “linkskurbeler”. Der Fisch war so schwer, dass 2
Jungs die Rute und Rolle sicherten und Setti cm für cm kurbelte. Dann sah man schon
die Durchsichtige Schnur (ca 20m lang), die letzten 10m standen bevor, doch der
Fisch ließ sich nicht mehr bewegen und dann…war er ab…Setti hätte heulen können
und wir alle mit ihr…eine Minute betretenes Schweigen. Ich nahm sie erst mal in den
Arm. Die Jungs sagten, es war ein Riesen Dogtooth. Wir probierten es dann mit
weiteren Bonitos die jedoch ständig von Barracudas abgebissen wurden. Wind und
Wellen nahmen auch zu, sodass wir gegen 11:30Uhr im Hafen waren. Nun fing es
wirklich heftigst an zu regnen, unglaubliche Wassermengen, die da runter kamen.
Die Gassen von Keyodhoo standen kniehoch unter Wasser, sodass wir gegen 14Uhr
(Lunch) auch mit einem Schlauchboot durch die “Straßen” hätten fahren können.
Nach dem Mittag, es hörte nicht auf zu regnen, legten wir uns schlafen. Leider wurde
das Wetter auch nicht besser, sodass unser Sunsetfishing ausfiel. So wie es aussieht,
bleibt Wind und Wetter für die nächsten Tage unverändert…chillen ist angesagt. Es
gibt auch kein Windfenster wie in Norwegen, Sturm ist Sturm und Sicherheit geht
vor.
Aufgrund mehrerer Nachfragen möchte ich noch mal erwähnen, dass hier jeder Fisch
verwertet wird. Wir essen den Fisch, die Angestellten der JSL und ihre Familien
bekommen den Fisch und dann die Ärmsten vom Dorf.
Sonntag, 08.11.2015 22:15Uhr und Halbzeit (wir haben noch ne volle Woche)
Gegen 6:00Uhr bin ich aufgestanden und hab es mir draußen mit einem Käffchen
gemütlich gemacht. Ich genieße die Ruhe morgens und bin mittlerweile sowas von
gut hier angekommen…völlig relaxt, sodass mein Akku nun aufgeladen wird.
Mein erster Blick morgens (eigentlich jede Stunde) ist Windfinder forecast und die
Website verhieß für unseren Atoll nicht so viel Gutes. Es war ganz schön windig und
sollte im Laufe des Tages noch mehr werden. Die Sonne war zwar von den Wolken
bedeckt,
dennoch
blendete
es
sehr.
Nach dem Frühstück sind wir zum Strand und chillten dort etwas. Die zwei
Schnorchler reisten heute ab, dafür kamen zwei goldige Mönchengladbacher, mit
denen
wir
uns
auf
Anhieb
sehr
gut
verstanden.
Womit wir gar nicht rechneten war, dass Kubbe uns nach dem Lunch sagte: 17:30Uhr
am Dhoni, jippie…Sunset Fishing. Wir fuhren 3 Inseln weiter (ca ½ Std) und ankerten
dort um unsere Fetzenköder in ca. 25m Tiefe anzubieten. Es ist wirklich ein schönes
Angeln, man hält ganz ruhig und man merkt die Fische schon zupfen, muss dennoch
ruhig bleiben, man traut sich kaum zu atmen, um dann…im richtigen Moment
anhauen. Und dann, wenn der Fisch gehakt ist, muss man schneller einholen, als dass
die Barracudas oder Haie sich ihn schnappen. Dann fing ich meinen ersten Red
Snapper in einer ordentlichen Küchengröße, wieder runter gelassen, knabberte gleich
der nächste. Viele Anhiebe gehen leider auch ins Leere, aber ein paar fingen wir. Was
der Fisch in der Mitte ist, haben wir leider noch nicht heraus bekommen. Auf jeden
Fall hat es Spaß gemacht und vom Wind und Wellengang ging es auch einigermaßen.
Hoffentlich verzieht sich das stürmische Wetter bald. Die Aussichten sind nicht so
gut. Wir hoffen, dass es Euch allen gut geht.
Montag, 09.11.2015 20:30Uhr
Full
Day
Fishing
mit
Live
Bait
Bonitos;
6:00Uhr ging s los, zunächst brauchten wir Bonitos, die später als Live Bait dienen
sollten. Schön ist, dass wir jedes Mal in andere Richtungen fahren. Dieses Mal gings
Richtung Ambara und wir ließen die kleinen Katamarane (an denen die Köder
befestigt sind) hinter uns herziehen, Captain Moki fuhr ganz nah an verschiedenen
Riffs vorbei und wir holten einen Bonito nach dem anderen raus. Mittlerweile hab
ich, vom Leine einholen, Blasen an den Fingern. Wir hatten so ca. 25 Bonitos und
dann wurde umgerüstet. Bondo half mir mit dem Black Magic Equilizer und vorn rum
einen Gimbal. Sah zwar sch….. aus aber jetzt verstand ich, wozu der schwarze Gürtel
ist. Dieser sichert mit zwei Karabinern die dicke Angelrolle und mit dem Gimbal hat
die Rute einen ordentlichen halt, sodass Man vernünftig kurbeln kann. Guter
Bondo☺.
Der erste Bonito war im Wasser und…wurde sofort abgebissen. Beim zweiten hatte
ich einen dicken Fisch dran…den mir ein Barracuda 10m vorm Boot wegschnappte
und beim 3……hatte ich den Barracuda selbst dran. Es war ein schöner Drill. Eigentlich
wollte ich mit Setti tauschen (Gimbal und Gürtel)aber da wir den ganzen Tag hatten,
sollte ich noch den 2. Versuch wagen. Der ließ nicht lange auf sich warten aber dieses
Mal…Mein Gott, was der für Schnur zog und mit was für einer Kraft! Ich verlagerte
mein gesamtes Gewicht nach ganz hinten, Bondo hielt mich fest und ich hielt mich
auch noch fest, so gut ich konnte. Was für ein Brocken. Als er aufhörte Schnur zu
ziehen, konnte ich starten mit kurbeln, boah wie schwer, da war der Barracuda ne
Maus dagegen. Ich kämpfte mit allen Kräften, die ich hatte. Es vergingen ca. 30min
bis man die durchsichtige Schnur sah aber je näher der Fisch zum Boot kam, umso
schwerer wurde er, alle halfen mit …noch 15m, noch 10m, dann ließ er sich nicht
mehr bewegen und bevor uns die Rute geknallt wäre, lockerten wir ein ganz kleines
bisschen die Bremse…das nutzte er und zog ab in die Korallen und die Schnur war
durch. Wieder betretenes Schweigen, alle klopften mir mit der Hand auf die Schulter.
Ich war vom Drill erst mal fix und fertig, gab Setti mein “Geschirr” und setzte mich. Es
fing
an
zu
regnen,
was
mich
etwas
abkühlte.
Wir fuhren zu einem anderen Riff und es begann “von vorn”, dieses Mal für Setti;
Ich band ihr vorbeugend schon mal den Gürtel um und dann…BISS, aber wie brachial!
Noch leicht angesäuert von ihrem verlorenen Dogtooth vorgestern, sah sie fest
entschlossen aus und nahm den Kampf auf. Ich schnappte mir die Kamera um den
Drill aufzunehmen, doch was passierte…irgendwie klapperte die Rolle etwas und es
löste sich eine Schraube…festgehalten von Bondo und weiter gekurbelt…dann fiel die
zweite Schraube ab, sodass Setti nur noch die Rolle in der Hand hielt. Sie ließ sich
davon erst mal gar nicht abhalten und kurbelte einfach weiter. In ihrem unbedingten
Willen diesen Fisch zu fangen, drückte sie dem völlig verdutzten Moki die Rolle in die
Hand und nahm sich die Schnur vor und mit ganzer Kraft holte sie die Schnur ein und
holte ein, bis der Fisch sichtbar war…DOGTOOTH!!! Und was für einer, jippieh! Alle
wieder glücklich. Aber danach war sie erst mal fertig. Wir fuhren an ein weiteres Riff
und wieder ein Biss, ich band mir das Geschirr um und fing an, plötzlich sprang der
Fisch in ca. 50m Entfernung in die Höhe…SAILFISH! Unglaublich schön aber leider
wieder verloren. Schon auf dem Heimweg versuchten wir es ein letztes Mal, Biss!
Schwer, sehr schwer noch schwererer Fisch…ich gab alles…und kämpfte und
kämpfte, ich hätte heulen können, weil ich fast nicht mehr konnte. Der zog mein
ganzes Körpergewicht, sodass mich Bondo und Kalibos halten mussten. Die
durchsichtige Schnur war schon zur Hälfte aufgekurbelt, ein bisschen noch und noch
ein bisschen…dann sahen sie ihn (heul!!!)… Ein ca. 1,70m großer Hai. Wir klinkten das
Stahlvorfach aus und ließen ihn in Frieden von dannen ziehen. Ich schlotterte am
ganzen Körper und machte es mir dann bequem. Wir fuhren heim, stolz wie Bolle,
weil wir einen super guten, mit ganz viel Sauwetter (es goss teilweise in Strömen),
Angeltag hatten, der mit unseren 3 Jungs richtig Spaß gemacht hat. Zum Abendessen
gab es unter anderem Sashimi vom frisch gefangenen Dogtooth (oberlecker!!!).
Danach wurde der morgige Tag besprochen. Es geht zu einer Insel, wo wir
schnorcheln und auf der wir auch unser Lunch einnehmen werden. Und abends
geht’s…zum Sunset Fishing (wenn das Wetter es zulässt)
Dienstag, 10.11.2015
Sorry, ich war “leicht” faul gestern, dennoch ein paar Zeilen vom gestrigen Tag.
Gegen 9:00Uhr sind wir alle, die Familie aus Singapur, das Mönchengladbach Pärchen
und wir beide zur Insel Aara gefahren um dort etwas zu Schnorcheln und zu chillen.
Die Crew baute uns 2 Sonnensegel auf. Leider ist der Wind immer noch zu stark, um
zu angeln. Beim Schnorcheln merkte man die kräftige Unterströmung und das im
Innenriff. Ohne Flossen kam man gar nicht voran. Also schauten wir uns die Insel an
und liefen durch den “Dschungel” bis zum anderen Ende der Insel, wo die Landzunge
weit ins Wasser ging, traumhaft schön. Durch den “Palmenwald” zu laufen war mir
etwas unheimlich. Da es ziemlich windete, hatte ich Angst, ne Kokosnuss auf den
Kopf zu kriegen…lacht nicht, so abwegig ist es gar nicht. Nachdem wir wieder
zurückgelaufen sind, wurde uns unser Lunch auf dem Dhoni serviert. Es gab unsere
beiden großen gefangenen Red Snapper, was für ein festes Fleisch und wie lecker.
Anschließend sprangen wir alle vom Dhoni aus ins Wasser und liefen zur Insel. Ich bin
eingeschlafen, während Setti schnorchelte und sich dabei dermaßen den Rücken
verbrannt hat. Gegen 15:30Uhr traten wir die Heimreise an. Wind und Wellen haben
den ganzen Tag nicht nachgelassen, dennoch konnten wir zum Sunset Fishing. Bondo
hat uns ganz lieb unser Vorabend Dinner zubereitet, Kokusnuss geschält und zwei
alkoholfreie Bierchen. Dieses Mal wurde ganz schön tief geankert. Die Angelschnur
wurde ca 50m abgelassen. Durch die Unterströmung war es etwas schwierig, gezielt
nach unten zu kommen, denn das Blei ging im 45 Grad Winkel nach unten. Dadurch
stieg die Gefahr an Korallen hängen zu bleiben. Bei einem wunderschönen Red
Snapper war der Hai leider wieder schneller, denn kurz vor oben machte es einen
Riesen Platscher und dran war nur noch der Kopf. Mittlerweile lass ich auch nicht
mehr meine Beine über der Bordwand baumeln…ANGST! Ein paar Fische ließen sich
überreden. Sunset Fishing ist leider immer so schnell vorbei. Wir hoffen, dass sich das
Wetter bessert, sodass wir evtl. noch Long Night Fishing machen können. Dieses geht
von 17-24Uhr. Schauen wir mal… Nachdem wir zu Abend gegessen haben, trafen wir
uns mit Nafiu und Moki, um eine Angelrute zu testen, mit einer doppelt so großen
Multirolle als die dicke Penn Mutti…ich bin ganz ehrlich und sollte da auch realistisch
bleiben, aber die ist zu schwer und darauf eventuell nochmal einen Hai zu fangen,
schaffe ich, glaube ich, nicht. Das Wetter für heute versprach auch nichts Gutes,
sodass wir uns dagegen entschieden haben.
1. Mittwoch, 11.11.2015
Wind,
Wind,
Wind
:-(
Zu stark leider um raus zu fahren, also gingen wir nach dem Frühstück zum
“shoppen”. Kubbe hat natürlich für jedes Geschäft hier einen Schlüssel:-)
Für mich gabs einen Pareo und für Setti ein T-Shirt. Bärbel und Andy haben etwas
“kräftiger” zugeschlagen. Nach dem Shoppen gab es Espresso im Café. Nachmittags
spielte die Keyodhoo Fußballmannschaft gegen eine andere Inselmannschaft und
gewann 4:2. Die Fußballmannschaft wird von der JSL gesponsert…feiner Zug. Den
ganzen Tag hofften die Jungs, dass es zum Abend nicht regnet, denn Setti und ich
sollten unserer Hummerdinner am Strand bekommen. Das Wetter spielte nicht mit
aber die Jungs haben sich Plan B einfallen lassen. Dort, wo wir immer essen, wurde
ein Lichtermeer von Kerzen aufgestellt und wir gingen nicht ins Restaurant, sondern
die Treppe hoch auf die Terrasse, wo ein riesengroßer Grill aufgebaut war. Unser
Tisch war mit Blumen und Kerzen geschmückt…wie Wunder wunderschön.
Geschmeckt hat es fantastisch, mit extra viel Knoblauch, so wie wir es uns gewünscht
haben.
Es
war
traumhaft.
Nach dem Essen wurde besprochen, dass es möglich wäre heute (Donnerstag) auf
Live Bait (kleine Fische, also mit Netz) zu gehen. Da Bärbel und Andy noch nie angeln
waren, entschlossen wir, zu viert rauszufahren. Wir packten dann schon alle Sachen
zusammen und gingen schlafen. Um 5:00Uhr war allgemeines Aufstehen, was
eigentlich gar nicht nötig war, denn es stürmte und regnete wie verrückt…ein
Jammer aber nicht zu ändern. Schauen wir mal, was der Tag so bringt.
Donnerstag, 12.11.2015
Wie schon berichtet, saßen wir um 06:00Uhr, bereit zum Angeln und warteten und
hofften, dass sich der Sturm legt. Gegen 7Uhr kam Nafiu und meinte, wir können
nach dem Frühstück doch zum Live Bait Fishing rausfahren. Ein Blick aufs Wasser
reichte…ich war skeptisch und wollte mit Captain Moki sprechen. Ihm vertraue ich,
was Wind, Wetter, Wasser betrifft, zu 100 Prozent. Also kamen Moki, Bondo &Co zu
uns und sagten uns ehrlich, dass das Wetter, um so weit raus zur Boje zu fahren, zu
schlecht wäre. Aber wir könnten kleine Fische mit dem Netz fangen und dann damit
in unserem Atoll Fischen…hätten aber natürlich die Gefahr der Haie. Kurze
Besprechung…geht klar. Regen und Sturm hatten sich bis 8Uhr auch “etwas”
beruhigt, sodass wir um 08:30Uhr ablegten. Wie beim letzten Mal wurden mehrere
Stellen abgesucht, die sich für das Auslegen des Netzes eignen würden. Bondo ließ
sich hierzu am Seil und ausgestattet mit Schnorchelzeug, neben dem Boot herziehen.
Dann wurde das Netz ins Wasser gelassen und Moki fütterte mit Fischtatar an. Auf
sein Zeichen wurde eingeholt um die kleinen Fische in den Live Bait Tank zu füllen.
Irgendwie fehlte heute der 6. Mann, denn Moki musste jedes Mal beim Einholen aus
dem Wasser, um das Netz vom Boot aus mit einzuholen. Wir wechselten die Stelle ca.
3 mal, denn die Köderfische waren nicht so richtig in Fresslaune. Die großen Fische
wurden wieder aussortiert und genutzt um neues Tatar zu bekommen. Meist sind es
Doktorfische, die 2 rasiermesserscharfe Dreiecke an ihrem Schwanz haben.
Dieses ganze Köder fischen mit dem Netz ist eine unglaublich aufwendige Arbeit,
welche die Jungs sehr gut gemeistert haben. Nachdem ausreichend Köder gefangen
wurden, ging es los. Um uns herum wurde der Himmel schwarz, die Windböen
nahmen enorm zu und dann goss es wie aus Eimern. Die kleinen Köderfische wurden
immer einzeln und nach und nach von Kalibos ins Wasser geworfen, so lange bis die
ersten größeren Jäger zu sehen waren. Die Fische sprangen aus dem Wasser und wir
konnten nun die Ruten klar machen. Wir alle waren klatschnass aber das störte uns
nicht, denn die ersten Bonitos wurden gefangen. Und…? Wer ließ auch nicht lange
auf sich warten?… Die Haie! Immer, wenn wir einen Fisch an der Angel hatten,
feuerten wir uns an; “Los! Schneller als der Hai”! Die Jungs übernahmen den Satz und
feuerten uns mit an. Dann kamen die ersten Yellowfin Tun(s)…die machen so einen
Alarm an der Rute…unglaublich. Beim ersten hatte ich leider nur noch den Kopf
dran…also nicht schneller als der Hai. Es ist unglaublich, wie man das an der Rute
spürt, erst ist es ein “normaler” Drill, doch wenn die Rute dermaßen vibriert (als ob
der Fisch zittert), weiß man, dass der Hai da ist. Ein paar schöne Fische haben wir
gefangen, herrliche Drills, viele auch verloren und einige waren wieder so schwer,
dass das Vorfach gerissen ist. Leider aber wir hatten unglaublichen Spaß. Gegen
16Uhr waren wir wieder im Hafen und nahmen, völlig durchnässt, erst mal ne heiße
Dusche. Nachdem wir zu Abend gegessen hatten, schliefen wir erschöpft ein. Heute
ist Freitag, muslimischer Tag und chillen ist angesagt.
Freitag, 13.11.2015
Das Frühstück war ausgezeichnet. Das Highlight waren Crêpes mit Nutella und frische
Bananen dazu. Anschließend sind wir zum Strand und chillten ein wenig. Den ganzen
Tag über waren Gebetsgesänge zu hören, immer nur 6 Takte…das klingt so ähnlich
wie von Gitte “Freu Dich bloß nicht zu früh” …und das immer wieder von vorn,
gefühlte
150mal.
Gegen 14Uhr gabs Lunch, mein Gott, essen, chillen und essen und chillen, da muss
wieder ausreichend Sport nachgeholt werden! Zur Teatime sind wir dann auch noch
ins
Café
gegangen,
natürlich
mit
ein
paar
Leckereien.
Kubbe meinte, dass wir uns abends 21Uhr nach dem Abendessen treffen wollen und
da bin ich schon beim nächsten Thema. Die Tür zum Restaurant war verschlossen und
wir hörten innen drin was Hämmern. Dann wurde geöffnet…wie schön. Überall
waren riesige Bananenblätter dekoriert, Lichterschlangen und etliche Kerzen
…einfach nur schön. Das Büfett war ausgezeichnet, wie lecker! Die Jungs haben sich
voll die Mühe gegeben. Nach dem Dinner wurde der heutige Tag besprochen, Full
Day Fishing mit Live Bait Fischchen und die Möglichkeit, zur Boje zu fahren.
21:Uhr holte Kubbe uns ab und wir liefen zum anderen (italienischen) Gästehaus.
Bänke und Sitzmöglichkeiten waren aufgebaut. Dann kamen die Jungs mit ihren
Trommeln und sangen und tanzten auch im Maledivian Style, war richtig geil! Coole
Musik. Gegen 24Uhr sind wir todmüde ins Bett gefallen
Samstag, 14.11.2015
Punkt 6 waren wir auf dem Dhoni, das Wetter versprach nur 7 kt/s. Dieses Mal
fuhren wir links raus und ca. 200m, diese Stelle hat Moki auf Anhieb gefallen, sodass
beide Anker geworfen wurden. Man sah von oben schon die vielen Fischschwärme
und heute brauchten die Jungs “nur” 5 Mal einholen, sodass wir genug hatten. Dann
machten wir uns auf Richtung Boje…2 Std Fahrtzeit vor uns. Die Sonne knallte
gnadenlos. Dort angekommen, gingen ein paar kleine Fische baden. Die größeren
ließen auf sich warten. Nach ca 30min sahen die Jungs was aber wir nicht. Jedenfalls
machten wir die Ruten klar. Doraden gabs keine aber Yellowfin Tuns. Die machen so
einen Alarm an der Rute und wenn die Haie nicht da sind, macht es auch richtigen
Spaß, die zu drillen. Wir hatten in 1 Std. 12 Stück, danach war Totentanz angesagt.
Eine halbe Stunde dümpelten wir noch aber dann entschied Moki, umzudrehen und
einen anderen Hotspot anzufahren. Nach 20min wurde wieder angefüttert. Und dann
um das ganze Boot herum “kochte” das Wasser wieder, etliche Bonitoschwärme, wir
machten die Ruten klar und zogen ein paar raus aber leider leider fanden die Haie die
Schwärme auch toll:-( Also wieder…schneller als der Hai. Es ist unglaublich, wie diese
Riesen Tiere aus dem Wasser springen und uns die Yellowfins vor der Nase
wegschnappen. Dann hatte Bondo einen Hai gehakt und wollte mir die Rute
geben…ich lehnte dankend ab, 2 davon reichen mir. Das Vorfach riss dieses Mal nicht
und so musste er den Hai bis zur Oberfläche Pumpen, damit wir das Vorfach kappen
konnten. Was für ein Tier und unglaublich, was diese Ruten aushalten!!! Ein paar
Bonitos
konnten
wir
dennoch
im
Turbogang
an
Bord
lupfen.
Dann fuhren wir wieder Richtung Heimat und währenddessen hat Bondo frisch
Gefangenen Bonito mit Nudeln zubereitet. Das war so lecker.
Kurz vor Keyodhoo angekommen, ließen wir wieder ein paar kleine Fische
schwimmen und sofort waren wieder Bonitoschwärme zu sehen. Das ganze Wasser
war in Bewegung, alles jagte. Wir, die Bonitos und auch die Haie. Dann hatten wir
große Yellowfins dran, ein paar Mal riss das Vorfach, ein paar waren von den Haien
abgebissen und ein paar sprangen, vom Hai gejagt, freiwillig ins Boot. Das war
tatsächlich so. Gegen 16Uhr fuhren wir in den Hafen ein. Wir hatten insgesamt 32
Fische, nicht so viele wie letzte Woche aber ein paar Familien werden dennoch satt.
Und dann…kam Dinner… Und anstatt Links zum Restaurant abzubiegen, gingen
Kubbe und Setti geradeaus. Irgendwie hatten die beiden gestern schon miteinander
getuschelt. Nachdem die Straße zu Ende war, hörte ich das Meer schon Rauschen
und Ihr glaubt nicht, was am Strand war…ein Lichtermeer von Kerzen, der Strand mit
Palmenblättern geschmückt und direkt am Strand unser Tisch fürs Dinner, traumhaft
schön. Die Jungs standen am Grill und auf dem Grill war???
Langusten☺☺☺
Das war so eine Überraschung…ich hätte heulen können. Wie romantisch, über uns
die Sterne, das Rauschen der Wellen, Hummer vom Grill diese unendlichen
Kerzen…und
wir
beide.
(Seufz)
Da Nafiu heute in Male ist, fragte Kubbe uns nach unserem Plan für morgen.
Übermorgen
ist
Abreise…
…der Schluss kommt morgen.
Sonntag, 15.11.2015
Eigentlich hatten wir vor, unseren letzten Tag mit Full Day Fishing (Maledivian Style)
zu verbringen und wollten die gefangenen Fische den Ärmsten im Dorf schenken.
Maledivian Style bedeutet, dass mit Bambusruten gefischt wird. Die Haken unten
dran ohne Widerhaken. 3-4 Leute stehen mit den Ruten am Heck des Botes. Jeweils
rechts und links füttern 2 Leute an mit kleinen Fischen um die Bonitoschwärme
anzulocken. Die 4 am Heck halten dann die Ruten ins Wasser und fangen so die
Bonitos, die mit der Angel vom Wasser über den Kopf nach hinten ins Boot fliegen.
Da kein Widerhaken dran ist, fallen die Fische sofort ab und die Angel geht über den
Kopf direkt wieder ins Wasser und das Ganze von vorn. Dabei werden den ganzen
Tag über an die 1000 Fische gefangen. Ahaber… Da wir ungeübt sind, ist die
Verletzungsgefahr zu groß, noch dazu bei dem Seegang und ein 2. Piercing brauche
ich nicht.
Also standen zur Auswahl 1. chillen auf einer einsamen Trauminsel oder 2. Fischen…
Wir sahen uns an und eigentlich stellte sich die Frage nicht…FISCHEN! Wir
entschieden uns für Live Bait aber nicht mit den kleinen Fischen sondern mit Bonitos.
Um 6Uhr waren wir also mit unseren 3 Jungs verabredet, unsere letzte Ausfahrt;
Aus dem Hafen raus, fuhren wir links in Richtung Ambara und machten sogleich die
kleinen Katamarane fertig und noch zwei Anbissstellen am Heck hinten raus. Nach ca.
30min erreichten wir das erste Riff und der eine oder andere Bonito gesellte sich zu
uns, dann fuhren wir über einen Schwarm hinweg und alle Köder waren besetzt.
Unser 2. (und letztes) Paar Handschuhe war schon völlig zerfleddert. Innerhalb von 2
Stunden sammelten wir so ca. 25 Bonitos ein. Dann steuerte Captain Moki ein Riff
unweit von Ambara an, wo der erste Fisch baden ging. Es tat sich die erste halbe
Stunde nichts und dennoch blieben wir genau an diesem Riff. Vom leisen Rattern des
Motors und dem Schaukeln fiel Setti in den Tiefschlaf, während ich angestrengt das
Ende der Angelleine beobachtete, auch mir fielen fast die Augen zu, als es plötzlich
“Wisch Wisch” machte, großer Fisch an der Wasseroberfläche, der sich für den
Bonito interessierte. Leine auf Spannung gebracht, ein bisschen eingeholt aber er
nahm ihn nicht. Der Bonito wurde ausgetauscht, weil er sich nicht mehr bewegte.
Moki kehrte wieder um, um dieselbe Stelle wieder zu überfahren. Keiner sprach ein
Wort, alle schauten gebannt aufs Ende der Leine. Dann wieder “Wisch Wisch”, dieses
Mal nahm er den Köder, Moki gab Gas, damit der Haken richtig sitzt. Alle 5 waren wir
plötzlich in Hektik, ich schnallte mir den Gürtel um und den Gimbal, dann schnell die
Rute….der Fisch zog und zog Schnur. Ich hab immer nur gedacht; Bitte kein Hai! Als er
aufhörte Schnur zu ziehen, fing ich an zu kurbeln…schwer, sehr schwer! Nach den
ersten 20m blieb er einfach “stehen”…bockig halt….dann drückte er dagegen und
nahm wieder Meter für Meter, dann konnte ich wieder kurbeln. Ich hatte das Gefühl,
nur cm für cm voran zu kommen. Was für eine Gegenkraft! Dann dachte ich, ich hätte
ihn verloren, weil die Schnur sich lockerte aber er schwamm mir entgegen. Ich
wusste, was mich erwartet… Ich sah schon den “Schatten” im Wasser….als er mit
voller Wucht wieder abzog! Boah…ich hätte heulen können aber ich wollte ihn!
Kräfte zusammen genommen und gekurbelt und gekurbelt. Dann sah ich ihn wieder
unter der Wasseroberfläche und sagte; Scheiße…Shark! Doch Bondo meinte; No
Shark…na dann hab ich aber Gas gegeben, der Fisch war an der Oberfläche und
konnte gegafft und mit Müh und Not ins Dhoni gehievt werden…DOGTOOTH… Wat'n
Brocken! Und was für Adrenalin! Ich zitterte dermaßen! Mit seinen Zähnen
schnappte er noch ganz schön um sich, also Füße weg. Boah! Dann wollte ich ein
Foto machen und bekam ihn gar nicht hoch gehoben. Kalibos und Bondo hoben ihn
beide
an
und
dann
hatte
ich
ihn
auf
dem
Schoß.
Fisch verstaut und neuer Bonito. Wir stellten den Gürtel für Setti ein um bereit zu
sein. Wir blieben erst am gleichen Riff und als sich dort nichts mehr tat, schlug Moki
den Kurs zum Riff von Ambara ein (ca 1km). Auf halber Strecke… es tat wieder einen
Platscher und Moki gab Gas…der Haken saß und Setti machte sich bereit. Schnur…der
Fisch nahm unglaublich viel Schnur. Setti konnte erst mal gar nicht kurbeln. Dann
spürte sie das Gegengewicht, sie lehnte sich nach hinten um das Gegengewicht
halten zu können, dann konnte sie kurbeln und auch bei ihr war es so, dass der Fisch
stehen blieb und sich nicht mehr bewegen ließ. Nur nicht locker lassen, auf Spannung
halten, denn wenn sie locker gelassen hätte und der Fisch einen Satz gemacht hätte,
wär sie im Wasser gewesen. Dann wieder etwas kurbeln. Ich rief ihr immer zu; “Du
schaffst das!” Sie sagte „Nein“! Irgendwann alle riefen los los los. Mit letzter Kraft
kurbelte sie (Gott sei Dank haben die dicken “Penn Mutti’s so eine große
Übersetzung)…und dann sahen wir ihn. Durch die Flosse dachten wir wieder, es sei
ein Hai, weil er sich seitlich gedreht hatte. Aber…DOGTOOTH! Genau so eine
Wuchtbrumme wie meiner! Boah, haben wir uns gefreut… wat für Fische! Was für
Drills!
Unglaublich!
Die nächsten Bonitos fand kein Fisch mehr toll, egal, wo wir hinfuhren. Also traten
wir die Heimreise an. Wir machten auf dem Boot noch Fotos, dann wurden die Fische
filetiert. Was für Filets. Moki übergab Setti das Steuer, um sich genüsslich ein
Pfeifchen
zu
stopfen.
Gegen 15:30Uhr fuhren wir in den Hafen ein und machten mit unseren 3 Jungs ein
Foto. Dann löschten wir unseren Durst mit alkoholfreiem Bier…herrlich:-)
Nachdem wir zu Abend gegessen, unsere Rechnung gezahlt und unsere Bordkarten
ausgedruckt haben, fanden wir unser Bett traumhaft geschmückt vor. Sehr sehr
süß☺.
Morgen früh um 08:15 geht die Fähre nach Male (6Std.) und abends 19:20Uhr unser
Flieger nach Abu Dhabi.
Das war es, unser Urlaub ist nun leider vorbei. Das erste Riesen Danke geht an
Ivonne, die unsere ganze Reise gemanagte hat, mit all unseren Extrawünschen.
Vielen lieben Dank! Dann unsere Bootscrew, die Jungs haben einen super Job
hingelegt…erste Klasse. Die Küchenjungs…das Essen war immer ausgesprochen
lecker, alle waren super freundlich und wir haben so viel mit ihnen gelacht. Und nicht
zu vergessen, die "unsichtbaren”. Unser Zimmer war immer (und das 2x am Tag) sehr
sauber. 1000 Dank an Euch!
Susette und Claudia
Unsere Erfahrungen:
•
Geeignete Kopfbedeckung ist ein unbedingtes Muss (ich hatte bereits am 2. Tag einen
Sonnenbrand auf dem Kopf!!!), entweder Nikituch, Mütze oder Basecap
•
Sunblocker mit mindestens LSF 50 (für den Anfang), selbst dieser schützt nicht in der
Mittagssonne, am anfälligsten sind Kopf, Nase, Schultern, Waden und der Spann!
•
Handschuhe zum Angeln (die aus dem Baumarkt waren nicht gut, nächstes Mal werden
wassergeeignete und speziell am Zeigefinger geschützte Handschuhe eingepackt), dann
mindestens auch 3-4 Paar, denn trotzdem wir die täglich ausgewaschen haben, fingen die
durch die Feuchte an zu muffeln
•
Badeschuhe sind an dem Strand von Keyodhoo ein unbedingtes Muss! Ich hatte mich bereits
am 2. Tag an einer abgebrochenen Glasflasche (trotz Badeschuhe) am Strand geschnitten
und durch das Salzwasser ist die Wunde bis zum Urlaubsende auch nicht zugeheilt. Gott sei
Dank hat ein vorheriger Urlauber Wundsalbe (Betaisodona) dort gelassen. Vielen Dank
•
An Medikamenten hatten wir Schmerztabletten, Antiallergikum., Tabletten geg. Durchfall
etc. mitgenommen, gebraucht haben wir davon nichts
•
Wer einen leichten Schlaf hat, sollte geeignete Ohrenstöpsel mitnehmen, da die
Gebetsgesänge bereits 1 Std. vor Sonnenaufgang beginnen
•
Wir werden das Nächste Mal mehrere T-Shirts einpacken, da Damen grundsätzlich außerhalb
der JSL ihre Schultern (ebenso die Knie) bedeckt halten müssen und so oft, wie wir angeln
waren, reichten 4-5 nicht!
•
Was wir gar nicht mit hatten, waren zwei leichte Regenjacken, die wir teilweise wirklich beim
Angeln gebraucht hätten. Denn wenn es aus Eimern goss und wir völlig durchnässt waren,
froren wir doch ganz schön bei diesen enormen Windböen, auch wenn es 26 Grad waren.