ERDGAS FAHREN Das Magazin ERDGAS ALS
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ERDGAS FAHREN Das Magazin ERDGAS ALS
ERDGAS FAHREN Das Magazin September 2012 Orange fährt grün: DIE BERLINER STADTREINIGUNG SETZT AUF BIO-ERDGAS ÖPNV: RUND 1.500 ERDGASBUSSE SIND DERZEIT IN DEUTSCHLAND UNTERWEGS Umwelt: ERDGAS ALS KRAFTSTOFF ERFÜLLT DIE STRENGEN GRENZWERTE DER EURO 6-NORM EDITORIAL LIEBE LESERINNEN UND LESER, unter dem Motto „Motor der Zukunft“ startet in diesem Jahr die 64. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover. Zur Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik strömen alle zwei Jahre tausende Besucher. Unter ihnen finden sich zahlreiche Gewerbetreibende und Unternehmen, die sich über die neuesten Technologien und Fahrzeugmodelle informieren wollen. Gefragt sind leichte und schwere Nutzfahrzeuge, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch überzeugen. Mit ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff lässt sich dieser Anspruch problemlos erfüllen. Viele Autohersteller präsentieren daher Busse, Lkw und Transporter mit Erdgasantrieb an ihren Messeständen – einige davon als Weltpremiere. Zu ihren Vorzügen zählen niedrige Betriebskosten und eine hohe Umweltverträglichkeit. Kriterien, die für Firmen- und Flottenbetreiber immer wichtiger werden. Viele Unternehmen haben Klimaschutz und Nachhaltigkeit bereits als übergeordnete Ziele in ihrem Geschäftsmodell verankert. Um diese Ziele zu erreichen, sind Erdgasfahrzeuge eine effektive Strategie, denn sie unterschreiten schon heute die zukünftigen Grenzwerte der Euro 6-Norm – und das ohne den technischen Mehraufwand einer Abgasnachbehandlung. Noch dazu ist der alternative Antrieb praxiserprobt und bundesweit im Einsatz – sowohl im öffentlichen Personennahverkehr als auch bei namhaften Unternehmen wie BUDNI, Hamburgs größter Drogeriemarktkette, oder der Berliner Stadtreinigung. Erfahren Sie in dieser Ausgabe, welche Vorteile Ihnen ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff bieten und wie Sie sich mit Erdgasfahrzeugen für künftige Umweltauflagen rüsten können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen. Die ERDGAS FAHREN Redaktion INHALT 2 Vorreiter: Fast alle 80 Erdgastaxis von IsarFunk tragen das ECOZertifikat des ADAC. Seite 6 Erdgas im ÖPNV: Michael Sievers von der VAG Nürnberg im Interview. Seite 11 Preis-Leistungs-Check: Erdgasfahrzeuge haben im Vollkostenvergleich die Nase vorn. Seiten 6/7 International: In der türkischen Stadt Bolu kommen ErdgasMüllfahrzeuge zum Einsatz. Seite 12 EURO 6-NORM VORTEIL ERDGAS 2014 KOMMT DIE NEUE EURO 6-NORM MIT STRENGEREN GRENZWERTEN FÜR DIESELFAHRZEUGE Der Diesel zählt inzwischen zu den beliebtesten Antriebsarten der Deutschen. Er gilt als zuverlässig, leistungsstark und effizient. Wie die Zukunft des Treibstoffs aussieht, wird sich allerdings erst in den kommenden Jahren zeigen. Neue Umweltgrenzwerte und Überlegungen, den Steuervorteil zu kürzen, können für eine Kostenexplosion sorgen. Hinzu kommt der laut Experten weiter steigende Preis. Mit ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff steht eine Alternative bereit, die mit einer besseren Klimabilanz und geringeren Kosten punktet. Fast jeder zweite Wagen, der 2011 in der Bundesrepublik gekauft wurde, war ein Diesel. Dank Rußpartikelfilter erhalten auch Selbstzünder die grüne Plakette und haben damit freie Fahrt in den Umweltzonen. Ab 2014 tritt jedoch eine neue Abgasnorm in Kraft, die dem Diesel durchaus zu schaffen macht. Laut Euro 6-Norm muss der Stickoxid-Ausstoß um 56 Prozent reduziert werden. Derzeit sind 180 mg/km erlaubt, in zwei Jahren nur noch 80 mg/km. Zum Vergleich: Bei einem Benziner liegt der Grenzwert derzeit bereits bei 60 mg/km. Der Diesel muss also sauberer werden, um die neue Norm zu erfüllen. Eine entsprechende Technik setzen deutsche Autobauer bereits für Modelle in den USA ein. Dort sind die Stickoxid-Normen nämlich noch strenger. Das Problem: Die notwendige Abgasreinigung ist teuer und schlägt sich auch auf den Autopreis nieder. Schon jetzt müssen Käufer für ein Dieselmodell tiefer in die Tasche greifen als für einen Benziner. Vor allem im Segment der Kleinwagen sehen Experten den Diesel aufgrund des Mehrpreises für die Abgasreinigung daher in ein paar Jahren auf dem Rückzug. So wird der neue Volkswagen up! beispielsweise nicht mehr in Die Kraftstoffkosten sind in den letzten 25 Jahren deutlich schneller als die allgemeinen Lebenshaltungskosten gestiegen. Parallel ist die Kostendifferenz zwischen Super und Diesel auf rund 10 Cent pro Liter gesunken und liegt damit weit unter der Steuerdifferenz von 22 Cent pro Liter. Experten erwarten, dass der Preis für Diesel auch weiterhin stärker steigt als für Benzin, da die Nachfrage wächst, die Raffineriekapazitäten jedoch schrumpfen. Entwicklung der Kraftstoffkosten in Deutschland 250 Ct / Liter Foto: fotolia.com der Dieselversion angeboten – aber als Erdgasmodell. Der Preisunterschied in der Anschaffung zwischen konventionellen und mit dem alternativen Kraftstoff betriebenen Fahrzeugen sinkt zudem seit Jahren. Die Alternative zum Diesel: ERDGAS In größeren Unternehmen setzen Fuhrparkbetreiber seit einigen Jahren verstärkt auf Alternativen. Immer häufiger finden sich Erdgasfahrzeuge in den Flotten. Die inzwischen verfügbaren Modelle mit Erdgasantrieb wie zum Beispiel der VW Passat, die Mercedes-Benz E-Klasse und der Opel Combo sind zudem besonders sauber. Sie emittieren kaum Feinstaub, verursachen rund 20 Prozent weniger CO2 als ein Diesel und senken die Stickoxid-Emissionen um mehr als 80 Prozent. Damit erfüllen sie schon heute die Euro 6-Norm. 200 Trend Diesel Trend Super 150 Diesel Super 100 50 Daten: ADAC 1986 1990 1995 2000 2005 2010 2015 Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Suche nach Alternativen ist die Preisentwicklung beim Kraftstoff. Während ERDGAS in den vergangenen Jahren nur einen vergleichsweise geringen Preisanstieg verzeichnete, ist der Dieselpreis innerhalb von zehn Jahren um mehr als 70 Prozent gestiegen und die Differenz zum Benzin sinkt stetig. Laut Berechnungen von erdgas mobil war der Kraftstoff ERDGAS während des Preishochs zu Beginn des Jahres im bundesweiten Schnitt sogar 50 Prozent günstiger als Diesel – zu diesem Zeitpunkt kostete dieser mehr als 1,50 Euro pro Liter. 3 ERFAHRUNGSBERICHT WO ORANGE GRÜNE ZAHLEN SCHREIBT DIE BERLINER STADTREINIGUNG (BSR) ZEIGT, WIE VIEL ENERGIE IM ABFALL STECKT „So grün ist nur Orange!“ lautet der Slogan der aktuellen BSR-Kampagne. Zu Recht, denn das größte kommunale Stadtreinigungsunternehmen Deutschlands leistet nicht nur bedeutende Beiträge zum Klimaschutz, sondern setzt auch mit einem ganz besonderen Projekt neue Maßstäbe: Mit Hilfe einer eigenen Biogasanlage wird künftig die ansehnliche Flotte erdgasbetriebener Müllfahrzeuge mit selbsterzeugter Energie versorgt. Für die Berliner Stadtreinigung sind bereits 120 Müllfahrzeuge mit ERDGAS im Tank unterwegs. Künftig sollen diese mit klimaneutralem BIO-ERDGAS betankt werden, welcher aus Berliner Bioabfall gewonnen wird. Wer im 21. Jahrhundert noch immer denkt, Abfall hätte nur etwas mit Unrat oder Schmutz zu tun, der irrt gewaltig. Aus alltäglichen Überresten sind längst Wertstoffe geworden, die effizient wiederverwertet und in Produktionsprozesse erfolgreich rückgeführt werden. Mehr noch: Heute ist Abfall gleichermaßen Rohstoffquelle wie Energielieferant. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) zeigt sich in Sachen Umweltbewusstsein in einer echten Vorreiterrolle. „Wir wollen unser ökologisches Profil ausbauen – das heißt, den umweltschonenden Fuhrpark erweitern, die Emissionen weiter verringern und verstärkt auf Zukunftstechnologien setzen“, erklärt Renate Lemke, Abteilungsleiterin Logistik, DV/Projekte. Im Fokus stehe daher auch die eigene Flotte an erdgasbetriebenen Müllfahrzeugen, die sich seit 1996 stets vergrößert hat. Heute besitzt die BSR rund 120 Abfallsammelfahrzeuge mit dem alternativen Antrieb. Entsprechend wurden seit 2002 kontinuierlich eigene Erdgastankstellen eingerichtet. Diese finden sich in Pankow-Prenzlauer Berg, Charlottenburg-Wilmersdorf und seit 2011 auch in Marzahn. Biogas bald aus eigener Produktion Mit der Inbetriebnahme einer eigenen Vergärungsanlage will das Unternehmen in Zukunft noch besser fahren: Aus rund 60.000 Tonnen Bioabfall wird Biogas erzeugt, pro Jahr sollen es etwa 2.000 Tonnen sein. Bei diesem Prozess entstehen außerdem flüssige und feste Gärreste, die als Dünger und Bodenverbesserer in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Die Anlage befindet sich derzeit noch im Bau und wird voraussichtlich Anfang 2013 in Spandau-Ruhleben in Betrieb genommen. Lemke: „Unsere Erdgasfahrzeuge können dann mit umweltfreundlichem Kraftstoff aus eigener Produktion betankt und CO2-neutral betrieben werden. Der Abfall in der Hauptstadt wird also klimaneutral und emissi- 4 onsarm eingesammelt.“ Ziel sei es, auf diesem Weg 2,5 Millionen Liter Diesel im Jahr zu ersetzen. Bioabfall – energetisch sinnvoll genutzt Der verwertbare Rohstoff ist zur Genüge vorhanden: Rund 80 Prozent der Berliner besitzen eine Biotonne. Das sind 1,41 Millionen Haushalte und etwa 78.000 Behälter. Die getrennt erfassten Bioabfälle wird die BSR in der neuen Anlage fermentieren. Die Vergärungsanlage arbeitet nach dem Prinzip des Trockenvergärungsverfahrens: Mikroorganismen setzen aus den Küchen- und Gartenresten Biogas frei. Gereinigt, aufbereitet und konzentriert besteht dieses zu 98 Prozent aus Methan und ist damit chemisch identisch mit ERDGAS. „Wir können die Bioabfälle so nicht nur stofflich, sondern auch energetisch sinnvoll nutzen. Dadurch lassen sich fossile Energieträger in beträchtlichem Umfang einsparen. Das ist aktiver Klimaschutz“, betont Lemke. Mit klimaneutralen Müllfahrzeugen unterwegs Allein im Fahrbetrieb können so rund 6.200 Tonnen CO2 eingespart werden. Doch die erdgasbetriebenen Abfallsammelfahrzeuge bringen eine ganze Reihe weiterer Vorteile: keine Dieselrußemissionen, eine um 95 Prozent reduzierte Benzolbelastung sowie gedrosselte Feinstaub- und Lärmemissionen bei Sammlung und Transport von Bioabfällen und Hausmüll sprechen für sich. Außerdem ist das Potenzial der Abgase, Ozon zu bilden, um das 60-fache geringer als bei konventionellen Antrieben. Zeitgleich mit Inbetriebnahme der Biogasanlage soll die umweltschonende Antriebstechnologie auf 150 Müllautos aufgestockt werden, so dass dann die Hälfte der Müllsammelfahrzeuge mit BIOERDGAS betrieben werden kann. So viel Engagement kann sich nicht nur sehen lassen, sondern findet auch offiziell Anerkennung: Für den umweltfreundlichen Fuhrpark und die zukunftsweisenden Mobilitätsideen erhielt die BSR im vergangenen September im Rahmen der IAA 2011 den „Green Fleet Award“ vom TÜV Süd verliehen. Umweltschutz mit Vorbildcharakter Das Engagement für die Umwelt ist bei der Berliner Stadtreinigung längst Strategie und zeigt sich in verschiedensten Bereichen: Neben der Bio-Erdgasflotte und der Biogasanlage werden von der BSR jährlich 90.000 Tonnen Sperrmüll aufbereitet, verschiedene Wertstoffe wie Metall separiert und klimafreundlicher Ersatzbrennstoff hergestellt. 520.000 Tonnen Abfall werden alljährlich im BSR-eigenen Müllheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt. Und auch auf den drei stillgelegten Deponien wird Energie erzeugt – nämlich durch die Erfassung und Verarbeitung von Deponiegas. Auf eigenen Liegenschaften in der Größenordnung von 9.000 Quadratmetern werden zudem die Dachflächen für Solarwärme und Photovoltaik genutzt. „Als kommunales Vorzeigeunternehmen sind wir dem Thema Umweltverantwortung in besonderer Weise verpflichtet. Diesen Anspruch setzen wir konsequent in die Tat um“, so Lemke. Wichtig sei es auch, dadurch den Berliner Bürgern zu verdeutlichen, dass die Abfalltrennung wichtig und für die Umwelt lohnend sei. Seit 2002 betreibt die BSR eigene Erdgastankstellen. Fotos: BSR 5 PRAXIS TAXIS MIT BRIEF UND SIEGEL ERDGASFLOTTE VON ISARFUNK TRÄGT ECO-ZERTIFIKAT DES ADAC An seine Taxiflotte stellt IsarFunk hohe Qualitätsansprüche. Die Fahrzeuge müssen in technisch einwandfreiem Zustand und so umweltschonend wie möglich sein. Zum Fuhrpark des Münchner Unternehmens gehören daher auch 80 Erdgastaxis, die fast alle das ECO-Siegel des ADAC tragen. Jährlich wird der Fuhrpark von IsarFunk einer eingehenden Qualitätsprüfung unterzogen. Bei einer Fahrleistung pro Fahrzeug von rund 60.000 Kilometern im Jahr haben sich die Erdgasfahrzeuge als robust und sehr zuverlässig erwiesen. „Das Taxigewerbe ist in Bewegung“, sagt Jürgen Dinter, der bei der IsarFunk GmbH & Co. KG für die Bereiche Kundenbetreuung und Marketing zuständig ist. „Die Fahrgäste werden immer anspruchsvoller und legen zunehmend Wert auf umweltverträgliche Mobilität.“ Aus diesem Grund baut das Münchner Unternehmen seine Erdgasflotte seit mehreren Jahren konsequent aus. „Insgesamt gehören 400 Fahrzeuge zu unserem Fuhrpark, 80 davon fahren mittlerweile mit Erdgasantrieb“, so Dinter. Wenn möglich sollen es in Zukunft noch mehr werden, denn die Nachfrage nach emissionsarmen Taxis steigt in der bayerischen Metropolregion kontinuierlich an. Unternehmens tragen daher nun offiziell das Zertifikat „ECO-Taxi“. „Damit können wir ungefähr 60 Prozent aller diesbezüglich eingehenden Anfragen nachhaltig bedienen“, freut sich Dinter. Außerdem zeige der jährliche Qualitäts-Check des Fuhrparks, dass sich die von IsarFunk präferierten Erdgasmodelle in der Praxis bewähren: Sowohl der VW Passat Variant als auch der VW Touran EcoFuel punkten mit ausgezeichneter Taxitauglichkeit bei niedrigen Betriebskosten. „Kein Wunder also, dass ERDGAS als Kraftstoff das Rückgrat unserer Eco-Flotte bildet“, so Dinter. Um zu zeigen, wie umweltschonend seine Flotte schon jetzt unterwegs ist, hat IsarFunk seine Taxis vom ADAC nach strengen Umweltrichtlinien prüfen lassen. Nur wenn ein Taxi weniger als 140 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt, gilt der ECO-Test des Automobilclubs als bestanden. Fast alle Erdgasfahrzeuge unterschritten die Grenzwerte sogar. Sie und einige Hybridautos des Foto: IsarFunk ERDGASFAHRZEUGE IM PREIS-LEISTUNGS-CHECK Ob kleine Flotte oder großer Fuhrpark: Mit Erdgasfahrzeugen leisten Unternehmen und Kommunen nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz. Der alternative Kraft- stoff schneidet auch im Gesamtkostenvergleich sehr gut ab. erdgas mobil hat ihn für zwei beliebte Flottenmodelle erstellt: den VW Passat Variant und den Fiat Doblò. Volkswagen Passat Variant Kraftstoff kW ccm Verbrauch CO2 g/km VW Passat V. 1.8 TSI Highline Modell Benzin 118 1.798 6,9 l 160 31,7 33.285,00 € VW Passat V. 2.0 TDI Highline Diesel 103 1.968 4,7 l 123 28,2 29.610,00 € ERDGAS 110 1.390 4,3 kg 119 26,1 27.405,00 € VW Passat V. 1.4 TSI EcoFuel Highline ERDGAS vs. Diesel Gesamtkosten: - 2.205,00 € CO2-Bilanz: - 0,4 Tonnen ERDGAS vs. Benzin Gesamtkosten: - 5.880,00 € CO2-Bilanz: - 4,3 Tonnen Foto: Volkswagen 6 Cent/km Gesamtkosten PRAXIS SAUBERE LOGISTIK HAMBURGS GRÖSSTER DROGERIEMARKT LIEFERT WARE MIT ERDGAS-LKW AUS Die Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG gehört zu den führenden Drogeriemärkten Norddeutschlands. Seit 2011 setzt das Unternehmen in der Logistik auf ERDGAS als Kraftstoff und baut sein Umweltengagement damit weiter aus. Bereits 1912 wurde Budnikowsky, kurz BUDNI genannt, in Hamburg als einzelner Drogeriemarkt gegründet. Heute – 100 Jahre später – verfügt das Unternehmen mit rund 160 Filialen in der Metropolregion über eine nahezu flächendenkende Präsenz. Eine Entwicklung, die auch auf die Firmenphilosophie zurückzuführen ist: „Bei BUDNI steht der Mensch im Mittelpunkt“, sagt Geschäftsführer Cord Wöhlke. „Wir setzen konsequent auf Regionalität, Nachhaltigkeit und Klimaschutz.“ Für Hamburgs führenden Drogeriemarkt ist es deswegen selbstverständlich, in der Logistik auf Lkw mit Erdgasantrieb zu setzen: „Jeder unserer drei Transportdienstleister fährt seit diesem Jahr je einen erdgasbetriebenen Iveco Eurocargo“, sagt Michael Quitmann, der bei BUDNI für die Logistik zuständig ist. Im Vergleich zum Dieselmodell entstehen – bei nahezu identischen Betriebskosten – rund 95 Prozent weniger Stickoxide. Feinstaub wird nahezu gar nicht emittiert. weiterhin so gut bewähren, beabsichtigt das Unternehmen gemeinsam mit seinen Transportdienstleistern den Anteil erdgasbetriebener Fahrzeuge im Verteilverkehr weiter auszubauen. Bisher besteht die logistische Flotte aus 25 Lastkraftwagen, von denen drei ERDGAS tanken. Nach erfolgreicher Testphase könnten es noch einige mehr werden, denn nachhaltiges Handeln ist für die Traditionsfirma kein bloßer Vorsatz, sondern täglich gelebte Unternehmenskultur. So achtet die Iwan Budnikowsky GmbH & Co. KG seit Jahren auch auf umweltschonende Bürotechnik, setzt auf energieeffiziente Lichtkonzepte in den Filialen und bezieht seit 2006 Ökostrom. Drei Erdgas-Lkw sind für BUDNI in der Metropolregion Hamburg unterwegs. Nach erfolgreicher Erprobung soll die Flotte wenn möglich weiter wachsen. Jährlich legt jeder Erdgas-Lkw bis zu 60.000 Kilometer zurück – hauptsächlich um die Drogeriemärkte von BUDNI mit Ware zu beliefern. Sollten diese sich Foto: Iwan Budnikowsky Basiswerte Gesamtkostenvergleich Diesel = 1,22 Euro/l (1,45 Euro/l brutto) Super = 1,34 Euro/l (1,59 Euro/l brutto) ERDGAS = 0,92 Euro/kg (1,10 Euro/kg brutto) (Quelle: Netto-Preise ARAL-Tankstelle vom 30.07.2012) Quelle TCO-Berechnung: ADAC Autokosten 3. Ausgabe 2011. 36 Monate Nutzungsdauer/35.000 km p.a. 10% Rabatt auf Neupreis/840 Euro Zubehör/ 294,12 Euro Erdgasförderung (einmalig) Alle Angaben sind Nettowerte (zzgl. MwSt.)/ohne Gewähr. Fiat Doblò Kraftstoff kW ccm Verbrauch CO2 g/km Fiat Doblò 1,4 Modell Benzin 70 1.368 7,2 l 166 27,8 29.190,00€ Fiat Doblò 1,6 JTD Multijet Diesel 77 1.598 5,2 l 136 25,5 26.775,00 € ERDGAS 88 1.368 4,9 kg 134 22,8 23.940,00 € Fiat Doblò 1,4 T-Jet Cent/km Gesamtkosten ERDGAS vs. Diesel Gesamtkosten: - 2.835,00 € CO2-Bilanz: - 0,2 Tonnen ERDGAS vs. Benzin Gesamtkosten: - 5.250,00 € CO2-Bilanz: - 3,4 Tonnen Foto: Fiat 7 öPNv-StudiE umWeLTfreundLicher nAhVerKehr ErdGaSBuSSE rEduziErEN co2-EmiSSioN iN dEutScHEN StädtEN Der öffentliche Nahverkehr ist für viele Menschen eine wichtige Alternative zum Auto, wenn es um den täglichen Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen geht. Auch hier spielt Umweltschutz eine immer größere Rolle, so dass viele Städte und Gemeinden auf ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff setzen. Das Klima freut‘s: In Deutschland sind immer mehr Erdgasbusse unterwegs. In einigen Städten werden sie bereits mit reinem BIO-ERDGAS aus Bioabfall oder nachwachsenden Rohstoffen betrieben. Damit sind sie nahezu klimaneutral unterwegs. 8 Foto: Marion Neuhauß - fotolia.com Rund 1.500 Busse sind derzeit in Deutschland mit einem Erdgasantrieb ausgestattet. Regelmäßig melden Verkehrsgesellschaften, dass sie neue Modelle in Betrieb genommen haben, die mit ERDGAS oder BIOERDGAS unterwegs sind. Dass die Zahl seit etwa drei Jahren dennoch stagniert, liegt unter anderem daran, dass Zusatzförderungen weggefallen sind. Diese haben in der Vergangenheit die Anschaffung eines Erdgasbusses – der bis zu 50.000 Euro mehr kostet als ein vergleichbares Dieselmodell – attraktiver gemacht. Weil es aber mehrere Faktoren gibt, die für ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff im ÖPNV sprechen, dürften die Busse mit dem umweltschonenden Antrieb wieder interessanter werden. erdgas mobil arbeitet derzeit an einer Studie zum Thema „Erdgasbusse im ÖPNV – Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und technische Zuverlässigkeit“, welche die Möglichkeiten der alternativen Technologie im Nahverkehr ausleuchtet. Steigender Dieselpreis macht ERDGAS attraktiv Ausschlaggebendes Kriterium für die Ausstattung von Busflotten mit Erdgasantrieb sind nach wie vor die Kraftstoffkosten. In den vergangenen Jahren wurde die Schere zwischen Diesel und ERDGAS immer größer. Vor allem die Preisexplosion in den vergangenen Monaten macht dies deutlich. Durch die hohen Fahrleistungen im ÖPNV rechnen sich die Mehrkosten für die Erdgasversion bei der Anschaffung oft schon nach der Hälfte der durchschnittlichen Nutzungsdauer. Was die Wirtschaftlichkeit angeht, sind Diesel- und Erdgasbus laut Expertenmeinung derzeit nahezu gleich aufgestellt. Weil jedoch Fachleute einen immer weiter steigenden Dieselpreis prognostizieren, bietet ERDGAS allerdings langfristig Kostenvorteile. Erst 2014 offiziell auf Deutschlands Straßen unterwegs: Der neue Lions City von MAN als EURO 6-Version. Nahverkehrsexperten konnten den Bus bei einem wichtigen ÖPNV-Treffen in Thüringen bereits ausgiebig testen. Viele Erdgasbusse erfüllen strenge Euro 6-Norm Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Euro 6-Norm, die für Nutzfahrzeuge ab 2014 gilt. Gegenüber der derzeit gültigen Euro 5-Norm müssen dann die Partikelemissionen um etwa 65 Prozent und die Stickoxide um 80 Prozent gesenkt werden. Insbesondere der niedrige Grenzwert für Stickoxide kann nur mit teurer Abgasnachbehandlungstechnik erreicht werden, welche voraussichtlich zu einem Mehrverbrauch führt. Zum Vergleich: Zwischen der Euro 1- und der Euro 5-Einführung stieg der Dieselverbrauch um rund 25 Prozent. Mehr Verbrauch bedeutet aber auch mehr CO2-Ausstoß. Damit könnten wiederum die CO2-Ziele der Bundesregierung nicht erfüllt werden. Diese sehen ab 2014 einen Flottendurchschnitt im leichten Nutzfahrzeugbereich von 175 Gramm CO2 pro Kilometer vor. Darüber hinaus wird auf europäischer Ebene bereits über CO2-Flottengrenzwerte für schwere Nutzfahrzeuge diskutiert. Erdgasbusse, die mit BIO-ERDGAS fahren, sind in diesem Fall eine praxistaugliche und günstige Lösung. Viele erfüllen schon jetzt die strenge Euro 6-Norm und das ohne die Abgasnachbehandlung, die Dieselbussen bevorsteht. Der technische Mehraufwand dürfte zu einem deutlichen Anstieg der Anschaffungskosten führen. Die größten Erdgasbusflotten Augsburg mehr als 100 Nürnberg mehr als 80 Region Regensburg mehr als 50 Landkreis SaalfeldRudolstadt/ Saale-Orla-Kreis mehr als 50 Oldenburg rund 50 Marburg mehr als 30 Frankfurt/Oder mehr als 20 Dessau rund 20 Mit gutem Umweltgewissen einsteigen. Foto: Scania 9 ÖPNV-STUDIE Scania und Volvo bieten ebenfalls Busse mit umweltschonendem und wirtschaftlichem Erdgasantrieb an. Foto: Scania ERDGAS kann durch regenerativ erzeugtes BIO-ERDGAS ersetzt werden und von allen Erdgasfahrzeugen – und damit auch Bussen – ohne technische Veränderungen verarbeitet werden. BIO-ERDGAS ist nahezu klimaneutral und verursacht ca. 97 Prozent weniger Kohlendioxid als Benzin. Ein weiterer Vorteil: Es wird direkt in Deutschland in knapp 90 Anlagen mehrheitlich aus biogenen Rohstoffen wie Speiseresten, Stroh oder Bioabfall gewonnen und muss nicht importiert werden. Damit steht es auch für eine Loslösung vom Erdöl, welches bisher den Verkehr am Laufen hält. Neben Kosten und Wirtschaftlichkeit ist auch die technische Zuverlässigkeit der Erdgasbusse ein wichtiges Thema. Die Erfahrungen einiger großer Verkehrsbetriebe zeigen, dass diese in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. So war die erste Generation der Busse mit Erdgasantrieb zwar technisch anfällig, spätere Baujahre – ab ca. 2007 – erweisen sich aber als ebenso zuverlässig wie die Dieselbusse. Auch die Auswahl der Hersteller ist gegeben. Neben MercedesBenz, MAN, Solarisbus und Iveco Irisbus bieten unter anderem auch Volvo und Scania Solo- und Gelenkbusse mit Erdgasmotor an. Emissionsgrenzwerte für Lkw und Busse ab 2,6ªt Angaben in mg/kwH 8.000 612 Stickoxide Partikelmasse 7.000 5.000 3.500 250 160 2.000 30 Euroª1 Euroª2 Euroª3 Euroª4 30 Euroª5 400 10 Euroª6 Blick über den Tellerrand ERDGAS und BIO-ERDGAS im öffentlichen Nahverkehr sind nicht nur in Deutschland ein Thema. Europaweit setzen Städte und Gemeinden auf den alternativen Antrieb. So haben zwei der größten norwegischen Verkehrsgesellschaften ihre Erdgasbusse bei deutschen Herstellern geordert. In Madrid wurde Ende 2010 die bis dahin größte Erdgastankstelle der Welt in Betrieb genommen, an der die rund 600 mit ERDGAS betriebenen Busse betankt werden können. Selbst in den USA ist ERDGAS ein Thema. In Kalifornien sind bereits Schulbusse im Einsatz, die mit dem umweltschonenden Kraftstoff unterwegs sind. Mehr als 100 Kommunen fahren mit ERDGAS ERDGAS und BIO-ERDGAS als Kraftstoff wird bereits in über 100 Kommunen im ÖPNV eingesetzt. Unter anderem setzen Nürnberg, Regensburg, Oldenburg, Marburg, Bayreuth und viele andere Städte darauf. Oftmals wurde mindestens die Hälfte der Flotte auf den Erdgasantrieb umgestellt. In anderen Städten, wie zum Beispiel Augsburg, ist der Umstieg auf ERDGAS komplett vollzogen. In der bayerischen Stadt fahren die Busse sogar nahezu klimaneutral, da an den Erdgastankstellen 100 Prozent BIO-ERDGAS eingespeist wird. Durch eine Änderung der Vergabeverordnung könnte die Anzahl der Erdgasbusse weiter steigen. Im Sommer 2011 wurde eine europäische Richtlinie in nationales Recht umgesetzt. Derzufolge muss beim Neukauf von öffentlichen Verkehrsmitteln neben dem Anschaffungspreis künftig auch die Kosten der Umweltauswirkungen für die gesamte Lebensdauer berücksichtigt werden. Dies wird die Gesamtwirtschaftlichkeit beeinflussen und nach den Kosten für Anschaffung und Kraftstoff einer der größten Faktoren bei der Vergabeentscheidung sein. Der Mercedes-Benz Citaro (links unten) gehört zu den meistverkauften Stadtbussen und wird auch als Erdgasversion angeboten. Wie beim Citelis von IVECO Irisbus (rechts unten) sind die Erdgastanks auf dem Dach untergebracht. 10 Foto: Daimler Foto: Iveco INTERVIEW „UMWELTSCHONEND MOBIL ZU SEIN, ENTSPRICHT DEM ZEITGEIST“ INTERVIEW MIT MICHAEL SIEVERS VON DER VAG VERKEHRSAKTIENGESELLSCHAFT NÜRNBERG Im Interview erklärt Michael Sievers, Geschäftsbereichsleiter Buswerkstätten, warum die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg seit über 15 Jahren auf ERDGAS als Kraftstoff setzt. Herr Sievers, die VAG verfügt über eine der größten Erdgasbusflotten Deutschlands und eine hochmoderne Schnellbetankungsanlage auf dem Betriebsgelände Schweinau. Was waren die Beweggründe? Als moderner Verkehrsbetrieb legen wir seit jeher großen Wert auf saubere Mobilität. Zum einen nehmen wir als Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs eine Vorbildrolle ein. Zum anderen haben wir die Charta für nachhaltige Entwicklung des Internationalen Verbandes für öffentliches Verkehrswesen (UITP) unterzeichnet. Damit verpflichten wir uns freiwillig, bei allen Entscheidungen die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Folgen unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Auch deswegen setzen wir bereits seit 1996 Erdgasbusse ein. Sie wiesen schon damals Abgaswerte auf, die mit der heute gültigen Euro 5-Norm vergleichbar sind. Außerdem bezieht die VAG seit Januar nur noch Ökostrom. Mittlerweile ist die Zahl der VAG-Erdgasbusse auf 88 Fahrzeuge angewachsen und macht fast 50 Prozent der Flotte aus. Was sagen Ihre Kunden dazu? Umweltschonend mobil zu sein, entspricht nicht nur dem Zeitgeist, sondern ist heutzutage ein Muss. Unsere Erdgasflotte wird daher von unseren Fahrgästen sehr positiv aufgenommen. Ein weiterer Grund für die Beliebtheit der Erdgasbusse ist, dass sie mit rund 77 Dezibel vergleichsweise leise sind. Deshalb dürfen sie den blauen Umweltengel für besonders emissions- und lärmarme Fahrzeuge tragen. Zudem haben wir es den Erdgasbussen zu verdanken, dass unser Fuhrpark heute schon zu 75 Prozent der aktuell gültigen Euro 5-Abgasnorm bzw. sogar dem EEV-Standard entspricht – dem gegenwärtig anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für Nutzfahrzeuge. Moderne Dieselbusse können diesen Abgasstandard heute zwar auch erreichen, allerdings nur mit wartungsintensiver Technik zur Abgasnachbehandlung. Wird die VAG auch in Zukunft auf den alternativen Kraftstoff setzen? Michael Sievers ist Geschäftsbereichsleiter Buswerkstätten bei der VAG Verkehrsaktiengesellschaft Nürnberg. Ja, wir wollen den hohen Anteil an Erdgasbussen auch in Zukunft halten. Bisher hat uns die Flotte überzeugt. Mittelfristig planen wir, 48 Erdgasbusse gegen neue Modelle auszutauschen, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben und unseren Kunden den höchstmöglichen Komfort zu ermöglichen. Dabei setzen wir auch auf Innovation und Fortschritt. Bereits im letzten Jahr haben wir zehn alte Modelle durch neue ersetzt, die nun mit reinem BIO-ERDGAS fahren. Es wird zu 100 Prozent aus biologischen Rohstoffen gewonnen und emittiert bis zu 97 Prozent weniger CO2 als Benzin. Für die Zukunft können wir uns vorstellen, noch mehr Busse mit dem regenerativen Pendant BIO-ERDGAS zu betreiben. Ein Kriterium, das Flottenverantwortliche bei der Umstellung auf ERDGAS abschreckt ist der Mehrpreis für die Fahrzeuge. Was hat Sie trotzdem überzeugt, auf den alternativen Antrieb zu setzen? Selbstverständlich kostet ein Erdgasbus zunächst mehr in Anschaffung, Wartung und Instandhaltung – und auch der Betrieb der Erdgastankstelle schlägt höher zu Buche. Aber die günstigen Kraftstoffkosten sorgen dafür, dass sich die Mehrkosten innerhalb von 12 Jahren amortisieren. Darüber hinaus sind wir mit unserer gemischten Flotte gut aufgestellt, falls es zu Versorgungsengpässen und extremen Preissprüngen kommt – wie sie einige Experten vor allem für Dieselkraftstoff prognostizieren. Herr Sievers, vielen Dank für das Gespräch. Foto: VAG Nürnberg 11 MELDUNGEN KURZ NOTIERT DRK Cuxhaven steigt auf Erdgasantrieb um Nach dreimonatigem Probebetrieb fiel die Entscheidung: Das Deutsche Rote Kreuz Cuxhaven/Hadeln steigt auf Erdgasfahrzeuge um. Über 100 von insgesamt 140 Einsatzwagen will der humanitäre Verein bis 2014 durch die umweltschonenden Automobile ersetzen. Zwei erdgasbetriebene VW Caddys konnte das DRK-Team bereits im täglichen Einsatz testen. Der alternative Antrieb hatte dabei nicht nur mit niedrigen Schadstoffemissionen überzeugt. Bei über zwei Millionen Kilometer jährlicher Fahrleistung sprachen auch Kostenvorteile für ERDGAS. Der nachhaltige Kraftstoff kostet an der Tankstelle rund 50 Prozent weniger als Benzin und circa 30 Prozent weniger als Diesel. Der Auflieger von Kögel ist mit einem CNGModul ausgestattet und macht Reichweiten von über 1.000 Kilometer für Erdgas-Lkw möglich. Foto: obs/Kögel Trailer Kilogramm ERDGAS zusätzlich fasst. Die Reichweite der Lkw steigt damit auf über 1.000 Kilometer an. Finanziell dürfte sich der Betrieb mit ERDGAS für die Speditionen lohnen. Pro 100 gefahrene Kilometer sparen sie gegenüber einem Dieseltruck bis zu 10 Euro. Auch das schlechte Umweltimage von Lkw im Allgemeinen wird so bald der Vergangenheit angehören. ERDGAS als Kraftstoff ist deutlich emissionsärmer als Diesel. Bei Einsatz von BIO-ERDGAS kann der CO2Ausstoß weiter gesenkt werden. Die Tanks werden bereits ab Werk in Burtenbach montiert oder können bei Bedarf bei jedem Kögel-Auflieger problemlos nachgerüstet werden. Neuer Auflieger für Erdgas-Lkw revolutioniert Fernverkehr Eine umweltschonende Neuheit bewegt die Speditionsbranche: Bislang konnten Erdgas-Lkw mit der mitgeführten Kraftstoffmenge maximal Strecken zwischen 350 und 500 Kilometer zurücklegen. Durch die Firma Kögel Trailer wird sich dies in Zukunft ändern. Das bayerische Unternehmen hat einen Auflieger mit integriertem CNG-Modul entwickelt, das rund 180 TÜRKEI: STÄDTISCHE MÜLLABFUHR SETZT ERDGASFAHRZEUGE EIN In der Türkei geht Bolu in Sachen Umweltschutz engagiert voran: Die 120.000 Einwohner-Stadt setzt zur Abfallentsorgung seit diesem Jahr Erdgasfahrzeuge Die ersten ErdgasEntsorgungsfahrzeuge der Türkei wurden an die Stadt Bolu ausgeliefert und haben mittlerweile den Betrieb aufgenommen. Foto: Allison Transmission ein und nimmt damit landesweit eine Vorreiterrolle ein. „Wir hoffen, dass unsere Entscheidung ein Beispiel für andere Kommunen sein wird, wenn es darum geht, neue Wege in der Türkei zu beschreiten“, sagte Bolus Bürgermeister Alaaddin Yilmaz bei der feierlichen Übergabe der ersten Müllfahrzeuge. Insgesamt neun Iveco Stralis mit Erdgasantrieb werden der städtischen Müllabfuhr künftig zur Verfügung stehen und dank geringer CO2-Emissionen in mehrfacher Hinsicht für saubere Straßen sorgen. Hinzu kommen niedrige Betriebskosten, die bei der Umstellung auf ERDGAS als Kraftstoff ebenfalls ins Gewicht fielen. Um beides nachhaltig zu senken, wurden alle Lkw mit einem Vollautomatikgetriebe von Allison Transmission ausgestattet. Sie reduzieren sowohl den Verbrauch der Erdgasmotoren als auch den Schadstoffausstoß noch zusätzlich. 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