Besuch in der Marktmetropole London

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Besuch in der Marktmetropole London
aktuell
13 / Juni 2016 / www.zuercher-engrosmarkt.ch
Transformation
Der Covent Garden Market im Herzen von London.
Besuch in der
Marktmetropole London
Im Rahmen einer Studienreise der «Gemeinschaft zur Förderung der Interessen der Deutschen Frischemärkte, GFI» besuchten wir London. Und
waren beeindruckt. London und seine Märkte befinden sich in einer Transformationsphase.
An der Reise nahmen 26 Vertreter von
Grossmärkten und Wochenmärkten teil.
Neben den deutschen Vertretern waren
auch drei Vertreter der WUWM (World
Union of Wholesale Markets) mit dabei:
Maria Cavit, Generalsekretärin der
WUWM, Holland; Graham Wallace, England, sowie Michel Escoffier, Frankreich.
Es war ein gut vorbereitetes, intensives
Programm mit viel Informationsgehalt
und noch mehr neuen Eindrücken. Interessant waren die Strassenmärkte Camden Lock Market (Markthalle, Geschäfte,
Strassenstände) und der Borough Market,
der älteste Lebensmittelmarkt Londons.
Dass eine Reise bildet, ist keine neue
Erkenntnis. Der Besuch der Marktmetropole London war aber einfach
umwerfend, was die Fülle der Waren
betrifft, die enorm hohe Qualität und
die extrem schöne Präsentation der
Lebensmittel. Hier wird grosser Wert
auf Emotionalität gelegt. Und beeindruckt haben natürlich die Pläne
für das Projekt «Brand New Covent
Garden».
Eine Reise hilft auch dabei, andere
Sichtweisen kennenzulernen, Trends
zu erkennen und somit über den
berühmten eigenen Tellerrand hinauszusehen. Gewiss ist nur eines: der
Wandel. Berühmt für diese Erkenntnis wurde der griechische Philosoph
Heraklit mit seiner Kurformel: panta
rhei «alles fliesst».
Was bedeutet das alles für unseren
Engrosmarkt? Auch wir werden
uns weiterentwickeln! Hier hat unsere
Kundenumfrage des letzten Jahres
interessante Fragen aufgeworfen,
die wir nun sorgfältig prüfen. Und
natürlich werden wir weitere Grossmärkte besuchen und darüber
berichten. An der Transformation
kommt niemand vorbei.
Michael Raduner
Geschäftsführer
Zürcher Engros-Markthalle AG
Ein Osterhase für
jeden Kunden
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Für Georg Twerenbold steht
Qualität an erster Stelle
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Schön präsentiertes Obst und Gemüse in allen Märkten von London: Und absolut frische Ware.
Die Geschichte des Marktes ist überall sichtbar und gibt
ihm ein wunderbares Flair.
150 Mio. Besucher im Jahr
Aus der Sicht der Grossmarktbetreiber
war der Besuch des Grossmarktes New
Covent Garden Market sehr eindrücklich. Dieser Grossmarkt im Herzen
Londons deckt über 40 % des Bedarfs
an Früchte und Gemüse der sogenannten Auswärtsverpflegung der Metropole London ab. Das bedeutet 150 Mio.
Besucher pro Jahr. Hier beeindruckte
nicht nur die Grösse des Marktes (185
olympische Swimmingpools hätten hier
Platz), sondern auch die Warenvielfalt,
erte, umgebaute oder neu gebaute Teile
eröffnet. Die Vision heisst «Food Quarter, the home of food in London». Mit
anderen Worten: Alle, die in London mit
Esswaren zu tun haben, werden sich
hier treffen. Dazu gehört auch ein Zentrum «Food Exchange», ein Zentrum für
den Austausch von Ideen, Erfahrungen
und Fachwissen, aber auch Umsetzung
von Forschung sowie Schulung und
Anwendung von Fachwissen. Wichtig ist
den Betreibern zudem, dass hier ein
Platz geboten werden kann zur Erpro-
die äusserst schöne Präsentation der
Lebensmittel und die enorm hohe Qualität.
Planung bis 2026
Mit dem Projekt «Brand New Covent
Garden» soll der Markt aber erneuert,
weiter ausgebaut und ins 21. Jahrhundert transformiert werden. Das Projekt
wurde der Öffentlichkeit zwar erst
kürzlich vorgestellt, umgesetzt wird es
aber ab sofort, in verschiedenen Etappen. Bis 2026 werden jedes Jahr erneu-
Eigens für die Kunden des Zürcher Engrosmarktes hergestellt: Nicht nur die Osterhasen auch die Verpackung.
Im New Covent Garden soll in Zukunft eine Art «Silicon Valley des Essens» entstehen: Alle Themen werden
angesprochen.
bung neuer Produkte- und Geschäftsideen. Und alles in Zusammenhang mit
Lebensmitteln und Essen. Nicht zuletzt
wird in diesem «Food Quarter» auch
ein blühender, lebendiger und frischer
«Street Market», also ein Wochenmarkt
mit den frischesten und trendigsten
Lebensmitteln, nicht fehlen.
Fülle von Restaurants
London beeindruckt nicht nur mit seinen
Märkten, sondern auch mit der Fülle an
Restaurants und der enorm vielfältigen
und auch hochstehenden Gastronomie.
Zitat eines Londoner Referents: «London
is the restaurant capitol of the world»
(London ist die Restaurant-Hauptstadt
der Welt). Kein Wunder also wird es «im
neuen Covent Garden charmante Cafés
geben, fantastische Restaurants, und
das alles neben Lebensmittelspezialisten und Blumenverkäufern», wie es im
Projektpapier heisst.
Ein Osterhase
für jeden
Kunden
Eine süsse Überraschung gab es vor
Ostern für jeden Kunden des Zürcher
Engrosmarktes: 780 Osterhasen wurden
verteilt. Aber nicht einfach gewöhnliche
Hasen, sondern vom Pfyner Confiseur
Bürgi; jeder Osterhase aus feinster Schokolade wird dort noch von Hand hergestellt. Und eine weitere Überraschung
wartete auf die Kunden: Im «Körbli»
waren diesmal Früchte und Gemüse
anstelle von Ostereiern.
Innovation als Erfolgsfaktor: Freshboxen nach individuellen Kundenwünschen.
Frische Ware, direkt an Kunden ausgeliefert.
Qualität als oberstes Gebot
Sein Ziel ist es, die attraktivste und informativste E-Plattform zum Thema Früchte
und Gemüse der Schweiz zu sein und
nachhaltig auf Kundenwünsche einzugehen. «Dabei achten wir unnachgiebig auf
Natürlichkeit und Qualität», betont Georg
Twerenbold. So kommen in seine Freshboxen nur saisonale Früchte und Gemüsesorten, die seine eigene Frischekontrolle bestehen. Den eigenen Anspruch
hat das Unternehmen als Slogan auch
auf seine Website gestellt: «So frisch wie
selbst gepflückt».
Eigene Kunden aufklären
Ihm geht es um mehr, als einfach Kunden
zu beliefern: «Uns geht es vor allem um
Aufklärung – und darum, das Bewusstsein für Frische und Qualität zu stärken»,
betont Georg Twerenbold. Deshalb gebe
man das Wissen rund um Früchte und
Gemüse an die Kunden weiter, zum Beispiel mit einem regelmässigen Newsletter und natürlich über die Website. So
wird nicht zuletzt die Geschäftsidee von
«Freshbox.ch» unterstützt: Es sind die
kleinen Dinge, die das Leben schöner
machen. Dazu gehört auch, sich gesund
und fit zu fühlen. Frische Früchte und
knackiges Gemüse liefern schnell neue
Energie, ist seine Botschaft. Mit Freshbox
ist es ganz einfach, sich täglich etwas
Gutes zu tun. Freshbox bringt marktfrische Vitamine direkt zu den Kunden ins
Büro oder nach Hause, schweizweit.
Gute Beratung gewünscht
Im Zürcher Engrosmarkt fühlt sich Georg
Twerenbold gut aufgehoben und persönlich von den Anbietern betreut. Gute
Beratung sei sehr wichtig, meint er. Auf
der Homepage schreibt die Firma zum
Thema «Frische-Garantie», dass man
dafür täglich im Zürcher Engrosmarkt
einkaufen gehe. Und ein Kleber auf dem
Firmenwagen zeige ebenfalls das Logo
des Zürcher Engrosmarktes. Wobei er im
Gespräch gleichzeitig bedauert, dass es
immer weniger Nischenanbieter gibt.
Jeder mache heute auf Diversifikation.
Neue Produkte für die Markthalle?
Gerade diese Diversifikation schwebt
ihm allerdings für den Zürcher Engrosmarkt vor. Neben Früchte und Gemüse
wäre es «sehr belebend», wie er sagt,
wenn der Markt um weitere Produkte
erweitert würde wie Brot, Fleisch oder
Fisch. Diese Produktepalette-Erweiterung müsste gleichzeitig mit einer Verlängerung der Öffnungszeiten einhergehen. «Gerade Gastronomen würden
es bestimmt sehr schätzen, wenn die
Markthalle bis 8 Uhr oder 10 Uhr offen
wäre.» Wobei nach seiner Meinung der
Zürcher Engrosmarkt weiterhin ein geschlossener Einkaufsmarkt für Profis
bleiben sollte.
Regionale Frischprodukte als Verkaufsargument.
Zürcher Engros-Markthalle AG
Aargauerstrasse 1
8048 Zürich
Telefon +41 44 444 20 30
E-Mail: [email protected]
www.zuercher-engrosmarkt.ch
E,T&H
Seit 2003 betreiben Georg und Prisca Twerenbold ihren Internet-Shop
«Freshbox.ch». Direkt vom Zürcher Engrosmarkt aus liefern sie und ihre
15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Unternehmen wie an Private täglich
Boxen mit frischen Früchten und frischem Gemüse. Den Einkauf machen sie
im Zürcher Engrosmarkt. «Wenn ich nicht zufrieden wäre, wäre ich schnell
weg», sagt Georg Twerenbold dazu.