Rittal Praxis-Tips Schaltschrank
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Rittal Praxis-Tips Schaltschrank
Rittal Praxis-Tips Schaltschrank-Klimatisierung und Maschinenkühlung R Inhalt Grundlagen für den Einsatz Einführung Auswahlkriterien für integrierte Kühltechnik, Dachaufbau- und Wandanbau Kühlgeräte Berechnungsgrundlagen Allgemein Wärmeabführung/Berechnung der effektiven Schaltschrankoberfläche Eigenkonvektion Schaltschrank-Kühlgeräte Therm Software Kondensation und Entfeuchtung der Schaltschrankluft beim Einsatz von Kühlgeräten Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Luft/Wasser-Wärmetauscher Luft/Luft-Wärmetauscher Filterlüfter Schaltschrank-Heizungen Schaltschrank-Kühlgeräte Mechanische Voraussetzungen Abdichtung am Schaltschrank und Montage auf/an Schaltschränken Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Luft-Wärmetauscher Aufbau der Elektronik-Komponenten im Schaltschrank Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Mechanische Voraussetzungen / Gezielte Luftführung Aufbau der Elektronik-Komponenten im Schaltschrank Luftkanalsystem für TopTherm Dachaufbau-Kühlgeräte und Luft/Wasser-Wärmetauscher Gezielte Luftführung Verschlußstopfen für TopTherm Dachaufbau-Kühlgeräte und Luft/Wasser-Wärmetauscher Außenkreislauf Einsatz von Filtermatten Betrachtung des Außenkreislaufes von Schaltschrank-Kühlgeräten Funktionsmaßnahmen Kondensatabführung / Kondensatablauf Einstellung der Schaltschrank-Kühlgeräte Basis- und Comfortregelung Anwendungsbeispiel: Master-Slave und Türendpositionsschalter Anwendungsbeispiel: Master-Slave und Schnittstellenkarte Anschlußbeispiel: Master-Slave-Betrieb Anschluß von Schaltschrank-Kühlgeräten Monitoring Schnittstellenkarte Warnungen und Alarme der Schnittstellenkarte OPC Anbindung von Kühlgeräten und Rückkühlanlagen Hinweise zum Anschluß von Kühlgeräten im Master-Slave-Verbund SNMP-OPC-Server Allgemeine Hinweise Fachgerechter Einsatz von Schaltschrank-Kühlgeräten Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Kühlwasseranschluß und Kondensatablauf bei Luft/Wasser-Wärmetauscher Aufstellbedingungen Einheit mit Schaltschränken/Räumlich getrennt Aufstellungsvoraussetzungen bei Rückkühlanlagen Zusatzmittel für Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Anwendung einer Rückkühlanlage mit Luft/Wasser-Wärmetauscher Filterlüfter Schutzart IP 54 Rittal Filterlüfter und Austrittsfilter SK 3321.xxx - SK 3327.xxx/Vorteile Lamellengitter-Arretierungssystem/Demontage des Lamellengitters Schutzart IP 55 Änderung der Luftförderrichtung Schaltschrank-Heizungen Das Temperieren von Gehäusen und Schaltschränken Elektrischer Anschluß / Montage Einbaulage 2 3 4 5 5 6 7 7 7 9 10 – 11 12 12 – 13 13 14 14 15 – 16 17 17 17 18 18 19 19 19 20 20 – 22 23 24 25 25 26 27 27 28 28 28 29 30 31 31 32 – 33 33 34 35 35 36 – 38 39 40 41 42 43 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Grundlagen für den Einsatz Einführung Die immer kleineren elektronischen Bauelemente und die steigende Packungsdichte in den Schaltschränken sowie Elektronikgehäusen hat die Sensibilität der Systeme gegenüber äußeren Einflüssen wie Staub, Öl, Feuchtigkeit und Temperatur erhöht. Insbesondere Wärme ist der Feind Nummer eins für die sensible Mikroelektrotechnik. Staub Hitze So gilt z. B. die Faustregel für Halbleiter: eine Erhöhung der Betriebstemperatur um 10 °C, bezogen auf die maximal zulässige Betriebstemperatur, verkürzt ihre Lebensdauer um die Hälfte. Um eine Funktionalität der Elektronik zu gewährleisten, muß die Wärme abgeführt werden. Es gibt drei verschiedene Arten der Wärmeübertragung: Wärmeleitung: Wärme wird von der Materie transportiert, ohne daß diese sich selbst mitbewegt. Die Energie wird von Teilchen zu Teilchen weitergegeben. Wärmeleitung Konvektion: Energie strömt mit der Materie. Das Transportmittel, z. B. Flüssigkeit oder Gas, nimmt Energie in Form von Wärme auf und gibt Energie als Wärme ab. Strahlung: Wärme wird in Form von Strahlungsenergie, ohne materielle Träger, von einem Körper zum anderen übertragen. Entscheidend für die Art der Wärmeabführung aus Schaltschränken ist, ob dieser offen (luftdurchlässig) oder geschlossen (luftundurchlässig) ist. Während die Wärme bei offenen Gehäusen durch den Luftstrom abgeleitet wird, kann diese bei geschlossenen nur über die Gehäusewand abgeführt werden. Konvektion Um aber eine optimale Betriebstemperatur im Inneren des luftundurchlässigen Schaltschrankes auch bei hohen Außentemperaturen zu gewährleisten, bieten sich mit Rittal Kühlgeräten die richtigen Problemlösungen an. Strahlung Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 3 Grundlagen für den Einsatz Auswahlkriterien Bei der Suche nach dem passenden Kühlgerät für ihren Schaltschrank sind folgende Hinweise zu beachten: ● Welche Aufstellungsart gemäß VDE 0660 Teil 500 liegt vor? ● Mit welchen Umgebungsbedingungen muß am Aufstellungsort gerechnet werden? (Umgebungstemperatur und Feuchte?) ● Welche maximale Schaltschrank-Innentemperatur Ti wird gewünscht? ● Wie hoch ist die Verlustleistung der Elektronikkomponenten im Schaltschrank? ● Liegt eine Forderung bezüglich der Schutzart gemäß EN 60 529/IEC 529 vor? ● Welchen Luftverschmutzungen, z. B. Staub, Öl, Chemikalien, sind die Kühlgeräte ausgesetzt? ● Bei Schaltschrankreihen muß die von den Nachbargeräten eventuell eingestrahlte Leistung berücksichtigt werden. ● Für eine gute Be- und Entlüftung des Aufstellungsortes sollte gesorgt werden (z. B. kann die Abwärme des Kühlgerätes kleine Räume stark aufheizen.) ● Insbesondere bei schlechten Umgebungsbedingungen, wie Schmutz oder kleine Räume, sollten Luft/Wasser-Wärmetauscher eingesetzt werden. ● Die Kühlgeräte sollten immer über Türendschalter angeschlossen werden, um übermäßigen Kondenswasseranfall zu vermeiden. Integrierte Kühltechnik Durch die Einheit von Schrank- und Kühlkomponenten wird eine besonders effektive Kühlung erreicht. Der Zeitaufwand für die Montage entfällt. Die Investitionskosten für die komplette Einheit sind besonders günstig! Dachaufbau Kühlgeräte Im Innenkreislauf ist durch bis zu vier Kaltluftaustrittsöffnungen und optional einsetzbare Kanäle eine am Bedarf orientierte Kühlluftführung möglich. Im Außenkanal tritt die erwärmte Luft nach hinten, links, rechts und optional nach oben aus. Damit steht dem angereihten Einsatz und der Aufstellung dicht an einer Wand nichts entgegen. Wandanbau Kühlgeräte Je nach Platzbedarf und Designanspruch ist der Einbau, Teileinbau und Anbau möglich. Durch große Abstände zwischen Ansaug- und Austrittsöffnungen wird eine effektive Kaltluftdurchströmung des Schrankes erreicht. 4 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Berechnungsgrundlagen Allgemein Wärmeabführung Die richtige Berechnung der notwendigen Klima-Komponenten und evtl. eine thermische Analyse durch computergestützte Strömungsmodelle (CFD – Computational Fluid Dynamics) sind Voraussetzungen für gezielte, effektive Kühlung. Grobauswahl: TIsoll > TUmax. nein Schutzart IP 54 wichtig Kiemenblech, Luftein-/ austrittsgitter Dachentlüftung, Filterlüfter ja Luft/Luft-Wärmetauscher TIsoll < oder = TUmax. Kühlwasserkreislauf am Aufstellungsort vorhanden ja Luft/WasserWärmetauscher Rückkühlanlage nein Kühlgerät TI = gewünschte Innentemperatur des Schrankes [°C] TU = Umgebungstemperatur des Schrankes [°C] Berechnung der effektiven Schaltschrankoberfläche Von den zur Berechnung notwendigen Größen bedarf die effektive Schaltschrankoberfläche A noch einer besonderen Erläuterung. Die Wärmeleistung, die vom Schaltschrank abgestrahlt wird, hängt nämlich nicht nur von dessen tatsächlicher Oberflächengröße ab; entscheidend ist auch die Aufstellungsart des Schrankes. Ein Gehäuse, das allseitig frei in einem Raum steht, kann mehr Wärme abgeben als eines, das an einer Wand oder in einer Nische aufgestellt wird. Deshalb gibt es genaue Vorschriften, wie die effektive Schaltschrankoberfläche in Abhängigkeit von der Aufstellungsart zu berechnen ist. Die Formeln zur Berechnung von A sind in DIN 57 660 Teil 500 bzw. VDE 0660 Teil 500 festgelegt (s. Tabelle ➞). Gehäuse-Aufstellungsart nach VDE 0660 Teil 500 Einzelgehäuse allseitig freistehend Einzelgehäuse für Wandanbau Anfangsoder Endgehäuse freistehend Anfangsoder Endgehäuse für Wandanbau Mittelgehäuse freistehend Aufstellungsart nach VDE 0660/500 Formel zur Berechnung von A [m2] Mittelgehäuse für Wandanbau Mittelgehäuse für Wandanbau, abgedeckte Dachflächen A = 1,8 x H x (B + T) + 1,4 x B x T A = 1,4 x B x (H + T) + 1,8 x T x H A = 1,4 x T x (H + B) + 1,8 x B x H A = 1,4 x H x (B + T) + 1,4 x B x T A = 1,8 x B x H + 1,4 x B x T + T x H A = 1,4 x B x (H + T) + T x H A = 1,4 x B x H + 0,7 x B x T + T x H B = Schaltschrankbreite [m] H = Schaltschrankhöhe [m] T = Schaltschranktiefe [m] Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 5 Berechnungsgrundlagen Allgemein Eigenkonvektion Bei der Eigenkonvektion wird die Verlustwärme über die Schaltschrankwände nach außen abgeführt. Voraussetzung hierfür ist, daß die Umgebungstemperatur niedriger als die Temperatur innerhalb des Schaltschrankes ist. Die maximale Temperaturerhöhung (∆T)max., die in einem Schaltschrank gegenüber der Umgebung auftreten kann, berechnet sich wie folgt: (∆T)max. = . Qv kA Hinweis: Ist die Verlustleistung im Schaltschrank nicht bekannt, so kann mithilfe dieser Grundformel und der meßtechnischen Ermittlung von Umgebungstemperatur TU und Schaltschrank-Innentemperatur TI die tatsächliche Verlustleistung berechnet werden: . Qv = A k ∆T (Watt) Berechnungsgrundlagen der Schrank-Klimatisierung . Qv = im Schrank installierte Verlustleistung [W] . Qs = abgestrahlte Leistung durch die . Schrankoberfläche [W] Q . s > 0: Abstrahlung (TI > TU) Qs < 0: Einstrahlung (TI < TU) . QK = erforderliche Kälteleistung eines Kühlgerätes [W] . QH = erforderliche Heizleistung einer Schrankheizung [W] qw = spezifische Wärmeleistung eines Wärmetauschers [W/K] . V = erforderlicher Luftvolumenstrom eines Filterlüfters zur Unterschreitung der max. zulässigen Temperaturdifferenz zwischen angesaugter und ausströmender Luft [m3/h] ∆T = TI – TU = max. zulässige Temperaturdifferenz [K] A = effektive, Leistung abstrahlende Schrankoberfläche gemäß IEC 890 [m2] k = Wärmedurchgangskoeffizient [W/m2K] für Stahlblech k = 5,5 W/m2K Noch komfortabler geht die Berechnung mit der Projektierungssoftware Rittal Therm, siehe Seite 7 Berechnen Sie Ihre erforderliche Kühlleistung. . . QE = QV – k A ∆T Die Auswahl des Kühlgerätes kann anhand eines Kennlinienfeldes erfolgen. 50 Hz 2600 2400 2200 2000 1800 . 1600 QK 1400 1200 1000 800 600 400 55 50 45 40 35 30 Ti 25 20 20 25 30 35 40 45 50 55 Tu T.u = Umgebungstemperatur [°C] Qk = Dauer-Nutzkühlleistung [W] Ti = Schaltschrank-Innentemperatur [°C] 6 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Berechnungsgrundlagen Schaltschrank-Kühlgeräte Therm Software Rittal Therm ist ein Berechnungsprogramm für die Klimatisierung von Schaltschränken. Die aufwendige Berechnung des Klimatisierungsbedarfs wird durch die Software Therm (Best.-Nr. SK 3121.000) komplett übernommen. Eine leicht zu bedienende Oberfläche führt den Anwender zu der passenden und richtig dimensionierten Klimatisierungskomponente. Alle Auswertungen lehnen sich eng an die Vorgaben der IEC/TR 60 890 AMD1/02.95 und der DIN 3168 für Schaltschrank-Kühlgeräte an. Rittal Therm enthält 15 Sprachen. Systemanforderungen (mindestens): ● Windows 95/98/ME/NT/2000/XP ● Acrobat Reader 4.x oder höher Berechnungsbeispiel Entfeuchtung, siehe Seite 8 Mollier h-x-Diagramm zur Ermittlung des Wassergehalts der Luft. 0 5 10 x2 15 50 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 40 30 % ➀ 40 Beim Einsatz von Kühlgeräten tritt als unvermeidlicher Nebeneffekt eine Entfeuchtung der Schaltschrank-Innenluft auf. Beim Abkühlen kondensiert nämlich ein Teil der in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit am Verdampfer. Dieses Kondensat muß sicher aus dem Schaltschrank abgeleitet werden. Wieviel Kondenswasser tatsächlich anfällt, hängt von der relativen Luftfeuchte, der Lufttemperatur im Schaltschrank und am Verdampfer sowie der im Schaltschrank vorhandenen Luftmenge ab. Im Mollier h-x-Diagramm kann der Wassergehalt der Luft in Abhängigkeit von ihrer Temperatur und relativen Luftfeuchte abgelesen werden. 35 % 20 35 30 25 20 T 30 % 40 Kondensation und Entfeuchtung der Schaltschrankluft beim Einsatz von Kühlgeräten x1 25 10% 45 x 20 % 50 0% 6 0% 7 % 0 % 9 80 0% 10 15 10 5 0 –5 – 10 – 15 – 20 0 5 10 15 20 25 30 pd 35 40 45 50 55 60 pd = Wasserdampfpartialdruck [mbar] T = Lufttemperatur [°C] x = Wassergehalt [g/kg trockener Luft] ➀ = relative Luftfeuchte 7 Berechnungsgrundlagen Schaltschrank-Kühlgeräte Hinweise für die Praxis Überall da, wo optimale Betriebstemperaturen im Inneren eines Schaltschrankes auch bei hohen Außentemperaturen gefordert werden, bietet ein Rittal Schaltschrank-Kühlgerät die richtige Problemlösung. Selbst die Abkühlung der Schaltschrank-Innentemperatur weit unter die Umgebungstemperatur ist möglich. Die lufttechnisch günstige Anordnung der Luftein- und -austrittsöffnung im inneren und äußeren Luftkreislauf gewährleistet auch eine optimale Luftumwälzung im Schaltschrankinnenbereich. Mithilfe eines Berechnungsbeispieles möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie schnell und zeitsparend die Berechnung eines Kühlgerätes vornehmen können. W = Wassermenge in g V = Volumen des Schaltschrankes in m3 ρ = Dichte der Luft kg/m3 ∆x = Differenz des Wassergehaltes in g/kg trockener Luft (aus dem Mollier h-x-Diagramm). Berechnungsbeispiel: Ein Schaltschrank-Kühlgerät wird mit einer Temperatureinstellung von Ti = 35 °C in Betrieb genommen. Die relative Luftfeuchtigkeit der Umgebung beträgt 70 %. Wird Luft von 35 °C über den Verdampfer geführt, so beträgt die Oberflächentemperatur des Verdampfers (Verdampfungstemperatur des Kältemittels) etwa 18 °C. An der auf der Verdampferoberfläche haftenden Grenzschicht kommt es im Taupunkt zur Wasserausscheidung. Die Differenz ∆x = x1 – x2 gibt an, wieviel Kondensat pro kg Luft bei vollständiger Entfeuchtung anfällt. Entscheidend für die Kondensatwassermenge ist die Dichtigkeit des Schaltschrankes. 8 Die Kondensatwassermenge errechnet sich aus folgender Gleichung: W = V ρ ∆x W = Wassermenge in g V = Volumen ρ = Dichte der Luft kg/m3 ∆x = Differenz des Wassergehaltes in g/kg trockener Luft (aus dem Mollier h-x-Diagramm). Schaltschranktür geschlossen: Nur das Schaltschrankvolumen wird entfeuchtet. V = B H T = 0,6 m 2 m 0,5 m V = 0,6 m3 W = V ρ ∆x = 0,6 m3 1,2 kg/m3 11 g/kg W = 7,92 g ^ 8 ml. Schlecht abgedichtete Kabelausführungen, beschädigte Türdichtungen und die Anbringung von Anzeigemedien an Gehäuseflächen führen zu erhöhten Leckageraten im Schaltschrank. So kann bei einer Leckagerate von z. B. 5 m3/h eine dauerhafte Kondensatmenge von bis zu 80 ml/h anfallen. Fazit: Schaltschrank-Kühlgeräte sollten nur bei geschlossener Tür arbeiten. ● ● ● ● Schaltschrank allseitig abdichten. Türendschalter verwenden. TÜV-geprüfte Geräte verwenden. Schaltschrank-Innentemperatur nur so niedrig wie nötig einstellen. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Berechnungsgrundlagen Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Rückkühlanlagen Hinweise zur Anwendung einer Rückkühlanlage finden Sie in der Broschüre SystemKlimatisierung, Seiten 102/103. Rückkühlanlagen kommen überall dort zum Einsatz, wo eine hohe Kältelast gefordert ist, wie z. B. in der Prozeß- und Maschinenkühlung, in der Medienkühlung oder bei der Abführung von Verlustleistung aus Schaltschränken über Luft/ Wasser-Wärmetauscher. Gerne sind Ihnen unsere Projektingenieure bei der Auslegung der Rückkühlanlage für Ihren speziellen Anwendungsbereich behilflich. Eine Übersicht der hierzu erforderlichen Planungsdaten finden Sie auch im Internet unter www.rittal.de / www.rittal.de/Klima im Bereich Systemklimatisierung/Maschinen- und Prozeßkühlung. Luft/Wasser-Wärmetauscher Berechnen Sie Ihre erforderliche Kühlleistung. . . QE = QV – k A ∆T Hinweise zur Wasserqualität Für einen sicheren Betrieb der Geräte müssen die VGB-Kühlwasserrichtlinien unbedingt eingehalten werden (VGB-R 455 P). Kühlwasser darf keine Wassersteinablagerungen oder lockere Ausscheidungen verursachen; es soll also geringe Härte, insbesondere niedrige Karbonhärte haben. Besonders bei Rückkühlung im Betrieb soll die Karbonhärte nicht zu hoch liegen. Andererseits soll das Wasser aber nicht so weich sein, daß es die Werkstoffe angreift. Bei Rückkühlung des Kühlwassers soll der Salzgehalt durch die Verdunstung großer Wassermengen nicht zu hoch ansteigen, da mit steigender Konzentration an gelösten Stoffen die elektrische Leitfähigkeit steigt, das Wasser damit korrosiver wird. Deshalb ist nicht nur stets eine entsprechende Menge Frischwasser zuzusetzen, sondern auch ein Teil des angereicherten Wassers herauszunehmen. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 9 Berechnungsgrundlagen Luft/Wasser-Wärmetauscher Gipshaltiges Wasser ist für Kühlzwecke ungeeignet, da es zur Bildung von Kesselstein neigt, der besonders schwer zu entfernen ist. Kühlwasser soll ferner frei von Eisen und Mangan sein, da sonst Ablagerungen auftreten, die sich in den Rohren festsetzen und diese verstopfen. Organische Stoffe sollen höchstens in geringen Mengen vorhanden sein, da sonst Schlammabscheidungen und mikrobiologische Belastungen eintreten. Aufbereitung bzw. Pflege des Wassers in Rückkühlanlagen Je nach Art der zu kühlenden Einrichtung werden an das Kühlwasser bestimmte Forderungen bezüglich seiner Reinheit gestellt. Entsprechend seiner Verunreinigung sowie der Größe und Bauweise der Rückkühlanlagen kommt dann ein geeignetes Verfahren zur Aufbereitung und/oder Pflege des Wassers zur Anwendung. Die häufigsten Verunreinigungen und gebräuchlichsten Verfahren für deren Beseitigung in der Industriekühlung sind: Hinweise für die Praxis Die wärmetechnisch effektivste Möglichkeit, auf engstem Raum höchste Kühlleistungen über einen Wärmetauscher zu erreichen, bieten die Luft/Wasser-Wärmetauscher. ● Der Einsatz ist möglich auch bei Umgebungstemperaturen bis +70 °C. ● Insbesondere bei verschmutzten Umgebungsbedingungen eignen sich Luft/ Wasser-Wärmetauscher. 10 Verunreinigung des Wassers Verfahren Filterung von Wasser über – Siebfilter – Kiesfilter – Patronenfilter – Anschwemmfilter Enthärtung des Wassers durch Ionenaustausch Mechanische Verunreinigung Zu hohe Härte Mäßiger Gehalt an mechanischen Verunreinigungen und Härtebildnern Impfung des Wassers mit Stabilisatoren bzw. Dispergiermitteln Impfung des Wassers mit Mäßiger Gehalt an chemiPassivatoren schen Verunreinigungen und/oder Inhibitoren Biologische VerunreiniImpfung des Wassers mit gungen, SchleimbakteBioziden rien und Algen ● Ein Wasseranschluß als betriebsinterne Ringleitung oder eine Rückkühlanlage muß vorhanden sein. ● Minimale Wartung, da kein Filterwechsel oder Berührung mit Umgebungsluft. ● Es sind Dach- und Wandgeräte vorhanden; auch mit allen wasserführenden Teilen aus V4A. ● Der Berechnungsgang entspricht dem eines Schaltschrank-Kühlgerätes. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Berechnungsgrundlagen Luft/Wasser-Wärmetauscher Im Interesse des auslegungsgerechten Betriebes einer Rückkühleinrichtung, die auf mindestens einer Seite mit Wasser betrieben wird, sollte die Beschaffenheit des verwendeten Zusatz- bzw. Systemwassers nicht wesentlich von der nachfolgenden Aufstellung hygrologischer Daten abweichen: Hygrologische Daten Wasserführende Teile des Wärmetauscherpakets aus CuAl pH-Wert Karbonsäure freie Kohlensäure 7 – 8,5 > 3 < 8° dH 8 – 15 mg/dm3 zugehörige Kohlensäure aggressive Kohlensäure Sulfide Sauerstoff Chlorid-Ionen Sulfat-Ionen Nitrate und Nitrite CSB Ammoniak Eisen Mangan 8 – 15 mg/dm3 0 mg/dm3 frei < 10 mg/dm3 < 50 mg/dm3 < 250 mg/dm3 < 10 mg/dm3 < 7 mg/dm3 < 5 mg/dm3 < 0,2 mg/dm3 < 0,2 mg/dm3 Wasserführende Teile des Wärmetauscherpakets aus V4A (1.4571)1) 6–9 1 – 12° dH 1 – 100 mg/dm3 frei 0 – 400 mg/dm3 frei < 10 mg/dm3 < 200 mg/dm3 < 500 mg/dm3 < 100 mg/dm3 < 40 mg/dm3 < 20 mg/dm3 frei frei < 2200 µS/cm < 4000 µS/cm < 500 mg/dm3 < 200 mg/dm3 < 25 mg/dm3 < 40 mg/dm3 < 3 mg/dm3 Schwebstoffe > 3 < 15 mg/dm3 Teilstromreinigung empfohlen > 15 mg/dm3 kontinuierliche Reinigung empfohlen 1) Das völlige Ausbleiben von Korrosion unter den Versuchsbedingungen läßt darauf schließen, daß auch deutlich stärker salzhaltige Lösungen mit höherem Korrosionspotential (z. B. Meerwasser) noch toleriert werden können. Leitfähigkeit Abdampfrückstand Kaliumpermanganat-Verbrauch Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 11 Berechnungsgrundlagen Luft/Luft-Wärmetauscher / Filterlüfter Luft/Luft-Wärmetauscher Berechnen Sie die spezifische Wärmeleistung des Wärmetauschers. qw = . Q v – (A ∆T k) ∆T Hinweise für die Praxis Bei Umgebungstemperaturen, die niedriger sind als die gewünschte Schaltschrank-Innentemperatur, ist der Einsatz von Luft/Luft-Wärmetauschern sinnvoll, insbesondere auch dann, wenn sich in der Umgebungsluft Staub, Öl und aggressive Stoffe befinden, welche auf keinen Fall in den Schaltschrank eindringen dürfen. Auswahldiagramm 25 20 15 10 5 0 12 10 8 A 6 4 2 0 30 ∆T 40 50 ∆T . = Temperaturdifferenz (K] QV = Verlustleistung [W] qw = spezifische Wärmeleistung [W/K] A = Schaltschrankoberfläche nach VDE 0660 Teil 500 [m2] 60 70 3000 2000 . QV 1000 0 10 20 30 40 50 60 70 80 qw Filterlüfter Für die Berechnung des Luftvolumenstromes gilt: . . Qv V=f ∆T Einbauhinweise Die Montage der Filterlüfter am Schaltschrank ist abhängig von der jeweiligen Bestückungsart im Schaltschrank. ● Die Anordnung der Filterlüfter und Austrittsfilter am Schaltschrank sollte so gewählt werden, daß der Lufteintritt unten und der Luftaustritt oben liegt. ● Die Luftführung im Schaltschrank kann sowohl saug- als auch druckseitig erfolgen. 12 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Berechnungsgrundlagen Filterlüfter / Schaltschrank-Heizungen Filterlüfter f = 3,1 m3 K/Wh bei h = ( Leistungskennlinie SK 3325. . . . f = 3,2 m3 K/Wh bei h = (100 bis 250) f = 3,3 m3 K/Wh bei h = (250 bis 500) 140 50 Hz 60 Hz 120 f = 3,4 m3 K/Wh bei h = (500 bis 750) f = 3,5 m3 K/Wh bei h = (750 bis 1000) 100 ∆Pst 0 bis 100) h = Höhe über Meeresniveau [m] 80 60 40 20 0 0 100 . V 200 300 . V = Volumenstrom [m3/h] ∆Pst = stat. Druckdifferenz [Pa] Schaltschrank-Heizungen Die erforderliche Heizleistung errechnet sich aus: . QH = A ∆T k Heizleistungsdiagramm 2 10 8 6 5 4 A 3 5 5 10 7. 15 ∆T 20 30 2 1.5 1 10 15 20 30 40 50 60 80 100 150 200 300 Hinweise für die Praxis ● Die Heizungen sollten nach Möglichkeit unterhalb der zu schützenden Bauteile angebaut werden, da die erwärmte Luft nach oben steigt und somit der Heizeffekt dieses Bauteil indirekt erwärmt. ● In größeren Schaltschränken wird eine gleichmäßige Wärmeverteilung am besten durch Einbau mehrerer Heizgeräte kleinerer Leistung erzielt. ● Um eine exakte Lufttemperaturregelung bzw. Luftfeuchtigkeit im Schaltschrank zu garantieren, sollte der Temperaturregler SK 3110.000 oder der Hygrostat SK 3118.000 verwendet werden. 500 . QH . OH = Heizleistung [W] A = Schaltschrankoberfläche nach VDE 0660 Teil 500 [m2] ∆T = Temperaturdifferenz [K] Basis: Innenaufstellung, ruhende Luft, Wärmedurchgangszahl k = 5,5 W/m2 K Bei Außenaufstellung (bewegte Luft): Heizleistung verdoppeln Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 13 Schaltschrank-Kühlgeräte Mechanische Voraussetzungen Abdichtung am Schaltschrank Der Schaltschrank muß allseits abgedichtet sein (IP 54). Besonders der Bereich der Kabeleintrittsöffnungen und vor allem der Schrankbodenbereich muß abgedichtet sein. Die Türdichtung darf außerdem nicht beschädigt sein. Das den Kühlgeräten beigelegte Dichtmaterial ist gemäß Montageanleitung anzubringen. Montage auf/an Schaltschränken Das Kühlgerät muß ordnungsgemäß montiert werden. Das Dachblech des Schaltschrankes darf sich nicht durch das Gewicht des Kühlgerätes durchbiegen. Gegebenenfalls sind zusätzliche Profilstreben zu verwenden. Luftein- und -austritte im Innenkreislauf nicht verbauen. Auf Durchbiegen der Seitenwand bzw. der Schaltschranktür achten. Hinweis: Für die TopTherm Dachgeräte gibt es mit Montageausbrüchen und Versteifungsstreben vorbereitete TS 8 Dachbleche für alle gängigen Schrankabmessungen als Zubehör. Zur Montage nach Aufbau des Gerätes sind mitgelieferte Doppelgewindebolzen in die Kennlochbohrungen des Kunststoffbodens an der Geräteunterseite mit einem Drehmoment von maximal 3 Nm einzudrehen. 14 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Luft-Wärmetauscher Mechanische Voraussetzungen Aufbau der Elektronik-Komponenten im Schaltschrank Auf Bauteile/Elektronik-Komponenten achten, die mit Eigenlüftung ausgestattet sind, wie Gebläse und Axialventilator, die mit ihrer Luftrichtung gegen den Kaltluftstrom des Kühlgerätes gerichtet sein können, einen Luftkurzschluß verursachen und damit eine ausreichende Klimatisierung verhindern. Im schlimmsten Fall erfährt das Kühlgerät einen Luftkurzschluß und stopt aufgrund der internen Sicherheitsorgane seinen Kühlbetrieb. Hinweis: Kaltluftstrom nie auf aktive Komponenten richten. Zubehör: Luftumlenkung, siehe Broschüre System-Klimatisierung, Seite 173. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 15 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Luft-Wärmetauscher Mechanische Voraussetzungen 200 mm Aufbau der Elektronik-Komponenten im Schaltschrank Es muß eine „gleichmäßige“ Luftzirkulation im Schaltschrank gewährleistet sein. Luftein- und -austrittsöffnungen im Innenkreislauf dürfen auf keinen Fall durch Elektroinstallation verbaut werden. Damit wird eine Luftzirkulation im Schaltschrank verhindert. Unter solchen Voraussetzungen wird die Kühlleistung des Gerätes nicht ausreichend genutzt. Ein Abstand von > 200 mm ist zu gewährleisten. Wandanbaugeräte niemals direkt hinter die Montageplatte setzen. Aktive Leistungsteile befinden sich auf der Vorderseite der Montageplatten. Das Kühlgerät würde im eigenen Luftkurzschluß laufen. Sollte eine Montage des Gerätes nicht anders möglich sein, sind entsprechende Luftleitbleche zu verwenden und Luftein- und -austrittsöffnungen in der Montageplatte zu schaffen. Zubehör: Luftumlenkung, siehe Broschüre System-Klimatisierung, Seite 173. 16 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Mechanische Voraussetzungen / Gezielte Luftführung Aufbau der Elektronik-Komponenten im Schaltschrank Besonders ist bei der Verwendung von Dachaufbaugeräten auf den Luftstrom der Eigengebläse von Elektronikeinbauten zu achten. Luftkanalsystem für TopTherm Dachaufbau-Kühlgeräte und Luft/Wasser-Wärmetauscher Mit dem Luftkanalsystem ist es möglich, die Kaltluft gezielt in alle Bereiche des Schaltschrankes zu führen. Die Gefahr von Luftkurzschlüssen durch eigenbelüftete Einbauten wird so wirkungsvoll vermieden. 1 Zubehör: 1 Luftkanalsystem für Dachaufbaugeräte, Hinweis: ● Kaltluftstrom nicht gezielt und direkt auf aktive Komponenten richten. ● Luftkanalsystem ohne Knicke auf direktem Weg nach unten führen. ● Kaltluft muß am Kanalende ungehindert ausströmen können. ● Zusätzliche Umlenkungen reduzieren die Nutzkühlleistung. ● Bei Verwendung des Kanalsystems kann sich, je nach Anwendung, die Leistung des Kühlgerätes verringern! ● Das Luftkanalsystem sollte nicht verlängert werden: VORSICHT Vereisungsgefahr! siehe Broschüre System-Klimatisierung, Seite 172. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 17 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Gezielte Luftführung Verschlußstopfen für TopTherm Dachaufbau-Kühlgeräte und Luft/ Wasser-Wärmetauscher Hinweis: Es muß immer mindestens eine Austrittsöffnung offen bleiben! Zum Verschließen nicht benötigter Kaltluftaustritte. SK 3286.880 für Geräte SK 3383.xxx SK 3384.xxx SK 3385.xxx SK 3273.xxx SK 3209.xxx SK 3210.xxx SK 3286.780 für Geräte SK 3382.xxx SK 3359.xxx SK 3286.980 für Geräte SK 3386.xxx SK 3387.xxx 18 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Außenkreislauf Einsatz von Filtermatten Bei erhöhter Staubbelastung schlagen wir die Verwendung von Filtermatten vor, um die Reinigung des Kühlgerätes zu vereinfachen. Hierbei muß dann regelmäßig, je nach Verschmutzungsgrad, der Filter ausgewechselt werden. Bei ölhaltiger Luft ist es sinnvoll Metallfiltermatten zu verwenden, die mit entsprechenden Reinigungsmitteln zu säubern und problemlos wiederzuverwenden sind. Betrachtung des Außenkreislaufes von Schaltschrank-Kühlgeräten Schaltschrank-Kühlgeräte sollen im Außenkreislauf einen Abstand von 200 – 400 mm zu einer Wand bzw. zueinander haben (Luftein- und -austrittsöffnungen). Um eine Luftzirkulation sicherzustellen, muß mindestens eine Luftaustrittsöffnung freibleiben. Bei Nichteinhalten des Abstandes sind auch hier Luftleitbleche zu verwenden. Der Außenkreislauf erlaubt jede Aufstellmöglichkeit. Auch bei geringer Raumhöhe und bei angereihten Schränken sind Dachaufbau-Kühlgeräte durch kompakte Abmessungen und die Art der Außenluftführung einsetzbar. Die Luftansaugung erfolgt immer von vorne. Die Luft tritt an den Seiten und hinten aus. Optional auch nach oben. D. h. egal welche Aufstellart gewählt wird – ein Luftaustritt bleibt immer frei. Aufstellmöglichkeiten Hierbei gibt es keine Einschränkungen. Lediglich der Ansaug- und Ausblasraum vor dem Kühlgerät muß frei bleiben. Wandanbau-Kühlgeräte können sowohl an der Rückwand, den Seitenwänden oder an der Tür des Schaltschrankes montiert werden. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 19 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen A Kondensatabführung Durch eine Ablaufrinne in der Verdampferwanne wird Kondensatwasser, welches sich am Verdampfer bilden kann, (bei hoher Luftfeuchtigkeit, niedrigen Schrankinnentemperaturen), rechts bzw. nach hinten aus dem Gerät herausgeführt. Dazu ist ein Schlauchstück an einen der beiden Kondensatstutzen (A oder B) anzuschließen. Der nicht benötigte Ablauf ist entsprechend dicht zu verschließen. Das Kondensat muß störungsfrei abfließen können. Bei Kondensatableitung über eine längere Distanz ist auf eine knickfreie Verlegung des Schlauches zu achten und der ordnungsgemäße Ablauf zu überprüfen. Geräte mit Comfortcontroller haben zusätzlich eine Kondensatwarnung. B 20 Hinweis: TopTherm-Kühlgeräte gibt es auch optional mit integrierter elektronischer Kondensatverdunstung, siehe Neuheiten Broschüre 2005, Seiten 52/53. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Kondensatablauf Der Kondensatablauf ist knickfrei und im Gefälle zu verlegen! Bei den internen und externen Einheiten handelt es sich um aktive „Direktverdampfer“, die über einen Schwimmerschalter beim Erreichen eines bestimmten Kondensatpegels innerhalb des Verdunsters anfallendes Kondensat aktiv verdampfen. Vorteil: ● keine Auffangbehälter ● keine langen Schlauchleitungen Hinweis: Für Dach- und Wandgeräte sind sowohl externe Verdunstereinheiten als auch integrierte Kondensatverdunster einsetzbar. TopTherm Kühlgeräte gibt es auch optional mit integrierter elektronischer Kondensatverdunstung, sowie externe Verdunstereinheiten, siehe Neuheiten Broschüre 2005, Seiten 52/53. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 21 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Kondensatablauf Bei einer Verlängerung des Kondensatablaufs darf dessen Querschnitt nicht reduziert werden. Zubehör: PVC-Kondensatschlauch SK 3301.608 (8 x 1,5) SK 3301.610 (10 x 1,5) SK 3301.612 (12 x 2) 22 für Gerät: SK 3302.xxx für Geräte: SK 3303.xxx/SK 3361.xxx für Geräte: SK 3304.xxx/SK 3305.xxx SK 3328.xxx/SK 3329.xxx SK 3332.xxx/SK 3382.xxx SK 3359.xxx/SK 3383.xxx SK 3384.xxx/SK 3385.xxx SK 3386.xxx/SK 3387.xxx SK 3366.xxx/SK 3377.xxx SK 3209.xxx/SK 3210.xxx SK 3214.xxx/SK 3215.xxx SK 3216.xxx/SK 3217.xxx SK 3218.xxx/SK 3219.xxx SK 3247.xxx/SK 3249.xxx Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Einstellung der Schaltschrank-Kühlgeräte Basis- und Komfortregelung Die Funktionen der beiden Reglervarianten für die Betriebssicherheit sind umfassend. Die wichtige Steuerelektronik befindet sich geschützt und gekühlt im Innenkreislauf des Kühlgerätes. Vorteile: Beide Varianten haben folgende Eigenschaften: ● Drei Spannungsvarianten: 115 V, 230 V, 400/460 V 3~, mehrspannungsfähig ohne umverdrahten ● Integrierte Anlaufverzögerung und Türendschalterfunktion ● Vereisungsschutzfunktion ● Überwachung aller Motoren ● Phasenüberwachung bei Drehstromgeräten Basiscontroller ● Visualisierung des Betriebszustandes über LED-Anzeige: − Spannung liegt an, Funktion i.O. − Tür offen − Übertemperatur − Hochdruckwächter hat geschaltet ● Schalthysterese: 5 K ● Potentialfreier Störmeldekontakt bei Übertemperatur ● Sollwerteinstellung (Einstellbereich 20-55 °C) über Potentiometer von außen möglich Comfortcontroller Wichtig: ● Die Verlustleistung der installierten ElektronikKomponenten ist die maßgebende Größe für die Projektierung. ● Elektronikkomponenten nicht direkt anblasen (Kondensatbildung!) ● Einschränkung der Kondensatbildung durch Abdichtung des Schrankes (IP 54) und durch Türendschalterfunktion Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung ● Drei Spannungsvarianten: 115 V, 230 V, 400/460 V 3 ~, mehrspannungsfähig ohne umverdrahten ● Master / Slavefunktion bis zu 10 Geräten, d. h. das Gerät welches zuerst den Sollwert erreicht, meldet dies an das „Mastergerät“, welches alle anderen „Slavegeräte“ ein- bzw. ausschaltet. Das Gerät bei dem die Türendschalterfunktion ausgelöst wird, meldet dies an das „Mastergerät“, welches alle „Slavegeräte“ abschaltet. ● Schalthysterese: 2-10 K; voreingestellt auf 5 K ● Visualisierung der aktuellen SchaltschrankInnentemperatur sowie aller Systemmeldungen im Display ● Speicherung aller Systemzustände im Log file ● Optionale Erweiterungskarte ● (SK 3124.200) mit RS 232-, RS 485-, RS 422-, und SPS-Schnittstelle zur Integration in übergeordnete Fernüberwachungssysteme, z. B. mit Rittal Computer Multi Control CMC, möglich. 23 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Anwendungsbeispiel: Master-Slave und Türendpositionsschalter Einsatz von Türpositionsschaltern Pro Gerät ist ein potentialfreier Türpositionskontakt zu verwenden; es dürfen auf keinen Fall mehrere Kühlgeräte über einen Türendschalter betrieben werden. In Umgebung mit erhöhter elektromagnetischer Störung sollte man eine geschirmte Leitung verwenden. Alternativ kann der Türkontakt, z. B. über ein zusätzliches Relais in der Nähe des Kühlgerätes, geschaltet werden. Hinweis: Die Leitungen sind getrennt von den Netzleitungen zu verlegen; auf kurze Leitungswege ist zu achten. Master-Slave-Betrieb 7 6 4 In offenen nicht voneinander getrennten Anreihschranksystemen sollten immer Kühlgeräte mit Comfortregelung verwendet werden. Diese können über das Buskabel SK 3124.100 in Master-Slave-Betrieb versetzt werden: ● gleichzeitiges Ein- und Ausschalten der Klimageräte ● parallele Fehler- und Türendschaltfunktion ● gleichmäßige Temperaturverteilung über alle Schranksektionen 1 3 5 1 Steuerschränke 2 Wandanbau-Kühlgerät 3 Dachaufbau-Kühlgerät 2 4 Comfortcontroller 5 5 Türendschalter 6 Anschlußklemmen 1 und 2 des Kühlgerätes 7 Master-Slave-Verbund 24 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Anwendungsbeispiel: Master-Slave und Schnittstellenkarte 1 Leitstand 1 2 Testlabor 3 Werkzeugbau 4 Produktionsstraße 2 3 4 Anschlußbeispiel: Master-Slave-Betrieb CMC 1 RTT Master Adr.: 09 2 RTT Slave Adr.: 11 St. X2 Adr.: 12 X3 X3 St. X2 X3 X2 St. X2 3 Adr.: 19 X1 X3 X2 St. X2 X2 X2 Bu. St. 1 Serielle Schnittstelle 2 Serielles Schnittstellenkabel 3 Master Slave BUS Kabel, Best.-Nr.: SK 3124.100 RTT = Rittal TopTherm Kühlgerät X1 = Netzanschluß/Türendschalter/Alarme X2 = Master-Slave-Anschluß SUB-D 9-polig X3 = Serielle Schnittstelle SUB-D 9-polig St. = Stecker SUB-D 9-polig Bu. = Buchse SUB-D 9-polig Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung RTT Slave X1 X1 X1 X2 RTT Slave X3 St. X2 X2 X2 Bu. St. X2 Bu. Beschreibung: Die Adresse des Masters ist abhängig von der Anzahl der angeschlossenen Slave-Geräte (09 = Master mit 9 Slave-Geräten). Die Adresse eines Slave-Gerätes beginnt immer mit der 1. Die 2. Zahl stellt die eigentliche Adressierung dar. Maximal können 9 Slave-Geräte an einer Master-Einheit betrieben werden, wobei jedes Gerät Master sein kann. Maximale Gesamtlänge aller anzubindenden Geräte 50 m. Es können 1-phasige und 3-phasige Geräte angeschlossen werden. 25 Schaltschrank-Kühlgeräte / Luft/Wasser-Wärmetauscher Funktionsmaßnahmen Anschluß von SchaltschrankKühlgeräten ● Netzanschlußdaten (Spannung und Frequenz) sind gemäß Typenschild einzuhalten. ● Die Vorsicherung ist gemäß Typenschild einzuhalten. Mehr Informationen finden Sie in unserer Montage- und Bedienungsanleitung unter www.rittal.de. 0102 1 2 3 1 2 3 1 Signal-Datenleitung 2 Steuerleitung 3 Motorleitung 26 Getrennte Verlegung der Starkstromleitung, Stromversorgungsleitung, Signalleitung und Datenleitung; auf kurze Leitungswege ist zu achten. Koppelstrecken sind zu vermeiden. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Monitoring Schnittstellenkarte Die neue Schnittstellenkarte (SK 3124.200) ist eine Erweiterung für TopTherm-Kühlgeräte und Luft/Wasser-Wärmetauscher mit Comfortregelung. Damit läßt sich z. B. der „Master-Slave“Verbund von bis zu 10 Kühlgeräten überwachen. Die Kontrolle erfolgt über standardisierte Schnittstellen RS 232 (DB9) bzw. RS 485, eine SPS-Schnittstelle. RS 422 (RJ 45-Buchse) ist die Verbindung zum Rittal CMC-TC. Fernüberwachung über TCP-IP, graphische Oberflächen für Bedienung, Auswertung und Steuerung, Dokumentation, Anbindung an zusätzliche Sensoren zur Zugangskontrolle, Überwachung ist somit möglich. Die Erweiterungskarte ist in 1 HE Kunststoffgehäuse eingebaut. Als Spannungsversorgung werden 24 V (DC) benötigt. Dies kann vom CMC-TC über ein Weitbereichsnetzteil oder extern über einen Kycon-Stecker erfolgen. Mehr Informationen finden Sie in unserer Montage- und Bedienungsanleitung unter www.rittal.de. Warnungen und Alarme der Schnittstellenkarte ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Innentemperatur zu hoch Vereisung Hochdruckfühler Leckage Verflüssiger-Lüfter-Fehler Verdampfer-Lüfter-Fehler Kompressor-Fehler Fühlerbruch Verflüssiger-Temperatur Fühlerbruch Umgebungstemperatur Fühlerbruch Vereisungsfühler Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung ● ● ● ● Fühlerbruch Kondensatlevel Fühlerbruch Innentemperatur Phase fehlt bzw. falsch EEPROM-Fehler 27 Monitoring OPC-Anbindung von Kühlgeräten und Rückkühlanlagen Hinweise zum Anschluß von Kühlgeräten im Master-Slave-Verbund Es darf nur ein Gerät als Master konfiguriert werden und die Adresskennung muß mit der Anzahl der Slave Geräte übereinstimmen. Alle Slave Geräte müssen unterschiedliche Adressen haben und die Adressen müssen aufsteigend ohne Lücken sein. Bei Änderungen der Konfiguration am Master ist wie folgt vorzugehen: 1. Evtl. bereits bestehende Verbindungen zwischen RTT I/O unit und PU abziehen – Timeout an der PU 2. Bestätigung an der PU – Einheit ist entfernt 3. Änderungen am Master vornehmen 4. Herstellen der Verbindung von RTT I/O unit und PU – Meldung an PU „Unit found“ 5. 60 s abwarten, dann bestätigen – RTT I/O unit wird korrekt mit allen Slaves im Web angezeigt. Konfigurationseinstellungen am KühlgeräteMaster über Anzahl der Slaves dürfen nur vorgenommen werden, wenn an der RTT I/O unit keine Versorgungsspannung anliegt; weder von der PU noch extern. SNMP-OPC-Server Ob Automatisierungstechnik der Industrie oder Gebäudeautomation, mit OLE for Process Control (OPC) „OLE: Object Linking and Embedding“ erhalten Sie die ideale Schnittstelle zwischen Ihrer Leitstand-Software und dem CMC-TC-System. Software auf Anfrage. www.cmc-tc.com Hinweis: Weitere Informationen im Internet: www.obermeier-software.de oder per eMail-Anfrage an info@obermeier-software 28 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Allgemeine Hinweise Fachgerechter Einsatz von Schaltschrank-Kühlgeräten Auf Rittal Kühlgeräte gewähren wir ein Jahr Garantie vom Tage der Lieferung an. Um einen fachgerechten Einsatz von Schaltschrank-Kühlgeräten zu gewährleisten, sind folgende Punkte zu beachten: 1. Der Aufstellungsort des Kühlgerätes muß so gewährleistet werden, daß eine gute Be- und Entlüftung gewährleistet ist. Der Aufstellungsort muß frei von starkem Schmutz und Feuchtigkeit sein. Es dürfen sich z. B. keine leitenden Stäube oder korrosiven Medien in der Atmosphäre befinden. 2. Die auf dem Typenschild angegebenen Netzanschlußdaten (Anschlußspannung und -frequenz) müssen eingehalten werden. Bei 400 V, 2~ Kühlgeräten empfehlen wir den Einsatz von Trafo-Schutzschaltern; bei Geräten in Drehstromausführung Motorschutzschalter. 3. Die vorgeschriebenen elektrischen Schutzeinrichtungen sind dem Gerät vorzuschalten. Dem Gerät darf einspeisungsseitig keine zusätzliche Temperaturregelung vorgeschaltet werden. Als Leitungsschutz ist die auf dem Typenschild angegebene Vorsicherung vorzusehen. Bei der Installation sind die lokal geltenden Vorschriften zu beachten. 4. Beim Einsatz eines Türkontaktschalters ist in Umgebungen mit erhöhter elektromagnetischer Störung eine geschirmte Leitung zu verwenden. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 5. Der auf dem Typenschild angegebene Temperaturbereich ist bei Betrieb des Kühlgerätes im Innen- und Außenbereich einzuhalten. 6. Der Schaltschrank muss allseits abgedichtet sein (IP 54). 7. Die Luftein- und austrittsöffnungen im Innenkreislauf des Kühlgerätes dürfen nicht verbaut werden. 8. Der Kaltlaufstrom darf nicht direkt auf Elektronikkomponenten gerichtet werden, um Kondensatbildung zu vermeiden. 9. Das Gerät darf nur waagerecht entsprechend der vorgegebenen Einbaulage montiert werden. Die maximal zulässige Abweichung von der Waagerechten ist 2˚. 10. Nach Trennung von der Versorgungsspannung darf der Kältekreislauf des Kühlgerätes innerhalb von 5 Minuten nicht wieder eingeschaltet werden. 11. Kundenseitig dürfen keine Modifikationen am Kühlgerät vorgenommen werden. 12. Die Verlustleistung der im Schaltschrank installierten Komponenten darf die spezifische Nutzkühlleistung des Kühlgerätes nicht überschreiten. 13. Die Montagehinweise in der für das Kühlgerät geltenden Montageanleitung sind vollständig zu beachten. 29 Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Kühlwasseranschluß und Kondensatablauf Luft/Wasser-Wärmetauscher Ein Luft/Wasser-Wärmetauscher besteht aus drei Hauptteilen: Wärmetauscherpaket, Lüfter und dem Magnetventil, die durch entsprechende Rohrleitungen verbunden sind. 2 1 1 Kondensatablauf (flexibel) 2 Kühlwasseranschluß (flexibel) Hinweis: Kühlwasseranschluß und Kondensatablauf finden Sie auch auf den Seiten 20 – 22. Im Lieferzustand sind an der rechten Seite des Gerätes Schlauchstutzen für Kühlwasser- und Kondensatanschluß angebracht. Auf der Rückseite befindet sich eine zweite, mit Blindstopfen verschlossene Anschlußmöglichkeit für Kühlwasser und Kondensat. Sollten die Anschlüsse an der Rückseite verwendet werden, so sind Blindstopfen und Schlauchstutzen herauszudrehen, zu säubern und mit gängigem Dichtmaterial (Teflonband oder Hanf mit Dichtpaste) neu einzudichten. Anschließend die drei Blindstopfen rechts und die drei Schlauchstutzen hinten am Gerät mit einem definierten Drehmoment einschrauben: ● 15 Nm für Schlauchstutzen für Vor- und Rücklauf ● 15 Nm für Blindstopfen für Vor- und Rücklauf ● 2 Nm für Kondensatablauf ● 2 Nm für Blindstopfen für Kondensatablauf Durch eine Ablaufrinne in der Wärmetauscherwanne wird Kondensatwasser, welches sich am Wärmetauscher bilden kann (z. B. bei hoher Luftfeuchtigkeit und niedrigen Schrankinnentemperaturen), rechts bzw. nach hinten aus dem Gerät herausgeführt. Dazu ist ein Schlauchstück an einen der beiden Kondensatstutzen anzuschließen (siehe Abb.). Der nicht benötigte Ablauf ist entsprechend dicht zu verschließen. Das Kondensat muß immer störungsfrei ablaufen können. Bei Kondensatableitung über eine längere Distanz ist auf eine „knickfreie“ Verlegung des Schlauches zu achten und der ordnungsgemäße Ablauf zu überprüfen! Geräte mit Basis- oder Comfortcontroller haben zusätzlich eine Kondensatwartung. 30 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Aufstellbedingungen Einheit mit Schaltschränken 2 Rückkühlanlagen können zum Beispiel direkt an eine Schaltschrankreihe angegliedert werden und alle Schränke und Gehäuse an einer Maschine oder Anlage effektiv zentral kühlen. 2 1 Räumlich getrennt 2 1 Auch bei beengten, schwierigen Raumverhältnissen können durch die räumliche Trennung der Rückkühlanlage von Schaltschränken und Maschine hohe Wärmelasten abgeführt werden. In allen Fällen kann neben der Schaltschrankkühlung auch Kühlwasser zur Prozeß- und Maschinenkühlung oder zur Kühlung von Flüssigmedien erzeugt werden. 3 3 4 1 Rückkühlanlage 2 Luft/Wasser-Wärmetauscher Dachaufbau 3 Luft/Wasser-Wärmetauscher Wandanbau 4 Weitere Kühloptionen, z. B. Maschinen- kühlung Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 31 Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Aufstellbedingungen Aufstellungsvoraussetzungen bei Rückkühlanlagen ● Die Rückkühlanlage nahe bei den Verbrauchern aufstellen, um lange Wege und damit auftretende Leistungsverluste zu vermeiden. Leistungsverluste entstehen im wesentlichen durch: ● Druckabfall im Leitungssystem, hervorgerufen durch Rohr- und Einzelwiderstände wie Absperrorgane und Rohrbögen. ● Wärmeübergang an nichtisolierten Rohrleitungen aufgrund der vorherrschenden Temperaturdifferenz entlang des Leitungssystems. ● Den Aufstellungsort so auswählen, daß ein einfacher Zugang zu jeder Zeit möglich ist. Die erleichtert Wartung und Reparatur. ● Der Ventilator darf nicht im Luftkurzschluß arbeiten. Bei unzureichender Belüftung des Raumes, in dem die Rückkühlanlage plaziert ist, steigt die Temperatur durch die Abwärme. Dies führt zu einem Leistungsabfall der Rückkühlanlage. Hygrologische Daten: Ohne eine Wasserbehandlung werden nur selten zufriedenstellende Verhältnisse hergestellt. Die kundenseitige Wasserbehandlung muß gewährleisten, daß auch unter extremen Bedingungen Ablagerungen und Korrosion vermieden werden. Wichtig: ● Destilliertes bzw. DI-Wasser nur in dafür spezifizierten Rückkühlanlagen verwenden. ● Überwachen Sie die Wasserqualität regelmäßig! Wartung: Vor Wartungsarbeiten ist die Anlage einspeisungsseitig spannungsfrei zu schalten! ● Um eine einwandfreie Funktion der Rückkühlanlage zu gewährleisten müssen die Lamellen des gekühlten Verflüssigers sauber gehalten werden. ● Ölhaltige Umgebungsluft führt in Verbindung mit Staub zu einer erhöhten Verschmutzung der Verflüssigerlamellen. Längerer Stillstand: Ist ein längerer Stillstand der Anlage vorgesehen, den Mediumkreislauf vollständig entleeren. Beim Wiederanfahren der Anlage sind die gleichen Kontrollen wie bei der ersten Inbetriebnahme durchzuführen. Beispiel 2 1 3 3 4 1 Rückkühlanlage Parallelschaltung von Luft/Wasser-Wärmetauschern mit Kaltwasserversorgung durch eine Rückkühlanlage. Überströmventile bzw. Bypaßregelungen sind in die Rückkühlanlage bzw. in das kundenseitige Rohleitungssystem zu integrieren. Effektiv bei extremen Bedingungen: Luft/Wasser-Wärmetauscher sind auch bei besonders extremen Umgebungstemperaturen von +1 °C bis +70 °C einsetzbar. Auch eine extreme Schmutzbelastung der Umgebungsluft, z. B. mit Staub und Öl, hat keinen Einfluß auf die Funktion. Auf engstem Raum werden hohe Wärmelasten abgeführt, ohne daß diese direkt an die Umgebungsluft abgegeben werden. Ein hoher Wirkungsgrad wird durch die große Oberfläche des Wärmetauscherpaketes erreicht. 2 Luft/Wasser-Wärmetauscher Dachaufbau 3 Luft/Wasser-Wärmetauscher Wandanbau 4 Zusätzlicher Kühlwasserkreislauf zur Maschinenkühlung 32 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Aufstellbedingungen/Zusatzmittel Beim Aufstellen der Rückkühlanlage ist folgendes zu beachten: Bei luftgekühlten Rückkühlanlagen müssen folgende Mindestabstände zur Wand und zur Decke eingehalten werden: Decke Wand 1 Kühlgerät 2 Kühlgerät 1 Wand: Mindestens 1x Verflüssigerhöhe 2 Decke: Mindestens 3x Verflüssigerhöhe ● Der Anschluß eines Zu- und Ablaufkanals ist nur nach vorheriger Freigabe durch den Hersteller zulässig. − Leistungsverlust (Luftgekühlte Rückkühlanlage) ● Stellen Sie die Rückkühlanlage nicht in der Nähe einer Heizung auf. − Leistungsverlust ● Die Aufstellung der Rückkühlanlage darf nur auf ebenen, befestigten Flächen erfolgen. Die maximale Abweichung aus der Senkrechten beträgt 2°. ● Die Verbraucher über isolierte Rohr- oder Schlauchverbindungen an der Rückkühlanlage anschließen. ● Steht der Verbraucher höher als die Rückkühlanlage: wasserseitig ein Rückschlagventil im Vorlauf sowie ein Magnetventil im Rücklauf installieren. − Um den Überlauf des Tanks zu vermeiden. ● Bei Rückkühlanlagen für überdachte Außenaufstellung die minimale Außentemperatur den technischen Daten entnehmen. ● Bei Rückkühlanlagen (für Wasser) bei Minusgraden ein Wasser-Glykolgemisch im vorgegebenen Mischungsverhältnis einfüllen. ● Falls es möglich ist, den Verbraucherkreislauf abzusperren, muß zum Schutz der Pumpe ein Bypaß vorgesehen werden. ● Die Zirkulationspumpe darf auf keine Fall trocken laufen. − Beschädigung der Pumpe Zusatzmittel für Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher (Beispielsweise im Outdoorbereich) Fertig gemischtes Additiv in Mischungsverhältnissen 1:2 für Outdoor- und 1:4 für Standardanwendungen in 10 l Gebinden erhältlich. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 33 Rückkühlanlagen und Luft/Wasser-Wärmetauscher Anwendung einer Rückkühlanlage mit Luft/Wasser-Wärmetauscher Ideal an jedem Aufstellort Ist die direkte Abgabe der Verlustwärme an die Umgebungsluft nicht erwünscht oder durch beengte Raumverhältnisse uneffektiv, dann bietet der Luft/Wasser-Wärmetauscher ideale Lösungsmöglichkeiten. Insbesondere durch die räumliche Trennung des Tauschers von der Rückkühltechnik sind sehr effektive Lösungen der Kühlung von Einzelschränken oder Schaltschrankreihen möglich. 2 2 4 1 2 4 2 4 4 3 1 Rückkühlanlage 2 Luft/Wasser-Wärmetauscher 3 Ecksicherheitsventil (Bypaßfunktion bei geschlossenem Magnetventil der Luft/Wasser-Wärmetauscher (SK 3301.900/.910/.920) 4 Abgleichventil zur Volumenstromregulierung für Luft/Wasser-Wärmetauscher (SK 3301.930/.940) 34 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Filterlüfter Schutzart IP 54 Rittal Filterlüfter und Austrittsfilter SK 3321.xxx - SK 3327.xxx haben folgende Vorteile ● Serienmäßig umlaufend geschäumte Dichtung zum Erreichen der Schutzart IP 54 ● Zusätzliche Befestigungsrasten zur schnellen Montage ohne Schrauben für sicheren Halt am Schrank ● Eine neue Entriegelungstechnik zum Abnehmen des Lamellengitters Einfachste Montage ohne Schrauben Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 35 Filterlüfter Schutzart IP 54 Lamellengitter-Arretierungssystem/ Demontage des Lamellengitters ● Neues Lamellengitter-Arretierungssystem; Kann nur mit Werkzeug geöffnet werden 36 1 4 2 5 3 6 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Filterlüfter Schutzart IP 54 Austrittsfilter Luftrichtung „in den Schrank hinein blasend“. Standardmäßige Anordnung von Lüfter und Austrittsfilter. In diesem Falle wird ein min. Überdruck im Schrank erzeugt. Die angesaugte Luft wird komplett über die Filtermatte geführt. Filterlüfter Zubehör: Digitale Temperaturanzeige/ -regler: SK 3114.100/.115/.024 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Thermostat: SK 3110.000 Hygrostat: SK 3118.000 37 Filterlüfter Schutzart IP 54 Filterlüfter Luftrichtung „aus dem Schrank heraus saugend“. Anordnung nach Änderung der Luftförderrichtung des Filterlüftermotors. In diesem Fall kann durch Undichtigkeiten am Schrank ungefilterte „Falschluft“ angesaugt werden. Austrittsfilter Zubehör: Strahlwasserhaube: SK 3321.800... SK 3326.800 38 Drehzahlregler: SK 3120.000 SK 3120.115 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Filterlüfter Schutzart IP 55 Demontage des Lamellengitters und Vorgehensweise zum Erreichen von IP 55 bei den Typen SK 3323. ... bis SK 3327. ... IP 55 mit Standardmatte A plus zusätzlicher Feinfiltermatte (B) Gilt nicht für SK 3321.... und SK 3322.... 2. 1. Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 39 Filterlüfter Änderung der Luftförderrichtung Luftrichtung im Lieferzustand/Standard 40 Luftrichtung nach Drehen des Lüftermotors Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Heizungen Das Temperieren von Gehäusen und Schaltschränken Um eine Kondenswasserbildung in Schaltschränken zu vermeiden und um eine Mindestbetriebstemperatur konstant zu halten (z. B. bei Abschaltung der Anlage über Nacht), werden Schaltschrank-Heizungen eingesetzt. Sie erreichen Heizleistungen von 10 bis 1000 Watt. Moderne Schaltschrank-Heizungen sind mit PTC-Elementen ausgestattet. Diese besitzen aufgrund Ihrer Kennlinie ein selbstregelndes Verhalten. Montagemöglichkeit bei den SchaltschrankHeizungen Montageversionen: 1 Direktes Verschrauben auf der Montage- platte (Verschraubung erfolgt von hinten durch die Montageplatte) 2 Direktes Aufschnappen auf C-Profilschiene Dadurch ist eine einfachere und schnellere Montage möglich. Es ist trotzdem anzuraten zur Regelung, allein schon aus energetischen und umwelttechnischen Aspekten ein Thermostat oder Hygrostat einzusetzen bzw. je nach Anwendung sogar beide zusammen. Im letzteren Fall steuern beide Regler über einen Schütz die Heizung an. 1 Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 2 41 Schaltschrank-Heizungen Elektrischer Anschluß / Montage Elektrischer Anschluß Durch die besondere Charakteristik des PTCHeizelementes beträgt der Einschaltstrom ca. 1,8 A etwa 0,5 sec lang. Eine träge Vorsicherung (gL) ist daher unbedingt nötig. Montage Die Befestigung des Gerätes erfolgt senkrecht, d. h. mit dem Anschlußkabel nach unten. Das Anschlußkabel ist fest anzuschließen. Zur Bildung der erforderlichen Konvektion sind mindestens 50 mm Abstand zu Bauteilen oberhalb bzw. unterhalb des Gerätes erforderlich. Gemäß IEC 6100-4-5 ist eine kundenseitige Absicherung bei Impulsbelastungen über 1000 V erforderlich. Die Oberflächentemperatur des Aluminiumprofiles wird automatisch geregelt. Zur Regelung der Raumtemperatur ist ein separater Thermostat (SK 3110.000) anzuschließen. Zur Regelung der Luftfeuchtigkeit im Schrank kann ein Hygrostat (SK 3118.000) vorgeschaltet werden. Thermischer Sicherheitsabstand zu benachbarten Bauteilen mindestens 35 mm. Bei Einhaltung dieser Abstände werden 65 °C Umgebungstemperatur nicht überschritten. min. 50 mm min. 50 mm Sicherheitsabstände 42 min. 35 mm Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung Schaltschrank-Heizungen Einbaulage Rittal Praxis-Tips zur Klimatisierung 43 Internationaler Klima-Service Weltweit in Ihrer Nähe Hotline-Support: immer und überall bereit Unser Service – Ihre Sicherheit Vieles kann unser Serviceteam schon am Telefon klären oder notwendige Schritte einleiten. Unbürokratisch und schnell. Die Erstinbetriebnahme von Rückkühlanlagen gehört deshalb zu unserem Servicepaket. Internationaler Klima-Service +49(0)2664 9136 8077 email: [email protected] Rittal-Klima-Service an 150 Standorten weltweit Von A wie Argentinien bis Z wie Zypern ist der Internationale Klima-Service von Rittal für jede Aufgabe bereit. Kühlgeräte Klima-Schaltgeräte Dachaufbau-Kühlgeräte Wandanbau-Kühlgeräte Rückkühlanlagen Nutzen Sie hierfür unsere Wartungsvereinbarungen. Denn durch wartungsfreundliche Technik wird mit geringem Service-Aufwand eine hohe Betriebssicherheit erzielt. Reparaturservice vor Ort oder in der zentralen Fachwerkstatt? Oder Blitzdienst für Austauschgeräte während der Reparaturdauer? Wir kümmern uns darum. Zentral koordiniert, dezentral deponiert – unser Ersatzteilservice organisiert den schnellsten Weg zu Ihnen. Auf Schränke abgestimmte Lüftersysteme Geothermischer Wärmetauscher Outdoor-Klimatisierung Heizungen Power Cooling System PCS Wärmetauscher Zubehör Service Luft/Wasser-Wärmetauscher Luft/Luft-Wärmetauscher Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.rittal.de/Klima 05/05 34A4 Filterlüfter Rittal GmbH & Co. KG Postfach 1662 D-35726 Herborn Telefon: +49(0)2772 505-0 Telefax: +49(0)2772 505-2319 eMail: [email protected] www.rittal.de Umschalten auf Perfektion R