BPI Geschaeftsbericht 2004
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BPI Geschaeftsbericht 2004
Impressum Impressum Herausgeber: Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Tel.: (0 30) 2 79 09 - 0 Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 61 Internet: http://www.bpi.de E-Mail: [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 2 Inhaltsverzeichniss Inhaltsverzeichnis 5 Vorstand 7 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung 12 Fachabteilung Biotechnologie 15 Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller 18 Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka 22 Fachabteilung Selbstmedikation 25 Ausschuss Absatzfragen 29 Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz 33 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel 38 Ausschuss Generische Arzneimittel 41 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 3 Inhaltsverzeichniss 48 Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie 52 Ausschuss Pharmazie 62 Ausschuss Recht 68 Ausschuss Zulassung 74 Landesverband Baden-Württemberg 78 Landesverband Bayern 83 Landesverband Hessen 87 Landesverband Nord 90 Landesverband Nordost 94 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 4 Vorstand Der Vorstand des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) „berät und entscheidet über alle grundsätzlichen Angelegenheiten, die nicht der Hauptversammlung vorbehalten sind“. „Der Vor- Vorstand stand beschließt die Grundsätze, Richtlinien und den Rahmen der verbandspolitischen Arbeit“, so heißt es im Paragraph 14 der Satzung. Richtschnur für die Arbeit und Entscheidungen des Vorstandes ist der Verbandszweck, der ebenfalls in der Satzung festgehalten ist. Laut Paragraph 1 soll der BPI als Wirtschaftsverband „zur Fortentwicklung eines leistungsstarken Gesundheitswesens beitragen“. Dazu gehört eine zweckmäßige, bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung der Patienten mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln und Medizinprodukten unter marktwirtschaftlichen Bedingungen. Wesentliche Elemente eines leistungsstarken Gesundheitswesens sind Therapiefreiheit, medikamentöser Fortschritt und Pluralität in der Arzneimittelversorgung. Der Paragraph 1 der BPI-Satzung nennt auch „die Stärkung der Eigenverantwortung der Patienten für einen zweckbestimmten und wirtschaftlichen Umgang mit Arzneimitteln und Medizinprodukten“ als ein Ziel, dem sich der Vorstand des Verbandes verpflichtet weiß. Die Vorstandsmitglieder werden von der Hauptversammlung für eine Wahlperiode von zwei Jahren gewählt. Bis auf den BPI-Hauptgeschäftsführer, der Kraft seines Amtes ebenfalls dem Vorstand angehört, ist die Zugehörigkeit zum Vorstand ehrenamtlich. Der Vorstand setzt zu seiner fachlichen Beratung Ausschüsse ein und beruft deren Mitglieder. Auch die Fachabteilungen sind im Vorstand des Bundesverbandes mit verantwortlich. Vorsitzender ist seit Juni 2000 Dr. Bernd Wegener, Vorstandsvorsitzender der B.R.A.H.M.S. AG. Unter den stellvertretenden Vorsitzenden ist für die Wahlperiode 2002 bis 2004 folgende Aufgabenteilung festgelegt: Prof. Dr. Michael A. Popp, Vorstand der Bionorica AG, ist für die Belange der besonderen Therapierichtungen - insbesondere Phytopharmaka - zuständig, deren Interessen er national, in Europa und weltweit vertritt. Dem Thema Selbstmedikation widmet sich Günther G. Sauerbrey, Leiter der Health Care Relations bei der Merz Pharma GmbH & Co. KGaA. Er setzt sich insbesondere für den Erhalt der Therapiefreiheit und gegen jegliche Listenmedizin ein. Im Jahre 2003 leitete er die BPI-Projektgruppe „Positivliste“. Werner Sassenrath, der sich als stellvertretender Vorsitzender um die Themenfelder „Biotechnologie“ und „forschende Pharmaunternehmen“ kümmerte, schied nach über 17-jähriger Zugehörigkeit zu verschiedenen Gremien des BPI zum Ende des Jahres 2003 aus dem Vorstand aus. Er ist seitdem Mitglied des Ältestenrates. Eine inhaltliche Bilanz der Vorstandsarbeit und einen Ausblick auf künftige Themen und Projekte enthält der Bericht zur Lage, den der BPI-Vorsitzende Dr. Bernd Wegener auf der diesjährigen Hauptversammlung am 15. Juni in Berlin abgibt. Sie finden diesen Bericht unter www.bpi.de. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 5 Vorstand Vorstand Dr. Bernd Wegener Prof. Dr. Michael Popp Werner Sassenrath (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) B.R.A.H.M.S AG Bionorica AG (Stellvertretender Vorsitzender) - zum 31.12.2003 ausgeschieden - Neuendorfstraße 25 Kerschensteinerstraße 11 - 15 16761 Hennigsdorf 92318 Neumarkt Tel.: (0 33 02) 8 83 - 6 47 Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 01 Fax: (0 33 02) 8 83 - 9 29 Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 78 [email protected] [email protected] Günther Sauerbrey Erich Brunner Henning Fahrenkamp (Stellvertretender Vorsitzender) (Schatzmeister) (Hauptgeschäftsführer) Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Yamanouchi Pharma GmbH Bundesverband der Eckenheimer Landstraße 100 Im Breitspiel 19 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 60318 Frankfurt 69126 Heidelberg Robert-Koch-Platz 4 Tel.: (0 69) 15 03 - 3 46 Tel.: (0 62 21) 34 34 - 11 10115 Berlin Fax: (0 69) 15 03 - 5 81 Fax: (0 62 21) 34 34 - 12 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 02 [email protected] [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 02 Nourypharma GmbH Mittenheimer Straße 62 85764 Oberschleißheim Tel.: (0 89) 3 15 62 - 01 Fax: (0 89) 3 15 62 - 1 00 [email protected] Marianne Boskamp Dr. Andreas Madaus Dr. med. Sigurd Pütter G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. Waldhof Madaus Medice Arzneimittel Kieler Straße 11 Capital Network GmbH Pütter GmbH & Co. KG 25551 Hohenlockstedt Salierring 32 Kuhloweg 37 - 39 Tel.: (0 48 26) 59 - 1 04 50677 Köln 58638 Iserlohn Fax: (0 48 26) 59 - 1 09 Tel.: (02 21) 99 77 - 3 05 Tel.: (0 23 71) 9 37 - 2 12 [email protected] Fax: (02 21) 99 77 - 3 02 Fax: (0 23 71) 9 37 - 3 29 [email protected] [email protected] Dr. Nikolaus F. Rentschler Peter Rothermund Dr. Wolf-Dietrich Schwabe Dr. Rentschler Holding Kohne Pharma GmbH Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG Schallbruch 1 Willmar-Schwabe-Straße 4 Mittelstraße 18 42781 Haan 76227 Karlsruhe 88471 Laupheim Tel.: (0 21 29) 5 30 - 15 70 Tel.: (07 21) 40 05 - 0 Tel.: (0 73 92) 7 01 - 2 07 Fax: (0 21 29) 5 30 - 10 Fax: (07 21) 40 05 - 2 01 Fax: (0 73 92) 7 01 - 3 00 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 6 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung Die pharmazeutische Industrie in Deutschland steht aufgrund des GKV- Modernisierungsgesetzes (GMG) unter starkem Veränderungsdruck. Die Reaktionen der Unternehmen darauf werden sehr unterschiedlich ausfallen. Vielfach werden auch die F&E-Aktivitäten auf den Prüfstand gestellt. Für die Zukunftssicherung des Pharmastandorts Deutschland ist die Innovationsfähigkeit jedes einzelnen Unternehmens entscheidend. Dementsprechend stellen die Aktivitäten des BPI auf dem Feld „F&E / Innovationen“ eine wichtige Säule der Verbandsarbeit dar. Die Fachabteilung Arzneimittelforschung und Entwicklung (AFE) ist ein Gremium, das sich aktiv für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen innovationswilliger Unternehmen in Deutschland einsetzt. Der Vorstand der Fachabteilung AFE greift relevante F&E-Anliegen der Mitgliedsunternehmen auf, legt Maßnahmen fest und begleitet deren Umsetzung. Eine Reihe von Schwerpunktthemen wurde dabei im abgelaufenen Geschäftsjahr bearbeitet: 1. Sieben Arbeitsschwerpunkte Forschungsleistungen im pharmazeutischen Mittelstand darstellen Der pharmazeutische Mittelstand ist nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch als Innovator für den Standort Deutschland von großer volkswirt- schaftlicher Bedeutung. Oft ist dies weder den Politikern noch der breiten Öffentlichkeit in ausreichendem Maße bekannt. Die Fachabteilung AFE will mit einer Reihe öffentlichkeitswirksamer Maßnahmen verdeutlichen, welche entscheidenden Beiträge die mittel- ständischen pharmazeutischen Unternehmen am Standort Deutschland leisten. Darüber hinaus wurde das BPI-Serviceangebot für Mitgliedsunternehmen mit F&E-Aktivitäten erweitert. 2. F&E-Kompendium von BPI-Mitgliedsunternehmen im Internet Im Internet-Auftritt des Verbandes (www.bpi.de) wird die Innovationsleistung der BPI- Mitgliedsunternehmen für die Öffentlichkeit transparent dargestellt. Jedes Mitgliedsunternehmen hat hier die Möglichkeit, auf seine aktuellen wissenschaftlichen Publikationen aufmerksam zu machen. Inzwischen enthält das Kompendium 208 Veröffentlichungen, die von insgesamt 24 Unternehmen eingereicht wurden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 7 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung Die folgende Abbildung stellt dar, dass von den BPI-Mitgliedsunternehmen auf allen sechs Innovationsfeldern Forschungs- und Entwicklungsleistungen erbracht werden. Dabei zeigt sich, dass der Mittelstand über erhebliches Know-how auf dem Gebiet der klinischen Studien verfügt. Forschungs- und Entwicklungsleistungen von BPI-Mitgliedsunternehmen auf den verschiedenen Innovationsfeldern 5% I - Neue Wirkstoffe und Naturprodukte / Pharmakodynamische Untersuchungen 29% II – Neue galenische Zubereitungen und wirksamere Arzneimittelkombinationen III – Neue Behandlungsmöglichkeiten 42% IV – Erweiterung der Anwendungsgebiete vorhandener Wirkstoffe V – Spezifische klinische Studien 14% VI – Verbesserte oder neue Herstellungsverfahren von Wirkstoffen 2% 8% (Quelle : BPI e.V.) Auch das Spektrum der Produktgruppen und Indikationsfelder ist mit über 30 Segmenten bei den Mitgliedsunternehmen sehr breit gefasst. Vielfach vertreten sind dabei die Phytoarzneimittel, aber auch Krebschemotherapeutika, antibakteriell wirkende Stoffe, Antidementiva, Psychopharmaka, Immunmodulatoren sowie Homöopathika und viele weitere werden von den Unternehmen bearbeitet. Das BPI-Kompendium bietet entsprechende Suchfunktionen an, so dass der Internet-User gezielt nach Unternehmen, Indikationen, Innovationsfeldern und Stichworten auswählen kann. Eine Verlinkung mit der Homepage des jeweiligen Unternehmens sowie ein Link zu medline runden das Serviceangebot ab. 3. Broschüre: Der pharmazeutische Mittelstand - Arzneimittelinnovationen in Deutschland Mit dieser BPI-Broschüre, die im vergangenen Jahr erschien, wird der Öffentlichkeit in ausführlicher Form ein Auszug aus dem BPI-Kompendium vermittelt. Darüber hinaus wird im Text dokumentiert, dass die mittelständischen pharmazeutischen Unternehmen bereit und in der Lage sind, F&E sowohl alleine als auch mit Kooperationspartnern zu betreiben und sich dem globalen Innovationswettbewerb zu stellen. Verdeutlicht wird aber auch, dass für erfolgreiches F&E-Engagement geeignete Rahmenbedingungen und Planungssicherheit am Standort Deutschland Voraussetzung sind. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 8 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung 4. Serviceangebot CRO-Liste Da die klinische Prüfung im Rahmen der Arzneimittelentwicklung von vielen unserer Mitgliedsunternehmen als wichtiges Innovationsfeld betrieben wird, hat die Fachabteilung AFE angeregt, als zusätzliches Serviceangebot im BPI-Membernet die Liste der Contract Research Organizations (CRO) zu überarbeiten. Die Liste umfasst mittlerweile 60 Dienstleister. Die user-freundliche Gestaltung ermöglicht es nun, CROs dem spezifischen Bedarf entsprechend auszuwählen. Nach wie vor ist einzelnen CROs eine Referenzliste beigefügt, so dass bei BPI-Mitgliedsunternehmen nach den Erfahrungen mit der jeweiligen CRO gefragt werden kann. 5. Kooperationen, Allianzen Innovationen werden zunehmend im Team entwickelt. Auch bei der Arzneimittelforschung und entwicklung geht der Trend dahin, Kompetenzen in Kooperationen und Allianzen zusammenzufügen, um zügige Produktentwicklungen zu erreichen. Der BPI bietet seinen Mitgliedsunternehmen eine ideale Kommunikationsplattform und eine datenbankgestützte Kooperationsvermittlung und -beratung an, die besonders auch bei den Mitgliedsunternehmen der Fachabteilung AFE großen Anklang findet. Unterstützend dazu wurden und werden spezifische Partneringforen von Seiten des BPI für seine Mitgliedsunternehmen angeboten. 6. Förderprogramme Unternehmen, die bei Förderprogrammen die bestehenden Möglichkeiten ausschöpfen, können deutliche Vorteile gegenüber ihren Mitwettbewerbern erzielen. Für das Jahr 2004 hat der Vorstand der Fachabteilung AFE das Thema Förderprogramme als Schwerpunkt definiert und strebt damit Folgendes an: → Transparenz bei Förderprogrammen schaffen, die für BPI-Mitgliedsunternehmen relevant sind; → Koordinierung eines Dienstleistungsverbundes durch den BPI für seine Mitgliedsunternehmen zur Partnerfindung, Antragstellung und Projektabwicklung. Im kommenden Geschäftsjahr soll den Mitgliedsunternehmen im BPI-Membernet ein „Förderkompass“ zur Verfügung gestellt werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 9 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung 7. Förderung und Erhalt von bewährten Arzneimitteln Insgesamt hat sich die Fachabteilung AFE besonders für die Förderung und den Erhalt von bewährten Arzneimitteln eingesetzt und wird dies auch zukünftig weiter tun. Darüber hinaus zählen zu den Arbeitsschwerpunkten der Fachabteilung: → das Thema „Patente/Schutzfristen“ weiter zu bearbeiten; → Vorschläge für Versorgungsforschungsdesigns zu erarbeiten; → sich mit wichtigen F&EFragen aus dem Review des EU-Zulassungsver-fahrens zu beschäftigen. Aufgrund der Veränderungen durch das GMG soll der Arbeitsschwerpunkt der Fachabteilung zukünftig noch stärker auf die Themenfelder „Standortfaktoren“ und „Industriepolitik“ in Deutschland für pharmazeutische Unternehmen mittlerer Größe mit F&E-Aktivitäten fokussiert werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 10 Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung Fachabteilung Arzneimittelforschung und -entwicklung Dr. Günter Meng Dr. Volker Christoffel Prof. Dr. Hans Christian Erbler (Vorsitzender) Bionorica AG Ulmenstraße 75 Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Kerschensteinerstraße 11 - 15 61476 Kronberg Willmar-Schwabe-Straße 4 92318 Neumarkt Tel.: (0 61 73) 32 03 15 76227 Karlsruhe Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 14 Fax: (0 61 73) 32 36 64 Tel.: (07 21) 40 05 - 4 21 Fax: (0 91 81) 2 31 - 1 17 [email protected] Fax: (07 21) 40 05 - 84 21 [email protected] [email protected] Dr. Bernd Hempel Prof. Dr. Frank Runkel Dr. Werner Schneider Robugen GmbH Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG Sertürner Arzneimittel GmbH Pharmazeutische Fabrik Herzbergstraße 3 Wallenroder Straße 8 - 10 Alleenstraße 22 - 26 61138 Niederdorfelden 13435 Berlin 73730 Esslingen Tel.: (0 61 01) 5 39 - 3 10 Tel.: (0 30) 4 03 70 - 1 89 Tel.: (07 11) 1 36 30 - 3 50 Fax: (0 61 01) 5 39 - 3 11 Fax: (0 30) 4 03 70 - 4 48 Fax: (07 11) 36 74 - 50 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Thomas Wittig G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Kieler Straße 11 25551 Hohenlockstedt Tel.: (0 48 26) 59 - 2 40 Fax: (0 48 26) 59 - 3 77 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 11 Fachabteilung Biotechnologie Fachabteilung Biotechnologie Die Mehrzahl der über 300 Biotechunternehmen in Deutschland will Arzneimittel entwickeln oder verfügt über Technologien und spezifisches Knowhow für den Einsatz bei der Entwicklung von Arzneimittelinnovationen. Immer deutlicher zeigt sich, dass diese Unternehmen dringend Kooperationspartner aus dem Pharmabereich benötigen und auf fachkundige Serviceleistungen und Lobbyarbeit eines kompetenten Verbandes angewiesen sind. Die Fachabteilung Biotechnologie im BPI bietet den Unternehmen die erforderliche spezifische Unterstützung an. Mehr als zehn Prozent der Mitgliedsunternehmen im BPI sind inzwischen Biotechunternehmen, die diese Dienstleistungen gern in Anspruch nehmen. Der Vorstand der Fachabteilung Biotechnologie hat im Rahmen seiner Schwerpunktsetzung im letzten Geschäftsjahr eine Reihe von Projekten und Initiativen als Beitrag zur Zukunftssicherung von Pharma- und Biotechunternehmen in Deutschland angestoßen und umgesetzt. 1. Folder: Kooperationen PharmaBiotech Auf Basis der Erfahrungswerte, der 2002 durchgeführten Studie sowie der verschiedenen 2003 durchgeführten Information und Kooperation BPI-Workshops zum Thema „Kooperationen PharmaBiotech“ wurde der Folder „Innovation und Kooperation – Zukunft für den pharmazeutischen Mittelstand“ herausgebracht. Hierin wird noch einmal das Konzept „Synergien nutzen – Kooperationen bilden – Innovationen entwickeln – Zukunft sichern“ erläutert. Passend dazu wird das BPI-Unterstützungsangebot dargestellt. Mit Hilfe dieses Folders wurde das Thema Innovation durch Kooperation breit kommuniziert, mit dem Ergebnis, dass es inzwischen bundesweit aufgegriffen und verfolgt wird. 2. BPI-PharmaBiotech-Partneringforen Seit dem vergangenen Jahr führt der BPI eine neue Art von Partnering-veranstaltungen durch, bei denen sich etablierte mittelständische Pharmaunternehmen vor der Biotechszene präsentieren und anschließend für individuelle Kooperationsgespräche zur Verfügung stehen. Insgesamt wurden in verschiedenen deutschen Städten drei BPI-Kooperationsforen mit jeweils anderen Veranstaltungspartnern durchgeführt. An diesen Foren haben über 30 Pharmaunternehmen und mehr als 60 Biotechunternehmen teilgenommen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 12 Fachabteilung Biotechnologie In einer im April 2004 vom BPI durchgeführten Befragung der Unternehmen wurden alle drei Veranstaltungen von Pharma- und Biotechseite einhellig als „hilfreich bis sehr hilfreich“ beurteilt. Der Nutzen bestätigte sich auch in der Bekundung der Unternehmen, an zukünftigen Veranstaltungen wieder teilzunehmen. Es zeigte sich, dass die Mehrzahl der Unternehmen bis zu fünf potenzielle Kooperationspartner kontaktiert hatte und dass sich erste Kooperationsabschlüsse anbahnen. Die Foren sollen im kommenden Geschäftsjahr fortgeführt werden, wobei der Teilnehmerkreis zukünftig auch internationale Unternehmen umfassen wird sowie Spezialisten aus der Finanzund Förderberatung. Mit der Durchführung dieser Foren leistet der BPI einen Beitrag zur Zukunftssicherung des Pharma- und Biotechstandorts Deutschland und positioniert sich als innovativer Verband. 3. Auf- und Ausbau der externen und internen Servicenetze Für die Mitgliedsunternehmen im Pharma-Biotech-Bereich wurde und wird das spezifische Servicenetz weiter ausgebaut. Darüber hinaus werden die Unternehmen durch Lobbyarbeit des BPI unterstützt. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen zu nennen: → PhamaBiotech-Kooperationen: Vermittlung und Beratung, Durchführung von Veranstaltungen, Teilnahme an Messen, Vorträge und Publikationen in Fachorganen; → Zelltherapie und Tissue Engineering: Workshop mit Experten, Aufbau einer neuen Arbeitsgruppe, Positionierung der Industrie bei der Erarbeitung einer EU-Verordnung für ein Zulassungsverfahren, Erreichen von Transparenz bei der Erstattung; → Orphan Drug / Compassionate use: Workshop mit Experten, Aufbau einer Arbeitsgruppe, Positionierung der Industrie für Incentives in Deutschland; → Aufbau weiterer Arbeitsgruppen entsprechend den Belangen der Unternehmen wie z. B. „Biogenerika“, „Pharmakogenetik / -genomik“. Begleitend hierzu werden gemeinsam mit Colloquium Pharmaceuticum Seminare angeboten. Diese Aktivitäten haben im abgelaufenen Geschäftsjahr zu einer Reihe von Neueintritten von Unternehmen in den BPI geführt. 4. Verstärkte Information und Kommunikation über das Unterstützungs- und Leistungsangebot des BPI Im letzten Geschäftsjahr wurden Publikationen über das BPI-Kooperationsprojekt in Fachzeitschriften platziert und eine Reihe von nationalen sowie internationalen Messen und Veranstaltungen besucht, auf denen zum Teil Fachvorträge gehalten und Moderationen übernommen wurden. Diese Aktivitäten werden im kommenden Geschäftsjahr fortgesetzt, wobei eine neue Broschüre erstellt werden soll, die das Unterstützungs- und Leistungsangebot des BPI für innovative Unternehmen aus dem Pharma- und Biotechbereich darstellt. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 13 Fachabteilung Biotechnologie Fachabteilung Biotechnologie Dr. Sybille Kremer Dr. Wolfgang Loh Dr. Carola Bleeker (Vorsitzende) (Stellvertretender Vorsitzender) Strathmann Biotec AG OCTAPHARMA BioImmunPharma GmbH Habichthorst 30 Vertrieb von Plasmaderivaten GmbH Im Dammwald 27 22459 Hamburg Elisabeth-Selbert-Straße 11 61381 Friedrichsdorf Tel.: (0 40) 5 59 05 - 8 62 40764 Langenfeld Tel.: (0 61 72) 72 - 7 00 Fax: (0 40) 5 59 05 - 8 88 Tel.: (0 21 73) 9 17 - 2 91 Fax: (0 61 72) 72 - 9 00 [email protected] Fax: (0 21 73) 9 17 - 2 99 [email protected] [email protected] Dr. Carsten Brockmeyer Dr. Wolfram Eichner Dr. Bernd Wegener Hexal Biotech ForschungsGmbH Fresenius Kabi Deutschland GmbH B.R.A.H.M.S. AG Industriestraße 25 Else-Kröner-Straße 1 Neuendorfstraße 25 83607 Holzkirchen 61352 Bad Homburg 16761 Hennigsdorf Tel.: (0 80 24) 9 08 - 14 69 Tel.: (0 61 72) 6 86 - 86 34 Tel.: (0 33 02) 8 83 - 6 47 Fax: (0 80 24) 9 08 - 4 69 Fax: (0 61 72) 6 86 - 73 51 Fax: (0 33 02) 8 83 - 9 29 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Wieland Wolf Dr. Rentschler Holding GmbH & Co. KG Mittelstraße 18 88471 Laupheim Tel.: (0 73 93) 7 01 - 3 70 Fax: (0 73 93) 7 01 - 5 21 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 14 Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller Die Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller und deren technische Kommission befassten sich im Be- Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller richtszeitraum vor allem mit der europäischen Normung von Prüfbedingungen und -anforderungen für Desinfektionsmittel, der Umsetzung der EU-Biozid-Richtlinie in nationales Recht sowie der Prüfung und Deklaration der Viruswirksamkeit von Desinfektionsmitteln. Es fanden intensive Gespräche zwischen dem Verbund für angewandte Hygiene i.G., der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, der Gesellschaft für Hygiene- und Umweltmedizin sowie dem Fachbereich Gesundheitswesen des Industrieverbandes Hygiene und Oberflächenschutz für industrielle und institutionelle Anwendung e.V. (IHO) und der Fachabteilung der Desinfektionsmittelhersteller des BPI e.V. statt. Hygienestandards in Deutschland sind vor allem im internationalen Kontext als sehr hoch einzustufen. Diese Position sollte nicht nur gehalten, sondern in Zukunft weiter ausgebaut werden. Diesem Ziel fühlen sich die wissenschaftlichen Fachverbände und die Desinfektionsmittelindustrie gemeinsam verpflichtet. Das Europäische Komitee für Normung (CEN) in Brüssel und entsprechende „Spiegelgremien“ beim DIN befassen sich seit 1989 mit der Erarbeitung von Nor- Europäische Normung men zur Prüfung von Desinfektionsmitteln. Mitglieder der Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller arbeiten aktiv insbesondere in Arbeitsgruppen mit, die sich mit Anforderungen an Desinfektionsmittel für den humanmedizinischen Bereich beschäftigen. Die Zahl der verabschiedeten Normen bzw. nahezu fertigen Normenentwürfe beläuft sich gegenwärtig auf etwa 24 verschiedene Projekte. Die Normen im Bereich der Händedesinfektion sind weitgehend abgeschlossen. Die Normen im Bereich der Instrumentendesinfektion werden bevorzugt bearbeitet, da die EU-Kommission dem CEN hierzu ein Mandat erteilt hat. Ziel ist es, die grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte zu unterstützen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 15 Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller Im abgelaufenen Geschäftsjahr fanden einige intensive Gespräche zwischen der Deutschen Vereinigung zur Bekämpfung von Viruskrankheiten (DVV), dem Robert Koch-Institut (RKI), der Deutschen Gesellschaft für Hepatitis-BViruswirksamkeit von Arznei- und Desinfektionsmitteln Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) und der Desinfektionsmittelindustrie über die Anforderungen an die Viruswirksamkeit von Desinfektionsmitteln statt. Es wurde angeregt, abgestufte Viruzidieprüfungen einzuführen, was bedeutet, dass für eine umfassende Viruzidie die Prüfung gegen resistente unbehüllte Viren wie Poliovirus und Adenovirus erforderlich ist (z. B. nach EN). Für eine eingeschränkte Viruzidie ist eine Prüfung gegenüber Vertretern behüllter Viren ausreichend. Hiermit soll vor allem der klinischen Praxis mit den sehr unterschiedlichen Bedingungen Rechnung getragen werden. Inzwischen wurde im Bundesgesundheitsblatt 47, Seite 62 bis Seite 66 (2004) eine Stellungnahme „Prüfung und Deklaration der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen Viren“ des Arbeitskreises Viruzidie beim Robert Koch-Institut (RKI) sowie des Fachausschusses „Virusdesinfektion“ der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV) und der Desinfektionsmittelkommission der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) veröffentlicht. Darin werden wissenschaftlich begründete Anforderungen an die Prüfung der Wirksamkeit von Desinfektionsmitteln gegen Viren und die entsprechenden Prüfmethoden als Voraussetzung für eine sachgerechte Deklaration („begrenzt viruzid“ - bei Wirksamkeit gegen behüllte Viren; „viruzid“ - bei zusätzlicher Wirksamkeit gegen unbehüllte Viren) als sachgerecht empfohlen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 16 Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller Fachabteilung Desinfektionsmittelhersteller Dr. Peter Goroncy-Bermes Dr. Günter Kampf (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Schülke & Mayr GmbH Bode Chemie GmbH & Co. Robert-Koch-Straße 2 Melanchthonstraße 27 22851 Norderstedt 22525 Hamburg Tel.: (0 40) 5 21 - 00 - 5 52 Tel.: (0 40) 5 40 06 - 2 03 Fax: (0 40) 5 21 - 00 - 5 77 Fax: (0 40) 5 40 06 - 1 28 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 17 Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka In den drei Sitzungen des Vorstandes der Fachabteilung Phytopharmaka und des Ausschusses Phytopharmaka seit Mai 2003 wurden aktuelle Themen mit besonderer Bedeutung für die Hersteller von Phytopharmaka im BPI behandelt. Die Überarbeitung des deutschen Arzneimittelgesetztes war von großer Relevanz, da die im Referentenentwurf der 12. AMG-Novelle enthaltenen überzogenen Anforderungen an pflanzliche Arzneimittel Dank der Mitwirkung des BPI verhindert werden konnten. Die Überarbeitung der Richtlinie 2001/83/EG (Humankodex) war im Hinblick auf traditionelle pflanzliche Arzneimittel von besonderem Interesse, für die ein vereinfachtes Registrierungsverfahren vorgesehen ist. Dabei wurde international zum einen erreicht, dass eine Novellierung des Arzneimittelgesetzes kürzere Dauer als 15 Jahre innerhalb der Gemeinschaft zur Anerkennung der traditionellen Verwendung in Ausnahmefällen möglich ist. Zum anderen kann jetzt das vereinfachte Genehmigungsverfahren auch für Phyto-pharmaka in Kombination mit Vitaminen oder Mineralstoffen Anwendung finden. Die seit langer Zeit gestellte Forderung des BPI, dass ein eigener Ausschuss für pflanzliche Arzneimittel bei der EMEA, vergleichbar dem CPMP, zuständig sein sollte, wurde nun bei der Agentur etabliert (Committee for Herbal Medicinal Products – HMPC). Der vorliegende Entwurf wurde intensiv diskutiert. In einer Arzneimittelinteraktionen mit Phytopharmaka Stellungnahme wurde verdeutlicht, dass die Anforderungen sachlich unangemessen sind, auch im Vergleich zu Arzneimitteln mit chemisch-definierten Inhaltsstoffen. Weitere Schwerpunktthemen des Vorstandes der Fachabteilung Phytopharmaka und des Ausschusses Phytopharmaka im vergangenen Geschäftsjahr waren: → Probleme bei der Nachzulassung; → Änderungen für Phytopharmaka durch das Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG); → Internationale Vorgaben für den Schutz von Pflanzen und den Pflanzenanbau; → Änderungen für Phytopharmaka im deutschen und europäischen Arzneibuch. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 18 Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka Fachabteilung Phytopharmaka Prof. Dr. Götz Harnischfeger Dr. Karl-Heinz Goos Dr. Wilfried Stock (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Repha GmbH Biologische Arzneimittel Biologische Heilmittel Heel GmbH Bahnhofstraße 35 Alt Godshorn 87 Dr.-Reckeweg-Straße 2-4 38259 Salzgitter 30855 Langenhagen 76532 Baden-Baden Tel.: (0 53 41) 3 07 - 4 00 Tel.: (05 11) 7 86 10 - 16 Tel.: (0 72 21) 5 01 - 1 14 Fax: (0 53 41) 3 07 - 4 05 Fax: (05 11) 7 86 10 - 41 Fax: (0 72 21) 5 01 - 4 10 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Anton Brand Dr. Frauke Gaedcke Dr. Alfons Moosmayr Cefak KG Finzelberg GmbH & Co. KG Steierl-Pharma GmbH Ostbahnhofstraße 15 Koblenzer Straße 48 - 56 Mühlfelder Straße 48 87437 Kempten 56626 Andernach 82211 Herrsching Tel.: (08 31) 5 74 01 - 30 Tel.: (0 26 32) 9 24 - 3 21 Tel.: (0 81 52) 93 22 - 18 Fax: (08 31) 5 74 01 - 72 Fax: (0 26 32) 9 24 - 0 46 Fax: (0 81 52) 93 22 - 44 [email protected] [email protected] [email protected] Prof. Dr. Michael Popp Dr. Reinhard Rettenberger Dr. Karl-Heinz Stumpf Bionorica AG Staufen-Pharma GmbH & Co. Dr. Willmar Schwabe Kerschensteinerstraße 11 - 15 Bahnhofstraße 33 - 35 + 40 GmbH & Co. KG 92318 Neumarkt 73033 Göppingen Willmar-Schwabe-Straße 4 Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 01 Tel.: (0 71 61) 6 76 - 2 53 76277 Karlsruhe Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 78 Fax: (0 71 61) 6 76 - 3 00 Tel.: (07 21) 40 05 - 3 50 [email protected] [email protected] Fax: (07 21) 40 05 - 1 85 [email protected] PD Dr. Michael Willems Pascoe Pharmazeutische Präparate GmbH Schiffenberger Weg 55 35394 Gießen Tel.: (06 41) 79 60 - 5 30 Fax: (06 41) 79 60 - 5 90 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 19 Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka Ausschuss Phytopharmaka Dr. Karl-Heinz Stumpf Dr. Frauke Gaedcke Dr. Bernd Andörfer (Vorsitzender) (Stellvertretende Vorsitzende) Bionorica AG Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Finzelberg GmbH & Co. KG Kerschensteinerstraße 11 - 15 Willmar-Schwabe-Straße 4 Koblenzer Straße 48 - 56 92318 Neumarkt 76227 Karlsruhe 56626 Andernach Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 30 Tel.: (07 21) 40 05 - 3 50 Tel.: (0 26 32) 9 24 - 3 21 Fax: (0 91 81) 2 18 50 Fax: (07 21) 40 05 - 1 85 Fax: (0 26 32) 9 24 - 0 46 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Anton Brand Dr. Christoph Eisen Dr. Joachim Erler Cefak KG APS Pharma GmbH Bionorica AG Ostbahnhofstraße 15 Vertrieb pharmazeutischer Präparate Kerschensteinerstraße 11 - 15 87437 Kempten Argelsrieder Feld 22 92318 Neumarkt Tel.: (08 31) 5 74 01 - 30 82234 Weßling Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 40 Fax: (08 31) 5 74 01 - 72 Tel.: (0 81 53) 90 81 - 0 Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 65 [email protected] Fax: (0 81 53) 90 81 - 30 [email protected] [email protected] Dr. Klaus Eschmann Prof. Dr. Götz Harnischfeger Dr. Marianne Heger Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Industriestraße Bahnhofstraße 35 Willmar-Schwabe-Straße 4 66129 Saarbrücken 38259 Salzgitter 76227 Karlsruhe Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 30 Tel.: (0 53 41) 3 07 - 4 00 Tel.: (07 21) 40 05 - 7 86 Fax: (0 68 05) 92 92 - 87 Fax: (0 53 41) 3 07 - 4 05 Fax: (07 21) 40 05 - 87 86 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Bernd Hempel Dr. Ulrike Kroll Dr. Jenny Müller Robugen GmbH Pharmazeutische Fabrik Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Bundesverband der Alleenstraße 22 - 26 Havelstraße 5 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 73730 Esslingen 64295 Darmstadt Robert-Koch-Platz 4 Tel.: (07 11) 36 60 - 3 50 Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 90 10115 Berlin Fax: (07 11) 36 74 - 50 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 93 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 14 [email protected] [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 14 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 20 Fachabteilung und Ausschuss Phytopharmaka Harald Orth Prof. Dr. Frank Runkel Dr. Rainer Scheer Deutsche Homöopathie-Union Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG Abnoba Heilmittel GmbH DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Herzbergstraße 3 Hohenzollerstraße 16 Ottostraße 24 61138 Niederdorfelden 75177 Pforzheim 76277 Karlsruhe Tel.: (0 61 01) 5 39 - 3 10 Tel.: (0 72 31) 31 64 78 Tel.: (07 21) 40 93 - 1 44 Fax: (0 61 01) 5 39 - 3 11 Fax: (0 72 31) 35 87 14 Fax: (07 21) 40 93 - 81 44 [email protected] [email protected] Tewocht Gabriele Christine Weber PD Dr. Michael Willems PAREXEL GmbH Ursapharm Arzneimittel Pascoe Pharmazeutische Spandauer Damm 130 GmbH & Co. KG Präparate GmbH 14050 Berlin Industriestraße Schiffenberger Weg 55 Tel.: (0 30) 3 06 85 - 6 64 66129 Saarbrücken 35394 Gießen Fax: (0 30) 3 06 85 - 6 69 Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 30 Tel.: (06 41) 79 60 - 5 30 [email protected] Fax: (0 68 05) 92 92 - 87 Fax: (06 41) 79 60 - 5 90 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 21 Fachabteilung Selbstmedikation Fachabteilung Selbstmedikation Der BPI fördert die Selbstmedikation und unterstützt die in der Selbstmedikation aktiven Unternehmen bei den aktuellen Herausforderungen im Markt. Die Fachabteilung Selbstmedikation und ihr Vorstand haben zahlreiche Aktivitäten entwickelt, um diesen Auftrag zu erfüllen. Der BPI verurteilt die gesetzliche Regelung, die nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel aus der GKVErstattung ausgrenzt. Überlegungen, den Leistungskatalog der Krankenkassen einzuschränken, sind grundsätzlich sinnvoll und auch notwendig. Sie müssen jedoch in ihrer Konsequenz zu Ende gedacht werden. Arzneimittel sind dann rezeptfrei, wenn sie bei gegebenem Nutzen ein geringes Risikopotenzial haben. Ein positives NutzenRisiko-Verhältnis ist ein Kriterium, das zweifelsfrei für eine Erstattungsfähigkeit spricht. Es ist nicht im Interesse einer qualitativ guten Patientenversorgung, diese Arzneimittel im Leistungskatalog der GKV auszugrenzen Selbstmedikation ist unverzichtbarer Bestandteil einer ökonomischen Gesundheitsversorgung. Der BPI sieht in der Stärkung der Selbstmedikation ein geeignetes Mittel, um Kosten-Einsparungen im Arzneimittelsektor zu erzielen. Der gesundheitspolitische Stellenwert spielt bei der Frage, welche Bedeutung der Selbstmedikation in Zukunft beigemessen wird, eine große Rolle. Man darf die Förderung der Selbstmedikation Selbstmedikation nicht auf ein Instrument zur kurzfristigen Einsparung bei GKV-Ausgaben reduzieren. Längerfristig lassen sich höhere Entlastungen der GKV realisieren, wenn die Selbstmedikation gefördert wird, d. h. der Verbraucher die Verantwortung für seine Gesundheit selbst übernimmt und die entsprechenden Rahmenbedingungen hierfür geschaffen werden. Neben vielen Parametern wie der verstärkten Entlassung von Arzneistoffen aus der Verschreibungspflicht und erleichterten Werbebedingungen spielt die Kompetenz des Verbrauchers in Gesundheitsfragen eine zentrale Rolle. Sie ist Voraussetzung dafür, dass sich der Verbraucher eigenverantwortlich für die Selbstmedikation entscheiden kann – wie es dem Selbstverständnis der Selbstmedikation entspricht. Patienten dürfen nicht vor die Wahl gestellt werden, entweder auf ein bewährtes Arzneimittel zu verzichten oder es selbst kaufen zu müssen. Ärzte müssen weiterhin die Option haben, rezeptfreie Arzneimittel zu Lasten der GKV zu verordnen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 22 Fachabteilung Selbstmedikation § 12 des Heilmittelwerbegesetzes (HWG) legt fest, dass für Arzneimittel außerhalb der Fachkreise nicht geworben werden darf, wenn sie zur Diagnose, Prävention oder Therapie der in einer Anlage zum Gesetz aufgeführten Krankheiten oder Leiden beim Menschen bestimmt sind. Gleichwohl es sich hierbei häufig um rezeptfreie Arzneimittel handelt, geht der Gesetzgeber davon aus, dass diese Krankheiten in der Regel einer Diagnose bzw. einer Ersttherapieempfehlung durch den Arzt bedürfen. Der BPI fordert, diese Krankheitsliste des § 12 HWG zu überarbeiten. Liberalisierung des Heilmittelwerbegesetzes Ohne den Schutzgedanken des Gesetzes zu beeinträchtigen, ist dies vor dem Hintergrund des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes möglich. Heute sind mehr Erkrankungen der Selbstmedikation zugänglich als zur Entstehungszeit dieses Gesetzes. Das dem HWG aus dem Jahre 1965 zu Grunde liegende Verbraucherleitbild und das daraus abgeleitete Schutzbedürfnis haben sich gewandelt. Die Rechtsprechung sieht den Verbraucher nicht mehr als unverständig an, sondern geht davon aus, dass Aussagen von einem informierten Verbraucher wahrgenommen werden. Die Apotheke ist der wichtigste Vertriebspartner für die pharmazeutische Industrie und eine zentrale Schnittstelle zu den Kommunikation mit der Apothekerschaft vertiefen Verbrauchern. Daraus ergibt sich für die Apotheke auch im Hinblick auf die wachsende Bedeutung der Selbstmedikation eine besondere Verantwortung. Der Verbraucher ist zwar in der heutigen Mediengesellschaft informiert, aber er ist auch immer stärker den Wettbewerbern ohne Beratungsangebot ausgesetzt. Es ist daher gesundheitspolitisch wünschenswert, die Apotheke als „Kompetenzzentrum Gesundheit“ zu festigen. Dieses Anliegen hat der Vorstand der Fachabteilung Selbstmedikation in Kooperation mit Apothekerschaft und Arzneimittelherstellern verfolgt. So plant der BPI gemeinsam mit dem Bundesverband der Arzneimittelhersteller e.V. (BAH) und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) in diesem Jahr einen Selbstmedikations-Kongress „OTC pro Apotheke“ im Rahmen der Expopharm zu veranstalten. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 23 Fachabteilung Selbstmedikation Fachabteilung Selbstmedikation Christian Heller Leo Stark Dr. Günther Bellmann (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Dr. Gerhard Mann Chem.-pharm. Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Merz Pharma GmbH & Co. KGaG Fabrik GmbH Bahnhofstraße 35 Eckenheimer Landstraße 100 Brunsbütteler Damm 165 - 173 38259 Salzgitter 60318 Frankfurt 13581 Berlin Tel.: (0 53 41) 3 07 - 1 60 Tel.: (0 69) 15 03 - 2 19 Tel.: (0 30) 3 30 93 - 1 19 Fax: (0 53 41) 3 07 - 8 21 61 Fax: (0 69) 15 03 - 5 81 Fax: (0 30) 3 30 93 - 3 59 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Christian Freyberg Rüdiger Pohlmann Dagmar Schorn Chemische Fabrik G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Opfermann Arzneimittel GmbH Kreussler & Co. GmbH Kieler Straße 11 Robert-Koch-Straße 2 Rheingaustraße 87 - 93 25551 Hohenlockstedt 51674 Wiehl 65203 Wiesbaden Tel.: (0 48 26) 59 - 4 80 Tel.: (0 22 61) 70 04 - 71 Tel.: (06 11) 92 71 - 0 Fax: (0 48 26) 5 95 51 18 Fax: (0 22 61) 70 04 - 67 Fax: (06 11) 92 71 - 1 11 [email protected] [email protected] [email protected] Stefanie E. Sponholz athenstaedt Nachf. GmbH & Co. KG Böcklinstraße 1 80638 München Tel.: (0 89) 15 91 86 - 13 Fax: (0 89) 15 91 86 - 15 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 24 Ausschuss Absatzfragen Die Themenstellung des Ausschusses Absatzfragen (AA) wurde in 2003 und im 1. Quartal 2004 wesentlich von Ausschuss Absatzfragen zwei Gesetzgebungsverfahren dominiert: Einerseits stand die Umsetzung des Beitragssatzsicherungsgesetzes (BSSichG) - und hier insbesondere die Frage der Produktbetroffenheit sowie die Entwicklung und Durchführung einer Rahmenvereinbarung zur Abwicklung des Herstellerrabatts nach Paragraph 130a SGB V - im Mittelpunkt, andererseits das Gesetzgebungsverfahren zum GKV-Modernisierungsgesetz und mögliche Konsequenzen für die Arzneimittel-Distribution. Nach intensiven Verhandlungen zum Rahmenvertrag, die der Arbeitsausschuss Absatzfragen fachlich begleitete, gelang die Umsetzung des BSSichG fast reibungslos. Positiv aus Sicht des BPI ist, dass es nach Gesprächen mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) hinsichtlich Auslegungsfragen des Gesetzes gelang, eine Reihe von Arzneimittel- Beitragssatzsicherungsgesetz (BSSichG) segmenten als nicht Rabattbefangen zu markieren. Die Abwicklung des Rabattinkassos konnte problemlos gestaltet werden, lediglich bei offensichtlichen Inplausibilitäten weigerten sich Hersteller auf Empfehlung des Verbandes, Beträge vor Klärung zu begleichen, so dass bei einigen Apotheken-Rechenzentren nennenswerte Forderungen aufliefen. Forderungen des Versandhändlers Doc Morris wurden von den Unternehmen nicht beglichen. Diese Position wird vom Bundesver- sicherungsamt (BVA) sowie vom BMGS unterstützt. Im Kontext der Beratungen zum GKV- Modernisierungsgesetz (GMG) stellte der Ausschuss die folgenden Themen in den Mittelpunkt seiner Beratungen: → Genehmigung des Versandhandels und des Apothekenmehrbesitzes; Der Ausschuss kam früh zu der Auffassung, dass sich der Versandhandel nicht auf die Konkurrenz zu Apotheken für die Versorgung individueller Patienten, sondern auf berechenbare Medikatio- GKVModernisierungsgesetz (GMG) nen und so genannte „gebündelte Abnehmer“ konzentrieren wird. Im Mittelpunkt der Diskussion entstanden entsprechend Modelle, wie einer solchen Einkäuferkonzentration begegnet werden könne. → Konsequenzen aus der Ausgrenzung nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der GKV-Erstattung; Hierbei beschäftig- BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 25 Ausschuss Absatzfragen te sich der Ausschuss insbesondere mit den Themenkomplexen: → neue Arztgruppen-spezifische Richtgrößen für Verordnungen; → Notwendigkeit der Einführung eines „Grünen Rezeptes“ und die Voraussetzung hierfür aus Sicht des BPI; → nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel als zusätzliches Versicherungsangebot privater Krankenversicherer → Vorschlag der Kommission Arzneimittel des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für ein Konzept zur Herstellung der Vergleichbarkeit von patentgeschützten Wirkstoffen, die perspektivisch unter Festbetrag gestellt und entsprechend vorher einem Gruppierungsverfahren unterzogen werden sollen. Der Ausschuss Absatzfragen stellt sich gegen diesen Vorschlag und insbesondere das damit offensichtlich geplante Gruppierungsverfahren. Nach Überzeugung des BPI-Ausschusses ist vom G-BA vor einer Gruppierung patentgeschützter Arzneimittel zunächst entsprechend der Vorgabe nach § 35 (1a) SGB V Rechnung zu tragen, dass Arzneimittelinnovationen - z. B. wegen geringerer Nebenwirkungen - nicht in ein Gruppierungsverfahren einbezogen werden dürfen und für sie auch kein Festbetrag festgesetzt werden darf. Dementsprechend ist also vom G-BA erst einmal die „Gruppierungsfähigkeit“ eines Arzneimittels nachzuweisen. Vor einem solchem Nachweis wäre die Gruppierung nach Überzeugung des Ausschusses Absatzfragen rechtswidrig und sollte von den Unternehmen beklagt werden. Der Ausschuss Absatzfragen hat seine Arbeit von zeitlich befristeten AGs unterstützen lassen. Die „AG Liberalisierung der Arzneimittel-Versorgung“ Einzelthemen werden durch AGs bearbeitet entwickelte Vorschläge zu neuen Distributionsstrategien der Unternehmen gegenüber „gebündelten Abnehmern“. Die „AG Festbeträge“ beschäftigt sich mit dem Vorschlag des G-BA zur Frage der Wirkvergleichbarkeit patentgeschützter Arzneimittel. Die „AG Krankenhaus“ (siehe auch Kapitel „Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation“) beschäftigt sich mit der neuen Marktsituation für Arzneimittelhersteller nach Stärkung der Position der Krankenhäuser in der gesundheitlichen Versorgung nach GMG. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 26 Ausschuss Absatzfragen Ausschuss Absatzfragen Hermann Galle Roger Legien Morten L. Brandt (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Norgine GmbH 3M Medica Zweigniederlassung Dr. Kade Pharmazeutische Im Schwarzenborn 4 d. 3M Deutschland GmbH Fabrik GmbH 35041 Marburg Hammfelddamm 11 Rigistraße 2 Tel.: (0 64 21) 98 52 - 45 41453 Neuss 12277 Berlin Fax: (0 64 21) 98 52 - 30 Tel.: (0 28 61) 95 - 44 80 Tel.: (0 30) 7 20 82 - 1 20 [email protected] Fax: (0 28 61) 95 - 43 22 Fax: (0 30) 7 20 82 - 2 00 [email protected] [email protected] Thomas Brauner Hans-Heinrich Brede Raimund Cipura Bundesverband der Pharmazeutischen TAD Pharma GmbH Hormosan Pharma GmbH Industrie e.V. (BPI) Heinz-Lohmann-Straße 5 Wilhelmshöher Straße 106 Robert-Koch-Platz 4 27472 Cuxhaven 60389 Frankfurt 10115 Berlin Tel.: (0 47 21) 6 06 - 2 78 Tel.: (0 69) 4 78 73 - 14 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 10 Fax: (0 47 21) 6 06 - 3 31 Fax: (0 69) 4 78 73 - 16 Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 10 [email protected] [email protected] Diethelm Doll Jutta Haverkamp Gunter Köller Dolorgiet GmbH & Co. KG SANAVITA AG & Co. Repha GmbH Biologische Arzneimittel Otto-von-Guericke-Straße 1 Pharma Deutschland Alt Godshorn 87 53757 Sankt Augustin Am Bahnhof 1 - 3 30855 Langenhagen Tel.: (0 22 41) 3 17 - 2 13 59368 Werne Tel.: (05 11) 7 86 10 - 12 Fax: (0 22 41) 3 18 - 4 30 Tel.: (0 23 89) 79 72 - 90 Fax: (05 11) 7 86 10 - 53 [email protected] Fax: (0 23 89) 79 72 - 99 [email protected] [email protected] [email protected] Wolfgang Kramer Dr. Thomas Lauscher Christoph Müller Fresenius Kabi Deutschland GmbH Opfermann Arzneimittel GmbH Pascoe Pharmazeutische Else-Kröner-Straße 1 Robert-Koch-Straße 2 Präparate GmbH 61352 Bad Homburg 51674 Wiehl Schiffenberger Weg 55 Tel.: (0 61 72) 6 86 - 81 26 Tel.: (0 22 61) 70 04 - 90 35394 Gießen Fax: (0 61 72) 6 86 - 87 58 Fax: (0 22 61) 70 04 - 67 Tel.: (06 41) 79 60 - 3 20 [email protected] [email protected] Fax: (06 41) 79 60 - 3 29 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 27 Ausschuss Absatzfragen Dr. Josef Müller Dr. Kurt Neudecker Dr. Karlheinz Nocker Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Bionorica AG Bioglan Pharma GmbH Havelstraße 5 Kerschensteinerstraße 11 - 15 Robert-Bosch-Straße 6 64295 Darmstadt 92318 Neumarkt 35398 Gießen Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 43 Tel.: (0 91 81) 2 31 - 1 88 Tel.: (06 41) 96 10 18 - 28 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 53 [email protected] Fax: (06 41) 96 10 18 - 19 [email protected] [email protected] Stephan Reif Jürgen Scherer Dr. Joachim Schulze Esparma GmbH B. Braun Melsungen AG Otsuka Pharma GmbH Lange Göhren 3 Carl-Braun-Straße 1 Grüneburgweg 102 39171 Osterweddingen 34209 Melsungen 60323 Frankfurt am Main Tel.: (03 92 05) 42 - 2 34 Tel.: (0 61 73) 6 03 - 1 26 Tel.: (0 69) 17 00 86 - 0 Fax: (03 92 05) 42 - 2 40 Fax: (0 61 73) 6 03 - 1 40 Fax: (0 69) 17 00 86 - 50 [email protected] [email protected] [email protected] Rafael Schwarz Frank Sobotke Gerd Witt Pierre Fabre Pharma GmbH G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Yamanouchi Pharma GmbH Jechtinger Straße 13 Kieler Straße 11 Im Breitspiel 19 79111 Freiburg 25551 Hohenlockstedt 69126 Heidelberg Tel.: (07 61) 4 52 61 - 26 Tel.: (0 48 26) 5 94 - 60 Tel.: (0 62 21) 34 34 - 3 00 Fax: (07 61) 4 52 61 - 88 Fax: (0 48 26) 5 94 - 99 Fax: (0 62 21) 34 34 - 16 [email protected] [email protected] [email protected] Monika Wörwag Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Calwer Straße 7 71034 Böblingen Tel.: (0 70 31) 62 04 - 0 Fax: (0 70 31) 62 04 - 32 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 28 Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Der BPI-Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz bearbeitete in seinen vier Ausschusssitzungen seit Mai 2003 verschiedene aktuelle Themenfelder: Ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt war die Mitwirkung an der Ausgestaltung der 12. AMG-Novelle. Die Überarbeitung des Gesetzes war für die nationale Umsetzung europäischer Vorgaben erforderlich, so dass nach dem In-Kraft-Treten der Novelle die europäischen Meldeverpflichtungen im Wesentlichen harmonisiert sind. Neben den im Ausschuss erarbeiteten kritischen Punkten für schriftliche Stellungnahmen zu Fragen der Arzneimittelsicherheit wurden besonders wichtige Fragen in Gesprächen mit dem Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) erörtert. Dies betraf insbesondere die weitere Ausgestaltung einer noch zu erwartenden Novellierung Arzneimittelgesetze: 12. AMG-Novelle und europäische Gesetze Rechtsverordnung und die 4. Bekanntmachung auf Grundlage des 12. AMG zur Anzeige von Verdachtsfällen unerwünschter Arzneimittelwirkungen an die zuständigen Behörden. Bezüglich der Novellierung der europäischen Gesetzgebung wurden die Belange der BPI-Mitgliedsunternehmen über den europäischen Pharmaverband EFPIA eingebracht. Neben der Überarbeitung der Richtlinie 2001/83/EG für dezentral zuzulassende Arzneimittel und der Verordnung (EWG) 2309/93 für zentral zuzulassende Arzneimittel waren hierbei auch die Leitlinien der EUKommission für die Meldung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen aus klinischen Prüfungen und deren elektronische Weiterleitung in das Datenbankmodul für klinische Prüfungen von Bedeutung. Auch 2003/2004 konnten zahlreiche Detailfragen zum elektronischen Austausch von Meldungen über unerwünschte Arzneimittelwirkungen nicht ab- schließend geklärt werden. Viele europäische Be- Übertragung von Nebenwirkungen auf elektronischem Wege hörden sind bisher noch nicht sende- und empfangsfähig, obwohl dies nach Planung der EMEA bereits ab Februar 2003 hätte geschehen sollen. Dank der Bemühungen des BPI auf nationaler Ebene und über die EFPIA auf internationaler Ebene ist es gelungen, das Verständnis für kleinere und mittlere Unternehmen und solche mit geringem Meldeaufkommen zu wecken, so dass auch international an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet wurde. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 29 Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Eine erste Version der europäischen Agentur EMEA für ein auf dem Internet basierendes Eingabeformular liegt nun vor. Auch national wird weiterhin an einfachen Lösungen für Firmen mit seltenen Nebenwirkungsmeldungen gearbeitet. Der BPI will verhindern, dass z. B. mittelständische oder rein national arbeitende Firmen unnötig hohe Investitionen tätigen. Ferner konnte international Einigkeit darüber erzielt werden, wann eine elektronisch mitgeteilte Meldung als „eingegangen“ akzeptiert wird. Dies ist hinsichtlich der Einhaltung der rechtlich vorgegebenen Meldefristen von großer Bedeutung. Nach massivem Widerspruch durch die EFPIA und maßgebliche Einflussnahme durch den BPI wurde von einer Verpflichtung zur elektronischen Meldung der Firmen per Vertrag mit der EMEA Abstand genommen. Hinsichtlich des Verfahrens mit Meldungen seit 1998, die die EMEA ebenfalls gern in ihre Datenbank aufnehmen möchte (Backlog), stehen die Firmen über den BPI in engem Austausch mit den zuständigen nationalen Behörden. Gleiches gilt für den Aufbau einer europäischen Produktdatenbank (Simple Data Base), die in eine Datenbank für alle Arzneimittel namens „Europharm“ überführt werden soll. Die Bedeutung der Arzneimittelsicherheit wurde dadurch unterstrichen, dass die letzte Veranstaltung des Bundesinstituts für Arzneimit- BfArM im Dialog tel und Medizinprodukte (BfArM) aus der Reihe „BfArM im Dialog“ am 4. Mai 2004 der Pharmakovigilanz gewidmet wurde und mit über 200 Teilnehmern sehr gut besucht war. Die Mitglieder des BPIAusschusses Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz haben hierzu Themen eingebracht und die Kurzvorträge und Diskussionspunkte mit vorbereitet. Weitere Schwerpunktthemen des Ausschusses Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz im abgeschlossenen Geschäftsjahr waren: → nationale und europäische Stufenplanverfahren; → Nebenwirkungsmeldungen aus der Literatur; → Überarbeitung der Verwaltungsvorschrift zum Stufenplan nach § 63 AMG; → Planung der Pharmakovigilanz bei Antragstellung auf Zulassung eines Arzneimittels in Europa. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 30 Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Prof. Dr. Barbara Sickmüller Dr. Gernot Schreiber Dr. Bernd Benninghoff (Vorsitzende) (Stellvertretender Vorsitzender) 3M Medica Zweigniederlassung Bundesverband der Sanofi-Synthelabo GmbH d. 3M Deutschland GmbH Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Potsdamer Straße 8 Hammfelddamm 11 Robert-Koch-Platz 4 10785 Berlin 41453 Neuss 10115 Berlin Tel.: (0 30) 25 75 - 21 70 Tel.: (0 21 31) 14 - 47 39 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 70 Fax: (0 30) 25 75 - 22 95 Fax: (0 21 31) 14 - 32 00 Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 70 [email protected] [email protected] Dr. Christine Brößler-Franz Martina Ehmen Claudia Falkenau Yamanouchi Pharma GmbH G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG B. Braun Melsungen AG Im Breitspiel 19 Kieler Straße 11 Carl-Braun-Straße 1 69126 Heidelberg 25551 Hohenlockstedt 34209 Melsungen Tel.: (0 62 21) 34 34 - 5 10 Tel.: (0 48 26) 59 - 3 80 Tel.: (0 56 61) 71 - 26 21 Fax: (0 62 21) 34 34 - 19 Fax: (0 48 26) 59 - 2 39 Fax: (0 56 61) 75 - 26 21 [email protected] [email protected] [email protected] Dorothea Groß Dr. Claus Günther Dr. Marianne Heger Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Industriestraße Rigistraße 2 Willmar-Schwabe-Straße 4 66129 Saarbrücken 12277 Berlin 76227 Karlsruhe Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 32 Tel.: (0 30) 7 20 82 - 0 Tel.: (07 21) 40 05 - 7 86 Fax: (0 68 05) 92 92 - 87 Fax: (0 30) 7 20 82 - 2 50 Fax: (07 21) 40 05 - 87 86 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Rainer Heinsohn Dr. Heinz Hoffmann Dr. Elmar Honold Desitin Arzneimittel GmbH Intersan GmbH Guerbert GmbH Weg beim Jäger 214 Einsteinstraße 30 Otto-Volger-Straße 11 22335 Hamburg 76275 Ettlingen 65843 Sulzbach Tel.: (0 40) 5 91 01 - 3 25 Tel.: (0 72 43) 1 84 - 22 Tel.: (0 61 92) 76 20 Fax: (0 40) 5 91 01 - 3 67 Fax: (0 72 43) 1 84 - 75 Fax: (0 61 96) 7 39 34 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 31 Ausschuss Arzneimittelsicherheit / Pharmakovigilanz Dr. Ulrike Isele Dr. Heidrun Joos Dr. Reinhard Lauschner Alcon Pharma GmbH Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Lindopharm GmbH Blankreutestraße 1 Calwer Straße 7 Neustraße 82 79108 Freiburg 71034 Böblingen 40721 Hilden Tel.: (07 61) 13 04 - 3 18 Tel.: (0 70 31) 62 04 - 41 Tel.: (0 21 03) 2 06 - 6 72 Fax: (07 61) 13 04 - 3 40 Fax: (0 70 31) 62 04 - 31 Fax: (0 21 03) 2 06 - 6 00 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Samuel N. Okpanyi Dr. Joachim Otto Dr. Aribert Rieker Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Chemische Fabrik Baxter Oncology GmbH Havelstraße 5 Kreussler & Co. GmbH Daimlerstraße 40 64295 Darmstadt Rheingaustraße 87 - 93 60314 Frankfurt Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 66 65203 Wiesbaden Tel.: (0 69) 40 01 - 29 25 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 66 Tel.: (06 11) 92 71 - 1 26 Fax: (0 69) 40 01 - 29 97 [email protected] Fax: (06 11) 92 71 - 1 11 [email protected] [email protected] Dr. Helga Schmitz Dr. Rudolf Schosser Karl-Heinz Schühlein Fournier Pharma GmbH Baxter Deutschland GmbH Dyckerhoff Pharma GmbH & Co. KG Justus-von-Liebig-Straße 16 Im Breitspiel 13 Robert-Perthel-Straße 49 66280 Sulzbach 69126 Heidelberg 50739 Köln Tel.: (0 68 97) 5 79 - 3 40 Tel.: (0 62 21) 3 97 - 1 63 Tel.: (02 21) 95 74 37 - 43 Fax: (0 68 97) 5 79 - 3 94 Fax: (0 62 21) 3 97 - 1 80 Fax: (02 21) 95 74 37 - 45 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Bernd Schulze Dr. Wilhelm G. Struff Susanne Wagner Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Biotest Pharma GmbH Baxter Deutschland GmbH Sudbrackstraße 56 Landsteinerstraße 3 - 5 Im Breitspiel 13 33611 Bielefeld 63303 Dreieich 69126 Heidelberg Tel.: (05 21) 88 08 - 4 12 Tel.: (0 61 03) 8 01 - 1 37 Tel.: (0 62 21) 3 97 - 2 18 Fax: (05 21) 88 08 - 4 26 Fax: (0 61 03) 8 01 - 8 54 Fax: (0 62 21) 3 97 - 1 80 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Mechthild Waldeyer Medac Gesellschaft für klinische Spezialpräparate mbH Theaterstraße 6 22880 Wedel Tel.: (0 41 03) 80 06 - 4 43 Fax: (0 41 03) 80 06 - 4 66 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 32 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Der Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel befasst sich mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Arzneimittelhersteller in Europa und beobachtet dabei auch die EU-Gesetzgebung. Die Mitglieder des Ausschusses sind vor allem im Bereich Export tätig und beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit der Distribution, Preisfindung und Erstattung von Arzneimitteln. Im Berichtszeitraum 2003/2004 standen aus aktuellem Anlass die zehn EU-Beitrittsländer im Mittelpunkt des Interesses. Um möglichst viel über diese neuen Märkte zu erfahren, haben einzelne Ausschussmitglieder Länderpatenschaften übernommen. Die Länderpaten berichteten im Ausschuss über die spezifischen Zulassungsund Vermarktungsbedingungen. Diese Länderprofile wurden in standardisierter Form aufbereitet und interessierten BPI-Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Die dem Ausschuss angeschlossene „Arbeitsgruppe Osteuropa“ wird sich in Zukunft verstärkt den Regionen östlich der neuen EU-Grenze sowie ausgewählten asiatischen Ländern widmen. Begleitend wurde auf zwei verbandsöffentlichen Auslandstagen über das Thema Osterweiterung informiert. Der erste Auslandstag fand am Rande der Hauptversammlung 2003 in Baden-Baden statt und beschäftigte sich mit den Themen „Zulassung“ und „Vertrieb“. Die zweite Informationsveranstaltung widmete sich steuer- Osterweiterung der Europäischen Union rechtlichen Rahmenbedingungen von Tochtergesellschaften pharmazeutischer Unternehmen in dieser Region und wurde in Zusammenarbeit mit der Beratungsfirma Ernst & Young durchgeführt. Für 2004 sind zwei weitere Veranstaltungen geplant, deren Schwerpunkte mit den Mitgliedern des EU-Ausschusses noch abgestimmt werden. Voraussichtliche Themen sind „Logistik“ und „Produktion“ in Mittel- und Osteuropa. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 33 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Die Osterweiterung der EU wird auch dafür sorgen, dass sich das Volumen der Re- und Parallelimporte nach Deutschland potenziell erhöht. Unter Reimporten versteht man Arzneimittel, die ursprünglich in Deutschland für den Markt eines anderen EU-Landes hergestellt wurden und dann anschließend nach Deutschland reimportiert wurden, um sie dort auf den Markt zu bringen. Reimportprodukte unterliegen in der Regel einem vereinfachten Zulassungsverfahren. Der Re-Importeur hat die Aufgabe, die Packungsbeschriftung und Beipackzettel durch deutschsprachige zu ersetzen. Re- und Parallelimporte Mit Unterstützung des Ausschusses EU- Wirtschaftsfragen und Außenhandel hat der BPI dieses Thema in Gesprächen mit der Politik dargestellt. Es wurde deutlich gemacht, dass die Förderung von Reimporten nicht nur zu Nachteilen für die Patienten führt, sondern auch die Einspareffekte bei der GKV den inländischen Steuerausfällen gegenübergestellt werden müssen. Reimporte führen zu einer Nettobelastung für die deutsche Volkswirtschaft und gefährden darüber hinaus Arbeitsplätze in der deutschen Pharmaindustrie. Der BPI hat sich insbesondere für die Wiedereinführung einer Preisabstandsklausel eingesetzt, die nun in abgeschwächter Form (15 Prozent bzw. 15 Euro) seit dem 1. Januar wieder Gültigkeit hat. Der Ausschuss hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr ebenfalls intensiv für die BPI-Position eingesetzt, im Zuge der Novellierung des europäischen Zulassungssystems bei der Zulassung von Produkten mit neuen Wirkstoffen den Antragstellern weiterhin die Wahl des Zulassungsverfahrens (zentral oder dezentral) zu ermöglichen. Leider konnte sich diese Position trotz großer Unterstützung von Seiten der Firmen nicht durchsetzen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 34 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Einige Mitgliedsfirmen des BPI haben sich der Europharm SMC angeschlossen, die zum Jahreswechsel in Brüssel ihr Büro eröffnet hat. Die Europharm SMC vertritt die Interessen kleiner und mittelständischer pharmazeutischer Hersteller. Zurzeit sind in diesem Verband 60 Firmen vor allem aus Italien, Schweden, Belgien, Portugal, Spanien, Frankreich und Deutsch- Europharm SMC land organisiert. In Zukunft soll über die Website von Europharm SMC eine gezielte Suche nach Kooperationspartnern möglich sein. Darüber hinaus soll eine Vielzahl von Informationen bezüglich des europäischen Pharmamarktes zur Verfügung gestellt werden. Der Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel versteht die Anbahnung von Kooperationen kleiner und mittelständischer Firmen über Landesgrenzen hinweg als eine seiner Zukunftsaufgaben. Dementsprechend begrüßt der BPI den Ausbau des Online-Angebots von Europharm SMC und wird bei erfolgreicher technischer Umsetzung seine Mitgliedsfirmen bei der Nutzung dieses Services unterstützen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 35 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Dr. Karsten Schlemm Gisela Brinkmeier Marianne Gries (Vorsitzender) G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG HERMAL Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Kieler Straße 11 Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG Eckenheimer Landstraße 100 25551 Hohenlockstedt Scholtzstraße 3 60318 Frankfurt Tel.: (0 48 26) 59 - 2 19 21465 Reinbek Tel.: (0 69) 15 03 - 4 44 Fax: (0 48 26) 59 - 1 61 Tel.: (0 40) 7 24 04 - 2 62 Fax: (0 69) 15 03 - 4 06 [email protected] Fax: (0 40) 7 24 04 - 5 61 [email protected] [email protected] Gunter Köller Klaus Leimkühler Dr. Helmut Luchtenberg Repha GmbH Biologische Arzneimittel Baxter Deutschland GmbH Tropon GmbH Alt Godshorn 87 Im Breitspiel 13 Neurather Ring 1 30855 Langenhagen 69126 Heidelberg 51063 Köln Tel.: (05 11) 7 86 10 - 12 Tel.: (0 62 21) 3 97 - 2 45 Tel.: (02 21) 64 72 - 3 30 Fax: (05 11) 7 86 10 - 53 Fax: (0 62 21) 3 97 - 3 03 Fax: (02 21) 64 72 - 6 96 [email protected] [email protected] [email protected] Regina A. Meder Uwe Pfeiffer René Schüller Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Havelstraße 5 Industriestraße Calwer Straße 7 64295 Darmstadt 66129 Saarbrücken 71034 Böblingen Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 18 Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 33 Tel.: (0 70 31) 62 04 - 60 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 33 Fax: (0 68 05) 92 92 – 77 Fax: (0 70 31) 62 04 - 30 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 36 Ausschuss EU-Wirtschaftsfragen und Außenhandel Karin Sigle Volker Stichel Stella-Béatrice Thun WALA-Heilmittel GmbH Chemische Fabrik Fresenius Kabi Deutschland GmbH Bosslerweg 2 Kreussler & Co. GmbH Else-Kröner-Straße 1 73087 Bad Boll-Eckwälden Rheingaustraße 87 - 93 61352 Bad Homburg Tel.: (0 71 64) 9 30 - 2 70 65203 Wiesbaden Tel.: (0 61 72) 6 86 - 82 43 Fax: (0 71 64) 9 30 - 2 97 Tel.: (06 11) 92 71 - 1 77 Fax: (0 61 72) 6 86 - 82 47 [email protected] Fax: (06 11) 92 71 - 1 11 [email protected] [email protected] Pia Treib-Recktenwald Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Robert-Koch-Platz 4 10115 Berlin Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 21 Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 21 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 37 Ausschuss Generische Arzneimittel Im Ausschuss Generische Arzneimittel, der sich im Jahr Ausschuss Generische Arzneimittel 2002 konstituiert hat, präsentierte die ehemalige Leiterin des Zentrallaboratoriums (ZL), Frau Professor Helga Oeser, das Biopharmazeutische Klassifizierungssystem (BCS), das auch mit der derzeitigen neuen Leitung des ZL fortgeführt wurde. Daraus entstand ein Pilotprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem ZL und dem BfArM realisiert wurde. Mit einem Bruchteil des Zeitaufwandes und der Kosten vergleichbarer In-vivo-Studien zur Bioäquivalenz kann man mit dem BCS in einem In-vitro-Verfahren zu analogen Ergebnissen gelangen. Innerhalb des Pilotprojekts wurde eine exemplarische Anwendung des BCS-Systems im Rahmen eines Zulassungsverfahrens umgesetzt. Das Pilotprojekt umfasste: → die Auswahl eines aktuellen Zulassungsverfahrens; → die Beauftragung des ZL zur Durchführung einer BCS-Studie; → die Einreichung des Nachzulassungsantrags; → die Begleitung des Verfahrens Anwendung des BCS-Systems durch den Verband. In der „Bekanntmachung über die Zulassung nach §21 des Arzneimittelgesetzes (Bioverfügbarkeit / Bioäquivalenz)“ vom 18. Dezember 2002 wird auf die EU-Leitlinie CPMP/EWP/QWP/1401/98 „Note for Guidance on the Investigation of Bioavailability and Bioequivalence“ Bezug genommen. Unter Hinweis auf diese Leitlinie und unter Berücksichtigung der dort beschriebenen Voraussetzungen können ab sofort geeignete In-vitro-Daten an Stelle einer Bioäquivalenzstudie im Rahmen von Zulassungs / Nachzulassungsverfahren eingereicht werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 38 Ausschuss Generische Arzneimittel In seinem Grundsatzprogramm fordert der BPI insbesondere eine Verbesserung der allgemein-wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die auch kleinen und mittelständischen Unternehmen internationale Wettbewerbsfähigkeit ermöglichen. Der Verband setzt sich für angemessene Schutzfristen in der Vermarktung neuer Produkte, Verfahren und Indikationen ein, die auch für die Weiterentwicklung bekannter Stoffe gelten müssen. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen bedeutet aber auch, dass generische Firmen geeignete Bedingungen zur Vorbereitung einer generischen Zulassung während der Patentlaufzeit in Deutschland und der EU erhalten müssen. Bereits in den ersten Wochen nach Auslaufen eines Patents wird der entstehende Generikamarkt zwischen den Wettbewerbern aufgeteilt. Der Vorbereitung der Zulassung von Generika fällt damit eine entscheidende Bedeutung für den Markterfolg zu. Bislang werden aufgrund der Beschränkungen in Deutschland entsprechende Zulassungen im Ausland Roche-Bolar-Regelung vorbereitet. Dies ist nicht nur ein Standortnachteil, es behindert insbesondere auch mittelständische Unternehmen, die entsprechende Zulassungsvorbereitungen nicht über Auslandstöchter vorbereiten können. Eine den Weltstandards vergleichbare Harmonisierung der Möglichkeiten der Zulassungsvorbereitungen in Deutschland und innerhalb der EU würde mittelständische Unternehmen im generischen Markt stärken, ohne dass sich für Originalanbieter die Lage ändert. Daher setzt sich der BPI dafür ein, dass in Deutschland und in der EU die Vorbereitung der Zulassung für aus dem Patent auslaufende Stoffe (Roche-Bolar-Regelung) analog zu internationalen Regelungen und auf Basis des WTO-Entscheids vom 17. März 2000 (EU vs. Kanada WT/DS 114) ermöglicht wird. Dies schließt vorbereitende Maßnahmen in Bezug auf die Rohstoffsynthese, die Galenik, die notwendigen Studien in der Regel einer Bezug nehmenden Zulassung sowie die Produktion der dafür erforderlichen Prüfpräparate ein. Die Vorproduktion sowie die Lagerhaltung sind dagegen ausdrücklich ausgeschlossen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 39 Ausschuss Generische Arzneimittel Ausschuss Generische Arzneimittel Pia Treib-Recktenwald Hans-Heinrich Brede Dr. Andrea De Iacovo (Vorsitzende) (Stellvertretender Vorsitzender) Gry-Pharma GmbH Bundesverband der TAD Pharma GmbH Kandelstraße 10 Pharmazeutischen Industrie e.V. Heinz-Lohmann-Straße 5 79199 Kirchzarten Robert-Koch-Platz 4 27472 Cuxhaven Tel.: (0 76 61) 98 45 - 8 21 10115 Berlin Tel.: (0 47 21) 6 06 - 2 78 Fax: (0 76 61) 98 45 - 65 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 21 Fax: (0 47 21) 6 06 - 3 31 [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 21 [email protected] [email protected] Werner Feldmeier Robin Haupt Christoph Kerstein APS Pharma GmbH Temmler Pharma GmbH & Co. KG hameln pharmaceuticals GmbH Vertrieb pharmazeutischer Präparate Temmlerstraße 2 Langes Feld 13 Argelsrieder Feld 22 35039 Marburg 31789 Hameln 82234 Weßling Tel.: (0 64 21) 4 94 - 3 00 Tel.: (0 51 51) 5 81 - 0 Tel.: (0 81 51) 3 68 69 - 0 Fax: (0 64 21) 4 94 - 2 02 Fax: (0 51 51) 5 81 - 1 23 Fax: (0 81 51) 3 68 69 - 70 [email protected] [email protected] Dr. Günther Löhr Dr. Jürgen Mössinger Jens Müller Holsten Pharma GmbH Chephasaar GmbH Medac Gesellschaft für Im Bürgerstock 7 Mühlstraße 50 klinische Spezialpräparate mbH 79241 Ihringen 66386 St. Ingbert Theaterstraße 6 Tel.: (0 76 68) 99 22 - 0 Tel.: (0 68 94) 9 71 - 1 80 22880 Wedel Fax: (0 76 68) 99 22 - 33 Fax: (0 68 94) 9 71 - 2 75 Tel.: (0 41 03) 80 06 - 3 02 [email protected] [email protected] Fax: (0 41 03) 80 06 - 3 19 [email protected] [email protected] Hildegard Saar Dr. Götz Schwoerer Dr. Marcus Wörwag Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Rotexmedica GmbH Arzneimittelwerk Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Industriestraße Bunsenstraße 4 Calwer Straße 7 66129 Saarbrücken 22946 Trittau 71034 Böblingen Tel.: (0 68 05) 92 92 - 2 14 Tel.: (0 41 54) 8 62 - 1 60 Tel.: (0 70 31) 62 04 - 13 Fax: (0 68 05) 92 92 - 2 23 Fax: (0 41 54) 8 62 - 1 55 Fax: (0 70 31) 62 04 - 32 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 40 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Das zurückliegende Geschäftsjahr war für die pharma- Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation zeutische Industrie geprägt von der Auseinandersetzung um die Gesundheitsreform, angelegt im Gesundheitssystem-Modernisierungsgesetz mit weit reichenden Konsequenzen auch für die so genannte „gemeinsame Selbstverwaltung“ und Modernisierungsgesetz, verabschiedet das die als GKV- korporatistischen Strukturen des Gesundheitswesens kaum noch in Frage stellt. Das GMG – in seinen größten Teilen zum 01. Januar 2004 in Kraft getreten – bringt für die pharmazeutische Industrie schwerwiegende Belastungen mit sich. Und das, obwohl insbesondere die Opposition vor Einsetzen der Kompromissverhandlungen versichert hatte, dass eine wirtschaftliche Belastung der Unternehmen für sie nicht akzeptabel sei. GKVModernisierungsgesetz (GMG) Das GMG greift offensiv in die Marktstruktur ein durch: → Ausgrenzung nicht-verschreibungs- pflichtiger Arzneimittel aus der GKV-Erstattung, soweit der neue Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) die Wirkstoffe und den Indikationsbezug nicht auf einer Ausnahmeliste erfasst; → Ausgrenzung so genannter Lifestyle-Arzneimittel; → Einführung einer Nutzenbewertung für Arzneimittel, die erstmalig verordnungsfähig werden oder besondere Marktrelevanz haben; → Ausweitung der Kompetenzen der Selbstverwaltung, deren G-BA nun faktisch das GKVLeistungspaket bestimmen und Verordnungen oder Leistungen einschränken oder aus der Erstattung ausgrenzen darf. Darüber hinaus greift das GMG offensiv in die Preisbildung für Arzneimittel ein, indem: → der Selbstverwaltung die Kompetenz zur Festsetzung von Höchsterstattungsbeträgen (Festbeträge) wieder übertragen wird; → eine gesonderte Höchsterstattungsregelung für Aut-idem-Arzneimittel eingeführt wird, deren Preise bisher durch eine „obere Linie unteres Preisdrittel“ beeinflusst wurden; → die Höchsterstattungsregelung auf patentgeschützte Arzneimittel ausgedehnt wird; → eine neue Arzneimittel-Preisverordnung (AMPrVO) HAP-unabhängige Preisveränderungen provoziert, die die Konkurrenzfähigkeit gerade preisgünstiger Produkte negativ beeinflusst; → der Zwangsrabatt für nicht-festbetragsunterworfene Arzneimittel bis Ende 2004 auf 16 Prozent erhöht wird. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 41 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Gleichzeitig greift das GMG offensiv in die Rahmenbedingungen der Distribution von Arzneimitteln ein: → der Versandhandel mit Arzneimitteln eingeschränkt zugelassen wird; → Mehrbesitz (faktisch auch Fremdbesitz) von Apotheken zugelassen wird; → die Krankenhaus-Apotheke erweiterte Distributionsmöglichkeiten in die ambulante Versorgung erhält; → Apotheken bei Teilnahme an Versorgungsprogrammen (integrierte Versorgung) durch Struktur- und Qualitätsverträge in ihrem GKV-Warensortiment beeinflusst werden können. Der Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation hat die Gesetzgebung zum GMG begleitet und für den BPI-Vorstand Verbandspositionen erarbeitet, die dieser sich zu eigen gemacht hat. Mitglieder des Ausschusses haben in Zusammenarbeit mit Geschäftsführung und Vorstand des BPI am aktiven Lobbying gegenüber Abgeordneten und Fraktionen des Deutschen Bundestages sowie gegenüber den korporativen Vertretungen im Gesundheitswesen (Ärzteschaft, Kassen etc.) teilgenommen. Erfolgreich war der BPI insofern, als im Rahmen der GMG-Verhandlungen die geplante Positivliste von der Agenda genommen und wesentliche Einschränkungen bei der geplanten Nutzenbewertung von Arzneimitteln vorgenommen wurden. Die Einführung eines Mindestpreisabstands von reimportierten Arzneimitteln zu den hier vertriebenen Originalen ist ebenfalls als Erfolg des BPI-Engagements zu bewerten. Um die Umsetzung des GMG positiv zu beeinflussen, hat der Ausschuss 2004, die Ergebnisse seiner verschiedenen Arbeitsgruppen gegenüber den Akteuren im Gesundheitswesen und der Politik kommuniziert. Darüber hinaus hat er an einer Empfehlung für den BPI-Vorstand über “Konsequenzen für die Aufstellung Nutzenbewertung des BPI“ mitgearbeitet, die der Vorstand beschlossen hat. Die „AG Nutzenbewertung“ des BPI hat sich seit 2003 unter Einbeziehung externer Experten mit der Formulierung von Rahmenbedingungen, Kriterien und Verfahrensvorgaben für eine Nutzenbewertung von Arzneimitteln beschäftigt. Die Vorstellungen des Verbandes sind bisher in den „Gesellschaftspolitischen Kommentaren“, Ausgabe April 2004, ausführlich dargestellt. Weitere Publikationen, insbesondere in Fachzeitschriften, werden im Laufe des Jahres folgen. Darüber hinaus wurden Gespräche mit der Kassenärztlichen Bundesvereinbarung und Patientenvertretern geführt, um diese zur Unterstützung der BPI-Positionen zu gewinnen. Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) Gespräche mit Vertretern der gesetzlichen Krankenversicherung werden folgen. Auffallend ist, dass das Konzept des BPI zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln auf ausgesprochen große Resonanz stößt. Unter Beteiligung von Mitgliedern des Ausschusses Gesundheitspolitik und Kommunikation ist die „AG Transpa- BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 42 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation renz“ damit beauftragt, Forderungen an die zukünftige Arbeit des zentralen Gemeinsamen Bundesausschusses zu formulieren und dessen Arbeit kritisch zu begleiten. Das Positionspapier „Künftige Zusammenarbeit des BPI als betroffener Dritter mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss“ wurde dem Vorsitzenden des G-BA inzwischen übergeben und dem Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) sowie den gesundheitspolitischen Sprechern der Fraktionen im Deutschen Bundestag mit der Bitte um Unterstützung zugeleitet. In Reaktion auf die neue, gewichtigere Rolle der Krankenhäuser in der künftigen Versorgungsland- AG Krankenhaus schaft wurde eine „AG Krankenhaus“ gegründet. Die Ergebnisse der AG Krankenhaus werden im Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation sowie im Ausschuss Absatzfragen diskutiert und es werden Vorschläge für Verbandspositionen erarbeitet. Aus kommunikationspolitischer Sicht stand das Jahr 2003 ganz im Zeichen der bevorstehenden Gesundheitsreform, was eine besondere Herausforderung für Verbandskommunikation den Medienbereich des Verbandes bedeutete: In der öffentlich geführten Diskussion um die einzelnen Elemente der Gesundheitsreform galt es bei einer Fülle von Einzelthemen die Positionen des Verbandes zu vermitteln und zu verbreiten. Eine große Anzahl von Veröffentlichungen, rund 40 Pressemitteilungen, sieben Pressekonferenzen, sechs Presse-Hintergrundgespräche sowie zahlreiche Interviews und Gespräche mit Presse, Funk und Fernsehen dokumentieren die besonderen Anstrengungen des Verbandes im vergangenen Jahr. Ein Thema ragte aus dem Gesamtthemenkomplex Gesundheitsreform in den zurückliegenden zwölf Monaten heraus: die Positivliste. Auf vielfältigste Weise wurde die Positivliste Öffentlichkeit über die Nachteile einer solchen Liste informiert. Unterstützend wirkte dabei ein Gutachten von Professor Karl Heinrich Friauf. Nach langem Hin und Her der Politik hatte der Verband die Entscheidungsträger mit seinen Argumenten schließlich überzeugt. Die Positivliste war vom Tisch. Weitere wichtige Themen im abgelaufenen Geschäftsjahr waren der Zwangsrabatt (Beitragssatzsicherungs- Innovationen gesetz bzw. Gesundheitsreform), die Ausgrenzung der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel aus der Erstattung durch die gesetzliche Krankenversicherung, der Reformkonsens zwischen Regierung und Opposition, die Festbeträge, die Aut-idem-Regelung, die Task Force und die Arzneimittel-Ausgaben allgemein. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 43 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Neben den von der Politik „diktierten“ Themen hat der Verband regelmäßig eigene Themen besetzt. So ist die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz über Innovationen des Pharma-Mittelstandes informiert worden. Anlässlich der Hauptversammlung 2003 in Baden-Baden verabschiedete der BPI eine Resolution zur Gesundheitsreform, in der der „Pharmamittelstand mehr Wachstum und Beschäftigung bei einer marktwirtschaftlichen Gesundheitsreform“ garantierte. Ein Gutachten von Prof. Dr. Ulrich Gassner stellte die Verfassungsmäßigkeit der in der Gesundheitsreform vorgesehenen Einschnitte im Arzneimittelbereich in Frage. Auf außerordentlich große Resonanz stieß im November 2003 eine gemeinsame Studie von BPI, dem Institute of Healthcare Industries der Steinbeis Universität Berlin (IHCI) und der WestLB AG zur aktuellen Situation der Pharmazeutischen Industrie in Deutschland. Die Untersuchung, in der sich ein großer Teil der Mitgliedsunternehmen des BPI zu den erwarteten Auswirkungen der Gesundheitsreform auf die Pharmaindustrie äußerte, wurde anlässlich des zweiten BPI-Unternehmertages in einer Pressekonferenz den Medien vorgestellt. Die Ergebnisse veranlassten das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) zu einer wütenden Reaktion. Weitere vom BPI selbst gesetzte und offensiv kommunizierte Themen waren: Analogpräparate, Phytopharmaka, Kooperation Pharmaunternehmen – Biotech-Firmen, Orphan Drugs, Klinische Prüfungen und Arzneimittelfälschungen. Bei den unterschiedlichen Themenkomplexen des vergangenen Jahres leisteten viele Mitgliedsunternehmen dem Verband wertvolle Unterstützung. Dabei kam dem bereichsübergreifenden Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation eine besondere Bedeutung zu. Hier konnten sich die Vertreter der Mitgliedsfirmen über die politische Arbeit und die Medienarbeit des Verbandes informieren. Gleichzeitig bot dieses Gremium die Möglichkeit, gesundheitspolitische Vorhaben und Aktivitäten der Verbandskommunikation aufeinander abzustimmen. Im kommenden Geschäftsjahr werden sich die Mitglieder des Ausschusses vor allem mit den Auswirkungen der Gesundheitsreform beschäftigen. Zu nennen sind hier der 16prozentige Zwangsrabatt für patentgeschützte Arzneimittel, die Ausnahmeliste für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel und die geplante „vierte Hürde“ für die Zulassung von Arzneimitteln. Dabei wird die Abstimmung von politischen und kommunikativen Handlungsoptionen wieder eine zentrale Rolle spielen. Ziel ist es, den Versicherten den Zugang zur größtmöglichen Arzneimittelvielfalt zu erhalten, den Pharmastandort Deutschland in seinem Fortbestand und damit auch die Arbeitsplätze in diesem bedeutenden Industriezweig zu sichern. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 44 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Manfred Kreisch Maria E. Wiedemann Karlheinz Adler (Vorsitzender) (Stellvertretende Vorsitzende) HERMAL Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Baxter Deutschland GmbH Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG Willmar-Schwabe-Straße 4 Postfach 1165 Scholtzstraße 3 76227 Karlsruhe 85701 Unterschleißheim 21465 Reinbek Tel.: (07 21) 40 05 - 4 62 Tel.: (0 89) 3 17 01 - 4 86 Tel.: (0 40) 7 27 04 - 3 70 Fax: (07 21) 40 05 - 6 80 Fax: (0 89) 3 17 01 - 5 87 Fax: (0 40) 7 27 04 - 4 21 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Rolf Armin Becker Morten L. Brandt Thomas Brauner Dolorgiet GmbH & Co. KG Norgine GmbH Bundesverband der Otto-von-Guericke-Straße 1 Im Schwarzenborn 4 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 53757 Sankt Augustin 35041 Marburg Robert-Koch-Platz 4 Tel.: (0 22 41) 3 17 - 2 85 Tel.: (0 64 21) 98 52 - 45 10115 Berlin Fax: (0 22 41) 3 17 - 3 90 Fax: (0 22 41) 98 52 - 30 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 10 [email protected] [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 10 [email protected] Jan Carels Uwe Dolderer Dr. Sibille Engels Sanofi-Synthelabo GmbH Bundesverband der Ferring Arzneimittel GmbH Potsdamer Straße 8 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Wittland 11 10785 Berlin Robert-Koch-Platz 4 24109 Kiel Tel.: (0 30) 25 75 - 22 76 10115 Berlin Tel.: (04 31) 58 52 - 1 51 Fax: (0 30) 25 75 - 20 01 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 31 Fax: (04 31) 58 52 - ´34 [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 31 [email protected] [email protected] Stefan Gliwitzki Dr. Markus Harwart Christa Hebisch hameln pharmaceuticals GmbH Chugai Pharma Marketing Ltd. WALA-Heilmittel GmbH Langes Feld 13 Lyoner Straße 15 Bosslerweg 2 31789 Hameln 60528 Frankfurt 73087 Bad Boll-Eckwälden Tel.: (0 51 51) 5 81 - 2 45 Tel.: (0 69) 66 30 00 - 25 Tel.: (0 71 64) 9 30 - 1 89 Fax: (0 51 51) 5 81 - 1 23 Fax: (0 69) 66 30 00 - 51 Fax: (0 71 64) 9 30 - 2 99 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 45 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Dr. Wolfgang Hoffmann Dr. Bruno Inhester Armin Jacoby AWD.pharma GmbH & Co. KG 3M Medica Zweigniederlassung Biologische Heilmittel Heel GmbH Leipziger Straße 7 - 13 d. 3M Deutschland GmbH Dr. Reckeweg Straße 2 - 4 01097 Dresden Hammfelddamm 11 76532 Baden-Baden Tel.: (03 51) 8 34 - 11 34 41453 Neuss Tel.: (0 72 21) 5 01 - 6 57 Fax: (03 51) 8 34 - 11 35 Tel.: (0 21 31) 1 44 - 0 00 Fax: (0 72 21) 5 01 - 6 20 [email protected] Fax: (0 21 31) 1 44 - 9 99 [email protected] [email protected] Dr. Johannes Jukna Jesco H. Jungclaus Dr. Marcel Kaiser Bionorica AG Medac Gesellschaft Novo Nordisk Pharma GmbH Kerschensteinerstraße 11 - 15 für klinische Spezialpräparate mbH Brucknerstraße 1 92318 Neumarkt Theaterstraße 6 55127 Mainz Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 16 22880 Wedel Tel.: (0 61 31) 9 03 - 1 60 Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 65 Tel.: (0 41 03) 80 06 - 0 Fax: (0 61 31) 9 03 - 2 58 [email protected] Fax: (0 41 03) 80 06 - 1 00 [email protected] [email protected] Dr. Wolfgang Kern Ute Kühnlein Dr. Helmut Luchtenberg Biologische Heilmittel Heel GmbH Baxter Deutschland GmbH Tropon GmbH Dr.- Reckeweg-Straße 2 - 4 Im Breitspiel 13 Neurather Ring 1 76532 Baden-Baden 69126 Heidelberg 51063 Köln Tel.: (0 72 21) 5 01 - 00 Tel.: (0 62 21) 3 79 - 2 70 Tel.: (02 21) 64 72 - 3 30 Fax: (0 72 21) 5 01 - 2 10 Fax: (0 62 21) 3 79 - 3 71 Fax: (02 21) 64 72 - 6 96 [email protected] [email protected] [email protected] Jürgen F. Pascoe Dr. Irmtrud Pelzer Dr. med. Sigurd Pütter Pascoe Pharmazeutische Alcon Pharma GmbH Medice Arzneimittel Pütter Präparate GmbH Blankreutestraße 1 GmbH & Co. KG Schiffenberger Weg 55 79108 Freiburg Kuhloweg 37 - 39 35394 Gießen Tel.: (07 61) 13 04 - 3 25 58638 Iserlohn Tel.: (06 41) 79 60 - 1 18 Fax: (07 61) 13 04 - 2 47 Tel.: (0 23 71) 9 37 - 2 12 Fax: (06 41) 79 60 - 1 19 [email protected] Fax: (0 23 71) 9 37 - 3 29 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 46 Ausschuss Gesundheitspolitik und Kommunikation Dr. Marcel Robroeks Günther Sauerbrey Dr. Helga Schmitz Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Fournier Pharma GmbH Havelstraße 5 Eckenheimer Landstraße 100 Justus-von-Liebig-Straße 16 64295 Darmstadt 60318 Frankfurt 66280 Sulzbach Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 32 Tel.: (0 69) 15 03 - 3 46 Tel.: (0 68 97) 5 79 - 3 40 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 32 Fax: (0 69) 15 03 - 5 81 Fax: (0 68 97) 5 79 - 3 94 [email protected] [email protected] [email protected] Franz Stempfle Stella-Beatricé Thun Dr. Bernadette Tillmanns-Estorf Deutsche Homöopathie-Union Fresenius Kabi Deutschland GmbH B. Braun Melsungen AG DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Else-Kröner-Straße 1 Carl-Braun-Straße 1 Ottostraße 24 61352 Bad Homburg 34212 Melsungen 76227 Karlsruhe Tel.: (0 61 72) 6 86 - 82 43 Tel.: (0 56 61) 71 - 16 30 Tel.: (07 21) 40 93 - 1 64 Fax: (0 61 72) 6 86 - 82 47 Fax: (0 56 61) 71 - 35 69 Fax: (07 21) 40 93 - 81 64 [email protected] [email protected] [email protected] Alexander von Chiari NOWEDA eG Apothekergenossenschaft Heinrich-Strunk-Straße 77 45143 Essen Tel.: (02 01) 8 02 - 26 23 Fax: (02 01) 8 02 - 26 24 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 47 Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie Während der letzten Monate setzte sich der Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie insbesondere mit dem Problem Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie der neuen Dosierungsempfehlung der Kommission D für homöopathische Arzneimittel intensiv auseinander, die seit Juni 2003 die Dosierungsempfehlung aus dem Jahr 1993 abgelöst hat. Besonders betroffen sind bei den Kombinationspräparaten solche Präparate, die hohe Potenzen oberhalb der D23 ent- Dosierungsempfehlung der Kommission D halten. Hier intervenierte der BPI-Ausschuss beim Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS). Es wurde in Aussicht gestellt, diesen Punkt erneut in der Kommission D zu behandeln, da die Anwendung der neuen Dosierungsempfehlung für Kombinationspräparate nicht sinnvoll erscheine. Die im Revisionsverfahren der EU-Richtlinie 2001/83 vom europäischen homöopathischen / Revisionsverfahren der EU-Richtlinie 2001/83 anthroposophischen Herstellerverband ECHAMP gemachten Verbesserungsvorschläge wurden in der 2. Lesung des Europäischen Parlaments nicht berücksichtigt. Dies betrifft insbesondere die Probleme mit der D4- bzw. 1:10.000Regelung, der Definition der Urtinkturen (Wirkstoff oder Ausgangsstoff) sowie der gegenseitigen Anerkennung von Registrierungen und der Einführung von besonderen Zulassungsbedingungen gemäß Artikel 16.2 der Richtlinie. ECHAMP bemüht sich zurzeit, die oben genannten Problemfelder zu korrigieren. Der BPI hat einen mit dem BfArM nach längerer Diskussion Stabilität von homöopathischen Arzneimitteln erarbeiteten Leitfaden (Stand: 22. September 2003) zur Anwendung der „Note for Guidance on Stability Testing: Stability Testing of Existing Active Substances and Related Finished Products“ (CPMP/QWP/122/02, corr.) - Stabilitätsprüfung bei nach homöopathischen Verfahrenstechniken hergestellten Arzneimitteln“ zugestimmt. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 48 Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie Der Einleitung ist zu entnehmen, dass grundsätzlich zur Durchführung von Stabilitätsuntersuchungen bei nach homöopathischen Verfahrenstechniken hergestellten Arzneimitteln in allen Zulassungs- und Registrierungsverfahren die Festlegung der „Note for Guidance on Stability Testing: Stability Testing of Existing Active Substances and Related Finished Products“ (CPMP/QWP/122/02, corr.) zugrunde zu legen ist. Aufgrund der bei Homöopathika zu berücksichtigenden Besonderheiten können bei der Durchführung der Untersuchungen zur Haltbarkeit begründete Abweichungen von der Festlegung der oben genannten Note for Guidance bzw. Modifikationen im Rahmen des von der Note for Guidance eröffneten Spielraums akzeptiert werden. Das Ziel der Untersuchungen zur Stabilität besteht darin, festzustellen, ob und inwieweit sich die Qualität des Fertigarzneimittels im Laufe der Lagerung unter Einfluss von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und gegebenenfalls Lichteinfluss verändert. Dementsprechend werden die Dauer der Haltbarkeit sowie erforderlichenfalls Lagerungsbedingungen festgelegt. Weitere Themen des BPI-Ausschusses Homöopathie / Anthroposophie betrafen die Nachzulassung bzw. Registrierung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel. Auf Basis des Erfahrungsaustausches zwischen den Unternehmen und Gesprächen mit den Zulassungsbehörden können die oft komplexen und aufwändigen Anforderungen bei der Zulassung bzw. Registrierung besser erfüllt werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 49 Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie Dr. Wilfried Stock Dr. Reinhard Rettenberger Dr. Gert Auterhoff (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Bundesverband der Biologische Heilmittel Heel GmbH Staufen-Pharma GmbH & Co. Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) Dr.-Reckeweg-Straße 2 - 4 Bahnhofstraße 33 - 35 + 40 Karlstraße 21 76532 Baden-Baden 73033 Göppingen 60329 Frankfurt Tel.: (0 72 21) 5 01 - 1 14 Tel.: (0 71 61) 6 76 - 2 53 Tel.: (0 69) 25 56 - 12 16 Fax: (0 72 21) 5 01 - 4 10 Fax: (0 71 61) 6 76 - 3 00 Fax: (0 69) 25 56 - 12 19 [email protected] [email protected] [email protected] Aline Beck-Dreschel Brigitte Bernhardt Dr. Anton Brand Hevert Arzneimittel GmbH & Co. KG Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Cefak KG In der Weiherwiese 1 Havelstraße 5 Ostbahnhofstraße 15 55569 Nußbaum 64295 Darmstadt 87437 Kempten Tel.: (0 67 51) 9 10 - 1 30 Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 49 Tel.: (08 31) 5 74 01 - 30 Fax: (0 67 51) 9 10 - 1 38 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 93 Fax: (08 31) 5 74 01 - 72 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. H. Werner Driehsen Dr. med. Ricarda Fackler Dr. Gisela Franck-Karl Pharmazeutische Fabrik meta Biologische Heilmittel Fackler KG Deutsche Homöopathie-Union Dr. Reckeweg & Co. GmbH Philipp-Reis-Straße 3 DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Berliner Ring 32 31832 Springe Ottostraße 24 64625 Bensheim Tel.: (0 50 41) 94 40 - 33 76227 Karlsruhe Tel.: (0 62 51) 10 97 - 28 Fax: (0 50 41) 94 40 - 49 Tel.: (07 21) 40 93 - 2 39 Fax: (0 62 51) 10 97 - 27 [email protected] Fax: (07 21) 40 93 - 3 55 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 50 Ausschuss Homöopathie / Anthroposophie Dr. Jens Alexander Hartmann Franz-Xaver Kohl Dr. Harald Orth REGENAPLEX GmbH St. Johanser Deutsche Homöopathie-Union Homöopathische Komplexmittel Naturmittelvertrieb GmbH DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Robert-Bosch-Straße 3 Starnberger Straße 15 Ottostraße 24 78467 Konstanz 82131 Gauting 76227 Karlsruhe Tel.: (0 75 31) 8 92 69 - 34 Tel.: (0 89) 8 50 - 82 82 Tel.: (07 21) 40 93 - 1 44 Fax: (0 75 31) 8 92 69 - 44 Fax: (0 89) 8 50 - 05 57 Fax: (07 21) 40 93 - 81 44 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Peter Alsted Pedersen Bernd Rickmann Dr. Norbert Schultz WELEDA AG Nelson Bach GmbH A. Pflüger GmbH & Co. KG Möhlerstraße 3 - 5 Kritenbarg 24 Bielefelder Straße 17 73525 Schwäbisch Gmünd 22391 Hamburg 33378 Rheda-Wiedenbrück Tel.: (0 71 71) 9 19 – 3 58 Tel.: (0 40) 61 18 33 - 0 Tel.: (0 52 42) 92 82 - 16 Fax: (0 71 71) 9 19 - 5 33 Fax: (0 40) 61 18 33 - 13 Fax: (0 52 42) 92 82 - 19 [email protected] [email protected] [email protected] Peter Vögele Dr. Birgit Wilrich WALA-Heilmittel GmbH Pascoe Bosslerweg 2 Pharmazeutische Präparate GmbH 73087 Bad Boll-Eckwälden Promenadenstraße 16a Tel.: (0 71 64) 9 30 - 3 11 12207 Berlin Fax: (0 71 64) 9 30 - 2 05 Tel.: (0 30) 7 73 - 51 31 [email protected] Fax: (0 30) 7 73 - 57 98 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 51 Ausschuss Pharmazie Ausschuss Pharmazie Der Ausschuss Pharmazie hat sich im Berichtszeitraum hauptsächlich mit folgenden fünf Themen befasst: → Neue EG-GMP-Richtlinie; → Neue Note for Guidance der CPMP Quality Working Party; → Arzneibuch; → Gegenseitige Anerkennung von GMPInspektionen; → Normung Mit der Richtlinie 2003/94/EG der Kommission vom 8. Oktober 2003 zur Festlegung der Grundsätze und Leitlinien der Guten Herstellungspraxis für Humanarzneimittel und für zur Anwendung beim Menschen bestimmte Prüfpräparate (ABl. L 262 vom 14. Oktober 2003, S. 22) (neue EU-GMP-Richtlinie) werden die Bestimmungen der Richtlinie 91/365/EWG (ABL. L 193 vom 17. Juli 1991, S. 30) angepasst und auf Prüfpräparate ausgedehnt. Die Richtlinie 2003/94/EG ersetzt somit die Neue EG-GMP-Richtlinie Richtlinie 91/365/EWG. Sie geht zurück auf Artikel 47 der Richtlinie 2001/83/EG (ABl. L 311 vom 28. November 2002, S. 67), zuletzt geändert durch die Richtlinie 2003/63/EG (ABl. L 159 vom 27.Juni 2003, S. 46), wonach die Grundsätze und Leitlinien der Guten Herstellungspraxis in Form einer Richtlinie zu erlassen sind. Die Richtlinie wurde auch in Erwägung von Artikel 13 Ab- satz 3 der Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. April 2001 zur Angleichung der Rechts- und Verwaltungsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Anwendung der Guten Klinischen Praxis bei der Durchführung von klinischen Prüfungen mit Humanarzneimitteln (ABl. L 121 vom 1. Mai 2001, S. 34) erlassen. Die Richtlinie 2003/94/EG ist am 14. Oktober 2003 im Amtsblatt der Europäischen Union veröffentlicht worden und am 3. November 2003 in Kraft getreten. Sie enthält die Aufforderung an die Mitgliedstaaten, die neuen Vorschriften spätestens zum 30. April 2004 umzusetzen. Mit dem vorliegenden Verordnungsentwurf zur Änderung der Betriebsverordnung für pharmazeutische Unternehmer (Stand: 8. März 2004) wird die Umsetzungspflicht erfüllt, darüber hinaus auch die Umsetzung von Artikel 13 und 14 der Richtlinie 2001/20/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. April 2001. Bisher war es dem einzelnen Mitgliedstaat freigestellt, die vorhandenen GMP-Regeln durch nationale Rechtsvorschriften auch für Prüfpräparate verbindlich zu machen. In der in Deutschland derzeit gültigen Betriebsverordnung für pharmazeutische Unternehmer wird nicht zwischen Prüfpräparaten und anderen Arzneimitteln unterschieden. Daher waren die GMP-Regeln, soweit passend, auch auf Prüfpräparate anzuwenden. In der Praxis war diese Verpflichtung nicht immer einzuhalten, weil sich der Wissensstand zwischen zugelassenen Arzneimitteln, die routinemäßig hergestellt werden, und in der Entwicklung befindlichen Prüfpräparaten unterscheidet. Mit der Richtlinie 2003/94/EG wird dieser Tatsache Rechnung getragen, indem z. B. unterschiedliche Validierungsgrade bei den Herstellungsverfahren ausdrücklich vorgesehen sind. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 52 Ausschuss Pharmazie Die Europäische Kommission hat nach Freigabe durch den Pharmazeutischen Ausschuss der EU neun neue Entwürfe für Notes for Guidance erarbeitet bzw. aktualisiert. Zum Teil waren sie bereits bekannt, wurden aber mit einem neuen Inkraftsetzungstermin versehen. Es sind dies: → CPMP „Note for Guidance on Stability Testing for Applications for Variations to a Marketing Authorisation“ (17. December 2003; CPMP/QWP/576/96; Rev 1) (Draft); → CPMP „Annex II to Note for Guidance on Process Validation: Non-Standard Processes“ (3. April 2003; CPMP/QWP/2054/03; EMEA/CVMP/395/03); (Draft) → CPMP „Note for Guidance on Stability Testing: Stability Testing of Neue Notes for Guidance der CPMP Quality Working Party Existing Active Substances and Related Finished Products” (17. December 2003; CPMP/QWP/122/02; Rev 1); → CPMP „Note for Guidance on Declaration of Storage Conditions: A: In the Product Information of Medicinal Products, B: For Active Substances (Annex to Note for Guidance on Stability Testing of New Drug Substances and Products und Annex to Guideline on Stability Testing of Existing Active Substances and Related Finished Products)” (CPMP/QWP/609/96; Rev 2); → CPMP „Guideline on Plastic Primary Packaging Materials” 25. February 2004; CPMP/QWP/4359); ( 03-Consultation; EMEA/CVMP/05/04); → CPMP „Guideline on Active Substance Master File Procedure” (11. February 2004; EMEA/CVMP/134/02; CPMP/QWP/227/02) ; → CPMP „Guideline on the Chemistry of New Active Substance” (17. December 2003; CPMP/QWP/130/96; Rev 1); → CPMP „Guideline on Stability: Testing for Active Substances and Medicinal Products Manufactured in Climatic Zones III and IV to be Marketed in the EU” (24. February 2004; CPMP/QWP/6142/03 - Consultation); → CPMP „Note for Guidance on Excipients, Antioxidants and Antimicrobial Preservatives in the Dossier for Application for Marketing Authorisation of a Medicinal Product” (20. February 2003; CPMP/QWP/419/03) (Draft) Alle Dokumente können bei der Europäischen Kommission http://pharmacos.eudra.org/F2/pharmacos/docs.htm#news abgerufen werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 53 unter der Internet-Adresse Ausschuss Pharmazie Aufgrund eines Beschlusses der Europäischen Arzneibuch-Kommission wurde eine neue Ausgabe - 4. Ausgabe - des Europäischen Arzneibuchs ausgearbeitet. Sie ersetzt die 3. Ausgabe, die mit dem Nachtrag 2001 abgeschlossen worden ist. Deutsches Arzneibuch und 4. Ausgabe des Europäischen Arzneibuchs Die 4. Ausgabe umfasst die Vorschriften der 3. Ausgabe sowie neue oder revidierte Vorschriften, die im Jahre 2000 von der Europäischen Arzneibuch-Kommission beschlossen wurden. Ab 1. Januar 2002 waren die Vorschriften der 4. Ausgabe des Europäischen Arzneibuchs in der Bundesrepublik Deutschland vorläufig anwendbar. Eine entsprechende Bekanntmachung vom 11. Dezember 2001 hat das Bundesministerium im Bundesanzeiger Nr. 238 vom 20. Dezember 2001, S. 25218 veröffentlicht. Die 4. Ausgabe des Europäischen Arzneibuchs wird vom Europarat in Straßburg in englischer („European Pharmacopoeia, 4th Edition 2002“) und französischer Sprache („Pharmacopée, 4e edition 2002“) herausgegeben. Die deutsche Übersetzung wurde als Amtliche deutsche Ausgabe bekannt gemacht. Sie gilt seit 1. Dezember 2002. Folgende neun Bekanntmachungen zum Deutschen sowie Europäischen Arzneibuch mit seinen Nachträgen sind erschienen: → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, Grundwerk 2002, Amtliche deutsche Ausgabe vom 15. August 2002 (BAnz. Nr. 161 vom 29. August 2002, S. 20826, veröffentlicht in Pharm. Ind. 64, 1048 (2002)); → Bekanntmachung zum Deutschen Arzneibuch 2002 vom 15. August 2002 (BAnz. Nr. 161 vom 29. August 2002, S. 20825; veröffentlicht in Pharm. Ind. 64, 1043 (2002)); → Bekanntmachung zum Deutschen Arzneibuch 2003 vom 18. Juni 2003 (BAnz. Nr. 134 vom 23. Juli 2003, S. 16242; veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 170 (2004)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 1. Nachtrag, Amtliche deutsche Ausgabe, und zum Deutschen Arzneibuch 2002 vom 15. November 2002; Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 2. Nachtrag, Amtliche deutsche Ausgabe, und zum Deutschen Arzneibuch 2002 vom 18. November 2002 (BAnz. Nr. 220 vom 26. November 2002, S. 25445; veröffentlicht in Pharm. Ind. 64, 1248 (2002)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 3. Nachtrag und zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, Amtliche deutsche Ausgabe vom 12. Dezember 2002 (BAnz. Nr. 239 vom 21. Dezember 2002, S. 26500; veröffentlicht in Pharm. Ind. 65, 29 (2003)) und Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 3. Nachtrag, Amtliche deutsche Ausgabe vom 16. Juni 2003 (BAnz. Nr. 125 vom 10. Juli 2003, S. 14785; veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 68 (2004)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 4. Nachtrag vom 25. März 2003 (BAnz. Nr. 62 vom 29. März 2003, S. 5898; veröffentlicht in Pharm. Ind. 65, 321 (2003)) und Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 4. Nachtrag, Amtliche deutsche Ausgabe, und zum Deutschen Arzneibuch 2003 vom 26. August 2003 (BAnz. Nr. 173 vom 16. September 2003, S. 20889; veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 68 (2004)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 5. Nachtrag und zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, Amtliche deutsche Ausgabe vom 17. Juni 2003 (BAnz. Nr. 116 vom 27. Juni 2003, S. 13655; veröffentlicht in Pharm. Ind. 65, 650 (2003)); Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 5. Nachtrag, Amtliche deutsche Ausgabe und zum Deutschen Arzneibuch 2003 vom 27. Oktober 2003 (BAnz. Nr. 212 vom 13. November 2003, S. 24097; BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 54 Ausschuss Pharmazie veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 68 (2004)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 6. Nachtrag vom 12. Dezember 2003 (BAnz. Nr. 241 vom 24. Dezember 2003, S. 26045; veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 171 (2004)); → Bekanntmachung zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, 7. Nachtrag vom 2. März 2004 (BAnz. Nr. 54 vom 18. März 2004, S. 5129; veröffentlicht in Pharm. Ind. 66, 416 (2004)) Zum Europäischen Arzneibuch - 4. Ausgabe - sind bisher folgende sechs Nachträge erschienen: → 1. Nachtrag: Amtliche deutsche Ausgabe, zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, gilt ab 1. Januar 2003; → 2. Nachtrag: Amtliche deutsche Ausgabe, zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, gilt ab 1. März 2003; → 3. Nachtrag: Amtliche deutsche Ausgabe, zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, gilt ab 1. September 2003; → 4. Nachtrag: Amtliche Deutsche Ausgabe, zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, gilt ab 1. Dezember 2003; → 5. Nachtrag: Amtliche Deutsche Ausgabe, zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe, gilt ab 1. Februar 2003; → 6. Nachtrag zum Europäischen Arzneibuch, 4. Ausgabe ist ab 1. Januar 2004 vorläufig anwendbar; → 7. Nachtrag zum Europäischen Arzneibuch ist ab 1. April 2004 vorläufig anwendbar; er enthält eine kumulative Liste der Reagenzien; → 8. Nachtrag zum Europäischen Arzneibuch wird ab 1. Juli 2004 vorläufig anwendbar sein → Zum 6., 7. und 8. Nachtrag sind Bekanntmachungen zur deutschen Übersetzung noch nicht erschienen. → Die Nachträge zur 4. Ausgabe sind nicht kumulativ und müssen daher während der Gültigkeitsdauer der 4. Ausgabe aufgehoben werden. In Deutschland erscheint mit jedem Nachtrag ein kumulatives Gesamtregister. → Die 5. Ausgabe des Europäischen Arzneibuchs wird im Sommer 2004 erscheinen. Die Europäische Gemeinschaft hat im Rahmen der Verhandlungen des Trans-Atlantic Business Dialogue (TABD) mit den Drittländern Kanada, Vereinigte Staaten Gegenseitige Anerkennung von GMP-Inspektionen: MRA's und PECA's von Amerika, Australien, Neuseeland, Schweiz und Japan Abkommen zur gegenseitigen Anerkennung (MRA - Mutual Recognition Agreement) von Good Manufacturing Practice (GMP) für Arzneimittel sowie über die Konformitätsbewertung und Zertifizierung von Medizinprodukten abgeschlossen. Dadurch werden Fremdinspektionen und der Abfluss von Know-how im jeweiligen Land vermieden. Das MRA mit Kanada trat am 1. November 1998 mit einem 18 Monate, das MRA mit USA am 1. Dezember 1998 mit einem 36 Monate dauernden Zeitraum für vertrauensbildende Maßnahmen in Kraft. Bis auf die MRA's mit Kanada und USA funktionieren die Abkommen weitgehend nach Zeitplan. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 55 Ausschuss Pharmazie Neben diesen MRA's wurden bisher mit den östlichen EU-Beitrittsstaaten Ungarn und Tschechien den MRA's vergleichbare PECA's (Protocol for European Conformity Assessment) abgeschlossen. Der aktuelle Stand (Juni 2003) stellt sich wie folgt dar: → MRA EU – Kanada (Pharm. Ind. 59, 824 (1997)) Der Beginn der Durchführungsphase wurde verschoben. Sie startete am 1. Februar 2003, das hat die Joint Sectoral Group am 17. Januar 2003 beschlossen. → MRA EU – USA (Pharm. Ind. 59, 558 (1997)) und deutsche Übersetzung 61, 414 (1999) Das MRA ist nicht in Kraft getreten. Die Übergangsphase endete im November 2001. Über eine mögliche Verlängerung wurde keine Entscheidung getroffen. Die FDA wird an die EU-Mitgliedstaaten bezüglich weiterer Aktivitäten herantreten. → MRA EU – Australien und EU – Neuseeland (Pharm. Ind. 61, 118 (1999)) Diese auf dem Austausch von behördlichen GMP- Zertifikaten sowie vom Hersteller selbst erstellten Chargenzertifikate basierenden MRA's funktionieren seit 1. Januar 1999. EU – Australien Die sektoralen Anhänge zur GMP-Inspektion und Chargenfreigabe sind für Humanarzneimittel seit 1.1.1999 und für Veterinärarzneimittel seit 1.6.2001 in Kraft. Informationen über den Inhalt der dafür notwendigen Zertifikate können auf der EMEA-Homepage abgerufen werden. EU – Neuseeland Die sektoralen Anhänge zur GMP-Inspektion und Chargenfreigabe sind für Humanarzneimittel seit 1.1.1999 in Kraft. Für Veterinärarzneimittel startete das Abkommen am 1. Juni 2002. → MRA EU – Schweiz (Pharm. Ind. 62, 859 (2000)) Das Abkommen über die gegenseitige Anerkennung von Konformitätsbewertungen, in dem neben GMP auch GLP geregelt sind, ist am 1.6.2002 in Kraft getreten. Dementsprechend müssen ab diesem Datum Importe von Arzneimitteln aus der Schweiz in die EU nicht mehr nachgeprüft werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 56 Ausschuss Pharmazie Die EMEA hat hierzu drei Dokumente zur Vervollständigung des gegenseitigen Übereinkommens über GMP zwischen der Schweiz und der EU veröffentlicht: → Mutual Recognition Agreement: Sectoral Annex on GMP Final requirements for batch certification http://www.emea.eu.int/pdfs/technical/mra/002301en.doc Dieses Dokument gilt für die Chargenzertifikate aller MRA`s und PECA (Protocol to the European Agreement on Conformity Assessment and Acceptance of industrial products). → MRA EU - Switzerland - Question & Answers: Covering interpretation of chapter 15, Explanatory notes, Annex 16 and Notice to Applicants http://www.emea.eu.int/pdfs/technical/mra/ch/008402en.pdf → Explanatory notes to Chapter 15 (Medicinal products GMP inspection and batch certification) of Annex 1 to EUSwitzerland MRA http://www.emea.eu.int/pdfs/technical/mra/ch/MRASwissEUexplanatorynotes.pdf → MRA EU – Japan (Pharm. Ind. 63, 1138 (2001)) Das Joint Committee im Rahmen des MRA Japan - EU hat ein Steering Committee zum Thema GMP gegründet. Am ersten Treffen des Steering Committees zur Festlegung des Aufgabengebiets und des Arbeitsplans haben Repräsentanten des japanischen Ministeriums für Gesundheit, Arbeit und Wohlfahrt und des Außenministeriums, der Europäischen Kommission sowie von europäischen Zulassungsbehörden teilgenommen. Das Abkommen trat am 1. Januar 2002 mit einer 18-monatigen vertrauensbildenden Phase in Kraft. Das Abkommen gilt nur für Humanarzneimittel. Im Juni und Juli 2002 fanden gegenseitige Besuche statt, die von Januar bis März 2003 fortgesetzt wurden. → PECA's mit der Republik Ungarn und der Tschechischen Republik (Pharm. Ind. 64, 225 (2002)) Die mit Ungarn und Tschechien unterzeichneten PECA's (Protocol for European Conformity Assessment / Protokoll über die Konformitätsbewertung und Anerkennung gewerblicher Produkte) sind am 1. Juni 2001 bzw. 1. Juli 2001 in Kraft getreten. Mit Polen war bereits 1997 ein solches PECA ausgehandelt worden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 57 Ausschuss Pharmazie Der Normenausschuss Medizin (NAMed) im Deutschen Institut für Normung e. V. (DIN) ist für die nationale Normung zuständig und vertritt die deutschen Normungsinteressen sowohl auf europäischer Ebene (CEN: European Committee for Standardization) als auch weltweit (ISO: International Organization for Standardization) auf folgenden Gebieten: Normung → Medizinprodukte; → Transfusion, Infusion, Injektion; → Primärpackmittel für pharmazeutische Präparate; → Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie; → Medizinische Mikrobiologie und Immunologie; → Sterilisation, Desinfektion, Sterilgutversorgung; → Technische Hilfen für Behinderte Dieses Mandat umfasst die Erstellung von Normen auf den genannten Gebieten mit dem Ziel, ein möglichst hohes Qualitätsniveau der genormten Produkte und Verfahren festzuschreiben, um somit einen entscheidenden Beitrag für die Patientensicherheit zu leisten. Der BPI arbeitet insbesondere in den Normenausschüssen AA B 3 „Infusions- und Injektionsbehältnisse aus Glas“, AA B 11 „QS - Systeme für Primärverpackungen“, AA B 15 „Gummi“, AA D 7 „Desinfektionsmittel im Bereich der Humanmedizin“, im Normenausschuss Verpackungswesen (NAVp)-AA 2.5. „Kindersichere Verpackungen“ sowie im Bereich Medizinprodukte in den Nationalen Spiegelgremien "Quality Systems CEN/ISO" und ISO/TC 198/WG9 „Aseptische Herstellung“ mit. Außerdem ist der BPI in der Kommission Gesundheitswesen des DIN sowie im Beirat des Normenausschusses Medizin - zurzeit hat er dort den Vorsitz - vertreten. Er unterstützt diese Ausschüsse auch finanziell. Im Berichtszeitraum wurden etwa 130 Normen verabschiedet bzw. zur Diskussion gestellt. Ein Beispiel ist der „Draft International Standard ISO/DIS 15378: Primary packaging materials for medicinal products - Particular requirements for the application of ISO 9001:2000, with reference to Good Manufacturing Practice (GMP)”. Dieser internationale Standard ist eine deutsche Initiative. Die Vorarbeiten wurden im NAMed AA (B3), „Infusionsund Injektionsbehältnisse aus Glas“, des DIN geleistet. Danach wurde das Projekt in das Technical Committee TC 76 der ISO eingebracht und dort in der Arbeitsgruppe WG 6 „Primary packaging materials for medicinal products“ auf internationaler Ebene weiter bearbeitet. Die Norm ist ein bedeutender Beitrag für die Gestaltung der Beziehungen zwischen der pharmazeutischen Industrie und den Herstellern von Primärpackmitteln. In den meisten Fällen sind die Lieferanten von Primärpackmitteln international operierender Pharmaunternehmen nach ISO 9001:2000 zertifiziert. Die pharmazeutische Industrie erwartet heutzutage von ihren Lieferanten außerdem die Erfüllung von GMP- BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 58 Ausschuss Pharmazie Anforderungen. Für die Hersteller von Primärpackmitteln ist dies eine besondere Herausforderung. Diese werden zunehmend durch reine GMP-Audits pharmazeutischer Kunden, basierend auf den für die pharmazeutische Industrie selbst geltenden Regeln und individuellen Anforderungen, auditiert und qualifiziert. Dabei sind jedoch im Hinblick auf die „Höhe“ der Anforderungen an GMP Unterschiede zwischen pharmazeutischer Industrie und Herstellern von Primärpackmitteln zu berücksichtigen, das heißt, die GMP-Anforderungen müssen an die Herstellung von Primärpackmitteln angemessen „adaptiert“ sein. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) unterstützt das Vorhaben gemeinsam mit dem VFA e. V. nachdrücklich und fordert die pharmazeutische Industrie und Primärpackmittelhersteller zur aktiven Mitwirkung auf. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 59 Ausschuss Pharmazie Ausschuss Pharmazie Dr. Gert Auterhoff Dr. Rainer Oschmann Dr. Joachim Bauer (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Tropon GmbH Bundesverband der Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Neurather Ring 1 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Willmar-Schwabe-Straße 4 51063 Köln Karlstraße 21 76227 Karlsruhe Tel.: (02 21) 64 72 - 4 71 60329 Frankfurt am Main Tel.: (07 21) 40 05 - 2 71 Fax: (02 21) 64 72 - 5 03 Tel.: (0 69) 25 56 - 12 16 Fax: (07 21) 40 05 - 1 70 [email protected] Fax: (0 69) 25 56 - 12 19 [email protected] [email protected] Dr. Hans-Rudolf Baier Dr. Thomas Beckert Dr. Joachim Biehl Deutsche Homöopathie-Union Dr. Rentschler Holding Hormosan Pharma GmbH DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG Wilhelmshöher Straße 106 Ottostraße 24 Mittelstraße 18 60389 Frankfurt 76227 Karlsruhe 88471 Laupheim Tel.: (0 69) 4 78 73 - 33 Tel.: (07 21) 40 93 - 3 40 Tel.: (0 73 92) 7 01 - 3 02 Fax: (0 69) 4 78 73 - 16 Fax: (07 21) 40 93 - 2 10 Fax: (0 73 92) 7 01 - 3 06 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Ulrich Hermfisse Markus Mahler Prof. Dr. Frank Runkel SERAG-WIESSNER KG Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG Zum Kugelfang 8 - 12 Industriestraße Herzbergstraße 3 95119 Naila 66129 Saarbrücken 61138 Niederdorfelden Tel.: (0 92 82) 9 37 - 6 41 Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 37 Tel.: (0 61 01) 5 39 - 3 10 Fax: (0 92 82) 9 37 - 97 81 Fax: (0 68 05) 92 92 - 89 Fax: (0 61 01) 5 39 - 3 11 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 60 Ausschuss Pharmazie Dr. Hanns-Cord Walter Dr. Walter Witt Dr. Marcus Wörwag Desitin Arzneimittel GmbH ISO-Arzneimittel GmbH & Co. KG Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Weg beim Jäger 214 Bunsenstraße 6 - 10 Calwer Straße 7 22335 Hamburg 76275 Ettlingen 71034 Böblingen Tel.: (0 40) 5 91 01 - 4 15 Tel.: (07 21) 40 93 - 1 50 Tel.: (0 70 31) 62 04 - 13 Fax: (0 40) 5 91 01 - 4 22 Fax: (07 21) 40 93 - 81 50 Fax: (0 70 31) 62 04 - 32 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Helmut Zielke G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Kieler Straße 11 25551 Hohenlockstedt Tel.: (0 48 26) 59 - 1 52 Fax: (0 48 26) 59 - 1 09 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 61 Ausschuss Recht Ausschuss Recht Im vergangenen Geschäftsjahr hat sich der BPI- Ausschuss Recht unter anderem mit folgenden sieben Schwerpunktthemen befasst, die oftmals in Unterarbeitsgruppen des Rechtsausschusses vorbereitet wurden: Das Bundesverfassungsgericht hat mit Datum vom 24. Oktober 2003 den Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie zur Stellungnahme bezüglich des Normen- Beitragssatzsicherungsgesetz kontrollantrags der Länder Baden-Württemberg und Saarland gegen das am 1. Januar 2003 in Kraft getretene Beitragssatzsicherungsgesetz aufgefordert. Der BPI hatte seinerzeit vor allem auf der Grundlage der Gutachten von Prof. Dr. Karl Heinrich Friauf die antragenden Länder davon überzeugen können, die Verletzung ihrer Rechte gegenüber dem Bundesverfassungsgericht anzuzeigen und auf dem Wege der Normenkontrollklage die Nichtigkeit des zum 1. Januar 2003 in Kraft getretenen Beitragssatzsicherungsgesetzes durch das Bundesverfassungsgericht feststellen zu lassen. Der BPI hat in Vorbereitung der Anhörung zum GKV-Modernisierungsgesetz (GMG), das am 1. Januar 2004 in Kraft trat, ein Gutachten bei dem Augsburger Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Ulrich Gassner mit dem Titel „Die Neuordnung der Arzneimittelversorgung im Gesundheitsmodernisie- rungsgesetz (GMG) - Grundrechtliche Grenzen und EG-kartellrechtliche Anforderungen“ Rechtsgutachten zum GKVModernisierungsgesetz (GMG) vorgelegt. Professor Gassner kommt darin zum Ergebnis, dass der Ausschluss nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Leistungspflicht der Gesetzlichen Krankenversicherung gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verstößt. Der Ausschluss ist darüber hinaus unangemessen, weil der zu erwartende Umsatzeinbruch die gesamte, primär mittelständisch strukturierte Branche völlig überfordert. Das Gutachten wurde den Mitgliedsunternehmen ebenso wie ein Gutachten der Auswirkungen für die Verbraucher/Patienten durch Prof. Dr. Günther Schwerdtfeger (Universität Hannover) zur Vorbereitung etwaiger Verfassungsklagen vorab zur Verfügung gestellt. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 62 Ausschuss Recht Versandhandel / DocMorris Mit Urteil vom 11. Dezember 2003 hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im Verfahren der niederländischen Versandapotheke DocMorris gegen den Deutschen Apothekerverband nationales Verbot (DAV) des entschieden, dass Versandhandels ein mit in Deutschland zugelassenen Arzneien nicht mit dem freien Warenverkehr vereinbar ist. Deutschland muss den Versandhandel mit Medikamenten daher erlauben, darf dies aber auf zugelassene und nicht- verschreibungspflichtige Arzneimittel beschränken. Der Deutsche Apothekerverband hatte gegen die niederländische Apotheke im Oktober 2000 eine einstweilige Verfügung bei Gericht beantragt, da nach Ansicht des Verbandes die Versandapotheke gegen das Wettbewerbsrecht, gegen das deutsche Versandhandelsverbot und gegen das Heilmittelwerbegesetz verstoße. Die Sache durchlief das Landgericht und das Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Am 10. August 2001 riefen die Frankfurter Richter im Hauptsacheverfahren den EuGH zur Stellungnahme an. Seit Anfang des Jahres ist der Versandhandel von Medikamenten zulässig. Auch das Verfahren vor dem EuGH zur Vereinbarkeit der Festsetzung der Festbeträge durch die Spitzenverbände der Krankenkassen mit dem Wettbewerbsrecht der Gemeinschaft war regelmäßig Gegenstand der Diskussionen im BPI-Ausschuss Recht. Mit Urteil vom 16. März 2004 hat der Europäische Gerichtshof schließ- Festbeträge / Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) lich entschieden, dass Krankenkassen und deren Vereinigungen keine Unternehmen im Sinne des europäischen Wettbewerbsrechts sind. Auch die Festsetzung von Festbeträgen ist keine wirtschaftliche Tätigkeit, die die Krankenkassenverbände als Unternehmensvereinigungen qualifizieren. Mit dem Ziel, die Einhaltung der bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen zu erleichtern und zu einem lauteren Wettbewerb bei der Zusammenarbeit mit den Ärzten beizutragen, hat der Bundesverband der Pharmazeuti- Antikorruption / Schiedsstellenverein schen Industrie e.V. (BPI) zusammen mit dem Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) und dem Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA) die „Verhaltensempfehlungen für die Zusammenarbeit der pharmazeutischen Industrie mit Ärzten“ herausgegeben. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 63 Ausschuss Recht Darüber hinaus hat der VFA für seine Mitgliedsfirmen eine Schiedsstelle, den Verein „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie“ (FSA), gegründet, der nach Genehmigung durch das Bundeskartellamt zum 1. Mai 2004 seine praktische Tätigkeit aufgenommen hat. Sowohl der Vorstand als auch der Rechtsausschuss des BPI lehnen eine über die bestehenden gesetzlichen Sanktionen hinausgehende Selbstsanktionierung ab und haben sich einstimmig gegen eine Mitgliedschaft in dem Verein ausgesprochen. Die „Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie e. V.“ ist zwar eine Initiative der Mitgliedsunternehmen des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA), steht aber grundsätzlich allen Unternehmen der pharmazeutischen Industrie offen. Der Verein wird als Kontrollinstanz Beschwerden nachgehen, die Verstöße von Pharmaunternehmen gegen den VFAKodex betreffen. Damit soll sichergestellt werden, dass es nicht zu Korruptionsfällen kommt und in der Zusammenarbeit von Ärzten und Industrie bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. Das Bundeskartellamt wurde darauf aufmerksam gemacht, dass durch den FSA keine Nachteile kartellrechtlicher oder wettbewerblicher Art für mittelständische Firmen entstehen dürfen. Der BPI hat im Rahmen des Gesetzgebungsverfahrens zur 12. AMG-Novelle über einen Sachverständigen im Anhörungsverfahren seine umfangreiche Stellungnahme 12. AMG-Novelle in die politische Diskussion eingebracht. Dabei ist es gelungen, hinreichend zu verdeutlichen, dass sich vor allem durch die Umsetzung der Richtlinie 2001/20/EG in der vorgelegten Form die Bedingungen insbesondere bei der Durchführung von klinischen Prüfungen mit Humanarzneimitteln für die pharmazeutische Industrie erheblich verschlechtern werden. Die intensive Kommunikation und fachliche Diskussion mit den zuständigen Ministerien vor allem auf Länderebene hat einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass der Gesundheitsausschuss dem Bundesrat empfiehlt, die Einberufung des Vermittlungsausschusses zu verlangen. Als wichtige Gründe dafür werden unter anderem angeführt: → Änderung des Verfalldatums auf klinischen Prüfpräparaten unter der Verantwortung einer Person mit Sachkenntnis (§ 13 Abs. 2 AMG-E); → eigenverantwortliche Entscheidung der zuständigen Ethik-Kommission bei multizentrischen Prüfungen (§ 40 Abs. 1 AMG-E); → Einrichtung der Kontaktstelle bei der zuständigen Bundesoberbehörde (§ 40 Abs. 5 AMG-E); → Streichung der Vorgaben zur Berücksichtigung von Frauen und Männern (§ 42 Abs. 1-3 AMG-E); → die Rückkehr zum ursprünglichen Entwurf hinsichtlich der Verjährung von Gebühren für die Nachzulassung (§ 105b AMG-E). BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 64 Ausschuss Recht Die gemeinsame Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen hat eine neue Struktur erhalten: Die Gremien der gemeinsamen Selbstverwaltung - der Koordinierungsausschuss, die bisherigen Bundesausschüsse nach § 91 SGB V und der Ausschuss Krankenhaus fusionierten zum Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA). So sieht es das am 1. Januar 2004 in Kraft getretene GKV-Modernisierungsgesetz (GMG) vor. Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA) Im Mittelpunkt der Tätigkeit des Gemeinsamen Bundesausschusses mit seinen unterschiedlichen Gremien stehen vor allem Fragen zur Qualitätssicherung. Außerdem hat der Gesetzgeber den G-BA mit einer generellen Kompetenz zum Ausschluss oder zur Einschränkung von Leistungen ausgestattet. Er kann Leistungen oder Maßnahmen einschränken oder ausschließen, wenn nach dem allgemeinen Stand der medizinischen Erkenntnisse der diagnostische oder therapeutische Nutzen, die medizinische Notwendigkeit oder die Wirtschaftlichkeit nicht nachgewiesen ist. Der BPI-Ausschuss Recht beschäftigte sich mit den Entscheidungsstrukturen und der Rechtsqualität von Beschlüssen des Gemeinsamen Bundesausschusses und unterstützte die Mitgliedsunternehmen insbesondere bei Fragen des Rechtsschutzes gegen die Neufassung der Arzneimittel-Richtlinien (AMR), die der Gemeinsame Bundesausschuss für weiterhin erstattungsfähige nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel im GKV-Bereich am 16. März 2004 verabschiedet hat. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 65 Ausschuss Recht Ausschuss Recht Norbert Klapszus Hans-Georg Hoffmann Frank Becher (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) LTS Lohmann Therapie-Systeme GmbH G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Klosterfrau Vertriebsgesellschaft mbH Lohmannstraße 2 Kieler Straße 11 Gereonsmühlengasse 1 - 11 56626 Andernach 25551 Hohenlockstedt 50670 Köln Tel.: (0 26 32) 99 - 23 40 Tel.: (0 48 26) 59 - 1 33 Tel.: (02 21) 16 52 - 3 19 Fax: (0 26 32) 99 - 25 30 Fax: (0 48 26) 59 - 2 92 Fax: (02 21) 16 52 - 3 90 [email protected] [email protected] [email protected] Andrea Becker Heinz-Jürgen Borowczak Claus Burgardt Bundesverband der Dolorgiet GmbH GmbH & Co. KG Kanzlei Sträter Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Otto-von-Guericke-Straße 1 Kronprinzenstraße 20 Güntherstraße 1 53757 Sankt Augustin 53173 Bonn 30519 Hannover Tel.: (0 22 41) 3 17 - 2 25 Tel.: (02 28) 9 34 54 - 0 Tel.: (05 11) 9 84 90 - 27 Fax: (0 22 41) 3 17 - 2 62 Fax: (02 28) 9 34 54 - 54 Fax: (05 11) 83 35 74 [email protected] [email protected] Carsten Clausen Friedhelm Dickel PD Dr. Dr. Christian Dierks Fresenius Kabi Deutschland GmbH B. Braun Melsungen AG Kanzlei Dierks & Bohle Else-Kröner-Straße 1 Carl-Braun-Straße 1 Walter-Benjamin-Platz 6 61352 Bad Homburg 34209 Melsungen 10629 Berlin Tel.: (0 61 72) 6 86 - 82 96 Tel.: (0 56 61) 71 12 68 Tel.: (0 30) 32 77 87 - 10 Fax: (0 61 72) 6 86 - 62 80 Fax: (0 56 61) 75 29 94 Fax: (0 30) 32 77 87 - 77 [email protected] [email protected] [email protected] Ninette Ebert Christa Hebisch Christian Heller Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH WALA-Heilmittel GmbH Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Rigistraße 2 Bosslerweg 2 Bahnhofstraße 35 12277 Berlin 73087 Bad Boll - Eckwälden 38259 Salzgitter Tel.: (0 30) 7 20 82 - 1 31 Tel.: (0 71 64) 9 30 - 1 89 Tel.: (0 53 41) 3 07 - 1 60 Fax: (0 30) 7 20 82 - 200 Fax: (0 71 64) 9 30 - 2 99 Fax: (0 53 41) 3 07 - 8 21 61 [email protected] [email protected] [email protected] Nikolai Keller Frank Königs WELEDA AG AWD.pharma GmbH & Co. KG Möhlerstrasse 3 - 5 Leipziger Straße 7 - 13 73525 Schwäbisch Gmünd 01097 Dresden Tel.: (0 71 71) 9 19 - 8 54 Tel.: (03 51) 8 34 - 21 20 Fax: (0 71 71) 9 19 - 2 42 Fax: (03 51) 8 34 - 21 99 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 66 Ausschuss Recht Carola Maute-Stephan Dr. Christian Pertschy Thomas Porstner Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Bundesverband der Eckenheimer Landstraße 100 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 60318 Frankfurt Robert-Koch-Platz 4 Tel.: (0 69) 15 03 - 6 63 10115 Berlin Fax: (0 69) 15 03 - 4 07 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 12 [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 12 Landesverband Baden-Württemberg Markgrafenstraße 9 76530 Baden-Baden Tel.: (0 72 21) 21 13 - 58 Fax: (0 72 21) 21 13 - 55 [email protected] [email protected] Wolfgang Recker Dr. Philipp Saame Dr. Axel Sander 3M Medica Zweigniederlassung Baxter Oncology GmbH Kanzlei Sander d. 3M Deutschland GmbH Daimlerstraße 40 Karlstraße 21 Hammfelddamm 11 60314 Frankfurt 60329 Frankfurt 41453 Neuss Tel.: (0 69) 96 86 - 61 01 Tel.: (07 21) 25 56 - 12 04 Tel.: (0 28 61) 95 - 42 07 Fax: (0 69) 96 86 - 79 01 Fax: (07 21) 25 56 - 12 09 Fax: (0 28 61) 95 - 42 02 [email protected] [email protected] Frank M. Schroeter Ernst-Wilhelm von Wedel Herbert Wartensleben Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Oramon Arzneimittel GmbH Kanzlei Wartensleben Willmar-Schwabe-Straße 4 Mittelstraße 18 Gut Gedau 1 76227 Karlsruhe 88471 Laupheim 52223 Stolberg Tel.: (07 21) 40 05 - 2 14 Tel.: (07 31) 92 01 - 90 Tel.: (0 24 02) 8 11 22 Fax: (07 21) 40 05 - 3 00 Fax: (07 31) 92 01 - 9 26 Fax: (0 24 02) 8 27 32 [email protected] [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 67 Ausschuss Zulassung Der Zulassungsausschuss bearbeitet wichtige aktuelle Themen im Bereich der Zulassung sowie der Nachzulassung. Vor dem Hintergrund der Harmonisierung zulassungsrelevanter Bestimmungen im europäischen Rahmen spielte diese Komponente bei der Arbeit des BPI-Ausschusses im vergangenen Geschäftsjahr eine herausragende Rolle. Ein Beispiel hierfür war der Beginn der Testphase einer deutschlandweit einmaligen Zusammenfassung von Zulassungsgebühren auf der Website des Verbandes. Die Übersicht wurde in Ausschuss Zulassung Zusammenarbeit mit der Firma Parexel erarbeitet und wird nun kontinuierlich aktualisiert. Registrierte Nutzer haben hier erstmals die Möglichkeit, die Gebühren der europäischen Behörden für bestimmte Amtshandlungen im regulatorischen Bereich direkt abzufragen und zu vergleichen. Neue Vorgaben im Zusammenhang mit den über die europäische Agentur EMEA in London abgewickelten zentralen Zulassungsverfahren sowie die mit den nationalen Behörden gegenseitigen europaweit durchführbaren Anerkennungsverfahren wurden im Ausschuss Zulassung regelmäßig diskutiert. Die von der Europäischen Union 12. AMG-Novelle vorgegebenen rechtlichen Rahmenbedingungen, z. B. Richtlinien, wurden im vergangenen Geschäftsjahr im Zuge der 12 Novelle des deutschen Arzneimittelgesetzes teilweise umgesetzt. Der Zulassungsausschuss des BPI hat mit seinen Diskussionen hierzu und den daraus resultierenden Anregungen aktiv an der Gestaltung des Gesetzentwurfs mitgearbeitet. Die Europäische Kommission hat den gesetzlichen Auftrag, die bestehenden Richtlinien im Rahmen eines so genannten Review zu überprüfen. Am 26.11.2001 hat sie entsprechende Vorschläge vorgelegt, die vom Europäischen Parlament beraten wurden. Der BPI hat hierzu regelmäßige Zusammenarbeit mit Stellungnahmen dem Ausschuss in Zulassung verfasst. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 68 Ausschuss Zulassung Der BPI fordert Unterlagenschutz auch bei bekannten Wirkstoffen, wenn Daten unter anderem für neue Indikationen, Darreichungsformen und Dosierungsschemata vorgelegt werden müssen. Dieser Ansatz wurde vom EUParlament gestützt. In der endgültigen Fassung der Richtlinie wird es einen einjährigen Unterlagenschutz bei Einführung und Zulassung einer neuen, wichtigen Indikation für Arzneimittel mit bekannten Inhaltsstoffen geben. Dieser verbesserte Unterlagenschutz für die Erforschung bekannter Wirkstoffe ist nicht nur für mittelständische Firmen, sondern auch für Patienten essenziell. Unter anderem deshalb hat der BPI diesen Unterlagenschutz immer gefordert. Bürokratische Anforderungen reduzieren Weitere Forderungen des BPI für adäquate Rahmenbedingungen waren: → Keine unbegrenzte Ausweitung des zentralen Verfahrens auf alle Neuzulassungen, um die Bedeutung, aber auch die Kompetenz der nationalen Behörden zu erhalten. Die sich im Jahre 2003 abzeichnende Entscheidung, das zentrale Verfahren obligatorisch nur auf Neuzulassungen in den Indikationsbereichen HIV / AIDS, Krebs, neuro- degenerative Erkrankungen sowie Diabetes auszuweiten, scheint akzeptabel. → Entscheidungen der EU-Kommission im zentralen Verfahren sollen beschleunigt werden. Eine zusätzliche Vereinfachung wird durch den Wegfall der Zulassungsverlängerung im 5-Jahres-Rhythmus entstehen. Für diesen Wegfall hat sich der BPI unermüdlich eingesetzt. Wesentliche nationale Themen im Berichtszeitraum waren die Einführung des CD-Formats für die Einreichung von Zulassungsanträgen sowie die Einführung der neuen BfArM-Kostenverordnung, die der BPI-Ausschuss Zulassung aufmerksam verfolgt und kritisch kommentiert hat. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 69 Ausschuss Zulassung Ein weiteres wichtiges Thema des Ausschusses ist die Nachzulassung. Im Jahr 2003 waren 4.822 Anträge zur Nachzulassung von chemisch definierten und pflanzlichen Arzneimitteln noch zu bearbeiten. Zusätzlich lagen noch 2.739 Anträge für homöopathische und anthroposophi- Nachzulassung sche Arzneimittel mit Indikation und 3.816 ohne Indikation zur Bearbeitung vor. Bis einschließlich 2005 sollen jährlich 1.700 Nachzulassungsbescheide ergehen, wobei ein Abschluss der inhaltlichen Bearbeitung der von der EU-Rüge betroffenen 5.140 Anträge im BfArM bis Ende 2004 vorgesehen ist. Einen beschleunigten Abschluss der seit 1978 anhängigen (Nachzulassungs-)Verfahren, bei denen die pharmazeutischen Unternehmer mehrfach zur Einreichung von Unterlagen aufgefordert wurden, begrüßt der BPI ausdrücklich. Die Prüfung auf Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit dieser Arzneimittel muss dabei mit Augenmaß betrieben werden. Möglicherweise vorhandene Mängel müssen gegebenenfalls durch Zulassungen mit Auflagen, die nach erteilter Zulassung zu erfüllen sind, behoben werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 70 Ausschuss Zulassung Ausschuss Zulassung Prof. Dr. Barbara Sickmüller Kurt Reinecke Markus Ambrosius (Vorsitzende) (Stellvertretender Vorsitzender) Kanzlei Sträter Bundesverband der Desitin Arzneimittel GmbH Kronprinzenstraße 20 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Weg beim Jäger 214 53173 Bonn Robert-Koch-Platz 4 22335 Hamburg Tel.: (02 28) 9 34 54 - 0 10115 Berlin Tel.: (0 40) 5 91 01 - 2 09 Fax: (02 28) 9 34 54 - 54 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 70 Fax: (0 40) 5 91 01 - 3 67 [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 70 [email protected] [email protected] Dr. Frank Bohnenstengel Elke Brittner Thomas Brückner G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG Tropon GmbH Bundesverband der Kieler Straße 11 Neurather Ring 1 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 25551 Hohenlockstedt 51063 Köln Robert-Koch-Platz 4 Tel.: (0 48 26) 59 - 2 72 Tel.: (02 21) 64 72 - 6 59 10115 Berlin Fax: (0 48 26) 59 - 1 09 Fax: (02 21) 64 72 - 3 48 Tel.: (0 30) 2 79 09 - 1 13 [email protected] [email protected] Fax: (0 30) 2 79 09 - 3 13 [email protected] Herbert Büttner Herta Daniel Dr. Christoph Eisen Apogepha Arzneimittel GmbH Mucos Pharma GmbH & Co. APS Pharma GmbH Kyffhäuserstraße 27 Malvenweg 2 Vertrieb pharmazeutischer Präparate 01309 Dresden 82538 Geretsried Argelsrieder Feld 22 Tel.: (03 51) 33 63 - 4 86 Tel.: (0 81 71) 5 18 - 1 41 82234 Weßling Fax: (03 51) 33 63 - 4 40 Fax: (0 81 71) 5 18 - 2 10 Tel.: (0 81 53) 90 81 - 0 [email protected] [email protected] Fax: (0 81 53) 90 81 - 30 [email protected] Dr. Matthias Gammelin Joachim Harms Dr. Klaus Hohenleitner Steigerwald Arzneimittelwerk GmbH Opfermann Arzneimittel GmbH Wörwag Pharma GmbH & Co. KG Havelstraße 5 Robert-Koch-Straße 2 Calwer Straße 7 64295 Darmstadt 51674 Wiehl 71034 Böblingen Tel.: (0 61 51) 33 05 - 1 79 Tel.: (0 22 61) 70 04 - 45 Tel.: (0 70 31) 62 04 - 42 Fax: (0 61 51) 33 05 - 4 79 Fax: (0 22 61) 70 04 - 82 Fax: (0 70 31) 62 04 - 27 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 71 Ausschuss Zulassung Anette Hornberger Dr. Thomas Hubbert Judith Jech Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Baxter Deutschland GmbH Kohne Pharma GmbH Industriestraße Im Breitspiel 13 Schallbruch 1 66129 Saarbrücken 69126 Heidelberg 42781 Haan Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 43 Tel.: (0 62 21) 3 97 - 2 60 Tel.: (0 21 29) 5 30 - 15 60 Fax: (0 68 05) 92 92 - 2 23 Fax: (0 62 21) 3 97 - 1 31 Fax: (0 21 29) 5 30 - 10 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Gesine Klein Dr. Leonie Krämer Dr. Ulrike Krenzin Deutsche Homöopathie-Union Alcon Pharma GmbH 3M Medica Zweigniederlassung DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Blankreutestraße 1 d. 3M Deutschland GmbH Ottostraße 24 79108 Freiburg Hammfelddamm 11 76227 Karlsruhe Tel.: (07 61) 13 04 - 4 81 41453 Neuss Tel.: (07 21) 40 93 - 2 73 Fax: (07 61) 13 04 – 2 47 Tel.: (0 21 31) 14 - 47 90 Fax: (07 21) 40 93 - 1 23 [email protected] Fax: (0 21 31) 14 - 46 54 [email protected] [email protected] Dr. Caren Maisch Manfred Melzer Dr. Jürgen Mössinger Robugen GmbH HERMAL Chephasaar GmbH Pharmazeutische Fabrik Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG Mühlstraße 50 Alleenstraße 22 - 26 Scholtzstraße 3 66386 St. Ingbert 73730 Esslingen 21465 Reinbek Tel.: (0 68 94) 9 71 - 1 80 Tel.: (07 11) 36 - 60 16 Tel.: (0 40) 7 27 04 - 2 59 Fax: (0 68 94) 9 71 - 2 75 Fax: (07 11) 36 - 74 50 Fax: (0 40) 7 28 34 - 2 59 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Mathias Neufeld Dr. Michaela Rehberg Dr. Wolfgang Ressin TAD Pharma GmbH Medac Gesellschaft Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Heinz-Lohmann-Straße 5 für klinische Spezialpräparate mbH Bahnhofstraße 35 27472 Cuxhaven Theaterstraße 6 38259 Salzgitter Tel.: (0 47 21) 6 06 – 2 92 22880 Wedel Tel.: (0 53 41) 3 07 - 1 70 Fax: (0 47 21) 6 06 - 266 Tel.: (0 41 03) 80 06 - 4 50 Fax: (0 53 41) 3 07 - 8 21 71 [email protected] Fax: (0 41 03) 80 06 - 4 66 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 72 Ausschuss Zulassung Dr. Bernd Röther Dr. Edwin Ruckdäschel Annett Schubert Bionorica AG Temmler Pharma GmbH & Co. KG Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH Kerschensteinerstraße 11 - 15 Temmlerstraße 2 Rigistraße 2 92318 Neumarkt 35039 Marburg 12277 Berlin Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 34 Tel.: (0 64 21) 49 4 - 2 65 Tel.: (0 30) 72 08 2 - 2 31 Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 78 Fax: (0 64 21) 49 4 - 2 00 Fax: (0 30) 72 08 2 - 2 70 [email protected] [email protected] [email protected] Volker Stichel Gabriele Tewocht Michaela Weigl Chemische Fabrik PAREXEL GmbH WELEDA AG Kreussler & Co. GmbH Spandauer Damm 130 Möhlerstraße 3 - 5 Rheingaustraße 87 - 93 14050 Berlin 73525 Schwäbisch Gmünd 65203 Wiesbaden Tel.: (0 30) 3 06 85 - 6 64 Tel.: (0 71 71) 9 19 - 2 85 Tel.: (06 11) 92 71 - 1 77 Fax: (0 30) 3 06 85 - 6 69 Fax: (0 71 71) 9 19 - 5 34 Fax: (06 11) 92 71 - 1 11 [email protected] [email protected] Dr. Günter H. Westle Dr. Matthias Zimmermann Dr. Marlies Zindler DeltaSelect GmbH Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Otto-Hahn-Straße 31 - 33 Eckenheimer Landstraße 100 Willmar-Schwabe-Straße 4 63303 Dreieich 60318 Frankfurt 76227 Karlsruhe Tel.: (0 61 03) 3 00 79 - 50 Tel.: (0 69) 15 03 - 3 86 Tel.: (07 21) 40 05 - 3 78 Fax: (0 61 03) 3 00 79 - 31 Fax: (0 69) 15 03 - 3 98 Fax: (07 21) 40 05 - 83 78 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 73 Landesverband Baden-Württemberg Der Landesverband Baden-Württemberg vertritt etwa 60 Mitgliedsunternehmen mit ca. 12.000 Beschäftigten. Die Mitgliederstruktur ist im Wesentlichen durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt und spiegelt die Vielfalt der Therapieansätze wider. Das Spektrum der in Baden-Württemberg ansässigen Firmen reicht von der Biotechnologie über die Allopathie bis hin zur Anthroposo- Landesverband Baden-Württemberg phie. Ein Schwerpunkt der Unternehmen liegt im Bereich der Pflanzenarzneimittel. Auf diesem Sektor ist BadenWürttemberg EU-weit führend. Die Aktivitäten des Landesverbandes im Jahr 2003 waren von den hektischen Aktivitäten der Bundesregierung im Rahmen des GKV-Modernisierungsgesetzes (GMG) geprägt. In enger Zusammenarbeit mit dem Bundesverband und in Koordination mit den anderen Landesverbänden wurden die Interessen der BPI-Mitglieder gegenüber den politischen Entscheidern und der Öffentlichkeit vertreten. Das GKV-Modernisierungsgesetz wurde im Verlauf des Jahres 2003 insbesondere mit der politischen Entscheidungsebene in Baden-Württemberg häufig besprochen. So wurden mit Ministerpräsident Erwin Teufel, Sozialminister Dr. Friedhelm Repnik, Wirtschaftsminister Dr. Walter Döring und Staatsminister Dr. Christoph-E. Palmer hierzu Gespräche geführt. Insbesondere der Kontakt mit dem Sozialministerium, mit Minister Dr. Friedhelm Repnik und seinen engen Mitarbeitern, war äußerst intensiv. Unterstützt von den Mitgliedsunternehmen hat der Landesverband die Bedrohung des Pharma-Standortes Baden-Württemberg deutlich gemacht und entsprechende Unterstützung von der Politik eingefordert. Die Landesregierung Baden-Württemberg hat die Bedeutung, insbesondere auch der mittelständischen Pharmaindustrie als Wirtschaftsfaktor, bereits seit geraumer Zeit erkannt. Aus diesem Grunde war von Seiten der Landesregierung in der Diskussion um Zwangsrabatte und die Ausgrenzung der rezeptfreien Arzneimittel für die Pharmaindustrie in Baden-Württemberg Unterstützung zugesagt. Im Rahmen der so genannten „Konsensgespräche“ konnten die Forderungen zur Stärkung des Pharmastandortes leider jedoch nicht mehr durchgesetzt werden. Der BPI-Landesverband Baden-Württemberg pflegt mit den anderen Beteiligten im Gesundheitswesen - Kassenärztlichen Vereinigungen, Apothekerverband, Apo- GKVModernisierungsgesetz thekerkammer und Krankenkassen - einen ständigen Dialog. Die gut etablierte Gesprächsbasis erleichtert auf den Feldern, in denen die verschiedenen Interessen übereinstimmen, die Zusammenarbeit. Sowohl die Interessenvertretung als auch die Öffentlichkeitsarbeit wirkt überzeugender, wenn sich Ärzte, Apotheker und Pharmaindustrie gleichermaßen äußern. Aus diesem Grund führt der Landesverband Presseaktivitäten zur Gesund- BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 74 Landesverband Baden-Württemberg heitspolitik auch gemeinsam mit Vertretern der Apotheker- und Ärzteschaft durch. Das gemeinsame Auftreten mit der IG BCE unterstreicht den Einfluss gesundheitspolitischer Eingriffe auf Wirtschaftsstandort und Arbeitsmarkt. Gesundheitsforum Seit Februar 2001 ist das „Gesundheitsforum BadenWürttemberg“ etabliert. Ziel des Forums ist es, BadenWürttemberg zur Gesundheitsregion Nummer Eins zu machen, die Attraktivität des Landes als Unternehmensstandort weiter zu steigern sowie den Standort stark und geschlossen über die Landesgrenzen hinaus zu vertreten. Zusammen mit dem Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg ist ein Verein „International Health Care“ (IHC) gegründet worden. Staatssekretär Dr. Horst Mehrländer ist Präsident des Vereins. Ziel des Vereins ist es, ein Gesundheitsnetzwerk von Produzenten und Dienstleistern im Gesundheitswesen zu etablieren und damit eine Komplettlösung für potenzielle Großprojektanfragen aus dem Ausland anbieten zu können. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Die klassische Interessenvertretung Landesverband Baden-Württemberg entsprechende Presse- flankiert. Neben und der wird ständig im durch Öffentlichkeitsarbeit jährlich durchgeführten Wirtschaftspressekonferenz wurden die Medien im abgelaufenen Geschäftsjahr in zahlreichen Gesprächen über die bedrohlichen Auswirkungen der Gesundheitsreform informiert. Zusätzliche schriftliche Informationen für die Medien dienten als Hintergrundinformationen. Darüber hinaus bietet der Landesverband Seminare für Geschäftsführer und Mitarbeiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an. Medientraining, Krisen- kommunikation und Mitarbeiterzeitung sind besonders gefragte Themen. Auf Wunsch findet auch eine individuelle Beratung zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit statt. Wesentliche imagebildende Einflüsse werden bereits in der Schule manifestiert. Die Öffentlichkeitsarbeit richtet sich deshalb im Rahmen des Projekte „DIALOG Schule - Chemie“ speziell auch an Schulen. Die Besichtigung der Produktionsstätten und der Dialog mit Pharmamitarbeitern bringt Schülern und Lehrern ein unverfälschtes Bild der Pharmaindustrie nahe und stellt sie als attraktiven Arbeitgeber dar. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 75 Landesverband Baden-Württemberg Mit Blick auf den wachsenden Einfluss des Europäi- Europäisches Parlament schen Parlamentes hat der Landesverband in zahlreichen Gesprächen mit den baden-württembergischen EU-Abgeordneten die Interessen der BPI-Mitgliedsunternehmen, vor allem bei der „Biopatentrichtlinie“ und der „EU-Arzneimittelzulassung“, deutlich gemacht. Als Serviceleistung für unsere Mitgliedsunternehmen führen wir in enger Zusammenarbeit mit den Arzneimittelüberwachungsbehörden Fortbildungsveranstaltungen zu GMP durch. Diese Veranstaltungen sind im vergan- Serviceleistung genen Geschäftsjahr auf großes Interesse bei unseren Mitgliedern gestoßen. Sie dienen einerseits der Fortbildung, stellen aber auch gleichzeitig die Plattform für einen offenen Erfahrungsaustausch zu Problemen der GMP-Praxis und Überwachung dar. Informationsveranstaltungen zu relevanten Gesetzesänderungen gehören seit langem zum Standardprogramm des Landesverbandes. Durch die regelmäßige Einbindung der Ministerialebene erhalten die Mitgliedsunternehmen stets Informationen aus erster Hand. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 76 Landesverband Baden-Württemberg Landesverband Baden-Württemberg Prof. Dr. Dr. Michael Habs Dr. Hatto Walch Willmar Weimer (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG Dr. Rentschler Weimer Pharma GmbH Willmar-Schwabe-Straße 4 Holding GmbH & Co. KG Im Steingerüst 30 76227 Karlsruhe Mittelstraße 18 76437 Rastatt Tel.: (07 21) 40 05 - 4 97 88471 Laupheim Tel.: (0 72 22) 5 04 - 0 Fax: (07 21) 40 05 - 5 00 Tel.: (0 72 21) 39 47 97 Fax: (0 72 22) 5 24 - 78 [email protected] Fax: (0 73 92) 7 01 - 3 00 [email protected] [email protected] Klaus Hütig Carola Maute-Stephan Dr. Gunter Blankenhorn (Geschäftsführer) (Stellvertretende Geschäftsführerin) R.P. Scherer GmbH & Co. KG Bundesverband der Bundesverband der Gammelsbacher Straße 2 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 69412 Eberbach Markgrafenstraße 9 Markgrafenstraße 9 Tel.: (0 62 71) 9 45 - 30 01 76530 Baden-Baden 76530 Baden-Baden Fax: (0 62 71) 9 45 - 37 00 Tel.: (0 72 21) 21 13 - 56 Tel.: (0 72 21) 21 13 - 58 [email protected] Fax: (0 72 21) 21 13 - 55 Fax: (0 72 21) 21 13 - 55 [email protected] [email protected] John-Jörg Kaemmer Dr. Manfred Kohlhase Dr. Heribert Lumpe Biologische Heilmittel Heel GmbH WELEDA AG Dr. E. Ritsert GmbH & Co. KG Dr.-Reckeweg-Straße 2 - 4 Möhlerstraße 3 - 5 Pharmazeutische Fabrik 76532 Baden-Baden 73525 Schwäbisch Gmünd Klausenweg 12 Tel.: (0 72 21) 5 01 - 1 19 Tel.: (0 71 71) 9 19 - 0 69412 Eberbach Fax: (0 72 21) 5 01 - 4 10 Fax: (0 71 71) 9 19 - 4 08 Tel.: (0 62 71) 92 21 - 16 [email protected] [email protected] Fax: (0 62 71) 92 21 - 55 [email protected] Manfred Nagel Dietmar Pusch Dr. Fritz Wörwag Deutsche Homöopathie-Union Meckel-Spenglersan GmbH Wörwag Pharma GmbH & Co. KG DHU-Arzneimittel GmbH & Co. KG Pharmazeutische Präparate Calwer Straße 7 Ottostraße 24 Steinfeldweg 13 71034 Böblingen 76227 Karlsruhe 77815 Bühl Tel.: (0 70 31) 62 04 - 13 Tel.: (0 72 43) 1 06 - 03 Tel.: (0 72 23) 3 06 71 Fax: (0 70 31) 62 04 - 32 Fax: (0 72 43) 1 06 - 1 69 Fax: (0 72 23) 87 13 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 77 Landesverband Bayern Der Landesverband Bayern vertritt derzeit 48 Mitgliedsunternehmen, 11 davon als assoziierte Mitglieder. Ihre Landesverband Bayern Struktur ist überwiegend mittelständisch. Das Spektrum der in Bayern ansässigen Pharma-Firmen reicht von der Biotechnologie über klassisch chemische Produkte und Phytopharmazie bis hin zur Anthroposophie. Einen Schwerpunkt bilden moderne pflanzliche Arzneimittel aus Bayern. Die bayerischen Mitgliedsfirmen des BPI bedienen überwiegend den nationalen Arzneimittelmarkt, wenn auch einige Unternehmen heute bereits einen hohen Exportanteil erreicht haben. Umsatzzuwächse waren in den letzten Jahren für die bayerischen PharmaUnternehmen nahezu ausschließlich nur durch den Export zu generieren. Dies verdeutlicht die große Abhängigkeit der Unternehmen von den politischen Rahmenbedingungen. In Deutschland sind diese sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart zu Lasten der pharmazeutischen Industrie verändert worden. Aktuell ist hier insbesondere die Ausgrenzung nichtrezeptpflichtiger Arzneimittel aus der Erstattungsfähigkeit zu nennen. Bei nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln Ausgrenzung nicht-rezeptpflichtiger Arzneimittel handelt es sich überwiegend um in der Praxis bewährte wirksame und preiswerte Produkte, die deshalb nicht mehr in der Rezeptpflicht stehen. Von ihnen sind nach heutigen Erkenntnissen keine maßgeblichen Nebenwirkungen mehr zu erwarten. Dadurch, dass die gesetzlichen Krankenversicherungsträger die Arzneimittel nicht mehr erstatten, und vor dem Hintergrund früherer Diskussionen um Innovation sowie Positivliste/Negativliste, werden sie im Ansehen bei den Patienten abgewertet. Gleichzeitig ist die Möglichkeit, für einzelne Produkte zu werben, nach wie vor sehr eingeschränkt. Besonders betroffen sind die Unternehmen auch von den weiteren Preiseingriffen in den Arzneimittelmarkt. Hierzu zählen der vom Gesetzgeber verordnete 16-prozentige Zwangsrabatt an die Kassen und die Ausweitung sowie die Absenkung der Festbeträge für die Arzneimittel, die von den Kassen erstattet werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 78 Landesverband Bayern Unter diesen Voraussetzungen war das Engagement des BPI-Landesverbandes im letzten Geschäftsjahr insbesondere von Interessenvertretung Gesichtspunkten eines überwiegend auf den nationalen Markt ausgerichteten Pharmamittelstandes geleitet. So führte der Verband, häufig auch eingebunden in VCI-Aktivitäten, verschiedene politische Gespräche und verdeutlichte dabei insbesondere die Situationen der mittelständischen bayerischen Pharmaindustrie. In einem Gespräch mit Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber wurden bessere Perspektiven unter anderem für die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowohl im Hinblick auf Schritt- als auch von Wirkstoffinnovationen für die bayerischen Arzneimittelhersteller eingefordert, um eine medizinisch notwendige und ökonomisch vorteilhafte Vielfalt qualitativ hochwertiger Arzneimittel sicher zu stellen. In gleicher Weise äußerte sich der Landesverband in einem Gespräch des VCI-Landesverbandes mit Wirtschaftsminister Dr. Otto Wiesheu sowie mit Frau Staatssekretärin Emilia Müller, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz. Auch bei den verschiedenen Kontakten mit den zuständigen bayerischen Ministeriumsvertretern machte der Verband deutlich, welche Auswirkungen die einzelnen, teilweise schon umgesetzten Gesetzesvorhaben für die Branche haben werden. Neben den oben bereits aufgeführten Themen wurden schwerpunktmäßig noch weitere Aspekte angesprochen: Zum einen der gesamte Komplex „Gesundheitsreform“ und Modernisierungs-Gesetz Gesundheitssystembzw. GKV-Moderni- sierungsgesetz (GMG). Zum anderen waren auch die 12. AMG-Novelle sowie weitere gesundheitspolitische Vorhaben der Bundesregierung Gegenstand der Gespräche. Im Rahmen der verschiedenen Treffen hat der Landesverband auch ein vom BPI in Auftrag gegebenes Gutachten zum Ausschluss nicht-verschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Leistungspflicht der GKV bekannt gemacht. Dieses Gutachten macht deutlich, dass die Ausgrenzung gegen den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit verstößt und demnach unangemessen ist. Ferner wurde das Gutachten von Prof. Dr. Ulrich Gassner, Augsburg, zum Thema Festbeträge für patentgeschützte Arzneimittel kommuniziert. Professor Gassner stellt darin fest, dass diese Festlegung von Festbeträgen für patentgeschützte Arzneimittel ebenso verfassungswidrig ist, wie der 16-prozentige Zwangsrabatt, der Hersteller in ihren Grundrechten aus Artikel 12 Abs. 1, Artikel 14 GG und Artikel 3 Abs. 1 GG verletzt. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 79 Landesverband Bayern Um mittelständische Anliegen auch gegenüber den Organen der Europäischen Union deutlich zu ma- EU-Politik chen, reiste eine Gruppe von Mittelständlern der bayerischen chemischen Industrie unter Beteiligung von Arzneimittelherstellern nach Brüssel und führte unter anderem Gespräche mit Vertretern der Generaldirektion „Unternehmen“, der Generaldirektion „Umwelt“, der Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Brüssel sowie mit bayerischen Europa-Abgeordneten der CSU. Damit trägt der Verband der immer stärker wachsenden Bedeutung der Europäischen Union für die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland und Bayern Rechnung. Bei einem so genannten Wirtschaftsstammtisch in der bayerischen Vertretung konnten vor rund 130 Gästen - insbesondere Vertretern aus den verschiedenen Generaldirektionen des EuropaParlaments und weiteren Meinungsbildnern - mittelständische Positionen erläutert und Anforderungen an eine mittelstandsverträgliche Politik deutlich gemacht werden. Die bayerischen Chemieverbände haben durch Zustiftung an die Nobelpreisträger-Tagung Lindau Nobelpreisträger-Tagung Lindau das Recht erworben, für zehn Jahre zusammen mit dem Verband der bayerischen Metallindustrie jeweils 20 bayerische und zehn ausländische herausragende junge Wissenschaftler (Doktoranden, Habilitanden) als Gäste zur Nobelpreisträger-Tagung nach Lindau zu entsenden. Dem sind die bayerischen Chemieverbände im Berichtszeitraum nachgekommen. Ferner erfolgte an einem Abend in Lindau unter dem Motto „Dialog mit der Praxis“ ein intensiver Gedankenaustausch mit den jungen Highpotentials. Da die Nobelpreisträger-Tagung diesmal das Thema „Medizin und Biologie“ zum Gegenstand hatte, waren insbesondere auch im Gesundheitswesen angesiedelte Unternehmen engagiert. Sie hatten die Möglichkeit, mit den jungen Wissenschaftlern in zwangloser Atmosphäre Kontakt aufzunehmen und sich wissenschaftlich auszutauschen. Den Kontakt mit der Wissenschaft fördert der BPI-Landesverband im Rahmen von Aktivitäten des VCI seit Jahren intensiv. So führte er wieder die so genannten „Tage der Chemie und Pharmazie“ an den Universitäten durch, zu denen interessierte Schüler an Samstagen in die Universitäten kommen und an Experimenten teilnehmen können. Ferner waren biochemische und medizinische Themenstellungen auch Gegenstand von Aktivitäten im Rahmen des „Jahres der Chemie 2003“ an den bayerischen Hochschulen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 80 Landesverband Bayern Kontakte mit Partnern im Gesundheitswesen wurden weitergeführt, zum Beispiel mit der Apothekerkammer München durch Beteiligung am bayerischen Apothekertag. Ebenso wurde die Zusammenarbeit mit der GKV unter anderem durch Teilnahme an Veranstaltungen des PKV-Landesverbandes gepflegt. Schwerpunkt der Arbeit des Landesverbandes in 2004 bildet wieder die Positionierung der Pharmabranche in der bayerischen gesundheitspolitischen Diskussion. So ist eine öffentlichkeitswirksame Veranstaltung mit dem Fokus, die Bedeutung von traditionellen und modernen Arzneimitteln und Arzneimittelinnovationen verstärkt bewusst zu machen, geplant. Daneben wird die Reihe der politischen Gespräche, häufig wieder gemeinsam mit dem VCI-Landesverband fortgeführt, ebenso die Beteiligungen an der „Gesundheitsinitiative Bayern aktiv“, die vom Gesundheitsminister initiiert wurde. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 81 Landesverband Bayern Landesverband Bayern Werner Sassenrath Jochen Crone-Erdmann Prof. Dr. Michael Popp (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) - zum 31.12.2003 ausgeschieden - Baxter Deutschland GmbH Bionorica AG Nourypharma GmbH Postfach 1165 Kerschensteinerstraße 11 -15 Mittenheimer Straße 62 85701 Unterschleißheim 92318 Neumarkt 85764 Oberschleißheim Tel.: (0 89) 3 17 01 - 0 Tel.: (0 91 81) 2 31 - 2 01 Tel.: (0 89) 3 15 62 - 01 Fax: (0 89) 3 17 01 - 1 77 Fax: (0 91 81) 2 31 - 2 78 Fax: (0 89) 3 15 62 - 1 00 [email protected] [email protected] Dr. Peter Umfug Dr. Günther Bader Wolfgang Bastian-Kaiser (Geschäftsführer) Südmedica GmbH, Chem.-pharm. Bastian-Werk GmbH Bundesverband der Fabrik Pharm. Handelsgesellschaft August-Exter-Straße 4 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Postfach 7016 69 81245 München Innstraße 15 81316 München Tel.: (0 89) 8 20 93 - 0 81679 München Tel.: (0 89) 7 14 40 61 Fax: (0 89) 8 20 93 - 59 Tel.: (0 89) 9 26 91 - 16 Fax: (0 89) 7 19 29 50 [email protected] Fax: (0 89) 9 26 91 - 30 [email protected] [email protected] Dr. Anton Brand Dr. Hans Dieter Braun Stefanie E. Sponholz Cefak KG Pharma Stulln GmbH athenstaedt Nachf. GmbH & Co. KG Ostbahnhofstraße 15 - 19 Werksstraße 3 Böcklinstraße 1 87437 Kempten 92551 Stulln 80638 München Tel.: (08 31) 5 74 01 - 0 Tel.: (0 94 35) 39 31 - 00 Tel.: (0 89) 15 91 86 - 13 Fax: (08 31) 5 74 01 - 48 Fax: (0 94 35) 39 31 - 11 Fax: (0 89) 15 91 86 - 15 [email protected] [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 82 Landesverband Hessen Den Schwerpunkt der Aktivitäten des Landesverbandes Hessen bildete im Berichtszeitraum 2003 / 2004 die Lobbyarbeit. Landesverband Hessen Der hessische Ministerpräsident Roland Koch führt eine Landesregierung, die mit ihrer nicht sehr komfortablen Mehrheit zwar allein regiert, sich aber aufgrund der Einlösung des Versprechens von FDP-Chefin Ruth Wagner - sich im Falle einer absoluten CDU-Mehrheit nicht mehr an der Regierungsverantwortung beteiligen zu wollen -, nicht nur mit Gegenwind von Oppositionsseite konfrontiert sieht. Zunehmend gerät sie auch in die Kritik ihres ehemaligen Koalitionspartners FDP mit ihrem Fraktionsvorsitzenden Jörg-Uwe Hahn. Die Arbeit des BPI-Landesverbandes konzentrierte sich darauf, dieser Gemengelage argumentativ und persönlich kommunikativ das Beste abzugewinnen. Ministerpräsident Koch vertritt offen eine Philosophie, die die Arzneimittelindustrie in Hessen sozusagen den Kronjuwelen des Bundeslandes zurechnet. So rechnet er die Pharmabranche neben dem Banken- und Versicherungssektor sowie der Automobilindustrie zu den von ihm getauften olympischen Ringen der Wirtschaftskraft des Landes. Wenn auch der im März 2003 in der Staatskanzlei mit Roland Koch und Vertretern seines Kabinetts anberaumte Gedankenaustausch Wohlwollen und Unterstützung signalisierte, so glaubte Koch doch, sich dem von BadenWürttemberg eingeleiteten Normenkontrollverfahren gegen das Beitragssatzsicherungsgesetz nicht anschließen zu können. Der Vorsitzende der FDP-Fraktion Jörg-Uwe Hahn brachte als Gastredner und „Key-Note-Speaker“ einer vom Landesverband initiierten Stammtischrunde im Kempinski Gravenbruch viel Verständnis für die Anliegen des BPI und seiner Mitgliedsunternehmen auf und zeigte sich bei der Diskussion als ein gut informierter Gesprächspartner. Information und Kommunikation Er war so engagiert, dass er einem Mitgliedsunternehmen sogar persönliche Unterstützung in einer Firmenangelegenheit zusagte. Die FDP-Landesvorsitzende Ruth Wagner ist persönlich als Kuratoriumsmitglied im Fonds hessischer Arzneimittelfirmen aktiv. Plenarsitzungen des hessischen Landtags wurden als Plattform genutzt, um – auch in Kooperation mit dem VCI – die Anliegen der pharmazeutischen Industrie über Hessen hinaus nach Brüssel hörbar zu machen. So wurden Europa-Abgeordnete aller Fraktionen in Bezug auf die mit REACH (ein von der EU geplantes neues System zur Registrierung, Evaluierung und Zulassung von Chemikalien) angestrebten unannehmbaren Bedingungen für die pharmazeutischen Unternehmen sensibilisiert. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 83 Landesverband Hessen Die konzertierte Anstrengung aller im Landesverband verantwortlich Tätigen hat zur Initiierung einer Konferenz Zukunftsforum Pharma „Zukunftsforum Pharma“ geführt. Diese soll nach dem Willen des Ministerpräsidenten Roland Koch und des CDU-Generalsekretärs Michael Boddenberg die Möglichkeiten zur Verbesserung der Standortbedingungen für die Pharmaindustrie ausloten und mit einem entsprechenden Arbeitsauftrag etabliert werden. Nach Gesprächen mit Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel wurden auch im Wirtschaftsministerium die Weichen richtungsgleich gestellt. So ist eine besondere „Arbeitsgruppe Krankenhaus“ in Entstehung begriffen. Darüber hinaus wurde die Geschäftsführung des BPI-Landesverbandes eingeladen, im gesundheitspolitischen Ausschuss des Sozialministeriums mitzuarbeiten. Informationsaustausch und die Suche nach geeigneten Strategiemöglichkeiten, um mögliche Synergie-Effekte zu fördern, standen im Vordergrund der Gespräche mit dem hessischem Apothekerverband und der KV-Spitze. Die öffentlichkeitswirksame Darstellung der Interessen der BPI-Mitgliedsunternehmen wurde unter anderem bei einem Besuch der Bundesgesundheitsministerin Schmidt im Frankfurter Presseclub (FPC) wahrgenommen. Im Rahmen der Kooperation mit dem Fonds Hessischer Arzneimittelfirmen und der Verleihung des Hessischen Förderpreises für Selbsthilfegruppen wurde 2003 ein Fachforum abgehalten. Besonderes Highlight der Veranstaltung waren die Vorträge zu aktuellen gesundheitspolitischen Themen von dem renommierten Sozialökonomen Professor Peter Zweifel aus Zürich und von Herrn Wolfgang Schmeinck, dem Vorstandsvorsitzenden des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen. Viel Beachtung fand im Geschäftsjahr 2003 / 2004 auch das nunmehr 7. Symposion der Forschungsstelle für Forschungsstelle für Pharmarecht Pharmarecht, zu dem sich wieder zahlreiche Repräsentanten von Hochschulen, aus der Industrie und von Anwaltskanzleien trafen. Die Veranstaltung behandelte diesmal das Thema „Machtzuwachs der Krankenkassen?“. Die ehemals eher kühlen Beziehungen zwischen der hessischen AOK-Spitze und dem BPI-Landesverband sind einer neuen Gesprächskultur gewichen, die jetzt von beiden Seiten gleichermaßen sorgsam gepflegt wird. So lassen sich erste Ansätze zur Suche nach Kooperationsgelegenheiten in Teilbereichen der die BPI- BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 84 Landesverband Hessen Mitgliedsunternehmen tangierenden Felder im Gesundheitswesen erkennen. Die vertiefende Auslotung der individuellen Interessen einzelner Mitgliedsunternehmen wurde auf kontinuierlicher Basis bei Unternehmensbesuchen von der Geschäftsführung des BPI-Landesverbandes gefördert. Exzellente Kontakte zur IHK und die Verschränkung einzelner Veranstaltungen zu gesundheitspolitischen Themen dienten der allgemeinen Klimaverbesserung und der Sensibilisierung der Partner für die Interessen der Pharmabranche. Nicht nur Petra Roth als Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt – Internationale Ausrichtung einer der „amerikanischsten“ deutschen Städte – sondern auch Ministerpräsident Roland Koch pflegen bewusst gute Kontakte in die USA. Als Landesverband eines Industriezweiges, der mit hohem Engagement der Kooperation zwischen Biotechnologie und mittelständischer Pharmaindustrie auf die Beine helfen will, sieht sich der BPI in Hessen in der Pflicht, neue Kontakte zum Amerikanischen Generalkonsulat – dem weltweit größten US-Konsulat, das auch viele US-Botschaften an Wichtigkeit übertrifft – entstehen zu lassen. Der Kontakt zur Vertretung des US-Bundesstaates Virginia, der mit seinem Biotech-Park in Richmond innovative Wege geht, ist bereits etabliert. Der internationalen Ausrichtung des Standortes wurde der hessische Landesverband auch durch seine Gastgeberrolle für eine Delegation indischer Pharmaexperten und durch weitere Angebote an Mitgliedsunternehmen, den Landesverband als Umschlagplatz für deutsch-asiatische Wirtschaftskontakte zu nutzen, gerecht. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 85 Landesverband Hessen Landesverband Hessen Dr. Detlev Schwab Karl Michael Engelhard Reinhard Grotke (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) Hormosan-Kwizda GmbH Engelhard Arzneimittel GmbH & Co. KG Guerbet GmbH ´Wilhelmshöher Straße 106 Herzbergstraße 3 Otto-Volger-Straße 11 60385 Frankfurt 61138 Niederdorfelden 65843 Sulzbach Tel.: (0 69) 4 78 73 - 11 Tel.: (0 61 01) 5 39 - 7 20 Tel.: (0 61 96) 7 62 - 11 Fax: (0 69) 4 78 73 - 12 Fax: (0 61 01) 5 39 - 7 32 Fax: (0 61 96) 7 26 - 56 [email protected] [email protected] [email protected] Jürgen F. Pascoe Jürgen Stihl Gabriele Norberg-Hübner (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Geschäftsführerin) Pascoe Pharmazeutische B. Braun Melsungen AG Bundesverband der Präparate GmbH Carl-Braun-Straße 1 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Schiffenberger Weg 55 34212 Melsungen Karlstraße 21 35394 Gießen Tel.: (0 56 61) 71 - 28 18 60329 Frankfurt Tel.: (06 41) 79 60 - 1 16 Fax: (0 56 61) 71 - 20 44 Tel.: (0 69) 25 56 - 14 30 Fax: (06 41) 79 60 - 1 19 [email protected] Fax: (0 69) 25 56 - 16 19 [email protected] [email protected] Robin Haupt Michael Nick Klaus Schrott Temmler Pharma GmbH & Co. KG Merz Pharma GmbH & Co. KGaA Fresenius Kabi Deutschland GmbH Temmlerstraße 2 Eckenheimer Landstraße 100 Else-Kröner-Straße 1 35039 Marburg 60318 Frankfurt 61352 Bad Homburg Tel.: (0 64 21) 4 94 - 3 00 Tel.: (0 69) 15 03 - 1 Tel.: (0 61 72) 6 86 - 82 02 Fax: (0 64 21) 4 94 - 2 02 Fax: (0 69) 15 03 - 4 08 Fax: (0 61 72) 6 86 - 82 28 [email protected] [email protected] [email protected] Klemens Siebenbrock Dr. Stephan Travers Stiefel Laboratorium GmbH Chemische Fabrik Mühlheimer Straße 231 Kreussler & Co. GmbH 63075 Offenbach Reingaustraße 87 - 93 Tel.: (0 69) 98 40 42 - 30 65203 Wiesbaden Fax: (0 69) 98 40 42 - 50 Tel.: (06 11) 92 71 - 1 74 [email protected] Fax: (06 11) 92 71 - 1 11 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 86 Landesverband Nord Die Arbeit des BPI-Landesverbandes Nord war bis zur Jahresmitte 2003 zunächst noch wesentlich durch die Lobbyarbeit gegen die Positivliste geprägt. Mit Bekanntwerden der Pläne der Bundesregierung, die nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel aus der Landesverband Nord Erstattung der Gesetzlichen Krankenversicherung weitgehend herauszunehmen, verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt. Parallel zu den Aktivitäten auf Bundesebene stand im zweiten Halbjahr 2003 das Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) im Mittelpunkt der Landesverbandsarbeit. Daneben hat der Landesverband in Gesprächen mit Abgeordneten und Behördenvertretern auch frühzeitig auf die mit der 12. AMG-Novelle einhergehenden Probleme für die Arzneimittelhersteller aufmerksam gemacht. Neben zahlreichen politischen Kontakten in den vier Norddeutschen Ländern Schleswig-Holstein – Niedersachsen, Hamburg und Bremen – gab es eine Vielzahl von Gesprächen mit weiteren Akteuren im Gesundheitswesen. Herauszustellen sind hierbei die Gespräche mit dem Landesapothekerverband, dem Hartmannbund und der AOK Niedersachsen sowie der IG BCE zur Gesundheitsreform und aktuellen Gesundheitspolitik. Zusätzlich zu den Einzelkontakten mit Abgeordneten führte der Landesverband im vergangenen Geschäftsjahr zwei Parlamentarische Abende in Hamburg und Niedersachsen durch, um die Abgeordneten gezielt auf die mit dem GMG einhergehenden Probleme für den pharmazeutischen Mittelstand aufmerksam zu machen. Im Rahmen der Parlamentarischen Abende wurden intensive Gespräche mit den Mitgliedern der Wirtschafts- und Sozialausschüsse der beiden Länderparlamente geführt. Die Abgeordneten hatten die Möglichkeit, mit einzelnen Geschäftsführern der norddeutschen Pharmaindustrie zu sprechen. Dadurch konnte an konkreten Einzelbeispielen Parlamentarischer Abend verdeutlicht werden, welche negativen Auswirkungen eine Regelung wie der 16-prozentige Zwangsrabatt oder die Ausgrenzung der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel auf einen mittelständischen Arzneimittelhersteller hat. Im Gespräch mit der niedersächsischen Sozial- und Familienministerin Ursula von der Leyen konnte der Landesverband bewirken, dass sich diese massiv für die Anhebung der Altersgrenze von 12 auf 18 im Hinblick auf die Erstattungsfähigkeit von Arzneimitteln für Kinder einsetzte. Aufgrund des „Konsenspaketes“ der Politik blieb der Einsatz der Ministerin jedoch leider im Ergebnis ohne den gewünschten Erfolg. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 87 Landesverband Nord Auch bei einer Anhörung im Kieler Sozialministerium zum GMG und im Rahmen eines persönlichen Gespräches mit dem schleswig-holsteinischen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Rohwer sowie dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Walter Hirche haben Vorstand und Geschäftsführung des BPI-Landesverbandes intensiv auf die Änderung der mittelstandsfeindlichen Regelungen im GMG hingewirkt. Vor dem Hintergrund der geplanten Neuordnung des deutschen Gesundheitssystems hat der Landesverband im Berichtszeitraum verstärkt den Kontakt zur Presse gesucht. Zusätzlich zu der jährlichen Wirtschaftspressekonferenz, die sich regelmäßig auch mit der aktuellen Gesundheitspolitik auseinandersetzt, hat der Landesverband im Herbst 2003 zu einer weiteren Pressekonferenz eingeladen. Hierbei wurden die Medienvertreter insbesondere über die mit der Ausgrenzung der nicht-verschreibungspflichtigen Arzneimittel aus der GKV-Erstattung einhergehenden Probleme informiert. Außerdem hat der Landesverband sowohl in Niedersachsen als auch in SchleswigHolstein Presse-Hintergrundgespräche zur gezielten Information von Journalisten durchgeführt. Das traditionell einmal jährlich vom Landesverband organisierte Herstellungsleitertreffen fand Anfang November 2003 bei der G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG in Hohenlockstedt statt. Im Zuge des Zusammentreffens der Medienarbeit Herstellungsleiter und der Behördenvertreter aus den Bezirksregierungen standen unter anderem die Themen „Stabilitätsanforderungen“ und „qualified Person der EU“ auf der Tagesordnung. Daneben kam es zu einem interessanten Erfahrungsaustausch. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 88 Landesverband Nord Landesverband Nord Norbert Klapszus Dr. Jürgen Bartels Dr. Rainer Brandau (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) G. Pohl-Boskamp GmbH & Co. KG TAD Pharma GmbH Desitin Arzneimittel GmbH Kieler Straße 11 Heinz-Lohmann-Straße 5 Weg beim Jäger 214 25551 Hohenlockstedt 27472 Cuxhaven 22335 Hamburg Tel.: (0 48 26) 59 - 1 33 Tel.: (0 47 21) 6 06 - 2 11 Tel.: (0 40) 5 91 01 - 2 27 Fax: (0 48 26) 59 - 2 92 Fax: (0 47 21) 6 06 - 3 31 Fax: (0 40) 5 91 01 - 3 66 [email protected] [email protected] [email protected] Dr. Jochen Wilkens Dr. Klaus Burmester Dr. Karl-Heinz Goos (Geschäftsführer) HERMAL Repha GmbH Biologische Arzneimittel Bundesverband der Kurt Herrmann GmbH & Co. OHG Alt Godshorn 87 Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) Scholtzstraße 3 30855 Langenhagen Güntherstraße 1 21465 Reinbek Tel.: (05 11) 7 86 10 - 16 30519 Hannover Tel.: (0 40) 7 27 04 - 2 43 Fax: (05 11) 7 86 10 - 41 Tel.: (05 11) 9 84 90 - 11 Fax: (0 40) 72 29 - 2 96 [email protected] Fax: (05 11) 83 35 74 [email protected] [email protected] Christoph Kerstein Wilfried Mohr Arne Schaper hameln pharmaceuticals GmbH Medac Gesellschaft Schaper & Brümmer GmbH & Co. KG Langes Feld 13 für klinische Spezialpräparate mbH Bahnhofstraße 35 31789 Hameln Theaterstraße 6 38259 Salzgitter Tel.: (0 51 51) 5 81 - 2 28 22880 Wedel Tel.: (0 53 41) 3 07 - 1 10 Fax: (0 51 51) 5 81 - 1 23 Tel.: (0 41 03) 80 06 - 5 00 Fax: (0 53 41) 3 07 - 1 11 [email protected] Fax: (0 41 03) 80 06 - 1 00 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 89 Landesverband Nordost Das Jahr 2003 war auch für den Landesverband Nordost geprägt von den turbulenten gesundheitspolitischen Auseinandersetzungen: Zunächst wurde der Ende 2002 durch die Bundesregierung überstürzt und in offenem Wortbruch Landesverband Nordost gegenüber der pharmazeutischen Industrie eingeführte sechsprozentige Zwangsrabatt für nicht-festbetrags- geregelte und nicht der Aut-idem-Regelung unterfallende Arzneimittel in die Praxis umgesetzt. Hinzu kam der im November 2002 von der Bundesregierung überraschend beschlossene Entwurf eines „Arzneimittelpositivlistengesetzes“, das im Laufe des Jahres 2003 in Kraft treten sollte. Eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen hatte ergeben, dass die „Positivliste“ die mittelständischen pharmazeutischen Hersteller in Berlin und den neuen Bundesländern stark beeinträchtigt hätte. So waren in der Nachzulassung befindliche Präparate nicht oder nicht vollständig im Entwurf der Liste enthalten. Besonders betraf dies Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen, die nur in fiktiv zugelassenen Arzneimitteln ostdeutscher Hersteller verwendet werden. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 90 Landesverband Nordost Am 10. Januar 2003 und der Vorsitzende erläuterten der Stellvertretende Intensiver Kontakt mit den Landesregierungen Vorsitzende des BPI-Landesverbandes, Klaus Hauptmann und Detlef König, Problematik dem Minister für Gesundheit und Frauen des diese Soziales, Landes Brandenburg, Günter Baaske. Dr. Christian Starke behandelte - in seiner Funktion als Mitglied des BPI-Landesvorstandes - die Thematik am 07. Mai 2003 in einem Gespräch mit der damaligen sächsischen Staatsministerin für Soziales, Christine Weber. Ebenso verdeutlichte er die Ablehnung des von der Bundesregierung geplanten „Deutschen Zentrums für Qualität in der Medizin“. Diese Behörde sollte bereits zugelassene Arzneimittel auf ihre Erstattungsfähigkeit durch die gesetzliche Krankenversicherung prüfen. Klaus Hauptmann, Henning Fahrenkamp, BPI-Hauptgeschäftsführer, und Rolf Siegert, Geschäftsführer des Landesverbandes, hatten am 02. Juni 2003 Gelegenheit, in einem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Wolfgang Böhmer, auf die negativen Folgen der „Positivliste“ und des in einem Gesetzentwurf der Bundesregierung vorgesehenen Ausschlusses rezeptfreier Arzneimittel aus der Erstattungsfähigkeit einzugehen. Die Positionen der mittelständischen pharmazeutischen Hersteller wurden im Sommer 2003 in die Dialogrunde „Pharmazeutische Industrie, Biotechnologie, Medizintechnik“ im Rahmen des Forums für Wirtschaft und Arbeit in Sachsen-Anhalt eingebracht. Am 22. Juli 2003 einigten sich bekanntlich Vertreter von SPD, CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen auf die Eckpunkte für eine Gesundheitsreform. Auf dieser Grundlage wurde schließlich das Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung vom 14. November 2003 verabschiedet. Es belastet die pharmazeutische Industrie schwer. Vor der endgültigen Verabschiedung des Gesetzes durch den Bundesrat hat der Landesverbandsvorsitzende in Gesprächen mit dem Minister für Gesundheit und Soziales des Landes Sachsen-Anhalt, Gerry Kley (29. September 2003), dem GMG neu ernannten Thüringer Minister für Soziales, Familie und Gesundheit, Dr. Klaus Zeh (15. Oktober 2003), und der Berliner Senatorin für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz, Dr. Heidi Knaake-Werner (16. Oktober 2003), auf einige besonders krasse Ungereimtheiten hingewiesen und für zumindest marginale Änderungen geworben. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 91 Landesverband Nordost Die wirtschaftlichen Folgen des Gesetzes für die pharmazeutische Industrie lassen sich noch nicht genau abschätzen. Zwar konnten auch die ostdeutschen mittelständischen Hersteller von Vorratskäufen in den letzten Wochen des Jahres 2003 profitieren, umso drastischer war dann in bestimmten Marktsegmenten der Umsatzrückgang zu Beginn des Jahres 2004. Anzeichen deuten darauf hin, dass dieser Rückgang nur zum Teil die Vorzieheffekte kompensiert, ein großer Teil wird dauerhafter Natur sein. Die Zukunft wird zeigen, wie es den Unternehmen gelingt, durch Ausweichen auf andere Märkte diese Entwicklungen auszugleichen. Der Vorstand des Landesverbandes tagte am 28. Januar 2003 in Osterweddingen und am 11. November 2003 in Berlin. Die Mitgliederversammlung fand am 29. April 2003 in Berlin statt. Diese Sitzungen dienten der Abstimmung der politischen Aktivitäten des Verbandes. Wie in den Vorjahren unterstützte der Landesverband auch im abgelaufenen Geschäftsjahr die Gesundheitspolitische Arbeitsgemeinschaft der pharmazeutischen Industrie (GAP-Ost). Sitzungen fanden am 4. Februar 2003, am 8. Mai 2003 und am 28. August 2003 in Berlin statt. Am 10. Dezember 2003 wurde eine Sitzung gemeinsam mit der Gesundheitspolitischen Arbeitsgemeinschaft der pharmazeutischen Industrie Nord in Hannover durchgeführt. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 92 Landesverband Nordost Landesverband Nordost Klaus Hauptmann Dr. Helge Fänger Detlef König (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) medphano Arzneimittel GmbH Serum-Werk Bernburg AG Dr. Kade Pharmazeutische Fabrik GmbH Maienbergstraße 10 - 12 Hallesche Landstraße 105 b Rigistraße 2 15562 Rüdersdorf 06406 Bernburg 12277 Berlin Tel.: (03 36 38) 7 49 - 0 Tel.: (0 34 71) 8 60 - 1 01 Tel.: (0 30) 7 20 82 - 1 10 Fax: (03 36 38) 7 49 - 77 Fax: (0 34 71) 8 60 - 1 30 Fax: (0 30) 7 20 82 - 2 00 [email protected] [email protected] [email protected] Rolf Siegert Urs Brauen Norbert Braun (Geschäftsführer) AWD.pharma GmbH & Co. KG Riemser Arzneimittel AG Bundesverband der Pharmazeutischen Leipziger Straße 7 - 13 An der Wiek 7 Industrie e.V. (BPI) 01097 Dresden 17498 Greifswald - Insel Riems Ernst-Reuter-Platz 8 Tel.: (03 51) 8 34 - 11 18 Tel.: (03 83 51) 76 - 19 10587 Berlin Fax: (03 51) 8 34 - 11 05 Fax: (03 83 51) 3 08 Tel.: (0 30) 34 38 16 - 0 [email protected] [email protected] Dr. Eduard Heyl Dr. Dr. Christoph Keßler Dieter Koegst Heyl Chem.-pharm. Fabrik Dr. Gerhard Mann Esparma Arzneimittel GmbH GmbH & Co. KG Chem.-pharm. Fabrik GmbH Lange Göhren 3 Goerzallee 253 Brunsbütteler Damm 165 - 173 39171 Osterweddingen 14167 Berlin 13581 Berlin Tel.: (03 92 05) 42 - 1 12 Tel.: (0 30) 8 16 96 - 12 Tel.: (0 30) 3 30 93 - 1 58 Fax: (03 92 05) 42 - 1 15 Fax: (0 30) 8 17 40 49 Fax: (0 30) 3 30 93 - 3 50 [email protected] [email protected] [email protected] Fax: (0 30) 34 38 19 - 28 [email protected] Dr. Christian Starke Apogepha Arzneimittel GmbH Kyffhäuserstraße 27 01309 Dresden Tel.: (03 51) 33 63 - 5 12 Fax: (03 51) 33 63 - 4 49 [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 93 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Der BPI-Landesverband betreut seine Mitgliedsfirmen individuell und bezogen auf deren jeweilige spezifische Anliegen. Dies ist Folge der Verteilung der Unternehmen auf zwei Bundesländer, ihres breiten Produktspektrums und der zum Teil unterschiedlichen Interes- Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland senlagen. Der Landesverband Rheinland- Pfalz/Saarland vertritt insgesamt 13 mittelständische Mitgliedsunternehmen, fünf haben ihren Sitz im Saarland, acht in Rheinland-Pfalz. Das Produktspektrum der Unternehmen ist breit und reicht von innovativen Medikamenten über Generika bis zu Phytopharmaka. Im Wesentlichen bestimmten zwei Aktionsfelder die politische Arbeit des Landesverbands Rheinland- Pfalz/Saarland im Berichtszeitraum 2003/2004: Zum einen dominierten die Aktivitäten der Bundesregierung bei der Implementierung des Gesetzes zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) die Verbandsarbeit. Zum anderen bezog der Verband Position zur Neuordnung des europäischen Chemikalienrechts, deren Anwendungsbereich auch Arzneimittelwirkstoffe betrifft. Landesvorstand und Verbandsmitarbeiter vertraten die Mitgliederinteressen in beiden Bundesländern bei zahlreichen Gesprächen mit der Politik. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 94 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Beim GMG handelt es sich um ein überwiegend nicht zustimmungspflichtiges Gesetz. Die Einflussmöglichkeiten der Länder über den Bundesrat waren daher nur gering. Sie konnten nur beratend Stellungnahmen abgeben. Rheinland-Pfalz brachte im Oktober 2003 einen Entschließungsantrag durch den Bundesrat, in dem der Bundesrat darauf hinweist, dass die Belastungen der Arzneimittelhersteller „zum Beispiel durch den vorgesehenen Zwangsrabatt in Höhe von 16 Prozent sowie durch die Einführung von Festbeträgen auf patentgeschützte Arzneimittel ein Ausmaß erreichen, das die Investitions- und Innovationsbereitschaft dieses Industriezweiges am Standort Deutschland Gesetz zur Modernisierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) nachhaltig gefährden kann“. Bestandteil des GMG ist die Ausgrenzung nichtverschreibungspflichtiger Arzneimittel aus der Erstattung. Auch wenn der Gemeinsame Bundesausschuss am 16. März 2004 eine Ausnahmeliste für einzelne dieser Präparate veröffentlichte, ist diese nach Auffassung von Rolf Schneider, dem stellvertretenden Vorsitzenden des BPI-Landesverbands, völlig unzureichend. Dies betonte er in einem Schreiben an den Saarländischen Wirtschaftsminister Hanspeter Georgi im März 2004 ausdrücklich: „Die Ausgrenzung bedeute einen eindeutigen Nachteil für Patienten und Versicherte, vernachlässige wesentliche Therapiebereiche und führe zu Kostensteigerungen.“ Schneider wies den Wirtschaftsminister darauf hin, dass die Mitgliedsunternehmen bis zu 25 Prozent ihrer Arbeitsplätze gefährdet sähen, wenn diese Ausnahmeliste unverändert bliebe. Ebenfalls im März 2004 stellte der stellvertretende Vorsitzende des BPI-Landesverbands Rheinland-Pfalz / Saarland ein Zitat des saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller richtig. Müller war in der Saarbrücker Zeitung mit der Aussage zitiert worden, die Pharmaindustrie bereichere sich im Windschatten der Gesundheitsreform. Anhand konkreter Preisbeispiele aus seinem Unternehmen, der Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG, führte Schneider aus, dass der Herstellerabgabepreis an den Großhandel unverändert geblieben ist. Preiserhöhungen seien vielmehr durch die Novellierung der Arzneimittelpreisverordnung, beispielsweise das Abgabehonorar für Apotheken von 8,10 Euro je Packung, verursacht worden. In diesem Zusammenhang wies er auf die vielfältigen gesetzlichen Regulierungen auf dem Arzneimittelmarkt hin, die in ihrer Gesamtheit den pharmazeutischen Mittelstand überforderten. Bei der EU-Chemikalienpolitik steht der Verband der chemischen Industrie (VCI), dessen Mitglied der BPI ist, in ständigem Kontakt mit den Vertretern der Ministerien. Angesichts der Brisanz des Themas verlegte der Vorstand des rheinland-pfälzischen Landesverbands seine Sitzung am 26. November 2003 nach Brüssel, um in einem anschließenden parlamentarischen Abend die EU-Parlamentarier aus Rheinland-Pfalz über die Folgen des derzeitigen Verordnungsentwurfs zu unterrichten. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 95 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Bei Informationsveranstaltungen, die sich arzneimittelrechtlichen, pharmazeutischen oder medizinischen Themen widmen, will der Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland die Zusammenarbeit mit den BPI-Landesverbänden Baden-Württemberg und Hessen intensivieren. Wegen der relativ geringen Zahl von 13 Mitgliedsunternehmen sind eigene Veranstaltungen des Landesverbands nicht realisierbar. Bei Gesetzesänderungen, die die pharmazeutische Industrie aufgrund ihrer Zugehörigkeit zur chemischen Industrie betreffen, sind die Pharmafirmen in die In- Informationsdienste formationsveranstaltungen und Rundschreibendienste des VCI-Landesverbands eingebunden. Zur EUChemikalienpolitik führte der Landesverband Rheinland-Pfalz im Januar und Mai 2003 zwei umfangreiche Informationsveranstaltungen für die Mitgliedsunternehmen durch. Eine der Veranstaltungen fand in Zusammenarbeit mit der IHK und der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU) statt. Auf den Themenfeldern „Sicherheit“ und „Umwelt“ arbeiten Vertreter der Pharmaunternehmen im Umweltausschuss sowie in Arbeitskreisen mit und nutzen die Rundschreibendienste zu Themen wie Arbeitsschutz, Abfallentsorgung und Abwasserreinigung. Der BPI-Landesverband unterhält einen ständigen Gewerbeaufsicht und konstruktiven Dialog mit den Struktur- und Genehmigungsdirektionen (SGD). Diese über Jahrzehnte etablierte stabile Gesprächsbasis führt in RheinlandPfalz zu einer guten Kooperation zwischen Unternehmen und Verwaltung und erleichtert die Zusammenarbeit bei der Gewerbeaufsicht und bei Genehmigungsfragen. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 96 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Öffentlichkeitsarbeit und die Förderung von Nachwuchskräften für die chemisch-pharmazeutische Industrie sind zwei weitere herausragende Aktionsfelder des Landesverbands. Um Nachwuchskräfte für die chemisch-pharmazeutische Industrie zu gewinnen, Öffentlichkeitsarbeit und Nachwuchsförderung investiert der BPI in Schulprojekte, Lehrerfortbildungen sowie in Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft. Die Frage „Wie entsteht ein Arzneimittel?“ wird beispielsweise Gegenstand des Lehrerseminars im September 2004 sein. Mit seinen Schulaktivitäten wirkt der Verband dem nachlassenden Interesse Jugendlicher an naturwissenschaftlichen Themen entgegen und unterstützt langfristig die Personalrekrutierung der Unternehmen. In der Öffentlichkeitsarbeit nahmen im vergangenen Geschäftsjahr die Aktivitäten zum „Jahr der Chemie 2003“ breiten Raum ein. In Ludwigshafen beispielsweise experimentierten Schüler mit ihren Eltern an 15 Samstagvormittagen. In Pirmasens, Koblenz und Worms zog Harry Potter mit chemischen Zaubereien Kinder und deren Eltern in seinen Bann. 35.000 Nachbarn, Familienangehörige und andere Interessierte strömten am 20. September in zehn Unternehmen, die zum Tag der offenen Tür ihre Pforten geöffnet hatten. Diese Aktionen verfolgten das Ziel, den Dialog von Industrie und Wissenschaft mit der Öffentlichkeit zu intensivieren. BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 97 Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Landesverband Rheinland-Pfalz / Saarland Manfred Metzger Rolf Schneider Reimer Wittenberg (Vorsitzender) (Stellvertretender Vorsitzender) (Geschäftsführer) Pharmakon Arzneimittel GmbH Ursapharm Arzneimittel GmbH & Co. KG Bundesverband der Leininger Ring 65 a Industriestraße Pharmazeutischen Industrie e.V. (BPI) 67378 Bockenheim 66129 Saarbrücken Bahnhofstraße 48 Tel.: (0 63 59) 94 36 - 10 Tel.: (0 68 05) 92 92 - 1 19 67059 Ludwigsburg Fax: (0 63 59) 94 36 - 36 Fax: (0 68 05) 92 92 - 99 Tel.: (06 21) 5 20 56 - 0 [email protected] Fax: (06 21) 5 20 56 - 20 [email protected] [email protected] Klaus Blumenthal Frank Holzer LTS Lohmann Therapie-Systeme GmbH Fatol Arzneimittel GmbH Lohmannstraße 2 Robert-Koch-Straße 56626 Andernach 66578 Schiffweiler Tel.: (0 26 32) 99 - 23 60 Tel.: (0 68 21) 96 05 - 0 Fax: (0 26 32) 99 - 25 15 Fax: (0 68 21) 96 05 - 30 [email protected] [email protected] BPI GESCHÄFTSBERICHT 2004 98