Beilage Musikfest Berlin 2016
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Beilage Musikfest Berlin 2016
Berliner Festspiele Berliner Festspiele in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker A John Adams Pierre-Laurent Aimard Antonin Artaud Artemis Quartett Özgür Aydin B Zoro Babel Daniel Barenboim Béla Bartók Bayerisches Staatsorchester Kolja Blacher Ludwig van Beethoven Berliner Philharmoniker Hector Berlioz Lukas Böhm Pierre Boulez Anton Bruckner Ferruccio Busoni C Chor der Deutschen Oper Berlin 33 1/3 Collective Sarah Connolly Raymond Curfs D Louise Dearman Claude Debussy Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Gustavo Dudamel Antonin Dvořák E Sergej Eisenstein Edward Elgar Ensemble intercon temporain Ensemble Musikfabrik Ensemble Resonanz F Isabelle Faust Iván Fischer Julia Fischer Matthew Ford G Valery Gergiev George Gershwin Thomas Goepfer GrauSchumacher Piano Duo Martin Grubinger H Mark Haeldermans Daniel Harding Anja Harteros Thomas Hampson Dietrich Henschel Hans Werner Henze Jakub Hrůša I Jochen Ille J Bart Jansen Paul Jeukendrup Leila Josefowicz Junge Deutsche Philharmonie K Jonas Kaufmann Konzerthausorchester Berlin Pekka Kuusisto L Rued Langgaard Michael Leibundgut György Ligeti M Jens Peter Maintz Philippe Manoury Olivier Messiaen Cynthia Millar Matthew Mishory Richard Morrison Münchner Philharmoniker N Andris Nelsons Olga Neuwirth Carl Nielsen Luigi Nono Per Nørgård Jonathan Nott O Orchester der Deutschen Oper Berlin Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela P Saerom Park Markus Pawlik Cole Porter Alexei Petrenko Kirill Petrenko Christian Pilz Matthias Pintscher Enno Poppe Sergej Prokofjew Marina Prudenskaya R Ignasi Domènech Ramos RIAS Kammerchor André Richard Wolfgang Rihm Carl Rosman Dirk Rothburst Donald Runnicles Rundfunkchor Berlin Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin S Conrad Salinger Rustan Samedow Udo Samel Rebecca Saunders Clément Saunier Artur Schnabel Dmitri Schostakowitsch Franz Schubert Peter Seiffert William Spaulding Staatsopernchor Staatskapelle Berlin Markus Steckeler Tamara Stefanovich Scarlett Strallen Richard Strauss Frank Strobel Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Szymanowski Quartett T The Danish String Quartet Jean-Yves Thibaudet The John Wilson Orchestra U Galina Ustwolskaja V Graham Forbes Valentine Edgard Varèse Jean-Christophe Vervoitte Heitor Villa-Lobos Alexander Vinogradov W Richard Wagner John Wilson Wolfram Winkel Martin Wright Z Frank Zappa Georg Zeppenfeld Frank Peter Zimmermann Tabea Zimmermann ……………………………….. 2 Musikfest Berlin 2016 Vom 2. bis 20. September 2016 startet das Berliner Konzertleben mit dem Musikfest Berlin in die neue Spielzeit, veranstaltet von den Berliner Festspielen in Kooperation mit der Stiftung Berliner Philharmoniker. An 19 Tagen werden in der Philharmonie, in deren Kammermusiksaal, im Haus der Berliner Festspiele, im Konzerthaus Berlin und im Großen Sendesaal des rbb 29 Veranstaltungen mit über 70 Werken von rund 35 Komponisten, aufgeführt von rund 20 Orchestern, Instrumental- und Vokalensembles und von zahlreichen Solisten des internationalen Musiklebens und Berlins. Die Musikstadt München zählt – neben Berlin und London – zu den bedeutendsten europäischen Musik- und Orchestermetropolen. Beim Musikfest Berlin 2016 sind ihre drei großen prominenten Orchester in der Philharmonie zu hören: das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter der Leitung von Daniel Harding, die Münchner Philharmoniker mit ihrem Chefdirigenten Valery Gergiev und das Bayerische Staats orchester mit ihrem Generalmusikdirektor Kirill Petrenko. Tutuguri: Eröffnungskonzert Habakuk Traber 4 Drei glorreiche Isar-Anrainer zu Gast an der Spree Wolfgang Sandner 6 Deutschland-Debüt: The John Wilson Orchestra Kevin Clarke 10 György Ligeti und Rued Langgaard Tomi Mäkelä 14 Hommage à Pierre Boulez Pierre-Laurent Aimard im Gespräch 17 La lontananza Isabelle Faust im Gespräch 19 „Bewegte Fresken“ Eisenstein/Prokofjew: „Iwan Grosny“ Habakuk Traber 22 Musikfest Berlin 2016 Programmübersicht 24-26 Spielorte 30 Ticketservice 30 Musikfest Berlin 2016 im Radio und Internet 31 Weitere Texte und Beiträge finden Sie im Magazin des Musikfest Berlin und auf www.berlinerfestspiele.de/musikfest sowie im Blog der Berliner Festpiele: blog.berlinerfestspiele.de B Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks eröffnet am 3. September in der Philharmonie das Musikfest Berlin mit einem wahrhaft die Formen sprengenden Werk von Wolfgang Rihm: „Tutuguri“ für großes Orchester, mit Chorstimmen und sechs Solo-Schlagzeugern. Ein musikalisches Ritual und Fest für alle, die an der entfesselten Perkussion und dem luxurierenden Orchesterklang gleichermaßen Freude finden. Geschrieben auf Texte von Antonin Artaud, die der französische Dichter einst während seines Aufenthaltes bei den mexikanischen Tarahumara-Indianern verfasste, ist die Präsentation von „Tutuguri“ auch ein musikalischer Beitrag des Musikfest Berlin zum deutsch-mexikanischen Jahr 2016. Das Programm greift weiter nach Südamerika aus mit dem aus Venezuela stammenden Orquesta Sinfónica Símon Bolívar de Venezuela unter der Leitung von Gustavo Dudamel. Sie eröffnen ihr der „Turangalîla“-Symphonie von Olivier Messiaen gewidmetes Programm mit einer „Bachianas Brasileiras“-Suite von Heitor Villa-Lobos. Mit der Jungen Deutschen Philharmonie geht es nordwärts in die Wüsten von New Mexico, deren Erfahrung sich Varéses Komposition „Déserts“ verdankt. Von der Westküste, aus San Francisco, ist John Adams bei den Berliner Philharmonikern zu Gast: Als Dirigent in eigener Sache präsentiert der Komponist u.a. seine berühmt gewordene „Harmonie lehre“. Das Ensemble Musikfabrik schließlich gastiert am 18. September mit Musik aus Los Angeles: mit Kompositionen von Frank Zappa und Edgard Varèse. Musik von den Beverly Hills, aus den Metro-Goldwyn-Mayer Studios bringt das John Wilson Orchestra in die Philharmonie. Es ist das deutschlandweit erste Gastspiel des 1994 von John Wilson in London gegründeten und bis heute geleiteten Orchesters. Dessen Auftritte bei den BBC Proms sind Legende, beim Musikfest Berlin zelebrieren sie eine Auswahl der schönsten Titel der Metro-Goldwyn-Mayer Film Musicals. Mit „No More Masterpieces” und dem Ensemble intercontemporain am 9. September, mit Eisensteins/Prokofiews „Iwan Grosny“ und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin am 16. September werden auch Filmprojekte mit „Live“-Musik präsentiert. Der Katalog der Komponistennamen, deren Werke beim Musikfest Berlin aufgeführt werden, reicht von Bach, Beethoven, Boulez und Busoni über Langgaard, Ligeti, Schostakowitsch und Richard Strauss bis hin zu Wagner und Galina Ustwolskaja. Das Finale gehört Edward Elgars „The Dream of Gerontius“, aufgeführt von der Staatskapelle Berlin, dem Staatsopernchor, dem RIAS Kammerchor unter der Leitung von Daniel Barenboim, mit Sarah Connolly, Jonas Kaufmann und Thomas Hampson als Solisten. Viel Freude bei der Lektüre und beim Besuch der Veranstaltungen des Musikfest Berlin wünscht Ihnen Winrich Hopp Künstlerischer Leiter des Musikfest Berlin Musikfest Berlin 2016 4 Tobende Ordnung Wolfgang Rihm: Tutuguri Eröffnungskonzert Musikfest Berlin 2016 D iese Musik will erlebt sein. „Tutuguri“ ereignet sich als Ritual, das seine Zuhörer in Bann schlägt und den Raum allein durch die Dynamik seiner Klangbewegungen und Rhythmen zur imaginären Szene macht – ohne visuelle Mittel. Die Entstehung der Musik überschreitet das Orchesterpodium: Vier Tamtams sind im Auditorium postiert, Stimmen und Gesänge werden gleichsam aus der Höhe eingeblendet. Wolfgang Rihms Komposition spielt sich vor Augen und Ohren ab, dringt aber auch wie aus der Ferne ein und rückt bisweilen attackierend nahe. „Tutuguri“ ist Körper-Klang-Kunst, sie wurde auf die sinnliche Erfahrung hin komponiert. Rihm entwarf das zweistündige Werk als „Poème dansé“; als Tanztheater wurde es im November 1982 an der Deutschen Oper Berlin uraufgeführt. Seitdem erlebte die „Tutuguri“-Musik konzertante Aufführungen u.a. in München, Salzburg, Paris und London und überwältigte ihre Auditorien allein aus ihrer immanenten Kraft. Sie wurde entsprechend der Intention des Komponisten gleichsam als hochdynamische „Klangplastik“ in den Raum hinein „gebaut“, den sie zugleich ins Imaginäre weitet. Diese Partitur verschlingt Widersprüchliches: Gewalt und feine Ziselierung, Andeutung und Ekstase, Innen und Außen. Denn einerseits umschließt die Musik ihre Hörer, andererseits „reflektieren“ insbesondere Schlagzeug dominierte Phasen „den Rhythmus des menschlichen Körpers – Herzschlag, Atem, Bewegung“ („The Guardian“). T itel und Idee gehen auf ein Gedicht des französischen Theaterdenkers Antonin Artaud zurück. Mit expressiv-apokalyptischer Sprache beschwor er ein Ritual, an dem er 1936 bei einer Mexiko-Reise teilnahm. In der Sierra Madre besuchte er die Tarahumaras, die trotz äußerer Unterwerfung unter die katholische Staatskirche ihre alten Rituale weiter pflegen. Ihre Religiosität folgt der Überzeugung, dass die schroffen Gegensätze im Leben Geschwister seien: Hell und Dunkel, Licht und Finsternis, Mann und Frau, Weiß und Schwarz, Gott und Teufel. Ihre Vereinigung erzeuge die Glut, die rot ist wie Blut. Das Ritual der Schwarzen Sonne feiern die Tarahumaras an einem Tag im Jahr, an dem die Strahlen des Lichtgestirns sieben bestimmte Stationen Von Habakuk Traber passieren und sich schließlich auf eine tiefschwarze, feuchte Stelle in einer Felsspalte senken – der Vorgang erscheint ihnen als kosmischer Akt in göttlich gedehnter Zeit: In ihrer Sicht bleibt das Universum nicht beim keuschen „Kuss der ganzen Welt“. Die Schamanen, die das Ritual leiten, trinken vom halluzinatorischen Saft des Peyotl- Kaktus und führen, so inspiriert, die anderen in Erlebnisregionen, die ihr Bewusstsein sonst nicht streift. Artaud fühlte in diesem Ritual den Kern seines Theaterverständnisses getroffen, das ebenfalls den Bewusstseinswandel will, das Erfahrung und Kommunikation auf vielen Ebenen, auch vorsprachlich zur Wirkung bringt. Ihn interessierten Urformen der menschlichen Verständigung und des In-der-Welt-Seins. A rtauds „Tutuguri“-Gedicht gab Wolfgang Rihm den Kern, um den sich seine Musik wie um einen Magneten anlagerte. Auch wenn er den einzelnen Teilen Titel gab, die auf bestimmte Textstellen verweisen, so ist doch stets das Poem als ganzes virtuell gegenwärtig und wirksam. Es wird am Anfang der Aufführung rezitiert. Aus ihm wächst die Musik hervor. Der labyrinthische Prozess, der so entsteht, schafft seine eigene Zeit, die magische Zeit des Rituals; er schafft eigene Bewegungsgesetze, in denen Extreme zu musikalisch-dynamischen Geschwistern werden: Sog und Eruption, volle Kraft und kleinste Geste, grelle Farbe und dunkler Grund, Explosion und fernes Echo. In „Tutuguri“ wirkt „der Wunsch nach totaler Freiheit, keine Gesetzmäßigkeit außer der Eigengesetzlichkeit der Musik. Diese aber wird immer schärfer, gespannter, unduldsamer und sprengfähiger: weil Musik das peinlich genaue Notat kennt“, so Wolfgang Rihm, oder in Artauds Worten: „Alles muss haargenau in eine tobende Ordnung gebracht werden.“ Diese tobende Ordnung zelebriert beim Musikfest Berlin das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Daniel Hardings Leitung. Es zählt zu den Besten in Europa, „Tutuguri“ hat es in seiner Geschichte bereits zwei Mal aufgeführt. Daniel Harding aber brennt darauf, die Energien des Rituals zu entfesseln, das schließlich in ein großes Raumkonzert des Schlagwerks mündet. Musikfest Berlin 2016 Samstag,3. September 19:00 Uhr Philharmonie 18:00 Uhr Einführung Eröffnungskonzert Wolfgang Rihm (*1952) Tutuguri Poème dansé nach dem Gedicht „Tutuguri“ aus dem Hörspiel „Pour en finir avec le jugement de dieu“ von Antonin Artaud für großes Orchester, Schlagzeuger, Chor vom Tonband und Sprecher (1980-1982) Konzertante Aufführung Graham F. Valentine Sprecher 6 Solo-Schlagzeuger Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Daniel Harding Leitung Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin 6 Drei glorreiche Isar-Anrainer zu Gast an der Spree Von Wolgang Sandner Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Münchner Philharmoniker und das Bayerische Staatsorchester B isweilen sollte man selbst jene Begriffe, deren Bedeutung man zu kennen meint, auf den Prüfstand ihrer Herkunft stellen. Rivalen etwa galten ursprünglich keineswegs als Konkurrenten und schon gar nicht als Gegenspieler. Rivalen waren Anrainer eines Gewässers, „Bachnachbarn“, wie es so schön hieß, die sich das wertvolle Nass für ihre Wiesen und Felder teilten, diesseits und jenseits des Rinnsals. In diesem Sinne etymologischer Korrektheit hätten wohl auch die drei großen Münchner Symphonieorchester mit Weltgeltung kein Problem, als Rivalen bezeichnet zu werden. Nachbarn – diesseits und jenseits der Isar – sind sie allemal, und einen wertvollen elementaren Besitz, ein natürliches Lebenselixier wie das Wasser, teilen sie sich ebenfalls generös: die Interpretation klassischer Musik auf höchstem Niveau. Aber auch noch auf andere Weise gab es in der traditionsreichen Geschichte der Orchester nachbarschaftliche Beziehungen. Einige Dirigenten haben gleich an zwei Häusern Spitzenpositionen eingenommen, wenn auch naturgemäß nicht zur selben Zeit. So war Rudolf Kempe beispielsweise erst Generalmusikdirektor des Bayerischen Staatsorchesters und gut zehn Jahre später Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Lorin Maazel war ebenfalls im Abstand eines Dezenniums in gleicher Funktion beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks und bei den Münchner Philharmonikern, bis zu seinem Tode 2014, tätig. Im Übrigen aber: Mehr als zwei international hoch angesehene Orchester, das gibt es sonst kaum einmal in einer europäischen Stadt, in Deutschland aber immerhin in Berlin und München; was eben auch die Sonderstellung des Musiklandes Deutschland unterstreicht. Und wo sonst außer in Berlin und London kann man die kontinuierliche Arbeit gleich mit drei Orchesterdirigenten von Rang verfolgen wie in den Konzertsälen und im Nationaltheater der Bayerischen Landeshauptstadt? Verwöhnt wurden die musikalischen Aficio nados Münchens eigentlich permanent. Allein seit 1967 haben die Freunde klassischer Musik an der Isar Dirigenten-Troikas erlebt, für die Musikfreunde anderer europäischer oder amerikanischer Metropolen schon einige Flugkilometer investieren mussten. Joseph Keilberth (Bayer. Staatsorchester), Rudolf Kempe (Münchner Philharmoniker) und Rafael Kubelik (Symphonie orchester des BR) konnte man immerhin 1967/68 noch eine Saison lang gemeinsam erleben, die Trias Sir Colin Davis (Symphonieorchester des BR), Sergiu Celibidache (Münchner Philharmoniker) und Wolfgang Sawallisch (Bayer. Staatsorchester) dann ganze dreizehn Jahre lang. Und für das Trio James Levine (Münchner Philharmoniker), Lorin Maazel (Symphonieorchester des BR) und Zubin Mehta (Bayer. Staatsorchester), in München von 1998 bis 2003 in Permanenz zu hören, hätte wohl so mancher amerikanische Musikfreund liebend gerne seinen Wohnsitz nach Europa verlegt. Und wäre vielleicht geblieben: Denn es ging im Grunde so weiter und steht jetzt aktuell bei der musikalischen Dreifaltigkeit aus Valery Gergiev (Münchner Philharmoniker), Mariss Jansons (Symphonieorchester des BR) und Kirill Petrenko (Bayer. Staatsorchester). Aber natürlich darf man die musikalischen Anrainer der Isar nicht über einen kulturellen Kamm scheren. Das verbietet sich schon aufgrund der unterschiedlichen Historie, der divergierenden Funktion und ihrer Aufgaben: ein Opernorchester mit symphonischen Ambitionen und ein städtisches Orchester, dessen Gründung sich einer privaten Initiative verdankt und das einst von Gustav Mahler dirigiert wurde. Schließlich das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks mit öffentlich-rechtlichem Sendungsbewusstsein, das seit langem schon zu den glänzendsten Tourneeorchestern des internationalen Musiklebens gehört. A uf die längste Tradition kann das Bayerische Staatsorchester zurückblicken, das in den Ensembles der kurfürstlichen Hofkapelle, dem Orchester des Münchner Hoftheaters und des im achtzehnten Musikfest Berlin 2016 Internationale Gastorchester beim Musikfest Berlin 2016 Samstag, 3. September Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Daniel Harding Sonntag, 4.September The John Wilson Orchestra John Wilson Dienstag, 6 September Münchner Philharmoniker Valery Gergiev Sonntag, 11. September Junge Deutsche Philharmonie Jonathan Nott Dienstag 13. September Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela Gustavo Dudamel Mittwoch, 14. September Bayerisches Staatsorchester Kirill Petrenko Jahrhunderts nach München übersiedelten Mannheimer Orchesters gründet, dabei mehr als vierhundertfünfzig Jahre glanzvolle Münchner Musikgeschichte repräsentiert, in seiner Ahnengalerie als Hofkapellmeister einen Ludwig Senfl und einen Orlando di Lasso vorweisen kann und von Richard Wagner wegen seiner „höchsten künstlerischen Feinheit und Korrektheit des Vortrags“ als „musterhafte Schöpfung“ bezeichnet wurde. Berliner Orchester beim Musikfest Berlin 2016 Mittwoch, 7. September Orchester der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles Donnerstag, 8. September Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer Freitag, 9. September Samstag, 10. September Berliner Philharmoniker Andris Nelsons Sonntag, 11. September Deutsches SymphonieOrchester Berlin Jakub Hrůša Do. / Fr. / Sa. 15. / 16. / 17. September Berliner Philharmoniker John Adams Freitag, 16. September Rundfunk-Sinfonie orchester Berlin Frank Strobel Montag, 19. September Dienstag, 20. September Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim A uf die Frage, wie es komme, dass ein Orchester so lange seine künstlerische Physiognomie behalte, obwohl doch ständig neue Instrumentalisten hinzukommen und die Chefdirigenten häufig wechseln, hat Lorin Maazel etwas Erhellendes bemerkt: „Das Gesicht eines Orchesters wird im Laufe der Jahre durch zwei Elemente geprägt, durch Dirigenten, die die Musikalität der Spieler entwickeln, und durch die Virtuosität der Musiker selbst. Zu den New Yorker Philharmonikern gehörten in den gut einhundertsiebzig Jahren seines Bestehens nicht mehr als etwa zweitausend Musiker. Das heißt, man wird Philharmoniker und bleibt es. Zudem vergisst man immer wieder, dass die Wiener und die Berliner Philharmoniker eben auch so spielen, wie sie spielen, weil große Dirigenten wie Furtwängler und Arthur Nikisch oder Erich Kleiber sie geprägt haben. Sie haben immer mit den größten Dirigenten gearbeitet. Die Physio gnomie ist die Frucht langer Zusammenarbeit mit diesen großen Musikern.“ So besehen muss das Staatsorchester nur ein paar Namen aus den letzten einhundertfünfzig Jahren in die Diskussion werfen, um seinen musikalischen Standort zu beglaubigen: Hans von Bülow und Richard Strauss, Bruno Walter, Georg Solti, Joseph Keilberth, Wolfgang Sawallisch, Zubin Mehta, Kent Nagano und Kirill Petrenko. Aber was für das Staatsorchester gilt, trifft auch auf die Münchner Philharmoniker zu, die noch ein paar weitere Dirigenten überragenden Formats anführen können: Felix Weingartner, Hans Rosbaud, James Levine, Christian Thielemann und schließlich Valery Gergiev. Auf Sergiu Celibidache, der von 1979 bis 1996 das Orchester leitete, auf seinen mit dem Orchester geschaffenen „integralen Klang“, bei dem die kompositorischen Details stets in die Waagschale einer großen Form geworfen wurden, konnten seine Nachfolger aufbauen, auch wenn sie die Radikalität des 8 musikalischen Verständnisses wieder in natürlichere Bahnen gelenkt haben. Und mit Valery Gergiev, seit 2015 im Amt, wird künftig wohl die russische Musik einen Schwerpunkt im Repertoire des Orchesters bilden. Dass sich die Weltklassekünstler beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks seit langem schon die Klinke in die Hand geben, ist bekannt. Seit einigen Jahren gastiert auch Sir Simon Rattle regelmäßig bei dem 1949 gegründeten und von Eugen Jochum aufgebauten Orchester. Mehr noch als die beiden anderen Isar-Anrainer widmet sich das Symphonieorchester neben dem breit angelegten klassisch-romantischen Repertoire, über die Musik von Beethoven, Brahms, Bruckner, Mahler und Schostakowitsch hinaus, der musikalischen Moderne und Avantgarde. Dass dem Klangkörper mit der musica viva eine Konzertreihe zeitgenössischer Musik assoziiert ist, ist ein leuchtendes Alleinstellungsmerkmal unter den renommierten Weltklasseorchestern. Und man kann es nur als folgerichtig ansehen, wenn jetzt Daniel Harding als Gast am Pult des Orchesters das Musikfest Berlin mit Wolfgang Rihms abendfüllendem und monumentalem Poème dansé „Tutuguri“ konzertant eröffnet. Die Aufführung eines solchen, das Publikum packenden Werkes setzt ein esprit de corps voraus, der auch physisch erlebbar werden muss. In den dreizehn Jahren unter der künstlerischen Leitung von Mariss Jansons ist das Symphonieorchester zu einer verschworenen Klanggemeinschaft geworden: „Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks“, so der Maestro in einem kürzlich erschienenen Interview, „ist nicht nur brillant – es hat keinerlei Schwächen. Die Musiker sind ungeheuer enthusiastisch und spontan, sie spielen jedes Konzert so, als wäre es ihr letztes. Sie geben alles, mehr als 100 Prozent. Für mich als Dirigent ist es so, als würde ich einen Rolls-Royce fahren. Dieses Orchester kann einfach alles.“ Wolfgang Sandner ist Musikkritiker, Musikwissenschaftler und Jazzautor. Ab 1968 arbeitete er als freischaffender Musikkritiker, bei der „Frankfurter Neuen Presse“ und ab 1970 bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, wo er 1981 bis 2007 Musikredakteur war und für die er nach wie vor schreibt. Von 2002 bis 2007 hatte er eine Professur für Musiktheater-Kritik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, seit 2008 lehrt er Aufführungsanalyse an der Universität Marburg. 2010 erschien seine vielgelobte Biographie über Miles Davis. Ich glaube, die Musik muss kollektive Hochspannung und kollektiver Bann sein, beides auf zuhöchst aktuelle Weise, der Anleitung von Antonin Artaud entsprechend und nicht im Sinne der bloßen ethnographischen Wiederherstellung nach dem Bilde einer von uns mehr oder weniger entfernten Zivilisation. Große Ensemble formationen beim Musikfest Berlin 2016 Freitag, 9. September Ensemble intercontemporain Pierre Boulez 1948 33 1/3 Collective Matthias Pintscher Samstag, 17. September Ensemble Resonanz Enno Poppe Tabea Zimmermann Sonntag, 18. September Ensemble Musikfabrik Edgard Varèse & Frank Zappa Musikfest Berlin 2016 10 DeutschlandDebüt beim Musikfest Berlin: The John Wilson Orchestra Von Kevin Clarke G anz unbescheiden lautete der Werbe slogan von Metro-Goldwyn-Mayer: „Mehr Sterne als am Firmament blitzen!“ In der Tat waren bei MGM mehr Stars unter Vertrag als irgendwo sonst. Und die Filme, die das Hollywoodstudio mit diesen Stars produzierte, gingen mit Sensationserfolg um den Globus, besonders die Musicals mit ihren atemberaubenden Tanzsequenzen und mitreißenden Songs. Bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs liefen die meisten dieser Musikfilme auch in Deutschland. Sie setzten hierzulande Maßstäbe, an denen sich auch die Nazis orientierten. Joseph Goebbels vermerkte 1937 in seinem Tagebuch: „Film zum Studieren geschaut. ‚Broadway Melody’. Flott und mit rasendem Tempo gemacht. Das können die Amerikaner. Der Inhalt ist ein großer Quatsch. Aber wie sie das anfassen, das ist gekonnt.“ Das „Berliner Tageblatt“ schwärmte: „Welches Können in der Lockerheit, der Leichtigkeit, mit der alles so süperb sich abwickelt, wie sitzt das alles.“ Die MGM-Produktionen waren in den 1930er Jahren für viele Deutsche eine Alternative zu den Marika Rökk/Johannes Heesters-Filmoperetten, die neben der US-Konkurrenz geradezu provinziell wirken. In „Hollywood unterm Hakenkreuz: Der amerikanische Spielfilm im Dritten Reich“ schreibt Markus Spieker: „Der Berliner Kurfürstendamm am 1. April 1936: Im Filmpalast Marmorhaus läuft, nun schon in der achten Woche, das amerikanische Musical ‚Broadway Melody‘. Der Zuschauerandrang hat seit der Premiere sogar zugenommen. Schon mittags bilden sich an der Kasse Schlangen von Leuten, die Eintrittskarten für die 7-Uhr- Vorstellung ergattern wollen. Wer leer ausgeht, Musikfest Berlin 2016 Sonntag, 4. September 19:00 Uhr Philharmonie 18:00 Uhr Einführung A Celebration of the MGM Film Musicals Louise Dearman Scarlett Strallen Matthew Ford Richard Morrison Vocalists The John Wilson Orchestra John Wilson Conductor braucht nach gleichwertigem Ersatz nicht lange zu suchen … Amerikanische Spitzenproduktionen wie ‚Born To Dance‘ erzielten häufig höhere Popularitätswerte als die deutsche Konkurrenz … Noch Do it big, do it right, give it class! im Kriegsjahr 1940 brachte es das Hollywood- Musical ‚Broadway Serenade‘ im Berliner Astor- Kino auf eine Laufzeit von acht Wochen und übertraf damit sogar die Spieldauer des einige Monate später gestarteten Hetzfilms ‚Jud Süss‘.“ D ass diese Filme so erfolgreich waren, war das Verdienst von Produzent Arthur Freed. Er war bei MGM für die Musikfilmsparte zuständig. In seine „Freed Unit“ holte er sich die innovativsten Regisseure (Vincente Minnelli, Stanley Donen), Drehbuchautoren (Alan Jay Lerner), Choreographen (Busby Berkely, Gene Kelly), Dirigenten (André Previn) und Stars: von Fred Astaire bis zu Frank Sinatra, von Eleonor Powell über Ava Gardner bis zu Doris Day waren alle dabei. Allen voran die Freed-Entdeckung Judy Garland, für die er „The Wizard of Oz“ drehte und damit seinen ersten Mega-Erfolg als Produzent landete. Der Film wurde mit Oscars überhäuft, wie viele spätere auch. „Singin‘ in the Rain” schaffte es sogar in die Top 10 Liste der „Greatest American Motion Picture of All Time“. 12 F ür den speziellen Sound der Freed-UnitFilme war seit 1943 Orchestrator Conrad Salinger verantwortlich. Der hatte in Paris bei André Gédalge studiert, zu dessen Schülern Maurice Ravel, Darius Milhaud und Arthur Honegger gehörten. Salinger kreierte für MGM einen Deluxe-Klang, der sich besonders in den ausgedehnten Ballettpassagen voll entfaltete. Diese Tanzszenen sind Tondichtungen, die mit immer neuen Orchesterfarben und Instrumental effekten den Zuschauer und -hörer staunen machen. Nach dem Zweiten Weltkrieg versuchte MGM, in Deutschland an die alte Erfolgswelle anzuknüpfen. Allerdings hatten zwölf Jahre Nazi- Propaganda ihre Spuren hinterlassen. Man wollte hierzulande jetzt lieber „Schwarzwaldmädel“ und „Försterchristl“ sehen als die Erzeugnisse der Freed Unit. Die Folge: Die meisten MGM- Musikfilme wurden in der Bundesrepublik Deutschland kaum wahrgenommen. Während die französischen Regisseure wie Jacques Rivette, Éric Rohmer und Jean-Luc Godard die MGM-Meisterwerke bewunderten und Minnelli, Donen & Co. zu „Göttern“ erklärten, blieb solche Würdigung hier aus. Entertainment war vielen Intellektuellen ohnehin suspekt, in der Folge der NS-Vergewaltigung von Unterhaltung zu Volksverdummung. Die MGM-Musikfilme kamen zwar in Synchronfassungen ins Kino, mit Comedian Harmonist Erwin Bootz oder Erik Ode als singenden Sprechern. Aber die Übertragung der Lieder ins Deutsche glückte selten: Die brillante Nonchalance der Originaltexte wurde ertränkt in peinlichen Schlagerreimen. Es dauerte Jahrzehnte, bis MGM- Musicals eine weitere Chance bekamen. Ab Oktober 1973 präsentierte das ZDF unter dem Titel „Des Broadways liebstes Kind“ etliche der Filme, manche zum ersten Mal: „Meet Me In St. Louis“ von 1944 kam beispielsweise als „Heimweh nach St. Louis“ erst 1980 zur deutschen Erstaufführung. Leider waren viele dieser späten Ausstrahlungen lustlos nachsynchronisiert, was die Wirkung stark minderte. W ährend MGM-Musicals in den USA heute Kult sind, haben die Filme und Lieder in Deutschland nie größere Bekanntheit gefunden. In Amerika lebt die Tradition des Hollywood-Musicals weiter in fast jedem modernen Animationsfilm (z. B. „Happy Feet“ von 2006 mit Tanzszenen à la Busby Berkely) oder in TV-Serien wie „Glee“ und der „High School Musical“-Trilogie: mit Superstars besetzt, an ein junges Publikum gerichtet und bei diesem eine Wertschätzung für den „alten“ Stil erzeugend. Von solch einer Integration in die Populärkultur sind Musicals in Deutschland weit entfernt. Während in Hollywood nach wie vor jeder Star singen und tanzen kann, egal ob es Zac Efron, Channing Tatum oder Scarlett Johansson ist, müsste man in der deutschen Filmszene lange suchen, um etwas Vergleichbares zu finden. originalen LP-Ausgaben der Soundtracks nicht findet – in einem Konzert live zu hören: mit gloriosem Salinger-Sound, anglo-amerikanischen Gesangssoliten wie Louise Dearman, Scarlett Strallen, Matthew Ford und Richard Morrison und dem John Wilson Orchestra unter seinem charismatischen Leiter John Wilson. Natürlich wirken die Klänge anders, wenn man die Szenen aus den Filmen kennt. Aber einer der Vorteile unserer digitalisierten Welt ist, dass inzwischen fast alle Sequenzen im Internet verfügbar sind. Wer einmal das „Heather on the Hill“-Ballett aus „Brigadoon“ oder den „Barn Dance“ aus „Seven Brides for Seven Brothers“ gesehen und gehört hat, vom Gershwin-Knaller „I Got Rhythm“ aus „An American In Paris“ ganz zu schweigen, der weiß, was Freed meinte mit: „Do it big, do it right, give it class!“ Kevin Clarke studierte Musikwissenschaft und Literaturgeschichte in Berlin. Er arbeitete als Kritiker für verschiedene Zeitungen, u. a. „Der Tagesspiegel“, „Opernwelt“ und „De Groene Amsterdammer“. Er promovierte über „Emmerich Kálmán und die transatlantische Operette“ und beschäftigt sich immer wieder als Kurator und Publizist mit der Verbindung zwischen deutschsprachiger Operette und Broadway- und Hollywood-Musical. Er konzipierte Ausstellungen fürs Theatermuseum Wien und fürs Schwule Museum* Berlin. 2006 gründete er das Operetta Research Center Amsterdam. Nun bietet das Musikfest Berlin die seltene Gelegenheit, die berühmten Musiknummern – inklusive der rauschhaften, ursprünglich für die Tanzeinlagen komponierten Sequenzen, die man auf den Musikfest Berlin 2016 Sonderbare und einsame Gestalt Von Tomi Mäkelä György Ligeti und Rued Langgaard begegnen sich in Berlin L „Eine sonderbare und einsame Gestalt“, so beschreibt der dänische Kollege Bendt Viinholt Nielsen den Komponisten und Organisten Rued Langgaard (1893–1952). Sonderbar zu sein ist in der Moderne von Vorteil – einsam sein auch, zumal wenn es bedeutet, dass weit und breit niemand Ähnliches gewagt hat. Johannes Brahms und Joseph Joachim kamen sich zeitweilig sogar „frei aber einsam“ vor, während brave Künstler, die sich der Tradition fügen, weder sonderbar noch von einsamer Größe sind, geschweige denn frei. anggaards spektakulär-romantische Symphonie Nr. 1, „Die Felsenpastorale“ (1908–18), wurde in Berlin von den Philharmonikern uraufgeführt, als der Komponist noch keine zwanzig Jahre alt war. Das war ein vielversprechender Anfang einer Karriere! Seit einiger Zeit interessiert man sich jedoch eher für die 1916 angelegte ultraprogressive „Sphärenmusik“, die beim diesjährigen Musikfest am 7. September im direkten Vergleich mit Richard Wagners „Walküre“ von 1870 steht. „Sphärenmusik“ ist jünger und moderner, aber ohne Wagner wäre Langgaard insgesamt nicht vorstellbar. Nach der Uraufführung 1921 in Karlsruhe wurde die „Sphärenmusik“ vergessen. 1968 wurde sie wiedergeboren. Der dänische Komponist Per Nørgård (*1932, beim Musikfest am 5. September mit einem Streichquartett vertreten) hatte Langgaards Partitur unter 14 die Vorschläge für die Nordischen Musiktage in Stockholm gemischt, und als der Auswahljuror György Ligeti (1923–2006) seine „eigene“ neue Schreibweise bei Langgaard erkannte, meldete er sich mit dem launig-feierlichen Satz: „Meine Herren, ich darf verkünden, dass ich ein ... hmm ... Langgaard-Epigone bin.“ Den Namen Langgaard musste Ligeti buchstabieren, er sagte ihm nichts. Selten sind Langgaards und Ligetis Titel so nah beisammen wie „Sphärenmusik“ und „Atmosphères“. Vom sphärischen Ligeti der 1960er Jahre erklingt am 14. September das Orchesterwerk „Lontano“, dt. „weit weg“. Auch dieser Titel markiert Klangräume. Ligetis Kompositionen haben meist sachliche Titel, auch wenn die Musik selbst sonderbar ist. Das Konzert für Violine und Orchester von 1990/92 etwa ist ein Füllhorn von Stilen und passt deshalb gut zum herrlich verrückten Crossover-Geiger Pekka Kuusisto aus Helsinki, der es beim Musikfest am 11. September spielen wird. Wirklich durchschauen kann Ligetis Vielgestaltigkeit ohnehin nur ein souveräner Grenzgänger. Langgaards Exzentrik ist dagegen von einsamer Größe: Seine Oper heißt „Antichristus“ und die letzte Symphonie „Die Überflutung der Sonne“. Viel mehr geht gar nicht. Die Kunst von Langgaard und Ligeti besteht nicht in der Übernahme einer Tradition, sondern in „sonderbaren und einsamen“, einzigartigen Ideen und in ihrer „Göttlichkeit“. Langgaard neben Ligeti und „Sphärenmusik“ neben Wagners „Walküre“ zu stellen dehnt die lästigen Grenzen der Völker- und Länderspezifik aus. Ligeti war nicht nur ein „ungarisch-österreichischer“ Komponist, obwohl er in Musikfest Berlin 2016 Musik von Rued Langgaard und György Ligeti beim Musikfest Berlin Mittwoch, 7. September Rued Langgaard „Sfaerernes Musik” (1916-18) Orchester der Deutschen Oper Berlin Donald Runnicles Sonntag, 11. September György Ligeti „Konzert für Violine und Orchester” (1990/1992) Junge Deutsche Philharmonie Jonathan Nott Sonntag, 11. September György Ligeti „Concert Românesc” für Orchester (1951) Deutsches SymphonieOrchester Berlin Jakub Hrůša Mittwoch, 14. September György Ligeti „Lontano” für großes Orchester (1967) Bayerisches Staatsorchester Kirill Petrenko Ungarn wohnte, bis er 1956 nach Wien floh. Geboren wurde er in einem siebenbürgisch- jüdisch-ungarischen Umfeld in Dicsöszentmárton, also Sankt Martin, heute Târnaveni in Rumänien. 1969–1972 lebte er in Berlin und blieb bis 1992 Mitglied der Akademie der Künste. Zu der Lebenswelt seiner Kindheit bekennt sich Ligeti in „Concert Românesc“, zu hören am 11. September, entstanden nach Folklorestudien in Bukarest, lange vor der Flucht in den Westen. L anggaards und Ligetis Hochbegabungen wurden früh erkannt, aber ihren verschiedenen Lebenswelten entsprechend ganz anders gefördert: Ligeti wuchs in einer anspruchsvollen Akademikerfamilie auf, wo es nicht nur um Musik ging, während Langgaard, zuerst als Klavierspieler von seinen Profipianist- und Wagnerianer-Eltern trainiert und vorgeführt, mit zehn Jahren zur Orgel und Geige und mit zwölf zur Komposition wechselte. Seine späteren beruflichen Erfolge waren spärlich, denn viele gemeinschaftsbewussten Dänen lehnten ihn als Sonderling ab. Ligeti wiederum wollte gar nicht Musik studieren, aber wegen seiner Herkunft waren ihm Physik und Mathematik nicht zugänglich. Im Arbeitsdienst der ungarischen Armee und in der sowjetischen Gefangenschaft überlebte er, im Gegensatz zum Vater und jüngeren Bruder, die Shoa. Seine Mutter wurde im Januar 1945 in Ausschwitz-Birkenau gerade noch rechtzeitig gerettet. Glück und Unglück dies- und jenseits der Fronten formten Ligetis komplexen, aber alles andere als asozialen Charakter. Aus dem verhinderten Mathematiker wurde einer der beliebtesten Künstler seiner Zeit. 16 Tomi Mäkelä studierte Klavier, Konzertfach und Musikwissenschaft in Lahti, Wien, Helsinki und Berlin. Er promovierte 1988 über romantische Virtuosität und erhielt seine Venia in Helsinki mit einer Arbeit über Kammermusik der 20er Jahre. Seit 2009 hat er eine Professur für Musikwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Monographie „Poesie in der Luft. Jean Sibelius“ von 2007 erhielt 2008 den Preis „Geisteswissenschaft international“ und wurde ins Englische übersetzt (Jean Sibelius, 2011). Hommage à Pierre Boulez Tamara Stefanovich und Pierre-Laurent Aimard präsentieren beim Musikfest Berlin 2016 Pierre Boulez‘ Gesamtwerk für Klavier solo und die „Structures: Deuxième Livre“. Olaf Wilhelmer sprach mit Pierre-Laurent Aimard. Sie sind im Alter von zwölf Jahren in die Klavierklasse von Yvonne Loriod aufgenommen worden und haben Loriods Mann Olivier Messiaen intensiv kennengelernt. Spielte Pierre Boulez für Sie damals bereits auch eine Rolle? Aimard: Sicher. Ich hatte das zweite Buch der „Structures“, die drei Klaviersonaten und einiges andere von Pierre Boulez schon im Konzert gehört, seine Musik aber noch nicht gespielt. Als ich neun Jahre alt war, bat ich meinen Vater, mit mir von Lyon nach Genf zu fahren, um ein Konzert von Boulez hören zu können. Er hat dort unter anderem seinen „Éclat“ und Beethovens Zweite Symphonie dirigiert. Später, 1968, bin ich mit meinem Vater nach Bayreuth gereist, um Boulez als Dirigent des „Parsifal“ zu erleben. Er war damals schon sehr wichtig für mich. Was für einen Eindruck hat Boulez auf Sie als Kind gemacht? Aimard: Der Eindruck war sehr stark, aber er kam nicht zufällig. Schon meine erste Lehrerin hat viel von Boulez gesprochen, denn sie hatte seine Kurse in Basel besucht. Persönlich bin ich ihm erst 1976 begegnet, als er einen Pianisten für das neu gegründete Ensemble intercontemporain suchte. Das Vorspiel war konzentriert und freundlich: Ich habe für ihn Debussy, Webern und aus seiner eigenen ersten Klaviersonate gespielt. Bilden diese Aktivitäten für Sie eine Einheit, oder gibt es die Persönlichkeit Pierre Boulez gewissermaßen mehrmals? Im Ensemble intercontemporain haben Sie Pierre Boulez von vielen Seiten erlebt: Als Komponisten, Dirigenten und Organisator. Aimard: Es ist außergewöhnlich, dass ein Mensch diese verschiedenen Tätigkeiten so stark ausprägen konnte. Selbstverständlich sind sie miteinander Musikfest Berlin 2016 Boulez steht in musicis wie kein anderer heute für „das Metier“. Ich wage die Behauptung, dass noch nie in der Geschichte der Musik ein Künstler derart gleichbedeutend in den Bereichen der Kreation und Interpretation tätig war. Wolfgang Rihm 1992 Pierre-Laurent Aimard und Tamara Stefanovich Hommage à Pierre Boulez Montag, 12. September 19:00 Uhr Kammermusiksaal Pierre Boulez (1925–2016) Das Gesamtwerk für Klavier solo und die „Structures: Deuxième Livre“ „Douze Notation”, „Première Sonate”, „Deuxième Sonate”, „Troisième Sonate”, „Incise”, „Une page d‘éhémeride” und „Structures pour deux piano: Deuxième Livre” Pierre-Laurent Aimard Klavier Tamara Stefanovich Klavier verbunden. Wenn Boulez dirigierte, dann dirigierte er als Komponist. Solch ein kompletter Musiker auf solch einem Niveau ist eine Ausnahme, die einen bescheiden werden lässt. Andererseits war Boulez unendlich anregend und half Musikern, sich selbst zu entwickeln. In früheren Jahren hat Boulez seine Klavierwerke auch selbst aufgeführt. Wie hat er sich gegenüber Ihrem Spiel, Ihren Interpretationen verhalten? Aimard: Ich genieße seinen kompositorischen Stil – diese wunderbare Mischung von Impuls und Nachdenken, von Befreiung der Geste und Organisation – und habe immer versucht, es besser zu verstehen. So habe ich nach und nach meinen eigenen Weg gefunden. Boulez‘ Ratschläge waren sehr sparsam, aber umso wirkungsvoller. Er diktierte nichts – aber strahlte so stark, dass man beim gemeinsamen Musizieren unendlich viel von ihm lernen konnte. Ein Komponist, der strahlt: Französische Musik wird vor allem wegen ihrer Farbigkeit bewundert. Strahlt die Musik von Boulez in hellen Tönen? 18 Aimard: Es wechselt. Die Klänge der ersten Jahre sind gewalttätig, explodierend. Das ändert sich mit der mehr strukturell orientierten Musik der 1950er, 60er Jahre. In seinen späteren Werken, ab den 1980er Jahren, wird die Textur seiner Musik bunter. Aber jedes Werk stellt sich einer neuen Herausforderung, jedes hat seinen eigenen Klang und eine eigene Farbe. Olaf Wilhelmer, geboren 1976 in Bonn, studierte Geschichte, Musikwissenschaft und Germanistik an der Humboldt- Universität Berlin. Nach Stationen in Potsdam und Köln ist er Redakteur in der Abteilung Musikproduktionen beim Deutschlandradio Kultur in Berlin. La lontananza nostalgica utopica futura Ein Interview mit Isabelle Faust Ist „La lontananza nostalgica utopica futura" Ihre erste Begegnung mit der Musik Nonos? Freitag, 2. September 21:30 Uhr Kammermusiksaal Luigi Nono „La lontananza nostalgica utopica futura” für Solovioline und Tonbänder (1988) Isabelle Faust Violine André Richard Klangregie Ich habe Luigi Nonos Musik erstmals ganz bewusst mit dem LaSalle Quartet erlebt. Damals war ich 11 oder 12 Jahre alt und nahm mit meinem Streichquartett bei den Meisterkursen in Basel teil. Die Interpretation des LaSalle Quartet von Nonos Streichquartett „Stille, an Diotima“ war damals spektakulär, und das hat mich schon sehr beeindruckt. Später habe ich dann „Varianti“ für Violine und Orchester sehr gerne gespielt. Wie geht Nono in diesem Stück mit der Geige um? Gibt es da Momente, die ganz besonders sind, die Sie besonders anziehen? Die Violine tritt in diesem Stück in einen Dialog mit der Musik von den Tonbändern. Diese werden vom Klangregisseur spontan eingesetzt, je nachdem welche der 8 Tonspuren zu welcher Art von Geigenspiel im jeweiligen Moment besonders gut passt. Die Violine erfüllt dabei eine deklamierende, dialogisierende, monologisierende und reagierende Musikfest Berlin 2016 Rolle. Und obwohl sie einem vollständig ausnotierten Notentext folgt, kommt sie nicht umhin, die Tonbandklänge und das, was sich um sie herum ereignet, auf sich wirken zu lassen, davon brüskiert oder geschmeichelt zu werden, im Einklang oder Zwiespalt, reflektierend oder konstruktiv damit umzugehen. Es geht hier um echte Kammermusik, und nicht um einen Solopart und „8 Tutti-Spieler“. Geiger und Tonbandmusik beeinflussen sich gegenseitig, manchmal sind sie sogar nicht mehr vollständig auseinander zu halten. Und trotzdem folgt die Solovioline ihrem vorgegebenen, einsamen Weg, ohne sich davon abbringen zu lassen und entschwindet am Ende den Raumklängen, sich ins Nichts auflösend. Ich finde die Momente am spannendsten, in denen der Geiger auf das hört, was im Raum um ihn herum passiert und den richtigen Moment abwartet, um darauf zu antworten, während der Klangregisseur scheinbar genauso in „Lauerstellung“ verharrt, um einen unerhörten Moment der Einheit zu kreieren. und wiederum die Violine beeinflusst. Anfang und Schluss gehören der Elektronik, die „Wander-Violine“ taucht erst nach einer Weile in das Meer der Klänge und Geräusche ein, am Ende vermischt sich der Geigenton mit der Elektronik und die Geige blendet sich aus, der Wanderer geht von dannen. Kremers aufgenommenes Spiel wurde von Nono minutiös elektronisch bearbeitet, er benutzte dabei unter anderem Harmonizer, Nachhall, Filter oder Verzögerung. Dadurch ist enormes re- komponiertes Material entstanden, das einen großen Teil dieses Stückes ausmacht. Aber das wirklich Entscheidende für die jeweilige Aufführung ist, in welcher Art und zu welchem Zeitpunkt was wo eingesetzt wird. André Richard, mit dem ich die Ehre habe, dieses Stück nun zum zweiten Mal aufzuführen, war Nonos Vertrauter und hat die Entstehung dieses Werkes miterlebt. Es ist ein großes Privileg, mit ihm in Nonos Welten und Subtilitäten, in seine Gedankengänge einzutauchen, er hat mir die Tore hierzu ganz weit geöffnet. „La lontananza nostalgica utopica futura" – Welchen Assoziationsraum eröffnet dieser Titel für Sie? Kammermusik beim Musikfest Berlin 2016 Freitag, 2. September 19:00 Uhr GrauSchumacher Piano Duo Philippe Manoury 21:30 Uhr Isabelle Faust Luigi Nono Sonntag, 4. September GrauSchumacher Piano Duo Ferruccio Busoni zum 150. Geburtstag Montag, 5. September The Danish String Quartet Nørgård, Schostakowitsch, Beethoven & Danish Folk Tunes Montag, 12. September Pierre-Laurent Aimard Klavier Tamara Stefanovich Klavier Hommage à Pierre Boulez Für mich steht dieser Titel für eine unerfüllte Suche nach dem Weg in eine unerreichbare, bessere Welt. Bei der Aufführung dieses Werkes wird das Unerreichbare dieser Suche meiner Ansicht nach sehr spürbar gemacht, ebenso die subtilsten unterschiedlichen Zustände, in die die Interpreten und auch das Publikum geraten: Zwischenwelten, psychologische „Aggregatzustände”. Nono hatte seinen Wahlspruch des Wanderns in Toledo an einer Klostermauer entdeckt: „caminantes, non hay caminos, hay que caminar“ (Wanderer, es gibt keine Wege, es gibt nur das Gehen). In „La lontananza“ verkörpert die Musik Aufbruch, Suche, Ziellosigkeit. Der Widmungsträger Salvatore Sciarrino, Schüler Nonos, interpretiert den Titel als ästhetische Metapher: „Indem die Vergangenheit durch die Gegenwart reflektiert wird (nostalgica), bringt sie eine kreative Utopie hervor (utopica); die Sehnsucht nach dem Bekannten wird zum Vehikel für das Mögliche (futura) durch das Medium der Entfernung (lontananza).“ Wie treten Sie in Interaktion mit diesen Klängen von den Tonbändern, die ja geprägt sind vom Spiel Gidon Kremers und natürlich von der Handschrift Nonos? Wie schon beschrieben gibt die Solovioline viele Anstöße bei diesem Werk, auf die die Live-Elektronik bzw. der Klangregisseur reagiert 20 Ein zentrales Thema von Nonos kompositorischer Arbeit war die Auseinandersetzung mit dem Raum, der Architektur und dem räumlichen Hören. So ist „La lontananza“ in Bezug auf den Kammermusiksaal entstanden. Welche Erfahrungen machen Sie in Bezug auf den Raum als Solistin des Stücks? Ich finde es extrem spannend, den Raum in allen akustischen Varianten zu erforschen und zu erkunden. Zudem kommt die Live-Elektronik ja auch ständig aus anderen Ecken des Raumes, was die Interpretin oder den Interpreten unablässig in andere Relationen setzt, der Wanderer muss sich permanent in Frage stellen und neu orientieren. Für das Publikum ist es nicht anders, es hört den Solisten immer wieder aus einer anderen Perspektive, manchmal nah, manchmal entfernter, manchmal von der Elektronik fast vollständig überdeckt. Ich bin sehr neugierig darauf, wie dieses Werk in dem Saal, in dem es am 3. September 1988 uraufgeführt wurde, funktionieren wird, welche Raumerfahrung hier möglich sein wird. Ich liebe diesen Konzertsaal sehr, er klingt fantastisch und ich fühle mich immer ganz besonders wohl hier. Sicher bringt er durch seine offene, runde Anordnung besondere Vorteile mit für ein Stück, das den Raum gänzlich ins Hörerlebnis mit einbezieht. Wir werden sehen, inwiefern sich Konzentration und Intimität trotz des Umherwanderns in einem doch großen Raum herstellen wird. Die Fragen stellte Barbara Barthelmes Musikfest Berlin 2016 Bewegte Fresken Von Habakuk Traber Sergej Eisensteins Film „Iwan Grosny” mit Sergej Prokofjews Musik N icht Hollywood steht im Mittelpunkt, sondern Mosfilm, der sowjetische Antipode, musikalisch nicht Korngold, Waxman, Max Steiner, John Williams, sondern ein einziger: Sergej Prokofjew. Er war Sergej Eisensteins Wunschkomponist für sein bis dato umfangreichstes Vorhaben: die Trilogie über Iwan IV., dem die Russen den Beinamen „Grosny“, der „Furchteinflößende“, gaben. Ein Opus magnum sollte daraus werden, ein „Ring“ über den Herrscher aus dem 16. Jahrhundert, der Russland mit beispiellosem Despotismus einig und groß machte. Die Beschäftigung mit einem anderen „Ring“ ging Eisensteins „Iwan“-Projekt voran: Ehe er mit den Dreharbeiten begann, inszenierte er am Moskauer Bolschoi-Theater „Die Walküre“, den ersten Abend aus Wagners „Ring des Nibelungen“. In beiden Zyklen geht es um Helden und Reiche aus ferner Geschichte, in beiden um den Untergang zumindest der ersteren, bei beiden um 22 Mythen und Sagen; auch in „Iwan Grosny“ bleibt der geschichtliche Realismus eine (politisch absichernde) Äußerlichkeit; ästhetisch und ethisch verschlägt es wohl nichts, ob geschehene oder imaginierte Historie in musik-bewegte Bilder verwandelt wird. Eisenstein–Prokofjews „Iwan“ konnte und sollte die medial moderne Form des Musikdramas werden – mit der russischen Geschichte als Kulisse. Bahnbrechendes hätte aus dem Projekt werden können. Doch der russische Ring blieb Fragment. Der erste Teil des Films, der von Iwans Aufstieg, seinen Siegen und von der Heimtücke seiner inneren Feinde handelt, wurde 1944 vollendet, öffentlich aufgeführt und 1945 vielfach ausgezeichnet. Auch der zweite Teil, in dessen Zentrum der Verrat an Iwan und seine Machtbehauptung mit Hilfe einer bewaffnetes Geheimdienstes steht, wurde fertiggestellt, aber die stalinistische Zensur verbot Die Kunst des Films ist nicht vom Himmel heruntergefallen, ohne Eltern, Vorfahren oder Ahnen. Alle Künste haben dazu beigetragen … Das, was der Tonfilm erreicht hat auf dem Gebiet der Synthese von Ton und Bild, von Hörbild und Sehbild, von Sehwelt und Hörwelt, das hat unsere Auffassung von Ton und Bild so verfeinert, dass wir eigentlich erst jetzt mit vollem Recht uns Wagner zuwenden können; Wagner, der es vor vielen Jahrzehnten geahnt, deklariert, niedergeschrieben hat. Sergej Eisenstein 1940 amerikanischen Firma Paramount scheiterten, begab sich Eisenstein Ende 1930 mit Unterstützung durch den Schriftsteller Upton Sinclair und seiner Frau nach Mexiko, um dort einen Film über das Land zu drehen. „¡Que viva Mexiko!“ wurde wegen eines Zerwürfnisses mit seinen Förderern nicht fertiggestellt. Eisenstein blieben aber die Erfahrokofjews Musik, die wie der Film ein rungen mit dem Atavistischen im Gegenwärtigen, Großaufgebot an Mitwirkenden fordert, mit Mythen und Ritualen, die offen oder überist heute meist in der oratorischen Zuformt weiterlebten, und mit der stummen Gewalt sammenstellung, die Abram Stassewitsch des Statischen. Sie gingen in die Ästhetik von aus Prokofjews Partitur exzerpierte, und damit „Iwan Grosny“ ein, in die dämonische Physiognie ganz zu hören; Wichtiges fehlt. Die Wirkung nomik der Protagonisten, in die Kraft von Symder ersten beiden Filmteile wird, wenn sie gezeigt bolen (Kreuz, Gold, Machtinsignien), in die werden, durch die schlechte Tonqualität beeinträchtigt. Beiden Mängeln helfen Rundfunk- Gestaltung von Licht, Räumen und ihren Suggestionen. „Iwan“ bedeutete nicht weniger als Sinfonieorchester Berlin und Rundfunkchor Berlin die visuelle und musikalische Entschlüsselung unter Frank Strobels Leitung ab. Prokofjews Musik der Gegenwart durch Mythen, ihre Bilder und ihr wird zur Filmprojektion live gespielt, und zwar Klang-Zeit-Vokabular. Eisenstein und Prokofjew alles Vorhandene, auch das, was rekonstruiert manövrierten kongenial mit der erhellenden werden musste. Dies gereicht der Musik, aber Kraft des Unheimlichen. auch Eisensteins Bildsprache zum Vorteil. 1946 die Aufführung; erst fünf Jahre nach dem Tod des modernen Despoten konnte „Iwan II“ gezeigt werden. Die Arbeit am dritten Teil wurde gestoppt, das Material konfisziert und weitgehend zerstört. P Der Regisseur bezeichnete seine Filme einmal als „bewegte Fresken“. Den Begriff prägte er bei einem der zahlreichen Gespräche mit der Malerin Frida Kahlo und ihrem Mann Diego Rivera in Mexiko. Das mittelamerikanische Land, seine Menschen und Kulturen faszinierten Eisenstein schon seit langem. Als imaginierte und erlebte Gegend muss es auf ihn ähnlich stark wie auf Antonin Artaud und auf den jungen Wolfgang Rihm gewirkt haben. Nachdem Filmpläne mit der Habakuk Traber lebt als Musikpublizist in Berlin. Er schreibt Artikel und Essays für Orchester und Festivals im In- und Ausland. Bücher und Buchbeiträge schrieb er vor allem über Musik im Exil, über Themen der Berliner Musikgeschichte und über zeitgenössische Komponisten. 2002 bis 2014 war er Dramaturg der Münchener Biennale. Musikfest Berlin 2016 Freitag, 16. September 18:30 Uhr Konzerthaus Berlin 17:15 Uhr Einführung Filmkonzert Iwan Grosny / Iwan der Schreckliche Filmepos von Sergej Eisenstein, Musik von Sergej Prokofjew für Soli, Chor und Orchester op. 116 Erstaufführung der rekons truierten Fassung von beiden Teilen des Filmes mit der Originalmusik Marina Prudenskaya Alt Alexander Vinogradov Bass Drei Kinderstimmen Rundfunkchor Berlin Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Frank Strobel Leitung Programm – Musikfest Berlin 2016 Freitag, 2. September 19:00 Uhr & 21:30 Uhr Kammermusiksaal Kartenpreis pro Veranstaltung: 15 € Kombiticket: 25 € 19:00 Uhr Philippe Manoury Le temps, mode d’emploi für zwei Klaviere und Elektronik GrauSchumacher Piano Duo Philippe Manoury, Thomas Goepfer Klangregie 21:30 Uhr Luigi Nono La lontananza nostalgica utopica futura für Solovioline und Tonbänder Isabelle Faust Violine André Richard Klangregie Samstag, 3. September 19:00 Uhr Philharmonie 18:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 15 – 90 € Eröffnungskonzert Wolfgang Rihm Tutuguri für großes Orchester, Schlagzeuger, Chor vom Tonband und Sprecher Graham Forbes Valentine Sprecher 6 Solo-Schlagzeuger Zoro Babel Klangregie Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Daniel Harding Leitung Sonntag, 4. September 11:00 Uhr Kammermusiksaal 10:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–35 € Sonntag, 4. September 19:00 Uhr Philharmonie 18:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 15–66 € Matineekonzert Ferruccio Busoni zum 150. Geburtstag Deutschland-Debüt The John Wilson Orchestra A Celebration of the MGM Film Musicals Ferruccio Busoni Improvisation über ein Bachsches Chorallied MGM Jubilee Overture – The Trolley Song – Over the Rainbow – The Heather On The Hill – and much more Fantasie für eine Orgelwalze von W.A. Mozart KV 608 bearbeitet für 2 Klaviere Dienstag, 6. September 18:00 Uhr „Quartett der Kritiker“ Einführung zur Veranstaltung um 20:00 Uhr Eintritt frei Eleonore Büning, Hans-Klaus Jungheinrich, Michael Stegemann, Christian Wildhagen und Olaf Wilhelmer (Moderation) sprechen über die Symphonie Nr. 4 von Dmitri Schostakowitsch Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin in Zusammenarbeit mit Deutschlandradio Kultur und dem Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. Louise Dearman, Scarlett Strallen, Matthew Ford, Richard Morrison Vocalists Duettino Concertante nach dem Finale aus W. A. Mozarts Klavierkonzert Nr. 19 in F-Dur KV 459 für 2 Klaviere The John Wilson Orchestra John Wilson Conductor Fantasia contrappuntistica Fassung für zwei Klaviere gefolgt von einer Quadrupelfuge über ein Bachsches Fragment Montag, 5. September 19:00 Uhr & 21:30 Uhr Kammermusiksaal 18:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–35 € GrauSchumacher Piano Duo Andreas Grau / Götz Schumacher 1.Teil: 19:00 Uhr Klaviere Dienstag, 6. September 20:00 Uhr Philharmonie Kartenpreise: 15–90 € Galina Ustwolskaja Sinfonie Nr. 3 „Isése Messija, Spasi nas!“ Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 4 c-Moll op. 43 Alexei Petrenko Rezitation Münchner Philharmoniker Valery Gergiev Leitung Per Nørgård Streichquartett Nr. 1 Sonntag, 4. September 13:00 Uhr Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin Ausstellungseröffnung „BUSONI: Freiheit für die Tonkunst!“ 4. September 2016 – 8. Januar 2017 Eine Ausstellung der Kunstbibliothek – Staatliche Museen zu Berlin, der Staatsbibliothek zu Berlin, des Staatlichen Institut für Musikforschung anlässlich des 150. Geburtstages von Ferruccio Busoni Dmitri Schostakowitsch Streichquartett Nr. 15 es-Moll op. 144 Mittwoch, 7. September 20:00 Uhr Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 18–65 € Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 12 Es-Dur op. 127 Rued Langgaard Sfærernes Musik 2.Teil: Late Night: 21:30 Uhr Richard Wagner Die Walküre I. Aufzug Danish Folk Tunes The Danish String Quartet spielt Musik von Carl Nielsen und nordische Volkslieder, bearbeitet für Streichquartett. The Danish String Quartet Frederik Øland Violine Rune Tonsgaard Sørensen Violine Asbjørn Nørgaard Viola Fredrik Schøyen Sjölin Violoncello Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Wilhelm Hansen Fonden 24 Konzertante Aufführung Anja Harteros Sopran (Sieglinde) Peter Seiffert Tenor (Siegmund) Georg Zeppenfeld Bass (Hunding) Chor der Deutschen Oper Orchester der Deutschen Oper Donald Runnicles Leitung Eine Veranstaltung der Deutschen Oper Berlin in Zusammenarbeit mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Donnerstag, 8. September 20:00 Uhr Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 25–65 € Samstag, 10. September 20:00 Uhr Kammermusiksaal 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–35 € Sonntag, 11. September 17:00 Uhr Haus des Rundfunks, Großer Sendesaal Kartenpreise: 20 € Montag, 12. September 19:00 Uhr Kammermusiksaal 18:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–35 € Hans Werner Henze Il Vitalino raddoppiato IPPNW-Benefizkonzert Artur Schnabel – Hommage in Werken, Briefen, Bildern Hommage à Pierre Boulez Anton Bruckner Symphonie Nr. 7 E-Dur zugunsten des Vereins MitMachMusik – Ein Weg zur Integration von Flüchtlingskindern e.V. Julia Fischer Violine Konzerthausorchester Berlin Iván Fischer Leitung Ludwig van Beethoven Streichquartett Nr. 7 F-Dur op. 59,1 Eine Veranstaltung des Konzerthaus Berlin in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Freitag, 9. September 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–32 € Matthias Pintscher sonic eclipse für Trompete, Horn und Ensemble No More Masterpieces Eine gemeinsame audiovisuelle Produktion von Ensemble intercontemporain und 33 1/3 Collective zu Wolfgang Rihm „Concerto Séraphin” für 16 Spieler (2008) nach Antonin Artauds Manifest „Le théâtre et son double“. DE Clément Saunier Trompete Jean-Christophe Vervoitte Horn 33 1/3 Collective Video Ensemble intercontemporain Matthias Pintscher Leitung Freitag / Samstag 9. / 10. September 20:00 Uhr / 19:00 Uhr Philharmonie Einführung jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn Kartenpreise: 35–98 € Claude Debussy Prélude à l‘après-midi d’un faune Edgard Varèse Arcana für großes Orchester Hector Berlioz Symphonie fantastique op. 14 Berliner Philharmoniker Andris Nelsons Leitung Dmitri Schostakowitsch Symphonie Nr. 15 A-Dur op. 141 bearbeitet für Klaviertrio und drei Schlagzeuger von Victor Derevianko Artemis Quartett Vineta Sareika Violine Anthea Kreston Violine Gregor Sigl Viola Eckart Runge Violoncello Kolja Blacher Violine Jens Peter Maintz Violoncello Özgür Aydin Klavier Raymond Curfs, Mark Haeldermans, Lukas Böhm Perkussion Eine gemeinsame Veranstaltung von IPPNW-Concerts, Berliner Festspiele / Musikfest Berlin und der Stiftung Berliner Philharmoniker Artur Schnabel Klavierquintett (1. Satz) Sieben Klavierstücke Notturno für Singstimme und Klavier Lesung aus den Briefen Artur Schnabels Udo Samel Rezitation Markus Pawlik Klavier Dietrich Henschel Bariton Matthew Mishory Videoprojektion Szymanowski Quartett Agata Szymczewska Violine Grzegorz Kotów Violine Vladimir Mykytka Viola Marcin Sieniawski Violoncello Eine Veranstaltung des Kulturradio vom rbb mit Unterstützung der Akademie der Künste Berlin, im Rahmen von Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Sonntag, 11. September 20:00 Uhr Philharmonie 18:55 Uhr Einführung Kartenpreise: 20–63 € György Ligeti Concert Românesc für Orchester Sonntag, 11. September 11:00 Uhr Philharmonie 10:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 15–59 € Olga Neuwirth Trurliade-Zone Zero für Schlagzeug und Orchester DE Matineekonzert Edgard Varèse Déserts für 14 Blasinstrumente, Klavier, Schlagzeug und 3 Interpolationen für „electronically organized sound” György Ligeti Konzert für Violine und Orchester Ludwig van Beethoven Symphonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 „Eroica“ Das Gesamtwerk für Klavier solo und die „Structures: Deuxième Livre” von Pierre Boulez Douze Notations Première Sonate Deuxième Sonate Troisième Sonate Incises Une page d’éphéméride Structures pour deux pianos: Deuxième Livre Tamara Stefanovich Klavier Pierre-Laurent Aimard Klavier Dienstag, 13. September 20:00 Uhr Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 15–90 € Heitor Villa-Lobos Bachianas Brasileiras Nr. 2 Olivier Messiaen Turangalîla-Symphonie für Klavier, Ondes Martenot und großes Orchester Jean-Yves Thibaudet Klavier Cynthia Millar Ondes Martenot Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela Gustavo Dudamel Leitung Antonin Dvořák Symphonie Nr. 4 d-Moll op. 13 Martin Grubinger Schlagzeug Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Jakub Hrůša Leitung Eine Veranstaltung des Deutschen SymphonieOrchesters Berlin in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Mittwoch, 14. September 20:00 Uhr Philharmonie 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 15–90 € György Ligeti Lontano für großes Orchester Béla Bartók Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 Pekka Kuusisto Violine Junge Deutsche Philharmonie Jonathan Nott Leitung Richard Strauss Symphonia Domestica Eine Veranstaltung der Berliner Festspiele / Musikfest Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Aventis Foundation Frank Peter Zimmermann Violine Bayerisches Staatsorchester Kirill Petrenko Leitung Eine Veranstaltung der Stiftung Berliner Philharmoniker in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Fortsetzung auf der nächsten Seite Musikfest Berlin 2016 Donnerstag / Freitag / Samstag 15. / 16. / 17. September 20:00 Uhr / 20:00 Uhr / 19:00 Uhr Philharmonie Einführung jeweils 1 Stunde vor Konzertbeginn Kartenpreise: 21–66 € Samstag, 17. September 19:00 Uhr Kammermusiksaal 17:30 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–35 € John Adams Harmonielehre für Orchester Franz Schubert Ouvertüre für Streicher c-Moll Scheherazade.2 für Violine und Orchester Leila Josefowicz Violine Berliner Philharmoniker John Adams Leitung Eine Veranstaltung der Stiftung Berliner Philharmoniker in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Freitag, 16. September 18:30 Uhr Konzerthaus Berlin 17:15 Uhr Einführung Kartenpreise: 20–59 € Filmkonzert Iwan Grosny / Iwan der Schreckliche Filmepos von Sergej Eisenstein, Musik von Sergej Prokofjew für Soli, Chor und Orchester op. 116 Erstaufführung der rekonstruierten Fassung von beiden Teilen des Films mit der Originalmusik Marina Prudenskaya Alt Alexander Vinogradov Bass Drei Kinderstimmen Rundfunkchor Berlin Rustan Samedov Einstudierung Rundfunk-Sinfonieorchetser Berlin Frank Strobel Leitung Eine Veranstaltung von Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und Rundfunkchor Berlin in der roc berlin, Deutschlandradio Kultur, Musikverlage Sikorski und ZDF/ARTE in Kooperation mit Europäischer FilmPhilharmonie und Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Montag/Dienstag 19./20.September 20:00 Uhr / 20:00 Uhr Philharmonie Einführung jeweils 45 Minuten vor Konzertbeginn Kartenpreise: 22–115 € Tabea Zimmermann & Ensemble Resonanz Edward Elgar The Dream of Gerontius op. 38 Oratorium für Mezzosopran, Tenor, Bariton, Chor und Orchester Enno Poppe Tier für Streichquartett Rebecca Saunders Ire Konzert für Violoncello, Streicher und Schlagzeug Sarah Connolly Mezzosopran Jonas Kaufmann Tenor Thomas Hampson Bariton Staatsopernchor RIAS Kammerchor Martin Wright Choreinstudierung Staatskapelle Berlin Daniel Barenboim Leitung Rebecca Saunders Fletch für Streichquartett Enno Poppe Filz für Viola und Kammerorchester Eine Veranstaltung der Staatsoper Unter den Linden in Kooperation mit Berliner Festspiele / Musikfest Berlin Franz Schubert Symphonie Nr. 5 B-Dur für Kammerorchester Tabea Zimmermann Viola / Leitung Saerom Park Violoncello Ensemble Resonanz Enno Poppe Leitung Neu ausgewählte Einführungsveranstaltungen finden Sie zum Nachhören auf www.berlinerfestspiele.de/ einfuehrungen Sonntag, 18. September 20:00 Uhr Haus der Berliner Festspiele 19:00 Uhr Einführung Kartenpreise: 10–32 € Varèse & Zappa Weitere Texte und Beiträge finden Sie im Magazin des Musikfest Berlin und auf www.berlinerfestspiele.de/ musikfest sowie im Blog der Berliner Festpiele: blog.berlinerfestspiele.de Frank Zappa Revised Music for Low Budget Orchestra, Lemme Take You To The Beach, RDNZL B Edgard Varèse Écuatorial für Basstimme und Ensemble Poème électronique für Tonband, Ionisation für 13 Schlagzeuger Aktuelles und Eindrücke vom Festival Frank Zappa The Black Page, The Black Page #1, The Black Page #2 Echidna’s Arf (Of You), Don’t You Ever Wash That Thing #MusikfestBerlin facebook.com/ musikfestberlin twitter.com/ blnfestspiele Ali N. Askin Arrangements und Transkriptionen (Zappa) Michael Leibundgut Bass Paul Jeukendrup Klangregie instagram.com/ berlinerfestspiele Ensemble Musikfabrik Carl Rosman Dirigent (Varèse) 26 Musikfest Berlin 2016 28 Musikfest Berlin 2016 Spielorte / Venues Philharmonie, Kammermusiksaal Herbert-von-Karajan-Str.1, 10785 Berlin Konzerthaus Berlin Gendarmenmarkt, 10117 Berlin Kunstbibliothek am Kulturforum Matthäikirchplatz 6, 10785 Berlin U-Bahn: U2 Potsdamer Platz oder Mendelssohn-Bartholdy-Park S-Bahn: S1, S2, S25 Potsdamer Platz Bus: 200 Philharmonie; M48, M58 Kulturforum oder Varian-Fry-Straße; M29 Potsdamer Brücke; M41 Potsdamer Platz U-Bahn: U2 Hausvogteiplatz oder Stadtmitte, U6 Französische Straße oder Stadtmitte S-Bahn: S Friedrichstraße oder S1, S2, S25 Unter den Linden Bus: 100, M48, 147, 200, TXL Haus der Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin Haus des Rundfunks / Großer Sendesaal Masurenallee 8-14 14057 Berlin Di-Fr 10:-18:00 Sa, So: 11:00-18:00 U-Bahn: U2 Potsdamer Platz oder Mendelssohn-Bartholdy-Park S-Bahn: S1, S2, S25 Potsdamer Platz Bus: 200 Philharmonie; M48, M58 Kulturforum oder Varian-Fry-Straße; M29 Potsdamer Brücke; M41 Potsdamer Platz U-Bahn: U3 , U9 Spichernstraße, Ausgang Bundesallee Bus: 204 und 249 Friedrich-Hollaender-Platz U-Bahn: U2 Theodor Heuss Platz, Kaiserdamm; S-Bahn: Messe Nord / ICC Bus: 104, 218, 349, M49 Haus des Rundfunks Ticketservice Kasse Berliner Festspiele Schaperstraße 24 10719 Berlin Mo–Sa 14:00–18:00 Uhr Kasse Martin-Gropius-Bau Niederkirchnerstraße 7 10963 Berlin Mi–Mo 10:00-18:30 Uhr Online www.berlinerfestspiele.de Telefon Telefon +49 30 254 89 100 Mo–Fr 10:00–18:00 Uhr Karten auch an den bekannten Vorverkaufskassen. Abendkasse jeweils 1 1/2 Stunden vor Beginn der Veranstaltung. Kasse Philharmonie Herbert-von-Karajan-Str. 1 10785 Berlin Mo–Fr 15:00–18:00 Uhr Sa, So 11:00–14:00 Uhr Geschlossen vom 27.6.–21.8. und an Feiertagen Online www.berliner-philharmoniker.de Für Tickets zu den Konzerten der Berliner Orchester wenden Sie sich bitte an: www.berliner-philharmoniker.de www.dso-berlin.de www.konzerthaus.de www.rsb-online.de www.staatskapelle-berlin.de www.deutscheoperberlin.de Telefon Telefon +49 30 254 88 999 Mo−Fr 9:00−18:00 Uhr Weitere Informationen über Kombitickets und Wahlabonnements finden Sie unter: www.berlinerfestspiele.de Je nach Verfügbarkeit gibt es ermäßigte Karten an den Abendkassen für Schüler*innen und Student*innen bis zum 27. Lebensjahr, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende und ALG II-Empfänger (gültiger Ausweis erforderlich). Bildnachweise S.4 Paul Klee „Paukenspieler“, 1940, Bern, Kunstmuseum © akg-images / De Agostini Picture Library / S. 6 Paul Klee „der Konzertdirigent F.L.”, 1922.257, Sammlung Pierre Boulez / S. 10 Der Löwe von Metro-Goldwyn- Mayer bei der Tonaufnahme, 1929 © ullstein bild – Süddeutsche Zeitung Photo/Scherl / S. 12,13 Zwei Tanzszenen von Fred Astaire. Astaire tanzt mit einem Textbuch in der Hand. 1935 © ullstein bild – Süddeutsche Zeitung Photo/Scherl / S. 14 Rued Langgaard, 1950 © The Royal Library, Copenhagen / S. 15 György Ligeti, 1993 © Guy Vivien / S. 17 Pierre Boulez ca. 1976 © Pierre Petitjean / S. 18 Pierre-Laurent Aimard & Tabea Stefanovich © Neda Navae / S. 19 Isabelle Faust © Molina Visuals / S. 20 Luigi Nono © Guy Vivien /S. 22 Sergej Eisenstein und Andrei Moskvin drehen „Ivan 2“, Moskau 1945 © Olga Dombrovski 30 Das Musikfest Berlin 2016 im Radio und Internet Deutschlandradio Kultur Die Sendetermine Sa 3.9. 19:05 Uhr Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Live-Übertragung Mi 7.9. 20:03 Uhr „Quartett der Kritiker” Aufzeichnung vom 6.9. Do 8.9. 20:03 Uhr Münchner Philharmoniker Aufzeichnung vom 6.9. Live-Übertragung So 11.9. 20:03 Uhr Deutsches Symphonie-Orchester Berlin Mi 14.9. 20:03 Uhr F. Busoni zum 150. Geburtstag: GrauSchumacher Piano Duo Aufzeichnung vom Do 15.9. 20:03 Uhr Berliner Philharmoniker 4.9. Live-Übertragung Fr 16.9. 20:03 Uhr Bayerisches Staatsorchester Aufzeichnung vom 14.9. Sa 17.9. 21:30 Uhr Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin „Die besondere Aufnahme˝ Aufzeichnung vom 16.9. Di 20.9. 20:03 Uhr Staatskapelle Berlin Live-Übertragung Do 22.9. 20:03 Uhr Junge Deutsche Philharmonie Aufzeichnung vom 11.9. Di 27.9. 20:03 Uhr IPPNW-Benefizkonzert Aufzeichnung vom 10.9. Di 4.10. 20:03 Uhr Hommage à Pierre Boulez: Pierre-Laurent Aimard Tamara Stefanovich Aufzeichnung vom 12.9. Deutschlandradio Kultur ist in Berlin über 89,6 MHz, Kabel 97,50, digital und über Livestream auf www.dradio.de zu empfangen. kulturradio vom rbb Die Sendetermine Do 8.9. 20:04 Uhr Konzerthausorchester Berlin Live-Übertragung im Rahmen des ARD Radiofestivals Do 8.9. 20:04 Uhr Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin Aufzeichnung vom in Ausschnitten im Anschluss an die Live-Übertragung des Konzertorchesters Berlin vom 7.9. So 25.9. 20:04 Uhr Berliner Philharmoniker „Berliner Philharmoniker” Aufzeichnung vom 8.9. Sa 1.10. 20:04 Uhr Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin „Konzert am Samstagabend” Aufzeichnung vom 7.9. Sa 15.10. 18:04 Uhr Hommage à Artur Schnabel Szymanowski Quartett Aufzeichnung vom 11.9. 8.9. kulturradio vom rbb ist in Berlin über 92,4 MHz, Kabel 95,35, digital und über Livestream auf www.kulturradio.de zu empfangen. Digital Concert Hall Die Sendetermine Sa 3.9. 19:00 Uhr Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks Digital Concert Hall Live-Übertragung So. 4.9. 19:00 Uhr The John Wilson Orchestra Digital Concert Hall Live-Übertragung Di. 6.9. 20:00 Uhr Münchner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung Do 8.9. 20:00 Uhr Konzerthausorchester Berlin Digital Concert Hall Live-Übertragung Sa 10.9. 19:00 Uhr Berliner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung So 11.9. 11:00 Uhr Junge Deutsche Philharmonie Digital Concert Hall Live-Übertragung Di 13.9. 20:00 Uhr Orquesta Sinfónica Simón Bolívar de Venezuela Digital Concert Hall Live-Übertragung Mi 14.9. 20:00 Uhr Bayerisches Staatsorchester Digital Concert Hall Live-Übertragung Sa 17.9. 19:00 Uhr Berliner Philharmoniker Digital Concert Hall Live-Übertragung www.digitalconcerthall.com Impressum Musikfest Berlin Veranstaltet von den Berliner Festspielen in Zusammenarbeit mit der Stiftung Berliner Philharmoniker Künstlerischer Leiter: Dr. Winrich Hopp Organisation: Anke Buckentin (Ltg.), Kathrin Müller, Thalia Hertel, Ina Steffan, Presse: Patricia Hofmann, Jennifer Wilkens Redaktion: Dr. Barbara Barthelmes, Anke Buckentin Gestaltung: Ta-Trung, Berlin Stand: August 2016. Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten. Copyright: 2016 Berliner Festspiele, Autoren und Fotografen Berliner Festspiele Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes GmbH Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Berliner Festspiele Schaperstraße 24, 10719 Berlin T +49 30 254 89 0 Partner Musikfest Berlin 2016 www.berlinerfestpiele.de