Beschreiben Sie hier Ihre Indikatoren

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Beschreiben Sie hier Ihre Indikatoren
2005
Fachbericht Nachhaltigkeit
Erstellt in Übereinstimmung mit dem GRI-Standard
(Global Reporting Initiative)
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 1 von 92
Inhaltsverzeichnis
GRI-Index....................................................................................... 3
Vision und Strategie ..................................................................... 11
Profil............................................................................................. 13
Organisationsprofil .......................................................................... 13
Berichtsabgrenzung ........................................................................ 20
Berichtsprofil.................................................................................. 22
Governance Strukturen und Managementsysteme........................ 24
Struktur und Governance................................................................. 24
Einbindung der Anspruchsgruppen .................................................... 31
Umfassende Geschäftsgrundsätze und Managementsysteme ................. 35
Ökonomische Leistungsindikatoren (EC) ...................................... 40
Direkte ökonomische Wirkungen ....................................................... 40
Öffentlicher Sektor.......................................................................... 43
Ökologische Leistungsindikatoren (EN) ........................................ 44
Material......................................................................................... 44
Energie ......................................................................................... 46
Wasser.......................................................................................... 49
Artenvielfalt ................................................................................... 51
Emissionen und Abfälle.................................................................... 53
Lieferanten .................................................................................... 59
Produkte und Dienstleistungen ......................................................... 60
Gesetzeskonformität ....................................................................... 64
Transport und Mobilität.................................................................... 65
Übergreifende Aspekte .................................................................... 67
Soziale Leistungsindikatoren ........................................................ 68
Arbeitspraxis und Arbeitsqualität (LA) ................................................ 68
Menschenrechte (HR) ...................................................................... 78
Gesellschaft (SO)............................................................................ 82
Produktverantwortung (PR) .............................................................. 86
-----------------------------------------------------------------Impressum
Migros-Genossenschafts-Bund, Zürich
Gesamtverantwortung
Dieter Bürgi, Leiter Ökologie
Konzept und Umsetzung
Corinne Centonze und Patrick Walser, Projektleiter Ökologie
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GRI-Index
Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
Vision und Strategie
1.1
Vision und Strategie
Hoch
11
1.2
Stellungnahme der Geschäftsleitung
Hoch
12
Profil
2.1
Name der berichterstattenden Organisation
Hoch
13
2.2
Bedeutende Produkte und Dienstleistungen
Hoch
13
2.3
Betriebsstrukturen der Migros-Gruppe
Hoch
14
2.4
Wesentliche Geschäftsbereiche der MigrosGemeinschaft
Hoch
14
2.5
Länder in denen die Migros Standorte besitzt
Hoch
16
2.6
Eigentumsverhältnisse und Rechtsform
Hoch
16
2.7
Art der bedienten Märkte
Mittel
16
2.8
Migros in Kürze
Hoch
17
2.9
Anspruchsgruppen
Hoch
18
2.10
Kontaktperson für den Fachbericht Nachhaltigkeit
Hoch
20
2.11
Berichtszeitraum
Hoch
20
2.12
Datum des letzten Berichts
Mittel
20
2.13
Bilanzierungsgrenzen des Berichts
Hoch
20
2.14
Wesentliche Änderungen in Grösse, Struktur und
Besitzverhältnissen
Mittel
21
2.15
Grundlagen für die Berichterstattung, die die Vergleichsfähigkeit über die Zeit wesentlich beeinflussen können
Mittel
21
2.16
Art und eventuelle Änderungen in der Berichterstattung
Mittel
21
2.17
Anwendung von GRI Prinzipien und Protokollen
Mittel
22
2.18
Kriterien/Definitionen, die bei der buchhalterischen
Erfassung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Kosten und Gewinnen verwendet werden
Hoch
22
2.19
Wesentliche Änderungen in Messverfahren zur Erfassung von Nachhaltigkeitsdaten gegenüber früheren Jahren
Mittel
22
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
2.20
Grundsätze und interne Abläufe, die darauf abzielen, die Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit des Nachhaltigkeitsberichts zu erhöhen und
abzusichern
Mittel
23
2.21
Externe Überprüfung des Nachhaltigkeitsberichts
Mittel
23
2.22
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit
Mittel
23
Governance Strukturen und Managementsysteme
3.1
Corporate Governance
Hoch
24
3.2
Prozentualer Anteil von Mitgliedern der Verwaltung,
die unabhängig und nicht ausführend sind.
Mittel
25
3.3
Expertise, die Verwaltungsratmitglieder benötigen
Mittel
26
3.4
Verfahren auf der Ebene der Verwaltung zur Überwachung, wie die Organisation ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/ soziale Risiken und
Chancen identifiziert und managt
Mittel
27
3.5
Lohnsummen und Bonifikationen für die Generaldirektion und der Verwaltungsmitglieder
Mittel
27
3.6
Organisationsstruktur im Bereich Nachhaltigkeit
Hoch
28
3.7
Leitlinien und Werte zur Nachhaltigkeit
Hoch
29
3.8
Mitspracherechte der MigrosGenossenschafterinnen
Hoch
31
3.9
Grundlagen zur Identifikation und Auswahl bedeutender Anspruchsgruppen
Mittel
31
3.10
Dialog mit Anspruchsgruppen
Mittel
31
3.11
Art der Informationen, welche durch Konsultationen
von Beteiligten und Betroffenen gewonnen wurden
Hoch
33
3.12
Verwendung der Informationen aus den Dialogen
mit Anspruchsgruppen
Hoch
34
3.13
Vorsorgeprinzip
Hoch
35
3.14
Extern entwickelte ökonomische, ökologische und
soziale Vereinbarungen und Prinzipien, welche die
Migros einhält
Hoch
35
3.15
Die wichtigsten Mitgliedschaften in nationalen und
internationalen Verbänden, Vereinigungen und Organisationen
Mittel
36
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
3.16
Grundsätze und/oder Systeme für das Management
von Auswirkungen innerhalb der Produktionskette
Hoch
37
3.17
Umgang mit indirekten Wirkungen
Hoch
37
3.18
Wesentliche Veränderungen der Tätigkeiten
Mittel
37
3.19
Programme und Verfahren, die mit der Nachhaltigkeitsleistung der Organisation im Zusammenhang
stehen
Hoch
38
3.20
Zertifizierungsstatus der Betriebe
Mittel
39
Ökonomische Leistungsindikatoren (EC)
EC1
Gruppenumsatz
Hoch
40
EC2
Marktanteile in der Schweiz/ Geographische Aufteilung
Mittel
40
EC3
Kosten der eingekauften Waren und Dienstleistungen
Hoch
41
EC11
Lieferanten der Migros
Mittel
41
EC5
Personalaufwand
Hoch
41
EC5z
Mindestlohn
Hoch
42
EC6
Auszahlungen an Kapitalgeber
Hoch
42
EC7
Gruppengewinn
Hoch
42
EC8
Steuern
Hoch
43
EC9
Erhaltene Subventionen
Hoch
43
EC10
Spenden und Beiträge an Externe
Mittel
43
Ökologische Leistungsindikatoren (EN)
EN1
Gesamter Material- und Verpackungsmaterialverbrauch nach Art; Verwendung gefährlicher Chemikalien/Materialien
Mittel
44
EN2
Verwendung von Rezyklat externer Quellen als
Rohstoff; Ersatz von Materialien
Mittel
45
EN3
Energieverbrauch; differenziert nach Primärressourcen
Hoch
46
EN4
Energiebereitstellung (Strom, Fernwärme)
Mittel
47
EN17
Gebrauch von erneuerbarer Energie; Steigerung
der Energieeffizienz
Hoch
48
EN5
Gesamter Wasserverbrauch; Wasserquellen und
Mittel
49
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
Wirkung der Wasserentnahme
EN7
Auswirkung auf Biodiversität in Ökosystemen durch
Aktivitäten und Produkte
Hoch
51
EN23
Landfläche und Versiegelungsanteil
Mittel
51
EN25
Auswirkungen von Aktivitäten und Geschäftstätigkeiten in geschützten und empfindlichen Gebieten
Mittel
51
EN27
Massnahmen zum Schutz und zur Förderung von
Ökosystemen und zu deren Artenvielfalt
Mittel
51
EN28
Seltene Arten der Roten Liste auf MigrosStandorten
Mittel
52
EN29
Geschützte oder empfindliche Gebiete, in welchen
die Migros Geschäftstätigkeiten ausübt oder plant
Mittel
52
EN8
Emissionen klimarelevanter Gase und KlimaschutzMassnahmen
Hoch
53
EN9
Gebrauch/Emissionen Ozon abbauender Substanzen
Mittel
55
EN10
Luftbelastende Emissionen wie NOx oder Partikel
Mittel
56
EN11,
31
Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlung; Abfallvermeidung; Sonderabfälle gemäss Verordnung
über den Verkehr mit Abfällen (VeVa) und Gefahrenstoffe gemäss Basler Konvention
Hoch
57
EN13
Signifikante Freisetzung von Chemikalien, Ölen und
Kraftstoffen
Mittel
58
EN33
Leistungen der Lieferanten zu umweltbezogenen
Aspekten
Hoch
59
EN14
Signifikante Umweltbelastungen durch wesentliche
Produkte und Dienstleistungen
Mittel
60
EN15
Wieder verwertbare Produktbestandteile nach
Gebrauch
Mittel
63
EN16
Strafzahlungen für die Missachtung von Umweltvorschriften
Mittel
64
EN34a
Umweltbelastung durch Transportlogistik; Transportmittel
Hoch
65
EN34b
Mobilität: Pendlerverkehr und Kundenverkehr
Hoch
66
EN35
Umweltausgaben
Mittel
67
EN36z
Gentechnisch Veränderte Organismen
Hoch
67
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
Soziale Leistungsindikatoren
LA1
Belegschaft, nach Land, Status (Mitarbeitende/Kader/Direktion), Anstellungsart (Vollzeit/Teilzeit).
Mittel
68
LA2
Netto geschaffene Beschäftigung und durchschnittliche Fluktuationsrate
Hoch
68
LA2z
Ausbildung und Lernende
Hoch
69
LA12
Angestellten-Bonifikation, die über die gesetzlichen
Verpflichtungen hinausgehen
Mittel
70
LA3
Prozentsatz der Angestellten, die über einen Tarifvertrag verfügen
Hoch
71
LA4
Grundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. bei Umstrukturierungen)
Hoch
72
LA13
Arbeitervertretung in Entscheidungsprozessen des
Managements, inklusive Corporate Governance
Mittel
72
LA5
Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und Krankheit
Hoch
73
LA6
Komitees zu Gesundheit und Sicherheit und Anteil
der Belegschaft, die von solchen Arbeitsgruppen
abgedeckt wird
Hoch
73
LA7
Kennzahlen zu Verletzungen, verlorenen Arbeitstagen, Abwesenheiten und Anzahl arbeitsplatzbezogener Todesfälle
Mittel
73
LA8
Beschreibung von Grundsätzen und Programmen zu
HIV/AIDS
Mittel
73
LA14
Beleg zur Einhaltung der ILO „Guidelines for Occupational Health Management Systems“
Mittel
74
LA15
Vereinbarungen mit Gewerkschaften oder anderen
Angestelltenorganisationen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Anteil der Belegschaft,
der von solchen Vereinbarungen abgedeckt wird
Hoch
74
LA9
Finanzielle Investitionen des Unternehmens in die
Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden
Mittel
74
LA16
Angebote zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Angestellten und für die Vorbereitung auf
die Pensionierung
Hoch
74
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
LA17
Spezifische Grundsätze und Programme für das
Management von Fähigkeiten und für lebenslanges
Lernen
Hoch
75
LA10
Gleichstellungsgrundsätze und -programme, Überwachungssysteme zu deren Einhaltung und Ergebnisse
Hoch
75
LA11
Zusammensetzung des oberen Managements und
der Unternehmensführungsgremien einschliesslich
des Frauen/Männer-Verhältnisses
Mittel
76
HR1
Grundsätze, Leitlinien und Verfahren im Umgang
mit Menschenrechten, einschließlich Überwachungsmechanismen und Ergebnissen
Hoch
78
HR2
Beachtung der Menschenrechte bei Investitionsund Anschaffungsentscheidungen, einschließlich der
Auswahl von Lieferanten/Unterauftragnehmern
Hoch
78
HR3
Grundsätze und Verfahren zur Auswahl und Beachtung von Menschenrechtsleistungen in der Zulieferkette und bei Unterauftragnehmern, einschließlich
der Überwachungssysteme und –ergebnisse
Hoch
79
HR8
Training von Angestellten zur Förderung der Einhaltung von Menschenrechten
Hoch
79
HR4
Grundsätze und Verfahren/Programme zur Verhinderung von Diskriminierung, einschließlich Überwachungssysteme und –ergebnisse
Hoch
79
HR5
Grundsätze zur Gewerkschaftsfreiheit. Verfahren,
wie die Grundsätze angewendet werden und Gewerkschaftsthemen behandelt werden
Hoch
80
HR6
Ausschluss von Kinderarbeit gemäss ILO Konvention 138. Anwendung, Umsetzung und Überwachung
dieses Grundsatzes
Hoch
81
HR7
Verhinderung von Zwangs- und Pflichtarbeit. Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses
Grundsatzes.
Hoch
81
HR9
Beschreibung von Appellationsverfahren, inklusive,
aber nicht beschränkt auf, Menschenrechtsthemen
Mittel
81
SO1
Grundsätze und Verfahren, wie Einflüsse auf die
Gemeinden durch Geschäftstätigkeiten gemanagt,
angesprochen und überwacht sowie Anspruchsgruppen identifiziert und eingebunden werden
Mittel
82
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
SO4
Auszeichnungen, die für sozial, ethisch und ökologisch relevante Leistungen erhalten wurden
Hoch
82
SO2
Grundsätze, Verfahren und Management-Systeme,
die Bestechung und Korruption für Organisationen
und Angestellte ansprechen. Einschließlich einer
Beschreibung, wie die Organisation die Erfordernisse der OECD Konvention zur Bekämpfung von Bestechung erfüllt
Mittel
82
SO3
Grundsätze, Verfahren und Managementsysteme,
um politisches Lobbying und politische Beiträge zu
managen.
Mittel
83
SO5
Zahlungen an politische Parteien und Institutionen
Mittel
85
SO6
Gerichtsentscheide zu Fällen, die Kartell- und Monopolregulierungen betreffen
Mittel
85
SO7
Grundsätze und Anstrengungen zur Verhinderung
von wettbewerbsunterbindendem Verhalten
Hoch
85
SO8z
Kulturprozent
Mittel
85
PR1
Grundsätze zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und -sicherheit während des Produktgebrauchs und der Dienstleistung. Umsetzung und
Überwachung der Grundsätze und Standards, inklusive der Anwendung im Marketing und Verkauf von
Produkten.
Hoch
86
PR4
Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zur
Konsumentengesundheit und –sicherheit nicht eingehalten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen
Hoch
88
PR5
Anzahl Beschwerden von Behörden oder offiziellen
Stellen zur Überwachung oder Regulierung von Gesundheit und Sicherheit von Produkten und Dienstleistungen
Hoch
88
PR6
Freiwillige Einhaltung von ökologischen und sozialen Kodizes, Produktlabels oder Auszeichnungen.
Erklärung des damit verbundenen Verfahrens und
der Kriterien
Hoch
89
PR2
Grundsätze und Managementsysteme für Produktinformation und Labelling (soziale und ökologische
Labels)
Hoch
90
PR7
Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zu
Produktinformationen und Labelling nicht eingehal-
Mittel
90
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Nr.
Bezeichnung des Indikators
Relevanz
S.
ten wurden, einschließlich Strafen und Strafzahlungen
PR8
Grundsätze, Verfahren/ Managementsysteme und
Überwachungsmechanismen zur Kundenzufriedenheit, einschließlich Ergebnisse von Marktüberblicken
zur Kundenzufriedenheit
Hoch
90
PR10
Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbeund Marketingregulierungen
Hoch
91
PR3
Schutz der Privatsphäre der Konsumenten
Hoch
91
PR11
Beschwerden betreffend Datenschutz von Konsumenten
Mittel
92
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Vision und Strategie
1.1
Vision und Strategie
Vision
In ihrem Leitbild definiert sich die Migros als das Schweizer Unternehmen,
das sich mit Leidenschaft für die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt. Im Hinblick auf das Jahr 2010 gibt sich die Migros folgenden
Unternehmensauftrag: „Als Schrittmacherin am Markt wollen wir unsere
Marktführerschaft ausbauen, indem wir unser Leistungsangebot für unsere
Kundinnen und Kunden noch attraktiver machen. Im kulturellen, sozialen
und ökologischen Engagement bleiben wir beispielhaft“.
Anspruchsgruppen
ƒ Als Genossenschaft gehört die Migros den knapp 2 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Ihnen gegenüber verpflichtet
sich die Migros, ihren langfristigen und unabhängigen Fortbestand sicherzustellen.
ƒ Den Kundinnen und Kunden bietet die Migros Qualitätsprodukte und dienstleistungen zu günstigen Preisen an.
ƒ Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Migros eine vorbildliche Arbeitgeberin.
ƒ Die Migros sucht die direkte Zusammenarbeit mit den Produzenten. Mit
ökologischen und sozialen Standards verbessert die Migros die Arbeitsund Produktionsbedingungen.
ƒ Mit Behörden, Politikerinnen und Politiker, Gewerkschaften sowie
Umwelt- und Entwicklungsorganisationen pflegt die Migros einen
ständigen Dialog.
ƒ Mit dem Kulturprozent unterstützt die Migros das künstlerische Schaffen
und fördert den Zugang zu Kultur und Bildung für breite Bevölkerungskreise.
Strategie
Die Migros setzte mit ihrer Umwelt- und Sozialpolitik strategische Ziele für
den gesamten Warenfluss in der Migros-Gemeinschaft. Beim Einkaufen,
Produzieren, Transportieren, Verkaufen, und Entsorgen von Gütern werden
die gesellschaftlich und ökologisch besten Lösungen angestrebt. In der Politik bringt die Migros ihre sozial-liberalen Grundwerte aktiv ein.
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1.2
Stellungnahme der Geschäftsleitung
Die Erfolgsgeschichte weiter schreiben
MIGROS steht für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis, für Vertrauen und
Freundlichkeit. Das sind Werte, die uns unsere Kundinnen und Kunden immer wieder von neuem attestieren. Die Migros ist seit Jahren die Nummer
eins im Schweizer Markt.
Seit ihrer Gründung im Jahr 1925 betrachtet die Migros soziale und ökologische Anliegen als zentrale Elemente ihrer Unternehmenspolitik. 2003
wurde ein neues Leitbild verabschiedet und daraus unsere Umwelt- und
Sozialpolitik formuliert. Damit leistet die Migros ihren Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung und für mehr Lebensqualität.
Unsere tägliche Herausforderung heisst: umweltfreundlich, sozial und
günstig! Seit dem Eintritt von Harddiscountern in den Schweizer Markt besteht die Gefahr, dass ökologische und soziale Standards unter die Räder
geraten. Nicht so bei der Migros. Uns liegen alle Aspekte der Nachhaltigkeit
(Wirtschaft, Umwelt, Gesellschaft) gleichermassen am Herzen. Darum hat
uns das Rating von WWF und der Tierschutzorganisation Vier Pfoten gefreut, das sagt, Migros sei als nachhaltiges Detailhandelsunternehmen Spitze. Der weitere Befund, Migros könnte das Angebot von fairen, umweltund tierfreundlichen Produkten noch ausbauen, spornt uns zu weiteren
Verbesserungen an.
Online-Fachbericht Nachhaltigkeit
Der vorliegende Fachbericht wendet sich an Fachleute und erscheint ausschliesslich im Internet. Er wurde im Einklang mit dem Leitfaden 2002 der
Global Reporting Initiative (GRI) erstellt. Er repräsentiert eine ausgewogene und angemessene Darstellung der Nachhaltigkeitsleistung der Migros.
Für Kundinnen und Kunden haben wir ein N-Magazin (N steht für Nachhaltigkeit) produziert, das mit kurzen Texten sowie illustrativen Bildern und
Beispielen das Engagement der Migros erklärt.
Als Genossenschaft kann die Migros den Gewinn ins Unternehmen investieren. Kundinnen und Kunden profitieren so von Preisreduktionen, Kulturschaffende von Fördergeldern und die Umwelt von besseren Produkten,
Gebäuden und Anlagen. So schreiben wir unsere Erfolgsgeschichte weiter.
Herbert Bolliger
Präsident der Generaldirektion MGB
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Profil
Organisationsprofil
2.1
Name der berichterstattenden Organisation
Migros-Gruppe
2.2
Bedeutende Produkte und Dienstleistungen
Die Migros ist der grösste Detailhändler in der Schweiz und hat einen
Marktanteil Food von 25.0 % und Non-Food von 11.5 %. Ein Grossteil der
Produkt-Eigenmarken wird von den Migros-Industriebetrieben hergestellt.
Food
ƒ Früchte und Gemüse, Fleisch, Convenience, Backwaren, Molkereiprodukte, Eier, Tiefkühlprodukte, Getränke, Süsswaren
Non-Food
ƒ Bekleidung und Schuhe, Wasch- und Reinigungsmittel, Körperhygieneprodukte, Kosmetik, Blumen und Pflanzen, Haushalts- und Freizeitsortiment, Spielwaren, Papeterie
ƒ Möbel und Wohnungsreinrichtung, Beleuchtung
ƒ Sportartikel
ƒ Büro- und Heimelektronik
ƒ Bau-, Hobby- und Gartenartikel
ƒ Musik und Bücher
Weitere Dienstleistungen
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Gastronomie
Sport- und Wellnesszentren
Immobilien
Bildung und Kultur
Brenn- und Treibstoffe
Ferien- und Reiseangebot
Bankprodukte mit Schwerpunkt im Retail-Business
Verpackungen und Druckerzeugnisse
Presseprodukte
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2.3
Betriebsstrukturen der Migros-Gruppe
10 regionale
Genossenschaften
Migros-Genossenschafts-Bund (MGB)
Aare
Delegiertenversammlung
Basel
Präsident
100 Mitglieder aus zehn regionalen Genossenschaf tsräten
10 Mitglieder aus zehn regionalen Verwaltungen
Genf
Luzern
NeuenburgFreiburg
Verwaltung
Präsident der Verwaltung
Präsident der Generaldirektion
Je ein Vertreter der angeschlossenen Genossenschaf ten
Zwei Mitarbeiterv ertreter
Sieben bis neun externe Mitglieder
Ausschüsse: Detailhandel Migros, Personalpolitik, Personelles und Entschädigung, Finanz, Audit
Generaldirektion
Ostschweiz
Präsident der Generaldirektion
Dep. I: HR, Kulturelles und Soziales, Freizeit
Dep. II: Marketing
Dep. III: Logistik und Inf ormatik
Dep. IV: Industrie
Dep. V: Finanzen
Tessin
Waadt
Wallis
Industriebetriebe
Dienstleistungsbetriebe
Migros Bank
Chocolat Frey AG
Zürich
Ex Libris
Elsa SA
Jowa AG
Hotelplan AG
Bina AG
LTW GmbH
Mibelle AG
Limmatdruck AG
Micarna SA
Migrol AG
Midor AG
MVN AG
Mifa AG
MVS AG
Mifroma SA
MBB SA
Optigal SA
Globus-Gruppe
Riseria Taverna SA
Stiftungen
Scana AG
Seba Aproz SA
Walter
Leuenberger AG
Der Migros-Genossenschafts-Bund (MGB) ist ein Genossenschaftsverband.
Der MGB koordiniert die 10 regionalen Genossenschaften und führt das Geschäft operativ und strategisch.
2.4
Wesentliche Geschäftsbereiche der Migros-Gemeinschaft
(unvollständiger Konsolidierungskreis)
Genossenschaften
Genossenschaft Migros Aare (Moosseedorf), Genossenschaft Migros Basel
(Basel) inkl. Migros Deutschland GmbH (DE-Lörrach), Société coopérative
Migros Genève (Carouge) inkl. Migros France SAS (FR-Etrembières), Genossenschaft Migros Luzern (Dierikon), Société coopérative Migros Neuchâtel-Fribourg (Marin), Genossenschaft Migros Ostschweiz (Gossau), Società
cooperativa fra produttori e consumatori Migros-Ticino (San Antonino), So-
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ciété coopérative Migros Valais (Martigny), Société coopérative Migros
Vaud (Ecublens), Genossenschaft Migros Zürich (Zürich)
Migros-Genossenschafts-Bund (Zürich)
Verband der regionalen Genossenschaften
Bank (EK)
Migrosbank (inkl. Zweigstellen) (Zürich)
Industriebetriebe
Bischofszell Nahrungsmittel AG (Bischofszell), Chocolat Frey AG (Buchs),
Estavayer Lait SA (Estavayer-le-Lac), Jowa AG inkl. Produktionsstätten
(Volketswil), Jowa France S.A.R.L. (FR-Etrembières), Mibelle AG (Buchs),
Micarna SA (Courtepin), Midor AG (Meilen), Mifa AG Frenkendorf (Frenkendorf), Mifroma SA (Ursy), Mifroma France SA (FR-Chalamont), MigrosBetriebe Birsfelden AG (Birsfelden), Optigal SA (Courtepin), Riseria Taverne
SA (Taverne), Scana Lebensmittel AG (Regensdorf), Seba Aproz SA
(Aproz), Swiss Industries GmbH (DE-Weil am Rhein), Walter Leuenberger
AG (Huttwil)
Dienstleistungsunternehmen
Ex Libris AG (Dietikon), Ex Libris GmbH Deutschland in Liq.(DE-Weil am
Rhein), Hotelplan AG (Opfikon inkl. Tochtergesellschaften in der Schweiz,
Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Grossbritannien,
Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Spanien, Tschechien, Tunesien,
USA), Limmatdruck AG (Spreitenbach), M-Cumulus Marketing Services AG
(Zürich), Migrol AG (Zürich), Migros (Hong Kong) Ltd.(HK-Kowloon),
Migros-Verteilbetrieb Neuendorf AG (Neuendorf), Migros-Verteilzentrum
Suhr AG (Suhr)
Diverse
AG Einkaufszentrum Glatt-Zürich (Wallisellen), Betriebsgesellschaft Zentrum Glatt AG (Wallisellen), Immobiliengesellschaft Pereyvia AG (Zürich),
Kornhof GmbH (Zürich), Migros Liegenschaften GmbH (DE-Lörrach), SA
Pedemonte Melano (Melano), SCI des Voirons (FR-Cranves-Sales), S.I. Soleya SA (Avry-sur-Matran), Sportxx AG (Zürich), SSP Informatik AG (Zürich), TKL Tiefkühllager AG (Neuendorf)
Diverse (NK)
Ferrovia Monte Generoso SA (Capolago),
Globus-Gruppe
Magazine zum Globus (Spreitenbach), Globi-Verlag (Zürich), Globus Holding AG (Spreitenbach), Globus Office World AG (Zürich), LiegenschaftenBetrieb AG (Spreitenbach)
Stiftungen (NK)
Fondation Mi-Terra (Carouge), Fondation „Pré Vert du Signal de Bougy“
(Bougy-Villars VD), G. und A. Duttweiler-Stiftung (Zürich), G.F. Zeiler Stiftung (Lenzburg), Migros-Pensionskasse (Zürich), Pensionskasse der Globus-Unternehmungen (Zürich), Personalfürsorgestiftung der Scana Lebensmittel AG (Regensdorf), Personalstiftung der Zeiler AG (Lenzburg),
Stiftung Adele Duttweiler-Preis (Rüschlikon), Stiftung für Europäische
Sprach- und Bildungszentren /Eurocentres (Zürich), Stiftung „Gurten-Park
im Grünen“ (Bern), Stiftung „ Im Grüene“ (Rüschlikon), Gottlieb Duttweiler
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Institut für wirtschaftliche und soziale Studien (Rüschlikon), Stiftung „Im
Grünen“ (Münchenstein)
EK = Equity-Konsolidierung
NK = nicht konsolidiert
Der vollständige Konsolidierungskreis der Migros-Gruppe ist im Geschäftsbericht 2005 ersichtlich.
2.5
Länder in denen die Migros Standorte besitzt
Siehe 2.4.
92.0 % der Nettoerlöse werden im Inland erzielt, 8.0 % sind Exporte und
Erlöse im Ausland.
2.6
Eigentumsverhältnisse und Rechtsform
Die zehn regionalen Migros Genossenschaften mit 1.98 Mio. Mitgliedern bilden zusammen einen Genossenschaftsverband (Migros-GenossenschaftsBund). Der Migros-Genossenschafts-Bund seinerseits ist die Muttergesellschaft der Handels- und Industriebetriebe.
2.7
Art der bedienten Märkte
Nettoerlöse aus Lieferungen
und Leistungen nach Märkten
2004
2005
Detailhandel
72.2 %
71.3 %
Grosshandel
5.7 %
5.8 %
Gastro/Hotel
3.7 %
3.7 %
Freizeit/Fitness
0.5 %
0.5 %
Bildung/Kultur
0.8 %
0.8 %
Reisen
9.0 %
8.6 %
Brenn- und Treibstoffe
6.1 %
7.1 %
Liegenschaftserträge / übrige
2.0 %
2.2 %
Der Detailhandel über die Migros- und Globusfilialen und Ex Libris ist mit
über 71 % der Nettoerlöse der weitaus grösste Absatzmarkt. Der Reisemarkt mit den Angeboten unter dem Dach Hotelplan generiert die zweitgrössten Erträge für die Migros. Darauf folgen der Brenn- und Treibstoffmarkt, der von der Migrol bedient wird, und der Grosshandel, mit wichtigen
Abnehmern der Migros-Industrie im Ausland.
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2.8
Migros in Kürze
2005
Anzahl Mitarbeiter (Köpfe)
Mitarbeiter in der Schweiz
Mitarbeiter im Ausland
Gruppenumsatz
In der Schweiz
Exporte und im Ausland
Fremdkapital
Eigenkapital
Bilanzsumme
Nettowertschöpfung
An Mitarbeiter
An Kultur/Soziales
An Kreditgeber
An öffentliche Hand
An Unternehmungen (Selbstfinanzierung)
Anzahl Migros- Verkaufsstellen
Anzahl Industriebetriebe
81’049
96.7 %
3.3 %
20'385 Mio. Fr.
92.0 %
8.0 %
7’148 Mio. Fr.
9’634 Mio. Fr.
16’782 Mio. Fr.
6’165 Mio. Fr.
73
2
1
13
%
%
%
%
11 %
590
15
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 17 von 92
2.9
Anspruchsgruppen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Das Verhältnis zu den Anspruchsgruppen wird im Unternehmensleitbild der
Migros umschrieben (siehe 1.1 und 3.7).
Kundinnen und Kunden
Über 99 % der Schweizer Haushalte kaufen mindestens einmal pro Jahr in
der Migros ein. Die Kommunikation mit den Kunden und Kundinnen erfolgt
über das eigene Printmedium (Migros Magazin) sowie über Werbung und
Werbematerial. Die Kundeninnen und Kunden kommunizieren direkt mit
dem Ladenpersonal vor Ort oder über die Abteilung für Kundenfragen MInfoline.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die 81’049 Mitarbeitenden werden von den einzelnen Migros-Unternehmen
angestellt und entlöhnt. Eine gruppenweite Kommunikation erfolgt über
das Intranet und die Mitarbeiterzeitung M-Brücke / M-pont / M-ponte.
Lieferanten
Die Migros arbeitet mit über 20'000 Lieferanten zusammen. Momentan
wird ein einheitliches Lieferantenportal erstellt. Das Lieferantenportal ist
eine Informationsplattform für Lieferanten, die ihren Lieferantenstatus abfragen und Informationen zu Standards erhalten wollen.
Genossenschafterinnen und Genossenschafter
Über 1.9 Mio. Genossenschafter besitzen einen Anteilschein an den zehn
regionalen Genossenschaften. Jeder Genossenschafter wird wöchentlich
über das Migros Magazin (Azione) informiert. Zudem besitzt jede Genos-
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senschafterin und jeder Genossenschafter das aktive und passive Wahlrecht.
Gesellschaft
Mit dem Kulturprozent unterstützt die Migros einerseits das aktive künstlerische Schaffen und damit die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft,
andererseits fördert sie den breiten Zugang zu Kultur und Bildung. Sie
trägt Sorge zur Umwelt und erbringt Pionierleistungen.
Gewerkschaften
Die Sozial- und Vertragspartner der Migros im Landes-GesamtarbeitsVertrag L-GAV) sind ab 01.01.2005 der Kaufmännische Verband Schweiz
(KV Schweiz), die Gewerkschaft SYNA und der Metzgerei-Personal-Verband
(MPV).
Behörden, Politik, Bevölkerung, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen
Mit diesen Anspruchsgruppen pflegt die Migros einen ständigen Dialog und
bringt ihre sozial-liberalen Grundwerte ein (siehe 3.10).
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 19 von 92
Berichtsabgrenzung
2.10
Kontaktperson für den Fachbericht Nachhaltigkeit
Kontaktpersonen:
Dieter Bürgi, Leiter Ökologie, Migros-Genossenschafts-Bund Zürich
[email protected]
Corinne Centonze, Projektleiterin Ökologie, Migros-Genossenschafts-Bund
Zürich
[email protected]
www.migros.ch > Nachhaltigkeit
2.11
Berichtszeitraum
Die Daten des vorliegenden Fachberichts beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2005, einzelne Beispiele stammen aus dem Jahr 2004.
2.12
Datum des letzten Berichts
Im Jahr 2004 sind zwei Berichte erschienen:
ƒ 6. April 2005: Fachbericht Nachhaltigkeit
ƒ 12. April 2005: N-Magazin (N steht für Nachhaltigkeit)
(siehe auch 2.16)
2.13
Bilanzierungsgrenzen des Berichts
Aus historischen Gründen sind aus den verschiedenen betroffenen Bereichen nicht alle Daten in derselben Qualität und mit denselben Systemgrenzen greifbar. Die verschiedenen Nachhaltigkeitsbereiche haben folgende
Systemgrenzen:
Ökonomische Leistungsindikatoren (EC): Falls nicht anders erwähnt,
beziehen sich die Finanzdaten auf die gesamte konsolidierte Migros-Gruppe
inkl. aller Genossenschaften, Industriebetriebe und Dienstleister (Globusgruppe, Hotelplan, Migrol, etc.) (siehe auch 2.4).
Ökologische Leistungsindikatoren (EN): Die Umweltdaten beziehen
sich auf alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen. Der Konsolidierungskreis umfasst folgende Unternehmen:
ƒ 10 Migros-Genossenschaften bestehend aus je einer Betriebszentrale
und diversen Filialen
ƒ Migros-Genossenschafts-Bund
ƒ 15 Industriebetriebe
ƒ Dienstleitungsbetriebe: Migros-Verteilzentrum-Suhr AG, MigrosVerteilbetrieb Neuendorf AG
Soziale Leistungsindikatoren (LA, HR, SO, PR): Die Daten aus dem
Bereich Personal beziehen sich im Normalfall auf die konsolidierte MigrosGruppe ohne die Globusgruppe und die Angestellten im Ausland. Zusätzlich
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enthalten sind die Daten der nicht konsolidierten Unternehmen wie die
Migros-Pensionskasse und diverse Stiftungen.
Indikatoren 1.1-3.20: Die Aussagen der Berichtselemente 1-3 beziehen
sich, wenn nicht anders vermerkt, auf die ganze konsolidierte MigrosGruppe.
2.14
Wesentliche Änderungen in Grösse, Struktur und Besitzverhältnissen
Folgende Änderung fand statt: C&A Schweiz hat im Januar 2005 das 30
Standorte umfassende Oviesse-Filialnetz der Globus-Gruppe übernommen.
2.15
Grundlagen für die Berichterstattung, die die Vergleichsfähigkeit
über die Zeit wesentlich beeinflussen können
Die Grundlagen der Berichterstattung haben sich im letzten Geschäftsjahr
nicht verändert.
2.16
Art und eventuelle Änderungen in der Berichterstattung
Fachbericht Nachhaltigkeit
Die Migros berichtet zum zweiten Mal mit einem umfassenden Fachbericht
nach den Prinzipien der Global Reporting Initiative (GRI), einer internationalen Richtlinie für die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die systematischen Informationen über soziale, ökologische und ökonomische Themen
werden ausschliesslich in elektronischer Form im Internet bereitgestellt
(www.migros.ch > Nachhaltigkeit). Der Fachbericht Nachhaltigkeit richtet
sich vor allem an ein Fachpublikum. Der Prozess der Berichterstellung erlaubt es zudem, intern Schwachstellen zu erkennen und gezielt Massnahmen einzuleiten. Die Aktualisierung der Daten findet jährlich statt.
N-Magazin
Für Kundinnen und Kunden sowie Genossenschafterinnen und Genossenschafter ist das Engagement der Migros mit kurzen Texten sowie illustrativen Bildern und Beispielen im N-Magazin erklärt (N steht für Nachhaltigkeit). Dieses wurde im Jahr 2005 als Beilage des Migros Magazins an 2.5
Mio. Schweizer Haushalte verteilt. Das N-Magazin wird alle zwei Jahre publiziert. (www.migros.ch > Nachhaltigkeit > Publikationen“).
Geschäftsbericht 2005
Im Geschäftsbericht 2005 wird in den Kapiteln „Nachhaltigkeit und Umwelt“
sowie „Ethische Projekte“ und „Soziale und Ökologische Mindeststandards“
auf mehreren Seiten über die im Jahr 2005 umgesetzten Massnahmen berichtet. Zudem befasst sich der redaktionelle Teil des Geschäftsberichtes
mit dem Thema „Ökologischer und Sozialer Mehrwert“. (www.migros.ch
unter „Medien“)
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Berichtsprofil
2.17
Anwendung von GRI Prinzipien und Protokollen
In der Berichterstattung will die Migros-Gruppe offen und ehrlich kommunizieren. Mit dieser Grundhaltung soll die Transparenz des Unternehmens
und damit auch die Glaubwürdigkeit kontinuierlich erhöht werden.
GRI Prinzipien
Für alle GRI-Leistungsindikatoren wurde im Hinblick auf die Tätigkeiten innerhalb der Migros-Gruppe die Relevanz beurteilt. Die Einteilung in die Relevanz hoch, mittel, tief hat folgende Auswirkungen:
Hohe Relevanz: Auf die Datenqualität dieser Indikatoren für die Berichterstattung wird besonderen Wert gelegt.
Mittlere Relevanz: Über diese Leistungsindikatoren wird berichtet.
Tiefe Relevanz: Über Indikatoren mit tiefer Relevanz wird nicht berichtet.
Indikatoren können aus verschiedenen Gründen tiefe Relevanz haben. Zum
Beispiel: Die Informationen sind schon in einem anderen Indikator vorhanden, der Indikator trifft für die Migros nicht zu, das Thema ist gesetzlich
geregelt oder der Indikator ist nicht erfassbar. Folgende Indikatoren haben
tiefe Relevanz: EC4, EC12-13, EN6, EN12, EN18-22, EN24, EN26, EN 3032, HR 9-14.
Die Einteilung in hohe und mittlere Relevanz kann im GRI-Index nachgeschaut werden (S.2).
GRI Protokolle
Die Protokolle von GRI (Water Protocol, Energy Protocol, Child Labour Protocol) wurden dann konsultiert, wenn bei der Beantwortung der entsprechenden Indikatoren offene Fragen aufgetaucht sind.
2.18
Kriterien/Definitionen, die bei der buchhalterischen Erfassung von
ökonomischen, ökologischen und sozialen Kosten und Gewinnen
verwendet werden
Die konsolidierte Gruppenrechnung wird gemäss den Fachempfehlungen
zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER vorgenommen. Die der Konsolidierung zugrunde liegenden Einzelabschlüsse werden nach einheitlichen
Grundsätzen erstellt.
2.19
Wesentliche Änderungen in Messverfahren zur Erfassung von
Nachhaltigkeitsdaten gegenüber früheren Jahren
Die Messverfahren zur Erhebung von Informationen zur Nachhaltigkeit sind
im Verhältnis zum Vorjahr im Wesentlichen unverändert.
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2.20
Grundsätze und interne Abläufe, die darauf abzielen, die
Genauigkeit, Vollständigkeit und Zuverlässigkeit des Nachhaltigkeitsberichts zu erhöhen und abzusichern
Die Daten, die diesem Bericht zugrunde liegen, wurden an den einzelnen
Migros-Standorten erhoben und auf Gruppenebene konsolidiert und überprüft.
Folgende Neuregelungen haben die Datenqualität im Geschäftsjahr verbessert:
ƒ Im Verlauf des Jahres 2005 wurde ein neues Controllingtool für den Bereich Human Ressources eingeführt. Damit wird die Datenqualität und
die Menge der verfügbaren Daten verbessert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst.
ƒ Der Aufbau eines einheitlichen Lieferanten-Beurteilungssystems wurde
abgeschlossen und vereinheitlicht.
ƒ Auch der Lieferantenspiegel mit detaillierten Informationen pro Lieferant
(Produktionsstätte, Standorte, Zertifizierungen etc.) wurde vereinheitlicht.
2.21
Externe Überprüfung des Nachhaltigkeitsberichts
Die Migros hat die Absicht, den Nachhaltigkeitsbericht 2006 (erscheint April
2007) einer externen Überprüfung zu unterziehen.
2.22
Weitere Informationen zur Nachhaltigkeit
M-Infoline: Tel. 0848 84 0848 / Fax: 01 277 20 09 / Briefadresse: MInfoline, Limmatstrasse 152, 8005 Zürich
Kommunikationsverantwortlicher Nachhaltigkeit:
Migros-Genossenschafts-Bund, Walter Staub, Tel. 0041 044 277 20 68,
[email protected]
Weitere Informationen im Internet unter:
ƒ www.migros.ch/ > Nachhaltigkeit
ƒ www.engagement.ch
ƒ www.hotelplan.ch/ > Umwelt
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 23 von 92
Governance Strukturen und Managementsysteme
Struktur und Governance
3.1
Corporate Governance
Seit 2004 ist vom operativen Management nur noch der Präsident der Generaldirektion in der Verwaltung vertreten. Damit ist – unter Wahrung der
Entscheidungsfähigkeit und Effizienz auf der obersten Unternehmensebene
– die Voraussetzung für noch mehr Transparenz sowie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Führung und Kontrolle geschaffen.
Das operative Geschäft des Migros-Genossenschafts-Bundes (MGB) und
seiner Tochtergesellschaften wird durch die Generaldirektion und ihrem
Präsidenten geführt. Der Vorsitzende verfügt über ein Weisungsrecht und
die anderen Mitglieder sind mit klar zugeordneten Kompetenzen ausgestattet und tragen die Verantwortung für ihre Departemente.
Auf Stufe Verwaltung wird in Ausschüssen gearbeitet. Die Hauptaufgaben
dieser Ausschüsse sind eine unabhängige und vertiefte Auseinandersetzung
mit den Dossiers und die Kontrollfunktion der Verwaltung. Jeder Ausschuss
hat ein Pflichtenheft, das die Aufgaben und Zuständigkeiten festlegt.
Die permanenten Ausschüsse der Verwaltung sind: „Audit“, „Finanzen“,
„Detailhandel“, „Personalpolitik“ und „Personelles und „Entschädigung“.
Auditausschuss
Hauptaufgaben des Auditausschusses sind die Bewertung und Auswahl der
externen Revisionsstelle und deren Nominierung zur Wahl an der Delegiertenversammlung, die Besprechung der Prüfungsergebnisse und Feststellungen aus der Berichterstattung der externen und internen Revision, die
Überprüfung der Angemessenheit und Wirksamkeit der Rechnungslegung
und der finanziellen Kontrollmechanismen sowie die Überprüfung der Prozesse und Vorgehensweisen, mit denen die Einhaltung von Gesetzen und
internen Regelungen sichergestellt wird (Compliance).
Die Mitglieder des Auditausschusses sind wirtschaftlich und personell von
der Migros unabhängig. Die vier Mitglieder haben sich 2005 zu 6 Sitzungen
getroffen.
Finanzausschuss
Der Finanzausschuss stellt unter Berücksichtigung der verabschiedeten
Strategien, Pläne und Vorgaben der Migros-Gemeinschaft den Einsatz der
verfügbaren Mittel sicher. Im Speziellen beurteilt er vorgeschlagene Käufe
und Verkäufe von Geschäften beziehungsweise von Geschäftsbereichen
sowie Grossinvestitionen oder Desinvestitionen des MGB und dessen Tochtergesellschaften, soweit diese in den Verantwortungsbereich der Verwaltung fallen. 2005 hat er sich mit dem Finanzplan sowie mit verschiedenen
Geschäften im Bereich der finanziellen Restrukturierung befasst. Die vier
Mitglieder trafen sich 2005 sechsmal.
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Ausschuss Detailhandel Migros
Dieser Ausschuss ist für die Erarbeitung von Strategien als Antrag an die
Verwaltung und für Beschlüsse über Konzepte, Richtlinien und operative
Pläne im Detailhandel zuständig. Er hat folgende Aufgaben und Kompetenzen:
ƒ Ausarbeitung von Strategien im Zusammenhang mit allen Bereichen des
Waren- und Detailhandels und diesbezügliche Antragstellung zuhanden
der Verwaltung
ƒ Festlegung von verbindlichen Massnahmeplänen, Prioritäten und Aktivitäten zur Umsetzung der bestehenden Pläne und Budgets
ƒ Überwachung und Kontrolle der genehmigten Pläne und Budgets
ƒ Entscheid über Massnahmen bei Abweichungen von den genehmigten
Plänen und Budgets
Die 16 Mitglieder (die sechs Mitglieder der Generaldirektion MGB und die
zehn Leiter der regionalen Genossenschaften) trafen sich 2005 achtmal.
Ausschuss M-Personalpolitik
Diesem Ausschuss wurden 2005 keine Dossiers übertragen.
Ausschuss Personelles und Entschädigung
Dieser Ausschuss ist für eine adäquate Besetzung der Verwaltung (inklusive Präsident der Generaldirektion) und die Festsetzung einer entsprechenden Entschädigung besorgt. Auch unterstützt er die Verwaltung bei der optimalen Auswahl der Mitglieder der Generaldirektion, der Verwaltungsräte
der Tochtergesellschaften des MGB und der Stiftungsräte der MigrosGemeinschaft sowie bei der Festsetzung der entsprechenden Entschädigung dieser Organe. 2005 wurden folgende Themen behandelt: Rekrutierung des neuen Chefs des Departements Logistik und Informatik, Zuweisung von Verwaltungsratsmandaten in den Unternehmen und Stiftungen
der Migros, Honorare und Sitzungsgelder für Mandate innerhalb der MigrosOrgane, Salärbänder oberes Kader, etc. Die vier Mitglieder trafen sich 2005
zehnmal.
Revisionsstellen
PricewaterhouseCoopers (PwC) ist seit 1984 Kontrollstelle des MigrosGenossenschafts-Bundes und seit 1996 Konzernprüfer für die MigrosGemeinschaft. Der leitende Revisor ist seit 1999 für das Revisionsmandat
verantwortlich. Mitreva ist Teil der Kontrollstellen der Genossenschaften.
3.2
Prozentualer Anteil von Mitgliedern der Verwaltung, die unabhängig und nicht ausführend sind.
9 der total 23 Mitglieder der Verwaltung sind unabhängig.
Als interne bzw. von der M-Gemeinschaft nicht unabhängige Mitglieder der
Verwaltung des Migros-Genossenschafts-Bundes gelten die Genossenschaftsvertreter, die Mitarbeiter-Vertreter der M-Gemeinschaft und der Präsident der Generaldirektion.
Für die externen bzw. von der M-Gemeinschaft unabhängigen Mitglieder
sind insbesondere folgende Qualifikationen zu berücksichtigen: Vorhandenes Know-how, Erfahrung, Persönlichkeit mit Sozialkompetenz, Bereitschaft
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zum Engagement und zur Mitarbeit in den Ausschüssen, keine Verwandtschaft, keine engen Geschäftsverflechtungen und keine Kumulation von
gewichtigen Ämtern in der M-Gemeinschaft.
3.3
Expertise, die Verwaltungsratmitglieder benötigen
Der Präsident der Verwaltung, der Präsident der Generaldirektion, die Vertreter der 10 Genossenschaften und die zwei Mitarbeiter-Vertreter nehmen
aufgrund ihrer Funktion innerhalb der Migros-Gruppe und der damit verbundenen Kenntnisse und Qualifikationen einen Sitz in der Verwaltung ein.
Der Präsident der Verwaltung, der Präsident der Generaldirektion sowie die
neun (minimal sieben) externen Mitgliedern werden von der Delegiertenversammlung gewählt. Für die externen Verwaltungsmitglieder sind die in
Punkt 3.2 genannten Qualifikationen zu berücksichtigen.
Die externen Mitglieder arbeiten in folgenden Ausschüssen mit:
Anzahl Mitglieder
Präsidium
Zusammensetzung
Mitglieder
Einsitz beratend
Auditauschuss
Finanzausschuss
3–5
3–5
Ausschuss
Detailhandel
Migros
16
Externes
Mitglied
Internes oder externes Mitglied
Präsident Generaldirektion
E. Rebmann
Externe Mitglieder
A. Broggini
J. Leu
S. Paravicini
H. Winzeler
Externe Mitglieder
(min. die Hälfte)
Th. Rudolph
U. Schoepfer
Internes Mitglied
L. Emma
H. Bolliger
10 Genossenschaftsleiter
5 Mitglieder
Generaldirektion
Mitglied GD (Finanzen)
J. Zulauf
Mitglied GD
(Finanzen)
J. Zulauf
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Anzahl Mitglieder
Präsidium
Zusammensetzung
Mitglieder
Einsitz beratend
3.4
Ausschuss MPersonalpolitik
3–5
Ausschuss Personelles
und Entschädigung
3–5
Intern oder extern
E. Weber
1 Genossenschaftsleiter
Ph. Bürki
1 Mitarbeitervertreter
H. Sacher
Präsident Verwaltung
C. Hauser
1 ext. Mitglied (min.)
G. Winkler
Vizepräsident Verwaltung
D. Aebi
Präsident Generaldirektion
H. Bolliger
ab 1.1.06
E. Weber
Mitglied GD (HR)
G. Girgis
Verfahren auf der Ebene der Verwaltung zur Überwachung, wie die
Organisation ökonomische, ökologische und gesellschaftliche/ soziale Risiken und Chancen identifiziert und managt
Die Verwaltung der Migros-Gemeinschaft überwacht die Generaldirektion
und deren Präsidenten. Die Generaldirektion kann Aufträge an das Trägergremium Nachhaltigkeit erteilen (siehe 3.6) und wird von diesem über die
Aktivitäten und den Stand der Arbeiten informiert. In Fachkonferenzen
(zum Beispiel Immobilien- und Logistikkonferenz) werden Chancen und Risiken der nachhaltigen Entwicklung besprochen.
3.5
Lohnsummen und Bonifikationen für die Generaldirektion und der
Verwaltungsmitglieder
Im Jahr 2005 betrugen die Bezüge der sechs Mitglieder der Generaldirektion des MGB (inklusive Präsident) 3,7 Millionen Franken (2004: 3,6 Millionen Franken). Sie haben keine Bonifikationen oder andere zusätzliche Entschädigungen erhalten.
Die 23 Mitglieder der Verwaltung des MGB haben 2005 insgesamt 0,8 Millionen Franken erhalten (2004: 0,9 Millionen), inklusive Sitzungsgelder Ausschüsse. Von dieser Summe sind dem Präsidenten 0,36 Millionen Franken
und den neun externen Mitgliedern 0,44 Millionen Franken bezahlt worden.
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3.6
Organisationsstruktur im Bereich Nachhaltigkeit
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Trägergremium Nachhaltigkeit
Arbeitsgruppe
Nachhaltigkeitskommunikation
Arbeitsgruppe
Nachhaltigkeit
Einkauf
Produktion
Logistik &
Mobilität
Produkte &
Verkauf
Entsorgung
Ökologie
Soziales
HR, Gesundheit,
Kultur / Gesellschaft
Betrieblicher Umweltschutz, Energie
Ökonomie
Qualität, Standards, Labels,
Wirtschaftspolitik
Trägergremium Nachhaltigkeit
Leitung: Leiter Departement Logistik und Informatik, Mitglied der Generaldirektion
Aufgaben: Strategische Führung der Umwelt- und Sozialpolitik im Rahmen
der Wertschöpfungskette. Übergeordnete Koordination zwischen den Nachhaltigkeitsthemen im Marketing, in der Logistik und im Sozialen. Bestimmung der Schwerpunktthemen und der gruppenweiten Zielsetzungen.
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit
Leitung: Leiter Ökologie
Aufgaben: Operative Umsetzung der Umwelt- und Sozialpolitik; Unterstützung des Trägergremiums Nachhaltigkeit; Erarbeiten von Entscheidungsgrundlagen für das Trägergremium und Vorschlägen zu Zielen, Aktivitäten
und Schwerpunkten.
Arbeitsgruppe Nachhaltigkeitskommunikation
Leitung: Leiter Ökologie
Aufgaben: Koordination ökologischer und sozialer Kommunikationsinhalte;
Planung von Kampagnen und Publikationen; Behandlung von Kundenanliegen und Organisation öffentlicher Auftritte und Referate; Informationspool
für Arbeitsgruppe und Trägergremium Nachhaltigkeit.
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3.7
Leitlinien und Werte zur Nachhaltigkeit
Folgende Leitlinien und Werte wurden in der Umwelt- und Sozialpolitik im
Migros-Detailhandel festgelegt und als verbindlich erklärt:
Die Migros ist das Schweizer Unternehmen, das sich mit Leidenschaft für
die Lebensqualität seiner Kundinnen und Kunden einsetzt. Lebensqualität
verstehen wir umfassend und langfristig. Mit dieser „Mission“ aus dem Unternehmensleitbild ist die Grundlage gegeben, um uns für eine nachhaltige
Entwicklung einzusetzen.
Gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden, unseren Lieferanten und
den interessierten gesellschaftlichen Gruppen wollen wir die Zukunft aktiv
mitgestalten. Wir engagieren uns dafür, dass zwischen den wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Ansprüchen ein Gleichgewicht gefunden
wird (vgl. Grafik). Dies führt zu einer nachhaltigen Entwicklung, wie sie der
Überzeugung der Migros entspricht und in den Unternehmenswerten formuliert ist.
Das Unternehmensleitbild definiert das Verhalten der Migros in diesem
Spannungsfeld und gibt folgende Leitlinien für unser Engagement vor:
Kundinnen und Kunden
Wir bieten Qualitätsprodukte und -Dienstleistungen zu günstigen Preisen
an.
Lieferanten
Basierend auf der freien Marktwirtschaft und dem Leistungswettbewerb
streben wir die direkte Zusammenarbeit mit unseren Produzenten an. Wir
verbessern Produkte und Dienstleistungen laufend und setzen zudem ökologische und soziale Standards bei Arbeits- und Produktionsbedingungen.
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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Als vorbildliche Arbeitgeberin schaffen wir Voraussetzungen für ein motivierendes und leistungsorientiertes Arbeitsklima, das die besten Kräfte anzieht.
Genossenschafterinnen und Genossenschafter
Gegenüber unseren Genossenschafterinnen und Genossenschaftern verpflichten wir uns Werte zu schaffen, die den langfristigen und unabhängigen Fortbestand der Migros sicherstellen.
Gesellschaft
Wir fördern die freie, verantwortliche Entfaltung des Menschen. Mit dem
Kulturprozent unterstützen wir einerseits das aktive künstlerische Schaffen
und damit die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, andererseits fördern wir den breiten Zugang zu Kultur und Bildung. Wir tragen Sorge zur
Umwelt und erbringen Pionierleistungen.
Inkraftsetzung
Die Umwelt- und Sozialpolitik im Migros-Detailhandel wurde am
24.10.2003 von der Verwaltung verabschiedet und in Kraft gesetzt.
Geltung
Die Umwelt- und Sozialpolitik ist für alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmungen gültig. Die anderen GruppenGesellschaften erarbeiten sich spezifische angepasste Zielsetzungen.
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Einbindung der Anspruchsgruppen
3.8
Mitspracherechte der Migros-Genossenschafterinnen
Aktives Wahlrecht
Jede Migros-Genossenschafterin und jeder Migros-Genossenschafter hat die
Möglichkeit, die Mitglieder für die regionalen Genossenschaftsräte, für die
regionalen Verwaltungen und für die Delegiertenversammlung des MigrosGenossenschafts-Bundes zu wählen.
Passives Wahlrecht
Jede Genossenschafterin und jeder Genossenschafter hat die Möglichkeit,
sich in den jeweiligen regionalen Genossenschaftsrat und – sofern sie / er
als Genossenschaftsrat gewählt ist – in die Delegiertenversammlung des
Migros-Genossenschafts-Bundes wählen zu lassen.
3.9
Grundlagen zur Identifikation und Auswahl bedeutender
Anspruchsgruppen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen.
Anspruchsgruppen sind repräsentative Interessenverbände, die vom Unternehmen beeinflusst werden oder Einfluss auf das Unternehmen haben.
Die Anforderungen zur Auswahl von Anspruchsgruppen sind:
ƒ Das Thema hat mit dem Kerngeschäft der Migros zu tun: Rohstoffproduktion, Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten, Lösung von sozialen und ökologischen Problemen in Importländern sowie Tierschutzanliegen.
ƒ Nichtregierungsorganisationen, mit denen Partnerschaften eingegangen
werden, sind professionell geführt und verfügen über ein positives
Image. Die ideologische Ausrichtung muss sich nicht immer mit den
Grundwerten der Migros decken.
ƒ Die Nichtregierungsorganisation verfügt über einen einfach kommunizierbaren Leistungsausweis und kann konkrete, verständliche Inhalte
kommunizieren.
Gemeinsame Projekte müssen ein für die Migros relevantes Feld bearbeiten, das können Themen betreffend strategische Labels und Projekte sein,
wie auch weitere aktuelle öffentliche Themen.
3.10
Dialog mit Anspruchsgruppen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen.
Mit folgenden Anspruchsgruppen findet ein regelmässiger Dialog statt:
Nichtregierungsorganisationen (NGO)
Begleitende Expertengruppe Agroscop, Bio Suisse, Brot für alle, BSCI (Business Social Compliance Initiative), Caritas Schweiz, Clean Clothes Cam-
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 31 von 92
paign, Equiterre, Erklärung von Bern, EurepGAP, Fastenopfer, FSC international (Forest Stewardship Council), FTA Foreign Trade Association, GFSI
(Global Food Safety Initiative), Helvetas (ILO, Bureau international du Travail), ISCOM International Social Compliance Verification, ÖBU (Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung), Pusch
(Praktischer Umweltschutz Schweiz), RSPO (Roundtable Sustainable Palmoil), SAFE (Schweizerische Agentur für Energieeffizienz), SAI (Social Accontability International), SENS (Stiftung Entsorgung Schweiz), SNV
(Schweizerische Normen-Vereinigung), STEP Stiftung, Stiftung für Konsumentenschutz (SKS), Stiftung K.I.D.S, Stiftung Natur und Wirtschaft,
Swissgap, WWF international, WWF Schweiz, WWF Wood Group
Staatliche Institutionen und Forschung
Bundesverwaltung (v.a. BUWAL, EDA, Seco, DEZA), FIBL (Forschungsinstitut für Biologischen Landbau), IWÖ-HSG (Institut für Wirtschaft und Ökologie, Universität St. Gallen), Universität St. Gallen (Gottlieb Duttweiler Lehrstuhl für Internationales Handelsmanagement)
Zertifizierungsstellen und Labelkontrolle
Label/ Programm/
Standard
Bio
Labelorganisation
Kontrollstellen
Zertifizierungsstellen
Stufe Landwirtschaft CH: Bio
Suisse
LW: Procert, Agro
Test, bio.inspecta,
Import: alle zugelassenen Kontrollstellen
Bio.inspecta
Stufe Verarbeitung und Handel: Keine
Max Havelaar
Max Havelaar
MSC
MSC
IPS
IP-SUISSE
M-7
Kälber, Bankvieh, Lämmer,
Schweine, Kühe:
M-7-Service /
Geflügel: Optigal
SA
Migros-Label
Eco
Verarbeitung:
SQS, bio.inspecta
Akkreditierte Inspektionsstellen
Akkreditierte Kontrollstellen, siehe
www.msc.org
Akkreditierte Inspektionsstellen
Akkreditierte Inspektionsstellen;
Koordination über
Geschäftsstelle IPSUISSE / Geflügel: Qualinova AG
GSM Köln
Bio.inspecta
Alle für EU
2092/91 akkreditierte Zertifizierungs-stellen
FLO Cert
MSC
ProCert AG
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Label/ Programm/
Standard
Bio-Baumwolle
Labelorganisation
Kontrollstellen
Zertifizierungsstellen
Migros-Label
Landwirtschaft:
EU 2092/91 akkreditierte Kontrollstellen, vor allem
Skal und IMO
Zertifizierungsstellen dito
„Kontrollstellen
für Landwirtschaft“
Verarbeitung
GSM Köln
Verarbeitung:
Skal bei Micasa
GSM für Micasa
und Bekleidung
Akkreditierte
Zertifizierungsstellen, siehe
www.fsc.org
Keine Zertifizierung
Akkreditierte
Zertifizierungsstellen
Akkreditierte
Zertifizierungsstellen
FSC
FSC Schweiz
Akkreditierte Kontrollstellen
Verhaltenskodex
Organisation:
BSCI Brüssel
GFSI Paris
(zurzeit nur) Intertek
Akkreditierte Kontroll- und Inspektionsstellen
Akkreditierte Kontroll- und Inspektionsstellen
GFSI
Diverse Standards
EurepGAP
EurepGAP Köln
Gemeinsame Projekte mit Geschäftspartnern
Chiquita Brands International, Mobilty Carsharing Schweiz, Novartis Foundation for Sustainable Development, Otto (GmbH & Co. KG)/ Systain, Silvestri Linus AG, Switcher SA, Volcafe Holding
Sozialpartner
KV-Schweiz, Syna, VHTL (Verkauf, Handel, Transport, Lebensmittel), MPV
(Metzgerei-Personal-Verband).
Auch die Genossenschaften und Migros-Industriebetriebe stehen in einem
Informationsaustausch mit lokalen Organisationen und Direktbetroffenen
wie Anwohner, Gemeinden und Kantone.
3.11
Art der Informationen, welche durch Konsultationen von
Beteiligten und Betroffenen gewonnen wurden
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Der Dialog mit den Anspruchsgruppen hat Auswirkungen auf die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Leistungen der Migros gehabt. Beispiele:
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ƒ Mit den Lieferanten sind der Verhaltenskodex Non-Food sowie die sozialen und ökologischen Standards beziehungsweise Programme besprochen worden.
ƒ Mit den Umweltverbänden ist der Einkaufsverkehr und die damit zusammenhängende Zahl von Parkplätzen bei Einkaufszentren thematisiert
worden.
ƒ Mit den Gewerkschaften hat die Migros Lohnverhandlungen geführt und
Fragen der Arbeitssicherheit und der Gesundheitsvorsorge geklärt.
3.12
Verwendung der Informationen aus den Dialogen mit Anspruchsgruppen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Die aus den Dialogen mit Anspruchsgruppen gewonnenen Informationen
werden in den ordentlichen Organen der Genossenschaft Migros ausgewertet. Bei Bedarf kümmern sich Fachkonferenzen (zum Beispiel Ausschuss
Detailhandel, Baukonferenz) oder interne Arbeits– oder Projektgruppen
(zum Beispiel Gentechnik in Lebensmitteln) um die weitere Bearbeitung.
Spezifische Nachhaltigkeitsthemen werden auf strategischer Ebene durch
das Trägergremium Nachhaltigkeit und auf operativer Ebene durch die Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit behandelt.
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Umfassende Geschäftsgrundsätze und Managementsysteme
3.13
Vorsorgeprinzip
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Das Vorsorgeprinzip wurde für die Bereiche Arbeitssicherheit, Produktesicherheit und Umweltschutz konkretisiert:
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Die Verantwortung für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz tragen die
einzelnen Migros-Unternehmen. Je nach Gefährdungen und Erfordernis ist
der Betrieb verpflichtet, Arbeitsärzte und andere Spezialisten der Arbeitssicherheit beizuziehen und vorsorgliche Massnahmen zur Arbeitssicherheit
und zum Gesundheitsschutz zu erlassen (siehe LA6).
Produktesicherheit
Das Migros-Qualitätssicherungssystem (MQS) beinhaltet ein Paket präventiver Massnahmen, um definierte Qualitätsstandards innerhalb der Sortimente der Migros zu garantieren. Die Qualität der Produkte wird in den
verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette gezielt kontrolliert. Dies erfolgt einerseits durch ein Lieferantenmanagement und andererseits durch
Planung, Umsetzung und Kontrolle von Qualitätssicherungsmassnahmen
(siehe hierzu auch PR1).
Umwelt- und Sozialpolitik
Basierend auf dem Unternehmensleitbild vom Herbst 2003, und um dieses
zu konkretisieren, wurde eine Umwelt- und Sozialpolitik erarbeitet (siehe
3.7). Deren Leitziele geben die Schwerpunkte unseres Handelns vor und
helfen der Migros bei der verantwortungsvollen Mitgestaltung der Zukunft.
3.14
Extern entwickelte ökonomische, ökologische und soziale Vereinbarungen und Prinzipien, welche die Migros einhält
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
ƒ Vertrag mit WWF Wood Group (Mitgliedschaft seit 1997): Förderung
von FSC und verantwortungsvolle Einkaufspolitik (Zürich, erneuert
2006, Geltungsbereich MGB).
ƒ Mitglieder-Vertrag mit BSCI (Business Social Compliance Initiative):
Verpflichtung zur Systemanwendung (BSCI-Standards) und Reporting
über Fortschritte für soziale Arbeitsbedingungen (Zürich und Bruxelles
2004, Geltungsbereich MGB)
ƒ Mitglieder-Vertrag mit dem Roundtable Sustainable Palmoil (RSPO):
Verpflichtung zum Reporting über Forschritte zur Verwendung von
nachhaltigem Palmöl (Zürich 2004, Geltungsbereich MGB)
ƒ Migros stützt sich in der landwirtschaftlichen Produktion Schweiz auf die
Richtlinien der BIO SUISSE und verfasst keine eigenen Richtlinien für
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 35 von 92
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
3.15
die landwirtschaftliche Produktion (Vereinbarung mit Bio Suisse, gültig
ab Januar 2006)
Allgemeine Zusammenarbeits-Vereinbarung Migros-IP Suisse 2000.
Spezifische jährliche Vereinbarungen mit den einzelnen Marketingbereichen (Früchte und Gemüse, Kolonial)
Mit Max Havelaar wurden für verschiedene Bereiche Lizenzverträge abgeschlossen (Honig, Dezember 2000 / Frische Früchte, März 2004 /
Tee, November 1995 / Orangensaft, März 1999 / Reis, Februar 2002 /
Schokoladeprodukte, Dezember 1994 / Bananen, November 1998 /
Kaffee, Mai 1994 / Blumen, November 2001, Baumwolle, 2006)
Mit dem Marine Stewardship Council (MSC) wurde im Jahr 2000 das
erste Logo Licence Agreements unterschrieben. Für jede weitere
Fischart mit dem MSC-Label wurde ein weiteres solches Agreement abgeschlossen.
Für das Label ECO wurde am 19.10.2004 ein Monitoring-Vertrag zwischen gsm Global Sustainable Management GmbH und dem MigrosGenossenschafts-Bund abgeschlossen. Die ersten Verträge wurden im
Jahr 1995 mit der Firma Eco-tex-Consortium abgeschlossen.
Vereinbarung für diverse Forschungsprojekte im Bereich der Biolandwirtschaft mit dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL).
Vertrag und aktive Mitgliedschaft bei EurepGAP, 2002
Für die Biobaumwolle wurde am 11.07.2001 eine Vereinbarung zwischen der Schweizer Entwicklungsorganisation Helvetas und dem
Migros-Genossenschafts-Bund abgeschlossen. Am 23.09.2003 wurde
eine Abnahmegarantie für die Ernten 2005-2007 vereinbart.
L-GAV 2003-2006: Zürich, 2002, Geltungsbereich Migros-Gruppe
Die wichtigsten Mitgliedschaften in nationalen und internationalen
Verbänden, Vereinigungen und Organisationen
Die untenstehenden Verbände und Organisationen stellen eine Auswahl der
Mitgliedschaften dar:
Arbeitsgemeinschaft für die Ausbildung von Lebensmitteltechnologen, Ass.
Suisse de logistique, Ass. Suisse des embranchements ferroviaires privés,
Biscosuisse, BMV (Berufsverband Molkereifachleute), Chambre FranceSuisse, Chambre Fribourgeoise du Commerce et de l’Industrie, Chambre
fribourgeoise du commerce, Chambre vaud. du commerce & industrie,
CHOCOSUISSE, City-Vereinigungen (z.B. Zürich, Bern, Luzern etc.), Datenschutzforum Schweiz, Eco-Swiss, Erdölvereinigung, fial (Föderation der
schweizerischen Nahrungsmittelindustrien), Handelskammer DeutschlandSchweiz, Industrie- und Handelskammer St. Gallen, Interprofession du
Gruyère, Kantonalen Handelskammern, RISO-CH, SCFA (Swiss Convenience Food Association), Schw. Gesellschaft für: -Arbeitssicherheit, - Logistik,
- Lebensmittelhygiene, - Organisation, Schw. Tourismus-Verband, Schw.
Verband für Materialwirtschaft und Einkauf, Schweiz Tourismus, Schweizerischer Reisebüro-Verband, SGLH (Schw. Gesellschaft für Lebensmittelhygiene), SHW Schw. Handelskammer in Austria, SWI (Schw. Seifen- und
Kosmetikverband), Tourismus (z.B. Bern-Tourismus, Ticino Turismo, Lausanne tourisme etc.), Vereinigung der Schw. Teigwarenindustrie (Swiss
Pasta), VFI (Vereinigung der Industrie flexibler Verpackungen Schweiz),
Zürcher Handelskammer
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 36 von 92
3.16
Grundsätze und/oder Systeme für das Management von Auswirkungen innerhalb der Produktionskette
Geltungsbereich: Am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmungen
Soziale und ökologische Aspekte werden als Teil der Produktqualität verstanden und im Rahmen dieser Prozesse umgesetzt (siehe auch PR1).
Für alle Sortimente ist ein sozialer und ökologischer Mindeststandard definiert. In ausgewählten Produktgruppen werden Labelprodukte (ENGAGEMENT) mit einem höheren sozialen und/oder ökologischen Standard angeboten. Es wird angestrebt, dass die Einhaltung dieser höheren Standards
beim Lieferanten und Produzenten immer durch Externe überprüft wird
(siehe auch PR6).
Die Migros beteiligt sich aktiv an der Entwicklung und Implementierung von
Basisstandards und auch von neuen Labels. So ist sie beispielsweise in der
WWF Woodgroup für das FSC-Label und auch im Steuerungsausschuss von
EurepGAP aktiv.
3.17
Umgang mit indirekten Wirkungen
In der Migros gibt es keine allgemeinen Regeln, wie mit indirekten Wirkungen umgegangen wird.
Beispielhaft sollen folgende Bereiche erwähnt werden:
ƒ Im Rahmen der Beschaffung von Produkten setzt die Migros soziale und
ökologische Mindeststandards um und fördert Labelprodukte (siehe auch
3.16).
ƒ Im Rahmen ihrer politischen Arbeit setzt sich die Migros dafür ein, dass
externe Umweltkosten internalisiert werden. So hat die Migros im Jahr
2004 ein neues Modell für eine moderate CO2-Abgabe vorgelegt.
ƒ Mit dem Migros Kulturprozent nimmt die Migros ihre Verantwortung für
Kultur, Soziales und Bildung war (siehe auch SO8z).
3.18
Wesentliche Veränderungen der Tätigkeiten
ƒ C&A Schweiz hat im Januar 2005 das 30 Standorte umfassende OviesseFilialnetz der Globus-Gruppe übernommen.
ƒ Die Migros-Industrie hat 2005 in ihre 15 Betriebe rund CHF 214 Mio. investiert. Schwergewichtig wurden die Gelder in den Bereichen Kapazitäts- und Produktivitätssteigerungen gesprochen. Aber auch der Umsetzung der neuesten internationalen Hygieneanforderungen wurde viel
Gewicht beigemessen.
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3.19
Programme und Verfahren, die mit der Nachhaltigkeitsleistung der
Organisation im Zusammenhang stehen
Produktlabel
ƒ Der Umsatz mit Labelprodukten unter „Engagement“ soll bis im Jahr
2010 auf 2,5 Mia gesteigert werden. Für die einzelnen Labels unter dem
Dachlabel Engagement werden Umsatzziele definiert.
ƒ Das M-Budget-Sortiment wird stark ausgeweitet. Auch für BudgetProdukte gelten die sozialen und ökologischen Mindeststandards.
ƒ Im September 2005 wurde die Migros-Premium-Line „Sélection“ lanciert.
Der Mehrwert dieser Produkte liegt in der Qualität und der Herkunft.
Projekte im Produktbereich
ƒ Palmölprojekt: Das Ziel der Migros, in der Eigenproduktion, dort wo es
technisch möglich ist, nur noch nachhaltiges Palmöl zu verwenden, ist
erfüllt.
ƒ Einführung der Sozialstandards (Business Social Compliance Initiative)
im Non-Food Bereich mit dem dazugehörenden Management-System
(Selfassessments, Sozialaudits, Korrekturmassnahmenpläne, Re-Audits).
Planung der Einführung des BSCI-Standards im Food-Bereich.
ƒ Implementierung von Projekten, die mit der ethischen Produktion unserer Produkte im Zusammenhang stehen (KIDS, Mali, Rio Negro), oder
eine gesellschaftliche Leistung darstellen (z. B. Aidsprofilaxe, Nogal).
ƒ Unterstützung des Projekts Solare Wasserdesinfektion (Sodis), dass von
der Entwicklungsorganisation Helvetas durchgeführt wird.
Effizienzprogramme zur Reduktion des Energieverbrauchs und der
CO2-Emissionen
„Best practice“, das Programm zur Leistungsverbesserung für die Planung
und Realisierung von effizienten Haustechniklösungen im Filialbereich wurde gestartet und breit geschult. Die Massnahmen und Lösungen werden in
laufenden Bauprojekten implementiert. Die Erfolge und Energieeinsparungen werden im Controlling der Energieagentur der Wirtschaft (EnAW) extern überprüft.
In Zusammenarbeit mit der EnAW wurden zudem CO2-Emissioneziele für
den Transportbereich der Migros erarbeitet. Diese Ziele müssen im Jahr
2006 noch vom Bund auditiert werden.
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3.20
Zertifizierungsstatus der Betriebe
ISO 9001
ISO 14001
BRC, IFS, SQF
2000 oder
Dutch HACCP *
BINA
Ja
Nein
Ja
Chocolat Frey
Ja
Nein
Ja
Estavayer
Ja
Nein
Ja
Jowa
teilweise
Nein
Ja
MBB
Ja
Nein
BRC und IFS
Mibelle
Ja
Nein
Nein
Micarna
Ja
Nein
Teilweise
Midor
Ja
Nein
Ja
Mifroma SA
Ja
Nein
Ja
Mifa
Ja
Nein
Ja
MVN
Nein
Nein
Nein
MVS
Nein
Nein
Nein
Optigal
Ja
Ja
Ja
Riseria
Ja
Nein
Ja
Scana
Nein
Nein
Nein
SEBA Aproz
Ja
Nein
Ja
Walter Leuenberger AG
Ja
Nein
Ja
Genossenschaft Migros Luzern
Ja
Ja
Geplant 2006
Genossenschaft Migros Zürich
(Bereiche: Fisch / Fleisch, Milchprodukte, Gastronomie, Früchte/
Gemüse, Blumen)
Ja
Nein
Nein
Genossenschaft Migros Genf (Bereich: Fisch)
Ja
Nein
Nein
Genossenschaft Migros Aare, NE
/ FR, Ostschweiz, Waadt
Nein
Nein
In Erarbeitung
Genossenschaft Migros Tessin,
Wallis, Basel
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Nein
Ex Libris
Nein
Nein
Nein
Globus Gruppe
Nein
Nein
Nein
Migros-Genossenschafts-Bund
(Bereich: Blumen und Pflanzen)
* BRC= British Retail Consortium Global Standard, IFS = International
Food Standard, SQF = Safe Quality Food, Dutch HACCP = Dutch Hazard
Analysis Critical Control Points
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Ökonomische Leistungsindikatoren (EC)
Direkte ökonomische Wirkungen
EC1
Gruppenumsatz
Mio. CHF
Gruppenumsatz
EC2
2003
2004
2005
20'013
20'303
20’385
Marktanteile in der Schweiz/ Geographische Aufteilung
Marktanteile Migros inkl. ExLibris und Globus-Gruppe Inland*
2003
2004
2005
Total
18.1 %
18.2 %
17.9 %
Food
24.8 %
25.1 %
25.0 %
Non-Food
11.9 %
11.9 %
11.5 %
Der Gesamtdetailhandelsumsatz der Schweiz ist im letzten Jahr um 1,2 %
auf absolut CHF 86,9 Mrd. (gemäss BAK) gestiegen. Mit einem Umsatz von
CHF 15,6 Mrd. weist die Migros inkl. Globus-Gruppe Inland und Ex Libris
einen Marktanteil von 17,9 % auf; dies entspricht einem Umsatzrückgang
von 0,5 %.
* Der verwendete Migros-Umsatz 2002 bis 2003 beinhaltet den Umsatz der
Genossenschaften (ohne Direkt-/Engroslieferungen, Detaillisten mit MigrosProdukten, Autocenter/Tankstellen und Freizeitanlagen) sowie die Umsätze
Ex Libris. Ab 2003 umfasst die Migros-Kassenumsatz-Statistik die Umsätze
der Vertriebsparten Detailhandel (Super-/Verbraucher- und Fachmärkte)
und Gastronomie (exkl. Party-Service und Catering). Die Bruttoumsätze
der Globus-Gruppe Inland sowie der Ex Libris (Filialen und Onlineshop)
wurden für die Berechnung des Marktanteils ebenfalls berücksichtigt.
Geographische Aufteilung der Nettoerlöse*
Mio. CHF
2003
2004
2005
17'912
18'332
18’405
Exporte und Ausland
1'760
1'589
1’601
Anteil Exporte und Ausland
9.8 %
8.0%
8.0 %
Inland
*Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen ohne andere betriebliche Erträge
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Aufteilung des Genossenschafts-Gesamtumsatzes*
Tessin
Wallis
493
Total
3’106 2’598 2’236 1’268 1’242 1’245 1’107 803
*Gesamtumsatz der 10 regionalen Migros-Genossenschaften
523
493
69
Kosten der eingekauften Waren und Dienstleistungen
Mio. CHF
2003
2004
2005
Materialaufwand
11’815
12'082
12'160
Übriger Aufwand
1’501
1'335
1'207
13’316
13'417
13'367
Total
EC11
152
Basel
Zürich
2’598 2’236 1’268 1’242 1’093 1’038
Genf
Aare
3’106
Ausland
EC3
Waadt
523
Luzern
803
Inland
Ostschweiz
NeuenburgFreiburg
Mio.
CHF
Lieferanten der Migros
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Der Aufbau eines einheitlichen Lieferantenbeurteilungs-Systems wurde im
Jahr 2005 abgeschlossen und vereinheitlicht. Die Migros hat ein Lieferantenportal erstellt, in welchem alle Lieferanten (exklusive autonome Direktlieferanten der regionalen Genossenschaften) erfasst sind. Auch der Lieferantenspiegel mit detaillierten Informationen pro Lieferant (Produktionsstätte, Standorte, Zertifizierungen, etc.) wurde vereinheitlicht. Auswertungen über Herkunft und Produktionsstätte von Produkten sowie statistische
Abfragen sind möglich.
EC5
Personalaufwand
Mio. CHF
2003
2004
2005
Löhne und Gehälter
3’594
3'577
3'578
706
711
747
50
52
57
149
148
135
4’499
4'488
4'517
Altersvorsorge
Übrige Sozialleistungen
Übriger Personalaufwand
Total
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EC5z
Mindestlohn
CHF
2003
2004
2005
Mindestlohn
3’300
3’300
3’300
99.7 %
99.7 %
99.7 %
Anteil der Mitarbeitenden, die mehr als den
Mindestlohn verdienen
Auf Basis des Mindestlohnes von CHF 3'300.- werden neu nach den Wirtschaftsregionen der Migros-Genossenschaften drei Referenzlöhne festgelegt.
ƒ Fr. 3'300.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros
Tessin und Wallis
ƒ Fr. 3'400.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros Aare, Basel, Luzern, Neuenburg/Freiburg, Ostschweiz und Waadt
ƒ Fr. 3'500.- für die Wirtschaftsregionen der Genossenschaften Migros
Genf und Zürich
Der Mindestlohn wird damit auf die unterschiedlichen regionalen Verhältnisse und Bedürfnisse abgestimmt.
EC6
Auszahlungen an Kapitalgeber
Die Migros ist eine Genossenschaft. Sie besitzt eine Vielzahl von Unternehmen mit anderen Rechtsformen (Aktiengesellschaften, GmbHs). An weiteren Unternehmen ist die Migros Teilhaberin. Die Migros-Gruppe bezahlt
keine Dividenden aus. Der Gewinn der Migros-Genossenschaften und –
Betriebe bleibt zu 100 Prozent im Unternehmen.
Mio. CHF
2003
2004
2005
Erträge aus flüssigen Mitteln und Wertschriften
246
203
204
Erträge aus EquityBeteiligungen
161
190
236
Übrige Beteiligungsertäge
1
3
6
Wertaufholung auf Finanzanlagen
0
10
37
Finanzertrag
408
406
483
Finanzaufwand
322
303
280
86
103
203
2003
2004
2005
372
545
699
Total
EC7
Gruppengewinn
Mio. CHF
Gruppengewinn
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Öffentlicher Sektor
EC8
EC9
Steuern
Mio. CHF
2003
2004
2005
Steuern
100
92
101
Mehrwertsteuern
138
142
142
Zölle/Gebühren/Abgaben
593
555
524
Total
831
789
767
Erhaltene Subventionen
Migros-Industriebetriebe erhalten für den Export Ausgleichszahlungen für
erhöhte Rohstoffpreise (Rohstoffhandicap). Im Bereich der Schokolade (Midor AG, Chocolat Frey AG) wird ein Teil der Preisunterschiede zwischen den
Rohstoffpreisen im In- und Ausland abgegolten. Bei den Käseherstellern
(ELSA SA) wird der Rohstoff Milch für den Export um 18 Rappen verbilligt.
Es werden nicht alle Rohstoffe für den Export verbilligt. So sind z.B. die
Teigwarenexporteure (Jowa) darauf angewiesen, dass sie einen Ausgleich
aus dem Fonds der Branchenorganisation (Swisspasta) erhalten.
EC10
Spenden und Beiträge an Externe
Geltungsbereich: Migros-Gruppe exkl. Globus
Projekt
Externe Partner
Kulturprozent: Vergabungen für Kultur, Soziales und Bildung (ohne
Verwaltung und Wirtschaftspolitik)
Siehe www.kulturprozent.ch
105
Fonds für gezielte Hilfe
Diverse Hilfswerke
1.15
Pandamobil zum Thema
Klima
WWF
0.20
Naturschutzpark Nogal
Chiquita, Rainforest Alliance
0.28
Beiträge an Forschungsprojekte
FIBL
0.17
Sodis (Solare Wasserdesinfektion in Drittweltländern)
Helvetas
0.50
Total
Betrag
(Mio CHF)
107.30
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Ökologische Leistungsindikatoren (EN)
Material
EN1
Gesamter Material- und Verpackungsmaterialverbrauch nach Art;
Verwendung gefährlicher Chemikalien/Materialien
Aufgrund des grossen und vielfältigen Produktsortiments sind die verwendeten Rohstoffe sehr heterogen.
Materialverbrauch
Food-Produkte: Bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen.
Non-Food-Produkte: Der Rohstoffverbrauch wird nicht erfasst. Lieferanten
werden zu ökologischen und sozialen Mindeststandards verpflichtet.
Verpackungsmaterialverbrauch
Transportgebinde: Wo ökologisch sinnvoll setzt die Migros für die Logistik
statt Kartonschachteln Mehrweggebinde ein. Die zirkulierende Menge an
Gebinden wird neu mit einem zentralen internetbasierten Tauschgeräteinformationssystem überwacht. Im Umlauf sind ca. 6 Millionen Kunststoffmehrweggebinde.
Produktverpackungen: Primär handelt es sich um Papier, Karton, Kunststoffe und Metalle. Die Migros führt keine jährliche Verpackungs-Statistik.
Die Umweltbelastung bei der Herstellung der Produkte ist in der Regel bedeutend höher, als jene die durch die Verpackung entsteht. Eine Erhebung
im Jahr 2000 wies eine Verpackungsmenge von 55’000 Tonnen aus (nur
Eigenindustrie). Für bereits verpackt angelieferte Produkte liegen keine Materialmengen vor. Im Bereich Verpackungen werden folgende Massnahmen
umgesetzt:
ƒ Förderung von Innovationen, z.B. biologisch abbaubare und kompostierbare Verpackungen
ƒ Verwendung von Rezyklat, z.B. PET-Rezyklat für neue PET-Flaschen
ƒ Für Verpackungs-Variantenentscheide werden Verpackungsökobilanzen
durchgeführt
ƒ Die Migros bietet Kundinnen und Kunden für verschiedene Verpackungsmaterialien und ausgediente Produkte ein Rücknahmesystem an.
Diese Materialien werden dem Recycling zugeführt (siehe EN 11 und EN
15).
Gefährliche Chemikalien
Beim Einsatz gefährlicher Chemikalien richtet sich die Migros nach geltendem Recht. Es befinden sich nur wenige Gefahrenstoffe im Einsatz.
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EN2
Verwendung von Rezyklat externer Quellen als Rohstoff; Ersatz von
Materialien
Die Migros weist dank einer vorbildlichen Infrastruktur sehr hohe Quoten
bei der Separatsammlung von retournierten Kundenabfällen auf (siehe
EN15). Diese separat gesammelten Wertstoffe werden in Form neuer Produkte bzw. Produktverpackungen wieder eingesetzt, sei es in der Migros
oder anderswo:
ƒ Die Seba-Aproz, der Getränkeproduzent der Migros, verwendet PETFlaschen mit rund 50 % rezykliertem PET-Anteil.
ƒ Für das Migros Magazin und die Personalzeitung wird Zeitungspapier mit
einem Recyclinganteil von 80 % verwendet.
ƒ Zwei Betriebszentralen von Migros-Genossenschaften heizen mit gesammeltem und eigenem Altholz. Die eine Betriebszentrale deckt mit
diesem erneuerbaren Rohstoff den gesamte Wärmebedarf, die andere
rund die Hälfte des Bedarfs.
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Energie
EN3
Energieverbrauch; differenziert nach Primärressourcen
Für die Herstellung, Lagerung, Verteilung und den Verkauf der Produkte
werden in der Migros grosse Mengen an Energie verbraucht. Der Hauptbedarf wird durch die Produktkühlung, die Ladenklimatisierung, die FilialBeleuchtung und für die vielfältigen Prozesse in den Industriebetrieben und
Betriebszentralen verursacht. Über die Hälfte des Elektrizitätsverbrauchs
der Migros wird durch die 590 Migros-Filialen beansprucht. Ein sehr grosser
Teil davon geht an die Produktkühlung. Die Migros-Industriebetriebe
verbrauchen zwei Drittel des gesamten Wärmebedarfs der Migros. Wärme
wird zum grössten Teil für Produktionsprozesse benötigt, z.B. zum Backen
(Jowa AG) oder zum Kochen und Sterilisieren/Uperisieren (Bischofszell
Nahrungsmittel AG, Estavayer Lait SA).
Der effiziente Einsatz der Ressourcen hat innerhalb der Migros schon seit
den 70er-Jahren einen hohen Stellenwert: Energieziele siehe EN17.
9.9%
2.9%
4.7%
7.2%
Betriebszentralen
22.3%
30.5%
Filialen
Industriebetriebe
54.8%
Verteilbetriebe+MGB
67.7%
Grafik: Aufteilung Elektrizität (links) & Wärme (rechts) nach Verursacher
Energieverbrauch [MWh]
2003
2004
2005
Gesamtenergieverbrauch
1'474'175
1'499'905
1'531'752
davon Elektrizität,
exkl. Eigenproduktion
894'419
917'190
943'548
davon Heizöl
262'848
240'146
205'095
davon Erdgas
242'178
268'593
312'456
74'731
73'976
70'654
Energieverbrauch pro Umsatz
[kWh/1000 CHF]
2003
2004
2005
Gesamtenergieverbrauch
61.8
60.2
61.6
Elektrizität,
exkl. Eigenproduktion
37.5
36.8
37.9
Heizöl
11.02
9.64
8.25
Erdgas
10.15
10.78
12.56
3.13
2.97
2.84
davon Fernwärme
Fernwärme
Tabelle: Übersicht Energieverbrauch Migros (Genossenschaften + Industrie
+ MGB); exkl. neue erneuerbare Energie (siehe EN17)
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330
2005
331
2004
335
2003
366
2000
499
1990
239
600
500
400
300
200
100
0
2005
245
2004
242
2003
258
2000
1990
300
250
200
150
100
50
0
264
Der Elektrizitätsverbrauch entwickelt sich in etwa mit dem Unternehmenswachstum. Die anhaltende Vergrösserung des Sortiments an Frischprodukten führt zu einem höheren Kälteenergiebedarf. Der spezifische Wärmebedarf konnte in der Vergangenheit stark reduziert werden und bleibt in neuerer Zeit konstant. Im Jahr 2005 waren wiederum die Erweiterung der Verkaufsflächen (vor allem Fachmärkte) und die Mehrproduktion (Erhöhung
des Exportanteils in der Migros-Industrie) die grundlegenden treibenden
Faktoren für den Energieverbrauch.
123
118
108
2003
2004
2005
427
2005
119
423
2004
2000
427
2003
203
447
2000
250
200
150
100
50
0
1990
465
500
400
300
200
100
0
1990
Grafik: Industriebetriebe: Elektrizität (links) und Wärme (rechts) pro Produktionseinheit [kWh/t]
Grafik: Filialen: Elektrizität (links) und Wärme (rechts) pro Verkaufsfläche
[kWh/m2]
EN4
Energiebereitstellung (Strom, Fernwärme)
Der Bezug an Elektrizität erfolgt im Schweizer Strommarkt. Der Mix der
Schweizer Stromproduktion besteht aus Wasserkraft (60.7 %), Kernkraft
und thermischen Kraftwerken (34 %) sowie übrige Erzeugung (5.3 %). Ab
dem Jahr 2006 müssen die Stromlieferanten den individuellen Strommix
der gelieferten Elektrizität deklarieren. Ab diesem Zeitpunkt wird die Migros
genauere Aussagen über den bezogenen Strommix machen können. Auch
zertifizierte Stromprodukte (z.B. NaturemadeStar oder NaturemadeBasic),
werden im zukünftigen Energiecontrolling erfasst werden. In einigen der
grösseren Zentren (z.B. Migros-Genossenschafts-Bund) wird Elektrizität
mittels Wärmekraftkopplungs-Anlagen erzeugt (in der Energiestatistik als
Verbrauch von fossilen Brennstoffen erfasst). Ein geringer Anteil Elektrizität
wird mit betriebseigenen Photovoltaikanlagen produziert (siehe auch
EN17).
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Die als Fernwärme ausgewiesene Energie stammt aus Fernwärmenetzen,
welche zum grössten Teil aus Kehrichtverbrennungsanlagen gespiesen werden. In einzelnen Fernwärmenetzen kommen aber auch andere Energieträger (wie Öl, Gas und Holz) zum Einsatz.
EN17
Gebrauch von erneuerbarer Energie; Steigerung der Energieeffizienz
Zur Reduktion des Elektrizitäts- und des Wärmeverbrauchs aus fossilen
Quellen steht für die Migros die Steigerung der Energieeffizienz an erster
Stelle.
Energieeffizienz
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft
(EnAW) wurden 2004 nachvollziehbare und messbare Effizienz-Ziele vereinbart. Die Zielvereinbarungen mit der EnAW wurden vom Bund auditiert.
Damit ist die Energieeffizienzsteigerung für die grössten Energieverbraucher festgelegt (Filialen und Industrie), für die Betriebszentralen werden
entsprechende Zielvereinbarungen für 2006 erarbeitet (Klimaziele siehe
EN8).
Energie-Effizienz
für Brennstoffe [%]
Filialen
2004
2005
auf Zielkurs
Ziel 2010
105.7
k.A.
ja
109.9
Industriebetriebe
104.0
k.A.
ja
108.7
Betriebszentralen
100
k.A.
k.A.
k.A.
Tabelle: Unternehmensgruppen der Migros mit Effizienzzielen für Brennstoffe. Ausgangsjahr (100 % CO2-Intensität): Jahr 2000 für Filialen und Industrie, Jahr 2004 für Betriebszentralen. Energie-Effizienz: Mass für die Aktivitäten eines Unternehmens zur Energieverbrauchsreduktion. k.A. = keine
Angabe
Erneuerbare Energie
Eine Strategie für den Einsatz erneuerbarer Energie ist derzeit in Erarbeitung. Erneuerbare Energie wird vor allem durch die Verbrennung von Altholz und den Bezug von Fernwärme aus Kehrichtverbrennungsanlagen genutzt. Daneben betreibt die Migros mehrere innovative Anlagen zum Einsatz von Sonnenenergie. Der quantitative Anteil der Strombereitstellung
aus neuen erneuerbaren Quellen (v. a. Sonne) ist noch sehr klein und wird
nicht separat ausgewiesen.
Erneuerbare Energie
2003
2004
2005
[MWh]
Neue erneuerbare Ener30'766
27'528
31'067
gie (z.B. Holz)
Tabelle: Übersicht Einsatz neuer erneuerbarer Energie (Definition gemäss
Bundesamt für Statistik) zur Wärmeproduktion in der Migros
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Wasser
Gesamter Wasserverbrauch; Wasserquellen und Wirkung der
Wasserentnahme
Der grösste Teil des in der Migros verwendeten Wassers wird vom öffentlichen Trinkwassernetz bezogen, das je nach Region aus See- oder Grundwasser stammt. Die Seba-Aproz SA bezieht Wasser aus mehreren Mineralwasserquellen.
Wasser wird heute in der Migros insbesondere für Produktions- und Reinigungsprozesse in den Industriebetrieben und Betriebszentralen benötigt.
Im Lebensmittelbereich (z.B. Bischofszell Nahrungsmittel AG, Estavayer
Lait SA, Seba Aproz SA) gelangt viel Wasser in die Produkte. In den Betriebszentralen und Industriebetreiben ist die Gebindereinigung wasserintensiv. In den Filialen wird Trinkwasser vor allem in den MigrosRestaurants eingesetzt. Kleinere Mengen werden in den Filialen für Metzgerei, Blumen und Gemüse/Früchte, sowie im Sanitärbereich verwendet. Nur
noch vereinzelt sind Kälteanlagen mit Wasserrückkühlung in Betrieb.
6.7%
1.0%
Betriebszentralen
25.5%
Filialen
Industriebetriebe
Verteilbetriebe+MGB
66.9%
Grafik: Aufteilung Trinkwasser nach Verbraucher (2005)
Der absolute Wasserverbrauch (Trinkwasser ab Netz & eigene Quellen)
konnte seit 1990 signifikant reduziert werden und verläuft seit 2000 in etwa konstant.
Wasser [1000 m3]
2003
2004
2005
Trinkwasserverbrauch
8'676
8'606
8'346
Trinkwasser pro Umsatz
[m3/1000 CHF]
0.364
0.345
0.336
4.93
4.84
4.63
2003
2004
2005
8.33
5.48
1.76
2005
0
2000
1.95
2004
2
10
8
6
4
2
0
1990
2.11
2003
4
2.43
6
2000
8
5.75
Tabelle: Übersicht Trinkwasserverbrauch Migros, exkl. unverschmutztes
Grundwasser (Umsatz: Genossenschaften + Industrie + MGB)
1990
EN5
Grafik: Links: Trinkwasserverbrauch pro Verkaufsfläche [m3/m2] (Filialen),
Rechts: Trinkwasserverbrauch pro Produktion [m3/t] (Industriebetriebe)
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Der Trinkwasserverbrauch wird durch folgende Massnahmen minimiert:
ƒ Wasserverbrauchsmanagement (Verbrauchsreduktion)
ƒ Regenwassernutzung (Beispiel: Die Migros Ostschweiz verwendet Regenwasser in der Kleiderwäscherei)
ƒ Wiederverwendung von schwach verunreinigtem Wasser (Beispiel: In
der Betriebszentrale der Migros Zürich werden die Grüngut-Container
mit Brauchwasser gereinigt)
ƒ Grundwassernutzung zur Klimatisierung (Beispiel: Klimatisierung im
Hochhaus des Migros-Genossenschafts-Bundes)
ƒ Grundwassernutzung im Sanitätsbereich
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Artenvielfalt
EN7
Auswirkung auf Biodiversität in Ökosystemen durch Aktivitäten und
Produkte
Die direkte Beeinflussung der Biodiversität durch den Bau und den Betrieb
eigener Industrie-, Logistik- und Filialbauten kann nicht als wesentlich bezeichnet werden. Die Migros besitzt oder pachtet verschiedene kleinräumige Landflächen, welche sie zum Teil naturnah gestaltet hat.
(Massnahmen siehe EN27)
Als Handelsunternehmen beeinflusst die Migros die Biodiversität indirekt
über den Einkauf von Produkten. Diese Auswirkungen können über die Lieferantenbeziehung oder übergeordnete Produktionsstandards beeinflusst
werden. Eine Beeinträchtigung der Artenvielfalt kann durch die Produktion
von Lebensmitteln aus der Landwirtschaft, von Naturprodukten (Baumwolle, Holz, Pflanzen) und anderen Non-Food-Produkten (Metalle, Kunststoffe)
erfolgen. Diese Auswirkungen werden nicht systematisch ausgewertet.
(Massnahmen siehe EN27)
Die Migros verkauft Unkrautvertilger. Der Verkauf, die Anwendung und die
Rücknahmen von Resten sind in der Stoffverordnung geregelt. 2004 unterstützte die Migros die Informationskampagne „Herbizidverbot“ der Stiftung
Pusch zum Thema Unkrautvertilger.
EN23
Landfläche und Versiegelungsanteil
Die Migros ist einer der grössten Immobilienbesitzer in der Schweiz. Auf
Gruppenebene werden keine Zahlen zum Landbesitz konsolidiert. Ein Facility-Management ist im Aufbau begriffen.
Eine Erhebung im Jahr 2004 ergab folgende Daten:
ƒ 14 Industriebetriebe (2004, exklusiv W. Leuenberger AG):
Eigentum: 1’483'395 m2, Pacht: 169'019 m2, Versiegelte Fläche: 55 %
ƒ Verkaufsfläche der 590 Filialen: 1'211'923 m2 (Die Verkaufsfläche entspricht nicht der Landfläche, da sie auch mehrgeschossig sein kann)
EN25
Auswirkungen von Aktivitäten und Geschäftstätigkeiten in
geschützten und empfindlichen Gebieten
Soweit bekannt, betreibt die Migros keine Aktivitäten in geschützten und
empfindlichen Gebieten.
EN27
Massnahmen zum Schutz und zur Förderung von Ökosystemen und
zu deren Artenvielfalt
Die Migros engagiert sich national und international für Projekte und Programme zur Erhaltung der Biodiversität. Label-Programme fördern die ökologische Landwirtschaft (Bio, IP-Suisse, Bio-Baumwolle), die nachhaltige
Waldbewirtschaftung (FSC) und Fischerei (MSC). Aber auch Lieferanten
konventioneller Produkte aus der Landwirtschaft und der Verarbeitungsindustrie erfüllen ökologische Mindestanforderungen gemäss EurepGAP und
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GFSI (Global Food Safety Initiative). Mit nachhaltigen Projekten (Nachhaltige Palmölproduktion zum Schutz des Tropenwaldes, Artenreiches Naturschutzreservat Nogal in Costa Rica, Förderung alter Kartoffelsorten in Bolivien) trägt die Migros dazu bei, weltweit Habitate mit grosser Biodiversität
zu erhalten oder zu schaffen. Siehe auch 3.19
Die Migros besitzt oder pachtet verschiedene kleinräumige Landflächen,
welche sie zum Teil naturnah gestaltet hat und die eine grosse Biodiversität
aufweisen: begrünte Dächer (Bsp. Migros Aare und Ostschweiz), naturnah
gestaltete Golfplätze (Bsp. Golfplatz Holzhäusern), naturnahe Firmenareale
(Bsp. Verteilzentrum Suhr), ungenutzte Industrieareale (Bsp. Migros Ostschweiz). Die Migros beabsichtigt, in Zusammenarbeit mit der Stiftung Natur und Wirtschaft, in den nächsten Jahren weitere Areale der Migros naturnah zu gestalten. Das Ziel ist die Förderung einheimischer Tier- und
Pflanzenarten und somit eine hohe Biodiversität.
EN28
Seltene Arten der Roten Liste auf Migros-Standorten
Die Migros führt aufgrund ihrer vielen Standorte keine systematische Liste
über darin vorkommende Pflanzen- und Tierarten und somit auch nicht
über die Arten der Roten Liste. Die Artenzahl ist jedoch beträchtlich. So
kommen allein auf dem naturnah gestalteten Areal des Verteilzentrums
Suhr über 400 Pflanzenarten vor, das ist mehr als 10 % der in der Schweiz
vorkommenden Arten. Darunter sind auch eine Vielzahl Roter-Liste-Arten.
EN29
Geschützte oder empfindliche Gebiete, in welchen die Migros
Geschäftstätigkeiten ausübt oder plant
Soweit bekannt betreibt und plant die Migros keine Aktivitäten in geschützten und empfindlichen Gebieten.
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Emissionen und Abfälle
EN8
Emissionen klimarelevanter Gase und Klimaschutz-Massnahmen
Die Migros ist sich der Gefahr der Klimaveränderung bewusst und unterstützt seit Jahren Massnahmen zur Reduktion klimarelevanter Emissionen.
Die Migros unterstützt das CO2-Gesetz sowie das Kyoto-Protokoll.
Zielvereinbarungen mit der EnAW
Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Energieagentur der Wirtschaft
(EnAW) können Unternehmen eine Energie- und CO2-Zielvereinbarung mit
dem Bund abschliessen. Sowohl die Migros-Filialen als auch die MigrosIndustrie haben dies im Jahr 2004 getan. Für die Betriebszentralen der Genossenschaften werden Vereinbarungen sowohl für Brennstoffe als auch
Treibstoffe im Jahr 2006 abgeschlossen. Mit diesen Vereinbarungen verfügt
die Migros über kontrollierbare Ziele und die entsprechende Massnahmenplanung.
CO2-Intensität für
Brennstoffe [%]
Filialen
2004
2005
auf Zielkurs
Ziel
2010
80.1
k.A.
ja
84.3
Industriebetriebe
91.2
k.A.
ja
84.2
Betriebszentralen
100
k.A.
k.A.
k.A.
CO2-Intensität für
Treibstoffe [%]
Betriebszentralen
2004
2005
auf Zielkurs
Ziel
2010
100
k.A.
k.A.
86
Tabelle: Unternehmensgruppen der Migros mit CO2-Intensitätszielen für
Brennstoffe (obere Tabelle) und Treibstoffe (untere Tabelle). Ausgangsjahr
(100 % CO2-Intensität): Jahr 2000 für Filialen und Industrie, Jahr 2004 für
Betriebszentralen. CO2-Intensität: Verhältnis der unbeeinflussten Entwicklung von CO2-Emissionen zu den realen Emissionen. k.A.= keine Angabe
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CO2-Emissionen
Klimarelevante Emissionen bei der Migros werden verursacht durch die
Verbrennung fossiler Energieträger in Produktionsanlagen und Heizungen,
durch Kältemittelverluste in Kühlanlagen und durch den Verbrauch von
Benzin und Diesel der eigenen Fahrzeuge. Nicht betrachtet werden indirekte Emissionen bei Lieferanten, beim Reise-Flugverkehr, bei extern in Auftrag gegebenen Transporten oder bei der Verbrennung von Abfällen. Die
Kältemittel werden unter EN9 abgehandelt.
1.6%
23.5%
Betriebszentralen (inkl. Treibstoffe LKW)
Filialen
Industriebetriebe
20.7%
54.1%
Verteilbetriebe+MGB
Grafik: Aufteilung CO2-Emissionen aus Brennstoffen und Treibstoffen (LKW
der Genossenschaften) nach Verursacher
Die CO2-Emissionen der Industriebetriebe konnten in den letzten Jahren
trotz Mehrproduktion stabilisiert werden. In den Filialen wurde durch Abwärmenutzung und Substitution von Öl durch Gas trotz starkem Flächenwachstum sogar absolut eine Reduktion erreicht. Die CO2-Emissionen durch
den Gütertransport konnten ebenfalls reduziert werden.
CO2-Emissionen
[Tonnen, t]
2003
2004
2005
116'948
116'164
115'804
CO2 aus Treibstoffen
(eigene LKW der Genossenschaften)
24'782
25'180
24'839
CO2-Emissionen pro Umsatz [kg/1000 CHF]
2003
2004
2005
CO2 aus Brennstoffen
4.90
4.66
4.66
CO2 aus Treibstoffen
(eigene LKW der Genossenschaften)
1.73
1.72
1.70
CO2 aus Brennstoffen
Tabelle: Übersicht berechnete CO2-Emissionen der Migros: Spezifische CO2Emissionen aus Brennstoffen (Genossenschaften + Industrie + MGB); Spezifische CO2-Emissionen aus Treibstoffen (Genossenschaften)
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74
68
66
63
2000
2003
2004
2005
107
120
100
80
60
40
20
0
1990
24.1
2005
25.5
2004
27.6
2003
2000
24.8
49.0
1990
60
50
40
30
20
10
0
21.7
21.7
21.6
20.5
2000
2003
2004
2005
1990
30
25
20
15
10
5
0
24.3
Grafik: Entwicklung CO2-Emissionen aus Brennstoffen: Links: CO2Emissionen pro Verkaufsfläche [kg/m2] (Filialen); Rechts: CO2-Emissionen
pro prod. Tonne [kg/t] (Industriebetriebe)
Grafik: Entwicklung CO2-Emissionen aus Treibstoffen: Links: CO2Emissionen pro Verkaufsfläche [kg/m2] (LKW der Genossenschaften)
EN9
Gebrauch/Emissionen Ozon abbauender Substanzen
Die Migros setzt sich seit 1993 für den Ersatz von chlorierten Kältemitteln
ein. Die Schweizer Gesetzgebung hat per 2004 den Umgang mit FCKW verboten. Die Alternativ-Kältemittel (in der Luft stabile Stoffe) besitzen aber
ein erhebliches Klima-Erwärmungspotenzial. Der Bund sieht deshalb per
2009 auch ein Verbot teilchlorierter Kältemittel (HFCKW) vor.
Ozonabbauende Emissionen bei der Migros werden durch Kältemittelverluste in Kälteanlagen verursacht. Der vollständige Ausstieg aus der Verwendung von FCKW konnte noch nicht vollständig erreicht werden. Insbesondere in Filialen wurden einzelne, kleine Anlagen noch nicht umgerüstet. Wo
möglich soll auf synthetische Kältemittel verzichtet und der Ersatz der
HFCKW forciert werden. Die Migros sieht vor, wo technisch sinnvoll, natürliche Kältemittel oder andere umweltfreundliche Technologien zu nutzen.
Jeder Migros-Betrieb führt ein Kälteanlagen-Inventar, durch das die eingesetzten Kältemittel gemäss ihren Kategorien bekannt sind. Dieses Inventar
ist Basis für die Ausstiegsstrategie der Migros. Ein aktuelles Inventar der
Kälteanlagen in den Filialen wurde 2005 auf Basis der Meldeformalitäten
der revidierten Stoffverordnung neu erstellt. Die Zahlen sind aber noch
nicht konsolidiert.
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Kältemittel-Inventar
[kg]
Kältemittel total
davon FCKW
davon HFCKW
2003
2004
2005
166'708
165'747
169'779
139
124
80
28'010
28'881
26'775
Tabelle: Menge Kältemittel gemäss Anlagen-Inventar Migros, exkl. Filialen
EN10
Luftbelastende Emissionen wie NOx oder Partikel
Geltungsbereich: Genossenschaften (mit eigener LKW-Flotte)
Stickoxid-Belastungen führen zu vielfältigen Schädigungen von Menschen,
Tieren, Pflanzen und Ökosystemen. Sie können auch Atemwegserkrankungen verursachen. Stickoxide sind zudem eine wesentliche Vorläufersubstanz der Ozonbildung.
Seit dem Jahr 2001 werden die von den Migros-GenossenschaftsLastwagen verursachten Stickoxid- (NOx) und Partikelmengen (PM10) berechnet. NOx-Emissionen aus Öl- und Gasfeuerungen werden nicht berücksichtigt. Da der Fuhrpark stetig erneuert wird und vermehrt Lastwagen mit
Abgasnorm Euro 4 und 5 eingesetzt werden, nimmt die Belastung an NOx
stetig ab (siehe auch EN34).
Durch Dieselfahrzeuge werden zudem lungengängige Partikel emittiert. Die
Partikelemissionen werden ebenfalls durch die Euro-Abgasnormen beschränkt.
Bereits werden in verschiedenen Genossenschaften vorzeitig Euro 5 Lastwagen eingekauft. Die 11 Biogas-LKWs der Migros Zürich erfüllen diese
Norm bereits.
Luftemissionen
[Tonnen, t]
2003
2004
2005
Stickoxide (NOx)
248
245
226
Partikel (PM10)
6.20
5.87
5.00
Tabelle: Entwicklung der berechneten NOx- und PM10-Emissionen von
LKWs der Genossenschaften; Emissionsfaktoren gemäss „Handbuch Emissionsfaktoren des Strassenverkehrs (HBEFA, Version 2.1, BUWAL, 2004)“,
abhängig von Euronorm und Gewichtsklasse, basierend auf den LSVADaten
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EN11, 31 Gesamtabfallmenge nach Art und Behandlung; Abfallvermeidung;
Sonderabfälle gemäss Verordnung über den Verkehr mit Abfällen
(VeVa) und Gefahrenstoffe gemäss Basler Konvention
Die Migros unterscheidet zwischen Betriebsabfällen, die in den eigenen Unternehmen direkt anfallen und den Kundenabfällen. Die Kundenabfälle werden unter EN15 abgehandelt.
Betriebsabfälle
Die 86 Abfallfraktionen (Abfallcodes) der Betriebsabfälle werden gemäss
der Verordnung über den Verkehr mit Abfällen (VeVa) in der Abfallstatistik
erfasst. Grundsätzlich wird versucht, Abfallfraktionen zu trennen und einer
stofflichen Verwertung zuzuführen, wenn geeignete Entsorgungswege bestehen und vom Gesetzgeber erlaubt sind.
1.9%
3.7%
19.5%
16.2%
3.2%
31.9%
19.7%
1.2% 1.3% 1.5%
Papier, Karton
Organische Abfälle
Metalle
Kunststoffe
Klärschlamm, Sonderabfall
Kehricht
Holz, Sperrgut, Bauschutt
Fisch- und Fleischabfall
Fette, Öle
Diverse
Grafik: Aufteilung der Betriebsabfälle nach Abfallfraktionen (2005)
Die Betriebsabfälle fallen zu etwa gleichen Teilen in den Industriebetrieben
und den Genossenschaften an. Die Filialen der Migros werden über die Betriebszentralen der Genossenschaften zentral entsorgt.
2.0%
Betriebszentralen+Filialen
Industriebetriebe
52.1%
45.9%
Verteilbetriebe+MGB
Grafik: Aufteilung Betriebsabfall nach Verursacher (2005)
Sonderabfälle
In den Migros-Betrieben fallen auch Sonderabfälle an. Sie werden detailliert
in der Migros-Abfallstatistik erfasst. In einzelnen Migros-Betrieben werden
Gefahrengut-Transporte ausgeführt. Der Transport und die Behandlung
solcher Güter werden durch spezielle Gefahrengut-Beauftragte betreut.
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Stoffliche Verwertung
Stofflich verwertet werden Abfälle wie Papier, Kunststoffe, organische
Stoffe, Glas und Metalle. Zum Teil können Abfälle statt in einer KVA einem
Heizwerk zugeführt werden (thermisches Recycling).
Die Recyclingrate hängt in grossem Masse auch von behördlichen Auflagen
ab. Dies zeigt das Beispiel der Schlachtabfälle. Durften diese früher zum
grossen Teil zu Tierfutter verarbeitet werden, so müssen diese heute verbrannt werden. Nebst der Verbrennung von Abfällen (Schlachtabfälle,
Siedlungsabfall) kann auch ein zunehmend grosser Anteil kompostiert
und/oder vergärt werden. Die Recyclingrate hat 2005 leicht abgenommen.
Die totale Abfallmenge ist zurückgegangen.
Betriebsabfälle
[Tonnen, t]
2003
2004
2005
Gesamter Betriebsabfall
198'758
201'160
200'667
davon Anteil stofflich
verwertet
115'278
115'959
114'707
Anteil stofflich verwertet
in %
58.0 %
57.6 %
57.2 %
davon Sonderabfall, inkl.
Klärschlamm
2'068
2'473
2'313
Betriebsabfälle pro Umsatz [kg/1000 CHF]
2003
2004
2005
Gesamter Betriebsabfall
8.33
8.07
8.07
Sonderabfall, inkl. Klärschlamm
0.087
0.099
0.093
Tabelle: Übersicht Betriebsabfälle Migros (Umsatz: Genossenschaften + Industrie + MGB)
EN13
Signifikante Freisetzung von Chemikalien, Ölen und Kraftstoffen
In der Migros-Gruppe im Jahre 2005 nicht bekannt.
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Lieferanten
EN33
Leistungen der Lieferanten zu umweltbezogenen Aspekten
Food
Lieferanten von Labelprodukten (Bio, Max Havelaar, IP-Suisse, M-7, und
MSC) erfüllen die dafür massgeblichen strengen ökologischen Richtlinien.
Lieferanten von Nichtlabelprodukten erfüllen in der Landwirtschaft gemäss
den von der Migros und EurepGAP gestellten Mindestanforderungen folgende Umweltaspekte:
ƒ Umweltschonende Produktion, gezielter Einsatz von Hilfsmitteln (Dünger, Pflanzenschutzmittel, etc.)
ƒ Schonende Bodenbearbeitung , Erosionsschutz, Fruchtfolge, etc.
ƒ Energie- und Wassermanagement
ƒ Abfallmanagement
In der Verarbeitungsindustrie erfüllen Lieferanten die von den GFSIStandards (Global Food Safety Initiative) definierten Vorgaben (BRC, IFS,
Dutch HACCP, SQF 2000) und Richtlinien (Abwasser- Abfallkonzepte, etc.).
Non-Food
Lieferanten von Labelprodukten (Bio-Baumwolle, Eco, FSC) erfüllen die dafür massgeblichen strengen ökologischen Richtlinien.
Im Verhaltenskodex für den Non-Food-Bereich (Business Social Compliance
Initiative Standard) wird der Punkt Ökologie im Rahmen des Sicherheitsaspektes berührt (Punkt 9). Dort geht es um Abfallbewirtschaftung und Umgang mit chemischen und gefährlichen Stoffen.
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Produkte und Dienstleistungen
EN14
Signifikante Umweltbelastungen durch wesentliche Produkte und
Dienstleistungen
Folgende Sortimentsbereiche führen zu einem signifikanten Energieverbrauch in der Nutzungsphase:
Sortimentsbereich
Energieverbrauch
Beeinflussbarkeit durch die
Migros
Elektrogeräte
Stromverbrauch im
Betrieb
Kriterium beim Einkauf und der
Sortimentsgestaltung, Kundeninformation
Leuchtmittel
Stromverbrauch im
Betrieb
Kriterium beim Einkauf und der
Sortimentsgestaltung, Kundeninformation
Lebensmittel
Stromverbrauch für
die Kühlung und zum
Kochen bzw. backen
Kaum beeinflussbar
Kleider
Stromverbrauch für
das Waschen und
Trocknen
Kaum beeinflussbar
Aus den oben stehenden Überlegungen konzentriert sich die Migros auf
Massnahmen in den Sortimente Elektrogeräte (M-Electronics: Haushaltselektrogeräte, Büro und Unterhaltungselektronik / Micasa: Leuchten) und
die Leuchtmittel (Super- Verbrauchermarkt und Micasa).
Im Rahmen von Energie Schweiz war die Migros an der Erarbeitung einer
Effizienzstrategie für Elektrogeräte beteiligt und setzt diese Strategie in ihren Sortimenten um. Die Migros fördert besonders effiziente Elektrogeräte
und Leuchtmittel mit Aktionen und Informationen für die Kundschaft.
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Produkte: Kühl- und Tiefkühlgeräte
Entwicklung der Energieeffizienz von Migros-Kühlgeräten
(Miostar)
Anteile der Effizienzklassen an den
verkauften Stückzahlen
D-Klasse
C-Klasse
B-Klasse
A-Klasse
A+-Klasse
100%
80%
60%
40%
20%
0%
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Bei den Kühlgeräten, die zu den grössten Stromverbrauchern in der
Schweiz gehören, wurde das Migros-Sortiment konsequent auf Effizienz getrimmt. Geräte der Effizienzklasse C verschwanden aus dem Sortiment,
und die effizienten A+-Geräte wurden mit Aktionen gefördert. So konnte
der durchschnittliche Stromverbrauch der Miostar-Kühlgeräte innerhalb von
fünf Jahren um ca. 41 Prozent reduziert werden. Für ihr Engagement in der
Vermarktung von A+-Kühlgeräten, wurde die Migros im Jahr 2004 zusammen mit dem Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz) mit dem europäischen «Energy Plus Award» ausgezeichnet.
Im Jahr 2006 soll der Anteil der A+-Kühlgeräte auf 60 % gesteigert werden.
In der B-Klasse bleibt nur noch eine Tiefkühltruhe im Angebot. Zusätzlich
werden auch No-Frostgeräte ins Sortiment aufgenommen. Da diese Geräte
keine Eisbildung mehr haben, resultiert ein besserer Wirkungsgrad und
niedrigerer Stromverbrauch.
Produkte: Leuchten
Migros / Micasa hat verglichen mit den Mitbewerbern das grösste Angebot
an energieeffizienten Leuchten. Am Verkaufspunkt werden diese Leuchten
speziell gekennzeichnet. Im Verkaufskatalog werden alle Leuchten gekennzeichnet, die schon mit effizienten Leuchtmitteln (Energiesparlampen) ausgerüstet sind oder ausgerüstet werden können. Der Kunde hat so die Möglichkeit eine effiziente Leuchte mit dem passenden Leuchtmittel zu kaufen.
2004
2005
Anzahl A-Klasse Leuchten im Sortiment
(Leuchten sind bereits mit Energiesparleuchtmittel ausgestattet)
15 Stück
Anzahl A-Klasse Leuchten im Sortiment
(Leuchten können mit einem Energiesparleuchtmittel ausgestattet werden)
72 Stück
78 Stück
6.5 %
10,9 %
Umsatzanteil der A-Klasse-Leuchten am
ganzen Sortiment
18 Stück
Tabelle: A-Klasse Leuchten im Sortiment, Anzahl und Anteile
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Schwierig gestaltet sich der Absatz von energieeffizienten Leuchten für den
Wohnbereich. Da bevorzugt die Kundschaft oftmals eine Spotbeleuchtung
mit Halogenleuchtmitteln.
Im Jahr 2006 werden neu erste Leuchten mit Diodentechnologie angeboten. Dioden erreichen gegenüber den Glühlampen wesenlicht höhere Wirkungsgrade. Verschiedene Lichtfarben sind möglich. In den nächsten fünf
Jahren wird diese Technologie eine wesentliche Effizienzsteigerung für den
Bereich Beleuchtung bringen.
Produkte: Leuchtmittel
Die Energiedeklaration wurde mit der neuen Gestaltung der Leuchtmittelverpackungen stark verbessert. Neu wird auf jeder Verpackung die Energieetikette so gross wie möglich und vierfarbig dargestellt. Ein offizieller
Marktcheck des Bundesamtes für Energie attestiert der Migros «das energieeffizienteste Lampenangebot».
Anteile der Effizienzklassen an den verkauften
Stückzahlen
Entwicklung der Energieeffizienz von Migros-Leuchtmitteln
(Sunlux)
Keine
Deklaration*
A-Klasse
100%
80%
B-Klasse
C-Klasse
60%
D-Klasse
40%
E-Klasse
F-Klasse
20%
G-Klasse
0%
2003
2004
2005
* Für die Leuchtmittel mit Reflektoren und Effektleuchtmittel ist eine Energiedeklaration nicht möglich.
In der Statistik wurden 2005 zum ersten Mal auch die Leuchtmittelverkäufe
der Micasa berücksichtigt.
Bei der Interpretation der Daten ist zu berücksichtigen, dass z.B. die Lebensdauer einer Glühbirne mit der Effizienzklasse E verglichen mit einer
Energiesparlampe mit der Effizienzklasse A ca. 10 Mal kürzer ist. Für die
gleiche Lichtleistung müssen also 10 Mal mehr Glühbirnen gekauft werden.
Im Jahr 2006 soll geprüft werden, wie der Absatz von effizienten Leuchtmitteln (A und B) weiter gefördert werden kann.
Produkte: Kaffeemaschinen
Eine Studie des Bundesamt für Energie hat festgestellt, dass Kaffeemaschinen schweizweit den höchsten Standby-Verbrauch bei den Haushaltgeräten
verursachen.
Aus diesem Grund möchte die Migros auch für diese Gerätekategorie eine
Energie-Deklaration einführen. Zusammen mit der Schweizerischen Agentur für Energieeffizienz (S.A.F.E) wurde im Jahr 2005 darum ein Entwurf
für eine Messnorm erarbeitet und alle Kaffeemaschinen der Migros wurden
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ausgemessen. In Zukunft wird der Energieverbrauch als Kriterium für die
Gestaltung des Sortiments berücksichtigt werden.
Produkte: Unterhaltungselektronik
Bei der Unterhaltungselektronik gibt es leider keine Energiedeklaration oder
Energielabels, an denen sich der Kunde orientieren könnte. Hier sollten
weltweite, strenge Standards definiert werden. Eine gute Entscheidungshilfe bietet die Internetadresse www.topten.ch, die die energieeffizientesten
Geräte aufführt. Für effiziente Geräte arbeitet die Migros auch mit den Energieagenturen S.A.F.E (www.energieeffizienz.ch) und EAE (www.eaegeraete.ch) zusammen.
Dienstleistungen
Die Migrol und Hotelplan bieten Produkte und Dienstleistungen an, die signifikante Umweltbelastungen verursachen. Über diese Dienstleistungsunternehmen wird gemäss den definierten Systemgrenzen an dieser Stelle
nicht rapportiert. Weitere Information finden sich unter www.hotelplan.ch
unter Umwelt und unter www.migrol.ch.
EN15
Wieder verwertbare Produktbestandteile nach Gebrauch
PET-Getränkeflaschen, PE-Milchprodukteflaschen, Batterien und Elektrogeräte können von den Kunden in die Migros-Filialen zurückgebracht werden.
Andere Fraktionen werden über die Entsorgungssysteme der Gemeinden
(Kehrichtabfuhr Separatsammlung Glas, Alu/Weissblech, Papier/Karton,
etc.) entsorgt.
Aus Haushalten werden von der Migros über ein effizientes Rücknahmesystem grosse Abfallmengen angenommen und dem Recycling zugeführt.
Kundenabfälle
[Tonnen, t]
2003
2004
2005
11'065
11'797
11'811
8'259
8'155
8'459
davon PEMilchproduktflaschen
603
822
805
davon Elektrogeräte
1'769
2'386
2'349
434
434
198
Total der retournierten Kundenabfälle
davon PET
davon Batterien
Tabelle: Übersicht retournierte Kundenabfälle in Migros-Filialen
Die Migros unterstützt alle existierenden freiwilligen Entsorgungssysteme
der Privatwirtschaft (z.B. S.EN.S: Stiftung Entsorgung Schweiz, PRS: PETRecycling Schweiz, Igora: Genossenschaft für Aluminiumrecycling, etc.).
Diese Systeme werden über eine vorgezogene Recycling-Gebühr (vRG) finanziert. Durch die Mitgliedschaft in diesen Organisationen leistet die
Migros auch einen Beitrag an den Service public (Kommunikation, Werbung
zur Abfallverminderung und –vermeidung, Sammelinfrastruktur etc.). Zusätzlich hat sich die Migros stark für die Erweiterung des vRG-Systems auf
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Elektrogeräte eingesetzt. Bei Migros Filialen können Kundinnen und Kunden
schon seit Jahren alle elektrischen oder elektronischen Geräte gratis zur
Entsorgung zurückgeben. Spielwaren, Bau-, Garten- und Hobbygeräte
wurden neu in das vRG-System aufgenommen, das von der S.EN.S (Stiftung Entsorgung Schweiz) betrieben wird. Im Jahr 2004 hat Migros die
Kampagne Kompostherbst unterstützt. Dafür wurde ein Kompost-ExtraHeft produziert und mit dem Migros-Magazin in rund 2 Millionen Haushalte
verteilt.
Gesetzeskonformität
EN16
Strafzahlungen für die Missachtung von Umweltvorschriften
Strafzahlungen und Bussen, die Umweltgesetze betreffen, werden auf
Gruppenebene datenmässig nicht systematisch erfasst. Die Schweizer Gesetze sind für die Migros verbindlich. Für ihre internationalen Handelsbeziehungen relevante Gesetze werden ebenfalls befolgt.
Es sind keine relevanten Missachtungen von Umweltvorschriften bekannt.
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Transport und Mobilität
EN34a
Umweltbelastung durch Transportlogistik; Transportmittel
Geltungsbereich: Bahn (ganze Migros), LKW (Genossenschaften)
Grafik: Logistikzentralen der Genossenschaften und nationale Verteilzentren
Der Verkehr ist mit 30 % die wichtigste Quelle von Treibhausgasen in der
Schweiz. Er trägt auch einen grossen Anteil an der gesamten Luftverschmutzung bei. Der stetig zunehmende Verkehr hat auch mehr und längere Staus zur Folge. Die pünktliche Anlieferung von Waren in den Filialen ist
für die Migros zentral. Sie setzt sich deshalb für eine Steigerung der Transporteffizienz (d.h. mehr Waren mit weniger Aufwand transportieren) und
die Förderung innovativer und umweltschonender Logistik- und Transportsysteme ein.
Bahntransporte
Nach wie vor tätigt die Migros einen gewichtigen Anteil ihrer Transporte mit
der Bahn. Nebst reinem Bahnverkehr setzt die Migros auch kombinierten
Verkehr ein: Zum Beispiel vom Verteilzentrum Neuendorf per LKW nach
Aarau, und von Aarau per Bahn-Huckepacktransport ins Tessin.
Bahn-Binnentransporte
Schweiz, ganze Migros
2003
2004
2005
Bahnwagenkilometer
[1000 km]
12'849
11'132
10'489
Transportierte Güter
[1000 t]
1'087
1'097
1'057
Tabelle: Transporte der Migros mit der Bahn ohne grenzüberschreitende
Transporte
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LKW Verkehr
Die Filialbelieferung erfolgt auf der Strasse. Die absolut gefahrenen Kilometer der LKW-Flotte der Genossenschaften konnten leicht reduziert werden.
LKW-Flotte, MigrosGenossenschaften
2003
2004
2005
30'061
30'674
30'543
Kilometer pro Umsatz
[km/1000 CHF]
2.10
2.09
2.09
Treibstoffverbrauch
[1000 Liter]
9'627
9'783
9'773
LKW-Kilometer
[1000 km]
Tabelle: Transporte der Genossenschaften mit den eigenen Lastwagen;
exkl. extern vergebener Transportaufträge
41.0
2005
56.0
2004
67.0
32.0
2005
1990
30
2003
31.9
2004
31
79.2
32.0
2003
32
100
80
60
40
20
0
2002
32.1
2000
33
32.5
Bezogen auf den Umsatz konnten die Kilometer im Vergleich zu 1990 jedoch reduziert werden. Den grössten Kilometeranteil fährt die Migros mit
Fahrzeugen der Euronormen 3, 4 und 5, die dem Stand der Technik entsprechen. Alte Fahrzeuge mit den Euronormen 0, 1 und 2 werden laufend
ersetzt. Mit umweltfreundlicheren Treibstoffen (Biogas, Greenlife-Diesel)
und Eco-Drive-Schulung für LKW-Chauffeure wird der Ausstoss von Schadstoffen und der Treibstoffverbrauch reduziert.
Grafik: Links: Treibstoffverbrauch pro 100 km (LKW der
Genossenschaften); Rechts: Anteil gefahrener Kilometer mit LKW der älteren Abgasnorm Euro 0, 1 und 2
EN34b
Mobilität: Pendlerverkehr und Kundenverkehr
Pendlerverkehr
Die Migros setzt beim Geschäfts- und Pendlerverkehr auf attraktive Angebote für die Mitarbeitenden. Insbesondere unsere langjährige Partnerschaft
mit Mobility (www.mobility.ch) ist eine wichtige Aktivität zur Förderung einer nachhaltigeren Mobilität. Der MGB ist Business-Carsharing-Mitglied bei
Mobility und offeriert seinen Mitarbeitenden nicht nur günstige Konditionen
für Geschäftsfahrten sondern auch für Privatfahrten mit Mobility. Ausserdem werden die Abonnemente des öffentlichen Verkehrs vergünstigt. Das
Ausmass der konkreten Massnahmen in diesem Bereich obliegt den einzelnen Betrieben.
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Kundenverkehr
Die neuste Erhebung zum Verkehrsverhalten in der Schweiz zeigt: 45 % aller Einkaufswege werden zu Fuss und 40 % mit dem Auto zurückgelegt.
Auch beim Kundenverkehr setzt sich die Migros für ökologische Verbesserungen ein. Sie unterstützt gezielt den öffentlichen Verkehr. Pilotversuche
mit Heimlieferdiensten oder die Lancierung des Einkaufswagens „Max“ zur
Förderung des Einkaufens zu Fuss, mit dem Fahrrad oder mit dem öffentlichen Verkehr sind konkrete Beispiele. Die Haltung der Migros zum Einkaufen und zum Verkehr wurde in einer gleichnamigen Broschüre veröffentlicht. Wo die baulichen Gegebenheiten es zulassen, stellt die Migros bei all
ihren Filialen Veloabstellplätze zu Verfügung. Über 80 % der Läden liegen
günstig und die etwa 20 in Agglomerationen gelegenen grossflächigen
Zentren sind alle mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar. Mit der von der
Migros unterstützen Einführung der M-Budget-Kategorie bei Mobility, sind
seit Januar 2005 75 Fiat Pandas oft in der Nähe von grossen MigrosSupermärkten stationiert und können zu günstigsten Konditionen genutzt
werden. Bei den M-Parcs in Ebikon LU, Regensdorf ZH, Volketswil ZH und
Steinhausen ZG stehen Mobility-Transporter bereit, mit denen auch Sperriges transportiert werden kann.
Nach Meinung der Umweltorganisationen, insbesondere des VCS, trägt der
Einkaufsverkehr viel zur hohen Belastung mit Abgasen und Lärm bei. Mit
Beschwerden soll darum die Zahl der Parkplätze reduziert werden. Tatsache ist, dass der gesamte Einkaufsverkehr lediglich 11 % des privaten Autoverkehrs ausmacht. Die grösseren Einkaufszentren mit über 5000 m2
Verkaufsfläche erzeugen 2 % davon. Die Verkehrsprobleme der Schweiz
liegen also nicht nur beim Einkaufen. Die Migros möchte mit allen Interessierten die drängenden Mobilitätsfragen diskutieren.
Übergreifende Aspekte
EN35
Umweltausgaben
Die Umweltausgaben (Gebühren, laufende Ausgaben, Investitionen, Endof-Pipe) werden im Migros-Rechnungswesen nicht separat erfasst.
Die ökologischen und sozialen Massnahmen (z.B. Energiesparprojekte) sind
der langfristigen Wirtschaftlichkeit verpflichtet.
EN36z
Gentechnisch Veränderte Organismen
Die Migros verzichtet soweit als möglich auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Der Standpunkt der Migros zum Einsatz der Gentechnik
in der Lebensmittelproduktion ist unter www.engagement.ch zu finden.
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Soziale Leistungsindikatoren
Arbeitspraxis und Arbeitsqualität (LA)
LA1
Belegschaft, nach Land, Status (Mitarbeitende/Kader/Direktion),
Anstellungsart (Vollzeit/Teilzeit).
Geltungsbereich: Konsolidierte Unternehmen der Migros-Gruppe (inkl. Ausland)
2003*
2004*
2005*
Mitarbeitende
84’184
82’272
81’049
Vollzeitstellen
61’916
61’158
59’934
Mitarbeitende in der
Schweiz
94.4 %
96.2 %
96.7 %
5.7 %
3.8 %
3.3 %
Mitarbeitende im Ausland
(Kommentar siehe LA2)
Der Anteil der Mitarbeitenden im Ausland ist weiter gesunken. Massgebend
dafür waren der Abschluss der Verkäufe von Teilen der Globus-Gruppe im
Ausland sowie die Schliessung eines Ferienresorts von Hotelplan.
2005
Mitarbeitende
Vollzeitstellen
Angestellte
81’049
59’934
davon Angestellte in Teilzeit
45.4 %
24.3 %
davon Angestellte in der Schweiz
78’377
57’397
Kaderanteil in der Schweiz
5.5 %
7.5 %
* Die Personalstatistik der Migros-Gruppe wurde im Jahr 2005 mit einem
neuen Informatiksystem ausgestattet. Augrund der teilweisen Anpassung
von Erhebungs- und Berechnungsmethoden sind die in diesem Bericht aufgeführten Angaben zur Anzahl der Beschäftigten nicht mit den früher publizierten Zahlen vergleichbar.
LA2
Netto geschaffene Beschäftigung und durchschnittliche Fluktuationsrate
Anzahl Mitarbeitende*
Geltungsbereich: Migros inkl. Globus und Ausland
2001
2002
2003
2004
2005
Angestellte
84’602
85’733
84’602
82’272
81’049
Vollzeitstellen
63’479
61’916
61’916
61’158
59’934
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Nach einem Höchststand im Jahr 2003 sanken die Personalzahlen 2005
zum dritten Mal in Folge (-1.5 % Personen/ -2.0 % Vollzeitstellen). Diese
Entwicklung ist mit Ausnahme von einzelnen Industrie- und Logistikbetrieben in allen Unternehmen der Migros-Gruppe auszumachen.
Nicht zuletzt dank den in den letzten Jahren realisierten Struktur- und Prozessoptimierungen (zentrale Warenwirtschaft) konnten die MigrosGenossenschaften ohne Beeinträchtigung der Dienstleistungsqualität Personaleinsparungen erzielen. Die Globus-Gruppe schloss die Umstrukturierung (Schliessung Oviesse/Globest, Trennung von Auslandsgeschäften) im
Berichtsjahr ab.
* Die Personalstatistik der Migros-Gruppe wurde im Jahr 2005 mit einem
neuen Informatiksystem ausgestattet. Augrund der teilweisen Anpassung
von Erhebungs- und Berechnungsmethoden sind die in diesem Jahresbericht aufgeführten Abgaben zur Anzahl der Beschäftigten nicht mit den früher publizierten Zahlen vergleichbar.
Fluktuation
Geltungsbereich: Migros exkl. Globus, inkl. Ausland
Fluktuationsrate
2001
2002
2003
2004
2005
16.31
12.55
11.49
10.69
11.63
Nach mehreren Jahren mit sinkender Fluktuation ist die Fluktuationsrate
2005 leicht auf 11.6 % gestiegen (Vorjahr 10.6 %). Die Struktur der
Migros Belegschaft zeigt einen hohen Anteil an Mitarbeitenden mit langjähriger Unternehmenszugehörigkeit. Knapp 1/3 der Mitarbeitenden arbeitet
seit über 10 Jahren bei der Migros, jeder fünfte Mitarbeitende ist über 15
Jahre im Unternehmen beschäftigt.
LA2z
Ausbildung und Lernende
Geltungsbereich: Inland inkl. Globus
2003
2004
2005
Anzahl Auszubildende
2’591
Tabelle: Anzahl Auszubildende
2’703
2900
Die Migros setzt Zeichen und investiert aktiv in die Ausbildung von jungen
Menschen. In einer Zeit mit einer angespannten Situation auf dem Arbeitsmarkt, einem Lehrstellenmangel und Jungendarbeitslosigkeit erhöht
die Migros-Gruppe nochmals die Anzahl der Ausbildungsplätze beachtlich.
2’900 Jugendliche absolvieren zurzeit in der Migros-Gruppe (inklusive Globus-Gruppe) eine berufliche Grundbildung und dies in 35 verschiedenen
Berufen. Damit hat sich die Anzahl Lernende gegenüber dem Vorjahr um
193 bzw. 7 % erhöht. Noch nie zuvor hat die Migros so viele Auszubildende
wie heute. Die Migros verstärkt ihre Vorbildrolle als grösste Anbieterin von
beruflichen Grundbildungen in der Schweiz.
Stolz ist die Migros auch auf Ihre Prüfungsabsolventinnen und absolventen. Die Erfolgsquote der Lehrabschlussprüfung 2005 mit 95,2 %
liegt weit über dem nationalen Durchschnitt. Dies zeigt, dass die Qualität
der Ausbildung trotz der grossen Anzahl Lernenden stimmt.
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Auch in diesem Jahr wird die Berufsbildung der Migros-Gruppe Ausbildungsangebote unterbreiten. 1’114 Stellen werden per Bildungsbeginn
2006 vergeben. Im Zentrum stehen die neuen beruflichen Grundbildungen
im Detailhandel, welche die bekannten Lehren Verkäuferin und Verkäufer
sowie Detailhandelsangestellte und Detailhandelsangestellter ablösen.
LA12
Angestellten-Bonifikation, die über die gesetzlichen Verpflichtungen hinausgehen
Krankenpflegeversicherung
Die meisten Migros-Unternehmen bieten die Möglichkeit Krankenpflegeversicherungen zu attraktiven Bedingungen abzuschliessen.
Krankentaggeldversicherung
Abschluss einer sehr kostengünstigen Krankentaggeldversicherung ab dem
1.Tag für 730 Tage.
Nach Gesetz sind lediglich Leistungen für die Dauer der Lohnfortzahlungspflicht geschuldet.
Leistungen: 100 % Nettolohn während der Dauer der Lohnfortzahlungspflicht gemäss L-GAV, 80 % Bruttolohn im Anschluss an die Lohnfortzahlungspflicht.
Beiträge: 75 % der Kosten übernimmt der Arbeitgeber, 25 % die Arbeitnehmenden.
Mutterschaft
Die Migros gewährt einen Mutterschaftsurlaub von 16 Wochen à 100 %.
Nach Gesetz ist im Anschluss an eine Geburt eine Entschädigung von 14
Wochen à 80 % vorgesehen.
Invalidenrente der Migros Pensionskasse (MPK)
Leistungen der MPK: Eine ganze Invalidenrente entspricht gemäss Reglement ab 1.1.05 70 % der anwartschaftlichen Altersrente plus Zuschlag von
0.5 % pro Versicherungsjahr; bei Teilrenten entsprechend weniger. Im alten Reglement entsprach eine ganze Invalidenrente der anwartschaftlichen
Altersrente. Das neue Reglement brachte somit eine Verschlechterung für
Menschen mit wenig Versicherungsjahren.
Nach Gesetz: Leistungen ebenfalls gemäss anwartschaftlicher Altersrente,
diese ist aber tiefer als bei der MPK (s. Altersrente).
Altersrente der MPK
Die MPK hat ein Leistungsprimat auf hohem Niveau, nach Gesetz ist ein
Beitragsprimat vorgesehen.
Gesamteinkommen: Das maximale Gesamteinkommen entspricht bei der
MPK dem zwölffachen Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente.
Nach Gesetz wird nur das Einkommen bis zum dreifachen Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente angerechnet.
Koordinationsabzug: Bei der MPK beträgt der Koordinationsabzug 30 % des
Gesamteinkommens, begrenzt auf den jeweiligen Betrag der maximalen
AHV-Altersrente.
Nach Gesetz entspricht der Koordinationsabzug dem Betrag der maximalen
AHV-Altersrente.
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Versichertes Einkommen: Das versicherte Einkommen ergibt sich aus dem
Gesamteinkommen abzüglich Koordinationsabzug. Das versicherte Einkommen ist bei der MPK immer höher als nach Gesetz. Maximal möglich:
elffacher Betrag der gesetzlichen maximalen AHV-Altersrente.
Nach Gesetz entspricht die versicherte Besoldung höchstens der zweifachen
maximalen gesetzlichen AHV-Altersrente.
Leistungen der MPK: Bei 38 Beitragsjahren (oder entsprechendem Einkauf)
wird eine Altersrente von 74 % der versicherten Besoldung erreicht.
Nach Gesetz kommt man mit 40 Beitragsjahren auf eine Rente von ca.
36 % der versicherten Besoldung (also max. 36 % der zweifachen maximalen AHV-Altersrente).
Beiträge: Bei der MPK bezahlen die Mitarbeitenden in allen Altersstufen
8.5 % von der versicherten Besoldung, der Arbeitgeber 17.0 %.
Nach Gesetz bezahlen Arbeitnehmende und Arbeitgeber durchschnittlich je
6.25 % (je nach Alter der Arbeitnehmenden zwischen 3.5 bis 9.0 %).
Weiterbildung
Nebst den diversen unternehmensinternen Weiterbildungsangeboten wird
Weiterbildung von Mitarbeitenden generell grosszügig unterstützt. Die Möglichkeiten der Weiterbildungsfinanzierung sind in internen Reglementen
festgehalten. Die meisten Genossenschaften und Migros-Unternehmen
kennen ähnliche Lösungen.
Bei eigentlichen Freizeitkursen werden in der Regel 70 Prozent der Kosten
bezahlt. Bei Sprach- und Informatikgrundkursen sind es 100 Prozent (bei
einem Arbeitspensum zwischen 75 und 100 Prozent). Die Regelung gilt neben den Klubschulen meist auch für Angebote der KV Business School, der
Gewerbeschulen und der Volkshochschulen.
Für interne Kurse, die von mehreren Mitarbeitenden gemeinsam besucht
werden, übernimmt die Migros auf Antrag meist die vollen Kosten.
Über Kostenübernahme- oder Beteiligung bei Weiterbildungen, welche die
beruflichen Kompetenzen von Mitarbeitenden erweitern, entscheiden die
Vorgesetzten. Unterstützt wird beispielsweise die Erlangung eines eidgenössischen Fachausweises bis hin zum Fachhochschuldiplom.
LA3
Prozentsatz der Angestellten, die über einen Tarifvertrag verfügen
Geltungsbereich: Migros-Gruppe Schweiz exkl. Globus
2001
2002
2003
2004
2005
76.3%
81.8%
81.4%
83.0%
82.5%
Anteil der Vollzeitstellen
94.3%
mit GAV* / KAB**
*Landes-Gesamtarbeitvertrag
**Kaderanstellungsbedingungen
96.5%
95.9%
96.0%
95.4%
Anteil der Mitarbeitenden
mit GAV*/KAB**
63’563 Mitarbeitende der Migros-Gruppe sind dem LandesGesamtarbeitsvertrag oder den Kaderanstellungsbedingungen unterstellt.
Dies entspricht einem Anteil von 82.5 % (Vorjahr 83.0 %) der Belegschaft.
Auf Vollzeitstellen umgerechnet sind es 95.4 % (Vorjahr 96.0 %).
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Organisationsgrad der Migros-Mitarbeitenden
Die Sozial- und Vertragspartner der Migros im LandesGesamtarbeitsvertrag L-GAV) sind ab 01.01.2005 der Kaufmännische Verband Schweiz (KV Schweiz), die Gewerkschaft SYNA und der MetzgereiPersonal-Verband (MPV). Der L-GAV hält die Koalitionsfreiheit ausdrücklich
fest. Da die Gewerkschaften ihre Mitgliederbeiträge direkt erheben und da
die Migros keine Solidaritätsbeiträge kennt, liegen keine exakten Angaben
über den Organisationsgrad vor. Die Schätzungen liegen bei insgesamt
deutlich weniger als 5 Prozent. Zu Vertragsverhandlungen sind die internen
Sozialpartner - allerdings ohne Stimmrecht - eingeladen, sie haben auch
einen Sitz in der Paritätischen Kommission des L-GAV. Bei den Lohnverhandlungen reichen sie einen eigenen Vorschlag ein und verhandeln auf
Konzernebene mit. Auf Unternehmensebene führen sie die Lohnverhandlungen eigenständig mit der jeweiligen Unternehmensleitung.
LA4
Grundsätze und Verfahren zur Information, Beratung und
Verhandlung mit Angestellten über Veränderungen im Berichtszeitraum (z.B. bei Umstrukturierungen)
Alle Migros-Unternehmen verfügen über eine ausgebaute betriebliche Sozialpartnerschaft mit demokratisch und frei gewählten Personalkommissionen. Den Personalkommissionen kommen als betriebliche Sozialpartner
weitreichende Mitentscheidungs- und Mitwirkungsbefugnisse zu, die rechtlich über die sog. Mitwirkungsordnung, die Bestandteil des LandesGesamtarbeitsvertrag der Migros-Gemeinschaft bildet, abgesichert sind.
Im Falle von betrieblichen Umstrukturierungen sieht der LandesGesamtarbeitsvertrag die Pflicht vor, mit den Personalkommissionen einen
Sozialplan zu verhandeln und abzuschliessen. Dieser soll zur Milderung
wirtschaftlicher und sozialer Härten beitragen. Weiter werden bei Umstrukturierungen Mobilitätszentren geschaffen, mit dem Ziel der möglichst raschen Wiedereingliederung der betroffenen Mitarbeitenden.
Controlling und Evaluation der Respektierung und Umsetzung der Grundsätze der betrieblichen Sozialpartnerschaft werden über die Konzernarbeitnehmervertretung wahrgenommen. Diese fordern auf Konzern- und Unternehmensebene die notwendigen korrektiven Massnahmen ein und können
Verstösse vor die Paritätische Kommission des LandesGesamtarbeitsvertrages oder vor das vertraglich vorgesehene Schiedsgericht bringen.
LA13
Arbeitervertretung in Entscheidungsprozessen des Managements,
inklusive Corporate Governance
Im Rahmen der Unternehmensmitbestimmung sind die Mitarbeitenden über
ihre Vertreter in den Verwaltungsräten bzw. den strategischen Leitungsgremien der Unternehmen vertreten und werden dadurch unmittelbar an
der Formulierung und Umsetzung der Unternehmens- und Personalpolitik
beteiligt. Die Unternehmensmitbestimmung übernimmt damit ihm Rahmen
der Corporate Governance die Funktion, die Personalpolitik in eine auf
nachhaltige und langfristige Wertschöpfung ausgerichtete Leitung und Kontrolle der Migros-Unternehmen zu integrieren.
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LA5
Praktiken zur Erhebung und Erfassung von Arbeitsunfällen und
Krankheit
Die Erhebung, Erfassung und Weiterleitung von Arbeitsunfällen wird seit
2006 in der ganzen Migros Gruppe einheitlich mit der Software UKA (Unfall-, Kranken- und Absenz-Management-System von HRM Systems AG)
gemacht. Die Daten werden monatlich ins HR-Controlling System des MGB
übertragen.
Für das Absenzenmanagement bei Krankheiten wird das UKA-System sowie
GloboSana (GloboSana Health Education AG) benutzt. Beide Systeme
entsprechen dem „Code of Practice on Recording and Notification of Occupational Accidents and Diseases“. Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung geschieht im Rahmen der Betriebsgruppenlösung für Arbeitssicherheit
und Gesundheitsschutz sowie in Zusammenarbeit mit den Versicherungen.
LA6
Komitees zu Gesundheit und Sicherheit und Anteil der Belegschaft,
die von solchen Arbeitsgruppen abgedeckt wird
Im Rahmen der systematischen Umsetzung der Betriebsgruppenlösung
Migros werden Management und Angestelltenvertreter zum Thema Sicherheit und Gesundheit beigezogen. In jedem Migros-Unternehmen werden
die kollektive Lösungen sowie individuelle Konzepte zusammen mit Management und Angestelltenvertretern besprochen und zweckmässig angewendet. Die Mitwirkung der Arbeitnehmer ist somit gewährleistet. Der Anteil der Belegschaft welcher in solchen Arbeitsgruppen mitwirkt, kann aufgrund der unterschiedlichen Unternehmen nicht vereinheitlicht werden. Bereits bei der Konzepterarbeitung der Betriebsgruppenlösung waren die PEKO (Personalkommission) und LAKO (Landeskommission) vertreten und
wird an die Koordinationssitzungen eingeladen.
LA7
Kennzahlen zu Verletzungen, verlorenen Arbeitstagen, Abwesenheiten und Anzahl arbeitsplatzbezogener Todesfälle
Kennzahlen sind im Absenzen- und Case Management der Unternehmen
vorhanden und werden als Indikatoren für Aktionen und Kampagnen sowie
für die Prämienverhandlungen mit dem Versicherer verwendet. Die Zusammenzug standardisierter Kennzahlen erfolgt zentral im HR-Controlling
des MGB.
LA8
Beschreibung von Grundsätzen und Programmen zu HIV/AIDS
Die Migros-Gruppe hält sich an die Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (Verletzungen an Nadeln an öffentlichen Orten). Jedes Unternehmen führt selbständig und je nach Gefährdung entsprechende Informationen durch.
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LA14
Beleg zur Einhaltung der ILO „Guidelines for Occupational Health
Management Systems“
Die Migros-Gruppe richtet sich nach der Richtlinie Nr. 6508 der eidgenössischen Koordinationskommission für Arbeitssicherheit über den Beizug von
Arbeitsärzten und anderen Spezialisten der Arbeitssicherheit. Diese entspricht den „Guidelines for Occupational Health Management Systems“.
LA15
Vereinbarungen mit Gewerkschaften oder anderen Angestelltenorganisationen zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Anteil
der Belegschaft, der von solchen Vereinbarungen abgedeckt wird
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bilden Gegenstand von vereinbarten Betriebsordnungen, die mit den Personalkommissionen als betrieblichen Sozialpartnern verhandelt und abgeschlossen werden. In diesen Betriebsvereinbarungen, die vorbehaltlos auf alle Mitarbeitenden der jeweiligen Betrieben Anwendung finden, werden die Grundsätze der betrieblichen
Gesundheitsförderung, des Gesundheits- und Absenzmanagements, die Sicherheitsziele und die Sicherheitsorganisation, die allgemeinen Vorsichtsmassnahmen und Verhaltensregeln, die Massregeln bei besonderen Arbeitsformen, der Mutterschutz am Arbeitsplatz sowie die individuellen und
kollektiven Mitwirkungsrechte der Mitarbeitenden und der betrieblichen Sozialpartner im Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes
festgelegt. Das Konzept dieser Betriebsordnung schliesst die Beteiligung
der Mitarbeitenden bzw. ihrer Vertretung an der rollenden Evaluation der
Massnahmen ein.
LA9
Finanzielle Investitionen des Unternehmens in die Aus- und
Weiterbildung der Mitarbeitenden
Im Jahr 2006 investierten die Unternehmen der Migros-Gruppe folgende
Beträge in die Aus- und Weiterbildung des Personals (exkl. Absenzenkosten):
Mio. CHF
LA16
2004
2005
Kosten der Aus- und
Weiterbildung
31
29
Anteil an den totalen
Personalkosten [%]
0.68
0.64
Angebote zur Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von
Angestellten und für die Vorbereitung auf die Pensionierung
Das Midlife Power Program (MPP) (Wirkungsbereich MigrosGenossenschafts-Bund) schliesst die Lücke zwischen Entwicklung und Förderung junger Mitarbeitenden und den Programmen für den Ausstieg aus
dem Unternehmen. MPP richtet sich an 45 bis 55 jährige Mitarbeitende. Mit
diesem Programm soll der demographischen Entwicklung Rechnung getragen werden und gleichzeitig zu einem Empowerment der Zielgruppe verholfen werden.
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Anwesendheitsmanagement
Die meisten M-Unternehmen verfügen über ein Anwesenheitsmanagement. In einem mehrstufigen Gesprächsmodell werden Absenzgespräche
geführt. Dabei steht die möglichst schnelle Reintegration der kranken Mitarbeitenden im Zentrum.
Betriebliche Sozialberatung
Die betriebliche Sozialberatung bietet folgende Dienstleistungen an: Beratung bei Schwierigkeiten oder Konflikten am Arbeitsplatz, Beratung und
Coaching von Vorgesetzten bei Konfliktbehandlungen, Beratung bei persönlichen, familiären und zwischenmenschlichen Problemen, Beratung bei gesundheitlichen Problemen, Unterstützung bei Verhandlungen mit Behörden
und Sozialversicherungen, Hilfe bei Rechtsfragen im Alltag, Unterstützung
bei finanziellen Fragen.
Vorbereitung auf die Pensionierung
Dieses Seminar richtet sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zwei
bis drei Jahre vor ihrer Pensionierung stehen. Die Lebenspartnerinnen und
Lebenspartner sind zu diesen Kursen ebenfalls eingeladen.
Mobilitätszentren
Unterstützen die betroffenen Mitarbeitern bei Umstrukturierungen.
LA17
Spezifische Grundsätze und Programme für das Management von
Fähigkeiten und für lebenslanges Lernen
Die Personal-Entwicklung unterstützt konsequent die UnternehmensStrategie. Sie fördert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer Fach-,
Methoden- und Sozialkompetenz und leistet Beiträge zur Identifikation mit
dem Unternehmen. Wir fordern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
aller Stufen die Bereitschaft ein, ihre Arbeitsmarkt-Fähigkeit und ihre berufliche Mobilität zu erhalten, und wir unterstützen sie dabei.
LA10
Gleichstellungsgrundsätze und -programme, Überwachungssysteme zu deren Einhaltung und Ergebnisse
Im Landes-Gesamtarbeitsvertrag (L-GAV) der Migros ist die Chancengleichheit von Frau und Mann festgeschrieben. Die Unternehmen fördern
die Verwirklichung der Chancengleichheit durch Massnahmen wie z.B. Weiterbildungsangebote und Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen, sozialverträgliche Arbeitszeitgestaltung, Unterstützung der ausserfamiliären Kinderbetreuung. Die Umsetzung und Überwachung der Lohngleichheit für gleichwertige Arbeit wird unterstützt durch das Führungs- und Entlöhnungssystem der Migros. Von 39 Unternehmen wurden in 16 Unternehmen das
funktions- und leistungsorientierte Führungs- und Entlöhnungssystem MFEE (Mitarbeitende–Führen–Entwickeln-Entlöhnen) eingeführt und in weiteren 9 Unternehmen laufen Projekte zur Einführung.
Betreffend die Verhinderung sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ist eine
Grundsatzerklärung ebenfalls im L-GAV enthalten, und in den MigrosUnternehmen werden mit Richtlinien und Informationen Vorkehren gegen
sexuelle Belästigung getroffen.
Geltungsbereich: Inland, exkl. Globus
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2000
2001
2002
2003
2004
2005
Anteil der weiblichen
Mitarbeitenden
58.5%
58.2%
58.5%
58.8%
58.8%
59.2%
Anteil der weiblichen
Mitarbeitenden bezogen
auf die Vollzeitstellen
51.7%
51.5%
51.9%
51.7%
51.8%
52.3%
Tabelle: Übersicht über den Anteil der weiblichen Mitarbeitenden
Der Anteil Frauen in der Migros betrug 2005 insgesamt 59.2% (auf Vollzeitstellen umgerechnet 52.3%). Wesentlichen Einfluss darauf haben die 10
Migros-Genossenschaften, welche einen Frauenanteil von 65% aufweisen.
Die Industrie-Unternehmen zeigen ein genau umgekehrtes Bild mit rund
34% Frauen.
LA11
Zusammensetzung des oberen Managements und der Unternehmensführungsgremien einschliesslich des Frauen/MännerVerhältnisses
Frauenanteil
Geltungsbereich: Alle Unternehmen der Migros-Gruppe (exkl. Ausland)
In der Migros-Gruppe beträgt der Frauenanteil im Kader 19.6 %. Die Mitglieder der obersten Genossenschaftsorgane (Genossenschaftsräte und Delegiertenversammlung des MGB) sind zur Mehrheit Frauen (gemäss Statuten mehr als 50 %).
Anteil Frauen am
Gesamtbestand
Kader
2001
2002
2003
2004
2005
Frauenanteil
18.49%
18.51%
19.00%
19.57%
19.59%
Chancengleichheit
Die Chancengleichheit für Frauen und Männer am Arbeitsplatz wird gefördert. Seit der Einführung der neuen Kaderstufen in der M-Gruppe per Ende
1998, bei welcher die Kaderstufen von sieben auf zwei Ebenen reduziert
wurden, ist die Frauenquote im Kader kontinuierlich gestiegen und beträgt
im Berichtsjahr unverändert 19.6 %. Zur Umsetzung der Lohngleichheit für
gleichwertige Arbeit dient das funktions- und leistungsorientierte Führungsund Entlöhnungssystem M-FEE (Mitarbeitende–Führen–EntwickelnEntlöhnen) als Unterstützung. Die Einführung dieses Systems in allen
Migros-Unternehmen schreitet voran. Mit diesem System arbeiten innerhalb der Migros-Gemeinschaft bereits 90 % der Mitarbeitenden.
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Anteil der ausländischen Mitarbeitenden
Geltungsbereich: Alle Unternehmen der Migros-Gruppe (exkl. Ausland)
Anteil der ausländischen
Mitarbeitenden
2001
2002
2003
2004
2005
27.3%
27.1%
26.2%
26.4%
28.2%
In der Migros ist die kulturelle Vielfalt gross. Die Mitarbeitenden stammen
aus über 150 verschiedenen Nationen. Der Ausländer-Anteil stieg leicht auf
28.2 %.
60 % der in der Migros-Gruppe beschäftigten Ausländer stammen aus Ländern der EU, grösstenteils aus den Nachbarländern sowie Portugal und
Spanien. Die Italiener bilden mit Abstand die grösste Gruppe, gefolgt von
den Franzosen. Bei den Ausländern, welche von ausserhalb der EU stammen, sind neben der Türkei die Balkanstaaten die wichtigsten Herkunftsländer.
Die Integration von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Sprachen und
Kulturen wird durch gezielte Massnahmen gefördert (z.B. internes Kursangebot über die Kultur anderer Länder, spezifische Weiterbildung für Migrantinnen und Migranten zur Förderung der Integration, Organisation von
Sprachkursen, Lernmedium zur Sensibilisierung des unteren Kaders). Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen für die Entfaltung und Einbindung aller Talente.
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Menschenrechte (HR)
HR1
Grundsätze, Leitlinien und Verfahren im Umgang mit Menschenrechten, einschließlich Überwachungsmechanismen und Ergebnissen
Unter folgende Links finden sich nähere Informationen zu den in der
Migros-Gruppe befolgten Grünsätzen und Leitlinien im Umgang mit Menschenrechten:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
HR2
UN Menschenrechte
UN Frauen und Kinderrechte
ILO Konventionen
Landesrecht
Leitbild der Migros
Umwelt und Sozialpolitik der Migros
Verhaltenskodex der Migros
M-Partizipation
Beachtung der Menschenrechte bei Investitions- und Anschaffungsentscheidungen, einschließlich der Auswahl von Lieferanten/Unterauftragnehmern
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Voraussetzung und Eintrittsticket in die Migros als Lieferant Non-Food ist
die Unterschrift unter dem Verhaltenskodex und somit die Verpflichtung,
ihn einzuhalten und sich diesbezüglich kontrollieren zu lassen.
Schritte im Verhaltenskodex:
1. Lieferant: Unterschreiben des Code of Conduct (Verhaltenskodex)
2. Lieferant: Selbsteinschätzung des Lieferanten anhand eines vorbereiteten Fragebogens (Self-Assessment)
3. Migros: Risikoeinschätzung des Lieferanten und Priorisierung des Audits
4. Migros: Je nach Priorität wird ein Sozial-Audit durch eine akkreditierte
Firma durchgeführt. Diese erstellt einen Auditbericht mit Konformitäten
und Nicht-Konformitäten
5. Migros: Erstellen eines Korrekturmassnahmenplanes mit Fristen
6. Lieferant: Umsetzung der Korrekturmassnahmen
7. Migros: Durchführen des Re-Audit
Ab 2006 wird der Verhaltenskodex schrittweise auf den Food-Bereich ausgedehnt.
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HR3
Grundsätze und Verfahren zur Auswahl und Beachtung von
Menschenrechtsleistungen in der Zulieferkette und bei Unterauftragnehmern, einschließlich der Überwachungssysteme und –
ergebnisse
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Das System BSCI-Standards wird beim Produktionsbetrieb (letzte
Fertigungsstufe ohne Zulieferer) umgesetzt.
Die acht Gebote des Verhaltenskodex
1. Keine Diskriminierung des Geschlechts oder Alters, der ethnischen Abstammung, Nationalität, Hautfarbe, sexuellen Orientierung, politischen
Meinung, religiösen und sozialen Herkunft.
2. Existenzsichernder Lohn
3. Menschenwürdige Arbeitszeiten
4. Sicheres und hygienisches Arbeitsumfeld
5. Faire Verträge, Beschäftigungssicherheit
6. Keine ausbeuterische Kinderarbeit
7. Keine Zwangsarbeit
8. Recht zu Kollektivverhandlungen und zum Beitritt zu Gewerkschaften
HR8
Training von Angestellten zur Förderung der Einhaltung von
Menschenrechten
Je nach Fabrikationsstandort sind die lokalen Trainings zur Einführung des
Verhaltenskodex verschieden.
HR4
Grundsätze und Verfahren/Programme zur Verhinderung von
Diskriminierung, einschließlich Überwachungssysteme und –
ergebnisse
Personalbereich
Der Grundsatz der Nicht-Diskriminierung von Mitarbeitenden ist im MigrosGesamtarbeitsvertrag verankert. Jegliche Benachteiligung oder Diskriminierung von Mitarbeitenden aufgrund von Persönlichkeitsmerkmalen wie Geschlecht, Alter, Herkunft, sexuelle Orientierung, Sprache, Behinderung
usw. soll verhindert werden. Die Migros-Unternehmen sorgen dafür, dass
unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Klima des gegenseitigen
Respekts und der Toleranz gepflegt wird. Es werden u.a. Kurse und Programme zur Förderung der Integration von ausländischen Mitarbeitenden
durchgeführt. Ebenso setzen sich die Migros-Unternehmen aktiv für die Integration von Behinderten ein.
Mitarbeitende, die sich einer Diskriminierung ausgesetzt sehen, haben die
Möglichkeit sich an die betrieblichen Sozialberatungen, die Personalkommissionen (PEKO) oder an das Personalwesen zu wenden.
Produktbereich
Im Verhaltenskodex ist die Nicht-Diskriminierung im Punkt 7.3 geregelt
und steht in Übereinstimmung mit der ILO Konventionen 100 und 111.
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Das System BSCI-Standards sieht auch die Schaffung einer Beschwerdestelle vor. Diese ist in Bearbeitung. Betroffene Arbeiterinnen und Arbeiter
können sich im Falle einer Diskriminierung bei einer dafür ausgewählten
Nichtregierungsorganisation vor Ort melden, da sie sich oft nicht schriftlich
ausdrücken können.
Diese Stelle ist auch für Lieferanten zuständig, die sich bei einem SozialAudit ungerecht behandelt fühlen.
HR5
Grundsätze zur Gewerkschaftsfreiheit. Verfahren, wie die
Grundsätze angewendet werden und Gewerkschaftsthemen behandelt werden
Personalbereich
Die Grundsätze der Gewerkschaftsfreiheit werden in vollständiger Übereinstimmung mit der verfassungsrechtlich verbrieften und gesetzlich konkretisierten Koalitionsfreiheit auf individueller und kollektiver Ebene gewährleistet. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht es in jeder Hinsicht frei,
Arbeitnehmerverbänden beizutreten oder solchen fernzubleiben. Als kollektives Recht ist die Koalitionsfreiheit als Funktion des Gesamtarbeitsvertragssystems gewährleistet. Die Koalitions- bzw. Gewerkschaftsfreiheit bildet die selbstverständliche Grundlage der Sozial- und Vertragspartnerbeziehungen aufgrund des Landes-Gesamtarbeitsvertrages der MigrosGemeinschaft. Die Migros-Unternehmen sind auf eine positive Einstellung
zu den Arbeitnehmerverbänden verpflichtet und ermöglichen ihnen auf einvernehmlicher Grundlage die Mitgliederwerbung in den Betrieben. Über die
Paritätische Kommission des Landes-Gesamtarbeitsvertrages, der die Einhaltung und Durchführung des Landes-Gesamtarbeitsvertrages obliegt,
wird die Gewerkschaftsfreiheit in der Vertragsgemeinschaft konkretisiert.
Insbesondere kommt den Vertragsgewerkschaften über die Paritätische
Kommission ein Zutrittsrecht in die Betriebe zu.
Produktbereich
Über den Verhaltenskodex wird die Gewerkschaftsfreiheit nach Massgabe
der einschlägigen Übereinkommen der Internationalen Arbeitsorganisation
zur Vereinigungsfreiheit und zum Recht auf Kollektivverhandlungen über
die gesamte Wertschöpfungskette hinweg auf universeller Ebene garantiert. Die Einhaltung der Gewerkschaftsfreiheit bildet Gegenstand von externen Auditierungen bei allen Mitgliedern der Wertschöpfungskette und
der Überwachung durch einen Monitoringprozess nach international anerkannten Standards.
Im Verhaltenskodex ist die Gewerkschaftsfreiheit und Recht zu Kollektivverhandlungen im Punkt 7.2 auf der Basis der ILO Konventionen 87, 98
und 135 geregelt.
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HR6
Ausschluss von Kinderarbeit gemäss ILO Konvention 138.
Anwendung, Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes
Im Verhaltenskodex ist das Verbot der missbräuchlichen Kinderarbeit im
Punkt 7.7 geregelt. Die Regelung stehen im Einklang mit der ILO Konventionen 79, 138, 142 und 182.
HR7
Verhinderung von Zwangs- und Pflichtarbeit. Anwendung,
Umsetzung und Überwachung dieses Grundsatzes.
Im Verhaltenskodex ist das Verbot der Zwangsarbeit im Punkt 7.8 geregelt.
Die Regelung steht im Einklang mit der ILO Konventionen 29 (vollständiger
Artikel) und 105.
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Gesellschaft (SO)
SO1
Grundsätze und Verfahren, wie Einflüsse auf die Gemeinden durch
Geschäftstätigkeiten gemanagt, angesprochen und überwacht sowie Anspruchsgruppen identifiziert und eingebunden werden
Die Zusammenarbeit mit den Gemeinden obliegt innerhalb der Migros primär den Genossenschaften (Standorte von Migros-Läden, Verbrauchermärkten, Klubschulen) oder bei der Industrie (Standorte). Dies ergibt sich
aus der föderalistischen Struktur der Migros.
Die Direktion Wirtschaftspolitik unterhält gute Kontakte zum Gemeindeverband und zu Repräsentanten grosser Städte.
SO4
Auszeichnungen, die für sozial, ethisch und ökologisch relevante
Leistungen erhalten wurden
ƒ Energy+-Award 2004: Europäische Auszeichnung für die Förderung von
besonders umweltfreundlichen und energieeffizienten Kühl- und Tiefkühlgeräten.
ƒ Energiepreis für die Migros Zürich 2003: Für ihr Engagement im Bereich
Energieeffizienz und Klimaschutz wurde die Genossenschaft Migros Zürich mit dem Wanderpreis des Energie-Modells Zürich ausgezeichnet.
ƒ Verpackungswettbewerb «Swiss Star 2003: Für zwei innovative Verpackungen gewinnt die Migros drei Preise. Ausgezeichnet wurden der biologisch abbaubare Karottenbeutel und der Mehrweg-Bananentray.
ƒ Nachhaltigkeits-Award am UNO-Umweltgipfel in Johannesburg 2002 für
das Projekt nachhaltiges Palmöl, Johannesburg, August 2002
ƒ Anton Scherrer Ökomanager des Jahres: Anton Scherrer, Präsident der
Generaldirektion des Migros Genossenschafts-Bunds, wurde vom WWF
(World Wide Fund for Nature) und dem Wirtschaftsmagazin Capital in
Berlin mit dem Titel "Ökomanager des Jahres 2002" ausgezeichnet.
ƒ TCS-Umweltpreis 2002: "Salat im Tank", das Umweltprojekt der Genossenschaft Migros Zürich, wurde geehrt. Dies schon zum zweiten Mal.
SO2
Grundsätze, Verfahren und Management-Systeme, die Bestechung
und Korruption für Organisationen und Angestellte ansprechen.
Einschließlich einer Beschreibung, wie die Organisation die Erfordernisse der OECD Konvention zur Bekämpfung von Bestechung erfüllt
Die aktive und passive Bestechung sowie jedwelche Formen von Korruption
werden durch die Anstellungsbedingungen für das Kader und das Basispersonal als besondere Ausprägung der Treuepflicht gegenüber dem Unternehmen geregelt. Den Mitarbeitenden aller Stufen obliegt diesbezüglich eine umfassende Unterlassungspflicht. Strafrechtliche Schritte im Sinne des
revidierten Korruptionsstrafrechts und der Massnahmen zur strafrechtlichen
Erfassung der Amtsträgerbestechung und der Privatbestechung nach dem
von der Schweiz unterzeichneten Strafrechtsübereinkommen des Europarates sind in jedem Falle vorbehalten. Die Anzeige von Bestechungs- oder
Korruptionstatbeständen wird durch eine ausdrückliche Anzeigepflicht in
den allgemeinen Anstellungsbedingungen gefördert. Whistleblowers werden
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entsprechend geschützt. Kündigungen, die wegen Erfüllung der Anzeigepflicht ergehen, sind vertragswidrig und damit unbeachtlich. Mitarbeitende,
die von einer solchen Kündigung betroffen sind oder die sich wegen der
Anzeige von Bestechungs- und Korruptionstatbeständen Diskriminierungen
im Arbeitsverhältnis ausgesetzt sehen, können sich im Rahmen innerbetrieblicher Beschwerdeverfahren mit Unterstützung der betrieblichen Arbeitnehmervertretung oder besonderer Vertrauensstellen an die Geschäftsleitung wenden und den Schutz vor solchen Retorsionsmassnahmen einfordern.
SO3
Grundsätze, Verfahren und Managementsysteme, um politisches
Lobbying und politische Beiträge zu managen.
Grundsatz
Die Migros ist kein gewöhnliches Unternehmen sondern eine Genossenschaft mit einer singulären Geschichte. Sie hat ein klares Leitbild, das sie
zur Nachhaltigkeit verpflichtet. Daraus leitet die Migros ihr politisches Engagement ab: Sie engagiert sich in wirtschaftspolitischen, ökologischen und
sozialen Fragen. Sie steht für Wettbewerb und für offene Märkte.
Organisation
Die Abteilung Wirtschaftspolitik im Migros-Genossenschafts-Bund befasst
sich mit den strategischen politischen Fragen. Alle unternehmenspolitisch
wichtigen Fragen und die Vernehmlassungen des Bundes werden von ihr
betreut. Die Wirtschaftspolitik pflegt den engen Dialog mit Vertretern des
Bundesrates, der Verwaltung und des Parlaments, beschafft Argumentationsgrundlagen und leitet diese gezielt weiter. Die Wirtschaftspolitik organisiert Treffen und Veranstaltungen mit Bundesräten, Parlamentariern, Beamten und Verbandsfunktionären, an denen Vertreter der Generaldirektion
teilnehmen. Bei Migros relevanten Traktanden im Parlament sind Vertreter
der Wirtschaftspolitik im Parlament präsent. Hierzu unterhält die Abteilung
Wirtschaftspolitik ein eigenes Politbüro in Bern.
Bei spezifischen Sachfragen pflegen auch weitere Fachleute der Migros
(Marketing, Berufsbildung etc.) die direkten Kontakte mit Amtsstellen.
Politisches Engagement
Die Migros ist aufgrund ihrer besonderen Unternehmensstruktur und
–geschichte weder Mitglied des Dachverbandes der Wirtschaft (economiesuisse) noch des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Sie engagiert sich
allerdings durchaus für die Rahmenbedingungen der Wirtschaft. Insbesondere kämpft sie für bessere Rahmenbedingungen des Schweizer Detailhandels. So setzte sie sich an vorderster Front für die Revision des Arbeitsgesetzes ein, das im Herbst 2005 vom Schweizer Stimmvolk gut geheissen
wurde. Der Status quo der Sonntagverkäufe in Bahnhöfen und Flughäfen
konnte so beibehalten werden.
Als grösstes Detailhandelsunternehmen und als grösster Nahrungsmittelproduzent der Schweiz setzt sie sich eigenständig für ihre vielfältigen Interessen ein, wobei sie dies nicht an irgendeinen Verband delegieren kann
oder will. Heute nimmt sie beim Lobbying in ihren Kernbereichen, der Agrarpolitik und dem Abbau der Hochpreisinsel Schweiz für den Detailhandel
eine Leaderrolle ein, wobei sie sich nicht scheut, sich öffentlich zu exponie-
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ren. Im Bereich des Verbandsbeschwerderechtes setzt sie sich dafür ein,
mit allen Interessierten die drängenden Mobilitätsfragen zu diskutieren. Die
Migros versteckt sich nicht hinter Verbänden oder Organisationen, sondern
ist bereit, selber Position zu beziehen. Als Grundlagen für ihre Lobbytätigkeit stützt sie sich auf eigene oder fremde Studien und interne Erhebungen.
Fallbeispiel Agrarpolitik
Mit der Agrarpolitik 2011 steht die nächste Reformetappe der Landwirtschaftspolitik an. Diese ist aus der Sicht der Abnehmer (Verarbeitung, Lebensmittelindustrie, Detailhandel) nach wie vor zu stark auf die Produktion
fokussiert. Als Verarbeiterin ist die Migros auf konkurrenzfähige Rohstoffpreise gegenüber der EU-Konkurrenz angewiesen. Besonders gravierend
sind die rekordhohen staatlich fixierten Futtergetreidepreise, welche die inländische Fleischproduktion unverhältnismässig verteuern und letztlich gefährden. Deshalb ist eine rasche Annäherung der Rohstoffpreise an das EUNiveau unabdingbar. Indem die Migros Futtergetreide als Testlauf erstmals
direkt aus Deutschland importiert, trat sie auch in diesem Fall den Tatbeweis an.
Schliesslich wehrt sich die Migros insbesondere auch gegen die nach wie
vor sehr hohen Regulierungskosten und gegen unnötige Marktverzerrungen
Um die Vorteile der Liberalisierung und die Chancen, bestehende Marktpotenziale wahrnehmen zu können, nicht zunichte zu machen, wehrt sich die
Migros auch gegen hohe Regulierungskosten und gegen unnötige Marktverzerrungen. Nur eine konsistente Agrarpolitik und funktionierende Märkte
garantieren die Wettbewerbsfähigkeit der land- und ernährungswirtschaftlichen Unternehmen – nicht zuletzt zum Wohl der Beschäftigten.
Fallbeispiel Abbau Hochpreisinsel Schweiz
Die Migros unterstützt die politischen Bestrebungen integral, die preistreibenden Faktoren im Konsumgütermarkt zum Wohl der Konsumentinnen
und Konsumenten abzubauen. Heute bestehen nebst dem Grenzschutz
verschiedene staatliche und private Regulierungen, die den Wettbewerb
ausschalten und in der Schweiz zu einem massiv höheren Preisniveau führen. Grundsätzlich sieht auch der Bundesrat den dringenden Handlungsbedarf, jedoch konnte er sich nicht zu einer kohärenten Politik durchringen.
Die Einführung des Cassis-de-Dijon-Prinzips wird zwar befürwortet, jedoch
will er die nationale Patenterschöpfung explizit im Patentrecht festschreiben
und somit die monopolistischen Allein-Importeure auch in Zukunft schützen. Solange die Politik der Hochpreisinsel nur halbherzig den Kampf ansagt, wird der Detailhandel dem Projekt eines MehrwertsteuerEinheitssatzes wenig Positives abgewinnen können. Der reduzierte Satz auf
Lebensmitteln ist einer der wenigen echten Standortvorteile der Branche,
die sich mit einem nach wie vor zunehmenden Einkaufstourismus konfrontiert sieht.
Fallbeispiel Verbandsbeschwerderecht
Das Ziel der Migros in diesem Bereich ist, dass die derzeit sehr langwierigen und aufwändigen Bewilligungsverfahren für Neu- und Umbauprojekte
verkürzt werden können, ohne die Umweltstandards zu senken.
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SO5
Zahlungen an politische Parteien und Institutionen
Die Migros unterstützt grundsätzlich keine politischen Parteien und leistet
keine Wahlkampfunterstützung für einzelne Kandidierende. Sie unterstützt
jedoch Projekte von Organisationen und Verbänden. Rein theoretisch wäre
eine projektbezogene Unterstützung einer Partei möglich.
SO6
Gerichtsentscheide zu Fällen, die Kartell- und Monopolregulierungen betreffen
Die Migros hat mit einer Klage ein Leiturteil des Bundesgerichtes zur Öffnung des Strommarktes in der Schweiz erwirkt (2003).
Gegen die Migros sind derzeit keine laufenden Kartellverfahren bekannt.
SO7
Grundsätze und Anstrengungen zur Verhinderung von wettbewerbsunterbindendem Verhalten
Eigenverhalten:
Die Migros hat sich im Zusammenhang mit der Einführung des revidierten
Kartellgesetzes vertieft mit der Materie befasst. Es gilt der Grundsatz: Die
Migros ist für Wettbewerb und sie hält sich an die Gesetze. Um die mit diesen Fragen konfrontierten Mitarbeitenden für die Problematik zu sensibilisieren, wurde 2004 eine interne Informationstagung durchgeführt, an der
der Publizist Beat Kappeler und der Kartellrechtsexperte Prof. Peter Nobel
referierten. Der Chef des MGB-Rechtsdienstes hielt intern zum neuen Kartellrecht zahlreiche Vorträge.
Fremdverhalten:
Die Migros hat gegen einen Markenhersteller Anzeige erstattet, weil sich
dieser weigert, sie zu vergleichbaren Konditionen, wie Marktteilnehmer in
z.B. Deutschland, zu beliefern.
SO8z
Kulturprozent
Das Migros-Kulturprozent ist ein freiwilliges, in den Statuten verankertes
Engagement der Migros, das in ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gründet. Es verpflichtet sich dem Anspruch, der Bevölkerung einen breiten Zugang zu Kultur und Bildung zu verschaffen, ihr die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft zu ermöglichen und die Menschen zu
befähigen, an den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Veränderungen zu partizipieren. Tragende Säulen sind die Bereiche Kultur, Soziales,
Bildung, Freizeit und Wirtschaftspolitik.
2005 wurden CHF 112 Millionen für das Migros-Kulturprozent aufgewendet. www.kulturprozent.ch
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Produktverantwortung (PR)
PR1
Grundsätze zur Erhaltung der Konsumentengesundheit und
-sicherheit während des Produktgebrauchs und der Dienstleistung.
Umsetzung und Überwachung der Grundsätze und Standards, inklusive der Anwendung im Marketing und Verkauf von Produkten.
Grundsätze, Standards und Überwachungsmechanismen
Konsumentengesundheit und Sicherheit setzen voraus, dass alle hergestellten und verkauften Produkte eine hohe Qualität in Bezug auf Gesundheit
und Sicherheit erreichen. Diese Qualität erreicht die Migros aufgrund von
Qualitätsstandards auf allen Stufen der Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Primärproduktion über die Verarbeitung bis zum verkaufsfertigen Endprodukt im Laden. Eine vereinfachte Übersicht der Standards
ist in der untenstehenden Grafik zu sehen:
Standards in der landwirtschaftlichen Produktion
Wichtigster Standard ist EurepGAP. Dieser beinhaltet Basisanforderungen
für Lieferanten der landwirtschaftlichen Produktion (Primärproduktion).
Produzenten, die nach diesem Standard produzieren, werden über externe
Stellen kontrolliert und zertifiziert (Produktzertifizierung). Neben Aspekten
der Produktionstechnik werden auch umweltrelevante, soziale und die Produktsicherheit betreffende Aspekte berücksichtigt.
Projektstand in der Migros: Alle nationalen und internationalen Lieferanten
im Bereich Früchte, Gemüse und Blumen wurden aufgefordert, eine EurepGAP-Zertifizierung zu erlangen. 95 % der Importe in diesem Bereich sind
zertifiziert. Die Schweizer Produktion wird über SwissGAP, ein von EurepGAP anerkanntes System umgestellt. Im Fleischbereich wurde mit der Umsetzung beim Geflügel und Fisch begonnen.
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Standards in der Verarbeitung von Nahrungsmitteln
Mehrere GFSI-Standards (Global Food Safety Initiative) mit Basisanforderungen für Lieferanten der Verarbeitungsindustrie sind gebräuchlich. Von
allen Lieferanten, die verarbeitete Lebensmittel in die Migros liefern, wird
die Zertifizierung nach einem GFSI anerkannten Standard verlangt. Der
Lieferant ist in der Wahl des Standards sowie der Zertifizierungsstelle frei.
Projektstand in der Migros: Alle Betriebszentralen der MigrosGenossenschaften, Schweizer Grosslieferanten und ausländische Lieferanten müssen bis Ende 2006 nach einem Standard der Global Food Safety Initiative (GFSI) zertifiziert sein. Bei Schweizer Kleinstlieferanten (≤10 Mitarbeitende) führt der SQTS (Swiss Quality Testing Service) unangemeldete
Inspektionen durch. Bei gravierenden Mängeln wird der Lieferant gesperrt.
Standards im Verkauf
Die Filialen werden durch die Fachberater der Genossenschaften und durch
die Hygiene-Kontrolleure des SQTS kontrolliert.
Hinweis: Für diesen Bereich ist ebenfalls ein Standard der GFSI in Erarbeitung. In der Migros soll dieser Standard mittelfristig umgesetzt werden.
Die Standards werden auf allen Stufen der Wertschöpfungskette regelmässig mit vor Ort durchgeführten Audits und spezifischen Produktanalysen im
Labor überprüft.
Anzahl Audits bei den Lieferanten
Food
Non-Food
500
60
Produktanalysen
Auch Produktanalysen werden auf den verschiedenen Stufen von der Produktion bis zum Verkauf durchgeführt. Grundsätzlich wird jedes neue Produkt durch den SQTS (Swiss Quality Testing Service) untersucht und freigegeben, wenn die Analysen und die Produktdeklaration in Ordnung sind.
Vom Lieferant und durch den Migros-Genossenschafts-Bund werden Rohstoffe und Produkte nach festgelegten Kriterien regelmässig geprüft.
Bei der Warenanlieferung in der Migros (Wareneingang) und im Verkauf
werden Produkte stichprobenweise durch den Migros-GenossenschaftsBund und die regionalen Genossenschaften getestet.
Anzahl Produktanalysen
Food
Non-Food
1650
450
Weitere Überwachungssysteme
Die Resultate von Audits und Zertifizierungen werden im Lieferantenbewertungssystem erfasst. Die Lieferantenbewertung setzt sich aus folgenden
Teilen zusammen:
ƒ
ƒ
ƒ
ƒ
Lieferzuverlässigkeitsprüfungen
Produktanalysen
Lieferantenaudits
verursachten Kunden-Reklamation
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 87 von 92
Weiter baut die Migros aktuell ein Lieferantenportal (Supplier Net) auf, in
welchem alle Lieferanten (Food und Non Food) erfasst werden (exklusive
autonome Direktlieferanten der Genossenschaften). Im Lieferantenportal
wird der Status der Lieferanten (Standards, Verhaltenskodex, Verträge) erfasst. Zudem wird das Portal mit bestehenden Datenbanken der GFSI (Global Food Safety Initiative) verknüpft. Das Lieferantenportal ist eine Informationsplattform für Lieferanten, welche ihren Lieferantenstatus abfragen
und Informationen zu Standards erhalten wollen.
Alle Kundenfragen, Anmerkungen und Beschwerden werden von der MInfoline und den Migros-Servicestellen erfasst. Für Verbesserungen der
Produktequalität sind z. B. Reklamationsraten wichtige Gradmesser.
Ernährungsberatung
Die Migros kümmert sich aktiv um das Thema gesunde Ernährung. Sie gibt
allen Kundinnen und Kunden die Möglichkeit, sich mit Anliegen und Fragen
an die Ernährungsberaterin der Migros ([email protected]) zu wenden.
Informationen dazu sind auch auf dem Internet auf www.migros.ch unter
der Rubrik „Essen + Trinken“ zu finden.
PR4
Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zur Konsumentengesundheit und –sicherheit nicht eingehalten wurden, einschließlich
Strafen und Strafzahlungen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Die Migros hält sich an die Gesetze betreffend Produktsicherheit und ergreift alle zumutbaren Massnahmen um die Konsumentengesundheit sicherzustellen.
Es sind keine Fälle von Strafen und Strafzahlungen bekannt.
Anzahl von Fällen, wo Produkte aus sicherheitstechnischen Gründen oder
Nichteinhaltung von gesetzlichen Anforderungen zurückgerufen bzw. zurückgezogen worden sind:
PR5
Rückrufe
Rückzüge
Food
1
21
Non-Food
1
54
Anzahl Beschwerden von Behörden oder offiziellen Stellen zur
Überwachung oder Regulierung von Gesundheit und Sicherheit von
Produkten und Dienstleistungen
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
Fälle, bei denen eine Verfügung von den Behörden ausgesprochen wurde:
2005
Food
Non-Food
74
2
Fachbericht Nachhaltigkeit | www.migros.ch > Nachhaltigkeit | 5. April 2006 | 88 von 92
PR6
Freiwillige Einhaltung von ökologischen und sozialen Kodizes,
Produktlabels oder Auszeichnungen. Erklärung des damit verbundenen Verfahrens und der Kriterien
Die Migros bietet Lebensmittel mit folgenden sozialen und ökologischen Labels an:
Bio
Produkt aus biologischer
Landwirtschaft.
Unabhängige Kontrolle.
7-Punkte-FleischGarantie
Schweizer Fleisch. Aus
kontrollierter, artgerechter Haltung und Fütterung.
Forest Stewardship
Council
Holz aus umwelt- und
sozialverträglich bewirtschafteten Wäldern. Unabhängige Kontrolle
Max Havelaar
Aus fairem Handel. Produziert nach sozialen
Kriterien. Unabhängige
Kontrolle.
IP-Suisse
Aus naturnaher Schweizer Landwirtschaft. Angebaut nach den Richtlinien der IP-Suisse. Unabhängige Kontrolle.
Eco
Umweltfreundliche Produktion auf allen Verarbeitungsstufen. Sichere
Arbeitsbedingungen sind
vorgeschrieben. Unabhängige Kontrolle.
Marine Stewardship
Council
Produkt aus Fischerei,
welche die Fischbestände schont. Unabhängige
Kontrolle.
Bio-Baumwolle
Baumwolle aus biologischem Anbau. Immer
nach Eco-Richtlinien
verarbeitet. Unabhängige Kontrolle.
Als sozialer und ökologischer Mindeststandard fordert und überprüft die
Migros die Einhaltung des Verhaltenskodex.
Wo technisch möglich setzt die Migros nachhaltiges Palmöl ein.
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PR2
Grundsätze und Managementsysteme für Produktinformation und
Labelling (soziale und ökologische Labels)
Labelling
Das Dachlabel "Engagement" vereinfacht für die Kundinnen und Kunden
den Zugang zu den einzelnen ethischen Labels. Jedes einzelne Label wird
beibehalten und auf der Verpackung mit einem Kurztext vertieft erklärt.
Wer weitere Informationen sucht, kann sich auf www.migros.ch unter "Engagement" weiter in die Materie vertiefen. Das Konzept bietet grosse
Transparenz. Die Kommunikation mit dem Dachlabel Engagement sowie
das Labelling auf den Produkten unterstehen genauen Regelungen. Die
Einhaltung der Label-Richtlinien wird unabhängig kontrolliert und zertifiziert.
Deklaration
Die Lieferanten erhalten Vorgaben für die Deklaration/ Auszeichnung der
Produkte. Hierbei handelt es sich um:
ƒ die M-Deklarationsvorschriften
ƒ die M-Datierungsvorschriften
ƒ Manual für die Lesbarkeit
ƒ
ƒ Kontrolle der Deklarationen:
ƒ durch den Lieferanten
ƒ Bei Produkten, die zentral über den Migros-Genossenschafts-Bund beschafft werden, wird das „Gut zum Druck“ durch eine interne Stelle kontrolliert.
ƒ Bei autonomen Produkten der regionalen Genossenschaften findet keine
konsequente Kontrolle statt. Im Rahmen von „Verkaufsmonitorings“
werden immer wieder Unregelmässigkeiten aufgedeckt. Hier liegt ein
Verbesserungspotential.
PR7
Anzahl und Art von Fällen, wo Regulierungen zu Produktinformationen und Labelling nicht eingehalten wurden, einschließlich Strafen
und Strafzahlungen
Keine relevanten Fälle bekannt
PR8
Grundsätze, Verfahren/ Managementsysteme und Überwachungsmechanismen zur Kundenzufriedenheit, einschließlich Ergebnisse
von Marktüberblicken zur Kundenzufriedenheit
Geltungsbereich: Alle am Migros-Detailhandel partizipierenden eigenen Unternehmen
M-Infoline
Die Migros bedient täglich 1,4 Millionen Kundinnen und Kunden. Deshalb ist
ihr der Kundendienst ein erstrangiges Anliegen. Die Abteilung für Konsumentenfragen M-Infoline gibt allen Migros-Kunden die Möglichkeit, sich über Produkte und Dienstleistungen zu informieren, beschweren oder Anregungen zu äussern. Die Anliegen der Kunden werden persönlich und individuell behandelt – jede Anfrage erhält eine Antwort. Seit dem 1. September
2005 können Fragen, Anregungen und Kritik noch rascher und umfassen-
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der bearbeitet werden. So wurde ein neuer externer Partner mit erfahrenen
Kundenberaterinnen und –beratern engagiert, der mit innovativer CallCenter-Technologie ausgerüstet ist. Die Prozesse und Abläufe wurden vereinfacht. Die M-Infoline ist damit noch leistungsfähiger und noch näher bei
den Kundinnen und Kunden. Alle Kundenanliegen werden monatlich ausgewertet und an die verantwortlichen Stellen innerhalb der Migros weitergeleitet.
2003
2004
2005
420
728
581
1’317
1’803
1’656
Informationen/Auskunft
57’612
71’946
72’768
Kundenreklamationen
11’305
16’575
14’928
Kundenkontakte Total
70’654
91’083
89’933
Lob
Anregungen
Kundissimo
Jährlich werden repräsentative Passantenbefragungen durchgeführt. Die
Auswertungen zeigen, welche Leistungskriterien den Kundinnen wichtig
sind, welche Werte die Migros im Verhältnis zur Konkurrenz erreicht und
wie sich die Beurteilung der Kunden bezogen auf den Standort bzw. die
Region im zeitlichen Verlauf verändert. Zusätzlich haben die Befragten die
Möglichkeit Verbesserungsvorschläge anzubringen. Im Jahr 2005 wurden
von den total 6541 Befragten 8348 Verbesserungsvorschläge abgegeben.
Die Verbesserungsvorschläge und Auswertungsresultate werden sorgfältig
geprüft und gezielte Massnahmen eingeleitet. Ein Beispiel dazu ist die gestiegene Preissensibilität. Für die Konsumenten hat sich der Eintritt des
Deutschen Discounters Aldi positiv auf die Preise ausgewirkt. Kundinnen
und Kunden haben demzufolge auch mehr M-Budget Produkte gewünscht.
Diese Vorschläge wurden umgesetzt und bewirkten sinkende Preise.
PR10
Anzahl und Art von Gesetzesbrüchen zu Werbe- und Marketingregulierungen
Keine relevanten Verfahren oder Gesetzesbrüche bekannt.
PR3
Schutz der Privatsphäre der Konsumenten
Für die die M-Gemeinschaft ist ein Datenschutzbeauftragter im Einsatz, der
Schulungen durchführt und bei spezifischen Fragestellungen beratend tätig
ist.
Das Kundenprogramm ‚M-CUMULUS’ wurde im Jahre 2005 einem ausführlichen Datenschutzaudit unterzogen. Der eidgenössische Datenschutzbeauftragte kam dabei zu einer durchwegs positiven Gesamtbeurteilung und
hielt ausdrücklich fest, dass die im Rahmen von M-CUMULUS vorgenommene Datenbearbeitung datenschutzkonform verlaufe.
Das Kundenprogramm M-CUMULUS ist nach dem Label ‚GoodPriv@cy’ zertifiziert. Alle denkbaren Prozesse sind detailliert beschrieben und im Daten-
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schutz-Management-System-Handbuch festgeschrieben. Im Jahre 2005 erfolgte ein so genanntes Wiederholungsaudit, das wiederum zu einem positiven Ergebnis führte.
PR11
Beschwerden betreffend Datenschutz von Konsumenten
Es ist kein Fall pendent.
Der Fachbericht erscheint ausschliesslich in elektronischer Form im Internet
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