Bau • Maschinen • Resources

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Bau • Maschinen • Resources
Bau • Maschinen • Resources
Baugrube und Gründung
des Iris Crystal Tower in Dubai
W
as bedeuten 220 Jahre Geschichte unseres
Unternehmens? Ist dies nur eine schöne
Erinnerung oder beeinflusst die Vergangenheit
auch unser Handeln?
In diesem Heft erfahren Kunden, Partner, Aktionäre und
Mitarbeiter wie das Unternehmen Bauer entstanden ist
und zu welcher Leistungsfähigkeit sich die Firmengruppe
in der langen Zeit entwickelt hat. Unsere Geschichte
hat unser Unternehmen geprägt, die neuere sicher
stärker als die ältere. Wesentliche Eigenschaften und
Handlungsmuster kommen aus unserer Vergangenheit
und sind durch gewachsene Traditionen in unseren
Betrieben verwurzelt:
• Wir sind ein familiengeprägtes, börsennotiertes Unternehmen und verstehen unser Tun in der sozialen
Verantwortung, in der Menschen gemeinsam ihren
und unseren Erfolg erarbeiten. Dadurch wird auch die
Wertsteigerung des Unternehmens optimal gefördert.
• Hervorragende Ingenieure, Techniker und Handwerker
haben ihre Begeisterung für Technik und Fortschritt
über die Generationen weitergetragen und damit die
Basis für unsere Spitzenposition gelegt.
• Unser Handeln wurde durch das Bild des „großzügigen Kaufmanns“ und mit dem Ziel einer lernfähigen Organisation mit hoher Selbststeuerung und
Dynamik geprägt.
Wir bei Bauer sind stolz auf das, was gemeinsam geschaffen wurde, und wir freuen uns darauf, die Zukunft
weiter engagiert zu gestalten.
Prof. Thomas Bauer
Bauer in
Schrobenhausen
D
ie BAUER AG zählt zu den im Wirtschaftsleben hoch
angesehen börsennotierten Familienunternehmen.
Seit Sommer 2006 werden die Bauer-Aktien an der
Frankfurter Börse gehandelt. Hauptanteilseigner des weltweit im Bau und im Maschinenbau tätigen Konzerns ist
nach wie vor die Familie Bauer.
Die Geschichte des Familienbetriebs in Schrobenhausen
reicht zurück bis 1790. Damals erwarb der aus Deggendorf
stammende Sebastian Bauer eine Kupferschmiede, zehn
Jahre später erwarb er einen zweiten Betrieb. Die Kupferschmiede arbeiteten vornehmlich für Brauereien, stellten
aber auch Haushaltsgegenstände her. Öffentliche Aufträge
gab es am Bau; um 1840 deckte Bauer Haube und Spitze
des Turms der Schrobenhausener Jakobskirche.
Schritt war 1928 der Bau der Schrobenhausener Wasserversorgung, ein Auftrag der Heimatstadt, um den er sich mit
allen Kräften bewarb. Nun konnte er eine Referenz vorweisen
und das Geschäft für Wasserversorgung und Brunnenbau in
ganz Bayern anbieten.
Ankerbohren nach der Erfindung des Injektionsankers
Brunnenbohren mit dem Dreibock bis in die fünfziger Jahre
Durch die technische Entwicklung verlor das Handwerk
der Kupferschmiede an Boden. Mit Andreas Bauer, 1858
bis 1933, schlug die vierte Bauer-Generation neue Wege
ein. Nach Jahren der Wanderschaft in mehreren Ländern
Europas kehrte er auch mit Brunnenbau-Kenntnissen nach
Hause zurück und entdeckte, dass man in Schrobenhausen
artesische Brunnen bohren konnte. Die Generaldirektion der
Königlich Bayerischen Verkehrsanstalten beauftragte ihn
mit dem Bau des Brunnens für das Wasserhaus der Station
Schrobenhausen an der neuen Eisenbahnlinie Augsburg–
Ingolstadt.
Die folgende Generation – Dipl.-Ing. Karl Bauer 1894 bis
1956 – vertiefte nach dem Ersten Weltkrieg diese Hinwendung zum Brunnenbau. Karl Bauer besuchte in Ingolstadt
das Gymnasium, studierte Maschinenbau und lenkte das
Unternehmen in eine industrielle Richtung. Ein wichtiger
Der Zweite Weltkrieg warf auch das Unternehmen Bauer
schwer zurück. Immer mehr Mitarbeiter wurden zum Kriegsdienst einberufen, so mancher kehrte nicht zurück. Nach
Kriegsende ergaben sich bald wichtige Aufgaben, viele
Städte und Gemeinden brauchten Brunnen und Wasserleitungen. Ab 1946 bot der Baubetrieb vielen Vertriebenen aus
dem Sudetenland die erste Möglichkeit, in Schrobenhausen
Beschäftigung zu finden. Die Arbeit war hart, das wichtigste
und größte Baugerät war der Dreibock.
Mit Karlheinz Bauer, Jahrgang 1928, ging in dieser Aufbauphase die nächste Generation ans Werk. Er hatte in kürzester Zeit das Studium absolviert und promoviert, machte
auch die Prüfung zum Regierungsbaumeister. Er war bereits
gut eingearbeitet, als der Vater 1956 überraschend starb.
Noch unter Karl Bauer waren erste Arbeiten ausgeführt
worden, die dem Grundbau – Dr. Karlheinz Bauer führte
den Begriff Spezialtiefbau ein – zuzurechnen waren. 1954
zeigten Grundwasserabsenkung und Pfahlgründung für die
Großkläranlage der Stadt Augsburg, in welche Richtung
sich das Unternehmen entwickeln würde.
In den fünfziger Jahren wandte sich Bauer immer konsequenter dem Spezialtiefbau zu. Mit neuen Methoden wurde
exakt geplant und hart kalkuliert. Ein Angelpunkt für die
neuen Verfahren war 1958 die Erfindung des Injektionsankers. Für den Bayerischen Rundfunk in München war eine
große freie Baugrube mit rückverankerten Pfahlwänden
herzustellen. Dazu wurden außerhalb der Pfahlwand
Schächte abgeteuft, in die die Anker eingebohrt und fixiert
werden sollten. Doch die Bohrungen wichen ab und trafen
4 DIE BAUER GRUPPE
die Schächte nicht. Unter höchstem Termindruck entstand
die Idee, die Ankerspitze durch die Bohrrohre mit Zement zu
verpressen. Die Anker hielten – der Bauer-Anker war geboren. Die Erfindung wurde patentiert, erste Lizenzen gingen
nach Frankreich, England, Japan und Russland.
Die neue Technik kam gerade recht zum U-Bahnbau der
60er Jahre in den deutschen Großstädten. Bauer erlebte
einen starken Aufschwung, die Umsatzzahlen stiegen
sprunghaft, ebenso die Zahl der Mitarbeiter. Nach ersten
Auslandsaufträgen in der Schweiz und in Österreich hatte
bald der arabische Raum durch den Ölboom großen
Baubedarf; Bauer arbeitete in Libyen und in Saudi-Arabien.
Aber für die neuen Techniken, für Pfahlbohrungen und
Ankerarbeiten, gab es keine optimalen Maschinen. So beschloss man, einen Ankerbohrwagen von Grund auf neu zu
konzipieren und zu bauen – 1969 verließ das erste Ankerbohrgerät UBW 01 die Werkhalle. 1976 folgte mit der BG 7
das erste Drehbohrgerät, 1984 die Schlitzwandfräse. 1984
wurde auch die erste große Halle für den Maschinenbau
errichtet, das heutige Werk Schrobenhausen.
Baugrube Marienhof für die Kreuzung U-Bahn und S-Bahn,
München 1967
Mit Prof. Dipl.-Kfm. Thomas Bauer, Jahrgang 1955, trat
1982 die siebte Generation ins Unternehmen ein. Thomas
Bauer war nach dem Studium in München in die USA
gegangen und sammelte Erfahrungen in einem großen Bauunternehmen. Die Zeit in der eigenen Firma begann er als
kaufmännischer Leiter der Auslandsabteilung, er übernahm
die Kaufmännische Verwaltung und die Werkleitung. Ab
1986 führte er als alleiniger Geschäftsführer das Unternehmen, dazu einige Jahre den Spezialtiefbau für Deutschland.
Als das Bauvolumen in den arabischen Ländern zurückging,
fand Bauer im Fernen Osten und in anderen Weltregionen
Die Chronik
1790 Sebastian Bauer erwirbt eine Kupferschmiede
im Stadtzentrum
1928 Dipl.-Ing. Karl Bauer baut die Wasserversorgung von Schrobenhausen, Bau von
Brunnen und Wasserleitungen in Bayern
1948 Erster Betrieb Wittelsbacherstraße
1952 Eintritt von Dr.-Ing. Karlheinz Bauer
1956 Bürogebäude Wittelsbacherstraße
1958 Erfindung des Injektionszugankers auf der
Baustelle Bayerischer Rundfunk in München
1967 Werkstätten Pöttmeser Straße
1969 Erstes Ankerbohrgerät UBW 01
1972 Neubau des Verwaltungsgebäudes
1976 Erstes Großdrehbohrgerät BG 7
1984 Werksanlage West geht in Betrieb
1984 Schlitzwandfräse, Abdichtung Brombachsee
1986 BAUER Spezialtiefbau GmbH, Prof. Thomas
Bauer wird alleiniger Geschäftsführer
1990 Gründung der BAUER und MOURIK Umwelttechnik GmbH & Co
1990 Gründung der SPESA Spezialbau und
Sanierung GmbH
1992 Übernahme der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH
1994 Gründung der BAUER Aktiengesellschaft
1998 Übernahme der KLEMM Bohrtechnik GmbH
2001 BAUER Maschinen GmbH wird eigenständiges
Unternehmen
2001 Kauf der EURODRILL GmbH
2002 Neue Hallen und weitläufiges Freigelände
für Bauer Maschinen in Aresing
2004 Mehrheit an der PRAKLA Bohrtechnik GmbH
2005 Gründung von TracMec Srl., Imola, Italien und
Pileco Inc., Houston, Texas, USA
2006 Am 4. Juli – erste Notierung der BAUER AG
an der Frankfurter Börse
2008 Erweiterung der Maschinenbau-Kapazitäten in
Aresing und Nordhausen sowie in Tianjin und
Shanghai, China
2009 Die BAUER Gruppe schließt das größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte ab:
Neues Verwaltungsgebäude in Schrobenhausen
und Neubau Werk Edelshausen; Eröffnung des
Maschinenbauwerks Conroe, Texas, USA.
Die BAUER Resources GmbH übernimmt die
Mehrheit an der Site Group in Jordanien
2011 Die erste Tiefbohranlage geht nach Südamerika
2012 Erstmals wird die Marke von weltweit
10.000 Mitarbeitern im Konzern überschritten
2013 Innovationspreis der Bauma für ein Unterwasser-Bohrverfahren
DIE BAUER GRUPPE 5
neue Märkte, die Internationalisierung wurde konsequent
forciert. Der aufstrebende Maschinenbau erforderte nun
eine eigene Vertriebsorganisation.
Damit erreichte die Firma eine Größe, die eine neue Unternehmensform erforderte – 1986 wurde die Bauer Spezialtiefbau als GmbH ins Handelsregister eingetragen. Gegen
Ende der achtziger Jahre unternahm Thomas Bauer gezielte
Schritte, die drei bisherigen Geschäftsbereiche – Spezialtiefbau Inland und Ausland sowie Maschinenbau – durch
strategische Ergänzungen zu stärken: Bauer sollte durch
neue, dem Spezialtiefbau benachbarte Geschäftsfelder
auch Komplettleistungen anbieten und als Generalunternehmer auftreten. Mit Gründung der Wöhr + Bauer GmbH
und der BAUER und MOURIK Umwelttechnik BMU wurden
erste Schritte unternommen.
Rezession, die namhafte Firmen und einen großen Teil der
Arbeitsplätze in der Bauwirtschaft vernichtete. Durch die
Fernost-Krise wurde 1998/99 auch das Maschinengeschäft
schwer getroffen. Mit größten Anstrengungen lotste die
Geschäftsleitung das Unternehmen durch die Krise.
Nach dem Jahr 2000 wurde der Konzern mit gezielten
Maßnahmen einer veränderten Welt angepasst, die mittlerweile erfolgte Internationalisierung stärkte alle Bereiche. Der
Maschinenbau verzeichnete bald 85 Prozent Auslandsanteil, der Spezialtiefbau erwirtschaftete das Dreifache des
Inlands-Umsatzes im Ausland.
Auch die juristischen und finanztechnischen Formen des
Unternehmens wurden erneuert. 2001 erfolgte die Firmentrennung: Die BAUER Maschinen GmbH, bislang ein Geschäftsbereich der BAUER Spezialtiefbau GmbH, wurde
eigenständig. Die BAUER AG, 1994 als Holding gegründet,
übernahm Dienstleistungs- und Servicefunktionen für die
operativen Unternehmen. Thomas Bauer ist seither Vorstandsvorsitzender der AG, die Einzelfirmen werden
von Geschäftsführern geleitet.
Dipl.-Ing. Karl Bauer (links) machte die Firma zu einem in ganz Bayern
bekannten industriellen Brunnenbaubetrieb. Dr.-Ing. Karlheinz Bauer
führte das Unternehmen mit dem Spezialtiefbau und dem Beginn des
Maschinenbaus in internationale Dimensionen. Prof. Dipl.-Kaufmann
Thomas Bauer gestaltete den heute weltweit operierenden Konzern
mit einem Netzwerk auf allen Kontinenten.
In dieser Zeit veränderte sich die Marktlage in Deutschland
grundlegend: Das Jahr 1989 wurde zu einem Wendepunkt
in der Geschichte Deutschlands – in Berlin fiel die Mauer.
Die Wiedervereinigung eröffnete der Bauindustrie große
Chancen, die Euphorie war mit Händen zu greifen. Auch
Bauer wollte einen Beitrag zum Aufbau leisten. Man nahm
alte Kontakte auf und gründete zusammen mit Schachtbau
Nordhausen die Tochter SPESA Spezialbau und Sanierung
GmbH. Im Sommer 1992 wurde man mit der Privatisierung
der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH konfrontiert.
Bauer erwarb von der Treuhandanstalt diesen einstigen
Renommierbetrieb, der den gesamten Bergbau der DDR
betreut und in den Ländern des Ostblocks große Spezialtiefbau-Projekte ausgeführt hatte.
Die neunziger Jahre waren für alle am Bau Beteiligten eine
aufregende Zeit. Die Sanierung der Infrastruktur der vormaligen DDR und die Wiederbelebung der verfallenden Stadtzentren boten dem Bau eine Jahrhundertsituation. Doch
der immense Bedarf zog ausländische Konkurrenz an und
führte zu einem ruinösen Preiswettbewerb. Der Schwung
der ersten Jahre – Bauer baute zahlreiche Baugruben in
Berlin, Leipzig und Dresden – hielt nur bis 1995.
In den folgenden kritischen Jahren konnte Bauer durch den
Auslandsbau und den weltweiten Maschinenvertrieb, der
seit den achtziger Jahren aufgebaut wurde, das Ergebnis einigermaßen im Gleichgewicht halten. Der deutsche
Baumarkt geriet in eine mehr als zehn Jahre anhaltende
Bauer-Anker für die Olympia-Zeltdächer München 1972
Den größten Aufschwung nahm in dieser Zeit der Maschinenbau. Gegen Jahresende 2002 wurden in Aresing nahe
Schrobenhausen weiträumige Hallen mit großem Freigelände erworben; damit ergaben sich optimale Voraussetzungen
für die effiziente Montage der Großgeräte, denen auch ein
geeignetes Testgelände zur Verfügung steht. Die Maschinengruppe wuchs, neue Tochterfirmen kamen hinzu, weitere
Kapazitäten mussten aufgebaut werden. Fertigungsstätten
entstanden auch in den USA und in Russland, in China und
Malaysia, in Italien und Schweden. Ab 2005 zeigten die
Konjunkturdaten der Bauwirtschaft in Deutschland wieder
Tendenzen von Erholung, das Ende der langen Rezession
kündigte sich an. In dieser Phase wurde der Gang an die
Börse vorbereitet, ein bedeutender Schritt in der Geschichte
des Unternehmens. In den Handel kamen neben neuen
Aktien die Aktien der Deutschen Beteiligungs AG, die seit
6 DIE BAUER GRUPPE
für Schweißerei und Dreherei. Die Ankerfertigung wurde in
Edelshausen – mit dem eigens gegründeten Unternehmen
Spantec – auf eine neue Basis gestellt. Im Werk Nordhausen
der SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH wurde die Halle
für den Schweißbetrieb erweitert.
In den USA baute Bauer Maschinen ein Werk für Bohrund Ankergeräte, um mit eigener Produktion im Dollarraum
präsent zu sein und mehr Kundennähe zu entwickeln. Im
Herbst 2009 wurde das Werk Conroe nördlich von Houston, Texas, eröffnet. Während in China das Werk Shanghai
erweitert werden konnte, wurde in Tianjin 2013 ein völliger
Neubau nötig, da der Staat das bisherige Gelände belegte.
Bedeutende Investitionen widmet die BAUER AG der Ausbildung und Fortbildung der eigenen Mitarbeiter. Am StandVerbau und Gründung, München Zentraler Omnibusbahnhof
1996 einen Anteil der BAUER AG gehalten hatte. 48,19
Prozent der Anteile blieben bei der Familie Bauer. Am 4. Juli
2006 erfolgte die erste Notierung an der Frankfurter Börse.
Schon in den folgenden Wochen und Monaten stieg der
Kurs erfreulich an.
Im Frühjahr 2007 erhielt der Marktauftritt der BAUER
Gruppe eine neue Struktur. Neben den beiden Säulen Bau
und Maschinen wurde mit der BAUER Resources GmbH
ein drittes Segment eröffnet, in dem Spin-offs bestehender
Geschäfte aus dem Bau- und aus dem Maschinenbereich
zusammengefasst wurden. Bauer Resources konzentriert
sich auf Umwelt, Wasser, Energie und Bodenschätze – ein
Konzept für die Zukunft.
In den Jahren 2007 bis 2009 wurde das größte Investitionsprogramm der Firmengeschichte umgesetzt. Am KonzernStandort Schrobenhausen entstand ein neues Verwaltungsgebäude; in den Jahren zuvor waren in der Nachbarschaft
Büros angemietet worden, im Firmengelände arbeiteten
viele Ingenieure in Containerbüros. Auf den Einzug in den
Neubau folgte die Modernisierung des bisherigen Hauptgebäudes. Im Maschinenwerk Aresing wurden große Baumaßnahmen nötig, um die gestiegene Produktion zu bewältigen. Neben einer Finishinghalle entstanden Hallen für
den Komponentenbau, für die Logistik und eine Lackiererei.
Der Stahlbau erhielt im Werk Edelshausen große Hallen
Bauer-Hauptverwaltung in Schrobenhausen
Maschinenmontage im Werk Aresing
ort Schrobenhausen zeigt sich dies an einer großzügigen
und modernen Lehrwerkstatt für den metalltechnischen
Bereich. Ausgebildet wird auch an anderen Standorten des
Konzerns. Mit dem Bauer Training Center BTC verfügt die
BAUER AG seit 2008 über ein eigenes offiziell anerkanntes
Bildungszentrum, das alle Fortbildungsmaßnahmen für die
Mitarbeiter der BAUER Gruppe organisiert und koordiniert.
Das BTC ist zertifiziert und erhielt 2010 als erste Institution
in Deutschland die amtliche Lizenz zur Absolvierung der
Führerscheinprüfung für Bohrgeräte und Rammen.
Die Finanzkrise des Jahres 2009 und die nachfolgende
Währungskrise der Europäischen Union trafen auch die
Bau- und Maschinenbau-Branche. Für Bauer wirkten sich
zudem die seit 2010 andauernden Unsicherheiten durch die
Volksbewegungen im arabischen Raum negativ aus.
DIE BAUER GRUPPE 7
Die BAUER Gruppe
Die Unternehmen der BAUER Gruppe sind strategisch in drei Segmenten tätig und
bieten Dienstleistungen, Maschinen und Produkte für Boden und Grundwasser
Bau
Die BAUER Spezialtiefbau GmbH
ist das Stammunternehmen der
BAUER Gruppe und führt in der
ganzen Welt Projekte aus. Bauer
hat die Entwicklung des Spezialtiefbaus maßgeblich geprägt. Bauer
Spezialtiefbau ist in Deutschland
in Niederlassungen organisiert und
arbeitet rund um den Globus mit
über fünfzig Tochterfirmen und
Niederlassungen. Daneben gibt
es in der BAUER Gruppe noch
weitere Baubereiche – im Untertagebau, im Bau von Brücken und
Kläranlagen und in der Sanierung
historischer Bauwerke.
Maschinen
Die BAUER Maschinen GmbH
entwickelt und baut Maschinen
für den Spezialtiefbau. Neben
Drehbohrgeräten, Schlitzwandfräsen und Tiefbohranlagen werden
in Tochterfirmen Ankerbohrgeräte,
Rammgeräte, Mischanlagen,
Dieselhämmer und Brunnenbohrgeräte hergestellt, außerdem alles
Werkzeug. Bauer Maschinen verfügt über ein weltweites Vertriebsnetz und hat neben den Werken
am Stammsitz Schrobenhausen
weitere Fertigung in Deutschland,
China, Russland, USA, Malaysia,
Italien, Singapur, Türkei und
Schweden.
8 DIE BAUER GRUPPE
Resources
Die BAUER Resources GmbH,
das dritte Segment der BAUER
Gruppe, entwickelte sich aus
„Spin-offs“ bestehender Geschäfte – sowohl im Spezialtiefbau wie
auch in der BAUER Maschinen
GmbH. Das Segment Resources
befasst sich mit Wasser, Umwelt,
Energie und Bodenschätzen.
In den drei Bereichen Materials
Division, Exploration and Mining
Services Division und Environment
Division sind etablierte Firmen wie
die Bauer Umwelt BMU, Bauer
Water BWS oder die Firmen der
GWE Gruppe operativ tätig.
Umsatzentwicklung 1950-2012 in Mio. EUR
Maschinen
Bau
Resources
1.500
1.250
1.000
750
Zeitraum
1950-1985
500
250
0
1950
1985
1990
1995
2000
2005
2012
Personalentwicklung 1950-2012
Auszubildende
Gewerbliche
Angestellte
10.000
9.000
8.000
7.000
6.000
5.000
Zeitraum
1950-1985
4.000
3.000
2.000
1.000
0
1950
1985
1990
1995
2000
2005
2012
DIE BAUER GRUPPE 9
BAUER Großdrehbohrgerät
BG 42 – Luise-KiesselbachPlatz, München
Die Welt
ist unser Markt
D
ie BAUER AG zeigt sich heute mit ihren operativen
Unternehmen als global organisierter und auf allen
Kontinenten tätiger Konzern. In seinen drei Segmenten – im Bau, im Maschinenbau und bei den Resources – ist
Bauer auf allen Märkten tätig, hat Niederlassungen, Tochterfirmen oder Verkaufsbüros und verfügt im Maschinenbau
über Fertigungsstätten rund um den Erdball.
Die ersten Schritte zu dieser Internationalisierung erfolgten
in den siebziger Jahren, als man in Kooperation mit großen
Baukonzernen erste Spezialtiefbau-Aufträge in Afrika und im
Nahen Osten ausführte. In der Folge führte Bauer in vielen
Ländern der Erde eigenständig Projekte aus und bearbeitete
den steigenden Bedarf an Spezialtiefbau.
Seither erwies sich diese Strategie mehrfach als glückliche
Entscheidung: Die Unternehmen der BAUER Gruppe
waren von den teilweise sehr starken Marktschwankungen
im deutschen Heimatmarkt unabhängig geworden und
konnten durch die Verlagerung ihrer Aktivitäten so manchen Rückgang ausgleichen. Ein internationales Netzwerk
erweitert diese Flexibilität auf allen Märkten: Zeigt eine
Region oder ein Land auf bestimmte Zeit eine wirtschaftliche Abschwächung, dann können Kapazitäten zeitnah
in benachbarte Regionen verlagert werden und dort neue
Geschäfte aufnehmen.
Dieses Netzwerk-Denken pflegt der Maschinenvertrieb in
vergleichbarer Form: In zahlreichen Ländern unterhalten die
Unternehmen der BAUER Maschinengruppe ihre ServiceWerkstätten, um mit einem schlagkräftigen Kundendienst
den Einsatz der Geräte auf den Baustellen zu sichern.
Ersatzteile sind durch weltweit vernetzte SAP-basierte
Lagersysteme binnen Stunden ausfindig zu machen und
schnell zu liefern.
Über alle Kontinente verteilt hat Bauer über 10.000 Mitarbeiter, fast die Hälfte davon in Deutschland. Unter ihnen
befindet sich an verschiedenen Standorten eine beachtliche
Zahl an Auszubildenden in mehr als einem Dutzend Berufe.
Die Kultur des Unternehmens wird durch die Familie Bauer
als Mehrheitsgesellschafter geprägt. Unter den Mitarbeitern
befinden sich Menschen aller Hautfarben und Religionen.
Bau
Maschinenvertrieb
Produktionsorte Maschinen
Resources
DIE BAUER GRUPPE 11
Bau
Spezialtiefbau –
ein Netzwerk um die Welt
D
ie BAUER Spezialtiefbau GmbH ist das Stammunternehmen der BAUER Gruppe. Sie hat ihren Sitz in
Schrobenhausen und führt mit ihren Niederlassungen
und Tochterfirmen Aufträge in Deutschland und in der
ganzen Welt aus.
Die operativen Geschäftsbereiche konzentrieren sich
auf Planung und Ausführung der Bauaufträge. Die Kerntechniken und Sondertechniken sind in Fachabteilungen
organisiert und umfassen die Bereiche Großbohrpfähle und
VdW, Schneckenortbetonpfähle, Anker, Spundwände und
Schmalwände, Schlitzwände, Düsenstrahlverfahren (HDI),
Weichgelsohle, Mixed-in-Place (MIP), Sonderbohrungen,
Bauer-Drehbohrgeräte arbeiten in Katar
Besondere Anerkennung erhielt die BAUER Spezialtiefbau
GmbH durch Verleihung des Bauma-Innovationspreises
2013 für die Entwicklung eines neuen Unterwasser-Bohrverfahrens. In Zusammenarbeit mit der BAUER Maschinen
GmbH wurde das Unterwasser-Bohrgerät BSD 3000
konstruiert und gebaut. In der schottischen See wurde
die Bohrung eines Monopfahls für eine Gezeitenturbine
erfolgreich ausgeführt.
Projekt Sylvenstein-Speicher in den bayerischen Alpen
Rüttelverdichtung, CSV-Säulen, Duktile Pfähle, vorgespannte
Stabverpresspfähle (SVV).
Die Verantwortung für den Spezialtiefbau-Maschinenpark
liegt bei der MT, der Maschinentechnischen Abteilung.
Sie sorgt für die Einsatzbereitschaft der Geräte, nimmt bei
Bedarf Modifizierungen an Maschinen vor und baut Sonderkonstruktionen.
In vielen Ländern Europas und auf allen Kontinenten ist
Bauer mit Tochterfirmen und Niederlassungen vertreten, um
Kundenwünsche vor Ort erfüllen zu können. Im weltweiten
Markt hat die BAUER Spezialtiefbau GmbH eine Netzwerkstruktur aufgebaut, die Regionen, Niederlassungen und
Baustellen effizient verbindet. Neue Tochtergesellschaften
ergänzen laufend das Spezialtiefbau-Netzwerk, um die
Chancen im Baumarkt wahrnehmen und dem Kunden
jederzeit den der Situation angemessenen Service bieten
zu können. Eine Entwicklungsabteilung beschäftigt sich mit
neuen Verfahren und verfolgt Patentanmeldungen. Für die
Bauausführung besteht ein effizientes Qualitätsmanagement,
Sicherheit hat weltweit höchste Priorität.
Groß dimensionierte Bohrungen für U-Bahnbau in London
12 DIE BAUER GRUPPE
Die Kompetenz von Bauer Spezialtiefbau ist in der ganzen Welt gefragt. Die Ingenieure arbeiten mit technischen
Universitäten zusammen, präsentieren ihre Erfahrungen auf
Tagungen und Symposien, betreuen Diplomarbeiten und
organisieren hausinterne Seminare für die Weiterbildung.
Bauer-Entwicklungsarbeit wird laufend in Fachzeitschriften
veröffentlicht. Auf der regelmäßig stattfindenden Vortragsveranstaltung „Schrobenhausener Tage“ werden der Fachwelt neue Verfahren vorgestellt.
Baugrube für Neugestaltung der Schlosslände in Ingolstadt
Pfahlwände an der Altstadt von Schwäbisch Hall
CSM-Dichtwände zur Sanierung des Herbert-Hoover-Dike
um den Lake Okeechobee in Florida
Ankerbohrungen – Projekt Luise-Kiesselbach-Platz München
Austauschbohrungen in Zürich City West
DIE BAUER GRUPPE 13
Bau
Von Untertage
bis Bauen im Bestand
D
as Segment Bau hat sich im BAUER Konzern in den
letzten 25 Jahren über den Spezialtiefbau hinaus
erweitert. Ziel war es zuerst, zusätzliche Felder zu
betreten, so dass es möglich wurde, dem Spezialtiefbau
nahestehende Bauaufgaben mit den Spezialtiefbaufähigkeiten zu einer gesamten Bauleistung zu kombinieren. Später
wurden einige interessante Arbeitsgebiete separat weiterverfolgt.
Den größten Schritt in diese Richtung machte Bauer im Jahr
1992 mit Übernahme des ehemaligen DDR-Vorzeigebetriebs
Schachtbau Nordhausen. Da das traditionelle Arbeitsgebiet
der Schachtbau, der untertägige Bergbau, mit der deutschen Wiedervereinigung total zusammengebrochen
war, hatte das Unternehmen mit viel Kraft und Kreativität
begonnen, andere Arbeitsgebiete im Bereich des Tiefbaus
zu erobern. Die großen Werkshallen wurden für Brückenbau
und anderen Maschinenbau umfunktioniert.
Zu Zeiten der Übernahme herrschte die Auffassung, dass
kurz nach der Wiedervereinigung der aufstrebende Markt
im Raum der vormaligen DDR ausreichend Zeit gewähren wird, das Unternehmen weiterzuentwickeln und dem
Konzern damit neue Arbeitsfelder zu eröffnen. Leider brach
dem werden Tunnelbauwerke und Rettungsstollen für Straßen- und Schienenverbindungen sowie Rekonstruktionen
von Beton- und Stahlbauwerken ausgeführt. Der Bergbau,
einst das traditionelle Kerngeschäft, wurde auch nach der
deutschen Einigung weiterentwickelt, so dass Planung und
Ausführung von Bergbauspezialleistungen heute weltweit
erbracht werden; SBN arbeitet auch in der Sanierung von
Altbergbaubereichen. In der Umwelttechnik ist der Anlagenbau ein wichtiger Bereich; hocheffiziente Biogasanlagen
sowie wasserwirtschaftliche Projekte für Pumpstationen
und Kläranlagen werden schlüsselfertig erstellt.
Sanierung der Alten Elsterbrücke in Plauen durch die Spesa
Bereits 1990 wurde die SPESA Spezialbau und Sanierung
GmbH als gemeinsame Tochter von Schachtbau Nordhausen und Bauer Spezialtiefbau gegründet. Mitte der
neunziger Jahre hatte die Spesa – weltweit beachtet – den
Trümmerberg der Dresdner Frauenkirche aufzuarbeiten.
Heute stehen drei Arbeitsgebiete im Fokus: Bausanierung in
der Denkmalpflege, Betonsanierung und Korrosionsschutz
sowie Bauen im Bestand. Schachtbau Nordhausen und
auch die Spesa begannen in den letzten Jahren die weltweite
Verflechtung des BAUER Konzerns zur Internationalisierung
ihrer Geschäfte zu nutzen.
Tunnel Müß der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt –
hergestellt von Schachtbau Nordhausen
der Bauboom in den Neuen Bundesländern bereits ab 1994
wieder zusammen, so dass Schachtbau nur unter größten
Anstrengungen stabilisiert werden konnte. Für den Bauer
Maschinenbau waren die Kapazitäten in Nordhausen zur
weiteren Entwicklung sehr wertvoll.
Heute ist die SCHACHTBAU NORDHAUSEN GmbH SBN
ein gefragter Partner im Infrastruktur- und Bergbau sowie im
Maschinen- und Anlagenbau. Für Infrastrukturmaßnahmen
werden Brücken- und Ingenieurbauwerke realisiert, außer-
Muttone-Brücke in Waldsassen – saniert von der Spesa
14 DIE BAUER GRUPPE
qualitativen Immobilien in bevorzugten Innenstadt-Lagen,
zumeist in Verbindung mit Tiefgaragen. Unter den Linden
und am Alexanderplatz in Berlin sowie in Potsdam entstanden beispielhafte Parkgaragen. Ein Paradeprojekt von Wöhr
+ Bauer ist der „Angerhof“ im Zentrum Münchens.
Kolonnaden des neuen Palais am Schloss Sanssouci in
Potsdam – restauriert von der Spesa
1991 gründete Bauer zusammen mit der Otto Wöhr GmbH
aus Friolzheim, die auf mechanische Autoparksysteme
spezialisiert war, die gemeinsame Wöhr + Bauer GmbH.
Aufgabengebiet war die Herstellung unterirdischer Parkanlagen. Nach wenigen Jahren verlagerte sich die Zielrichtung
unter dem nun weiteren Gesellschafter und Geschäftsführer
Wolfgang Roeck hin zur Projektentwicklung von hoch
Schachtbau Nordhausen arbeitet im Schacht Konrad
Schachtbau Nordhausen: Bau der Schnettkerbrücke
Pumpspeicherwerk Wendefurth – saniert von Schachtbau
Mauerwerkssanierung durch die Spesa im Kloster Lorch
Betonsanierung am Eisstadion in Augsburg (links)
Maschinen
Sämtliche Geräte
für den Spezialtiefbau
Die BAUER Maschinen GmbH mit ihren Tochterfirmen ist
Marktführer in der Konstruktion und Herstellung von Geräten
für den Spezialtiefbau. Kein zweiter Hersteller weltweit
verfügt über dieses komplette Angebot. Das wird alle drei
Jahre auf der Bauma in München, der größten Baumaschinenmesse der Welt, präsentiert.
Seit 2001 ist die BAUER Maschinen GmbH ein eigenständiges Unternehmen. Es entwickelte sich aus den Spezialtiefbau-Werkstätten. Dort begann man in den sechziger Jahren,
eigenständig Geräte für den aufstrebenden Grundbau zu
konstruieren und zu bauen, da der Markt keine passende
Technik anbot. Die Nähe zur Baupraxis zählt nach wie vor
zu den Produkt-Vorteilen der Bauer-Geräte. 1969 brachte
satzgewicht zu bauen. 2012 wurde dem Markt die Neugliederung der BG Bohrgeräte-Serie vorgestellt, die beiden
Schienen ValueLine und PremiumLine. Bei ValueLine steht
für eine zum Kellybohren optimierte Baureihe, in der PremiumLine sind Multifunktionsgeräte für die verschiedensten
Anwendungen zusammengefasst.
Im Laufe der Jahre wurde – gerade durch die Tochterfirmen – das ganze Spektrum der Spezialtiefbau-Geräte
ausgebaut. Die MAT Mischanlagentechnik bietet Mischund Separiertechnik für Suspensionen, RTG Rammtechnik
entwickelt flexible Ramm- und Bohrgeräte, Klemm Bohrtechnik hat den besten Ruf für Ankerbohrtechnik, Prakla
Bohrtechnik baut Brunnenbohrgeräte. Eurodrill produziert
Bohrhämmer, TracMec Srl. in Italien Unterwagen. Pileco
Inc. in Houston, Texas, ist Spezialist für Dieselhämmer und
schwere Mäkler, Fambo für Hydraulikhämmer. In der Olbersdorfer Guß in Zittau hat auch die Gusstechnik eine Heimat
bei Bauer. 2009 kamen zwei neue Firmen zur Maschinengruppe: Das Unternehmen Hausherr aus Unna hat Tradition
bei Sprenglochbohrgeräten für den Tagebau. ABS Trenchless aus Drolshagen besitzt Patente für grabenloses Bauen.
Die Herstellung der Bauer-Geräte erfolgt überwiegend in
Deutschland. Am Konzernstandort werden in den Werken
Werk Edelshausen der BAUER Maschinen GmbH
Bauer das erste Ankerbohrgerät auf die Baustelle. Von
Anfang an setzte man auf Hydraulik und erzielte damit weit
größere Effizienz als mit dem bislang üblichen Druckluftverfahren. 1976 sorgte das erste Drehbohrgerät, die legendäre
BG 7, für Furore, das Gerät revolutionierte die Bohrtechnik.
1984 konstruierten und bauten die Bauer-Techniker die
erste Schlitzwandfräse.
Alle Bauer-Geräte sind mit hoch entwickelten HydraulikSystemen ausgerüstet, elektronische Steuerung und
IT-gestützte Qualitätsüberwachung und Dokumentation
gehören zum Standard. Neben einem großen Entwicklungsund Konstruktionsbüro verfügt Bauer Maschinen über eine
eigene Verfahrensgruppe, die vom Maschinenbau ausgehend neue Bauverfahren entwickelt. Viel Know-how steckt
in den Werkzeugen.
Seit den 90er Jahren verfolgte Bauer konsequent den Weg,
Bohrgeräte mit höherem Drehmoment bei geringerem Ein-
Werk Aresing
Aresing, Schrobenhausen und Edelshausen die Drehbohrgeräte, Schlitzwandanlagen und Rammgeräte gebaut.
Schachtbau Nordhausen konstruiert und fertigt Ober- und
Unterwagen, Masten und Hydraulikaggregate. In Drolshagen im Sauerland befinden sich die Werksanlagen der
Tochterfirmen Klemm Bohrtechnik und Eurodrill. Weitere
Produktionsstätten gibt es in den USA, in China, Russland,
Malaysia, Singapur, Italien, Türkei und in Schweden.
Mit Niederlassungen und Agenturen ist der Maschinenvertrieb nahe am Kunden. Ein weltweites Kundendienstnetz
sorgt für die Einsatzbereitschaft der Geräte und weist
16 DIE BAUER GRUPPE
Zuletzt erweiterte Bauer die Maschinen-Palette durch das
Kranangebot der MC-Serie und bietet damit flexibel einsetzbare Trägergeräte für alle Anforderungen im Spezialtiefbau.
Mit den Tiefbohranlagen in mehreren Größeneinheiten für
Öl- und Gasbohrungen sowie für tiefe Geothermie betrat
der Bauer-Maschinenbau Neuland; an der Spitze der TBAReihe steht die TBA 440. Auf der Bauma 2013 präsentierte
Bauer Maschinen die Tiefbohranlage RB-T 90, ein Spezialgerät für den Einsatz bei Unfällen im Bergbau.
Bauer-Messestand auf der Bauma 2013
Bauer-Tiefbohranlage im Einsatz in Venezuela
Unterwasser-Bohranlage BSD 3000
Trägergerät MC 64 mit Schlitzwandfräse BC 40
Gerätefahrer in die Bedienung der Bauer-Maschinen ein.
Der Geschäftsbereich Parts & Service garantiert schnell
Ersatzteillieferungen und bietet für die verkauften Geräte
Servicepakete an. Ein umfassendes Mietgeschäft für alle
Gerätetypen ergänzt den Maschinen-Service.
Die Präsentation neuer Geräte erfolgt neben der Bauma
auch auf den wichtigen Messen in Las Vegas, Paris, Shanghai und Verona. Regelmäßig werden Bauer-Kunden aus der
ganzen Welt zur Hausausstellung nach Schrobenhausen
eingeladen.
Resources
Wasser und Umwelt,
Energie und Bodenschätze
D
ie Bauer Resources stehen als dritte Säule neben
dem Baubereich und dem Maschinenbau. Mit
Gründung dieses Segments wurden eine Reihe von
Aktivitäten, die „Spin-offs“ bestehender Geschäfte waren,
in eine neue organisatorische Ordnung gebracht. Mit Blick
auf die Begriffe Wasser, Umwelt, Energie und Bodenschätze
handelt es sich um Tätigkeitsfelder, die für die Zukunft von
zentraler Bedeutung sind. Die Aufgaben in diesen Feldern
wickelt und hat fünf Produktionsstandorte; bedeutendste
Einzelfirmen sind die Pumpenboese GmbH & Co und
SBF-Hagusta. Die GWE mit ihren Produktionsfirmen und
Vertriebsorganisationen liefert Brunnenausrüstung aus Stahl
und Edelstahl sowie Wickeldrahtfilter, weiterhin Rohre und
Formteile aus PEHD und PVC. SBF-Hagusta ist Hersteller
patentierter Stahlrohre, die mit harter Gummierung überzogen werden und damit korrosionsbeständig sind. Dazu
kommen korrosionsbeständige Edelstahlkomponenten für
Brunnenbau und Grundwasserhaltung und kunststoffbeschichtete Stahl-Filter- und Vollrohre sowie Pumpsteigleitungen.
Erkundungsbohrung für den Brenner-Basis-Tunnel
werden in den nächsten Jahrzehnten gewaltig wachsen.
Bauer kann einen Beitrag zur Lösung wichtigster Probleme
leisten.
Die Rahmen für eine Bauer Resources hat sich über eineinhalb Jahrzehnte entwickelt – entsprechende Leistungen
der Resources haben in der BAUER Umweltgruppe und in
der BAUER Maschinen GmbH immer mehr zugenommen.
Die Umweltgruppe beschäftigte sich von Anfang an mit Bodenreinigung und mit der Reinigung und Aufbereitung von
Wasser, bei Bauer Maschinen hat sich der Bereich Mining
immer weiter verstärkt. Hier gingen die Aufgaben über die
Lieferung von Maschinen für Explorationsbohrungen – vor
allem bei der Diamantensuche – immer weiter hinaus; in
Kanada und Namibia beteiligte sich Bauer Maschinen an
Betreibergesellschaften.
Zur Gründung der BAUER Resources GmbH führte schließlich der Erwerb der German Water and Energy Gruppe in
Peine. Die GWE mit ihrem Gesamtprogramm an Produkten
für die Untersuchung, Gewinnung und Verteilung von Grundwasser hat sich mit diesem Angebot zum Marktführer ent-
Einsatz der Prakla RB 50 – Wasserversorgung in Namibia
Die BAUER Resources GmbH ist eine Holding, unter deren
Dach drei operative Bereiche tätig sind. Die Materials
Division umfasst im Wesentlichen die Aufgaben der GWE.
In der Exploration and Mining Services Division sind die
Explorations-Aufgaben konzentriert. Hier werden vor allem
mit Großdrehbohr- oder Brunnenbohrgeräten tiefe Bohrungen vorgenommen. Hauptmärkte sind Kanada, Australien
und mehrere Länder in Afrika.
18 DIE BAUER GRUPPE
Auch die Energie-Thematik hatte in den letzten Jahren
interessante Tätigkeitsfelder, so z. B. bei der Gründung
von Windkraftanlagen im flachen Wasser und an Land. Zu
den Perspektiven der BAUER Resources GmbH gehört der
Einsatz einer neuen – von Bauer Maschinen konstruierten
und gebauten – Tiefbohranlage für Tiefengeothermie und
Erdölbohrungen. Die FORALITH Holding AG, ein Schweizer
Unternehmen im Kreis von Bauer Resources, ist Spezialist
für tiefe Sondierbohrungen, auch in der Vorbereitung für
Tiefengeothermie.
Die Environment Division ist im Wesentlichen das Aufgabenfeld der BAUER Umweltgruppe, die sich seit Anfang
der neunziger Jahre mit Wasser und Boden befasst. Die
Bauer Umwelt BMU betreibt die Sanierung kontaminierter
Bereiche, während die Bauer Water BWS im Anlagenbau
tätig ist. Das Unternehmen Esau & Hueber – traditionell mit
Brauereieinrichtungen tätig – ergänzt die Thematik Wasserreinigung durch den Einsatz von Diamant, mit dem durch
elektrolytische Ozon-Erzeugung die Kaltwasser-Desinfektion
ermöglicht wird. Für hydrogeologische Untersuchungen
– beispielsweise für Voruntersuchungen einer Geothermiebohrung – unterhält Bauer Resources das Ingenieurbüro
HydroGeoConsult HGC in Freiberg in Sachsen.
Im Jahre 2009 übernahm Bauer Resources die Mehrheit
an der jordanischen Site Group, einem Unternehmen, das
Erfahrung im Ölgeschäft und auch im Bau von Brunnen im
Mittleren Osten besitzt.
Sickerwasser-Anlage einer Deponie
Bohranlage der zur BAUER Gruppe gehörenden Site Group
Ihren größten Auftrag führt die BAUER Resources GmbH im
Sultanat Oman aus: Hier werden mit einer 3,6 mal 6,4 Kilometer großen Schilfkläranlage in einer Laufzeit von zwanzig
Jahren ölkontaminierte Abwasser aus der Erdölindustrie biologisch gereinigt. Gegen Jahresende 2010 wurde die erste
Hälfte der Anlage in Betrieb genommen.
Brunnenausbau-Materialien von German Water and Energy
NIMR Water Treatment Plant – Test für die Bepflanzung der
Schilfbecken (links)
http://www.youtube.com/
http://www.youtube.com/BAUERGruppe
BAUERGruppe
905.001.1
05/2013
05/2013
http://www.bauer.de/
http://www.bauer.de/de/bag
de/bag/
Gestaltung:
Gestaltung: Studio
Studio W.
W. Moser,
Moser, Schrobenhausen
Schrobenhausen
BAUER Aktiengesellschaft
BAUER-Straße 1
86529 Schrobenhausen
Tel.: +49
+49 8252
8252 97-0
97-0
Fax: +49
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8252 97-1359
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