für mitarbeiter und freunde der unternehmen der bauer gruppe

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für mitarbeiter und freunde der unternehmen der bauer gruppe
FÜR MITARBEITER UND FREUNDE DER UNTERNEHMEN
2009
DER BAUER GRUPPE
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Inhalt
Bericht zur Lage
Bauer in Amerika
Einweihung BAUER-Straße 1
Bauen in Deutschland
Hausausstellung 2009
Maschinen bei Kunden
Tiefbohranlage
Mitarbeiter von weither
Projekte in aller Welt
Schrobenhausener Tage
Lange Firmenzugehörigkeit
Aus- und Weiterbildung
Betriebsgeschehen
Kurznachrichten
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In eigener Sache
an möchte fast wetten: Oder
gab es seit Herbst 2008 eine
Ausgabe der Tageszeitung in
der nicht das Wort Finanzkrise vorkam?
Dieses Wort durchzieht auch alle öffentlichen Reden, ob in Wirtschaft oder Politik.
Der vorliegende Bohrpunkt kommt ebenfalls nicht daran vorbei, wie alle anderen
Unternehmen sind auch die Firmen der
BAUER Gruppe von den Schwierigkeiten
der Finanzwelt betroffen.
Ob man sich den Bericht zur Lage vornimmt, auf die Entwicklung im Maschinenbau sieht oder die Arbeit des Betriebsrates beleuchtet – die Finanzkrise
hinterlässt in vielen Teilbereichen ihre
Spuren. Dieser Stimmung kann man nur
ein kräftiges Trotzdem entgegensetzen: „Krisen brauchen Kreativität!“ lautete das Motto
M
der Einladung zu den Schrobenhausener
Tagen im Frühjahr 2009. Unter diesem
Aspekt stellen wir wieder das Geschehen in den Bauer-Unternehmen vor.
Das Hauptthema ist diesmal den BauerGeschäften auf dem amerikanischen Kontinent gewidmet. In den letzten zwanzig
Jahren war Bauer von Kanada bis Chile an
herausragenden Projekten beteiligt, in der
Ausführung von Spezialtiefbauaufgaben
wie in der Lieferung großer MaschinenEinheiten. Neuerdings führt die BAUER
Resources GmbH zukunftsweisende Aufträge aus.
Darüber hinaus erfüllt der Bohrpunkt wieder seine Aufgabe als Chronik-Organ der
BAUER Gruppe und berichtet über Ereignisse des vergangenen Jahres – von der
Einweihung neuer Gebäude bis zur Maschinen-Hausausstellung und Baustellen
in Deutschland und in der ganzen Welt.
Bauer Spezialtiefbau stellte die Baugrube für das Kocherquartier
in Schwäbisch Hall her. Am Mauerwerk der Altstadt führte
die SPESA Spezialbau und Sanierung Sicherungsarbeiten aus.
Im Spätsommer 2009 begannen die
Arbeiten für die Untertunnelung
des Mittleren Rings im Münchner
Südwesten. Bauer führt für
die Deckelbauweise des Tunnels
Pfahlwände und weitere
Verbauwerke aus.
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Bericht zur Lage
in Rekordjahr 2008 abschließen und der schlimmsten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit ins Auge blicken – vor dieser Herausforderung stand der BAUER Konzern im Jahr 2009. Wie immer
nach Ablauf des großen Teils des Jahres lassen wir an dieser Stelle
das vergangene Jahr Revue passieren.
Das Geschäftsjahr 2008 war ein Jahr der Superlative, unsere Unternehmungen liefen hervorragend. Wir konnten die Gesamtkonzernleistung um 26,4 % auf 1.527 Mio. EUR erhöhen; das Nachsteuerergebnis verbesserte sich um 44,5 % auf 107,5 Mio. EUR. Dies übertraf unsere Planungen deutlich. Besonders erfreulich entwickelte sich mit
einem Leistungsplus von gut 32 % das Geschäftsfeld Bau. Im Maschinenbau gelang es, das hohe Niveau der Vorjahre ebenfalls gut zu übertreffen. Das noch junge Geschäftsfeld Resources nutzte das erste vollständige Geschäftsjahr zur Stabilisierung seiner Strukturen.
2008 war aber auch ein Jahr außerordentlich schlechter Nachrichten.
Natürlich hatten wir von Anfang an die amerikanische Subprimekrise
im Blick, mit Sorge beobachteten wir die im Laufe des Jahres immer
dunkler aufziehenden Wolken: Der drastisch zunehmende Vertrauensverlust in das Bankenwesen fand seinen vorläufigen Höhepunkt im
Zusammenbruch der Großbank Lehman Brothers. Spätestens zu
diesem Zeitpunkt wurde der Kapitalmarkt weitgehend ausgetrocknet
und die Finanzkrise zur allumfassenden Weltwirtschaftskrise. Es war
klar, dass die Probleme die meisten unserer Auftraggeber schwer
treffen und eine Beeinträchtigung unserer Geschäfte unabwendbar
würde. Als branchenbedingt krisenerprobtes Unternehmen sehen wir
E
In der Krise zeigt sich nun, dass wir unsere Geschäfte in den vergangenen Jahren richtig aufgestellt haben. Im Maschinengeschäft ist die
Lage am schwierigsten. Wie nahezu jedes Unternehmen agieren auch
unsere Kunden. In der Krise werden zuerst die Investitionen drastisch
zurückgenommen. Dies führt zu einem dramatischen Rückgang bei
Maschinenbestellungen. Bei den kleineren Geräten, die zum normalen
Inventar jeder Spezialtiefbaufirma gehören ist der Einbruch am deutlichsten. Dagegen gibt es bei großen Geräten, die projektbezogen gekauft werden, auch gute Chancen. Die vielen Konjunkturprogramme in
der Welt führen bei Großprojekten teilweise sogar zu einer Sonderkonjunktur. Unsere neuen Bohrgeräte für Tiefbohrungen können uns im
kommenden Jahr einige Zusatzaufträge bringen. Das Bausegment ist
Geographische Aufteilung der Gesamtkonzernleistung
in Mio. EUR
Deutschland 380 (25 %)
Gesamt
1.527
Sonstige 111 (7 %)
Amerika 181 (12 %)
Fernost 173 (11 %)
Entwicklung der Gesamtkonzernleistung nach Segmenten
in Mio. EUR (Segmente nach Abzug Sonstiges/Eliminierungen/Konsolidierungen)
Gesamt
1.527
1.500
Resources
131
Maschinen
713
1.000
Bau Ausland
495
Bau Inland
188
500
0
2000 2001
2002 2003 2004
2005 2006 2007
2008
uns jedoch auch für diese Herausforderung gerüstet: Wohl im Bewusstsein, dass eine Weltwirtschaftskrise zwangsläufig schmerzhafte
Spuren hinterlassen muss. Aber auch wissend, dass wir mit unserer
internationalen Präsenz gute Voraussetzungen haben, sie angemessen zu überstehen.
Zeigte sich bereits Ende 2008 eine deutliche Abschwächung im Auftragseingang, so verstärkte sich dieser Trend speziell im Maschinengeschäft im Jahr 2009 sehr deutlich. Das operative Geschäft war davon
zu Beginn des Jahres noch wenig betroffen, jedoch war die Krise mit
Fortschreiten des Jahres immer deutlicher auch in der Leistung des
Unternehmens zu spüren. Insgesamt müssen wir 2009 einen deutlichen Rückgang unserer Leistung um über 15 % auf etwa 1,3 Milliarden Euro hinnehmen. Der Gewinn wird deutlich stärker auf etwa ein
Drittel des Vorjahres einbrechen. Trotzdem können wir damit angesichts der erheblichen Turbulenzen noch zufrieden sein.
Die Krise hat auch in unseren Unternehmen harte Einschnitte nötig
gemacht. Im Maschinengeschäft mussten fast alle Leiharbeitskräfte
abgebaut werden, ein Großteil der Stammmannschaft hat im zweiten
Halbjahr Kurzarbeit. Auch alle anderen Bereiche passen ihre Kosten
der neuen Situation an, um Wirtschaftlichkeit für die Zukunft zu gewährleisten. Das alles beinhaltet schmerzliche Schnitte, die leider unvermeidlich sind. Ein kleiner Trost ist die Tatsache, dass wir an der ganzen Misere keine eigene Schuld tragen, wir müssen aber mit vielen
anderen „die Suppe auslöffeln“.
Nahost 236 (16 %)
Übriges Europa 140 (9 %)
Übrige EU 306 (20 %)
derzeit für uns ein wichtiger stabilisierender Faktor. Nach dem Wachstum des Vorjahres geht es zwar wieder etwas zurück, trotzdem gibt
es neben schwierigen Märkten auch sehr positive Regionen, in denen
die Geschäfte nach vorne gehen. Einige sehr große Projektchancen
können das Bild schnell verbessern. Im Segment Resources – leider
noch unser kleinstes Segment – stehen die Zeichen sogar auf Wachstum. Diese Leistungen werden gerade in konjunkturschwachen Jahren
in besonderem Maße benötigt. Umwelttechnik, Ressourcengewinnung und Wasser sind Themen, die derzeit besonders wichtig sind.
Hier erwarten wir in den kommenden Jahren deutliche Zuwächse.
Wie man sieht, lief das Jahr 2009 bisher für unsere drei Geschäftsfelder sehr unterschiedlich. Gerade in dieser schwierigen Phase kommt
unsere strategische Aufstellung zum Tragen. Selbst wenn sich die Gewichtungen verschieben, sind drei Standbeine – um ein ingenieurwissenschaftliches Prinzip anzubringen – das statisch stabilste System. In
den letzten Jahren erwies sich der Maschinenbau als unser stärkstes
Segment, heute stabilisiert der Bau und wir haben noch das dritte
Standbein Resources.
Bequem ist die Lage natürlich nicht. Bei Untätigkeit, einem Zurücklehnen, birgt sie die Gefahr einer dauerhaften Schieflage. Bei gesundem
Tatendrang eröffnet sie indes Chancen, aus der Krise wieder stark hervorzugehen. Wir nutzen die Zeit, um Verfahren, Neuentwicklungen und
Prozesse zu perfektionieren und unsere Mitarbeiter weiterzubilden.
Insgesamt sehen wir die Möglichkeit, trotz aller Schwierigkeiten versöhnlich auf das Jahr 2009 zurückzublicken. Ich danke allen Mitarbeitern für ihren Einsatz und ihre Mühen in diesen schwierigen Zeiten.
Ebenso spreche ich allen Kunden und Partnern ein herzliches Dankeschön für die gute Zusammenarbeit aus. Uns allen gemeinsam wünsche ich die Tugend, auf unsere Stärken zu vertrauen. Auch 2010 wird
ein Jahr der Herausforderungen.
Von der Arktis bis Feuerland
Bauer auf
dem amerikanischen
Doppelkontinent
ie Entdeckung Amerikas ist für
die Bauer-Unternehmen auf das
Jahr 1967 zu datieren. Damals
ging die erste Lizenz für den Bauer-Anker
– als er noch nicht einmal zehn Jahre auf
dem Markt war – in die Vereinigten Staaten. Ein Spezialtiefbau-Unternehmen
führte Verankerungen in Washington und
Boston aus, bald auch in anderen Städten an der Ostküste.
Mit eigenen Bauprojekten wurde Bauer
fünfzehn Jahre später in den USA tätig,
in einem Joint Venture mit der Spezialtiefbaufirma Raymond. In der Folge waren Bauer of America und seit 1992 das
Tochter-Unternehmen Coastal Caisson
mit Sitz in Florida die eigenen Firmen,
mit denen das Schrobenhausener Unternehmen Projekte ausführte.
Es kamen erste Aufgaben außerhalb der
USA. 1991 wurde in Kanada das neue
Terminal des Flughafens Vancouver auf
einer großflächigen Bodenrüttelverdichtung gegründet. Auch der aufstrebende
D
Maschinenbau konnte dann auf dem
nordamerikanischen Markt gute Erfolge
verzeichnen. Seit 1998 ist der Bauer-Maschinenvertrieb in Amerika fest verankert
und besitzt mittlerweile mit eigenen Produktions- und Servicestätten eine hervorragende Basis.
Folgt man der Landkarte weiter nach
Süden, trifft man auf Länder, die als wirtschaftlich schwächer gelten, auf die man
aber den Maßstab USA nicht anwenden
sollte. Mit Erweiterung des Panamakanals ist in den letzten Jahren eine sehr
große Bauaufgabe in den Fokus der Weltöffentlichkeit getreten. Das kleine Land
an der engsten Stelle zwischen Nord- und
Südamerika erweist sich mit seiner günstigen Lage als optimale Ausgangsposition
für den Schritt in andere Länder bis in die
nördlichen Regionen Südamerikas. Wo
Bauer-Know-how gefragt ist, ergeben sich
immer wieder Chancen; auch in Mexiko,
Chile, Argentinien und in der Karibik war
Bauer schon tätig. Neuerdings zeigt sich
Brasilien als aufstrebender Markt mit
guten Zukunftsperspektiven.
Für Bauer Spezialtiefbau kommen auf
dem gesamten amerikanischen Markt,
im Norden wie im Süden, nur große und
technisch anspruchsvolle Projekte in
Frage. Allein die weiten Räume lassen
kaum zu, auch um einfache Gründungsaufgaben oder Baugruben zu konkurrieren, die gemeinhin unters Tagesgeschäft
fallen. Ein Blick auf die Landkarte zeigt
die Dimensionen: Mit Kanada, den USA
und Brasilien liegen drei der fünf größten
Flächenstaaten der Erde auf dem amerikanischen Kontinent.
Die Aufgaben sind vielfältig. Einige Projekte, die neuerdings der BAUER Resources GmbH zugeordnet sind – Mining-Aufträge in Kanada und Alaska –,
haben bei Bauer Maschinen ihren Ausgang genommen. Damit sind nun alle
drei Segmente der BAUER Gruppe auf
der anderen Seite des Atlantiks tätig –
Bau, Maschinen und Resources.
8
Nord- und Südamerika
Spezialtiefbau in den USA
er in Deutschland „Amerika“
sagt, meint immer zuerst die
Vereinigten Staaten. Auch für
Bauer begannen die Aktivitäten in den
USA. Es war der Bauunternehmer Harry
Schnabel, der mit seinem Spezialtiefbaubetrieb Verankerungen in den Metropolen der Ostküste ausführte. Zwischen
Dr. Karlheinz Bauer und Harry Schnabel
entwickelte sich Ende der sechziger Jahre ein enges und über Jahrzehnte währendes persönliches Verhältnis.
Nach diesen anfänglichen Lizenz-Geschäften dauerte es gut eineinhalb Jahrzehnte, ehe Bauer 1984 begann, eigene
Aufträge auszuführen. Noch 25 Jahre
später wissen die Ingenieure im Haus,
was sich mit dem Stichwort „Boston
Hynes Auditorium“ verbindet: Um auf
diesen Komplex weitere Etagen aufzubauen, mussten von einer Tiefgarage aus
Nachgründungen vorgenommen wer-
W
amerikanischen „Corps of Engineers“,
nach Schrobenhausen, um die Partnerschaft zu initiieren. „If you can´t beat
them, join them“, erklärte er. Die Verbindung versprach für die weiteren Arbeiten
in Amerika eine gute gemeinsame Basis,
Geschäftsführer auf Bauer-Seite wurde
Paul Scheller.
Was Bauer beim Einstieg in die Partnerschaft nicht bekannt war: Raymond, vor
allem auch im Ölgeschäft tätig, hatte sich
zu dieser Zeit völlig übernommen. Das
Unternehmen stand bereits auf unsicheren Beinen, mit einem Management Buy
Erfolg: Sanierung des Hodges Village Dam
Schwierig: Die Acosta-Bridge in Jacksonville
den. Zwei BG 7 mit gekürztem Mast
bohrten in geringer Arbeitshöhe die Pfähle ab, und weil die Konkurrenz großes Interesse zu haben schien, wurden die Maschinen zeitweise hinter Zeltplanen verdeckt. Der Auftrag war wegen der filigranen Arbeit kein finanzieller Erfolg, doch
hatte man für spätere Low-HeadroomTechnik viel Erfahrung gewonnen.
Um diese Zeit ging Bauer auch das Joint
Venture mit Raymond ein, der damals
weltweit größten Spezialtiefbaufirma.
Denn statt an Raymond war der Auftrag
für Baugrube und Gründung der Amerikanischen Botschaft in Kairo an Bauer
Egypt gegangen, und so kam der Chef
von Raymond, ein früherer General des
Out waren die Anteile durch das Management zurückgekauft und die Finanzierung auf sogenannte „Junk Bonds“
umgestellt worden. Wenige Jahre nach
Beginn der Partnerschaft ging Raymond
in Konkurs. Im letzten Moment gelang
es Thomas Bauer, das Schrobenhausener Unternehmen aus dem RaymondUntergang herauszuhalten. Mit einem
für amerikanische Verhältnisse völlig ungewöhnlichen Vertrag von nur 15 Zeilen
übernahm Bauer im letzten Augenblick
die Anteile von Raymond im gemeinsamen Unternehmen.
Mitte der 80er Jahre stand Bauer damit
allein und ohne lokalen Partner auf dem
fremden Kontinent. Es war nicht leicht,
sich auf die amerikanischen Gepflogenheiten einzustellen. Trotz der großen Einflüsse der europäischen Auswanderer,
gerade in Nordamerika, hat sich dort, so
Thomas Bauer, eine sehr eigenständige
Geschäftskultur entwickelt, die dem
europäischen Wirtschaftsleben fremd ist.
Die USA haben im Gegensatz zu
Deutschland keinen verbindlichen Rechtskanon; jeder Streitfall wird für sich alleine
untersucht und bewertet. Um juristisch
auf sichereres Terrain zu kommen, lautet
die Erfahrung: „Man kann nur mit amerikanischem Personal, das loyal zur Firma
steht, erfolgreich sein.“
Zu den Eigenheiten des amerikanischen
Bauwesens zählen auch die „Unions“, Gewerkschaften, die aber dem deutschen
Gewerkschaftsbegriff nur zum Teil entsprechen. Für jede Berufsgruppe – und
der Bau kennt viele Einzelberufe – gibt es
eine eigene Organisation, die von Jobvermittlung bis zur Unfallversicherung eine
große Rolle spielt und ihre Leute den einzelnen Baustellen zuweist. Der Umgang
mit den Unions wird noch dadurch erschwert, dass sie in ihrer Vielfalt untereinander konkurrieren, sodass ein Europäer einen regelrechten Dschungel vorfindet, in dem er sich zurechtfinden muss.
Typisch für die US-Bauwelt sind die sehr
strengen Sicherheitsvorschriften. Auf jeder Baustelle sind Safety- und Securitypersonal präsent, ein Sicherheitsingenieur gehört zum Team. Jeder Gast muss
eine Einweisung durchlaufen. Sobald
man aufs Gelände hinausgeht, wird man
mit Helm und Schutzbrille ausgestattet.
Bisweilen finden deutsche Ingenieure
das Sicherheitssystem etwas übertrieben und hinderlich, doch sollte man den
Vorschriften die positiven Seiten abgewinnen. Dazu Thomas Bauer: „Manches
mag uns übertrieben erscheinen, doch
wir können am US-System sehen, dass
das Thema Sicherheit bei uns eher zu lax
behandelt wird.“
Nach der Raymond-Affäre führte Paul
Scheller das Unternehmen Bauer of
America. Es wurde eine ganze Reihe
guter Aufträge ausgeführt, Dammabdichtungen wie New Waddell Dam oder Hodges Village Dam, eine Parkhaus-Baugrube in Portland, Maine, die Stabilisierung
einer Bahnstrecke mit Pfählen in North
Carolina, auch Brückennachgründungen
in Boston und New York.
Nach einem Jahr allein in den Staaten
holte Scheller 1985 die Familie mit den
drei Töchtern nach Boston. Wer in den
USA lebt und wohnt, geht in der Regel
nicht in Miete, man kauft ein Haus. Und
der Umgang unter Nachbarn ist herzlich:
„Der Möbelwagen von Neuankömmlingen ist noch gar nicht ausgeräumt, da
kommt schon die nächste Nachbarin mit
einem Teller Kuchen um die Ecke und
heißt die neue Familie willkommen.“
Nord- und Südamerika
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nicht jedes Projekt, bei dem man sich
technische Meriten verdiente, brachte
auch Gewinn. Dies mussten Theo Egle
und Martin Heinrich erfahren, die in
Schrobenhausen für Bauer of America
zuständig waren. Neben den vielen erfolgreich abgewickelten Aufträgen bleiben etliche, die vor allem die Nerven
strapazierten, besonders in Erinnerung.
Technische Schwierigkeiten gab es 1993
beim Einbau der Dichtwand am Meeks
Cabin Dam in Wyoming. Das Team kam
mit dem Boden nicht zurecht, die Technik
Rollenmeißelfräsradsatz war noch nicht
ausgereift. Außerdem rätselten die Bauleute, warum die Fräse nicht auf Leistung
Hochdruckinjektionsarbeiten mit Bauer-Geräten in Downtown New York
Durch eine Umorganisation im Auslandsgeschäft wurde Paul Scheller im Sommer 1989 nach Deutschland zurückgerufen. Dabei „hat es mir und der Familie in
den USA sehr gut gefallen.“ Freundschaften blieben bestehen, in den folgenden
Jahren gab es manchen USA-Urlaub.
In der Zeit, in der Scheller schon zurück
in Europa war, kam über seine Kontakte
ein Projekt ins Spiel, das sich zu einem
ausgesprochenen Krisenfall auswuchs,
in letzter Konsequenz aber eine Wende
zum Guten brachte. 1992 stand das Projekt Acosta-Bridge in Florida an; vor dem
Abriss der alten Brücke sollte parallel die
neue entstehen, erst die eine, dann die
andere Fahrspur.
Bauer übernahm den Auftrag, hatte aber
bei der Ausführung der ersten Fahrbahn
wegen der schwierigen Arbeitsbedingungen auf dem Wasser so große Pro-
Höchste Anforderungen an Mannschaft und Gerät: Dichtwand für die
Red Dog Mine in Alaska
bleme, dass ein erheblicher Verlust entstand. Für die zweite Fahrbahn entschloss man sich, ein lokales Unternehmen zu kaufen – Coastal Caisson. Dessen Management war der Meinung,
dass die Firma mit ihrer Erfahrung vor
Ort das Bauvorhaben leicht bewältigen
kann. Leider weit gefehlt. Die Probleme
und Verluste waren die Gleichen. Zum
Glück konnte in zähen Verhandlungen
mit dem früheren Eigentümer erreicht
werden, dass sich dieser am Verlust
maßgeblich beteiligte und die
Sache am Ende glimpflich ausging.
Bauer hatte nun auf dem
Boden der Vereinigten Staaten mit Bauer of America –
nun geleitet von Ed Forte
– und Coastal Caisson
zwei Baufirmen. Aber
Coastal Caisson arbeitet in Tampa, Florida
kam. Erst Erich Pöll, einer der versierten
Schrobenhausener Werkstattmeister, kam
dem Problem auf die Spur und schaffte
Abhilfe: Durch die dünne Höhenluft auf
2.700 Meter Meereshöhe kam das gesamte Hydrauliksystem zu erliegen. Ein
finanzieller Erfolg wurde es nicht mehr,
Trost brachte nur die Anerkennung der
Auftraggeber. Ingenieur Martin Heinrich
10
Nord- und Südamerika
erinnert sich: „Wir haben das Projekt
technisch optimal abgeschlossen, das
Corps of Engineers sparte nicht mit Komplimenten.“
Noch mehr Belastungen brachte 1998/99
das Projekt Flushing Bay, ein groß dimensioniertes Regenrückhaltebecken im
Staate New York. Schon die Logistik war
äußerst schwierig, in der Abwicklung
setzten sich die Probleme fort. Und als
zwischen Bauherr und Auftragnehmer
alle strittigen Fragen geklärt werden sollten, hatten Gereiztheiten auf beiden Seiten das Klima bis ins Unerträgliche verschlechtert, am Ende kamen Rechtsanwälte, Schiedsrichter und Richter ins
Spiel. Hans Joachim Bliss, der in der Ge-
Hans-Joachim Bliss (links, Bild oben) versammelt regelmäßig das Bauer-Management in Amerika, hier vor der
im Sommer 2008 neu bezogenen Niederlassung von
Coastal Caisson, nördlich von Tampa in Florida.
Ausbau des Hoover-Dike um den Okeechobee-See, dazu auch das Bild unten
schäftsleitung von Bauer Spezialtiefbau
für das Amerika-Geschäft zuständig ist,
hat diese Verfahren in den letzten neun
Jahren mit viel persönlichem Einsatz betreut; noch sind die nicht abgeschlossen.
„Die Strategie mit zwei Firmen funktionierte nicht,“ sagt dazu Peter Teschemacher, Geschäftsführer der BAUER
Spezialtiefbau GmbH. Nach Flushing Bay
wurde die Firma Bauer of America geschlossen. Bei Coastal Caisson stellte
sich allmählich – erst unter Leitung von
Dick Walsh, seit 2006 unter Chuck Puccini – der Erfolg ein, in den letzten acht
Jahren wurde der Umsatz verdreifacht.
Das Unternehmen aus Florida führte
viele Aufträge kleinerer und mittlerer Größenordnung aus, ob Gründungen von
Brücken oder Nachgründungen bei der
Modernisierung von Kraftwerken. In den
legendären Sumpfgebieten der Everglades war man im „Heimatmarkt“ Florida tätig und bohrte von Pontons aus
Gründungspfähle für die Masten von
Überlandleitungen.
Für den Erfolg von Coastal Caisson ist
auch die räumliche Beschränkung maß-
geblich: „Wir beobachten den ganzen
US-Markt,“ erklärt Hans Joachim Bliss,
„aber wir konzentrieren uns auf die Region im Südosten.“ Damit vermeidet
man lange Wege für den Transport der
Geräte, auch die Unions sind nicht so
stark wie in den Staaten an der nördlichen Ostküste. In der Vergangenheit war
Coastal Caisson vornehmlich als Sub-Unternehmer tätig, „neuerdings arbeiten
wir auch mehr direkt im Kundenauftrag,“
sagt Hans-Joachim Bliss.
Die bedeutendste Aufgabe ist derzeit die
Sanierung des Herbert-Hoover-Dike um
den Okeechobee-See, nahe Jacksonville,
Florida. Der 230 Kilometer lange Deich
umschließt das drittgrößte TrinkwasserReservoir der USA. Der 1910 begonnene
Damm wurde mehrfach ausgebaut, ist
aber nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor bei Hurrikanen; 1926 und 1928 gab es
mehrere tausend Tote. Nun werden etliche hundert Millionen US-Dollar in Abdichtungs- und Sicherheitssysteme investiert.
Bauer Spezialtiefbau schlug zur Abdichtung das Cutter-Soil-Mixing-System CSM
Nord- und Südamerika
vor und musste zwei Probestiche vorweisen, ehe man den Auftrag für den
ersten 5,6 Kilometer langen Abschnitt
bekam. Die Wand reicht im Schnitt bis
auf 25 Meter Tiefe. Gearbeitet wird mit
einer CSM-Einheit an einer RG 25. Mit
einer BG 28 wird vorgebohrt, um eine
Torfschicht zu beseitigen und eine Felsschicht zu lösen.
Während Coastal Caisson den Markt im
Südosten der USA bearbeitete, tauchten
ab 2004 auch wieder Geräte mit dem
Bauer-Logo in New York auf. Das Unternehmen Underpinning & Foundation,
amerikanische Tochterfirma des schwedischen Baukonzerns Skanska, suchte
einen zuverlässigen Partner für Injek-
tionsaufgaben, Bauer stellt Geräte und
Mannschaft bei. Die Aufträge in Down
Town New York betreffen die Neugestaltung im Umfeld des ehemaligen World
Trade Centers, an dessen Stelle der Freedom Tower entstehen soll. Erwähnt sei
hier, dass bei der Aufbereitung des
Areals „Ground Zero“ auch Klemm-Ankerbohrgeräte eingesetzt waren.
Bauer Resources in Alaska
Unter Regie der BAUER Resources
GmbH wird im äußersten Nordwesten
der Vereinigten Staaten – und das ist der
Bundesstaat Alaska – ein außergewöhnliches Projekt ausgeführt. 140 Kilometer
nördlich des nördlichen Polarkreises, ist
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in den Jahren 2007 bis 2010 für die RedDog-Mine, die größte Zink-Mine der
Welt, eine Schlitzdichtwand herzustellen.
Für das extrem schadstoffhaltige Absetzbecken der Mine wird mit einer Fräse
BC 40 auf 1.500 Meter Länge eine 80 cm
starke und bis zu 55 Meter tiefe Schlitzwand hergestellt. Unter extremen meteorologischen Bedingungen kann nur in
den Monaten von Mitte Mai bis Mitte
Oktober gearbeitet werden. Die Leitung
der Arbeiten liegt bei Holger Itzeck und
Joachim Urs Müller. Auf Wunsch des
Auftraggebers werden die Arbeiten von
einem erfahrenen Bauer-Mechaniker und
einem Fräsenfahrer begleitet; sie schulen auch die lokalen Arbeitskräfte.
Bauer Maschinen in den USA
er Maschinenvertrieb von Bauer
bekam 1998 in den USA erstmals
eine stärkere Basis. Maschinenbau-Ingenieur Christian Gress ging im
Auftrag von Geschäftsführer Erwin Stötzer für mehrere Jahre nach Boston, zu
einem Zeitpunkt, als man, so Gress,
„auch wegen der Marktkrise im Fernen
Osten im Verkauf auch in anderen Regionen aktiver werden musste.“
Zusammen mit Ehefrau Ulrike startete er
mit Begeisterung die neue Aufgabe.
D
Ch. Gress mit Praktikantin Kathrin Solbach
Das Unternehmen Malcolm, San Francisco, arbeitet mit Bauer-BGs in Las Vegas
Nahe Boston bezogen die beiden ein
Haus, besorgten sich Möbel, zum Teil
Second Hand, und im fast leeren Wohnzimmer mit Laptop am Abstelltischchen
begann die Arbeit: „In einem Handbuch
suchte ich die Adressen aller Baufirmen
heraus, die Spezialtiefbau und Bohrarbeiten ausführen.“
Zu all diesen Firmen stellte Gress persönlichen Kontakt her. Als vorteilhaft er-
wies sich, dass das Unternehmen
Klemm Bohrtechnik, das kurz zuvor zur
BAUER Gruppe gekommen war, bereits
eine amerikanische Vertriebsbasis besaß
und nun den Bauer-Geschäften weiterhelfen konnte. Systematisch wurde der
US-Raum bearbeitet. Christian Gress:
„Ich habe die Liste der Reihe nach abgearbeitet und Haken dahinter gesetzt. Es
dürften am Ende 45 von 50 Staaten gewesen sein, die ich auf diese Weise kennen gelernt habe. Bei drei Inlandsfluggesellschaften war ich Vielflieger mit
Bonus-Card.“
Nach drei Jahren kehrte Gress zurück
nach Schrobenhausen, an den Tag des
Aufbruchs wird er sich zeitlebens erinnern: Das Haus war fast geräumt, im
Wohnzimmer stand nur noch der Fernse-
her. Mitten am Vormittag kamen die
Nachrichten von den Anschlägen auf das
World Trade Center in New York – es war
der 11. September 2001. „An weitere Arbeit war nicht mehr zu denken. Mit den
Möbelpackern holten wir die Couch vor
den Fernseher, da blieben alle sitzen und
starrten auf den Bildschirm.“
Bei Vermittlung der Bauer-Technik hatte
es Christian Gress zuerst nicht leicht, die
Bohrgeräte der BG-Serie anzubieten und
die Amerikaner von der europäischen
Technik zu überzeugen. Wie erläutert
man einem Ingenieur, der seit Jahren
seine Bohrgeräte kennt, dass das Neue
eine technisch bessere Lösung bedeutet? Die Tradition der eingeführten Verfahren war schwer zu brechen. Der Erfolg kam langsam, aber er kam. Die kon-
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Nord- und Südamerika
zentrierte Arbeit erbrachte einen ersten
festen Kundenstamm, und mit LowHeadroom-Geräten für das Großprojekt
Boston Central Artery zeigten die Schrobenhausener Ingenieure 1998, was
Bauer-Geräte leisten können. Jahrelang
unterstützte Bob Carter den Vertrieb in
den USA, und mit CES in New Yersey
und später mit ECA in Pittsburgh hatte
man bald auch einheimische Vertriebspartner.
Vom Umgang mit den Amerikanern berichtet Christian Gress nur positiv:
„Wenn man einen als Freund gewonnen
hat, dann hält das!“ Man lernte dabei
auch, Konflikte auf amerikanische Art zu
lösen. Zum einen geht man schnell zum
Anwalt, zum anderen, so Gress, „sehen
die Amerikaner einen Rechtsstreit auch
sportlich.“
Ein wesentlicher Schritt, den Vertrieb in
den USA auszubauen, war im Herbst
2005 die Übernahme des Unternehmens Pileco, Inc. in Houston, Texas. Pileco war mit Dieselhämmern, die man in
China fertigen ließ, sehr erfolgreich.
Bauer kaufte diesen Spezialbetrieb von
dem deutschstämmigen Unternehmer
Otto Kammerer, der im Februar 2009 im
Alter von 74 Jahren gestorben ist. Der
große Erfolg von Pileco setzte in den
siebziger Jahren ein, als Kammerer es
schaffte, den Dieselhammer – damals
noch aus deutscher Produktion – in der
Erdölindustrie durchzusetzen. Auch mit
ine Autostunde nördlich von Houston, Texas, an der Interstate 45 liegt
die Stadt Conroe. Hier entstand
binnen weniger Monate das amerikanische Werk der BAUER Maschinen
GmbH. In den neuen Hallen – insgesamt
eine Investition von 20 Millionen Euro –
E
Mit Ehrengästen und im Beisein der Mitarbeiter wurde das Werk Conroe festlich eröffnet.
wird seit Juli 2009 produziert, im Oktober
2009 gab es eine offizielle Einweihung.
Es gibt wichtige Gründe, in den Vereinigten Staaten eine eigene Produktionsstätte für Spezialtiefbaugeräte zu errichten: Die Fertigung im Dollar-Raum ist nötiger denn je. Das Währungsrisiko, das
die Geschäfte stark beeinträchtigen kann
und weiterhin nicht auszuschließen ist,
muss für die Standard-Geräte nach und
nach durch die Ausweitung der Produktion in den USA ausgeschaltet werden.
Spezialgeräte aus der europäischen Herstellung werden auch künftig in den USA
In den Hallen des Werkes
Conroe wurde im Sommer
2009 die Produktion von
Bohrgeräten aufgenommen.
eine wichtige Rolle spielen. Außerdem
ist man mit einer US-Produktion näher
am Markt, die Maschinen kommen aus
dem eigenen Land, das „Bay American“
ist nicht nur ein Schlagwort. Ausgehend
von der Fertigung ist nun ein amerikanisches Team für Vertrieb und Service aufzubauen. Und eine besondere Stärke
kann besser ausgespielt werden: Schnelle Reaktion auf Kundenwünsche und
Ausführung von Sonderfertigungen, Lieferung von Bohrzubehör und Nachrüstung an importierten Geräten.
„Dabei sind die USA kein Billiglohnland“,
gibt Dr. Sebastian Bauer zu bedenken; er
ist als verantwortlicher Geschäftsführer
der BAUER Maschinen GmbH für den
Bereich Entwicklung und Produktion und
mit dem Projekt Conroe betraut. Zu den
wichtigsten Aufgaben in der Aufbauphase gehörte die Rekrutierung und Fortbildung von Personal, auch in Verbindung
zu den Hochschulen. Im Lone Star College, der renommierten Berufs- und
Hochschule von Conroe, hat man einen
Kooperationspartner gefunden. Auch in
wirtschaftsgeografischer Hinsicht haben
Texas und Houston ihre Vorteile: Der
Raum liegt günstig als Ausgangspunkt
für den Markt Lateinamerika.
Der Aufbau des Werkes Conroe wurde
sehr zügig betrieben. 2007 begab sich
ein Team unter Thomas Bauer mit Hilfe
des Pileco-Managements auf die Suche
nach einem geeigneten Gelände. Im Januar 2008 erfolgte nach einer letzten
Sondierung das endgültige „Ja“ zum Bau
des Werkes, der Kaufvertrag für das Areal
wurde im Juni 2008 unterzeichnet.
Schon zwei Monate später begannen die
Vorarbeiten; auf dem wild bewachsenen
Territorium musste erst gerodet und das
Gelände eingeebnet werden. Dass der
Bau so schnell voranging, war auch der
Kommune von Conroe zu danken. Dr. Sebastian Bauer: „Die haben sich wirklich
Ausgestellt: Bauer-Gerät und Pileco-Produkte
viel beachteten Innovationen schaffte
sich das Produkt seinen Markt.
Seit der Übernahme von Pileco besitzt
Bauer einen sehr guten Service-Standort. Zudem leben mehrere Bauer-Mitarbeiter aus Deutschland in den Staaten,
Manfred Dreier als Produktmanager – er
ist in San Francisco – und Markus Lönner
für den Service. In Schrobenhausen leitet Robert Kaindl den Amerika-Vertrieb
der BAUER Maschinen GmbH. Bei Pileco
wurde 2009 das Management mit Dan
Dragone und Tom Jarboe neu besetzt;
George Smith, in den letzten Jahren Geschäftsführer, leitet nun den Aufsichtsrat.
Das Masc
in C
Nord- und Südamerika
für uns stark gemacht, damit wir ohne
Verzögerung ans Werk gehen konnten.“
Die BAUER Maschinen GmbH errichtete
auf einem Stück Land von 320.000 Quadratmetern binnen Jahresfrist die Hallen
für eine Schweißerei, für Montage und
Malerei. Schon vor Beginn der Bauarbeiten am neuen Werk wurde die Herstellung
von Geräten und Stahlbaukomponenten
aufgenommen; in gemieteten Hallen ging
man als erstes an die Klemm-Ankerbohrgeräte und die BG 12. So konnte das neue
Werk mit gut vierzig eingearbeiteten Mitarbeitern sofort in Produktion gehen.
Leider wurde der Schwung der Initiative
stark gebremst. „Es ist kein Geheimnis,
dass uns das Ausmaß der Finanzkrise
beim Aufbau von Conroe überrascht hat,“
sagt Dieter Stetter, Geschäftsführer der
BAUER Maschinen GmbH. Als sich im
Herbst 2008 ein größerer Konjunktureinbruch abzeichnete, wurden die ursprünglichen Planungen zurückgenommen,
einige Hallen wurden nicht gebaut.
Auch der Vertrieb spürte sofort die Krise,
vor allem die bislang gefragten Klemm-
13
Kanada –
außergewöhnliche
Aufträge
anada ist ein weites Land. Für
einen Inlandsflug gelten andere
Maßstäbe als in Europa: Über fünf
Zeitzonen erstreckt sich das zweitgrößte
Land der Erde mit seiner geringen Bevölkerungsdichte. Dabei ist Kanada unendlich reich an Bodenschätzen. Die Natur
ermöglicht Energiegewinnung aus Wasserkraft, im Boden liegen Gold und Diamanten, Kohle und Uran, und immense
Mengen Erdöl.
Bauer war im zurückliegenden Jahrzehnt
an zwei außergewöhnlichen Projekten
beteiligt: Die BAUER Maschinen GmbH
lieferte Geräte für die Diamantenmine
„Diavik“, die BAUER Spezialtiefbau
GmbH führte die Dammabdichtung für
das Wasserkraftwerk Péribonka aus.
Bauer Maschinen lieferte ab 2001 erste
Geräte und stellte Personal für Diavik,
eine Schlitzwand-Fräse, vier Schlitzwandgreifer und Anlagen für Hochdruckinjektion. Mit ihrer Hilfe wurde das DiamantVorkommen in den Vulkanschloten des
Lac de Gras 200 Kilometer südlich des
K
Geräte verzeichneten am Markt deutliche Rückgänge. So verstärkt man derzeit
die Bemühungen zum Verkauf der Produktion des Jahres 2009 – sechs Bohrgeräte BG 12, drei BG 24, sieben Klemm
Ankerbohrgeräte KR 806 und viele Bohrwerkzeuge, Kellystangen und Mäkler für
Pileco-Hämmer.
Ab 2005 lief der zweite Abschnitt. Am
benachbarten Vulkankrater wurde mit
einer Fräse BC 40 und drei Hydraulikgreifern eine Schlitzwand hergestellt, dazu
kamen wieder Entsandungs- und Mischanlagen. In Erinnerung bleibt die außergewöhnliche Logistik: Über Eisstraßen wurden im Winter die Geräte nach Norden
transportiert, damit in den kurzen Sommermonaten gearbeitet werden konnte.
Eine weitere Mining-Aufgabe war von
2005 bis 2007 das Projekt Shore Gold.
Bauer Maschinen lieferte zwei BG 36 zur
Diamanten-Exploration für Bohrungen
bis in 360 Meter Tiefe. Über die Beteiligung an einem Joint Venture war Bauer
Péribonka: Abdichtung in Felsformationen
hinen-Werk
onroe
„Diavik“ – Bauer-Geräte am Polarkreis
Polarkreises erschlossen. Um Diamanten im Tagebau bis aus 300 Meter Tiefe
fördern zu können, wurden mit Schlitzwänden die Dämme um den Vulkanschlot abgedichtet. Aus dem Innenraum
wurde anschließend das Wasser abgepumpt, der Abbau konnte beginnen.
auch an der Ausführung der anspruchsvollen Aufgabe beteiligt. Die Betreuung
dieses Projektes erfolgte durch die Bauer
Equipment of Canada, die in der Folge
der BAUER Resources GmbH zugeordnet wurde.
Bauer Spezialtiefbau führte in den Jahren
2005 und 2006 für den Kraftwerksbetreiber Hydro-Québec rund 600 Kilometer
nördlich von Montreal das StaudammProjekt Péribonka aus. Kernbereich war
die Herstellung von 25.000 Quadratmeter Schlitzdichtwand in äußerst schwierigen Felsformationen mit teils senkrechten Felswänden und sogar Felsüberhängen in der Tiefe. Zum Auftrag gehörten
auch Rüttelverdichtung und Injektionen
in größerem Umfang. Auf der Baustelle
waren drei Fräsen im Einsatz, darunter
das bisher stärkste von Bauer Maschinen gebaute Gerät dieser Art für eine
Frästiefe von 135 Metern. Zeitweise
musste bei Temperaturen von minus
14
Nord- und Südamerika
28 Grad gearbeitet werden, für Injektionsarbeiten unter Einhausung sogar bei
minus 40 Grad.
Nach Abwicklung des Projekts Péribonka
– mit der Firma Bauer Fondations im
französischsprachigen Québec – wird die
weitere Tätigkeit in Kanada seit 2007 mit
dem Nachfolge-Unternehmen BAUER
Foundations Canada Ltd. mit Sitz in
Calgary fortgeführt. Geschäftsführer ist
Lars Richter, der schon in jungen Jahren
Führungsaufgaben innehatte. Aber: „Bei
den Projekten in Holland jeden Tag im
Stau stehen, die beste Zeit des Tages
nicht nutzen können – das war nichts für
mich.“ Da war die Perspektive im weiten
Land Kanada, die Sebouh Balian – als
Ländergruppenleiter für Kanada verantwortlich – ihm eröffnete, genau das Richtige. Nun lebt er mit seiner Frau und den
zwei Kindern in Calgary, hat ein Team von
Bauer-Leuten um sich, kann über einen
festen Maschinenpark bestimmen und
hat eine Werkstatt zur Verfügung.
Unter Lars Richter werden derzeit zwei
große Aufträge abgewickelt, in den Provinzen Québec und Alberta. In Québec
baut ein spanisch-kanadisches Konsortium in einem PPP-Projekt die Nouvelle
Autoroute 30, eine Autobahnspange
westlich und südlich an Montreal vorbei.
Bauer stellt die Gründung der Bridge
Beauharnois her, ein Auftrag von fast 30
Millionen kanadischen Dollar. Der Kanal,
über den die Brücke führt, ist eine in den
Fels gesprengte Rinne, deren Wasser ein
Kraftwerk speist. Die außergewöhnliche
Härte dieser Felsformation ist die große
Herausforderung; Beratung gab Egon
Stahl, Bauer-Geschäftsführer in Hongkong, der dort große Erfahrung im Felsbohren gewonnen hat.
Bauer Foundations Canada hat 138 Pfähle zu bohren, 60 an Land für die Widerlager der Brücke, 78 im Wasser vom
Ponton aus für die Pfeiler. Dafür kommen
fünf BGs zum Einsatz, drei BG 40, zwei
BG 28. Um einen punktgenauen Ansatz
Lars Richter
Von Pontons aus wird in Fels gebohrt: Brückengründung
bei Montreal. – Wie ein Büro in Küchenatmosphäre wirkt
das erste Büro des Baustellen-Teams um Martin Pielmeier
(zweiter von rechts).
für die Bohrungen sicherzustellen, wird
mit einer IB 10 bis auf vier Meter in den
Fels vorgebohrt, darauf setzt die Spitze
des Kastenbohrers an. Die Pfähle von
zwei Metern Durchmesser müssen vier
Meter in den Fels einbinden. Ab Sommer
2009 soll das Projekt in gut zehn Monaten ausgeführt sein.
An sich, so Lars Richter, wollte man sich
wegen der großen Entfernung vom
Standort Calgary aus nicht um diesen Auftrag bewerben. Doch schließlich suchte
der Auftraggeber höchste fachliche Kompetenz für das schwierige Projekt und
kam auf die Bauer-Ingenieure zu.
Das Beispiel der Beauharnois-Brücke
zeigt, wie eine Baustelle dieser Größenordnung, weit entfernt von jeglicher Firmenbasis, organisiert werden muss. In
den ersten Monaten war Projektleiter
Martin Pielmeier, der sich mit Frau und
Kleinkind auf mehrere Jahre Kanada eingelassen hat, damit beschäftigt, ein Team
von Ingenieuren und Bauleuten zusammenzustellen. Nach der eigenen Wohnungssuche brauchen auch alle Mitarbeiter eine Unterkunft. Die Firma benötigt
ein Büro, schließlich muss man im Umfeld nach geeigneten Lieferanten suchen. Und ehe man beginnen kann, sind
alle Beschäftigten mit den Planungen
vertraut zu machen. Dann dauert es
Nord- und Südamerika
15
Mit Holger Itzeck ging 2006 ein erfahrener Bauer-Ingenieur zusammen mit seiner Familie – die Ehefrau ist Goldschmiedin, die Töchter studieren – nach Kanada,
nach Edmonton in die Provinz Alberta.
Seine Hauptaufgabe liegt im Bereich der
Resources, doch vertritt er für den kanadischen Raum auch die Bauer Maschinen. Itzeck kam Mitte der achtziger Jahre
Holger Itzeck
Einsatz von Spezialtiefbau-Verfahren bei Exploration und Förderung
seine Zeit, bis alle Maschinen auf der
Baustelle sind: Eine BG kommt aus
Florida, eine andere aus New York, transportiert werden sie per Schiff durch den
St. Lorenz-Strom bis an den kleinen
Industriehafen nahe der Baustelle. Eine
weitere BG reist mit einem Truck eine
Woche lang über Land aus der weit westlich gelegenen Provinz Alberta her.
Die Großstadtverhältnisse um Montreal
stehen einem anderen Bauer-Team nicht
zur Verfügung: Im Norden der Provinz Alberta, 800 km nördlich von Calgary, nahe
der Stadt Fort McMurray, werden Ölsande abgebaut, dort leben an die 3.000
Bauleute in einem Camp. Die großflächigen Tagebaue, in denen die reichen kanadischen Ölvorkommen ausgebeutet
werden, stehen unter kritischer Beobachtung der Naturschützer. Bauer Foundations Canada erhielt hier im Bereich
der Albian Sands Expansion eine Umwelt-Aufgabe: Die Öl-Konzerne Shell und
Chevron erteilten den 22-Millionen-EuroAuftrag, einen Fluss vor den AbbauAbwässern der Jack Pine Mine zu schützen. Dies geschieht durch eine Schlitzdichtwand von 72.000 Quadratmeter Fläche, herzustellen in den Jahren 2008 und
2009. Die vertikale Wand ist 2,6 Kilometer lang und 90 Zentimeter stark, ist bis
50 Meter tief und muss in die dichtende
Schicht der Ölsande einbinden. Die Ausführung mit zwei Schlitzwandgreifern
und einem Tieflöffelbagger war äußerst
schwierig. Da der anstehende Boden
zwar geologisch als Sand gilt, dieser
Sand aber fast auf Felshärte komprimiert
ist, wurde über weite Strecken mit zwei
BG 28 vorgebohrt.
Die BAUER Resources GmbH ist etwa
auf demselben Breitengrad in der Nachbarprovinz Saskatchewan tätig. Dort geht
der französische Energiekonzern Areva
im Rahmen eines Research and Development Projekts neue Wege. Mit einem
von Bauer Resources und Bauer Maschinen entwickelten Verfahren wird hochwertiges Uranerz aus Kavernen in 180
Meter Tiefe gelöst und im Lufthebeverfahren zu Tage gefördert.
Im herkömmlichen offenen Tagebau
mussten im Sprengbetrieb gigantische
Massen an hartem Sandstein bewegt
werden, um an diese Erzvorkommen zu
gelangen. Areva suchte ein Verfahren,
das weniger harte Eingriffe in die Umwelt erfordert und zudem kostengünstiger ist. Verschiedene Anbieter stellten
Areva bislang nicht zufrieden, nun konnte
Bauer als Konstrukteur und Hersteller
und mit Erfahrungen in der Anwendung
neue Wege aufzeigen. Es entstand ein in
dieser Art vollständig neues MiningSystem, das die Hochdruckstahl-Technik
mit dem Lufthebe-Verfahren kombiniert.
Dabei erfordert der Abbau von Uran
höchste Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz
der Beschäftigten, Gesundheitskontrolle
und Strahlenschutz-Pass sind Bedingung.
Das Projekt wurde vom ersten Kontakt
bis zum erfolgreichen Testlauf des Prototyps am McClean-Lake unter Leitung von
Holger Itzeck realisiert. Von Schrobenhausen aus wird das Projekt von Joachim
Urs Müller unterstützt, der dazu sagt:
„Wir haben erneut gezeigt, dass mit Spezialtiefbau-Applikationen eine wirtschaftliche Förderung von Bodenschätzen
möglich ist.“
Eine gegreiferte Dichtwand schützt einen
Fluss vor Schadstoffen der Ölgewinnung.
Eine BG geht auf Reisen quer durch Kanada.
zu Bauer, war an der Entwicklung von
Bauverfahren beteiligt und im Führungsbereich im Inland tätig. Er hat seine
Freude daran, in anderen Kulturen zu arbeiten und guten persönlichen Kontakt
zu Mitarbeitern und Kunden zu halten.
Holger Itzeck ist in der Freizeit mit der Familie gerne im Kanu auf den einsamen
Flüssen Albertas unterwegs. Was auch
den übrigen Bauer-Leuten in den Weiten
Kanadas zu wünschen ist: Dass sie nach
harter Arbeit Zeit finden, die Traumlandschaften dieses Landes kennen zu lernen.
16
Nord- und Südamerika
Panama
Netzwerk in Mittelamerika
Hans Schwarzweller auf der Baustelle
Dos Mares in Panama
ie Erweiterung des Panamakanals gehört derzeit zu den weltweit größten Bauaufgaben. Doch
Panama ist mehr als nur der Kanal. Das
kleine Land an der Engstelle zwischen
Nord- und Südamerika ist sich seiner
strategisch phantastischen Lage bewusst, baut in den Städten und verbessert die Infrastruktur.
Seit 2006 ist Bauer Spezialtiefbau mit
der Tochterfirma BAUER Fundaciones
Panama S.A. in Mittelamerika vertreten.
Für Geschäftsführer Hans Schwarzweller
– mit vielen Jahren Erfahrung in der
Region – hat der Kanal besondere Faszination: „Bei einem Projekt wie dem Ausbau des Panamakanals, das im Fokus der
Welt steht, als Bauingenieur dabei zu
sein – das hat was!“
Bislang war Bauer am Kanalausbau in
mehreren Bereichen tätig, im Jahre 2007
an Verankerungen im Uferbereich für
zusätzliche Schiffsanlegestellen. Den
spektakulärsten Auftritt hat eine ViererGruppe von Klemm-Bohrgeräten, die auf
einem Ponton im Kanal arbeiten. Mit den
Klemm-Geräten werden Sprenglochbohrungen ausgeführt, um die Fahrrinne
durch die Sprengung von Felsbereichen
zu verbreitern und zu vertiefen.
Ein wichtiger Einschnitt in der Geschichte
des Panamakanals, der 1914 eröffnet
wurde, war der 31. Dezember 1999. Mit
diesem Tag wurde der Kanal von den
D
USA an das Land Panama übergeben.
Damals, so erinnert sich Schwarzweller,
gab es viel Skepsis. Das kleine Land sei
mit dieser Aufgabe überfordert, hieß es,
bald würde nichts mehr funktionieren.
„Aber das stimmt nicht! Der Kanal funktioniert hervorragend; es wird viel für die
Sicherheit getan, die Unfallzahlen sind zurückgegangen, der Durchsatz wurde erhöht.“ Und beim Ausbau wird dem Umweltschutz in hohem Maße Rechnung
getragen.
Die Zuständigkeit für den Kanal liegt bei
einer halbstaatlichen Institution, die eigenständig arbeitet und nicht von einem Verkehrsministerium abhängig ist. Mit einem
Referendum hat im Oktober 2006 die
Bevölkerung für den Ausbau des Kanals
gestimmt, um die lukrativen Einnahmen
aus dem Geschäft mit den immer größer
Bauer in der Karibik: Gründung einer
Stadtautobahn in Santo Domingo
werdenden Containerschiffen sicherzustellen. Der Preis für eine Passage wird
nach Art und Größe des Schiffs berechnet und beträgt durchschnittlich 90.000
US-Dollar. Das ergab 2008 rund 1,745
Milliarden US-Dollar Einnahmen, bis
2015 sollen rund fünf Milliarden US-Dollar investiert werden. Die Währung ist
der Balboa, der eins-zu-eins zum Dollar
steht und praktisch im Zahlungsverkehr
nicht auftaucht. Hans Schwarzweller sieht
den Vorteil: „Das macht jede Kostenschätzung und Berechnung einfach.“
Diplom-Ingenieur Hans Schwarzweller
ist seit 2003 für Bauer tätig. Er stammt
aus der Pfalz, studierte in Karlsruhe und
bringt die Erfahrung von über zwanzig
Jahren Auslandsbau mit, war anfangs bei
Philipp Holzmann, dann jahrelang bei
Dyckerhoff & Widmann, zuletzt Geschäftsführer von Bilfinger Berger in
Panama; dabei standen Infrastrukturprojekte im Mittelpunkt. Anderes als draußen in der Welt zu sein, kann er sich gar
nicht vorstellen, schon früh hatte er
Freude an der Eigenständigkeit: „Draußen kann man schon als junger Ingenieur
Entscheidungen treffen, muss nicht wegen jedem Bleistiftkauf eine Erlaubnis
einholen, hat gleich eine Mannschaft
unter sich, das hat seinen Reiz.“ Und
irgendwann zurück nach Deutschland?
„Nach so langer Zeit ist es schwer,
wieder in andere Bahnen zu wechseln.“
Auch der Arbeitsrhythmus lockt ihn nicht:
„Ich hatte in 27 Berufsjahren selten eine
Fünf-Tage-Woche, in der Regel immer
sechs Arbeitstage.“
Bauer führt derzeit abseits vom Kanal
mehrere Projekte in Panama aus, die
Gründung Colores Bella Vista, einer
Hochstraße im Zentrum von Panama City
und das Wasserkraftwerk Dos Mares.
Bei diesem im Sommer 2009 größten
Projekt werden Pfähle verschiedener
Durchmesser abgebohrt; zur Böschungssicherung werden Litzenanker, Spritzbeton und Bodenvernagelung ausgeführt.
Mit der Erweiterung des Panamakanals
geht auch eine Modernisierung der Hafeninfrastruktur an beiden Einfahrtseiten
der Ozeane einher. Bereits 2007 konnte
Bauer Panama einen 3,8 Mio. US-Dollar
umfassenden Auftrag ausführen: Im
Hafen Balboa an der Pazifikküste waren
zehn Hektar neu aufgespülte Sandfläche
durch Tiefenrüttlung zu verdichten. Die
Fläche dient der Erweiterung des Containerterminals, dem – gemessen an der
Zahl der umgeschlagenen Container –
zweitgrößten Terminal Lateinamerikas.
Im September 2009 begann der zweite
Bauabschnitt im Umfang von 1,6 Millionen US-Dollar. Mit weiteren Großprojekten am Kanalausbau, insbesondere im
Aufgaben in Panama:
Rüttelverdichtung im Hafen
Balboa (oben).
Gründungsaufgabe Colores
Bella Vista in PanamaStadt (links).
Für Sprengloch-Bohrungen
zur Erweiterung des
Panamakanals kommen
Klemm-Geräte zum
Einsatz.
Bereich Bodenverbesserung, ist für 2010
und 2011 zu rechnen.
Für all diese Aufgaben ist Bauer in Panama gut gerüstet. Man arbeitet in der
65 Mitarbeiter starken Firma vor allem
mit lokalem Personal. Außerdem steht
ein moderner Maschinenpark zur Verfügung mit vier Bohrgeräten – zwei BG 28,
zwei BG 22 –, dazu kommen sechs TR 75
Rüttler, Rüttelspitzen für Vibro-Compaction, drei Hydraulik-Aggregate, zwei Seilbagger, ein neues Klemm-Ankerbohrgerät KR 806 und ein Bauer-UBW.
Mit dieser Ausrüstung hat man beste
Voraussetzungen, die glänzende geographische Lage Panamas zu nutzen. „Wir
können die Maschinen gut per Schiff in
die Nachbarländer bringen,“ sagt Schwarzweller. In der Region mit ihren Inselstaaten akquirierte man bereits mehrere Aufträge. In Santo Domingo, der Hauptstadt
der Dominikanischen Republik, werden
für eine Stadtautobahn im Auftrag des
brasilianischen Unternehmens Odeprecht 130 Pfähle mit 900 Millimeter
Durchmesser bis auf 30 Meter Tiefe hergestellt: „Wir sehen das als Einstieg in
dieses Land, das weitere interessante
Projekte plant.“ Das junge Unternehmen
BAUER Cimentaciones Costa Rica S. A.
hat seit August 2009 ein eigenes Büro in
der Hauptstadt San Jose und ist mit
Akquisition beschäftigt, auch in TrinidadTobago werden Projekte verfolgt.
Hans Joachim Bliss betont die günstige
Mittelpunkt-Lage des kleinen Landes,
die dem Bauer-Konzept der Netzwerke in
den verschiedenen Regionen der Welt
sehr entgegenkommt. Auch das Reisen
von Panama aus ist praktisch, durch
günstige Flugverbindungen sind alle
Hauptstädte Südamerikas schnell erreichbar. Man beobachtet den Markt in
Kolumbien, wo man mit einem lokalen
Partner ins Geschäft kommen will. Peru
gilt ebenfalls als interessant; das Land
verzeichnet auch in der Krise ein Wirtschaftswachstum, nur drei Prozent, aber
immerhin. Für die nächsten Jahre erwartet Hans-Joachim Bliss auch eine Öffnung des Marktes Kuba.
Hans Schwarzweller erklärt, welche Aufgaben er besonders gerne verfolgt: „Ich
bin mit Freude Organisator, mag eine
Firma von ihren Anfängen weg aufbauen
und die Leute entsprechend ihrer Stärken einsetzen.“ Darüber hinaus „bin ich
einer, der über den Horizont hinausschaut.“ In seiner Zeit in Taiwan lernte er
auch den Raum Ostasiens kennen, „flog
schnell mal übers Wochenende nach
Hongkong.“ Eine ideale Einstellung für
die Netzwerk-Idee.
18
Nord- und Südamerika
Mexiko und
die Chiapas-Brücke
exiko ist in erster Linie ein
Markt für die BAUER Maschinen GmbH. Ein technisch äußerst anspruchsvolles Projekt war im
Jahr 2000 die Gründung der „ChiapasBrücke“ – wie sie in Kurzform benannt
wurde –, die erste große Offshore-Bauaufgabe. In der südlichen Provinz Chiapas wurde eine Brücke über den Stausee Malpaso des aufgestauten Raudales-Flusses gebaut, die Gründungsarbeiten führte die mexikanische Firma ICA
aus. Für das Projekt, um das sich Erwin
Stötzer, damals Geschäftsführer der
BAUER Maschinen GmbH, mit viel Engagement angenommen hatte, kamen die
Bohrgeräte und bohrtechnische Unterstützung aus Schrobenhausen.
Die Trasse über den Stausee ist durch
eine Insel in zwei Abschnitte geteilt,
daher waren zwei Brücken mit 1.400 und
800 Meter Länge zu bauen. Von Pontons
aus wurden Hilfs- und Ankerpfähle für
eine aufwendige Stahlkonstruktion aus-
M
Aufsatzbohranlagen wurden bei der ChiapasBrückengründung in Mexiko eingesetzt.
GmbH ist in Mexiko seit vielen Jahren
präsent. Mit Theo Herrera hatte man zeitweise einen eigenen Agenten, er arbeitet jetzt beim Partner Construmac in Me-
hile stand in den späten neunziger Jahren im Blickpunkt der
Bauer-Maschinenabteilung. 470
Kilometer nördlich der Hauptstadt Santiago de Chile hatten die Baukonzerne
Dyckerhoff & Widmann aus Deutschland
und Mendez jun. aus Brasilien den Auftrag zur Herstellung des Puclaro-Damms,
ein Großprojekt für die Bewässerung des
Elqui-Tals. Bauer lieferte die Geräte für
die Spezialtiefbauarbeiten.
Eine Schlitzwandfräse BC 40 und drei
Greiferanlagen gingen damals in das südamerikanische Land. Bauer führte 17.000
Quadratmeter unterirdische Dichtwand
1.200 Millimeter stark bis auf 60 Meter
Tiefe aus und stellte das Fachpersonal.
Peter Kliem, der damals für Bauer den
Maschineneinsatz leitete, erinnert sich
auch an ein einschneidendes Ereignis,
das die Bauphase empfindlich beeinträchtigte: Das Tropenphänomen El Nino,
das im Jahre 1997 mit besonders starken Stürmen große Teile Südamerikas
verwüstete, zog die Baustelle des Puclaro-Damms schwer in Mitleidenschaft.
Alle Maschinen standen unter Wasser
und Schlamm und mussten für die weitere Arbeit überholt werden.
Bauer-Geräte kamen auch in der Folgezeit zum Einsatz. Das neue Flughafenterminal in Santiago de Chile wurde von
Bauer auf tiefen Großbohrpfählen gegründet. Beim U-Bahnbau und bei vielen
Infrastrukturprojekten der Hauptstadt
wurden Bauer-Geräte eingesetzt. Im
wirtschaftlich sehr belebten Großraum
um die Hauptstadt waren Tunnelarbeiten
und Einschnitte für die Tieferlegung von
Bahntrassen auszuführen. In Vina del
Mar verläuft die Eisenbahntrasse über
fünf Kilometer unterirdisch. Für den 2003
in Deckelbauweise hergestellten Tunnel
C
Chile und
Bauer-Maschinen
beim Bau des
Puclaro-Damms
in Chile
geführt. Mit den Bauer-Aufsatzbohranlagen BA 2500 und BA 1500 wurden die
Gründungsbohrungen mit den Rohren
der Stahlkonstruktion als Führung abgebohrt. Wassertiefen bis zu neunzig Meter
und Einbindung in ein Konglomerat aus
Tonsteinen und Felshorizont beschreiben
die extremen Anforderungen. Vor Ort betreute Peter Kliem den Geräteeinsatz.
Der Vertrieb der BAUER Maschinen
xiko City; dieser Firma wurde der Vertrieb
der Bauer-Geräte mittlerweile anvertraut.
Im Jahr der Finanzkrise 2009 wird in Mexiko ein größeres Maschinengeschäft abgewickelt; für den Bau eines Abwasserkanals in Mexiko City und die Herstellung
einer 120 Meter tiefen Schlitzwand wurden eine Fräse BC 40 und die technische
Peripherie mit Entsandungsanlage und
Pumpen verkauft.
Nord- und Südamerika
im Auftrag der Eisenbahngesellschaft
MERVAL wurden 68.000 Quadratmeter
Schlitzwand bis auf 45 Meter Tiefe ausgeführt, die Wand wird von 22.000 Metern Anker gehalten.
Ins benachbarte Argentinien wurden zu
Zeiten des Puclaro-Damms Maschinen
für die Sanierung einer Kaimauer im
19
Brasilien
ist im Kommen
rasilien ist aus europäischer Perspektive das Land mit Fußball und
Pele, mit Zuckerhut und Karneval
von Rio, und auch mit den Favelas, den
Armenvierteln der Großstädte. Auch
wenn noch lange nicht alle Schichten Anteil am allgemeinen Einkommen haben,
so hat sich Brasilien doch in den letzten
Jahren die Anerkennung der Wirtschaftswelt erworben. Im größten südamerikanischen Land – 190 Millionen Einwohner
bedeuten fast zwei Drittel der US-Bevöl-
B
Stefan Schwank, verantwortlich für
die Bauer-Tiefbohrtechnik, verschiedene
Ideen für gemeinsame Unternehmungen diskutiert.
Günter Huber ist inzwischen mit den
Strukturen des Geschäftslebens gut vertraut. Die wirtschaftlich bedeutendste
Stadt ist Sao Paulo, mit elf Millionen Einwohnern die Mega-City Südamerikas:
„Auch Firmen, die in einer anderen Stadt
ihren Sitz haben, sind zumindest mit
einem Büro in Sao Paulo vertreten; hier
Sanierungsarbeiten mit Bauer-BG und UBW
im Hafen von Buenos Aires
Hafen von Buenos Aires geliefert. Eine
BG 30 bohrte Großbohrpfähle, mit einem
Ankerbohrgerät UBW wurden Druckrohranker eingebaut.
Im Baubereich ist Bauer derzeit in Argentinien und Chile nicht tätig, doch der
Maschinenvertrieb sieht – auch in anderen südamerikanischen Ländern – steigendes Interesse. Vertriebsmitarbeiter,
denen die Kultur Südamerikas vertraut ist,
sehen Spezialtiefbaubedarf und betreuen
die Baufirmen. Auf der Messe Fematec in
Buenos Aires wurden Bauer-Geräte aus
der chinesischen Fertigung vorgestellt.
Argentinien
Günter Huber
Greifer auf der Baumaschinen-Messe M&T Expo in Sao Paulo
kerung – ist ein stetiges Aufholen zu beobachten, selbst in der Finanzkrise meldet Brasilien ein Wachstum.
Für die Bauer-Unternehmen stellt sich
Brasilien vor allem als Geräte-Markt dar,
seit 2006 ist Günter Huber für die
BAUER Maschinen GmbH vor Ort. Er
hat Freude an der portugiesischen Sprache und ist „vom Land Brasilien begeistert.“ Nach einem ersten halben Jahr in
Rio de Janeiro – „um zu erkunden, wie
der Markt aussieht“ – zog er nach Natal;
diese Stadt liegt weiter nördlich an der
in den Atlantik reichenden Landspitze.
Der Standort Natal führte auch näher an
das wichtige Unternehmen Petrobras.
Dieser Konzern – mittlerweile einer der
größten Ölförderer der Welt – hat in dem
an Rohrstoffen reichen Land mit der Ölund Gasgewinnung zu tun, sowohl an
Land wie auch im vorgelagerten Atlantik.
In den letzten Monaten wurden durch
kann man im Grunde mit jedem Unternehmen einen Termin vereinbaren.“
Eine Basis für die Weiterentwicklung
des Brasiliengeschäfts sehen Stefan
Schwank und Günter Huber in der mittlerweile guten Verbindung zu Brasfond;
mit diesem größten brasilianischen Spezialtiefbau-Unternehmen mit Sitz in Sao
Paulo wurde das Joint Venture BrasBauer gegründet. Brasfond gilt für den
Spezialtiefbau im Land als Technologieführer. Somit ist durchaus von Bedeutung, dass das Unternehmen zuletzt eine
BG 36 mit CSM-Ausrüstung kaufte, außerdem vier Schlitzwandgreifer aus der
chinesischen Fertigung von Bauer. Die
Lieferung dieser Geräte fügte sich im
Frühjahr 2009 so günstig, dass eine der
Greiferanlagen für mehrere Tage auf der
alle drei Jahre stattfindenden Baumesse
„M&T Expo“ in Sao Paulo gezeigt werden konnte.
Einweihung des
Hauses BAUER-Straße1
Stil des Unternehmens
ürogebäude und Werkhallen – in
den Jahren 2006 bis 2009 wurden
in der BAUER AG die größten Bauinvestitionen der Firmengeschichte umgesetzt. Neben einzelnen Maßnahmen
an verschiedenen Standorten weltweit
standen vor allem zwei Bauwerke an der
Konzernzentrale im Blickpunkt, das neue
Verwaltungsgebäude in Schrobenhausen
B
Das Werk ist abgeschlossen: Edmund Omlor,
Dr. Norbert Weickenmeier, Ministerpräsident
Horst Seehofer, Peter Teschemacher, Dieter
Stetter, Prof. Thomas Bauer (von links)
und das Werk für den Stahlbau des Maschinenbaus in Edelshausen. Mit einer
großen Einweihungsfeier am 27. März
2009 setzte das Unternehmen einen
festlichen Schlusspunkt. Höchster Ehrengast war Bayerns Ministerpräsident
Horst Seehofer.
Vor nahezu 400 Gästen erläuterte Prof.
Thomas Bauer die Intention der Baumaßnahmen. Er dankte den Baufirmen Bögl
und Hebel, die in einer sehr konstruktiven Art der Zusammenarbeit die Hauptleistungen erbracht haben. Anerkennung
Die Adresse: Schrobenhausens Bürgermeister
Dr. Kh. Stephan brachte das neue Straßenschild und übergab es an Dr. Kh. Bauer (links)
und Prof. Th. Bauer.
zollte er den eigenen Mitarbeitern, „die
es mit ihrer Leistung ermöglicht haben,
dass wir diese Bauwerke finanzieren
können.“ Zur Finanzkrise erklärte er, dass
er im Segment Bau einen Rückgang erwarte, der zu verkraften sei, härter habe
man im Maschinenbau zu kämpfen. Für
das neu gegründete Segment Resources
sehe er gute Wachstumsperspektiven.
Auch Ministerpräsident Horst Seehofer
kam um das Wort Finanzkrise nicht
herum. Bei all diesen großen Belastungen sehe er Politik und Wirtschaft gleichermaßen in der Verantwortung: „Da ist
ein klarer Kurs nötig!“ Die Eingriffe des
Staates in die Wirtschaft müssten aber
so zurückhaltend wie möglich ausfallen;
es dürfe im Schatten der Krise nicht eine
schleichende Entwicklung hin zur Staatswirtschaft geben. Sein Credo: „Wir müs-
Ministerpräsident Seehofer, Thomas Bauer
sen die soziale Marktwirtschaft wieder
beleben, aber das ist Aufgabe der Unternehmen, nicht des Staates!“ Horst Seehofer stellte auch sein persönliches Verhältnis zur Unternehmerfamilie Bauer
heraus; schließlich war er seit 1980 Bun-
destagsabgeordneter der Region Ingolstadt, und hier gehört Bauer zu den großen Industriebetrieben.
Die neue
Bauer-Hauptverwaltung
in Schrobenhausen
Der Bau einer neuen Hauptverwaltung
war überfällig. Durch das starke Wachstum des Unternehmens war Bauer seit
Mitte der neunziger Jahre genötigt, rund
um das bestehende Bürogebäude Räume anzumieten, ein Teil der Beschäftigten arbeitete über Jahre in Containerbüros auf dem Werkgelände. 12 Millionen
Euro wurden in das neue Verwaltungsgebäude investiert. Anschließend wurde
das bisherige Verwaltungsgebäude für
5,5 Millionen Euro umfassend restauriert. Speziell die Haustechnik war komplett zu sanieren, und weil die Außendämmung erneuert werden musste,
zeigt die Fassade nun ein völlig neues
Erscheinungsbild.
„Der Neubau sollte ein Haus werden,
das gute Arbeitsbedingungen bietet und
die Bodenständigkeit der Firma als Bauund Maschinenbau-Unternehmen ausstrahlt,“ beschreibt Thomas Bauer seine
Einstellung als Bauherr. Aus mehreren
Entwürfen wurde das Konzept des
Münchener Architekturbüros Weickenmeier, Kunz + Partner ausgewählt. Maßgeblich für diese Entscheidung war nicht
zuletzt die Nutzung des Freigeländes.
Der Vorschlag, eine kreisrunde Betonfläche für die regelmäßigen MaschinenAusstellungen anzubieten, wurde als
reizvolles Detail anerkannt.
Der Neubau und das erneuerte vormalige Hauptgebäude sind geprägt durch
ihre lichten und klar gestalteten Büroräume. Diese wohltuend sachliche Ausrichtung setzt sich fort in einer ganzen
Reihe von Besprechungsräumen. Was
man als „Luxus“ bezeichnen könnte, ist
auf wenige Akzente konzentriert: Bauherr und Architekt bekamen viele Komplimente für die Gestaltung der Eingangshalle mit der Freitreppe und den großflächigen Glasbildern der Schrobenhausener Künstlerin Brigitte Schuster. Und
nicht zu vergessen die neue Kantine: Von
natürlichem Licht durchflutet wurde sie
schnell zu einem sympathischen und be-
22
Investitionen in Deutschland
Neues Bürogebäude im Werk Aresing
Bedeutende Erweiterungen: Anlagen von Schachtbau Nordhausen
Das Werk Aresing (oben). Werkserweiterung bei Klemm in Drolshagen (rechts)
Komplett neu gebaut: Die Werkanlagen in Edelshausen
Zusätzliche Hallen erhielt die MAT Mischanlagen
ntechnik in Seifen bei Immenstadt
Investitionen in Deutschland
liebten Treffpunkt. Neben seiner täglichen Funktion bekommt dieser Raum
durch geschickte Dekoration fast schon
eine Restaurant-Atmosphäre; Gäste aus
der Bankenwelt oder Kunden aus vielen
Ländern finden sich dann ein.
Das Werk Edelshausen der
BAUER Maschinen GmbH
Die BAUER Maschinen GmbH ist Bauherr des neuen Werkes für die Metallbearbeitung der Geräteherstellung, eine
Investition von 28 Millionen Euro. Für die
neuen Hallen – fünf Kilometer nördlich
der Hauptverwaltung – ergab sich dringender Bedarf aus dem rapide gewachsenen Maschinenbau der letzten Jahre.
Obwohl seit 2002 im damals bezogenen
Werk Aresing großräumige Flächen zur
Verfügung standen, waren bald alle Hallen so eng belegt, dass die Produktivität
zuletzt stark beeinträchtigt wurde.
Nach Plänen des Regensburger Architekturbüros Omlor-Mehringer entstanden in Edelshausen auf einem Areal von
100.000 Quadratmetern rund 20.000 Quadratmeter Industriehallen für Schweißerei, Spanende Fertigung und Teile der
Montage. Dazu kommen Reparaturbereiche und die Ankerfertigung. Überdacht
wurden auch 10.000 Quadratmeter Lagerflächen für das angelieferte Material.
Baumaßnahmen an
deutschen Standorten
Im Werk Aresing wurden in den letzten
Jahren große Erweiterungsmaßnahmen
ausgeführt. Die Hallen beherbergen seit
der Auslagerung der Metallbearbeitung
nach Edelshausen vor allem die Gerätemontage. Eine hochmoderne Anlage ist
die neue Lackiererei. In Sachen Qualität,
Kosteneffizienz, Produktivität und Ökobilanz gilt diese als eine der modernsten
Europas. Unter dem gemeinsamen Dach
befindet sich auch die Logistikhalle, gemeinsam nennt man sie im Werk die
„LoLa“. Neu errichtet wurden eine Finishing-Halle, ein Bau für die Hydraulik- und
Elektronikentwicklung und ein Bürogebäude. Das große Freigelände – insgesamt umfasst das Areal 148.000 Quadratmeter – dient der Durchführung von Maschinentests und Inbetriebnahmen; auf
einem Trainingsparcour sind ab 2010 Geräteschulungen für Kunden, Partner und
Mitarbeiter möglich. Insgesamt wurden
in Aresing 23 Millionen Euro investiert.
Gebaut wurde auch im Werk Schrobenhausen. Die 1984 fertiggestellte Werkanlage – fast zwei Jahrzehnte das zentrale
Bauer-Maschinenwerk – ist mit seinen
13.500 Quadratmetern mittlerweile Reparaturwerk und Lagerplatz des Miet-
23
pools sowie Logistikzentrum. Hier wurden zuletzt für ca. 1,7 Millionen Euro drei
Lagerhallen errichtet und die Außenanlagen erneuert.
Bei Schachtbau Nordhausen ist die große
Standorterweiterung abgeschlossen. Ein
neuer Hallenkomplex mit 15.000 Quadratmetern bietet nun mehr Platz für den
Stahlbau, das ehemalige Stahlaußenlager
wurde integriert. Ebenfalls errichtet wurde eine neue Farb- und Logistikhalle –
kurz „FaLo“ – mit 6.500 Quadratmetern;
Freiflächen und Zufahrtswege wurden saniert. Für die Mitarbeiter wurden eine
neue Kantine, Kauenplätze und Waschräume eingerichtet, der Umwelt kommt
eine Solaranlage mit 500.000 kWp zugute.
Auch bei Klemm Bohrtechnik in Drolshagen wurden auf dem 80.000 Quadratmeter großen Werkgelände umfangreiche
Ergänzungsbauten ausgeführt. So wurden das Lager modernisiert, die Außenanlagen erweitert sowie eine neue Lackiererei und ein Bürogebäude mit Sozialtrakt gebaut. Für den dringend benötigten Ausbau wurden in den letzten Jahren
acht Millionen Euro aufgebracht. Eine der
alten Klemm-Hallen bezog bereits im
Jahr 2006 die Bauer-Tochter Eurodrill. Das
Gebäude wurde für 1,4 Millionen Euro
kernsaniert, modernisiert und auf 1.600
Quadratmeter erweitert. Für künftige Erweiterungen steht ein Nachbargebäude
mit 2.500 Quadratmetern bereit.
In Immenstadt baute MAT Mischanlagentechnik eine neue Halle und kaufte eine
anliegende dazu. Für rund 4,5 Millionen
Euro wurden Lager- und Montagekapazitäten erweitert, Technik- und Elektroabteilung vergrößert, neue Sozial- und
Schulungsräume geschaffen sowie eine
neue Lehrlingswerkstatt eingerichtet.
Eine neue Logistik- und Produktionshalle
entstand für rund 2,5 Millionen Euro bei
Olbersdorfer Guß nahe Zittau. Neueste
Technik sorgt für eine effizientere Herstellung hochwertiger Gussteile, zudem
wurden Lagerung und Versand optimiert.
Weiter wurde an den Außenanlagen gearbeitet und eine neue Zufahrt mit
Schwerlastbeton hergestellt.
Ebenfalls in Lager und Logistik investierte
German Water and Energy. Am Standort
Nordhausen entstand für 300.000 Euro
ein Hochregallager für Edelstahlkomponenten. Am Standort Luckau wurden die
Logistikflächen verbessert.
Mit den Baumaßnahmen an den Standorten in Deutschland investierte die BAUER
Gruppe in den Jahren 2006 bis 2009 über
100 Millionen Euro. Allein die Maßnahmen
am Konzernstandort Schrobenhausen belaufen sich auf über 65 Millionen Euro.
In Potsdam herrschte an den Kolonnaden des neuen Palais am
Schloss Sanssouci erheblicher Sanierungsbedarf. Die SPESA restaurierte die Fundamente und das historische Sockelmauerwerk
nach den strengen Maßgaben des Denkmalschutzes. rechts
Für die Verbreiterung des Osnabrücker Stichkanals wurden die
Uferbereiche mit Spundwänden gesichert. Im Auftrag der Bauunternehmung Bunte führte Bauer 5.755 m Rückverankerung
mit 456 Einstabdauerankern in Längen von 12 und 15 m aus.
unten
Auf Höhe der Ortschaft Finowfurt errichtete Schachtbau Nordhausen an der Bundesautobahn 11 eine Stabbogenbrücke. Der
Brückenneubau, eine Stahlverbundkonstruktion mit 102 Metern
Länge und 780 Tonnen Gewicht, wurde mittels eines Pontons
eingeschoben. unten
Bauen in Deutschland
Vom Meer bis
zu den Bergen
In Hamburg wurden für das Projekt Pfeilerbahn 40.000 m
Bauer-Vollverdrängerpfähle mit Pfahllängen von durchschnittlich
15 m im Auftrag der Deutschen Bahn AG in nur 12 Wochen Bauzeit ausgeführt. Anlass war die Sanierung und Rekonstruktion
des zwei km langen Gleisabschnittes Hamburg-Harburg. unten
Projekte in Deutschland
25
Das Duisburger Landesarchiv wird in
ein altes Speichergebäude integriert. Die
Aufstockung des Gebäudes erfordert
umfangreiche GEWI-Nachgründungen,
die aus den Kellern hergestellt werden
können. Im Vorfeld hatte Bauer eine Probebelastung durchzuführen. links
In Bielefeld Brackwede errichtete
Schachtbau Nordhausen für einen Autobahnzubringer über die B 68 eine komplette Stahlverbundbrücke – von den Unterbauten bis zur Brückenausstattung.
Selbst die Stahlträger stammen aus dem
Werk Nordhausen. unten
In Duisburg wurde für den Bau eines
Einkaufszentrums auf dem Gelände des
alten Eisenbahnhafens das Hafenbecken
teilweise mit Zechstein verfüllt. Der
locker gelagerte Baugrund wurde mit
7.000 m Rütteldruckverdichtung bis auf
eine Tiefe bis zu 9 m mit einem Tiefenrüttler TR 75 verbessert. unten
Die Schleuse Wusterwitz am Mittellandkanal westlich
Brandenburg wird neu gebaut. Wir errichteten die Baugrube für das 190 m lange Schleusenbecken: 17.600 m²
Dichtwand, vierlagige Verankerung mit 33.000 m LitzenDaueranker. Dazu kommen im Umfeld 20.400 m² Spundwand, 430 Dauer-Einstabanker, 24 Gründungspfähle für
das Schleusenbetriebsgebäude. unten
26
Projekte in Deutschland
Der Stromversorger Trianel baut in Lünen ein neues Kohle-Kraftwerk. Die Spezialtiefbau-Gewerke wurden in Arbeitsgemeinschaft mit Züblin ausgeführt. Die Arge stellte 42.000 m Gründungspfähle bis in 30 m Tiefe her. rechts
Die Wallbrücke des Residenzschlosses Darmstadt wurde instandgesetzt. Die SPESA besserte das Mauerwerk durch neue
Verfugung und Einzelsteinaustausch aus, sorgte für eine neue
Abdichtung der Oberfläche und sicherte mit Ankern das Gewölbe. unten
In Krefeld stellte in der Müll- und Klärschlammverbrennungsanlage MKVA der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein die
Niederlassung Rhein-Ruhr im Auftrag von Rostek & Pesch eine
Baugrube für ein Müllheizkraftwerk bis in 16 m Tiefe her. Mit
Hilfe der Bauer-Fachabteilungen wurden 925 m Gründungs-
pfähle, 1.250 m² Mixed-in-Place-Wand sowie 1.050 m³ Hochdruckinjektion (Bild oben) und 950 m Anker hergestellt. Die dichte
Baugrube wurde für einen geräumigen Schlackebunker gebaut,
der mit einem neuen Kraftwerkofen überbaut wird. unten
Projekte in Deutschland
27
Am Standort des Kohle-Kraftwerks in
Hamm-Uentrop entsteht ein weiteres
Kohle-Kraftwerk. Bauer stellte im Auftrag
von RWE die Bohrpfahl-Gründung mit
6.500 m Kellypfahl bis in 17 m Tiefe im
laufenden Kraftwerksbetrieb her. unten
Für ein neues Wohn- und Geschäftshaus
in Mettmann wurden – in engsten Baustellenverhältnissen – Trägerbohlwände
und eine aufgelöste Pfahlwand mit Spritzbetonausfachung ausgeführt. unten
Ein Wahrzeichen für Bochum wird das Exzenterhaus, ein neues Hochhaus, das über
einen alten Bunker entsteht. Für zwölf 1,2 m starke und bis 30 m tiefe Pfähle wurde
eine BG 28 von einem Schwerlastkran in den Bunker eingehoben. Außer den Pfählen
übernehmen die 2 m dicken Bunker-Mauern die Lasten des Gebäudes. oben
Am Flughafen Frankfurt entsteht zur Versorgung von Großraumflugzeugen wie Airbus A380 und Boeing B747-8 bis 2012 ein neuer Flugsteig am Terminal 1. Die 790 m
lange und bis 12 m tiefe Baugrube wurde mit rückverankerten und ausgesteiften Trägerbohl-, Bohrpfahl- und Mixed-in-Place-Wänden hergestellt. unten
In Lippstadt wurden für die Erweiterung
einer Produktionshalle und ein Maschinenfundament im Stahlwerk Rothe Erde
Baugruben- und Gründungsarbeiten erforderlich. 940 m überschnittene Bohrpfahlwände und 300 m Gründungspfähle
wurden im laufenden Werksbetrieb ausgeführt. unten
28
Projekte in Deutschland
Bei Bischhausen ertüchtigt die SPESA ein Eisenbahnüberführungsbauwerk aus dem 19. Jhd. Dabei werden die Kammern
links und rechts der Durchfahrtsröhre über 200 Manschettenrohre verfüllt, in der Durchfahrt sorgt ein Stahlbetonrahmen für
den Lastschutz. unten
In Uthleben, knapp zehn Kilometer vom Standort entfernt, errichtete Schachtbau Nordhausen die Biogasanlage eines Mastbetriebs. Diese wird ca. 700 kW Strom für umgerechnet 120
Einfamilienhäuser erzeugen. Eine Kapazitätsverdoppelung ist
bereits beauftragt. oben
Die Zitadelle Petersberg in Erfurt war seit Jahrhunderten Kloster und auch Festung. Seit Jahren werden Sanierungsarbeiten
durchgeführt. Die SPESA hatte eine Stützmauer aus dem 15.
Jahrhundert zu stabilisieren. Von einer Baugrube aus wurde die
Bodenplatte mit der Mauer kraftschlüssig verbunden. unten
Die Stadtwerke in Chemnitz gaben den Auftrag zur Sanierung
des Gaswerkes III an Bauer Umwelt. Bauer Spezialtiefbau und
eine Arge führten neben Abbruch und Aushub auch Austauschbohrungen mit zwei Meter Durchmesser aus. oben
In Nürnberg setzte Schachtbau Nordhausen im Rahmen der
Generalsanierung des Schauspielhauses und der Kammerspiele, eines der größten aktuellen Bauvorhaben in der Frankenmetropole, die Rippendecken mittels Spritzbeton instand.
rechts
Projekte in Deutschland
29
Schachtbau Nordhausen lieferte für die
Kläranlage in Schweinfurt die maschinentechnische Ausrüstung und baute
die Anlagen ein. Im Bild die Montage
der 23 m langen Schneckenpumpen im
Schneckenhebewerk der Kläranlage zum
Sandfang. unten
Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen erweitert seinen Standort Schweinfurt.
Für ein 36 m hohes Hochregallager wurden 3.500 m SOB-Gründungspfähle hergestellt. Wegen der setzungsempfindlichen Fördertechnik sind Verformungen
nur im 1.000stel Bereich zulässig. unten
Im Zentrum von Würzburg präsentiert sich die Bekleidungsmarke s.Oliver mit einem
modernen Flag Ship Store. Bauer übernahm als Generalunternehmer Planung und
Ausführung des Abbruchs und die Baugrubenarbeiten. Die 6,5 m tiefe Baugrube
wurde mit 60 Großbohrpfählen Durchmesser 620 und 750 mm umschlossen. oben
In Bamberg war beim Neubau der Kettenbrücke die Uferwand der Regnitz durch
16 Daueranker mit doppeltem Korrosionsschutz bis zu einer Länge von
20,5 m „über Kopf“ zu sichern. Wegen der später zu bohrenden
Pfähle mussten die in mehrere Richtungen verschwenkten
Verpressanker genau eingemessen werden. unten
30
Projekte in Deutschland
In Biessenhofen im Allgäu baute die
Fa. Nestlé ein neues Produktionsgebäude. Zur Baugrundverbesserung wurde eine Rüttelstopfverdichtung ausgeführt. Der Auftrag verlangte die Ausführung in vierzig Arbeitstagen. Mit einem
Bauer-Rüttelgerät BF 12 wurde das Projekt in 27 Tagen abgeschlossen. rechts
Für Bruckmühl wurde der Hochwasserschutz an der Mangfall ausgebaut. Dazu
wurden 13.200 m² MIP-Erdbetonwand
0,4 m stark über 4 km Länge installiert,
20.000 m³ Boden gelöst und wieder eingebaut, 2.400 to Wasserbausteine gesetzt, 24.000 m² Tragschichten eingebaut sowie 11.500 m² Rasenplanum angesät. unten
Bei Deining stellte an der ICE-Strecke Regensburg-Nürnberg
eine ungesicherte Felswand eine erhebliche Gefahr dar. Die
SPESA beseitigte lockeres Gestein und stellte unter laufendem
Bahnverkehr Spritzbetonplomben, Einzelblocksicherungen und
ein Stahlschutznetz her. unten
Projekte in Deutschland
31
Im Münchner Westen an der Rüdesheimer
Straße wurde von Bauer Umwelt ein ehemaliger Industriebau abgebrochen. Das kontaminierte Material wurde einer Reinigung zugeführt, ein kleiner Teil musste auf Deponie
verbracht werden. Für die Neubebauung
führte Bauer Spezialtiefbau Gründung und
Verbau aus. links
Das Deutsche Theater München wird grundlegend modernisiert. Für die künftige Nutzung war auch eine Nachgründung erforderlich. Bauer führte dabei 3.500 stgm Hochdruckinjektion und 2.500 stgm Niederdruckinjektion aus. unten
Der Hochwasserschutz an der Oberen Iller bei Fischen erfordert den Einbau von ca. 50.000m² statischer Erdbetondichtwand. Für das MIP-Verfahren kamen drei Geräte zum Einsatz.
Die 400 und 550 mm starke Wand reicht bis in 7,50 m Tiefe.
unten
Für die Baugrube für den Neubau der kleinen Olympiahalle in
München wurden 1.300 m² verankerte MIP-Wand, 750 m² Trägerverbau sowie 820 m² überschnittenen Pfahlwand mit Tiefen
bis 14 m hergestellt. Bei den Arbeiten traf man auf voll intakte
Daueranker von Bauer aus dem Jahr 1971. links
Hausausstellung 2009
Der MC 128 überragte alles
ie gute Stimmung entsprach
dem sommerlichen Wetter – die
Hausausstellung der BAUER Maschinen GmbH war im Frühjahr 2009
trotz der allgemeinen Krise wieder ein
großartiges Treffen unter Kunden, Partnern und Freunden. In den Monaten Ja-
D
räte, außerdem war diesmal der Hintergrund noch einladender als im Jahr
zuvor: Die Baumaßnahmen am neuen
und die Umbaumaßnahmen am früheren
Verwaltungsgebäude waren abgeschlossen, frisch gestaltete Fassaden gaben
einen hellen Rahmen.
Eröffnung der Hausausstellung mit Walter
Sigl, Josef Soier, Prof. Thomas Bauer, Dieter
Stetter, Christian Gress, Dr. Sebastian Bauer,
Dr. Karlheinz Bauer (von links)
nuar bis April war noch nicht voll abzusehen, dass auf den Sommer hin die Nachfrage deutlich einbrechen würde. Bei
aller Zurückhaltung in der Einschätzung
der künftigen Entwicklung ist aber positiv
zu werten, dass an die 2.000 Gäste aus
über fünfzig Ländern gekommen waren,
um sich über die Neuentwicklungen bei
Bauer Maschinen zu informieren. Und
viele sehen wieder ihre Chancen jenseits
der Krisenzeit.
Schon bei Eröffnung der Ausstellung
hatte man sich keinen Illusionen hingegeben. Vor zahlreichen Besuchern –
auch aus dem Kreis der Kommunalpolitik – wies Prof. Thomas Bauer darauf hin,
dass die weltweite Finanzkrise auch an
den Bauer-Firmen nicht spurlos vorübergehen werde, für das laufende Jahr erwarte er einen Leistungsrückgang um
über zehn Prozent. Vorderhand aber
konnte er die glänzenden Geschäftszahlen des Jahres 2008 vorstellen; mit
8.600 Mitarbeitern in allen Regionen der
Erde erwirtschafteten die Unternehmen
der BAUER Gruppe eine Leistung von
1,52 Milliarden Euro.
Die Präsentation der Hausausstellung
2009 gab wieder das gewohnt freundliche Bild der leuchtend gelben Bauer-Ge-
kamen die verschiedenen Hammer-Versionen von Pileco und Fambo.
In der „Alten Schweißerei,“ einer früheren Werkhalle, wurde Bauer-Know-how
an Informationsständen gezeigt, außerdem bewies eine umfassende Präsentation an Bohrwerkzeugen, dass die BauerIngenieure in den letzten zwanzig Jahren
tiefgehende Entwicklungsarbeit für das
Bohren in jeglicher Geologie geleistet
haben. Das Interesse der Besucher galt
auch dem neuen Werk Edelshausen, das
Ehrung bei der Hausausstellung: Sales Partner
of the Year 2008 ist W. S. Kim aus Südkorea.
Flexibles Programm: Die RTG-Rammgeräte
Gezeigt wurde wieder das gesamte Produkt-Spektrum aller Firmen der BAUER
Maschinengruppe, jedes Unternehmen
hatte Innovationen vorzuweisen. Die
BAUER Maschinen GmbH zeigte ihren
neuen Spezialtiefbaukran MC 128, den
Star der Ausstellung, dann natürlich
Bohrgeräte und Schlitzwandanlagen.
Zu sehen waren die Ankerbohrsysteme
von Klemm Bohrtechnik, die Misch- und
Separieranlagen der MAT Mischanlagentechnik, das Angebot der Brunnenbohrund Explorationsgeräte von Prakla. Dazu
Hämmer in allen Größen – von
Pileco und Fambo
wenige Wochen vorher den Betrieb aufgenommen hatte und besichtigt werden
konnte. Auf dem Freigelände waren dort
die neuen Tiefbohranlagen aufgebaut.
Den Rahmen der Ausstellung schätzen
die Kunden seit vielen Jahren: Bewirtung
im Konferenzgebäude, dazu unterhaltsame Abendprogramme mit viel Musik,
dann wieder Fachliches mit Besichtigungsfahrten zu Baustellen. Die Bilanz
nach vier Tagen Ausstellung wies durchaus Positives auf. Dieter Stetter, Geschäftsführer der BAUER Maschinen
GmbH, konnte vom Verkauf von BGBohrgeräten berichten, weitere Großgeräte wurden langfristig vermietet. Wenige Tage nach der Hausausstellung
wurde der Verkauf von sechs weiteren
BGs unterschrieben.
Hausausstellung
33
Großer Bahnhof zur Eröffnung –
Kunden, Partner und Kommunalpolitik waren vertreten (links).
Die „Alte Schweißerei“ als Ausstellungshalle (unten)
Die Firma zeigt sich bayerisch: Führungsteam und Vertriebsmitarbeiter traten in
Dirndl und Lederhose an.
Low-Headroom-Version der
BG 12 H
34
Maschinen bei Kunden
Spanien Der Bahnhof Girona wird für
den Hochgeschwindigkeitszug AVE der
Linie von Madrid in Richtung Frankreich
ausgebaut. Terrabauer stellt mit vier BauerFräsen, eine auf einem MC 64, Schlitzwände bis in 50 m Tiefe her. unten
BG 18 eine Rüttelstopfverdichtung aus,
das Unternehmen Topgeo bohrte Pfähle
mit einer BG 36 und einer BG 40. links
unten
Österreich In Wien entsteht in enger
USA In Alabama baut Thyssen Krupp ein
neues Stahlwerk. Das Unternehmen
ABE Enterprises Inc. aus Atlanta hatte
5.000 m² Trägerverbau herzustellen. Mit
einer RG 20 S mit dem Rüttler MR 125 V
wurden 105 Doppel-T-Träger eingerüttelt.
unten
Deutschland Unser Kunde Gollwitzer
aus Floss stellte in Hamburg Große Bleichen unter beengten Verhältnissen eine
Baugrube her. Die Bohrpfahlwand wurde
mit einer BG 28 H ausgeführt. unten
Innenstadtbebauung eine Appartmentanlage mit Tiefgaragen. Mit einer BG 20 H
führte unser Kunde NGT Neue Gründungstechnik VdW-Bohrungen 406 mm
Durchmesser bis 12 m Tiefe aus. unten
Deutschland In München arbeitete
unser Kunde PST Spezialtiefbau Augsburg mit einer BG 20 H und stellte im
Flussbett der Isar eine überschnittene
Bohrpfahlwand für das Praterkraftwerk
her. oben
Polen Die Stadt Bielsko Biala in den
Beskiden erhält eine Nord-Ost-Umgehung. Mehrere Bauunternehmen – IMB,
Mosty Lodz und PPI Chrobok – setzten
Bauer-Geräte ein. Mit Bohrgeräten
BG 22 H, BG 24 H, BG 36 C und RTGGeräten wie RG 16 T, RG 18 T und
RG 12 T wurden 2.900 Pfähle bis auf
19 m Tiefe abgebohrt. unten
Australien
Eine ganze Gruppe von
Bauer-Bohrgeräten wurde beim Ausbau
des Airport Link Brisbane eingesetzt. Die
Arbeiten wurden von mehreren Unternehmen ausgeführt, unter ihnen Wagstaff Piling und Bauer Spezialtiefbau. oben
Slowakei Für den Neubau eines Stahlwerks im slowakischen Strazske bohrte
die Firma Topgeo mit einer RG 25 S SOBPfähle mit 500 mm Durchmesser und
stellte im Kellyverfahren Pfähle mit
750 mm Durchmesser her. Die Firma
Cenek & Jezek führte mit einer BG 20 H
Pfahlbohrungen mit 900 mm Durchmesser aus. unten
Tschechien Drei Bauer-Bohrgeräte arbeiteten am Autobahnbau der E55 für die
Brücke Kosice. Skanska führt mit einer
Portugal Für eine Unterquerung des
Flusses Lima stellte unser Kunde Geo
Rumo im CSM-Verfahren die Wände für
einen 23 m tiefen Start- und Ziel-Schacht
her. oben
Italien Für die Gründung einer Talbrücke bei Cortina in Richtung Misurina
See in den Dolomiten stellt unser Kunde
Construzioni Xodo mit einer BG 28
Premiere der
Tiefbohranlage
Pfähle 1.200 mm Durchmesser her. Die
Rohre wurden dabei ohne Verrohrungsanlage 38 m tief eingedreht und wieder
gezogen. unten
ie BAUER Maschinen GmbH
präsentierte 2009 ihre erste
Tiefbohranlage. Die Bauer TBA
wurde in zwei Größenordnungen aufgelegt, als TBA 300 für Tiefen bis 5.000
Meter und als TBA 200 für Bohrtiefen
von 2.000 bis 3.000 Meter. Die BauerTiefbohranlagen können für Tiefengeothermie, zur Öl- und Gas-Exploration
und für Produktionsbohrungen mit vertikalen und abgelenkten Bohrungen
eingesetzt werden.
Die Bauer TBA 300 ist eine elektro-hydraulische Bohranlage mit 300 Tonnen
Hakenlast. Besondere Energieeffizienz
ergibt sich durch den einzigartigen Hybridvorschub, eine Kombination aus
Winden- und Zylindervorschub, der
eine erhebliche Energiereinsparung ermöglicht. Die modulare Bauweise und
die hydraulisch verbolzten Hauptkomponenten ermöglichen ein schnelles
Auf- und Abbauen sowie Umsetzen der
schweren Bohranlage von einem Bohrpunkt zum nächsten. Weitere große
Vorteile sind die praktische TransportTechnik – alle Komponenten haben
Standard-Container-Maße – und der
extrem kleine „Footprint,“ also der
knapp bemessene Bohrplatz.
In Regie der BAUER Resources
GmbH mit ihrer Tochter Foralith
sollen die Tiefbohranlagen auch
bei eigenen Projekten eingesetzt
werden. In Edelshausen führte
Bauer Resources Probebohrungen aus. Am Bohrpunkt wurde
zunächst mit einem PraklaBohrgerät RB 50 die „Ankerrohr-Tour“ bis in 450 Meter
Tiefe installiert. Im Anschluss
nahm die TBA 300 diesen
D
Japan Für eine Infrastrukturmaßnahme in Tokio, die Zusammenführung mehrerer großer Straßen, stellt unser Kunde
Hazama mit einem Bauer Side-Cutter in
beengten Verhältnissen 38 m tiefe CSMWände in einer durchschnittlichen Stärke
von 1.000 mm her. unten
China
In Beijing stellt Bauer-Kunde
Haiteng für den Ausbau der Liuliqiao Station mit zwei BG 25 C eine verrohrte
Pfahlwand mit Pfählen 1.000 mm Durchmesser bis in 25 m Tiefe her. unten
Hongkong Beim Bau der neuen Ringstraße in Zentrum von Hongkong setzten
die Bauer-Kunden Gammon und Intrafor
zwei Bauer-Fräsen BC 30 und BC 40 ein,
um 157.000 m² Schlitzwand 1.200 mm
stark bis auf 70 m Tiefe herzustellen, einschließlich bis 10 m Felseinbindung in
harten Granit. unten
Platz ein, um bis auf 2.000 Meter unter
Gelände zu bohren.
Im Lauf des Jahres wurde die TBA 300
mehrfach öffentlich vorgestellt. Zum ersten Schrobenhausener Tiefbohrtag war
im Frühjahr internationales Publikum eingeladen; Stefan Schwank und Roland
Wenger stellten das Bauer-Konzept vor.
Im Herbst wurde das Gerät dem Fachpublikum auf der Testbohrung Edelshausen
im laufenden Bohrbetrieb gezeigt; mehr
als 250 Spezialisten aus über 25 Ländern
zeigten großes Interesse.
Die Ankerrohrtour der
Bohrung in Edelshausen
wurde mit einem PraklaBohrgerät ausgeführt.
enschen jeglicher Herkunft
sind in vielen Ländern der Welt
für die Bauer-Unternehmen
tätig, Angehörige aller Kulturen und aller
Religionen. Sie tragen den Bauer-Helm
auf den Baustellen, schweißen und montieren in den Werkstätten oder sitzen in
den Büros am Bildschirm. Es sind Liba-
M
ren, und es treten vielfältige Lebensumstände zutage.
Den größten Kreis unter den Ausländern
bilden in Schrobenhausen immer noch
die türkischen Mitarbeiter, teilweise
schon der dritten Generation. Auch wenn
sie an der Belegschaft prozentual nicht
mehr so großen Anteil bilden wie in den
vom Berufsleben spielt sich das meiste
in Schrobenhausen ab.
Cevdet Özen wurde in Anatolien geboren, schon der Vater ging nach Deutschland und kam zu Bauer. Er selber war
einige Jahre in München tätig, ehe er
sich wieder nach Schrobenhausen orientierte. Hier gehen auch die Kinder zur
Manche Mitarbeiter kommen von weit her
Heves Okyay
Dr. Mahmutoglu
Stefano Fagioli
Ragnar Olafsson
Atilla Acikgöz und Cevdet Özen
Venugopal und Sumitha Doosa
Manfred Schöpf
Walter Sigl
Sebouh Balian
Pierre Klein
Erich
Steinlechner
Hermann
Schrattenthaler
Elshers Lotz-Moitty
„Wie geht’s
in Schrobenhausen?“
nesen und Jordanier, Türken und Inder,
Chinesen und Pakistani, Philippiner und
Vietnamesen. Und auch zuhause an der
Konzernzentrale kommen nicht alle Beschäftigten aus Deutschland und Bayern,
aus der Stadt Schrobenhausen oder aus
dem Donaumoos.
In den Schrobenhausener Büros und
Werkhallen trifft man heute viele Mitarbeiter, die aus fernen Ländern stammen.
Wie geht es ihnen, wenn ihre Heimatstadt Ankara heißt oder Hyderabad?
Wenn sie das Leben in Paris gewohnt
sind oder in Kairo? Und nun Schrobenhausen... Man kann nur einige wenige
befragen, stellvertretend für all die ande-
siebziger und achtziger Jahren. Auch auf
den Baustellen sind es weniger geworden. In vielen Fällen hat schon die zweite
Generation die Möglichkeit genutzt, andere Wege zu gehen.
Der Großteil der türkischen Bauer-Mitarbeiter besitzt heute die deutsche
Staatsbürgerschaft. Besucht man die
Schweißer Cevdet Özen und Atilla Acikgöz im Werk Edelshausen – beide haben
als Fachleute ihre verschiedenen Schweißer-Prüfungen – dann führt man das Interview am besten auf Bayerisch, denn
das ist hier ihre sprachliche Heimat.
Beide haben oder hatten noch weitere
Familienmitglieder bei Bauer. Abseits
Schule. In den letzten Jahren kam
Cevdet Özen viel in der Welt herum, war
auf Baustellen und in Bauer-Werkstätten
in Singapur und Lettland, in Kroatien und
der Ukraine, er fuhr in die Schweiz und
nach Südafrika.
Atilla Acikgöz ist schon gebürtiger Schrobenhausener, fand seine Frau aber zuhause in der Türkei. Sie kam aus der
Großstadt Ankara nach Schrobenhausen
– „das war schon eine Umstellung.“ Als
sie eintraf, sprach sie kein Deutsch,
mittlerweile aber hat sie in Ingolstadt
einen Deutsch-Kurs absolviert – „mit
Note eins“, wie der Ehemann betont.
Atilla war mehrere Jahre auf Baustellen
37
unterwegs, kam aber nicht so viel durch
die Welt wie Kollege Cevdet; das wiederum ist seinem Bruder Cengiz vorbehalten, der als Geräteeinweiser im Kundendienst von Bauer Maschinen tätig ist.
Eine Schrobenhausener Entwicklungsgeschichte hat Bauingenieurin Heves
Okyay. Sie wurde in Ankara geboren,
kam mit viereinhalb nach Deutschland,
wo der Vater schon als Ingenieur bei
Bauer tätig war. Sie war hier im Kindergarten, besuchte das Gymnasium und
studierte dann in München und New
York. Mit dem Berufsleben des Vaters
und dessen Firma ist sie aufgewachsen,
schon mit vierzehn war sie auf der BauerBaustelle Misurata in Libyen. Heute gehört sie zum Kreis der Bauingenieure in
der BAUER Maschinen GmbH.
Für Dr. Ismail Mahmutoglu spielt Schrobenhausen keine große Rolle – „man ist
bei diesen Aufgaben ja auch viel unterwegs.“ Der Chemiker ist Leiter Forschung und Entwicklung in der BAUER
Umweltgruppe und kam mit der Erfahrung in anderen Bauunternehmen zu
Bauer. Geboren in Istanbul und aufgewachsen im Marmara-Gebiet kam er in
das deutschsprachige Istanbul-Gymnasium und ging zum Studieren nach Berlin. Heves Okyay hat die doppelte Staatsbürgerschaft, Dr. Mahmutoglu besitzt
nur den türkischen Pass. Die Frage nach
der Heimat beantworten beide gleich:
Natürlich die Türkei.
Aus einer landschaftlich prächtigen Region Italiens stammt Stefano Fagioli –
ihm fehlt in Schrobenhausen vor allem
der Blick aufs Meer. Zuhause in Ancona
schaut er auf die Adria, und dorthin, zur
Frau und den zwei Töchtern, kehrt er
jedes Wochenende zurück. Dazu hilft
auch die gute Flugverbindung nach München. Die deutsche Sprache ist ihm nach
wie vor nicht geheuer, aber er beherrscht
eine ganze Reihe anderer Sprachen, und
das kommt dem Bauer-Maschinen-Vertrieb zugute. Abgesehen von Englisch
und Französisch hat Stefano Fagioli vor
allem mit Spanisch und Portugiesisch
zuletzt im lateinamerikanischen Raum
neue Möglichkeiten aufgetan.
Elshers Lotz-Moitty wurde in Ägypten
geboren. Er ging in der Heimat zur
Schule, machte das Abitur, wollte aber in
Deutschland studieren. „Deutschland
genießt in Ägypten großes Ansehen,“ erklärt er dazu, und er wollte auch die als
schwierig geltende Sprache erlernen.
Drei Jahre in Deutschland sollten es
sein, es wurden dann mehr... Nach dem
Studium in Biberach und Stuttgart – „das
ist in Deutschland meine Heimatstadt“ –
war er im kaufmännischen Bereich bei
mehreren Bauunternehmen tätig, seit
2005 ist er bei Bauer. Längst hat er – von
einem seiner Hochschulprofessoren adoptiert – einen deutschen Pass und rechnet
vor: „Ich habe schon den weitaus größeren Teil meines Lebens in Deutschland
verbracht.“ Seine Wohnung liegt etwas
entfernt vom Arbeitsplatz Edelshausen,
wo er seit 2008 kaufmännisch für die
Bauer Resources tätig ist. Er wohnt in
Augsburg – ein bisschen Großstadt
muss sein.
Am Lebenslauf von Sebouh Balian kreuzen sich zwei Städte, die nur schwer zusammenpassen: Schrobenhausen und
Paris. Geboren in Beirut, armenischer
Herkunft, mit französischem Pass – das
ist die Kurzform für Balians vielschichtige
Biographie. Zum Leben braucht er allerdings eine Großstadt: „Ich habe so lange
in Paris gelebt...“ Er war in vielen Ländern tätig, ehe er zu Bauer kam, und
schon zum Einstieg machte er deutlich,
dass er in München wohnen wolle. Beim
Hinweis auf die tägliche Fahrzeit schilderte er die Pariser Rushhour: „Das waren meist auch zwei Stunden von der
Wohnung zum Büro.“ Immerhin gibt es
heute im Auto eine Freisprechanlage, da
lässt sich schon während der Fahrt
einiges erledigen. Außerdem ist er für
Länder wie Holland, England und Kanada
zuständig und deshalb auch viel auf Reisen. Obwohl im Bauer-Auslandsbereich
vieles in Englisch abläuft, wurde ihm
doch ein Intensivkurs in Deutsch empfohlen, und so gibt Sebouh Balian
längst in dieser „doch sehr schwierigen
Sprache“ alle relevanten Auskünfte.
Eine enge Bindung an Schrobenhausen
hat Pierre Klein. Der Elsässer wurde
ganz nah an Deutschland geboren – „in
Straßburg drei Kilometer von der Grenze“. Er ist in der Familie noch mit rein elsässischem Dialekt aufgewachsen, in
der Schule kam dann Französisch. Der
Weg nach Schrobenhausen führte über
erste Baustellen in Berlin, von Bauer
Spezialtiefbau wurde er dann mit Aufgaben in Genf und Straßburg betraut.
Neuerdings ist der Maschinenbau-Ingenieur wieder in seinem eigentlichen Feld
tätig, im Vertrieb der Bauer Maschinen.
In Schrobenhausen ist man schnell zuhause, sagt er, „wenn man einmal zum
Sig geht.“ In Sigs Kneipe fand er auch
Kontakt mit Musikern; mit seinem Saxophon spielt er nun schon einige Jahre zusammen mit den Soier-Brüdern klassische Rock-Songs mit Präferenz für die
Rolling Stones.
Ragnar Olafsson hat am altbayerischen
Wesen Gefallen gefunden, längst begleitet er Kunden stilgerecht in der Leder-
hose zum Oktoberfest. Der Isländer, geboren in Reykjavik, hatte immer schon Interesse an Sprachen, lernte in der Schule
deutsch und hat dies beim Maschinenbau-Studium in Schweden weiter gepflegt. Anschließend suchte er einen Job
in Deutschland und kam zu einem der
Zahnrad-Hersteller nach Schweinfurt.
Dort lernte er auch seine Frau kennen,
sie stammt aus Aichach, und mit dieser
Verbindung kam er schon ziemlich nahe
an die Firma Bauer. Persönliche Kontakte
brachten ihn zu Bauer Maschinen, wo
er den Vertrieb für Nordeuropa und die
Zuständigkeit für die schwedische Firma
Fambo übernahm.
Aus der Sechs-Millionen-City Hyderabad
in Südindien kommen Sumitha und
Venugopal Doosa, beide sind in der ITAbteilung tätig. Sie waren schon verheiratet, als sie sich zu einem Studium in
Deutschland entschlossen. Mit viel Mut
zogen sie ohne Sprachkenntnisse los
und lernten die deutsche Sprache beim
Studieren in Karlsruhe und Mannheim.
Nicht weit davon liegt die SAP-Zentrale
in Walldorf, die für beider Berufsweg von
Bedeutung war.
Sumithas erste Berührung mit Schrobenhausen war der Bahnhof. „Wie bitte? Nur
ein Gleis?“ war ihre Reaktion, als sie aus
dem Zug stieg. Schnell getröstet wurde
sie durch persönlichen Service. Wo die
Firma Bauer sei, fragte sie und wurde für
ein paar Schritte an die Hand genommen: „Schaun’s, gleich da vorn!“ Sumitha kam Ende 2002 zu Bauer, ihr Ehemann ein paar Jahre später.
Inzwischen haben sie Gefallen daran gefunden, „dass es ruhiger ist als in der
Großstadt.“ Sie haben zwei Kinder, das
zweite wurde schon in Schrobenhausen
geboren. Für die Kinder wünschen sie allerdings, sie sollten auch hochdeutsch
lernen, im Kindergarten wird ihnen derzeit nur höchstes Bayerisch vermittelt.
„Nach Hause“ kommen die vier im besten Fall einmal im Jahr, häufiger nur bei
Familienanlässen. Dann geht’s zum
Münchner Flughafen mit schnell einmal
Bayern-Indien und zurück.
Einen Flieger brauchte die zum Schluss
noch zu nennende Gruppe nicht. Aufgrund der gemeinsamen Grenze von Tirol
und Oberbayern und durch relativ gut
ausgebaute Straßen über die Alpen gelangten Walter Sigl, Manfred Schöpf,
Hermann Schrattenthaler und Erich
Steinlechner ohne größere Schwierigkeiten nach Schrobenhausen. Auch Sprachprobleme gab es keine. Alle vier sind
zweisprachig aufgewachsen und lernten
von frühester Kindheit an österreichisch
und deutsch.
Bau-Netzwerke
rund um die Welt
VAE In Abu Dhabi wurde der Bauer
Duktilpfahl als sicheres Gründungselement vorgestellt. Dazu wurde der Einschlaghammer HB 4200 mit 4.520 kN
Einzelschlagkraft an eine BG 9 adaptiert.
Der Duktilpfahl wurde auf 12 m gerammt
und erreichte bei den Probebelastungen
die Prüflast von 2.500 kN. unten
Auf einem 350.000 m² großen Areal in Abu Dhabi entsteht der „Golf Garden“ mit
390 Luxusvillen und Stadthäusern. Zur Gründung der Gebäude wurden von Bauer
2.500 Bohrpfähle Durchmesser 600 mm sowie 3.200 Pfähle Durchmesser 500 mm
binnen sechs Monaten hergestellt. oben
In Abu Dhabi baut die Telekommunikations-Gesellschaft Etisalat ein neues Bürogebäude mit Tiefgarage. Die überschnittene Pfahlwand 900 mm und die Gründungspfähle 500 mm und 750 mm wurden von Bauer ausgeführt. unten
In Abu Dhabi entsteht in Küstennähe
auf Al Sowah Island mit 90.000 m² Fläche die Cleveland Klinik. Bei der Rütteldruckverdichtung zur Baugrundverbesserung der zehn Meter mächtigen
Schwemmsand-Schicht hatte Bauer bis
zu zehn Tiefenrüttler TR 85 im Einsatz.
unten
Bauer International
39
Saudi-Arabien Der „10 King Road
Tower“ in Jeddah, genannt United Tower,
gehört Prince Saud Bin Fahad. Saudi
Bauer gründete das Gebäude auf 740
fußverpresste Bohrpfähle 1.200 mm
stark. Pfahlwände und 160 Temporäranker bilden den Baugrubenverbau. links
Libanon Im Küstenbereich von Beirut
entsteht das Kempinski Hotel. Bauer
Lebanon erhielt den Auftrag für Abriss,
die Herstellung der 30 m tiefen rückverankerten Pfahlwand sowie 16.000 m²
Injektionssohle und Baugrubenaushub.
unten
Angola In der Hauptstadt Luanda errichtet Empreiteiros
Casais Angola LDA ein Wohn- und Geschäftsgebäude mit 16
Stockwerken und drei Untergeschossen. Bauer stellte die
13,5 m tiefe Baugrube aus zweilagig rückverankerten tangierenden Bohrpfahlwänden 600 mm stark her. unten
VAE Die Stadt Abu Dhabi baut eine drei km lange Verbindung
mit achtspuriger Fahrbahn zwischen der Sheikh Zayed Bridge
und Mina Road. Bauer stellte dafür 1,7 km überschnittene Pfahlwand her, mit über 800 Ankern gesichert. unten
40
Bauer International
Libyen Im Zentrum der Hauptstadt
wird der Tripolis Hoteltower errichtet.
Baugrubenumschließung und Pfahlgründung für die Tiefgaragen führte
Bauer Egypt aus, insgesamt 12.000 m²
Schlitzwand 800 mm 22 m tief, 1.050
Temporäranker und 950 Bohrpfähle
1.000 und 1.200 mm stark. unten
Algerien
Zwischen der Stadt Setif und der tunesischen Grenze wird der ca.
423 km lange „East West Highway“ mit 35 Brücken über 1.000 m Höhenunterschied
errichtet. Bauer Fondations Speciales Algerie führt die anspruchsvollen Pfahlarbeiten
aus. Die Qualität wurde mit umfangreichem Pfahltest bestätigt. oben
Australien Der „Airport Link“ in Brisbane, ein Straßentunnel, verbindet das
Zentrum mit dem Flughafen. Bauer Australien stellt 30.000 m² Schlitzwand
1.000 und 1.200 mm stark bis in 30 m
Tiefe her. Auch andere Firmen der Arge
arbeiten mit Bauer-Geräten. unten
Vietnam Im östlichen Teil der Metropole entsteht am Saigon River der Ho Chi
Minh Tower, mit 220 m höchstes Gebäude der Stadt. Die fünf Tiefgeschosse werden in „Top-Down“-Bauweise hergestellt. Bauer Vietnam, beauftragt von Bouygues
Batiment, erstellte 120 Gründungspfähle 2.500 mm stark bis zu 100 m tief. oben
Thailand In Bangkok wird die „Red
Line“ von Bangsue nach Talingchan die
neue Verbindung der Schienensysteme
SRT und BTS für den Personenverkehr
gebaut. Bauer Thailand führt den Gründungsauftrag mit 1.300 Bohrpfählen 800
bis 1.800 mm stark und 54 m tief für die
Pfeilerfundamente aus. rechts
Bauer International
41
Indonesien Für die Erweiterung des Kraftwerks „Paiton 3“
beauftragte Hauptunternehmer TOA Corporation unsere Firma
Bauer Pratama Indonesia mit der Pfahlgründung. 2.000 Bohrpfähle mit Durchmesser 1.200 mm wurden bis 25 m tief abgebohrt. links
Singapur An der Marina Bay wird das luxuriöse Marina View
Development gebaut, zwei Wohn- und Bürohochhäuser mit
bis zu 47 Stockwerken. Bauer Singapore Branch führte die
Gründungsarbeiten aus, bentonitgestützte Kellybohrpfähle bis
87 m tief. unten
Malaysia In Kuala Lumpur entsteht unweit der Petronas
Twin Towers der 40-stöckige Komplex Setia Sky mit 850 Luxuswohnungen. Im Auftrag von Excel Jade führte Bauer Malaysia
die Gründung mit 430 Bohrpfählen aus. unten
Malaysia Mitten in Kuala Lumpur entsteht
das neue Gebäude „348 Sentral“, drei Wohn- und
Shoppinghochhäuser mit 31 Stockwerken. MRCB
Engineering beauftragte Bauer Malaysia für
8.000 m² Schlitzwand und 163 Bohrpfähle. unten
42
Bauer International
Ukraine In Kiew entsteht in Hanglage
über dem Dnepr das Wohnhochhaus
Mazeppe, gegründet auf 8.500 m Kellypfählen Durchmesser 880 mm. Der Hangeinschnitt für die Untergeschosse wird
mittels einer rückverankerten Pfahlwand
880 mm gesichert. Bauer Altis führte das
Projekt in einem Jahr Bauzeit aus. unten
Slowakei Für das neue Abflugterminal am Flughafen Bratislava wurde die 8 m
tiefe Baugrube mit 5.600 m² MIP-Wand hergestellt. Dazu kamen 8.900 m² Einphasendichtwand bis 28 m tief. Bauer Österreich arbeitete mit BRK Ungarn zusammen, um den engen Termin zu halten. oben
Türkei Mit Blick auf den Bosporus entsteht in Istanbul das Fünf-Sterne-Hotel
Verdi. Bauer Lebanon Foundation Specialists Turkey Branch erhielt für den Baugrubenverbau den Auftrag für Design und
Ausführung. Zur Ausführung kamen
Schlitzwände und Bohrpfähle mit Felseinbindung bis in 45 m Tiefe. unten
England In Pembroke in Wales stellte
BAUER Technologies Limited im Auftrag der Fa. Alstom 2.250 SOB-Pfähle
600 mm Durchmesser her. Auf dieser
Gründung wird das neue 2.000-MWKraftwerk für RWE Npower errichtet.
oben
Bulgarien
Im Süden des Stadtzentrums von Sofia entsteht der Office-,
Hotel- und Shoppingkomplex „Millennium Center“ mit 112 m Höhe. Bauer
Bulgaria führte den gesamten Spezialtiefbau aus: Eine 18,5 m tiefe Baugrube mit 14.300 m überschnittener Pfahlwand, gehalten von 6.500 m Temporäranker, dazu 550 SOB- und KellyPfähle bis zu 22 m tief. rechts
Bauer International
43
Niederlande Das Stedelijk Museum in Amsterdam wird erweitert. Für das
Nieuw Stedelijk Museum daneben stellte BAUER Funderingstechniek B.V. die Baugrube mit wasserdichter Sohle her, auftriebssicher gehalten von 840 Stabverpresspfählen. Von einer Traversenplattform wurden die Pfähle bis in 26 m Tiefe mit 7 m
Leerbohrung mit Klemmbohrgeräten abgeteuft. unten
Ungarn Das Projekt in
Budapest – inmitten der
Donau – nennt sich Sodorvonali
Bevezetö
Mütárgy. Für einen
Schacht, der unter das
Flussbett reicht, stellte BRK Ungarn im
Auftrag von Alterra
Kft. einen 12 m tiefen wasserdichten Spundwandtrog her. Nach
dem Lenzen
des Trogs folgten die Erdund Spritzbetonarbeiten. oben
Frankreich In der Nähe von Metz
erweitert Electricité de France das
bestehende Gaskraftwerk. Im ersten
Bauabschnitt stellte Bauer 160 SOBPfähle bis 1.060 mm Durchmesser
sowie Großlochbohrungen 1.500 mm
bis in 12 m Tiefe her. Das Bohren von
unterschiedlichen Arbeitsebenen erforderte eine exakte Ablaufplanung.
unten
44
Bauer International
Österreich Im dritten Wiener Bezirk
wurden für das Büro- und Lagergebäude
„Marxbox“ die Spezialtiefbau- und Erdarbeiten von Bauer Österreich ausgeführt. Die Baugrube wurde mit einer aufgelösten SOB-Pfahlwand umschlossen
und temporär verankert. rechts
Schweiz
Der Kopfbahnhof Zürich wird zum Durchgangsbahnhof umgebaut.
BAUER Spezialtiefbau Schweiz AG stellte im Auftrag der Arge ABD für die Schweizer
Bundesbahn – unter beengten Platzverhältnissen bei laufendem Eisenbahnbetrieb –
die Gründungspfähle für 35 Pfeiler und zwei Rampen her. unten
Österreich In Mauthausen – nahe
Perg, der Partnerstadt Schrobenhausens –
wurde für das größte Hochwasserschutzprojekt Österreichs eine 1,8 km
lange statisch wirksame Dichtwand im
„MIP-Verfahren“ auf 5,6 m Tiefe hergestellt. In den MIP-Schlitz wurden 1.250
Stahlträger für Hochwasserschutz-Mobilelemente eingestellt. oben
Schweiz Die Umfahrung von Biel erfolgt mit zwei Röhren durch den Längholztunnel. Für den bergmännischen Tunnelvortrieb stellte Bauer einen Dichtblock her. Ein
weiterer Dichtblock wird unweit von Brüggmoos für den Querschlag zwischen den
beiden Röhren im CSM-Verfahren ausgeführt. unten
Dr. Hans Regler (vierter von links)
mit seinem Team
Kompetenzzentrum
für Elektronik
ir versorgen alle mit Elektronik
und Software,“ fasst Dr. Hans
Regler die Aufgaben der Bauer
Maschinen Abteilung „Entwicklung &
Konstruktion“, Gruppe „Elektronik“, kurz
„EK-ELO“, zusammen und erklärt dann
ausführlicher: „Sämtliche Steuerprogramme für Geräte oder Verfahren aller
Bauer Maschinen werden hier erstellt,
aber auch Anzeigen oder Visualisierungen, Auswertesysteme, E-Dokumentation, Lösungen in der Datenfernübertragung… kurz: Wir verstehen uns als
Kompetenzzentrum für die Elektronik der
Bauer Maschinen.“
Es handelt sich um ein äußerst weites
und dennoch sehr spezielles Feld – Flexibilität ist gefragt. Jeder der 15 Mitarbeiter ist Experte in seinem Fachgebiet und
bringt sein Wissen in den benachbarten
Bereich ein. In den letzten Jahren wurde
eine Vielzahl neuer Geräte entwickelt,
gleichzeitig nahm die Anzahl der Verfahren gewaltig zu. Da immer mehr Geräte
immer mehr Verfahren beherrschen
müssen, stieg die Zahl der benötigten
Programmierungen enorm. Für die Abteilung kein Problem, denn sie verfügt,
so Dipl.-Informatiker Dr. Regler, „über ein
gut vernetztes, perfekt eingespieltes
Team, das sein Gruppenwissen kontinuierlich ausbaut.“
So wichtig wie die reale, ist den Elektronikern von EK-ELO die virtuell-technische
Entwicklungsumgebung. Die weitläufig
W
miteinander verkabelten Computer und
Schalttafeln und nicht zuletzt jene Konzentration, die den Entwicklern ins Gesicht geschrieben steht, verheißen: Willkommen im Reich der Logik. „Strom
fließt“ oder „Strom fließt nicht“, auf diesen zwei Bedingungen lässt sich die Entwicklungsarbeit der Abteilung herunter
brechen, in der Praxis sieht dies freilich
komplexer aus. Für Geräte und Verfahren
werden die jeweiligen technischen Anforderungen in der Programmiersprache
„C“ geschrieben, in einen Maschinencode übersetzt, die theoretische Aktion
der Maschine wird simuliert und anschließend mechanisch nachvollzogen,
solange bis das Ergebnis eindeutig passt.
Jedem Gerät wird sein Können auf den
Leib komponiert – so dass es den Gerätefahrern größtmöglichen Komfort für
effizientes Arbeiten bietet.
Eine große Rolle spielen übersichtliche
Anzeigen und Visualisierungen. EK-ELO
entwirft ergonomische Benutzeroberflächen, die „B-Tronic“, dessen Touchscreen
eine einfache Handhabung der Arbeitsschritte bietet. Da man dort die Pfähle regelrecht wachsen sieht, kann der Fahrer
auf Störungen oder Abweichungen
schneller reagieren. Das alles wird aufgezeichnet, um die geleistete Arbeit später mit dem Programm „B-Report“ zu
auszuwerten und zu archivieren. Doch
nicht nur die Bauausführung lässt sich
dokumentieren, sondern auch der Status
Maschine selbst. Die elektronische Dokumentation hält die Anwendungshistorie und den aktuellen Zustand der Maschinen präzise fest, so dass die Ursachensuche bei Serviceeinsätzen schnell
abgeschlossen ist. Ganz gleich, ob ein
Gerät in Abu Dhabi oder in Australien
steht, die Datenfernübertragung ermöglicht, dass von Schrobenhausen aus
weltweit in die Maschine eingeloggt
werden kann, um Ferndiagnosen und
Fernwartungen durchzuführen.
Neben den großen Innovationen bewältigt die Abteilung auch noch die vielen
„kleinen“ Sonderaufgaben: einen Bohrsimulator entwickeln, den die Besucher
der Ausstellungen regelmäßig mit Begeisterung bedienen, Demoversionen erstellen, elektronische Konzepte für die
Standsicherheit und Lösungen für einen
elektronischen Lieferschein finden. Doch
das hält EK-ELO nicht davon ab, parallel
an zukunftsweisenden Entwicklungen zu
arbeiten. Im Bereich B-Tronic ist für alle
Geräte ein neues Outfit in Planung. In
naher Zukunft soll die hydraulische Vorsteuerung von einer elektronischen 32Bit Vorsteuerung abgelöst werden, für
die Verfahren der Bodenverdichtung werden geeignete Programme benötigt,
ebenso für die neuen Tiefbohranlagen.
Nicht zuletzt gilt es, ein Hochschul-Forschungsprojekt, ForBau, zur vierdimensionalen Visualisierung von Baustellen
weiter voranzutreiben.
Schrobenhausener Tage 2009
Treffpunkt mit Tradition
on Tradition darf durchaus gesprochen werden: Seit 1988 sind die
„Schrobenhausener Tage“ ein Anziehungspunkt für Fachleute aus der
Baubranche, für Kunden und Partner,
für Ingenieure und Planer und auch für
Experten aus Hochschulinstituten. Sie
hören in Vorträgen viel Neues aus der
Baupraxis und finden Gelegenheit, zu
diskutieren und persönlich miteinander
ins Gespräch zu kommen. Vor allem dieser kommunikative Aspekt machte die
Veranstaltung in den vergangenen zwei
Jahrzehnten zu einem beliebten Treffpunkt.
„Krisen brauchen Kreativität!“ lautete
das Motto der Einladung, und die beiden
einladenden Firmen – Bauer Spezialtiefbau und Bauer Resources – taten in den
Vorträgen das Ihre, um Ideen und Kreativität, Mut und Initiative in schwierigen
Zeiten zu zeigen. Der erste Tag war dem
Spezialtiefbau gewidmet, am zweiten
stellten sich die Resources vor.
V
sentierte gemeinsam mit Lars Jähnichen
von der mfi Management für Immobilien
AG das Projekt der Pasing Arcaden im
Münchner Westen. Das Arcaden-Konzept mit seiner Ladenvielfalt hat schon in
mehreren deutschen Großstädten das
klassische Kaufhaus abgelöst. Neben
Beschreibung der Baugrube ging es um
den Umgang zwischen Bauherr und ausführender Firma. Wie Jähnichen erklärte,
lag die beispielhaft gute Kooperation
nicht zuletzt bei den Ingenieuren vom
Auftragnehmer Bauer, die Selbstbewusstsein zeigten und ihre Interessen
deutlich machten.
In Bochum wird das „Exzenterhaus“ zu
einem neuen Wahrzeichen. Andreas Bu-
giel stellte das Projekt unter dem Aspekt
„Gründungspfähle der Extraklasse“ vor.
Der aufregendste Part lag als logistisches Problem im Vorfeld der Bohrungen, als eine BG in ihrer ganzen Größe in
einen alten Bunker eingehoben werden
musste. Siehe dazu Seite 27.
Unter dem Bauer-Slogan „Begeistert
für Fortschritt“ präsentierte Dr. Karsten
Beckhaus aus der Abteilung Bautechnik
Innovationen im Verfahrensbereich.
Frank Sommer, Leiter der Bauer-Niederlassung Oberursel, stellte ein Projekt auf
dem Areal des Frankfurter Flughafen vor,
die Herstellung einer Baugrube unter
schwierigen logistischen Rahmenbedingungen. Siehe Seite 27.
Stefan Ferstl sprach über die Unterquerung der Isar in München (oben).
Zum Vortrag von Dr. Wolfgang Schwarz: Tausendfache Ankerkreuzung in Stuttgart
Dietmar Seitz (links) und Lars Jähnichen referierten gemeinsam über die Pasing Arcaden.
Geschäftsführer Peter Teschemacher –
unterstützt von Tagungsmoderator Walter Haus – stellte vor 400 Gästen die
BAUER Spezialtiefbau GmbH vor und erläuterte die Netzwerk-Struktur, mit der
man weltweit tätig ist und mit den großen Maschinen schnell von einem Land
ins andere wechseln kann. Auch in der Finanzkrise sieht Teschemacher mit der
Bereitschaft der Mitarbeiter gute Chancen, die Kapazitäten auszulasten, Sorgen
hat er nur um die Preisentwicklung.
Dietmar Seitz, verantwortlich für Bauer
Spezialtiefbau in Süddeutschland, prä-
Schrobenhausener Tage
Mit „Operation am offenen Fluss“ überschrieb Stefan Ferstl seinen Bericht über
den Spartentunnel, der in München nahe
der Reichenbachbrücke die Abwässer
unter der Isar hindurchführt. Der Strom
der Isar musste in mehreren Abschnitten
am Bau vorbeigeleitet werden, damit der
170 Meter lange, 3,3 Meter hohe und
5 Meter breite Tunnel hergestellt werden
konnte. Für die Bohrpfahldeckelbauweise
bohrte Bauer 8.000 Meter Pfähle bis
auf 17,5 Meter Tiefe ab, dazu kamen
4.000 m² Spundwände.
Unter dem Titel „Tausendfache Ankerkreuzung“ beschrieb Dr. Wolfgang
Schwarz die Ankerbohrungen an einer
einspringenden Ecke beim Verbau eines
Hangeinschnittes für das Olgahospital in
Stuttgart. Im Vorfeld näherte man sich
der Problematik mit Modellen; ausgefeilte Technik ermöglichte während der
Ausführung Kontrollen, dass beim Abbohren nicht schon eingebaute Anker
getroffen und beschädigt wurden.
Verdrängerpfähle waren das Thema bei
Beschreibung des Gründungsprojektes
Hamburg Pfeilerbahn. Ralf Müller berichtete, wie die Arbeiten von der TU Hamburg wissenschaftlich begleitet wurden
(siehe Seite 24). Eelko van der Velde, Ge-
47
schäftsführer von Bauer Funderingstechniek in Holland, berichtete vom Kraftwerksbau E.ON Powerplant in Rotterdam Maasvlakte. Die technische Neuerung, die dort angewandt wurde, war die
Spitzendruckaktivierung mit dem System
Bauer Lift-Cells. Zu den Bauer-Großbaustellen des Jahres 2008 gehörten die
Baugruben mit Sohlabdichtung für die
Metro Line 3 im Zentrum von Kairo.
Björn Hoffmann präsentierte das Projekt,
allein die Logistik in der Millionen-Metropole war eine Aufgabe für sich. HansJoachim Bliss referierte über das Projekt
„Deichabdichtung am Okeechobee-See
in Florida“ – siehe dazu Seite 10.
Den Maschinen-Aspekt des Spezialtiefbaus stellte Dieter Stetter vor, Geschäfts-
„Finanzkrise und Bauwirtschaft“
Den Abendvortrag am Spezialtiefbautag hielt Prof. Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der BAUER AG.
Das Thema drängte sich auf: „Finanzkrise und Bauwirtschaft“. Prof. Bauer
zeichnete die Entwicklung der Finanzkrise nach, erinnerte an die SubprimeKrise, die noch beherrschbar schien,
dann aber durch den Kollaps von Lehman Brothers nicht mehr einzudämmen war. Hier lag der entscheidende
Fehler der Politik: „Eine derartige Bank
darf man nicht pleite gehen lassen!“
Verloren war nun das wichtigste Gut im
Finanzwesen, das Vertrauen. In der
Folge hatte man dann unter größten
Schwierigkeiten wieder richtig gehandelt – nur mit Konjunkturprogrammen
bestand die Chance, einen noch größe-
ren Schaden von der Wirtschaft und
damit von der Allgemeinheit abzuwenden. Auch die Stützung von Unternehmen sei nach sinnvoller Abwägung richtig, denn jeder Konkurs vernichte Volksvermögen und das verlorene Knowhow aus hoch entwickelten Betrieben
sei nicht mehr zurückzugewinnen. Was
den Bau in Deutschland betrifft, so sei
er von der Krise zwar betroffen, doch
habe die Branche seit 1995 einen so
gravierenden Rückgang – vor allem in
der Zahl der Beschäftigten – durchmachen müssen, dass die Betriebe wenigstens ohne schädliche Überkapazitäten die nächste Zeit überstehen könnten. Wichtig sei nun, nicht über einen
selbstzerstörerischen Preiskampf wieder alles aufs Spiel zu setzen.
Vortrag von Björn Hoffmann: Fräsen-Baustelle für die Metro in Kairo
führer der BAUER Maschinen GmbH. Er
präsentierte Neuentwicklungen im Maschinenbau, verwies auf den Spezialtiefbaukran MC 128 und die erste BauerTiefbohranlage. Mit Anschauungsmaterial hatte er es nicht schwer: Vor dem
Tagungsgebäude war die MaschinenAusstellung aufgebaut.
48
Schrobenhausener Tage
Schrobenhausener Tage – Resources
Heinz Kaltenecker, Geschäftsführer der
BAUER Resources GmbH, erläuterte
zum Einstieg vor über 200 Gästen die
Zielsetzung des jungen Segments Resources, das im Jahre 2007 gegründet
wurde und sich den Feldern Wasser, Umwelt, Bodenschätze und Energie verschrieben hat. In den drei Geschäftsbereichen Materials Division, Exploration &
Mining Services Division und Environment Division sind eine Reihe etablierter
Firmen wie die Bauer Umwelt (BMU),
FWS Filter- und Wassertechnik, Foralith
aus der Schweiz und Site Group in Jordanien oder die Firmen der GWE Gruppe
aus Peine operativ tätig.
Aus all diesen Bereichen stellten Ingenieure dar, welche Vielfalt an technischer
Kompetenz zu den einzelnen Themen gefordert ist. Ein interessantes Kapitel Geschichte präsentierte Dr. Eberhard Anders, Leiter Bergbau bei Schachtbau
Prof. Dr. Reiner Homrighausen berichtete dann über „Wirtschaftliches Teufen
von großkalibrigen Bohrungen mit fahrbaren Bohranlagen“ und präsentierte Explorationsbohrungen mit den wendigen
Prakla-Bohranlagen in Kanada, Libyen
und Angola. Lars Rösler erläuterte die
Arbeit der Firma Bauer Technologies
South Africa und stellte „Projekte im
Südlichen Afrika“ vor.
lastungen bedeuten für die Geräte die
„wüstenähnlichen Verhältnisse“: Was
tun mit heiß gelaufenen Fahrwerken,
wenn bei größter Hitze Fahrwege von
ein bis zwei Kilometer nötig werden anstatt der kurzen Schritte wie auf Spezialtiefbau-Baustellen? Mit Unterstützung
der Entwicklungsingenieure von Bauer
Maschinen konnten zwei Bohrgeräte auf
die speziellen Bedürfnisse umgerüstet
Gastreferent Dr. Willibald Prestl von BMW
mit Resources-Geschäftsführer Heinz Kaltenecker (links) und Peter Teschemacher (rechts),
Geschäftsführer der Bauer Spezialtiefbau
Nordhausen, mit seinem Vortrag „Über
das Berggeschrei – Bergbauprojekte gestern, heute und morgen.“ Bergleute wissen es, für Nicht-Bergleute erklärte er,
dass das Berggeschrei nichts anderes
ist, als die übers Land gestreute Bekanntmachung, dass ein Erzvorkommen
entdeckt worden sei. Damit habe man
einst im sächsischen Bergbau die Kunde
neuer Erz- und Silberminen verbreitet.
Der Referent rollte auch ein Stück Zeitgeschichte auf und stellte dar, welche
Lasten die frühere DDR durch den UranBergbau der Wismut AG zu tragen hatte.
Neuerdings seien auch in der Bundesrepublik wieder Studien zur Erschließung
von Minen in Auftrag gegeben worden.
Im Gespräch mit Rami Oweis von Site Group in Jordanien: Prof. Thomas Bauer und Prof. Reiner
Homrighausen (von links)
Über „Projekte in Australien“ berichtete
Thomas Steinbrecher, der acht Monate
zuvor für die Bauer Resources auf den
„roten Kontinent“ gegangen war. Trotz
eines allgemeinen Marktverfalls im Miningbereich war es gelungen, ein kleines
Team aufzubauen und erste Aufträge zu
akquirieren. Chancen sieht Steinbrecher
im Einsatz von Spezialtiefbaugeräten für
Explorationsbohrungen. Besondere Be-
werden. Holger Itzeck erläuterte das
Thema Urangewinnung im Düsenstrahlverfahren in Kanada (siehe Seite 48).
Dr. Roman Breuer sprach über „Prozesswasserreinigung im Oman“ und erläuterte das Konzept einer Pflanzenkläranlage, die auf einem Areal von 1,8 mal 3,2
Kilometern täglich 45.000 Kubikmeter
Prozesswasser aus der Erdölgewinnung
verarbeiten wird. Die eigens gegründete
Schrobenhausener Tage
nen“. Über GFK-Rohre für den Ausbau
tiefer geothermischer Bohrungen sprach
Wilfried Haarmann, und das Thema „Reinigen, Kühlen und Entgasen von Spülwässern aus einer Geothermaltiefenbohrung“ behandelte Dr. Wolfgang Albrecht.
Auch die oberflächennahe Geothermie
wurde auf der Resources-Tagung besprochen. Dr. Torsten Abraham erklärte,
wie wichtig der Thermal-Response-Test
ist, um vor dem Einbau Sicherheit über
die entsprechende Leistung zu haben,
Hubert Graf erläuterte Bereiche der Anlagentechnik.
Schließlich waren mehrere Vorträge dem
Thema Wasser gewidmet. Herbert
Bassek stellte Membrantechnologien zur
Sanierung von Grundwasserkontaminationen vor. Georg Fottner repräsentierte
das jüngste Unternehmen in der BAUER
Resources Gruppe, die Esau & Hueber
GmbH, die erst wenige Monate zuvor
zum BAUER Konzern gestoßen war. Er
erläuterte die Funktionsweise von Diamantelektroden zur Wasserreinigung.
Zum Vortrag Thomas Steinbrecher:
Erste Explorationsarbeiten in Australien
Firma BAUER Nimr LLC wird die Anlage
zwanzig Jahre lang betreiben.
Das Stichwort „Bitterfeld“ ruft nach wie
vor Assoziationen von Umweltverschmutzung in höchstem Grade hervor. Dr. Uwe
Schlenker schrieb „Bitterfeld – the never
ending story“ über seinen Bericht und
schilderte, wie unter strengsten Schutzmaßnahmen für das Personal vor Ort
Quellensanierung betrieben und Chlorbenzene aufgearbeitet werden.
Mehrere Vorträge hielten die Fachleute
der Unternehmen GWE pumpenboese
aus Peine. Peter Mielenz, Experte in Sachen Spülungsmittel und Verpressmaterial referierte über „Sichere Hinterfüllung
von Erdwärmesondenbohrungen in klüftigen und kavernösen Gesteinsformatio-
49
Was treibt Autos in der Zukunft an?
Wenn nicht Erdöl – was dann? So
könnte man die Frage in aller Kürze formulieren, die Dr. Willibald Prestl vom
Münchener Autobauer BMW zum Abschluss der Resources-Tagung behandelte. Der Verantwortliche für Vorentwicklung von Wasserstoff-Fahrzeugkonzepten und Wasserstoff-Technologien im BMW-Konzern machte deutlich, wie die Automobil-Hersteller angesichts der zu Ende gehenden Ölvorkommen unter Druck stehen und viel
Energie in die Entwicklung alternativer
Antriebstechnik stecken. Noch ist die
endgültige Lösung aber nicht abseh-
bar, und was zur Zeit in der Diskussion
steht, hat seine Mängel. Prestl machte
deutlich, welchen Anforderungen die
Autoindustrie ausgesetzt ist und welche Komponenten sie in der Antriebsund Kraftstofffrage bearbeiten muss.
Geht man in einer Art Umwelt-Bilanz
an das Thema heran, wird deutlich,
dass so manche Antriebsform, die von
Umweltschützern propagiert wird, gar
nicht mehr sehr umweltfreundlich und
sparsam dasteht, wenn man die Energiebeschaffung einer näheren Betrachtung unterzieht. Am besten schneidet
derzeit noch der Hybridantrieb ab.
Dr. Uwe Schlenker referierte über
die Sanierungstätigkeit in Bitterfeld.
40 Jahre
im Unternehmen
zeit, hat der begeisterte Fischer, begnadete Gartler, Kanada-Fan und Bierkrugsammler jetzt mehr Zeit für Frau Josefine, seine zwei Töchter und vier Enkel.
bildete sie sich durch EDV- und Sekretariatsseminare weiter – nicht erst, seitdem ihre (geliebte) Schreibmaschine
durch den Computer ersetzt wurde. Die
Mutter zweier Töchter lebt mit Ehemann
Dieter in Schrobenhausen, widmet sich
der Gartenarbeit und fährt gern Rad.
Rudolf Hanikel
„Turmdrehkran-Spezialist von Aresing“
– über diesen Titel kann sich Rudolf Hanikel freuen. Der ruhige, pflichtbewusste,
zuverlässige „Chefsäger“ in der Spanenden Fertigung wechselte nach seiner
Lehre als Kfz-Mechaniker zu Bauer, wo
er von 1969 bis 1973 als Dreher tätig war.
Nach seinem Wehrdienst, vielleicht auch
– wie geschmunzelt wird – weil er zu viel
Kraft hatte, arbeitet er seit 1974 als Säger.
In dieser Zeit bildete er sich beständig
weiter, machte die Überleitung in die
BAUER Maschinen GmbH mit, die Umzüge nach Aresing und Edelshausen, wo
er zusätzlich als Lagerplatzverwalter und
in der Warenannahme tätig ist. Mit seiner
Frau Cordula wohnt der Kegler, Feuerschütze und Gartenbauer in Schrobenhausen, zwei seiner vier Söhne sind in
der Bauer Maschinen als Schweißer tätig.
Maria Kreuzer
Im September 1969 begann Maria Kreuzer, geb. Springer, bei der Karl Bauer KG
ihre Lehre als Industriekaufmann – eine
weibliche Bezeichnung gab es damals
nicht. Seit ihrem Abschluss glänzt sie als
Sekretärin, zunächst in der Bautechnik,
dann wechselnd in der Akquisition der
Niederlassungen Südbayern und Südwest, später für Herrn Teschemacher
und Prof. Bauer. Seit 1991 Sekretärin von
Herrn Kaltenecker, erledigt sie sehr zuverlässig Organisation und Administration, ist trotz Teilzeit sehr flexibel und
– dies wird besonders gewürdigt –
schweigsam wie ein Grab! Regelmäßig
Vor 40 Jahren...
Alfred Stemmer
Vom Zoologischen Institut in den Stahlbau: Nach seiner Feinmechanikerlehre an
der Universität München machte Alfred
Stemmer noch einen Abstecher zu MAN
und zur Aichacher Fa. Martin Christ, ehe er
Februar 1969 bei Bauer eintrat. Seitdem
war er als Dreher tätig, ab 2002 verantwortungsvoller Meister in Schrobenhausen, später in Aresing. Alfred Stemmers
Markenzeichen sind Ruhe, Gelassenheit,
nicht zuletzt Gewissenhaftigkeit und Kompetenz. Laufend bildete er sich im Sicherheits- und Umweltbereich weiter, ebenso
in Fragen in der Führungsverantwortung.
Seit 2006 in der Freiphase der Altersteil-
... nahm der Bauer-Maschinenbau
seinen Anfang. Im Jahre 1969 stand
das erste Ankerbohrgerät, der Universalbohrwagen UBW 01, auf dem
Betriebsgelände. Dr. Karlheinz Bauer
hat damals den Anstoß gegeben,
und Ingenieur Hans Haberer, der bislang für die Modifikation von Geräten
zuständig war, wurde nun Konstrukteur, bald auch für die BG-Serie. Mitarbeiter, die damals bei Bauer eintraten, hatten im Einzelfall im Lauf ihrer
Arbeit mit dem UBW zu tun.
Rudolf Schweizer
Rudolf Schweizer lernte zunächst Landmaschinenmechaniker – in derselben
Werkstatt wie Kollege Hans Eberl – ehe
er Juli 1969 zu Bauer, in die Reparatur/
Montage, kam. Nach einer Unterbrechung beim Bund als Fallschirmjäger
wurde er Außendienstmeister in der
MTA, Niederlassung München, 1998
wechselte er in den Bereich Anker und
wurde 1999 Fachbauleiter. Zahlreiche
anspruchsvolle Baustellen, u. a. der Gotthard Tunnel, wurden von ihm als Ankerspezialist betreut, ehe er 2007 zurück in
die MTA wechselte. Allerseits geschätzt
werden neben Fachwissen, Zuverlässigkeit, Flexibilität, sein gutes Bauer-Netzwerk und die Vielzahl der Fortbildungen,
z. B. zum Hilfsbaumaschinenmeister.
Nicht erst als Betriebsrat trat er zudem
für die Belange seiner Kollegen ein. Der
vielseitige Sportler – bis hin zum Bauer
Schafkopfen – wohnt mit Frau Irmgard
im Geburtsort Inchenhofen.
Gerhard Riedelsheimer
34 Jahre im Betriebsrat, davon 24 als
BR-Vorsitzender verschiedener BauerFirmen, zuletzt der BAUER Aktiengesellschaft – diese eindrucksvolle Bilanz hin-
Mitarbeiter
terließ Gerhard Riedelsheimer, als er im
Frühjahr verabschiedet wurde. Auf eine
Lehre bei der Post folgte 1969 eine Ausbildung als Technischer Zeichner in der
Gerätetechnik, wo er bis zu seiner Freistellung 1985 tätig war. Geschäftsführung, Vorstand und Kollegen schätzten
seine kooperative, sachliche Art und sein
Augenmaß, wenn er Betriebsratsthemen,
wie z. B. die Abspaltung der Bauer Maschinen oder Schichtarbeitsmodelle, verhandelte. Dabei wirkte er stets ausgleichend, bevorzugte die leisen Töne. Innerbetrieblich engagierte er sich außerdem
im FSK, außerhalb als ehrenamtlicher
Richter beim Sozialgericht München und
Stadtratsmitglied. In seiner Freizeit treibt
der Toskana-Fan gerne Sport, gilt als häufiger Gast des Freibads Schrobenhausen
oder geht in die Schwammerl. Mit Ehefrau Ingrid und Tochter Ruth genießt er
jetzt den wohlverdienten Ruhestand.
Josef Soier
Geschäftsführer der BMA – das hätte der
Betriebsschlosserlehrling Josef Soier im
Jahre 1965 sicher nicht zu träumen gewagt. Mit einem Maschinenbaustudium
in Augsburg legte er den Grundstein sei-
51
ner Laufbahn, ab 1971 war er – unterbrochen durch einen Libyen-Aufenthalt –
als technischer Angestellter in der Gerätetechnik und parallel in der Konstruktion
tätig. 1982 wurde der „Troubleshooter“
zum leitenden Ingenieur, 1985 Leiter der
Versorgungsabteilung (die heutige MTA),
1994 zusätzlich Leiter Materialwirtschaft/
Einkauf und mit Gründung der BAUER
Maschinen GmbH schließlich deren Geschäftsführer für Verwaltung. Beständig
besuchte er zahlreiche Weiterbildungsseminare und erhielt wichtige Handlungsvollmachten. Seine Freizeit widmet
der vierfache Familienvater, verheiratet
mit Ehefrau Marianne, seinen Enkeln,
dem Sport, dem Kochen, der Politik und
der Garten- und Waldarbeit, Letzteres
mit eigenem Traktor.
Georg Drexler
50 Jahre bei Bauer
ünfzig Arbeitsjahre in ein und demselben Betrieb – das ist ein äußerst
seltenes Jubiläum und kam auch
bei Bauer zuletzt über mehrere Jahrzehnte nicht vor. Im Sommer 2009
konnte Georg Drexler auf diese fünf
Jahrzehnte zurückblicken, Prof. Thomas
Bauer überreichte ihm die Ehrenurkunde
der Industrie- und Handelskammer.
Am Arbeitsplatz hatten ihm schon zuvor
die Kollegen eine ansprechende Szene
gestaltet: Als Georg Drexler am frühen
Morgen des 17. August in die Werkhalle
F
kam, erwartete ihn eine große Tafel mit
einer Aufschrift ihm zu Ehren. Zum seltnen Betriebsjubiläum waren auch Geschäftsführer, Personalleiter Stefan
Reindl und Vertreter des Betriebsrats
gekommen.
Dieter Stetter, Geschäftsführer der
BAUER Maschinen GmbH, gratulierte
und dankte im Namen des gesamten
Unternehmens für den beruflichen Einsatz. Georg Drexler hatte Mitte August
1959 seine Lehre bei Bauer begonnen,
wurde Betriebsschlosser und erwarb
sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte
als Schweißer hohe fachliche Anerkennung. Nach der Lehrzeit war er beim
damals noch wichtigen Brunnenbau
und bei Hausinstallationen tätig, schnell
kam er auch mit dem Spezialtiefbau in
Berührung. „Ich bin immer gern auf Baustellen gegangen,“ sagt Georg Drexler,
obwohl diese Zeiten längst vorbei sind,
später kam er nur noch sporadisch auf
Baustellen – „wenn an einem Bagger
was zu reparieren war.“
Mittlerweile ist er seit vielen Jahren in
der Werkhalle Schrobenhausen beschäftigt, lange bei der Montage vier,
die auf Reparaturen spezialisiert war;
seit der Neuorganisation der Bauer-Firmen ist er Schweißer in der Reparaturabteilung eins. Auch die Abteilung gratulierte, und Walter Fröhlich, Leiter des
Bereiches Geräte und Reparatur, überreichte das Präsent der Kollegen, ein
Maschinen-Modell samt eingravierter
Widmung. Für den Betriebsrat gratulierte Willi Lachner und dankte Drexler
für seine immer kollegiale Haltung. Und
weil so ein Ereignis einer kleinen Feier
bedarf, setzte sich die gesamte Abteilung mit dem Jubilar zu einem Weißwurst-Frühstück zusammen.
Privat ist Georg Drexler, gebürtiger Peutenhausener, seiner Heimat treu geblieben. Neben der Familie – die beiden
Kinder sind längst selbstständig – gehörte zeitlebens der Sport zu seinen
Lieblingsbeschäftigungen, früher einmal der Fußball, später Tennis, den Peutenhausener Tennisplatz betreute er
viele Jahre als Platzwart. Noch höher
steht das Skifahren; hier reizte ihn
immer der Wettkampf und den beendete er mehrfach als Sieger der BauerMeisterschaft.
Ausbildung bei Bauer
Das BAUER
Training
Center
n der BAUER Training Center GmbH
sind seit Frühjahr 2009 unter der Geschäftsführung von Christine Sigmund
alle Aufgaben der Ausbildung und Weiterbildung in den Schrobenhausener
Bauer-Unternehmen – außer der Lehrlingsausbildung – zusammengefasst. Die
neue Einrichtung ist firmenintern für alle
Weiterbildungsangebote der Mitarbeiter
zuständig und koordiniert auch alle Schulungsmaßnahmen, die sich an Kunden
und Partner wenden.
Durch das BTC entsteht eine Professionalisierung der Schulungsmaßnahmen.
Die neue Einrichtung wurde im Sommer
2009 als Bildungsträger zertifiziert und
kann damit auch Qualifikationen für den
allgemeinen Arbeitsmarkt anbieten. Das
BTC berät außerdem bei Auswahl und
Einsatz geeigneter Maßnahmen der Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung.
Die kompletten Kurs- und Schulungsprogramme sind ist weiterhin – wie seit vielen Jahren üblich – in einer gedruckten
I
Einstieg ins Berufsleben
nfang September 2009 starteten
bei Bauer in Schrobenhausen 45
junge Leute – darunter sieben Mädchen – ihre mehrjährige Lehrzeit. In zehn
verschiedenen Berufen nahmen sie ihre
Ausbildung auf. 19 begannen die Lehre
zum Industriemechaniker, sechs werden
Baugeräteführer, zwei Elektroniker für Geräte und Systeme, einer Kfz-Mechatroniker, zwei Konstruktionsmechaniker, zwei
Zerspanungsmechaniker und zwei Technischer Zeichner. Im kaufmännischen Be-
A
reich lernen fünf Industriekaufleute, darunter drei Mädchen, vier Bürokaufleute,
hier ebenfalls drei Mädchen; auch unter
den zwei Informatikkaufleuten ist ein Mädchen. Im Einführungsseminar stellte Ausbildungsleiter Norbert Karl die Geschichte
des Unternehmens und den Aufbau des
heutigen Konzerns dar, außerdem referierte er über Schlüsselqualifikationen und
Grundregeln des Zusammenlebens. Verschiedene Bereiche des Unternehmens
stellten sich mit eigenen Referaten vor.
Lehrabschluss bestanden
Broschüre zusammengefasst. Außerdem sind alle Angebote im Intranet und
auch im Internet zu finden. Für die Schulungen stehen in den verschiedenen
Bauer-Gebäuden gut ausgestattete Seminarräume zur Verfügung, von Fall zu
Fall werden auch extern Konferenzräume
gebucht.
Im Lauf des Jahres 2009 wurde am
Werk Aresing auf einem Areal von 6.000
Quadratmetern ein Maschinen-Trainingsparcours errichtet, dessen Nutzung ebenfalls in Regie des BTC organisiert wird.
Hier können im Rahmen der Gerätefahrerschulung schwierige Einzelschritte im
Umgang mit Baugeräten geübt werden,
angefangen vom Antransport über den
Aufbau der Maschine bis hin zu kritischen
Situationen im Baustelleneinsatz. Ab Januar 2010 ist dieses Angebot verfügbar.
als Baugeräteführer
Florian Bauer
Florian Eibel
Thomas Klein
Dominik Krammer
David Pfeiffer
Christopher Truch
Manuel Wenger
als Elektroniker
Geräte-Systeme
Dominik Bockelt
als Elektroniker
Energie-Gebäude
Tobias Berger
Manfred Neumair
als Bürokauffrau/-mann
Philipp Distl
Christina Kratzer
Sabrina Schwaiger
als Industriekauffrau/-mann
Michael Riasanow
Nicole Steininger
Martina Holzmayr
Anja Schreier
als Versicherungskauffrau
Katharina Treiß
als Bauzeichner
Dominik Buchner
als Industriemechaniker
Ilja Brening
Michael Grießer
Thomas Günther
Michael Heigl
Maximilian Käuferle
Réné Klatt
Sebastian Putz
Bastian Reindl
Michael Scholz
Mathias Nerb
Sebastian Schmid
als KFZ-Mechatroniker
Maxim Lorenz
Thomas Ovzarek
53
Betriebsgeschehen
25 Jahre
bei Bauer
in großer Kreis von Mitarbeitern
konnte im Verlauf des Jahres 2008
das 25-jährige Betriebsjubiläum feiern und wurde mit der Goldenen BauerNadel ausgezeichnet: Johann Angermayr,
Karl Aringer, Stefan Bachhuber, Johannes
Bauer, Johann Birner, Hartmut Beutler,
Maik Brinke, Johann Denz, Johann
Eckert, Axel Ehrhardt, Helmut Florian,
Werner Goldstein, Josef Graf, Bilal Halici,
Hans-Peter Heinzmann, Dieter Herrmann,
Manfred Irmler, Reinhard Irrenhauser,
Manfred Köhler, Wolfgang Kügler, Reinhard Lippert, Klaus Mehner, Josef Müller,
Werner Natzer, Robert Neukäufer, Sibylla
Pögl, Johann Reisner, Er win Schaupp,
Jürgen Schönacher, Rudolf Schowalter,
Hugo Schreier, Reinhold Schupfner, Stefan Schwank, Roland Sedlmeier, Frank
Sommer, Josefine Strixner, Stefan Weidner, Harald Winkler, Günther Winsel, Adolf
Winzer, Josef Zanker, Petra Ziegltrum,
Clemens Zimolong, Ernst Zuber. Für 30
Jahre wurde Carsten Pfeifer geehrt.
E
Der Betriebsrat hat das Wort
as Thema Finanzkrise überlagerte in den letzten Monaten die
Arbeit des Betriebsrates in den
Bauer-Unternehmen. „Auch wenn die
Einzelfirmen unterschiedlich betroffen
sind, müssen wir die Belastungen gemeinsam tragen,“ beschreibt Werner
Lemal, Betriebsratsvorsitzender der
BAUER Spezialtiefbau GmbH, die Einstellung der drei Gremien.
Am härtesten traf es die BAUER Maschinen GmbH mit ihrem deutlichen Auftragsrückgang. „Wir sehen ja die Gesamtentwicklung und haben früh erkannt, dass Maßnahmen nötig werden,“
erklärt Betriebsratsvorsitzender Gerhard
Piske. So musste man rechtzeitig über
den Abbau der Leiharbeiter sprechen.
„Ja, das sind Schicksale, wenn wir Leute
wegschicken, mit denen wir zum Teil
über Jahre gut zusammengearbeitet
haben. Aber unsere Hauptaufgabe besteht darin, für den Bestand der Stammbelegschaft einzutreten.“
Nächster Schritt war die Einleitung der
absehbaren Kurzarbeit; schon im Früh-
D
jahr 2009 haben die Betriebsräte eine
Schulung zur Kurzarbeit absolviert. Die
konkreten Vereinbarungen verhandelte
der Betriebsrat mit der Geschäftsleitung
Betriebsratsvorsitzende Gerhard Piske,
Marco Fröhlich und Werner Lemal
von Bauer Maschinen und konnte ein
paar Erleichterungen erreichen. Verhandlungspartner war Josef Soier, als sehr
konstruktiv erwies sich die Hilfe durch
IG-Bau-Gewerkschaftssekretär Karl Bauer
aus Augsburg.
In der Belegschaft, so Piske, wurde die
Entscheidung für Kurzarbeit akzeptiert,
„weil doch jeder einzelne sehen konnte,
wie sich die Situation entwickelt.“
Schwieriger war es, dem Thema Kurzarbeit das Negativ-Image zu nehmen und
den Wert dieser Regelung deutlich zu
machen.
Für Bauer Spezialtiefbau sagt Werner
Lemal: „Kurzarbeit ist bei uns kein Thema; wir hoffen, noch einmal davonzukommen. Wir sind aber konkret betroffen, wo
der Auftragsrückgang des Maschinenbaus mit unseren Abteilungen Berührung
hat, zum Beispiel in der Logistik.“
Für die BAUER AG bringt Betriebsratsvorsitzender Marco Fröhlich die Situation
auf den Punkt: „Wir sind von der Krise
weniger betroffen als die operativen Firmen, aber die Belastung aus der Gesamtsituation berührt natürlich auch die
BAG-Mitarbeiter.“ Bei allen Schwierigkeiten macht er einen positiven Aspekt
deutlich: „Unsere Lage wäre schlechter,
wenn wir in der Krise versäumte Investitionen beklagen müssten. Aber jeder
kann sehen: Mit neuen Bürogebäuden
und Werkanlagen sind wir für die Zukunft
gut gerüstet.“
54
Betriebsgeschehen
„Stratege des Jahres“
rof. Thomas Bauer erhielt den
renommierten Wirtschaftspreis
„Stratege des Jahres“ 2009. Die
Financial Times Deutschland, die Bain &
Company Germany und die WHU Otto
Beisheim School of Management vergeben diesen Preis an Vorstandsvorsitzende börsennotierter Unternehmen in
Deutschland, die über drei Jahre eine
richtungweisende und nachhaltige Strategie konsequent umgesetzt haben.
Grundlage dieser Bewertung sind umfangreiche Analysen entlang der Daten
von Wertschaffung, Profitabilität, Umsatz- und Mitarbeiterwachstum. Beim
Ehrenabend in Frankfurt dankte Thomas
Bauer für die Auszeichnung und meinte
P
m Lauf des Jahres 2008 traten
23 Mitarbeiter in den Ruhestand:
Andreas Tomec, Manfred Wolf,
Johann Butz, Alfred Fischer, Josef
Gürtner, Klaus Salomon, Günter
Lemm, Erwin Liegl, Johann Krammer, Renate Stoermer, Rüstem
Ersoy, Dietrich Michaelis, Alfons
Reiter, Rainer Pohle, Erwin Stötzer,
Wolfgang Brunner, Reinhard Kederer, Jürgen Sieting, Johann Arzberger, Günther Hatlapa, Josef Hundseder, Wolfgang Schmeer, Heinrich
Wachinger und Hermann Wenger.
I
Marlies
Bauer 80
ach wie vor im Geist der
Firma: Wenige Tage vor
ihrem 80. Geburtstag durchschnitt Marlies Bauer mit großer
Schere das Band zur Eröffnung des
neuen Werkes der Bauer Maschinen
in Conroe, Texas. Nach der Rückkehr
wurde im Kreise der Familie gefeiert. Die Ehefrau von Dr. Karlheinz
Bauer kann auf viele Jahre im Unternehmen zurückblicken. Anfangs war
sie – Diplomkaufmann – in der kaufmännischen Leitung tätig, später
führte sie viele Jahre die Werbeab-
N
teilung und gründete die Hauszeitschrift „Bohrpunkt.“ Auch außerhalb
von Betrieb und Familie erfüllte sie
viele Aufgaben, war in der Kommunalpolitik, neben anderen Ämtern 24
Jahre im Schrobenhausener Stadtrat
und dort lange Zeit Kulturreferentin.
Dazu kam die Mitwirkung in einer
ganzen Reihe von Organisationen
und Verbänden, im Elternbeirat von
Schulen, in der AOK, sie widmete
sich dem Tennisclub, der Caritas, dem
Katholischen Kreisbildungswerk und
dem Historischen Verein.
Abschied
in den
Ruhestand
in seiner Replik, so ein Preis sei eine Momentaufnahme. Im Gegensatz zu einem
Künstler, der mit einem Preis eine über-
greifende Ehrung für ein Gesamtwerk erfahre, müsse ein Unternehmer gleich am
nächsten Morgen weitermachen.
Verbesserungsvorschläge
I
m Jahr 2008 wurden 206 eingereicht,
von denen 173 mit 24.627 Euro prämiert wurden.
Schönhensch, Johann Stemmer, Michael
Tyroller, Stefan Weidner, Helmut Wenger,
Stephan Winkelmeier, Herbert Zündl
BAUER Maschinen GmbH:
BAUER Spezialtiefbau GmbH:
Joachim Bader, Michael Blankenhorn,
Norbert Böhm, Thomas Börner, Michael
Buchard, Helmut Dormeier, Halil Eraslan,
Manfred Fischer, Hubert Frauenholz,
Robert Fuchs, Gerhard Golling, Frank
Götschel, Thomas Graf, Hans-Peter Groß,
Moritz Grünberg, Peter Gschoßmann,
Norbert Gürtner, Stefan Häusler, Stephan Hecht, Claus Hippert, Peter Hoppe,
Christian Huber, Michael Huber, Martin
Jannetti, Gerhard Kienast, Bernhard
Kneißl, Jakob Krammer, Michael Kraus,
Gerd Lidl, Christoph Lindhorst, Albert
Maier, Stefan Marquart, Thomas Mayr,
Thomas Mießl, Franz Möckel, Michael
Moll, Anton Mühlpointner, Gerhard Niedermeier, Jann Ott, Josef Ottillinger,
Julius Paul, Viktor Polle, Armin Quaschner, Heinz Rössler, Erich Salvamoser,
Mathias Salvamoser, Michael Schäfer,
Roland Schenk, Reinhard Schneider, Alexander Schönacher, Robert Schönacher,
Manfred Schuh, Reinhold Schupfner, Roland Schwaiger, Jürgen Schweiger, Alois
Sigl, Uwe Spielberger, Michael Steinbacher, Fabian Steinborn, Johann Stejskal-
Markus Abel, Volkmar Aderhold, Mathias
Bäßler, Johannes Bauer, Wolfgang Benz,
Jan Bieck, Sebastian Birkner, Matthias
Bleichert, Manfred Dietrich, Michael
Engelhardt, Günter Frenzel, Christian
Gehrke, Christian Geib, Axel Geiß,
Andrea Gerbeth, Gerald Golling, Johann
Götz, Norbert Gügel, Konrad Heckl, Joachim Hein, Marco Hein, Michael Helbing,
Roland Herrmann, Franz Hicker, Ralf
Isleif, Berthold Klobe, Angelika Kluge,
Florian Kossmann, Johann Kraxenberger,
Jürgen Kreuzer, Steffen Kunz, Hans
Lorinser, Johannes Meyer, Susanne
Nefzger, Franz-Xaver Ott, Beate Pache,
Mario Perconti, Edgar Renz, Albert Rieblinger, Astrid Rührmair, Sonja Saliba,
Arnim Schleeh, Ludwig Schmidmaier,
Mike Schmidt, Hugo Schreier, Klaus
Schwarz, Josef Siegl, Peter Waalwijk,
Siegfried Walter, Ralf Wege, Mareen
Wienig
BAUER Aktiengesellschaft:
Markus Heim, Alexander Huber, Cveta
Puric
Kurznachrichten
Gemeinsam
in die Zukunft
Hochzeit im Hause Bauer: Dr. Sebastian Bauer, Leiter der Abteilung
Entwicklung und Konstruktion und
Geschäftsführer in der BAUER
Maschinen GmbH, heiratete im
Baubeginn in Sri Lanka
Grundsteinlegung des neuen Verwaltungsgebäudes im Hafen von
Hambantota in Sri Lanka: Mahinda
rei. Sie nahmen mit Beifall den Bericht des Vorstandsvorsitzenden
Prof. Thomas Bauer auf, der auch
die Probleme der Finanzkrise offen
ansprach. Die Aktionärsvertreter
bewerteten die Transparenz der
Darstellung sehr positiv. Die Vorschläge des Vorstands wurden mit
über 99 Prozent angenommen.
Neuer Bauer-Film
ist fertiggestellt
November 2008 Elke Hoffmann.
Sie ist in der Personalabteilung
des Unternehmens tätig.
Frisch getraut in die
Vereinigten Staaten
Rajapaksa, der Präsident von Sri
Lanka, ließ sich dabei in der Fahrerkabine einer Bauer-BG einiges
erklären.
Spaß am Kartenspiel
Traditionen muss man erhalten: Zu
Jahresbeginn 2009 richtete der
Arbeitskreis Freizeit-Sport-Kultur
Im Oktober 2009 heirateten Florian Bauer, Sohn von Margit und
Thomas Bauer, und Evi Zwanzig.
Nach Standesamt und kirchlicher
Trauung in der Hl.-Geist-Kirche
Mühlried wurde in der Alten
Schweißerei mit Verwandtschaft
und vielen Freunden gefeiert. Florian und Evi – er ist Bauingenieur,
sie Betriebswirtin – nehmen ihre
erste berufliche Tätigkeit in den
USA auf.
Spatenstich –
mit einer BG 24
Das neue Eissportzentrum in Inzell
braucht ein solides Fundament.
Den Spatenstich mit einer BauerBG nahm Karin Seehofer, Frau des
wieder das Bauer-Schafkopf-Turnier aus. Sieger unter zwanzig Teilnehmern wurde Rudi Reitmeir.
Sportlich und kulturell
Der Arbeitskreis Freizeit-SportKultur organisierte im abgelaufenen Jahr wieder verschiedene Veranstaltungen. Sportlich ging's wieder bei der Bauer-Skifahrt mit 120
Teilnehmern her, mit 63 Aktiven
wurde der Eisstock-Cup ausgetragen. Acht Teilnehmer absolvierten
den Halbmarathon in Ingolstadt,
ein kleines Team nahm am München-Marathon teil. Außerdem
gab's für die Kinder und Eltern den
„Kleinen Muck“ in der Augsburger
Puppenkiste, und 60 Interessenten fanden sich zur Werksbesichtigung bei Audi in Ingolstadt ein.
Hauptversammlung
mit positiver Resonanz
Im Juni kamen 780 Aktionäre zur
Hauptversammlung 2009 der
BAUER AG in die Alte Schweiße-
Bayerischen Ministerpräsidenten
vor. Anwesend war auch der Wahlkreis-Abgeordnete Peter Ramsauer, mittlerweile Bundes-Verkehrsminister.
Kurz und knapp – und doch ein
übergreifendes Gesamtbild. So
hieß die Anforderung an den
neuen Bauer-Firmenfilm, der im
Herbst 2009 fertiggestellt wurde.
Er zeigt die Wurzeln und die Struktur des Familienunternehmens
ebenso wie den neuen Marktauftritt der Bauer-Unternehmen mit
den drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources.
Staatsminister Zeil
zu Besuch bei Bauer
Zu einer Tagung der Industrie- und
Handelskammer kam Bayerns
Wirtschaftsminister Martin Zeil ins
Bauer-Konferenzgebäude. Hartmut
Beutler, Vorstandsmitglied der
BAUER AG (Mitte), und Facility-Manager Gerhard Winter – zugleich
Wirtschaftsreferent des Schrobenhausener Stadtrats – nützten die
Gelegenheit, dem Minister das Unternehmen vorzustellen.
Glänzender
Messeauftritt
Mit einem eindrucksvollen Stand
war Esau & Hueber – Tochterfirma
der Bauer Resources und Spezialist für Brauereitechnik und Wasseraufbereitung – auf der „drinktec“ in München vertreten. Laut
Geschäftsführer Christoph Sedlaczek ergaben sich auf dieser
weltweit größten Fachmesse für
Getränketechnik eine ganze Reihe
interessanter internationaler Kontakte.
Ministerpräsident lobt
Unternehmerleistung
Bayerns Ministerpräsident Horst
Seehofer war während des Bundestagswahlkampfes im Sommer
2009 in Schrobenhausen zu Gast.
Erst besuchte er eine CSU-Veranstaltung im Bauer-Konferenzgebäude – unser Bild –, anschließend
sprach er im Volksfest-Bierzelt.
Seehofer verwies in seiner Rede
auf die Leistungen der bayeri-
schen Unternehmen und lobte
Thomas Bauer und dessen Familie
für ihre Haltung als sozial verantwortlich handelnde Unternehmer.
Laut Schrobenhausener Zeitung
folgt dieser Äußerung „donnernder Applaus.“
Impressum: BAUER AG
86522 Schrobenhausen
Telefon: 08252 97-0, Fax: 97-1359
E-Mail: [email protected]
November 2009 - BOHRPUNKT
Erscheint einmal im Jahr
Verantwortlich für Inhalt und
Redaktion: Prof. Thomas Bauer,
Franz J. Mayer, Tobias v. Rechenberg
Gestaltung: Studio W. Moser,
Schrobenhausen
Satz: BAUER AG, Mediendesign
Fotos: Kh. Bauer, M. Bauer, Th.
Bauer, F. J. Mayer, T. v. Rechenberg,
H. Beutler, A. Bi, N. Dobler, F. W.
Gerressen, C. Olma, M. Pielmeier,
A. Riepold, M. Schuh, F. Seifert,
P. Teschemacher, S. Teschemacher,
G. Ulrich und andere Mitarbeiter
der Unternehmensgruppe Bauer;
Bauer-Archiv.
Titel: In Dubai führt Bauer Baugrube
und Gründung des Iris Crystal Tower
aus, ein Projekt mit 25 Stockwerken
und vier Tiefgeschossen.
Rückseite: Nächtliche Stimmung
bei der Maschinen-Hausausstellung
im April 2009.
Druck: Kastner AG, Wolnzach
www.bauer.de