Points of View
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01 2014 Points of View ZKZ 66811 – individual price Einzelpreis 6 € 01 2014 Points of View Es gibt Menschen, die beklagen, dass ihnen nichts mehr Neues widerfährt. Alles, was ihnen angeboten wird, glauben sie schon irgendwo gesehen zu haben. Gemeint ist hier nicht das pathologische Déjà-vu-Erlebnis, sondern eher die resignative Kulturkritik vieler Zeitgenossen, die einen Niedergang der kreativen Leistung heutiger Designschaffender für diesen Befund verantwortlich machen. Doch vielleicht liegt dieser Eindruck der Gleichförmigkeit gar nicht an den Dingen, die uns heute angeboten werden, sondern an der Unverrückbarkeit unseres Standpunktes dieser Kritiker und damit auch an ihrem allzeit gleichen Blick auf die Welt. Nur wer bereit ist, diesen Blick immer wieder zu verändern, erlebt wie verrückt und damit spannend die Dinge werden können, die ihm täglich angeboten werden. Es dürfte nicht zu weit hergeholt sein, wenn man das Konzept der im November vom Oberflächenspezialisten Interprint veranstalteten Möbeltage als ein flammendes Plädoyer für eine variable Sichtweise auf die Dinge interpretiert. Ein Denkansatz der eine ganze frank.stein-Ausgabe wert ist. There are some people who complain that nothing new happens to them anymore. Everything that is presented to them, they believe they have already seen before, somewhere. Here, we do not mean pathological déja-vu experiences; rather we are referring to the resigned cultural criticism expressed by many contemporaries who blame the reduction of creative achievement by present-day designers for this situation. Yet perhaps this impression of uniformity does not lie in the things which are presented to us today, but in the immutability of our point of view of these critics, and hence in their permanently unchanged view of the world. Only those who are willing to constantly change this viewpoint can experience how crazy - and hence, how exciting - can be the things which are presented to them every day. It ought not to be too far-fetched to interpret the concept of the “Furniture Days“ organized in November by the surface materials specialist Interprint as a passionate plea for a variable view of things – an approach to which an entire issue of frank.stein is dedicated. 3 01 2014 Übersicht Overview 03 Trailer 04 Übersicht + Impressum / Overview + Imprint 05 Tales of taste - tastes of time 12 Eine neue Sicht der Dinge / A New View of Things 18 Mut, Offenheit und Ideen! Interview mit Salvatore Figliuzzi / Courage, honesty and ideas! Interview with Salvatore Figliuzzi 24 Mit dem „Six Pack“ auf der ZOW 2014 / With the “Six Pack“ at ZOW 2014 26 From Dusk till Dawn – Versuch einer Interpretation / From Dusk till Dawn – attempt at an interpretation Impressum / Imprint Herausgeber und Chefredakteur / Publisher and Editor-in-Chief Frank Stein, [email protected] Layout / Layout Tocologo Kommunikationsdesign Redaktion / Editorial staff Elena Guschlbauer, [email protected] Vertrieb / Distribution Christine Stein, [email protected] Anzeigen / Advertising Frank Stein, [email protected] Leonard Stein, [email protected] Verteilung / Circulation 1.000 Printauflage/copies + PDF Verteiler/PDF circulation 4 stein-publishing Hochstr. 33, D-90429 Nürnberg Postfach 81 02 20, D-90247 Nürnberg Tel.: +49 911 360 24 20 Jede Ausgabe kostenlos als PDF erhältich. Printversion (50 Ausgaben) 200 €. Einzelheft 6 €. Each issue is available as free PDF-file. Printed version (50 issues) 200 €. Single issue 6 €. Diese Zeitschrift ist urheberrechtlich geschützt. Eine Weiterverwertung einzelner Beiträge und Abbildungen – auch in Auszügen – bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Verlages. Bei Nichterscheinen durch höhere Gewalt oder Streik besteht kein Entschädigungsanspruch. This publication is protected by copyright. No use may be made, either in whole or in part, of individual articles and/or illustrations without the express permission of the publisher. No claims for damages can be accepted in event of non-appearance due to strikes, force majeure etc. Fotos: Interprint Eine neue Sicht der Dinge. Auf der ZOW 2014 // Halle 22-2, Stand B32. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Interprint. Inspiring People. 01 2014 01 2014 Tales of taste – tastes of time Text: Frank Stein fotos: INTERPRINT Wenn es um Fragen des aktuellen oder des zukünftigen Zeitgeschmacks geht, sprechen mehr oder weniger alle von „Trends“ oder gar „Megatrends“. Der folgende Artikel ist ein Plädoyer für einen sehr sparsamen Umgang mit dem Wort „Trend“ und erklärt warum frank.stein lieber von „tales of taste“ spricht. Whenever the question of current or future tastes arises, more or less everyone talks about ”trends” or even “megatrends.” The following article is a plea for careful use of the word “trend” and explains why frank.stein prefers to use the term “tales of taste.” Es scheint als würden täglich neue Trends ausgerufen. Immer mit dem Anspruch auf Allgemeingültigkeit versuchen die Verkünder ihre Botschaft durchzusetzen. Es ist eine Mischung aus naturwissenschaftlichem Anspruch, religiösem Missionsdrang und totalitärem Säbelrasseln. Wer sich dem gerade Ausgerufenen oder besser diagnostizierten Trend verschließt, ist „out“ und „hat den Schuss nicht gehört“. Als Endverbraucher läuft man bei Nichtberücksichtigung des Trends Gefahr in der Gosse der gesellschaftlichen Ausgrenzung zu landen und als Hersteller oder Anbieter von Artikeln, die den Zeitgeschmack reflektieren müssen, droht die Bedeutungslosigkeit und damit der wirtschaftliche Niedergang. It seems as if new trends are being announced every day. The proclaimers try to enforce their message by means of claims to universal validity. It is a mixture of pseudo-natural science, religious missionary activity and totalitarian sabre-rattling. Those who turn their backs upon the trend which has just been announced or, better, diagnosed, are “out” and have “missed the boat.” As end-users, by ignoring the trend, we run the risk of landing in the gutter of social exclusion; while manufacturers or suppliers of articles which must reflect the taste of the time, feel the threat of meaninglessness and, consequently, economic decline. Vielleicht ist alles ganz anders Doch möglicherweise ist alles ganz anders. Vielleicht kann nur der, der sich diesem System zu widersetzen vermag und seinen ganz eigenen Weg geht, nachhaltig erfolgreich sein. Gemeint ist hier nicht eine starrsinnige Verweigerungshaltung, die die Augen vor den offenkundigen Entwicklungen in der Gesellschaft verschließt, sondern die Eröffnung eines pluralistischen Diskurses, der an einer neuen Angebotskultur mitarbeitet, bei der Phantasie, Plausibilität und Charme immer neue Nischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Überlebens schaffen. Hier werden keine neuen Dogmen oder unverrückbare Naturgesetze verkündet, sondern es werden Geschichten erzählt, Geschichten, die wenn sie plausibel und nah an den Adressaten sind, wahre Wunder bewirken können, und jedem, der sich in dem Angebot an Geschichten nicht wiederfindet, die Möglichkeit lässt, mit einer neuen, mit seiner eigenen Geschichte das Angebot an solchen Geschichten noch etwas reicher zu machen und so sich bzw. seinem Produkt die Akzeptanz zu verschaffen, die das nachhaltige Überleben sichert. Doch was ist das Geheimnis guter Geschichten? 6 Everything may be quite different But perhaps everything is quite different. Perhaps only those who are able to resist this system and go their own individual way can enjoy sustainable success. By this we mean not a stubborn attitude of resistance – closing one´s eyes to the obvious developments in society – but to the opening of a pluralistic discourse, which cooperates in a new offer culture, in which fantasy, plausibility and charm are continually creating new niches of economic and social survival. Here, no new dogmas or immutable laws of nature are announced; instead, stories are told, stories which, when they are plausible and pertinent to the addressee, can work genuine miracles and give everyone who cannot come to terms with the range of stories offered the opportunity of making the range of such stories somewhat richer with a new story or his own story, and thus winning for himself or his product the acceptance which ensures sustainable survival. But what is the secret of good stories? 7 01 2014 Gute Geschichten können Leben retten Gute Geschichten können die Welt verändern, oder zumindest Leben retten. Wem fällt da nicht Scheherazade ein. Sie soll einer persischen Überlieferung nach die Erzählerin der Geschichten von Tausendundeiner Nacht sein. Sie ist die Tochter des Wesirs des persischen Königs Schahrayâr. Dieser wurde einst von seiner Frau mit einem Sklaven betrogen. Verbittert beschließt er jeden Tag eine neue Frau zu heiraten, um diese bereits nach einer gemeinsamen Nacht töten zu lassen. Doch Scheherazade akzeptiert ihr Schicksal nicht und erzählt dem König in der Nacht eine Geschichte, deren Handlung am nächsten Morgen abbricht. Neugierig auf das Ende der Geschichte lässt König Schahrayâr sie am Leben. Nach 1001 Nacht ist der König von der Treue Scheherazades überzeugt und lässt seinen mörderischen Plan gänzlich fallen. Good stories can save life Good stories can change the world, or at least save life. Who can forget Sheherazade? According to Persian tradition, she is the authoress of the “Tales of a Thousand and One Nights.” She is the daughter of the Vizier of the Persian King Sharayar, whose wife was unfaithful to him with a slave. Filled with bitterness, he determines to take a new wife every day and then, after their wedding night together, to have her killed and then marry a new wife that day. But Sheherazade refuses to accept her fate; that night, she tells the king a story whose end is interrupted next morning. Curious as to how the story will end, King Sharayar spares her life. After 1001 nights, the king is convinced of Sheherazade´s faithfulness and decides to abandon his murderous intention. ... oder die Welt verändern Wenn man den Überlieferungen bezüglich der letzten Lebenstage des griechischen Philosophen Sokrates Glauben schenken will, so sind es die von seinen Schülern festgehaltenen Erzählungen ihres Meisters, die die abendländische Philosophie begründet haben und deren Einfluss auf unser Denken und unsere Wertvorstellungen bis heute spürbar ist. Man erzählt sich, dass als er bereits wegen seiner kritischen Gedanken zum Tode verurteilt, in der Todeszelle saß, seinen Schülern mittels in Dialogform erzählten Geschichten die wichtigsten seiner Ideen vermittelte, die diese dann zu Papier brachten. Diese wie auch die Geschichte von Scheherazade zeigen welch positive Wirkungen Erzählungen haben. Aber auch inspirierende Geschichten, die unerwartete Zusammenhänge und Perspektiven zum aktuellen und zukünftigen Zeitgeschmack bieten, haben das Zeug etwas zu bewegen. ... or change the world If we can believe the traditions concerning the last days of the Greek philosopher Socrates, it was their master´s stories as recorded by his disciples which formed the basis of Western philosophy, and whose influence upon our thinking and our values may be felt to this day. It is related that, while in his prison cell, having been condemned to death for his critical ideas, he conveyed the most important of his precepts as stories in dialogue form to his disciples, who put them down on paper. These, like the stories told by Sheherazade, demonstrate what positive effects stories may have. In addition, inspiring tales which provide unexpected angles and perspectives to the present and future taste have the power to bring about change. Ob eine gute Geschichte erfunden ist oder nicht, ist egal! Ob eine Trendprognose zutrifft oder nicht, ist entscheidend. Ob eine Geschichte erdacht ist oder sich wirklich wie erzählt zugetragen hat, ist unerheblich, wenn sie nur ihre Aufgabe erfüllt. Eine Geschichte will gar nicht wahr sein. Sie will die Menschen bewegen. Sie bietet Interpretationsfreiräume und lädt zum Weiterdenken und Weitererzählen ein. Es gibt unendlich viele Geschichten, die man zu einem neuen Produkt oder einer neuen Kollektion erzählen kann. Wer eine gute Geschichte erzählen kann, braucht keine Erfolgsprognosen mehr zu geben. Wer von solch einer Geschichte ergriffen wird, will dabei sein, will das Produkt haben. „Tales of Taste“ sind weder Welterklärung noch vermeintlich wissenschaftlich fundierter Blick in die Zukunft. Es sind Interpretationen und Inspirationen zum Thema Zeitgeschmack als ein möglicher aber hoffentlich spannender Blick auf die Dinge. 8 Whether a good story is pure fiction or not – doesn´t matter! Whether a trend forecast comes true or not, is what makes a difference. Whether a story is fiction or really happened, is of no importance, as long as it fulfills its purpose. A story is not intended to be true. It is intended to move people´s hearts. It offers scope for interpretation, inviting listeners to think further and share it with other people. There are countless stories which can be told about a new product or product range. Anyone who can tell a good story does not need to present any forecasts of success. Anyone who is moved by such a story wishes to be on the scene, wishes to possess the product. “Tales of taste” are neither cosmology nor a supposedly scientifically based view of the future. They are interpretations and inspirations relating to the theme “taste of the time” as a possible but hopefully exciting view of things. 9 01 2014 10 Es gibt nicht jedes halbe Jahr einen neuen Trend Es ist unseriös jedes halbe Jahr einen neuen Trend auszurufen. Aber immer mehr Branchen erwarten genau das von den Trendforschern. So werden vermeintlich unterscheidbare Prognosen in immer kürzeren Abständen auf den Markt gebracht. Obwohl die Inflation von Trendprognosen zunehmend deren Aussagekraft relativiert, verharren die meisten dieser Vorhersagen im Dogmatismus. A new trend does not arise every half-year It is irresponsible to proclaim a new trend every half-year. However, more and more branches of industry expect precisely that from the trend researchers. As a result, supposedly distinguishable forecasts are put onto the market at increasingly shorter intervals. Although the inflation of trend forecasts increasingly relativises their importance, most of these forecasts persistently remain caught in dogmatism. Der Begriff „Trend“ offenbart schon, um was es sich im Grunde handelt. Es ist eine Einbahnstraße, oder wie bei einem alten Song von Jethro Tull, ein Zug, der ungebremst in eine Richtung fährt. The word “trend” clearly reveals what it basically is: a one-way street or, as revealed in an old song by Jethro Tull, a train which travels unchecked in one direction. Tales of Tastes wollen keine Einbahnstraße sein. Sie reflektieren die Welt und entwickeln einen möglichen Sinnzusammenhang in dem sich eine Produktpräsentation bewegen kann. Sie erzeugen Bilder und regen zum Miterzählen an. “Tales of taste” are not intended to be a one-way street. They reflect the world, developing a possible context of meaning within which a product presentation can move. They create images, inspiring the teller to relate actively. Möbeltage von Interprint machen „Tales of Taste“ erlebbar. Events wie die Möbeltage von Interprint machen den Begriff „Tales of taste“ erlebbar. Sie erzählen an den verschieden Stationen der Präsentation ihre Geschichten und der Besucher ist unversehens mitten in der Gedankenwelt des Veranstalters. Das Motto „Points of View“ unterstreicht zu dem den pluralistischen und undogmatischen Ansatz der Designabteilung. Die Produkte werden in der Präsentation „Points of View“ zu plausiblen Protagonisten der dargebotenen Erzählungen. The Interprint “Furniture Days“ make “tales of taste” come to life. Events like the Interprint “Furniture Days“ make the concept of “tales of taste” come to life. They tell their stories at the various stations of the presentation, and the visitors unexpectedly find themselves in the organiser´s world of thought. Furthermore, the motto “Points of View” underscores the pluralistic and undogmatic approach of the design department. In the presentation “Points of View”, the products become credible protagonists of the stories told. 11 01 2014 aus ganz Europa und sogar aus Südamerika nach Arnsberg. Das diesjährige Motto „Points of View“ inspirierte mit ungewöhnlichen und neuen Perspektiven. Kann man die Welt mit anderen Augen sehen? Man kann, wenn man bereit ist, seinen Blickwinkel - seinen „point of view“ - zu ändern. Salvatore Figliuzzi, Leiter Dekorentwicklung & Marketing, Maurizio Burrato und Daniel Heitkamm aus dem Design- und Marketingteam nahmen die Besucher der diesjährigen „Interprint Möbeltage“ mit auf einen visuellen Trip. Das Ziel der „Reisegruppen“ war es, neue Sichtweisen kennenzulernen. Insgesamt sechs Stationen gab es zu erleben: die Veränderung der Märkte, Offenheit für Innovationen und Inspirationen, besondere Stimmungen, das Licht und die Zeit. Einfach und komplex Der Weg vom Walkman zum MP3 Player dokumentiert die rasante Entwicklung im Industrie-Design. So einfach und schlicht das Design eines MP3 Players nach außen wirkt, so komplex ist die Technologie dahinter. Ähnlich in unserer Branche: Dekore wirken auf den ersten Blick „nachvollziehbar“, bergen aber vielschichtige Prozesse in sich. Auch Märkte werden zunehmend komplexer und vielschichtiger – sie verändern sich, neue Marktplätze entstehen. Einer ist das Internet. Um in neuen Einkaufswelten Erfolg zu haben, müssen Anbieter ihre potentiellen Kunden emotional ansprechen und ihnen Orientierung bieten. Less is more – weniger ist mehr. Eine neue Sicht der Dinge A New View of Things Text: INTERPRINT fotos: INTERPRINT 12 „Points of View“ hieß es auf den „Interprint Möbeltagen 2013“. Der Workshop eröffnete seinen Teilnehmern viele Perspektiven. “Points of View“ was the motto of the “Interprint Furniture Days 2013“. The workshop gave its participants many perspectives. Es war bereits die 7. Ausgabe der „Interprint Möbeltage“, zu denen sich wieder zahlreiche Besucher aus aller Welt einfanden. Von Ende Oktober bis Mitte November nahmen mehr als 230 Entscheider aus über 130 Unternehmen an dem trendorientierten Workshop des internationalen Dekordruckers teil. Die Partner der Holzwerkstoff- und Möbelindustrie kamen The already 7th “Interprint Furniture Days“workshop was attended by numerous visitors from all over the world. From the end of October to mid-November, more than 230 decision-makers from more than 130 companies participated in the trend-oriented workshop of the international decor printer. The partners of the derived timber product and furniture industries came from all over Europe and even from South America to Arnsberg. This year’s “Points of View“ motto inspired with unusual and new perspectives. Can you see the world with different eyes? You can if you are prepared to change your point of view. Salvatore Figliuzzi, Decor Development & Marketing Manager, Maurizio Burrato and Daniel Heitkamm from the Design and Marketing Team took the visitors of this year’s “Interprint Furniture Days“ on a visual trip. The objective of the “group tour“ was to get to know new points of view. A total of six stops could be experienced: the change in the markets, openness to innovations and inspirations, special moods, light and time. Simple and Complex The path from the Walkman to the MP3 Player documents the rapid development in industrial design. However simple and plain the design of an MP3 Player may look from the outside, the technology behind it is extremely complex. It is the same in our industry: Decors appear to be “understandable“ at first sight but involve multi-layered processes. „Insgesamt sechs Stationen gab es zu erleben: die Veränderung der Märkte, Offenheit für Innovationen und Inspirationen, besondere Stimmungen, das Licht und die Zeit.“ “A total of six stops could be experienced: the change in the markets, openness to innovations and inspirations, special moods, light and time.“ 13 01 2014 01 2014 eine digitale Sofortbildkamera. Und aus digitalen Bildern macht man mittlerweile wieder Fotobücher, die an das gute alte Album erinnern. Ein Phänomen, ähnlich wie die Entwicklung von Holzdekoren. „Jenseits der Eiche“ entstehen aus vielen natürlichen Elementen neue Holzdekore mit starkem Charakter. Der Trend zu Used- und Repair-Looks, Textil- und Steinoptiken – das ist die Lust auf Echtheit. Die Farbpalette der neuen Holz-Interpretationen geht von natürlichen über weißlich-grauen bis hin zu dunkleren Tönen. Salvatore Figliuzzi und sein Team zeigten im Workshop sowohl Dekorneuheiten als auch aktuelle Dekor-Beispiele, die bereits erfolgreich von Holzwerkstoff- und Möbelherstellern umgesetzt wurden. „Ist die Zukunft heute wirklich so, wie man sie sich früher ausgemalt hat?“ “Did yesterday’s future, i.e. the present, really come true as imagined in the past?“ Die Zukunft von gestern Ist die Zukunft heute wirklich so, wie man sie sich früher ausgemalt hat? Die 60er-Jahre gehörten der Raumfahrt. Also stellte man sich vor, im Jahr 2000 Klassenfahrten zum Mond zu machen und mit dem eigenen Auto durch die Stadt zu fliegen. Doch es kam ganz anders. Was wirklich kam, war noch vor 50 Jahren unvorstellbar: das Computerzeitalter und die Digitalisierung der Technik. Analog und digital Aller Digitalisierung zum Trotz gibt es eine spürbare Rückbesinnung auf „das Echte“. Das ist bei Interprint nicht anders. Dekorentwicklung beginnt analog, beim Holz-Fachmann, der mit „analogem Werkzeug“, Hobel & Co., die authentische Vorlage schafft. Dann erst kommt der Repro-Fachmann mit seinen digitalen Werkzeugen und arbeitet das Dekor visuell aus, damit am Ende wieder etwas „authentisches, analoges“ daraus hergestellt werden kann. Ebenso paradox wie genial ist es, wenn man „Altbekanntes“ mit innovativen Technologien neu inszeniert. Wer erinnert sich nicht an die Polaroid-Kamera?! Aus ihr wurde 14 Markets are also becoming increasingly complex and multi-layered – they change and new markets emerge. One of them is the Internet. To be successful in new worlds of commerce, sellers must address their potential customers emotionally and offer them orientation. Less is more! Farbe macht Stimmung Besonders interessiert waren die Besucher an Farbstimmungen, die sich mit den Holzdekoren optimal kombinieren lassen. Die neuen Uni-Farben von Interprint leben durch die Idee „From Dusk till Dawn“. Das sind sanfte, graue und gelbliche Töne – vom Abend bis zur Morgendämmerung. „Echt“ wirken auch die Oberflächen von metallischen Werkstoffen, wie z.B. Stahl, Messing, Kupfer oder Zinn – die Trendfamilie „Cosmic Sparkle“. Und aus dem Fashion und Interieur Design wurde ein ganz besonders eigener Farbton für die InterprintDekore adaptiert: „Jade“, der Edelstein mit dem magischen Grünton. tools“, like plane and chisel. It is only thereafter that the repro expert starts his work with digital tools and visually processes the décor so that in the end something “authentic and analogue“ can be produced from it. It is equally paradox and brilliant when something old and familiar is reinvented with innovative technologies. Who does not remember the Polaroid Camera?! It was superseded by the digital instant camera. And today, digital photos are used to compile photo books that remind of the good old photo albums of the past. A phenomenon similar to that of the development of wood decors. “Beyond the oak“, new wood decors with a strong character are being created from many natural elements. The trend towards used and repaired looks, textile and stone looks reflects the desire for authenticity. The colours of the new wood interpretations range from natural and whitish-grey to darker colours. During the workshop, Salvatore Figliuzzi and his team showed both new decors and current decor examples that had already been successfully implemented by derived timber product and furniture manufacturers. Yesterday’s Future Did yesterday’s future, i.e. the present, really come true as imagined in the past? The 1960’s were the era of space flight. It was therefore thought that school trips to the moon and flying through the town in your own car would be possible in the year 2000. But everything turned out differently. What did come was something still inconceivable 50 years ago: the computer era and the digitisation of technology. Analogue and Digital Despite all digitisation, there is a noticeable return to “the real thing“. That is no different at Interprint. Décor development starts in the analogue way, at the wood expert, who creates the authentic artwork with “analogue 15 01 2014 01 2014 zur Freude: „Bereits im letzten Jahr hatten wir schon sehr viele Besucher. Dass wir in diesem Jahr noch mehr Anmeldungen – sogar aus Übersee – hatten, ist einfach klasse. Gemeinsam mit unseren Partnern der Branche konnten wir Produkte und Märkte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen auf der ZOW 2014.“ „Gemeinsam mit unseren Partnern der Branche konnten wir Produkte und Märkte aus vielen verschiedenen Blickwinkeln betrachten.“ “Together with our industry partners, we were able to look at products and markets from many different perspectives.“ Salvatore Figliuzzi 16 Licht aus anderen Perspektiven Mit Licht kann man genial gestalten – sowohl im Raum als auch im Möbel. Auch deshalb, weil farbige Flächen Licht reflektieren. Die indirekte Kombination von Unifarben mit weißen Möbeloberflächen sorgte bei den Besuchern für ein kreatives Aha-Erlebnis. Aber Licht macht in Zukunft noch mehr Karriere – in der Datenübertragung: Wird Wi-Fi vielleicht zu Li-Fi? Ansichten und Ausblicke Die Teilnehmer des „Point of View“ Workshops erlebten den Höhepunkt ihrer visuellen Reise im Atrium des Interprint Design Centres. Dort hieß es „Atem anhalten!“. „Parkourläufer“ setzten mit einer atemberaubenden Performance in Szene, wie unterschiedlich die Sichtweisen der Menschen sein können. Wo wir im urbanen Raum Mauern, Geländer und Treppen eher als Hindernisse wahrnehmen, nutzen sie diese Objekte in der Fortbewegung. Das gute Feedback der Besucher der „Interprint Möbeltage 2013“ ist für Salvatore Figliuzzi und das gesamte Interprint-Team Grund Views and Outlooks The participants of the “Points of View“ workshop experienced the highlight of their visual tour in the atrium of the Interprint Design Centre. There, it was time to “hold one’s breath“! Parkour runners showed in a breathtaking performance how different the points of view of people can be. Where we see walls, handrails and stairs as obstacles in urban space, they use these items for motion. The positive feedback of the visitors of the “Interprint Furniture Days 2013“ is good reason for Salvatore Figliuzzi and the entire Interprint Team to be pleased: “We already had a very large number of visitors last year. And that we had even more registrations this year – even from overseas – is really great. Together with our industry partners, we were able to look at products and markets from many different perspectives. We are looking forward to a reunion at ZOW 2014.” Mood-Setting Colours The visitors were particularly interested in mood-setting colours that can be ideally combined with wood decors. The new single colours from Interprint originated from the “From Dusk till Dawn“ idea. These are soft, grey and yellowish colours – from dusk till dawn. The surfaces of metallic materials like for example steel, brass, copper or tin, i.e. the “Cosmic Sparkle“ trend series, also look authentic. And Fashion and Interior Design got its own very special and adapted colour for the Interprint decors: “Jade“, the gem with the magic green colour. Light from Different Perspectives Light can be used for innovative design – both in the room and on furniture. Particularly because coloured surfaces reflect light. The creative indirect combination of single colours with white furniture surfaces provided the visitors with a persuasive experience. But light will be even more successful in future – in data transmission. Will Wi-Fi perhaps be superseded by Li-Fi? 17 01 2014 Lorem ipsum dolor Mut, Offenheit und Ideen! Courage, honesty and ideas! Interview: FRANK STEIN fotos: INTERPRINT Interview mit Salvatore Figliuzzi Interview with Salvatore Figliuzzi Vor sechseinhalb Jahren haben Sie ein Interview gegeben. Damals waren Sie noch recht neu bei Interprint. Was hat sich seitdem getan? Da ist unheimlich viel passiert. Mir war von Anfang an klar, dass Dekorentwicklung und Design allein nicht alles für mich sein kann. Genauso wichtig wie ein gutes Dekor sind die Emotion und die Geschichte. Damals, vor sechseinhalb Jahren, entwickelte sich die Vermarktung unabhängig vom Design. Irgendwann kamen die beiden Bereiche dann zum Glück doch zusammen, so dass heute die Story und die Emotion den gleichen Stellenwert haben wie das Design. Ich bin davon überzeugt, dass über die Emotion viele auf das Label Interprint aufmerksam geworden sind. Traditionell waren und sind unsere Beziehungen zur Holzwerkstoffindustrie immer schon sehr ausgeprägt gewesen. Wir wollen aber auch die Möbelhersteller erreichen. Nicht alle Möbelhersteller hatten eine wirkliche Vorstellung von Interprint. Diese sind dann schließlich nicht nur wegen der Dekore zu uns gekommen, sondern auch wegen der Geschichte. Das positive Feedback bestätigt unseren Weg. Am Anfang war ich der „Underdog“. Heute bin ich total dankbar, dass ich die Marke Interprint aktiv mitgestalten darf. You last gave us an interview six and a half years ago. At that time, you were still new with Interprint. What has happened in the meantime? A great deal has happened. From the very beginning, it was clear to me that decor development and design alone cannot be the whole world for me. The emotion and the history are just as important as a good decor. At that time, six-and-a-half years ago, marketing developed independently from the design. Fortunately, at some time or other, the two areas came together, so that today the history and the emotion have the same value as the design. I am convinced that it was via the emotion that many people became aware of the Interprint label. Traditionally, our relationships with the woodbased panels industry have always been very strong. But we also aim to reach the furniture manufacturers. Not all furniture manufacturers had a correct picture of Interprint. In the end, they came to us not only because of the decors but also because of the history. The positive feedback received confirms that our way was the right way. In the beginning, I was the “underdog”. Today, I am very grateful that I am able to participate in actively shaping the Interprint brand. 19 01 2014 „Die ‚interzum‘ ist eine Geschichte der Branche. Die Möbeltage sind die Geschichte von Interprint.“ “The Interzum is the history of the industry. The ‘Furniture Days’ are the history of Interprint.“ 01 2014 Auf der Visitenkarte steht sicher so etwas wie „Marketing- und Dekorverantwortlicher“. Wie nennen Sie sich selbst? Ich würde gerne eine Bezeichnung dafür erfinden. Die Bezeichnungen, die es gibt, treffen es nie so ganz. Man müsste eine Postbox auf Ihrem Heft anbringen, so dass alle, die mich kennen, einen Vorschlag machen können. On your business card, it probably says something like “Marketing & Decor Management.” What is your official title? I wish I could think up a suitable description. The descriptions that exist never quite meet the mark. You ought to include a postbox in your magazine so that all those who know me can submit a suggestion. Welche Rolle spielen die Möbeltage bei Interprint? Auf jeden Fall eine genauso große wie die „interzum“. Mein Herz sagt eher mehr. Denn das sind WIR. Die „interzum“ ist eine Geschichte der Branche. Die Möbeltage sind die Geschichte von Interprint. What role is played by the Interprint “Furniture Days“? At any rate, exactly as important as the role played by the Interzum. But my heart tells me, more important. Because that is what we are. The Interzum is the history of the industry. The “Furniture Days“ are the history of Interprint. Wenn das jetzt der ein oder andere liest, wird er einwenden: „Die sind doch gar nicht auf der interzum!“ Ja, das stimmt. Wir stellen nicht auf dem Messegelände aus. Dennoch fühlen wir uns mit unserer Präsentation in der Design Post als Teil dieses Branchen-Events. Anyone who reads that, will probably object, saying “They don´t take part in the Interzum!” Yes, that´s true. We don´t exhibit at the official exhibition centre. But still, with our presentation in the Design Post, we feel ourselves as part of this industry event. Haben die Möbeltage das Geschäft von Interprint erfolgreicher gemacht? Sie haben auf jeden Fall dazu beigetragen, dass wir international gesehen Marktanteile dazu gewonnen haben. Wir haben Ziele erreicht, die wir vielleicht auch ohne die Möbeltage erreicht hätten, aber der Weg wäre schwieriger gewesen. Wir können hier während der Möbeltage, Dekoren einen erfolgreichen Weg bahnen. Diese Chance bietet sich sicherlich nicht mit jedem Event. Wie ist das Motto „Points of View“ entstanden? Eigentlich ist Leo Bisping dafür verantwortlich. Ihm ist bei einem Spaziergang durch Münster bewusst geworden, dass man Dinge in der Welt aus verschiedenen Perspektiven betrachten kann. Er hat die Geschichte dann in die Runde geworfen. Danach ist das Motto zum Schneeball geworden. 20 Have the “Furniture Days“ made Interprint´s business more successful? At any rate, they have contributed to our having gained market shares on an international level. We have achieved goals which we perhaps might have achieved without the “Furniture Days“, but the road would have been a more difficult one. Here, during the “Furniture Days“, we can create a successful path for our decors. This opportunity is not available with every event. How did the motto “Points of View” originate? In fact, Leo Bisping is the one responsible. While taking a walk through Münster, he realized that one can observe things in the world around us, from different perspectives. He then put the matter up for consideration – and then, the motto became a snowball. Gibt es nur einen richtigen Standpunkt? Nein, es gibt nicht nur einen richtigen Standpunkt. Es gibt viele richtige Standpunkte. Auch das ist es, was wir uns wünschen, dass es auf einer „imm“ mehr verschiedene Standpunkte, im Sinne von unterschiedlichen Dekoren gibt. Auch Mitbewerber machen gute Dekore. Es würde der Möbelbranche gut bekommen, wenn die verschiedenen Standpunkte, wie ein Möbel aussehen kann, auch auf den Messen und im Handel sichtbar wären. Is there only one correct point of view? No, there isn´t only one correct point of view – there are many correct points of view. That, too, is what we want – that at the “imm” there should be more different viewpoints, in the sense of different decors. Our competitors also create good decors. It would be good for the furniture industry if the various points of view, as to how an item of furniture can look, could be seen at trade fairs and in the retail business. Wären die Themen oder Trends unter anderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen andere gewesen? Natürlich sind die Themen nicht unabhängig vom aktuellen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfeld. Sie entstehen aus dem, was gerade so um uns passiert. Wir haben ja nicht nur Dekorentwickler, die in Deutschland leben, sondern die, wie unser Kollege Maurizio Burrato, zum Beispiel aus Italien kommen und somit anderen Einflüssen ausgesetzt sind. Maurizio, der an den Möbeltagen mitgearbeitet hat, lieferte andere Beiträge als wir. Would the themes or trends have been different under other economic outline conditions? Naturally, these themes are not independent of the current economic and social environment. They develop from what is happening around us. After all, we don´t only have decor developers living in Germany; but also others who, like our colleague Morizio Burrato, come from Italy, for example, and are hence exposed to other influences. Maurizio, who cooperated with us on the “Furniture Days“, made contributions that were different from ours. Wie aufnahmefähig ist die Möbelindustrie? Wir haben während unserer Möbeltage festgestellt, dass die Besucher definitiv an How receptive is the furniture industry? During the “Furniture Days“, we realized that the visitors are definitely interested in new ideas and the history behind them. 21 01 2014 01 2014 neuen Ideen interessiert sind und an der Geschichte dahinter. Gemeinsam mit unseren Kunden haben wir eine große Chance, den Markt zu verändern. Die aktuelle Gleichförmigkeit des Angebotes hier in Deutschland stößt bei vielen Kunden auf Unbehagen. Das ist aber ein rein nationales Thema. International gibt es dieses Phänomen nicht. ... der Möbelhandel? Auch der Möbelhandel ist auf der Suche nach neuen Ideen. Diese findet er bei uns. „Es würde der Möbelbranche gut bekommen, wenn die verschiedenen Standpunkte, wie ein Möbel aussehen kann, auch auf den Messen und im Handel sichtbar wären.“ “It would be good for the furniture industry if the various points of view, as to how an item of furniture can look, could be seen at trade fairs and in the retail business.“ 22 ... der Konsument? Wir versuchen tatsächlich, wenn wir unsere Dekore entwickeln, die Welt aus der Endverbrauchersicht zu sehen. Das ist für uns alle in der Branche am Ende die entscheidende Sichtweise. Und was für Erkenntnisse haben Sie über den Endverbraucher? Der Endverbraucher hat, wenn ihm Geld zur Verfügung steht, nicht in erster Linie „Möbel“ im Kopf. Viele andere Dinge interessieren ihn mehr. Die Leidenschaft unserer Branche sind Möbel. Diese Leidenschaft müssen wir auf den Endverbraucher übertragen. Das Ding haben wir „noch nicht gerockt“. Hätte Ihr Team für ein bekanntes Modehaus „Modetage“ veranstaltet, hätten diese viel anders ausgesehen? Auf jeden Fall ähnlich. Auf „YouTube“ kann man bereits unser aktuelles Video über die Möbeltage sehen. Die bisher schon getätigten Klicks, zeigen das allgemeine Interesse. Man erkennt dort, dass unsere Story nicht auf das Thema „Möbel“ beschränkt ist, sondern dass sie das allgemeine Umfeld reflektiert. Also das, was die Menschen gerade interessiert. Unsere Geschichte hätte für ein anderes Produkt ähnlich ausgesehen. Together with our customers, we have a tremendous opportunity of changing the market. The current uniformity of the range of products on offer here in Germany makes many customers uneasy. But that is a purely national theme. This phenomenon does not exist on an international level. Was sind Sie? Dogmatiker oder eher Relativist? Was für eine Frage?! Als Romantiker bin ich Relativist. Andererseits müssen wir im Geschäftsleben auch ein Stück weit dogmatisch sein, weil wir nur Erfolg haben werden, wenn unsere Kunden erfolgreich sind. … and the furniture retail sector? The furniture retail trade also is on the lookout for new ideas, and can obtain them from us. Kann ein Drucker Ideen verkaufen? Wenn wir das tun würden – ich bin mir sicher, das wäre ein gut laufender Geschäftsbereich. Neue Ideen entwickeln ist unsere Leidenschaft. Natürlich erfordert unser Alltag, dass wir unsere Kreativität fokussieren, um ans Ziel zu gelangen. … and the consumer? In developing our ideas, we really try to see the world from the point of view of the enduser. When all is said and done, for all of us in the industry, that is the deciding point of view. And what are your findings with regard to the end-user? When he has money to spend, the end-user does not have “furniture” in mind ahead of all other things. There are many other things which interest him more. The passion of our industry is furniture. We have to transfer this passion to the end-user. We still have not “cracked it.” Verschenken die innovativen Drucker nicht ihre Alleinstellungsmerkmale und verkaufen ihre Austauschbarkeit? Diese Frage lasse ich mal im Raum stehen. Welche Botschaft will Interprint über die Möbeltage transportieren? Mut, Offenheit und Ideen! What are you? Dogmatic? Or relativist ? What a question! As a romantic, I am a relativist. On the other hand, in the business world we also have to be somewhat dogmatic, because we can only be successful when our customers are successful. Can a printer sell ideas? If we were to do that – I am sure that would be a successful business area. Developing new ideas is our passion. Of course, our every-day existence demands that we should focus our creativity in order to reach our goal. Aren´t the innovative printers throwing away their unique selling points and selling their interchangeability? That´s a question I prefer to leave unanswered. Which message does Interprint wish to communicate via the “Furniture Days“? Courage, honesty and ideas! If your design team had organized “Fashion Days“ for a famous fashion house, would they have been much different? At any rate, similar. On “YouTube“, you can already see our latest video about the “Furniture Days“. The number of clicks made up till now demonstrates the level of general interest. There, you can see that our history is not limited to the theme “Furniture”, but that it reflects the general environment – namely, what people are interested in at that moment. Our history would have been similar for another product. 23 01 2014 01 2014 Die Anhänger von gutem Design werden eine neue Range von „Visual Perfect“ Unifarben finden, die sich sehr gut mit den aktuellen Holzdekoren kombinieren lassen. Das Thema der Unifarben „From Dusk Till Dawn“ umfasst angesagte graue und gelbliche Töne, die geschickt mit den Farbnuancen der Holzdekore spielen. Jetzt schon ein Star unter den Farben ist der neue Trendton „Jade“, ein edler Grünton, der sich in der Fashion- und InterieurWelt großer Beliebtheit erfreut. Innovationen verspricht auch die „Pearl Perfect“-Familie von Interprint und mit „Cosmic Sparkle“ ist eine ganz neue Trendrichtung am Start. Das sind metallische Effekte und Anmutungen, die „von cool bis warm“ wirken und auf den Trend „natürliche Materialien“ einzahlen. Mit dem „Six Pack“ auf der ZOW 2014 With the “Six Pack“ at ZOW 2014 TEXT: INTERPRINT 24 Der Austausch und das produktive Feedback der diesjährigen Workshopteilnehmer wurde als Basis für die Entwicklung der Präsentation genutzt, die in Kürze vom Interprint Team auf der ZOW 2014 inszeniert wird. Zu sehen und erleben gibt es neue Holz-, Stein- und KreativDekore mit starkem Charakter und von unfassbarer Authentizität. Als besonders bemerkenswert werden die Holzdekore „jenseits der Eiche“ gehandelt. The exchange of information and the productive feedback from this year’s workshop allowed for participants to be used as a basis for the development of a presentation that will shortly be staged by the Interprint Team at ZOW 2014. New wood, stone and creative décors with a strong character and incredible authenticity can then be seen and experienced. The wood decors “beyond the oak“ will be a special focal point. Neue Ansichten und spannende Perspektiven: Im intensiven Gespräch mit allen WorkshopTeilnehmern kristallisierte sich heraus, welche Dekore das größte Potenzial besitzen, am Markt erfolgreich zu sein. Das Ergebnis wird sich auf der ZOW vom 10. bis zum 13. Februar sehen lassen, denn dort wird das neue „Six Pack 2014“ – die sechs favorisierten Dekore – präsentiert. Aber nicht nur optisch bekommen die Besucher des Interprint-Standes viel geboten. Die neuen Haptiken unterstützen die verblüffend echte Anmutung der Dekore. Hier ist Anfassen erwünscht. New Points of View and Exciting Perspectives: Intensive talks with all workshop participants revealed which decors have the greatest potential for market success. The result can be seen at ZOW because the new “Six Pack 2014“ – the six favourite decors – will be presented there. But the visitors of the Interprint stand will not only be offered a lot from a visual point of view. The new haptic effects support the amazingly authentic look of the decors. Touching is desired here. The supporters of good design will find a new range of “Visual Perfect“ single colours that Ein Highlight der Präsentation werden wieder die Exponate der Xelio Finishfolie sein. Sie glänzen mit beeindruckenden optischen und haptischen Effekten wie z.B. der „optischen Pore“. Das Produktmanagement des internationalen Dekordruckers stellt auf der ZOW technische Innovationen vor, die ganz neue Aspekte für die Weiterverarbeitung mit sich bringen. Das Standkonzept: Auf jeden Fall sehr ungewöhnlich. Das Team von Interprint hat das Motto „Points of View“ wörtlich genommen, um den Besuchern ganz neue Perspektiven zu eröffnen. Mehr wird aber nicht verraten. Salvatore Figliuzzi und das Team von Interprint machen es lieber spannend: „Unser Stand auf der ZOW 2014 wird auf jeden Fall ein Hingucker. Wir freuen uns schon sehr auf die Reaktionen und Ansichten unserer Besucher. So entstehen wieder neue ‚points of view’.“ can be very well combined with the current wood decors. The theme of the single colours, “From Dusk Till Dawn“, covers trendy grey and yellowish shades that skilfully match the colour nuances of the wood decors. The new “Jade“ trend colour, a fine shade of green, is very popular in the fashion and interior furnishing worlds and already a superstar among the colours. The “Pearl Perfect“ series of Interprint also promises innovations and a completely new trend direction is in the starting blocks with “Cosmic Sparkle“. These are metallic effects and looks that give an impression ranging from cool to warm and pay tribute to “natural materials“. A highlight of the presentation will again be the exhibits of the Xelio Finish Foil. They excel with impressive visual and haptic effects, like for example the “visual pore“. The Product Management of the international decor printer will introduce technical innovations at ZOW that provide completely new opportunities in further processing. The stand concept: Definitely very unusual. The Interprint Team took the “Points of View“ motto literally in order to open up completely new perspectives to the visitors. But more will not be revealed. Salvatore Figliuzzi and the Interprint Team prefer to make it exciting: “Our exhibition stand at ZOW 2014 will definitely be an eye-catcher. We very much look forward to the reactions and views of our visitors. That is how new ‘points of view‘ will be gained again.“ 25 01 2014 From Dusk till Dawn – Versuch einer Interpretation – attempt at an interpretation Text: Frank Stein Die Welt jenseits der Sonne rückt bei Kreativen unterschiedlicher Branchen ins Zentrum ihres Schaffens. Die von Musikkennern hochgeschätzte nordamerikanische Independent-Gruppe „Arcade Fire“ hat im Grunde ihre gesamte gerade herausgebrachte CD „Reflector“ mehr oder weniger diesem Thema gewidmet. Among creative members of different branches, the world on the other side of the sun shifts its focus into the centre of its work. American independent group “Arcade Fire”, highly esteemed by music experts, has more or less dedicated its recently published CD “Reflector” to this theme. 26 Interprint verortet die kommenden Unifarbtöne jenseits des Sonnenlichts. Wo kein direktes Sonnenlicht mehr hinreicht, entstehen besondere Farbtöne. Mit „From Dusk till Dawn“ hat das Designteam um Salvatore Figliuzzi ein TopThema aufgriffen, das zur Zeit selbst in der Independent-Musik-Szene von anspruchsvollen Künstlern bedient wird. Es muss mehr dahinter stecken. Interprint localizes the future solid colour tones beyond sunlight. Where direct sunlight is unable to penetrate, special colour tones are created. With “From Dusk till Dawn”, the design team headed by Salvatore Figliuzzi has seized upon a focus theme which, at the present time, is used even in the independent music scene by discriminating artistes. There must be more to it than that. Es ist undenkbar, dass das für die Möbeltage verantwortliche Interprint Designteam, die noch nicht veröffentlichte Colourroadbroschüre 2014/15 des Folienspezialisten Renolit kannte. Sie war erst im Entstehen. Auch umgekehrt lässt sich nichts konstruieren. Möglich ist vielmehr, dass beide Teams aus ganz und gar unterschiedlichen Impulsen heraus ihre Themen entwickelt haben. Umso frappierender sind die Überschneidungen der Ergebnisse. Beide ordnen die kommenden Unifarben den Lichtverhältnissen vom Abend bis zur Morgendämmerung zu. Unter den Titeln „From Dusk till Dawn“ (Interprint) und „Interplays of Light“ (Renolit) stellen sie Unifarbtöne in den Focus, wie Sie nur zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang zu finden sind. Bei den neuen Uni-Farben von Interprint handelt es sich konkret um sanfte, graue und gelbliche Töne. Aus dem Fashion und Interieur Design wurde ein ganz besonderer Farbton für die Interprint-Dekore adaptiert: „Jade“, der zur dominierenden Gestaltungskomponente der Interprint-Präsentation wurde. It is inconceivable that the Interprint design team responsible for the “Furniture Days“ knew the not yet published ColourRoad brochure 2014/15 from the foil specialists Renolit – the brochure was still in course of preparation. The converse is also true. Instead, it is possible that both teams developed their themes acting from completely different motives. The overlapping of the result was all the more astonishing. Both teams assign the coming solid colours to the light conditions ranging from evening to dawn. Under the titles “From dusk to dawn” (Interprint) and “Interplays of light” (Renolit), the focus is upon solid colour tones such as are only to be seen between sunset and sunrise. The new solid colours from Interprint are, to be precise, soft gray and yellowish tones. For the Interprint decors, a very particular colour tone from the worlds of fashion and interior design was adapted: “Jade”, which became one of the dominating design components of the Interprint presentation. Doch nicht nur innerhalb der Branche findet Interprint Gesinnungsgenossen. Auch in der But it is not only within the industry that Interprint finds allies; in the music scene too, striking parallels are to be seen. The North Das neue Interprint-Dekor „Cody“ The new Interprint decor “Cody“ Musik-Szene gibt es signifikante Parallelen. Die von Musikkennern hochgeschätzte nordamerikanische Independent-Gruppe „Arcade Fire“ hat im Grunde ihre gesamte, gerade herausgebrachte CD „Reflector“ mehr oder weniger diesem Thema gewidmet. Die Welt jenseits der Sonne rückt bei Kreativen unterschiedlicher Branchen ins Zentrum ihres Schaffens. Es soll im Folgenden gezeigt werden, dass dieses Phänomen erstes Anzeichen für eine signifikante Verschiebung im Designangebot sein könnte, bei der Einiges über Bord geworfen und Neues entstehen wird. „Used- und Repair-Look“ löst „Vintage“ ab Wer glaubt, dass die von Interprint auf den Möbeltagen präsentierten Holzdekore nichts mit dem oben beschriebenen Unithema „From Dusk till Dawn“ zu tun haben, könnte sich irren. Denn es soll gezeigt werden, dass auch die von Interprint neu entwickelten Holzdekore auf einen signifikanten Wandel im zukünftigen Designangebot hinweisen. Unter dem Stichwort „Jenseits der Eiche“ zeigte Interprint Hölzer im „Used- und RepairLook“. Der „Used- und Repair-Look“ scheint das Potential zu haben, das mittler- American independent group “Arcade Fire”, highly esteemed by music experts, has more or less dedicated its recently published CD “Reflector” to this theme. Among creative members of different branches, the world on the other side of the sun shifts its focus into the centre of its work. The following thoughts are intended to show that this phenomenon could be an initial sign of a significant shift in the design range, by which some things are thrown overboard and new ideas are born. The “Used-and-repair look” replaces “Vintage” Anyone who believes that the woodgrain decors presented by Interprint at the “Furniture Days“ have nothing at all to do with the solid colour theme “From Dusk till Dawn” described above, could well be mistaken. Because the intention is to show that the woodgrain decors also indicate a significant change in the range of designs for the future. Under the heading “Beyond oak”, Interprint presented woodgrains in “Used-and-repair look.” The “Used-and-repair look” seems to have the potential to push aside the 27 01 2014 „Polar Lights“ , eine der drei neuen Farbkonzepte des Renolit-Colour Road Teams „Polar Lights“ , one of the. three new colour concepts from the Colour Road “Vintage” theme which has meanwhile been dominating the industry for years. weile seit Jahren die Branche beherrschende „Vintage“-Thema zu verdrängen. Die ganze „Vintage“-Thematik referiert auf die alten Werte. Angesichts der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit, vermittelt der „VintageLook“ die Rückbesinnung auf eine Zeit, in der die Dinge noch einen Wert, einen Charakter haben. Gebrauchsspuren dokumentieren hier die Alterung wertvoller Materialien. Man spricht von Patina. Der „Vintage-Hype“ steht für die Emotionalisierung der Dinge angesichts einer immer anonymeren Welt. Über die guten alten Dinge vergewissert sich der Besitzer seiner Einzigartigkeit. Der Schritt vom „Vintage-Look“ zum „Used- und Repair-Look“ scheint auf den ersten Blick unbedeutend. Aber er ist dramatisch. Vergleichbares ist in der Bekleidungsbranche zu beobachten. Natürlich werden auch hier in den kommenden Jahren weiterhin Retro- bzw. Vintage-Produkte angeboten. Vor allem der US-amerikanische Markt wird immer eine Affinität für das „Vintage“-Thema behalten. Aber Modedesigner wie Marc Jacobs haben schon sehr früh das Thema „Repair-Look“ entdeckt, und eigentlich nicht zusammenpassende unterschiedliche Muster und Stoffe miteinander kombiniert. 28 The entire “Vintage” question harks back to the old values. In view of the fast pace of life today, the “Vintage” look inspires a feeling of nostalgia for a period in which things still had value and character. Here, traces of wearand-tear demonstrate the ageing of valuable materials. People talk of “Patina.” The “Vintage-hype” stands for the emotionalisation of things in the face of an increasingly anonymous world. The owner becomes conscious of his uniqueness as defined by the “good old days.” At first glance, the step from the “Vintage look“ to the “Used-and-repair look” seems unimportant. But it is a dramatic one. We can observe a comparable situation in the clothing industry. Naturally, retro- or vintage products will continue to be offered here in the coming years also. Particularly the USAmerican market will always retain an affinity for the “Vintage” question. But fashion designers such as Marc Jacobs have already at an early stage discovered the theme “Repairlook”, and combined different patterns and materials which in reality are not compatible. In this connection, referring to furniture and construction elements, the designer Gerd Ohlhauser also speaks of “Upcycling.” Geben auch Sie Ihrem Thema einen würdigen Rahmen... Give your topic a worthy setting... 16 2014 ... oder besser eine ganze Ausgabe ... or even better a whole issue Buchen Sie jetzt! Book now! Ansprechendes Layout / Attractive Layout Tiefgehende Analysen / Detailed analyses Durchgehend Deutsch & Englisch / German & English throughout stein-publishing Hochstr. 33 D-90429 Nürnberg Postfach 81 02 20 D-90247 Nürnberg Tel.: +49 911 360 24 20 Mobil: +49 171 1998725 E-Mail: [email protected] 01 2014 Der Designer Gerd Ohlhauser spricht in diesem Zusammenhang bezogen auf Möbel und Bauelemente auch von „Upcycling“. Der „Repair-Look“ sorgt für eine Entemotionalisierung der Dinge. Er reduziert im ersten Schritt das Design zur Notlösung. Ich verwende, was ich zur Verfügung habe. Gebrauchsspuren vermitteln jetzt nicht mehr Charakter und Werthaftigkeit, sondern sind im Gegenteil Ausdruck mangelnder besserer Alternativen. Analog zu Brechts Erkenntnis, dass erst das „Fressen“ und dann die „Moral“ kommt, folgen hier die Regeln des Designs der Verfügbarkeit der Ressourcen. Entsprechend bricht das Design des Notstandes alle Regeln, und entfesselt im zweiten Schritt – erst einmal aller Tabus entbunden – ein enormes kreatives Potential. Was vom Tage übrigbleibt Angesichts der Folgen weltweiter Wirtschaftskrisen scheint es genügend Menschen zu geben, die damit auskommen müssen, was andere für sie übrig gelassen haben. Die Kreativität der Improvisation scheint aber auch die zu faszinieren, die diese nicht nötig haben. Bis in die Haute Couture findet sich der „Repair-Look.“ „Repair-Look“ from dusk till dawn Zu dieser Welt des „Repair-Looks“, der Improvisation gehört nicht das direkte Sonnenlicht. Ihre Protagonisten beginnen aktiv zu werden, wenn die Sonne untergeht. In der neuen „Colourroad-Broschüre“ von Renolit heißt es dazu: „Auf der Schattenseite drehen sich alle zu dem Licht, das noch den Weg in die Dunkelheit findet, abgeschwächt und vielfach gebrochen. Was sich vom Tag hinüber gerettet hat, spiegelt sich in den Oberflächen der Nacht in neuen Farben und Formen. Es ist eine eigene Welt, die hier für einige Stunden zum Leben erwacht. Sie zeigt sich von einer berauschenden Vielfalt. Es ist die neue Opulenz, die Opulenz der Improvisation und der Anarchie. Es ist die Kreativität der knappen Ressourcen. Wo die verfügbaren Mittel begrenzt sind, fallen die Limits einer ästhetischen Dogmatik. Formen und Kombinationen sind möglich, die bisher tabu waren. Die Farb- und Materialtrends der kommenden Saison schlagen mit ihrem Nonkonformismus möglicherweise einen Pfad in eine neue Designwelt.“ (Red.: Ausführlicher Bericht in der übernächsten frank.stein - Ausgabe) 30 The “Repair-look” ensures de-emotionalisation of things. In the first step, it reduces design to a stop-gap solution. I use what I have available.Traces of wear-and-tear no longer convey character and defensive potential, but on the contrary are also an expression of a lack of better alternatives. Analogous to Brecht´s statement, “First comes food, then ethics,” here the rules of design follow the availability of resources. Accordingly, design inspired by necessity breaks all taboos and, in the second step, now freed from all taboos, releases an enormous creative potential. How much of the day remains Considering the results of worldwide economic crises, there seem to be enough people who are obliged to live on what others have left over for them. Yet the creativity of improvisation also appears to fascinate those who do not need these remnants. The “Repair-look” is found even in haute couture. “Repair-look” from dusk till dawn This world of “Repair-look” and improvisation does not include direct sunlight. Its protagonists begin to become active when the sun goes down. In the new “Colourroad brochure” from Renolit we read: “On the dark side, everyone turns towards the light which still finds a way into the darkness, diluted and frequently refracted. What remains of the day is reflected in the surfaces of the night in new forms and colours. It is a world of its own, which for a few hours awakes here to life. It reveals itself in bewitching variety. It is the new form of opulence, the opulence of improvisation and anarchy. It is the creativity of scarce resources. Where the available resources are limited, the limits of an aesthetic dogmatism fall aside. Forms and combinations which were until now taboo, are now possible. With their nonconformism, the colour trends and material trends of the approaching season may possibly tread a path into a new world of design.“ (Editorial note: detailed report to appear in one of the next issue of frank.stein)