PDF - frank.stein publishing

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individual price Einzelpreis 6 €
04 2015
Trends des Wandels
Trend of change
04 2015
Die Trends des Wandels
The trend of change
Von der IMM im Januar bis in den Herbst zeigen alle Veranstaltungen, die die aktuellen Wohn-,
Material- und Farbtrends reflektieren, dass sich zunehmend der Wandel der Gesellschaften und
das Zusammenrücken der Welt in den Wohn- und Modetrends niederschlagen. Diese Ausgabe
soll auch zeigen, dass verschwimmende Grenzen und die Auflösung alter Designregeln alles
andere als Beliebigkeit bedeuten. Die Gesetze und Regeln sind subtiler geworden und damit für
alle Produktentwickler und Designer anspruchsvoller.
From the IMM In January to far into autumn, all events which reflect current trends of material
and colour reveal that the change in societies and the moving together of the world is increasingly to be found in trends of living and fashion. The present issue also is intended to show that
fluid boundaries and the termination of old design rules mean anything else but arbitrariness.
The laws and rules have become more subtle, and therefore more demanding for all product
developers and designers.
Mehr Atmosphäre hier:
www.sixpack2015.interprint.de
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Übersicht
Overview
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Trailer / Trailer
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Übersicht + Impressum / Overview + Imprint
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Mode – ein Traum / Fashion – a dream
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Willkommen im modernen Biedermeier /
Welcome to the era of the modern-day Biedermeier
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Natürlichkeit und Authentizität / Naturalness and authenticity
(Interview Claudia Küchen)
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The Wind of Change (Colour Road 16/17)
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Munksjö: Das Farblabor / The Color Lab
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Auf der Höhe der Zeit (Hornschuch) / At the cutting edge
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The World in one Collection (Swiss Krono Group)
Impressum / Imprint
Herausgeber und Chefredakteur / Publisher and Editor-in-Chief
Frank Stein, [email protected]
Layout / Layout
Tocologo Kommunikationsdesign
Vertrieb / Distribution
Christine Stein, [email protected]
Anzeigen / Advertising
Frank Stein, [email protected]
Verteilung / Circulation
1.000 Printauflage/copies
+ PDF Verteiler/PDF circulation
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stein-publishing
Hochstr. 33, D-90429 Nürnberg
Postfach 81 02 20, D-90247 Nürnberg
Tel.: +49 911 360 24 20
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Titel/cover: IMM cologne
Munksjö Germany Holding GmbH, Nördlicher Stadtgraben 4, 73430 Aalen, Germany, Tel. +49 7361 506111, E-Mail: [email protected], www.munksjo.com
04 2015
Aktuell in der Wintermode
2015/16 sind große Tücher und
Schals im Trend, die wie Kopftücher moslemischer Frauen oder
Umhänge afrikanischer Frauen
getragen werden.
Die Aussagen und Prinzipien der Mode sind
nicht unmittelbar an die herrschende Moral
oder gar Politik gebunden. Das ist aber nicht
so zu verstehen, dass das, was momentan
die Gemüter bewegt, ohne Wirkung auf die
aktuellen Modetrends wäre. Vielmehr verhält
sich die Mode eher wie unsere Träume zur
Wirklichkeit. Die Trends der Mode generieren
sich wie die Bilder unserer Träume, wenn man
der Interpretation Sigmund Freuds in seiner
„Traumdeutung“ folgt. Es zeigt sich nämlich,
dass auch die Mode die Realität in Form von
Verdichtungen, Verschiebungen verarbeitet.
Das erlaubt es ihr auch tabuisierte Themen
aufzugreifen und darzustellen. Wie dem Traum
geht es der Mode um die Verarbeitung und
Darstellbarkeit abstrakter oder eben tabuisierter Themen. Alles was unter dem Teppich der
Verdrängung oder gar Verbote gekehrt wurde,
wird ,wie bei Träumen, von den Modetrends,
wenn es dem ästhetischen Anliegen dient,
aufgegriffen und falls nötig verdichtet oder in
einen Zusammenhang verschoben, in dem es
wieder vermittelbar ist.
Das hat zur Folge, dass die Mode, weil sie sich
MODE – EIN TRAUM
FASHION – A DREAM
TEXT: Frank Stein
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Currently in the winter fashion
2015/2016, large-sized foulards
and scarves are in trend, worn
like the headscarves of Moslem
women or the mantles of African women.
The statements and principles of fashion are
not directly linked with prevailing morals, let
alone politics. However, this is not to be understood to mean that what at present stirs
emotions has no effect upon current fashion
trends. Rather, fashion resembles the relationship of our dreams to reality. The trends of
fashion are generated like the images of our
dreams, if we agree with Sigmund Freud´s interpretation in his work “The Interpretation of
Dreams“. It becomes evident that fashion, too,
processes reality in the form of compressions
and displacements. This permits fashion to
address and depict even tabu issues. Just like
dreams, fashion is concerned with the working
out and depictability of abstract or tabu themes. Everything that has been “swept under
the carpet“ of repression or prohibition is, as
in dreams, seized upon when it fufills aesthtic
needs and, if necessary, compressed or forced
into a context in which it is once again communicable.
täglich auf den Märkten behaupten muss, weniger bestechlich oder gleichzuschalten ist, als
der Literatur- oder Kunstbetrieb.
So kann es passieren, dass die Einrichtung
oder Kleidung einer Person signifikant mehr
geistige Freiheit vermittelt als es die Aufschriften auf den Buchrücken im heimischen
Bücherregal tun.
Doch ein paar Beispiele sollen die oben aufgestellte These illustrieren.
The result is that fashion, being obliged to assert itself daily in the markets, is less venal or
able to be equalised, than literature or art.
It can therefore happen that a person´s furnishings or clothing can express significantly
more intellectual freedom than the titles on
the backs of books in the bookshelf at home.
Vom Schreckensbild zur Stilikone
Als seinerzeit das Schreckensbild von Osama
bin Laden vor allem in den USA in den Köpfen
der Bürger eingemeißelt wurde und als jeder
Mann, der seinen Bart etwas zu lang sprießen
ließ, Gefahr lief, bei Kontrollen am Flug-
From horror image to fashion icon
When, in the past, the horror image of Osama
bin Laden, especially in the USA, was hammered into the citizens` heads, and every man
who let his beard grow a little too long ran
the risk of being subjected to an intensive
Some examples may illustrate the foregoing
thesis:
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hafen besonders intensiv gefilzt zu werden,
entwickelte sich gerade von den USA aus ein
Trend bezogen auf das Männeroutfit, den wir
heute alle unter dem Begriff „Hipster“ kennen. Der Rauschebart war auf einmal angesagt. Verschoben in einen neuen Kontext, gab
die Mode diesem Bart seine Unschuld wieder
zurück. Ich habe dieses Phänomen an anderer
Stelle als „kulturellen Reflex“ bezeichnet.weil
es mir um den zugrunde liegenden Automatismus ging. Es handelt sich nicht um ein irgendwie politisch motiviertes Aufbegehren. Wie im
Traum handelte es sich um eine Reaktion des
„ästhetischen kollektiven Unterbewusstseins“
oder kurz gesagt: der Mode.
In diesem Zusammenhang ist auch der Camouflage-Trend, der vor einigen Jahren angesagt war, einzuordnen. Dieser hatte nichts
mit einer Militarisierung der Mode zu tun, sondern mit der seinerzeit empfundenen Attraktivität des Musters, das in Abkoppelung vom
ursprünglichen Thema auch in vollkommen
neuen Farbkombinationen präsentiert wurde.
Wenn man noch weiter in die Vergangenheit
zurückgeht, so war es Ende des 19. Jahrhunderts im deutschen Reich schick, den französischen Lebensstil zu pflegen, und das obwohl
Frankreich seinerzeit für die Deutschen als der
Erzfeind galt.
Kleiden und Wohnen in einer zusammenrückenden Welt
Aktuell in der Wintermode 2015/16 sind große
Tücher und Schals im Trend, die wie Kopftücher moslemischer Frauen oder Umhänge
afrikanischer Frauen getragen werden. So
manche europäische Frau, die sich kritisch bezüglich moslemischer Kleidung oder der asylsuchender Afrikanerinnen äußert, wird dieser
Mode folgen, ohne zu merken, wie nahe sie
ihnen ist.
Auch in der Einrichtungsbranche werden Motive, Themen und Farben der heutigen Zeit
aufgenommen und in neue Zusammenhänge
gebracht. „Verschwimmende Grenzen in einer zunehmend zusammenwachsenden Welt
finden in den Einrichtungstrends ihren Niederschlag.“ So lautet zumindest die Botschaft der
meisten aktuellen Trendpräsentationen verschiedener Zulieferfirmen und Trendscouts.
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body search at airports – just at this time, coming from the USA, there developed a trend
in men´s clothing which we today all know
under the name “Hipster.” All at once, bushy
beards were “in”. Forced into a new context,
fashion gave back to the beard its innocence.
I have elsewhere described this phenomenon
as a “cultural reflex” because I was concerned
with the underlying automatism. This is not
to do with a somehow politically motivated
rebellion, political rebellion. As in the dream,
it was a reaction of the “aesthetic collective
subconsciousness”, in short, of fashion.
EINFACH ICONIC
Also to be assigned to this connection is the
camouflage trend, which was announced
some years ago. This had nothing to do with a
militarisation of fashion, but with the perceived attractiveness of the pattern, which in disassociation from the original theme was also
presented in completely new colour combinations. When we look back further in the past,
we see that, at the end of the 19th century,
it was considered chic to cultivate the French
style of living – although at that time France
was perceived by Germany as the arch-enemy.
Clothing and dwelling in a world moving ever closer together
Currently in the winter fashion 2015/2016,
large-sized foulards and scarves are in trend,
worn like the headscarves of Moslem women
or the mantles of African women. Many European women who make critical remarks about
Moslem clothing or African women refugees
will follow this fashion without realising how
similar it is.
In the furnishings segment also, motifs, themes and colours of the present-day are being
adopted and put into new contexts. “Blurred
borders in a world moving ever closer together
are reflected in the furnishing trends:” Such,
at least, is the message of most of the up-todate trend presentations of different supplier
firms and trend scouts.
Der neue Star am Dekorhimmel
Es war einmal vor langer Zeit eine Buche, die war langweilig,
gleichförmig, ohne Höhepunkte… Heute ist alles anders:
skai® Iconic ist da. Buche wie Buche noch nie war. Mit einem
unregelmäßigen Dekorbild, detailreich, filigran. Mit einem
spannenden Mix aus Holzpore und rustikalen Elementen wie
Ästen und angedeuteten Blumen. Veredelt mit einer Prägung,
die das Gesamtbild mit einer samtigen Haptik eindrucksvoll
abrundet. Buche war gestern. Heute ist ICONIC.
www. skai.com
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Auch heute führen Globalisierung, digitale
Spionage, politische Unsicherheiten, Kriege
und Flüchtlingsmigrationen zu Frustrationen
und politischer Verdrossenheit und zur Flucht
in das Bewährte und Kontrollierbare. Der
Rückzug in das private Zuhause – wir haben
das Phänomen schon länger Homing genannt
– hat seinen Schwerpunkt im modernen Biedermeiers gefunden. Kein Wunder, denn in
unserer Zeit überholen sich alles und jeder
ständig selbst. Updates nerven!
Willkommen im modernen Biedermeier
Welcome to the era of the modern-day Biedermeier
TEXT: URSULA GEISMANN
BILDER: IMM COLOGNE
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Es ist ziemlich genau 200 Jahre her, als
in Deutschland und Teilen Europas die
Zeit des Biedermeiers begann. Vorangetrieben in den damaligen Metropolen
Hamburg, Berlin, Wien und München
setzte sich eine Bewegung in Gang, die
ganz bewusst den Rückzug in die Häuslichkeit lebte. Auf politische Wirrungen
und Unsicherheiten, aber auch die beginnende Industrialisierung reagierten
die Menschen mit einem Rückzug in die
eigenen vier Wände.
It is almost precisely 200 years since the
Biedermeier period began in Germany
and parts of Europe. Gaining ground in
the metropolises of Hamburg, Berlin,
Vienna and Munich, a movement began
which very consciously beat a retreat
into domesticity. In a time of political
confusion and uncertainty, coinciding
with the beginning of industrialisation,
people re-acted by retreating to the safety and familiarity of their own four walls.
Viele kulturelle Grundsätze und Werte sind
heute vergleichbar mit denen des Biedermeier. Typische Ausprägungen waren neben dem
Rückzug ins Zuhause mit seiner inszenierten
Dekoration von Zimmern zum Beispiel die
Vorliebe für den „Ausflug ins Grüne“, die
Erfindung des Tanz- und Literaturcafés, ein
ausgiebiger Alkoholkonsum, ein Faible für
Handarbeit, das Aufkommen von Kammermusik im vertrauten Kreis oder auch die Beliebtheit der Komödie. Beim Interieur wurden
einfache, funktionale Möbel mit klaren Linien,
in perfekter Gestaltung und vorzugsweise
aus lokalen Materialien favorisiert. All diese
Merkmale können unsere aktuellen, gesellschaftlichen Lebens- und Wohntrends sehr
gut beschreiben. Überall sind Parallelen: Das
Heimkino ersetzt dabei die Kammermusik, das
SpeedDating oder psychologisch gesteuerte
Paarzusammenführung ersetzen das Tanzcafé, weltverbessernde Komödianten sind auf
allen Fernsehprogrammen und das Pimpen
mit „grünen“ Materialien und die Beliebtheit des Schrebergarten gehören heute zum
Alltag. Was im Biedermeier die Familie war,
sind heute frei gewählte Wohngruppen oder
Patchwork-Kommunen. Menschen in Großstädten inszenieren dabei mehr und mehr
idyllische Dörflichkeit, um Geborgenheit in der
Anonymität zu finden. Solch ländliche Ästhetik – Nutzgärten statt Industriebrachen, Landlust statt Staufrust, Weihnachtsmärkte bis zur
Schmerzgrenze – will Authentisches, Rohes
und Handgesägtes, auch wenn das wirkliche
Dorf heute von architektonischer Standardisierung, sozialer Kontrolle und strukturellem
Konservatismus geprägt ist.
„Was im Biedermeier die Familie war, sind heute frei
gewählte Wohngruppen oder Patchwork-Kommunen.“
“Was im Biedermeier die Familie war, sind heute frei
gewählte Wohngruppen oder Patchwork-Kommunen.“
Today, globalisation, digital espionage, political uncertainty, war and the migration of
refugees has resulted in similar frustration
and political ennui and has subsequently
led to a flight toward that which is familiar
and controllable. This retreat into the private
home – we have been calling this phenomenon “Homing” for some time now – has evolved into an outright modern-day Biedermeier
period. And that should come as no surprise
because nowadays, everything and everyone
is con-tinuously becoming out-dated. Updates
do start to get on our nerves!
Many of today’s cultural principles and values
are compara-ble to those of the Biedermeier
era. Alongside the retreat into the home with
its staged room decoration, other characteristic features of the period included a predilection for “trips to the countryside”, the emergence of dance and literary cafés, a healthy
appetite for the consumption of alcohol, a
soft spot for handcrafting, the rise of chamber music played within an intimate circle of
friends or family as well as the popularity of
comedy. Interiors housed simple, functional
furniture with clean lines, perfectly designed
and preferably manufactured from locally
sourced materials. All of these characteristics
could very well describe our current social life
and living trends. We can find striking parallels
everywhere we look: the home cinema instead
of chamber music, speed-dating or coupling
according to psychological profile instead of
dance cafés, comedians bent on improving
the world are on every TV programme and
pimping with “green” materials as well as the
popularity of allotment gardens are now part
of everyday life. Where the Biedermei-
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Es vollzieht sich ein leiser Wandel in den Lebenswelten, in den sozialen Beziehungen
und im Alltag. Die neuen Biedermeiers – so
beschreiben es die Forscher – leben politisch
einen „schwarz-grünen“ Zeitgeist mit Patchworkfamilie, Dreitagebart, schicker Wohnung
und Bio-Essen.
Die Deutschen lieben Möbel
Mit einer stabilen Pro-Kopf-Ausgabe für Möbel von 384 € pro Jahr sind die Deutschen
nach wie vor Europameister beim Möbelkauf.
Hinzu kommen die Ausgaben für Accessoires
und Dekorationen beim Wohnen, die mit 100
bis 150 € pro Jahr angesetzt werden können.
… und Möbel-Tetris
Ein Blick auf die Selfstorage-Branche, also die
von kostenpflichtigen Selbst-EinlagerungsRäumen, zeigt, wie sehr die Deutschen das
Thema „Verwahren“ in den vergangenen
Jahren für sich entdeckt haben. Gründe, einen
Lagerraum zu mieten, gibt es viele: Paare ziehen zusammen, trennen sich, das neue Haus
ist noch nicht fertig, die Firma zieht um oder
man legt ein Auslandssemester ein. Die schönen Möbel und Sachen wegwerfen? Auf keinen Fall. Selfstorage ist ein Symptom unseres
Lebensstils. Wir packen Teile unserer Wohnung
und unseres Lebens auf Standby in den Container. Alles kann ja noch gebraucht werden.
Und dass dieses Einlagern sehr viel Geld kostet, ist es offensichtlich wert.
er period had the family, today people come
together in freely selected living groups or
patch-work communities. People in big cities
strive thereby to cre-ate more and more the
idyll of the pastoral, of the little village, to find
a feeling of safety within the anonymity. Such
rural aesthetics – fruit and vegetable gardens
instead of in-dustrial wastelands, a desire for
the countryside instead of the frustration of
traffic jams, more Christmas markets than anyone can ever need – are a leaning toward the
authentic, the untreated and the hand-hewn,
even though actual villag-es today are characterised by an architectural sameness, social
control and structural conservatism.
A quiet but determined shift is occurring in
our living envi-ronments, in our social relationships and in the everyday. The new Biedermeiers – as researchers describe them – ex-ist
in a zeitgeist that is as politically conservative
as it is “green” or ecologically friendly, populated by patchwork families wearing designer
stubble, living in chic apartments and dining
on organic food.
Germany and Furniture – the love affair
With a stable annual spend of 384 Euro per
person, Germany retains the European title in
furniture buying. In addition, Germans spend
another estimated 100 – 150 Euro per year
on living accessories and decoration for the
home.
... and furniture Tetris
A look at the self-storage industry, i.e. paid
self-storage spaces, demonstrates how seriously Germans have been taking the area of
“safe-keeping” over the past years. There are
many reasons to rent a storage room: couples
move in together, they break up and move out,
the new house is not ready to move into yet,
the company is moving or one is studying abroad for a semester. Should you throw out that
lovely furniture and all your things? No way!
Self-storage is a symptom of our lifestyle today. We pack up parts of our apartments and
parts of our lives and put them on standby in
a container. Everything might be needed once
more at a later point in life. And the fact that
this storage costs a lot of money appears to
be worth it.
Mm / PS04 / Holz / V2
Alles, was war, hat derzeit große Zukunft
Ein wenig Nostalgie spielt hier auch eine Rolle. Wenn Omas Kommode nach sieben Jahren
wieder aus der Box geholt wird, wird sie Teil
einer neuen, eigenen Geschichte. Im Übrigen
erklärt sich mit dieser Sehnsucht auch die
Vorliebe des sogenannten Vintage-Looks, die
ihren Höhepunkt noch nicht überschritten hat.
Die, wenn auch scheinbare Vorgeschichte eines Möbels soll Teil einer neuen, eigenen Geschichte werden. Nostalgie ist auch deshalb
gerade so deutlich im Zeitgeist, weil sie große
Sicherheit gibt, weil uns die alten Möbel Halt
und Zeitbezug geben in einer Zeit, in der sich
eben alles und jeder ständig selbst überholt.
So ist auch die gute alte Schallplatte wie-
Everything with a past currently has a
bright future
A little nostalgia comes into play here also.
When Grand-mother’s dresser is unwrapped
again after seven years, it becomes part of a
new, individual history. This yearning for the
past also highlights the fact that the fondness for the so-called vintage look is not yet
behind us at all, where the apparent history
of a piece of furniture also becomes part of a
new individual history. Nostalgia is so strongly
imprinted on the current zeitgeist due to how
secure it makes us feel, that these old pieces
of furniture give us something to hold on to
and a sense of time in an era where simply
everyone and everything is constantly up-
KFF / MAVERICK / ALEC
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der auf dem Markt, Stempel kommen beim
Kinderspielzeug zurück, der Bakelit-Fernsprechapparat mit Wählscheibe und einem
einzigen Klingelton erlebt eine Renaissance
und die echten Digital-Kritiker bevorzugen
sogar wieder die mechanische Schreibmaschine, die keinerlei Spuren hinterlässt. Auch bei
Möbeln sind Entwürfe und Materialien mit
Nostalgiecharakter mehr und mehr angesagt.
Alles, was war, hat derzeit eine große Zukunft.
Pimp my Home geht weiter
„Pimp my Home“, das „Doping für die Wohnung“, hat seinen Höhepunkt noch nicht
erreicht. Wir erwarten daher eine weitere Zunahme des Umsatzes mit Möbeln und Gegenständen rund ums Wohnen. Ob Investitionen
in Garten und Terrasse, Beleuchtung, Wandgestaltung, Dekoration. Alle Maßnahmen
werden weiter und individueller betrieben und
sollen vor allem das eigene Lebensgefühl entschleunigen. Ein neuer Trend ist hier die Erhaltung von „Zitaten“ der Vorgeschichte. Ob ein
Stückchen sichtbares Ziegelmauerwerk in der
ansonsten verputzten Wand oder der Einsatz
eines alten, gebrauchten Holzfußbodens. „Reclaimed materials“ sind in. Alte Persianer-Pelzmäntel werden zum Bezugsstoff eines neuen
Sessels ebenso wie grobe Deckenbalken nicht
mehr abgehangen werden. Ein Kontrapunkt
zur Globalisierung und Beschleunigung unseres Alltags. „Rough Luxe“, als Stilbegriff im
englischsprachigen Raum, arbeitet mit formaler Reduktion, mit Patina und Konnotation und
dem Verzicht auf Angeberei.
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dating itself. So we see that the good old vinyl
record is back on the market, rubber stamps
are once more on sale as children’s toys these
days, the Bakelite telephone handset with its
rotary dial and one solitary ringtone is experiencing a renaissance and the fiercest opponents of digitalisation even favour the use of a
mechanical typewriter once more, in order to
leave no trace of your activities behind you. In
furniture too, designs and materials with nostalgic features are more and more in demand.
Everything with a past currently has a bright
future.
“Pimp my Home” continues
The “Pimp my home” or “My apartment on
steroids” trend shows no sign of abating.
We are therefore expecting a further increase in turnover for furniture and articles for
the home. Whether it is investment in gardens
or terraces, lighting, mural design, decoration, every measure is being pushed further,
in more individual directions and is intended,
above all, to slow down the pace of one’s own
life. Here we are seeing a new trend in the
retention of references to the past. Whether
it is a little piece of visible stonework peeking
through in an otherwise perfectly plastered
wall or the use of old, second-hand wooden
flooring – “reclaimed materials” are IN. Old
Persian fur coats are being used to upholster a
new armchair and rustic ceiling beams should
always be exposed and no longer hidden by
a suspended ceiling! These are intended as
counterpoints to globalisation and to the acceler-ating pace of our everyday lives. “Rough
Luxe”, as the style is referred to in the Englishspeaking world, is based in formal reductionism, with patina and suggested connotations
and resists any temptation to show off!
Trendprognose im Vorfeld der IMM 2015
Trend forecast in ad-vance of the IMM 2015
Im Vorfeld der IMM 2015 hatte der Verband
der Deutschen Möbelindustrie wie auch in den
vergangenen Jahren eine Trendbefragung bei
den Ausstellern durchgeführt.
Grundsätzlich im Trend liegt alles in allem
ein nostalgischer Global-Mix. Die Menschen
wollen harmonische Formen und Farben und
wohnliche Accessoires. Gegenstände werden bewusst ausgewählt und „authentisch
inszeniert“. Dieses In-Szene-Setzen heißt,
dass Gegenstände nicht zufällig irgendwo
hingestellt werden, sondern ganz bewusst im
Raum angeordnet sind, so dass ein stimmiges
Gesamtbild entsteht. Der Global-Mix wünscht
sich dabei Einrichtungsideen und auch Möbel
aus allen Weltkulturen. So entsteht kultureller
Bezug und bei klassischen Entwürfen auch
Zeitbezug, der Sicherheit und Identität gibt.
As in previous years, the Association of the
German Furniture Industry (Verband der Deutschen Möbelindus-trie e.V.) carried out an
exhibitor trend survey in advance of the IMM
2015.
A fundamental trend overall is the nostalgic
“global-mix”. People want harmonious forms
and colours and cosy accessories. Articles
are carefully chosen and “authentically positioned”. This scene-setting means that articles
are not ran-domly positioned just anywhere;
they are conscientiously arranged in the room,
in order to create an artful overall effect. The
global-mix seeks out furnishing ideas as well
as furniture from cultures all over the world. In
classical designs, such cultural references also
bring a sense of time providing safety and
identity.
Vorsicht bei der Oberfläche: Mehr Schein
als Sein
Die individuelle Ausführungsauswahl wird
auch in der kommenden Saison durch den
Megatrend Natur dominiert. Die grüne Leidenschaft findet ungebrochen statt. In Dekorationen und Accessoires, aber auch im
Mainstream des Möbelangebotes wird nach
natürlichen und gesunden Materialien gesucht. Natürliche, naturbelassene, authentische, ehrliche Materialien haben den Vorzug.
Man verbindet mit ihnen das Gesunde, das,
was einem gut tut und bei dem man weiß, was
man hat. Aber Vorsicht: Immer mehr Möbel
mit natürlich aussehenden Holzoberflächen,
die aber keine sind, kommen auf den Markt.
Attraktiv macht sie ausschließlich ihr Preis.
Kunden, denen das Echte wichtig ist, sollten
im Handel gezielt nachfragen, ob es sich
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bei einer Kommodenoberfläche um Dekorfolie
oder echtes Holzfurnier handelt. Bei den Bezugsstoffen für Polstermöbel behält hingegen
naturbelassenes Leder rund 45 Prozent Anteil.
Daneben bleiben Naturfasern wie Baumwolle,
Leinen, Wolle und Wollfilz beliebt. Es gibt aber
auch einen hohen Anteil an Kunstfasern und
Mischgeweben. Sie bestechen durch ihre Strapazierfähigkeit, wenig Faltenwurf und wenig
Pillingbildung und im Heimtextilbereich etwa
bei Vorhängen durch ihren bügelfreien, elegant glatten bisweilen geschmeidigen Wurf.
Cord kommt als Bezugsstoff zurück, ebenso
florale Muster. Glas wird als Frontscheibe für
Wohnwände gegenüber Kunststoffen bevorzugt.
Don’t be fooled by the surface: appearances can be de-ceiving
Individual design choices will continue to be
dominated this season by the “Nature” megatrend. The passion for all things “green”
continues uninterrupted. Customers look for
decorations and accessories as well as regular
furniture made from natural and health-promoting materials. The preference is for natural,
unadulterated, authentic, honest materials.
One associates them with a healthiness and
a transparency which you know is good for
you and means you know exactly what you’re
getting. But be careful! More and more furniture is coming to market with natural-looking
wooden surfaces which are not actually wood.
The price of this furniture is the only attractive
thing about it. Clients for whom authenticity is
COR / Mell Lounge
Die Funktionsbereiche der Wohnung
Kaum etwas schildert so viel über den Zustand einer Gesellschaft wie ihre Räume: ihre
Küchen, ihre Schlafzimmer, ihre Kinderzimmer,
Wohnzimmer und Home Offices und ihre Bäder, darin ihre Möbel und darum ihre Gärten
und letztendlich Städte.
Home Office
Vor zwanzig Jahren brauchte man zum Arbeiten ein Büro mit Schreibtisch, Stuhl, Telefon,
Computer, Fax und Drucker. Dazu reichlich
Stauraum fürs Archiv. Heute reichen Laptop
und Mobiltelefon und der Ort der Arbeit ist
genau da, wo man selbst gerade ist. Im eigenen Zuhause wollen viele Menschen eine
kleine Schnittmenge zwischen Privatheit und
Arbeitsplatz: das Home Office. Es ist als Funktionsbereich in vielen Wohnungen angekommen. Ausgestattet mit guter Beleuchtung, einem kleinen Sekretär und einem ergonomisch
komfortablen Stuhl bietet es den Blick auf
den E-mail-Verkehr, das Recherchieren von
Erkenntnissen mit sehr kurzer oder längerer
Halbwertzeit oder das Online-Banking. Für
alle, die nicht Zuhause arbeiten müssen, ist es
außerdem eine Dokumentation ihrer Unverzichtbarkeit.
Wohnzimmer
Das Sofa glich sich über die vergangenen Jahrzehnte immer mehr dem Bett an. Bevorzugte
man in den Sechziger-Jahren noch eine gerade, aufrechte Sitzposition, so entwickelte sich
seit den Siebziger-Jahren die eher zum Lümmeln einladende Wohnlandschaft, die auch
als Bettlandschaft dienen konnte. Menschen
rollten auf den zusammengebrachten Solitären hin und her. In den 1990er Jahren wurden
die Sitztiefen der Sofas so breit wie ein kleines Doppelbett und aus dem Lümmeln wurde
das Loungen. Manchmal schaffte man es aus
dieser Chill-Position nicht mehr ins Bett. Aktuelle Sofa-Angebote sind wieder kleiner, die
Sitzfläche zwar gerne weicher gepolstert, aber
ihr Ausmaß nicht mehr so voluminös. Man versinkt nicht mehr, das Sofa hat wieder eine Sitzfunktion. Im Trend liegt, dass Polstermöbelhersteller pfiffige Elektroanschlüsse im Sofa
anbieten. Eine Idee, die ebenso einfach wie
nützlich ist. Stilistisch polarisiert die Wohnzimmerwelt in Romantik oder Minimalismus.
Es bleibt die Wohnwand, individuell und aus
Einzelelementen zusammengestellt. Der
important should specifically ask in the store
whether the dresser they are interested in has
an adhesive overlay or a real wooden veneer.
The popular choice for upholstered furniture
fabrics remains natural leather, at 45% of the
market. In addition, natural fibres like cotton,
linen, wool and felted wool remain popular.
There is however also a high market share
of synthetic fibres and blended fabrics. These
have caught on due to their durability, resistance to wrinkling and low levels of pilling.
In the area of home textiles, for curtains for
example, these more synthetic fabrics are popular for their noniron, elegant, smooth and
even soft drape. Cord is making a comeback
as an uphwolstering material, as are floral
patterns. Glass is preferred for fronting wall
units as opposed to plastics or synthetic materials.
The functional areas of the home
Nothing says as much about the condition of a
society as its rooms: its kitchen, its bedrooms,
its bathrooms, its children’s rooms, living
rooms and home offices; the furniture within
those rooms and the gardens and eventually
cities surrounding them.
Home Office
Twenty years ago, one needed an office to
work; an office with a desk, a chair, a telephone, a computer, a fax machine and a printer.
You also needed enough storage room for
filing. Today all you need is a laptop and a
mobile phone and your workplace is precisely
wherever you happen to be. At home, many
people want an intersection between the
private sphere and the workplace and create a functional area which is the home office,
found in many homes these days. Equipped
with good lighting, a small desk and an ergonomi-cally comfortable chair, the home office
is the place to check emails, research information with a short or long shelf life or attend to
online banking. For all those who do not have
to work from home, it is also a testament to
their indispensability.
Living Room
Over the last decades, the sofa increasingly
came to resemble the bed. In the 1960’s, a
straight, upright sitting position was favoured
which gave way to a livingroom landscape
which invited one to relax in the 1970’s,
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04 2015
Flachbildschirm ist integraler Bestandteil des
Home Entertainments. Eine elektrische Grundausstattung ohne Kabelsalat muss daher gewährleistet sein. Wohnwände werden noch
einmal kleiner. Neben Anschlüssen für die
vielen Stromverbräuche werden sie auch zunehmend mit LED-RGB-Lichttechnik, sei es im
Bereich einer Vitrine oder gesamt hinterleuchtet, angeboten. Module gewinnen nochmals
an Bedeutung.
Küche und Esszimmer
Die Verschmelzung der Wohnbereiche findet
im Neubau weiterhin statt. Die offen gestalteten Funktionsräume Küche-Essen-Wohnen
gliedern sich ohne Wände aneinander an.
Auch der Esstisch ist in den vergangenen
Jahrzehnten immer weiter gewachsen. Er
symbolisiert sehr schön die Sehnsucht nach
Gemeinschaftserlebnissen und durch die Auswahl unterschiedlichster Esssessel auch den
Anspruch an Individualität. In der Küche selbst
sind energieeffiziente und leise Elektrogeräte
angesagt, die im Idealfall mit dem Eigentümer und untereinander korrespondieren. Apps
ermöglichen schon heute die Kontrolle von
Backöfen und Kaffeemaschinen, auch wenn
der User kilometerweit entfernt ist. Intelligente Sensoren werden in Zukunft eigenständig
mitdenken, um etwa vor dem nahenden Anbrennen Kochfeld-Temperaturen herabzusetzen oder Gefäße unterm Wasserhahn automatisch nur mit der maximalen Wassermenge zu
befüllen. Neu und passend zur aktuellen Bedürfnislage der Menschen ist im Küchenmöbelangebot das klassische Thema „LandhausStil“. Dieser kommt mit Nostalgieelementen
und einem Hauch von Romantik zurück in das
Herz der Wohnungen. So polarisiert auch im
Küchenmöbelangebot das optische Design
ebenfalls in Landhaus oder Minimalismus.
a landscape which could easily also serve as a
“bed-scape”! Individual pieces were pushed
together enabling people to roll to and fro.
In the 1990’s, the sofas’ seat depth became
as wide as a small double bed and relaxing
became straightout lounging. Sometimes,
one couldn’t even make it from these chilling
positions into bed. The current sofas on offer
are once again smaller and though the seated
area still has a soft upholstery, the dimensions
are no longer as voluminous. You no longer
sink into the sofa; it has a sitting functionality once again. We are seeing a trend of
upholstered-furniture manu-facturers integrating smart electrical connections into the sofa
itself, an idea which is as useful as it is simple.
The stylistic world of the living room is polarised between romanticism and minimalism.
Living room wall units, customised and composed of individ-ual elements remain popular.
The flat-screen TV has become an integral
part of home entertainment systems, meaning
a basic electrical system without a mess of
cables is a must. Wall units are becoming
smaller once more. Along with con-nections
for the many energy-requiring appliances, there is a growing interest in RGB/LED lighting
technology, either around a cabinet or lighting
the entire assembly from behind. Modular
elements are becoming more significant once
more.
Kitchen and dining room
The merging of the living areas continues in
new builds. The open design of the functional
areas of the kitchen/dining room/living room
lead into one another, undivided by walls. The
dining table has also continuously increased
in size over the last decades which very nicely
symbolises our desire for communal experience and, as indicated by the most various of
choices in dining chairs, our need for individuality. In the kitchen itself, appliances should be
energy efficient and quiet, and, ideally, should
be able to communicate with the owner and
with each other. Apps today already facilitate
the control-ling of ovens and coffee machines
even when the user is miles away. In the future, intelligent sensors will be able to think
independently which will enable a hob cooking field turning itself down when something
is about to burn or ves-sels under the tap will
automatically be filled with the maximum
Schlafzimmer
Auch im Betten- und Matratzenbereich kommen die Menschen grundsätzlich weg von der
einst in Deutschland so gelobten harten Liegequalität. Im Bettenbereich wird das Angebot
der Polsterbetten noch einmal zunehmen. Die
hohe Einstieg- und Aufstehhöhe passt gut zur
tendenziell älter werdenden Kundschaft. Das
Boxspringbett ist ein Bestseller. Es wird seine
Stellung auch in der kommenden Saison weiter ausbauen. Boxspring-Varianten erinnern
die Menschen an Hotelaufenthalte, in denen
Profis eingerichtet haben. Hotelzimmer sind
daher oft Vorbild für das private Wohnen. Darüber hinaus ist das Bettenangebot in der kommenden Saison eher von Stilpluralismus als
von Polarisierung geprägt. Alles Denkbare ist
möglich. Diese privateste aller Privatsphären
spiegelt eben auch menschliche Beziehungen
wider, deren Geschmack sich im Kompromiss
bettet. Neu im Trend liegt für eine wachsende Zielgruppe an Menschen mit eher kleinem
Wohnraum das Schrank- oder Wandbett genannte klappbare Bettmodell. Es braucht kein
Schlafzimmer und ist sehr platzsparend. Sicherheitstechnische Bedenken sind längst aus
der Welt, so dass hier eine große Nachfrage erwartet werden kann. Die restlichen Möbel des
Schlafzimmers werden tendenziell nicht mehr
komplett aus einem Angebot ausgewählt.
Auch hier spielen Einzelmöbel verschiedener
Art eine gewichtige Rolle. Der begehbare
Kleiderschrank wird im Neubau zuungunsten
der Fläche des Kinderzimmers gegenüber dem
klassischen Kleiderschrank bevorzugt.
Kinderzimmer
Im Kinderzimmer wird nachgespielt, was im
Leben der Erwachsenen passiert und was diese meinen, mit neuen Spielsachen bei ihren
Kindern zukünftig entwickeln zu wollen.
interlübke / jalis
amount of water. New and customised to the
needs of today’s customers is a range of kitchen furniture in the classic “country-house”
style. This trend makes a return with nostalgic
elements as well as a touch of romanticism
and lands right at the heart of the home. So
we see that in the range of kitchen furniture,
designs are also polarised between the country house and the minimal.
Bedrooms
In the bed and mattress sector, we are also
seeing a fundamental move away from the
hard mattress that was once so favoured in
Germany. The range of upholstered beds is increasing once again. The high access and exit
height is well suited to a clientele which is tending toward the more mature. The boxspring
bed is a total hit and will continue to build
on its success this season. The variations of
boxspring beds remind people of hotel stays,
rooms which have been designed and furnished by professionals. Hotel rooms are therefore often the model for private homes. In addition, the range of beds in the coming season
is characterised more by a stylistic pluralism
than by polarisation. Anything imaginable is
possible. This most private of private spheres
reflects human relationships, with everything
couched in compromise. For a growing target group of people availing of smaller living
spaces, there is a new trend for the so-called
wardrobe- or wallbed, a foldaway bed model.
No bedroom is required and it saves a lot of
space. Safety-related considerations have long
since been dealt with and so a large de-
Spectral / COCKPIT / CP10-Farbvarianten
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Spiele mit Zukunftsanspruch, früher Lego heute Spielkonsole. Auffällig sind dabei zwei Entwicklungen: Erstens steigt die Kinderzimmergröße in Quadratmetern nicht wie der Rest der
Wohnfläche. In vielen Neubauten sind Kinderzimmer sogar kleiner als vor 20 Jahren. Und
zweitens überwiegen Zimmereinrichtungen
typisch für Mädchen und typisch für Jungen
im aktuellen Angebot, wo doch gerade bei
anderen Themen wie Ausbildung und Karriere
geschlechtsspezifische Sozialisationskonzepte
hinterfragt werden.
Farben
Farben wirken Wunder. Ob bewusst wahrgenommen oder unbewusst gespürt, Farben umgeben uns ständig. Die Farbe Weiß bei Möbeln
wird bleiben, ist aber auf dem Rückzug. Bei
vielen Möbeln wird Weiß durch helles Grau
abgelöst. Auch Silber ist im Kommen. Insgesamt wird das Wohnen bunter. Starke Unis bei
Polstermöbeln, Schränken, Regalen werden
als Akzent bewusst gespielt. Wir werden viel
Blau und Petroltöne sehen, aber auch Orange. Das ganze Spektrum der Naturtöne wird
vor allem im Holzmöbelangebot eine Rolle
spielen. Bei lackierten Oberflächen verstärkt
sich die Tendenz zu matt noch einmal. Auch
Schwarz kommt zurück. In der kommenden
Saison aber erst einmal bei Küchenfronten
und Heimtextilien.
W.Schilling / travis
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mand in this area can be expected. The other
furniture in the bedroom tends to no longer be
selected from one range and we see individual
pieces of furniture of different types playing an
im-portant role. The walk-in wardrobe is now
more popular in new builds than the classic
wardrobe, meaning children’s rooms are now
smaller.
Children’s rooms
Children’s rooms tend to reflect what is happening in the lives of the adults, and the direction in which parents promote the future
development of their children with new toys
and games. Games with an eye to the future;
before it was Lego, now it’s games consoles.
Two developments stand out here: first, the
size of children’s rooms is not increasing in
line with the increase in area we see across
the rest of the home. In many new builds,
children’s rooms are actually smaller than they
were 20 years ago. Secondly, different room
furnishings specifically for girls and for boys
are dominating the current range on offer,
whereas in education and careers, such gender specific socialisation concepts would be
questioned.
Colours
Colours can work wonders! Whether we consciously acknowledge it or subconsciously
sense it, colours surround us constantly. The
colour white for furniture remains but is decreasing in popularity. For lots of furniture,
white is being replaced with a light grey. Silver
is also on the rise. Overall, living is becoming
more colourful. Dominant plain colours on
upholstered furniture, wardrobes and shelves
are used to set up playful accents. We will be
seeing a lot of blue and petrol tones but also
a lot of orange. The entire spectrum of natural
tones will play a large role in wooden furniture
in particular. Varnished surfaces will continue
with a tendency toward matt still further. And
black is back! In the coming season, it will
however be mainly in kitchen fronts and home
textiles.
Wood
In woods, oak is still the preferred trend wood.
With the large range of woods available, this
trend is slowly becoming baffling, as it contradicts the quest for the individuality we apparently desire. But though the choice of oak
Holz
Bei den Hölzern ist nach wie vor die Eiche
das angesagte Trendholz. Bei der Vielfalt der
Hölzer ist der Trend so langsam verwunderlich,
denn er widerspricht der gewünschten Individualität. Diese wird bei der Eiche vor allem
durch unterschiedliche Oberflächen kompensiert. Von samtglatt bis zu rubbeligrau, in der
wie auch immer veredelten Außenseite findet
jeder Käufer seinen bevorzugten Eichengeschmack. Nussbaumholz verteidigt seine
elegante Stellung, auch Kirschbaum wird zu
sehen sein.
Immer mehr Menschen bekommen ein immer
besseres Gefühl für individuelles Wohnen. Sie
reißen mutig Wände ein, bauen Raumteiler,
drehen Funktionsräume innerhalb der Wohnungen, verlegen Fußböden, tapezieren und
streichen, investieren in neues Licht und kaufen neue Möbel und Einrichtungsgegenstände, die sie mit vorhandenen kombinieren.
seems to be ubiquitous, a variety of surfaces
can be selected to cater to our individual requirements. From smooth matt to irregular
and rough, there is a processed oak finish
to match the taste of every customer. Walnut
manages to defend its elegant position and
cherry wood will also make an appearance.
More and more people are getting a better
feel for individual living. They boldly tear down
walls, construct room dividers, rearrange the
functionality of rooms within the home, put
down flooring, put up wallpaper, paint, invest
in new lighting and purchase new furniture
and furnishing items, combining them with
their existing selection.
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Natürlichkeit und Authentizität
Naturalness and authenticity
TEXT: Frank Stein
FOTOs: Schattdecor
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Claudia Küchen, Chefdesignerin von
Schattdecor sieht das Thema Rustikalität auf dem Rückzug, während die Sehnsucht der Verbraucher nach Natürlichkeit und Authentizität weiterhin deren
Kaufverhalten bestimmt.
Claudia Küchen, chief designer of
Schattdecor, considers the theme Rusticality as being on the decline, whilst the
consumers´ desire for naturalness and
authenticity continues to influence their
purchasing behaviour.
Frau Küchen, das Jahr ist bald schon
zu einem Dreiviertel vergangen. Große
Messen wie die IMM, der Salone del
mobile und die Interzum sind vorüber.
Hat sich in diesem Jahr etwas in Sachen
Trends und Möbeldesign geändert?
Küchen: Wir sehen die von uns zur Interzum
vorgestellten Themen bestätigt: Das skandinavisch puristische Thema „Freestyle Clarity“ hat
sich mehr oder weniger bereits durchgesetzt.
Das eher revolutionäre Thema „Casual Black“
findet immer mehr Interessenten, da das Thema Schwarz durch eine gewisse Lässigkeit
ganz neu interpretiert wird. Es wird aber
Ms. Küchen, the year is already almost
three-quarters over. Large-scale fairs
such as the IMM, Salon del Mobile and
the Interzum are now finished. Has
anything changed in terms of trends
and furniture design?
Küchen: We consider the themes which we
presented on the occasion of the Interzum
as vindicated: the purist Scandinavian theme “Freestyle Clarity“ has already more or
less established itself. The rather revolutionary theme “Casual Black” is attracting more
and more interest, because the theme Black
is being newly interpreted with a certain
04 2015
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trotzdem noch eine Zeit brauchen, um sich in
der breiten Masse durchzusetzen. „Cultural
Spirit“ passt mit seinen unterschiedlichen kulturellen Einflüssen einfach perfekt in die Zeit.
Insgesamt sehen wir, dass die Hölzer wieder
etwas ruhiger und feiner werden. Der Trend zu
extrem rustikalen Hölzern und Vintage -Designs hat seine beste Zeit hinter sich und wird
weiter an Bedeutung verlieren. Dies heißt aber
nicht, dass die Einrichtung weniger natürlich
aussehen wird. Der Trend zur Natürlichkeit
und Authentizität wird bleiben, aber bestimmt
durch dezentere und ruhigere Dekore.
Wir sind überzeugt davon, dass sich einiges
ändern wird, wobei die Möbel- und Fußbodenindustrie erst einmal darüber nachdenkt, wie
sich die neuen Themen umsetzen lassen und
wie sie in ihre Konzepte passen.
Es gibt Kritiker, die sehen Design, sei es
in der Bekleidungsbranche oder auch
bei Möbeln, im Bereich der Beliebigkeit.
Teilen Sie die Auffassung?
Küchen: Nein, Beliebigkeit sehe ich nicht direkt. Aber wenn Beliebigkeit bedeutet, das es
keine ganz eindeutigen und richtungsgebenden Trends mehr gibt, dann ja.
Die Verbraucher wählen heute Produkte, mit
denen sie ihre Persönlichkeit besser ausdrücken können! Die Art und Weise, wie Menschen heute ihr Zuhause gestalten, zeigt
stärker denn je ihre Individualität und ihre
Interessen. Die stupide Jagd nach Trends und
das Einrichten nach starrer Konvention sind
Sache der Vergangenheit. Der schnelle Zugriff
auf diverse Meinungen und Präferenzen über
das Internet verschafft neue Perspektiven und
bestätigt Verbrauchern, dass man auf individuelle Vorlieben und Interessen durchaus stolz
sein kann. Zahlreiche Blogs ermöglichen heute, die eigenen, einzigartigen Ideen zu teilen
und auszutauschen.
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degree of coolness. However, it will still take
some time to establish itself in the broad market. “Cultural Spirit”, with its various cultural
influences, simply fits perfectly into the present time.
On the whole, we see that the woodgrain
decorss have become somewhat finer and
more restrained. The trend towards extremely
rustical woodgrains has had its day and will
continue to lose importance. But that does not
mean that furnishings will look less natural.
The trend towards naturalness and authenticity will remain, though determined by decors
that are more modest and subdued.
We are convinced that certain things will
change, whilst the furniture and flooring industries will first of all have to consider how
the new themes can be implemented and how
they fit into their concepts.
Some critics believe that design, whether in the clothing or in the furniture
industry, is a matter of arbitrariness. Do
you agree with this view?
Küchen: No, I do not see any arbitrariness directly. But if arbitrariness means that clear and
guiding trends no longer exist, then I would
say yes.
Today, the consumers choose products with
which they can better express themselves. The
way in which people shape their homes today
demonstrates more strongly than ever their individuality and interests. The mindless hunt for
trends and furnishing of homes according to
rigid convention are a thing of the past. Rapid
access to different opinions and preferences
via the Internet creates new perspectives, and
demonstrates to consumers that we can certainly be proud of individual likings and interests. Today, numerous blogs make it possible
to share and exchange our own unique ideas.
Ist „normcore“ ein aktueller Trend, der
von den Verbrauchern bzw. Verbraucherinnen ausgeht oder ist es nicht vielmehr der Versuch der Industrie, neue,
industriekonforme Regeln in eine zunehmend undurchsichtigen und vielseitigen Welt zu etablieren?
Küchen: Ich glaube schon, dass der Trend von
den Verbrauchern ausgegangen ist. Wie bereits oben beschrieben haben die Verbraucher
den Wunsch, über Einrichtung und Kleidung
ihre individuelle Persönlichkeit auszudrücken,
anders sein als das Modediktat vorschreibt
– und das steckt in „Normcore“. Entstanden
ist ein Stil, der mit Normalität spielt, Coolness
und Lässigkeit ausdrücken soll. Es werden unterschiedliche Stile miteinander kombiniert, die
in dem neuen Kontext etwas Besonderes
Is “normcore” a current trend which
proceeds from the consumers, or is it
not rather an attempt by the industry to
establish new, industry-compliant rules
in an increasingly non-transparent and
many-sided world?
Küchen I believe that the trend came from
the consumers. As already explained, the consumers have a wish to express their individual
personality via home furnishings and clothing
– to be different from what is dictated by fashion; and this is deeply anchored in “normcore”. The result is a style which plays with
normality, and is intended to express coolness
and nonchalance. Different styles which in the
new context can express something special
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ausdrücken können. Aber, wie bei jeder anderen Fashion-Bewegung entsteht am Ende
eine Gleichheit, trotz individuellem, außergewöhnlichem Styling. Denn aus „Normcore“ ist
eine große Sneakers und Sweatshirt tragende
Massenbewegung entstanden. Das hat sich
die Industrie zu Nutze gemacht und industriekonforme Regeln in eine zunehmend undurchsichtigen und vielseitigen Welt etabliert.
Zurück zur Branche – nichts scheint
mehr ohne eine haptisch unterstützte
Aussage zu gehen. Macht Design, das
nicht nur optisch gefallen will, mehr
Spaß oder führt es vom Kern – Kant
sprach vom „interesselosen Wohlgefallen“ – weg?
Küchen: Ja, uns Designern macht dieses neue
Designverständnis mehr Spaß. Denn das Ziel
ist, das optische Design mit dem haptischen
Erlebnis vollkommen zu machen! Dabei sollte allerdings dann auch die Haptik zum Dekor passen. Schattdecor hat sich vom reinen
Drucker nun auch zum Oberflächenspezialisten entwickelt. Das bedeutet, dass wir nun in
manchen Bereichen, wie in der Folie oder auch
bei der Unterstützung von Synchronporenentwicklungen, sehr stark Einfluss auf die richtige Oberfläche und damit auch auf die Haptik
nehmen können.
are combined with one another. But, in the
end, as with every other fashion movement, a
form of equality is born, in spite of individual,
unusual styling – because “normcore” resulted in a widespread sneakers-and-sweatshirt
mass movement. The industry took advantage
of this situation and established industry-compliant rules in an increasingly non-transparent
and many-sided world.
Welche Themen werden Sie mit Schattdecor zur kommenden Saison in den
Vordergrund rücken?
Küchen: Wir werden uns weiterhin stark auf
die zur Interzum vorgestellten Themen konzentrieren und diese in der nächsten Saison
intensivieren. Zur Sicam werden die Dekore
nochmal besonders präsentiert, die sich im
Nachgang der Interzum als Highlights herausgestellt haben. Natürlich haben wir weitere
Dekore als konsequente Antwort auf die neuen Trendthemen entwickelt, die wir unseren
Kunden auf der Sicam im Oktober in Pordenone präsentieren werden.
Back to the industry – nothing seems
possible any more without a hapticsupported statement. Does design that
is not only intended to please optically
offer more pleasure or does it lead
away from the core? – Immanuel Kant
spoke of “disinterested pleasure”.
Küchen: Yes, this new understanding of design offers us designers more pleasure - because the objective is to make the optical
design perfect with the haptic experience. Of
course, the haptic effect should be appropriate
to the decor. Schattdecor has developed from
being a pure printer to also being a surfaces
specialist. This means that we can now in
many fields, such as foils and in the support
of Synchropore developments, exert a very
strong influence on the correct surface and
hence on the haptic effect.
Die Präsentationen von Claudia Küchen,
Leiterin der Designabteilung von Schattdecor, bieten bereits seit mehr als 15 Jahre
eine professionelle Orientierungshilfe im
Dickicht der Neuentwicklungen und Trendaussagen.
The presentations by Claudia Küchen,
Head of Design Schattdecor, fulfills already
since more than 15 years a professional
orientation help in the jungle of new developments and trend forecast.
26
Which themes will you emphasise with
Schattdecor in the coming season?
Küchen: We will continue to concentrate
strongly upon the themes already presented
at the Interzum and intensify them in the next
season.
At the Secam, those decors which proved to
be highlights following the Interzum will again
be presented with special emphasis. Of course,
we have also developed further decors as an
appropriate reaction to the new trend themes,
which we will present to our customers at the
Secam in Pordenone in October.
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der Permanenz seiner sanften Kraft härteste
Steine in neue Formen bringt, oder sei, dass
seine treibende, zielgerichtete Kraft zum Beispiel Schiffe und Flugzeuge über weite Strecken bewegen kann und so im 15. Jahrhundert die Entdeckung Amerikas und damit eine
grundlegende Veränderung der Welt bewirkte.
Oder sei es schließlich seine kreative Kraft:
Denn oft ist es nur sanfter Wind, der das Layout der Laubblätter auf einem Platz oder noch
am Baum durch ein leichtes Aufleben in Sekunden grundlegend ändern kann.
Vielleicht könnte man auch von dem Wind als
Handwerker, Ingenieur und Künstler sprechen.
Monika Fecht, Verena Becker und R.C.M.
The Wind of Change
TEXT: Frank Stein
FOTO: Renolit
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Die Welt um uns verändert sich. Das tut sie
eigentlich immer. Nur können wir uns diesmal
noch viel weniger diesen Veränderungen entziehen. Vielleicht kaum eine andere Naturerscheinung steht mehr für Veränderungen als
der Wind. Das hat auch das Colour Road Team
von Renolit (Hersteller von Thermolaminaten),
das sich diesmal wieder von der Pariser Trendexpertin R.C.M. beraten ließ, erkannt und
mit „Wind poems“ den Arbeitstitel für Colour
Road 2016/17 gefunden. Nachdem man zur
vergangenen Saison unter dem Titel „Flow“
die Natur in verschiedenen Aggregatzuständen zur Vermittlung der drei grundlegenden
Farb- und Materialtrends bemüht hat, ist es
diesmal also in einer Weiterentwicklung des
Themas „Flow“ der Wind, der auf drei verschiedene Weisen Veränderungen hervorruft:
Sei es, dass er über eine sehr lange Zeit mittels
The world around us is changing – in fact, it
always is. Except that we are now far less able
to evade these changes. It is probable that
hardly any other natural phenomenon stands
more for change than the wind. That was also
recognised by the Colourroad team of Renolit
(manufacturer of thermo-laminates), which
has now once again sought advice from the
Paris-based trend expert R.C.M. and, with
“Wind Poems“,found the appropriate working title for Colourroad 2016/2017.
After having in the last season, under the title
“Flow”, harnessed nature in various aggregate states to establish the three fundamental colour and material trends, it is now, in a
further development of the theme “Flow”, the
wind which engenders changes in three different ways:
Der Wind der Beharrlichkeit
Diese Seite des Windes eröffnet uns eine Welt
von Permanenz und Qualität. Die vom Wind in
über Tausenden von Jahren erzeugten Oberflächen erzählen Geschichten. Entsprechend
sind die Materialien mit einer charaktervollen
Oberfläche ausgestattet. Es ist die Welt des
Luxus, in der Schwarz- und Weißtöne dominieren.
Der Wind als treibende Kraft
Die zweite Welt ist eine der Modernität und
des urbanen Lebens. Sie ist, auch wenn
siehaptisch spannende Oberflächen zu bieten
hat, eher optisch dominiert. Die Farben bewegen sich vor allem im Braun- und Rotbereich.
Der Wind als kreative Kraft
Es fallen einem die grünen Blätter ein, die der
Wind in immer neue Formationen versetzt
oder die blauen Wellen, die in jeder Sekunde
zu neuen Kunstwerken des Windes werden.
Die Farbwelten werden entsprechend von
Grün und Blau dominiert.
either it shapes even the hardest stones into
new forms over a very long time by the permanence of its gentle power; or its purposeful
driving power can move, for example, ships
and aircraft over long distances and so, in the
15th century, brought about the discovery of
America and hence a fundamental change of
the world;
or finally its creative power: because often it
is only a gentle wind, slightly rising, that can
fundamentally change the pattern of leaves in
a town square or still on the tree in only a few
seconds.
Perhaps we could also speak of the wind as
being a craftsman, engineer and artist.
The wind of persistence
This aspect of the wind opens to us a world
of permanence and quality. The surfaces engendered by the wind over thousands of years
have stories to tell. Accordingly, the materials
are characterised by fascinating surfaces. It is
the world of luxury, in which black and white
tones dominate.
The wind as a driving force
The second world is one of modernity and
urban living. It is rather, even when featuring
haptically exciting surfaces, more dominated
by optical effects. The colours are to be found
particularly in the area of brown and red.
The wind as a creative power
We think of green leaves blown by the wind
into ever-changing new formations, or the
blue waves which are transformed into new
works of art by the wind in every second. The
worlds of colour are accordingly dominated by
green and blue.
29
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Munksjö : The color lab
2016-17 Didier Galerne’s colors and trends forcast
in the decor paper segment
Munksjö: Das Farblabor
Munksjö: The color lab
Real human
The decor of our immediate environment is made up
of anfür
assortment
of disparate items : walls, ceilings,
2016-17 Didier Galernes Farb- und Trendforschung
das Dekorpapiersegment
floors, furniture, objects, plants, miscellaneous
2016-17 Didier Galerne’s colors and trends forcast
in the decor
segmentEach of these items
materials,
colors paper
and patterns.
is a variant which can substantially modify our
surroundings.
Decor paper for laminates, whether it is a solid or
printed design, plays an important role in the world of
decoration as it is involved in the design of materials
used for furniture of all kind, flooring, partitions, even
ceilings and walls, for the home, institutional settings,
spaces
variety
of other
uses.
Betreten wir public
einen Raum,
soand
sindawir
When
we enter
a room, we find ourselOmnipresent
then
:
decor
paper
must
be
the subject
umgeben von Wänden. Über uns sind ves surrounded by walls.
Above usofthere
close attention. This is why Munksjö, highly attentive
Decken und wir stehen auf einem Fuß- are ceilings, and we are standing on a
to the quality of its products, works its decors in
boden. In unserem
Umfeldway,
befinden
sichintofloor.
Our environment
is made up of
a creative
taking
account
the different
Möbel, verschiedenste
Accessoires
und
furniture,
various
accessories
and plants
trends on the laminate, decoration and architecture
Pflanzen – unterschiedliche
Materialien,
– miscellaneous
materials,
colours
markets. « Bien
adresser un
marché ne se
résume
pas and
seulement
à une compétence
technique,
c’estitems
aussiis a variFarben und Muster.
Jedes einzelne
Stück patterns.
Each of these
être
capable
comprendre
attentes,
décrypter
ist variabel und
kann
unsere de
Umgebung
ant les
which
can substantially
modify our
les besoins, cerner les tendances actuelles et à venir »
maßgeblich verändern.
surroundings.
précise Sébastien Alainé directeur du marketing chez
MUNKSJO. Aujourd’hui le design et la compréhension
Dekorpapier fürdes
Melaminoberflächen
findetdevenus
– Decordes
paper
for melamine
laminates,
tendances sont
atouts
majeurs
pourwhether
aux
clients de l’industrie
: imprégnateurs,
unifarben oder apporter
bedruckt – in
verschiedensten
it is a solid colour
or printed design, is used
stratificateurs
et Decken
fabricants
panneaux…,
vraie
Möbeln, Bodenbelägen,
Raumteilern,
for de
furniture
of all kinds, une
flooring,
partitions,
valeur esthétique, commerciale et différenciatrice.
sowie Wänden Verwendung und spielt dadurch ceilings and walls, and plays an important role
Didier Galerne, Artistic Director atin der Dekorationsbranche eine wichtige Rolle.
the world of decoration.
Its use ranges from
La couleur est une sourceind’inspiration
quotidienne
Munksjö Germany Holding GmbHSein Einsatz reicht vom privaten über den insthe
home
and
institutional
settings
to the pubpour dynamiser l’innovation, créer de la nouveauté,
titutionellen bispour
in den renouveler
öffentlichen Sektor
und
lic
sector,
and
fulfills
many
other
applications.
notre environnement intérieur et
mais pourab.
cela Decor
il estpaper
indispensable
deckt noch vieleextérieur,
weitere Anwendungsfälle
is omnipresent,de
and is hence the
pouvoir
lire,
cerner
et
de
structurer
tendances
Dekorpapier ist allgegenwärtig und steht somit subject of closeles
attention.
For this afin
reason, the
de proposer des harmonies de teintes qui permettent
im Fokus des Betrachters. Aus diesem Grunde decor paper specialist Munksjö is highly attentiDidier Galerne, Art Director bei Munksjö Decor
aux marchés d’être parfaitement en phase avec les
Artistic Director at Munksjö Decor
legt der Dekorpapierspezialist
viel ve to the
quality of
its products
attentes des Munksjö
consommateurs
finaux.
C’est
dansand
cethe creative
Wert auf Qualität
und die kreative
Ausarbeidevelopment
of solid
colours, always
contexte
que Didier
Galerne
– Artistic
Director
at observing
Munksjö
- Decor
Paper
dansinlethecadre
tung von Uni-Farben
und behält
die Trends
im a présenté
the different trends
fields ofdu
laminate, desalon
INTERZUM
une intervention
permettant
de a market is
Bereich Laminat,
Dekoration
und Architektur
coration and architecture.
“Serving
découvrir
et d’appréhender
COLOR
stets im Blick. „Bei
der Bearbeitung
eines Mark- not THE
just a GENERAL
question of technical
competence; it
TREND DECRYPTIONS AND APPLICATION IN THE
tes geht es nichtDECOR
nur um technische
Kompetenz; is important to consider the needs and expecPAPER INDUSTRY.
man muss auch die Erwartungen und Bedürf- tations of the customers, and to identify current
nisse der Kunden im Blick haben und aktuelle and future trends,” explains Sébastien Alainé,
und zukünftige Trends erkennen“, so Sébastien Marketing Director at Munksjö. Today, decor
The Didier Galerne’s color forcast was consisting in a presentation of six themes depicting global
Alainé, Marketingdirektor bei MUNKSJÖ. Heut- paper converters – such as impregnators, coaenvironmental upcoming trends from scientist, artistical and design point of view, with inspiring
zutage
legen Dekorpapierverarbeiter
wie Im- ters
and
manufacturers
of woodbased panels
illustrations. Those trends will also
be made
explicit for the furniture
and
laminate
industry.
prägnierer,
Beschichter,
Holzwerkstoffhersteller
– pay great in
attention
to up-to-date
Didier Galerne, well known designer
and trend
office,
with a strong expertise
colors
researchdesign and
and design, leading a long and strong
collaboration
proposed
along this
viel Wert
auf zeitgemäßes with
Design Munksjö,
und Ästhetik, hasaesthetic
considerations,
since these aspects
presentation at the INTERZUM PIAZZA
the
six
corresponding
color
ranges
as
a
result
of
this
denn diese Aspekte generieren einen wirt- generate added value, creating astudy.
decisive comschaftlichen Mehrwert und schaffen so e­inen petitive advantage.
« Les best sellers unis couleurs à venir dans l’univers de la décoration intérieur s’articuleront
entscheidenden
Wettbewerbsvorteil.
autour de ces 6 principales thématiques,
chacune
ayant sa propre codification et origine bien
Fotos: Munksjö
True wealth
On earth...
..Sub culture
The great escape
distincte » explique Didier Galerne
Virtual path
30
31
Didier Galerne’s 2016-17 color trend forcast, key words and inspiration
Some
Some
Someof
of
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Didier
DidierGalerne’s
Galerne’s
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Some
Some
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ofcolors
colors
Didier
colors
Didier
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tips
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colors
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tips
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trends
trends
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the
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forcast
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2016-17
2016-17
2016-17
for
for
for
trends
trends
trends
Munjskö
Munjskö
Munjskö
forcast
forcast
forcastfor
for
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Munjskö
Munjskö
04 2015
04 2015
RAW
RAW
RAWELEGANCE
ELEGANCE
ELEGANCE
RAW
RAW ELEGANCE
ELEGANCE
BODY
BODY
BODYLANGUAGE
LANGUAGE
LANGUAGE
BODY
BODY LANGUAGE
LANGUAGE
SYMBIOSIS
SYMBIOSIS
SYMBIOSISSYMBIOSIS
SYMBIOSIS
MIX
MIX
MIXCITY
CITY
CITY MIX
MIX CITY
CITY
TECHNO
TECHNO
TECHNOCOLOR
COLOR
COLOR
TECHNO
TECHNO COLOR
COLOR
INFINITY
INFINITY
INFINITY INFINITY
INFINITY
PEARL
PEARL
PEARL
PEARL
PEARL
PEARL
DAWN
DAWN
DAWN
DAWN
DAWN
DAWN
MUSHROOM
MUSHROOM
MUSHROOM
MUSHROOM
MUSHROOM
MUSHROOM
PAPRIKA
PAPRIKA
PAPRIKA
PAPRIKA
PAPRIKA
PAPRIKA
CRYSTAL
CRYSTAL
CRYSTAL
CRYSTAL
CRYSTAL
CRYSTAL
JET
JET
JETBLACK
BLACK
BLACK
JET
JET
JETBLACK
BLACK
BLACK
GRANITE
GRANITE
GRANITE
GRANITE
GRANITE
GRANITE
BLUSH
BLUSH
BLUSH
BLUSH
BLUSH
BLUSH
CLAY
CLAY
CLAY
CLAY
CLAY
CLAY
CURRY
CURRY
CURRY
CURRY
CURRY
CURRY
BOREAL
BOREAL
BOREAL
BOREAL
BOREAL
BOREAL
NIGHT
NIGHT
NIGHTBLUE
BLUE
BLUE
NIGHT
NIGHT
NIGHTBLUE
BLUE
BLUE
SLATE
SLATE
SLATE
SLATE
SLATE
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BURGUNDY
BURGUNDY
BURGUNDY
BURGUNDY
BURGUNDY
BURGUNDY
BIRCH
BIRCH
BIRCHBUD
BUD
BUD
BIRCH
BIRCH
BIRCHBUD
BUD
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ACID
ACID
ACIDGREEN
GREEN
GREEN
ACID
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GREEN
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ORCHID
ORCHID
ORCHIDFLASH
FLASH
FLASH
ORCHID
ORCHID
ORCHIDFLASH
FLASH
FLASH
ORCHID
ORCHID
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FLASH
FLASH
ORCHID
ORCHID
ORCHIDFLASH
FLASH
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ICE
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FIELD
FIELD
ICE
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FIELD
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FIG
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CYPRESS
CYPRESS
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BLUE
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Powers
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the earth
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Powers
earth
Powers
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the
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earth
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Need
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Need
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performance
performance
Need
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and
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and
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A
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strong
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and appeal
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between
strong
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strong
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between
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The
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looks
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more
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cosmos,
cosmos,
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infinity,
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the
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In
einem
sich stetig
wandelnden
Umfeld
Derpire
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Kraft
stehen
Natur
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Industrie
im Einklang.
WieIndustry.
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Landschaften
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simplicity
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ging
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Drang
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Erde
inspiriert
und vereint
Schlichtheit
über
das Recycling
hinaus
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­desor
Weltalls
oder der
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­einercope
Ansammlung
verschiedener
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Hierway
Welt
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Die
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roughness.
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A
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conveyed,
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Dark
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hues,
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Dark
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nach
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uns
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Eleganz.
Grauschattierungen
und dürfnis
haltigere
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Umwelt
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nable
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A
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huand
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and
healthier
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envienvienviand
and
and
healthier
healthier
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tribes
tribes
tribes
envienvienviwith
with
with
hybrid
hybrid
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tribes
tribes
tribes
expresexpresexpreswith
with
with
hybrid
hybrid
hybrid
the
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expresexpresexpresway
way
way
to
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a
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renewed
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the
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way
way
way
apapapto
to
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a
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renewed
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renewed
apapapblacks,
blacks,
blacks,
jet
jet
jet
blacks
blacks
blacks
blacks,
blacks,
blacks,
play
play
play
with
with
with
jet
jet
jet
blacks
blacks
blacks
play
play
play
with
with
with
­Mineraltöne beschreiben den Weg zurück zu Organismus immer mehr Aufmerksamkeit zu Die natürliche Farbpalette mit gedeckten Farben
mit einem gemeinsamen Ausdruck zusammen. neuen Farbprofil: Abtönungen, Lichteinflüsse, Farben, Schwarztöne und tiefes Schwarz mit
favors
favors
favorsshades
shades
shadesof
of
offavors
grays
favors
favors
grays
graysand
shades
and
shades
and
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grays
man
grays
grays
man body
body
and
body
and
and obsession
obsession
obsession
man
man
man from
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from
body
body
from obsession
obsession
obsession
ronment?
ronment?
ronment?
from
from
from
ronment?
ronment?
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sions.
sions.
sions.
sions.
sions.
proach
proach
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color
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proach
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gradation,
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ofcolor
color
color:::gradation,
gradation,
gradation,
intense
intense
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colors.
colors. intense
intense
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colors.
colors.
widmen. Die Begeisterung für den mensch­ ­offeriert ein anspruchsvolles Farbkonzept.
zeitloser Eleganz.
Farbfacetten
setzen stanneue
Trends
DasColor
Thema
nimmt beialight
diesem
mit Überlappungen,
Anaglypen...
Die overFarbvielfalt
h light
mineral
mineral
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tones.
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mineraltones.
tones.
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cells,
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key
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role
is
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role
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playing
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key
key
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role
role
phenomenon,
role
phenomenon,
phenomenon,
light
light overoveroverphenomenon,
phenomenon,
phenomenon,
overoverThey
They
They
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new
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They
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become
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new
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Körper,
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einzelnen
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bis
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zum
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der
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lebendigen
und
kontrastreichen
Schattierungen
ist
gekennzeichnet
durch
brillante,
frische
und
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muscles,
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gives
gives
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muscles,
birth
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muscles,
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gains
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birth
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sophistication
sophistication
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gains
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sophistication
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vivid
vivid
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and
andanaglyphs,
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anaglyphs,
lapping,
lapping,
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etc...
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anaglyphs,
anaglyphs,
anaglyphs,
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dards
dards
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for
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luxury
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luxury
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the
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bietet
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intensive
Farben.
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range
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nudes,
nudes,
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reds
reds
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and
and
and
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nudes,
nudes,
more
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reds
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and
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and
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colors.
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colors.
colors.
contrasted
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tones
tones
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Colors
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Colors
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luminous,
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Colors
Colors
Colors
fresh
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range.
range.
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intense.
intense.
and
and
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intense.
intense.
eine
Farbpalette,
die von Hauttönen
über
Rot
ins Violette reicht.
RAW ELEGANCE
Powers of the earth inspire a new minimalism
where simplicity melts with roughness. A return
to a timeless elegance which favors shades of
grays and mineral tones.
32
BODY LANGUAGE
Need of performance and protection in an ever
changing environment drives us to pay a new
attention to our organism. A human body ob­
session from cells, to blood, from skin to mu­
scles, gives birth to a range of nudes, reds and
purples tones.
SYMBIOSIS
A strong appeal between nature and Industry.
How to go beyond recycling to generate a more
sustainable and healthier environment? A na­
tural range which gains in sophistication with
more subdued colors.
MIX CITY
The urban scape looks more and more like a
kaleidoscope of cultures. Singularities gather
to create new tribes with hybrid expressions.
Color is playing a key role in that trend with
vivid and contrasted tones in an heterogene­
ous range.
TECHNO COLOR
At the crossroad of the material and immate­
rial world. The way images are created, con­
veyed, opens the way to a renewed approach
of color : gradation, light phenomenon, over­
lapping, anaglyphs, etc ... Colors are luminous,
fresh and intense.
INFINITY
The infinity, the cosmos, the deepness of space
or oceans free the imagination. Dark hues, fal­
se blacks, jet blacks play with intense colors.
They become new standards for the luxury
industry.
33
04 2015
Farben sind tagtäglich ein Quell der Inspiration,­
denn sie spornen den Innovationstrieb an, beflügeln zur Erschaffung von Neuheiten und
motivieren zur Umgestaltung von Innen- und
Außenbereichen. Hierzu müssen jedoch aktuelle und zukünftige Trends frühzeitig erkannt
und strukturiert ausgearbeitet werden, um
harmonische und marktgängige Farbwelten
zu erschaffen, die voll im Trend liegen und
so perfekt den Erwartungen der Endkunden
entsprechen. In diesem Bestreben hat Didier
Galerne – Art Director bei Munksjö – während
der Interzum in Köln einen Vortrag gehalten:
„Deutung und Anwendung der wichtigsten
Farbtrends für die Dekorpapierbranche“.
Galerne präsentierte seine Farbprognose
mit Hilfe von sechs inspirierend illustrierten
Themenbereichen, welche die kommenden
weltweiten Trends aus Sicht von Forschern,
Künstlern und Designern zeigen. Diese Trends
betreffen auch die Möbel- und Laminathersteller sowie die Holzwerkstoffindustrie.
Galerne ist ein renommierter Designer und
Trendsetter mit langjähriger Erfahrung in der
Farbforschung und im Bereich Design. Er arbeitet seit geraumer Zeit intensiv mit Munksjö
zusammen.
„Die neuen Unifarben für den Innenbereich
befassen sich mit sechs Hauptthemen, wobei
jedes Thema sein eigenes Farbschema und einen anderen Ursprung hat“. erläutert Galerne.
Munksjö hat langjährige Erfahrung im Bereich
unifarbener Dekorpapiere und unterstreicht
nicht zuletzt durch seine Trendberatung seine
über das rein Technische hinausgehende Kompetenz im Bereich unifarbener Dekorpapiere.
Colours are a daily source of inspiration; they
strengthen the desire for innovation, inspire us
to produce new products and motivate us to remodel indoor and outdoor areas. But to achieve
this, current and future trends must be identified
at an early stage and structurally ­developed, so
as to create harmonious and marketable worlds
of colour which are fully in trend and perfectly
fulfill the expectations of the end-user. With this
aim in mind, Didier Galerne – Art Director at
Munksjö – gave a presentation at the Interzum in Cologne: “Interpretation and application
of the major colour trends for the decor paper
industry.”
Galerne presented his colour prognosis with
the aid of six inspiringly illustrated theme areas
which show the coming worldwide trends from
the viewpoint of researchers, artists and designers. These trends also influence the furniture
and laminate manufacturers and the woodbased panels industry. Galerne is a renowned
designer and trendsetter with many years
­experience in the fields of colour research and
design. For some time, he has been working intensively with Munksjö.
“The new solid colours for interior applications
are linked with six main themes, each theme
having its own colour scheme and a different
origin,” he explains.
KURZTAKTPRESSEN ANLAGEN
Wemhöner Kurztaktpressen Anlagen veredeln Holzwerkstoffe. Weltweit.
International wird das Design von Einrichtungen und Wohnräumen durch hochwertig veredelte
Holzwerkstoffplatten bestimmt. Seit mehr als 40 Jahren konzipiert, fertigt und installiert
Wemhöner Surface Technologies weltweit Kurztaktpressenanlagen, die durch Schnelligkeit,
Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit überzeugen.
Wemhöner Kurztaktpressenanlagen produzieren mit bis zu 260 Takten/h bei Pressflächen
von bis zu 13,0 Meter Länge und 2,6 Meter Breite. Sie setzen den Standard für die
Produktionsleistung in der Möbel- und Laminatfußbodenindustrie.
Wemhöner Surface Technologies – we create your surface.
Munksjö has many years of experience in the
field of solid colour decor papers and, not least
through its trend advisory service, emphasises
its competence in the area of solid colour decor
papers above and beyond pure technical considerations.
Wemhöner Surface Technologies GmbH & Co. KG
34
Planckstraße 7 | 32052 Herford | Germany | Fon +49 5221 7702 0 | Fax + 49 5221 7702 39
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04 2015
04 2015
Kreuzschliff black
Auf der Höhe der Zeit, ohne Verfallsdatum
At the cutting edge, without an expiry date
TEXT und INTerview: FRANK.STEIN
Fotos: Hornschuch
„Trend“, „Mode“, „Zeitgeschmack“,
das sind Worte, die sich auf den ersten
Blick nicht mit dem Wort „nachhaltig“
verbinden lassen. Aber die Ikonen der
Designgeschichte zeigen, dass gutes
Design kein Verfallsdatum kennt. Die
Designabteilung der Hornschuch Group
arbeitet bereits seit Jahren mit einer
Trendstruktur, die die Entwicklung und
Vermarktung von Produkten erlaubt,
die auch noch morgen gefragt sind.
„Trend“, „fashion“, „prevailing taste“,
those are words that at first glance are
not necessarily associated with „sustainable“. But the icons of ­design history
show that good design has no expiry date. The design department of the
Hornschuch Group has been working
for years with a trend structure that
allows the development and marketing
of products that will still be in demand
tomorrow.
Der Spezialist für thermoplastische Möbelfolien und innovative Polsterbezüge spricht von
Meta-, Jahres- und Microtrends (siehe Interview im Anschluss des Artikels). Somit sind die
drei analysierten Jahreswohntrends Ergebnis
einer systematischen Trendrecherche und die
ebenso konsequente wie nachvollziehbare
Fortschreibung der Vorjahrestrends.
The specialist for thermoplastic furniture films
and innovative upholstery speaks of meta, annual and micro trends (see interview following
the article). The three analysed annual living
trends are therefore the result of a systematic
trend research and the systematic, consistent
continuation of trends of the previous years.
Landhausstil 2.0 trifft „Natural Soul“
„Natural Soul“ heißt der Jahrestrend, der für
die faszinierende Gestaltungskraft der Natur
steht. Als Holzart ist natürlich die Eiche nach
wie vor gesetzt. Sie steht für Holz schlechthin
und wird weiterhin stark bleiben. Aber auch
andere heimische Hölzer, wie zum Beispiel
die neu interpretierte und nunmehr elegante
Buche, kommen wieder. Gleichzeitig ändert
sich, wie zuletzt in Mailand deutlich gesehen,
die Formensprache: Möbel werden wieder etwas runder, verspielter, verschnörkelter, haben
mehr Details. Elegant-rustikale Dekore sind
wieder gefragt. Es ist eine moderne Interpretation des einstigen Landhausstils. Doch ganz
egal, wie viele Volten am Möbel geschlagen
werden, durch ihre 3D-Verformbarkeit geht
die skai® Möbelfolie jede Formsprache mit.
Zu diesem Thema bietet Hornschuch unter anderem die detailreiche und filigran gestaltete
Bucheninterpretation „skai® Iconic“ in den
Farbtönen „nature“ und „cashmere“ veredelt
mit der Prägung „Picto“ (samtige Haptik). Zu
dem erwähnt werden sollte „skai® Riviera
Eiche“ mit vielen für Eiche typischen Details
in einer zurückgenommenen Rustikalität.
Cottage style 2.0 meets „Natural Soul“
The annual trend is „Natural Soul“, which
stands for the fascinating creative power of
nature. Oak, of course, is still in demand as
type of wood. It stands for wood as such and
will remain strong. But other local woods such
as the reinterpreted and now elegant beech
are making a comeback. At the same time –
as could clearly be seen in Milan recently –
the forms are changing: furniture is becoming
rounder, more playful, more ornate and more
detailed again. Elegant rustic designs are in
demand again. It is a modern interpretation
of the former cottage style. But no matter
how many twists and turns furniture is going
through, the skai® furniture film can adapt to
any form thanks to its 3D deformability. On
this subject Hornschuch, among other things,
offers the detailed and elegantly designed
beechwood interpretation „skai® Iconic“ in
shades of „nature“ and „cashmere“, enhanced with the „Picto“embossing (velvety
Riviera Eiche
Buche Iconic
Rustico
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Das Dekor mit der sehr natürlich wirkenden
Prägung „Rustico“ lässt sich ausgesprochen
gut in klassischen und modernen Eichenholzfarben kolorieren. So spiegeln bei der „skai®
Riviera Eiche“ die vier Farbstellungen „mountain“, „glacier“, „sandstone“ und „vulcano“
die Farbwelt des Jahrestrends „Natural Soul“
wider.
feel). The „skai® Riviera Oak“ line with many
­typical oak details in a subdued rustic look
should also be mentioned. The design with the
very natural looking „Rustico“ embossing can
very easily be coloured in classic and modern
oak shades. The colour scheme of the annual
„Natural Soul“ trend, for example, is reflected
in the four shades of „mountain“, „glacier“,
„sandstone“ and „volcano“ of the „skai®
Mit nordischer Klarheit zum Pure Living
Hier geht es um Elemente eines der wichtigsten Einrichtungsstile der Endfünfziger- und
Sechziger-Jahre, die mit den Möglichkeiten
aktueller Oberflächentechnologie einen ganz
neuen Charme entwickeln. Eine für den Charakter dieses Stils typische Holzart ist die
Ulme. Es ist zugleich die Rückbesinnung auf
einfache, klare und reduzierte Formen und
pastellige Farben. Nachfolgend zwei Protagonisten:
Riviera Oak“ line.
With Nordic clarity to Pure Living
This is about elements of one of the most
important of interior design styles in the late
fifties and sixties that develop a whole new
charm with the possibilities of modern surface
technology. A typical type of wood for the
character of this style is the elm. At the same
time, it’s a return to simple, clear and reduced
forms and pastel colours. There are two protagonists below:
„skai® Nelson“ is a new interpretation of the
elm. It’s a planked, lively design with a greyishwhite negative pore, masterfully rendered in
washed-out colours ranging from a brownish
Nelson plain
„skai® Nelson“ ist als Neuinterpretation der
Ulme ein geplanktes, lebendiges Dekor mit
einer weiß-gräulichen Negativpore, virtuos
in den Farben von gold-bronze bräunlich bis
weiß-grau verwaschen. Das Dekor ist in den
Farbstellungen „nordic“ und „white grey“ erhältlich. Die Prägung „Legno“ verleiht „skai®
Nelson“ eine hochwertige und edle Anmutung. Mit starkem Ausdruck tritt „skai® Ida“
als expressive Interpretation der Ulme auf.
Dieses Holz ist ein typischer Vertreter des
Nelson
gold-bronze to white-grey. The design is also
available in the colours „Nordic“ and „whitegrey“. The „Legno“ embossing gives „skai®
Nelson“ a high-quality and elegant look.
With its powerful appearance, „skai® Ida“ is
an expressive interpretation of the elm. This
wood is a typical representative of the Nordic
style, exuding the atmosphere of a Norwegian
fjord landscape, moving, determined and in
harmony with itself. Its
subdued rustic look makes the design look
very elegant, almost unapproachable, even.
The colours „nature“, „chalk“, „pearl grey“
and „magnolia“ reinforce this impression. The
embossed „Matex“ fits perfectly with this striped design and gives it a brushed look and
feel.
Ulme Ida Perlgrau
Rustico weiss
Ulme Ida Kreide
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nordischen Stils, es atmet die Atmosphäre einer norwegischen Fjordlandschaft, bewegend,
bestimmt und im Einklang mit sich selbst.
Seine zurückgenommene Rustikalität lässt
das Dekor sehr elegant wirken, ja, es gibt sich
beinahe unnahbar. Die Farbstellungen „natur“, „kreide“, „perlgrau“ und „magnolie“
unterstützen diesen Eindruck. Die Prägung
„Matex“ passt perfekt zu diesem streifigen
Dekor und verleiht ihm eine gebürstete Optik
und Haptik.
Expressive Art im Dialog
Der Jahrestrend Expressive Art ist schon von
seinem Charakter her kein Leisetreter. Ganz
im Gegenteil: Laut, bunt und mitunter auch
schrill nutzt er mit üppigen Formen und knalligen Farben die Kraft des Visuellen. Gleichzeitig wird es künftig zunehmend Oberflächen geben, die im Dialog zueinander stehen
und zusammen den Gesamteindruck eines
Möbels prägen. Seien es ein Holzdekor und
ein metallisiertes Holz. Oder sogar zwei Dekore, die sich ergänzen. Oder „skai® colore
magic structure Quadro“ und „skai® colore
structure Kreuzschliff“.
structure magic Quadro black
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Expressive Art in dialogue
The annual trend Expressive Art is by its nature
not a wallflower. On the contrary: loud, colourful, at times even flashy, it uses the power of
the visual with lavish forms and gaudy colours.
At the same time, there will be more and more
surfaces in the future that are in dialogue with
each other and determine the overall impact
of a piece of furniture. Be it a wood design
or metallized wood. Or two designs that complement each other. Or skai® colore magic
structure Quadro and skai® colore structure
Kreuzschliff (crosshatch).
„Gutes Design muss nachhaltig sein“
„Good design must be timeless“
Wie bereits dem Artikel „Auf der Höhe der Zeit ohne Verfallsdatum“ in dieser
Ausgabe zu entnehmen ist, geht es den Produktentwicklern und -designern beim
Oberflächenspezialisten Hornschuch um nachhaltiges Design. Frank.stein sprach mit
Ralf Imbery, dem Head of Product Design der Unternehmensgruppe.
As already outlined in the article „At the cutting edge, without an expiry date“ in this
issue, the product developers and designers at the surface specialist Hornschuch are
aiming for designs that are timeless. Frank.stein spoke with Ralf Imbery, the Head of
Product Design of the Group.
Früher reichte es, einfach eine Dekorkollektion zu präsentieren, heute bedarf es einer Story dazu. Hat das Ihre
Arbeit leichter oder schwerer gemacht?
Das sehen wir ganz genauso. Die Arbeit ist
für uns nicht wirklich schwerer geworden,
denn spätestens seit Gründung des Design
Centers in Weißbach – also seit fünf Jahren –
sagen wir: Professionelle Designentwicklung
braucht eine Story und einen roten Faden.
Unsere umfangreichen, weltweiten ResearchAktivitäten,versetzten uns in die Lage, Trends
zuverlässig vorherzusagen. Ohne diesen Aufwand, der von unserem gesamten 15-köpfigen
Design-Team geleistet wird, wären der Hornschuch Design Guide 2012–2014 mit seinen
drei Brand & Product Experience-Jahrbüchern
sowie der Hornschuch Trend Guide 24/7 nicht
möglich gewesen. Unser Credo, dass gutes
Design nachhaltig sein muss, haben wir durch
diese Publikationen, die mit mehreren Awards
ausgezeichnet wurden, unter Beweis gestellt.
Unsere Trendstruktur – Metatrends, Jahrestrend, Microtrends – macht Designentwicklung
transparent und nachvollziehbar. So geben wir
unseren Kunden die Sicherheit und das Vertrauen, auf den richtigen Trend gesetzt, die richtige
Entscheidung getroffen zu haben.
Ralf Imbery, Head of Product Design, verantwortet die
Designentwicklung für die gesamte Hornschuch Group.
Ralf Imbery, Head of Product Design, is responsible for
design development in the entire Hornschuch Group.
In the old days, it was enough to simply
present a design collection, but today
it also requires a story. Has that made
your job easier or harder?
That’s exactly right. The work has not really
become more difficult for us, because at the
latest since the founding of the Design Centre
in Weissenbach – that is for five years – we
have been saying: professional design development needs a story and a common thread.
Our extensive worldwide research activities allow us to predict trends reliably. Without this
effort by our entire 15-member design team,
it would have been impossible to put together
the Hornschuch Design Guide 2012-2014
with its three Brand & Product Experience yearbooks and the Hornschuch Trendguide 24/7.
We have proven our belief that good design
must be timeless with these publications,
which have won several awards. Our trend
structure - metatrends, annual trend, micro
Trends - makes design development transparent and comprehensible. This is how we give
our customers the security and confidence to
have bet on the right trend, to have made the
right decision.
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Eigentlich müssten alle die gleichen Geschichten erzählen. Wie kann man sich
dennoch vom Wettbewerb und anderen
Trendscouts absetzen?
Wir wollen uns nicht grundsätzlich von anderen absetzen. Wie andere zu ihren Trends kommen, interessiert uns deshalb nicht. Wir wollen
unsere Trendvorhersagen und Designentwicklung so gut und so professionell wie möglich
machen. Es bestätigt uns allerdings, wenn wir
sehen, dass andere zu ähnlichen Ergebnissen
kommen und Trends identifizieren, die sich nur
um Nuancen unterscheiden. Es ist ja das Wesen von Trends, dass nicht nur einer auf den
Trend setzt, sondern viele. Am Ende des Tages
geht es immer um die Umsetzung der Trends
auf der Produktebene – spätestens an diesem
Punkt der Designentwicklung werden die Unterschiede natürlich sichtbar.
You would think that everyone would
tell the same stories. How can you set
yourself apart from the competition
and other trend scouts all the same?
We are not interested in setting ourselves
apart from others. That’s why we don’t care
how others arrive at their trends. We want to
make our trend forecasts and design development as good and professional as possible.
But we feel we are on the right track when
we see that others come to similar conclusions
and identify trends that are only subtly different. It‘s the nature of trends that not only
one individual is betting on them, but many.
At the end of the day it always comes down
to implementing the trends on the product level – of course it’s at this point of the design
development at the latest that the differences
become apparent.
Wie war die Resonanz auf Ihre Präsentation während der Interzum?
Auf der Interzum haben wir unsere neuen
Metatrends – Natural Soul, Pure Living, Expressive Art – in drei thematisch verdichteten
„Cubes“ erlebbar gemacht. Die Resonanz der
Messebesucher war durchgängig positiv bis
begeistert. Unser Konzept, den Trend Guide
24/7 für die 3D-Kommunikation umzusetzen,
ihn begehbar und erlebbar zu machen, wurde verstanden und kam sehr gut an. Es ist
uns außerdem gelungen, unsere umfassende
Kompetenz im Interior-Bereich erfolgreich zu
What was the response to your presentation at the Interzum?
At the Interzum we brought to life our new
metatrends - Natural Soul, Pure Living, Expressive Art - in three „Cubes“ that each focused
on one theme. The response from our visitors
was consistently positive to enthusiastic. Our
concept to render the Trendguide 24/7 in 3D
by making it come alive in a walk-through format was understood and very well received.
We also succeeded in communicating our
extensive expertise in interior design; it became clear that upholstery fabrics and furniture
films belong together and that they can be
combined sensibly and harmoniously within
the skai® world. As part of the latest trends,
I would also like to highlight the metallic theme with its modern structures like cross-hatch.
Many found it particularly interesting that they
can be expressed both in upholstery and furniture surfaces.
Hornschuch Trend Guide 24/7
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In my view, the issue of feel is no longer
a „trend“, but has become an essential
prerequisite – even in thermoplastic
films. Do you agree with this view?
Yes, we completely share this view. It has
always been part of our design strategy to
perfectly match those elements to each other
that can be experienced with the senses, to
unify the look and feel and do so at the highest level. This is the only way to make surfaces
fascinating. In the past we have also let the
relationship between look and feel fall apart,
vermitteln; es wurde klar, dass Polsterbezugsstoffe und Möbelfolien zusammengehören
und innerhalb der skai® Welt sinnvoll und
harmonisch kombiniert werden können. Aus
den aktuellen Trends herausheben möchte ich
noch das Metallic-Thema mit den modernen
Strukturen wie Kreuzschliff. Besonders interessant fanden viele, dass diese auf Polster- wie
Möbeloberflächen dargestellt werden können.
Meiner Ansicht nach ist das Thema Haptik kein „Trend“ mehr, sondern eine
nicht mehr wegzudenkende Voraussetzung – auch bei den thermoplastischen
Folien. Teilen Sie diese Einschätzung?
Ja, diese Ansicht teilen wir durchaus. Für uns
ist es seit jeher Teil unserer Designstrategie,
die sinnlich erfahrbaren Elemente der Oberfläche perfekt aufeinander abzustimmen, also
Optik und Haptik zu vereinen und auf das
höchste Niveau zu bringen. Nur so kommen
wir zur Faszination Oberfläche. In der Vergangenheit haben wir auch schon einmal Optik
und Haptik auseinanderfallen lassen, zum
Beispiel bei Polsteroberflächen in Betonoptik.
Das Spiel mit den Erwartungen sorgt zwar für
einen kurzfristigen Aha-Effekt und gewinnt
unter Umständen einen Award, es ist aber
nicht nachhaltig. Die Faszination Oberfläche
wird in Zukunft noch weitere Sinne umfassen.
Mit unserem Trend Guide 24/7, der insgesamt
drei Sinne anspricht und sich den Spieltrieb als
kreatives Prinzip zunutze macht, sind wir hier
bereits wegweisend. Welche weiteren Sinne
unsere Produkte in Zukunft ansprechen, verraten wir an dieser Stelle noch nicht.
Erwarten Sie in absehbarer Zeit einen
signifikanten Trendwechsel?
Einen Trendwechsel im eigentlichen Sinne
sehen wir für die absehbare Zukunft nicht.
Es ist zu beobachten, dass Mailand als übermächtiger Trendgeber bestehen bleibt. Andere
Messen gewinnen aber an Einfluss. Da Nordic
Design immer wichtiger wird, ist zum Beispiel
die Möbelmesse Stockholm im Aufwind. Es
verschieben sich also lediglich etwas die Prioritäten, das bedeutet jedoch noch keinen
grundsätzlichen Trendwechsel.
for example, in upholstered surfaces in concrete look. While playing with expectations may
guarantee a short-term ‚wow‘ effect and may
win an award under these circumstances, but
it is not timeless. The fascination of surfaces
will comprise even more senses in the future.
We are already leading the way with our
Trendguide 24/7, which appeals to three senses and takes advantage of our play instinct
as a creative principle. But we won’t reveal at
this point what other sensory experiences our
products will appeal to in the future.
Do you expect a significant trend change
in the foreseeable future?
We don’t see what you could call a real trend
change in the foreseeable future. One has
to note that Milan still is the overwhelming
trendsetter, but other trade fairs are gaining
in influence. Since Nordic Design is becoming ever more important, the furniture fair
in Stockholm is on the upswing. It’s therefore
merely the priorities that are shifting a little,
but that does not make for a fundamental
change in trend.
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04 2015
Wohnraum: Klassische Basis mit vielfältigen Möglichkeiten für persönliche Geschmäcker
04 2015
Living room: a classic setting with diverse possibilities for integrating personal tastes
Schlafraum: Geschickte Kombination aus traditionellen und modernen
Elementen, Beige-Tönen und Holzstrukturen
Bedroom: a clever combination of traditional and modern elements,
beige hues and wood grains
The World in ONE Collection
TEXT/Fotos: swiss Krono Group
Die Welt, in der wir leben, ist voll von
Farben, Emotionen und Klängen. Verschiedene Vorlieben, Traditionen und
Trends machen das Leben so vielfältig
und bunt. „Oft haben wir uns die Frage
gestellt, ob sich die Menschen tatsächlich so wesentlich unterscheiden? Wir
haben dabei festgestellt, dass unabhängig von kulturellen Unterschieden, Menschen dieselben Vorstellungen, Träume
und Bedürfnisse haben sich zu verwirklichen“, sagt Max von Tippelskirch, CMO
und Member des Management Boards
der Swiss Krono Group.
Inmitten der Vielfallt von Stilen und Trends
ist es den Menschen wichtig, ein Ambiente
zu schaffen, das die eigene Persönlichkeit
definiert. „Dieser Gedanke hat unseren
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The world we live in is chockfull of colours, emotions and sounds. Varying
preferences, traditions and trends are
what make life so diverse and colourful. According to Max von Tippelskirch,
CMO and member of the Management
Board of the Swiss Krono Group, “we
have often asked ourselves whether
people are really as different as they
seem. We’ve discovered that, regardless
of their cultural differences, people everywhere have the same ideas, dreams
and needs.”
And amid all the styles and trends, people
want to create an ambience that defines and
expresses their own personalities. “This notion spurred us to implement our dream of
creating a diverse international collection of
furniture decor panels that combines intensive colours and designs with exciting structures,” says von Max von Tippelskirch. The ONE
World Collection spans a total of 68 decors
with eight different surface structures, four of
which are nature-identical, and invites
Küche: Toskanische Farben für harmonisch-elegante, lebendige Räume
Kitchen: Tuscan colours that evoke harmoniously elegant, vibrant spaces
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Design Box: Innovative Tools zur Erleichterung
der Arbeit von Innenarchitekten und Designern
Traum beflügelt, eine vielfältige, internationale Kollektion von Möbeldekorplatten zu schaffen, welche intensive Farben und Designs mit
spannenden Strukturen verbindet“, sagt Max
von Tippelskirch. Die „ONE WORLD Collection“ umfasst insgesamt 68 Dekore mit 8
verschiedenen Oberflächenstrukturen, davon
4 Synchron, und lädt dazu ein, mit verschiedenen Gestaltungsstilen zu experimentieren.
Die Vielfalt und Individualität der Menschen
stellt die Swiss Krono Group im Katalog zur
Kollektion anhand verschiedener Personen
vor. Sie sind unterschiedlichen Alters, kommen
aus verschiedenen Ländern, haben ganz unterschiedliche Berufe und Vorstellungen vom
Leben. Und doch verbindet sie alle der Wunsch
nach einem zu ihnen passend eingerichtetem
Zuhause. Sie geben uns Einblick in ihre Wohnungen oder ihren Wohntraum und erzählen
von dem, was sie mögen und was ihnen wichtig ist. Ob Frédéric aus Frankreich, Natalia aus
Polen oder Silvia aus Schweden – jeder hat in
der „ONE WORLD Collection“ die Dekore gefunden, die den jeweils individuellen Wohnstil
am besten unterstreichen.
Dieser Einblick unterstreicht die Kombinationsmöglichkeiten der abgestimmten Kollektion. Die Farben und Designs wurden von
Spezialisten auf die Holzdekore optimiert und
harmonisiert.
Loft: Alte Ziegel-Elemente der ehemaligen Fabrik kombiniert mit Grautönen
des modernem Interieurs
Loft: old brick elements from a former factory combined with grey hues
to create a modern interior
Restaurant: Industrielle Schlichtheit, durchbrochen
von der natürlichen Schönheit des Holzes
ONE WORLD – Start einer internationalen Marke
„Mit ONE WORLD schaffen wir eine Marke,
welche die Basis unseres Produktportfolios
bildet und europaweit für designorientierte
Inneneinrichtung stehen wird“, sagt Max von
Tippelskirch. Diese Marke und das Produktprogramm werden in den nächsten Jahren
wachsen; so werden auch die bestehenden
Kollektionen der Werke integriert. „Uns sind
dabei die lokalen Bedürfnisse und Besonderheiten ganz wichtig. Deshalb werden diese
dann auch in den regionalen Kollektionen
berücksichtigt sein“, so von Tippelskirch. Von
besonderer Bedeutung für die internationalen
Kunden ist jedoch, dass es keine Rolle mehr
spielt, in welchem Land die Käufer oder deren
Kunden zuhause sind – die gewünschten Dekore sind überall erhältlich.
04 2015
Design Box: innovative tools to facilitate the
work of interior architects and designers
everyone to experiment with different interior
design styles. In the collection’s catalogue, the
Swiss Krono Group presents various persons
who exemplify the diversity and individuality
of people everywhere. They are of different
ages, hail from different countries and have
quite different occupations and ideas about
life. But they all have one thing in common:
the wish for an appropriately designed, decorated and furnished home. They give us glimpses of their flats or dream houses and talk
about what they like and what is important
to them. Frédéric of France, Natalia of Poland,
Silvia of Sweden and the rest have all found in
the ONE WORLD Collection the right decors to
optimally express their personal living styles.
These insights underscore the possibilities for
combining the elements of this coordinated
collection. Specialists have optimised the colours and designs and harmonised them with
the wood decors.
ONE WORLD – Launch of an International Brand
“With ONE WORLD, we are creating a brand
that will form the basis of our product portfolio and become the new normal for designorientated interior decorating throughout
Europe,” says von Tippelskirch. This brand and
the product range will continue to grow over
the years ahead, also integrating the existing
collections of the various Group companies.
“Local needs, preferences and characteristics
are very important to us,” he says. “They will
therefore also be reflected in the regional
collections.” Of special importance for customers in different countries is that it no longer
matters where buyers or their own clients are
located – all of the decors will be available
everywhere.
Restaurant: industrial modernity offset by
the natural beauty of wood
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Max von Tippelskirch, Chief Marketing Officer und Member
des Management Boards der SWISS KRONO GROUP
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13.-16.
Oktober 2015
PORDENONE MESSE
INTERNATIONALE
MESSE
FÜR KOMPONENTEN,
HALBFERTIGPRODUKTE
UND ZUBEHÖR
FÜR DIE
MÖBELINDUSTRIE
www.exposicam.it
Exposicam srl
Via G. Carducci, 12 • 20123 Milano
Tel: +39 0286995712 • Fax: +39 0272095158
[email protected]