FUSSPFLEGE

Transcription

FUSSPFLEGE
Ausgabe 1/2014
FUSSPFLEGE
AKTUELL
Das Magazin
für die Praxis
ZUCKER
UND DIE FOLGEN
istockphto | domin_domin
Neue Erkenntnisse zur Behandlung und
Prävention des Diabetischen Fußes
Technik AKTUELL
Medizin AKTUELL
Praxis AKTUELL
NEU: Behandlungsstuhl MYA 2 –
Praxisausstattung mit Rückenschule
GEHWOL Diabetes-Report 2014:
Risikobewusstsein kaum vorhanden
Gesundheitsbericht Diabetes 2014:
Update Diabetisches Fußsyndrom
Inhaltsverzeichnis
Neujahrsgruß........................................... 3
Angebot Präparate
Jahresstaffel 2014
GEHWOL-Jahressortiment
Innovationen hoch vier für
Ihren Erfolg......................................... 4 –5
Wie in Watte
Desinfektionsmittel –
jetzt bevorraten und Geld sparen!.......... 6
Angebot Technik
Blubber di blubb
Die Kraft der kleinen Bläschen
ELMASONIC S podo basic ..................... 7
Praxisausstattung mit Rückenschule
EUROCLINIC Behandlungsstuhl
MYA 2 mit Fußpflegeschrank JUPITER
DUOMATIC S 2 oder S 2 MINI......... 8– 12
Angebot Instrumente
Der perfekte Dreh
Skalpellgriff BB063R von
GERLACH TECHNIK ............................ 13
Fachwissen AKTUELL
Ungezählte Ursachen
Gelb gefärbte Nägel............................. 14
Pilze sammeln?
Fußpilzprophylaktika nach
wie vor wichtig..................................... 15
Medizin AKTUELL
Gesunder Stand
Gastbeitrag von Dr. med. Renate
Wolansky zum Thema Diabetes...... 16 – 17
Risikobewusstsein nur
unzureichend vorhanden
GEHWOL Diabetes-Report 2014...... 18 –19
Warenkunde AKTUELL
Die Freude währt lange
Tipps zur Instrumentenpflege................ 20
Langlebige Polster
Materialeigenschaften........................... 21
Pflegeberatung AKTUELL
„Ja, das können Sie“
Ein skizziertes Beratungsgespräch zum
Thema Hühneraugen............................. 22
Empfehlung gefordert
Beratungskompetenz ............................ 23
Praxis AKTUELL
Gesundheitsbericht Diabetes 2014
Update Diabetisches Fußsyndrom......... 24
Von abwegig bis kalkulierbar
Beautytrends.............................................. 25
Wann, was und wie viel?
Kundenmanagement in der
Praxis, Teil 4: Archivierung
personenbezogener Daten............... 26 –27
Vorsicht Mietfalle
Gewerbemietverträge........................... 28
Marketing AKTUELL
Werben ohne Nebenwirkungen
Gesetzliche Neuerungen
für Fußpfleger und Podologen............... 29
Emotion verkauft
Kundenzufriedenheit................................ 30
10 + 2 = mehr Gewinn
Herstellerrabatte richtig nutzen.............. 31
2
Praxisausstattung mit Rückenschule
Mehr Entlastung für den Rücken, mehr Komfort
­für die Patienten, mehr Effizienz durch schnelleres,
funktional unterstütztes Arbeiten. Das bietet der
neue Behandlungsstuhl MYA 2 und darüber
hinaus in Kombination mit der vielfach bewährten
Schrank- und Geräteeinheit JUPITER DUOMATIC
eine attraktive Perspektive.
Seite 8 –12
Der perfekte Dreh
Der neue Skalpellgriff BB063R im Sortiment bei
­GERLACH TECHNIK setzt neue Maßstäbe in der Skalpelltechnik. Durch die eingebrachten Vertiefungen hat der
Fußprofi einen perfekten Halt. Der Klingenhalter ist
durch seinen runden Griff besonders gut sowie sicher
zu führen und lässt sich somit hervorragend mit den Fingern drehen. Das bestätigen auch Anwender, die den
neuen Skalpellhalter in der Praxis einsetzen.
Seite 13
Gesundheitsbericht Diabetes 2014
Trotz einer sinkenden Zahl von Majoramputationen
ist das Risiko einer Amputation bei Menschen
mit Diabetes immer noch um etwa das 20-fache
erhöht. Davor warnt der soeben erschienene
Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2014.
FUSSPFLEGE AKTUELL fasst für Sie die wichtigsten
Ergebnisse zusammen.
Seite 24
10 + 2 = mehr Gewinn
Bei speziellen GEHWOL-Angeboten profitieren Sie
häufig von Einkaufsrabatten auf Pflegepräparate.
Auch im Rahmen regulärer Bestellungen erhalten
Sie pro 12er-Einheit einen Naturalrabatt in Höhe
von 20 Prozent. Diesen können Sie als Fußpfleger
in Ihrem täglichen Präparateverkauf für eine
Gewinnsteigerung nutzen. Dafür stehen Ihnen
mehrere Wege offen.
Seite 31
Impressum
Bestellungen bitte über den Herausgeber
Herausgeber: FUSSPFLEGE AKTUELL erscheint im Auftrag der Eduard Gerlach GmbH, Bäckerstraße 4 – 8, 32312 Lübbecke,
Telefon: 05741 330-0, Telefax: 05741 347300, E-Mail: [email protected], Internet: www.gehwol.de
Redaktion und Verlag: Dorothea Küsters Life Science Communications GmbH, Leimenrode 29, 60322 Frankfurt am Main,
Telefon: 069 61998-0, Telefax: 069 61998-10, E-Mail: [email protected], Internet: www.dkcommunications.de;
Redaktionsleitung: Dorothea Küsters (verantwortlich), Dirk Fischer; Redaktion: Stefan Dudzinski-Lange, Stefan Dietrich,
Jana Zieseniß
Grafisches Konzept und Umsetzung: PUNKTUM Werbeagentur GmbH, Bad Vilbel
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages und Quellenangabe ge­­stattet.
Recht der Übersetzung und anderweitiger Ver­wen­dung vor­be­halten. Für unverlangt eingesandte Manu­s­­kripte, Besprechungs­
exemplare etc. keine Haftung. Kann FUSSPFLEGE AKTUELL nicht erscheinen oder ausgeliefert werden, ergeben sich hieraus
keine ­Ansprüche gegen den Herausgeber. Gerichtsstand: Frankfurt am Main.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Editorial
Schulterschluss
Liebe Fußpflegerinnen und Fußpfleger,
das geflügelte Wort von der Beständigkeit
des Wandels hat sicher überwiegend seine
Berechtigung. Was die Dienstleistungsbranche rund um die Fußgesundheit aber
derzeit erlebt, raubt so manchem den
Atem. Die vergangenen Jahre standen und
stehen im Zeichen massiver Veränderung,
seien es die fortwährend schärfer werdenden
Hygieneanforderungen oder das stetige
Bemühen, den Berufsstand auf einer neuen
Ebene zu professionalisieren.
Bei allem Wandel braucht es stabile Anker,
die verlässlich den Weg in die Zukunft mit
bestreiten; Partner, die bedarfsorientiert
denken und den Fußspezialisten in seiner
alltäglichen Arbeit unterstützen. Und mehr
noch: Es braucht den Schulterschluss mit
Ihnen, weil Ihr Alltag zunehmend effizienter
werden muss, um Umsätze und Einkommen
zu sichern. Beispiel Praxisausstattung: Es gilt
das Credo „Das Billige kann sich kaum noch
einer leisten.“ Hygiene und Präparate – in
all diesen Bereichen zahlt sich daher vor
allem die Qualität der eingesetzten Geräte,
Materialien, Instrumente und Möbel aus.
Sie sind nicht allein
Aus unserem Selbstverständnis und aus
Tradition heraus sind wir der Qualität verpflichtet. Ergonomie, Wertigkeit, Haltbarkeit und Effizienz gehören unter
anderem zu den Kriterien in
der
Produktentwicklung
oder der Suche nach
Lieferanten. Zur Quali­
tät rund um die Produkte gehört aber
auch, Sie nach dem
Verkauf nicht alleinzulassen. Daher steht
Ihnen der Außendienst
als verlässlicher Ansprechpartner seit jeher
zur Seite und leistet oft
mehr, als von vielen gedacht: Weitergabe von Erfahrungen, Aufbau und Einrichtung,
Unterstützung in der Verkaufsförderung,
­
Hygienevorschriften und besonders in der
Beratung. Darüber hinaus lassen sich in
den Showrooms Fußpflegestühle, -schränke
und -geräte besichtigen und testen.
Schulterschluss bedeutet auch, dass Sie Ihren
Kunden eine einzigartige Produktserie wie
GEHWOL FUSSKRAFT anbieten können.
Neben der exklusiven Verfügbarkeit liegt
das Besondere dabei in der Wertschätzung.
Als Fußprofi arbeiten Sie nämlich mit
Profiprodukten und sind in der Lage, Ihre
Kunden immer problemlösungsorientiert
zu beraten. Der Fußpflegekunde wiederum
hat die Chance, die gleichen Produkte mit
nach Hause zu nehmen, mit denen ein
professioneller Fußpfleger arbeitet. Exklusivität entsteht somit durch die Erfahrung
und Expertise, die nur Sie Ihren Kunden zu
unseren Produkten vermitteln können.
Bedürfnisse berücksichtigt
Mit der Erweiterung des FUSSKRAFT-Sortiments um die innovative Soft-Feet-Linie
trägt Gerlach zudem den sich ändernden
Kundenwünschen Rechnung. Sowohl die
GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet Creme als
auch das neue GEHWOL FUSSKRAFT Soft
Feet Peeling kombinieren moderne Inhaltsstoffe mit einem angenehmen Duft, ohne
dabei den Qualitätsanspruch zu verlassen.
Die Soft-Feet-Serie ist das Ergebnis einer
deutlich zunehmenden Spa-orientierten
Ausrichtung von Fußpflegepraxen.
Dieser Trend ist ungebrochen. Auch und
vor allem jüngere Zielgruppen verstehen es heute mehr denn je,
dass ein schöner Fuß immer
auch ein gesunder Fuß
sein muss. Daher ist
mehr denn je die Bereitschaft vorhanden,
stärker in die Pflege
zu investieren. Da
Soft-Feet-Produkte genau diesem Bedürfnis
gerecht werden, sei an
dieser Stelle bereits verraten, dass es im Laufe
des Jahres 2014 eine weitere
Neuerscheinung aus der innovativen Soft-Feet-Serie geben wird.
Jobst-Peter Gerlach-von Waldthausen
schrift Beauty Forum durchgeführten Wettbewerb liegt die Eduard Gerlach GmbH in
der Rubrik „Bester Komplettanbieter“ seit
vielen Jahren auf Platz eins. Der Readers‘
Choice Award 2013/2014 des gleichen
Mediums, bei dem 22.000 Leser als Jury
entscheiden und der sich mit dem Beauty
Forum Award jährlich abwechselt, hat dies
mit der Wahl der Behandlungseinheit
AT/NT Clean von GERLACH TECHNIK auf
Platz eins erneut eindrucksvoll bestätigt.
In diesem Sinn wünschen wir Ihnen ein
erfolgreiches Jahr 2014!
Ihre Eduard Gerlach GmbH
Dass wir mit der qualitativen Erweiterung
unseres Sortiments auf dem richtigen Weg
sind, belegen die Ergebnisse des Beauty
Forum Awards. Bei dem von der Fachzeit-
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
3
Präparate AKTUELL
Staffelangebot
2014
GEHWOL-Jahressortiment
Innovationen hoch
vier für Ihren Erfolg
Kundenwünsche und technische Möglichkeiten verändern sich ständig. Auch der Fußpflegemarkt bleibt
davon nicht unberührt. Mit GEHWOL-Produkten können Sie Ihren Kunden immer wieder Innovationen
präsentieren. Damit stellen Sie sicher, dass Ihre professionelle Arbeit auch zu Hause optimal ergänzt werden kann. Bei den Innovationen von ­GEHWOL greifen Neuentwicklungen wie die Soft-Feet-Linie sowie
Fortschritte im Produktdesign und bei den Verpackungen wie ein Getriebe perfekt ineinander. Damit auch
Ihr Verkaufsjahr 2014 den richtigen Antrieb bekommt, warten vier attraktive Angebotspakete auf Sie.
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Moderne Kommunikation
für eine innovative Produktlinie
+ 100 Produktproben
Nicht nur in den Fußpflegepraxen ist die Soft-Feet-Produktlinie ein voller Erfolg.
Auch im Internet überschlagen sich die positiven Stimmen. Dafür sorgt die moderne Kommunikation von GEHWOL zur Markteinführung der Soft-Feet-Creme
und des Peelings. Denn was liegt näher, als die Innovationen von Internet­
nutzern testen zu lassen, die sich für Beauty sowie Pflege interessieren und sich mit anderen darüber austauschen. Dazu wurde
der GEHWOL-Testerclub (www.fussvital.info/Testerclub)
gegründet. Elina kommt beispielsweise im Testbericht
auf ihrem Internetblog zu dem Ergebnis, dass sie beide
Produkte aufgrund ihrer Pflegeleistung empfehlen
kann. Darüber hinaus lobt sie
den praktischen Klappverschluss der Peeling-Tube, der
sich im Gegensatz zu Tiegeln
auch mit nassen Händen gut
bedienen lässt. Flankiert wird­
­
die Online-Kommunikation mit
einer eigenen Facebook-Fanseite
(www.facebook.com/softfeet), auf
der über 1.000 Internetnutzer mit
einem „Like“ ihre Sympathie mit
den Produkten zum Ausdruck
bringen. Darüber hinaus bündelt
eine Microsite (www.fussvital.info/
softfeet) neben den Informationen
zu den Soft-Feet-Produkten auch
alle im Internet veröffentlichten
Testberichte. So avancieren die
über ­120 Mitglieder des exklusiven
GEHWOL-Testerclubs zu Markenbotschaftern und sichern genauso
wie klassische Werbeformen Ihren
Verkaufserfolg als Fußpfleger.
4
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
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200,– €
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Präparate AKTUELL
Innovative Designs und Verpackungen: Die unterschiedlichen Darreichungsformen werden sukzessive über­
arbeitet, wie bei dem modernisierten Pumpzerstäuber
der GEHWOL FUSSKRAFT Kräuterlotion, der Flasche
des Wärmebad-Konzentrats, der Dose des Pflege­sprays
und den Tuben mit Glanzeffekt der Soft-Feet-Linie.
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Standardkonditionen (10 + 2 bzw. 5 + 1 Naturalrabatt) werden
auch 12 bzw. 6 Stück berechnet. Die erhöhten Naturalrabatte
fügen wir der Gesamtbestellung entsprechend hinzu. Preise
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FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
5
Präparate AKTUELL
Desinfektionsmittel
fotolia | djama
Wie in Watte
So wie Wasser über lange Zeit seine Spuren
auf Keramik oder Aluminium hinterlässt,
wirken auch Desinfektionsmittel auf Materialien, vor allem dann, wenn sie aggressiv
sind. Um Instrumente und Oberflächen
schonend zu desinfizieren, sollten daher
Mittel eingesetzt werden, die auf ihre
Materialverträglichkeit geprüft wurden wie
etwa Microbac forte für Oberflächen oder
das Korsolex Bohrerbad zur Desinfektion
von Instrumenten. So wurde der Flächendesinfektionsreiniger Microbac auf vielen
Oberflächenmaterialien getestet, darunter:
Edelstahl, Alumi­
nium, Kupfer, Messing,
Gummi, Latex, Teflon, Vivak und einige
weitere Kunststoffe. Generell gilt, dass bei
einer sachgerechten An­
wendung keine
Materialschäden entstehen.
Der schonende Umgang mit eingesetzten
Instrumenten sowie Oberflächen in der
Fußpflegepraxis ist eine wirtschaftliche
Angelegenheit, beeinflusst aber auch die
Gesamtwahrnehmung. In Zeiten eines
gestiegenen Hygienebewusstseins unter
anderem durch öffentlich diskutierte Themen
wie MRSA und Antibiotikaresistenz spielt
der Hygienezustand einer Praxis auch in
der Beziehung zum Kunden und damit für
das Image der Fußpflegeeinrichtung eine
Bei den Desinfektionsmitteln
sparen Sie 10 % zum Normalpreis
Unser Angebot
ehmen Sie für die jeweiligen ReiniN
gungs- und Desinfektionsschritte das
jeweils passende Mittel. Achten Sie
darauf, dass die Desinfektionsmittel
materialschonend sind.
Flächendesinfektion
Microbac forte Wischdesinfektion, aldehydfrei, VAH-gelistet
6,75 €
ermeiden Sie flüchtiges Desinfizieren
V
und beachten Sie die Anwenderempfehlung des Herstellers.
Haut- und Händedesinfektion
Sterillium classic pure rückfettend, hautschonend,
zum Einreiben für Hände und Haut, farbstoff- und parfümfrei, RKI-gelistet
100 ml
1,79 €
500 ml
5,18 €
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Wunddesinfektion
Cutasept F Haut-Desinfiziens mit entfettender Reinigung, RKI-gelistet
50 ml
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250 ml
4,32 €
1.000 ml
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FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Hygiene in den täglichen Arbeitsablauf
einzubauen, das ist eine Selbstverständlichkeit. Hektik, Stress und Zeitnot führen aber nicht selten zu der inner­lichen
Aussage: „Das mache ich morgen“.
Dann aber bleibt es liegen. Diese­
fünf Tipps sollen Ihnen helfen, den
Hygienealltag leichter zu meistern:
erschieben Sie Desinfektionen nicht,
V
selbst wenn der folgende Kunde noch
fünf Minuten warten muss.
21,06 €
25 Stück à 20 ml
Einfach machen
ängen Sie den Hygieneplan zentral
H
und gut sichtbar in der Praxis auf.
Instrumentendesinfektion
Korsolex Bohrerbad Reinigungs- und Desinfektionsmittel für rotierende
Instrumente, VAH-gelistet
2.000 ml
immer größere Rolle. Und eine gute
Kundenbeziehung mit stets zufriedenen
Stammkunden gehört zur Voraussetzung
für den kaufmännischen Erfolg. Hygiene
lohnt sich also gleich doppelt.
€
enn Sie Mitarbeiter haben, achten
W
Sie darauf, dass alle die geltenden
Hygienestandards einhalten.
Preise zzgl. MwSt. /
Angebot gültig bis 28. Februar 2014.
Foto: Philips
Technik AKTUELL
ELMASONIC S podo basic
6 % Sonderrabatt
Die Kraft der kleinen Bläschen
Blubber di blubb
In einer Fußpflegepraxis ist Hygiene das A und O. Dazu zählt auch die
­Reinigung und Desinfektion von Instrumenten nach ihrem Einsatz in der
Behandlung. Maschinelle Unterstützung erleichtert den Praxisalltag und
sorgt für ein gründlicheres Reinigungsergebnis. Die Kraft steckt in kleinen
Bläschen. Das Zauberwort beim ELMASONIC S podo basic heißt: Ultraschall.
Elektrische Zahnbürsten bringen Wasser
kräftig in Bewegung: kleinste Bläschen entstehen und wirbeln wild umher. Während
bei den sogenannten Schallzahnbürsten
dennoch die mechanische Bewegung der
Bürsten den Reinigungseffekt am Zahn verursacht, ist bei neuartigen Ultraschallzahnbürsten der gleiche, schonende Effekt wie
bei Ultraschallreinigungsgeräten verantwortlich. Auch der ELMASONIC S podo basic
nutzt diese materialschonende Technologie.
Zauberwort „Ultraschall“
Durch Ultraschall bilden sich kleinste
Hohlräume in der Flüssigkeit, die auch
zwischen den Verunreinigungen und dem
Instrument entstehen. Diese sogenannten
Kavitationsbläschen sind sehr instabil und
fallen schnell in sich zusammen – sprich:
sie implodieren. Dabei sprengen sie den
Schmutz von der Instrumentenoberfläche
regelrecht ab. Das Ergebnis sind saubere
Kleinteile, Fräser und Schleifkörper.
den und vor der Sensibilisierung gegenüber teils hochdosierten Desinfektionsmitteln. Darüber hinaus bleibt die Umgebung
besser geschützt, da beispielsweise keine
Flüssigkeit aus dem Gerät spritzen kann.
Angebot jetzt sichern
Dafür bietet der ELMASONIC S podo basic
in seiner Grundausstattung einen Deckel,
der zudem das Betriebsgeräusch mindert
und ferner als Abtropfunterlage für den
Edelstahlkorb dient, der im Aktionszeitraum
Unser Angebot
ELMASONIC S podo basic
inklusive
Edelstahlkorb, Pinzette,
Kunststoffdeckel sowie
2 Kleinteile­becher
Selbstverständlichkeit in der Praxis
Fußpfleger und Podologen profitieren von
maschineller Unterstützung eines Ultraschallreinigers im Alltag. Besonders in kleinen
Praxen oder wenn nur wenige Instrumente
täglich gereinigt werden, eignet sich der
ELMASONIC S podo basic mit seinem Füllvolumen von 0,8 Litern. Er findet in jeder
Praxis Platz, spart Kosten bei den Verbrauchsmitteln, ist sofort betriebsbereit
und liefert ein optimales Reinigungsergebnis.
Ansprüche erfüllen
Dieses erhofft sich auch der Rahmenhygieneplan, der für Fußpfleger und Podologen
maßgeblich ist. Demnach sei die maschinelle Reinigung und Desinfektion stets zu
bevorzugen. Die Vorteile liegen auch für
die Praxis auf der Hand: Während das Gerät die Reinigung und Desinfektion vornimmt, können Fußpfleger und Podologen
ihrer eigentlichen Tätigkeit nachgehen. Die
maschinelle Aufbereitung schützt ferner
das Personal vor Verletzungen, Hautschä-
im Lieferumfang enthalten ist. Der Korb erlaubt das Einsetzen und Herausnehmen
der Instrumente, ohne in die Flüssigkeit
greifen zu müssen. Darüber hinaus wird
der ELMASONIC mit einer Pinzette und
zwei Bechern für Kleinteile geliefert. Der
Lieferumfang ist auch beim aktuellen Angebot zum Sonderpreis von 187,50 Euro
enthalten. Damit sichern Sie sich sechs
Prozent Rabatt gegenüber dem Normalpreis
von 199,00 Euro und profitieren in Ihrer
Praxis bald von dem hilfreichen Powergerät.
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FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
7
Technik AKTUELL
NEU: EUROCLINIC Behandlungsstuhl MYA 2 mit Fußpflegeschrank JUPITER DUOMATIC S 2 oder S 2 MINI
Praxisausstattung mit Rücke
Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, Ihre Praxis unter ergonomischen Gesichtspunkten neu auszustatten?
Mehr Entlastung für Ihren Rücken, mehr Komfort für Ihre Patienten, mehr Effizienz durch schnelleres, funktional
unterstütztes Arbeiten. Wenn ja, bietet Ihnen der neue Behandlungsstuhl MYA 2 in Kombination mit der bewährten
Schrank- und Geräteeinheit JUPITER DUOMATIC (mit Absaug- und Spraytechnik) eine attraktive Perspektive.
Nach dem DAK-Gesundheitsreport 2013
hatten Muskel- und Skeletterkrankungen
2012 einen Anteil von 23,2 Prozent am
Krankenstand und belegten im Ranking
der Fehlzeiten den ersten Platz. Vor allem
Rückenschmerzen dominieren gegenwärtig
das Beschwerdebild und sind der zweithäufigste Grund für eine Frühverrentung.
Im Berufsalltag, der vielfach sitzend verbracht wird, sind es meist Fehlbelastungen,
welche den Bewegungs- und Halteapparat
beeinträchtigen. Hinzu kommt ein genereller Mangel an Bewegung, die aber für
das funktionelle Training der Gelenke und
Bänder sowie der Muskulatur notwendig ist.
Den Fußpfleger entlasten
Fehlbelastungen vermeiden, orthopädisch
sinn­volle Bewegungsspielräume vergrößern
– das ist das Prinzip der Ergonomie, die seit
über 45 Jahren als interdisziplinäre wissenschaftliche Disziplin die Entwicklung von
Ausstattungsgegenständen für den Berufsalltag begleitet. Ihren Alltag begleitet seit
1969 GERLACH TECHNIK und folgt bei der
Entwicklung von Schränken, Patienten- und
Arbeitsstühlen eben diesem Prinzip. Stets
geht es um eine Vision von Technik, bei der
funktionale Designs nicht nur die Effizienz
der Arbeit erhöhen, sondern den Fußpfleger
auch physisch immer stärker entlasten.
Pending macht Ihren Arbeitsstuhl
zum Bewegungstherapeuten!
Lesen Sie mehr auf Seite 12.
8
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Technik AKTUELL
mit Beistellschrank
enschule
DAS GAB’S NOCH NIE!
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FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
9
Technik AKTUELL
Variante 1
Fußpflegeschrank
JUPITER DUOMATIC S 2
In dieser Variante vereint der bewährte und wegen
seiner großzügigen Raumaufteilung besonders komfortable Fußpflegeschrank leistungsstarke Spray- und
Absaugtechnik in einer ergonomisch durchdachten
sowie mit einer hochglänzenden Polygloss-Oberfläche
veredelten Schrank- und Geräteeinheit. Der ergonomische Vorteil liegt unter anderem in der Konstruktion
der vier geräumigen Schubfächer, von denen eines als
UV-Fach dem Hygieneerhalt des Instrumentariums
dient. Die Schubfächer gleiten auf wälzlagergeführten
Vollauszügen leise auf und zu, zudem geräuscharm
dank der Dämpfungsautomatik. Zum Schließen reicht
ein kleiner Anstoß. Um sie zu öffnen, sind kaum mehr
Verrenkungen nötig. Auch mit aufrechter Sitzhaltung
erreichen Sie die Schrankfächer mit einem leichten
Handgriff. Dafür sorgen durchgängige Griffleisten.
Variante 2
Fußpflegeschrank
JUPITER DUOMATIC S 2 MINI
mit Beistellschrank
Wenig verfügbare Stellfläche optimal ausnutzen – das
kann die Variante MINI. Die Geräteeinheit sowie der
separate Beistellschrank lassen sich unabhängig voneinander platzieren. Das spart Raum und bietet die
Möglichkeit, beide Elemente so zu gruppieren, dass sie
auch ohne krummen Rücken gut erreichbar bleiben.
Unser Angebot
EUROCLINIC Behandlungsstuhl MYA 2 – wahlweise mit
Fußpflegeschrank
JUPITER DUOMATIC S2
Fußpflegeschrank JUPITER DUOMATIC S 2 MINI
242,34 € pro Monat (36 Monate)
253,90 € pro Monat (36 Monate)
kombinierte Schrank- und Geräteeinheit
8.363,– € Paketpreis
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10
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
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Technik AKTUELL
EUROCLINIC Behandlungsstuhl MYA 2
MYA 2 ist der Neue, und seine Herkunft ist
italienisch, was auch sofort erkennbar ist.
Die Manufaktur EUROCLINIC stammt wie
Ferrari aus der norditalienischen Region
Emilia-Romagna. Und gleich dem weltberühmten Luxussportwagenhersteller ist auch
der Entwickler von Behandlungsstühlen
international bekannt für seinen Anspruch,
modernes Industriedesign mit hochwertigen
Materialien und technischer Rafinesse für
effizienteres und angenehmeres Arbeiten
ausgewählten Partnern im Weltmarkt anzubieten. Exklusiver Partner für die Fußpflege
in Deutschland ist GERLACH TECHNIK.
Der Neue hat einiges zu bieten, und das zu
einem fairen Preis. Ergonomisches Highlight ist die enorme Spannweite zwischen
minimaler und maximaler Fußhöhe, die
mithilfe der elektronisch gesteuerten Sitzneigung und Sitzhöhe sowie ausziehbaren
Beinstützen auf bis zu 139 cm eingestellt
werden kann. Auch ist der Stuhl in jede
Richtung um 175 Grad drehbar. Die exakte
Position des Fußes ist somit sehr flexibel
einstellbar. Ergonomisch betrachtet, heißt
das, dass Sie stets in aufrechter Sitzhaltung
und mit geradem Rücken Ihre Instrumente
ansetzen und entspannt arbeiten können.
Alle Vorteile auf einen Blick
Polsterfarben
Bequem auch in Liegeposition:
Die klappbaren Armstützen sind
beidseitig gepolstert.
olster mit Mehrzonenschaum für
P
höchsten Patientenkomfort
ovale Zusatzpolster zur Abstützung
von Kopf und Lendenwirbelsäule
minimale Sitzhöhe: 54 cm
maximale Sitzhöhe: 89 cm
Sitzneigungsverstellung: bis 36 Grad
Neigungsverstellung der
Rückenlehne: 95 Grad bis 180 Grad
Stuhl drehbar: 175 Grad (beidseitig)
Beinstützen klappbar, zu jeder Seite
schwenkbar (jeweils 45 Grad)
Beinstützen ausziehbar: 41–62 cm
maximale Belastung (Hub): 200 kg
Sitzhöhe und Sitzneigung
elektromechanisch einstellbar
53 cm (Sitzbreite) x 49 cm (Sitztiefe),
Leergewicht: 95 kg
Der Fußschalter steuert den Stuhl
kabellos per Funk – inklusive zwei
Wahlpositionen und Homefunktion.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
11
Technik AKTUELL
Eine Revolution auf dem Gebiet der Arbeitsökonomie stellen Arbeitsstühle
mit Pending-System dar. Drei hochwertige Stühle mit dieser „bewegenden“
Mechanik führt GERLACH TECHNIK im Sortiment. Einen Pending-Stuhl
nach Wahl gibt es jetzt als Gratis-Zugabe für jede bestellte Praxisausstattung
mit dem Behandlungsstuhl MYA sowie der Behandlungseinheit JUPITER.
Pending: der stille Bewegungstherapeut
Frei schwingende Sitzfläche fördert ermüdungsfreies Sitzen
Bei einem Arbeitsstuhl mit Pending-System
ist die Sitzfläche frei aufgehängt, also zu
allen Seiten begrenzt beweglich. Antriebsmotor für die feinen Mikrobewegungen
der Sitzfläche sind Körperschwingungen,
die durch Atmung und Muskelreflexe hervorgerufen werden. Insgesamt acht Pendel,
die in einem Modulkasten im Inneren des
Stuhls (s. Skizze) verborgen sind, nehmen
diese Impulse auf und übertragen sie als
Resonanzschwingung auf die Sitzfläche.
Der Körper muss diese Schwingungen nun
kontinuierlich ausgleichen, wodurch der
Stützapparat unmerklich trainiert wird.
Selbst chronische Fehlhaltungen kann das
weltweit patentierte Pending-System innerhalb kurzer Zeit korrigieren. Der gesamte
Stütz- und Bewegungsapparat wird entlastet,
und Rückenschmerzen lassen nach.
Neben den Pendeln enthält der Modulkasten
ein spezielles Gewichtsausgleichssystem
in Form einer in alle Richtungen nachgebenden Spange. Durch sie wird das Becken aus seiner, bei statischen Arbeitsstühlen
üblichen Starre befreit. Verlagert sich der
Körperschwerpunkt nach vorn oder zur
Seite, zum Beispiel durch Ausstrecken der
Arme, kann dieses Ungleichgewicht durch
eine Beckenbewegung – ähnlich wie
bei einem Gymnastikball – ausgeglichen werden. Die Wirbelsäule
bleibt in ihrer natürlichen S-Form.
Durch die Ausgleichsbewegungen
und die gerade Sitzhaltung wird
der einseitige Belastungsdruck
auf die Bandscheiben reduziert
und der Rücken effektiv entlastet.
Weitere Vorteile: Die Durchblutung und die Sauerstoffversorgung
der Muskulatur werden gesteigert.
Außerdem fördert Bewegung die
Ernährung der Bandscheiben, welche
durch das Sitzen weniger an Vo­
lumen und Pufferkapazität für
den Rücken verlieren.
Die auf einem Modulkasten montierte
Sitzfläche ist beim Pending-System nicht
auf dem Sockel befestigt, sondern an acht
Pendeln frei aufgehängt. Dadurch ist die
Sitzfläche in alle Richtungen beweglich.
12
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Instrumente AKTUELL
NEU: Skalpellgriff BB063R
Der perfekte Dreh
„Lanzette“ oder „Schnitzmesser“, so die ursprüngliche Bedeutung des lateinischen scalpellum. Heute ist das Skalpell
aus der Medizin und aus der professionellen Fußpflege nicht mehr wegzudenken. Der neue Skalpellgriff BB063R von
GERLACH TECHNIK erleichtert das professionelle Arbeiten mit der Klinge am Fuß und ist dabei wirtschaftlich.
Wurden früher überwiegend feststehende
Instru­mente genutzt, sind es heute dagegen
meistens Wechselskalpelle, bei denen die
Klingen aus­getauscht werden können. Die
Fußprofis beherrschen die Skalpelltechnik
und benötigen für ihre Arbeit hochwertige
Skalpellklingen. Die Klingen werden in
einen Griff eingesetzt, und die Arbeit kann
beginnen. Hier setzt der neue Skalpellgriff
BB063R von GERLACH TECHNIK neue
Maßstäbe. Aufgrund der eingebrachten
Vertiefungen hat der Fußprofi einen perfekten Halt. Der Klingenhalter ist durch
seinen runden Griff gut zu führen und lässt
sich hervorragend mit den Fingern drehen.
Das unangenehme und auch belastende
Verdrehen der Hand wird beim Arbeiten
dadurch vermieden. Das wiederum schont
das Handgelenk und beugt Risiken wie
etwa der sekundären Arthrose wirksam vor.
Der BB063R leistet nicht nur einen Beitrag
zur Gesundheit, sondern ist auch besonders
wirtschaftlich. Der höhere Preis in der
Anschaffung amortisiert sich über die
tägliche Arbeit. Das Instrument ist äußerst
langlebig, erleichtert die Arbeit, spart Zeit
und kann darüber hinaus für verschiedene
Hohlmeißelklingen eingesetzt werden.
Das sagen Anwender
Gute Erfahrungen in der praktischen Anwendung macht
Norbert Cohrs, der als Dozent an der Podologieschule
Hannover seit vielen Jahren tätig ist:
Fotos: Norbert Cohrs
„Das Ende des Skalpellgriffes BB063R liegt immer zwischen
Ring- und kleinem Finger. In dieser Lage ist der runde Griff
einfach viel besser, da er sich zum Beispiel beim Abtragen
der Flächenhornhaut leichter und sicherer führen lässt. Meine Auszubildenden
geben mir viel positives Feedback. Das hochwertige Instrument ist für die
Aufbereitung ebenfalls hervorragend geeignet.“
Durch die Haltung hinten zwischen kleinem und Ringfinger lässt sich der
BB063R vorne ideal führen, um etwa übermäßige Hornhaut abzutragen.
Unser Preis
Skalpellgriff BB063R
Rundgriff; Edelstahl,
14,5 cm für Klingen BB 10–15
Durch die Rundung und die
Vertiefungen lässt sich der
Skalpellgriff BB063R sehr gut
führen. Das erleichtert die
Arbeit am Fuß des Klienten.
Skalpellklingen BB 10–15
10 Stück
100 Stück
54,10 €
1,50 €
12,00 €
Preise zzgl. MwSt.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
13
Fachwissen AKTUELL
Gelb gefärbte Nägel
Unzählige Ursachen
Finger- und Fußnägel gelten als Spiegel des körperlichen Gesundheitszustandes. Verfärben sie sich gelb, empfinden
es Betroffene oft als peinlich. Nicht selten sind kosmetische Probleme der Grund. In vielen Fällen liegt allerdings
auch ein medizinisches Problem wie zum Beispiel eine Stoffwechselerkrankung zugrunde.
Patienten stehen schnell im Verdacht, ihre
Fingernägel nicht zu pflegen, wenn diese
Verfärbungen aufweisen. In einigen Fällen
kann dies tatsächlich auf eine kosmetische
Ursache zurückgeführt werden. Durch
Rauchen lagern sich an den Nägeln häufig
Giftstoffe ab. Diese greifen die Hornplatten
an und führen zu Farbveränderungen.
istockphoto | Photoevent
Falsche Pflege, Traumata oder eine
ständige Belastung durch zu enge
Schuhe gelten ebenfalls als Ursache
für gelbliche Finger- und Fußnägel.
Auch physikalische Einflüsse wie
etwa farbstoffbildende Bakterien oder
Röntgenstrahlung können die Ursache
sein. Gelbe Nägel treten oft nach einer
Pediküre auf. Als Ursache hierfür werden
Lösungsmittel angesehen, die in vielen, vor
allem farbigen Nagellacken enthalten sind.
Von gelb bis Krümel
Oft aber können die Betroffenen nicht
unmittelbar etwas für die Verfärbung. Farbliche Veränderungen sowie zu weiche oder
splitternde Nägel, Querrillen, eine sich
ablösende Nagelplatte oder Krümelnägel
können ein Zeichen für eine körperliche
Störung sein. Beim Gelbnagel-Syndrom
verdicken sich durch eine Wachstumsstörung
die Nägel und verfärben sich gelblich. Es
können Lymphödeme entstehen, Nasen­
nebenhöhlenentzündungen auftreten und
die Bronchien sich weiten.
Bei einer Stoffwechselstörung ist die Versorgung der Nägel mit wichtigen Aufbaustoffen verringert. Nagelpilzinfektionen
(Onychomykose), Haut- und Schilddrüsen­
erkrankungen, diverse Mangelzustände oder
Infektionen können ebenso Ursache sein.
Finger- und Zehen­
nägel
spiegeln den körper­
lichen
Zustand wider. Verfärbungen
kön­
nen kosmetischer oder
krankhafter Natur sein.
­ei der Onychogryposis (Krummnagel;
B
Krallennagel) haftet die Nagelplatte nicht
mehr auf dem Nagelbett. Der Nagel ist
dann schmutzig gelb, aber transparent.
Ausgelöst wird dies vermutlich durch eine
Hyperkeratosis des Nagelbettes, die durch
Kreislaufstörungen in den Endstrombahnen
verursacht werden könnte.
Stellt der Fußspezialist eine gelbliche
Verfärbung fest, erfolgt eine Anamnese des
jeweiligen Klienten. Bei der Erhebung der
14
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Krankenvorgeschichte sollten unter anderem
Fragen nach dem Lebensstil (Rauchen,
Alkohol etc.), nach der Einnahme von
Medikamenten, dem Gebrauch von Nagellacken, nach bestehenden Erkrankungen
sowie dem Essverhalten gestellt werden.
Verdichten sich die Anzeichen für eine vorliegende, systemische Grunderkrankung,
muss der Klient einen Arzt aufsuchen.
Was tun?
Bei kosmetischen Ursachen gibt es zahlreiche Ratschläge und Hausmittelchen. Ganz
oben auf der Empfehlungsliste steht zum
Beispiel die Anwendung von Zitronensaft.
Dabei wird eine Zitrone ausgepresst, ein
Baumwolltuch in den Saft getunkt, bis es
gut durchnässt ist, und damit der gelbe
Schimmer vom Nagel abgerieben.
Auch ein Bad in Essigwasser, das Abreiben
mit gelöstem Backpulver oder Olivenöl,
die Aufnahme von Vitamin E, welches
auch in einigen Nüssen sowie in den Ölen
von Weizenkeimen, Mais, Raps und Sonnenblumenkeimen verstärkt vorkommt,
gehören ebenfalls dazu. Vor der Verfärbung
durch Nagellacke schützt ein Grundlack.
Hier kann der Fußspezialist durch eine
professionelle Bearbeitung helfen.
Pflege für gesunde und schöne Nägel
Die Pflege und die optimale Versorgung
der Fußnägel mit wichtigen Nährstoffen
erfolgt durch wirksame und qualitativ
hochwertige Nagelpräparate. Das bewährte
GEHWOL FUSSKRAFT Nagel- und Hautschutzspray mit Panthenol, Bisabolol und
Vitamin E beispielsweise sorgt dafür, dass
Feuchtigkeit tief in den Nägeln gespeichert
und ihre Elastizität verbessert wird.
Außerdem unterstützen diese Wirkstoffe
den Regenerationsprozess der umliegenden
Haut, was den Nägeln einen sicheren Halt
gibt. Das zugeführte Vitamin E stabilisiert
dabei die Hautzellen, verzögert den Alterungsprozess und wirkt Gelbverfärbungen
entgegen. Ergänzend dazu haben Panthenol
und Bisabolol antimikrobielle Eigenschaften
und schützen zusammen mit dem vielfach
eingesetzten Anti-Pilz-Wirkstoff Clotrimazol
vor lästigen, unangenehmen und zudem
langwierigen Nagelpilzinfektionen.
fotolia | Delphimages
Fachwissen AKTUELL
Fußpilzprophylaktika nach wie vor wichtig
Pilze sammeln?
Pilzinfektionen zählen in Deutschland zu den häufigsten Hautkrankheiten.
Besonders gefährdet für eine Dermatomykose am Fuß sind Schwimmbadund Saunabesucher sowie Sportler. Vor einigen Jahren gab es daher in jeder
Badeeinrichtung Prophylaxesysteme in Form von fest installierten Sprühlanzen.
Doch mit der Zeit sind diese aus den Badeeinrichtungen verschwunden.
Um Pilzerkrankungen vorzubeugen, ist daher Eigeninitiative gefragt.
Während der bakterielle Anteil der Keimflora gut untersucht ist, war über die Pilzbesiedelung der Haut bislang weniger
bekannt. In den letzten Jahren ist die Anzahl
der Pilzerkrankungen in Deutschland – besonders an den Nägeln – stark gestiegen.
Als Ursache wird die Zunahme von älteren
Menschen in der Bevölkerung diskutiert,
die von einer Infektion häufiger betroffen
sind. Fußmykosen sind weit mehr als nur
ein kosmetisches Problem. An den Füßen
kann es an den betroffenen Hautstellen
beim Gehen zu Schmerzen kommen. Eine
Fingernagelinfektion kann auf die Umwelt
abstoßend wirken und je nach Beruf ein
Handycap darstellen. Weil die Erkrankung
besonders Leistungs- und ambitionierte
Freizeitsportler betrifft, bezeichnet man
den Fußpilz im englischsprachtigen Raum
auch gerne als „Athlets Foot“ (Sportlerfuß).
Damit Fußmykosen gar nicht erst entstehen,
gab es früher – in Schwimmbädern etwa –
eigene Pilzprophylaktika. Die Sprühanlagen
sollten das Pilzwachstum hemmen und auf
diese Weise einer Infektion vorbeugen.
Wo sind die Fußpilzprophylaktika?
Doch warum verschwanden jene Schutzvorrichtungen plötzlich aus den öffentlichen
Badeanstalten, obwohl sie dort eigentlich
am dringendsten benötigt werden? Die
Gründe hierfür liegen weniger an einer
mangelhaften Wirksamkeit dieser Präparate.
Vielmehr gab es einen hohen Prozentsatz
an Fehlanwendungen, welche die effektive
Wirksamkeit der Präparate beeinträchtigten
oder aufhoben. Denn falsch angewendet,
können die Sprühlanzen im schlimmsten
Fall eine Infektion sogar noch fördern.
Darüber hinaus sind erschwerte Zulassungsverfahren für das Verschwinden der
Schutzsysteme aus den Schwimmbädern
verantwortlich. Die Sprühmittel zählten
noch bis vor wenigen Jahren zu den Arzneimitteln und waren somit hygienischen
Händedesinfektionsmitteln gleichgesetzt.
Jedoch scheiterten die Produkte an den
strengen Auflagen wie dem Nachweis der
prophylaktischen Wirksamkeit. Das Problem: Studien müssten beweisen, dass eine
Probandengruppe, die das Mittel regelmäßig
über einen längeren Zeitraum anwendet,
weniger Fußpilz bekommt als die Kontrollgruppe, die das Mittel nicht anwendet.
Durch die hohe Erkrankungsrate ist bereits
die Suche nach völlig fußpilzfreien Probanden schwierig. Ein weiteres Hindernis
ist die lange Beobachtungsdauer, die aufgrund des langsamen Krankheitsverlaufes
nötig wäre. Ein Nachweis der desinfizierenden Wirkung der Mittel reichte für die
Arzneimittelprüfung allein nicht aus. Aus
diesem Grund scheiterte die Zulassung als
Arzneimittel, und die Sprühinstallationen
verschwanden aus Saunen und Bädern.
Vorbeugen mit Badeschuhen
Zur Vorbeugung von Fuß- und Nagelpilz
wird Schwimmbad- und Saunabesuchern
häufig geraten, Badeschuhe zu tragen. Die
Wirksamkeit dieser Prophylaxemaßnahme
ist jedoch nicht durch Studien belegt. Möglicherweise können die Schuhe sogar das
Infektionsrisiko noch erhöhen. Durch die
oft wasserdichte Oberfläche der Schuhe
kann das verbleibende Wasser am Fuß nur
schlecht trocknen. Die feuchten Bedingungen im Schuh sind ein perfekter Nährboden
für die Pilzrreger. Durch das Tragen des
Schuhs werden die Erreger regelrecht in
die aufgequollene Haut einmassiert. Besonders gefährlich sind die für Badelatschen typischen Noppen, welche den
Effekt noch verstärken. Aus diesem Grund
können Badeschuhe eine wirkungsvolle
Fußpilzprophylaxe bestenfalls ergänzen,
niemals aber vollständig ersetzen.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Tipps zur
Vorbeugung von Fußpilz
E ine intakte, widerstandsfähige Haut ist
aufgrund ihrer Barriereeigenschaften der
wichtigste Schutz vor Fuß- und Nagelpilz.
E in spezielles Fußpflegepräparat gehört
deshalb in jede Sport- und Badetasche.
Zusätzlichen Schutz bieten Fußcremes
mit antimycetischen Wirkstoffen.
evor diese zum Einsatz kommt, sollten
B
die Füße inklusive der Zehenzwischenräume gründlich abtrocknet werden.
F ußpflegepräparate mit Pilzschutz gibt
es auch zum Aufsprühen, zum Beispiel
GEHWOL FUSSKRAFT Pflegespray oder
GEHWOL Fuß + Schuh Deo.
ntimycetisch wirksame Inhaltsstoffe in
A
GEHWOL-Produkten sind zum Beispiel
Climbazol, Clotrimazol, Undecylenamide
sowie ätherische Öle wie beispielsweise
Rosmarinöl, Lavendel- und Pfefferminzöl.
ach der Fußpflege sollte das Barfuß­
N
laufen über potenziell kontaminierte
Flächen unbedingt vermieden werden.
15
Medizin AKTUELL
Diabetes
Gesunder Stand
Durch besondere Aufmerksamkeit, Prävention, Frühdiagnostik und notwendige Therapien bei Diabetes mellitus
können Folgeerkrankungen am Fuß verhindert werden. Um dies zu erzielen und generell eine optimale Versorgung
der Patienten zu erreichen, braucht es die interdisziplinäre Zusammenarbeit.
fotolia | DenisNata
Die Hautpflege erfolgt mit fetthaltigen
Cremes, denen fünf bis zehn Prozent Urea
zugesetzt sind. Fußbäder bei intakter Haut
sollten die Temperatur von 35 Grad Celsius
(Badethermometer) und die Anwendungszeit von drei bis maximal fünf Minuten nicht
überschreiten. Um die Fußmuskeln zu
kräftigen und die Durchblutung zu fördern,
empfiehlt sich eine häusliche Fußgymnastik
nach Anleitung oder illustrierte Übungen
sowie häusliche Fußmassagen.
Starker Druck, etwa in zu engen
Schuhen, wirkt auf die Füße. Bei Diabetes
kann das massive Schäden verursachen.
Ziel der diabetischen Versorgung des Fußes
ist stets dessen Erhaltung. Bei einer Ampu­ta­tionsrate in Deutschland von etwa 30 000
pro Jahr besteht allerdings noch erheblicher
Bedarf. Doch bevor es zu einer Amputation
kommt, gibt es zahlreiche Ansätze, dies zu
vermeiden. Die Grundlage bildet das Wissen
um mögliche Folgeerkrankungen, wie etwa:
Makro-/Mikroangiopathie: die Erkran
kung der großen und kleinen Gefäße;
Polyneuropathie: die Erkrankung des
peri­­phe­ren Nervensystems im Sinne einer
Reduktion oder Aufhebung des Schmerz-,
Temperatur-, Druck- sowie Vibrations­
empfindens; von motorischen Störungen
wie Muskeldysbalancen, Bildung von
Hammer- oder Krallenzehen; auch von
autonomen, dem Willen nicht unterlegener
Störungen wie der Aufhebung oder der
Reduzierung der Schweißsekretion mit
trockener Haut, Hyperkeratose, Hühneraugen, Callositas (Hornschwiele) und
Rhagaden sowie Schrunden als häufige
Eintrittspforte für bakterielle Infektionen;
Fettgewebsatrophie: Rückbildung des
Fettgewebes, vor allem an der Fußsohle,
was zur fehlenden Druckumverteilung
und Stoßdämpfung führt;
Myatrophie: Rückbildung der Fußmuskulatur mit Funktionseinschränkungen;
Neuro-Osteo-Arthropahie – diabetischer
Charcotfuß – mit Schädigung der Nerven,
Gelenke und Knochen; durch eine Ent-
16
mineralisierung der Knochen kommt es oft
bei ­Bagatelltraumen zu nicht bemerkten
Spontanfrakturen, die zum Plattfuß (Pes
planus) und letztlich zum Schaukel-,
Wiegen- oder Tintenlöscherfuß (plantar
konvex durchgebogene Fußsohle) führen.
Zudem sind weitere Folgeerkrankungen
möglich, wie Gicht (Hyper­urikämie), Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipidämie),
degenerative Gelenkerkrankungen (Ar­
throse), Skeletterkrankung mit verminderter Knoch­
enmasse und Frakturneigung
(Osteoporose) und Bluthochdruck.
Bei der Prävention eines diabetischen Fußsyndroms braucht es ein Team aus Fach­
ärzten, Podologen, Diabe­tes-­­Fachkräften,
Physio­thera­peuten, Orthopädietechnikern,
Orthopädieschuhmachern, Ergotherapeuten,
Psychologen und Krankenkassen. Entscheidend ist die Mitarbeit des Patienten,
die ­allerdings in vielen Fällen unmotiviert
oder mangel­haft erscheint (Abbildung 1).
Experten am Fuß
Betroffene erhalten bei der notwendigen
und ärztlich verordneten podologischen
Behandlung wichtige Tipps zur häuslichen
Fußpflege, um Fußproblemen vorzubeugen.
Das reicht von der Anwendung von Sandblattfeilen zur Nagelkürzung bis hin zur
Verwendung eines Naturbimssteins für die
Entfernung von Hyper­keratose oder Clavi.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Die professionelle podologische Behandlung mit Fräsern, Schleifern oder Schneidern
trägt erheblich zur Prävention und zur
Vorbeugung der Folgen des dia­be­tischen
Fußsyndroms bei. Dazu zählen: Nagelschnitt, gegebenenfalls Spangen­­ver­sor­gung
besonders bei Nageldeformier­­­­ungen oder
drohenden, eingewachsenen Nägeln (Unguis
incarnatus), Abtragung von Hyperkeratose,
Clavi, Callositas, die durch zunehmenden
Druck zum Geschwür (Ulkus), Infektion,
Brand (Gangrän), Gewebetod (Nekrosen)
und letztendlich zur Amputation führen
können. Die Behandlung von Geschwüren
erfolgt durch den Arzt.
Zur Prävention gehört die regelmäßige
Teilnahme an Schulungen für Diabetiker
und gegebenenfalls für Angehörige. Hier
erhalten Betroffene wichtige Informationen
über Grundlagen und Zusammenhänge
der Glukosestoffwechselstörung mit deren
Folgeerkrankungen, Diät-Empfehlungen, An­­
leitung zur selbstständigen unverzicht­baren
täglichen Fußuntersuchung und Kenntnisse
über eine häusliche Fußpflege.
Gut zu Schuh
Weiterhin ist eine individuelle orthopädieschuhtechnische Versorgung je nach
Schwere der peripheren Nervenschädigung
(Neuropathie) oder der peripheren arteriellen
Verschlusskrankheit (pAVK) erforderlich.
Parallel zu einer gezielten orthopädischen
Schuhversorgung erfolgt die Überprüfung
vorhandener Druckspitzen an der Fußsohle
mithilfe ­eines computergestützten elektronischen Messverfahrens (dynamische Pedografie) zur notwendigen Druckumverteilung.
Da die meisten Geschwüre (Ulzera) durch
Druckstellen aufgrund interner (innere) oder
externer (äußere) mechanischer Ursachen
Fotos: Dr. med. Renate Wolansky
Medizin AKTUELL
Abbildung 1: Ein 60-jähriger Diabetiker mit Polyneuropathie
(periphere Nervenschädigung) lehnt eine podologische Behandlung und Beratung trotz massiver Hyperkeratose, trockener Haut
und mehrerer kleiner Hautläsionen ab.
Abbildung 2: 65-jähriger Diabetiker mit Druckulkus (Druckgeschwür) am Apex (Spitze des Endgliedes) aufgrund zu kurzer
Schuhe. Der Patient trägt die diabetesadaptierten Fußbettungen
und orthopädischen Maßschuhe nur sporadisch.
Abbildung 3: Bei 80-jähriger Diabetikerin mit Polyneuropathie
und pAVK besteht ein Druckgeschwür zwischen den Zehen aufgrund zu kurz gefertigter orthopä­discher Maßschuhe.
Abbildung 4: Beispiel eines orthopädischen Maßschuhes, der an
die Bedürfnisse eines Diabetespatienten angepasst wurde. Die
verschiedenen Schichten der Einlagen sind gut erkennbar.
entstehen, ist eine Druckumverteilung an
der Fußsohle erforderlich. Die Verordnung
einer orthopädieschuhtechnischen Versorgung obliegt dem Arzt. Eine regelmäßige
Kontrolluntersuchung diabetes­adaptierter
Fußbettungen, konfektio­nierter Diabe­tes­
schutzschuhe, Interimsschuhe wie etwa
Ver­­bands-, Therapie- oder Vorfußentlastungsschuhe, zugerichteter Konfektionsschuhe,
orthopädischer Maßschuhe oder Orthesen
erfolgen durch den Arzt und Orthopäd­
ie­
schuhmacher (Abbildung 4).
Details entscheiden
Gravierende Fehler bei der Schuhversorgung müssen vorzeitig ausgeräumt werden.­
Dazu gehören unter anderen: zu dünne
oder zu wenig den Druck umverteilende
Ein­lagen, fehlende Schuhzurichtungen (an
Absatz, Laufsohle, Lasche oder Schaft),
fehlende Distanz von längster Zehe zur
Schuhvorderbegrenzung im Stand von
etwa sieben Millimetern, zu geringe Höhe
des Schuhwerks im Vorfußbereich, zu
s­chmale Ballenbreite (Strecke vom ersten
Mittelfußköpfchen bis zum fünften Mittelfußköpfchen), drückende Innennähte und
fehlende atmungsaktive Schuhmaterialien
(Abbildungen 2 und 3). Der Schuh des
Diabetikers ist täglich auf Fremdkörper wie
Steine, Holzsplitter und andere Partikel
auszutasten und davon zu befreien.
Die Einnahme von nötigen Medikamenten,
regelmäßige Schulungen, Behandlung beim
Fußspezialisten, zweckmäßiges Schuhwerk,
tägliche, dem Alter entsprechende Bewegung sowie Konsultationen beim Arzt und
Orthopädieschuhmacher gehören ebenfalls in den Präventionskatalog. So kann
das multidisziplinäre Team den Diabetiker
optimal behandeln und versorgen. Durch
die Minimierung der Risikofaktoren lassen
sich die Amputationsrate, Klinikaufenthalte
sowie Folgekosten verringern und lässt sich
die Lebensqualität der Patienten verbessern.
Dr. med. Renate Wolansky
Die promovierte Orthopädin, Sportmedizinerin und medizinische
Fußpflegerin lehrt im Fach Podologie an mehreren Bildungseinrichtungen. Zudem ver­
öffentlichte die Expertin zahlreiche Bücher und
schreibt für anerkannte Fachorgane.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Seltene Fußerkrankungen
Das neue Buch von Dr. Renate Wolansky­
zeigt nicht die klassischen Fußde­for­
mi­täten, etwa den Hallux valgus, sondern konzentriert sich stark auf die
­besonderen Krankheitsbilder am Fuß:
Berndorfer Syndrom, Friedreich-Ataxie,
Raynaud-Syndrom, Erysipel oder Wund­
rose. Als Ursachen gelten genetische
Dis­
positionen oder Infektionen. Die
Krank­
heitsbilder werden durch viele
anschauliche Abbil­dungen illustriert.
Die medi­zinischen Therapien werden
ebenso beschrieben
wie mög­
liche Be­
hand­l ungs­o p­t ionen
durch
Podologen
und Fußpfleger sowie die orthopädieschuhtechnischen
Versorgungsmöglichkeiten.
176 Seiten, gebunden, 29 Euro
C. Maurer Druck und Verlag, Geislingen
ISBN-13 978-3-87517-049-8
17
Medizin AKTUELL
NEU: GEHWOL Diabetes-Report 2014
Risikobewusstsein nur
unzureichend vorhanden
Das Positive zuerst: Diabetiker vertrauen ihrem Fußpfleger,
wenn es um Beratungstipps geht. Laut GEHWOL DiabetesReport 2014 sagen das 84 Prozent der Patienten. Bei Weitem
nicht jeder Patient nutzt jedoch podologische Leistungen
zur Vorsorge oder führt selbst Fußpflegemaßnahmen durch.
Auch das zeigt der Report. Seit seiner Erstauflage im Jahr
2009 hat sich das Risikobewusstsein somit kaum verbessert.
Fußkomplikationen gehören zu den häufigsten Folgekomplikationen bei Diabetes.
Die bedeutendsten Konsequenzen diabetischer Fußprobleme sind Ulzerationen und
kleine (Minor-) sowie hohe (Major-) Amputationen. In der Bundesrepublik haben
nach Angaben des Deutschen Gesundheitsberichtes Diabetes 2014 rund 250.000
Menschen mit Diabetes eine Fußlaison,
eine Million Diabetiker haben ein erhöhtes
Risiko, eine Fußverletzung zu erleiden.
Prävention erfordert Aufklärung
Auch wenn die Majoramputationen in den
letzten Jahren – insbesondere bei Frauen –
zurückgegangen sind, so ist das relative
Risiko einer hohen Amputation für Diabetiker immer noch um das etwa Zwanzigfache
erhöht. Um Fußkomplikationen und das
damit verbundnene physische und psychische Leid der Betroffenen zu vermeiden,
sind Präventionsstrategien notwendig, die
unter anderem ein verstärktes Bewusstsein
der Patienten für Fußpflegemaßnahmen erfordern. Die entsprechende Aufklärung
und Beratung bezieht sich dabei sowohl
auf den Bereich der häuslichen Fußhygiene als auch auf podologische Leistungen
zur Inspektion, Risikofrüherkennung und
Fußbehandlung. Doch wie sieht es aus mit
dem Fußpflegebewusstsein von Diabetikern? Um das herauszufinden, befragte
Gerlach erneut 3.459 Patienten aus dem
Behandlungspool von 369 Arztpraxen.
Beratungstipps für die Fußpflege zu Hause
ei der täglichen Fußuntersuchung (mit Spiegel) besonders auf
B
Verletzungen, Fremdkörper, Blasen und feine Risse achten.
F üße nicht länger als drei Minuten und nicht zu heiß baden
(Wassertemperatur maximal 37 bis 38 Grad Celsius wählen,
Temperatur mit einem Badethermometer kontrollieren).
F üße mit einem weichen Handtuch und zwischen den Zehen
mit einem Wattestäbchen abtrocknen. Föhn, Heizkissen oder
Wärmeflasche sind tabu. Es besteht Verbrennungsgefahr.
ei eigener Fußpflege keine scharfen Instrumente benutzen,
B
die zu Verletzungen führen könnten. Zum Kürzen der Nägel
am besten eine feine Sandfeile statt einer spitzen Schere oder
anderer verletzungsträchtiger Instrumente benutzen.
ehennägel immer nur so abfeilen, dass der Nagelrand mit der
Z
Zehenkuppe gerade abschließt. Nägel mit Nagelschutzöl pflegen.
18
F üße täglich eincremen. Harnstoffhaltige Creme oder Lotion
mit ausreichend hohem Fett- und Feuchtigkeitsgehalt verwenden,
damit die Hautbarriere nicht austrocknet und widerstandsfähig
bleibt. Auf Präparate mit wirksamem Pilzschutz achten.
ruckstellen vermeiden und nur weiche, bequeme und
D
ausreichend weite Schuhe ohne Innennähte tragen. Schuhe
und Strümpfe regelmäßig auf Fremdkörper abtasten.
S chuhe zum Schutz vor Infektionen immer mit sauberen, frisch
gewaschenen Strümpfen tragen. Strümpfe und Schuhe regelmäßig
von Experten auf Druckstellen untersuchen lassen.
S pezielle Druckschutzpolster aus hochelastischem Polymergel
dienen der Entlastung und beugen Hornhautschwielen vor.
iemals barfuß laufen, auch nicht in der eigenen Wohnung.
N
Bei Wunden, Entzündungen und Blasen sofort zum Arzt gehen.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Medizin AKTUELL
Problembewusstsein der Patienten
63
Patienten fühlen sich nicht ausreichend informiert
63
Patienten verzichten auf regelmäßige Vorsorge
53
Patienten verzichten auf regelmäßige Fußpflege
45
Patienten ist der Begriff Ulkus nicht bekannt
17
Häufige Fußprobleme bei Diabetes
Die Ergebnisse des GEHWOL DiabetesReports 2014 finden Sie als Download unter
www.gehwol.de/service/diabetes_und_
fusspflege.
Die Ergebnisse der Befragung liefert der
GEHWOL Diabetes-Report 2014, der nach
2009 zum zweiten Mal Aufschluss über
die Häufigkeit von Fußproblemen, Problembewusstsein sowie das Know-how der
Patienten über empfohlene Maßnahmen
zur Fußpflege und Prävention geben möchte.
Vielfältige Risikofaktoren
Fußulzera entwickeln sich aus einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, bei
denen die diabetische Polyneuropathie eine
zentrale Rolle spielt. Diese lag bei etwa einem Viertel der zumeist älteren, langjährigen
Patienten vor. Durch die Schädigung der
Nerven nimmt die Sekretion der Talg- und
Schweißdrüsen ab, wodurch die Haut trocken, spröde und rissig wird. Tatsächlich
bestätigte ein Drittel der Diabetiker, trockene Fußhaut zu haben. Bei 21 Prozent
Häufigkeit in Prozent
Hauttrockenheit
31
übermäßige Hornhaut
31
Fuß- oder Nagelpilz
28
Rhagaden
21
Entzündungen
16
Fußfehlstellungen
15
aktuelle Ulkus-Behandlung (wiederholt)
12
mehrfache Ulkus-Behandlung in der Vergangenheit
12
einmalige Ulkus-Behandlung in der Vergangenheit
10
Veränderungen im Gangbild
9
aktuelle Ulkus-Behandlung (erstmals)
8
Umsetzung von Pflegeempfehlungen
Jupiterimages | Emmanuel Faure
Häufigkeit in Prozent
Patienten denken nicht, dass sie auf ihre Füße achten müssen
Häufigkeit in Prozent
Inspektion
47
Verwendung von Feuchtigkeitscreme
29
Entfernen von Hornhaut mit Bimsstein
27
Verwendung von geeignetem Schuhwerk
27
Stumpfe Nagelpflege (Kürzen der Nägel mit einer Feile)
21
Achten auf geeignete Strümpfe
17
Tragen orthopädischer Einlagen oder Orthesen
16
desinfizierende Fußbäder (maximal 3 Minuten)
15
Druckentlastung mit Druckschutzpräparaten
15
Verwendung von Präparaten mit Pilzschutz
11
Tragen orthopädischer Spezialschuhe
10
Zehen- und Fußgymnastik
10
wies die Haut zudem Rhagaden auf. Durch
die Schädigung der Nerven ergeben sich
häufig auch Koordinationsstörungen, was
zu Fußdeformationen sowie Fehlbelastungen
führen kann. Bei 15 Prozent war dies der
Fall. Die Fehlbelastung wiederum verändert die Druckverhältnisse am Fuß. Durch
persistente Druckeinwirkung kommt es zu
starker Hornhautbildung. Ebenfalls ein
Drittel der Befragten war hiervon betroffen.
Gleichzeitig kann eine sensorische Ausrichtung der Neuropathie zur Folge haben,
dass die Patienten weniger schmerzsensibel
sind. Schmerzende Hauteinrisse werden
nicht registriert und können sich – unbehandelt – zum Ulkus entwickeln. Bei Vorliegen
einer Makroangiopathie ist außerdem die
Wundheilung beeinträchtigt. In der Umfrage
bestätigten dies 18 Prozent der Diabetiker.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
N = 3.459 Patienten
Zum Zeitpunkt der Befragung wurden acht
Prozent der Diabetiker wegen eines Ulkus
behandelt, 12 Prozent sogar wiederholt.
Damit liegt die Prävalenz sogar noch oberhalb der im Deutschen Gesundheitsbericht
angegebenen Häufigkeit von zwei bis zehn
Prozent der diabetischen Bevölkerung.
Viele Patienten unterschätzen das Risiko
Trotz objektiv vorhandener Risikofaktoren
bis hin zur akuten Ulkuserfahrung weiß ein
großer Teil der Diabetiker kaum um die Problematik Bescheid. So glaubten zwei von
drei Diabetikern nicht, dass sie besonders
auf ihre Füße achten müssten. 53 Prozent
gaben an, auf regelmäßige Vorsorgebesuche
bei einem Podologen zu verzichten. Auch zu
Hause betreibt fast die Hälfte der Befragten
(45 %) Fußpflege – wenn überhaupt – nur
gelegentlich und nur selten konsequent.
19
Warenkunde AKTUELL
Instrumentenpflege
Die Freude währt lange
Mit „Edelstahl“ implizieren viele Menschen Unverwüstbarkeit. Doch physikalische,
thermische und chemische Einflüsse können zu verfärbten, verrosteten oder
­fleckigen Instrumenten führen. Pinzetten, Scheren, Skalpelle und rotierende
Instrumente auch in guter Qualität können also durchaus leiden, wenn
sie nicht richtig behandelt werden. Wer aber die Pflege der Instrumente
in die tägliche Arbeit als selbstverständlichen Ablauf einfügt, reduziert
das Infektionsrisiko und sorgt für ihren Werterhalt. Die folgenden Tipps
sollen Sie beim Erhalt Ihrer Instrumente unterstützen.
Wer Instrumente regelmäßig
pflegt, senkt das Infektions­
risiko und spart durch eine
längere Verwendung Geld.
In Plastikverpackungen neuer Instrumente
können durch Temperaturschwankungen
Kondensationen (Feuchtigkeit) entstehen.
Nehmen Sie daher die Instrumente
zeitnah aus ihrer Verpackung. Achten
Sie auch darauf, diese nicht in der
Nähe von Chemikalien zu lagern, deren
schädliche Dämpfe die Oberfläche der
Instrumente angreifen können.
2. Stahl ist nicht
gleich Stahl!
Je nach Anforderung haben Instrumente
verschiedene Befindlichkeiten. Edel­stahl
kann problemlos desinfiziert werden.
Bei Chrom- und Nickeloberflächen geht
dies nicht ohne Weiteres. Beachten Sie
daher immer die Gebrauchsanweisungen
der Hersteller, damit Ihre Instrumente
nicht vorzeitig Schaden nehmen.
3. Die richtige
Rotationsqualität!
Besteht der Schaft eines rotierenden
Instrumentes aus minderer Stahlqualität
beziehungsweise besitzt der Schaft eine
zu weiche Legierung, kann dieser beim
Einsatz verbiegen und das Handstück
ruinieren. Höherwertige Qualitäten etwa
aus gehärtetem Edelstahl sind deutlich
stabiler und verringern ein solches Risiko.
20
4. Setzen Sie passende
Instrumente ein!
Eine zu feine Zange für einen starken
Nagel kann zum Beispiel dazu führen,
dass sich die Spitzen des Instruments
verbiegen. Beachten Sie daher immer,
welches Instrument Sie für welchen
Einsatz verwenden können. So lassen
sich ernste, nachhaltige Beschädigungen
sowie vorzeitige und nicht gewollte
Folgekosten vermeiden.
5. A
uch Schmutz
wirkt ein!
Damit Verunreinigungen nicht auf dem
Instrument antrocknen, sollte es nach
Gebrauch sofort gereinigt und desinfiziert
werden. Um Rückstände in den sehr
feinen Poren der Fräser und Schleifer zu
beseitigen und ein Nachlassen der
Schleifleistung zu vermeiden, eignet
sich die Ultraschall-Reinigung.
6. Desinfizieren
und sterilisieren!
Beachten Sie die Herstellerangaben zur
Einwirkzeit der benutzten Desinfektionsund Reinigungsmittel, damit Keime absterben (nicht zu kurz) und das Instrument
nicht angegriffen wird (nicht zu lang).
Bei der Sterilisation die Temperatur 180
Grad Celsius nicht überschreiten, um
eine Enthärtung des Stahls zu vermeiden.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
7. Der nächste Kunde,
bitte!
Lassen Sie nach der Aufbereitung die
Instrumente immer gut auskühlen
beziehungsweise trocknen, bevor sie
­
wieder eingesetzt werden. Neue oder
instand gesetzte Instrumente sollten vor
ihrer ersten beziehungsweise erneuten
Verwendung wieder aufbereitet werden,
um eine eventuelle Verkeimung durch
den Transport auszuschließen.
8. Den Bestand
prüfen!
Alle Instrumente müssen eine homogene
(glatte) Oberfläche aufweisen. Sortieren
Sie beschädigte Instrumente (etwa bei
abgeplatzter Nickel- oder Chromschicht)
aus, da eine Kontaktkorrosion entstehen
kann und damit das Infektionsrisiko
steigt. Verwenden Sie, wenn möglich,
quali­tativ hochwertige Instrumente.
9. Es schließt wie
geschmiert!
Instrumente mit Schließmechanismus
wie Zangen und Scheren sollten Sie
regelmäßig mit einem Instrumenten-Öl
(etwa von GERLACH TECHNIK) pflegen.
So wird der Abrieb (der sogenannte
Stick-Slip-Effekt) verhindert. Auch die
Nut des Schlussbereiches bleibt vor
­einem Festfressen verschont.
fotolia: mopsgrafik
1. Auspacken
und loslegen!
Warenkunde AKTUELL
Materialeigenschaften
Langlebige Polster
Polster ist nicht gleich Polster. Vielmehr sind es die Materialeigenschaften, die aus dem Bezug eines Fußpflegestuhls
eine wertige Sitzfläche machen. Mit der richtigen Pflege und der Beachtung einiger Tipps zur Benutzung bleibt das
Material auf optischem Topniveau, was auch auf Kunden einen guten Eindruck macht.
Ein Kunde kommt in den Behandlungsraum
und wird vom Fußpfleger aufgefordert,
Platz zu nehmen. Der Kunde blickt auf den
Behandlungsstuhl und erstarrt. Der Stuhl
ist rissig und an vielen Stellen abgewetzt.
„Da haben Sie ja ein älteres Modell“,
meint der Kunde. Der Fußpfleger verneint
und meint, dass der Stuhl noch gar nicht so
alt ist. Eine solche Situation ist peinlich
und führt dazu, dass der Eindruck der Fußpflegepraxis erst einmal negativ ist. Die
Verwendung von hochwertigen und langlebigen Materialien ist aus wirtschaftlicher
Sicht gleich doppelt ratsam. Diese wirken
positiv auf den Kunden und die Zyklen für
Neuanschaffungen verlängern sich.
Besonders robust
Zudem haben gute Materialeigenschaften
beim Bezug der Möbel einige ­
weitere
Vorteile. Ein Beispiel dafür ist die ­Marke
skai® des Kunstlederspezialisten Hornschuch.
Die Polsterbezugsstoffe „made in Germany“,
die für alle Gerlach-Behandlungsstühle
und auch Arbeitsstühle eingesetzt werden,
punkten in vielfältigen Anwendungen mit
Nachhaltigkeit, Langlebigkeit und einfacher
Pflege. Auf diese Weise bleiben Polster
hochwertig, hygienisch unbedenklich, strapazierfähig, leicht zu reinigen, angenehm
und darüber hinaus visuell ansprechend.
Das erstklassige Kunstleder wird nahtlos
verarbeitet. Das wiederum erleichtert die
Reinigung und Desinfektion. Die für die
tägliche Hygiene nötige Desinfektion kann
problemlos mit zugelassenen Desinfektionsmitteln erfolgen. Besonders gut eigen sich
dafür zum Beispiel Microbac Tissues.
Grundlage für den hohen Sitzkomfort ist
die Verarbeitung der Polster bei GERLACH
TECHNIK. Das in mehreren Schichten
verleimte, stabile Formholz wird mit einem
speziellen Schaum konturiert ummantelt
und durch den Bezug vollendet.
Pflege nicht vergessen
Trotz der guten Eigenschaften trägt die Pflege
einen wichtigen Anteil am langfristigen
Erhalt der Bezüge. Kommen zum Beispiel
zu aggressive, eventuell nicht zugelassene
Reinigungs- und Desinfektionsmittel zum
Einsatz, kann auf Dauer selbst das beste
Material angegriffen aussehen und für einen
negativen Eindruck sorgen.
Bei regelmäßiger Reinigung und Pflege
behalten die Polster auf ganz einfache
Weise ihren ursprünglichen Glanz und
ihre Geschmeidigkeit bei. Die folgenden
Tipps helfen im Fußpflegealltag, auf den
richtigen Umgang mit Polstern sowie eine
materialschonende Desinfektion zu achten:
Beachten Sie die Angaben zur Pflege in
der Gebrauchsanweisung.
Vermeiden Sie den Kontakt mit spitzen
und rauen Gegenständen. Diese können
die Oberflächen zerreißen.
Moderne Materialien sind meist relativ
unempfindlich gegen Verschmutzungen.
Dennoch sollten Flecken und andere
Rückstände von Verbrauchsmaterialien
immer sofort entfernt werden.
Helle Polster sind generell anfälliger für
Verschmutzungen als dunkle.
Verfärbungen, die zum Beispiel durch
einen Gürtel oder Wildlederbekleidungen
verursacht werden, sollten unmittelbar
nach ihrem Auftreten entfernt werden.
Achten Sie daher nach jedem Patienten
darauf, ob irgendwelche Rückstände
sichtbar sind, und entfernen Sie diese
dann gegebenenfalls sachgerecht.
Desinfizieren Sie die Sitzfläche grund
sätzlich nach jeder Behandlung. Achten
Sie darauf, dass die Oberfläche nach der
vorgesehenen Einwirkzeit vollständig
abgetrocknet ist, bevor Sie den nächsten
Patienten darauf behandeln.
Setzen Sie für die nötige Desinfektion
und Reinigung nur die vom Hersteller
zugelassenen Mittel ein. Achten Sie auch
darauf, möglichst farbneutrale Wischlappen
oder -tücher zu verwenden.
Hochwertig: Um das stabile, zehnfach
schichtverleimte Formholz wird die
Spritzumschäumung aufgebracht und
mit dem robusten Bezug vollendet.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
21
fotolia | diego cervo
Pflegeberatung AKTUELL
Das Beratungsgespräch: „Ja, das können Sie!“
Wenn der
Schuh drückt
Enge Schuhe und Zehenfehlstellungen wie Hallux valgus gehören zu den Hauptursachen von Hühner­augen, die
eine besondere Form der Hornhautbildung darstellen. An knochennaher Haut entstehen schnell Schmerzen. Als
Fußpfleger können Sie Ihren Kunden nicht nur mit einer professionellen Behandlung das Problem nehmen, sondern auch wertvolle Tipps und Produkte zur Vorsorge mit auf den Weg geben – damit Schuhe nicht mehr drücken.
Fußprofi: Guten Tag, Frau Kern!
Kundin: Hallo, ich grüße Sie!
Fußprofi: Wir haben uns aber eine sehr
lange Zeit nicht mehr gesehen.
Kundin: Oh ja, meine Füße haben Sie bereits vermisst und nach Ihnen geschrien.
Fußprofi: Na, dann lassen Sie uns doch
­direkt beginnen. Haben Sie spezielle Pro­
bleme? Wie kann ich Ihnen helfen?
Kundin: An meinem rechten kleinen Zeh
drücken die schicken Schuhe, die ich leider täglich im Büro tragen muss.
Fußprofi: Ja, ich sehe es! Sie haben hier
eindeutig ein kleines Hühnerauge.
Kundin: So sieht das also aus. Bekommen
Sie das auch so schnell weg, wie es gekom­
men ist? Ich hoffe doch sehr!
Fußprofi: Ja, da kann ich Ihnen natürlich
helfen und Sie können zukünftig darauf
achten, dass es nicht wieder auftritt.
Kundin: Da bin ich jetzt aber froh. Was genau ist denn ein Hühnerauge?
Fußprofi: Hühneraugen sind eine besondere Form der Hornhautbildung, die tief in
die Fußhaut ragen kann und dann den
Schmerz verursacht. Sie entstehen beispielsweise – wie bei Ihnen – durch zu enge
Schuhe. An der punktuell gereizten Stelle
bildet der Körper eine starke Verhornung,
um den Druck abzuwehren. Drückt der
22
Schuh dauerhaft, kann sich die Verhornung
nicht zurückbilden und sammelt sich in
der Tiefe, bis ein Dorn entsteht, ...
Kundin: ... der bei mir den drückenden
Schmerz verursacht.
Fußprofi: Ja, am kleinen Zeh ist die Haut
ziemlich nah am Knochen. Das schmerzt
schnell. Es ist jedenfalls sehr gut, dass Sie
nicht versucht haben, die Stelle zu Hause
selbst zu behandeln.
Kundin: Wieso?
Fußprofi: Bei einem Hühnerauge besteht die­
Gefahr, dass zu viel von der umgebenden,
gesunden Haut verletzt wird. Mit meinen­
Instrumenten kann ich auch tiefe Dorn­
reste sicher und schmerzfrei entfernen.
Kundin: Wie kann ich zukünftig vorbeugen? Muss ich nun also auf meine schicken
Schuhe im Büro verzichten?
Fußprofi: Grundsätzlich sollten Sie natür­
lich­bequeme Schuhe tragen. Besonders
wichtig­ist aber, dass die Schuhe passen.
Ein täglicher Wechsel sorgt für regelmä­
ßige Entlastung der Druckstellen.
Kundin: Privat ziehe ich gerne bequeme
Schuhe an, aber die Schuhe­für den Job
drücken schon manchmal hier und da. Ich
denke dann immer: Da muss ich durch!
Fußprofi: Das sollte aber die Ausnahme
bleiben. Für den Fall der Fälle empfehle
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
ich­Ihnen Schutzpflaster, um den Druck zu
mindern. Zehenringe haben ein Loch an
der Druckstelle, das vor übermäßiger,
punk­tueller Belastung schützt. Falls doch
wieder ein Hühnerauge entsteht, verein­
baren Sie sofort einen Termin bei mir.
Zwischenzeitlich können Sie dann den
­
speziellen Hühner­augen-Schutzpolster-Ring
aus Polymergel von GEHWOL verwenden.
Kundin: Das klingt gut. Können Sie mir die
Produkte nach der Behandlung bitte zeigen.
Fußprofi: Gerne doch. Den Hühnerau­­genSchutzpolster-Ring setze ich dann auch
direkt an Ihrem Zeh an, sobald ich das
­
Hühner­auge entfernt habe. Dreidimensional legt sich dieser Ring vor, um beziehungsweise auf die wunde Stelle und entlastet sie dank seines weichen Materials.
Kundin: Das soll dieser kleine Ring schaffen?
Fußprofi: Er kann noch mehr: Er besteht
aus elastischem Polymergel, das Paraffinöl
abgibt, ­
wodurch die beanspruchte Haut
unter dem Druckpolster gepflegt bleibt.
Gerade für Sie ist momentan wichtig, dass
sich an dem frischen Wundbereich keine
übermäßige Hornhaut nachbildet. So wird
der Entstehung eines neuen Hühnerauges
an gleicher­Stelle effektiv vorgebeugt.
Kundin: Vielen herzlichen Dank für Ihre
kompetente Beratung!
Pflegeberatung AKTUELL
Beratungskompetenz
Empfehlung gefordert
Mit der Einführung des Podologengesetzes im Jahr 2002 wurde gleichzeitig geregelt, welche Inhalte zur Podologieausbildung gehören. Die Veränderungen der Branche und des Marktes aber haben es nötig gemacht, die Lehrpläne
neu zu justieren. Ein Schwerpunkt bildet zukünftig die Beratung der Klienten.
Wer nach Podologengesetz den Titel eines
Podologen oder eines medizinischen
Fußpflegers tragen möchte, braucht dazu
eine staatlich anerkannte Berufsausbildung
beziehungsweise einen anerkannten Abschluss. Die Ausbildung für den Beruf der
Podologin und des Podologen ist nach
dem Podologengesetz (PodG) und in der
Ausbildungs‐ und Prüfungsverordnung für
Podologinnen und Podologen (Pod‐APrV)
geregelt. Beide Bestimmungen legen die
Inhalte weitestgehend fest, lassen dennoch
Gestaltungsspielräume offen.
Den Wandel ausbilden
Vor dem Hintergrund stetiger Veränderung
in Medizin und Gesellschaft werden sie
befähigt, auf die sich stetig ändernden
Anforderungen angemessen zu reagieren.
Dies umfasst auch mehr und mehr die
Beratung der Patienten. Denn ein Ziel des
Podologengesetzes ist es, präventive Arbeit
am Patienten zu fördern, um langfristig
Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Die
Arbeitsgemeinschaft der Podologieschulen
forderte daher in einem Schreiben vom
November 2011 an den Bundesgesundheitsminister, dass ein Umdenken in der
pädagogischen Arbeit stattfinden müsse,
damit Absolventen den Marktanforderungen
auch weiterhin gerecht werden.
Neben der stärkeren Gesundheitsbildung
und -erziehung, auch und vor allem bei
Kindern und Jugendlichen, wurde in dem
Schreiben gefordert, dass Podologen an
der Therapie und Rehabilitation von Fuß­
erkrankungen sowie an der Prävention nicht
nur mitwirken, sondern diese steuern. Das
geht über die frühere Formulierung hinaus.
Seitens des Bundesgesundheitsministeriums
fotolia | contrastwerkstatt
Die Ausbildungsziele sehen vor, dass
Schülerinnen und Schüler befähigt werden,
mit anderen Berufsgruppen zusammenzuarbeiten, den Beruf eigenverantwortlich
und selbstständig auszuüben sowie bei der
Prävention, Therapie und Rehabilitation
von Fußerkrankungen mitzuwirken. Die
Schülerinnen und Schüler erwerben während
der Ausbildung den allgemein anerkannten
Stand medizinischer, sozialwissenschaft­
licher und weiterer bezugswissenschaftlicher
Erkenntnisse und die für den Alltag jeweils
notwendigen Handlungskompetenzen.
Die professionelle und fachkundige Beratung der Kunden rückt zunehmend in den Fokus
des Praxisalltags. In den Ausbildungsplänen findet dies vermehrt seinen Niederschlag.
wurde eine Auseinandersetzung darüber
aufgeschoben. Dennoch zieht die Erkenntnis
zunehmend in die Lehrpläne ein.
Den Kunden befähigen
Das Land Niedersachsen hat zum Beispiel
eine Neufassung der Rahmenrichtlinie für
die podologische Ausbildung entworfen.
Ein Schwerpunkt der Ausbildung sieht vor,
dass die Schülerinnen und Schüler den
Patienten Zusammenhänge und Hintergründe von Fuß‐ und Beinproblemen erklären,
positive und negative Folgen mangelnder
Pflege aufzeigen sowie zu altersgerechten,
indikationsbezogenen, präventiven oder
rehabilitativen Maßnahmen anleiten. Für
diesen Bereich wurden etwa 190 Stunden
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
angesetzt, während vergleichbare Blöcke
in der Pod‐APrV weit weniger zeitintensiv
sind. In der modernen Fußpflegepraxis ist
dies im doppelten Sinne wichtig. Zum
einen bedient der Fußprofi das Bedürfnis,
umfangreich über Behandlungsmaßnahmen
und -möglichkeiten aufgeklärt zu werden.
Vielfach erwarten Kunden Empfehlungen
zur häuslichen Fußpflege sowie Angebote
und Aufklärung über geeignete Pflege­
mittel (zum Beispiel Fußpflegepräparate)
aus der Praxis. Das wiederum gehört in die
Gesamtkalkulation einer Praxis. Denn der
fachkundigen Empfehlung im Sinne einer
Bedürfnisbefriedigung folgt in den meisten
Fällen der Verkauf und damit der Umsatz.
23
fotolia | abcmedia
Praxis AKTUELL
ht
Gesundheitsberic
2014
Trotz sinkender Majoramputationen ist das Risiko einer Amputation bei
Menschen mit Diabetes immer noch um etwa das 20-fache erhöht. Davor
warnt der soeben erschienene Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2014.
FUSSPFLEGE AKTUELL hat die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst.
Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) gehört
zu den häufigsten Folgeerkrankungen bei
Menschen mit Diabetes. Gemeint sind Verletzungen am Fuß – unabhängig vom Diabetestyp sowie von der Art der Verletzung.
Die Häufigkeit liegt nach Auswertung internationaler Prävalenzstudien bei etwa
acht Prozent aller Diabetiker, die Neuerkrankungsrate bei etwa drei Prozent, wobei
das Erkrankungsrisiko mit steigendem Alter
zunimmt. Etwa jeder vierte Diabetespatient
erleidet im Laufe seines Lebens ein DFS.
Betroffen sind in erster Linie Patienten mit
niedrigem Sozialstatus. In einer britischen
Studie entwickelten 670 Diabetiker von
15.983 untersuchten Patienten einen neuen
Fußulkus, wobei das Risiko bei ungünstigem
Sozialstatus um das 1,7-fache höher lag.
Erfreulich ist der Rückgang an Majoramputationen in Deutschland um 15,2 Prozent
zwischen 2005 und 2010. Tendenziell profitieren von diesem Rückgang mehr Frauen
als Männer. Demgegenüber steht jedoch
eine konstante Rate an Minoramputationen
bei den Frauen und sogar eine deutliche
Zunahme bei den Männern. Diese sowie
ältere Patienten (ab 65 Jahre) haben somit
in Deutschland immer noch ein signifikant
erhöhtes Amputationsrisiko bei Diabetes.
Neuropathie und Angiopathie
Bedeutende Risikofaktoren für DFS sind
die diabetische Neuropathie sowie eine
Beeinträchtigung der peripheren Durchblutung. Zwei Drittel aller Typ-2-Diabetiker
in den westlichen Industrienationen leidet
unter einer Störung der Nervenfunktion.
Die Polyneuropathie begünstigt die zusätzliche Entstehung einer Angiopathie. Auch
ist das Risiko von Hautläsionen sowie Amputationen erhöht. Somit erweist sich die
Diagnostik einer Nervenstörung (mittels
24
Monofilament) als wichtiger Indikator, um
die Prognose von Patienten mit DFS besser
vorhersagen und frühzeitig geeignete Behandlungsstrategien einleiten zu können.
Gleiches gilt für Funktionsuntersuchungen
der Beingefäße mittels nicht invasiver Verfahren (Knöchel- oder Zehendruckmessung,
Duplexsonografie, Messung der Sauerstoffsowie der Nährstoffversorgung im Gewebe).
Weitere Indikatoren zur Risikobestimmung
beziehen sich auf die Diagnostik von Fußdeformitäten sowie die Feststellung früherer
Fußläsionen und Amputationen.
Verbesserung der Durchblutung
Bei Patienten mit peripherer Angiopathie
(arteriosklerotische Veränderung der äußeren
Blutgefäße, Gefäßverschluss) – auch in
Kombination mit einer Nervenschädigung
– gilt die schnelle arterielle Revaskularisation
mit als wichtigste Behandlungsmaßnahme
zur Verbesserung der Durchblutung. Unklar
ist jedoch weiterhin, ob der chirurgische
Eingriff (z. B. Gefäßüberbrückung) oder eine
endovaskuläre Gefäßversorgung (z. B. Gefäßweitung) die Methode der Wahl ist. Da
der Eingriff geringer ist, wird bei technischer Machbarkeit das
endovaskuläre Vorgehen
zunächst bevorzugt. Eine
besondere Problematik
ergibt sich für Patienten,
die darüber hinaus ein
Nierenleiden haben. In
ihrem Fall ist selbst bei
einer Revaskularisation
die Aussicht auf Heilung
deutlich schlechter, und
es kommt signifikant
häufiger zur Amputation.
Auch das Sterberisiko ist
bei Diabetikern mit einem Nierenleiden höher.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Konsequente Druckentlastung
Bei der Wundbehandlung bemängelt der
Gesundheitsbericht weiterhin die spärliche
Datenlage zur Beurteilung der Evidenz sowie des klinischen Nutzens von bestimmten Behandlungsverfahren. Es zeigte sich
jedoch in einer aktuellen Studie aus dem
Jahr 2012, dass angepasste Einlagen zur
Druckumverteilung führen. Dies begünstigt nicht nur den Heilungsverlauf, sondern
kann dazu beitragen, das Risiko einer erneuten Fußwunde (Rezidiv) von 87 auf
42 Prozent zu reduzieren. Die komplette
Weichschaumbettung erwies sich dabei
gegenüber Schuhen ohne Bettung oder nur
mit einer Teilbettung als überlegen.
Entscheidend verschlechtert wird die Heilungsprognose im Falle einer Infektion,
wobei multiresistente Keime (MRSA,
MRGN) eine zusätzliche bedeutsame Problematik darstellen. Meist finden sich bei
chronischen Wunden grampositive Erreger,
vornehmlich Staphylococcus aureus. Die
Diagnose erfolgt bevorzugt klinisch durch
Temperaturmessung und Thermografie.
Die abschließende Behandlung richtet sich
schließlich nach dem klinischen Bild sowie dem
Erregerstatus. Bei leichter
Infektion wird eine orale
Therapie mit Antibiotika
empfohlen, bei schwerer
zunächst eine intravenöse.
Im Verlauf kann bei Bedarf
auf eine orale Behandlung umgestellt werden.
Bei mittelschwerer Infektion soll anhand des klinischen Gesamteindrucks
entschieden werden, ob
die Therapie oral oder intravenös beginnt.
Praxis AKTUELL
Beautytrends
Von abwegig bis kalkulierbar
fotolia | Heiko Barth
Das Bedürfnis nach Schönheit und Entspannung nimmt zu. Es verwundert daher wenig, dass immer wieder neue
Wellness- und Spa-Anwendungen aufkommen. Einige Fußprofis nutzen dies, um ihr Angebot zu erweitern und das
Umsatzpotenzial zu steigern. Doch nicht alle Trends halten, was sie versprechen.
Wie lässt sich ein WellnessTreatment kalkulieren?
Aus Asien stammende Knabberfische, die schmerzlos und ganz behutsam abgestorbene
Hautschnuppen am Fuß entfernen, haben sich hierzulande nur wenig durchgesetzt.
Die Möglichkeiten sind vielfältig, um am
lukrativen Wellness-Markt zu partizipieren.
Fuß- und Beinmassagen gehören heute zum
Standard. Hot Stone, Paraffinanwendungen,
Kräuterstempel oder Knabberfische haben
die meisten schon einmal gehört. Neuere
Trends sind zum Beispiel der Beauty-Foot
aus Japan oder das Fuß-Yoga:
Fuß-Yoga
Mit gezielten Übungen soll hierbei die
Fuß-Muskulatur gedehnt und gekräftigt
werden. Bei regelmäßiger Anwendung
wird die Durchblutung gefördert und das
Gleichgewichtsgefühl verbessert.
Beauty-Foot
Aus dem asiatischen Raum schwappt der
Beauty-Foot nach Europa. Anwender stellen
dabei ihre Füße in Plastiksocken, die mit
einer säurehaltigen Flüssigkeit gefüllt sind.
Nach einigen Tagen soll sich dann die Haut
komplett geschält haben und die junge
Haut hervortreten. Wissenschaftlich und
medizinisch ist diese Methode allerdings
fragwürdig. Der großflächige Einsatz säure­
haltiger Mittel kann der Haut massiv schaden.
Wer sich für das Angebot eines Beautytrends entscheidet, sollte genau prüfen, ob
es sinnvoll ist und passt. Denn nicht alles
findet am Markt auch seine Anhänger.
Manchmal funktionieren neue Trends hierzulande nicht. So sind beispielsweise die
Knabberfische weit weniger verbreitet, als
dies anfänglich zu erwarten war.
Kompetenz aufbauen
Wichtig ist die Frage nach notwendigen
Zusatzqualifikationen. Die Fußreflexzonen­
massage zum Beispiel erfordert spezifische
Kenntnisse der Nervenendpunkte an der
Sohle. Yoga-Übungen sollten ebenfalls
nicht ohne vertiefte Vorkenntnisse angeboten
werden, da ansonsten Beschwerden oder
gar Verletzungen auftreten können.
Ob sich ein solches Wellness-Treatment
rechnet, hängt unmittelbar mit der Nachfrage danach zusammen. Um diese zu
ermitteln, kann beispielsweise neben der
Recherche unter Kollegen oder in der
Fachpresse auch die Kundenbefragung genutzt werden. Möglich sind auch Versuchsballons, etwa eine Aktionswoche mit
„Schnupperpreisen“. Um Erfolg zu haben,
darf die Werbung nicht fehlen, etwa in
Form von Flyern, Anzeigen, Mund-zuMund-Propaganda, eine Kooperation mit
der örtlichen Presse. Wird das Angebot gut
angenommen, kann es schließlich dauerhaft
im Leistungskatalog verankert werden.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Wie bei jeder Kalkulation brauchen Sie
Ihre Gemeinkosten. Was kostet Sie eine
Minute, ob Sie arbeiten oder nicht. Darin
fließen unter anderem Versicherungen,
Miet- und Nebenkosten, Abschreibungen,
Fort- und Weiterbildungskosten und
sonstige Gebühren ein. Zusammen mit
den direkten Kosten, also Kosten, die bei
einer Behandlung anfallen wie e­twa
Zeitaufwand oder Material, lässt sich
der Gesamtpreis je Minute ermitteln.
Dies verdeutlicht folgende Beispiel­rech­
nung für eine 45-minütige Massage:
1.800,00 Euro monatliche
Gemeinkosten, geteilt durch 20 Arbeitstage,
geteilt durch 8 Stunden, geteilt durch 60 Minuten
Zeitaufwand 35,00 Euro je Stunde, Material­
aufwand 6,00 Euro, geteilt durch 60 Minuten
25
Praxis AKTUELL
Kundenmanagement in der Praxis Teil 4: Archivierung personenbezogener Daten
Wann, was und wie viel?
Personenbezogene Daten genießen in Deutschland den größten Datenschutz. Auch bei der Erfassung von solchen Daten
in der Fußpflege gilt es, die umfangreichen, gesetzlichen Vorschriften zu beachten. Was darf gespeichert werden und was
nicht, wie lange und zu welchem Nutzungszweck? Technische Lösungen vereinfachen im Praxisalltag die Handhabung
von personenbezogenen Daten und schützen den Fußspezialisten so vor unangenehmen Fehlern.
Die Nutzung von personenbezogenen
Daten ist mit Zustimmung der betroffenen
Personen nicht nur erlaubt, sondern auch
in Fußpflegepraxen üblich, wie im Teil drei
dieser Serie in FUSSPFLEGE AKTUELL
3-2013 beschrieben. Ihre Verwendung
unterliegt allerdings noch weiteren Restriktionen. Nach dem Bundesdatenschutzgesetz
gilt der Grundsatz der Zweckbindung. Ein
Sammeln und Speichern auf Vorrat geht
demnach nicht. Werden Daten erhoben,
müssen die geltenden Bestimmungen zur
Aufbewahrung und Löschung beachtet
werden. So endet die Rechtsgrundlage für
eine Aufbewahrung, sobald der Zweck für
deren Erhebung beziehungsweise Nutzung
wegfällt. Ein Beispiel dafür wäre, wenn ein
Kunde in eine andere Stadt zieht und nicht
mehr in die Fußpflegepraxis kommt.
Wenn der Kunde nicht mehr will
Dass personenbezogene Daten, die ohne
eine Rechtsgrundlage erhoben wurden,
gelöscht werden müssen, versteht sich fast
von selbst. Ähnlich verhält es sich beim
Entzug der Einwilligung. Widerruft ein
Kunde seine Einwilligung zur Speicherung
seiner Daten, besteht auch hier die Pflicht
zur vollständigen Löschung.
Etwas diffiziler wird es, wenn es um inaktive
Kunden geht. Erfährt der Fußprofi von dem
Umzug nichts oder von anderen Gründen,
warum der Klient nicht mehr in die Praxis
kommt, stellt sich die Frage, wie lange
dessen Daten aufbewahrt werden dürfen.
Generell orientieren sich Datenschützer an
steuerlichen Aufbewahrungsfristen. Nach
Abgabenordnung und Handelsrecht betragen
diese zehn beziehungsweise sechs Jahre.
Wenn nichts entgegensteht
Das impliziert Ausnahmen. Bestand mit
einem Kunden vor fünf Jahren noch eine
aktive Geschäftsbeziehung und will der
fotolia | fotokalle
fotolia | freshidea
Um im Labyrinth der Rechtsvorschriften
keine Fehler zu machen, empfiehlt
sich die rechtzeitige Löschung von
personenbezogenen Daten.
26
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Praxis AKTUELL
Fußpfleger aufgrund der Inaktivität des
Kunden die Daten löschen, stehen zum
Beispiel steuerliche Aufbewahrungspflichten
entgegen. Solche Regelungen können also
eine vorzeitige Löschung verhindern.
Auch wenn ansonsten im Bundesdatenschutzgesetz kein konkreter Zeitraum
genannt wurde und auch keine weiteren
Regelungen dies blockieren, muss davon
ausgegangen werden, dass das Löschen
unverzüglich zu erfolgen hat. Unverzüglich
bedeutet „ohne schuldhaftes Zögern“,
genauer: in Anbetracht der Umstände des
Einzelfalls so schnell wie möglich.
Im Alltag klagen Datenschützer über
eine zu schwammige Handhabung. Viele
Betriebe geben demnach keine genauen
Fristen an, wann sie Daten löschen. In den
Datenschutzerklärungen finden sich eher
allgemeine Aussagen wie etwa: „Eine
Löschung der Daten erfolgt dann, wenn
der Zweck ihrer Erhebung erfüllt ist.“ Was
dies konkret heißen könnte, zeigt dieses
Beispiel aus dem Marketing: Kauft der Fußprofi zum Beispiel Adressen, um für seinen
Tag der offenen Tür Werbung zu machen,
haben diese nach der Veranstaltung den
Zweck erfüllt und müssen gelöscht werden.
Wenn löschen, dann richtig
Die Datenschutzbestimmungen verlangen
darüber hinaus, dass erfolgte Löschungen
nachvollziehbar sein müssen. Dazu bietet
sich an, mit einer standardisierten Methode
vorzugehen: Welche personenbezogenen
Daten sollen mit welchen automatisierten
Verfahren in welcher Art und Weise ver-
arbeitet und geschützt werden? Wenn die
Anforderungen an die Löschung bereits­
bei der Aufnahme der personenbezogenen
Daten berücksichtigt werden, behält der
Fußprofi jederzeit die Kontrolle über
Löschfristen und Datenstand. Einige Tipps
dazu helfen, die Datenschutzbestimmungen
einzuhalten und Fehler zu vermeiden:
Wo steht was
as Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
D
gibt den Rahmen für den Umgang mit
personenbezogenen Daten vor. Es
­regelt neben ihrer Handhabung und
der Erhebung auch die Löschung.
berprüfen Sie, welchen Zweck die Daten
Ü
Landesdatenschutzgesetze ergänzen
bei Ihnen erfüllen, ob und wann diese
die Regelungen des BDSG. Landesgegebenenfalls gelöscht werden müssen.
datenschutzgesetze regeln vor allem
auch die Rechtsstellung des jeweils
Denken Sie bereits bei der Eingabe von
verantwortlichen Landesbeauftragten
personenbezogenen Kundendaten an
eine mögliche Löschung. Richten Sie
für ­den Datenschutz.
sich eine Wiedervorlage ein.
Hilfreich ist es, wenn Sie gespeicherte
Konkrete Aussagen, wie Informationsträger sicher gelöscht beziehungsweise
Datensätze nach Löschdatum gruppieren
vernichtet werden, finden sich in der
können. Dadurch lassen sich die „fälligen“
Norm DIN 32 757-1.
Daten schneller finden.
Achten Sie darauf, Daten vollständig und
unwiderruflich zu löschen. Vergessen Sie
nicht, etwaige Kopien oder Ausdrucke
den allermeisten Fällen fragen Kunden
ebenfalls zu vernichten.
Dokumentieren Sie die Löschvorgänge! nicht nach. Doch wenn die Anforderungen
an die Aufbewahrung nicht erfüllt werden,
reicht auch ein einziger Fall für erhebliche
Löschen ist keine Nebensache
In den gängigen Verwaltungsprogrammen Konsequenzen. Aus Sicht der Datenschützer
sind Löschfunktionen nicht zwangsläufig ist die Beachtung der vorgeschriebenen
vorgesehen. Daher empfiehlt es sich, ein Löschfristen keine Nebensache.
eigenes Prozedere zu entwickeln, im
besten Fall softwaregestützt. Häufig bleibt
dies im Alltag aber unberücksichtigt und in
MS BusinessCLASS – auf Wiedervorlage
Mit dem Einlesen (Krankenkassenkarte) oder der Eingabe sind in der­
MS BusinessCLASS automatisch personenbezogene Daten gespeichert.
Durch die Verknüpfung mit Behandlungsinformationen wie Befunde und
Therapien entsteht zudem eine nicht unerhebliche Sensibilität. Durch die
Wiedervorlagefunktion der Software kann in regelmäßigen Abständen
überprüft werden, ob Daten noch aktuell sind oder nicht. So lassen sich die
Daten immer aktuell halten. Wichtig im Bereich der personenbezogenen
Daten ist auch, dass die Verwaltung der Daten im gesicherten Bereich erfolgt.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
27
Praxis AKTUELL
Gewerbemietvertrag
Vorsicht Mietfalle
Wer Gewerberäume anmietet, hat nicht den gleichen Schutz wie ein Privatmieter. Um Ärger zu vermeiden, sollten
die Verträge auf Fallstricke geprüft werden. Hinzu kommen teils fragwürdige Regelungen anderer Rechtsgebiete,
welche einer freien Ausübung des Berufes entgegenstehen oder diese beeinträchtigen können.
fotolia | INFINITY
Fallstrick Betriebspflicht
Sie sind zur Nutzung des Mietobjektes
berechtigt, aber nicht verpflichtet. Prüfen
Sie, ob der Vermieter eine Betriebspflicht
eingeschleust hat. Sein Interesse liegt darin,
dass das Objekt genutzt wird, damit es
langsamer im Wert verliert. Die Aufgabe
des Standortes, etwa aus privaten Gründen,
könnte deshalb einen betroffenen Fußpfleger
teuer zu stehen kommen – dann nämlich,
wenn nicht nur die Miete gezahlt, sondern
auch die Praxis betrieben werden muss.
Es gilt hier größte Vorsicht: Spitzfindige
Juristen können bereits aus dem
Zweck, zu dem die Räume angemietet
werden (… zum Betrieb einer …), eine
Betriebspflicht ablesen. Daher sollte
dies im Vertrag geregelt sein, etwa mit
dem klarstellenden Zusatz: „Aus der
Formulierung ... in § ... ergibt sich keine
Betriebspflicht für eine Fußpflegepraxis.“
Im Gegensatz zum privaten Mietvertrag gibt
es beim Mieten von Gewerberäumen keine
Schutzvorschriften. Die Gestaltung der
Verträge erfolgt grundsätzlich frei. Kommt
es zu einer Aus­
einandersetzung, können
eingebaute Fall­
stricke im Vertrag teuer
werden. Betreiber einer Fußpflegepraxis
oder eines Kosmetikinstituts sollten daher
absolut nichts ungeprüft unterschreiben.
Die häufigsten Fallstricke sollen Ihnen helfen,
Fehler beim Mietvertrag zu vermeiden.
Fallstrick Kündigungsfristen
Bei Gewerbemietverträgen gelten andere
Kündigungsfristen als im Privatmietrecht,
was oft unbekannt ist. Schauen Sie genau
hin, welche Mietlaufzeit eingetragen wurde.
Fünf, zehn oder noch mehr Jahre versuchen
Vermieter oft durchzudrücken. Wollen Sie
vorzeitig aus dem Mietvertrag aussteigen,
können dann erhebliche Kosten entstehen.
Versuchen Sie daher, die Laufzeit so kurz
wie möglich zu halten. Denken Sie aber
daran, rechtzeitig zu verlängern.
Fallstrick Vertragsablösung
Aufgrund der zunehmenden Probleme,
Nachmieter zu finden, lassen sich Vermieter
immer seltener darauf ein, einen Vertrag
vorzeitig durch die Zahlung einer Ablösesumme zu beenden. Bei Vertragsabschluss
sollte bereits die Höhe geregelt werden.
Werbeschild verboten?
Als wenn die Tücken und rechtlichen Fallstricke im Gewerbemietrecht nicht schon
reichen würden: Manchmal können aus anderen Rechtsgebieten weitere Probleme
drohen. So sieht das Gewerberecht zum Beispiel vor, dass ein gewerblicher Betrieb in
Wohngebieten nicht gestattet ist. Durch das geltende Baurecht beziehungsweise eine
baurechtliche Verordnung kann unter Umständen das Anbringen eines Werbeschildes
untersagt werden. In der Fußpflegepraxis fällt Müll an, der zum Teil kontaminiert ist.
In der Abfallbeseitigung darf dies nicht zu Problemen führen. Generell empfiehlt es
sich, mögliche Einschränkungen für den Betrieb der Praxis im Vorfeld zu recherchieren
und bei der betreffenden Kommune eine Betriebsgenehmigung einzuholen.
28
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
Fallstrick Nachfolgeregelungen
Soll das Geschäft an einen Nachfolger
über­geben werden, fehlen in den Mietverträgen häufig die nötigen Klauseln. Achten
Sie darauf, dass der Mietvertrag auf einen
Nachfolger übergeht. Andernfalls muss der
Vermieter zustimmen, was bei einem „Nein“
schlimme Folgen haben kann, zum Beispiel:
Ein Verkauf wird unmöglich oder die Miete
steigt drastisch. Schließen Sie in diesem
Zusammenhang auch das nach § 580 a
Absatz 2 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB)
bestehende Sonderkündigungsrecht im
Todes­fall bei Vertragsabschluss aus.
Fallstrick Nebenkosten
Vereinbaren Sie eine Höchstgrenze der
Nebenkosten. Andernfalls könnte es zu
drastischen Nachzahlungen kommen, da
manche Vermieter die Nebenkosten niedrig
ansetzen, um preislich für Mieter attraktiv zu
sein. Anders als im Privatmietrecht können
im Gewerberecht alle anfallenden Kosten
geltend gemacht werden, also zusätzlich:
Instandhaltung und Instandsetzung (Fenster,
Waschbecken, Toilettenspülung, Rohre),
Wartung von Klimaanlage oder Datennetz,
Objektbewachung, Fassadenreinigung etc.
Prüfen Sie daher die Abrechnungen der
letzten Jahre oder lassen Sie sich eine
schriftliche Versicherung des Vermieters
geben, dass die Nebenkosten realistisch
und vollständig geschätzt wurden.
Marketing AKTUELL
Gesetzliche Neuerungen für Fußpfleger und Podologen
Werben ohne Nebenwirkungen
Das Heilmittelwerbegesetz (HWG) ist in seiner neuesten Fassung deutlich gelockert worden und erleichtert nun Leistungserbringern aus dem Bereich der Heilberufe und des Heilgewerbes die Publikumswerbung. Auch Fußpfleger
und Podologen können davon profitieren. So können neuerdings zum Beispiel Vorher-nachher-Erfolge dargestellt
­werden. Auch die Werbung mit Krankengeschichten ist unter bestimmten Voraussetzungen nun zulässig.
Bildliche Darstellung
War beispielsweise bislang die bildliche
Darstellung von Personen in ihrer Berufskleidung oder bei der aktiven Ausübung
einer Tätigkeit der Heilberufe oder des
Heilgewerbes verboten, ist dies heute durch
den Wegfall von § 11 Abs. 1 S. 1 Nr. 4
möglich. Auch weitere bildliche Darstellungen sind gelockert: So ist es erlaubt, Patienten vor Behandlungsbeginn und nach
Abschluss sowie während der Behandlung
zu zeigen. Beschränkungen bestehen weiterhin, wenn Bilder in missbräuchlicher,
abstoßender oder irreführender Weise Veränderungen des menschlichen Körpers
aufgrund von Krankheiten oder Schädigungen zeigen (§ 11 Abs. 1 S. 1 Nr. 5).
gemeinen deutschen Sprachgebrauch
Eingang gefunden haben. Die korrekte
Auslegung dieser Vorgabe war bislang
auch für Rechtsexperten schwierig.
EG-Kosmetikverordnung
Neben dem HWG kann auch die Kosmetikverordnung Fußpfleger und Podologen
in ihrem Werbeverhalten betreffen. So
mussten schon immer Werbeaussagen zu
kosmetischen Mitteln belegbar sein und
durften Verbraucher nicht in die Irre fühKrankengeschichten
ren. Die neue Verordnung zeigt nun detailAuch die Darstellung von Krankheitsgeliert auf, dass die Werbeaussagen stets
schichten ist gelockert wurden (§ 11 Abs. 1
wahrheitsgetreu, belegbar, redlich und
S. 1 Nr. 3). Dies ist nun zulässig, wenn
lauter sein müssen. Die Aussage „24 Stunauch sie weder missbräuchlich, abstoßend
den Feuchtigkeitszufuhr“ ist nur zulässig,
oder irreführend ist und zu einer falschen
wenn die Wirkdauer auch belegt werden
Selbstdiagnose verleitet. Die Neufassung
nimmt hier wie auch bei dem Vorher-­ kann. Der Verbraucher soll anhand der gegebenen Informationen in der Lage sein,
nachher-Vergleich keine exakte Definition
sich für oder gegen den Kauf eines kosmedes Verbotes vor. Daher bedarf es der
tischen Produktes zu entscheiRechtsprechung, um die Grenzen zu
den. Insgesamt stimmen die neukonkretisieren. Grundsätzlich sollen Regelungen mit den bereits
ten Sie bei Bedarf einen Rechtsanvorhandenen wettbewerbsrechtliwalt konsultieren, um auf der
chen EU-Vorschriften überein. Darechtssicheren Seite zu sein.
durch wird die bestehende Praxis der
Kosmetikindustrie bestätigt. Als FußpfleVerwendung von Fachbegriffen
ger und Podologe können Sie sich bei den
Darüber hinaus ist § 11 Abs. 1
Präparaten von GEHWOL an den dazu geS. 1 Nr. 6 weggefallen. Darin
gebenen Pflegeversprechen orientieren
wurde bislang geregelt,
und in Ihrer eigenen Werbung die Aussadass keine Begriffe in der
gen aus den jeweiligen ProduktinformaPublikumswerbung vertionen wie zum Beispiel den Pawendet werden dürckungsbeilagen übernehmen.
fen, die nicht im all-
fotolia | liveostockimages
Die Werbeinstrumente in Ihrem Marketing
sind vielfältig: Werbeflyer, Imagebroschüre,
Praxiswebsite oder die Darstellung des Praxisangebotes in einem Interview mit dem
Lokalfernsehen oder der Tageszeitung. Für
Fußpfleger und Podologen als Angehörige
der Heilberufe oder des Heilgewerbes beschreibt das Heilmittelwerbegesetz den
Rahmen der zulässigen Aussagen und Darstellungen gegenüber Laienkreisen. Bislang schränkte § 11 die Bewerbung von
bestimmten Therapieformen und die Darstellung von Auswirkungen auf den
menschlichen Körper ein oder verbot diese
sogar. Die neue Fassung des HWG lockert
und liberalisiert zahlreiche Punkte. Das
kann neue Möglichkeiten eröffnen, um für
Ihre Praxis und Ihr Leistungsspektrum hinsichtlich Verfahren und Behandlungen gegenüber den Laienkreisen zu werben.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
29
fotolia | Mopic
Marketing AKTUELL
Kundenzufriedenheit
Emotion verkauft
Rabatte oder Preissenkungen gehören nur am Rande zum
Marketing. Vielmehr versteht sich die Disziplin heute darin,
die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden zu verstehen und
ihre Erwartungen zu erfüllen beziehungsweise überzuerfüllen.
Die Zufriedenheit entsteht nicht über den Preis, sondern über
die mit dem Produkt verbundene Erlebniswelt.
Ein klares Profil ist die Grundlage dafür, einen überlegenen Kundennutzen zu erzeugen.
Nicht selten stehen Fußpflegepraxen im
loka­
len Wettbewerb. Um langfristig den
Platz im Markt zu sichern, braucht es ein
Portfolio aus Stamm- und Laufkundschaft.
Schafft es eine Fußpflegepraxis, nicht nur
Kundenzufriedenheit zu erzielen, sondern
auch die Erwartungen des Kunden zu übertreffen, entstehen begeisterte Kunden, die
ihre Erfahrungen vielfach an poten­
zielle
Neukunden weitergeben. Gleiches gilt auch
für die mobile Fußpflege, die aller­
dings
keine Laufkundschaft bedient.
Aber wie lässt sich das erreichen? Darüber
hat sich der Münchner Marketingprofessor
Dr. Anton Meyer Gedanken gemacht. Er
sieht Marketing als Disziplin, die Kunden
in den Fokus rückt. Es geht nicht um
Preisnachlässe,­Rabatte oder Anzeigenkampagnen. Mar­keting bedeutet heute vor
allem, „nicht austauschbar zu sein“.
Relevante Merkmale
Daraus folgt wiederum, dass eine Fußpflege­
praxis mit einer eigenen Profilierung und
Positionierung gute Chancen am Markt hat.
Das impliziert, dass nicht jeder überall der
Beste sein muss. Selbst Zehnkämpfer haben
starke und eher schwache Disziplinen:
„Der Grundgedanke der Positionierung ist
die Fokussierung auf wenige, kunden­
relevante Merkmale, mit denen sich ein
überlegener Kundennutzen erzielen lässt.“
30
Diese Merkmale können unterschiedlich
sein. Der eine Fußprofi ist zum Beispiel
spezialisiert auf das Setzen von Nagel­
spangen. Ein anderer wiederum hat seine
Stärken und besonderen Kompetenzen im
Bereich der Behandlung von Sportler-­
Füßen. Erlebt der Kunde hier aber eine
Ausführung, die über seine Erwartungen
hinausgeht, die zum Beispiel zusätzlich
einen Leitfaden für die Eigenmassage der
Füße sowie ein passendes und wirksames
Fußpflegepräparat beinhaltet, kann er zum
begeisterten Kunden werden.
Positives wiederholen
Der Klient erzählt seine Erfahrungen immer­
weiter und verinnerlicht zunehmend die
Erfahrungsgeschichte. Darin sieht Professor­
Meyer den eigentlichen Mehrwert: „Das
Ergebnis ist eine Quasi-Alleinstellung, die
auf einer klaren und erlebten Differenzierung
beruht.“ Gleichzeitig besitzt die Praxis­eine
hohe Relevanz, denn das Erlebte will der
Kunde wiederholen. Eine Frage aus der
Marktforschung beschreibt den elementaren
Zusammenhang: Was wäre, wenn morgen
Ihre Fußpflegepraxis nicht mehr da wäre?
Wer Kunden begeistern will, muss vorausdenken. „Kundenerwartungen übertreffen
kann nur der, der sie kennt und intuitiv
­erahnt“, weiß Professor Meyer. Der Kern
der guten Kundenbeziehung ist also, dass
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
der Fußprofi seinen Kunden auch wirklich
versteht und noch vor ihm weiß, was er
braucht. So lassen sich die Anforder­ungen
an die Dienstleistung erfüllen. Denn die
Kunden fordern heute Vertrauen und wollen­
in einem freundschaftlich familiären Verhältnis bedient werden. Der Fußprofi
nimmt ihm Zeit und Mühen ab.
Daraus und aus der Profilierung entsteht der
Produktnutzen, der über den eigent­lichen
Akt der Dienstleistung hinausgeht. Dabei
spielen Beratung, Service, Vertrauen eine
ebenso große Rolle wie die Vermeidung
von Ärger und Verunsicherung. Fazit:
Schafft es der Fußprofi in seinem Umfeld,
einen hohen Produktnutzen mit einem
klaren Profil zu verbinden, entsteht eine
eigene Marke, die dann von begeisterten
Kunden weiterempfohlen werden kann.
Sagen Sie Ihre Meinung!
Die Umfrage 2014 verfolgt dieses Mal
zwei Absichten: Zum einen können­
Gerlach-Kunden selbst beurteilen, wie
zufrieden Sie mit der Eduard Gerlach
GmbH sind. Zum anderen vermitteln
die Ergebnisse mögliche Hinweise und
Wünsche, auf die das Unternehmen in
Zukunft noch besser eingehen kann.
fotolia | AllebaziB
Marketing AKTUELL
Herstellerrabatte richtig nutzen
10 + 2 = mehr Gewinn
Bei speziellen GEHWOL-Angeboten profitieren Sie häufig von Einkaufsrabatten auf Pflegepräparate. Auch bei regulären
Bestellungen erhalten Sie pro 12er-Einheit einen Naturalrabatt in Höhe von 20 Prozent. Den können Sie als Fußpfleger
in Ihrem täglichen Präparateverkauf für eine Gewinnsteigerung nutzen. Dafür stehen Ihnen mehrere Wege offen.
Die Zauberformel „10 + 2“ ist Ihnen als
geschäftstätiger Fußpfleger bekannt: Sie
­
kaufen 12 gleiche Produkte und zahlen nur
10 Stück – Sie erhalten 2 Tuben gratis. Bei
der GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet Creme
bedeutet das beispielsweise e­ inen direkten
Nachlass von 11,92 Euro auf den Einkaufspreis. Es gibt nun mehrere Möglichkeiten,
um daraus einen zusätzlichen Gewinn für
Ihre Fußpflegepraxis zu generieren.
1. Weg: direkter Umsatz
Die direkte Option besteht darin, diese
beiden Gratistuben an Ihre Kunden beispielsweise zu der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) von 10,65 Euro zu verkaufen. Nach Abzug der Mehrwertsteuer
bleibt Ihnen ein Gewinn von 8,95 Euro pro
Tube – also 17,90 Euro für beide zusammen. Diesen Betrag können Sie schnell
und sicher nicht nur als finanziellen Erfolg,
sondern auch als Gewinn verbuchen.
Wenn Sie also wissen, dass Sie pro Monat
24 Tuben der GEHWOL FUSSKRAFT Soft
Feet Creme verkaufen, erwerben Sie zwei
12er-Einheiten. Die vier Gratistuben generie­
ren zusammen einen zusätzlichen Gewinn
von 35,80 Euro. Doch die Rechnung geht
noch weiter: Die 20 anderen Tuben verkaufen Sie ebenfalls zur UVP von jeweils
10,65 Euro. Nach Abzug der Mehrwertsteuer und des Einkaufspreises bleibt Ihnen
ein Gewinn von 59,80 Euro. Dank des zusätzlichen Gewinns von 35,80 Euro aus
den vier Gratistuben erzielen Sie mit den
20 Prozent Naturalrabatt eine Gewinnsteigerung von etwa 60 Prozent auf 95,60 Euro.
2. Weg: Investition
Als zweiter Weg steht dem direkten
Gewinn­
zuwachs die Investition in die
­Kundenbindung und damit in die Zukunft
gegenüber. Hier verzichten Sie auf den
unmittelbaren Gewinn und verschenken
­
die Gratistuben zu besonderen Anlässen
wie zum Beispiel Geburtstagen, Ostern
oder Weihnachten an treue Kunden. Weil
kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, binden Sie den Kunden damit enger an
sich und sichern sich seine weitere Treue.
Sie können die Gratisproben auch dazu
nutzen, um neuen Kunden neue Produkte
vorzustellen, die sie bisher nicht nutzen.
Darüber hinaus lassen sich damit Kunden
zur häuslichen Fußpflege bewegen, die
bislang zu Hause keine Pflegepräparate
verwenden. Vielleicht findet der Kunde daran Gefallen: Er kauft das neue Produkt zukünftig nach, wodurch Sie Ihren Gewinn
erzielen. Die Unsicherheit dieses Weges
besteht in dem nicht vorhersehbaren Er­
gebnis – und Vorsicht: Erhält ein Kunde zu
oft eine kostenlose Tube, so wird das
Geschenk zu einer Selbstverständlichkeit
­
ohne besondere Wertschätzung.
FUSSPFLEGE AKTUELL 1/2014
3. Weg: Mischkalkulation
Statt Präparate direkt zu verschenken, eignen
sich Gratistuben auch für eigene RabattAktionen. So können Sie beispielsweise bei
der GEHWOL FUSSKRAFT Soft Feet Creme
den Preis gegenüber der UVP um 1 Euro
auf 9,65 Euro reduzieren. Dieses Vorgehen
rechnet sich jedoch nur, wenn Sie aufgrund des günstigeren Verkaufspreises
mehr Präparate in der gleichen Zeit wie
vor der Preissenkung verkaufen. Denn bei
niedrigerer Marge pro Produkt brauchen
Sie mehr Verkäufe, um den gleichen Gesamtgewinn zu realisieren, auch wenn Sie
aus der Gratistube einen Puffer haben. Darüber hinaus ist zu beachten, dass ständige
Preissen­kungen nicht zu Premiumprodukten
wie beispielsweise von GEHWOL passen
und mit der Zeit ihre Wirkung verlieren.
Vielmehr sollten Preissenkungen nur als
Aktionen maßvoll eingesetzt werden.
Je nach Praxis und persönlicher Vorliebe
können die unterschiedlichen Wege Erfolg­
versprechend sein. Lassen Sie sich in einer
ruhigen Minute die möglichen Optionen
durch den Kopf gehen. Auch kann es helfen, für die einzelnen Wege Beispielkalkulationen durchzuführen. Doch die beste
Versuchsumgebung finden Sie in der Realität selbst: Probieren Sie die Wege aus, um
für Ihre Praxis die beste Lösung zu finden.
31
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die leise Akustik, wenn die Fächer dank
Dämpfungsautomatik fast geräuschlos auf
und zu gleiten. Lediglich der schimmernde
Hochlanz der Polyglossoberflächen und
das sanfte Blau der UV-Hygienebeleuchtung
scheinen ausrufen zu wollen: Bei diesem
Hygieneschrank hat alles seine Ordnung.
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