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Nr. 53 I Oktober 2014 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.ahk.de Maschinenbau Kompakt Maschinen- und Anlagenbau in Korea Recht Internationale Entsendungen nach Korea Konjunktur Südkoreas verarbeitende Industrie weltweit auf Rang fünf Kommentar Maschinenbau Liebe Mitglieder, Dear members, am 9. November 2014 jährt sich der Fall der Berliner Mauer zum 25. Mal. Deutsche Institutionen in Korea erinnern an die friedliche Revolution im Osten Deutschlands, die zur deutschen Wiedervereinigung geführt hat. Damit verbunden ist der Wunsch, dass auch das koreanische Volk die historische Chance bekommen möge, sich mit seinen Brüdern und Schwestern jenseits der Grenze wieder zu vereinigen, wohl wissend, dass die inneren und äußeren Umstände der Teilung auf der koreanischen Halbinsel anders gelagert sind als vor 25 Jahren in Deutschland und Europa. Die koreanische Regierung und viele Institutionen unternehmen derzeit sehr aktiv Anstrengungen, aus den Erfahrungen Deutschlands mit den aus der Wiedervereinigung resultierenden Veränderungsprozessen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Schlüsse für Korea zu ziehen und sich auf den Tag X vorzubereiten. Erst kürzlich unterzeichneten Korea und Deutschland ein MOU zur Bildung einer weiteren Expertengruppe, die vor allem außenpolitische Themen mit Bezug auf eine mögliche Wiedervereinigung Süd- und Nordkoreas beleuchten soll. On November 9th, 2014, Germany will celebrate the 25th anniversary of the Berlin Wall’s fall. German institutions in Korea commemorate the peaceful revolution in Eastern Germany which eventually led to the German reunification through a number of events. Linked to this is the wish - despite the keen awareness that both internal and external circumstances on the Korean peninsula are much different from those 25 years ago in Germany and Europe - that also the South Korean people will be granted the historical opportunity to reunite with their brothers and sisters across the border. The Korean government and many institutions currently undertake active efforts to draw conclusions regarding political, economic, and social changes resulting from the German reunification experience in order to prepare for eventual reunification. Just recently, Korea and Germany signed an MOU with the purpose of establishing a further panel of experts. This panel will examine topics related to foreign policy with reference to a possible South and North Korean reunification. Barbara Zollmann Secretary General Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer [email protected] Themenschwerpunkt dieser KORUM-Ausgabe ist der Maschinenbau. Nach einigen eher schwierigen Jahren - in denen deutsche Firmen insgesamt dennoch gute Ergebnisse erzielt haben - dürfte hier kräftiges Wachstum bei den koreanischen Ausrüstungsinvestitionen in 2014 (5,7%) und 2015 (6,3%) wieder gute Geschäftsmöglichkeiten eröffnen. Dies gilt besonders für Hersteller hochqualitativer und spezialisierter Produkte. Focal point of this issue of KORUM is the Korean machine building sector. After the recent rather difficult years - during which German companies however managed to achieve good results - strong expected growth within equipment investments in 2014 (5,7%) and 2015 (6,3%) will increase business opportunities within the sector. This is especially true for producers of specialized and high-quality products. Die Bedeutung des Marktes Korea für den deutschen Maschinenbau unterstreicht auch der anstehende Besuch einer hochrangigen VDMA-Delegation in Seoul, bei der die Kompetenzen des deutschen Maschinenbaus dargestellt und neue Kooperationsfelder angestrebt werden. The significance of the Korean market for the German machine building industry is also supported through the visit to Korea of a high-ranking VDMA delegation (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau - German Engineering Federation). The delegation will present key competences of German machine builders and discuss new fields for cooperation with Korean companies. KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 5 KORUM Maschinenbau Korea I Unternehmen I Märkte 11 Kompakt Kommentar Maschinenbau 5 KGCCI Special Skills Committee 8 Deutsche Umsatzsteuer einfach zurückholen 9 Kompakt Südkorea steigt zum weltweit viertgrößten Verbraucher von Werkzeugmaschinen auf 10 Maschinenbau und Anlagenbau in Korea 11 Safety, across the border 15 Korea - Kunde und Lieferant für hochwertige Maschinen 16 Papst-Besuch in Korea 18 Korean producers within the mechanical engineering sector are especially strong with regard to standard equipment. Demand for imported equipment, however, does exist for highly specialized products. German producers have a strong presence on the Korean market and the outlook remains favorable. 22 Konjunktur Konjunktur Südkorea will Treibhausgasemissionen senken 20 Südkoreas verarbeitende Industrie weltweit auf Rang fünf 22 Kontrakte International Assignments to Korea Korea's manufacturing sector currently ranks directly behind Germany on the fifth place worldwide and succeeded in further strengthening its position in 2013. 24 Kontrakte 24 NO Kontakte NO News and People 25 New Members 26 Upcoming 26 Contacts 27 Korea Life The different approach to instant messaging - Kakao Talk NO Expatriate is present in Korea for a period exceeding 183 days? Remuneration/ Income is paid by or on behalf of a Korean resident? Remuneration/ Income is borne by a Korean permanent establishment of a German company? Taxation in GERMANY No Korean payroll withholding tax YES YES YES Taxation in KOREA Tax exempt in Germany There are many issues which need to be considered in connection with international assignments like visa/work permission, creation of a permanent establishment and taxation of the employment income - this article gives an overview. 28 KORUM Nr. Nr. 53 53 || Oktober Oktober 2014 2014 77 KORUM KGCCI Special Zeigen, wo der Hammer hängt KGCCI Skills Committee bekämpft Fachkräftemangel Andreas Schäfer In order to support German companies in securing skilled employees, KGCCI recently founded a Skills Committee. The committee headed by Markus Stehle, Co-CEO of Mando Hella Electronics Corp., examines possibilities for cooperation with Korean technical schools and seeks solutions not only to inspire a more skills-focused education in Korea but also to advertise working at foreign companies to Korean youth. Wenn die OECD ihre jährliche PISA-Studie präsentiert, steht ein Gewinner immer schon im Voraus fest: Koreanische Schüler erzielen bei dem standardisierten PISA-Test regelmäßig Spitzenwerte. Nicht mehr ganz so rosig ist die Situation, wenn man deutsche Arbeitgeber in Korea fragt. Dort bemängelt man die Theorielastigkeit der Hochschulen und das geringe Interesse junger Menschen an einer klassischen Facharbeiterausbildung. Viele Kandidaten wissen daher - buchstäblich - nicht, wo der Hammer hängt. ob der Bedarf deutscher Firmen in Korea an Fachkräften so groß ist, dass wie in anderen Ländern ein Berufsausbildungssystem nach deutschen Muster etabliert werden soll, oder ob eher firmenindividuelle Lösungen gefunden werden. Neben der Klärung dieser Fragen hat sich das Skills Committe auch zum Ziel gesetzt, junge koreanische Arbeitnehmer für eine Tätigkeit bei deutschen Firmen zu begeistern und dies durch entsprechende Maßnahmen zu fördern. Staat hat Problem erkannt Um Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten, hat die AHK Korea Anfang Juni ein Skills Committee gegründet. Als eine der ersten Maßnahmen unterzieht das Skills Committee die koreanischen Fachschulen und Ausbildungslandschaft einer Bestandsaufnahme. Die Fachschulen untergliedern sich in sogenannte „Meister High Schools“, Fachhochschulen und Berufskollegien. Mitglieder des Skills Committee besuchen zurzeit die einzelnen Schulformen, um Kooperationsmöglichkeiten mit der deutschen Wirtschaft auszuloten. Ebenso sollen durch eine Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen bestehende Partnerschaften zwischen Wirtschaft und Schulen ermittelt werden. Am Ende steht die Frage, Neben den Tätigkeiten im Skills Committee arbeitet die AHK Korea auch daran, ihre Aktivitäten mit den Interessen und Programmen des koreanischen Staates zu verknüpfen. Die steigende Jugendarbeitslosigkeit in Korea hat deutlich gemacht, dass eine Diskrepanz zwischen den Fertigkeiten junger Arbeitnehmer und den Anforderungen des Arbeitsmarktes existiert. Der koreanische Staat hat den Handlungsbedarf erkannt und fördert entsprechende Veränderungen und Maßnahmen im (Aus-)Bildungssektor. Zum Maßnahmenkatalog der Regierung zählt das Programm K-Move, mit dem Auslandspraktika und eine anschließende Beschäftigung im Ausland gefördert werden. Ebenso wird aktuell ein „Work-learning Dual System“ etabliert, bei dem Firmen unterstützt werden, eine Art duale Ausbildung in ihren Unternehmen einzuführen. Die Inhalte dieser Work-learning-Ausbildung können sich die Firmen aus einem Katalog von definierten Einzelqualifikationen (NCS Standards) individuell zusammenstellen, und auch die Schulpartner suchen sie sich selbst aus. Unterstützt werden Firmen, die Absolventen von Fachschulen einstellen. Ferner strebt die Regierung einen Paradigmenwechsel an, damit Firmen ihren Nachwuchs zukünftig aufgrund ihrer Fertigkeiten und nicht aufgrund ihrer formellen Abschlüsse bei einer Eliteuniversität einstellen sollen (etwa bei einer der sogenannten SKY-Universitäten, bestehend aus Seoul National, Korea und Yonsei University). Ob dieser Paradigmenwechsel auch in koreanischen Firmen Schule macht, wird sich im Zeitablauf herausstellen. In einer Veränderung der Einstellung der koreanischen Gesellschaft zu akademischer und nichtakademischer Ausbildung oder zu Abschlüssen von Eliteuniversitäten und anderen Ausbildungsorten liegt auf jeden Fall ein wichtiger Beitrag zur Lösung der Fachkräfte- und Beschäftigungssituation in Korea – und zur Förderung der „Creative Economy“. Die Bedürfnisse deutscher Unternehmen in Korea und die der koreanischen Wirtschaft und Gesellschaft sind also ähnlich gelagert, so dass es hoffentlich gelingt, die Interessen zusammenzubringen und mehr als Insellösungen für deutsche Firmen im Fachkräftebereich zu schaffen. Andreas Schäfer stellvertretender Geschäftsführer der KGCCI DEInternational Ltd. 8 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 KGCCI Special Deutsche Umsatzsteuer einfach zurückerstatten lassen Interview mit Youngjin Kim, USt-Expertin bei KGCCI DEinternational Korea-based companies can save a lot of money if they reclaim the value added tax paid during business trips to Europe. This applies to Korean companies as well as to subsidiaries of German companies in Korea which carry their traveling expenses in Europe themselves. Through its reimbursement service KGCCI DEinternational helps you to reclaim your VAT reliably and comfortably. für Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Österreich und weitere europäische Länder. Antragsberechtigt sind Firmen mit Sitz in Korea – auch wenn sie beispielsweise Tochterfirmen von deutschen Unternehmen sind. Umgekehrt können wir Firmen mit Sitz in Deutschland dabei unterstützen, ihre koreanische Umsatzsteuer zurückzuerhalten. Denn unser Service ist in beide Richtungen möglich. Interessierte Firmen können mich gerne wegen weiterer Informationen ansprechen. Firmen mit Sitz in Korea können viel Geld sparen, wenn Sie nach Geschäftsreisen in Europa die gezahlte Umsatzsteuer (USt) zurückfordern. Dies gilt für rein koreanische Unternehmen genauso wie für deutsche Tochterunternehmen, die ihre Reisekosten in Europa selber tragen. KGCCI DEinternational bietet dazu einen Rückerstattungsservice an, durch den Firmen bequem und zuverlässig an ihr Geld kommen. Bus und Zug sowie die Automiete. Auch kommt es vor, dass einzelne Messeorganisatoren ausländischen Ausstellern Umsatzsteuer auf die Standmiete berechnen. Wichtig für die Rückerstattung ist, dass auf den Rechnungen und Quittungen die deutsche Umsatzsteuer separat ausgewiesen ist. Young-jin Kim, USt-Expertin von KGCCI DEinternational, erklärt, wie es funktioniert. Youngjin Kim: Wir benötigen die OriginalRechnungen oder Quittungen unserer Kunden sowie eine Unternehmerbescheinigung im Original. Bei Interesse schicken wir gerne Kontakt und weitere Informationen: das Antragsformular und weitere Unterlagen zu. T. +82-2-37804-695 F. +82-2-37804-655 KORUM: Gilt Ihr Service nur für in Deutsch- [email protected] land gezahlte Umsatzsteuer? KGCCI DEInternational Ltd. 8th Fl., Hannam Plaza, 85, Dokseodang-ro, Youngjin Kim: Wir bieten diesen Service Yongsan-gu, Seoul 140-884, Republic of nicht nur für Deutschland an, sondern auch Korea KORUM: Frau Kim, für welche Ausgaben kann ich mir die Umsatzsteuer zurückerstatten lassen? Youngjin Kim: Dies ist für eine ganze Reihe von Dienstleistungen möglich, die bei Geschäftsreisen typischerweise genutzt werden. Beispiele dafür sind Übernachtungskosten, Verpflegungskosten, Kosten für Taxi, KORUM: Vielen Dank für dieses Interview! KORUM: Was muss ich machen, damit ich die Umsatzsteuer zurückbekomme? Youngjin Kim (Ms.) Manager KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 9 Kompakt Südkorea steigt zum weltweit viertgrößten Verbraucher von Werkzeugmaschinen auf Deutsche Anbieter gewinnen Marktanteile / Für 2014 Wachstum erwartet Frank Robaschik South Korean demand for machine tools in 2013 has been stagnant or even slightly declining on a, however, high level. Despite this lackluster performance, South Korea became the fourth largest market worldwide for machine tools due to the slump in the Japanese market. Korean domestic production decreased however. For 2014, providers are optimistic with regard to both the domestic market as well as exports. The most important trade fair is the biannually held SIMTOS. Der Werkzeugmaschinenverbrauch in Südkorea sank 2013 nach Schätzungen der Korea Machine Tool Manufacturers' Association (KOMMA) vom Januar 2014 das zweite Jahr in Folge auf etwa 5,0 Bill. Won (rund 3,4 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.454 Won - Jahresdurchschnitt 2013). Vom Rückgang waren heimische Hersteller stärker betroffen als Importeure. Auftragseingänge bei den Verbandsmitgliedern stiegen 2013 um 5,5% auf 3,7 Bill. Won, darunter aus dem Ausland um 8,1% auf 1,93 Mrd. Won und aus dem Inland um 2,3% auf 1,77 Bill. Won. Insgesamt bleibt der vor allem in den Jahren 2010 und 2011 stark gewachsene Markt dennoch groß. Nach Schätzungen des Marktforschungsunternehmens Gardner Publications stieg der Verbrauch in US-Dollar gerechnet 2013 sogar minimal. Damit stieg Südkorea bei diesem Indikator zum weltweit viertgrößten Verbraucher von Werkzeugmaschinen nach der VR China, den USA und Deutschland auf und zog an Japan vorbei. Beim Pro-Kopf-Verbrauch belegte das Land laut Gardner weltweit Rang zwei nach der Schweiz und knapp vor Deutschland. Gleichzeitig war Südkorea im internationalen Vergleich der fünftgrößte Exporteur von Werkzeugmaschinen. Werkzeugmaschinenmarkt in Südkorea Der Branchenverband KOMMA ist für 2014 optimistisch und prognostiziert ein Wachstum des Verbrauchs um knapp 10% gegenüber dem Vorjahr und eine noch stärkere Zunahme der Ex- und Importe. Der Prognose liegt die Annahme eines Anstiegs der Ausrüstungsinvestitionen um 5,5% zugrunde. Dabei soll im Inland vor allem die Nachfrage aus der IT-Branche zulegen. Darüber hinaus rechnet der Verband mit einem leichten Plus bei den Abnehmern aus der Kfz-Industrie. Die Unter den Abnehmerbranchen im Inland bestellten vor allem die Elektrotechnik/ Elektronik (+49,3% auf 210 Mrd. Won), der Produktion (Mrd. Won) Export (Mio. USD) Import (Mio. USD) Binnenbedarf (Mrd. Won) 3) Schiffbau (+28,0% auf 105 Mrd. Won) und der Maschinenbau einschließlich des Präzisionsmaschinenbaus (+12,1% auf 366 Mrd. Won) deutlich mehr als im Vorjahr. Dagegen schrumpfte die Nachfrage der Kfz-Industrie um 5,1% auf 592 Mrd. Won, der metallverarbeitenden Industrie um 11,5% auf 162 Mrd. Won und der Stahl- und Nichteisenmetallindustrie um 17,3% auf 127 Mrd. Won. Die Einfuhren sanken 2013 laut Außenhandelsstatistik um 1,1% gegenüber dem Vorjahr auf 1,9 Mrd. USD. Deutsche Anbieter konnten dagegen ihre Lieferungen um 28,5% auf 396,7 Mio. USD steigern. Die Einfuhren kompletter Maschinen wuchsen um mehr als 50%, während die Einfuhr von Teilen und Veränderung in % 2013 1) 5.810 2.210 1.425 4.952 2012 6.424 2.551 1.492 5.232 2014 2) 6.380 2.500 1.600 5.428 Veränd. 9,8 13,1 12,3 9,6 1) Schätzung vom Januar 2014; 2) Prognose, 3) berechnet als Produktion minus Export plus Import, Wechselkurs (Won pro USD) 2012: 1.123; 2013: 1.093; 2014: 1.058 Quelle: KOMMA Importe von Werkzeugmaschinen Produktgruppe (HS-Code) Maschinen (u.a. Laser) zum Abtragen von Stoffen aller Art (8456) Bearbeitungszentren (8457) Drehmaschinen (8458) Spanabhebende Werkzeugmaschinen (8459) Schleif- und Honmaschinen (8460) Hobelmaschinen (8461) Pressen (8462) Andere Maschinen zur spanlosen Metallbe- und verarbeitung (8463) Werkzeugmaschinen, gesamt Teile und Zubehör (8466) Insgesamt in Mio. USD, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Importe aus Veränd. Deutschland (2013) 2012 2013 Veränd. 337,3 388,0 15,0 60,5 125,1 262,4 137,0 256,2 128,1 -2,3 -6,5 46,4 12,7 83,2 67,1 107,3 127,2 18,5 26,6 19,0 217,6 123,7 240,5 205,5 136,8 232,6 -5,6 10,6 -3,3 27,7 68,9 42,5 -1,0 39,6 64,7 49,7 32,0 -34,2 11,2 10,4 1.474,4 1.506,3 473,4 420,5 1.947,8 1.926,8 2,2 -11,2 -1,1 296,3 100,3 396,7 51,7 -11,4 28,5 Quelle: Koreanische Zollstatistik, Kotis 10 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 Kompakt Zubehör um mehr als 10% fiel. Der Importmarktanteil deutscher Anbieter stieg auf 20,6% (Vorjahr: 15,8%). Wichtigstes Lieferland blieb trotz eines Rückgangs um 16,7% Japan mit einem Anteil von 38,3%. Auf Japan und Deutschland folgten die Schweiz (8,3%; +24,5%), China (7,9%; +7,3%), Taiwan (6,1%; -3,9%), die USA (4,8%; +10,7%) und Italien (3,2%; -34,4%). Die Mitgliedsunternehmen der KOMMA produzierten 2013 Werkzeugmaschinen im Wert von 3,1 Bill. Won (-10,8% gegenüber 2012). Spanende Maschinen hielten daran einen Anteil von 88,4%. Fast alle davon sind numerisch gesteuerte (NC) Maschinen. NCDrehmaschinen (1,2 Bill. Won, -8,9%) waren das größte Segment. Dahinter folgten Bearbeitungszentren mit 1,0 Bill. Won (ebenfalls -8,9%). Der Produktionswert bei umformenden Werkzeugmaschinen erreichte 360 Mrd. Won (-8,6%). Südkorea bleibt auch in den kommenden Jahren einer der wichtigsten Werkzeugmaschinenmärkte weltweit. Die Industrie des Landes hat die aufstrebende chinesische Konkurrenz im Nacken und muss stets technologisch nachrüsten, um nicht den Vorsprung zu verlieren. Deshalb eröffnen sich deutschen Anbietern gute geschäftliche Möglichkeiten auf dem koreanischen Markt. Deutsche Maschinen haben dabei gute Chancen, denn für koreanische Käufer ist die Qualität des Maschinenparks auch ein Argument gegenüber den Käufern ihrer Produkte, dass sie in hoher Qualität zu liefern imstande sind. Die japanische Konkurrenz dürfte auch 2014 vom schwachen Yen profitieren. Deutschen Anbietern hilft dagegen das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea, das seit Juli 2011 angewendet wird. Dadurch ist für viele Produkte der Importzoll von 8% entfallen. Dazu zählen Drehmaschinen, spanabhebende Maschinen, Schleif- und Honmaschinen, Hobelmaschinen und Pressen. Spätestens ab Juli 2018 können alle Maschinen mit Ursprung in der der EU zollfrei eingeführt werden. Die koreanischen Exporte von Werkzeugmaschinen sanken 2013 um 9,1% auf 2,7 Mrd. USD. Zu den wichtigsten Abnehmern zählen China (727 Mio. USD, -14,4%), die USA (508 Mio. USD, -6,9%), die EU (436,0 Mio. USD; +3,3%), die ASEAN-Länder (329,0 Mio. USD, +7,1%), Indien (163,5 Mio. USD, -27,0%) und Japan (142,3 Mio. USD, +5,4%). Nach Deutschland lieferte Südkorea Werkzeugmaschinen und -teile im Wert von 162,3 Mio. USD (+12,2%). Die nächste Auflage wird im April 2016 im KINTEX-Ausstellungsgelände veranstaltet. Auf der Simtos 2014 stellten auf der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen des Auslandsmesseprogramms des Bundes geförderten Gemeinschaftsbeteiligung deutscher Firmen 18 Unternehmen ihre Produkte aus. In der Gemeinschaftsausstellung vertreten waren Berg & Co, Dürr Ecoclean, Euchner, heimatec, Hydac Technology, Kapp Werkzeugmaschinen, KTR Kupplungstechnik, Niles Werkzeugmaschinen, Reime, Röhm, Schenk RoTec, Schwäbische Werkzeugmaschinen, SMS Maschinenbau, tecsis, Wikus-Sägefabrik, Wohlenberg Werkzeugmaschinen, WTO und ZeroClamp. Weitere deutsche Firmen wie Blum-Novotest, Bosch-Rexroth, Carl Zeiss, Deublin, DMG Mori Seiki, Dörrenberg, Exeron, Haimer, Erwin Halder, Grob-Werke, Heidenhain, Heule Werkzeuge, ifm electronic, igus, Jenoptik, Alfred Kärcher, Kabelschlepp, Kuka, Rittal, Römheld, J. Schmalz, Siemens, Stauff, die SteinmeyerGruppe, Tebis, Trumpf, Voith Turbo, Walter oder die Zimmer Group kamen außerhalb der Gemeinschaftsbeteiligung hinzu. Frank Robaschik Die wichtigste heimische Messe der Branche ist die alle zwei Jahre stattfindende "Seoul International Machine Tool Show" (SIMTOS). Bis August 2014 Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. Maschinenbau und Anlagenbau in Korea Frank Robaschik Mechanical engineering is a key sector within the Korean economy. Local producers are especially strong with regard to standard equipment. Demand for imported equipment, however, does exist for highly specialized products. German producers have a strong presence on the Korean market and the outlook is favorable as well. They especially benefit from ongoing efforts of Korean producers to further improve their technical level. A further positive factor is the Free Trade Agreement between the EU and South Korea. Marktentwicklung/-bedarf Die koreanische Inlandsnachfrage nach Industriemaschinen soll 2014 gegenüber dem Vorjahr um 2,9% auf etwa 105,5 Bill. Won (rund 72,5 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.454 Won im Jahresdurchschnitt 2013) steigen, so die Prognose der Korea Association of Machinery Industry (KOAMI) vom Mai 2014. Hintergrund sind erwartete höhere Investiti- onen im verarbeitenden Gewerbe. Die Bank of Korea rechnet für 2014 mit um real 5,7% höheren Ausrüstungsinvestitionen als 2013. Im Jahr 2015 sollen sie nochmals um 6,3% zulegen. Nach einer im Mai 2014 veröffentlichten Umfrage der Korea Finance Corporation planen die Firmen des Landes, ihre Aufwendungen für neue Anlagen und Ausrüstungen 2014 nominal um 4,5% zu erhöhen. Im verarbeitenden Gewerbe soll der Zuwachs 4,4% KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 11 Kompakt betragen. Dabei dürften vor allem die Investitionen in neue Produkte und die weiter geringen Ausgaben für Energieeinsparung und Umweltschutz steigen. Dagegen sollen die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung sinken. Im verarbeitenden Gewerbe planen vor allem die chemische Industrie, die Kfz-Industrie und der Schiffbau deutlich höhere Investitionen als 2013. Im Werkzeugmaschinenbau stiegen in Südkorea 2013 die Bestellungen nach Angaben der Korea Machine Tool Manufacturers' Association (KOMMA) um 5,5%, darunter die aus dem Ausland um 8,7% und die aus dem Inland um 2,3%. Zuwächse im Inland gab es beim Auftragseingang vor allem aus der Elektrotechnik/Elektronik, dem Schiffbau und dem Maschinenbau. In einem insgesamt schrumpfenden Markt stiegen 2013 die Einfuhren von Werkzeugmaschinen aus Deutschland um 28,3% gegenüber dem Vorjahr. Der Inlandsbedarf an Werkzeugmaschinen soll 2014 um etwa 10% steigen. Die Investitionen der Kfz-Industrie lagen 2013 leicht über denen der beiden Vorjahre. Für 2014 rechnet die Branche mit um rund ein Sechstel höheren Investitionen, wobei der Zuwachs bei den Endherstellern höher ausfallen soll als bei den Zulieferern. Die Firmen treiben ihre Bemühungen zur Verringerung des Kraftstoffverbrauchs voran. Daneben bauen Hyundai und Kia ihre Produktionskapazitäten im Ausland weiter aus. In der Elektronikindustrie dürften Samsung Electronics und SK Hynix 2014 ihre Anlageninvestitionen bei Halbleitern erhöhen. Bei Flachbildschirmen fielen die Ausfuhren 2013 um 8,6% auf 28,6 Mrd. USD und im 1. Quartal 2014 um weitere 13,7%. Die Hersteller setzen auf hochauflösende UHD-Fernseher. Mittelfristig dürften OLED-Panels weiter an Bedeutung gewinnen. Daneben treiben die Produzenten die Entwicklung flexibler und transparenter Displays voran. Gleichzeitig steigt in der Elektronik die Fertigung koreanischer Firmen in Drittländern (beispielsweise Mobiltelefone in Vietnam, Halbleiter und Flachbildschirme in der VR China). Bei Pumpen und Kompressoren zogen 2013 die Importe um 5,7% und in den ersten 12 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 fünf Monaten 2014 um 8,6% an. Im Juni 2013 eröffnete Wilo Pumpen eine neue Fertigungsstätte für Pumpen in Busan. Mit KSB unterzeichnete Ende März 2013 eine weitere deutsche Firma eine Absichtserklärung zum Bau eines Werks für Industriepumpen in Busan. Der Bau hat jedoch bisher nicht begonnen. Die Einfuhren von Gummi- und Kunststoffmaschinen sanken 2013 um 1,0% und stiegen in den ersten fünf Monaten 2014 um 4,0%. Koreanische Anbieter produzieren viele Maschinen zur Herstellung von Rohren selbst. Importiert werden beispielsweise Maschinen für Spezialfolien für Bildschirme oder Verpackungen. Ein wichtiger Abnehmer ist zudem die Reifenindustrie mit Produzenten wie Hankook Tire, Kumho Tire und Nexen Tire. Hankook Tire baut für 266 Mrd. Won ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Daejeon. Außerdem plant das Unternehmen Ende 2014 den Baubeginn eines Werks in Tennessee in den USA, eine Investition von etwa 800 Mio. USD. Kumho Tire will 418 Mrd. Won in den Bau eines Werks in den USA stecken. Nexen Tire zeigt nach Meldungen der Presse Interesse an einem Werk in Tschechien. Insgesamt soll die koreanische Kunststoff- und Gummiindustrie ihre Investitionen 2014 leicht verringern. Die Investitionen in Verpackungsmaschinen entwickeln sich laut dem koreanischen Fachverband derzeit nur träge. Dennoch wollen laut der Umfrage der Korea Finance Corporation die Nahrungsmittelindustrie 2014 ihre Ausrüstungsinvestitionen um fast ein Fünftel, die Getränkeindustrie um etwa 8,5% und die Arzneimittelindustrie um 8,0% erhöhen. Bei Kosmetika steigen die Umsätze koreanischer Firmen im In- und Ausland. Während die Investitionen bei Textilien auch 2014 weiter rückläufig sein dürften, will die Bekleidungsindustrie ihre Aufwendungen für Ausrüstungen im zweistelligen Prozentbereich steigern. Generell zeigt das Land weiter Interesse an technischen Textilien und neuen Werkstoffen wie etwa Karbonmaterialien. Dennoch verschieben nach Informationen von in Südkorea tätigen Händlern Kunden in der Textilindustrie vielfach Projekte, weil sie die Entwicklung des politischen Klimas Kompakt abwarten wollen und setzen bei den Maschinen zunehmend auf chinesische Alternativen. Die Einfuhren von Druck- und Papiermaschinen wuchsen 2013 um 10,4%, sanken aber in den ersten fünf Monaten von 2014 um 7,3% Die zunehmende Verbreitung mobiler Geräte verringert die Notwendigkeit, auf gedrucktes Material zurückzugreifen, und das Niveau liegt weit unter dem der Jahre 2000 bis 2008. Im Anlagenbau laufen in der chemischen Industrie mehrere Großprojekte bei Paraxylol. Darüber hinaus will Südkorea seine Speicheranlagen für Erdöl und Erdgas ausbauen. Bei Batterien für Elektro- und Hybridautos bauen koreanische Firmen neue Werke in der VR China. In der Stahlindustrie werden die Ausrüstungsinvestitionen 2014 nach einem Rückgang im Jahr 2013 noch einmal deutlich niedriger ausfallen. In der Energiewirtschaft gibt es zahlreiche Vorhaben zum Neubau von Kraftwerken. Geplant ist - gerechnet ab 2013 - unter anderem der Bau von 25 Kohlekraftwerken bis 2022 im Wert von 28,4 Bill. Won, elf Kernreaktoren bis 2027 im Wert von 27,9 Bill. Won und 21 Flüssiggaskraftwerken bis 2017 im Wert von 13,5 Bill. Won. Hinzu kommen mittelfristig geplante OffshoreWindparks in den Provinzen Süd-Jeolla und Nord-Jeolla. Einfuhr von Maschinen nach Korea SITC 723, 728.3 724 725, 726 727, 745.27 728.12, 728.44 728.2 728.42 742, 743.1 744 731 bis 735 in Mio. USD Kategorie Bau- und Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen Textil- und Ledermaschinen Druck- und Papiermaschinen Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen Holzbearbeitungsmaschinen Maschinen für Halbleiter und Flachbildschirme Kunststoff- und Gummimaschinen Pumpen, Kompressoren Fördertechnik Werkzeugmaschinen zur Metallbearbeitung 2012 2013 davon aus Deutschland (2013) 1.290,2 1.309,4 131,3 451,8 329,1 452,3 363,5 85,5 78,3 402,5 390,5 110,1 120,0 105,5 12,0 8.219,3 6.436,7 74,4 469,4 3.093,9 1.844,1 464,7 3.271,3 2.312,0 53,0 522,3 251,4 1.870,0 1.887,0 394,2 Quellen: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis Kontaktadressen Bezeichnung Internetadresse AHK Korea http://korea.ahk.de Ministry of Trade, Industry and Energy Korea Association of Machinery Industry Korea Machine Tool Manufacturers' Association www.motie.go.kr www.koami.or.kr Anmerkungen Anlaufstelle für deutsche Unternehmen Wirtschaftsministerium Maschinenverband www.komma.org Werkzeugmaschinenverband Korea Packaging Machinery Association www.kpmasite.or.kr Seoul International Machine Tool Show www.simtos.org International Machinery Fair (KOMAF) www.komaf.org Verband für Verpackungsmaschinen wichtigste Messe für Werkzeugmaschinen Maschinenmesse Ab 2015 sollen die Treibhausgasemissionen südkoreanischer Firmen sinken. Der Handel mit Emissionsrechten wird ebenfalls 2015 beginnen, wobei diese bis 2017 unentgeltlich zugeteilt und von 2018 bis 2020 zu 97% frei ausgegeben werden sollen. Dennoch kann auch über die Reduzierung der zugeteilten Mengen Druck erzeugt werden. Entsprechende Ende Mai 2014 vom Ministry of Environment verkündete Pläne trafen deshalb auch auf starke Proteste der Wirtschaftsverbände, die vorrechneten, dass dadurch zusätzliche Kosten von bis zu 28,5 Bill. Won entstehen könnten. Große Emittenten sind neben den Stromerzeugern die Stahlindustrie, die Petrochemie, die Zementindustrie, Raffinerien und die Elektronikindustrie. Deutsche Anbieter sind in vielen Segmenten mit hochwertigen, innovativen Maschinen prominent im Markt vertreten. Auch für die kommenden Jahre sind die Aussichten prinzipiell gut. Südkorea muss wegen der zunehmenden Konkurrenz aus der VR China seine technologische und industrielle Struktur modernisieren und braucht dafür zunehmend komplexere Ausrüstungen. Zugute kommt den Anbietern auch das hervorragende Ansehen Deutschlands und deutscher Technik in Südkorea. Wichtige Konkurrenten deutscher Unternehmen kommen vor allem aus Japan, den USA und der VR China. Im Großanlagenbau erhalten koreanische Firmen im Ausland viele Aufträge. Dies führt zu Folgeaufträgen sowohl für inländische Maschinenbauer als auch für Zulieferer aus Deutschland. Auch durch die zunehmende Produktion koreanischer Unternehmen im Ausland nimmt das Drittlandgeschäft mit koreanischen Partnern zu. Produktion/Branchenstruktur Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine der großen Branchen der koreanischen Wirtschaft. Nach Angaben von Statistics Korea gab es 2012 knapp 9.000 Unternehmen mit zehn oder mehr Mitarbeitern. Die mehr als 300.000 Mitarbeiter der Sparte produzierten zusammen Waren im Wert von 102,1 Bill. KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 13 Kompakt Won. Dies waren 6,8% des gesamten Ausstoßes des verarbeitenden Gewerbes. Damit zählte der Maschinenbau neben der Elektronik und Kommunikationstechnik, der chemischen Industrie, der Automobilbranche und der Metallindustrie zu den wichtigsten Industriesektoren. Die Branche ist überwiegend mittelständisch geprägt: Im Jahr 2012 hatten lediglich 423 Firmen 100 oder mehr Mitarbeiter und nur 25 beschäftigten mehr als 500 Arbeitskräfte. Wichtige Segmente in der Produktion sind Baumaschinen, Klimatechnik, Maschinen für Halbleiter und Flachbildschirme, Fördertechnik, Werkzeugmaschinen und der Formenbau. Das größte Unternehmen ist Doosan Infracore (Umsatz 2013: 7,7 Bill. Won; -5,2% gegenüber 2012). Produktschwerpunkte sind schwere Baumaschinen, Werkzeugmaschinen, Automationsausrüstungen sowie Gabelstapler. 14 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 Das Angebot der Branche ist größtenteils im mittleren Preis- und Technologiesegment angesiedelt, wird aber zunehmend anspruchsvoller. Zu den Stärken gehören die Exportausrichtung, die Flexibilität und die Spezialisierung der oft kleinen Hersteller, die große preisliche Wettbewerbsfähigkeit und die sehr gute informationstechnische Grundlage des Landes. Südkorea wird auch zunehmend als Beschaffungsquelle für Komponenten interessant. Eine Schwäche ist der Mangel an Fachkräften. Hinzu kommt, dass diese oft besser in der Theorie als in der Praxis ausgebildet sind. Die finanzielle Ausstattung der Unternehmen und ihrer Zulieferer ist nicht immer ausreichend. Außenhandel Südkorea führte 2013 Maschinen für 49,3 Mrd. USD aus. Demgegenüber standen Einfuhren von 42,1 Mrd. USD. Während die Exporte um 1,1% sanken, stiegen die Importe im Vergleich zum Vorjahr um 2,9%. Für 2014 prognostiziert die KOAMI einen Zuwachs der Auslandsverkäufe um 4,5% und der -bezüge um 4,8%. Geschäftspraxis Bei der Einfuhr von Maschinen erhebt Südkorea Zölle von in der Regel 8%. Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen mit der EU Anwendung. Viele Maschinen können seither zollfrei ins Land eingeführt werden. Ab Juli 2018 soll das für alle Maschinen mit Ursprung in der EU gelten. Die geltenden Einfuhrzollsätze für Waren mit Ursprung in der EU sind unter http://madb.europa. eu abrufbar. Informationen zu Normen und Standards in Südkorea können zudem bei der Korean Agency for Technology and Standards (www.kats.go.kr/en_kats) eingeholt werden. Kompakt Safety, across the border Korean regulations for industrial components and machines Huichang Yang and Carsten Lienemann Big industrial projects need industrial components such as pressure vessels, safety valves, lifters, gondolas, flame proof enclosures and work platforms, which are important for the success of the project and essential for the safety of the workers, operators, and the public. To guarantee the safety of these industrial components, every country has its own regulations and certification schemes. However, the devil is in the details. Differences between the methods of testing and inspection can become a trade barrier, even when the core of the safety philosophy remains the same. German exporters of industrial components have to comply with Korean safety regulations that are stipulated in the Korean Occupational Safety and Health Act (hereinafter OSH Act). For all industrial components listed in the OSH Act, obtaining the “KCs” mark is mandatory because a failure of these devices could cause harm to workers or the environment. The KCs safety certification scheme is empowered by the OSH Act and its decree. KCs certification can be processed by several commissioned agencies in Korea including the Korea Safety and Health Agency (KOSHA). Also for machines such as presses, shearing and bending or cranes and lifters, the KCs mark is obligatory. Types of machines which require certification and related technical requirements are specified in the Act and its decree. A local Certificate of Conformity (CoC) is the base for issuing the KCs mark. For some machines such as centrifuges, air compressors, gondolas etc., KCs can be issued through self-declaration to KOSHA by manufacturers or importers. With test reports from the accredited testing organi- zations, the manufacturer or importer can declare the conformance of their components, and after the review on the declared conformity, KOSHA will issue the KCs certification only if the safety of the components can be fully and adequately proven by the submitted documents. In this case, the KCs mark can be attached to the components. cate from an international certification body and sells its products for instance in Europe. However, a part of existing certifications and tests done by an international certification body which has the cooperation agreement with KOSHA (like TÜV Rheinland Korea) can be recognized and accepted by Korean authorities. As an alternative option to the “self-declaration” certification scheme, the “S-mark” safety certification scheme is available for machine tools such as CNC lathes, semiconductor/LCD manufacturing equipment, robots and automation equipment etc. This scheme can be applied to industrial parts including sensors, gauges and computer chips for machines. For components which are not within the scope of the mandatory KCs certification scheme, the S mark scheme can be applied. Pressure vessels are generally the main items for safety inspection and testing because of the high dangers in case of malfunctions or failure. In Korea, pressure vessels are under the scope of OSH Act, Energy Use Rationalization Act and High-Pressure Gas Safety Control Act. Depending on the design pressure (gauge), a test during the manufacturing phase should be performed by KOSHA engineers at the site (e.g. in Germany). For material and welding inspections, also a test report by an international certification body which has a cooperation agreement with KOSHA can be accepted. Figure 1. KCs mark for mandatory safety certification Figure 2. S mark for voluntary safety certification German industrial components cannot enter the Korean market without obtaining the local KCs mark. This is also true if the manufacturer already has a safety certifi- Pressure vessels which contain heated steam are subject to the Energy Use Rationalization Act and specific conditions for these vessels are stipulated in the decree of this Act. Pressure vessels under the scope of this Act shall be inspected by the Korea Energy Management Corporation (KEMCO) during the manufacturing and installation phase. Pressure vessels which contain compressed or liquefied gas are regulated by the HighPressure Gas Safety Control Act. In case of exporting these vessels to Korea, the manufacturers and importers should be registered to the Ministry of Trade, Industry and Energy (MOTIE) and these vessels should be inspected by the Korea Gas Safety Corporation (KGS) before installation. In case that a vessel is under the regulation by one of the three Acts, the regulation and inspections by the other two Acts will be KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 15 Kompakt exempted. For the inspections by KEMCO and KGS, inspection and test results based on Pressure Equipment Directives (PED), AD2000 (“Merkblätter”) and other international standards can be referred to and partly recognized. tification body in all communication with local authorities - Solve all certification-related issues before shipment to Korea - Consider the Korean authorities as partners in safety Practical tips For a fossil power plant project in Korea that involves various kinds of industrial components, TÜV Rheinland conducted a certification road map and in-depth report in order to prepare the German customer for all necessary certification steps. This will be used as a blueprint for the joint handling of KCs mark certification later. According to the experiences of TÜV Rheinland Korea in various projects, German exporters of industrial components should: - Seek advice for local certification in the target country at an early project stage - Check existing certificates together with the experts and evaluate if some test results are recognized for KCs, which might speed up the process and reduce costs -U se a locally recognized international cer- countries including Germany. For the success of these projects it is necessary to understand the Korean regulatory environment. This understanding will benefit the project participants through cost avings and, moreover, through achieving the same level of safety across the border. Carsten Lienemann Representative Director & CEO of TÜV Rheinland Korea Ltd. Dr. Huichang Yang Industrial projects such as power plant and oil & gas plant projects generally involve international supply chains from various Business Stream Manager Industrial Services of TÜV Rheinland Korea Ltd. Korea - Kunde und Lieferant für hochwertige Maschinen Die Chancen bieten sich mit Komponenten und Maschinen Friedrich Stockinger Korean firms invest heavily in equipment and production facilities to remain their reputation as providers of high quality products. Korea hence secured a place within the top five for machine tool demand while at the same time also being among the top producers of machine tools. Foreign firms should concentrate on technical differentiation instead of price competition. Korean customers furthermore expect good service and quick solutions - both of which make a presence in Korea crucial. The outlook for the Korean machine tool market is good and German firms furthermore benefit from the positive image of “Made in Germany”. Korea ist als Anbieter hochwertiger Produkte auf dem Weltmarkt bekannt und investiert dazu intensiv in die eingesetzten Produktionsmittel. Der Verbrauch von Werkzeugmaschinen bringt das Engagement deutlich zum Ausdruck. Mit einem Volumen von EUR 3,4 Mrd. belegt die koreanische Industrie eine beachtliche Position unter den TOP 5 im globalen Vergleich. Ein Blick auf die Produktion von Werkzeugmaschinen unterstreicht darüber hinaus auch die Bedeutung des Landes als Beschaffungsmarkt. Mit EUR 4,0 Mrd. wird auch in 16 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 der Herstellung von Werkzeugmaschinen ein vergleichbarer Spitzenplatz belegt. Dabei gelingt unter den TOP 5 der Verbraucher von Werkzeugmaschinen neben Deutschland und Japan nur Korea gleichzeitig auch ein Überschuss mit der eigenen Produktion. Für die koreanische Wirtschaft bedeuten die Qualität und die Effizienz der eingesetzten Maschinen und Anlagen entscheidende Wettbewerbsfaktoren. Die starke Abhängigkeit von den Exporten bei durchaus hohen Standortkosten sowie die Herausforderungen durch die gewichtigen Nachbarn Japan und China drängen die Produzenten noch intensiver zu Investitionen in hochwertige Produktionstechnologien. Diesen Herausforderungen begegnet man zwar auch in Korea teilweise mit Produktionsverlagerungen an kostengünstigere Standorte, das Land zeigt sich dennoch immer sehr darum bemüht, neue und vor allem führende Technologien zuallererst im Land selbst einzusetzen. Der Erhalt und der Ausbau von Produktionskapazitäten werden als ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor verfolgt. Die internationalen Anbieter von Werkzeugmaschinen begegnen in Korea einer besonderen Dynamik. Lokale Wettbewerber folgen mit hohem Tempo und respektabler Qualität bei interessanten Preis-Leistungswerten. Als eine Konsequenz ergibt es sich für die Anbieter, sich intensiv auf die technische Differenzierung zu konzentrieren. Eine Auseinandersetzung über reine Preiskämpfe ist wenig erfolgversprechend. Auch eine abgestimmte Kompakt Definition und Positionierung des Lieferumfanges und der vertretenen Leistungen dient zur Sicherung des Gesamterfolges. So sind die lokalen Hersteller häufig auch auf umfangreiche Zulieferungen von Schlüsselkomponenten angewiesen. Der internationale Erfolg Koreas wird in der Halbleiterbranche, bei Flachbildschirmen, der mobilen Kommunikation, Automobil und Stahl besonders deutlich. Die Leistungsfähigkeit der lokalen Ausrüster wächst in beachtlichem Tempo mit den Erfolgen der Endkunden. Lokale Ausrüster sind dann gefordert, ihren Kunden wiederum weltweit Unterstützung zu bieten. In einigen Segmenten wie Halbleiter und Flachbildschirmen kann Korea dazu auch technologisch führende Positionen beanspruchen. Hier erfahren internationale Anbieter neue Herausforderungen. Der technologisch führende Markt findet sich „weit entfernt“ von den Entwicklungszentren der Maschinen- und Anlagenlieferanten. Die Endkunden erwarten eine Präsenz der Spezialisten vor Ort und gleichzeitig sind auch die Lieferanten auf die Erfassung der Anforderungen dieser Märkte angewiesen. Nur mittels geeigneter Präsenz auf dem Markt kann es gelingen, die eigene Position zu sichern. In den genannten Bereichen lautet die Kernfrage für einen Maschinenlieferanten weniger: Sollte Korea aus einer lokalen Produktion heraus bedient werden – was durchaus ein Thema sein kann – sondern, wie kann die technologische Herausforderung vor Ort zeitnah erfasst und bedient werden? CO2- Schneidelaser im 3D Betrieb Aktuell erfährt die Frage nach der zukünftigen Struktur der koreanischen Wirtschaft eine besondere Aufmerksamkeit und wird kontrovers diskutiert. Die Themen dazu sind Polarisierung der Kunden- Lieferantenbeziehung, Demokratisierung der Wirtschaft, Mittelstandsförderung, Profit sharing etc. Einerseits wird die Bedeutung der dominanten Großkonzerne klar anerkannt. Andererseits findet sich ein vergleichsweise wenig ausgeprägter Mittelstand neben dem quasi unzählige Kleinbetriebe als Zulieferer mit relativ geringer technologischer Kompetenztiefe operieren. Seitens der Regierung werden erhebliche Anstrengungen entwickelt, um genau dieses Segment in einen schlagkräftigen Mittelstand hineinzuführen. Der Fokus liegt auf einer deutlichen Verbesserung des Know-Hows bei den Klein- und Mittelständischen Betrieben, Unterstützung eigener Produktentwicklungen, Qualifizierung der Betriebe für den Export, Zusammenarbeit zwischen Industrie und Forschungseinrichtungen und der Entwicklung einer breiteren Kundenbasis in den Firmen. Der Maschinenbau wird in der koreanischen Wirtschaft auch in Zukunft eine Schlüsselrolle einnehmen. Die aufgezeigten Hintergründe und die Ziele der Wirtschaft werden den Bedarf nach hochwertiger Fertigungstechnik weiter fördern. Die Chancen für Lieferanten eröffnen sich in gleicher Weise für die Maschinen- und Anlagentechnik, wie auch für Bauteile und Komponenten. Der Zugang zum Markt wird für Lieferanten aus Deutschland in Korea durch das außerordentlich positive Image von „Made in Germany“ unterstützt. Korea sucht an vielen Stellen kompetente, zuverlässige Lieferanten und Partner zur Weiterentwicklung seiner Produkte und Leistungsfähigkeit. Genau hier eröffnen sich die Chancen auch für die breit aufgestellten mittelständischen deutschen Anbieter. Das Geschäft in Korea ist von einer außergewöhnlichen Dynamik geprägt, auf die es sich einzustellen gilt. Oft verbleibt keine Zeit, um notwendige Vorarbeiten abzuschließen. Der Endkunde selbst behauptet sich auf dem Weltmarkt durch die schnellstmögliche Präsenz seiner Produkte und leitet den resultierenden Druck unmittelbar auf die eigenen Geschäftspartner weiter. Auf diese Gegebenheit gilt es, sich bestmöglich einzustellen. Friedrich Stockinger Geschäftsführer bei TRUMPF Korea Co., Ltd. TRUMPF – Laserapplikationszentrum in Seoul KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 17 Kompakt Pope Francis in Korea A contemporary love story Johannes Klausa For about a fortnight in August, it seemed Korean newsstands would sell nothing but the Vatican newspaper “L’Osservatore Romano”. Pope Francis dominated the front pages of all Korean print-media. Most editorials and comments - regardless of the political, social or religious backgrounds of their authors - applauded the Holy Father and found warm words for his overall-performance, especially his modesty, open-hearted charm and genuine empathy. 18 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 What did the Pontiff do to enthuse a secular Pope Francis at Gwanghwamun. media in a Confucian-rooted society, where more than 46% of the population is without In the darker chapters of Korean history any religious affiliation? Catholics always fought on the side of the poor and oppressed, against the JapaneThe Catholic Church enjoys a very high repu- se occupiers and later also against hometation in Korea. It is seen as tolerant and grown dictators, and stood up for demomodest and enjoys moral authority and inte- cracy and human rights. Christian churches grity in the public perception. still play a major part in the social system today, have established universities and run One reason for this positive image may be many social institutions such as hospitals, the fact that the Korean Church has always children’s and retirement homes, and care been on “the right side” of Korean histo- for the forgotten and the outcasts of sociry and that its faith was not imposed by ety. Some 25 years ago, before the recently foreign missionaries but tested by Korean canonized Pope, now Saint John Paul the scholars, found to be good and then brought Great, visited Korea in 1984 and 1989, only into the country. More than 10,000 Korean some 1.5 million Koreans were Catholics. In Martyrs gave their lives within four waves of 2014, ahead of the visit of his successor, the persecutions in the 18th and 19th centuries, Korean Bishops Conference (CBCK) accounts because their belief strongly conflicted with for 5.4 million! the Confucian social order of the late Joseon Kingdom. Pope John Paul II canonized 103 of As we all know, South Korea’s society today those brave men and woman in 1984, ano- is highly modernized and extremely compether 124 were beatified this very August by titive. Its youth nowadays enjoys the ame- Kompakt nities of a modern and prosperous lifestyle. Now the first generation of Koreans that only knows poverty from history books and their parent’s anecdotes is about to graduate. But there is a downside to this miracle: if a society develops too fast, it is in danger of losing its humane substance. Many Koreans are truly obsessed with success, fast money, power, and status symbols. Those who made it within Korean society tend to show off what they have: a German car, French bags, Italian shoes, and a son at Harvard University. Obviously, it is impossible for the majority to live up to such exaggerated expectations, many feel like losers – or run into hopeless debt. Also, the country is deeply traumatized by the tragic sinking of the “Sewol”, revealing a disastrous crisis management and the ruthlessness, greed, and ignorance of those who were responsible. Politically, Korea’s society seems irreconcilably divided. And then, of course, there is the division of the Korean Peninsula itself. Such was the difficult setting of the stage for Pope Francis. But he knew how to act on it with remarkable sovereignty, touching the souls of millions. Against all security advice and despite threats to his life - the Pope had recently excommunicated the mafia in Calabria Francis insisted on riding the smallest Korean car possible. Upon arrival in Seoul quite unusual pictures were broadcasted around the world: a head of state on official visit riding a KIA Soul. Speaking to the President and Korean authorities, Francis stressed that peace must be a “fruit of dialogue” and urged to overcome existing walls of hatred and mistrust. Diplomacy, he said, was “the art of the possible …, based on the firm conviction that peace can be won through quiet listening and dialogue, rather than by mutual recriminations, fruitless criticisms and displays of force”. He also stressed that “our understanding of the common good, of progress and development, must ultimately be written in human rather than merely economic terms”. On various occasions he met Korea’s youth, urging all young people to resist egotism and naked materialism, to become involved and fight for fairness within their society, and always protect and support its weakest members. However, even more than with all his carefully chosen words, Pope Francis won the affection and respect of Koreans through small and spontaneous gestures, his honest empathy for the less fortunate and his modest appearance. It became quite evident that he gave the same or even more time and importance to talking with the poor than with dignitaries. Rather than speaking words of pity, he simply listened, touched and hugged those approaching him, spreading the aura of love and true empathy. Five times he met with families of the “Sewol”, even spontaneously baptizing a father who lost his son in the tragedy. He spoke to North Korean defectors, took time to listen to the “comfort women”, and he met representatives of all other Korean faiths, never turning down a request, even if it was posing for “selfies” with the youth. Nowadays, within the Korean society’s bruised and distorted self-awareness, there is a deep-seated and honest desire for fatherly leadership. A warmhearted and “true hero” who really cares and gives guidance on the way through troubled waters. Pope Francis gave hope to Koreans, he touched people’s hearts and seems to embody this type of leadership like no one else. This is why Koreans now call this sentiment the “Francis Syndrome”. Seeing the warm welcome for Pope Francis, the newly established relationship between the people of Korea and the Holy Father can really be called a “contemporary love story”. Johannes Klausa is National Director of Aid to the Church in Need Korea. As an international Catholic charity directly under the guidance of the Holy Father, Aid to the Church in Need’s mission is to support suffering and persecuted faithful worldwide and help to keep the faith alive. ACN receives no public or official Church funding, relying solely on the generosity of individual benefactors. The Foundation raises awareness and funds in 20 different countries and carries out more than 5,000 projects in over 140 countries. Projects range from providing immediate humanitarian assistance to refugees and persecuted faithful in countries like Iraq or Syria to assisting contemplative sisters, seminarians and religious worldwide or providing religious materials into the hands of those in need of spiritual nourishment. For more information, please contact: 67, Baekbeom-ro, Mapo-gu, Seoul 121-854, Republic of Korea Office: +82 - 2 - 796 - 6440 Fax: +82 - 2 - 796 - 6439 Cell: +82 - 10 - 6712 - 1086 E-Mail: [email protected] Web: www.churchinneed.or.kr KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 19 Konjunktur Südkorea will Treibhausgasemissionen senken Siebtgrößter Emittent weltweit / Emissionshandel ab 2015 Frank Robaschik South Korea is one of the most important industrial nations worldwide. With regard to climate protection, however, it prefers to be treated as a developing country. In 2009, then-President Lee Myung-bak announced a plan to cut greenhouse gas emissions by 4% until 2020, as compared to 2005. Emissions have in fact risen strongly since then. Nonetheless, the Korean government clings to the now distant reduction aim. If the government enforces the cutbacks as planned, in the near future emissions could decrease for the first time ever – if not counting the crisis year 1998 when they also fell. Südkorea ist mittlerweile der siebtgrößte Emittent von Treibhausgasen in der Energieerzeugung weltweit, so jüngste Angaben der International Energy Agency für das Jahr 2011. Im Jahr 2009 gab Südkorea das Ziel aus, seine Emissionen bis 2020 gegenüber einem "Business-as-usual"-Szenario um 30% zu senken. Als Basisjahr für die Berechnung dient das Jahr 2005. Das Ziel entspricht einer tatsächlichen Reduzierung der Emissionen um 4%. Treibhausgasemissionen in Südkorea Bruttoemissionen Nettoemissionen Energie Industriebetriebe Landwirtschaft Abfälle Änderungen in Land- und Waldnutzung Südkorea hält bisher am 2009 verkündeten Ziel der Reduzierung der Treibhausgasreduzierung um 30% gegenüber einem "Business-as-usual"-Szenario bis 2020 fest. Ab 2015 soll ein Emissionshandel starten. Ein entsprechendes Gesetz beschloss das koreanische Parlament im Mai 2012. in Mio. t. CO2-Äquivalent, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % 2005 569,5 533,2 467,5 64,5 22 15,4 -36,3 2009 609,2 565,6 515,1 57,8 22,1 14,1 -43,6 2010 667,8 624,0 568,9 62,6 22,1 14,0 -43,7 Allerdings sind die Emissionen unter anderem dank der guten wirtschaftlichen Entwicklung und nur geringer potenzieller Strafen bei Nichteinhaltung der selbstgesteckten Ziele weiter kräftig gestiegen, und zwar von 609,2 Mio. t CO2-Äquivalent im Jahr 2009 auf 697,7 Mio. t im Jahr 2011. Wichtige Industriezweige sind unverändert sehr energieintensiv wie etwa die Stahlindustrie oder die Petrochemie. In der Energieversorgung des Landes spielen erneuerbare Energien bisher fast keine Rolle. Veränd. 4,5 4,9 5,1 1,3 -0,5 2,9 Quelle: Greenhouse Gas Inventory & Reserch Center of Korea (GIR) Geplante Zuteilung von Emissionsrechten nach Branchen Seither ist Südkorea einige Schritte gegangen. Das 2010 gegründete Greenhouse Gas Inventory & Reserch Center of Korea (GIR) erfasst Emissionen der Firmen und hat ein Zielmanagementsystem für Industrieunternehmen und Betriebsstätten mit hohen Treibhausgasemissionen eingeführt. Demnach müssen sich Unternehmen seit 2012 Ziele für die Reduzierung ihrer Emissionen setzen. Betroffen sind Firmen mit einem Ausstoß von mindestens 125.000 t CO2 und Betriebsstätten mit Emissionen von mindestens 25.000 t CO2 pro Jahr. 2011 697,7 654,7 597,9 63,4 22,0 14,4 -43,0 Gesamt *) Energiewirtschaft Stahlindustrie Petrochemie Zement Raffinerien Halbleiterherstellung Displayindustrie Abfallentsorgung Papierindustrie NE-Metallindustrie Glas- und Porzellanindustrie Textilindustrie Kfz-Industrie Gebäude Elektrotechnik Telekommunikation Schiffbau Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie Maschinenbau Luftfahrt Wasserver- und Abwasserentsorgung Holzindustrie Bergbau 2015 558,7 239,5 102,0 46,8 42,8 19,5 10,3 8,8 8,7 7,4 6,8 6,1 4,6 4,2 3,5 2,7 2,7 2,6 2,5 1,4 1,3 0,7 0,4 0,2 in Mio. t CO2 2016 547,7 234,8 100,0 45,8 41,9 19,1 10,1 8,7 8,6 7,3 6,6 6,0 4,5 4,1 3,5 2,6 2,7 2,6 2,4 1,4 1,2 0,7 0,4 0,2 2017 536,8 230,1 98,0 44,9 41,1 18,8 9,9 8,5 8,4 7,1 6,5 5,9 4,4 4,0 3,4 2,6 2,6 2,5 2,4 1,4 1,2 0,7 0,4 0,2 *) Die Gesamtsumme enthält eine Reserve von insgesamt 97,6 Mio. t CO2 über die drei Jahre Quelle: Ministry of Environment, Mai 2014 20 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 Konjunktur Die Pläne für den Emissionshandel sehen von 2015 bis 2017 eine kostenlose Zuteilung der Emissionsrechte vor, von 2018 bis 2020 sollen immer noch 97% frei ausgegeben werden und erst ab 2021 die kostenpflichtige Zuteilung erweitert werden. Dennoch kann auch über die Reduzierung der zugeteilten Mengen Druck erzeugt werden. Entsprechende Ende Mai 2014 vom Ministry of Environment verkündete Pläne trafen deshalb auch auf starke Proteste der Wirtschaftsverbände, die vorrechneten, dass dadurch zusätzliche Kosten von bis zu 28,5 Bill. Won (etwa 20 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.454 Won - Jahresdurchschnitt 2013) entstehen könnten. Detaillierte Pläne im zweiten Fünfjahresplan für grünes Wachstum Die Regierung veröffentlichte im Juni 2014 einen zweiten Fünfjahresplan für grünes Wachstum mit einer Reihe von Ideen, wie die Emissionen zurückgefahren werden können. Beispielsweise könne in der Petrochemie die Effizienz von Trockenvorrichtungen, Motoren und Boilern verbessert, der Treibstoff Schweröl bis zu 25% durch Flüssiggas ersetzt und die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung ausgebaut werden. In der Stahlindustrie könne Schweröl bis zu 50% durch Flüssiggas und Kohle zum Teil durch alte Kunststoffe ersetzt werden. Auch soll Biomasse genutzt und modernere Produktionsverfahren den Energieverbrauch und die Emissionen senken. In der Elektronikindustrie, in der Stromerzeugung, in Elektrohausgeräten und bei Kühlungsmittel für Autos sollen Fluorgase wie Schwefelhexafluorid und teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe besser recycelt werden. Im Verkehrssektor sollen öffentliche Verkehrsmittel stärker genutzt und dafür die Busschnell- und die Eisenbahnnetze ausgebaut werden. Auch der Bau weiterer Fahrradwege ist vorgesehen. In der Logistik sollen Third Party Logistics und eine stärkere Nutzung der Küstenschifffahrt helfen, die Emissionen zu senken. Bei Autos sollen die Vorschriften in puncto Spritverbrauch strenger werden. Frühestens 2015 könnte ein Bonus-Malus-System ein- Größte Treibhausgasemittenten in Südkorea Unternehmen / Institution Posco Korea South-East Power Korea East-West Power Korea Southern Power Korea Midland Power Korea Western Power Hyundai Steel Ssangyong Cement Posco Energy Hyundai Green Power GS Caltex Tongyang Cement S-Oil SK Energy LG Chem LG Display Samsung Electronics Lotte Chemical Samsung Display Sungshin Cement Lafarge Halla Korea District Heating Hyundai Oilbank Hanil Cement Hyundai Cement Yeochun NCC Hanwha Energy SK Global Chemical Samsung Total Korea Hydro & Nuclear Power Asia Cement GS EPS Korea Zinc SK Hynix OCI STX Energy Stadt Seoul GS Power SK E&S Kumho Petrochemical Hanwha Chemical Posco Chemtech Dongkuk Steel Korail Sudokwon Landfill MPC Yulchon Power Hyundai Motor Korea Electric Power (KEPCO) Hyosung Dongbu Steel in Mio. t. CO2-Äquivalent, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in % Branche Stahl Energie Energie Energie Energie Energie Stahl Zement Energie Energie Raffinerie Zement Raffinerie Raffinerie Petrochemie Elektronik Elektronik Petrochemie Elektronik Zement Zement Energie Raffinerie Zement Zement Petrochemie Energie Petrochemie Petrochemie Energie Zement Energie NE-Metalle Elektronik Chemie Energie Abfall Energie Energie Petrochemie Chemie Chemie Stahl Eisenbahn Abfall Energie Kfz Energie Textil Stahl 2007 67,4 35,7 36,7 31,3 28,8 33,3 4,7 12,1 1,8 k.A. 5,2 8,3 7,3 6,8 5,5 3,1 4,8 3,5 k.A. 5,7 5,4 1,7 2,8 4,6 4,3 3,6 k.A. 3,7 2,6 0,7 3,1 1,1 2,0 3,2 1,2 2,5 2,3 1,7 1,5 1,3 1,8 2,0 1,9 1,7 2,3 0,8 1,5 3,0 1,5 0,5 2012 79,1 53,1 44,2 39,5 36,6 37,5 14,4 12,0 6,5 7,4 7,7 7,9 8,0 8,3 6,3 6,2 6,0 5,6 5,7 4,8 4,8 4,9 4,7 4,4 3,8 3,7 3,6 3,6 3,1 3,1 2,9 2,5 2,7 2,8 2,6 2,5 2,3 2,3 2,3 2,2 2,1 2,4 1,8 1,7 1,3 1,2 1,6 1,3 1,4 1,2 2013 71,6 51,5 43,2 41,2 40,3 39,1 16,2 11,5 11,0 8,5 8,4 7,6 7,3 7,2 7,1 6,9 6,3 5,9 5,7 5,6 5,1 4,9 4,9 4,7 3,7 3,7 3,7 3,6 3,3 3,3 3,0 2,9 2,9 2,9 2,6 2,5 2,3 2,2 2,2 2,1 2,1 2,1 1,8 1,8 1,6 1,6 1,5 1,4 1,3 1,3 Veränd. -9,4 -2,9 -2,2 4,3 10,2 4,3 12,9 -3,5 70,9 13,6 10,0 -4,3 -9,2 -13,4 12,6 12,3 5,0 4,8 -0,5 16,7 6,2 1,6 4,4 7,1 -2,6 0,3 1,7 0,2 7,9 7,5 4,6 17,4 4,9 3,6 -1,8 1,5 -2,0 -4,0 -7,6 -2,6 2,5 -11,3 -2,0 2,0 25,6 31,9 -3,3 10,1 -0,2 8,4 *) Hyundai Green Energy und Hanwha Energy wurden 2007 gegründet; Samsung Display 2012 Quelle: GIR KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 21 Konjunktur geführt werden, bei dem Käufer von Fahrzeugen mit geringen Emissionen Subventionen bekommen, die Käufer von solchen mit hohen Emissionen finanzieren müssen. Darüber hinaus sollen bis 2020 in Südkorea 200.000 Elektroautos zugelassen sein. Ferner sollen bei Gebäuden Energiemanagementsysteme stärker genutzt und die Baustandards im Bereich der Energieeffizienz strenger werden. Unter dem Punkt bessere Verbreitung erneuerbarer Energien enthält der zweite Fünfjahresplan für grünes Wachstum auch Pläne für eine Biokraftstoffquote ab 2015 (RFS - Renewable Fuel Standard) und für Vorgaben zum obligatorischen Einsatz erneuerbarer Energien beim Neubau von Gebäuden (RHO - Renewable Heat Obligation) ab frühestens 2016. Weitere Details enthält der am 03.06.2014 vom Büro des Premierministers in koreanischer Sprache veröffentlichte zweite Fünfjahresplan für grünes Wachstum. Ob all die aufgelisteten Vorhaben wie geplant umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. Ferieninsel Jeju mit eigenen ambitionierten Plänen 2012 unter dem Titel "Carbon Free Island Jeju by 2030" Pläne bekannt, bis zum Jahr 2030 allen Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen und auch sonst keine fossilen Brennstoffe mehr benutzen zu wollen. Bis zum Jahr 2020 soll es immerhin bereits die Hälfte des erzeugten Stroms sein. Bis 2020 sollen 30% der Fahrzeuge auf Jeju (94.000 Kfz) Elektroautos sein und bis 2030 auf der Insel nur noch Elektroautos (insgesamt 371.000 Kfz) verkehren. Auch hier bleibt abzuwarten, ob die Pläne wie vorgesehen umgesetzt werden können. Die Ferieninsel Jeju gab bereits im Mai Südkoreas verarbeitende Industrie weltweit auf Rang fünf Position direkt hinter Deutschland / Besondere Stärke in der Elektronik Frank Robaschik Even though South Korea is still regarded as a developing country when it comes to climate protection, it is one of the largest economies in the world. Moreover, if the size of its industry is taken as a criterion, the question whether or not Korea is an industrial country can only be answered affirmatively. Nowadays, the value added of the Korean manufacturing sector exceeds that of Italy. Korea currently ranks directly behind Germany on the fifth place worldwide and succeeded in further strengthening its position in 2013. Südkorea war vor fünfzig bis sechzig Jahren eines der ärmsten Länder der Welt. Mittlerweile hat es sich zu einem der größten Wirtschaftsnationen weltweit entwickelt. Besonders stark ist das Land schon seit Längerem in der Industrie. Diese Position hat es in den vergangenen Jahren nochmals gestärkt. Seit kurzem ist Südkorea gemessen an der Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes zu laufenden Preisen und Wechselkursen das fünftgrößte Industrieland der Welt. Nach Daten der Vereinten Nationen rückte es bei diesem Indikator im Jahr 2012 an Italien vorbei auf Rang fünf direkt hinter Deutschland. Der Aufstieg in den letzten Jahren ist nicht so imposant wie der Chinas, da Südkorea seinen Anteil an der Wertschöpfung der 22 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 weltweiten Industrie lediglich in etwa gehalten hat. Da gleichzeitig andere Länder an Bedeutung verloren haben, rückte Südkorea auf der Rangliste auf Platz fünf vor. Aktuellere Zahlen von Eurostat und der Bank of Korea zeigen, dass Südkorea seine Posi- Top-Produzenten im verarbeitenden Gewerbe weltweit Anteil an der weltweiten Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in % *) Rang 2012 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Land VR China USA Japan Deutschland Südkorea Italien Russland Brasilien Indien Frankreich Vereinigtes Königreich Indonesien Mexiko Kanada Spanien 2005 9,9 24,3 12,3 7,4 2,8 3,9 1,6 1,9 1,7 3,3 3,4 1,1 1,9 2,2 2,1 2010 19,1 18,3 10,7 6,4 2,7 3,0 1,9 3,0 2,4 2,4 2,1 1,7 1,7 1,6 1,6 2012 22,6 17,6 9,8 6,1 2,8 2,5 2,3 2,2 2,1 2,1 1,9 1,9 1,8 1,6 1,4 *) Angaben ohne Taiwan in die Berechnungen mit einzubeziehen Quellen: UN, Berechnungen von Germany Trade and Invest Konjunktur tion 2013 weiter gefestigt hat. Legt man die jüngsten Zahlen der Bank of Korea nach der Revision des BIP im März 2014 durch die Umstellung auf eine andere Berechnungsgrundlage zugrunde, so hat Südkorea Italien möglicherweise bereits im Jahr 2010 überholt. Die Wertschöpfung in Südkoreas verarbeitendem Gewerbe war 2013 bei der Bewertung zu laufenden Preisen erstmals mehr als halb so groß wie die in Deutschland. Eine globale Spitzenposition nimmt Südkorea in der Elektronikindustrie mit Erzeug- Top-Produzenten im verarbeitenden Gewerbe weltweit nissen wie Flachbildschirmen, Smartphones und Speicherchips ein. Vor allem Firmen wie Samsung Electronics und LG Electronics sind hierfür weltweit bekannt. Daneben verfügt Südkorea über eine große Kfz-Industrie (Hyundai Motor Group mit Hyundai Motor und Kia Motors) und - obwohl die Rohstoffe importiert werden müssen - über eine große chemische und petrochemische Industrie. Anteil an der weltweiten Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes in % *) Land Deutschland Südkorea Italien Frankreich Vereinigtes Königreich Spanien 2007 504 209 255 201 205 136 2008 490 177 250 196 179 137 2009 412 169 216 183 148 120 2010 486 230 228 183 161 124 2011 528 246 233 190 162 128 2012 535 268 219 194 172 126 2013 538 279 217 195 165 125 *) Angaben ohne Taiwan in die Berechnungen mit einzubeziehen Quellen: UN, Berechnungen von Germany Trade and Invest Produktion des verarbeitenden Gewerbes in Südkorea Insgesamt Elektronik Flachbildschirme Handys, Telefone etc. Halbleiter Audio-, Videogeräte Computer, Peripheriegeräte Kfz-Industrie Kfz Pkw Kfz-Teile Chemische Industrie Basischemikalien Gummis und Kunststoffsubstanzen Mineralölindustrie Metallindustrie Stahlindustrie Maschinenbau Sonstiger Fahrzeugbau Schiffbau Luftfahrzeugbau Schienenfahrzeugbau Metallverarbeitung Elektrotechnik Motoren, Generatoren, Transformatoren Elektrohausgeräte Batterien und Akkus Nahrungsmittelindustrie Kunststoff- und Gummiindustrie Reifenindustrie Textilien, Bekleidung, Leder 2009 1.122,0 210,8 70,8 66,5 40,8 10,1 6,2 113,0 59,6 55,6 52,2 99,0 41,6 28,9 92,2 111,7 79,4 72,7 82,2 74,7 2,5 3,0 53,8 50,1 18,8 11,8 4,8 53,1 42,0 5,6 37,9 Wert in Bill. Won 2011 1.502,4 254,7 83,3 75,1 61,5 7,1 7,5 170,8 87,5 82,4 81,8 155,6 76,1 40,6 146,4 171,5 121,1 101,9 86,6 78,3 3,3 2,8 69,3 62,8 26,9 11,9 6,9 62,2 56,1 8,0 45,3 2012 1.511,5 254,5 80,1 74,2 64,5 6,8 3,7 175,2 89,5 83,7 84,3 161,5 76,7 44,8 157,6 156,9 110,3 102,1 75,8 66,6 3,8 3,1 71,0 67,3 29,0 11,5 7,2 66,0 59,9 8,1 44,1 Weitere bedeutende Industriezweige sind die Metallindustrie mit Firmen wie den Stahlherstellern Posco und Hyundai Steel, der Maschinenbau, der Schiffbau mit den weltgrößten Schiffbauern Hyundai Heavy Industries, Daewoo Shipbuilding and Marine Equipment und Samsung Heavy Industries, die Metallverarbeitung und die Elektrotechnik. Zur Inlandsproduktion kommt insbesondere bei Firmen wie Samsung Electronics oder der Hyundai Motor Group eine große Fertigung im Ausland. Quelle: Statistics Korea KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 23 Kontrakte International Assignments to Korea Visa, Tax and Permanent establishment Jung-Ho Ko, Jens Buslei To provide services (e.g. construction services), foreign companies may consider seconding an employee (expatriate) to Korea for a certain period. The following article intends to raise awareness of certain issues in connection with international assignments like visa/work permission, creation of a permanent establishment and taxation of the employment income. Since the applicable visa-type and tax consequences have to be analyzed for the individual case, it is recommended to seek for respective legal and tax advice in advance of the assignment. Visa/ Work permission Under the Korean Immigration Control Law, any foreigner who wants to work in Korea - regardless of the working period – must have a valid working visa. There are several types of visa which depend on the type of work the expatriate shall perform, for example 1) : a) Short term stay (less than 90 days) It should be noted that for short-term stays the visa can generally not be extended beyond the respective period while the foreigner is in Korea. A foreigner planning to stay in Korea for more than 90 days from the day of entrance must file the alien registration with the respective district immigration office. • D-7 (Supervisory Intercompany Transfer): for assignees dispatched to a Korean permanent establishment or liaison office. The assignees must have at least 1 year work experience in the respective foreign company’s headquarter. The visa is valid for up to 2 years. • C-4 (Short Term Employment Visa): for those expatriates who receive remunera-tion other than reimbursement of necessary business expenses. Permanent Establishment If the seconding, foreign company has a permanent establishment (“PE”) in Korea, the PE is subject to a separate tax registration, corporate income tax 2) as well as value-added tax 3). Therefore, it needs to be analyzed whether the international assignment, e.g. • D -8 (Corporate Investment Visa): for for construction services, constitutes a PE. employees of a foreign-invested company under the Foreign Investment Promotion a) Double Tax Treaty Law (“FIPL”) who should be engaged in such areas as management, administra- According to the Double Tax Treaty (“DTT”) tion, production or technology. The visa is between Korea and Germany a German entivalid for up to 5 years. ty has a PE in Korea if • D-9 (Trade Management Visa): for spe- • it has a fixed place of business in Korea cified types of persons, e.g. for persons providing specialized skills for installa- • t hrough which the business of the entity is tion, operation and repair (maintenance) wholly or partly carried on 4). of industrial facilities and machines. The visa is valid for up to 2 years. Under the DTT, the term PE includes a building site, a construction, assembly or instal• E-4 (Technology Transfer Visa): for techni- lation project or supervisory activities in cians invited by a public or private organi- connection therewith, if such site, project or NO • C-3-4 (Short Term Business Visa): for attending meetings or conferences, performing marketing research or liaison services, but it is not applicable if the person receives a considerable remuneration for the respective services. zation in order to render a specific technical service based on a technology inducement contract stipulated under the FIPL. The visa is valid for up to 5 years. NO NO Expatriate is present in Korea for a period exceeding 183 days? Remuneration/ Income is paid by or on behalf of a Korean resident? Remuneration/ Income is borne by a Korean permanent establishment of a German company? Taxation in GERMANY No Korean payroll withholding tax b) Long Term stay (more than 90 days) Figure 1: Simplified check-list for employment income under German-Korean DTT 24 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 YES YES YES Taxation in KOREA Tax exempt in Germany Kontrakte activities continue for a period of more than 12 months. b) Domestic Korean tax law However, the Korean tax authorities take the view that a tax treaty does not provide an exhaustive list of what constitutes a PE in Korea. Therefore, there is a need to consider the position under domestic Korean tax law as well to determine potential compliance obligations (registration, tax return filing, etc.). Under Korean Corporate Income Tax Law a PE is also constituted when a foreign entity provides services through its employees in Korea for more than 6 months in a consecutive period of 12 months, or, when the services are provided for less than 6 months, if such services are continuously or repeatedly performed for 2 or more years. This means that, for example, a building and construction site or a place where such activity is controlled becomes a PE according to domestic Korean law if the place is maintained for more than 6 months whereas this becomes a PE according to the DTT if the place is maintained for more than 12 months. Hence, if such place is maintained for a period of more than six but less than twelve months, there will be Korean-sourced income which, however, cannot be taxed in Korea. Nevertheless, VAT consequences and other compliance obligations have to be regarded. Taxation of the expatriate’s income in Korea a) Residency status The first prerequisite for taxation is the determination of the residency status. Under Korean Individual Income Tax Law individuals are classified as either residents (generally defined as an individual having a domicile or abode for one year or longer in Korea) 5) or non-residents (individuals other than residents). A resident is required to pay tax on his or her worldwide income, while a non-resident pays tax only on the income derived from sources within Korea. In case of double residency the respective DTT is applied that determines the prevailing residency. b) Domestic Korean tax law For expatriates, employment income may be the main type of income. For Korean tax purposes employment income is classified either as Class A or Class B income: • Class A salary income is all employment income other than Class B income and refers to income received from a domestic (Korean) corporation or a Korean PE of a foreign corporation. Such income is subject to payroll withholding tax by the employer on a monthly basis. Furthermore the employer has to perform a year-end settlement by March 10th of the following year. • Class B salary income which is received from sources outside Korea and is not deducted by an entity as corporate expenses in Korea. The employer is not required to withhold (Korean) payroll tax on Class B income. The employee has to file annual tax returns by May 31st of the following year and declare the Class B income. Alternatively he can join a taxpayer’s association paying taxes monthly and receive a 10% reduction of the tax. Besides salary, employers often provide other benefits which might be taxable as employment income. However, the following benefits which are typically provided to expatriates are non-taxable: • Housing and related cost (excluding utility costs) which are paid by the employer directly to a landlord provided that the employer entered into the respective lease contract; • Cost of an automobile and driver (including related maintenance and insurance expenses) provided the automobile is registered in the name of the employer and the driver is on the employer’s payroll register; • Relocation and moving expense reimbursements; as well as • Reasonable amounts of employer-reimbursed home-leave travel expenses for the expatriate employee him-/herself. c) German-Korean DTT If the expatriate is German resident and, therefore, taxed on his worldwide income in Germany, there could arise a potential double taxation of Korean-sourced employment income which will be resolved by the German-Korean DTT. With respect to a German resident expatriate’s Korean employment income, the right for taxation according to the DTT is determined as shown in the following scheme: Mr. Jung-Ho Ko 1) More details regarding the different visa-types can be found on the government’s website for foreigners: http:// www.hikorea.go.kr/pt/main_en.pt 2) Current tax rates (including the 10% residency surcharge): 11% for the first KRW 200 million; 22% for the amount between KRW 200 million and KRW 20 billion and 24.2% for the excess. 3) Current tax rate: 10%. 4) There are some exceptions for preparatory and auxiliary activities. 5) It should be noted that apart from the domicile there are further criteria under Korean tax regulations that qualify an individual as resident; e.g. living relationships to Korea, etc. Director in the Human Resource ServicesTeam at Samil PricewaterhouseCoopers Mr. Jens Buslei Tax Manager in the German Business Group at Samil PricewaterhouseCoopers KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 25 Kontakte News and People German School Seoul International is glad to announce that Mr. Konrad Menne has assumed his position as School Principal on August 20th, 2014. He succeeds Ms. Monika Schmidt who has returned to Germany after six years in Korea. He spent ten years in the United Kingdom where he gained significant leadership experience as Head of Department and worked twelve years as Assistant Headteacher at Limes-Gymnasium in Welzheim, Germany. Mr. Menne is married and has two children. █ Roland Berger Strategy Consultants has appointed Mr. Soosung Lee as the new Managing Director of the Seoul Office as of July 15th, 2014. The appointment is a promotion from his previous role of Deputy Managing Director. Roland Berger was established in Germany in 1967 and currently operates 51 offices in 36 countries. The consultancy assumed a key role during the economic integration following German unification between 1990 and 1995 by managing the privatization of over 12,500 East German public enterprises and 45,000 related entities, 240,000 hectares of land, and East German military equipment among other assets. Since its launch in 2012, the Seoul Office has been engaged in a variety of projects ranging from manufacturing industries such as offshore engineering to services including logistics. Its teams have consistently delivered realistic, actionable results to clients and will maintain its vision of working towards Korean reunification by contributing to diverse economic issues. █ Mr. Bernd Gehlen (50) assumed his position as Vice President Corporate Services at BASF Company Ltd., Seoul, on Sep 1st, 2014. He has taken over from Jacob Nilsson, who is returning to Germany. Mr. Gehlen has been working for BASF since 1990 in several functions, starting his career at BASF's corporate headquarters in Ludwigshafen. In his previous assignment, he spent 5 years as Vice President, Controlling & IT, Performance Materials in Brussels. Bernd Gehlen holds a master degree in business economics at the University of Cologne, Germany. █ Effective September 1st, 2014, Mr. Robert H. Lee (48) assumed the position as Head of Continental Korea. He will represent Continental in Korea as CEO of two legal entities; Continental Automotive Korea (CAK) with responsibility of managing Key Account Management and central functions in Korea, and Continental Automotive Systems Corporation (CASCO), the biggest plant of Con- █ tinental Korea where various electronic control units are produced. Prior to this, Mr. Lee has collected over 5 years of experience in the electronics and automotive industry through his positions as CEO of SK Continental E-motion (SCE), Senior Vice President of SK Innovation, and Vice President of LG Electronics. He also held leadership positions in the United States for over 15 years. He studied MBA at MIT, Sloan School of Management and received his Bachelor’s degree at Brown University. Mr. Olaf-Alexander Wiedemann (42) has taken over as the Regional CEO Asia Pacific of Norddeutsche Landesbank Girozentrale, Singapore Branch (NORD/LB) and is responsible for the Bank’s business operations in the Asia Pacific region. Having been active as a lawyer before, Mr Wiedemann joined NORD/LB in 2002. He subsequently worked in various functions in the sphere of Structured Finance before taking over as Head of the Industrial Projects team for Europe in October 2007. As of January 1st, 2011, he was assigned to Singapore where he has since been responsible for the SF Origination Asia Pacific team. With its Head Office in Hannover, Germany, NORD/LB is a universal bank at the heart of northern Germany. In Asia, NORD/LB is active in its global business lines such as ship and aircraft finance as well as project and ECA finance in the sectors of energy and infrastructure. Besides this, NORD/ LB supports German SME clients with their various banking needs throughout the region. █ █ On August 22nd, 2014, ZEISS opened its third Industrial Metrology Competence Center on the Global Campus of Yeungjin College in Daegu, Korea. The company plans to hold user training sessions, conferences and metrology seminars for customers and students in collaboration with the College. The IMT Competence Center has the capacity to train up to 30 people at a time and is equipped with a CONTURA G2 and 12 PCs featuring simulation programs. A PRISMO, which has already been installed in a separate calibration center, will also be available for measuring tasks. The aim of this cooperative venture is to enhance regional manufacturers' expertise in quality issues by offering ZEISS industrial metrology training and technology support. "This is the third IMT Competence Center in Korea, following in the footsteps of the ones in Seoul and Changwon. Many ZEISS users are located in the Gyeongbuk and Daegu region, and that means we're seeing increasing demand for training in metrology equipment. One way we can meet those needs is by offering faster and better support for customers in that region," says Peter Tiedemann, CEO of ZEISS Korea. Please send news for this column to [email protected] 26 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 Kontakte New Members WWF-Korea Avant Korea Ltd. Bode-Galerie GmbH Mr. Jean-Paul Paddack Co-Chairman / Representative Director [email protected] Education; Energy, Renewable Energy; Environmental, Recycling; Government, Nonprofit Organization, Foundations www.wwfkorea.or.kr Mr. Thomas Lee, Business Development Manager [email protected] Machinery Mr. Klaus D. Bode [email protected] Architecture, Interior Design; Culture www.bode-galerie.de Schlenk Korea Mackevision Medien Design GmbH Pastis Ltd. / Un Deux Trois Brasserie Mr. Armin Pohl, CEO [email protected] Media, Publishing, Design www.mackevision.de Mr. Biannic Leger Pascal [email protected] Food and Beverage www.brasserie123.com Samhwa Accounting Corporation Ott Jakob Korea Ltd. Mr. Hun Im, Representative [email protected] Mr. Thomas Rubenbauer, Director [email protected] Chemicals; Steel, Metal Products, Processing www.schlenk.com Holiday Inn Incheon Songdo Mr. Michael R. Wilson, General Manager [email protected] Tourism, Hotels www.holidayinnsongdo.com Mr. Kook Hee Lee, Senior Partner [email protected] Accounting, Auditing, Tax Ms. Mina Choi [email protected] Machinery; Retail, Wholesale www.ott-jakob-korea.com Upcoming October 16 Law - Made in Germany 3.00 pm Grand Ambassador Hotel, Chardonnay Room (B1) November 1 Skat Tournament 12:00 pm – 6:00 pm Deutsches Wirtshaus “Bärlin“ October 23 Intercultural Seminar in cooperation with Workin for Koreans working in intl. companies 1.00 pm – 5.00 pm KGCCI (7 Fl.) November 20-22 14th Asia-Pacific Conference of German Business Ho Chi Minh City, Vietnam www.asiapacificconference. com October 29 Breakfast Meeting with the Mayor of Seoul Metropolitan City, Mr. Park Won-soon 8.00 am - 9.30 am Lotte Hotel Seoul Belle-Vue Suite (36 Fl.) December 5 October 30-31 Intercultural Seminar in cooperation with Minds Group for German and foreign nationals 4.00 pm – 8.00 pm KGCCI (7 Fl.) December 9 KGCCI Goose Dinner AKM - SME Round Table 6.30 pm Millennium Seoul Hilton 5.00 pm - 6.30 pm Glühwein Sundowner 6.30 pm KGCCI Veranda Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | [email protected] KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 27 Kontakte Contacts KGCCI Half-Year Economic Outlook The KGCCI Half-Year Economic Outlook was held on August 28th in cooperation with Chungbuk Free Economic Zone. KGCCI President Mr. Thomas Geyer of Vector Korea IT Inc. used his welcome note to introduce KGCCI’s new Deputy Secretary General Mr. Andreas Schaefer and Germany Trade and Invest’s new Representative Correspondent Mr. Alexander Hirschle, who succeeds Mr. Frank Robaschik, to the audience. After an initial overview of current domestic political and economic affairs by Dr. Rolf Schuster, Deputy Head of the Mission at the Embassy of the Federal Republic of Germany, the audience enjoyed an in-depth analysis of the impact of global economic developments on Korea by Deutsche Bank Hong Kong branch Senior Economist Ms. Juliana Lee. Drawing on Deutsche Bank inhouse data, Ms. Lee presented estimations of GDP growth for Korea and the Eurozone, amounting to 3.7% and 1.3%, respectively, in 2015. Year-on-year inflation growth is predicted to rise by 2.3% and 1.2% for Korea and the Eurozone. Ms. Lee also pointed out that, although Korea’s industry labor productivity already surpasses 120% of the OECD’s average productivity, productivity within the service sector still falls behind that of other Asian Tiger States such as Taiwan. The macroeconomic outlook was followed by a round of analyses of specific sectors within the Korean economy such as the commercial vehicle market, the airline and logistics sector, machinery and automation, health care, energy distribution, and the electronics industry. While recognizing lingering risks, most presenters hinted at good opportunities within the Korean market for the foreseeable future. KGCCI extends its gratitude towards all speakers and to the sponsor of the Half-Year Economic Outlook, Chungbuk Free Economic Zone. Delegation from Saxony-Anhalt A delegation of 27 political, business, and science representatives headed by Dr. Reiner Haseloff, Prime Minister of the state of Saxony-Anhalt, visited Korea from September 22nd - 27th. The delegation, which also included Saxony-Anhalt’s Culture Minister Stephan Dorgerloh, presented the German state as an investment location and furthermore sought to increase cooperation between Saxony-Anhalt and Korea within a number of areas, among them research and development in the fields of photovoltaics and energy storage technologies. Delegates further emphasized Saxony-Anhalt’s value as a touristic location with a special view to the upcoming 500th Anniversary of the Reformation in 2017 which started from Wittenberg in Saxony-Anhalt. On September 24th, representatives showcased “Saxony-Anhalt, the Driving Power of the Central German Industry“ in a seminar and networking event for Korean companies. During the event, already established Korean firms in Saxony-Anhalt such as Hanhwa Q Cells and Hyundai Mobis explained their business case for choosing Saxony-Anhalt as an investment location in Germany, for example mentioning the good access to skilled labor and Saxony-Anhalt’s location in the heart of Europe with close access to the booming Eastern European market. Dr. Haseloff further called attention to “soft” factors such as the family-friendly environment and good childcare infrastructure. In addition to this event organized by KGCCI, one-on-one business meetings with Korean importers and trading firms were provided for the companies in the German delegation. Arbeitskreis Mittelstand (AKM) and Sundowner #3 At KGCCI’s third AKM in 2014, Mr. Youngmo Lee, Senior Director at KPMG, informed the participants about the Korean HS (Harmonized System) classification and opportunities for duty payment optimization. Given that duty levels may vary strongly according to the classification chosen and due to the many Korean Free Trade Agreements, companies in Korea often have much potential for cost savings in this area. During the following discussion round, members further had the chance to address developments within their respective industries. Nearly 100 members later came together at the KGCCI Veranda for the Sundowner during which KGCCI and its members bid farewell to “Chef Meili” Mr. Christian Meilinger, who will return to Austria after many successful years in Korea. 28 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 Korea Life The different approach to instant messaging – KakaoTalk Leonhard Prinz Since the launch of the first Korean Smartphone in 2009, mobile technology in SouthKorea has come a long way. Mobile applications are booming in Korea. “KakaoTalk” is the biggest Korean instant messenger (IM), counting 130 million users in all of Asia. But it is not only an IM anymore. In recent years, Kakao became a social media platform. It offers social network functions, games, music, books, a gift store and a completely new way of marketing and earning money. All of this is the result of a company that, for Korea, has an unusually flat hierarchy system. With 120,000 new subscribers every day it is one of the fastest growing services in the appstore. Korea ist heute weltweit bekannt für seine Smartphones. Schwer zu glauben, dass das erste koreanische Smartphone erst 2009 auf den Markt gekommen ist. Mittlerweile hat Korea die höchste Smartphone-Dichte der Welt. Und in diesem Markt ist KakaoTalk mit 93% der meistgenutzte Instant Messenger (IM). Doch nicht nur in Korea wird der Messenger genutzt. Mit 130 Mio. Nutzern findet Kakao auch in den asiatischen Nachbarländern enormen Zulauf. Kakao entstand als ein Projekt von JB Lee und Brian Kim im Jahr 2009. Kim war zuvor der CEO von NHN USA. NHN (Next Human Network) ist Koreas größte Internetfirma, bekannt für Naver – eine der zwei populärsten Internetsuchmaschinen Koreas. KakaoTalk war ursprünglich als Gruppenmessenger entstanden. Wenn man eine Nachricht in den Chat tippt, steht neben dem Text eine kleine Nummer, die anzeigt, wie viele Mitglieder die Nachricht bereits gelesen haben. Dieses Feature und der Name, der sich von Schokolade ableitet, waren laut Kim die Erfolgsfaktoren des IM. dukte macht diesen E-Markt so besonders. „Plus Friends“ war eine Revolution im Online Marketing. Anstatt Nutzer mit Werbung im Internet zu bombardieren, gibt Kakao Firmen die Chance, einen Plus Friend Account einzurichten. Nutzer, die an Produkten oder Diensten interessiert sind, können den Plus Friend abonnieren und erhalten von dort dann Nachrichten wie von einem Chatpartner. Vorteile für den Nutzer sind direkter individueller Zugriff auf Preisreduktionen oder besondere Veranstaltungen des Plus Friend. 2012 wurde mit KakaoStory aus dem Kakao Messenger ein Social Network à la Facebook oder Google+. Statusupdates, Hintergrundbilder, Fotoalben, Freundeslisten und alle weiteren Züge eines Social Networks gibt es auch bei KakaoStory. In nur neun Tagen traten 10 Mio. Nutzer bei. Mit KakaoMusic und KakaoPage will die Firma Spiele, Musik und Bücher für Chatgruppen auf mobilen Plattformen zugänglich machen. Das nächste Ziel ist eine Expansion in die asiatischen Nachbarländer. Aggressive Marketingstrategien in Massenmedien mit koreanischen und lokalen Stars helfen bei der Expansion in Indonesien, Malaysia und den Philippinen. Die Firmenstruktur ist, für Korea unüblich, sehr offen und horizontal. Diskussionen und Ideenaustausch sollen die Innovation fördern. Kakao ist mit dieser Strategie sehr erfolgreich und arbeitet weiter daran, sein Portfolio auszubauen und Nutzer zu gewinnen. Hierbei soll auch die kürzliche Fusion mit Daum, einem bereits an der Börse gehandelten koreanischen Internetportal mit einem Gesamtwert von 2,9 Bill. USD, helfen. Experten gehen von umfassenden Synergieeffekten in Folge der Fusion aus, die zudem den Börsengang Kakaos vereinfacht. Mit 120,000 neuen Nutzern täglich ist Kakao eine Erfolgsgeschichte und wegweisend für andere koreanische Unternehmen und man darf auf die weitere - auch internationale Entwicklung gespannt sein. KakaoGame ist der Beginn einer neuen Stra- Leonhard Prinz ist Junior Economist bei tegie des Unternehmens, die darauf zielt, der AHK Korea. den Entertainment-Bereich zu verstärken. Schon früh nach dem erfolgreichen Start des Unternehmens wurden weitere Dienste hinzugefügt. 2010 kam der „Gift-shop“ hinzu. Im Oktober 2011 dann „Plus Friends“ und 2012 KakaoStory und KakaoGame. Der Gift-shop ermöglicht es, Gutscheine für virtuelle und materielle Produkte an Freunde zu verschicken. Diese können sich dann mit dem Gutschein, der auf dem Handy angezeigt wird, z.B. einen Starbucks Kaffee holen, Medikamente nach Hause liefern lassen und vieles mehr. Der Fokus auf materielle Pro- KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 29 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. Nr. 53 l Oktober 2014 KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8th Fl., Hannam Plaza, 85, Dokseodang-ro, Yongsan-gu, Seoul 140-884, Republic of Korea www.kgcci.com Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,200 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Redaktion: Christian Leweling Tel. +82-2-37804-630 Fax +82-2-37804-655 [email protected] ADVERTISEMENT RATES Rates per issue, all pages full colour. All prices are VAT excluded. Page Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 - Anzeigen: Ji-Sun Moon Tel. +82-2-37804-652 Fax +82-2-37804-655 [email protected] Layout und Druck: Design Sidae Co., Ltd. NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 54: November 28th, 2014 Main topic: “Research & Development” DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 30 KORUM Nr. 53 | Oktober 2014 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten Mit Namen gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors, nicht unbedingt die Meinung der AHK Korea wieder. “We move everything.” Shin Han, Machinery Applications and Engineering Hydraulic Power Units Manifold Blocks Cargo Pump Systems We are The Drive & Control Company. You set the requirements — for your machine, your project, your system. We then do everything necessary to combine our unique technology and know-how to give you the right solution. Whether it’s for construction machinery, material handling, energy, marine & offshore applications, channel locks, stage technology, steel industry, large presses, machine tools, automotive or electronic industry, count on our technology, our global resources and local experts, world-class professionals to create innovative new ways to move your machines. Our goal is clear: We want to meet the needs of our customers in Korea even more quickly and accurately with high quality customized solution for all performance classes. With great strength. With unmatched precision. It’s who we are. We move everything. Bosch Rexroth Korea Ltd. 29, Mieum Sandan 1Ro, Gangseo-gu, Busan, 618 – 260 Korea [email protected] www.boschrexroth.co.kr Services