Tiefenschärfe Bodensee – Grenzen der
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Tiefenschärfe Bodensee – Grenzen der
Tiefenschärfe Bodensee – Grenzen der Hydrographie in einem grenzenlosen See Interreg IV Projekt: Tiefenschärfe – hochauflösende Vermessung Bodensee „VoGIS-Fachforum 2015“ Feldkirch, 19.11.2015 Dr. Martin Wessels, Institut für Seenforschung, Langenargen EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Inhalt • Institut für Seenforschung, Arbeitsgeräte • Bodensee-Tiefenvermessung – – – – – – Alte Vermessungen Von der Idee zum Projekt Durchführung und Auswertung Wracks und sensible Daten Status November 2015 Folgeprojekte Grenzen der Hydrographie / was ist machbar, sinnvoll? EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Das Institut für Seenforschung 1919 1920 1925 1936 1960 1970 1975 2000 2004 2006 Anstalt für Bodenseeforschung der Stadt Konstanz Verein für Seenforschung und Seenbewirtschaftung mit Institut in Langenargen Institutsneubau Aufnahme des Instituts in die Kaiser-WilhelmGesellschaft Verstaatlichung des Instituts Zusammenlegung der Institute in Konstanz und Langenargen Landesanstalt für Umweltschutz BadenWürttemberg Neues Institutsgebäude Forschungsschiff „Kormoran“ Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Das Institut für Seenforschung Institutsleitung Koordination Stellungnahmen IGKB Sachgebiet Hydrochemie Sachgebiet Seenphsik und Sedimentologie Stömungen / Wellen Seeboden Uferschutz Sachgebiet Hydrobiologie mit Fischökologie Wasser- und Feststoffchemie Schadstoffe Nährstoffe Zuflüsse Bakterien / Algen Zooplankton Fische EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Der Bodensee Quelle: google maps EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung … und über 4000 kleine Seen in Baden-Württemberg EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung IGKB – Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee Einzugsgebiet Bodensee: 5 Staaten (D, A, CH, FL, I) 8 Länder / Kantone (BW, BY, VA, TG, SG, GR, FL, TE) EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung ‚Problemlöser‘ rund um den See • • 1892 IRR 1899 IBKF Hochwasserschutz Alpenrhein Internationale Rheinregulierung Internationale Bevollmächtigten- konferenz für die Bodenseefischerei gemeinsame fischereiliche Bewirtschaftung • • 1909 IBF 1959 IGKB • 1969 AWBR • • • • Arbeitsgemeinschaft der Wasserwerke Bodensee-Rhein 1972 IBK (70 Unternehmen) Verbesserung Gewässergüte 1973 ISKB 1994 BoSti Internationale Bodenseekonferenz Bodensee-Leitbild Private Unternehmen Internationale Schifffahrtskommission für den Bodensee BSO Internationaler Bodenseefischereiverband Internationale Gewässerschutzkommission für den Bodensee z.B. Bodensee-Richtlinien Umweltverbände Bodensee-Stiftung, … Vernetzung, unabhängig Grenzüberschreitende Zusammenarbeit EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Arbeitsgeräte Forschungsschiff „Kormoran“ EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung ROV - Remotely Operated Vehicle • Ungewöhnliche Kooperation: Seenforschung, Kampfmittelbeseitigung, Wasserschutzpolizei EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung AUV - Autonomous Underwater Vehicle (Kiel) Geomar Kiel Grenzen – Beispiel Meeresbodenfotografie EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Tiefenschärfe – Projektübersicht • • • • Alte Vermessungen des Bodensees Motivation für die Neuvermessung Organisation und Durchführung Fächerecholot Laserscanning Qualitätssicherung Öffentlichkeitsarbeit Ergebnisse EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Gasser 1826 • • • • • • „Lothungen nach 13 Richtungen“ „nicht weniger als 333 Stellen gemessen“ Fläche: „9 1/2 Quadratmeilen“ Volumen: „2,055,040,000 Kubikruthen“ Größte Tiefe: 964 Fuß Größte Länge und Breite: 17 ½ und 5 Stunden EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Quelle: Württembergische Jahrbücher für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie, 1826. Zeppelinkarte 1893 EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Quelle: Schriften des Vereins für die Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung, 1893. Zeppelin 1893 EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Hörnlimann 1893 • „Sondir-Apparat“ von Ing. Zuppinger (Baudirektion Kt. Zürich) • Ingenieur F. Haller (Maschinenfabrik Bern) • 11.147 Messungen • Profile 300 – 600 m Abstand • max. 88 Lotungen / Tag • 20,7 Lotungen / km² • Eisenkugel (6 bzw. 8 kg) an Stahldraht EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung IGKB-Vermessung 1990 900.000 Messwerte EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Fächerlot-Testmessungen 2008 / 2009 EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Seegrundaufnahmen IRR • • • • 1990: Unterschiede zwischen Seevermessungen IGKB/IRR 2008: neue Techniken verfügbar und etabliert Entwicklungskonzept Alpenrhein mit Kapazitätserhöhung, Auswirkungen auf den See IRR: Anregung einer Neuvermessung 2011 Kommissionstagung IGKB Notwendigkeit, Anwendungsbereiche und Nutzen prüfen, Aufwandsabschätzung EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Vorbereitungsgruppe • • • • • • • DI Martin Weiss (IRR) DI Bernd Engstle, Carmen Kleinmann (WWA Kempten) Prof. Dr. Alfred Wüest (EAWAG) Dr. Ing. Roland Schick (BWV) Dr. Martin Mainberger (Fa. UWARC; beauftragt von Landesarchäologie am RPS) Dr. Thomas Wolf (ISF) Dr. Martin Wessels (ISF) EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Motivation für Tiefenschärfe • • • • • Grundlagendaten (z.B. Entwicklung vor verbauten und natürlichen Ufern) Uferplanungen (z.B. Anpassen von Planungen an Referenzufer) Dokumentation (z.B. Bestandsaufnahme Objekte mit Lage und Abmessungen) Numerische Modelle (z.B. thermisch veränderte Wasserkörper) Wissenschaft (z.B. Dynamik in der Flachwasserzone) Langfristige Basisdaten für Forschung, Verwaltung 2012 Kommissionstagung IGKB: Beschluss zur Durchführung, Vorbereiten Interreg-Antrag EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Kosten von Tiefenschärfe Aufteilung nach IGKB-Schlüssel / Uferlängen Kostenanteil Gesamtkosten BaWü BY AT CH * Eigenanteil EU-Fördermittel CH-Fördermittel 348,840.00 € 174,420.00 € 174,420.00 € 0.00 € 42,840.00 € 21,420.00 € 21,420.00 € 0.00 € 61,200.00 € 30,600.00 € 30,600.00 € 0.00 € 159,120.00 € 159,120.00 € 0.00 € 0.00 € 612,000.00 € 385,560.00 € 226,440.00 € 0.00 € * Die Schweiz beantragt keine Fördermittel. EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Organisation Vorbereitungsgruppe Finanzierung Projektkoordination Projektpartner IGKB Wasserwirtschaft, Denkmalschutz, Wissenschaft Projektunterstützung Bundesamt für Landestopografie (swisstopo), Bern IGKB, INTERREG IV Institut für Seenforschung der LUBW, Langenargen Bayerisches Landesamt für Umwelt (LfU), Augsburg Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW), Wien Bundesamt für Umwelt (BAFU), Bern Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BadenWürttemberg (LUBW), Karlsruhe Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV), Wien Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (LDBV), München Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung BadenWürttemberg (LGL BW), Stuttgart EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Durchführung Fächerecholotmessung Flavio Anselmetti, Institut für Geologie, Oeschger Zentrum für Klimaforschung, Universität Bern Befliegung Frank Steinbacher, AirborneHydroMapping GmbH, Innsbruck Qualitätskontrolle Paul Wintersteller, MARUM - Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen Öffentlichkeitsarbeit Stefan Gessler, LORTH GESSLER MITTELSTAEDT GmbH, Konstanz EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung 2013: Fächerecholot • • • • • • 5608 km Strecke 7.210.007.325 Tiefenpunkte 460,8 km2 Fläche 602 Schallgeschwindigkeitsprofile 112 % Überdeckung unterhalb 5 m Wassertiefe Probleme mit der hohen Komplexität (Projektgröße) / Grenzen der software (Weltmarktführer) EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Fächerlot Kongsberg EM2040 • Schallfrequenz: 300 kHz • Fächeröffnung: je nach Wassertiefe, max. 75° • Aufnahmebreite ~30 m im Flachwasser (5 m), bis zu 400 m in grosser Wassertiefe (250 m) •Öffnungswinkel der «beams»: 1° • Positionierung: GNSS mit swipos-PP (RTK, cm-Genauigkeit) Inertialnavigation Empfänger Sender Vp-sonde EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Schiffskurse EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Wracks und Leitungen EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Wracks in Echolotdaten EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Bathymetrie mit AUV Grenzen der Auflösung? EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung 2014: Laserscanning Topographie Bathymetrie Ein nahtloser Datensatz vom Land ins Wasser! EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Gewässervermessung aus der Luft • • • • • • >300 km2 Fläche 30 Gbyte/km² 20-30 Punkte/m² 12.000.000.000 Datenpunkte 22.000 Luftbilder Infrarot-Aufnahmen Grenzen der software, LAS-Formate EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung 2014: Fächerecholot • • Nachmessungen Fächerlot in schlecht befahrbarem Flachwasser Neue Methoden der Hydroakustik EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung 2015: Qualitätssicherung • • • • • • • Projektbegleitung, Unterstützung Ausschreibungen, Definition Qualitätsanforderungen Kontrolle terrestrische Passpunkte Kontrolle Unterwasser-Messungen Vergleich mit Sedimentecholot Vergleich mit Vermessung 1990 „IHO Special order“ zu 100 % „Bis auf wenige Lücken im Bereich der 5m-Wasserlinie wird die neue Vermessung allen Anforderungen gerecht“ EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Verschneiden der Datensätze Bereiche mit Interpolation EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Digitales Geländemodell • • • • Geländemodell, kein Oberflächenmodell! Belange Archäologie und Wasserversorgung Keine Wracks, keine Seezeichen, keine Bauwerke am Ufer Auflösungen 3m, 10m, frei verfügbar Anzahl Datenpunkte 1826: 333 1893: 11.147 1995: 900.000 2015: 19.000.000.000 2050: ? EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Pressearbeit • • • 7 Pressemitteilungen 5 Pressekonferenzen über 300 Veröffentlichungen in Tages- und Wochenzeitungen, Fachmagazinen, TV, Radio und Web EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Projektergebnisse und Produkte Größte Tiefe: -251,1m EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Unterschiede 1990 - 2015 EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Seewasserleitungen • • Wasserentnahme für neues Fischereizentrum Steinach Verlängerung Seewasserleitung Nonnenhorn EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung „Seezeichen“ BMBF –Projekt „Tracer-Methoden zur Identifizierung von Grundwasser und Zuflußeinschichtungen und deren Einfluss auf Wasserqualität und Trinkwassergewinnung am Beispiel des Bodensees“ EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung „Unbekannte Strukturen“ • • • Erhebungen in 5-7 m Wassertiefe Bis zu 1-2m * 25-30 m Reproduzierbar EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Hangrutschungen • Masterarbeiten Brückner, Schwestermann (ETH Zürich, Marum Bremen) EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Modellierung Anteil Regenüberlauf (‰) in Bregenzer Ache mit signifikant verändertem Abstrom EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Quelle: Kobus & Partner Trends • • • • „River-View“ Autonome Messfahrzeuge, UAVs, AUVs Verschmelzung Überwasser/Unterwasser Hardware eilt software voraus EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung „Shipborne Laserscanning“ Grenzen der Auflösung? Quelle: Christian Kempf, Geoinformatik, Heidelberg EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Grenzen… • sind vielfach künstlich, veränderbar • Sind sachbezogen, aufgabenbezogen und sehr individuell • „Blick über den Tellerrand“ beim Finden der eigenen, sinnvollen Grenze EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Dankeschön! Vorbereitungsgruppe Projektunterstützer Bernd Engstle Roberto Artuso Carmen Kleinmann Uli Bauer Martin Mainberger Christoph Hermann Roland Schick Harald Hetzenauer Martin Weiß Manfred Gültlinger Thomas Wolf Berthold Klauser Johny Wüest Thomas Meier Karin Möst Schiffsführer Gerd Schröder Kurt Sarembe Robert Roschlaub Andreas Schiessl Ernst Zahn Qualitätssicherung Paul Wintersteller Gerhard Daut Stefanie Gaide Fächerecholot Flavio Anselmetti Benjamin Bellwald Tiago Biller Nils Brückner Öffentlichkeitsarbeit Jan Derk Groeneveld Michael Hilbe Stefan Gessler Steffen Niemann Sascha Beutler Lisa-Marie Liebermann Tingting Wu Jiangong Wei Yuhki Oka Petra Reinmöller Annika Strube EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung Laserscanning Frank Steinbacher Ramona Baran Cosmin Barna Werner Benger Jenes Csaba Wolfgang Dobler Loredana Goncilea Winfried Kohrs Michael Kuchenbaur Wolfgang Leimer Manfred Niederwieser Torsten Pöhler Marcel Ritter Thomas Schüller Gabriel Toth Anca Voicu Danke für Ihre Aufmerksamkeit EUROPÄISCHE UNION Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung