Passionsweg

Transcription

Passionsweg
Passionsweg
Regula Salathé und Ameisli Team Hallau
blaue Ergänzungen von Barbara Pfister, BESJ
Palmsonntag:
Jesus:
Petrus und Johannes, bitte geht doch in das Dorf hier drüben. Gleich am
Ortseingang findet ihr eine Eselin und ihr Junges. Bindet sie los und bringt sie
hierher. Wenn jemand was fragt, dann sagt, der Herr braucht sie. Dann wird man sie
euch sofort geben. Beide gehen
Erzähler:
So soll in Erfüllung gehen, was schon im Alten Testament steht: „Sagt der
Königsstadt Jerusalem, dein König kommt zu dir. Er verzichtet auf Gewalt, er kommt
nicht als Krieger auf einem Ross, sondern reitet auf einem Esel, auf einem
Eselsfohlen.“
Jünger kommen wieder, legen ihre Kleider auf den Esel und Jesus setzte sich drauf. Dann legen
alle Leiter ihre Kleider oder Zweige auf den Boden als Teppich und rufen:
Alle:
Gepriesen sei der Sohn Davids. Alles Gute, dem, der im Auftrag von Gott kommtGepriesen sei Gott in der Höhe.
Erzähler:
Diese Leute meinten nun, Jesus kommt als König und befreit sie endlich aus der
Unterdrückung der Römer, er sei ihr Befreier und darum jubelten ihm alle zu, auch
wenn sie ihn gar nicht so gut kannten.
Fusswaschung:
Erzähler:
Jesus wusste, dass für ihn jetzt die Zeit gekommen war, zu sterben, diese Welt zu
verlassen und zu seinem Vater im Himmel zu gehen. Er hatte die Menschen auf der
Erde, sehr geliebt und nun gab er ihnen nochmals einen Beweis seiner Liebe. Er
wollte mit seinen Jüngern essen, das letzte Mal. Aber bevor sie schmutzig mit
staubigen Füssen diese Essen geniessen wollten, machte Jesus etwas Besonderes.
Er tat die Arbeit eines Dieners. Er fing an, seinen Jüngern die Füsse zu waschen.
Jesus mit Wasserbecken und Tuch, fängt mit Andreas an und kommt dann zu
Petrus.
Petrus:
Du Herr willst mir die Füsse waschen? Das ist doch Sklavenarbeit!
Jesus:
Was ich jetzt tue, kannst du noch nicht verstehen, aber später wirst du merken, was
es bedeutet.
Petrus:
Niemals! Nie sollst DU mir die schmutzigen Füsse waschen.
Jesus:
Wenn ich dir nicht die Füsse waschen kann, gehörst du nicht recht zu mir.
Petrus:
Wenn das so ist Herr, dann wasch mir nicht nur die Füsse, sondern auch Hände und
das Gesicht, ich will doch zu dir gehören.
Jesus:
Es reicht, wenn ich dir die Füsse wasche, denn wer schon gebadet ist, braucht nur
noch jeden Tag wieder den Staub von den Füssen zu waschen. Du bist schon rein,
ich habe dich schon rein gemacht. Jesus wäscht Petrus Füsse fertig
Jesus:
Wisst ihr jetzt, was ich gemacht habe? Ihr sagt mir Meister und Chef, und das bin ich
wirklich und trotzdem habe ich die geringe Arbeit gemacht, die sonst ein Diener tun
würde. Das soll euch ein Beispiel sein. Also wascht euch gegenseitig die Füsse,
dient einander und macht auch die dumme Arbeit, helft dem andern und macht ihm
eine Freude, das freut auch Gott und er wird euch segnen.
Abendmahl:
Erzähler:
Jesus wollte vor seinem Tod mit den Jüngern nochmals das Passamahl essen. Das
Passah ist das Fest, wo die Israeliten daran zurück dachten, wie Gott sie in Ägypten
bewahrt hatte. Kein einziger Sohn von den Israeliten musste sterben, als der
Todesengel kam, weil sie das machten was Gott ihnen gesagt hatte, nämlich das
Blut von einem Lamm an ihren Türrahmen strichen. Das Blut vom Lamm schütze sie
vor dem Tod. Nach dieser schrecklichen Nacht führte Gott das ganze Volk der
Israeliten in die Freiheit, weg vom Pharao. (-> evt. Bezug nehmen auf früher erzählte
Andachten über Mose, das Volk Israel oder auch Geschichten wie „Kalebs Lamm“
etc.)
Jesus nimmt Brot und einen Becher mit Saft – sitzt an einem gedeckten Tisch mit den Jüngern
Jesus:
Wie hab ich mich gesehnt, mit euch das Passamahl zu nehmen. Das wird mein
letztes sein hier auf der Erde. Danach muss ich sterben. Es braucht nach meinem
Tod kein Opferlamm mehr, das sterben muss, sondern ich bin das Opfer. Hier,
nehmt von diesem Brot und esst, denn es ist ein Zeichen, dass ich meine Körper für
euch hingebe. Esst das Brot und denkt jedesmal daran, dass ich für euch aus Liebe
gestorben bin. Und hier ist der Wein, nehmt und trinkt, denn das ist ein Zeichen für
mein Blut, das für euch vergossen wird, wenn ich sterbe. Es wird für eure Vergebung
der Fehler vergossen.
Garten Getsemane:
Erzähler:
Begleitet von seinen Jüngern, ging Jesus nach dem Essen wieder hinaus zum
Ölberg.
Jesus:
Ich werde jetzt dann leiden müssen und ihr werdet euch alle abwenden von mir und
mich verlassen.
Petrus:
Nein Herr, niemals! Auch wenn dich auch alle andern verlassen, ich werde das
niemals tun! Ich bleibe dir treu bis zum Tod!
Jesus:
Petrus, bevor der Hahn kräht und das Ende der Nacht verkündet, wirst du der sein,
der 3x behauptet, mich nicht zu kennen. Aber kommt jetzt, wir müssen beten. Bleibt
hier, ich gehe noch weiter vor in den Garten. Bitte betet, dass ihr der kommenden
Versuchung widerstehen könnt.
Er geht weiter und fängt an zu beten
Vater im Himmel, wenn es möglich ist, bewahre mich vor diesem Leiden. Aber nicht,
was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.
Erzähler:
Da kam ein Engel vom Himmel und gab Jesus neue Kraft. Er hatte nämlich
Todesangst und sein Schweiss tropfte wie Blut auf die Erde. Jesus stand auf und
ging zu seinen Jüngern zurück. Doch was sah er da? Sie waren eingeschlafen,
erschöpft von ihren Sorgen und Trauer.
Jesus rüttelt seine Jünger und weckt sie
Jesus:
Ihr dürft jetzt nicht schlafen! Steht auf und betet, dass ihr der kommenden
Versuchung widerstehen könnt
Erzähler:
Noch während Jesus das sagte, kam ein Trupp Männer auf sie zu. Judas, einer von
den Jüngern von Jesus, ging ihnen voran. Er ging direkt auf Jesus zu und begrüsste
ihn mit einem Kuss.
Jesus:
Judas, willst du nun deinen Herrn mit einem Kuss verraten?
Petrus:
Sollen wir uns mit dem Schwert wehren?
Jesus:
Nein
Die Soldaten packen Jesus und führen ihn ab, fast alle Jünger rennen davon ausser Petrus und
Johannes
Verleugnung von Petrus:
Petrus, eine Magd und ein Knecht stehen um ein Feuer
Magd:
Ach schau da, das ist ja der Jünger, den ich auch mit Jesus gesehen habe. Gell, du
warst mit diesem Jesus zusammen, der nun vor Gericht steht und vielleicht sterben
muss, hähä.
Petrus:
Äh nein, diesen Mann kenn ich nicht!
Knecht:
Doch, ich hab dich auch mit diesem Jesus gesehen, gib es zu!
Petrus:
Nein niemals, ich doch nicht!
Knecht:
Doch, du sprichst ja den gleichen Dialekt und dein Gesicht kommt mir bekannt vor.
Petrus:
Von was redet ihr eigentlich, wer soll dieser Jesus sein?
In diesem Moment kräht der Hahn. Petrus läuft weg und beginnt zu weinen.
Petrus:
Oh nein, ich hab es wirklich getan! Ich habe Jesus verleugnet! Und Jesus hat mich
grad noch angeschaut. Ich habe ihn enttäuscht. Nein, ich bin ein Feigling! Wie kann
ich das wieder gut machen?
Bei Pilatus:
Pilatus steigt langsam auf den Jägerstuhl/Hochsitz. Ab dieser Szene ohne Jesus spielen
Pilatus:
Ihr habt diesen Mann zu mir gebracht und gesagt, dass er die Menschen aufhetzt.
Ich habe ihn verhört und bin zu dem Urteil gekommen: Dieser Mann ist unschuldig.
Herodes ist derselben Meinung. Dieser Jesus hat nichts getan, was eine Todesstrafe
verdient. Ich gebe ihn frei. Ihr wisst ja, dass ich das jedes Jahr am Passafest mache,
eine Menschen begnadigen.
Magd:
Nein, weg mit diesem Jesus.
Knecht:
Ja, dieser Jesus soll sterben.
Pilatus:
Aber er hat ja nichts Böses getan.
Knecht:
Doch, ans Kreuz mit ihm, er soll sterben.
Pilatus:
Was hat er denn getan? Ich werde ihn auspeitschen lassen und gebe ihn dann frei.
Magd:
Nein, kreuzige, kreuzige ihn!
Alle:
Ans Kreuz mit ihm, ans Kreuz mit ihm….
Pilatus:
Also, dann macht ihr das! Kreuzigt ihn, aber ich will damit nichts zu tun haben, denn
ich glaube an seine Unschuld: Nehmt ihn.
Kreuzigung:
Nicht als Theater spielen, evt. passende Bilder verwenden oder Symbole wie 3 Kreuze, Tafel mit
INRI Schriftzug, Kleid und Würfel, Essig getränkter Schwamm
Erzähler:
Mit Jesus wurden zwei Verbrecher vor die Stadt geführt, zu der Stelle, die man
"Schädelstätte" nennt. Dort wurde Jesus ans Kreuz genagelt und mit ihm die beiden
Verbrecher, der eine rechts, der andere links von ihm.
Am Kreuz betete Jesus: "Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"
Unter dem Kreuz verlosten die Soldaten seine Kleider untereinander. Neugierig
stand die Menge dabei. Und die führenden Männer des Volkes verhöhnten Jesus:
"Anderen hat er geholfen! Wenn er wirklich Christus, der von Gott gesandte Befreier,
ist, dann soll er sich jetzt doch selber helfen!"
Auch die Soldaten verspotteten ihn. Sie gaben ihm Essig zu trinken und riefen ihm
zu: "Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich doch selbst!" Oben am Kreuz
brachten sie ein Schild an. Damit jeder es lesen konnte, stand dort: "Dies ist der
König der Juden!"
Auch einer der Verbrecher, die mit ihm gekreuzigt worden waren, lästerte: "Bist du
nun der Christus? Dann hilf dir selbst und uns!"
Aber der am anderen Kreuz wies ihn zurecht: "Fürchtest du Gott nicht einmal jetzt,
kurz vor dem Tod? Wir werden hier zu Recht bestraft. Wir haben den Tod verdient.
Der hier aber ist unschuldig; er hat nichts Böses getan." Zu Jesus sagte er: "Denk an
mich, wenn du in dein Königreich kommst!" Da antwortete ihm Jesus: "Ich versichere
dir: Noch heute wirst du mit mir im Paradies sein."
Am Mittag wurde es plötzlich im ganzen Land dunkel. Diese Finsternis dauerte drei
Stunden. Dann zerriss im Tempel der Vorhang vor dem Allerheiligsten von oben bis
unten und Jesus schrie noch einmal laut auf: "Vater, in deine Hände gebe ich meinen
Geist!" Dann starb er. Der römische Hauptmann, der die Hinrichtung beaufsichtigt
hatte erkannte jetzt: "Dieser Mann war wirklich unschuldig. Er ist wirklich der Sohn
von Gott!"
Aus der Bibel vorlesen (Hfa; Kolosser 1,20-22)
Was da am Kreuz passiert ist, schrieb Paulus später für uns auf, damit wir es bis
heute lesen können.
„Alles im Himmel und auf der Erde sollte durch Christus mit Gott wieder versöhnt
werden, alles hat Frieden gefunden, als er am Kreuz sein Blut vergoss.
Durch seinen Tod hat euch Christus mit Gott versöhnt. Jetzt steht ihr ohne Sünde
und ohne jeden Makel vor Gott.“
Bitte überlegt euch hier eure eigenen Erklärungen und Beispiele je nach
Andachtsschwerpunkt und Hauptaussage, die ihr in der Passionsgeschichte legen wollt…
Jesus ist gestorben, damit wir wieder zurück zu Gott kommen können. Er vergibt
unsere Fehler, wir können versöhnt sein mit Gott und Frieden im Herz haben. Jesus
hat aber auch unsere Angst besiegt und den Tod. Darum ist er Sieger über jedes
Problem.
Wir wollen Jeus nun danken für das was er tat. Wir dürfen aber auch Fehler, die uns
noch belasten aufschreiben und ans Kreuz heften. Oder Angst und Probleme
abladen am Kreuz bei Jesus. Schreib es auf einen Zettel oder zeichne es und brings
ans Kreuz. Du darfst das auch einem Leiter sagen und er wird für dich beten. Ihr
dürft kommen und dann beten wir zusammen, sei es beim Lastenabladen oder wenn
du um Vergebung deiner Fehler bitten willst.
Passende Lieder singen die Jesus für sein sterben danken z.B. „A miner Stell“
Auferstehung:
am Besten vor einem Raum mit Türe oder einer Höhle etc.
Erzähler:
Früh am übernächsten Morgen, nachdem Jesus gestorben war, passierte das, dass
ein paar Frauen, die gute Freunde und Nachfolger von Jesus waren zusammen
standen:
Maria:
Komm Salome, wir gehen zum Grab und salben unsern Herrn. Das ist das letzte
Zeichen unserer Liebe, die wir ihm zeigen können. Ich habe hier ganz wertvolle und
wohlriechende Salbe dabei.
Salome:
Ich komme mit. Aber ich bin sooo traurig. Ich weiss nicht, ob ich den toten Jesus
sehen kann. Und wie kommen wir denn überhaupt in das Grab hinein, da ist ja ein
grosser Stein vornedrangeschoben worden. Ich weiss gar nicht mehr, wie ich
weiterleben kann. Unser Jesus ist tot. ER gab mir so viel Liebe und Hoffnung und
nun ist alles vorbei. Ich kann es einfach nicht verstehen.
Maria und Salome gehen voran, die Kinder hinterher. Sie kommen zur Tür/Eingang.
Maria:
Der Stein ist weg! Das Grab ist offen! Komm wir gehen rein. Wo ist Jesus? Wo liegt
er?
Im Raum sitzt der Engel (evt. leere Tücher dabei)
Engel:
Warum sucht ihr den Lebenden bei den Toten in einem Grab? Habt ihr vergessen,
dass Jesus euch gesagt hat, dass er zwar sterben wird, aber nach 3 Tagen
auferstehen wird? Jesus lebt! Er ist nicht mehr tot! Er ist Sieger über den Tod und
alles Böse. Jesus lebt! Geht und sagt es den andern!
Salome:
Was, Jesus lebt? Ja wirklich: er lebt! Stimmt, das hat er uns gesagt. Wie wunderbar!
Maria:
Rennen weg
Ja, Jesus ist nicht mehr tot! Kommt heraus, schnell! Komm, wir suchen Jesus, ich
muss ihn sehen. Jesus lebt, judihui!