Grundwissen der 10.Jahrgangsstufe
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Grundwissen der 10.Jahrgangsstufe
GRUNDWISSEN Deutsch 1. Präsentation ..................................................................................................................................................... 2 2. Schreiben......................................................................................................................................................... 2 2.1. Erschließung literarischer Texte (Dramenauszug, Gedicht):.................................................................... 2 2.2. Erörterung im Anschluss an einen Text, in dem eine strittige Frage behandelt oder ein Problem angesprochen wird. ......................................................................................................................................... 3 3. Sprache............................................................................................................................................................ 4 4. Literatur der Aufklärung und des Sturm und Drangs....................................................................................... 5 5. Film und andere Medien.................................................................................................................................. 6 Seite 1 von 6 Fachschaft Deutsch GRUNDWISSEN Deutsch Jahrgangsstufe 10 1. Präsentation rhetorische Kenntnisse in der Praxis anwenden: Ergebnisse präsentieren, frei vortragen (mündliche Schulaufgabe) Orientierung bei der Präsentation an den Bewertungsbögen der Lehrer (vgl. Präsentation der Seminararbeit) verbales und nonverbalen Verhalten bewusst unterscheiden und einsetzen. Vorlesen, Vortragen, Spielen: fremde und eigene Texte sinngerecht und Verständnis fördernd vortragen Standpunkte sicher und argumentativ vertreten, Gesprächspartnern offen begegnen. Reflexion über Kommunikation: Gründe für Verständnisprobleme erkennen und Mittel zu ihrer Behebung finden. Beim nicht präsentierenden Schüler: Zuhören, d.h. Rückmeldungen geben, einen Fragenkatalog entwickeln, gezielt und differenziert Fragen stellen. 2. Schreiben Methodik des Schreibens komplexe Themen- und Aufgabenstellungen erschließen, Begriffe bestimmen und erläutern; Stoffe strukturieren und gliedern; Exzerpieren; Zitate und Textbelege sammeln, ordnen und integrieren; Methoden des Überarbeitens und Gestaltens von Texten selbständig nutzen, auch im Team. 2.1. Erschließung literarischer Texte (Dramenauszug, Gedicht): mithilfe weniger Fragen oder eines umfassenden Auftrags einen Text selbständig erfassen; Zusammenhänge zwischen Inhalt, Aufbau, Form und Sprache klären, Charakterisieren literarischer Figuren, eigene Deutungsansätze zu literarischen Texten systematisieren und vertiefen. Aufbau: - grundsätzliche Dreiteilung: Einleitung, Hauptteil, Schluss - der Aufbau des Hauptteils differiert je nach literarischer Vorlage und zugrundeliegender Aufgabenstellung 1. Einleitung: Hinweis auf Textvorlage (Autor, Titel, Textsorte) Einleitungsgedanke Hinführung zum Thema Kernaussage des Textes Seite 2 von 6 Fachschaft Deutsch GRUNDWISSEN Deutsch 2. Hauptteil: Ergebnisse der Texterschließung und Belegstellen; keine unbegründeten Spekulationen, auf Text- und Aufgabenbezug achten! Möglicher Aufbau: 2.1 Inhaltsangabe und Aufbau (beim Gedicht insbesondere Strophen- und Versbau) 2.2 Sprache, beim Drama insbesondere Figurenrede und – Charakteristik beim Gedicht, insbesondere Reim, Metrum, stilistische Mittel 2.3 beim Drama: Figuren und Figurenkonstellation, beim Gedicht: Motiv, Thematik 3. Schluss: Eigene Stellungnahme, Ausblick, Abrundung, Wiederaufnahme des Einleitungsgedankens, Einordnung in literarische Epoche Separate Gliederung nach dem Dezimalsystem! 2.2. Erörterung im Anschluss an einen Text, in dem eine strittige Frage behandelt oder ein Problem angesprochen wird. Aufbau 1. Einleitung: Hinweis auf Textvorlage Einleitungsgedanke Hinführung zum Thema 2. Hauptteil: 2.1 Analyse der Textvorlagen: Informationsgehalt und Argumentation von Sachtexten prüfen, auch mehrere Texte analysieren, auswerten und zusammenfassen; 2.2 Kritische Stellungnahme 2.2.1 These 2.2.2 Antithese 2.2.3 Synthese, Abwägung 3. Schluss: Eigene Stellungnahme, Ausblick, Abrundung, Wiederaufnahme des Einleitungsgedankens Separate Gliederung nach dem Dezimalsystem! Seite 3 von 6 Fachschaft Deutsch GRUNDWISSEN Deutsch 3. Sprache funktionale Verwendung und gestalterischer Einsatz von Sprache: Satzbaumuster bestimmen und variieren; Argumentationsgefüge ausgestalten; Verbindlichkeit und Glaubwürdigkeit von Aussagen kennzeichnen; die Geschlossenheit der Darstellung verdeutlichen Definieren von Begriffen: Klassifizierungen, Unterscheidungsmerkmale, Umschreibungen Wiederholen und Differenzieren von Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung Stilmittel: Bezeichnung Beschreibung oder deutsche Bezeichnung Anhäufung thematisch zusammengehörender Wörter Accumulatio (auch unter einem genannten oder nicht genannten Akkumulation) Oberbegriff (siehe auch Hendiadyoin, Pleonasmus, Tautologie) Verbildlichung, ausgeführte Metapher; eine Allegorie ist im Allgemeinen ein Gleichnis. Häufig wird hierbei Allegorie eine abstrakte Idee durch etwas Gegenständliches ausgedrückt. Alliteration Anapher Antithese Aposiopese Polarität (gedanklicher Gegensatz) (siehe auch Antitheton) Archaismus Assonanz Vokalischer Halbreim Asyndeton Unverbundene Reihung gleichwertiger Elemente; Bindungswörter und Konjunktionen werden weggelassen (siehe auch Polysyndeton) Chiasmus Ellipse Enjambement Euphemismus „Feld, Wald und Wiesen“; „Sonne, Mond und Sterne“ „Auf dem Theater der Welt sind alle Menschen Spieler: mancher bekommt die Rolle eines Königs, mancher die eines Bettlers …“ „Kind und Kegel“; „Milch macht müde Zwei oder mehrere unmittelbar aufeinander folgende Männer munter“; „Mensch Meier“; „Veni Wörter besitzen den gleichen Anfangslaut. vidi vici“ (Cäsar); Sonderfall der Repetitio, Wiederholung am Satz„Ich fordere Moral. Ich fordere /Versanfang, häufig auch mit Parallelismus; (Schema: Verständnis.“ x ... / x ...); häufig z. B. bei politischen Reden Abbruch mitten im Satz Hinwendung zum Publikum oder zu einer anwesenden, abwesenden oder vorgestellten Person oder Sache Veralteter sprachlicher Ausdruck Apostrophe Beispiele „Er konnte alles, aber er konnte dies nicht.“; „Sein Blut ist heiß, sein Blut ist kalt.“; „Was dieser heute baut, reißt jener morgen ein. (Andreas Gryphius)“ „Seht mal, was ich …“ „Alter Freund! Immer getreuer Schlaf, fliehst du mich?“ „Wams“ für Jacke; „gülden“ für golden „Ottos Mops trotzt.“ (Ernst Jandl); „Unterpfand - wunderbar“ „Wasser, Feuer, Erde, Luft – ewig werden sie bestehen.“ „Ich bin groß, klein bist du.“; „Wie viel symmetrische Überkreuzstellung von syntaktisch oder schneller man die Welt mit einem Könige semantisch entsprechenden Satzteilen (siehe auch versorge, als Könige mit einer Welt.“; „Er Epanodos, Parallelismus) liebt Rosen, Nelken mag er nicht.“ Auslassung von Satzteilen (siehe auch Brachylogie, „Na und?“; „Wer? Ich!“; aber auch: „Ich Zeugma) kann dies, du nicht“ Fortführung eines Satzes über das Vers-/Zeilenende „Die Wellen schaukeln / Den lustigen Kahn“ hinaus (Heinrich Heine) Beschönigende Umschreibung, Gegenteil: „kräftig“ anstelle von „dick“; „das Zeitliche Seite 4 von 6 Fachschaft Deutsch GRUNDWISSEN Deutsch Dysphemismus Exclamatio Ausruf Hyperbel Starke Übertreibung (siehe auch Untertreibung) Inversion Umkehrung der normalen Wortstellung im Satz zur Hervorhebung des Umgestellten Metapher Ersatz durch bildlichen Ausdruck, wobei zwischen beiden eine (oder auch mehrere) besondere Eigenschaft(en) verbindend wirkt (siehe auch Metonymie, Synekdoche, Vergleich) segnen“ anstelle von „sterben“; „Seniorenresidenz“ anstelle von „Altenheim“ „Stirb!“; „Hilfe!“; „Mörder!“; „Au!“ „todmüde“; „fuchsteufelswild“; „Schneckentempo“ „Ein Dieb ist er!“ (anstelle von „Er ist ein Dieb!“) „Deckmantel einer Feigheit“, „Am Fuße des Berges“, „ein Meer von Menschen“ Selberlebensbeschreibung (Jean Paul), Knabenmorgenblütenträume (Goethe), Tchibofonieren „Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch Paralleler Aufbau von (Teil-)Sätzen Parallelismus läuft.“ (Emil Zátopek) „Die Sonne lacht“; „Stimme des Siehe Anthropomorphismus: Zuweisung menschlicher Gewissens“; „Mutter Erde“; „Vater Staat“; Personifikation Eigenschaften an Tiere, Gegenstände oder ähnliches „Der Wind spielt“ „Was ist schon normal?“; „Seh’ ich so blöd Rhetorische Frage Frage, auf die keine Antwort erwartet wird aus?“; „Wo sind wir denn hier?“ Vergleich (auch Veranschaulichung, gekennzeichnet durch ein „stark wie ein Löwe“; „größer als ein Gleichnis) Vergleichswort Elefant“ Neologismus sprachliche Neubildung 4. Literatur der Aufklärung und des Sturm und Drangs Exemplarische Texte der Aufklärung: - Lessing: Nathan der Weise - Lessing: Emilia Galotti - Fabeln Exemplarische Texte des Sturm und Drang: - Schiller: Kabale und Liebe - Schiller: Die Räuber - Goethe: Prometheus - Goethe: Die Leiden des jungen Werther Exemplarische Texte der Gegenwart: - Plenzdorf: Die neuen Leiden des jungen W. - Süskind: Das Parfum - Schlink: Der Vorleser - Schneider: Schlafes Bruder Seite 5 von 6 Fachschaft Deutsch GRUNDWISSEN Deutsch Problemstellung, Zeitbezug, leitende Ideen von Aufklärung: - Rationalität, Vernunftsideal - Toleranz, Menschenrechte - Kritik an Absolutismus und Kirche - Glaube an Allmacht der Erziehung - Glaube an Wissenschaft, Fortschrittsoptimismus Problemstellung, Zeitbezug, leitende Ideen des Sturm und Drang: - Betonung der Individualität - Geniegedanke - Protest gegen regelgläubige Haltung der Aufklärung - Generationenkonflikte epochentypische Merkmale: - tektonischer Bau des Dramas; Begriffe: Akt, Szene, Exposition, Peripetie, retardierendes Moment, Katastrophe - für Aufklärung: Aristoteles-Rezeption - für Sturm und Drang: Shakespeare-Rezeption Kennen und Anwenden gattungsspezifischer Gestaltungsmittel für die Erschließung: Dialogführung, Konzeption, Darstellung und Funktion der Figuren, Raum- und Zeitgestaltung sowie Erzähltechnik; längere Erzählung und Roman unterscheiden; traditionelle und moderne Gestaltungsmittel der Lyrik Anwenden von Untersuchungsaspekten auf Sachtexte, insbesondere auch philosophische Texte; Beispiel: Kant, Was ist Aufklärung? Begründung der modernen Weltsicht und Wertehaltung Europas in der Aufklärung 5. Film und andere Medien Untersuchen medienspezifischer Mittel im Vergleich zu Romanvorlagen: - Süskind: Das Parfum - Schlink: Der Vorleser - Schneider: Schlafes Bruder Verhältnis von Bild, Ton und Wort analysieren und bewerten. Begriffe: Einstellung, Schnitt, Perspektive, Kamerabewegung Seite 6 von 6 Fachschaft Deutsch