Zwei Millionen Möbel-Quadratmeter

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Zwei Millionen Möbel-Quadratmeter
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Bremer AG: Strategischer Baupartner
Für das Einrichtungshaus Finke in Paderborn wurde die Geschossfläche um mehr
als 32.000 qm auf über 67.000 qm erweitert. Die auffällige Fassade hat dabei
Joan Sofron gestaltet. Links: Michael
Dufhues, Vorstand für den Bereich
Akquise bei der Bremer AG.
Zwei Millionen
Möbel-Quadratmeter
Das Expansionstempo der Möbelhändler ist ungebrochen. Knapp zwei Millionen
Quadratmeter Bruttogeschossfläche hat die Bremer AG in der Einrichtungslandschaft als Generalunternehmer realisiert. Die Liste der Referenzen ist lang. Welche
Vorteile das Unternehmen den Möblern bietet, hat Michael Dufhues, Vorstand
für den Bereich Akquise, der „möbel kultur“ erklärt.
F
lächenwachstum ohne Ende.
In den letzten Jahren ist die
Anzahl der Möbelhäuser mit
mehr als 25.000 qm VK-Fläche in
die Höhe geschossen. Zum ersten
Mal zählt der Möbelhandel 165
Einrichtungshäuser in dieser Größenordnung. Und dieser Bauboom
hält weiter an. So plant Finke in
Hamm einen 40.000er, Ostermann
und Krieger stehen in den Verhandlungen für Duisburg und Möbel Mahler baut einen Großteil der
74.000 qm in Neu-Ulm neu. Doch
wer steckt eigentlich hinter diesen
Fassaden? Wer hebt diese Möbelzentren aus der Erde? Die Bremer
AG ist eines der wenigen Bauunternehmen, die dem Möbelhandel
seine Paläste baut. Erst 2011 hat
Bremer das etwa 15.000 qm große
Küchenstudio von Ostermann in
Witten und im Frühjahr 2012 den
neuen, 54.000 qm großen Zurbrüggen in Herne realisiert – alles
schlüsselfertig.
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Wer mit ihm baue, bekomme
einen „zuverlässigen Partner fürs
Leben“, heißt es bei Bremer oder,
wie der Firmengründer immer
gesagt hat: „Wir bauen so, als
wenn wir selbst dort einziehen
wollen.“ Das Paderborner Unternehmen schaut auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück: Das erste
schlüsselfertige Projekt war das
Möbelhaus Hardeck in Bochum
1984, erinnert sich Michael Dufhues. Nach Hardeck kamen dann
schnell weitere Aufträge. Möbel
Oswald in Korbach (1985) sowie
zwei, drei kleine Häuser – mit
einer Fläche zwischen 8.000 und
10.000 qm. Den ersten Großauftrag erteilte 1988 Zurbrüggen in
Unna. Mittlerweile hat Bremer so
ziemlich alles für den Möbelmulti gebaut.
Seine Ursprünge hat das inhabergeführte mittelständische Unternehmen allerdings als reiner
Fertigteillieferant und Produzent
von Stahlbetonfertigteilen. „Unser
riesengroßer Durchbruch war neben Zurbrüggen in Unna Ostermann in Witten 1992“, so Dufhues. Die Besonderheit: ein großer
Lichthof, der sich zum Trend bei
Möbelhäusern in den 90er-Jahren
entwickelte. Die Liste der Referenzen ist jedoch noch länger.
Viele Mitglieder von den großen
Verbänden, aber auch Einzelunternehmer gehören zum Kundenstamm. Etwa 40 Möbelhäuser hat
Bremer bis heute ans Netz gebracht. Von kleinen Discountern,
Küchenhäusern und Fachmärkten
bis hin zu den großen Zentren.
„Alles zusammengerechnet macht
das knapp zwei Millionen Quadratmeter Bruttogeschossfläche“,
rechnet Dufhues nach.
Zwischen 1990 und 2003
schossen die Möbelpaläste wie
Pilze aus dem Boden. Danach
flauten die Aufträge etwas ab. In
dieser Zeit ließ das Expansions-
tempo der Branche generell etwas nach. Während dieser Spanne hat der Generalunternehmer
jedoch nicht den Kopf in den
Sand gesteckt, sondern neue Geschäftsfelder erschlossen. Die
Trumpfkarte von Bremer ist Flexibilität – nicht zuletzt auch aufgrund der eigenen Fertigteilproduktion, die zu den größten in
Deutschland gehört. So hat sich
Bremer in den letzten Jahren auf
die Logistiksparte fokussiert und
sich etabliert. Denn auch dort
schätzen die Kunden die Fähigkeiten des Paderborner Unternehmens, schnell, pragmatisch und
professionell zu bauen sowie individuelle Lösungen zu finden.
Doch welchen Mehrwert bietet
Bremer im Vergleich zu anderen
Bauunternehmen? „Architektur,
Konstruktion, Technik. Wir bringen die Konstruktion als Eigenleistung mit. Wir machen die Fertigteile selber, können daher wirt-
Das Einrichtungshaus Wanninger
in Straubing errichtete Bremer mit
einer Geschossfläche von mehr als
48.000 qm. Über die gesamte Eingangsfront erstreckt sich eine polygonale Glasfassade.
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Im Frühjahr dieses Jahres wurde
Zurbrüggen in Herne fertiggestellt.
Mit dabei: eine Spindel, die sich
über alle vier Etagen erstreckt.
schaftliche Preise
und Termine garantieren und auf alle
Wünsche der Bauherren eingehen. Es
gibt kurze Wege in
der Beschaffung“,
erklärt Dufhues.
Denn Bremer hat
ein eigenes Konstruktionsbüro, in
dem über 40 Mitarbeiter die technische Bearbeitung für die Gebäude
berechnen. Auch die Baumannschaft, vom Projekt- bis zum Bauleiter, kommt aus den eigenen
Reihen. „Wir sind klassischer Generalunternehmer – es gibt einen
Ansprechpartner vom Entwurf
über die komplette schlüsselfertige Bauabwicklung bis zur
Gewährleistung und Nachbetreuung. Die Gewährleistung gilt daAußergewöhnlich: Ein schwebendes Kinderland gibt es bei Mann Mobilia XXXL (o.).
Zwei offene Lichthöfe bringen viel Tageslicht in die Verkaufsräume bei Höffner in
Barsbüttel (M.). „Massive Baukonstruktion
in Perfektion“ ist das Motto von Bremer (l.).
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bei für alle Gewerke, nicht nur für
unsere Eigenleistung.“
Wenn es kurzfristig zu Planänderungen kommt, kein Problem.
Denn Bremer hat keine standardisierten Systeme. „Wir können flexibel auf die Anforderungen und
Wünsche der Kunden reagieren
und haben durch die eigene Produktion auch die Qualität der Fertigteile im Griff. Änderungen sind
so schneller umsetzbar.“
Darüber hinaus wird die Bedeutung von energieeffizienten
Häusern immer stärker. Was bietet
Bremer dafür? „Das Feld ist ziemlich weit. Es gibt diverse Anforderungen und Lösungen.“ Vom Bauherren werden im Vorfeld die
energetischen Wünsche an sein
Haus angegeben. „Wir setzen die
Wünsche um, wie zum Beispiel
eine Betonkernaktivierung bei
Ostermanns Küchenpalast in Witten mit Kühlung in den Decken.
Die Idee und Vorgaben umzusetzen ist kein Problem. Oftmals
jedoch eine Preisfrage“, so Dufhues. Im Bereich der Nachhaltigkeit ist neben einer energieeffizienten Technik auch die flexible Nutzbarkeit der Gebäude oder
eine Geschossaufstockung ein
Trendthema.
Doch wie lange dauert eigentlich der Bau bis zur schlüsselfertigen Übergabe? „Das ist natürlich
ein ganz spannendes Thema, das
von vielen Faktoren abhängt“, so
Dufhues. Hiendl in Augsburg, mit
einer Bruttogeschossfläche von
120.000 qm, hat Bremer innerhalb
eines halben Jahres schlüsselfertig
übergeben – vom ersten Bagger
auf der Baustelle bis zur Eröffnung. Dufhues verspricht: „Normalerweise veranschlagen wir eine
Spanne zwischen sechs und zwölf
Monaten – in Abhängigkeit von
Grundstück, Größe, Leistungsumfang und Jahreszeit.“
Kristina Hölscher
FACTS & FIGURES
● Bremer AG
Grüner Weg 28-48
33098 Paderborn
● Geschäftsleitung:
– Wolfgang Bremer,
Firmenchef und
Aufsichtsratsvorsitzender
– Heinz Hillebrand,
Vorstandsvorsitzender
– Michael Dufhues, Vorstand
– Torsten Schuff, Vorstand
– Kristoff Steinke, GF Bremer
Systembau in Stuttgart
●
Umsatz: 350 Mio. Euro
● Projekte: 40 Einrichtungshäuser mit knapp 2 Mio. qm
Geschossfläche
●
Mitarbeiter: 400
●
www.bremerbau.de