Durch das Sulzbacher Bergland rund um Etzelwang

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Durch das Sulzbacher Bergland rund um Etzelwang
Durch das Sulzbacher Bergland rund um Etzelwang
Burgenreiches Bergland
Etzelwang
Wissenswertes zum Weg
Unterschiedlicher können Kirchen kaum sein als die barocke evangelische
Pfarrkirche St. Nikolaus und die moderne katholische Kirche St. Martin in Etzelwang.
Erstere beherrscht als Mittelpunkt des kleinen Ortes im Sulzbacher Bergland auch
optisch das Ortsbild, letztere, eine der wenigen Kirchen von Karljosef Schattner,
1968/70 erbaut, markiert den östlichen Ortsrand. Bauweise und Lage der beiden
Gotteshäuser spiegeln die bewegte, von konfessionellen Auseinandersetzungen
geprägte Geschichte im Sulzbacher Land wider.
1652 waren im „Kölner Vergleich“ im Herzogtum Sulzbach die katholische und
evangelische Konfession als gleichberechtigt anerkannt worden; er schloss auch das
Recht ein, die vorhandenen Kirchen gleichberechtigt zu nutzen. Auf Anordnung der
Sulzbacher Regierung wurde in Etzelwang ab 1720 die damalige Kirche, ein
Nachfolgebau des von Bischof Gundekar II. um 1060 geweihten ersten
Gotteshauses, abgerissen. An ihrer Stelle wurde von beiden Konfessionen
gemeinsam die heutige evangelische Pfarrkirche St. Nikolaus errichtet und barock
ausgestattet. Altar, Kanzel und vor allem die Orgel sind von beachtenswerter
Qualität. Freilich musste beim Neubau der verschiedene theologische Anspruch
beider Glaubensrichtungen auch baulich sichtbar werden. Auf evangelischer Seite
geschah dies vor allem durch die Bemalung der Emporen, die im 18. Jahrhundert
besonders im protestantischen Kirchenbau im nürnbergischen Gebiet „in Mode“ war.
St. Nikolaus war jedoch die einzige Simultankirche, die mit Emporenbildern
ausgestattet wurde. Insgesamt 26 zum Teil sehr gute Bilder verschiedener Maler
erzählen vom Leben Jesu.
Durch den Zuzug von Heimatvertriebenen nach dem Krieg stieg die Katholikenzahl
stark, und bald wurde der Wunsch nach einer eigenen religiösen „Heimat“ laut. So
wurde 1967 das Simultaneum aufgelöst und in bewusstem Kontrast zur umgebenden
dörflichen Bauweise die Kirche St. Martin erbaut. Ihre acht tragenden Wände lassen
an den Kanten Lichtschlitze frei. Eine Wand ist aufgeklappt; sie umschließt den
Eingang und trägt gleichzeitig die Glockenstube und eine horizontale Betonplatte, die
das Wandprofil zu einem weithin sichtbaren Kreuz ergänzt. Der Lichteinfall durch ein
großes Rundfenster im Dach und die Fensterschlitze in den Wänden verleihen
zusammen den für Boden und Decke verwendeten Hölzern dem Raum eine
Atmosphäre der Ruhe, Wärme und Geborgenheit. Am Eingang zum Kirchenareal
steht der Altarstein aus der schon 1815 profanierten, 1979 abgebrochenen Kirche St.
Martin im nahen Ermhof mit modernen bronzenen Szenen aus dem Leben des
Heiligen.
Reliefs mit Szenen aus dem Leben des
Kirchenpatrons am Eingang zur Kirche
Turm der katholische Kirche St. Martin in
Etzelwang
Emporenmalerei in der evangel. Kirche
Im kuppenreichen Sulzbacher Bergland mit seinen oft bizarren Felsformationen und Höhlen,
dem Wechsel von Wäldern und offener Landschaft, einer reichen Flora und Fauna und kleine,
von Fachwerkbauten geprägten Dörfern liegen zahlreiche einstige Burgen und stattliche
Schlösser. So auch an unserem Wanderweg. Die ehemalige Burg Rupprechtstein, vom 14. bis
16. Jahrhundert Sitz der Freudenberger, ist heute Gasthof. Schloss Neidstein mit seinem
gotischen Treppengiebel und dem romantischen Vorhof, seit dem Mittelalter im Besitz derer
von Brand und erst vor kurzem an den Hollywoodstar Nicolas Cage verkauft, entstand 1513
aus einem Wirtschaftsgebäude der 1504 zerstörten frühmittelalterlichen Burg.. Im Zentrum
des „Bilderbuchdorfes“ Kirchenreinbach steht das ansehnliche frühere Hofmarkschloss.
Informationen zum Wegverlauf
Etzelwang liegt ca. 15 km westlich von
Sulzbach-Rosenberg
Parkmöglichkeiten an der Hauptstraße und
am Bahnhof.
Weg: 12 km, mehrere kurze Aufstiege.
Unbedingt genau auf die Markierung
achten!
Einkehrmöglichkeiten in Etzelwang, Burg
Rupprechtstein (Mo und Di geschlossen),
Kirchenreinbach.
Burg Neidstein und Schloss
Kirchenreinbach sind nicht zu besichtigen.
Die Kirchen in Etzelwang sind tagsüber
offen.
Wegverlauf: Mit Rotkreuz auf der
Kirchengasse aufwärts und im Wald nach
Rupprechtstein. Dort am Ortsende links
abwärts nach Kirchenreinbach. Auf dem
Buchbergweg aufwärts zum Buchberghaus
und durch den Wald nach Buchhof. Dort
links und kurz nach dem Ort geradeaus. Wenige
Meter nach einer Baumgruppe mit Grünkreuz
und [2] rechts und geradeaus in den Wald. Gut
100 m nach Überquerung einer großen
Waldwiese mit [2] scharf rechts (ab vom
Grünkreuz), geradeaus abwärts zu einem
Sträßchen. Dort links, auf der Staatsstraße
rechts, nach 100 m links Richtung
Rittmannshof, immer mit [2]. Nach der 2.
Straßenkurve (nach etwa 600 m) links ab, nach
20 m rechts, geradeaus hinauf zum Waldrand
und dort rechts (auch [5]). Wo Rittmannshof
sichtbar wird, mit [2] scharf links und durch
den Wald bis zu einem Feld, an dem [2] in den
querenden Blaustrichweg mündet. Mit ihm
rechts abwärts und über Albersdorf und
Tabernackel nach Etzelwang. - Abstecher zur
Burg Neidstein: In Tabernackel mit Blaukreuz
hinauf zur Burg und dort mit [2] auf Stufen
abwärts, über die Straße und mit Blaustrich
nach Etzelwang..
Schloss Neidstein