zu(g)kunft - Rhätische Bahn

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zu(g)kunft - Rhätische Bahn
INFO
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IN DIESER AUSGABE
IR 03/2006
Editorial/Editoriale .......................................................................................................................
Die Stimme der Geschäftsleitung ................................................................................................
La voce della Direzione ...............................................................................................................
Generalversammlung RhB ...........................................................................................................
Interview mit Hans-Jürg Spillmann ..............................................................................................
Dualstrategie 2012 .......................................................................................................................
Interview mit Diana Hofstetter ....................................................................................................
UNESCO-Dossier ...........................................................................................................................
Flottenpolitik ................................................................................................................................
Unsere Partner: APG ....................................................................................................................
Prüf- und Schulungsgerät (KIS) ...................................................................................................
Personalkommission ....................................................................................................................
Informatik stellt sich vor .............................................................................................................
Liegenschaften .............................................................................................................................
RhB sichert Bahnübergänge ........................................................................................................
Ausbau Schraubachbrücke ..........................................................................................................
Ausbau Engadinstrasse ...............................................................................................................
Neue Kranwagen ..........................................................................................................................
Arbeitssicherheit ..........................................................................................................................
BGM ..............................................................................................................................................
Aus dem Pressewald: «Algemeen Dagblad» Amsterdam ...........................................................
Zusammenstoss Val Tisch-Viadukt ..............................................................................................
Damals vor 30 Jahren ..................................................................................................................
Neues in Kürze .............................................................................................................................
Tag der offenen Türen in Samedan .............................................................................................
Tag der offenen Türen in Poschiavo ...........................................................................................
Giornata delle Porte Aperte Poschiavo .......................................................................................
Bahnhoffest Filisur .......................................................................................................................
Neue HCD-Lok ..............................................................................................................................
4-Tage-Marsch in Nijmegen .........................................................................................................
«mobibar» im Star[c]ken Stück ...................................................................................................
Dampffestival Untervaz ................................................................................................................
Train Treff Chur 2006 ...................................................................................................................
Lehrabschlussfeier 2006 ..............................................................................................................
Lehreintritte 2006 ........................................................................................................................
Deal or no Deal ...........................................................................................................................
Personalchronik vom 2. Juni – 1. September 2006 ....................................................................
RhB In-Team .................................................................................................................................
Spontan ........................................................................................................................................
Wortspiel ......................................................................................................................................
Herausgeber:
Geschäftsleitung der Rhätischen Bahn, 7002 Chur
Redaktion:
Peider Härtli (hä), [email protected]
Sandra Beeli (be), [email protected]
Walter Frei (Fr), [email protected]
Frontbild:
Weichenstellung in die Zu(g)kunft
Bild: Tibert Keller
NächsterRedaktionsschluss:
10. November 2006
Auflage:
3’200 Exemplare, 4-farbig
Abonnement:
Inland CHF 35.–/Ausland CHF 40.–
© by RhB:
Weiterverwendung und Nachdruck erwünscht,
jedoch nur unter Quellenangabe
Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier
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EDITORIAL / EDITORIALE
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«Dualstrategie 2012» – sportlich
gesehen
L’ «Offensive 2012» – dal punto di
vista sportivo
Sandra Beeli hat mir mit ihrem «sportlichen»
Editorial in der letzten Ausgabe einen Steilpass
zugespielt, den ich gerne aufnehmen will. Keine Bange, ich will nicht beim unsäglichen
Penaltydrama der Schweizer Nati an der WM
ansetzen; diese Vergangenheitsbewältigung
überlassen wir Köbi (Kuhn) und seinen Mannen. Das Team RhB liegt mir viel näher am
Herzen. Das Team RhB, welches nun die Spielregeln für die nächste Spielzeit, sprich die
«Dualstrategie 2012», kennt. Die RhB-Teamleitung hat diese ausgearbeitet, um weiterhin
in der Super League spielen zu dürfen. Mit
verstärktem Training und einer klugen Wettkampftaktik einerseits und mit effizientem Einsatz der Spieler und Ressourcen andererseits
soll das Team RhB auch in Zukunft für Furore
sorgen, vielleicht sogar in der Champions
League.
L’editoriale «sportivo» di Sandra Beeli nell’ultima edizione è stato un passaggio in profondità che voglio ad ogni costo raccogliere. Non
preoccupatevi, non mi soffermerò al dramma
dell’ineffabile calcio di rigore della Nazionale
Svizzera ai Mondiali. Lasciamo questo superamento del passato a Köbi (Kuhn) e ai suoi
uomini. È la squadra della FR che mi sta molto più a cuore. La squadra della FR che adesso
conosce le regole per il prossimo tempo di
gioco, vale a dire dell’ «Offensiva 2012». In
base ad un’analisi approfondita, l’organo direttivo della FR ha dovuto riconoscere che
l’attuazione a medio termine degli obiettivi
può essere conseguita soltanto mediante una
strategia duale. Da una parte aumentando
l’allenamento e mettendo in pratica una strategia di gara intelligente e, dall’altra, con
l’impiego efficiente di giocatori e risorse. Anche
in futuro la squadra della FR assumerà una
posizione importante ai campionati.
Die Neuausrichtung und die Optimierung der
Prozesse wird das ganze Team RhB über alle
Hierarchiestufen, Regionen und Bereiche hinweg verändern. Der Umbau unserer Mannschaft
setzt eine grosse Flexibilität der einzelnen Spieler voraus; ein Verteidiger mit Offensivpotenzial
sollte beispielsweise durchaus auch eine tragende Rolle im zentralen Mittelfeld spielen können. Bei einem Überangebot in einem bestimmten Bereich muss auch der Wechsel in eine
andere Mannschaft ins Auge gefasst werden.
Mit finanziellen Mitteln soll älteren Spielern
der Übertritt in den vorzeitigen Ruhestand
leichter gemacht werden. Letztlich wird sich
das Team RhB jedoch von bis zu 40 Teammitgliedern trennen müssen. Das schmerzt besonders – sie alle haben für unser Team ihr Bestes gegeben. Das Führungsteam hat für diese Härtefälle deshalb besondere Massnahmen
vorgesehen. Die betroffenen Spieler sollen
nicht alleine dastehen und werden bei der
beruflichen Neuorientierung aktiv und professionell unterstützt und begleitet.
Gleichzeitig signalisiert die Umsetzung der
Dualstrategie einen Neubeginn, der erlaubt, die
verbleibenden 90 Prozent der Spieler auf eine
stärkere Basis zu stellen und damit der RhB
als schlagkräftiges Team eine erfolgreiche Zukunft zu sichern.
Il nuovo orientamento e l’ottimizzazione dei
processi colpiranno e modificheranno a fondo
la struttura della FR a tutti i livelli gerarchici,
in tutte le regioni e in tutti i settori. La trasformazione all’interno della nostra squadra
presuppone grande flessibilità da parte di ogni
singolo giocatore. Un difensore con grande
potenziale offensivo dovrebbe, ad esempio,
poter giocare anche un ruolo principale in
centrocampo. Se sussiste un’offerta eccessiva
in un determinato settore, va anche considerato il passaggio in un’altra squadra. Ai
giocatori più anziani dovrà essere facilitato il
passaggio al pensionamento anticipato. Malgrado ciò, la squadra della FR si dovrà separare
da al massimo 40 membri del suo team. Questo
ci rende particolarmente tristi. Il team direttivo
ha previsto particolari misure per questi casi
di rigore. I giocatori interessati non saranno
lasciati soli. Essi verranno, infatti, appoggiati
ed accompagnati attivamente ed in modo professionale nel loro riorientamento.
La messa in atto della strategia duale segnala
contemporaneamente un nuovo inizio che
permette al rimanente 90 percento dei giocatori
di posizionarsi su una base più solida e di
quindi garantire alla FR una squadra risoluta
e un futuro coronato da successo.
Peider Härtli
IR 03/2006
DIE STIMME DER
GESCHÄFTSLEITUNG
Liebe Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter
Die RhB befindet sich in einer Phase, die uns
alle herausfordert. Eine Phase mit einschneidenden Massnahmen, aber auch eine Phase
mit vielversprechenden Zukunftsperspektiven.
Dabei dürfen wir immer wieder erfahren, welchen hohen Stellenwert und Rückhalt die RhB
in der Öffentlichkeit und bei den Kunden geniesst.
Rückhalt erfahren haben wir auch, als Verwaltungsrat und Geschäftsleitung vor einem Monat über die Umsetzung der Dualstrategie 2012
informierte. Damit soll die Zukunft der Rhätischen Bahn auf eine solide Basis gestellt werden. Dieses Ziel können wir einerseits durch
Mehrerträge (Offensive) und andererseits durch
kostensenkende Massnahmen (Prozessoptimierung) umsetzen. Dabei ist ein Abbau von
145 Stellen leider unumgänglich. Die Bündner
Regierung, viele Politiker und die Medien zeigten letztlich Verständnis dafür, dass diese für
alle schmerzhafte, mit Entlassungen verbundene Massnahme nicht zu umgehen ist. Mit
den Sozialpartnern stehen wir in einem fairen
und offenen Dialog und verhandeln einen Sozialplan, hinter dem alle Beteiligten werden
stehen können. Dies alles macht die starke
Position deutlich, die wir uns bei unseren Partnern erarbeitet haben.
Noch wichtiger als die externen Reaktionen
war für mich, wie Sie als Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter die Botschaft aufnehmen würden.
Die Geschäftsleitung hat deshalb das Gespräch gesucht und hat Sie in Ihren Regionen besucht. Sehr viele von Ihnen sind zu
diesen Veranstaltungen in Poschiavo, Reichenau, Chur, Klosters, Landquart und Samedan
gekommen. Die Kontakte und Gespräche mit
Ihnen haben mich sehr berührt. Ich war beeindruckt von der Sachlichkeit Ihrer Kritik wie
auch von Ihrer Bereitschaft zum Dialog. Dies
zeigt mir, dass Sie Vertrauen in die Führung
der RhB und in den Weg haben, den wir einschlagen wollen.
Das heisst für mich nicht, dass wir jetzt einfach zur Tagesordnung übergehen können.
Denn was wir nun umsetzen, bleibt einschneidend. Welche Stellen und welche Mitarbei-
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IR 03/2006
tenden direkt betroffen sind, ist erst teilweise bekannt. Ich habe deshalb volles Verständnis dafür, dass auf Ihrer Seite weiterhin Unsicherheit vorhanden ist. Für mich ist es vor
diesem Hintergrund wichtig, dem Kontakt mit
Ihnen weiter Sorge zu tragen und für Ihre
Anliegen offen zu sein.
Gleichzeitig bewegt sich die RhB in raschem
Tempo vorwärts. Innehalten, bis alle internen
Fragen geklärt sind, ist nicht möglich. Tagtäglich warten Tausende von Passagieren auf
unsere Züge. Die Projekte zur Umsetzung der
«Offensive 2012» sind definiert und werden
schrittweise gestartet. Ende September werden wir im Bahnhof Chur gemeinsam mit Partnern ein eigenes Verkaufsbüro eröffnen. Und
falls wir den Status als Unesco-Welterbe zugesprochen erhalten, wird dies einen weiteren Entwicklungsimpuls geben.
Deshalb hat unser Alltag bei der RhB im Moment zwei Gesichter: Auf der einen Seite
müssen wir den Stellenabbau verantwortungsvoll und sozialverträglich bewältigen. Dazu
gehört, die betroffenen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter und ihre Bedürfnisse ernst zu
nehmen. Auf der anderen Seite geht es um
die Zukunft. Damit wir beiden Seiten gerecht
werden können, müssen wir uns auf einem
schmalen Grat bewegen. Diesen Weg will das
Führungsteam gemeinsam mit Ihnen allen bewältigen. Dafür setze ich mich ein. Ich habe
Vertrauen in Sie.
Ihr
Erwin Rutishauser
LA VOCE DELLA DIREZIONE
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Gentili collaboratrici,
stimati collaboratori,
La FR sta passando una fase particolarmente
scossa. Una fase che comporta misure incisive
ma anche obiettivi che aprono nuove prospettive. A tal proposito avvertiamo la grande
importanza e il forte appoggio che la FR gode
in pubblico e della clientela.
Abbiamo riscontrato sostegno anche quando
un mese fa il Consiglio d’amministrazione e
la Direzione hanno informato in merito alla
messa in pratica della strategia duale 2012.
Con tali misure s’intende porre il futuro della
Ferrovia Retica su basi solide. Mettiamo in
atto questo obiettivo da una parte mediante
entrate maggiori (offensiva) e dall’altra con
misure volte a ridurre i costi (ottimizzazione
dei processi). La soppressione di 145 posti
di lavoro è, purtroppo, risultata inevitabile. Il
Governo grigionese, numerosi politici e i
media hanno mostrato comprensione per
queste misure, dolorose per tutti, legate ad
inevitabili licenziamenti. Ci troviamo in un
dialogo aperto con i partner sociali e siamo
intenti a negoziare un piano sociale sostenibile per tutte le parti interessate. Tutto ciò
rende ovvio il forte posizionamento acquisito
presso i nostri partner.
Ancor più importante per me era, come Voi,
collaboratrici e collaboratori, avreste accolto
la notizia. La Direzione ha quindi cercato il
colloquio e Vi ha visitati nelle Vostre regioni.
Tantissimi di Voi sono venuti alle riunioni informative di Poschiavo, Reichenau, Coira, Klosters, Landquart e Samedan. Mi ha fortemente
impressionato l’oggettività delle Vostre
critiche come pure la Vostra disponibilità al
dialogo. Ciò dimostra che avete fiducia nei
confronti della Direzione della FR e nella
strada che intendiamo intraprendere. Il
contatto e il dialogo con Voi mi hanno molto
toccato.
Per me ciò non vuol dire che adesso passeremo semplicemente all’ordine del giorno.
Infatti, quello che mettiamo in atto adesso,
avrà un effetto decisivo. Solo in parte si sa
quali posti di lavoro e quali collaboratrici e
collaboratori sono direttamente colpiti. Ho
piena comprensione che da parte Vostra
continuano a sussistere incertezze. Considerando tali premesse, per me è importante
continuare a prendersi cura dei contatti con
Voi e a rimare aperto alle Vostre richieste.
Contemporaneamente la FR si muove a grandi
passi. Non è possibile interrompere il lavoro
finché non sono risolte tutte le questioni. Ogni
giorno migliaia di passeggeri aspettano i
nostri treni. I progetti volti a mettere in atto
l’ «Offensiva 2012» sono stati definiti e vengono attuati passo per passo. A fine settembre
apriremo presso la Stazione ferroviaria di
Coira un ufficio vendite insieme ai nostri
partner. E, nel caso in cui dovessimo conseguire lo statuto di Patrimonio mondiale
Unesco, riusciremo ad ottenere un ulteriore
impulso di sviluppo.
Per questo motivo, al momento, la quotidianità presso la FR ha due facce: Da una
parte dobbiamo eseguire la soppressione dei
posti di lavoro in modo responsabile e
sostenibile dal profilo sociale, e dall’altra ne
va del nostro futuro. Per far fronte in modo
giusto ad entrambe le missioni, ci muoviamo
sul filo del rasoio. L’organo direttivo vuole
superare insieme a Voi questa situazione. È
a questo che vale il mio impegno. Ho fiducia
in Voi.
Il Vostro
Erwin Rutishauser
IR 03/2006
ABSCHIED AUS DEM
VERWALTUNGSRAT
Von Stefan Engler
Mit der heutigen Generalversammlung verlassen zwei Persönlichkeiten den Verwaltungsrat der Rhätischen Bahn, die sich während
langer Zeit mit grossem Engagement für unsere Bahn verdient gemacht haben. Im Namen
des Verwaltungsrates aber auch im Namen
von Ihnen allen, ist es mir ein Anliegen,
Verwaltungsratspräsident Dr. Aluis Maissen
und dem Vizepräsidenten des Verwaltungsrates Lorenz Zinsli dafür aufrichtig zu danken.
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IR 03/2006
Unvergessen bleiben nebst der engagierten
Führung der Generalversammlungen der
Rhätischen Bahn, bei denen er auch einmal
ins Feuer geraten konnte, der Auftritt zum
100 Jahre-Jubiläum Ruinaulta, als er in Frack
und Zylinder den Verwaltungsrat führte.
Vizepräsident Lorenz Zinsli gehört seit 1982
dem Verwaltungsrat als Vizepräsident an.
Verkehr, Tourismus und Finanzen, dafür legte
er sich ins Zeug. Quasi als «betriebswirtschaftliches Gewissen» des Verwaltungsrates legte
er Wert auf Transparenz und Vergleichbarkeit
in der Rechnungslegung, auf Risikoabwägungen aber auch auf überbetriebliche Zusammenarbeit.
Der Präsident, Dr. Aluis Maissen, war von 1991
bis 1998 zuerst Mitglied des Verwaltungsrates und seit Januar 2000 führte er als Präsident den Verwaltungsrat der Rhätischen Bahn.
Dr. Aluis Maissen hat sich in hohem Masse
mit der Rhätischen Bahn identifiziert. Mit dem
ihm eigenen Humor verstand er es in ausserordentlichem Masse, innerhalb des Verwaltungsrates, aber auch zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung, sowie zwischen der
Unternehmung und der Politik ausgleichend
zu wirken. Seine profunden Sprachkenntnisse, aber auch sein Verhandlungs- und Kommunikationsgeschick erlaubten es ihm, von
Tirano bis nach Disentis verstanden zu werden und die Interessen der Bahn engagiert
zu vertreten.
Mit Dr. Aluis Maissen und Lorenz Zinsli verlässt
ein starkes Führungsduo den Verwaltungsrat
der Rhätischen Bahn. Wenngleich sie unterschiedlicher eigentlich nicht sein könnten, hier
der Romane und frühere Regierungsrat, dort
der dreisprachige Walser, langjähriger Parlamentarier und Bankfachmann. Zusammen bildeten sie ein sehr erfolgreiches Team, das
die Rhätische Bahn weiter gebracht hat. Einige wenige Stichworte mögen dies unterstreichen:
♦ Die Erarbeitung der Unternehmens-Strategien FUTURO, Strategie 2006 sowie Offensive 2012;
♦ Die Realisierung der Bahnhofsausbauten
Chur, Disentis, St. Moritz, Landquart, Filisur
und Schiers;
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♦ Die Realisierung des Rail-Controllcenters in
Landquart und verschiedener Doppelspurabschnitte als Voraussetzung zur Einführung von Bahn 2000 auch in Graubünden;
♦ Neues Rollmaterial für den Glacier und
Bernina Express
♦ Die Einführung des Risk-Managements und
interner Kontrollsysteme
♦ Die Ausfinanzierung und der Primatwechsel
der Pensionskasse
♦ Aber auch der erstmalige Abschluss eines
Firmen-Arbeitsvertrages
♦ Die Lancierung der Bewerbung der RhB –
Albula- und Berninastrecke – als UNESCOWeltkulturerbe
♦ Oder aber als letztes Beispiel – und das
gehört zu den wichtigsten Aufgaben eines
Verwaltungsrates – die personelle Erneuerung der Geschäftsleitung.
Mit dem Präsidenten, Dr. Aluis Maissen, und
dem Vizepräsidenten verabschieden sich zwei
Persönlichkeiten aus dem Verwaltungsrat der
Rhätischen Bahn, welche sich massgeblich für
die Entwicklung der Unternehmung engagiert
haben. Die Meilensteine, an denen sie die
Unternehmung vorbei geführt haben, sind
Spuren einer bemerkenswerten Tätigkeit. Sie
lassen eine Unternehmung zurück, die sich
sehen lassen kann. Eine Unternehmung in der
Aufbruchstimmung herrscht. Ihnen beiden
wünsche ich auch in ihrem Namen, liebe Aktionäre, liebe Gäste, dass sie auch in Zukunft
ihre positive, humorvolle und interessierte
Einstellung zum Leben und zur Gesellschaft
erhalten mögen. Bei aller Unterschiedlichkeit,
nebst ihrer gemeinsamen Begeisterung für die
Rhätische Bahn, verbindet sie eines: Beide
sind passionierte Golf-Spieler. Zwar führt die
Rhätische Bahn an verschiedenen Golf-Plätzen im Kanton entlang. Noch nicht gelungen
ist es, mitten durch einen Golf-Platz zu fahren. Unsere Bahn fährt aber – wie bereits
gesagt – an einer Vielzahl von Golf-Plätzen
entlang. Um beides geniessen zu können, die
Bahnfahrt, wie die Aussicht auf den Golf-Platz,
schenkt Ihnen Ihre Bahn, die Aktionärinnen
und Aktionäre, auf Lebzeiten ein GeneralAbonnement der Rhätischen Bahn.
Als äusseres Zeichen der Dankbarkeit und der
Anerkennung für alles, was Sie zu Gunsten
der Rhätischen Bahn geleistet haben, darf ich
Ihnen ausserdem diese Weichenlaterne überreichen. Echte Bähnler nutzen sie als Nachttischlampe.
IR 03/2006
v.l.n.r.: Aluis Maissen, Regierungsrat Stefan Engler, Lorenz Zinsli
Car Aluis, in grond e sincer engrazchement
per tot il cor e tot il engaschamaint regalo
a’favour da nossa veia da fer retica.
Lieber Lorenz, auch vielen herzlichen Dank
für deine Hartnäckigkeit und Beharrlichkeit,
aber auch für das Herz, das Du der Bahn und
ihren Mitarbeitenden geschenkt hast.
Neu im Verwaltungsrat:
Heinz Dudli, 1951
Vizepräsident VR
Benno
Burtscher, 1961
Mitglied VR
Ausbildung: Dipl. Bauing. ETH
Ausbildung: lic. iur. Rechtsanwalt
Berufliche Laufbahn: Vorsitzender der Geschäftsleitung der
EDY Toscano AG, ehem. stellvertretender Direktor RhB
Berufliche Laufbahn: eigene Anwaltskanzlei in Chur
Tätigkeit: VR-Präsident Sacchet
& Partner Haustechnik AG,
Mettler AG, VR EDY Toscano AG
Tätigkeit: Präsident Stiftung Pro
Senectute Graubünden, Vizepräsident Spitalregion Churer Rheintal, weitere VR- und Stiftungsmandate
MIT NEUEM OBERLOKFÜHRER
IN DIE ZU(G)KUNFT
Seit dem 1. August 2006 leitet Hans-Jürg
Spillmann (61) als Verwaltungsratspräsident
die Geschicke der Rhätischen Bahn. HansJürg Spillmann ist seit 2004 im RhB-VR. Er
weist eine spannende berufliche Laufbahn
mit verschiedenen Führungspositionen bei
der SBB vor, zuletzt als COO Division Infrastruktur. Von Herrn Spillmann erfahren wir im
folgenden Interview interessante Statements
zu Motivationen, Strategien und Visionen.
Mit Hans-Jürg Spillmann sprach Peider Härtli
Am 1. August 2006 lösten Sie Dr. Aluis Maissen als obersten RhB-Lokführer ab. Welches
war Ihre Motivation zur Annahme des Präsidiums bei der RhB?
HJS: Schon in den zwei Jahren als Vertreter
des Bundes im Verwaltungsrat, hat mich die
RhB gepackt. Ein modern geführtes Bahnunternehmen mit reicher Tradition, engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine
Geschäftsleitung die mutig die Herausforderungen der Zukunft anpackt. Da trage ich
gerne meinen Teil zur weiteren Entwicklung
bei.
Die RhB positioniert sich in ihrer strategischen Ausrichtung als touristischer Motor in
Graubünden. Kann die Bündner Bahn diese
Rolle auch spielen?
HJS: Ja, wir betrachten diese Rolle als eine
der grossen Chancen für die RhB. Die Ansprüche der Kunden an Qualität und Service sind
hoch. Mit ihren spektakulären Strecken hat
die RhB das Zeug, die touristischen Highlights
des Kantons Graubünden für die Gäste zu
einem einmaligen Gesamt-Erlebnis zu verbinden.
« »
Ich bedaure sehr, dass
wir zu diesen schwerwiegenden Massnahmen
gezwungen sind
Kürzlich hat der RhB-Verwaltungsrat grünes
Licht zur Umsetzung der «Dualstrategie»
gegeben. Besonders die Massnahmen im
Bereich «Prozessoptimierung» treffen das
Unternehmen heftig. In den nächsten zwei
Jahren sollen demnach die Stellen um rund
10 Prozent reduziert werden. Rund 40 Mitarbeitende sollen gar entlassen werden. Waren
solch unpopuläre Massnahmen zwingend?
HJS: Ich bedaure sehr, dass wir zu diesen
schwerwiegenden Massnahmen gezwungen
sind. Es geht darum, die Zukunft der RhB
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IR 03/2006
und ihrer Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern.
Unsere Dualstrategie hat also zwei Stossrichtungen: neben Kostenreduktion wollen wir
mit Investitionen in Produkte, Systeme und
Services auch Wachstumschancen nützen.
Aus der Sicht als SBB-Kadermitglied: Wie
beurteilen Sie die Rolle der RhB als Bahnunternehmen? Kann die RhB nur auf die Karte Tourismus setzen? Oder kann sie auch als
Pendlerbahn reüssieren? Oder als Güterbahn?
HJS: Es wäre verfehlt, wenn eine ausgewachsene Bahn wie die RhB für die Touristen allein da sein möchte. Schliesslich lebt die RhB
massgeblich von dem starken Rückhalt in der
Bevölkerung. Und da wird die Einstellung zur
Bahn tagtäglich durch Erlebnisse beim Pendeln, sei es für Beruf oder in der Freizeit,
geprägt. Jede Bündnerin und jeder Bündner
erwartet zu Recht, dass die RhB saubere,
pünktliche und sichere Züge in der Region
anbietet. Im Güterverkehr gibt es kein Ausruhen. Im Wettbewerb mit dem Strassentransport ist die RhB dauernd gefordert. Wir wollen uns noch besser auf die Bedürfnisse der
Schlüsselkunden ausrichten, unsere Produktivität und Qualität im Gütertransport steigern.
Zurück zur Touristenbahn: Glacier und Bernina Express gehören zu den bekanntesten
touristischen Marken der Schweiz im Ausland. Wird aus Ihrer Sicht das Marktpotenzial
optimal ausgeschöpft?
HJS: Ich danke allen Menschen in der RhB,
denen wir starke Marken wie Glacier und
Bernina Express verdanken. Aber wie gesagt:
im Tourismus hat man den Erfolg nicht auf
sicher. In der RhB haben wir einige Ideen,
wie wir die starken Marken noch stärker machen können. Da liegt noch einiges drin und
die Geschäftsleitung hat sich anspruchsvolle
Ziele gesetzt.
Und wie beurteilen Sie die Chancen der RhB
in Bezug auf die Substanzerhaltung bei den
Infrastrukturanlagen und Rollmaterial? Viele Tunnels und Brücken müssen dringend saniert werden, das Rollmaterial ist zum Teil 60jährig… Gleichzeitig muss um jeden Franken
Beitrag gekämpft werden.
HJS: Für den Substanzerhalt braucht die RhB,
wie alle Bahnen, öffentliche Mittel. Die Bud-
ZU(G)KUNFTSORIENTIERTE
WEICHENSTELLUNG
Transparente Informationspolitik: Direktor Erwin Rutishauser
anlässlich der Mitarbeiterorientierung in Chur.
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IR 03/2006
Von Peider Härtli
Prozessoptimierung schafft
Handlungsspielraum
Im September 2005 kündigte die Rhätische
Bahn eine Dualstrategie an, um ihre Zukunft
zu sichern. Nun hat der RhB-Verwaltungsrat
die Umsetzungsmassnahmen verabschiedet.
Diese führen zu einem Abbau von rund 145
Stellen bis Ende 2008. Damit verbunden sind
maximal 40 Entlassungen. Der Verwaltungsrat will den Stellenabbau so sozialverträglich
wie möglich gestalten und stellt insbesondere für Frühpensionierungen wesentliche finanzielle Mittel zur Verfügung.
Parallel zur Offensivstrategie optimiert die RhB
ihre Prozesse. Im breit angelegten Umsetzungsprogramm sind unter anderem folgende Massnahmen vorgesehen:
♦ Vertrieb/Marketing wird zu einer selbstständigen Geschäftseinheit aufgewertet.
♦ Die Zahl der Vertriebs- und Betriebsregionen wird von acht auf vier reduziert.
♦ Die RhB realisiert für acht heute von eigenem Personal bediente Stationen andere
Lösungen: Ospizio Bernina, Untervaz und
Campocologno erhalten Billettautomaten;
für Davos Dorf, Küblis, Langwies, Celerina
und Zuoz werden externe Stationshalter
gesucht.
Die RhB stand vor einem Jahr am Scheideweg: Ohne konsequentes Gegensteuer hätten veränderte Marktbedingungen, Sparmassnahmen seitens der öffentlichen Hand und
die interne Kostenentwicklung bis ins Jahr
2012 zu einem kumulierten Fehlbetrag von
rund 101 Mio. CHF geführt. Dadurch wäre die
Zukunft der Bündner Staatsbahn in der heutigen Form in Frage gestellt worden. Mit den
beschlossenen Massnahmen will der RhB-Verwaltungsrat durch eine Offensivstrategie die
Einnahmeseite stärken und gleichzeitig mit
einer Prozessoptimierung die Kosten senken.
Offensivstrategie ermöglicht
Mehreinnahmen
Potenzial für höhere Einnahmen sieht die RhB
insbesondere im Reiseverkehr und im so genannten Drittmarktgeschäft.
♦ Im Reiseverkehr steht der Tourismus- und
Ausflugsmarkt im Vordergrund. Um in diesem Segment wachsen zu können, professionalisiert die RhB ihr Marketing und lanciert eine Vertriebsoffensive. Zusätzlich
strebt sie Kooperationen mit Partnern aus
dem Tourismussektor an. Neues Rollmaterial wird die Attraktivität des RhB-Angebots
weiter stärken.
♦ Im Drittmarktgeschäft geht es darum, vorhandenes Potenzial und Knowhow kommerziell besser zu nutzen. Dazu gehört, dass
die RhB-Werkstätten und der Materialeinkauf ihre Dienstleistungen verstärkt auch
anderen Bahnen zur Verfügung stellen.
Mehreinkünfte erzielen will die Rhätische
Bahn zudem mit einer intensiveren Bewirtschaftung von Bahnhofimmobilien an attraktiven Lagen.
Stellenabbau sozialverträglich
durchführen
Die Optimierung der Prozesse führt bis Ende
2008 über alle Hierarchiestufen, Regionen und
Geschäftsbereiche hinweg zu einem Abbau
von rund 145 Stellen (bei einem aktuellen
Stellenplan von 1451 Vollzeitstellen). Wo immer möglich, wird die RhB diesen Schritt über
vorzeitige Pensionierungen und die natürliche Fluktuation vollziehen. Aus heutiger Sicht
werden Entlassungen trotzdem nicht zu umgehen sein. Die RhB geht davon aus, dass
maximal 40 Kündigungen notwendig sein
werden. Der Stellenabbau erfolgt so sozialverträglich wie möglich. Der Verwaltungsrat
ist bereit, insbesondere für Frühpensionierungen finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen.
Mit den beiden Massnahmenbündeln Offensivstrategie und Prozessoptimierung leistet die
RhB den innerhalb ihrer Möglichkeiten liegenden Beitrag zur Sicherung der Unternehmenszukunft. In den nächsten Jahren wird sie ein
nahezu ausgeglichenes Budget präsentieren
können. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung
der RhB bedauern, dass der Stellenabbau
nicht zu umgehen ist. Gleichzeitig signalisiert
die Umsetzung der Dualstrategie einen Neubeginn, der erlaubt, die verbleibenden Arbeitsplätze auf eine stärkere Basis zu stellen.
MARKENARCHITEKTUR
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Interview von Walter Frei mit Diana Hofstetter
Frau Hofstetter, Sie sind jetzt einige Monate
bei der Rhätischen Bahn tätig. Wie gefällt es
Ihnen, haben Sie sich arbeitstechnisch gut
eingelebt?
Es gefällt mir bei der Rhätischen Bahn sehr
gut! Ich schätze die Personen, die bei der
RhB arbeiten und sich für sie einsetzen. Arbeitstechnisch wurde ich von allen Seiten
hervorragend unterstützt und ich möchte mich
für diesen Support bei allen ganz herzlich
bedanken!
Als Leiterin des Marketing widmen Sie sich
bis in den Herbst hinein vor allem strategischen Marketingaufgaben. Unser heutiges
Thema ist die «Markenarchitektur». Haben
Sie Architektur studiert?
Nein, Architektur habe ich nicht studiert.
Ich denke, Sie mögen «Marken». Sind Sie ein
Markenfreak und welche Marke fasziniert Sie
am meisten?
Ein Markenfreak bin ich nicht unbedingt, aber
ich mag schöne Dinge. Am meisten faszinieren mich Marken wie RhB, Nike, Coca-Cola,
Nivea oder Ovo. Ich bin zu tiefst beeindruckt
wie es diesen Unternehmungen gelungen ist,
ihre Marken über so lange Zeit aufrecht zu
erhalten.
Was zeichnet denn eine erfolgreiche Marke
aus?
Eine erfolgreiche Marke ist für mich dann erfolgreich, wenn es gelingt, eine langfristig
emotionale Bindung und damit eine eindeutige Identifikation und Differenzierung herzustellen.
Wie baut man eine Marke auf?
Marken wie z.B. die RhB sind über Jahrzehnte entstanden. Sie verfügen über eine Geschichte und grenzen sich dadurch ab. Ihre
Bedeutung und emotionale Bindung zwischen
der Umwelt und dem Unternehmen ist sehr
gross.
Es gibt allerdings auch Marken die man kurzfristig aufbauen kann, damit sind jedoch sehr
grosse finanzielle Mittel verbunden. Grundsätzlich kann gesagt werden, dass man eine
Marke durch gezielte Kommunikationsmassnahmen aufbauen kann. Das alleine genügt
aber nicht. Das Produkt und das Produktversprechen in der Kommunikation müssen
übereinstimmen.
Wo sind die markantesten Unterschiede zwischen unseren Markenzügen «Glacier Express» und «Bernina Express».
Grundsätzlich verfügen beide Markenzüge
über einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Was
aber in der Markenarchitektur zum Vorschein
kam, war, dass der Glacier Express in den
Fernmärkten wie z.B. Japan, Korea, China oder
USA, über einen höheren Bekanntheitsgrad
verfügt. Das kann zum einen damit zu tun
haben, dass das Wort «Glacier» oder auch
«Gletscher» bei den Kunden eine grössere
Verbindung zur Schweiz herstellt als das Wort
«Bernina».
«
»
Das Produkt und das Produktversprechen in der Kommunikation
müssen übereinstimmen
IR 03/2006
12
Der Bernina Express dagegen verfügt vor allem in Italien über einen sehr grossen Bekanntheitsgrad. Auch mit dem Bernina haben
wir noch Grosses vor und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir mit dem anstehenden 100Jahre-Jubiläum grosse Chancen haben, ihn
unseren Kunden noch näher zu bringen.
« »
Übergeordnet stehen
für mich die
Unternehmensziele
Sind diese Expresszüge prädestiniert für einen Markenauftritt? Warum ja bzw. nein?
Mit den beiden Expresszügen Glacier & Bernina verfügt die Rhätische Bahn über zwei
Topprodukte, die auf dem Schweizer- sowie
Internationalen Markt bereits über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügen.
Wir haben bei Marktforschungsumfragen festgestellt, dass auch die Marke «RhB» über eine
hohe Bekanntheit verfügt. Je weiter wir uns
in die Fernmärkte wie Asien, USA etc. bewegen, desto weniger bekannt ist die RhB. Aus
diesem Grund werden wir vor allem mit Glacier
und Bernina auftreten um neue Kunden gewinnen zu können.
Welche Chancen geben Sie unserem neuen
Glacier Express?
Der neue Glacier Express ist ein hervorragendes Produkt mit einem einmaligen spektakulären Erlebniswert für unsere Kunden. Mit
zusätzlich vernetzten Produkten und dem Einbezug der Weltmarken St. Moritz, Davos und
Zermatt können wir das noch unausgeschöpfte Potenzial im Winter und in der
Zwischensaison sicherlich noch besser ausschöpfen. Die Chancen stehen gut und ich
freue mich sehr, in Zusammenarbeit mit der
MGB und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern diese nutzen zu dürfen.
« »
Für mich ist
die Arbeit im Team
eine Selbstverständlichkeit
Welche strategisch ausgerichteten Projekte
liegen zurzeit noch auf Ihrem Schreibtisch?
Zurzeit liegen gleich mehrere Projekte auf
meinem Tisch auf deren Umsetzung ich mich
sehr freue. Zum einen arbeiten wir am neuen
Erscheinungsbild der Rhätischen Bahn. Dazu
gehören Teilprojekte wie z.B. der neue Internetauftritt. Im weiteren arbeiten wir an diversen Kooperationsprojekten wie Davos Touris-
IR 03/2006
mus und St. Moritz. Im Herbst werden wir
uns dann hauptsächlich auf die Vertriebsoffensive 2012 konzentrieren.
Ab Herbst 2006 werden Sie das ganze Team
des Marketing in Chur auch noch operativ
übernehmen. Inwiefern wird sich dann Ihre
tägliche Arbeit verändern? Welche Ziele verfolgen sie hier?
Mein Aufgabengebiet wird sich auf den
Schwerpunkt Führung verlegen, das wird auch
meine tägliche Arbeit verändern. Übergeordnet stehen für mich die Unternehmensziele.
Daraus werden die operativen Ziele für den
Vertrieb und das Marketing festgelegt. Nach
einigen Monaten der strategischen Arbeit freue
ich mich nun, diese Zielsetzungen mit meinen Mitarbeitenden umsetzen zu können. Ich
freue mich ebenfalls auf den Kundenkontakt,
denn das ist für mich das direkte Feedback,
wie wir unseren Job machen.
Frau Hofstetter, wenn man Ihnen begegnet,
erkennt man schnell, dass Sie eine Teamplayerin sind. Kommen Sie aus einer grossen
Familie oder ist dies Ihr Lebensmotto?
Eine Grossfamilie sind wir nicht. Aber ich habe
noch zwei Schwestern. Für mich ist die Arbeit
im Team eine Selbstverständlichkeit, denn
alleine können wir nichts bewegen. Jeder im
Team hat eine sehr wichtige Rolle. Das beste
Beispiel ist die RhB.
Ich danke Ihnen namens der Info Retica-Leser
für das Interview und wünsche Ihnen Freude
wie auch Erfolg bei Ihren künftigen Aufgaben.
UNESCO-DOSSIER
AUF DEM WEG NACH PARIS
13
IR 03/2006
Erfreulich: Eine Aufwertung der Kandidatur dank des Einbezugs von Tirano.
Von Peider Härtli
Der 4. September 2006 markiert einen wichtigen Meilenstein für die Rhätische Bahn, den
Kanton Graubünden und das Bundesamt für
Kultur (BAK). Das Dossier für die UNESCOKandidatur «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina» konnte termingemäss dem BAK zur Weiterleitung an die
UNESCO übergeben werden. Die Berninalinie
umfasst neu auch den italienischen Streckenabschnitt bis Tirano und ist nun in voller Länge Bestandteil der Kandidatur. Die Nomination wird damit als transnationales Projekt
deutlich aufgewertet.
2004 hat der Bundesrat die liste indicative
der Schweiz für das UNESCO-Welterbe gutgeheissen. Diese Liste umfasst neben weiteren Objekten die «Rhätische Bahn in der Kulturlandschaft Albula/Bernina». Die Albula- und
Berninastrecke zwischen Thusis und Tirano
(I) sind hervorragende und technisch innovative Beispiele für die Erschliessung der hochalpinen Landschaft und gehören zu den spektakulärsten Schmalspurbahnen der Welt. Zur
aussergewöhnlichen Bedeutung der Albula
und Berninastrecke gehört auch die umgebende Landschaft. Einerseits ist der direkte
Bezug zum Bahnbau von einzigartiger Qualität, andererseits führt die Strecke durch eine
überaus reiche Kulturlandschaft. Die Kunstbauten der Bahn bilden mit der besonderen
Topographie eine Einheit. Die Wahl der Linienführung war massgeblich durch die Vermitt-
Ein wichtiger Schritt: Der italienische Botschaftssekretär Mario
Fridegotto, RhB-Direktor Erwin
Rutishauser, Jean-Frédéric
Jauslin, Direktor des Bundesamtes für Kultur und Regierungsrat
Hansjörg Trachsel (von links)
präsentieren den Medien das
Kandidaturdossier der RhB für
die Aufnahme ins Weltkulturerbe
der UNESCO.
14
IR 03/2006
Die Kirche San Gian bei Celerina liegt auch im UNESCO-Perimeter.
lung von touristischen und landschaftlichen
Attraktionen motiviert. Die Faktoren einer
kulturellen Vergangenheit und Gegenwart
überlagern sich mit einer alpinen bis hochalpinen Naturlandschaft von spektakulärer
Schönheit.
Der ursprüngliche Perimeter der Stätte beschränkte sich auf das Hoheitsgebiet der
Schweiz und beinhaltete die Strecke Thusis –
St. Moritz – Campocologno. Nach diplomatischen Kontakten zwischen der Schweiz und
Italien sowie Gesprächen auf lokaler Ebene
ist es gelungen, den Perimeter bis zur Endstation nach Tirano zu verlängern. Damit bildet die Berninalinie in ihrer vollen Länge Teil
der Nomination. Durch diesen Einbezug von
Italien wird die Kandidatur als transnationales
Projekt aufgewertet.
Das BAK als Fachstelle des Bundes für Denkmalpflege, Archäologie und Ortsbildschutz
koordiniert das Weltkulturerbe in der Schweiz,
begleitet die Erarbeitung der Kandidaturen
und prüft sie auf nationaler Ebene abschliessend.
Die Herren Hansjörg Trachsel, Regierungsrat
des Kantons Graubünden, Erwin Rutishauser,
Direktor Rhätische Bahn und Mario Fridegotto,
Vertreter der italienischen Botschaft, über-
reichten am 4. September 2006 das Kandidaturdossier Jean-Frédéric Jauslin, Direktor des
BAK. Das Kandidaturdossier wurde von national und international anerkannten Experten sowie von einem Projektteam, bestehend
aus Vertreterinnen und Vertretern des BAK,
der kantonalen Verwaltung des Kantons Graubünden und der Rhätischen Bahn, erarbeitet.
Der Bund wird das Kandidaturdossier zur formellen Vorprüfung an das Welterbezentrum
in Paris weiterleiten. Bei Einreichung des definitiven Nominationsdossiers an die UNESCO
bis Ende Januar 2007 ist mit einem Entscheid
des UNESCO-Welterbe-Komitees im Juli 2008
zu rechnen.
FLOTTENPOLITIK –
UMSETZUNG GESTARTET
Von Johann Georg Bühler
In der Dezemberausgabe 2005 der InfoRetica
wurden Sie über die wesentlichsten Elemente der neuen Flottenpolitik informiert. Seit
Beginn dieses Jahres wird mit Hochdruck an
deren Umsetzung gearbeitet.
Nach der Genehmigung durch den Verwaltungsrat und dessen Auftrag an die Geschäftsleitung zur Durchführung der entsprechenden
Ausschreibung konnten die Vorarbeiten für
die weitere Erneuerung der Fahrzeugflotte freigegeben werden.
In einem ersten Schritt wurde der Kauf von
sechs weiteren Panoramawagen für die
Berninalinie, für die aus der Beschaffung
Glacier Express noch die Möglichkeit einer
kostengünstigen Nachbestellung (Option)
bestand, freigegeben.
15
IR 03/2006
den, sich nach vorgegebenen Anforderungen
für eine Zulassung zu den beiden Ausschreibungen zu bewerben. Beworben haben sich
sechs Firmen resp. Firmengruppierungen, von
denen drei den Anforderungen genügten und
zugelassen (präqualifiziert) wurden.
Gleichzeitig wurde mit den Vorarbeiten für die
Ausschreibungsunterlagen begonnen. Diese
umfassen das Leistungspflichtenheft, das
technische Pflichtenheft mit sämtlichen Unterlagen über die spezifischen Bedingungen
des RhB-Netzes denen die neuen Fahrzeuge
genügen müssen, die kommerziell-juristischen
Ausschreibungsbedingungen sowie den Entwurf des Werkliefervertrages.
Für die neuen Fahrzeugtypen, Triebzug und
Multifunktionswagen, muss eine neue Beschaffung nach den Regeln des Bundesgesetzes über das öffentliche Beschaffungswesen und der Submissionsgesetzgebung des
Kantons Graubünden durchgeführt werden.
Die Ausschreibung erfolgt dementsprechend
international und nach klar vorgegebenen
Verfahrensregeln.
Diese Vorarbeiten erfolgten unter Einbindung
und grosser Mithilfe von Kadern und Mitarbeitern aus allen betroffenen Fachbereichen
wie Marketing, Produktion und Technik. Die
Geschäftsleitung hat in mehreren Sitzungen
die zu wählenden Vorgaben und Ziele diskutiert und das ganze Unterlagenpaket genehmigt. Planmässig am 1. Juni konnten die Ausschreibungsdokumente den präqualifizierten
Firmen zugestellt werden. Ihnen standen 3 1/2
Monate Zeit für die Ausarbeitung der entsprechenden Angebote zur Verfügung. Diese
mussten spätestens bis zum 15. September
2006 eingereicht werden.
Im Januar wurde die internationale Fahrzeugindustrie im kantonalen Amtsblatt sowie im
Schweizerischen Handelsamtsblatt eingela-
Damit ist aber RhB intern keineswegs Ruhe
eingekehrt. Am 27. Juni fand in Landquart die
so genannte Anbieterkonferenz statt. Im Rah-
Vision des neuen Triebzuges
der RhB.
16
men dieser Konferenz haben der CEO, Erwin
Rutishauser, sowie die Projektleitung den
Anbietern nochmals Ziele und Schwerpunkte
der Ausschreibung erläutert. Die Anbieter hatten ihrerseits Gelegenheit, präzisierende Fragen zur Ausschreibung zu stellen und Unklarheiten mit den anwesenden Fachleuten zu
bereinigen.
Bereits ist auch das Vorgehen zur Evaluation
und zur Ausarbeitung des Vergabeantrages
in einem Dokument festgehalten, das durch
die Geschäftsleitung diskutiert und verabschiedet wurde. Auf dieser Basis haben nun
die Evaluationsteams mit den Detailvorbereitungen für die Evaluation begonnen.
IR 03/2006
Mit dieser Zusammensetzung ist eine praxisorientierte, alle Fachgebiete einbeziehende
Beurteilung der Angebote sichergestellt.
Für die Evaluation werden die Teams in eine
einwöchige Klausur aufgeboten. Ihre Arbeit
wird durch die Projektleitung, mit Unterstützung einer externen Fachkraft, geführt und
koordiniert.
Die Teams werden begleitet und unterstützt
von einem Kernteam, das aus Mitgliedern der
Geschäftsleitung und einem externen Berater
zusammengestellt ist.
♦ Johann Georg Bühler, (Leiter Rollmaterial)
Leitung
Diese Teams sind wie folgt zusammengesetzt:
Wie bei den Panoramawagen des
Glacier Express sind auch bei den
Neubeschaffungen Eigenleistungen der RhB-Werkstätten geplant.
Markt
Markt:
Patrizia Demarmels (Regionale Verkaufsleitung) Leitung
Franziska Frei (Produktemanagement)
Silvana Crameri (Betriebsdisponentin
Poschiavo)
Jürg Boner (Produktmanagement)
Peider Härtli (Kommunikation)
Technik und Unterhalt
Unterhalt:
Leo Fäh (Engineering, Support, Elektrotechnik),
Leitung
Urs Burger (Engineering, Support, Wagenbau)
Bertram Dietsch (Hauptunterhalt)
Hansruedi Disch (Betriebsunterhalt)
Hans Furgler (Engineering, Support) Leitung
Einsatz und Anwendung
Anwendung:
Andreas Mügeli (Zugpersonal, PEKO), Leitung
Ursina Triet (Zugpersonal)
Ernst Demonti (Lokpersonal Bernina, PEKO)
Marco Margadant (Leiter Produktion)
Christian Moritzi (Ausbildner Lokpersonal)
Betriebswirtschaft:
Roman Cadalbert (Finanzen), Leitung
Christoph Clavadetscher (Finanzen)
Karl Jahn (Rechnungswesen, Planung Rollmaterial)
Urs Baechler (extern)
♦ Urs Baechler (externer Projektbegleiter)
Koordination Teams
♦ Diana Hofstetter, (Leiterin Marketing)
♦ Silvio Briccola (Leiter Finanzen)
♦ Thomas Baumgartner (Leiter Verkehr)
Alle Beteiligten sehen den Angeboten der
Industrie mit grossem Interesse entgegen und
hoffen auf eine Vielzahl an innovativen und
qualitativ hoch stehenden Varianten.
Zu gegebener Zeit werden wir Sie wiederum
über den aktuellen Stand informieren.
UNSERE PARTNER: APG
17
Die unendliche Liebesgeschichte
Walter Frei sprach mit Othmar Casutt, Leiter PR,
Allgemeine Plakat Gesellschaft (APG), Bern
Was machen Sie innerhalb der Firma?
Seit 1982 arbeite ich in verschiedenen Funktionen. Von 1995 bis 2000 als Leiter der Filiale Chur und seit 2000 als Leiter PR mit Sitz in
Bern. Zudem bin ich Geschäftsführer der AWS
(Aussenwerbung Schweiz) und Generalsekretär des Weltverbandes der Aussenwerbung
(FEPE).
Also arbeiten auch Sie für eine Firma mit langer Tradition. Wie steht es mit unserer Partnerschaft?
Die Partnerschaft zwischen der Rhätischen
Bahn und der APG hat eine jahrzehntelange
Tradition. Sie basiert auf gegenseitigem Vertrauen und hat deshalb alle wirtschaftlichen,
unternehmenspolitischen und personellen
Veränderungen schadlos überstanden und
wurde kürzlich vertraglich neu geregelt. Heute betreut die APG auf dem Gelände der
Rhätischen Bahn rund 200 Plakatstellen.
« »
Diese letzte Reform
war das Produkt einer intensiven
Zusammenarbeit.
IR 03/2006
Gibt es einen markanten Vergleich von früher
zu heute?
Vor zwanzig Jahren standen in und neben den
Bahnhöfen der RhB noch mehr als 1’000
Plakatstellen mit unterschiedlichen Flächen.
Heute sind es noch rund 200 Plakatstellen,
mit welchen mehr Umsatz realisiert wird als
zu früheren Zeiten. Diese letzte Reform war
das Produkt einer intensiven Zusammenarbeit
von Roman Fümberger der APG Chur und Franz
Egger, Leiter Liegenschaften der RhB.
Mir scheint, als ob Ihre Firma Marktleader ist.
Ist dem so?
Ja, richtig! Gegründet im Jahre 1900 in Genf,
entwickelte sich die APG schnell zum Marktleader in der Aussenwerbung. Anfangs der
80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts sind
gleich zwei Meilensteine bemerkenswert: Über
die Beteiligungsfirma Impacta vermarktet die
APG das gesamte SBB-Gelände und in Chur
wird eine neue Filiale der APG eröffnet. Diese
lokale Präsenz wird zum Schlüssel des Erfolges und besteht, mit wirtschaftlich begründeten Umstrukturierungen, auch heute noch.
In keinem Land Europas hat das Plakat eine
ähnlich starke Marktstellung wie in der
Schweiz.
Was zeichnet das Plakat als Werbeträger aus?
Dem Schweizer Plakat wird Qualität attestiert.
Aber Qualität muss einen oder mehrere Namen haben. Glaubwürdigkeit ist einer davon.
Der Kunde muss darauf vertrauen können,
« »
Diese lokale Präsenz
wird zum
Schlüssel des Erfolges.
18
dass sein Plakat immer und überall zum richtigen Zeitpunkt geklebt wird, auch im Winter,
auch bei klirrender Kälte. Plakatstellen müssen dort errichtet werden, wo sie dem Kunden
Nutzen bringen. Heute verlangen die Kunden
nicht mehr möglichst viele Plakatstellen, sie
verlangen Plakatstellen mit hohen Frequenzzahlen.
Weshalb wird das traditionelle Plakat von der
modernen Elektronik nicht verdrängt?
Es mögen an die zwanzig Jahre her sein, als
die ersten Prognostiker den langsamen Tod
des Papierplakates voraussagten. Die Entwicklung sollte ganz anders verlaufen. Seit Jahren
erhöht das Plakat jährlich den Anteil an den
Werbeausgaben in der Schweiz. Es ist und
bleibt die Galerie der Strasse, des Medium
der Mobilität. Noch nie waren in der Schweiz
so viele Leute täglich unterwegs, zunehmend
mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, zunehmend mit der Bahn. Gerade deshalb werden
in der Schweiz wohl die innovativsten Ideen
der Aussenwerbung in den Bahnhöfen umgesetzt: in Zürich wurde das erste elektronische
Plakat mit einer Fläche von 64m2 installiert.
« »
Noch nie waren in der
Schweiz so viele Leute
täglich unterwegs.
Wie ich aus meiner früheren Berufstätigkeit
weiss, benutzten die SBB schon vor vielen
Jahren das Plakat als Werbeträger. Wie sieht
es diesbezüglich bei der RhB aus?
Am 25. Juni 1930 verkehrte erstmals der Glacier
Express durchgehend von St. Moritz nach Zer-
IR 03/2006
matt. Die Eroberung der Alpenregionen durch
den Bau von Schmalspurbahnen im 19. Jahrhundert war auch der Beginn einer reichhaltigen Palette von Plakaten. Bahnen und das
Plakat, eine fast unendliche Liebschaft – beide haben sich seit mehr als hundert Jahren
die Treue gehalten.
Die Verbindungen von Italien ins Engadin
wurden schon 1894 erstmals plakativ dargestellt. Kaum einer der unvergesslichen Plakatkünstler wie Emile Cardinaux, Augusto Giacometti oder Ernst Emil Schlatter fehlen in der
Galerie der Bahnplakate.
Im Jahre 1925, also fünf Jahre bevor die historische Bahnstrecke durchgehend befahren
wurde, erscheint erstmals der Name Glacier
Express auf einem Plakat. Aber nicht nur der
Glacier Express, auch die Rhätische Bahn, die
zusammen mit der damaligen Furka-OberalpBahn im alpinen Bahnverkehr Pionierleistungen vollbrachte, nutzte das Plakat als wirkungsvolles Medium zur Kommunikation mit
reisefreudigen Gästen. Walter Koch, liess sich
1909 durch das 88 Meter hohe Wiesen-Viadukt für ein eindrückliches Plakat inspirieren
und nur zwei Jahre später doppelte Ernst Emil
Schlatter mit dem Ruschein-Viadukt nach. Die
Zeitspanne zwischen 1909 und 1918 beschert
uns in seltener Vielfalt Herausragendes, die
unvergesslichen Werke von Emile Cardinaux
(Silsersee und Schloss Tarasp), Emil Schlatter
(Blumenstrauss) oder Augusto Giacometti
(Sonnenschirm) sind heute stumme Zeugen
höchster Plakatkultur.
Die kühnen Kunstbauten vermochten in der
damaligen Zeit die Plakatkünstler genau so
zu faszinieren, wie sie heute Gäste der Bahnen noch immer in ihren Bann locken. Es
scheint, dass die Bahnviadukte der damaligen Zeit ebenso für die Ewigkeit geschaffen
worden sind, wie die Liebesbeziehung der
Bahnen mit dem Plakat.
Damit wäre auch diese Liebesbeziehung erklärt. Herr Casutt, man erkennt im Gespräch
auch, dass Sie eine Liebesbeziehung zu Graubünden, Ihrer Heimat, pflegen. Namens unserer Leserinnen und Leser danke ich Ihnen
für dieses Gespräch.
EIN KIS(S) FÜR UNSERE
KUNDEN
19
IR 03/2006
Von Leo Fäh
Entwicklung der Kundeninformation
Vor ca. 40 Jahren begann die RhB mit der
Kundeninformation, mit dem Einbau von
Beschallungsanlagen in den Fahrzeugen. Diese
Einrichtungen bestanden damals aus Wagenlautsprechern und portablen Plattenspielern
und dienten vorerst zur Unterhaltung der
Kundschaft.
Mit der Beschaffung der Pendelzüge, bzw. der
unbegleiteten Züge, die mit Mikrofon und
Verstärker in den Führerständen ausgerüstet
sind, begann die eigentliche Ära der Kundeninformation.
Hätte man den damaligen Technikern erklärt,
was heute alles zum «Standard» der Kundeninformation gehört, so wäre man wohl ungläubig belächelt worden. Tatsächlich erfolgten jedoch seit jener Pionierzeit einige revolutionäre Systemeinführungen, Systemerweiterungen und Systemablösungen.
Die folgende tabellarische Zusammenstellung
zeigt die wichtigsten Highlights in der Historie der Kundeninformation im Rollmaterial der
RhB.
Jahr
KIS-Ereignis
1962 Erste Fahrzeuge mit Lautsprecher und
portablen Plattenspielern
1969 Live Durchsagen ab Führerstand in
Pendelzügen ChA
1972 Erste mobile Musikbox mit Kassettengerät
1984 Einführung der Licht-, Beleuchtung-, Türsteuerungskupplung (LBT)
1984 Tonstudio zur Abgabe von gespeicherten Texten (Typ Eigenbau)
1986 Erste Beschallungsanlagen mit Sprachspeicher ab Kassetten-Tonbandgerät
1995 Erste Railvox-Anlagen mit digitaler
Sprachspeicherung
1997 Neue Tonstudios mit MC- und CD-Gerät
1999 Einführung der Notbremsanforderung
(NBA)
1999 Erster Musikkoffer mit Wireless Mikrofon
1999 Erste visuelle Zielanzeigen
2002 Modernisierung Railvoxrechner und Einführung FIS-Zugbus
2006 Sitzplatzbeschallung über Kopfhörer im
Glacier Express
Mit der heutigen Kombination von akustischer
und visueller Kundeninformation werden die
Segmente Sicherheit, Komfort und Einhaltung
der Gesetzgebung (Behindertengleichstellungsgesetz) eingehalten.
Investitionen
Die Systeme der Kundeninformation sind zum
Teil Produkte aus der Unterhaltungsindustrie
und haben entsprechend eine kurzlebige Technik. Neuartige und innovative Produkte lösen die Gerätegeneration in kurzer Zeit wieder ab. Vom Zeitpunkt der Evaluation und
Planung bis zum tatsächlichen Einbau sind
die Geräte schon fast wieder veraltet, weil
laufend neue Produkte auf den Markt kommen. Zwischen der technisch möglichen und
wünschbaren Vision steht jedoch die finanziell vertretbare Realität. Trotzdem konnte die
RhB in diesem wichtigen Segment in den letzten Jahren grosse Investitionen tätigen.
Standardausrüstung in den
verschiedenen Fahrzeugtypen
Alle Züge der RhB besitzen eine Kundeninformationseinrichtung. Sie wird kontinuierlich verbessert und erweitert. Zurzeit gibt es
folgende Fahrzeugstandards:
Prüfeinrichtung zur Simulation
von bis zu 4 verschiedenen Fahrzeugen und 2 verschiedenen
Zügen.
20
Akustische Kundeninfo
Visuelle Kundeninfo
Steuergerät für Kundeninfo
Gruppenreservation
Sitzplatzbeschallung
StN-Pz, Lok
D, WR, BD, Stwg
EWII
GEX, BEX
GEX, BEX*
25
38
64
9
30
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Total
166
* vorbereitet für Sitzplatzbeschallung
Instruktion des Zugpersonals mit
der neuen Prüfeinrichtung.
Anzahl
Migration
Master
Slave
Master Pano
Master Slave
Bezeichnung
Fahrzeugtyp
IR 03/2006
Komplexität der Systeme
Prüfeinrichtung
Der Betrieb verlangt eine beliebige Zusammenstellung von Zügen aus allen möglichen
Fahrzeuggattungen und eine uneingeschränkte Funktion der Kundeninformation.
Eine weitere Herausforderung bildet die Vereinigung und Trennung von Zugsteilen zur
Bildung von Flügelzügen. Die Herstellung der
richtigen Kundeninformation wird für alle
Zugteile in einem zentralen Mastergerät erzeugt.
Vor dem Download einer neuen Software muss
das System Kundeninformation ausgiebig
getestet werden bezüglich:
♦ technische Funktionalität aller Einzelsysteme
♦ Funktionalität des Zusammenspiels aller
Einzelsysteme
♦ Korrektheit der hinterlegten Datenbank, der
Durchsagen und Anzeigen für alle Zugnummern
Mit der Erstellung einer ausbaufähigen Prüfeinrichtung für die Kundeninformation sind
solche Tests möglich. Ferner dient die Anlage
zur gezielten Schulung des Personals für die
Bedienung der neuen KIS-Systeme.
Die Einrichtung wurde vom Geschäftsbereich
R entwickelt und hergestellt. Die Anlage ermöglicht zwar einen rationellen Test einer
neuen Software, trotzdem werden leider die
letzten Fehler und Systemeigenheiten erst im
echten Einsatz und in der richtigen Umgebung, also auf den Fahrzeugen und im Betrieb, erkannt.
AUS DER PEKO-ECKE
21
Von Lieni Senti
Immer wieder entstehen Unsicherheiten und
Missverständnisse, was die Aufgabe der Personalkommission der RhB (PEKO) betrifft. Einige Mitarbeiter sind der Ansicht, dass die
PEKO ihren Auftrag zufrieden stellend erledigt, andere meinen, dass die PEKO stärker
und aggressiver vorgehen sollte. Diese verschiedenen «Gefühle» konnten wir soeben,
anlässlich der heftig geführten Diskussion um
die DV 0008 der Parkplatzregelung, feststellen. Da es sich um ein alltägliches Thema
handelt und beinahe jeden RhB-ler angeht,
diskutiert auch jeder selbst mit und hat auch
eigene Vorschläge, wie es mit der Parkierung
besser gehen könnte.
Wir als PEKO-Ausschuss dürfen festhalten,
dass mit zwei intensiven Sitzungen mit der
RhB-Geschäftsleitung und der Möglichkeit, für
den Bezug von Jahres- und Tageskarten, eine
geeignete Lösung gefunden werden konnte.
Dem PEKO-Ausschuss, sowie auch der RhB
ist es bewusst, dass eine hundertprozentige
Abdeckung aller Fälle und Varianten nicht
möglich und vorallem nicht umsetzbar ist.
Der PEKO-Ausschuss sieht es als eine gute
und annehmbare Lösung an. Klar ist, dass
der Dienstort nicht mehr vorgeschriebener
Wohnort sein muss und dass der RhB-Mitarbeiter auch bei Früh- oder Spätdienst seine
Anreise selbst wählen kann und dafür auch
selbst aufkommen muss.
Zur Verständlichkeit möchten wir nochmals
die Aufgaben der PEKO auflisten:
♦ Die PEKO vertritt die Interessen der Mitarbeiter/innen in betrieblichen Fragen gegenüber der Geschäftsleitung (GL) und der Leitung der Geschäftsbereiche (GB) der RhB.
♦ Die PEKO ist ein Bindeglied und fördert
die Zusammenarbeit zwischen den leitenden Stellen der RhB und den Mitarbeiter/
innen.
♦ Die PEKO hat keine gewerkschaftliche Funktion. Gespräche mit der PEKO, bzw. mit deren Mitgliedern haben nie Charakter einer
Verhandlung. Sie dienen immer der Meinungsbildung.
♦ Die PEKO hat nur ein Mitspracherecht und
kein Mitentscheidungsrecht. Sie erbringt
Vorschläge und kann keine Forderungen
oder sogar Erlasse einreichen.
IR 03/2006
♦ Personen- oder führungsbezogene Personalfragen sind für die PEKO kein Thema.
Die Zuständigkeits- und Kompetenzenregelung der RhB gelten ohne Einschränkung.
Soeben wurden alle Mitarbeiter/innen der RhB
über den Ausgang der Prozessanalyse und
dem bevorstehenden Fitnessprogramm (Dualstrategie) orientiert. Wie uns allen bereits
bewusst ist, werden wir einige Änderungen
und Neuerungen erfahren. Wir wissen auch,
dass diese Änderungen den eigenen Arbeitsplatz betreffen könnten. Umso grösser sind
die momentane Unsicherheit und die Erwartungen an Information.
Auch die PEKO wird zu diesem Thema ihren
Beitrag leisten und hoffentlich zur Zufriedenheit aller Mitarbeitenden. Nutzt unbedingt
unsere Informationsplattformen wie Intra- und
Internet. Schreibt uns, was euch bedrückt oder
was ihr empfindet. Nur so können wir bei der
RhB-Geschäftsleitung unsere Wünsche und
Vorschläge vorbringen. Heimliche «Stammtischgespräche» nützen der PEKO nichts!
Es ist auch klar, dass der PEKO-Ausschuss
eure Meldungen neutral und seriös behandelt und keine Namen oder sonstige vertrauliche Informationen weitergibt.
In diesem Sinne: Werden wir fit und helfen
der RhB den richtigen Weg auf dem richten
Gleis zu finden!
Die neue PEKO-Infobroschüre
kann per Mail oder unter
Tel. 990 594 bestellt werden.
www.peko-rhb.ch.vu
[email protected]
intra-rhb
IT@RHB
PROJEKT «DATA WAREHOUSE» – AUFBAU EINER INFORMATIONSPLATTFORM
22
IR 03/2006
Von Sandro Pfammatter
Ziele
Ausgangslage
Die RhB besitzt im Moment keine zentrale
Plattform für Kennzahlen und Auswertungen.
Es gibt einerseits verschiedene Auswertungsmöglichkeiten innerhalb der operativen Systeme (z.B. performis oder Penta) und andererseits sind für gewisse Auswertungen und
Statistiken, spezielle Berichte oder Module
(z.B. QSV, Betriebsleistungsstatistik) implementiert worden. Auswertungen werden aber
punktuell und auf Anfrage programmiert oder
aufbereitet. Das Bedürfnis nach einem einheitlichen unternehmensweiten Auswertungstool sowie aktuellen, qualitätsgesicherten und
unternehmensübergreifenden Kennzahlen,
insbesondere auf Seiten des Managements,
ist stark gestiegen.
Die Datenhaltung in der RhB ist meist heterogen und umfasst eine Vielzahl von Datenbeständen, die in Geschäftsabteilungen gesammelt oder von Applikationen generiert
werden. Zudem werden Begriffe inhomogen
verwendet, was die Interpretation der Daten
erschwert. Die in den verschiedenen Geschäftsbereichen heute existierenden und
teilweise unterschiedliche Datenbanken sind
meist über Jahre zusammen mit den entsprechenden operativen Systemen gewachsen und
decken die spezifischen Anforderungen des
Bereiches ab. Übergreifende Auswertungen
sind zur Zeit schwierig und zeitaufwendig.
Die Menge der vorhandenen Daten in der RhB
ist sehr gross, aber der Nutzen, den man
daraus zieht, ist meist noch sehr klein.
Ein weiteres Problem ist, dass die Anwender
in den Fachabteilungen grösstenteils keine
geeigneten Werkzeuge haben, um sich die
gewünschten Analysen erstellen zu können.
Ebenso sind die bestehenden Systeme oft
nicht integriert und sehr personenabhängig.
Bei den Analysen spielen immer häufiger,
verdichtete Daten und Vergleiche über längere Zeiträume eine Rolle, z.B. die Frequenzen
der letzten Jahre. Historische Daten werden
aber von den bestehenden Systemen jedoch
nur teilweise aufbewahrt. Es fehlen damit
erforderliche historische Informationen.
Übergeordnetes Ziel (Vision) des Projektes
«Data Warehouse» ist der Aufbau einer aktuellen, zentralen, einheitlichen und geschäftsbereichsübergreifenden Informationsplattform
für die Planungs- und Entscheidungsunterstützung. Es soll in Zukunft eine einzige und
verbindliche Datenbank für alle Kennzahlen
existieren.
Hauptziele:
♦ Planungs- und Entscheidungsprozesse sollen beschleunigt werden. Das Führungsteam soll also schneller und besser entscheiden können.
♦ Die Daten sollen richtig, aktuell und dokumentiert sein, so ist eine richtige Interpretation gewährleistet.
♦ Durch Verknüpfung von Daten aus unterschiedlichen Quellen sollen soweit möglich
und sinnvoll themenübergreifende Auswertungen gemacht werden. Dies soll unter
anderem auch zu neuen Erkenntnissen führen.
♦ Einheitliches, für die ganze RhB gültiges
Auswertungstool, erleichtert die Interpretation der Daten und unterstützt eine gemeinsame Kommunikation
♦ Durch die Datenaufbereitung für Analysezwecke an einem Ort wird der Ressourceneinsatz für die Bereitstellung der Daten reduziert. Dadurch sollen Einsparungen für
die gesamte Unternehmung resultieren.
♦ Durch den verstärkten Einsatz von einfach
zu bedienenden Analyse- und ReportingTools soll der Aufwand reduziert werden.
Anforderungen
Das Data Warehouse der RhB sollte folgende
Anforderungen erfüllen resp. folgenden Bedürfnissen gerecht werden:
♦ Aktualität: Die Daten im Data Warehouse
müssen aktuell sein.
♦ Geschwindigkeit: Alle Analysen sollten mit
einer annähernd gleichen, möglichst hohen Geschwindigkeit vom System durchgeführt werden, um dem Benutzer optimale Bedingungen zu bieten.
♦ Benutzerfreundlichkeit: Die Handhabung
soll flexibel sein und die Darstellungen gängig. Auswertungen sollen möglichst visu-
23
♦
♦
♦
♦
ell (grafisch ansprechend) dargestellt werden können. Ebenso sollen Resultate einfach zur weiteren Verwendung (z.B. Powerpoint) verfügbar sein.
Nachvollziehbarkeit: Die Informationen
müssen inhaltlich korrekt sein und nachvollziehbar sein.
Flexibilität: Das Data Warehouse soll flexible Analysen und die Vernetzung von Daten ermöglichen.
Bedarfsgerecht: Das Angebot im Data Warehouse muss benutzerorientiert sein. Die Information muss schnell gefunden werden
(thematische Struktur) und entsprechende
Benutzerrechte müssen geregelt werden.
Ebenso sollen «Power-User» die Möglichkeit haben, weiterführende und komplexere Auswertungen zu erstellen.
Webbasiert: Die Nutzung des Intranets soll
intensiviert werden. Auswertungen und
Analysetools sollen also möglichst auf dem
Intranet für eine möglichst grosse Anzahl
Anwender verfügbar sein.
Vorgehen
Ein Data Warehouse kann man nicht von der
Stange kaufen. Man muss es bauen. Um Risiken zu minimieren soll eine interaktive Vorgehensweise gewählt werden. In einer ersten
Realisierungsphase konzentriert man sich auf
die Datenquellen mit den grössten Chancen
(Erkenntnisse) und grössten Einsparmöglichkeiten. Ebenfalls fokussiert man sich auf bestehende Systeme mit möglichst einheitlicher,
strukturierter und hoher Datenqualität.
Zeitplan
Bis Ende 2006 soll das Data Warehouse konzipiert werden. In einer ersten Phase sollen
zu den 4 Themen mit der höchsten Priorität
(Personenreiseverkehr, Autoreiseverkehr,
Güterreiseverkehr sowie Bestandesführung,
Einkauf ) Daten, Kennzahlen und Auswertungen zur Verfügung stehen. In zwei weiteren
Phasen sollen bis Ende 2008 möglichst alle
wichtigen Datenquellen integriert werden.
Am 3. August wurde das Projekt ausgeschrieben. Bis Ende September wird der Zuschlag
an einen Lieferanten erwartet. Spätestens
Mitte Oktober soll mit der Realisierung begonnen werden. Erste Auswertungen könnten somit Ende Jahr verfügbar sein.
IR 03/2006
WIEDERBELEBUNG IM
PRÄTTIGAU
24
IR 03/2006
Von Lieni Senti
Tatort:
Zeitpunkt:
Opfer:
Täterin:
Tatmotiv:
Bahnhof Jenaz
1. Mai 2006
ehemaliges Stationsbüro
Frau Andrea Fontana, Hausfrau,
Jenaz
Eröffnung einer Papeterie
Tatbestand
Nach erfolgreicher Reanimation der Bahnhöfe Malans, Grüsch, Saas und Klosters Dorf
durch Vermietung an Drittpersonen fand auf
der Prättigauerlinie erneut am 1. Mai 2006
um 09.00 Uhr eine Wiederbelebung statt!
Mit Begeisterung und grosser Motivation eröffnete Frau Andrea Fontana ihre selbst umgebaute und gestaltete Papeterie im Bahnhof Jenaz. Als «Einheimische» beschäftigte
sich Frau Fontana schon längst mit dieser
«Tat» und der «Wiederbelebung» des verlassenen Bahnhofes. War und ist dieser Ort noch
immer ein beliebter Treffpunkt der Jenazer
Bevölkerung.
Mit der Pensionierung der bisherigen und einzigen Papeterieinhaberin des Dorfes, war es
um Frau Fontana geschehen und der Tatbestand somit gegeben! Mit ein, zwei Telefonaten und einer Besichtigung war klar, dass hier
ein «Attentat» zur Renovation erfolgen muss!
Auch «Fräulein» Fontana hilft in
den Ferien mit.
Pünktlicher Kaffeetreff.
Tatort
Nach dem schriftlich vereinbarten Strafmass
(Mietvertrag) darf nun festgestellt werden,
dass die Wiederbelebung des Stationsbüros
Jenaz vollends geglückt ist. Im schönen und
mit Liebe dekorierten Lädeli finden sich
Papeterieartikel, Geschenksachen, Bücher für
einen Franken und vieles mehr. Der Kaffeetreff um 09.30 Uhr gilt als besonderes «Merkmal» der Täterin und muss in der «Akte»
hervorgehoben werden. Ein Schwatz am
«Stammtisch» für jede/n Jenazer/in und ein
frisches Gipfeli gehören dazu. Wie auf den
Fotos zu erkennen ist, besucht auch Altstationsvorstand Walter Durisch seine ehemaligen Arbeitsräume und erzählt gerne über
alte RhB-Zeiten!
Täterin und Beute erfolgreich
Die Akte «Wiederbelegung im Prättigau» kann
ein erneutes Mal erfolgreich geschlossen
werden. Die RhB wünscht Frau Fontana gute
und erfolgreiche Geschäfte und dankt für die
Idee und Umsetzung. Die Jenazer freuen sich
weiterhin über die eigene Dorfpapeterie und
infolge guter Führung der Täterin, wird der
Fall als Präjudiz für weitere verlassene Bahnhöfe verwendet!
Öffnungszeiten:
Dienstag, Donnerstag und Freitag von
9 – 11 Uhr, 14 –17 Uhr
Samstag von 9 – 12 Uhr
GEFÄHRLICHE ÜBERGÄNGE
WERDEN ENTSCHÄRFT
Von Peider Härtli
Technische Sicherungseinrichtungen
sind kostspielig
Am 9. August wurde die Schrankenanlage
Amianti in Poschiavo durch die Rhätische
Bahn in Betrieb genommen. Die Sicherung
dieses Bahnübergangs bildete den vorläufigen Abschluss der Sanierung von mehreren
gefährlichen Bahnübergängen in Poschiavo.
Die Ausführung der wichtigen Sicherungsmassnahmen konnte dank guter Zusammenarbeit mit der Gemeinde Poschiavo realisiert
werden.
Die Sanierung und Sicherung auch eines einfachen Bahnüberganges ist nach wie vor ein
komplexes und langwieriges Unterfangen. Das
liegt einerseits an der Schwierigkeit der Finanzierung und andererseits bei der Abwicklung des behördlichen Plangenehmigungsverfahrens. Dennoch saniert die RhB seit Jahrzehnten kontinuierlich unbewachte Bahnübergänge.
Rund 350 Mal werden die Gleise der Rhätischen Bahn von Strassen und Wegen ohne
technische Sicherheitseinrichtung überquert.
Überdurchschnittlich viele, nämlich 56 dieser unbewachten Bahnübergänge, befinden
sich im Val Poschiavo. In enger Zusammenarbeit haben RhB und Gemeinde Poschiavo eine
Gesamtanalyse vorgenommen und als Folge
davon die vier gefährlichsten Übergänge von
Gemeindestrassen mit geeigneten Massnahmen und im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gesichert. So konnte beispielsweise ein Übergang ganz aufgehoben werden,
was sicherlich der sinnvollsten und nachhaltigsten Massnahme entspricht. Ein weiterer
wurde mit einer sogenannten Schikane gesichert. Er kann nur noch von Fussgängern
benützt werden, Fahrradfahrer müssen vor
dem Übergang absteigen. Die aufwändigsten
Sanierungen wurden bei den Gleisübergängen
Spineo und Amianti bei Poschiavo vorgenommen. Beide Bahnübergänge wurden mit
Schrankenanlagen ausgerüstet. Die Anlage
Spineo wurde am 21. Juli, diejenige bei
Amianti am 9. August 2006 in Betrieb genommen.
Die in Poschiavo realisierten Bahnübergangssicherungen befinden sich auf Gemeindegebiet. In einer sehr konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und RhB wurde
eine für beide Parteien tragbare Lösung gefunden. Die insgesamt rund eine Million Franken
Gesamtkosten werden zu drei Vierteln von der
Gemeinde und zu einem Viertel von der RhB
getragen.
Die Schweizer Bahnen und somit auch die
RhB konnten bis vor wenigen Jahren bei den
Sicherungsmassnahmen ihrer Übergänge mit
namhaften Beiträgen von Bund und Kanton
rechnen. Massgebend für eine finanzielle
Beteiligung sind die Eigentumsverhältnisse im
Bereich der betreffenden Bahnübergänge. Bei
zwei gefährlichen Bahnübergängen zwischen
Li-Curt und Le Prese in Richtung Annunziata
ist der Kanton Strasseneigentümer. Bisher
konnte mit dem Kanton keine befriedigende
Lösung zur Sicherung dieser risikoreichen
Übergänge gefunden werden.
25
IR 03/2006
Dank guter Zusammenarbeit mit
der Gemeinde können in Poschiavo
gefährliche Übergänge gesichert
werden. Foto M. Raselli
BETON ERSETZT STAHL
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IR 03/2006
Von Karl Baumann
Die Schraubachbrücke überquert den gleichnamigen Fluss etwa 200 m nach dem Bahnhof Schiers. Die alte Brücke aus dem Jahre
1912 bestand aus einer stählernen Fachwerkbrücke. Sie wies nach bald 100-jährigem Betrieb grosse Korrosionsschäden auf und hatte eine ungenügende Tragsicherheit für die
heute höheren Bahnlasten.
Die Rhätische Bahn hat sich deshalb entschieden, das alte Tragwerk durch eine neue Brücke zu ersetzen. In rund 4-monatiger Bauzeit
wurde neben dem bestehenden Tragwerk
flussabwärts eine neue Spannbetonbrücke
hergestellt. Sie war bereits anfangs Juli fertig
gestellt. Um das neue Tragwerk an die Stelle
der alten Brücke zu verschieben war ein 10stündiger Nachtbetriebsunterbruch notwendig. Die Betriebsleitung der Rhätischen Bahn
hat den Verschiebetermin auf eine verkehrsarme Zeit, nämlich Samstag 5. August 20.10
Uhr bis Sonntag 6. August, 06.45 Uhr, gelegt.
In dieser Zeit wurde das alte Bauwerk mit
Hilfe eines grossen Autokrans ausgehoben
und die neue, 360 t schwere Betonbrücke
eingeschoben. Für den Einschub wurde die
neue Brücke an allen vier Ecken auf Gleitschuhe gestellt.
Der Gleitschuh besteht aus einem unteren
Stahlblech, zwei Hydraulikzylindern, die während dem Verschub noch Höhenkorrekturen
Gleitschuh mit zwei Hydraulikzylindern.
Verschubzylinder
erlauben, und den oberen Stahlplatten. Zwischen der unteren Stahlplatte und der Verschubbahn werden Teflonstreifen eingesetzt,
damit die Reibung reduziert werden kann.
Die Brücke wird an beiden Widerlagern je mit
Hilfe eines Hydraulikzylinders und einer Stahllitze gezogen. Der totale Verschiebeweg von
etwa 5 m konnte in ca. vier Stunden bewerkstelligt werden.
Kosten
Die Kosten der neuen Schraubachbrücke belaufen sich auf 875’000 Franken.
Bis zur Überfahrt des ersten Zuges am Morgen um 06.55 musste die neue Brücke an
beiden Enden mit Erdmaterial hinterfüllt, das
Gleis auf dem fehlenden Stück eingebaut und
die Fahrleitung wieder positioniert werden.
Fahrt des ersten Zuges über die neue Schraubachbrücke, 6. August 06.55 Uhr.
ZWEIGLEISIGE FÜHRUNG DER
CHUR-AROSABAHN
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IR 03/2006
Von Leo Hirschbühl
Die Sanierung bzw. die Verbesserung der Verkehrssituation Bahn - Strasse auf der Stadtstrecke Chur ist seit Jahrzehnten ein Anliegen
der Rhätischen Bahn. Mit der Sistierung des
Projekts «Unterirdische Einführung der Linie
Chur-Arosa in den Bahnhof Chur» im Jahre
1996 durch den Bund war klar, dass die ChurArosabahn über weitere Jahrzehnte ab dem
Bahnhofplatz über das Strassennetz der
Stadt Chur nach Arosa fahren wird. Dieser
(negative) Entscheid nach einer langen und
intensiven Projektierungszeit brachte auch
eine neue Ausgangssituation für die bereits
laufenden Planungen und Projekte für den
Ausbau des Bahnhofs Chur.
Die RhB hatte schon frühzeitig signalisiert,
dass mit den vorgesehenen und notwendigen Ausbauten Bahnhof Chur im Allgemeinen
und mit der Neugestaltung des Bahnhofplatzes im Besonderen auch die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse auf der Stadtstrecke in das Gesamtprojekt miteinbezogen
werden muss. Dabei standen zwei Teilprojekte
im Vordergrund: Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Bereich der Engadinstrasse
und Überlagerung der Stadtstrecke mit einer
Verkehrssteuerung (Signalisationsanlagen).
Das Primärziel war die Erhöhung der Verkehrssicherheit im engen Nebeneinander vom Strassen-/Bahnverkehr. Die zu realisierende Lösung
hat allen Verkehrsteilnehmern Vorteile, zumindest keine Nachteile zu bringen. Die seit Jahren fällige Erneuerung des sanierungsbedürftigen Gleises hat als weitere Zielsetzung
die spürbare Reduktion der Erschütterungsimmissionen auf die Nachbarschaft.
Projekt Engadinstrasse:
Das vorliegende Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Tiefbauamt der Stadt
Chur erarbeitet. Als Projektrandbedingungen
wurden unter anderem vereinbart und festgelegt:
♦ Respektierung des heutigen Strassenraums
♦ Strassenverkehr auch zukünftig ohne Einschränkung in beiden Richtungen.
Der verfügbare Strassenraum ermöglichte
keine Lösung mit einer von der Strasse oder
Umfangreiche Bauarbeiten an der
Engadinstrasse im Herbst 2006 …
Fahrspuren unabhängigen Führung des Bahngleises.
So haben wir heute als realisierbare Bestvariante eine zweigleisige Bahnführung in der
Engadinstrasse. Dies ermöglicht die Einführung des Richtungsbetriebs für Bahn und
Strasse.
Das heisst nichts anderes, als dass die Bahn
und der Strassenverkehr in derselben Fahrrichtung die gleiche Fahrspur beanspruchen.
Damit gehören die gegenseitigen systematischen Behinderungen im Gegenverkehr der
Vergangenheit an.
Da die Chur-Arosabahn kein Tram ist – Zugslängen bis 200 m – und die Strassenlängen
zwischen den neuralgischen Verkehrspunkten
Bahnhofplatz, Kreisel Gäuggelistrasse und
Einmündung Grabenstrasse relativ kurz sind,
wird das bestehende Betriebskonzept trotz
zweigleisiger Anlage beibehalten. Die Züge
der Chur-Arosabahn kreuzen auch in Zukunft
nur auf der Kreuzungsstelle Chur Sand und
auf dem Bahnhofplatz. Bahnbetrieblich ist die
Stadtstrecke Chur auch nach dem zweigleisigen Ausbau eine Einspurstrecke.
28
IR 03/2006
Mit der Krediterteilung vom 10. Januar 2006 Finanzvereinbarung Bund/RhB für die 3. Etappe Ausbau Bahnhof Chur – ist auch der Finanzierungsanteil RhB an die Gesamtsanierung
der Engadinstrasse mit zweigleisigem Ausbau
gesichert.
Die Erneuerung der Gleisanlage mit dem zweigleisigen Ausbau in der Engadinstrasse ist
im Zeitraum Spätherbst 2006 (Bereich Bahnhofplatz – Kreisel Gäuggelistrasse) und im
Frühling 2007 vorgesehen. Die Bauarbeiten
werden in enger Koordination mit der Erneuerung der diversen Werkleitungen und der Strasse abschnittsweise erfolgen. Trotzdem sind
verkehrliche Einschränkungen sowohl strassen- wie auch bahnseitig während der Bauzeit nicht zu umgehen.
… erfordern die Führung eines Bahnersatzbusses ausserhalb der Stosszeiten.
Nachdem der Neubau der Bahnanlagen auf
dem Bahnhofplatz schon weit fortgeschritten
ist, die Erneuerung der Gleisanlage im Plessurquai mit der Verschiebung des Gleises ebenfalls zu Gunsten einer grösseren Verkehrssicherheit vollendet ist, wird die sanierte
Engadinstrasse ab Sommer 2007 ein weiterer Meilenstein in den Bestrebungen RhB zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit und Minimierung von Stop and Go Fahrten auf der Stadtstrecke Chur sein.
ZWEI NEUE KRANWAGEN
29
Von Daniel Frei
Der Geschäftsbereich Infrastruktur ist für das
Heben von mittleren bis grossen Lasten auf
Krangeräte mit ausreichendem Hubmoment
angewiesen. Bis vor kurzem wurden die entsprechenden Geräte jeweils für teures Geld
von Dritten eingemietet oder die Kranarbeiten
an Dritte vergeben. Um bei künftigen Kranarbeiten unabhängig zu sein hat sich der
Geschäftsbereich Infrastruktur entschlossen,
zwei eigene Kranwagen zu beschaffen.
Aufgrund eines von Infrastruktur erstellten
Anforderungsprofils wurde im Februar 2004
ein Vorprojekt, welches die zu erwartenden
Kosten aufzeigte, erarbeitet. Im Herbst 2004
wurden die Fahrzeuge dann beim GB Rollmaterial in Auftrag gegeben. Zu Beginn des
Auftrags wurde das Technische Pflichtenheft
der beiden Kranwagen den neuesten Vorgaben entsprechend aktualisiert und durch den
Besteller (I) freigegeben – die Konstruktionsarbeiten konnten beginnen.
Konstruktion und Bau der Kranwagen erfolgten vollumfänglich im Geschäftsbereich Rollmaterial. Wichtige Elemente der Untergestelle sind z.B. Kopfstücke, Schemel- und Langträger. In diesen Bereichen wurden bereits
bestehende, bewährte Lösungen übernommen und teilweise weiter entwickelt.
Kranwagen mit teilweise ausgefahrenem Kran.
Mit dem Einbau von Drehgestellen des Typs
JMR 77 wurde die Bruttomasse der Fahrzeuge auf max. 48t begrenzt. Die zweistufige,
automatische Vakuumbremse und die Feststellbremse wurden ebenfalls auf die max.
Bruttomasse ausgelegt. Bei der Auslegung der
Bremsanlage mussten ein maximales Gefälle
von 70‰ und eine Höchstgeschwindigkeit
von 80 km/h berücksichtigt werden.
Die Hauptelemente der Fahrzeuge sind die
moderne Krananlage und der Zweiseitenkipper, welche wahlweise über die Funkfernbedienung oder über den Steuerstand seitlich am Wagen gesteuert werden können.
Beide Geräte werden von einem zentralen
Diesel-Hydraulikaggregat angetrieben. Den
Vorschriften entsprechend ist das Antriebsaggregat mit einer Partikelfilteranlage ausgerüstet. Bei Ausfall des Hydraulikantriebs können Kran und Kipper mittels Handpumpe in
Transportstellung gefahren werden.
Auf die Arbeitssicherheit wurde besonders
geachtet. So ist die Krananlage mit Höhenbegrenzung, Gegengleissperre und Überlastschutz ausgerüstet. Zudem wurden an beiden Stirnseiten der Wagen breite Übergangsplattformen mit Aufstiegen und Geländern
angeordnet.
Kranwagen mit beladenem Kipper.
IR 03/2006
30
Der Nachweis für die Betriebssicherheit der
Kranwagen wurde mit Festigkeitsberechnungen, Bremsberechnungen und -versuchen
sowie Standsicherheitsberechnungen und -versuchen erbracht. Die technisch betriebliche
Sicherheitsprüfung, die Typenzulassung und
die damit verbundene Erteilung der Betriebs-
IR 03/2006
bewilligung durch das Bundesamt für Verkehr
folgte im Februar 2006.
Seit Beginn der Bausaison 2006 werden beide Kranwagen auf dem ganzen Netz der
Rhätischen Bahn eingesetzt. Auch Einsätze bei
anderen Schmalspurbahnen sind denkbar.
Technische Hauptdaten
Geschwindigkeit
leer: min. 80 km/h, beladen: 60 km/h
Spurweite
1’000 mm
Kurvenradius
min. 40 m
Streckenneigung
max. 70 ‰
Länge über Puffer
15’040 mm
Breite über alles
2’700 mm
Pufferhöhe ab SOK (unter Tara, neue Räder)
630+10/-30 mm
Drehgestell-Mittenabstand
10’000 mm
Drehgestell-Radstand
1’400 mm
Raddurchmesser
neu: 750 mm, abgenützt: 682 mm
Leermasse
27,0 t
Lademasse
21,0 t
Bruttomasse
48,0 t
Bremse
Vakuum, zweistufig
Zweiseitenkipper «Marte»
17,5 m2 / 9 m3
Hydraulikkran «Palfinger PK 20002 D»,
funkferngesteuert
max. Reichweite 14’700 mm
Maximale Hubkräfte (Abstützungen voll ausgefahren)
4,2 m / 4’010 kg
6,2 m / 2’550 kg
8,2 m / 1’820 kg
10,4 m / 420 kg
12,5 m / 310 kg
14,7 m / 930 kg
Typenbild Kranwagen
FIEBERKURVE STEIGT
31
Von Roald Hofmann
Nach einem sehr guten Vorjahresergebnis, wo
wir das gesetzte Ziel von sieben Berufsunfällen pro 100 Mitarbeiter im Jahr dank grosser
Anstrengungen auf allen Stufen erreicht haben, mussten wir anfangs dieses Jahres einen
Einbruch auf der Marschgeraden verzeichnen.
In den Monaten Februar und März sind wir
ganz massiv von der Zielgeraden abgekommen und haben dabei sogar auch die Ziellinie von 2005 weit verfehlt.
Die durch die Geschäftsbereiche in der Folge
unternommenen Zusatzanstrengungen (aufgestellte Sicherheitsgrundsätze sowie die durchgeführten Workshops und Audits) haben dazu
beigetragen, dass der negative Trend des ersten Quartals gebrochen werden konnte. Die
volle Trendwende im Sinne eines Abbaus der
Zielabweichung und einer klaren Annäherung
an die Sollvorgaben haben wir bis jetzt jedoch noch nicht geschafft.
Wenn man die langfristigen Ereigniskurven
bei den SBB – aber auch bei anderen Unternehmungen – betrachtet, so zeigt sich, dass
im Normalfall nach dem Einleiten von kontinuierlich wirkenden Massnahmen die Fieberkurve der Betriebsunfälle rückläufig ist. Vor
diesem Hintergrund ist der momentane Stand
bei uns etwas atypisch.
Die Gründe hierfür können vielfältig sein –
die grosse Bandbreite der Ursachen für die
einzelnen Ereignisse darf jedoch nicht Anlass
dazu geben, den Lauf der Dinge seinem eigenen Schicksal zu überlassen.
IR 03/2006
Der Beitrag eines jeden Einzelnen beginnt
immer bereits bei Kleinigkeiten – Kleinigkeiten die im Privatleben oft schon Usanz sind.
So zum Beispiel das Angurten im Auto. Heute
gilt beim Stapler richtigerweise dasselbe –
aber eben – es wird (noch) nicht immer überall voll durchgezogen, obwohl es eigentlich
nur eine Kleinigkeit ist. Mit bloss einer kleinen Portion an zusätzlicher Selbstdisziplin und
offenen Augen können wir enorm viel erreichen. Auch wenn es pressiert – dann eben
erst recht.
In diesem Sinne möchte ich Sie alle an allen
Orten zu einem Arbeiten mit offenen Augen
und mit offenem Geist aufrufen – und – wenn
Sie das Gefühl haben, durch zusätzliche
Massnahmen könne die Sicherheit verbessert
werden, dann nehmen Sie mit Ihren Vorgesetzten oder mit den Sicherheitsbeauftragten
der Geschäftsbereiche Kontakt auf. Sicherheit
ist nicht umsonst, es braucht vieles hierfür:
Investitionen in Anlagen und Betriebsmittel
– doch letztlich kommt es auf die persönliche Einstellung und die Vorbildwirkung eines
jeden Einzelnen an.
Ziehen wir es durch, denn es ist am Schluss
des Jahres ein schöneres Gefühl, sich über
ein erreichtes Ziel zu freuen, als nach Begründungen suchen zu müssen, warum wir es nicht
erreicht haben.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung und Ihr
Mitmachen. Aber sicher!
Anzahl Berufsunfälle / Infortuni professionali registrati
Ist 2006 - Effettivo 2006
100
7
90
Ist 2005 - Effettivo 2005 (linear)
80
Referenzlinie Ziel 2006
Linea di riferimento obiettivo 2006
70
6
5
60
4
50
3
40
30
2
20
1
10
«Fieberkurve» des Barometers aus dem Monat Juli.
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Unfälle / 100 MA - Infortuni / 100 coll.
110
Anzahl Unfälle - Infortuni registrati
Gefahren lauern überall – aber nur wenn wir
ihnen mit wachen Augen gegenübertreten,
dann kann selbst eine gefährliche Arbeit sicher verrichtet werden. Hierzu kann jede und
jeder von uns seinen eigenen Beitrag leisten.
Wenn wir alle an gewisse einfache Sicherheitsgrundsätze – wie z.B. «beim Rangieren nicht
sinnieren» oder «beim Anhalten festhalten»
oder «beim Gehen auch auf den Boden sehen» – denken, dann wird es möglich werden, dass wir die magische Zielzahl bis Ende
dieses Jahres noch erreichen können. Letztes
Jahr hat uns das der Geschäftsbereich R mit
Bravour vorgemacht.
BIKEN MACHT GESUND
32
IR 03/2006
Von Enzo Schäffeler
Für den Donnerstag, 14. Juni 2006, war für
alle Mitarbeiter der Region eine Biketour ausgeschrieben. Unser Tourguide Marcel Koller
hat sich anerboten, auf einer auch für Anfänger geeigneten Route, unsere Gesundheit zu
fördern, sowie uns mit einigen technischen
Kniffen bekannt zu machen.
Was hier aussieht wie eine Siegerpose, ist in Wirklichkeit reine Erschöpfung.
Die Fotos entstanden nach dieser anspruchsvolleren Etappe und zeigen den «Erschöpfungszustand» direkt nach der Steigung …
Unser Tourguide «Mäse» Marcel Koller.
Immerhin sieben mehr oder weniger sportliche Teilnehmer haben sich um 19.00 Uhr am
Bahnhof Ilanz eingefunden. Die Tour führte
uns auf der alten Kantonsstrasse von Ilanz
über Castrisch, Valendas zum tiefsten Punkt
des Ausfluges, Valendas Station. Bis hierhin
hatten auch alle Beteiligten noch Luft, um
munter miteinander zu plaudern und sich auszutauschen. Dies verging dem einen oder anderen in den nächsten paar Minuten, auch
dem Schreiber, da der Aufstieg aus der Rheinschlucht nach Sagogn es doch in sich hatte.
Endlich eine Bank!
Der Ausflug darf als voller Erfolg gewertet
werden und schreit geradezu nach einer Wiederholung. Auf jeden Fall sind wir knapp vor
dem Eindunkeln glücklich wieder in Ilanz angekommen.
Einige visuelle Beweise der sportlichen Leistung, auch als Mutmacher für alle nicht Anwesenden für die Teilnahme an der nächsten
Tour. Das Datum für den nächsten Ausflug
wird noch festgelegt, dieses Mal werden wir
eine Strecke in der oberen Surselva unter die
Räder nehmen.
Die sieben Zwerge nach sieben Bergen, in der Hoffnung das nächste Mal noch Verstärkung zu erhalten.
DIE MEDIENBAHN
HEUTE AUS DEM «ALGEMEEN DAGBLAD« VON AMSTERDAM
33
IR 03/2006
ZUGSZUSAMMENSTOSS
VAL TISCH-VIADUKT
Von Gian Brüngger
Am 31. Dezember 1927 stiessen zwei Züge
auf dem Tischviadukt zwischen Bergün und
Muot zusammen. Die anschliessende Berichterstattung in der Neuen Bündner Zeitung
vom Freitag, 6. Januar 1928 sei hier 1:1 wiedergegeben.
Nach den Einvernahmeprotokollen ergibt sich
folgender Tatbestand, zerlegt nach den Funktionen der einzelnen Beamten:
Der bewährte und pünktliche Stationsvorstand
Jehli von Bergün wollte dem ins Engadin fahrenden, von 47 Reisenden besetzten Zug 63
am 31. Dezember 1927 eine Verspätung von
einer Viertelstunde ersparen und verlegte
deshalb die normal in Bergün stattfindende
Kreuzung mit dem talwärts fahrenden Zug 92
nach Muot, nachdem der an diesem Tage in
Muot Diensttuende, ebenfalls tüchtige und
gewissenhafte Streckenwärter von Val Rots,
Battaglia, diese Kreuzung angenommen hatte. Vom Wärterhäuschen Val Rots bis Muot
brauchte der Wärter 7 Minuten. Es ist ein
schönes Beispiel von Pflichtbewusstsein, dass
ihn seine Frau auf dieser Diensttour auf vereistem Weg in der Sylvesternacht begleitete
und am Bahntelephon Muot blieb, während
ihr Mann die Weichen besorgte.
Am Tag danach, am 1. 1. 1928,
waten doch die Lok 407,
der AB 123 und der F 4026 auf
dem Val Tischviadukt.
Im Hintergrund: Teilweise aus
dem Prasürastunnel ragender
Zug aus dem Engadin, aus welchem auf den nicht sichtbaren
Zug umgestiegen wird.
34
IR 03/2006
Die Signalstation Muot ist auf die bevorstehende Olympiade hin nach den neusten Fortschritten der Technik mit elektrischer Beleuchtung der Abschlusssignale und der Weichen
eingerichtet worden, natürlich telephonisch
mit Preda und Bergün verbunden und von
ihr aus kann mit jeder dieser Stationen auch
die Fahrleitung je nach Bedarf bergwärts oder
talwärts ausgeschaltet werden. Der Streckenwärter wusste vom Dienste dieses Tages her,
dass die Sicherung der Wärterhausbeleuchtung defekt war und dass infolgedessen die
Hausbeleuchtung nicht funktionierte; er gibt
aber selbst zu Protokoll: «Nach Ankunft des
Zuges 89 in Preda (18:16) verliess ich den
Dienst gemäss Einteilung, nachdem ich vorher noch die Signale gelöscht und die Weichen verriegelt hatte». Daraus ergibt sich, dass
die Weichen- und die Einfahrsignalbeleuchtung richtig funktionierte. Da diese elektrische Beleuchtung von Muot aber eben erst
kurz vorher in Betrieb genommen worden war,
hat der Wärter, in der Meinung, die Weichenlaternen einzuschalten, das vom Wärterhaus
aus nicht sichtbare Einfahrsignal am oberen
Portal des Fuegnatunnels zuerst geschaltet,
und als die Weichenlaternen darauf nicht
leuchteten, nochmals gedreht, und ist dann
mit der Handlaterne an die Einfahrweiche für
35
Zug 92 gesprungen, nachdem er die für Zug
63 richtig gestellt und damit die Ausfahrt für
Zug 92 verschlossen hatte. Der Zug 92 sauste heran, das Lokomotiv- und Zugspersonal
übersah den am richtigen Ort stehenden
Wärter und sein Handlaternensignal, die erste Lokomotive schneidet die Ausfahrweiche
Richtung Bergün auf, der Zug hält ganz kurz;
aber derselbe fährt wieder ab. Der Wärter
erkennt die Gefahr, springt sofort an den
Streckenschalter, schaltet die Fahrleitung
Muot – Bergün aus und telephoniert in grösster
Erregung dem Stationsvorstand Bergün, das
Gleiche zu tun, aber die 2 1/2 Minuten Fahrzeit
Muot-Val Tisch waren eben zu kurz, um den
Zusammenprall zu verhüten. Jeder objektiv
Urteilende wird also selbst zugeben, dass sowohl die Station Bergün als auch die Signalstation Muot genügend besetzt war und dass
die dortigen Beamten auch sachgemäss ihren Dienst besorgten, bis auf den unglücklichen Zufall der Beleuchtungsschalterverwechslung in Muot, die bei einer neuen elektrischen
Schalteinrichtung wohl auch den meisten
Kritikern und anderen mehr oder weniger
«authentischen» Zeitungsreportern hätte passieren können.
Sowohl das Zugbegleitungs- als auch das
Lokomotivpersonal des bergwärts fahrenden
Zuges 63 haben ebenfalls korrekt gehandelt.
Die Lokomotive war mit zwei Mann besetzt,
der Zug von zwei Mann begleitet. Der Zugführer und sein Kondukteur waren zusammen
in einem 1. Klasse-Coupé des ersten Personenwagens hinter der Lokomotive, hätten also
im Falle eines Versagens auf der Lokomotive
sofort auf diese hinüber steigen können. In
dem in dortiger Gegend seltenen dichten
Nebel schreckten beide erst auf das Notsignal zusammen, der Kondukteur reisst das
Fenster herunter, schon prallen die Züge aneinander, ihr Coupé wird eingedrückt, der
Zugführer vom herabstürzenden Dach- und
Gepäcknetzmaterial zu Boden geworfen und
überdeckt. Der Kondukteur hört ihn wimmern,
macht zuerst sich und dann mit Hilfe des
abgesprungenen Beimanns der Lokomotive
den Zugführer frei, worauf Walther und
Plouda, der erstere von starken Kopfschmerzen und Blutverlust durch die Nase, der letztere durch eine blutende Kopfwunde behindert, den ganzen Zug abschreiten, um zu sehen, ob ein Reisender beschädigt sei. Erst
nachdem sich niemand als verletzt gemeldet,
geht der Kondukteur nach Muot, lässt sich
von der Frau des Streckenwärters auswaschen
und verbinden und hilft hierauf mit seinem
schwer verletzten Zugführer beim Zugsumlad
Richtung Engadin. Zugführer Walther besorgt
hierauf mit Plouda noch die Kontrolle bis Muot
und begibt sich dann erst wegen Verschlimmerung seiner Kopfschmerzen in ein 1. Klasse-Coupé zum Ausruhen, während Plouda den
Zug übernimmt. In Samaden steigen Walther
und Plouda aus dem Zug, setzen sich in den
bereit gehaltenen Schlitten und fahren ins
Spital, wo Dr. Ruppanner bei Walther einen
schweren Schädelbruch konstatiert. Das ist
wahrlich eine Widerstandskraft und Selbstverleugnung, wie man sie nur bei wahren
Helden des Alltags findet.
Der Lokomotivführer Lüscher von Zug 63
konnte den ihm entgegenfahrenden Zug in
dem dichten Nebel erst auf rund 200 Meter
erkennen. Angesichts des Todes stellt er kaltblütig die Bremsenschalter, wodurch es ihm
gelingt, den Zug auf weniger als die halbe
zulässige Geschwindigkeit, nämlich auf 18 km
bis zur Zusammenstossstelle zu bringen. Sein
Beimann Hutter, der an seinem reglementarischen Zweimannsystemruheplatz doch nichts
nützen konnte und der, nach dem Zustand
des Führerskastens nach dem Zusammenstoss
gemessen, wehrlos und nutzlos erdrückt worden wäre, schwingt sich im Moment des Zusammenpralls aus dem Führerstand gegen das
Brückengeländer über dem 40 Meter tiefen
Abgrund. Der kühne Sprung gelingt, der Beimann wird gar nicht verletzt und kann dann
sofort bei der Freimachung von Zugführer
Walther mithelfen. Lüscher und Hutter haben
jeder in seiner Weise durch ihre beneidenswerte Kaltblütigkeit, der erstere ein viel
schwereres Unglück verhütet, der letztere alte
Vorurteile und falsche Sicherungs-Auffassungen beseitigt, was wir ihnen hoch anrechnen und dankbar anerkennen werden.
Weniger Erfreuliches berichten die Protokolle
über Zug 92, der als, vom Festtagsreiseziel
Engadin rücklaufend, doppelte Schnellzugskomposition zwei Lokomotiven, zwei Gepäck-,
einen Post- und sechs Personenwagen, aber
nur 11 Reisende hatte. Die erste Lokomotive
war von zwei Mann, die zweite nicht besetzt.
Im fünften Wagen, im 1./2. Kl.-Vierachser hatten sich der diensttuende Zugführer und sein
IR 03/2006
36
Begleiter von Preda an offenbar etwas zu
behaglich eingerichtet; denn sie liessen sich
durch ein momentanes Ausgehen der Beleuchtung unter Preda nicht stören und haben auch
in Muot nicht zum Fenster hinausgesehen. Erst
beim Halt in der Chanalettagallerie nach dem
Aufschneiden der Weiche sahen sie bergseits
hinaus, setzten sich dann aber bei Wiederanfahren des Zuges wieder in das 1. KlasseCoupé. Den Zugszusammenstoss auf dem Val
Tisch-Viadukt empfanden sie übereinstimmend als «Auffahren auf einen grösseren
Stein». Als einziger mildernder Umstand kann
der Zugführer für sich geltend machen, dass
er wegen einer Verspätung von 15 bis 16 Minuten nicht an eine Kreuzungsverlegung gedacht habe. Ob Muot beleuchtet oder dunkel
war, fällt in der Beurteilung des Zugführers
nicht in Betracht, weil er dort zugegebenermassen gar nicht zum Fenster hinausgesehen
hat. Der Zugführer, den wir vor einigen Jahren schon nach einer schweren Grippe versetzen wollten, dann aber auf sein dringendes Begehren noch auf Zusehen hin im Zugsdienst behielten, hat sich sofort nach dem
Vorfall beim Betriebschef als an einem Ner-
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venschock erkrankt gemeldet und ist aus dem
Zugsbegleitungsdienst definitiv ausgeschieden.
Der Lokomotivführer Ingold fuhr mit normaler Geschwindigkeit durch die Signalstation
Muot, sah nach Protokoll den Wärter Battaglia
nicht, hingegen die Einfahrtsweiche sowie die
für seine Weiterfahrt verschlossene Ausfahrtsweiche Richtung Bergün. Trotz seiner korrekten Schnellbremsung schnitt er die Weiche
auf und konnte dann auf zirka 100 Meter in
der Chanalettagallerie halten. Es ist also nicht
richtig, wie durch die Presse ging, dass er
oder sein Beimann abstiegen, die Weiche einfach umlegten und dann sorglos weiterfuhren. Vielmehr schickte er seinen Beimann
«nach rückwärts, um nachzusehen, ob etwas
nicht in Ordnung wäre. Er kam aber mit der
Meldung zurück, er habe auf der Station niemand bemerkt und auch am Zuge nichts
Unregelmässiges wahrgenommen. Nach Rücksprache mit dem Beimann waren wir beide
der Ansicht, dass es sich lediglich um eine
falsche Weichenstellung gehandelt habe, und
setzten daher unsere Fahrt fort» (Protokoll).
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Der theoretisch berechnete kürzeste Bremsweg vom Prasüratunnelportal bis zu der 104
Meter von diesem Portal entfernten Zusammenstossstelle beträgt 97 Meter. Ingold konnte den Zug auf diesen 100 Metern noch auf
25 km Geschwindigkeit abbremsen. Auch er
hat also durch seine Geistesgegenwart ein
Hauptverdienst an der Verhütung eines viel
schwereren Unglücks, was wir ihm ebenfalls
hoch anrechnen. Mit der geradezu zur Gleichgültigkeit verleitenden Untätigkeit eines Beimannes auf einer elektrischen Lokomotive
könnte es von weichen Herzen vielleicht auch
entschuldigt werden, dass der Beimann trotz
dem Geheiss seines Lokomotivführers, «nach
rückwärts nachzusehen», nicht einmal bis zum
fünften Wagen, in welchem der Zugführer sass,
geschweige denn bis zum Wärterhaus Muot
ging, um sich zu vergewissern, dass wirklich
keine Kreuzungsverlegung vorlag und dass
der Zug ruhig weiterfahren könne. Der Mann
ist ein guter Lokomotivführer und hat bisher
nicht zu den geringsten Klagen Anlass gegeben, der Entschluss fiel uns also nicht leicht,
ihn vorläufig aus dem Fahrdienst zurückzuziehen zu müssen.
Wäre Zug 92 noch 5 Minuten länger in der
Chanalettagallerie gestanden, statt vorwärts
oder rückwärts zu fahren, so hätte sich in
dieser Gallerie am Ende ein noch schwererer
Zusammenstoss ereignen können. Hätten die
Herren Maschineningenieure Buchli und Dürler
vor 9 Jahren nicht unsern auch hier glänzend
bewährten C-C-Lokomotivtypus mit vorgebauten Motoren gegen den Typus mit Führerstand
in der Stirnwand, wie er stark empfohlen
worden war, durchgesetzt, so hätten wir allermindestens vier Lokomotivführer zu beklagen.
Die elektrischen Ausrüstungen der zusammengestossenen Lokomotiven haben gar nicht
gelitten. Die Lokomotive 405 konnte unter
Strom von Muot nach Landquart zurückfahren und wird voraussichtlich Montag, 9. Januar 1928 wieder in den regulären Dienst kommen. Auch die viel stärker beschädigten Lokomotiven 406 und 407 sind auf den eigenen Untergestellen und Radsätzen in die
Werkstätte Landquart zurückgelaufen. Bis in
10 Tagen hoffen wir auch eine dieser wieder
in Betrieb und bis zur Olympiade den ganzen
Schaden behoben zu haben. Die SBB-Werkstätte Chur und die Lokomotivfabrik Winterthur teile sich in zuvorkommender Weise mit
unserer Werkstätte Landquart in die Reparaturen. Der in Geld ausgedrückte Material-Schaden bleibt voraussichtlich unter dem Vorsprung des Monatsüberschusses August gegenüber 1926.
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DAMALS, VOR 30 JAHREN
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NEUES IN KÜRZE
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Viadukt Val Susauna
Von Karl Baumann
Hier ein Eindruck eines nächtlichen Baustellenbesuches auf dem Viadukt Val Susauna durch Erwin Rutishauser, Christian Florin und Ralph
Rechsteiner. Auf dem Bild von rechts nach links Ralph Rechsteiner
gebückt, Christian Florin, Erwin Rutishauser, Roland Conrad und Joseph Trafoier der Unternehmung Foffa und Conrad. Die Aufnahme entstand vom 20. auf den 21. Juni 2006 um 23.30 Uhr.
Die Leute bestaunen gerade das Umsetzen der im Vordergrund sichtbaren Hilfsbrücke (Länge 7.20 m, Gewicht 4.5 t).
WIR SIND ONLINE!
Wir sind nun auch Besitzer einer eigenen Website. Sie wollen etwas
über unsere Veranstaltungen, über unseren Vorstand oder unsere Aktivitäten wissen? NEIN – aber über die Geschichte? Sie finden uns
unter www.esvraetia.ch.
Wir freuen uns natürlich über ihren Besuch. Tragen Sie sich doch gleich
ins Gästebuch ein. Bis bald.
Jürg Boner für den ESV Rätia
Arosa Info-Gipfel
Von Mike Stäger
Zum Saisonauftakt wurde neu in Zusammenarbeit mit Arosa Tourismus (AT) ein Arosa Info-Gipfel organisiert. Die 20 TeilnehmerInnen von
Hotelbetrieben wurden über die Angebote der RhB und AT informiert
und geschult. Nach dem RhB Workshop ging es mit den Trottientts zu
den weiteren Etappenzielen. Zum Abschluss der gelungenen Tour besichtigte die Gruppe noch den Aussichtswagen.
Feuer an der Engadinstrasse
Von Sandra Beeli
Am 18. Juli 2006 kam es am Bahnhof Chur, anfangs Engadinstrasse, zu
einem Gasleitungsbrand. Bei Arbeiten an der Gasleitung der Stadt
Chur wurde diese beschädigt und es brach ein Feuer aus. Dieses konnte
vor dem ‚Kappen’ der Leitung nicht gelöscht werden. Zudem musste
die Rhätische Bahn die Fahrleitung abschalten, damit die Feuerwehr
den Brand mit Wasser eindämmen konnte. Somit war die Arosalinie
bis ca. 17h30 ausser Betrieb und die Fahrgäste mussten mit Bahnersatzbussen transportiert werden. Ab 20h00 konnte der Betrieb dann
wieder aufgenommen werden.
Foto: Ricardo Berger
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Mitarbeiter-Anlass Oberengadin
von Luis Maissen
Foto: Christian Ticar
Am 06. 06. 06 organisierte die Arbeitsgruppe (ArGr) Ziele V-RE-OE 06
(Beat Caviezel, Franco Tuena, Corina Wenzin und Luis Maissen) ein
Mitarbeiter-Treffen für die Bd und für die Ba.
Schwerpunkte:
- Besichtigung des neuen Glacier Express (Premium) mit Infos zum
Betriebsablauf und zum Verkauf
- Aktuelle Informationen des L RE OE
- Teambildung Workshop mit anschliessendem Pastaplausch
Vereina-Tunnel
Von Franz Skvor
Vereina-Tunnel in Sta. Maria im Val Müstair (Aufnahme vom 23. Mai
2006). Dieser Mini-Vereina-Tunnel ist älter als der effektive, 1999 in
Betrieb genommene Vereina-Tunnel, nämlich schon vor der Volksabstimmung in Graubünden, also vor 1985 entstanden – damals offenbar eher ironisch gemeint. Bei der Renovation der Fassade ist auch
die Anschrift offensichtlich erneuert worden. Man beachte das höher
gestellte «i». Auflösung: Eigentümerin des Münstertaler Tunnels ist
Verena Meier. Genau genommen handelt es sich folglich um den «Tunnel da Verena».
Kupfer-Diebstahl in Landquart
Von Gottfried Lipp
Das Diebesgut liegt vorbereitet zum Abtransport bereit. Es bleibt zu
hoffen, dass sich die Diebe künftig nicht an unserer Fahrleitung zu
schaffen machen. Im Moment macht dieser Trend nicht nur in Graubünden Schule.
Die «Kleine süsse RhB»
Von Erwin Rageth
Schon seit vielen Jahren ist es bei uns im Hochbau üblich, dass das
Geburtstagskind einen selbstgebackenen Kuchen zum Z’nüni mitbringt.
Dass es auch hier möglich ist innovativ zu sein, bewies unser Lernender im 4. Lehrjahr, Rino Walder aus Flims: «Chapeau». Ich kann allen
versichern, dass der Kuchen nicht nur sensationell aussah, sondern
auch vorzüglich schmeckte. Zur Nachahmung empfohlen.
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Der Abschluss des OE- Winter-Workshops mit
Teilnehmern aus Hotellerie und Kurvereinen
Von Albi Strohbach
Die Rhätische Bahn und die Hotellerie rücken zusammen…
Wir prämierten das während der vergangenen Wintersaison aktivste
Hotel-Team.
Der 1.Preis ging an das Siegerteam vom Hotel Schweizerhof in Pontresina.
Der Gast erwartet heute immer mehr Dienstleistungen und dazu gehört auch, dass er sich bereits an der Rezeption über Ausflüge und
Produkte informieren kann. Und noch besser, wenn er sie gleich vor
Ort bestellen kann. Zahlreiche Betriebe erbringen diese Dienstleistung
an ihrem Kunden.
Anlässlich des RhB-Workshops im vergangenen Winter wurde den Teilnehmern aus Hotellerie und Kurvereinen die Angebote der RhB näher
gebracht. Nicht fehlen durfte natürlich ein Wettbewerb, in dem es
galt, das während der Wintersaison erfolgreichste Berater-Team zu
eruieren.
Steinbockstarke RhB
Von Mike Stäger
Nach einem Unterbruch konnte die RhB wieder am Dorfmarkt in Arosa
präsent sein, und dies gleich noch steinbockstark. Die neuen Werbemittel wurden mittels einem «Steinbock Wettbewerb» präsentiert. Als
originellen Aufhänger erhielten wir von der Gemeinde Langwies ihren
«Expo Steinbock». Trotz zwei leider grösseren Sommergewittern war
der Stand gut besucht und es nahmen 235 Personen am Wettbewerb
teil.
Sensation am Bahnhof Thusis!
Von Felix Ulber
Kürzlich tauchte dort der Bär auf. Für einmal war nicht der BlickReporter als erster zur Stelle, sondern unser rasender Fotograf Fabio
Caderas. Leider konnte nicht festgestellt werden, um welchen Bären
es sich genau handelte. InfoRetica veröffentlicht exklusiv das Bild, als
der Bär in den Regiozug nach Chur einsteigen wollte.
Des Rätsels Lösung: beim Bären handelt es sich um einen Teil der
Ausstellung TourMuseum, welche im August in Thusis zu Gast war.
von links: Stephan und Bernadette Hinny (Direktion),
Bernadette Weibel (Leiterin Verkauf, RhB Pontresina),
Andrea Costa (Rezeption), Albrecht Strohbach (Regionaler
Verkaufsleiter, RhB Oberengadin). Foto: Christian Ticar
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Hoher Besuch
Von Peider Härtli
Unter grosser Beteiligung der Bevölkerung ist die höchste Bündnerin
am 2. September 2006 in Schiers gefeiert worden. Die Schierserin
Agathe Bühler ist die dritte Frau, die es zur Standespräsidentin gebracht hat. Die Rhätische Bahn durfte die «kostbare Fracht», umgeben
von viel Politprominenz, in traditioneller Weise von Chur nach Schiers
chauffieren. Sichtbar stolz genoss sie die Fahrt im Pullmanwagen,
begleitet von Direktor Erwin Rutishauser und Standesvizepräsident
Leo Jecker.
TGV-Endstation Chur?
Von Peider Härtli, Bild: André Brugger
Der schnellste fahrplanmässig verkehrende Zug Europas – ein TGV der
neusten Generation wird ab Winter 2007/08 versuchsweise einmal pro
Woche Paris mit Chur – und umgekehrt – verbinden. Ein attraktives
Angebot: Der Feriengast wird jeweils am Samstagmittag in Chur eintreffen; die Rückfahrt nach den Ferien in Graubünden erfolgt jeweils
Samstagnachmittag. Die Fahrt dauert rund sechs Stunden – mehr als
eine Alternative zum Flugzeug! Am Donnerstag, 7. September 2006,
fand im Rahmen eines technischen Versuchs die erste Probefahrt von
Paris nach Chur statt.
Der Rosenkavalier
Von Sandra Beeli
Erwischt! Unser Hausmeister ad interim wurde bei der liebevollen Pflege
unserer Blumenpracht im Park ertappt. Während der Ferienabwesenheiten von Viktor Catschegn schaut Sepp Cajacob nach dem Rechten
in unserer Grünanlage. Und wie Figura zeigt, mit grosser Begeisterung.
Alte Fotos von RhB-Uniformen gesucht
Für die Nachbildung von Figuren für die Gartenbahn (M1:22,5) suche
ich Fotos von Mitarbeitenden. Diese sollten aus der Zeit von 1940
bis 1960 sein. Von diesen Vorbildern werde ich nachher Kunststofffiguren nachbilden, welche in die Eisenbahnmodelle gesetzt
werden.
Meine RhB Gartenbahn ist unter www.aengi.com zu sehen.
Die Kontaktadresse: Andi Engi, 7206 Igis, 079 682 05 28
[email protected] www.alpenwagen.ch
TAG DER OFFENEN TÜREN
IN SAMEDAN
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Von Albi Strohbach
Fotos: Christian Ticar und Norbert Burri
Rund 1200 Besucher fanden sich am 10. Juni
2006 in Samedan ein. Sie fanden eine vielfältige Ausstellung mit Themen aus verschiedenen Bereichen vor. Einige Impressionen:
Kran-Demo im GUZO
Am Anfang war das Feuer – kurz danach kam auch schon die Schiene.
Infrastruktur beim Schweissen.
Hier werden Träume wahr. Risotto-Station des Club 1889.
Nachwuchsförderung auf der Trainings-Lok. Ob er sich wohl schon
für die Ausbildung als Lokführer angemeldet hat?
Die Schattenseite: Ein Anlass dieser Dimension bedarf eines ausgeklügelten Sicherheitsdispositivs. Der hauseigene Sicherheitsdienst
bei der Überprüfung eines Verdächtigen. Verblüffend – die Übereinstimmung des Verdächtigen mit dem Fahndungsfoto.
Wagen A 1252
TAG DER OFFENEN TÜREN
IN POSCHIAVO
Die Rhätische Bahn hatte im Zusammenhang
mit dem Tag der offenen Türen am 10. Juni
2006 einen grossen Erfolg. Zahlreiche Besucher (ca. 1’000), darunter viele Puschlaver,
haben sich eingefunden um einen der beiden «Familienbetriebe» zu besuchen. Darunter auch die Rätia Energie, welche im Tal Arbeitgeber für ca. 250 Angestellte ist. «Tag der
offenen Türen» bedeutet nicht nur Diskussionen und Aperitif. Es bedeutet auch, den Einheimischen vom Tal und den Besuchern von
ausserhalb, die Möglichkeit zu geben, mit den
Händen anzufassen oder mit eigenen Augen
die verschiedenen Aktivitäten im Depot der
Rhätischen Bahn zu bewundern. Oder einen
Einblick in die verschiedenen Berufe auf der
«Die Rhätische Bahn ist verbunden mit den Bündnern und
ein wesentlicher Bestandteil
des Kantons und des Puschlavertals», erklärt Direktor,
Erwin Rutishauser.
Regierungspräsident Claudio
Lardi mit Arturo Plozza, VizeGemeindepräsident von Brusio
(ganz links).
Unter den Besuchern waren auch
viele Politiker. Fehlen durfte
auch nicht Regierungspräsident
Claudio Lardi.
Verantwortliche Marketing,
Valposchiavo.
Ein Lernender an der Drehbank.
Diana Hofstetter neben RVL
Dino Godenzi und L RE, Paolo
Sterli, auf der Draisine.
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Strecke Tirano – St. Moritz zu erhalten; vom
jungen Polymechanikerlehrling zum Automatikerlehrling, von den Elektromechanikern zu
den Mechanikern von dazumals, von den Arbeitern des Baudienstes zu den Bahnhofvorständen, von den Mitarbeitern auf den Bahnhöfen zu den Lokführern und den Konduk
teuren.
Dank einer tadellosen Oraganisation und dem
grossen Willen der beteiligten Mitarbeiter
wurde der Tag gut aufgenommen.
Die Rhätische Bahn AG hat ihre Türen geöffnet, weil sie weiss, dass ihr Unternehmen in
optimalem Zustand ist.
GIORNATA DELLE PORTE APERTE
A POSCHIAVO
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La Ferrovia retica ha riscontrato un grande
successo di pubblico in occasione della «Giornata delle porte aperte». Numerosi sono stati
i visitatori, (ca 1000 ), in gran numero valposchiavini, accorsi per visitare una delle due
«aziende famiglia» che, unitamente a Rätia
Energie, da lavoro in valle a ca. 250 impiegati.
«Porte aperte» non significa soltanto discorsi
e aperitivi. Significa invece offrire la possibilità, ai convalligiani e agli ospiti che giungono
da fuori, di toccare con mano e vedere ad
occhio nudo le svariate attività che si svolgono presso il deposito della Ferrovia retica
o lungo il suo percorso da St. Moritz a Tirano,
dal giovane apprendista polimeccanico all’ap-
IR 03/2006
prendista operatore in automazione, dagli
elettromeccanici ai meccanici aggiustatori di
un tempo, dagli operai della «squadra» ai
capostazione, dagli operatori presso le stzioni ai macchinisti e ai controllori.
Accoglienza perfetta, organizzazione impeccabile e cordiale disponibilità del personale:
La Ferrovia retica ha aperto le sue porte perché sa che la sua casa è in ottimo stato.
Il Vicedirettore Silvio Briccola,
responsabile delle finanze ha
incentrato il suo discorso sui
dettagli riguardanti le strategie
aziendali 2012.
Il sindaco di Poschiavo Tino
Zanetti con a fianco Pietro Del
Simone, sindaco di Tirano.
Mauro Isepponi, responsabile
delle automotrici e Paolo Sterli
dirigente regionale Valposchiavo
Diana Hofstetter, responsabile
Marketing della Ferrovia retica
con Cassiano Luminati, presidente dell’Ente turistico
Valposchiavo.
Tino Zanetti, sindaco di
Poschiavo, porge a nome del
comune di Poschiavo un caloroso saluto.Ringrazia l’Azienda,
ormai centenaria in valle, in
cui lui fu giovane apprendista di
commercio a Coira.Esprime un
voto di riconoscenza e gratitudine per la grande, importante e
indefessa attività imprenditoriale che l’ha sempre contraddistinta.
BAHNHOFFEST FILISUR
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Von Felix Ulber
Am 29. Juli fand das Bahnhoffest Filisur statt.
Es handelte sich dabei um ein verspätetes
Eröffnungsfest des «neuen» Bahnhofs Filisur.
Die Umbauarbeiten im Büro konnten erst im
Dezember 2005 beendet werden. So wurde
das Fest auf die warme Jahreszeit in diesem
Jahr verschoben.
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genossen die Fahrt. Daneben gab’s Informationen zum Sommerangebot der RhB, Sonderwagen konnten bestaunt werden, Bahnladen-Artikel standen zum Verkauf bereit und
bei der vom Hotel Schöntal betriebenen Festwirtschaft spielte eine Kappelle. Bahnhofführungen mit Franz Egger rundeten das Angebot ab.
Bei den geladenen Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Tourismus ging es darum, die Beweggründe für die Einführung des Stationshaltermodelles näher zu erläutern. Über 30
Personen liessen sich von Christian Florin,
Leiter Infrastruktur, darüber informieren und
konnten dadurch ihre Skepsis mindestens
teilweise abbauen. Das Medieninteresse war
ebenfalls gross. Der Gemeindepräsident von
Filisur, Felix Schutz, schenkte uns eine Tafel
mit einem Vers, der vor hundert Jahren gedichtet wurde.
Zur Eröffnung der Davoserlinie
Die letzten Gäste besteigen den
Extrazug nach Wiesen.
Franz Egger erläutert den Gästen
die baulichen Massnahmen am
Bahnhof Filisur.
Vor einem Jahr hat Walter Clavadetscher vom
Hotel Schöntal den Billettverkauf am Bahnhof Filisur übernommen (siehe auch Info
Retica Juni 2006). Ziel des Bahnhoffestes war
es, die neuen Räumlichkeiten sowie das
Dienstleistungsangebot in Filisur dem einheimischen Publikum sowie den Feriengästen
vorzustellen. Als «Lockvogel» diente ein Extrazug mit Krokodillok nach Wiesen, der auch
regen Anklang fand. Mehr als 220 Personen
Engadiner, Davoser, Ilanzer, Churer
euch grüssen heute herzlich die Filisurer.
Hat dies Dörfchen bisher noch nicht viel gegolten, so blüht es jetzt auf zu «Graubündens Olten».
Zum Zentrum der Rhätischen Republik,
gilt’s dem Viehmarkt, sei’s für die Politik.
Hier sammle sich künftig nun Gross und Klein,
sie sollen uns alle willkommen sein.
(Zitat aus dem ehemaligen Baubüro des Ingenieur Bener in Filisur)
Gemeindepräsident Felix Schutz (rechts) übergibt Franz Egger die
Tafel mit dem Vers, der an die Eröffnung der Davoserlinie erinnert.
VON DER ROADZUR TRAINSHOW
Von Peider Härtli
Foto Tamara Defilla
Die Partnerschaft zwischen der Rhätischen
Bahn und dem Eishockey-Club Davos HCD
geht in eine weitere Spielzeit. Die frisch bemalte Lok verliess die RhB-Werkstätten am
20. Juni 2006 unter den Augen der beteiligten Vertreter der RhB, des HCD und der Graubündner Kantonalbank GKB und präsentierte sich somit erstmals der Öffentlichkeit.
Die im vergangenen Jahr beschlossene Zusammenarbeit zwischen der RhB und dem HCD
wird weitergeführt und vertieft. Als äusseres
Zeichen dieser Partnerschaft zeigt die Lokomotive Ge 4/4 III 652 stolz das Bündner Wappentier und HCD-Wahrzeichen: den Steinbock
und das HCD-Logo. Mit dem Slogan «Eine
Bahn. Eine Bank. Ein Club» treten RhB, HCD
und Graubündner Kantonalbank GKB als drei
starke Bündner Brands eindrücklich auf. Oder,
wie es RhB-Direktor Erwin Rutishauser auf den
Punkt bringt: «Mit unserem Engagement beim
HCD sprechen wir sowohl Bündner Pendler
als auch die vielen Gäste in unserem nationalen Hauptmarkt an». Um es sportlich auszudrücken: Wie der HCD befindet sich die RhB
in einem permanenten harten Wettbewerb.
Um sich fit zu trimmen und für die Zukunft
gut gerüstet zu sein, wählt die RhB – wie der
Top-Eishockey-Club Davos – eine ähnliche
Unternehmensstrategie: Die «Offensive 2012».
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IR 03/2006
ihrer «rollenden Werbeflächen» wählerisch;
die Produkte, bzw. Unternehmen müssen bestimmte Kriterien erfüllen. Ohne Zweifel bringt
der HCD alle Voraussetzungen für einen (werbe-)wirksamen Auftritt mit.
Mit Schall und Rauch startet die Partnerlok in eine neue Saison.
Im Rahmen einer kleinen Feier verliess die
frisch bemalte Lok am 20. Juni 2006 die RhBWerkstätten in Landquart und steuerte als
erste Destinationen die Bahnhöfe Filisur
(21.6.), Ilanz (22.6.) und Scuol (23.6.) an. Bisher fanden diese Auftritte im Rahmen einer
Roadshow statt – mit der attraktiven Lok
nennt sich dieser Fan-Auftritt nun logischerweise «Trainshow».
Werbung nicht um jeden Preis
Die zwölf modernen Lokomotiven der neusten
Generation eignen sich dank ihrer grossen
Flächen ausgezeichnet als Werbeträger. Auf
Grund ihrer Einsätze praktisch auf dem ganzen Bahnnetz in Graubünden ist die Werbewirksamkeit auch entsprechend gross. Allerdings ist die Rhätische Bahn bei der Vergabe
Freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit: HCD-Trainer Arno Del Curto (als Lokführer),
Erwin Rutishauser, Direktor RhB, Tarcisius Caviezel, Präsident HCD, und Thomas Roth,
Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Geschäftseinheit Märkte, GKB.
HITZE BESIEGTE MARSCH
IN NIJMEGEN (NL)
Von Thomas Cadosch
Wiederum standen sieben «Wagen» des Bernina-Blaren-Express (Blare = holländisch für
Blase) am Start zum 90. 4-Tage-Marsch von
Nijmegen. In diesem Jahr sollte es für uns
etwas ganz Spezielles sein, bedeutete doch
der diesjährige Marsch den Abschluss der 4Tage-Marsch-Karriere für die meisten ExpressMitglieder. Auch der Schreibende hört nach
15 Teilnahmen auf und wendet sich nun anderen Hobbys zu, ohne die Wanderschuhe an
den Nagel zu hängen.
Wir wollten uns zum Abschluss unserer Holland-Marsch-Karriere eine Rückfahrt mit einem Rheinschiff leisten. Leider fuhr aber tatsächlich genau in der Woche nach dem diesjährigen 4-Tage-Marsch kein einziges Schiff
rheinaufwärts, so dass wir doch mit dem Zug
nach Hause fuhren.
Trotzdem starteten wir frohgemut am Dienstag, dem 18. Juli 2006, zum ersten von 4 Tagen. Es war ein wolkenloser Tag, welcher am
Morgen schon recht schwül begann. Das
Thermometer kletterte dann im Verlauf des
Tages auf unglaubliche 35 Grad Celsius. Zum
Wandern war dies sehr, sehr heiss! Trinken,
trinken und wieder trinken war angesagt! Jeder noch so kleine Schatten wurde sofort zur
Kühlung ausgenutzt!
Zwischen Valburg und Slijk-Ewijk
v.l.n.r.: Carlo Fischer, Karl Graf
und Kurt Staub im weissen Bernina-Blaren-Express-T-Shirt.
Bereits während des Marsches vernahmen wir
immer wieder mal das berühmte Martinshorn,
was nichts Erfreuliches bedeutete. Je älter der
Tag wurde, desto öfter war die Ambulanz im
Einsatz. Auch unsere Gruppe blieb nicht ganz
von einem Hitzekollaps verschont, kam aber
doch sicher und gesund ins Ziel.
Wir waren bereits auf dem Weg ins Bett, als
unsere Gastgeberin uns mitteilte, dass sie soeben die Nachricht erhalten habe, dass der
diesjährige 4-Tage-Marsch wegen zwei Todesfällen abgebrochen worden sei!
Diese Nachricht traf uns wie eine Keule! Damit haben wir wirklich nicht gerechnet! Noch
nie wurde der 4-Tage-Marsch abgebrochen!
Nur während des Krieges konnte er einzelne
Jahre nicht durchgeführt werden. Doch die 90.
Ausgabe dieses Grossanlasses musste tatsächlich nach nur einem Tag abgebrochen
werden.
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Wie es in einer Mitteilung an die Marschierenden und an die Medien hiess, kamen die
Organisatoren in Absprache mit der Polizei,
dem niederländischen Roten Kreuz, dem Militär, Sponsoren und anderen Gruppierungen
zum Schluss, dass auf Grund der extremen
Temperaturen und der ausserordentlichen
Luftfeuchtigkeit die Veranstaltung abzubrechen sei, zumal für den Mittwoch noch höhere Temperaturen angesagt waren.
v.l.n.r.: Thomas Cadosch, Reto Oprandi, Andreas
Cadosch und Sonja Cadosch
Insgesamt wurden die Rettungskräfte zu 300
Fällen gerufen. 60 Personen wurden ins Spital eingeliefert, wovon 5 in kritischem Zustand. Davon verstarb noch ein etwa 80-jähriger Mann im Spital. Die beiden Todesopfer
auf der Strecke waren eine 46-jährige Frau
und ein 47-jähriger Polizist.
In Nijmegen herrschte dann während der
ganzen Woche eine seltsame, bedrückte Stimmung, obwohl das Sommerfest, welches während des 4-Tage-Marsches lief, weiterging.
Sogleich wurden aber sämtliche Marscheinrichtungen weggeräumt und zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer reisten bereits
am nächsten Tag ab.
So endete für uns die Marschkarriere in den
Niederlanden sehr traurig. Über all die Jahre
gesehen überwiegen jedoch die positiven Eindrücke! Zudem sind wir alle gesund wieder
nach Hause gekommen! Und dies zählt
schlussendlich mehr als 200 marschierte Kilometer!
SHAKE IT WELL
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Von Annette Fink, überarbeitet von Walter Frei
Fotos Peider Härtli
Die Premiere von Renato Feurer, Initiant der
«mobibar» als Gastgeber an Bord des Star[c]ken Stück erfolgte anlässlich des Tag der
offenen Tür in Landquart.
Und damit der Geschmack stimmt? Es kommt
immer auf die Zutaten und die richtige Dosierung an. Was wäre das Netz der Rhätischen
Bahn ohne die starke Dosis der imposanten
Landschaft entlang der Strecke?
So bringen auch die bequemen Sessel, die
tolle Aussicht und das «Schütteln» an Bord
des Star[c]ken Stück noch nicht den richtigen
Geschmack an Erlebnis.
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O 2012-Drink:
2 cL
4 cL
4 cL
20 cL
1x
Grenadinensirup
Wassermelonensirup
Vodka
Orangensaft
shake it well!
auffüllen mit
Mineralwasser
Jedoch gerührt in Kombination mit dem richtigen Ambiente, einem hervorragenden Gastgeber und einer Prise Heiterkeit könnte dies
zum legendären Ereignis werden!!
Der Shaker Renato Feurer in Action.
Also ganz einfach, man nehme:
1 x Star[c]kes Stück
1 x mobibar
1 x RhB-Linie
1 x heitere Gesellschaft
Die Gäste und der Gastgeber waren begeistert, so musste es auch eine Fortsetzung
geben. Diesmal nicht im Stillstand, sondern
quer durch die Alpen bis nach Poschiavo.
«Gut schütteln» und fertig ist das «Reiseerlebnis» schlechthin!
Weitere Infos unter: www.mobibar.ch
Draussen zieht die traumhafte Bündner Bergwelt vorbei, drinnen entspannen Sie sich in
den bequemen Sesseln, Latinomusik ertönt
im Hintergrund, ein Hauch von südländischem
Ferienfeeling und das mitten in den Alpen
und die Qual der Wahl – Renato Feurer zaubert 38 verschiedene Cocktails an Bord. Vom
hellgelben «Pignacolada» über den giftgrünen «Zombi» bis hin zum RhB-roten «O 2012»Drink1 .
1 Anmerkung der Redaktion – Offensive 2012
Hier werden die
stär[c]ksten Frauen
schwach.
Starke Stimmung im Star[c]ken Stück.
DAMPFFESTIVAL UNTERVAZ
50
Das kommende Dampffestival von Ende Oktober zählt zweifelsohne zu den Höhepunkten
der diesjährigen Dampfsaison. Zwei Lokveteraninnen, die diesen Sommer ihr 100.
Betriebsjahr bei der RhB absolvieren, sind
Auslöser dieses einmaligen Anlasses. Die
Rede ist von den Dampflokomotiven G 4/5 Nr.
107 und Nr. 108. Sozusagen als Geschenk für
die jahrelangen zuverlässigen Dienste werden die «107» und «108» anlässlich der Loktaufe einen Namen erhalten.
Die Dampfteams
Alles, was Rang und Namen hat, wird an diesem internationalen Stelldichein in Untervaz
teilnehmen!
Eine der grössten Maschinen, die uns ihre
Aufwartung macht, gehört dem Verein Pacific
aus Lyss. Die ehemalige Schnellzug-Dampflokmotive 01 202 ex-DR (1936, Henschel &
Sohn, Kassel) wird die Bahnfreunde aus dem
Mittelland nach Untervaz bringen. Die nachstehenden Masse vermitteln einen Eindruck
dieses «Kraftpaketes».
Die Ulmer Eisenbahnfreunde planen ebenfalls
mit einer «01 1066» einen Dampfsonderzug
ab Stuttgart. Die Dampflok Betriebsgesellschaft München wird den zweiten Dampfzug
aus Süddeutschland bzw. ab München betreiben; geplant ist die schwere Güterzugslok,
die «41 018». Auf dem letzten Teilstück zwischen St. Margrethen – Untervaz ist gar eine
Doppeltraktion vorgesehen!
Die Schweizerische Südostbahn (SOB) wird
ab Herisau mit dem berühmten «Amor-Express»
(Eb 3/5 Nr. 9) aufkreuzen. Als Prunkstück wird
der historische «Teak-Barwagen» mitgeführt.
Das beliebte «Tigerli» (E 3/3 8476) des
Dampfbahn-Verein Zürcher Oberland (DVZO)
hat ebenfalls den Besuch angekündigt. Es darf
davon ausgegangen werden, dass die Zürcher Oberländer alle Register ziehen werden,
um die Aufmerksamkeit auf ihren historischen
Zug zu lenken.
IR 03/2006
SBB-Historic, die grosse «Schwester» unseres Dachverbandes, besitzt einen umfassenden Park an betriebsfähigen Dampflokomotiven. Die Sammlung gibt einen repräsentativen Überblick über das Dampfzeitalter der
Schweizer Bahnen wieder. SBB-Historic kommt
mit der Schlepptenderlokomotive B 3/4 1367
aus dem Jahre 1916 (SLM). Abfahrt ab Zürich
Altstetten via Winterthur – St. Gallen nach
Untervaz.
Eurovapor, die europäische Vereinigung zur
Erhaltung betriebsfähiger Dampflokomotiven
und historischem Eisenbahnmaterial, darf an
diesem Anlass natürlich nicht fehlen! Dem
«Nostalgie Rhein Express» mit Anreise ab
Basel wird die Dampflok 23 058 oder 50 3673
vorgespannt!
Mit einer besonderen Rarität wartet der Verein Dampfgruppe Zürich auf: Der einzige noch
betriebsfähige Dampftriebwagen in der
Schweiz, der CZm 1/2 Nr. 31 von der ehemaligen Uerikon – Bauma Bahn, wird ebenfalls
am Dampffestival in Untervaz erwartet! Dem
Dampftriebwagen wird noch das «Tigerli» der
Papierfabrik Perlen beigestellt.
Aber auch eine Meterspurlokomotive der
Dampfbahn Furka Bergstrecke (DFB) wird dem
Festival die Ehre erweisen! Die DFB ist mit
der HG 3/4 Nr. 4 (ex FO) vertreten (diese Lok
wurde erst kürzlich in der DFB-Werkstätte in
Chur einer Totalrevision unterzogen)
Als Gastgeberin wird natürlich auch die Rhätische Bahn ihre Trümpfe ausspielen und ihre
Lokveteraninnen präsentieren. Besonders stolz
ist man auf die älteste, immer noch betriebsfähige G 3/4 Rhätia Nr. 1, die am 9. Oktober
1889 den Eröffnungszug von Landquart nach
Klosters führte (der damaligen Schmalspurbahn Landquart – Davos). Ebenfalls nicht fehlen darf das berühmte «Bernina-Ungeheuer»,
die Dampfschneeschleuder Xrotd 9213.
Last but not least: die zwei Jubilarinnen G 4/
5 Nr. 107 und 108, die an diesem Wochenen-
51
de mehrmals im Mittelpunkt stehen werden!
Sozusagen als einsame Exotin besucht eine
«Krokodil-Lokomotive», die Be 6/8’’’ 13302
das Dampffestival. Das 80-jährige Jubiläum
dieser berühmten Lok hat die Festival-Organisatoren veranlasst, die Betriebsgruppe Be
6/8 13302 aus Wädenswil nach Untervaz einzuladen. Die «SBB-Krokodile» versahen ihren
Dienst vor allem an den Gotthardrampen und
wurden jeweils den schweren Güterzügen
vorgespannt. Von den einst 51 Lokomotiven
konnten noch drei Maschinen in fahrtüchtigem
Zustand erhalten werden.
Dampfparade
Im Anschluss an die Loktaufe findet am Sonntagmittag eine Dampfparade von Meter- und
Normalspurlokomotiven statt. Dieser Event ist
auf dem Herti-Industriegeleise vorgesehen
und dauert rund 60 Minuten.
Rollmaterial-Ausstellung
Historic RhB wird beim Festbahnhof Holcim
verschiedene nostalgische Wagen ausstellen.
Wagen, die durch den Club 1889 oder durch
die Hauptwerkstätten der RhB restauriert wurden. Ebenfalls können besondere Schmuckstücke (Wagen) der anwesenden Dampfteams
besichtigt werden. Die Dampflokomotiven
werden auf dem Herti-Industriegeleise zur Besichtigung aufgestellt.
len können besichtigt werden. Ihren Besuch
in Graubünden angekündigt haben auch die
zwei wohl bekanntesten RhB-Modellbaufirmen, die Lehmann Gartenbahn (LGB) aus
Nürnberg und die BEMO aus Uhingen. Die
Dampfbahn «Katzensee» aus Zürich wird
ebenfalls zwei RhB-Lokomotiven, die G 4/5
Nr. 118 und eine Malett-Dampflok G 2/3 + 2/2
Nr. 27 im Massstab 1:5 vorstellen.
Festivalkino
Auf ihre Rechnung kommen dürften die zahlreichen Video- und Filmfans. Die renommierte JS-Video-Production aus Zürich wird an
beiden Tagen eindrückliche Filmaufnahmen
von zahlreichen RhB-Dampfzügen aus verschiedenen Zeitepochen präsentieren.
Verpflegung
Zwei grosse Festzelte stehen auf dem Festgelände zur Verfügung. Die «rollenden Beizen der RhB», das «Filisurer-Stübli», die
«Bucunada» und die «Stiva retica» stehen
ebenfalls für Erfrischungen und kleine Imbisse zur Verfügung.
Souvenir-Verkaufsstände
Der eine oder andere Besucher kann die Gelegenheit nutzen, um sich mit Eisenbahnliteratur,
Bahn-Souvenirs, Videos und Filmen einzudekken. Verschiedene Anbieter präsentieren den
Besuchern eine reichhaltige Auswahl.
Plakette
Die «Festival-Plakette» mit den Sujets der zwei
Jubilarinnen (G 4/5 Nr. 107 und 108) verschafft
freien Zugang zu allen Attraktionen. Ebenfalls
kann der «Steam-Shuttle» zwischen Bahnhof
Untervaz – Holcim Festgelände beliebig benutzt werden. Der Verkaufspreis der Plakette
beträgt Fr. 10.– pro Erwachsene. Kinder bis
16 Jahre besuchen diesen Anlass zum Nulltarif! Mit den Einnahmen werden die zu erstellenden Infrastrukturen und andere Aufwendungen finanziert. Ein allfälliger Überschuss
kommt verschiedenen Projekten von historic
RhB zu gute.
Modellbahnen
Eine weitere Attraktion wird den ModellbahnFreunden geboten. Im Saal des Hotel Bahnhof in Untervaz wird die Modulanlage des
Vereins «Freunde der Schmalspurbahnen»
aufgestellt. Zahlreiche Dioramen mit Bündner Landschaften und unzähligen RhB-Model-
IR 03/2006
Schnupperfahrten
Am Samstagnachmittag besteht die Möglichkeit, mit Meter- und Normalspurzügen Schnupperfahrten ab Untervaz zu unternehmen. Die
Ausflüge dauern rund 90 Minuten. Verkauf
der Billette vor Ort.
Aktuelle Infos zum Dampffestival
Unter der Webseite www.dampffestival.ch finden Sie laufend die aktuellsten Informationen zum geplanten Event.
Gesucht: Voluntaris
Ohne die Unterstützung von «Frondienstlern»
aus den verschiedenen Vereinen könnte ein
solcher Grossanlass gar nicht durchgeführt
werden. Das OK ist auf jede Hilfe angewiesen! Hätten Sie Lust und Zeit, zwischen dem
25. – 30. Oktober 2006 uns zu unterstützen,
dann melden Sie sich bei folgender Nummer:
079 609 8858.
Amor-Express der SOB.
KROKODIL AUS DEN
SCHWEIZER ALPEN
52
IR 03/2006
Von Willy Hartmann
Vor nicht allzu langer Zeit war auch ein Krokodil in den Schweizer Alpen heimisch. Dieses Tier bevorzugte ganz besonders die Bergwelt in der Zentralschweiz.
Ihr glaubt es nicht? Doch das ist wahr. Es
kletterte damals besonders gern die Gotthard
Rampe hoch und kroch auch wieder hinunter. Unterwegs kam es sogar dreimal hintereinander am Kirchlein von Wassen vorbei. Es
war auch das erste Krokodil, das sich von
Strom ernährte.
Das Krokodil hörte auf den Namen Ce 6/8.
Komischer Name, nicht wahr? Kein Wunder,
dass dieser Name nicht so geläufig war. Aber
unter dem Namen Krokodil kennt es fast jedes Kind. Nicht nur, weil es als SBB Lok früher über den Gotthard Pass nach Süden kraxelte, sondern, weil es auch in vielen Kinderstuben heimisch war und auch noch ist.
In der rhätischen Bergwelt ist zwar der Steinbock das Wappentier, aber auch hier ist der
wahre König der Berge das kleine Schwesterchen der Ce 6/8. Das rhätische Krokodil kam
auch nicht so breitspurig daher. Es begnügte
sich mit der Meterspur der RhB. Ge 6/6 nennt
sich dieser Bewohner Rhätiens.
Sowohl das SBB-Krokodil als auch das rhätische Krokodil gehören wohl zu den bekanntesten Lokmodellen, die die Modellbahnliebhaber heute noch kennen. Von der Krokodil-Lokomotive gibt es mit Sicherheit mehr
Modelle als es als Originale je gegeben hat.
Auch das Modell kann Berge erklimmen. Statt
echte Berge sind es eben Modellberge. Doch
faszinierend ist es auch im Modell, den unermüdlich kreisenden Treibstangen zuzuschauen.
Ich bin sicher, dass auch am 28. und 29.
Oktober 2006 anlässlich des 2. Train Treffs in
Chur, das eine oder andere Modellkrokodil
bestaunt werden kann dessen Treibstangen
herumwirbeln.
Auch dieses Jahr kommt jeder EisenbahnModellbahnfan oder solche die es noch wer-
den wollen auf ihre Rechnung. Modelleisenbahnclubs aus der Region zeigen an diesem
Wochenende ihre künstlerisch gestalteten
Anlagen, zeigen dem interessierten Publikum
wie denn die Modelleisenbahn von heute
funktioniert, wie man Modellberge bauen kann
und so weiter und so fort.
Natürlich ist es klar, dass das Bestaunen dieser Werke auch hungrig macht. Aber keine
Angst, auch da kommt das Modellbahnerherz
nicht zu kurz. Wir bieten diverse warme und
kalte Malzeiten an, die bestimmt auch Ihren
Geschmack treffen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am Wochenende des 28. und 29. Oktober 2006 im Kirchgemeindehaus Comander in Chur. Wir öffnen
für die Besucher am Samstag um 10:00 bis
18:00 Uhr und am Sonntag von 10:00 bis
17:00 Uhr unsere Ausstellung. Eintritt: Erwachsene 4 Franken, unter 16 Jahre gratis. Weitere Infos erhalten Sie unter: www.train-treffchur.ch.vu
Und wer das Original in Natura sehen möchte, hat die Möglichkeit, in Untervaz anlässlich
des Dampffestivals dies gleichentags zu tun.
LEHRABSCHLÜSSE 2006
53
Von Sandra Beeli
Am Freitag, 30. Juni 2006, nachmittags, trafen sich erstmals die Lernenden aus allen
Geschäftsbereichen zur Diplomfeier in Landquart ein. Die zwei in Poschiavo beschäftigten Lernenden R nahmen an der Lehrabschlussfeier, die durch die Region Puschlav
organisiert war, teil. Auch die Eltern der Lernenden, Fachvorgesetzte und Fachlehrpersonen wurden herzlich eingeladen, an diesem besonderen Anlass teilzunehmen.
Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen sind:
Kaufmännische Berufe (F)
Ralph Basig, Bianca Capararo
Betriebsangestellte (V)
v.l.n.r. Miroslav Velkovski, Fabian Bregenzer
Nach Glückwünschen von Direktor Erwin Rutishauser an alle Beteiligten wurden die Diplome verteilt und zu den erfolgreich absolvierten Lehrabschlussprüfungen gratuliert.
Nach einem kurzen Fussmarsch auf das RhBGelände Rollmaterial wurden Sechser-Teams
zusammengestellt und zum Wettkampf im
«Lok-Stossen» eingeladen. Es wurde bei
heissen Temperaturen fleissig gestossen, denn
es winkte ein attraktiver 1. Preis.
Nach diesen körperlichen Anstrengungen
waren alle zu Speiss und Trank in die Unterhaltshalle Rollmaterial eingeladen.
Nach gemütlichem Zusammensein, der Rangverkündigung «Lok-Stossen» und bei Kaffee
und Dessert fand der Anlass am späteren
Nachmittag ein schönes Ende.
Vielen Dank nochmals allen Helferinnen und
Helfern, die diesen Anlass zu einem guten
Gelingen führten.
Bahnbetriebsdisponenten/innen (V)
hinten v.l.n.r. Ursin Thomann, Marc Heldstab,
Fadri Meyer, Jon Peider Denoth, Urs Mader,
Arno Wyss
vorne v.l.n.r. Nicole Lampert, Andrea Camenisch, Katrin Schnider, Flurina Walter, Franzisca
Gienal (ferienhalber abwesend Marko Matic)
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Zugbegleiter/innen (V)
v.l.n.r. Martin Heim, Anna Barna, Flurina Küng,
Yves Hüsler, Annina Gujan
Handwerkliche Berufe (R)
v.l.n.r. Dominic Florin, Automatiker; Curdin
Caviezel, Leandro Bertini, Curdin Lareida, Polymechaniker; Patrick Camathias, Anlagen- und
Apparatebauer; Anastasia Stupan, Mathias
Riedo, Automatiker/in; Thomas Hermann,
Konstrukteur
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An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Vorgesetzten und Betreuer der
Lernenden, sie haben mit ihrem Engagement
für die Berufsausbildung einen wichtigen
Beitrag zu diesen Erfolgen geleistet.
Ein Highlight auf der diesjährigen Lehrabschlussfeier war sicher das Kräftemessen beim
Schieben einer RhB-Lok. Hier galt es, die Lok
in möglichst kurzer Zeit über die vorgegebene Strecke von 50 m zu rollen. Die Gewinnergruppe hiess «RhB-Stiere». Mit einer Zeit von
32.04 Sekunden waren sie die schnellste und
stärkste Gruppe.
Das Sieger-Team «RhB-Stiere» erhält als
Hauptpreis eine gemeinsame Fahrt mit dem
Bernina Express von Chur nach Poschiavo und
zurück.
Den Absolventen und Absolventinnen wünschen wir für die weitere Zukunft alles Gute.
Herzliche Gratulation zu diesen
tollen Leistungen!
LEHREINTRITTE 2006
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IR 03/2006
Von Gerhard Sägesser; Fotos Peider Härtli
Wir freuen uns, Ihnen nachstehend unsere neuen Lernenden vorstellen zu dürfen.
Gesamthaft haben in allen Geschäftsbereichen 29 Lernende ihre Ausbildung begonnen.
Geschäftsbereich Verkehr
Geschäftsbereich Rollmaterial
Lernende Bahnbetriebsdisponenten
Hinten (v.l.n.r.): Alberto Spada, Ursin Conrad,
Erika Bärtsch, Katja Wild, Jann Sprecher, Besart
Kamaj
Vorne (v.l.n.r.): Tamara Kühne, Simona Stefanoni, Valeria Arpagaus, Vanessa Kettela, Sandra Böni
(v.l.n.r.): Daniele Zanolari, Polymechaniker;
Ursin Arpagaus, Konstrukteur; Michele Bracelli,
Polymechaniker; Sergio Abreu, Polymechaniker; Michele Tassone, Anlagen-/Apparatebauer; Marc Kuratle, Automatiker; Martin Christen, Polymechaniker; Jonas Clement; Automatiker; Thomas Gredig; Polymechaniker;
Patrick Gartmann, Automatiker; Thomas
Leuener, Berufsbildner R
Lernende Zugbegleiter
(v.l.n.r.): Fabian Maasch, Daniel Walti, Remo
Geeser, Tobias Perini, Sabrina Villar, Seraina
Küng
Geschäftsbereich Finanzen
Lernende/r Kauffrau/mann
(v.l.n.r.): Giulia Fontana, Thomas Ziegler
Wir heissen alle Lernenden
nochmals herzlich willkommen und wünschen ihnen
im weiteren Lehrablauf alles
Gute und viel Erfolg!
DEAL OR NO DEAL
56
Von Walter Frei
Erfreulich, wenn man aus den Ferien zurückkommt und gleich eine Menge Fanpost von
Teilnehmern am «Deal or no Deal» auf den
Eingangsakten vorfindet. Diese Feriengrüsse
sind auch ganz anders gehalten, als die üblichen Postkartengrüsse von schönem Wetter,
guter Stimmung und Sehnsucht nach der sauberen Schweiz! Da meinte ein Antworter: «Die
Marke «Steinbock» für ein Bündner Produkt
dürfte ein Renner werden». Ein Email enthielt
folgende Aussage: Etwas Sorge bereitet mir
nur die gekappte Übertragungsleitung auf
dem zweiten Bild. Hoffentlich bleibt die Energiezufuhr auch ohne diese genügend, um den
Sommerferienverkehr zu bewältigen, sonst
müsste der Steinbock wohl noch helfen zu
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stossen! Aus Graubünden wurde mitgeteilt,
dass der ältere Herr mit der braunen Jacke
sich im nächsten Herbst als Steinbock nicht
mehr auf die Jagd getrauen werde.
Diese und ähnliche Aussagen beflügelten
mich, die Werbebotschaft mit dem Steinbock
wieder ins richtige und ins Bild mit den sechs
Unterschieden zu integrieren. Zudem ist in
Graubünden gerade diese besondere Zeit der
Jagd. Das Bild schoss ich nicht mit einem Jagdgewehr, sondern mit deiner digitalen Spiegelreflexkamera – ganz locker aus dem Handgelenk.
Die folgenden, ausgelosten Gewinner erhalten wie versprochen je einen Pin «Glacier Express» zugestellt.
♦ Stadler Winterthur AG, Fritz Keller, Zürcherstrasse 41, 8401 Winterthur
♦ Roberto Cerniato, Spezialhandwerker, Rollmaterial, 7302 Landquart
♦ Walter Brogle, Weidholzstrasse 4, 8624 Grüt
Deal or no Deal geht mit dem Fotoschuss
vom Bahnhof Filisur in die 7. Runde.
Finden Sie die 6 Unterschiede, mailen diese
an [email protected] oder schreiben Sie eine Karte
an: Rhätische Bahn, Info Retica, Bahnhofstrasse 25, CH-7002 Chur.
Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen und
verlosen 3 RhB-Kalender 2007!
PERSONALCHRONIK
VOM 2. JUNI – 1. SEPTEMBER 2006
Eintritte
Ralph Basig
David Bättig
Annina Bearth
Phaithoon Casanova
Samuel Crameri
Mattia Grazia
Ilija Martinovic
Annigna Mortizi
Urs Rappo
Stefan Reichmuth
Mathias Riedo
Rosmarie Ryffel
Sylvia Rusch
Remo Senti
Charlotte Sommerhalder
Matthias Tscharner
Devaki Vijayasingam
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als
als
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als
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als
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Kaufmännischer Angestellter, Chur
Praktikant, St. Moritz
Praktikantin, Davos Platz
Raumpflegerin, Landquart
Spezialmonteur, Samedan
Spezialhandwerker, Poschiavo
Betriebsangestellter, Samedan
Praktikantin, Davos Dorf
Spezialhandwerker, Landquart
Produkt Manager, Chur
Spezialhandwerker, Landquart
Raumpflegerin Aushilfe, Untervaz
Praktikantin G-Marketing, Chur
Sachbearbeiter, Chur
Raumpflegerin, Chur
Projektleiter G-RE, Chur
Raumpflegerin, Landquart
Herzlich willkommen!
Austritte
Luise Andreoli
Nicole Arnold
Albin Caminada
Ramón Carpintero
Christian Cloetta
Maria De Sousa Moreira
Christian Frey
Sandro Geyer
Christian Götz
Marcel Koller
Flavia Mani
Jon Mengiardi
Irene Müller
Ernst Orlik
Beatrix Raselli-Bundi
Harald Schlapbach
Sandra Schläpfer
Pilar Taboas-Oya
Paul Zala
Raumpflegerin, Chur
Kaufmännische Angestellte, Chur
Spezialhandwerker, Landquart
Betriebsangestellter, St. Moritz
Betriebsangestellter, Bergün/Bravuogn
Raumpflegerin, Chur
Bahnbetriebsdisponent-Lg., Bergün/Bravuogn
Betriebsangestellter, Samedan
Spezialhandwerker, Landquart
Bahnbetriebsdisponent, Ilanz
Bahnbetriebsdisponentin, St. Moritz
Fachmeister-Stv., Samedan
Hostess, Chur
Mitarbeiter Kundendienst, Reichenau-Tamins
Zugführerin, Samedan
Chefmonteur, Samedan
Betriebsassistentin, St. Moritz
Raumpflegerin, Landquart
Spezialhandwerker, Pontresina
Alles Gute für die Zukunft!
9
gets sind knapp, sei es im Kanton, oder beim
Bund. Der Kampf um die Mittel ist Realität.
Die RhB hat Erfolg, weil sie mit guten Argumenten nachweisen kann, dass sie das Geld
klug einsetzt und aus jedem Franken ein
Maximum an Nutzen für Kunden und Steuerzahler realisiert. Und dies sowohl bei den
Investitionen, als auch durch einen produktiven, rationellen Betrieb.
«
Ich bewundere alle Menschen
in der RhB, denen wir
starke Marken wie Glacier und
Bernina Express verdanken
»
Visionäre Projekte – wie sehen Sie die Chancen und Risiken beispielsweise beim Projekt
Porta Alpina? SBB-Chef Benedikt Weibel hat
sich nicht gerade als Fan dieses Projekts
geoutet …
HJS: Ich kann gut verstehen, dass dieses Projekt die Phantasien beflügelt und zweifle auch
kaum daran, dass «der längste Lift im Berg»
rein technisch machbar ist. Mit der beschlossenen Vorinvestition beim Ausbruch des Gotthardbasistunnels halten Kanton und Bund die
Option Porta Alpina offen. Jetzt geht es darum, die Voraussetzungen und Chancen für
einen wirtschaftlichen Betrieb zu ergründen
und eine stabile Trägerschaft zu bilden. Das
ist ganz entscheidend, denn weder der Kanton Graubünden, noch gar die RhB wollen
sich da ein finanzielles Abenteuer mit riskantem Ausgang leisten.
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Beförderungen und Ernennungen
Christian Pircher
Leiter Bahnhof Bergün/Br.
zum Ressortleiter Verkauf Front,
St. Moritz
Herzliche Gratulation!
25 Dienstjahre
Marcel Bachofen, Zugführer, Chur
Geli Cavegn, Zugführer, Chur
Hannes Lüthi, Projektleiter, Landquart
Marcel Oppliger, Spezialhandwerker, Landquart
Markus Putzi, Lokführer, Chur
Bruno Sem, Spezialmonteur, Samedan
40 Dienstjahre
Arthur Heldstab
Assistent Produktion
Chur
Herzlichen Glückwunsch!
Pensionierungen
Jörg Von Allmen, Betriebsdisponent, Untervaz
Nikolaus Caminada, Betriebsdisponent, Untervaz
Augusto Castelanelli, Gleismonteur, Samedan
Meinrad Cavegn, Zugführer, Disentis/Mustér
Mathäus Dürr, Lokführer, Landquart
Frantisek Hlavac, Ingenieur, Chur
Alles Gute im Ruhestand!
RhB IN-TEAM
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18.05.2006
Michele Rada, Spezialhandwerker, Pontresina, mit Lucia Giulia Crameri
27.05.2006
Vladan Miljkovic, Gleismonteur, Ilanz, mit Manuela Felber
06.06.2006
Irene Willi, Kaufmännische Mitarbeiterin, Landquart, mit
Hubert Peter Gadient
06.06.2006
Marco Elsa, Bauführer, Landquart, mit Daniela Kaufmann
16.06.2006
Christoph Clavadetscher, Leiter Dienstbereich, Chur, mit Tina Treichler
20.06.2006
Carlo Custer, Lokführer, Landquart, mit Cornelia Joos
04.08.2006
Domenic Depeder, Mitarbeiter Güterwagendienst, Landquart, mit Marianne Telli
08.08.2006
Alex Cathomas, Lokführer, Chur, mit Monika Bodenmann
18.08.2006
Tanja Felix, Leiterin Bahnhof Stellvertreterin, Zuoz, mit Daniel Steger
18.05.2006
Curdin, des Stefan Joos, Fahrdienstleiter, Landquart
20.05.2006
Denise, des Paolo Sterli, Leiter Region, Poschiavo
05.07.2006
Gian Laurin, des Paul Loser, Ingenieur, Chur
20.07.2006
Leonie Selina, des Peter Briner, Lokführer, Chur
23.07.2006
Josua Elia, des Beat Vonmoos, Lokführer, Landquart
30.07.2006
Aniel Josia, des Matthias Tscharner, Projektleiter, Chur
SPONTAN
60
Claudia Hintermeister
Mitarbeiterin Stationshalter
Hotel Schöntal, Filisur
Doris Bösch
Stationshalterin*
Klosters Dorf
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Esther Tanner
Stationshalterin*
Grüsch
Ihre spontane Meinung ...
… zur kürzlich beschlossenen Dualstrategie der RhB?
Wie man deutlich mehr Leistung
mit weniger Mitarbeitern erbringen
will, ist mir ein Rätsel – aber
finanziell und zukunftsorientiert
gesehen sicher die richtige Strategie.
Abwarten, hoffentlich gehen keine
Dienstleistungen verloren.
Wirtschaftlich gesehen top, personell
gesehen, flop. Wenn die Leute kein
Geld mehr verdienen, können sie auch
nichts ausgeben. Ob das wirtschaftlich
gut ist?
In Ordnung für die Station, zu wenig
Hilfe und Vergünstigungen. Wünschenswert wäre Halt auf Verlangen
in Klosters Dorf.
Genial, sehr kundenfreundlich.
Die machen, was sie wollen!
Hoffentlich hält sie, was sie verspricht.
… zum Stationshaltermodell?
Toll! Dadurch ergab sich für mich
eine einmalige und sehr spannende
berufliche Herausforderung.
… zur neuen Bundesrätin?
Mehr Frauenpower im Bundeshaus –
positiv.
… zum Comeback von Martina Hingis?
Sie ist spielerisch sicher top,
aber sie hätte nicht unbedingt ein
Comeback machen müssen.
Fantastisch!
Sensationell, bin ein Tennisfan.
Erst einmal gesehen
Interessant
… zur InfoRetica?
Interessantes Kommunikations-Tool
Mit wem würden Sie gerne ein feines Essen im Gourmino geniessen?
Mit meinem Freund
Mit meinem Freund
Peter Alexander, er ist sicher ein
Gentleman der alten Schule.
Mit Pascal Couchepin
Chris von Rohr
Und mit wem nicht?
Ueli Maurer
* Stationshaltermodell der RhB
WORTSPIEL
von Heinz Maurer, Kondukteur, Chur
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IR 03/2006
Die Chauffeure des Bus vo Chur (Stand: 31. 01. 2004)
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LUTZ
TARCISI
BACCHINI RICO
BEELI JONAS
BERON CHRISTIAN
BOLLHALDER MARCEL
BREGENZER ARNO
BUEHLER DAVID
BUEHLER PAUL
FEUZ
HANS
MUGGLI HANS-RUDOLF
MUELLER THOMAS
GANTNER MARKUS
GREINER FRANZ
NETT ANDREAS
NIEDERDORFER
RICO
MARTIN
CADOSCH CLAUDIO
CASALE ROSARIO
CAMENISCH ALFRED
CAMENISCH GEORG
CANDINAS ALFRED
CARCHIDI MAURIZIO
CASANOVA PATRICK
CHRISTOFFEL PETER
HARTMANN
HEMMI MATHIAS
HOERDT MARTIN
JAEGER
PALOMBIERI BERTINO
PRADER JOHANN
PRADER PETER
SAX MARIO
SCHANIEL BLASIUS
SCHLEGEL ANDI
SCHLEGEL ANDREAS
SCHMID STEPHAN
SCHWALT OTTO
SCHWANDER NIKLAUS
SENTI ROGER
TOMASCHETT
TRUOG ERICH
MODEST
PAUL
MARTIN
KOLLEGGER
KOST PIUS
KRAETTLI HANS
RIESCH
RITSCH
WILLI
RETO
DERUNGS PAUL MARTI
DICKENMANN OSKAR
Achtung! In der Wortliste Unterstrichenes ist im Buchstabengitter nicht aufgeführt
VALAULTA SIGISBERT
VOGEL HANS
WYSS
PATRICK
YTTEBORG
HANS
IR 03/2006
(ERBSTAUSFL~GE
7ENNDIESAFTIGGR~NEN"LiTTERSICHFiRBENDIE3ONNEWEICHERWIRDDIE!BENDEK~RZERUNDLEICHTK~H
LERDANNWIRDDIE&AHRZEITZUR&REIZEIT:EITALSOF~R(ERBSTAUSFL~GEMIT&REUNDEN"EKANNTEN.ACHBARN
UNDVIELLEICHTMIT'ESCHiFTSPARTNERN:UR(ERBSTZEITZEIGTSICH'RAUB~NDENVONDERFARBIGSTEN3EITE
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