1 10. Quartiersratssitzung 2014
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1 10. Quartiersratssitzung 2014
10. Quartiersratssitzung 2014-2015 (1. Sitzung 2015) PROTOKOLL Termin Ort 12.02.2015, 18:30 Uhr Karl-Weise-Grundschule Weisestraße 20, 12049 Berlin Anwesende Bewohnervertreter: Frau Heindrichs Herr Stein Frau Piepenburg Herr Hartig Frau Petzold Nicht anwesende Bewohnervertreter: Frau Damer Herr Glasser Herr Hampe Herr Hillmer Herr Barges Frau Misere Herr Schadewitz Frau Selim Herr Singer Herr Stornie Anwesende Akteursvertreter: Stadt und Land Wohnungsbaugesellschaft mbH Gewerbe Karl-Weise-Schule Carl-Legien-Schule Frau Würz Herr Koch Frau Schwenn Herr Backa Nicht anwesende Akteursvertreter: Al-Huleh e.V Genezareth-Gemeinde Karlgarten-Grundschule Kiez in Aktion e.V. Interkulturelles Kinder- und Elternzentrum „am Tower“ Sehitlik-Moschee QM: Herr Zerowsky Frau Genz (Bezirksamt) Gäste: Ordnungsamt Neukölln (Bereichsleitung Außendienst) Polizei (Dienstgruppenleitung Abschnitt 55) Gesprächsleitung: QR Frau Richter Herr Korbjuhn Frau Weiss-Goldschmidt Frau Petzold 1 TOP 1: Protokoll und Tagesordnung Während der Quartiersratssitzung sind 9 Mitglieder anwesend. Damit ist der QR nicht beschlussfähig. Die Protokolle der 7., 8., und 9. Sitzung können damit nicht bestätigt werden. Zur Tagesordnung gibt es keine Anmerkungen. Das QM stellt die Gäste aus Polizei und Ordnungsamt, die später zur aktuellen Entwicklung im Schillerkiez Stellung nehmen werden, vor und bedankt sich vorab für die Unterstützung. TOP 2: Öffentlicher Raum im Schillerkiez: Aktuelle Entwicklungen Polizei Frau Weiss-Goldschmidt, die Dienstgruppenleiterin des Polizeiabschnitts 55, gibt kurz ein Feedback zur aktuellen Situation im Schillerkiez und beantwortet konkrete Fragen. Allgemein stellt sie eine Beruhigung und ein „deutlich angenehmeres“ Klima fest. Die nachgeführten Punkte stellen hierbei eine Zusammenfassung aller Aussagen dar. Drogenhandel: Im Schillerkiez gibt es keinen fest etablierten Drogenhandel, außer in den U-Bahnhöfen. Bei Interventionen verschiebt sich der Drogenhandel in die angrenzenden Straßen und Friedhöfe. Von dieser Bewegung ist auch die Brachfläche des Thomasfriedhofes betroffen. Gehandelt wird vornehmlich mit Heroin und Kokain sowie mit „modernen“ Drogen, wie Christal-Meth. Der U-Bahnhof Boddinstraße wird explizit als nicht gefährlich eingestuft. Zu Zwischenfällen kommt es nur unter den Drogenhändlern selbst, nicht aber zwischen Passanten und Dealern. Die Umschlagzeiten beschränken sich außerdem auf die Zeit zwischen 10 und 18 Uhr. Allgemein geht Frau Weiss-Goldschmidt davon aus, dass der Drogenhandel nicht verhindert werden kann, sondern durch Interventionsmaßnahmen nur kurzfristig umverteilt wird. Brachfläche des Thomasfriedhofes: Auf Nachfrage eines Anwohners erklärt Frau Weiss-Goldschmidt die Situation auf der Brachfläche des Thomasfriedhofes näher. Da es sich um ein Privatgelände handle, müsse dort die Kirchenverwaltung agieren. Die Polizei wird dort nicht von sich aus tätig. Beide Institutionen stehen in Kontakt. Die Polizeit greift auf Nachfrage immer ein. Vornehmlich sind auf dieser Brachfläche wild kampierende, obdachlose sowie drogenabhängige Menschen anzutreffen. Drogenhändler sind dort nur anzutreffen, wenn es Interventionsmaßnahmen in den U-Bahnhöfen gibt. Überfälle/Einbrüche: Einbrüche und Überfälle werden von Frau Weiss-Goldschmidt nicht als gebietsspezifisch beschrieben. Diese Form der Kriminalität betreffe den gesamten Berliner Raum. Ordnungsamt Herr Korbjuhn, der außendienstliche Bereichsleiter des Ordnungsamtes, gibt ebenfalls kurz ein Feedback zur aktuellen Situation im Schillerkiez und beantwortet konkrete Fragen. Allgemein beschreibt er den Kiez als „eher unauffällig“. Trotzdem hält er fest, dass eine 40prozentige Steigerung der Einsätze in Bezug auf illegalen Sperrmüll und Verkehrsbehinderungen notwendig war. Dennoch gebe es stärker „befallene“ Gebiete. Die nachfolgend aufgeführten Punkte stellen eine Zusammenfassung aller weiteren Aussagen dar. Illegal abgestellter Sperrmüll und Müll: Herr Korbjuhn stellt fest, dass sich das Müllaufkommen verschlimmert hat und eine Art „Schneeballprinzip“ dafür sorgt, dass auch kleine Müllablagerungen zu großen Müll- und Sperrmüllhaufen anwachsen. Dieser Trend wird auch durch die Anzahl der gemeldeten Sperrmüllhaufen bestätigt. 2 Dass es einen Mangel an Aufklärung unter den Anwohner gibt, schließt er als Grund für den Anstieg aus. Auch den „Sperrmülltourismus“ hält er für einen irrelevanten Faktor im Schillerkiez. „Mülltourismus“ spiele nur sehr selten in der Oderstraße eine Rolle. Das QM stellt fest, dass die Rate der Zu- und Auszüge stark abgenommen hat und daher auch nicht die Hauptursache des gestiegenen Müllaufkommens sein kann. Auch das vermehrte Bauaufkommen im Gebiet sei, nach Herr Korbjuhn, nicht der ausschlaggebende Faktor, da der Bauschutt in der Regel termingerecht entsorgt wird. Zusätzlich sei das Problem der Container zur Kleiderspende gelöst worden. Hier wurden häufig Müllansammlungen festgestellt, doch die meisten Container konnten entfernt werden. Der Anwohnerhinweis zu einem Container in der Herrfurthstraße wird vom Ordnungsamt überprüft werden. Hinweise zu Müll und Containern sind weiterhin erwünscht und werden am besten über das Bürgertelefon gemeldet. Die Anwohner und das QM stellen die besonders betroffenen Gebiete heraus. Darunter fallen die Allerstraße, Warthestraße, Weisestraße und Okerstraße. Frau Schwenn ergänzt die Aufzählung um die vielen Verschmutzungen auf ihrem Schulhof sowie den Graffitis auf dem Schulzaun. Herr Korbjuhn vermutet, dass das bürgerliche Engagement rückläufig sei. Dieses Engagement, in Form von Anzeigen und Meldungen, sei aber das einzige Mittel, welches langfristig gegen das „Müllproblem“ helfe. Staatliche Organe hätten kaum eine Chance die Täter bei ihrer Tat zu „erwischen“. Auch „Mülldetektive“, wie in Hamburg, seien für Berlin keine Lösungsmöglichkeit. Im Müll gefundene Hinweise auf den Täter führten vor den Gerichten Berlins nicht zum Erfolg, da keine hinreichende Wahrscheinlichkeit gegeben sei und daher die Unschuldsvermutung gegenüber den Beschuldigten weiter bestehe. Explizite Vorschläge vor Müllvermeidung wurden von den Akteuren oder Anwohnern nicht genannt. Das QM verweist auf das Müllsensibilisierungsprojekt und stellt es kurz vor. Neben einer Online-Umfrage (im März online) wird es auch direkte Befragungen der Anwohner geben, in denen die Bedürfnisse der Anwohner festgestellt werden sollen. Zusätzlich erbittet das QM aber auch Vorschläge zur Müllvermeidung oder anderen Themen unvermittelt an das QM zu richten, damit diese in das Handlungskonzept sowie in die Planung des Müllsensibilisierungsprojektes aufgenommen werden können. Problematiken im Verkehrsbereich: Das Hauptproblemfeld im Verkehr sei das Parken in der zweiten Reihe und an Straßenkreuzungen, generell das Falschparken, das Überqueren der Straße bei einer roten Ampel sowie das Fahrradfahren auf dem Gehweg. Frau Weiss-Goldschmidt ergänzt, dass besonders das Parken in zweiter Reihe ein Problem für die Sicherheit der Bewohner sein kann. In der Vergangenheit konnten einige Einsätze der Polizei, Feuerwehr und Notärzte nicht ordentlich durchgeführt werden, da parkende Autos die Zufahrt behinderten. Ein Anwohner beschreibt explizite die Blindenübergehwege an der Weisestraße Ecke Herrfurthstraße. Lösungsmöglichkeiten für die Blindenübergehwege sind nach Herr Korbjuhn allerdings kaum gegeben. Das Verdeutlichen solcher Übergehwege seinen zwar theoretisch möglich, bedeuten aber einen erheblichen finanziellen Aufwand. Ein Anwohner schlägt eine Verkehrsberuhigung des Gebietes vor, um Unfälle zu vermeiden. Frau Weiss-Goldschmidt entgegnet dem, dass es sich um ein Gebiet ohne Unfallschwerpunkte handle und daher eine Beruhigung des Gebietes nicht in Frage komme. Herr Korbjuhn verweist darauf, dass Fahrräder im Sommer verstärkt kontrolliert werden. Zusätzlich sei auf der Bezirksversammlung der Radverkehr und mögliche Interventionsmaßnahmen in der Oderstraße besprochen worden. 3 TOP 3: Beschlussfähigkeit des Quartiersrates Das QM stellt fest, dass die Nachrückerliste für den QR ausgeschöpft ist und verweist darauf, dass die Beschlussfähigkeit des QR auch Thema der Steuerungsrunde sein wird. Der QR sammelt Lösungsansätze, die die Beschlussfähigkeit des Rates wieder herstellen könnten. Folgende Ideen waren vertreten: Anfrage neuer QR-Mitglieder über das Telefonbuch Rücktritt des jetzigen QR mit anschließenden Neuwahlen Regelmäßig Interessierte einfach in den QR aufnehmen Satzungsänderung: Verkleinerung des Rates (2/3-Modell ist fest) Wahlverfahren wie beim Modellprojekt im Reuterkiez Bessere öffentliche Hinweise auf die QR-Sitzungen Aufklärungsarbeit über den QR (Arbeit, Wirkungsgrad) Anerkennung der ehrenamtlichen Tätigkeit im QR Sitzungsgeld Verbesserte Debattenkultur Frau Genz merkt an, dass das im Rahmen des Modellprojekts im Reuterkiez praktizierte Verfahren der Erlangung der Stimmberechtigung nach zweimaliger Teilnahme an Sitzungen des Quartiersrates nach derzeitigem Stand nicht in einer Weise funktioniere, die es als modellhaft und geeignet für die Übertragung auf andere Quartiere erscheinen ließe. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung werde einer solchen Modifikation des Rates voraussichtlich nicht zustimmen. Der Handlungsbedarf sei jedoch erkannt worden und werde in der Steuerungsrunde besprochen. Es kommt die Frage auf, was bei Nichtbeschlussfähigkeit des QR passiere. Frau Genz erläutert, dass das Beschlussrecht dann automatisch auf die Steuerungsrunde zurück falle. Sonstiges: Termin, Veranstaltungen und Berichte Handlungskonzept Nur Vorschläge die im Handlungskonzept aufgenommen worden sind sind, können auch finanziert werden. Daher wird eine aktivierende Umfrage unter den Anwohnern des Kiezes stattfinden, welche die Bedürfnisse untersucht und Vorschläge sammelt. Mit Frau Krüger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird es im April eine erste Diskussion des Handlungskonzeptes im QR geben. Eine abschließende Diskussion wird am 21. Mai dieses Jahres folgen. Milieuschutz Der QR verweist auf die Voruntersuchung zum Milieuschutz, welche in der letzten QR-Sitzung vorgestellt wurde. Es wird vorgeschlagen diese Untersuchung auf andere Kieze auszuweiten und zu diesem Zweck ein Solidaritätsschreiben aufzusetzen. Das Meinungsbild der anwesenden Stimmberechtigten spricht sich dafür aus. Das Thema soll beim Vernetzungstreffen aller QRs Berlins nochmal aufgegriffen werden. Das QM verweist auf das Treffe der „Emserianer“, ein Zusammenschluss aus Mietern der Emserstraße, und gibt deren Kontaktdaten an den QR weiter. Projekte Das QM gibt eine Liste mit allen Projektpatenschaft rum. Für das Projekt „Familienzentrum Karlsgartenstraße – Beratungsangebot“ vom Vielfalt e.V. wird noch eine Patenschaft gesucht. 4 Das Fundraisingprojekt von Frau Petzold hat begonnen. Erste Beratungsstunden wurden bereits abgeleistet. Die Projektpaten der Medienwerkstatt vom Kiez in Aktion e.V. berichten von ihren Eruierungsmaßnahmen und werden auf der Märzsitzung des QR ausführlich berichten. Bis jetzt wurde Interviews mit einigen Akteuren des Vereins geführt. Um ein umfassenden Bild der Situation zu bekommen, werden weitere zwei Wochen veranschlagt. Der Projektpate des Warthemals stellt die Gerüchte einer bevorstehenden Schließung der Einrichtung richtig. Die Leiterin des Warthe-Mahls sei auf einem guten Weg, die Wirtschaftlichkeit des Projektes über das Jahr 2015 hinaus zu sichern und so das Nachbarschaftscafé zu erhalten. Protokoll erstellt QM-Team Schillerpromenade 5