BF2011_Buergerprogramm_(Dithmarschen) Kopie-2.indd

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BürgerProgramm
Kreis
Dithmarschen
inhalt
BürgerForum Dithmarschen
Dithmarschen
mischt mit – und auf!
Das BürgerForum 2011 – Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen.
04
Der Weg zum BürgerForum
06
So funktioniert die Online-Plattform 08
Wie können wir den gesellschaftlichen Zusammenhang in Deutschland fördern? 10
Vorschlag Ausschuss Solidarität und Gerechtigkeit 12
Vorschlag Ausschuss Demokratie und Beteiligung
14
Vorschlag Ausschuss Familiäre Lebensformen
16
Vorschlag Ausschuss Integration
18
Vorschlag Ausschuss Bildung 20
Vorschlag Ausschuss Demografie
22
Impressum
Eine Initiative des Bundespräsidenten mit:
© BürgerForum 2011
c/o Bertelsmann Stiftung
Carl-Bertelsmann-Straße 256 · 33311 Gütersloh
www.buergerforum2011.de
Verantwortlich:
Dr. Robert B. Vehrkamp · Dr. Dominik Hierlemann
Anna Wohlfarth · Lars Thies
Redaktion: Pia-Annabelle Wischnat
Gestaltung und Lektorat:
SCHMITZ WG Corporate Communication GmbH · www.schmitz-wg.com
Fotos: Maja Metz (Titel), Reinhard Feldrapp (S. 3), Rafael Herlich (S. 11)
nordpicture.de (S. 6, 13, 15, 17, 19, 21, 23)
Wir bitten um Verständnis, dass in der Regel auf die explizite Nennung
der weiblichen Sprachform verzichtet wurde. Frauen und Männer sind
immer gleichermaßen gemeint.
2 | Bürgerprogramm dithmarschen
Bürgerprogramm dithmarschen | 3
BürgerForum 2011
Das BürgerForum 2011 –
ZuKunFt Braucht Zusammenhalt.
VielFalt schaFFt chancen.
Das BürgerForum 2011 ist eine initiative des Bundespräsidenten Christian
Wulff mit der Bertelsmann stiftung und
der heinz nixdorf stiftung. in 25 städten
und landkreisen in Deutschland wurden
jeweils 400 nach einem Zufallsverfahren
ausgewählte Bürger eingeladen mitzudiskutieren. Bundesweit beteiligten sich
so 10.000 Bürger an der Diskussion.
Die Kluft zwischen Wählern und
gewählten hat sich vergrößert. Deshalb
ist es wichtig, Brücken zwischen den
Bürgern und den politisch Verantwortlichen zu schlagen und ein gemeinsames, verantwortliches handeln zu initiieren. auch die gesellschaft treibt heute
an vielen stellen auseinander: Davon
zeugt der gegensatz zwischen Jung und
alt, die Kluft zwischen arm und reich, die
unzureichende integration von migranten. Wie wollen die menschen in Deutschland vor dem hintergrund dieser herausforderungen künftig zusammenleben?
Bundespräsident Christian Wulff eröffnete das BürgerForum 2011 mit einer Rede
in Naila im Landkreis Hof. Die Rede wurde live in die anderen 24 Regionen übertragen.
solidarität und gerechtigkeit
4 | BürgerProgramm Dithmarschen
Demokratie und Beteiligung
Familiäre lebensformen
integration
unter der überschrift „Zukunft braucht
Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen.“ haben die teilnehmer zu dieser
Frage in sechs thematischen ausschüssen gearbeitet (siehe abbildungen unten).
Das ergebnis des BürgerForums 2011
sind 25 regionale BürgerProgramme, mit
jeweils einem konkreten Vorschlag zu
jedem ausschussthema. alle teilnehmer
wählen außerdem einen der regionalen
Vorschläge pro thema in ein bundesweites BürgerProgramm. am 28. mai
übergeben sie dieses BürgerProgramm
an den Bundespräsidenten und stellen
es der Öffentlichkeit vor.
wohnern zur mitwirkung am BürgerForum 2011 eingeladen. über 160 städte
und landkreise hatten sich beworben.
aus allen Bewerbungen wurden schließlich per losverfahren 25 regionen ausgewählt. Der Kreis Dithmarschen war
dabei!
so wurden die teilnehmer
ausgewählt
Für jeden teilnehmer begann das BürgerForum mit einem anruf. Die 400 Bürger aus Dithmarschen wurden durch eine
zufällige stichprobe aus dem telefonregister ausgewählt und zum BürgerForum eingeladen. Ziel der Zufallsausso wurde der
wahl war, dass die teilnehmer die Vielfalt
Kreis Dithmarschen teil
der gesellschaft widerspiegeln und dass
des BürgerForums
eine möglichst große Zahl an unterim herbst 2010 wurden alle landkreise schiedlichen meinungen und erfahrunin Deutschland, alle kreisfreien städte gen in die Diskussion und in die Vorund alle städte mit mehr als 80.000 ein- schläge einfließt.
Bildung
Demografie
BürgerProgramm Dithmarschen | 5
bürgerforum 2011
Online-Diskussion
Die Ergebnisse des Auftakts nahmen die
Teilnehmer mit in die Online-Diskussion.
Innerhalb von zwei Wochen haben sie
die einzelnen Vorschläge weiter ausgearbeitet und schließlich per Abstimmung in
jedem Ausschuss den überzeugendsten
Vorschlag ausgewählt. In den folgenden
drei Wochen der Online-Diskussion wurde an dem ausgewählten Vorschlag weitergearbeitet. Die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer haben die Details des Vorschlags sowie seine Vor- und Nachteile
diskutiert und schließlich den Text formuliert, wie er hier im BürgerProgramm
zu lesen ist. Vier sogenannte OnlineModeratoren haben in dieser Zeit darauf
geachtet, dass die Diskussion fair und
sachlich verläuft.
BürgerRedakteure schreiben
die Texte
Wie konnten 60 oder 70 Menschen in
jedem Ausschuss an einem gemeinsamen Text schreiben? Die Antwort ist:
Nicht jeder arbeitete selbst am Text.
Das Formulieren des Vorschlags übernahmen sogenannte BürgerRedakteure.
Sie waren selbst auch Teilnehmer des
BürgerForums, hatten aber eine besondere Rolle übernommen. Pro Ausschuss
gab es zwei BürgerRedakteure mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe: Alle
Mitglieder eines Ausschusses konnten
Kommentare, Änderungen und Ergänzungen zu einem Vorschlag und zu
einzelnen Textabschnitten machen. Die
Bürger-Redakteure haben dann aus
diesen Kommentaren und Anmerkungen
die zusammenhängenden Texte für das
BürgerProgramm formuliert.
Der Weg zum
BürgerProgramm
Meistens treffen sich Menschen entweder auf politischen Veranstaltungen
oder sie diskutieren im Internet, häufig
ohne einander zu kennen. Die Besonderheit des BürgerForums ist es, beides
miteinander zu verbinden: Das BürgerProgramm ist ein Ergebnis, das von den
Teilnehmern sowohl auf Veranstaltungen
als auch online erarbeitet wurde.
Auftakt
Begonnen haben die Teilnehmer des
BürgerForums mit der Arbeit auf einer
6 | Bürgerprogramm dithmarschen
Auftaktveranstaltung am 12. März 2011.
Alle sechs Ausschüsse eines regionalen BürgerForums kamen hier jeweils
zusammen. Die Mitglieder eines Ausschusses hatten die Gelegenheit, sich
persönlich kennenzulernen und einen
ganzen Tag lang intensiv zu arbeiten. In
Diskussionen und Abstimmungen in
kleinen Runden traf jeder Ausschuss
erste inhaltliche Festlegungen für das
BürgerProgramm. Unter dem Titel „Herausforderung“ haben die Teilnehmer
das jeweils größte gesellschaftliche
Problem oder die wichtigste Entwick-
lung in ihrem Ausschussthema identifiziert und gemeinsam in wenigen Sätzen
festgehalten.
In einem zweiten Schritt haben sie
stichpunktartig erste Vorschläge formuliert, wie der Herausforderung begegnet
werden kann.
Zeitgleich nahmen die Teilnehmer
des BürgerForums 2011 in allen Regionen die Arbeit auf. Mit einer Rede in
Naila im Landkreis Hof, die in alle anderen Regionen übertragen wurde, eröffnete Bundespräsident Christian Wulff
das BürgerForum.
Der Tag des BürgerForums
Auf einer zweiten Veranstaltung am
14. Mai in allen 25 Regionen wurden die
Ergebnisse in Form des vorliegenden
BürgerProgramms der Öffentlichkeit vorgestellt und mit Vertretern von Politik
und Gesellschaft diskutiert.
Bürgerprogramm dithmarschen | 7
bürgerforum 2011
So funktioniert
die Online-Plattform
Die Online-Plattform des BürgerForums
ist der zentrale Arbeitsbereich des BürgerForums. Hier arbeiten 10.000 Teilnehmer gemeinsam an 25 regionalen
BürgerProgrammen und an einem bundesweiten BürgerProgramm. Die Teilnehmer jedes der 25 regionalen BürgerForen diskutieren zunächst auf einer
eigenen Plattform unter sich. Für die
Wahl der Vorschläge in das bundesweite
BürgerProgramm werden die 25 einzelnen Plattformen miteinander vernetzt.
Die Online-Plattform wurde eigens für
das Projekt entwickelt und enthält eine
Reihe von Funktionen, die den Teilnehmern ermöglicht, online zu diskutieren
und gemeinsam an konkreten Texten
zu arbeiten.
Gesicht zeigen
Bei der Auftaktveranstaltung hatten sich
viele Teilnehmer bereits kennengelernt
und auch online sollten sie sich, anders
Aktuelle Informationen
aus dem BürgerForum
8 | Bürgerprogramm dithmarschen
als bei vielen anderen politischen Diskussionen im Internet, nicht anonym
austauschen. So stehen die Teilnehmer
des BürgerForums mit ihrem Namen und
einem Foto zu ihren Diskussionsbeiträgen. Eine persönliche Nachrichtenfunktion ermöglicht den Austausch untereinander auch abseits der inhaltlichen
Diskussion.
Kommentare und Anmerkungen
Die Arbeit an den gemeinsamen Texten
verläuft nicht in der offenen Struktur eines Internet-Forums, in dem alle Beiträge untereinander erscheinen. Direkt am
Text arbeiten nur die BürgerRedakteure.
Die anderen Teilnehmer schreiben Kommentare und Anmerkungen dazu, die
sich direkt auf eine bestimmte Textpassage beziehen. Auf den ersten Blick ungewohnt, ermöglicht diese Struktur, dass
viele Menschen gleichzeitig an einem
Text arbeiten. Wurde ein Kommentar
durch den BürgerRedakteur eingearbeitet, kann er ihn auf „erledigt“ setzen.
Damit der Prozess transparent verläuft,
bleibt der Kommentar aber weiterhin einsehbar.
Aufgabenbereich
Den Überblick über die Geschehnisse
auf der Plattform behalten die Teilnehmer in ihrem persönlichen Aufgabenbereich. Hier erfahren sie Schritt für Schritt,
wie die Diskussion sich entwickelt, in
welcher Form sie mitwirken können und
ob sie eine persönliche Nachricht in ihrem Postfach auf der Plattform erhalten
haben.
Informationen
Im Bereich „Information“ werden regelmäßig aktuelle Artikel zum BürgerForum
2011 eingestellt, zum Beispiel Ankündigungen für Veranstaltungen, Erklärun-
gen zu der Online-Plattform und einiges mehr. Sowohl die Teilnehmer als
auch interessierte Gäste können sich
in diesem Bereich über den Fortgang
des BürgerForums auf dem Laufenden
halten.
Moderation
Damit die Online-Diskussion fair und
sachlich bleibt, braucht es eine Moderation. Für das BürgerForum 2011
wird diese Funktion von eigens dafür
geschulten Online-Moderatoren übernommen. Die meisten von ihnen waren
bereits bei einem früheren BürgerForum als Teilnehmer dabei. Gegenüber dem Inhalt verhalten sich die
Online-Moderatoren neutral – sie bewerten die Ideen und Vorschläge
nicht, sondern achten nur darauf, dass
eine ausgewogene Diskussion entstehen kann.
Kommentare und Anmerkungen
zum Text des BürgerProgramms
Bürgerprogramm dithmarschen | 9
BürgerForum 2011
Wie KÖnnen Wir Den gesellschaFtlichen Zusammenhalt
in DeutsChlanD FÖrDern?
mit dieser Frage haben sich die teilnehmerinnen und teilnehmer des BürgerForums
Dithmarschen beschäftigt. auf Veranstaltungen und in einer mehrwöchigen online-Diskussion
haben sie Vorschläge für Politik und gesellschaft erarbeitet. Die ergebnisse ihrer
Diskussion finden sie auf den folgenden seiten. teilnehmerinnen und teilnehmer des
BürgerForums Dithmarschen sind:
Britta alm | regina altschaffel | annelie anhut | Bernd appel | David apsites | rolf aschenbeck | hans-Jürgen Baars | eberhard
Baeumerth | günther Bandholz | michael Barke | manfred Bartel | Birgit Bartel-Corre | Bert Bathke | Christiane Baumann | elke
Becker | Katja Beenck | Bianca Berner | eckhardt Bernt | Christina Bewernick | Birte Biemüller | Jan Biermann | lothar Bläser |
Dagmar Bluhm | martin Blümke | Jürgen Böckmann | helga Boeseke | elke Böhmer | sascha Bolle- timm | Fritz Börger | helmut
Bork | Kirsi Borwieck | imke Braak | Dirk Brandenburg | Voß Wilhelm Brandt | Finn Brandt | anna Brandt | Katharina Brandt |
ute Brandt | marten Brandt | Dörthe Brandt | andrea Bräuer-Bercx | ralf Braumüller | eike Braun | Berhard Breuer | annette
Brodersen | Peter Bruhn | heinz-Werner Bruhs | michael Brümmer | monika Buberl | mike Burmeister | Claudia Buthmann |
angela Carstensen | Kai Christiansen | uwe Christiansen | Katrin Christiansen | ulrike Claußen | ilka Claussen | helga Claußen
| lars Claußen | Karl-heinz Claußen | Karl-heinz Clodt | martin Collingwood | Brigitta Coyle | Doris Dammann | Claus Dammann
| günter Dederke | Claudia Derjong | gerd Dethlefs | nicole Dethlefs | Carsten Dethlefs | urte Dewitz | maria Dickmeis |
hans-uwe Diener | Katrin Dierks | raimund Donalies | Jochen Driesnack | anita Dunklau | meike ehlers | susanne ehlers |
Berthold ehmke | susanne ehrenberg | reinhold ehrenberg | gerhard ehret | sabine eichler | gerd engler | Karl heinz erichsen
| Frank eschenbach | Willi evers | thomas Falk | hans-Peter Faude | george Fedosejevs | Jana Feldhusen | hans-Konrad
Fennel | Dirk Fidorra | Jörg Fincks | mark Fischer | Klaus Flesch | monika Flindt | hartmut Frank | max-heinrich Friedichsen | Jörg
Friedländer | alfred gawlik | svenja gerckens | hannelore gertz | Jens giermann | otto gleisenstein | Jan glindemann | sören
glöde | thomas gnutzmann | angela goede | gert gornig | günter gosch | ann-Kathrin gosch | heidi gosslar | Joachim göttel
| ilona göttsch | hubert greis | Philipp groß | ulrike große | torsten grothe | astrid grunwald | anke haase | erwin hagge |
thomas hahn | helmut hahn | marco haker | Britta hamann | matthias hamann | michael hamer | Kerstin hanert-möller |
matthias hansen | enno hanssen | Werner hanßen | Christine haraszti | hans-reimer hargens | sarah harms | rüdiger
hasberg | rüdiger hasse | Kuno heesch | Christiane heggemann | Jörg heidermann | ute heinke | Klaus hemken | Carola
henke | ursula henniges | Birgit herbert | Joachim hermann | Judith herz | reimer herzog | harkekern hes | Jürgen heuer |
holger hinrichs | thorsten hinrichs | udo hoffmann | Dagmar högel | niklas höllmer | Beate holm | elke hölting | georg
huesmann | manfred hummel | rolf ingwersen | michael Jabbusch | Birte Jasper | egon Jensen | renate Jensen | gerd Jessen
| Catharina Jessen | Bettina Jochims | max - uwe Johannsen | ingrid Johannsen | Claudia Joosten | Christa Jörgensen | hans
georg Jürgens | reimer Jürgens | sven Kähler | Claudia Kaiser | hans Karnofsky | Dörte Karstens | hans-Dieter Karstens |
reingard Kempf | Willi andreas Kerker | Daniel Kiessig | Karsten Knierimen | martin Knoche | Werner Koch | Karola Koch |
gerda alina Koerner | Christian Köhn | Bernd Köhn-von allwörden | Wilfried Köpke | Petra Köster | angelika Kraupner | sascha
Kraus | thomas Krieger | Florian Kristen-giern | lea Kröger | sabiene Krüger | hauke Kruse | simone Kruse | inke Kruse |
Wiebke Kühl | sönke Kühl | Jens Kühn | monika Kummetz | elfriede Kunow | anja Kusch | uwe Küttner | Jens lahrsen | otfried
langer | tanja lassen | Walter laurich | Christin lehmann | regina lemm | hilke ley | Janke lichnau | Dennis lietzmann |
Cornelia limburg | ties lindemann | Dirk lorenz | siewert lorenzen | manfred lubitz | Jens lund | Paul lüneburg | stephanie
luther | Kathrin lüttge | angelika mahnke | axel manthey | monika marktscheffel | Frauke marx | Karsten marx | thomas
masekowitz | Walter matthiessen | uwe meerwald | Dieter meggers | ulrich mehlert | astrid meißner | anja mende | Christel
menke | thomas metschies | oliver michel | gunda mohr | tanja möller | susanne mordhorst | astrid moussa | Dagmar
muchau-harbeck | astrid mügge | alex müller | stephan müller | Frauke müller | ingrid müther | inge nagel | Werner neumann |
heide-margrit nevermann | Karina ney | angelika nicol | hermann nissen | Joachim nissen | anette nöldeke | Dieter
10 | BürgerProgramm Dithmarschen
noroschadt | ralf oehlrich | heike oelker | Karl-heinz ohlen | erika ohlsen | hermann onken | hermann onken | Doris ort |
helmut ott | nicole Paschek | Jessica Passarge | Detlef Paulsen | Brita Peix-Balling | Werner Peter | Karl-henning Peters
| heike Peters | Karin Peters | Klaus Peters | rode Peters | gabriela Petersen | gerd Petersen | emke Peters-Krohn | Joachim
Petrat | Klaus-Peter Plachta | isabel Pohl | Christine Prey | Bettina Puls | heinz-georg Quade | Jan-Peter rademacher | monika
raguse | Clemens rammé | stephanie raspel | Dirk rathje | marlies rattay | simone reese | hans-Jakob reimers | uwe
reimers | malte reimers | Dörte reinhold | Dirk richter | gaby riecken | Werner rockensüß | uwe rohde | Diana rohde |
Bettina rönnau | heino roßmann | horst-Walter roth | maike rückert | Karin rühmann | telse rusch-haider | rolf
ruschmeyer | Werner sahm | gisa sallach-haase | herbert schaar | Volkmar schadwinkel | ilona schafflik | maximilian schay
| Dennis scheuer | Janina schimanski | andrea schinke | gaby schjut | Carina schleevoigt | hilke schlieckmann-sturz |
elke-heidrun schmidt | Franziska schmidt | Karin schmidt | thomas schmidt-Wiborg | heino schmielau | ulrich schmück |
thorsten schöning | Wiebke schrader | Jochen schröder | Barbara schröder-schöneich | annegrete schuldt | Dietrich schultz
| thomas schulz | Werner schulze | gabriele schümann | thomas schüssler | anne marie schütt | Jan-Wilhelm schütt | andrea
schwardt | Dieter schwarz | thomas seifert | uta severin | susanne siebert | anne siegemund | thomas sieger | Beeke söhl |
Charles söhrens | inge soltau | edith sonnenberg | Werner speer | annelene spill | raimund stauber | matthias stecher | silke
steffens | susanne steffens | inka steinhäuser | ursula stellbrinck | anita stelter | mercedes stieper | thomas stölting | Volker
streich | thorsten strufe | horst struwe | maren suhn | marlis suhr | ernst-otto suhr | gudrun szemeitat | Petra tank-Boeck |
Wolfgang taugerbeck | heiner theemann | meike thiel | uwe thiele | thies thiessen | ingo thomsen | anders tiedemann |
hans-Peter tietjen | Claudia todt | liane melanie trester | gesche treyse | tanja tront | manfred trube | Wolfgang ulferts |
andrea Vanselow | Petra van-teeffelen | Daniel Vehre | Jürgen Veit | adelgunde Vogt | Berit Vollstedt | maren von lilienfeld |
Petra von Würtzen-Pieper | Birgit Voß | heinrich Voß | gerd-heinrich Voßen | heiko Wagner | Kornelia Wagner | georg Wahle |
lothar Wald | elsbeth Walther-rahmstorf | Bettina Weber | uwe Weber | ude Wehrsig | heike Weigt | hans-ulrich Weiss | heike
Weitze | Johannes Werner | Frank Wessel | Klaus Westensee | Dirck Westphal | sönke Westphal | Franz robert Wiborg | hans
Jürgen Wieczorek | gudrun Wieczorek | norbert Wienhold | Karin Wiese | Carsten Wiese | thomas Wilde | Volker Wilkens |
hans-georg Willeke | uwe Wilstermann | Bettina Winter | Wiebke Witt | Jan-erik Witt | Johannes Witt | Wilhelm Witthohn | Klaus
Wohlers | hermann-Josef Wöhlert | tristan Wolter | Willi Zentner | eick Ziebell | marlies Zielasko | manfred Zimmer | Barica Zorneke
ein DanKeschÖn
Vor und hinter den Kulissen haben viele menschen tatkräftig an der umsetzung des BürgerForums mitgewirkt:
Björn Jörgensen vom Kreis Dithmarschen hat mit seinem team die Veranstaltungen organisiert. mit großem
engagement setzten sie das BürgerForum 2011 zusätzlich zu ihren sonstigen tätigkeiten vor ort um. ohne
ihren einsatz wäre das BürgerForum Dithmarschen nicht möglich gewesen. uwe schettler moderierte die
Veranstaltungen. angelika skibba, anette Zierke, matthias Dettlaff und manfred Kokemor moderierten in
ehrenamtlicher tätigkeit die online-Diskussion. ihnen und allen zahlreichen helfern, die hier nicht namentlich
erwähnt sind, gilt besonderer Dank.
BürgerProgramm Dithmarschen | 11
Vorschlag ausschuss soliDaritÄt unD gerechtigKeit
ein gerechter lohn muss ein leben in Würde und teilhabe
an der gesellschaft ermöglichen. leider haben menschen ohne
lobby keinen einfluss, während andere Profit um jeden Preis
anstreben. Daher haben Wenige viel und Viele wenig. im Bereich
der 400-euro-Kräfte wird die notlage arbeitsloser menschen
ausgenutzt und den sozialkassen gehen einnahmen verloren.
solidarität und gerechtigkeit funktionieren nur durch übernahme
von Verantwortung füreinander.
solidarität und gerechtigkeit
BürgerRedakteure Angela Carstensen, Ingrid Müther
Vorschlag
Vermittlung Von
WertVorstellungen
Ziel ist ein bewusstes leben der Werte des grundgesetzes und die Würdigung
jedes menschen und jedes lebewesens an sich und nicht als Kostenfaktor. Dies schließt
verantwortliches miteinander sowie respektvollen umgang mit menschen mit allen
denkbaren handicaps, der natur und unserer erde ein.
BegrünDung
Demokratische Verhältnisse bei uns und
in anderen ländern lassen sich am ehesten mit vielen selbstbewussten menschen
sichern. Damit trotz des Wettbewerbs
der freien marktwirtschaft niemand
durch das netz fällt, müssen Werte wie
toleranz, gewaltfreiheit, hilfsbereitschaft
und in manchen situationen der Verzicht
auf den eigenen Vorteil wieder stärker in
den mittelpunkt rücken. Für die Zukunft
schaffen wir dies, indem wir Kindern gezielt Werte vermitteln. Dies ist aufgabe
der erziehenden, aber auch die des umfeldes.
auch die medien tragen Verantwortung: sie suggerieren heute oft, dass es
wichtig ist, sich lautstark durchzusetzen
und schnellen erfolg zu haben. hier muss
eine gerechte und auch solidarische gesellschaft zweifelsfreie grenzen setzen.
Dabei darf aber das augenmerk nicht nur
auf dem Finanziellen liegen, auch der
unterstützende umgang miteinander sollte gefördert werden. auch erwachsene
müssen lebenslang als Zielgruppe der
Wertevermittlung mit bedacht werden.
VorsChlag im Detail
gerechtigkeit schließt die übernahme
von Pflichten entsprechend der leistungsfähigkeit der einzelnen zum Wohle
des ganzen ein. solidarität ist ohne opfer
nicht denkbar. Wer hilfe von anderen erwartet, muss selbst bereit sein, im rahmen des möglichen anderen zu helfen.
angesichts der inhomogenen Bevölkerung ist eine einigung auf einen grundwertekanon wichtig. Werte müssen aber
nicht nur theoretisch aufgeschrieben,
sondern auch gelebt beziehungsweise
vorgelebt werden. schulen müssen sich
mehr auf den Bereich der ethischen Bildung der Kinder und Jugendlichen konzentrieren. mehr sozialpädagogisch geschultes Personal kann härtefälle
auffangen. Familien müssen durch unterstützung finanzieller und nicht-materieller
art, durch frühzeitige elternkurse und hilfe bei erziehungsproblemen gefördert
12 | BürgerProgramm Dithmarschen
werden. sie werden ihrer geforderten
Verantwortung dann besser gerecht. Kinder müssen besser positioniert werden,
auch, aber nicht nur finanziell.
Die grundhaltung tieren als mitlebewesen und allgemein der natur gegenüber muss stärker von Verantwortung und
respekt geprägt sein. Das Bewusstsein
für den Zusammenhang zwischen Konsum von billigen Produkten und massentierhaltung muss noch verstärkt werden.
onlineplattformen können direkte Bürgerbeteiligung schaffen, generationen
vernetzen, schnelle informationswege
und gemeinschaftsentscheidungen ermöglichen und transparente und rechtzeitige Begründungen (Pro/Contra) von
entscheidungen veröffentlichen. in Behörden muss die menschenwürde Kranker wieder mehr geachtet werden.
es existieren bereits ehrenamtsmessen und ehrenamtsinternetportale, außerdem gilt der 5. Dezember als der internationale tag des ehrenamtes. in
diesem Bereich kann noch mehr getan
werden, um der Bevölkerung den Wert
unentgeltlicher arbeit für mitmenschen
wieder mehr zu verdeutlichen.
eine einigung auf einen mindestlohn
oder sogar ein grundeinkommen kann
helfen, den abstand zwischen arm und
reich zu verringern.
Pro unD Contra
abhängig von der jeweiligen schule wird
schon viel an gezielter Wertevermittlung
unternommen. Zudem muss auch ein
gewisser Bildungsstand in anderen Fächern erreicht werden, wenn wir den
anschluss im internationalen Wettbewerb nicht verlieren wollen. Die schulen
sehen sich von verschiedenen seiten
teilweise widersprüchlichen erwartungen gegenüber.
außerdem dürfen wir uns nicht nur
auf Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen alter konzentrieren. Jeder
neugeborene mensch erlebt im idealfall
Zuwendung, solidarität und Fürsorge
durch die eltern. aus dieser sicht brauchen auch erwachsene Werte, sie soll-
ten sie Kindern ständig vorleben und
vermitteln können. Die ersten Jahre im
leben eines menschen sind besonders
prägend, und die erziehungsverantwortung kann eltern nicht ganz abgenommen werden.
Wir dürfen darüber hinaus nicht vergessen, dass unser land schon hoch
verschuldet ist. Der Fokus darf nicht nur
auf dem finanziellen Bereich liegen.
und der arbeitswelt. Die attraktivität von
ehrenämtern muss durch würdigende
öffentliche hervorhebung gesteigert
werden. Zuletzt müssen wir Bürgerinnen
auch verantwortungsbewussteres Verhalten der medien einfordern.
BürgerRedakteur Angela Carstensen
umsetZung
regierungen und Verwaltungen sollten
unter verstärkter einbindung der Bürgerinnen, zum Beispiel über onlineplattformen, maßnahmen und Förderungen insbesondere in den Bereichen erziehung,
schulwesen, ehrenamt, gesundheit, gesetzgebung, ethik, tier- und naturschutz
sowie medien ermöglichen.
Dazu gehören unter anderem eine
volksnahe transparenz der gesetze,
direkte umsetzungen der Werte des
grundgesetzes in Kindergärten und
schulen sowie im gesundheitssystem
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden Wochen in dem ausschuss diskutiert
wurde, haben die überschriften:
„grundeinkommen (mindestlohn)“,
„mindestlohn bei Vollzeitbeschäftigung“, sowie „solidarität und
gerechtigkeit sind nur im gegenseitigen Füreinander möglich“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 13
Vorschlag ausschuss DemoKratie unD Beteiligung
Demokratie und Beteiligung
Den Bürger/-innen ist es wichtig, frühzeitig in entscheidungsprozesse mit einbezogen zu werden. Dazu sind sachlich
vollständige, verbindliche informationen notwendig. anhand
derer muss es möglich sein, dass entscheidungen ohne
Bürgerbeteiligung rückgängig gemacht und alternative
gegenvorschläge in Betracht gezogen werden können.
Der vertiefte einsatz neuer medien erleichtert den umgang
mit den sachthemen sowie mit den unabhängigen
sachverständigen, die für die neutralität notwendig sind.
BürgerRedakteure Birgit Bartel-Corre, Gerhard Ehret
Vorschlag
inFormationsFluss
in BeiDe riChtungen
Verwaltung und Politik müssen Pläne vorab veröffentlichen und der Bevölkerung
Fristen für Diskussionen und einwände einräumen, dazu öffentliche Versammlungen
einberufen sowie Diskussionsforen in allen medien einrichten, die dem
mitbestimmungsrecht gerecht werden.
BegrünDung
es ist notwendig und sinnvoll, verschiedene Foren und Plattformen aufzubauen und zu pflegen, die der Bevölkerung
informationen an die hand geben, die
für den „informationsfluss in beide richtungen“ notwendig und sinnvoll sind.
Zum einen können das internetauftritte
der politischen gremien und Verwaltungen, zum anderen feste an immer derselben stelle platzierte „auftritte“ in
Periodika wie tages- und Wochenzeitungen sein.
VorsChlag im Detail
Der informationsfluss zwischen Politik/
Verwaltungen und Bevölkerung darf keine einbahnstraße sein. Für die verschiedensten Projekte müssen Politik und
Verwaltungen die Pläne rechtzeitig vorab veröffentlichen und der Bevölkerung
angemessene Fristen für mitsprache
und Beurteilungen einräumen. Dies
kann durch Versammlungen und anhö-
rungen, aber auch durch einrichten von
Diskussionsforen in allen medien wie internet oder tageszeitungen geschehen.
Wenn über neue abläufe politischer entscheidungen diskutiert wird, ist es nötig
zu wissen, wie die heutigen entscheidungswege sind.
Damit jeder Bürger in der lage ist,
sich an diesen Prozessen zu beteiligen,
müssen sie transparent sein. Dadurch
wird die Beteiligung einfacher. es gibt öffentliche sitzungen und anhörungen auf
allen politischen ebenen sowie die möglichkeit der einsichtnahme von entscheidungen bei den Behörden. Diese art der
bestehenden Bürgerbeteiligung ist nicht
allen mitbürgern bekannt. hierzu ist notwendig, aufklärungsarbeit zu leisten, die
schon in der schule beginnen muss. so
ist der stoffverteilungsplan der schulen
um den Punkt „Demokratie und Bürgerbeteiligung“ zu ergänzen. Dies kann
auch den zukünftigen Wählern zeigen,
wie der Bürger auf die entscheidungswege in der Politik und Verwaltung einfluss nehmen kann. unabhängig davon
14 | BürgerProgramm Dithmarschen
ist die einführung von internet-Plattformen über politische themen unumgänglich. sie müssen für den einzelnen
auffindbar sein. hier scheint uns die einführung einer Plattform auf Kreis- und
landesebene sinnvoll. Denn wer geht
regelmäßig ins rathaus, um dort Pläne
einzusehen, die irgendwo im Keller öffentlich aushängen?
auch kann ein öffentlicher Bürgerbotschafter helfen, über themen aufzuklären. ein infopoint im Kreishaus soll die
Berührungsängste abbauen. mit einer
Kampagne im Fernsehen, bei der ein
spot immer wieder gezeigt wird, lassen
sich viele menschen aller gesellschaftsschichten erreichen und zu mehr Beteiligung anspornen. Die gewichtung von
Bürgerbegehren/-entscheiden muss wesentlich verbessert werden.
Pro unD Contra
Die Bevölkerung wird in demokratische
entscheidungsprozesse eingebunden,
dies wirkt auch einer zunehmenden
Politikverdrossenheit entgegen, zudem
werden abläufe und Vorgänge in den
Verwaltungen transparenter, was auch
zu einer größeren akzeptanz führt. Die
gefahr, dass sich durch verstärkte
miteinbeziehung der Bevölkerung und
inanspruchnahme von beispielsweise
Bürgerentscheiden, Partikularinteressen
in den Vordergrund schieben, darf dabei nicht außer acht gelassen werden,
auch dass von der mehrheit getragene
entscheidungen von minderheiten nicht
akzeptiert werden.
umsetZung
Die installation und Pflege einer internet-Plattform, die als Dialogplattform
zwischen Politik/Verwaltung und Bürgern fungieren soll, ist nötig.
Der aufbau einer „informationsanzeige“ in periodisch erscheinenden
Printmedien wie tages- und Wochenzeitungen ist anzustreben. Die einsetzung eines „Bürgerbotschafters“, der
als persönliche schnittstelle zwischen
Politik/Verwaltung und Bürgern installiert wird, sollte ergänzt werden durch
den aufbau eines „infoschalters“, der
an einem exponierten ort als anlaufstelle mit persönlicher Betreuung für
die Bürger dienen soll. inwieweit diese
instrumentarien neutral gehalten werden können, bedarf noch weiterer überlegungen.
BürgerRedakteur Gerhard Ehret
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden
Wochen in dem ausschuss
diskutiert wurde, haben die
überschriften: „Bürgerinformationssystem“, „entscheidung
transparent und nachvollziehbar“,
sowie „Frühzeitige information
durch Veröffentlichung in Presse
und internet“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 15
Vorschlag ausschuss FamiliÄre leBensFormen
Die rolle von Frau und mann hat sich in der letzten Zeit stark
verändert, daher muss die unterstützung seitens der Politik und
gesellschaft anders gestaltet werden. Pfleger und Betreuer von
Kindern dürfen finanziell nicht schlechter gestellt werden. Pflegeund Betreuungszeiten müssen sich in voller höhe in der rentenanwartschaft niederschlagen. Partnerschaften mit Kindern und
alleinerziehende dürfen nicht in den sozialen abstieg geraten,
sondern müssen gefördert werden.
Familiäre lebensformen
BürgerRedakteure Klaus Hemken, Frauke Müller
Vorschlag
anerKennung hÄusliCher
unD FamiliÄrer arBeit
Familienarbeit durch entlohnung und rentenanpassung gesellschaftlich aufwerten.
Den Wiedereinstieg ins Berufsleben durch beitragsfreie Betreuungsmöglichkeiten und
Weiterbildung gewährleisten. Für betreuende Personen urlaub und Kuren ermöglichen.
soziale netzwerke ausweiten und ehrenämter fördern.
BegrünDung
Das Bild der Familie hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Kinder werden in den unterschiedlichsten lebensformen großgezogen und versorgt. Das
erfordert ein hohes maß an toleranz und
akzeptanz und ein umdenken in der gesellschaft. Familien und Partnerschaften
mit Kindern brauchen vielfältige hilfen
nicht nur finanzieller art, sondern auch
in erziehungs- und Bildungsfragen.
erziehung und Bildung ist nicht nur
sache der eltern, auch die gesellschaft
hat eine Verpflichtung insbesondere den
Kindern gegenüber, die in sozial schwachen Familien oder Partnerschaften
aufwachsen. um früh soziales Verhalten einzuüben, könnte eine beitragsfreie
Kindergartenpflicht eingeführt werden
gleich der schulpflicht.
Für mütter und Väter muss es die
Perspektive geben, Berufstätigkeit und
die Versorgung ihrer Kinder miteinander
zu verbinden, ohne nachteile davon zu
haben, beispielsweise einen renten-
anspruch während der Kinderbetreuungszeit genau wie für pflegende angehörige.
VorsChlag im Detail
Familien und Partnerschaften mit Kindern übernehmen die gesellschaftliche
aufgabe, für die existenz der nächsten
generation zu sorgen, sie brauchen dafür soziale und finanzielle rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, ihre
aufgabe wahrzunehmen. hier sind Politik und gesellschaft gefordert. Kirchliche
wie Freie träger und der staat müssen
sich verstärkt gedanken machen, wie
sie die unterschiedlichen lebensformen
begleiten und unterstützen können.
Die alterssicherung und die rentenanwartschaft müssen sichergestellt sein.
Der Wiedereinstieg in die Berufstätigkeit muss durch geeignete Betreuungsmöglichkeiten mit qualifizierten
erzieher/-innen gewährleistet sein.
es müssen rahmenbedingungen geschaffen werden für das Zusammen-
16 | BürgerProgramm Dithmarschen
leben mit Kindern und älteren menschen
in den unterschiedlichsten lebensformen.
um die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zu ermöglichen, muss eine entsprechende soziale infrastruktur bereitgestellt werden.
Für Betreuungs- und Pflegepersonen
müssen möglichkeiten geschaffen werden, urlaub zu machen oder Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen
(z. B. mutter-/Vater-Kind-Kuren, Familienfreizeiten, Volkshochschulen).
Die anerkennung der unterschiedlichsten lebensformen durch rechtliche
gleichbehandlung (z. B. steuern) ist nötig.
Die Qualifizierung von tagesmüttern
sollte von freien trägern oder Jugendämtern übernommen werden. Durch
ausbildung und Qualifizierung kann ein
neues Berufsbild entstehen mit angemessener Bezahlung, Versicherung und
entsprechendem rentenanspruch.
Die anerkennung der ehrenamtlichen
tätigkeit durch gesellschaft und Politik
ist dringend nötig z. B. durch einführung
einer haftpflichtversicherung und aufwandsentschädigung. Viele Bürger würden sich dadurch sicherlich mehr angesprochen fühlen und sich engagieren.
Pro unD Contra
Viele unserer Vorschläge erfordern zusätzliche ausgaben für Kommunen und
land. Beitragsfreie Betreuungsplätze,
rentenanspruch, Kindergartenpflicht usw.
verursachen enorme Kosten.
Die gefahr besteht, dass einige das
sozialsystem ausnutzen, finanzielle Zuwendungen unberechtigt in anspruch nehmen und keine gegenleistung erbringen.
Durch finanzielle unterstützung für
Kinderbetreuung und absicherung der
erziehungsberechtigten schaffen wir ein
netz für alle Kinder. Kinder aus sozial
schwachen Familien werden durch die
Kindergartenpflicht mitgetragen, bekommen eine warme mahlzeit und haben die
Chance, sich besser zu integrieren.
Pflegepersonen, die ihre angehörigen
zu hause versorgen, werden durch finan-
zielle unterstützung abgesichert und
ersparen dem staat die Kosten für die
Bereitstellung von Pflegeheimplätzen.
umsetZung
Wir alle müssen die unterschiedlichen
lebensformen akzeptieren. Kinder gehen damit sehr ungezwungen um, so
dass wir, die erwachsenen, nur von ihnen lernen können. Kindergärten und
schulen müssen vom staat finanziert
werden. ein teil des Kindergeldes könnte dafür einbehalten werden. Wir müssen jetzt investieren, um spätere Folgekosten zu vermeiden.
Für die Versorgung und unterstützung von Kindern aus sozial schwachen
Verhältnissen können „Familienfrauen“
oder Familienhelfer/-innen eingesetzt
werden.
Die ausbildung und ausbildungskosten dieser helferinnen sollten kirchliche
und staatliche einrichtungen übernehmen. sie können ehrenamtlich tätig, aber
auch angestellte der gemeinden sein.
Kindergärten und ganztagsschulen
übernehmen zusätzlich zu den erziehungsberechtigten eine tragende rolle
in der erziehung und Bildung.
sozialarbeiter/-innen und sozialpädagogen in schulen sorgen für ein entspannteres miteinander, z. B. durch hilfe
bei Problemen mit alkohol, Drogen und
gewalt.
BürgerRedakteur Frauke Müller
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden
Wochen in dem ausschuss
diskutiert wurde, haben die
überschriften: „langfristige
Förderung von Betreuungsangeboten“, „mehrgenerationenhaus als Begegnungsstätte“, sowie
„Verlässliche ganztagsschule mit
familiärer Betreuung“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 17
Vorschlag ausschuss integration
integration
Die sprache ist Basis für die Verständigung. Die integration
von randgruppen kann nur über die sprache erfolgen. Dabei
muss eine gute sprachförderung und Bildung schon ab
dem Kindergarten erfolgen. Die sprache ist ein elementares
Kommunikationsmittel, um sich gegenseitig auszutauschen
und kulturelle Werte zu vermitteln. Durch das Verstehen der
anderen seite erhöht sich die akzeptanz. Bildung und sprache
sind auch maßgebliche Voraussetzungen für die anerkennung
in Beruf und gesellschaft.
BürgerRedakteur Martin Collingwood
Vorschlag
BunDeseinheitliChe ganZtÄgige
BilDung aB Drei Jahren
Durch eine frühest mögliche, engmaschig begleitete Förderung und durch bundeseinheitliche
standards in Bildung und sprachförderung soll die integration von randgruppen verbessert
werden. Wer sich integrieren will, muss auch bereit sein, die sprache, Werte und normen des
landes anzunehmen, in dem er lebt.
BegrünDung
um menschen in eine gesellschaft zu
integrieren, ist eine so früh wie mögliche
mitnahme nötig. Dies gilt für die sprache
als auch für Bildung.
gerade Kinder brauchen so früh wie
möglich eine Führung, um sich später in
der gesellschaft einzuordnen. Das muss
nicht konträr zu den Familien sein, sondern sollte Zahn in Zahn sein. in der heutigen gesellschaft fehlt es leider häufig
an Führung oder Vorbildern im direkten
umfeld. Dann werden ersatzvorbilder
oder unreflektiertes gedankengut aus
der medialen Welt übernommen. Das
liegt häufig an der überforderung von
eltern aus dem migrationsumfeld, an
Familien, bei denen beide elternteile arbeiten müssen, aber auch an anderen
sozialen Probleme in den Familien. hier
können Kindergärten, Vorschulen oder
ganztagsschulen ein helfender Faktor
sein, sich in der umwelt zu integrieren.
Der staat soll/darf dabei nicht alleiniger
formender Faktor sein. aber es ist wich-
tig, dass junge menschen auch ideen
außerhalb des unmittelbaren umfeldes
aufnehmen und verarbeiten.
VorsChlag im Detail
Die Kindergartenpflicht ab drei Jahren
soll gezielt gefördert und kostenfrei sein.
eltern sollen die möglichkeit einer ganztägigen Kinderbetreuung haben. um eine
einheitliche Förderung zu gewährleisten,
sind bundeseinheitliche standards in Bildung, erziehung/sprachförderung notwendig.
Bei den Bildungsinhalten muss darauf
geachtet werden, dass darin auch die
normen und Werte unserer gesellschaft
verpackt sind, durchgängig in sprachfächern bis zu sozialen Fächern. auch in
den Kindergärten muss darauf geachtet
werden, dass die Kinder (insbesondere
mädchen) sich frei nach unseren gesellschaftsstrukturen bewegen können und
nicht von den eltern abgeschirmt werden. Die Bildung muss auf Bundesebene
organisiert werden. Wir sind für die
18 | BürgerProgramm Dithmarschen
einführung eines Bundeskulturministeriums. Wir brauchen ein flächendeckendes angebot von integrierten gesamtschulen als ganztagsschulen mit
Freizeitgestaltung. Diese sollten zunächst als alternative zum „normalen
schulsystem“ angeboten werden. eltern
sollen die Chance haben, selber zu entscheiden, welches Freizeit- und Bildungsangebot ihre Kinder erhalten.
Bei auffälligen Kindern, bei denen
sich schlechte schulische leistungen
anhand fehlender nachschulischer Betreuung zeigen, ist eventuell eine Verlegung in ganztagsschulen anzustreben.
hierfür ist erforderlich, dass dies bei
Problemschülern so früh wie möglich geschieht. umschulungen nach der sechsten Klasse sollten nur noch in ausnahmefällen erfolgen. Bei Verweigerung an
der teilnahme von Fördermaßnahmen,
z. B. sprachkursen, müssen sanktionen
erfolgen. Diese sanktionen können je
nach situation fördernd oder strafend
ausfallen. menschen die sich nicht integrieren wollen, und den aufenthalt in
Deutschland nur als bequeme art, ohne
arbeit zu leben, sehen, müssen mit drastischen maßregelungen rechnen, bis hin
zur abschiebung bei wirtschaftlichen
migranten. Die einrichtung einer anlaufstelle mit lotsenfunktion für „alle“ in den
gemeinden wäre sinnvoll.
Pro unD Contra
Contra: Bei Kindern in ganztagskindergärten treten die eltern unter umständen
als Bezugspersonen in den hintergrund.
Die Zeit, die schüler in der ganztagsschule verbringen, ist länger als in den
halbtagsschulen. Dadurch entstehen
einschränkungen bei außerschulischer
Freizeitgestaltung (sportvereine, Jugendgruppen musikschulen usw.). Bei ungünstigen arbeitszeiten von eltern kann
es zur entfremdung von den Kindern
kommen.
Pro: Bessere Betreuungsmöglichkeiten von schülern, die unterstützung
beim lernen benötigen, z. B. weil noch
sprachdefizite vorhanden sind.
schüler sollen sich beim lernen gegenseitig unterstützen, so wird das miteinander gefördert. im idealfall helfen
deutsche Kinder migrantenkinder in
sprachfächern, während umgekehrt diese gegebenenfalls die deutschen in anderen Fächern unterstützen. Durch Freizeitangebote in den ganztagsschulen, die
das Bewältigen von aufgaben in teams
fördern, entstehen mehr Kontakte zwischen migranten und Deutschen.
umsetZung
Zu diesem Vorschlag müssen Bund und
länder gemeinschaftlich vorgehen. einerseits müssen viel mehr geldmittel für
die Bildung zur Verfügung gestellt werden, andererseits ist eine umstrukturierung des Bildungssystems hierfür unabdingbar. es muss ein Bundeskultur- und
Bildungsministerium eingeführt werden,
das die grundsätzlichen Vorgaben für
die inhalte und Konzepte des Bildungssystems vorgibt. Dieses ministerium ist
dann dafür zuständig, die im Detailvor-
schlag beschriebenen Punkte gesetzlich
umzusetzen. Die länder haben dann die
aufgabe, diese Vorgaben umzusetzen
und Kontrollmechanismen zu installieren. Örtliche Bildungsinstitutionen müssen mit sozialen institutionen verzahnt
sein, damit Kontroll- und sanktionsmechanismen wie im Vorschlag beschrieben auch wirkungsvoll greifen.
BürgerRedakteur Martin Collingwood
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden
Wochen in dem ausschuss
diskutiert wurde, haben die
überschriften: „Bildung durch
sprachförderung“, „einstieg in die
integration“, sowie „Verpflichtende,
kostenfreie und intensive sprachförderung“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 19
Vorschlag ausschuss BilDung
Bildung muss bundeseinheitlich sein und einen höheren
stellenwert bekommen! mehr investitionen haben die
Kostenfreiheit „von der Wiege bis zur Bahre“ sicherzustellen.
Das beinhaltet insbesondere die Frühförderung sowie kostenfreie
Kita-Pflicht, Prüfung auf ganztagsschulen nach skandinavischem Vorbild, kleine lerngruppen, individuelle Förderung sowie
Wertevermittlung und Wertschätzung. Die umsetzung erfolgt
durch qualifiziertes Personal und Qualitätsmanagement.
Bildung
BürgerRedakteur Reinhold Ehrenberg
Vorschlag
BilDungsPolitiK muss
BunDesPolitiK sein
Bildung ist investition in unsere Kinder und gesellschaft! Bundesweit ist ein
einheitliches Bildungsniveau herzustellen mit zufriedenstellender ausstattung
sowie gewährleistung einer kontinuierlichen schulentwicklung. Bildungspolitik
muss insgesamt transparenter gestaltet werden!
BegrünDung
VorsChlag im Detail
ein einheitliches Basissystem, das verlässlich und somit für Jeden in jeder
situation überschaubar ist, beendet das
Bildungschaos.
überall werden damit gleiche möglichkeiten, rechtsgrundlagen, Vergütungen und Qualifizierungen gewährleistet.
Kita, schule, hochschulen, ausbildung, Fortbildung usw. folgen einheitlichen standards und sind somit vom
grundsatz her an jedem standort gleich.
umzug und schulwechsel erzeugen zumindest im Bildungsbereich dann nicht
mehr das Problem des um- oder eingewöhnens.
Finanzierungsmöglichkeiten für den
Bildungssektor bestehen im abbau von
länderministerien: es steht mehr geld
für die endverbraucher der Bildung bereit, mehr geld für mehr qualifiziertes
Personal sowie einheitliche Bezahlung.
Kontinuität muss unabhängig von
Wahlen und politischen strömungen gewahrt werden.
eine „Bundesnetzagentur für Bildung“
schafft durch Qualitätsmanagement bundeseinheitliche standards. Bereits die
ersten sechs lebensjahre sind für Bildung entscheidend!
somit ist „Bildungsbegeisterung“ auf
den Weg zu bringen, um viele anzusprechen und gleichzeitig eine individuelle
Förderung sowie die rechtzeitige integration der betreffenden gruppen sicherzustellen. Dazu gehören die sinnvolle
einbindung von außerschulischen aktivitäten und die Vermittlung von gesellschaftlichen Werten wie sozialer Kompetenz, teamarbeit und toleranz – aber
auch Flexibilität im Denken.
regionale Belange für Bildung sind
zulässig und erwünscht. Qualitätsstandards sind festzulegen und regelmäßig
zu überprüfen und im rahmen der Kommunikation mit der Bundesagentur umzusetzen.
Die Kommunikation zwischen allen
akteuren ist zu gewährleisten. Dazu ist
20 | BürgerProgramm Dithmarschen
eine internet-Plattform als Diskussions-,
ideen- und abstimmungs-Plattform einzurichten. Der informationsdschungel
über Bildungsangebote ist zu lichten!
Qualifiziertes Personal ist auf allen
Bildungsstufen einzusetzen, insbesondere in einer „elternschule“ für neu-eltern oder alternativ als Familienhebammen, für Kinderkrankenschwestern oder
für eine neue Berufsform als „Familienpfleger“. hier sollte auch die Kenntnis
über passende maßnahmen vorhanden
sein.
Die lehrerausbildung hat praxisnah
mit Praktika in der freien Wirtschaft und
im schulwesen zu erfolgen. ausfallstunden sind zu reduzieren durch qualifiziertes „Poolpersonal“ – gerne auch aus der
freien Wirtschaft, z. B. für naturwissenschaftliche Fächer.
schüler sind verstärkt bereits zwei
Jahre vor schulende in einer Findungsphase in das arbeitsleben zu integrieren.
unabhängig vom elternhaus ist die
soziale und finanzielle Chancengleichheit zu gewährleisten. ein „Bildungs-
soli“ und Kindergeld kommen unter
abbau von Direktzahlungen unmittelbar
der Bildung zugute.
Durch Prävention, also vorbeugendes
helfen, ergeben sich am ende geringere
Kosten für unsere gesellschaft und somit für uns alle!
Pro unD Contra
Pro: Bildung ist für die gesellschaftliche
Weiterentwicklung und damit für alle
anderen sektoren der grundlegende
Faktor! unser Ziel ist die bundesweite
Vereinheitlichung.
Contra: unklar ist, welchen anspruch
die gesellschaft an Bildung stellt und mit
welchen mitteln welche aufgaben erfüllt
werden sollen. Werden die Bürger dafür
auch geschlossen demonstrieren und
auf die straße gehen, um länderregierungen die „gelbe“ Karte zu zeigen und
zu Veränderungen aufzufordern?
ein Bundesstandard führt nicht unbedingt zur Verbesserung. gesetze müssen geändert werden; dies benötigt viel
Zeit, obwohl der umbau beschleunigt
werden muss. Weitere Probleme könnten entstehen bei der Klärung, welche
„besten“ Bundesländer oder auch nur
Programme für die umsetzung als maßstab gelten sollen.
umsetZung
Das Vorhaben darf sich nicht ausbremsen lassen und ist „von oben nach unten“
als Bundes-Bildungs-amt einzurichten.
Die mitglieder dieses gremiums setzen sich aus Behörden, Fachleuten, lehrern, eltern und schülern zusammen. Die
Wahl erfolgt zur hälfte über eine internetPlattform. Für die umsetzung sind Ziele
und Zeitrahmen festzulegen. nach einer
übergangsphase mit modellregionen
sind innerhalb von fünf Jahren die länderministerien abzubauen. auf landesebene ist die restliche arbeit umzuverteilen und für Bildung eine schlanke
Verwaltungsstruktur zu schaffen – unter
Berücksichtigung bereits vorhandener
institutionen. Die unterstützung von Kin-
dern und eltern erfolgt bereits ab geburt, im Kindergarten, bei einschulung,
schulwechsel, schulabschluss bis hin
zu aus- und Fortbildung. Bildungs- und
Kultureinrichtungen aller art sind professioneller einzubinden und besser auszurichten. regionale Belange – und Chancen – sind zu berücksichtigen, um ein
„ausbluten der region“ zu verhindern.
BürgerRedakteur Reinhold Ehrenberg
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden
Wochen in dem ausschuss
diskutiert wurde, haben die
überschriften: „Bildung braucht
geld“, „Bildungsinvestitionen
sind unsere Zukunft“, sowie
„ein BunDesministerium für
Bildung“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 21
Vorschlag ausschuss DemograFie
Jung und alt müssen zur Zusammenarbeit motiviert werden
und gemeinsam dazu beitragen, dass der ländliche raum
attraktiver wird. Die landflucht kann man stoppen, indem man
arbeitsplätze auf dem land schafft, die attraktivität für junge
Familien erhöht und ein generationsübergreifendes Zusammenleben und gemeinnützige tätigkeit fördert. Dann können die
jetzigen und zukünftigen generationen weiterhin bezahlbar und
zufrieden auf dem land leben!
Demografie
BürgerRedakteure Jens Giermann, Elke-Heidrun Schmidt
Vorschlag
geBurtensteigerung
eine bezahlbare Betreuung und die schaffung familiengerechter arbeitsplätze muss
gewährleistet sein. Die örtlichen Bildungs- und Kulturstätten sollen erhalten und gefördert
werden! Die aufwertung und die steuerentlastung der Familien muss realisiert werden.
Die infrastruktur muss gestärkt werden.
BegrünDung
Wir wissen bereits heute, wie viele menschen im Jahr 2060 65 Jahre und älter
sind. Wir wissen jedoch nicht, wie viele
menschen in den nächsten Jahren und
Jahrzehnten geboren werden. Das ist
die Zukunft, die wir bzw. die regierung
verändern, also lenken und steuern
können.
Zurzeit ist es jedoch so, dass menschen mit Kindern in unserer gesellschaft nicht bevorzugt, sondern in der
regel benachteiligt sind. es ist finanziell,
steuerlich etc. günstiger, zu heiraten und
keine Kinder zu bekommen, als alleinerziehend sich für Kinder zu entscheiden. Kinder haben in unserer gesellschaft keine lobby. Der staat, unsere
Politik kann aber hier anreize schaffen,
dies zukünftig zu ändern und umzukehren. Bisherige Partnerschaften, ehe und
lebensgemeinschaftsformen könnten
überdacht und anders geregelt werden.
Jede Firma kann investitionen (neue
maschinen, autos etc.) steuerlich anset-
zen und abschreiben, nur unsere Kinder
finden hier keine Berücksichtigung.
VorsChlag im Detail
es gibt vier wesentliche Kernaussagen!
Die mehrheit diskutiert steuerentlastungen für Familien mit Kindern. „Familie“
umfasst ehen, lebenspartnerschaften,
alleinerziehende etc.
als alternative wird die weitergehende Bezahlung von Familien mit
Kindern als anreiz vorgeschlagen, wie
dies bereits heute z. B. durch erhöhte
Zuschläge bei der gesetzlichen Krankenversicherung realisiert ist. Dabei ist
aber darauf zu achten, dass diese „Bezahlung des Kindersegens“ nicht zu einer weiteren sozialen hängematte führt.
als alternative schlagen wir vor, die anzahl der Kita-Plätze zu erhöhen und in
den ausbau der schulen zu investieren.
Damit können auch Frauen mit höherer
Bildung sich früher für Kinder entscheiden, ohne im Beruf benachteiligt zu
werden. ein weiterer Vorschlag hierzu
22 | BürgerProgramm Dithmarschen
wäre, es für unternehmen attraktiver zu
machen, in Kinderbetreuung zu investieren, z. B. Kita im Betrieb, und dafür zu
sorgen, dass es sich für die Betriebe
lohnt, mütter oder Väter einzustellen. als
falscher lösungs-vorschlag wird die Zuwanderung aus Drittstaaten gesehen.
als gemeinsame Formel sollten wir
selbst ein anderes anspruchsdenken
entwickeln und nicht nur nach staatlichen lösungen schreien. Deshalb ist
die Politik aufgerufen, die rahmenbedingungen neu zu überdenken.
Pro unD Contra
Contra: Die steuerentlastungen treffen
nur Besserverdiener. Kinderlose bezahlen die lasten für Kinderreiche mit. Kinderlose stehen heute genauso schlecht
wie Kinderreiche da.
Pro: gerade Besserverdienende sollten sich für Kinder entscheiden. Durch
das Bereitstellen von Kita-Plätzen, ganztagsschulen und professionelle Kindertagesbetreuungen wird es zunehmend
selbstverständlich, Kinder und Beruf
miteinander zu verbinden. Der staat, die
Kommune oder die gemeinde müssen
sich zukünftig auf ihre Kernaufgaben
konzentrieren. insbesondere privates und
ehrenamtliches engagement müssen
deshalb in ländlichen räumen aufgaben
der Kinderbetreuung übernehmen. gewisse mindeststandards müssen dabei
einheitlich gelten, die heute zum teil geltende regulierungswut muss sich durch
die marktgesetze ergeben. staatliche
anreizsysteme können dabei die Wertigkeit verändern.
umsetZung
Das Demografieproblem muss von der
Politik als solches erkannt und akzeptiert
werden. um dies auch langfristig sicherzustellen, werden die Diäten und zukünftigen Pensionen an die geburtenentwicklung gekoppelt.
Die individuelle steuerprogression
könnte mit einem Kinder-Faktor gesenkt
werden.
Die heutige rentenformel muss einen
stärker gewichteten Demografiefaktor
erhalten.
Die Politik, der gesetzgeber wird angehalten, die rahmenbedingungen dahin gehend zu verändern, dass die
Beschäftigung von eltern sich finanziell
mehr lohnt als die von Kinderlosen.
Die gründung von sozialwerken
muss sich auch für kleine und mittlere
unternehmen rechnen.
expresskassen in supermärkten, Familienparkplätze und öffentliche Beförderungsmittel müssen für Kinderwagen
und Familien geeignet eingerichtet sein.
BürgerRedakteur Jens Giermann
ausserDem
in Der DisKussion
Weitere Vorschläge, über die
online in den ersten beiden
Wochen in dem ausschuss
diskutiert wurde, haben die
überschriften: „Begegnungsstätten
für Jung und alt“, „Verteilung
ehrenamtlicher aufgaben auf
Jung und alt (gegenseitige hilfe)“,
sowie „Zeit-Börse“.
BürgerProgramm Dithmarschen | 23
Kreis
Dithmarschen
Landkreis
Bad Doberan
Landkreis Ludwigslust
Landkreis Rotenburg (Wümme)
Landkreis Emsland
Landkreis
Teltow-Fläming
Stadt Braunschweig
Kreis Paderborn
Stadt Bochum
Stadt Halle (Saale)
Werra-Meißner-Kreis
Stadt und
Bundesstadt Bonn
StädteRegion
Aachen
Wartburgkreis
Stadt Frankfurt am Main
Landkreis
Kusel
Stadt Chemnitz
Stadt und
Landkreis Hof
Stadt Mannheim
Landkreis Saarlouis
Landkreis
Regensburg
Landkreis Göppingen
Landkreis Altötting
Stadt Freiburg (Breisgau)
Eine Initiative des Bundespräsidenten mit:
Landkreis Lindau
(Bodensee)