euroshop2011 - WUAPAA die redaktion
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Mitgliederinformation des Landesgremiums Steiermark des Handels mit Mode und Freizeitartikeln 111 VERANSTALTUNG Unternehmertag am Dachstein KAI JÄCKEL Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 STUDIENREISE FACHMESSE DÜSSELDORF: EUROSHOP 2011 TEXTIL | LEDERWAREN | SCHUHE | SPORT Amsterdam Mitgliederinformation des Landesgremiums Steiermark des Handels mit Mode und Freizeitartikeln 111 Landesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln Körblergasse 111–113, 8021 Graz T 0316/601-574, F 0316/601-1212 E [email protected], W www.wko.at/stmk/308 Obmann und Branchensprecher Textil: Ferdinand ROTH Obmannstellvertreter und Branchensprecher Schuhe: Franz RATTENEGGER Obmann-Stellvertreter und Branchensprecher Sport: Harald SCHERZ Foto: Gschiel Fotos: WK Steiermark Geschäftsführer: Mag. Johannes Klemm T 0316/601-577 Gremialreferentin: Ute Ropposch T 0316/601-576 Assistentin: Marianne Strobl T 0316/601-574 Bundesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln Sparte Handel, Wirtschaftskammer Österreich Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien T 05 90 900-3370, F 05 90 900-118181 E [email protected], W www.modeundfreizeit.at Landesberufsschule Gleinstätten (Textil und Schuh) 8443 Gleinstätten 180, T 03457-2360 E [email protected], W www.lbs-gleinstaetten.ac.at Landesberufschule Hartberg (Sport) Franz-Schmidt-Gasse 5, 8230 Hartberg, T 03332-62939 E [email protected], W www.lbs-hartberg.ac.at Werbegemeinschaft Lederwarenwirtschaft Bundesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln Wiedner Hauptstr. 63, 1045 Wien, W www.modeundfreizeit.at ÖTZ – Österreichische Textilzeitung, W www.manstein.at Schuh- u. Lederwarenrevue, W www.schuhrevue.at schuh.zone Gugler GmbH, W www.schuhzone.at VSSÖ – Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs, W www.vsso.at WIFI Steiermark Körblergasse 111-113, 8021 Graz T 0316/602-1234, E [email protected] www.stmk.wifi.at Rechtsservice der WK Steiermark Körblergasse 111-113, 8021 Graz T 0316/601-601, E [email protected] www.wko.at/stmk/rs Foto: Helmut Schramm EUROSHOP 2011 VERANSTALTUNG Unternehmertag am Dachstein KAI JÄCKEL Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 STUDIENREISE FACHMESSE DÜSSELDORF: Amsterdam EUROSHOP 2011 TEXTIL | LEDERWAREN | SCHUHE | SPORT INHALT Die weltgrößte Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels, die EuroShop 2011, ist Anfang März 2011 in Düsseldorf nach fünf Tagen erfolgreich zu Ende gegangen. Über 106.000 Besucher kamen an den Rhein, um sich auf mehr als 107.000 m² Ausstellungsfläche über das gezeigte Spektrum an Produkten, Trends und Konzepten für den Handel bei 2.038 Ausstellern aus 53 Nationen zu informieren. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1.11 Branchen-News Offiziell: Achtung: Samstag, 24. 12. 2011 | Informationen zu Rot-Weiß-Rot-Karte und Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping | Novelle Behinderteneinstellungsgesetz 4 Sport: Novelle zur StVO – Radfahrrechtliche Bestimmungen Radlobby-Vereine gemeinsam gegen Helmpflicht | E-Bike 5 Offiziell: Verschärfung der Zwangsstrafen bei NichtOffenlegung des Jahresabschlusses | Letzte Meldung 6 Offiziell: Der Streit ums Plastiksackerl | EORI-Nummer Statistik Austria – jetzt auch elektronisch 7 Branchen-News Steiermark Kommentar Friedrich: Bildung entscheidet die Zukunft | Terminaviso: Branchenevent mit Jörg Löhr | LDT Nagold Allgemeines: Förderung für Maßnahmen zur Barrierefreiheit | Sport: VSSÖ-Schitage in Schladming | Unternehmen mit Verantwortung | Gremium: Homepage aktiv Unternehmertag „Zu neuen Höhen | Seminare: Schaufenster- & Innenraumgestaltung, Mitarbeitermotivation Deutschland: Sonntag als Einkaufstag legt zu | Die scharfen Tage finden wieder statt 8 9 10 11 Messe/Veranstaltung EuroShop 2011 – ein Nachbericht 12 Kai Jäckel: Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 16 Heirat Graz: Größte Hochzeitsmesse im Süden Österreichs 22 Handel Seniorenmarketing – Teil 2 23 Wirtschaft KMU: Konjunktur im stationären Einzelhandel 2010 WIFI: Wissen für den Handel 24 29 Bildung Lehrlingswettbewerb | Woche des Handels LBS Gleinstätten: „Aus Kunden Fans machen!“ | Der rote Schuhsessel | Schulexkursion Fashion Premiere LBS Hartberg: 40 Jahre | Sporttage 31 32 35 Umfrage Liebe dein Leder! – Umfrage über Schuhpflege 38 Recht Arbeitszeitaufzeichnungen: Überstundenarbeit Schutzverband: Generelles Zugabenverbot gefallen Schutzverband: Irreführung durch Preisreduktionswerbung Merkblatt Ladendiebstahl: Schlauer als die Klauer 39 40 41 42 Fachexkursionsreise Amsterdam 44 Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns – wir werden Ihren Leserbrief veröffentlichen. Redaktion „mode & freizeit intern“ 8021 Graz, Körblergasse 111–113 [email protected] EDITORIAL Die budgetäre Situation zwingt Bund, Länder und Gemeinden zu sparen. Gerade wir steirische Unternehmer haben dafür viel Verständnis, weil wir gewohnt sind, mit unseren Mitteln hauszuhalten und mit knappen Budgets zu arbeiten. Sparmaßnahmen brauchen aber das nötige Augenmaß, nur so kann die notwendige wirtschaftliche Struktur in den Gemeinden aufrecht erhalten werden. Kasernenschließungen und das Zusammenlegen von Spitälern sind in der Steiermark derzeit ein ernstes Thema. Keine Frage, dass in Zeiten wie diesen mit öffentlichen Mitteln besonders sorgsam umgegangen werden muss. Kleine und mittlere Unternehmen dürfen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben. Bei allen Einsparungen ist mit Augenmaß vorzugehen, die Betriebe dürfen nicht kaputt gespart werden. Von öffentlichen Einrichtungen in kleineren Städten und Gemeinde haben bislang Handel und Gewerbe profitiert. Jede Kaserne, jedes Spital braucht ihre Zulieferer, vom Bäcker und Fleischer bis zum Elektriker und Installateur und natürlich auch ihre regionalen Händler. Noch einmal: Wir haben viel Verständnis für sinnvolle Sparmaßnahmen, insbesondere dort, wo Doppelgleisigkeiten existieren, wie in der Verwaltung und bei der Sozialversicherung. Auch Gemeindezusammenlegungen sind ein Thema, wo man dringend versuchen muss, auf wirtschaftlich lebensfähige Einheiten zu kommen. Die Gemeinden, die schon erkannt haben, dass man weder überall ein Hallenbad braucht noch kostendeckend betreiben kann, regen sich – durchaus berechtigt – auf, wenn durch Sparmaßnahmen von Bund und Land ihre Budgets betroffen sind. Sie müssen aber auch vor ihrer eigenen Türe kehren, denn oft werden durch gemeindepolitische Maßnahmen die wirtschaftlichen Interessen des Handels und des Gewerbes unterlaufen. Kindergärten und Schulen oder auch Ärztezentren werden aus den Stadtkernen herausgenommen und an den Stadtrand verlegt. Dass dann die Infrastruktur in solchen Orten massiv gefährdet wird, ist klar. Wenn die Gemeinden ihren Hauptplätzen und Ortskernen die Frequenz selbst wegnehmen, müssen sie dann mit mühsamen Maßnahmen und unter Einsatz finanzieller Mittel, die anderswo wieder fehlen, versuchen, die Zentren neu zu beleben. Foto: WK Steiermark Sinnvoll sparen statt Kaputtsparen! Ferdinand Roth Landesgremium Steiermark des Handels mit Mode und Freizeitartikeln der Sparte Handel komme ich viel in der Steiermark herum. Einige Städte sind mir dabei steiermarkweit als vorbildlich aufgefallen. Sie haben den einen oder anderen Trend zur Verlagerung an den Ortsrand zwar aufgegriffen, ihre Funktion als Schulund Einkaufsstadt aber nicht vernachlässigt und ihre Gemeinde-Infrastruktur und Die Wirtschaft und insbesondere der Handel brauchen aber funktionierende Städte und Gemeinden. Deshalb muss die Devise „Sparen mit Augenmaß“ heißen, denn „Kaputtsparen hilft weder den Gemeinden noch der Wirtschaft“. Ferdinand Roth Von den zahlreichen an den Ortsrändern errichteten Einkaufs- und Fachmarktzentren gar nicht zu reden. Auch die haben zu einer Verödung der Städte beigetragen und machen es dem Mittelstand immer schwerer, ihren mühsam erarbeiteten Immobilienbesitz in Ortskernen weiterhin ertragreich zu vermarkten. Viele Händler haben klein angefangen und im Laufe der Jahre mit Krediten die Häuser gekauft, in denen sie ihre Geschäfte betreiben. Wenn dann nach Jahrzehnten die Kredite endlich abgezahlt sind und sie an die Pension denken, kommen diese tüchtigen Händler erst drauf, dass ihre Häuser viel weniger wert sind, weil man in vielen Ortszentren keine lukrativen Mieten mehr erzielen kann. Damit fehlt auch das für die Pension gedachte Zubrot an Mieteinnahmen. Sowohl durch meinen Betrieb als auch durch meine Funktion im Gremium und in ihre Funktion als politisches Zentrum beibehalten oder sogar ausgebaut. Leider gibt es aber auch einige Negativbeispiele, wo manche Städte ihre Funktionen quasi schon aufgegeben haben und auch nicht mehr über die finanziellen Mittel verfügen, hier gegenzusteuern und ihre Zentren wieder zu beleben. Die Wirtschaft und insbesondere der Handel brauchen aber funktionierende Städte und Gemeinden. Deshalb muss die Devise „Sparen mit Augenmaß“ heißen, denn „Kaputtsparen hilft weder den Gemeinden noch der Wirtschaft“, meint Ihr Ihr Ferdinand Roth MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 3 Aktuelles und Offizielles für Sie zusammengefasst OFFIZIELLES: ACHTUNG: Samstag, 24. 12. 2011 Heuer fällt der 24. Dezember auf einen Samstag. Die Bundessparte Handel der Wirtschaftskammer Österreich vertritt – wie bereits auch schon in vergangenen Jahren – die Auffassung, dass der 24.12., wenn er auf einen Samstag fällt, aufgrund des Wortlautes des Kollektivvertrags nicht zu den vier verkaufsoffenen Samstagen gemäß dem Handelsangestellten-Kollektivvertrag zu zählen ist. Information zu Rot-Weiß-Rot-Karte und Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping Im Ministerrat am 22.2.2011 wurden die Einführung der Rot-Weiß-Rot-Karte und das Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping beschlossen. Hier eine kurze Zusammenfassung: Die Rot-Weiß-Rot-Karte im Überblick Folgende Gruppen von Zuwanderern können eine Rot-Weiß-Karte erwerben: > Besonders hoch qualifizierte Zuwanderer > Zuwanderer in Mangelberufen > Sonstige Schlüsselkräfte > Ausländische Studienabsolventen > Arbeitsmarktzugang für Familienangehörige Familienangehörige von Inhabern der RotWeiß-Rot-Karte unterliegen keiner Quotenpflicht und erhalten eine „Rot-WeißRot-Karte plus“, die einen sofortigen unbeschränkten Arbeitsmarktzugang inkludiert. Diese Möglichkeit, die Familie mitzunehmen, macht Österreich für qualifizierte Zuwanderer attraktiver. Personen mit Rot-Weiß-Rot-Karte unterliegen nicht der Pflicht „Deutsch vor Zuzug“ 4 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 (Nachweis von Deutschkenntnissen auf A1Niveau noch vor der Einreise), allerdings gelten für ihre Familienangehörigen der Grundsatz „Deutsch vor Zuzug“ (mit Ausnahme von Familienangehörigen von besonders Hochqualifizierten). Schließlich bringt die AuslBG-Novelle die völlige Öffnung des Arbeitsmarkts für neue EU-Bürger (mit Ausnahme Rumänen und Bulgaren) sowie die Umsetzung der EUSanktionen-Richtlinie (RL 2009/50/EG). Maßnahmen gegen Lohn- und Sozialdumping Im Zuge der Öffnung des Arbeitsmarkts gegenüber den neuen EU-Staaten werden Verstöße gegen österreichische Lohn- und Sozialstandards sowie Wettbewerbsverzerrungen befürchtet. Daher hat der Ministerrat gleichzeitig mit der Rot-Weiß-Rot-Karte einen Gesetzentwurf gegen Lohn- und Sozialdumping beschlossen, der am 1. 5. 2011 in Kraft treten soll. Der Gesetzesentwurf sieht nun folgendes vor: Verwaltungsstraftatbestand Strafbar ist in Hinkunft die Unterschreitung des kollektivvertraglichen Grundlohns, der aufgrund korrekter Einstufung dem Arbeitnehmer gebührt. Prämien, Zulagen, Zuschläge bleiben außer Betracht, das Überstundengrundentgelt wird hingegen berücksichtigt. In einigen Fällen entfallen Strafe bzw. Strafanzeige. Novelle des Behinderteneinstellungsgesetzes Besonderer Kündigungsschutz Der besondere Kündigungsschutz des Behinderteneinstellungsgesetzes dient dazu, Menschen mit Behinderung vor ungerechtfertigten Kündigungen zu schützen, da sie am Arbeitsmarkt nach wie vor benachteiligt sind. Allerdings wurde der erhöhte Bestandschutz zunehmend – insbesondere von Unternehmen, aber auch von Behindertenvertretungen – als Einstellhemmnis betrachtet. In Abstimmung mit Sozialpartnern und den Behindertenverbänden wurden mit Wirksamkeit vom 1. Jänner 2011 Lockerungen des besonderen Kündigungsschutzes vorgenommen. Für ab dem 1. Jänner 2011 neu begründete Arbeitsverhältnisse von begünstigten Behinderten gilt eine längere „Probezeit“. Statt nach bisher 6 Monaten wird der besondere Kündigungsschutz – abgesehen von Ausnahmen (z.B. nach einem Arbeitsunfall) – erst nach vier Jahren wirksam. Der allgemeine Kündigungsschutz des Arbeitsverfassungsgesetzes gilt selbstverständlich auch für behinderte Arbeitnehmer/innen. Für vor dem Jahr 2011 begründete Arbeitsverhältnisse tritt keine Änderung der Rechtslage ein. Außerdem wird das Instrument der nachträglichen Zustimmung zu einer bereits ausgesprochenen Kündigung eines/einer begünstigten Behinderten ausgeweitet. In Zukunft ist einer Kündigung nachträglich zuzustimmen, sofern dem Arbeitgeber nicht bekannt war oder bekannt sein musste, dass der/die Arbeitnehmer/in dem Personenkreis der begünstigten Behinderten angehört. Sachlich begründet muss die Kündigung sein. Bessere Förderung für Unternehmer/innen mit Behinderung Für Menschen mit Behinderung, die einer selbstständigen Erwerbstätigkeit nachgehen und für Kleinstunternehmen, in denen der/die behinderte Unternehmer/in haupt- BRANCHENNEWS sächlich selbst tätig ist, können künftig neben einer Startförderung auch anfallende behinderungsbedingte Mehrkosten nach Maßgabe erlassener Richtlinien pauschal abgegolten werden. Vertrauensgrundsatz nicht gilt, insbesondere durch Verminderung der Fahrgeschwindigkeit und durch Bremsbereitschaft so zu verhalten, dass eine Gefährdung dieser Personen ausgeschlossen ist. Ausgleichstaxe Auf je 25 Arbeitnehmer/innen ist ein begünstigter Behinderter / eine begünstigte Behinderte zu beschäftigen. Wird diese Verpflichtung nicht oder nicht zur Gänze erfüllt, ist eine Ausgleichstaxe zu entrichten. Die Ausgleichstaxe beträgt für 2011 pro Monat und offener Pflichtstelle für Unternehmen > von 25 bis 99 Arbeitnehmer/innen € 226,–, > ab 100 Arbeitnehmer/innen € 316,– und > ab 400 Arbeitnehmer/innen € 336,–. Maßgeblich ist die Zahl der Arbeitnehmer/innen am jeweiligen Monatsersten. Die Ausgleichstaxen fließen in den Ausgleichstaxfonds, aus dem zweckgewidmet Förderungen zur Unterstützung der beruflichen Eingliederung von Menschen mit Behinderung gewährt werden. Auch Unternehmen, die Menschen mit Behinderung beschäftigen möchten, können unter bestimmten Voraussetzungen Leistungen aus dem Ausgleichstaxfonds erhalten. Die Radfahrspezifischen Bestimmungen sind u. a. folgende: > In der Definition der Radfahranlage wird nunmehr auch die „Fahrradstraße“ aufgenommen. > Es wird versucht, das Problem des „Vorschlängels“ von einspurigen Fahrzeugen vor ampelgeregelten Kreuzungen zu lösen (ausschließlich für Motorräder). > Mit einem neuen Verkehrszeichen soll es möglich werden, einen Schutzweg und eine Radfahrüberfahrt, die nebeneinander liegen, mit einem einzigen Hinweiszeichen anzuzeigen. > Nunmehr wird es möglich werden – ähnlich wie bei einer Busspur oder Busstraße – auch eine ganze Straße dem Fahrradverkehr vorzubehalten. Weiters wird die grundsätzliche Benützungspflicht von Radwegen bzw. Gehund Radwegen durch Radfahrer geändert: Es wird die zusätzliche Möglichkeit eines nicht benützungspflichtigen Radweges geschaffen. In Abs. 8 wird die Radhelmpflicht für Kinder bis zum vollendeten 10. Lebensjahr festgelegt. Die zivilrechtliche Minderung des Schadenersatzes auf Grund eines Mitverschuldenanteils wird jedoch ausgeschlossen. Eine Verletzung der neu geschaffenen Verpflichtung der Aufsichtsperson bei Kindern unter 10 Jahren für das Tragen eines Fahrradhelmes zu sorgen, soll keine Verwaltungsübertretung darstellen. Aus den Bereichen des Sportartikelhandels gibt es namhafte Meinungen gegen eine Helmpflicht mit der Begründung, dass dadurch Angst erzeugt würde und die Kinder eher vom Radfahren abgehalten würden. Dazu auch die folgende Stellungnahme: AUSKÜNFTE UND INFORMATION BUNDESSOZIALAMT Babenbergerstraße 5 | 1010 Wien T 05 99 88 E [email protected] W www.bundessozialamt.gv.at SPORT: Novelle zur StVO – Radfahrrechtliche Bestimmungen Derzeit liegt ein Entwurf zu einer StVO-Novelle vor und befindet sich im Rahmen der WKÖ in Begutachtung. Für den Sportartikelhandel wesentlich ist eine Neugestaltung der radfahrrechtlichen Bestimmungen, von allgemeiner Bedeutung sind vor allem die Verankerung eines „Rücksichtnahmegebotes“: Der Lenker eines Fahrzeuges hat sich gegenüber Personen, gegenüber denen der zur Änderung der StVO zur Hebung der Sicherheit der Radfahrer, die von Bundesministerin Bures vorgestellt wurden. Die vorgeschlagene Radhelmpflicht für Kinder hätte zahlreiche gravierende Folgen, die wichtige Entwicklungen unserer Mobilitätsgesellschaft hin zu Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gesundheit untergraben und somit einen etwaigen, nicht belegbaren Nutzen einer Helmpflicht in punkto Verletzungsvermeidung deutlich übersteigen. Gerade in diesem Alter werden Grundsteine für Gesundheit, Bewegungsfreude und Radbegeisterung gelegt – und auch hier sind Verkehrserziehung und die Eigenverantwortung der Eltern die geeigneteren Mittel zur Sicherheit. Aufklärung statt Bevormundung sollte die Devise sein. BM Bures widerspricht mit diesem Vorstoß den Expertenempfehlungen des von ihr eigens eingerichteten Unterausschusses für Radverkehr im BMVIT, der sich gegen Radhelmpflicht für Kinder ausgesprochen hatte. Sie argumentiert mit einer möglichen Senkung der Kopfverletzungen bei in Radunfällen verwickelten Kindern um 900 pro Jahr, dabei wurden im Vorjahr laut Statistik Austria in Österreich 125 Kinder beim Radfahren im Straßenverkehr verletzt. Woher stammt also diese Zahl? Von den 800.000 Kindern in Österreich unter 10 Jahren sind 160.000 übergewichtig und leiden unter Bewegungsmangel. Radfahrförderung tut also Not, nicht gesetzliche Hemmschwellen. „Maßnahmen zur Unfallvermeidung sehen anders aus: Entschleunigung und Reduktion des motorisierten Verkehrs, fahrradgeeignete Infrastruktur und Verkehrsorganisation, Radfahrausbildung und Motivationskampagnen. Das müssen integrale Bestandteile des Verkehrssicherheitsprogramms in Österreich sein! Die Helmpflicht verhindert keinen einzigen Unfall!“, schließt RADLOBBY.AT. E-Bike Österreichische Radlobby-Vereine treten gemeinsam gegen Helmpflicht auf Eine kontraproduktive Maßnahme ohne fundierte Basis überschattet die Schritte Berlakovich unterstützt WIFI-Weiterbildungen und den Umstieg auf Elektrofahrräder Fahren mit dem E-Bike wird in Österreich immer beliebter. Doch was tun, wenn der MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 5 BRANCHENNEWS Akku plötzlich streikt oder der Fahrradcomputer nicht mehr funktioniert? Für Elektrofahrräder braucht es spezielles Know How, das sich Fahrradfachhändler und Fahrradmechaniker ab dem Frühjahr zulegen können. In Zusammenarbeit des Lebensministeriums mit dem WIFI, dem Bundesgremium Handel mit Mode und Freizeitartikel (Fahrradfachhandel) der WKÖ und der Bundesinnung der Mechatroniker (Fahrradmechaniker) werden Grundlagen für die WIFI-Kurse „Fit for E-Bike“ und „Fahrradtechniker“ erarbeitet. Im Rahmen der VSSÖ-Akademie wurde am 23. März schon ein „Fit for E-Bike UnternehmerInnentag“ abgehalten. Das Lebensministerium unterstützt die Erstellung der österreichweiten Ausbildungsstandards und finanziert die ersten Trainerausbildungen. „Neue Technologien erfordern neue Ausbildungen. Das Lebensministerium unterstützt mit dem Masterplan green jobs die Entstehung neuer Berufsbilder im Bereich Umweltschutz und fördert zukunftsweisende Weiterbildungsschienen. Mit dem WIFI haben wir einen ausgezeichneten Partner gefunden, mit dem wir unsere langjährige und erfolgreiche Kooperation fortsetzen“, meint Umweltminister Niki Berlakovich. Mit Umwelt-Know-how am Puls der Zeit Die Nachfrage nach qualifizierten Mitarbeitern im Bereich Energie- und Umwelttechnik ist bereits heute sehr stark und wird noch weiter wachsen. Damit eng verbunden ist der Bedarf an entsprechendem Wissen und somit an hochwertigen, anerkannten Weiterbildungs- und Zertifizierungsprogrammen. „Das WIFI ist in Umwelt- und Energiefragen immer am Puls der Zeit und ein verlässlicher Partner für unsere Betriebe. Denn mit grünen Technologien lassen sich für Unternehmen schwarze Zahlen schreiben“, sagt Sonja Zwazl, Präsidentin der WK Niederösterreich. Für KMU sehen die WKO und das WIFI hier besonders großes Potenzial: „Es sind vor allem die KMU in Österreich, die ‚grün‘ wachsen. Das Wissen um Energieeffizienz und Umwelttechnik wird schon in fünf Jahren zur Grundfunktionalität jedes Unternehmens gehören, das wettbewerbsfähig sein will“, 6 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 ergänzt Monika Elsik, stellvertretende Institutsleiterin des WIFI Österreich. E-Bike Boom dank klima:aktiv mobil Förderung Seit zwei Jahren ist in Österreich ein EBike Boom zu verzeichnen. So stieg die Zahl der verkauften E-Bikes laut Angaben der Wirtschaftskammer von rund 3.000 im Jahr 2008 auf rund 20.000 im Jahr 2010 an. Damit erreichen die Elektrofahrräder inzwischen einen Marktanteil von vier Prozent. Experten gehen mittelfristig von einem Marktpotential in Österreich für E-Bikes von bis zu 15 Prozent aus. Zum E-Bike Boom beigetragen hat auch die klima:aktiv mobil Elekrofahrradförderung des Lebensministeriums. Gemeinden und Betriebe werden pro Elektrofahrrad mit 400 Euro bei Ökostrom bzw. mit 200 Euro bei Normalstrom gefördert. Seit Beginn der Aktion wurden vom Lebensministerium rund 3.000 Elektrofahrräder gefördert. Klimafreundlich und schneller mit dem E-Bike unterwegs Das Verlagerungspotential von Elektrofahrrädern wurde im Vorarlberger Flottenversuch „Landrad“ klar gezeigt: die durchschnittliche Kilometerleistung mit dem E-Bike war drei Mal so hoch als mit dem Fahrrad, und rund ein Drittel der E-Bike Fahrten wurden vorher mit dem Pkw durchgeführt. 2008: 3.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 1%) 2009: 12.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 3%) 2010: 20.000 verkaufte E-Bikes (Marktanteil 4%) OFFIZIELL: Verschärfung der Zwangsstrafen bei Nicht-Offenlegung des Jahresabschlusses Kapitalgesellschaften (GmbH, AG), bestimmte Genossenschaften und Personengesellschaften, bei denen keine natürliche Person unbeschränkt haftet (zB GmbH&Co KG) mussten schon bisher den Jahresabschluss und den Lagebericht beim Firmenbuchgericht offenlegen. Dies muss spätestens 9 Monate nach dem Bilanzstichtag er- folgen. Die Einreichung muss elektronisch über Finanz-Online erfolgen; nur bei einem Jahresumsatz bis EUR 70 000 ist eine Einreichung in Papierform möglich. Mit dem Budget-Begleitgesetz 2011 BGBl Nr. 111/2010 wurden nunmehr im Unternehmensgesetzbuch die Zwangsstrafen für die nicht-rechtzeitige Vorlage verschärft und vor allem das Verfahren drastisch gestrafft: Es ist eine Mindeststrafe von EUR 700 vorgesehen, welche bereits ab dem ersten Tag der Fristüberschreitung verhängt wird. Dies erfolgt mittels Strafverfügung ohne vorhergehende Androhung. Wird dann trotz dieser Strafe der Jahresabschluss nicht offengelegt, wird alle zwei Monate eine weitere Strafe verhängt. Bei einer „mittelgroßen Kapitalgesellschaft“ beträgt der Strafrahmen bei weiteren Verstößen das Dreifache, bei „großen Kapitalgesellschaften“ sogar das Sechsfache des oben angeführten Betrages. Es kann gegen die Strafverfügung mittels binnen 14 Tagen zu erhebenden Einspruches nur eingewendet werden, dass das Organ „offenkundig durch ein unvorhergesehenes oder unabwendbares Ereignis an der fristgerechten Offenlegung verhindert war“. Dieser Nachweis wird in Anbetracht der bisherigen Judikatur in der Praxis jedoch wohl sehr selten gelingen. Die Zustellung erfolgt mittels „RSb-Brief“ (also nicht eigenhändig!). Das neue System kommt zur Anwendung, wenn Jahresabschlüsse bis Ende Februar 2011 nicht offengelegt werden. Ältere Jahresabschlüsse (vor 2009) fallen sehr wahrscheinlich auch unter das neue strengere Regime. Doch auch wenn dies nicht der Fall wäre, wären auf jeden Fall die bisher geltenden Strafbestimmungen anwendbar. Die Strafe ergeht an jedes einzelne vertretungsbefugte Organ und an die Gesellschaft. SCHUHE: LETZTE MELDUNG Soeben wurde bekannt, dass die Europäische Kommission nunmehr offiziell das Auslaufen der Antidumping-Maßnahmen für Schuhe aus China und Vietnam per 31. 3. 2011 bestätigt hat. Entscheidender Zeitpunkt für die zollrechtliche Behandlung ist der Zeitpunkt der Zollabfertigung. BRANCHENNEWS EORI-Nummer – Nur bei Tätigkeiten im grenzüberschreitenden Außenhandel mit Nicht-EU-Ländern! OFFIZIELL: Rund um das Plastiksackerl ist in jüngster Zeit eine hitzige Diskussion ausgebrochen. Es gab polemische Vergleiche mit der Situation in Italien, das Plastiksackerl wurde als Umweltsünder schlechthin abgestempelt, Rufe nach Verboten wurden laut. Doch wie sieht die Lage in Österreich tatsächlich aus? Die Abteilung für Umweltund Energiepolitik in der WKÖ, die Bundessparten Handel sowie Gewerbe und Handwerk haben daher gemeinsam einen Folder über die „Wahrheit des Plastiksackerls“ zusammengestellt. Packstoffneutralität und Wahlfreiheit des Konsumenten Eine bestimmte Tragehilfe (also auch das Plastiksackerl) soll weder diskriminiert noch forciert werden. „Wir halten an den Grundsätzen der Packstoffneutralität und der Wahlfreiheit des Konsumenten fest“, stellt Dr. Fritz Aichinger, Obmann der Bundessparte Handel in der WKÖ, klar. Der Handel hat schon in der Vergangenheit bewiesen, dass er ohne gesetzliche Vorgaben innovative Lösungen im Sinne der Umwelt und des Verbrauchers umsetzt. „Daher sind Verbote völlig unangebracht, da sie die Kreativität zum Teil eher hemmen, als vorantreiben“, so Aichinger. „Der Kunde ist König“ lautet die Devise der Wirtschaft. Deshalb kann der Verbraucher unter einer Vielzahl von Angeboten das ihm passend erscheinende auswählen: Sehr viele Menschen bringen von zu Hause dauerhafte Tragetaschen mit, die nach dem Gebrauch nicht weggeworfen werden. Für die „Zwischendurch-Einkäufer“ bieten die Handelsbetriebe Tragetaschen aus mehreren Materialien an, neben Kunststoff- sind auch Papier- und Textilsackerl verfügbar. 0,02 % Anteil am Hausmüll „Von einem verschwenderischen Umgang mit Plastiksackerl kann in Österreich nicht die Rede sein, ebenso wenig wie von einer nennenswerten Umweltverschmutzung dadurch“, erläutert Univ. Doz. Dr. Mag. Ste- Foto: Weinwurm Der Streit ums Plastiksackerl: Wirtschaft für tragbare Lösungen Dr. Fritz Aichinger Obmann der Bundessparte Handel JÄHRLICHE MENGEN ■ Plastiksackerl ■ (0,007 Mio t) ■ Hausmüll ■ (3,8 Mio t) phan Schwarzer, Leiter der Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ. Der gesamte heimische Hausmüll hat ein Volumen von rund 3,8 Millionen Tonnen pro Jahr. Plastiksackerl haben davon einen Anteil von lediglich rund 0,02 Prozent. Vorschläge, Kunststofftragetaschen zu verbannen, seien durch nichts gerechtfertigt. In Österreich gebe es sowohl Kunststoffrecycling als auch energetische Nutzung auf hohem Niveau. Plastiksackerl landen in Österreich nicht auf Deponien, wie manchmal kolportiert, denn die Deponierung ist hierzulande verboten. Mit einer Verwertungsrate von 96 Prozent sind die Österreicher überdies Weltmeister bei der Mülltrennung. Die Vorteile des Plastiksackerls sind unübersehbar: > Mehrfachverwendung als Tragtasche > Verwendung als Müllsack > Verwendung im Zuge von Recycling > Verwendung als Brennstoff Die Wirtschaft wird auch bei der künftigen Weiterentwicklung ihrer Angebote auf Ressourceneffizienz setzen und den Konsumenten in den Mittelpunkt stellen. „In Anbetracht der Fakten ist es also völlig unangebracht, zur Verbannung der Plastiksackerl aus unserem Leben aufzurufen“, so Aichinger und Schwarzer unisono. Die EORI-Nummer (Economic Operators Registration and Identification) dient zur eindeutigen Identifikation sämtlicher Wirtschaftsbeteiligter innerhalb der EU und ist bei jeder Form des Informations- bzw. Datenaustausches (insbesondere Zollanmeldungen) mit den Zollbehörden der EU erforderlich. Wirtschaftsbeteiligte, die ihren Sitz oder Wohnsitz im Zollgebiet der Gemeinschaft haben, müssen sich jedenfalls registrieren lassen. Wirtschaftsbeteiligte sind alle, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit zollrelevante Tätigkeiten ausüben (Importeur, Exporteur, Anmelder udgl.). Seit 1. 3. 2011 muss in der Zollanmeldung, summarischen Anmeldung oder sonstigen Anbringen an die Zollverwaltung die EORI-Nummer zwingend angeführt werden. Die Zollämter wurden bereits angewiesen, diese Anordnung striktest umzusetzen. Statistik Austria – jetzt auch elektronisch Erhebungen der Statistik Austria werden nach wie vor von Unternehmen als hohe Belastung empfunden. Eine Maßnahme, die zur Reduzierung des Aufwandes bei den Unternehmen beitragen kann, ist die Verwendung von elektronischen Meldemöglichkeiten. Wie die jährlich durchgeführte Messung der Belastung der Unternehmen aufgrund statistischer Meldungen zeigt, kann der Zeitaufwand durch die Verwendung von elektronischen Meldemedien nachweislich gesenkt werden. Aus diesem Grund wurde von Statistik Austria eine Informationskampagne gestartet, die die Vorteile und Nutzen einer elektronischen Meldung bewerben soll. Da den Wirtschaftskammern die administrative Entlastung der Mitglieder ebenfalls ein Anliegen ist, unterstützen wir die Maßnahmen von Statistik Austria. Einen Informationsfolder finden Sie auf der Homepage von Statistik Austria unter: http://www.statistik.at/web_de/ frageboegen/unternehmen/index.html MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 7 BRANCHENNEWS STEIERMARK MAG. REGINA FRIEDRICH Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Steiermark Branchenevent mit Jörg Löhr Foto: Fischer KOMMENTAR TERMINAVISO: Bildung ist ein umfassender Begriff, der über die Zukunft unseres Landes entscheidet. Sie beginnt beim Kleinkind und zieht sich weit über die schulische Laufbahn hinaus – letztendlich begleitet sie uns unser gesamtes Leben lang. Bildung macht uns fit für die Herausforderungen, die uns das Leben in der Wirtschaft stellt. Die derzeitige Diskussion, die sich mit der Reform des österreichischen Bildungswesens befasst, ist wichtig, aber nicht umfassend genug. Letztlich zählen die Inhalte, die den jungen Menschen vermittelt werden. Unser Schulsystem muss konkurrenzund leistungsfähig sein – und vor allem flexibel genug, um die Schüler für die Anforderungen der modernen Arbeitswelt zu rüsten. Im Hochschulbereich wurde dieser praktische Aspekt der Bildung längst erkannt – die erfolgreiche Einführung des Fachhochschulwesens im Jahr 1994 beweist dies. Fachhochschulen wie der Campus 02 sind praxis- und zielorientiert; aufwändige Akkreditierungs- und Auswahlverfahren stellen eine gleichbleibend hohe Qualität der Lehre und Ausbildung sicher und tragen damit wesentlich zum Erfolg der Absolventen am Arbeitsmarkt bei. Das Bildungswesen ist aber zu bedeutsam, um eine mögliche Reform nur punktuell abzuhandeln. Bei der aktuellen Diskussion wird nur zu oft vergessen, dass wir in Österreich über ein sehr erfolgreiches duales System verfügen, das in keinster Weise als zweitrangig anzusehen ist. Auch die Lehre stellt eine wertvolle Qualifikation dar, die in die aktuelle Bildungsdebatte einzubeziehen ist. In Kombination mit diversen Weiterbildungsmaßnahmen können junge Menschen schrittweise einen Spezialistenstatus erlangen, von dem sie und die gesamte Gesellschaft profitieren. Bildung ist in jeglicher Form wertvoll, solange man sie einzusetzen weiß. 8 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Foto: Jörg Löhr Bildung entscheidet die Zukunft „Erfolg ist der Sieg der Einfälle über die Zufälle“, sagt Jörg Löhr, der Referent des Branchenevents am 6. Juni 2011 in der Kirschenhalle Hitzendorf (Einlass ab 18.30 Uhr, kleiner Imbiss, Begrüßung durch Moderator Robert Seeger) 19.15 Uhr: Jörg Löhr: „Erfolg und Motivation in Zeiten der Veränderung“ Durch Jörg Löhr erfahren Sie bei einem Feuerwerk der Motivation und Inspiration, Fachwirt LDT Am 05. September 2011 beginnt erneut das berufsbegleitende Kurzstudium zum „Fachwirt LDT“ an der Lehranstalt des deutschen Textilhandels in Nagold. Diese Fachwirtausbildung ermöglicht im Ablauf von 10-Seminarwochen die kaufmännische Qualifikation für eine erfolgreiche Betriebsführung. Das Kurzstudium richtet sich besonders an Fachkräfte, die ihre beruflichen Kenntnisse und Erfahrungen effizient in zehn Unterrichtswochen, d.h. pro Monat eine Woche Unterricht mit Abschluss an der LDT Nagold, erweitern möchten, ohne dabei hohe Ausfallzeiten im Betrieb in Kauf nehmen zu müssen. Der in der Branche anerkannte Abschluss „Fachwirt LDT“ ist ein wichtiger Fortbildungsweg für die Modebranche geworden, der die Teilnehmer/-innen zur Übernahme von Leitungs- und Führungsaufgaben auf verschiedenen ManagementEbenen im Unternehmen befähigt. welche Potenziale in Ihnen stecken und wie Sie diese mobilisieren. Wecken Sie Ihre Begeisterungsfähigkeit und lernen Sie an diesem Abend sofort umsetzbare Strategien und Methoden für Zufriedenheit, Lebensfreude und Erfolg. ANMELDUNG F 0316/601-1212 oder E [email protected] W wko.at/stmk/gremialbereich2 Inhaltliche Schwerpunkte des Kurzstudiums zum Fachwirt LDT: > Basiswissen in Recht, EDV, BWL, Marketing und Warenkunde > Grundsätze des Wareneinkaufs und Warenverkaufs > Grundlagen der Mitarbeiterführung und Mitarbeitermotivation > Optimaler Umgang mit Kunden und Mitarbeitern > Kaufmännische Betriebsorganisation und Controlling > Analysierendes und ganzheitliches betriebswirtschaftliches Denken Am Mittwoch, den 4. Mai 2011 findet in Nagold ein Informationstag „Berufsbegleitendes Kurzstudium Fachwirt LDT Nagold“ für die Sortimentsbereiche Bekleidung – Sport – Schuhe – Heim- und Haustextilien statt. KONTAKTDATEN ISABEL BRENNER Leiterin Seminarorganisation T 07452/8409-20 F 07452/8409-40 E [email protected] BRANCHENNEWS STEIERMARK LEBENDIGER HANDEL: T 0316/601-574 | E [email protected] Die vom Bundesgremium herausgegebene Broschüre „Lebendiger Handel, Lebendige Innenstadt“ enthält Beispiele für eine erfolgreiche Erhaltung von Innenstädten und dient als Argumentationshilfe bei politischen Verantwortungsträgern. Diese Broschüre kann im Gremium angefordert werden. ALLGEMEINES: Förderung für Maßnahmen zur Barrierefreiheit Die uneingeschränkte Zugänglichkeit von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen trägt ganz maßgeblich zur gleichberechtigten Teilhabe von behinderten Menschen am gesellschaftlichen Leben bei. Ziel der Förderung investiver Maßnahmen ist es, für Unternehmen und gemeinnützige Einrichtungen einen Anreiz zu schaffen, bestehende Barrieren abzubauen. Händler, die die Barrierefreiheit ihrer Geschäfte weiter ausbauen, werden mit bis zu 50 Prozent (maximal mit 25.000 Euro) beim Umbau gefördert. Infos im Internet unter http://snurl.com/zv2r0. SPORT: VSSÖ-Schitage in Schladming Der vom VSSÖ organisierte und von der Wirtschaftskammer unterstütze Schitest in Schladming-Rohrmoos war ein voller Erfolg. Zwei Tage und Abende konnten Händ- ler und deren Mitarbeiter mehrere Ski-Marken testen. Die neuesten Modelle der kommenden Saison 2011/2012 konnten bei optimalen Pistenbedingungen auf Herz und Nieren getestet werden. ter, Lieferanten, Kunden …), entwickelt werden. Nach einem CSR-Strategiepapier für den Mode- und Textilhandel wurde jetzt auch eines für den Sport- und Spielwarenhandel erstellt. Dieses Konzept enthält auch einen Fragebogen, mit dem sich jedes Unternehmen in Hinblick auf seine soziale Verantwortung selbst beurteilen kann. NÄHERE INFORMATION gibt es online oder telefonisch bei RESPACT W www.respact.at T 01/7101077-0 E [email protected] Unternehmen mit Verantwortung Verantwortliches Handeln führt zu langfristigem Unternehmenserfolg. Unter dem Konzept der „Corporate Social Responsibility“ (CSR) versteht man die freiwillige Einbindung von sozialen und umweltbezogenen Belangen in die Unternehmenstätigkeit, wodurch ein zusätzlicher wirtschaftlicher Erfolg erzielt werden kann. CSR bedeutet dabei mehr, als bloß Gesetze einzuhalten. Mit CSR sollen gute und tragfähige Beziehungen zu allen Interessensgruppen, die vom unternehmerischen Handeln betroffen sind (wie z. B. Mitarbei- Foto: WK Steiermark GREMIUM: Homepage aktiv Wir können Ihnen auch mit Stolz ankündigen, dass die neue Homepage des Gremiums freigeschalten und voll aktiv ist. Neben den Kontaktmöglichkeiten zu Mitarbeitern und Funktionären sowie den einzelnen Branchenzweigen finden Sie auf der Homepage auch alle Veranstaltungshinweise und weiterführende LINKs zur Sparte Handel der WKSTMK und der Homepage des Bundesgremiums des Mode- und Freizeithandels der WKÖ (z. B. Kollektivverträge). Auch unsere Mitgliederinformation MODE & FREIZEIT INTERN können Sie auf unserer Homepage online lesen. www.wko.at/stmk/308 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 9 BRANCHENNEWS STEIERMARK 28. APRIL 2011: Unternehmertag „Zu neuen Höhen“ Einladung zum Unternehmertag 2011 A U S G E B U C H T Landesgremium des Handels mit Mode- und Freizeitartikeln Tagungsort: Gletscherrestaurant am Dachstein Der Besuch der Veranstaltung ist für Sie und Ihre Begleitperson/en kostenlos. KONTAKT: WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK Landesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln Körblergasse 111 – 113 8021 Graz T 0316/601 574 F 0316/601 1212 E [email protected] W wko.at/stmk/308 SEMINARE: Schaufenster- & Innenraumgestaltung (Ein Schaufenster- und Innenraumgestaltungsseminar speziell für den Schuhfachhandel wird vom Gremium gesondert ausgeschrieben werden.) 14.00 - 15.00 Uhr Besichtigung des Dachstein-Eispalastes. Die Eintrittskosten werden vom Gremium übernommen. ca. 10.00 Uhr Ankunft in Ramsau, Dachstein-Talstation (1.700 m), Auffahrt mit der Seilbahn auf 2.700 m Seehöhe 10.30 Uhr Empfang am Dachstein-Skywalk 11.00 Uhr Beginn der Tagung, Begrüßung und Branchenberichte 11.30 – 12.30 Uhr Mag. Arndt Traindl: „Gesättigte Kunden zum Schnurren bringen – Neurobiologie am POS“ Donnerstag, 19. Mai 2011 (VANr. 09636.060) von 9.00 bis 17.00 Uhr im WIFI Süd Was ist Visual Merchandising? Wie wichtig ist die Warenpräsentation für erfolgreiches Verkaufen? Was kann ein Schaufenster bewirken? Wie wirkt das richtige Licht auf Ihren Waren? Diese und noch viel mehr Fragen wird Ihnen DI Ursula Schütze bei diesem Seminar beantworten. Als Mitglied des Gremiums können Sie dieses Eintagesseminar zum Preis von € 50,— (statt € 100,—) pro Person besuchen. Teilnehmermaximum: 15 Personen. Mitarbeitermotivation belleepok – Fotolia.com 10 anschl. Mittagessen im Gletscherrestaurant 6.30 Uhr Abfahrt mit dem Bus von Gleisdorf über Graz (ca. 7.00 Uhr). Weitere Zustiegsmöglichkeiten entlang der Strecke nach Vereinbarung bzw. Eigenanreise. Die Kosten für die Seilbahntickets werden vom Gremium übernommen, diese beinhalten die Mautgebühr und sind bei der Rückfahrt an der Mautstelle vorzuweisen. Dienstag, 24. Mai 2011 (VANr. 01629.050) von 9 Uhr bis 17 Uhr im WIFI Süd Schon Herrhausen sagte sehr treffend: „Erfolg muss vorbereitet werden“, denn es MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 15.00 – 15.30 Uhr FH-Prof. Dr. Eva Koban-Röß, MBA: „Seniorenmarketing-Konzept – mit Fokus auf den Modebereich“ Forschungsthema Gender Marketing: Geschlechtsspezifische Unterschiede im Einkaufsverhalten. 15.30 – 16.30 Uhr Marion Petric: Auszug aus Kabarettprogramm: Ladies an die Leine 16.45 Uhr Talfahrt mit der Seilbahn ca. 17.00 Uhr Rückfahrt mit dem Bus Ankunft in Gleisdorf ca. 20.00 Uhr Moderation: Marion Petric Aboutpixel.de/Ich bin frei!!!! © Steve_ohne_S Donnerstag, 28. April 2011 Dachstein-Gletscherrestaurant 8972 Ramsau am Dachstein 79 Beginn: 11.00 Uhr Programm: heißt ja „er-folgt“! Persönlichkeit, Motivation und Erfolg – Erkennen der Bedeutung von klaren und motivierenden Zielen. Trainerin: Gerda Bender Als Mitglied des Gremiums können Sie dieses Eintagesseminar zum Preis von € 50,— (statt € 180,—) pro Person besuchen. Teilnehmermaximum: 15 Personen. ANMELDUNG BITTE DIREKT: WIFI GRAZ T 0316/602 1234 E [email protected] W http://www.stmk.wifi.at/ BRANCHENNEWS STEIERMARK Die Scharfen Tage finden wieder statt: Von 28. bis 30. Juli 2011 Weitere Informationen folgen bzw. sind auf http://wko.at/stmk/308 abrufbar. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 11 MESSE | EUROSHOP 2011 Alle Fotos: Helmut Schramm Die weltgrößte Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels, die EuroShop 2011, ist Anfang März 2011 in Düsseldorf nach fünf Tagen erfolgreich zu Ende gegangen. Über 106.000 Besucher kamen an den Rhein, um sich auf mehr als 107.000 m² Ausstellungsfläche über das gezeigte Spektrum an Produkten, Trends und Konzepten für den Handel bei 2.038 Ausstellern aus 53 Nationen zu informieren. EuroShop 2011 Die Aussteller und Besucher lobten vor allem die hohe Internationalität der EuroShop. Über 60 Prozent des EuroShop-Publikums reiste in diesem Jahr aus über 90 Ländern rund um den Globus an. „Dieses hohe internationale Interesse dokumentiert mehr als deutlich die Dynamik der weltweiten Handelswelt und die Sonderstellung der EuroShop als deren wirtschaftlicher Motor“, resümiert Professor Dr. Bernd Hallier, Vorsitzender des Euro- Shop-Beirats und Geschäftsführer des EHI Retail Institute, Köln. Die Gliederung der EuroShop in die vier eigenständigen Themensegmente EuroConcept, EuroSales, EuroCIS und EuroExpo hat sich auch in diesem Jahr bewährt. Ein Thema, dass sich erstmals deutlich erkennbar durch alle Bereiche zog, war Nachhaltigkeit. Von energiesparenden Kühlmöbeln über den Einsatz nachhaltiger Materialien in Ladenbau und bei Schaufens- terfiguren bis hin zur Nutzung regenerativer Energien und stromsparender Technik in der Shopbeleuchtung erlebten die Besucher die grünste EuroShop aller Zeiten. Im Bereich EuroConcept stach der Lichtsektor als eines der stärksten Wachstumssegmente hervor. Egal ob Licht zur Verkaufsförderung, als emotionales Gestaltungsmittel im Ladenbau oder energieeffiziente und nachhaltige Lichtarchitektur: Über 150 internationale Licht-Aussteller LINKS: Beschriftungen und Displays sind unverzichtbares Element der Ladengestaltung. Ein österreichisches Unternehmen präsentierte LED-beleuchtete Plakate im Klapprahmen als wetterfeste Neuheit. RECHTS: Durch den Einsatz von LEDs verändert sich auch die Lichtgestaltung im Modehandel sowohl in Richtung Energiesparen und Kostengünstigkeit im Verbrauch, als auch Effizienz und Farbwiedergabe. 12 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 belegten alleine eine gesamte Messehalle. Besonders stark im Kommen: modernste LED-Lösungen, denn LED ist eindeutig die Technologie der Zukunft. Digitale Lichttechnik revolutioniert den Lichtmarkt Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit und die digitale Lichttechnik standen im Brennpunkt des Interesses. Dank ihrer technologischen Quantensprünge in den letzten Jahren haben die energiesparenden LED-Lichtquellen heute das technische Niveau erreicht, um alle Beleuchtungsaufgaben im Retailsektor übernehmen zu können. Von der LED-Technologie verspricht sich der Handel aufgrund der längeren Lebensdauer und des geringen Energieverbrauchs große Kostenvorteile. Mit dem Einsatz effizienter Leuchtmittel und dem Herunterfahren der Wattage kann der Handel zwar bereits spürbar seine Betriebskosten senken. Erst das individuell auf die jeweilige Verkaufsfläche zugeschnittene Gesamtkonzept aus qualitativer Lichtplanung, effektiver Lichttechnik, intelligenter Lichtsteuerung und effizienten Leuchtmitteln schöpft jedoch alle Möglichkeiten einer wirtschaftlichen und energieeffizienten Shopbeleuchtung aus, ohne Konzessionen an die Qualität, an modernes, emotionalisierendes Shopdesign und erlebnisreiche Wareninszenierung zu machen. Im EuroSales Segment setzten die Hersteller von Premium-Schaufensterfiguren zahlreiche Highlights. Darunter abstrakt elegante Figuren aus dem Premiumsegment in schwarz-weiß Effekten ebenso wie farbenfrohe realistische Kindermodelle bis hin zu skurrilen, comicartigen Figurengruppen. Am Markt ist eine große Nachfrage an abstrakten Mannequins zu erkennen, auch wenn der Trend gerade von komplett stilisierten Schaufensterfiguren hin zu eher realistischen Merkmalen geht. In Wirklichkeit gibt es aber nicht „den einen“ Trend. Der Trend hängt von dem jeweiligen Marktsegment ab. Junge Modemarken verlangen eher natürliche, Haute-Couture-Marken eher abstrakte Figuren. Im Bereich EuroCIS standen u.a. Weiterentwicklungen rund um Mobile Devices im Fokus, sowohl bei Geräten für das Filialpersonal als auch im Hinblick auf Self- Scanning-Lösungen und Applikationen für die SmartPhones der Kunden. Der Kunde kann und will sich Informationen über Waren zunehmend auf digitalem Wege besorgen, noch ehe er das Geschäft betritt. Hierauf muss der Handel reagieren. Auf der EuroShop 2011 wurden auch biometrische Identifikationstechniken wie Fingerprint und Venenerkennung gezeigt. Sie können im Handel für die Bezahlung, aber auch für die manipulationssichere Zugangskontrolle (z. B. können Mitarbeiter der Schmuckbranche die ihnen jeweils zugeteilten Schmuckvitrinen nur über einen Scanner mittels individueller HandvenenStruktur öffnen) eingesetzt werden. RFID-Anwendungen für mehr Sicherheit Besonders spannend sind im Segment EuroCIS der EuroShop nicht zuletzt auch Lösungen für den Einsatz der RFID-Technologie im Bereich der Warensicherung. Die Technik wird für Handelsunternehmen immer interessanter, weil die Kosten für RFIDEtiketten zunehmend weniger ins Gewicht fallen. Große Handelsunternehmen wie Walmart, Marks & Spencer, Gerry Weber oder Charles Vögele gehen mit RFID-Anwendungen auf Artikelebene in die Fläche, aufgrund der dadurch höheren Stückzahlen lassen sich die Etiketten inzwischen preiswerter produzieren. RFID-Instore- und Supply-Chain-Lösungen ermöglichen dem Handel unter anderem ein schnelles und zeitnahes Bestandsmanagement, geringere Out of Stocks und weniger Inventurdifferenzen. Die weitere Migration der heutigen elektronischen Artikelsicherung in die intelligente RFID-Technologie gehört daher zu den Kernthemen auf der EuroShop, sogar in der Lichttechnik, wo Philips die Beleuchtungsfarbe über einen RFID-Chip steuert. Der Bereich EuroExpo faszinierte erneut mit herausragenden Standbau-Inszenierungen und stellte die hohe Kreativität der Branche unter Beweis. Zur EuroShop kommt man. Sie ist der Branchentreff und war heuer wohl die beste EuroShop aller Zeiten. Die Stimmung der Kunden war gut und die Investitionsfreude in der Branche hoch. Die EuroShop hat ihre Position als weltweite Nr. 1 erneut unter Beweis gestellt. Die nächste EuroShop findet vom 15. bis 19. Februar 2014 statt. Eine ganze Halle der EuroShop war Schaufensterpuppen in allen Farben und Formen sowie Materialund Stilrichtungen gewidmet. Darunter stachen abstrakt elegante Figuren aus dem Premiumsegment in schwarz-weiß Effekten im Gegensatz zu skurril-farbenfrohen Figurengruppen heraus. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 13 MESSE | EUROSHOP 2011 EuroShop 2011: Der Ladenbau-Bereich des Umdasch-Konzerns ist mit einer Zweimarken-Strategie am Markt tätig. Die stark international ausgerichtete Kernmarke Umdasch ShopConcept ist auf den Bereich Non Food spezialisiert, der Fokus der Kernmarke Assmann Ladenbau liegt bei Lebensmitteln und Drogerien. Umdasch Shop-Concept ist eine Kernmarke der Umdasch Shopfitting Group, die 2009 einen Jahresumsatz von 193 Millionen Euro erwirtschaftete. Shopping-Trends und Ladenbau-Leckerbissen à la carte standen im Mittelpunkt des 800 m großen EuroShop-Auftritts von Umdasch Shop-Concept und Assmann Ladenbau. In zwei Themenbereichen präsentierten Umdasch und Assmann sehr anschaulich aktuelle Produkte und Leistungsmodule, ein deutlicher Schwerpunkt bei Assmann Ladenbau ist unter dem Slogan „Wir bauen Läden. Mit Verantwortung.“ dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet. Konkret zu sehen war das „Green Shelf“, das Regal mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck. Fachböden dieses Regals gibt es aus „Green Materials“ wie Holz, Bambus, Karton, Bananenstrunke und Schilf. Das „Smart Shelf“ wiederum erfüllt spielerisch die Anforderung der Konsumenten nach Produkt-Transparenz. Die Produkt-Information ist in Form eines 2D- Alle Fotos: Helmut Schramm Nachhaltiger Ladenbau und professionelles Projekt-Management bei Umdasch und Assmann Mag. (FH) Sonja Scheidl stellte das von der Umdasch Shop Academy herausgegebene und vom renommierten Münchner Callwey-Verlag verlegte „Ladenbau- und Laden-Marketing-Lexikon“ vor, das als Handwerkszeug für all jene gedacht, die mit der Konzeption und Realisierung von Ladeninvestitionen beschäftigt sind. Das Werk besteht aus zwei Hauptteilen, im klassischen Lexikonteil werden etwa 1.000 Begriffe aus den Bereichen Ladenarchitektur/Shop-Design, Shop-Beleuchtung, Ladenbau, POS-Marketing und Visual Merchandising erläutert. Der zweite Teil beinhaltet 28 Fachaufsätze ausgewiesener internationaler Experten zu aktuellen Themen des Retail- und Shopfitting-Business. Codes am Produkt angebracht und kann jederzeit auf einem Display oder Monitor in Echtzeit angezeigt werden. Eine weitere Innovation ist das Programm „Fino“, ein Präsentationssystem für hochwertige Foodund Nonfood-Sortimente auf Basis der ALL4One-Familie. Es besticht durch organische Formen, konkave und konvexe Fachausprägungen sowie durch Hinterleuchtung in LED-Technologie. Im Ausstellungsbereich Umdasch Shop-Concept wurde u. a. die enorme Bedeutung von professionellem Projekt-Management im modernen Ladenbau plakativ dargestellt, am Produktsektor u. a. durch das Stecksystem „Stack Easy“, das Wandsystem „Hanging Frame“ sowie das AluProgramm „AlGate“. Ein wesentlicher Partner bei der Planung und Realisierung des Stand-Konzeptes war die Firma Philips. Das u. a. bei LEDBeleuchtung führende Unternehmen setzte die sehenswerten Themenbeiträge im wahrsten Sinne des Wortes ins richtige Licht. Das „Smart Shelf“ erfüllt spielerisch die Anforderungen des Konsumenten nach Produkt-Transparenz. Der Kunde scannt den 2D-Code von der Ware ein und erhält alle Produkt-Informationen auf einem Monitor in Echtzeit angesagt, z. B. beim steirischen Schilcher Auskünfte über Winzer und Traubensorte, Ernte und Anbaugebiet, Inhaltsstoffe (z. B. auch Allergene), aber auch über dazupassende Speisen und deren Rezepte. 14 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 EUROSHOP 2011 | MESSE EuroShop 2011: Philips rückt ins richtige Licht Im Einzelhandel ist die Darstellung von Details von wesentlicher Bedeutung. Designer nutzen Details, um die Anziehungskraft ihrer Produkte zu verstärken, sie verwenden sich gegenseitig ergänzende oder kontrastierende Texturen, um ihrer Arbeit mehr Tiefe und Fülle zu verleihen. In der Mode gibt es jetzt eine Möglichkeit, diese Details durch den Einsatz der neuesten Technologie zum Leben zu erwecken, und zwar durch die Optimierung der Textur, mit der jedes zum Verkauf stehende Produkt unwiderstehlich wirkt. Alle Fotos: Helmut Schramm Das erste LED-Akzentlicht, das Texturen zeigt PureDetail ist eine einmalige LED-Beleuchtungslösung, denn sie: > fügt Tiefe zu Materialien und Flächen hinzu > intensiviert die Struktur der dargestellten Ware > lässt Stoffe dreidimensionaler und Farben intensiver wirken > verstärkt die Wahrnehmung von Weichheit, Seide, Wolle oder Webmaterialien > versetzt die Kunden in die Lage, die Stoffe mit den Augen regelrecht zu fühlen > intensiviert die Produktanziehung, so dass die Kunden schneller bereit sind, zu kaufen „PureDetail hat Eigenschaften, die andere Lichtquellen nicht haben. Es sorgt dafür, dass sich Objekte anders anfühlen und anders aussehen, es betont alles und erweckt eindimensionale Flächen zum Leben.“ PureDetail kombiniert die fortschrittliche LED-Technologie mit unverkennbarer, qualitativ hochwertiger Optik. Zusammen führt dies zu einem raffiniert eingestellten Lichtstrahl, der kleine Höhenunterschiede deutlicher erscheinen lässt. Es ist die perfekte Ausgewogenheit zwischen der Intensität des Lichts und der Farbwiedergabe, die Tiefe und Schatten verstärkt und Details auf diese Weise deutlicher sichtbar macht. StyliD Compact Power – Design und Flexibilität, jetzt noch leistungsstärker Das innovative Konzept StyliD für Akzentbeleuchtung mit LED Technologie ist dank der Ergänzung der StyliD Compact Power Versionen noch leistungsstärker geworden. Mit unglaublich geringen Abmessungen und hohen Lumenpaketen ist StyliD Compact Power der ideale Ersatz für herkömm- STYLID ist ein nachhaltiges Konzept, welches der Verkaufsumgebung individuell angepasst werden kann. In einem verblüffenden Beispiel wurden Obstkörbe mit RFID-Chips versehen. Unter identen StyliD-LEDs leuchten die Äpfel in einem Warmton, die Limetten in Coolweiß. Verschiebt man dann das Obst, wechseln die Lampen wie von Zauberhand ihre Farben. liche Beleuchtungssysteme mit 35W Entladungslampen. Bei vergleichbarer Lichtqualität werden die Wartungskosten erheblich reduziert. Wenn es um Akzentbeleuchtung geht, ist die Produktfamilie StyliD – mit ihren Einbau-, Halbeinbau-, Anbau- und Stromschienenstrahlern – eine Klasse für sich. Mit einer umfangreichen Auswahl an Optiken, Zubehör und Montagemöglichkeiten bietet StyliD die Möglichkeit, die Beleuchtung genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abzustimmen – und bleibt auch weit in die Zukunft hinein stets anpassungsfähig. PURE DETAIL ist das erste LEDAkzentlicht, das Texturen zeigt. Pure Detail kombiniert die fortschrittliche LEDTechnologie mit unverkennbarer, qualitativ hochwertiger Optik. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 15 VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 Kai Jäckel: Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 Wissen Sie schon vom Comeback des Blazers? Ist Ihnen der Ausdruck „mal tinto“ bekannt? Haben Sie Ihre Gürtelsortimente schon aufgestockt, weil Oberteile mit Focus auf die Taille – also bei sichtbarem Gürtel in die Hose gesteckt – getragen werden? Nein? Andere sind da bestens informiert, denn sie waren alle bei der Modeinformation mit Kai Jäckel in Lannach, wo in einer Veranstaltung des steirischen Modegremiums den MitarbeiterInnen im Verkauf die aktuelle Mode vorgestellt wurde. Kai Jäckel arbeitet mit den meistgeorderten Teilen und erklärt Fachbegriffe und Kombinierbar-keit, stellt die passenden Accessoires bis zu Schuhen und Taschen vor und setzt Schwerpunkte für den erfolgreichen Verkauf. Simple Minds Die Mode antwortet auf die Bedürfnisse dieser Multioptionalgesellschaft mit Klarheit und Reduktion. Im Winter spiegelte unser Thema „Slow Down“ diese Tendenz wider. Nächsten Sommer beschreibt „Simple Minds“ einen puristischen, schlichten Look, der entweder lässig oder preppy interpretiert wird. Eine moderne, lose bis volumige Silhouette bringt Innovation in diese cleane Stilrichtung. Volumenspiele werden durch lässige Wohlfühlmaterialien, wie Cupro, fließende Jerseys und gewaschene Seide 16 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Bild: WK Steiermark Zusammengefasst wurde die gerade in den Verkauf gekommene Frühjahrs-/Sommermode in je zwei Stilrichtungen für DOB (Simple Minds, Poetic Soldier) und HAKA (Everyday Preppy und Everyday Adventure). Das Gremialteam mit Franz Rattenegger, Ferdinand Roth und Harald Scherz, als 2. v. links Kai Jäckel. unterstrichen. Längere, volumige Shirts und Blusen gehören weiterhin zu einem modernen Look. Die Hose als Basis ist schmal oder weit, das Oberteil dazu aber immer lässig. Neu ist das Styling mit Focus auf der Taille, indem das Oberteil in den Rock oder in die Hose gesteckt wird. So gewinnt der Rock zunehmend an Aufmerksamkeit und siegt modisch über das Kleid. Als Mini ist er schon länger präsent, als lässige Maxivariante ist er ein Trendartikel, der schon an jungen Mädels im Londoner Straßenbild vertreten ist. Citytauglich präsentieren sich die Shorts, zu oversized Oberteilen und Boyfriendcardigans. Hier ist der lässige Blazer als Kombipartner gut geeignet. So entsteht ein cleaner Look, der den Hosenanzug wieder zum Trendartikel macht. Ein ebenso entspanntes, aber dennoch angezogenes Styling spiegelt sich in der Kombination vom knackigen Blazer zur legeren Jog- Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 | VERANSTALTUNG ginghose wider. Konfektion und Sportswear treffen gekonnt aufeinander. Die Key Artikel von Simple Minds sind: Trenchcoat, Boyfriendblazer, die weiße Bluse, Shorts und konische Hosen, Legging, Tregging, Jegging, Minirock, Joggingstyle: Sweat, Hose, Rock, Lose-Strick und Boyfriendcardigans , Boyfriendshirts. Simpe Minds Accessoires: > Taschen: Lässige, schlichte Beutelformen in Medium und XL Größe, einfache Shopperformen, sportive Sporttaschen in lässigen Querformaten, Turnbeuteloptiken Gürteltaschen > Schuhe: Herrenschnürer und Collegeslipper im Preppystyle, sportive Ballerinen, Edelsneaker, Canvas- und Jerseysneaker, Metallicdetails, trendige Low- und Midcuttypen, Ancleboots, Ancle-Sandals als Peeptoevariante, mit Cutouts und Anclecuffs > Gürtel: Sportive Gürtel mit Klipsschließe, pure schlichte Ledergürtel Poetic Soldier Ländlich, zarte Romantik trifft auf harte Militaryeinflüsse. So entsteht ein femininer Look, der durch den Bruch lebt. Das Armyhemd zum Spitzenkleid, das Wäschetop zur Cargohose, Kombinationen, die schon jetzt in den szenigen Blogs oder auf den Straßen der Metropolen vertreten sind. Die Mode reagiert mit einer ländlichen, bäuerlichen Romantik, die sich in Form von Wäscheanklängen, dem Einsatz von Spitze und Rüschen zeigt. Sommerliche Frische verbreiten innovative Blumenmuster, von Millefleurvarianten bis zu großen, an die 50er Jahr erinnernden Rosenmustern. Mit Hilfe neuester Druckverfahren werden diese Muster verfremdet, verwischt oder digitalisiert. Neben dem immer noch präsenten, jetzt aber cleaner werdenden Karo ist es eine tolle Basis für die vielen luftigen Sommerkleider. Ein neuer Impuls, der die Romantik bricht, ist der Militarygedanke. Neben Nuancen von Khaki kommt er vor allem in Militaryhemden, -parka, Camouflagemustern und Details wie Epauletten und Abzeichen zum Zuge. Für den Mainstream und auch für Sportswear Kollektionen bleibt hingegen Denim unverzichtbar. Wie auch das Militaryhemd wird das Jeanshemd als Jacke getragen und ist wichtiger Baustein für individuelle Kombinationen. Alternativ kann man sogar zu einem Lederhemd greifen, ob im Vintagestyle oder aus lässigem Velours. Nicht nur für den Mainstream bleibt Vintage ein Thema. Kommerziell profitieren Strick und Shirt von diesen Einflüssen mit neuen Färbetechniken aus Pflanzenextrakten. A c c e s s o i r e s MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 17 VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 A c c e s s o i r e s Die Key Artikel von Poetic Soldier sind: Parka und Fieldjackets, softes Veloursleder für sämtliche Artikelgruppen, Militaryjacken und Safariblazer, Army-/ Jeanshemd, Chino und Cargohose, Safari-/Jeanskleid, lose gestrickte Bändchengarne und Jacken, bäuerlich romantische Blusen und Shirts, Vintageshirts und -strick. Bild: Helmut Schramm Poetic Soldier Accessoires: > Taschen: Sportive Formen als Umhänge- und Henkeltaschen, Schultaschen, Armytaschen für die Trendigen/Jungen, Traveling Bags für die mobile Gesellschaft. > Schuhe: Schnürboots/Springerstiefel, Doc Martens, Combat Boots, geschnürte Ancleboots, sportive Sommerstiefeletten im Materialmix. > Gürtel: Armygürtel, Vintagegürtel, Flechtoptiken, Canvasgürtel, Vintageeffekte Die Dominanz naiver Hemdenchecks verlangt geradezu nach neuen Dessins. Die Antwort darauf geben Drucke. Mille-Fleurs Motive à la Paul Smith passen gut in die Thematik. Auch großrapportige Tropical- und Hawaii-Motive erobern Terrain zurück. 18 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Everyday Preppy Der Preppy-Stil der 50er Jahre entpuppt sich seit vielen Saisons als absoluter Dauerbrenner. Ein modern-tailored Look, casual umgesetzt und immer mit einem Schuss Ironie. Lieber kokett als adrett, lieber lässig als steif. Es ist die Symbiose zwischen Casualwear und Formalwear, die diesen Look so alltagstauglich macht, und das rund um die Uhr. Die typische Club-Farbigkeit in Blau/Weiß/Rot bildet die Grundlage. Der Reiz dieses Looks liegt im spielerischen Umgang mit der Kombination von Einzelteilen. Das Sakko steht im Zentrum des Outfits. Es erlaubt einen großzügigeren Umgang mit Stoffen und Mustern als der Anzug und gilt daher als vielversprechender Aufsteiger. Das blaue Sakko, bzw. der Blazer, in Kombination zur Chino gehört zu den Key Looks der Saison schlechthin. Dazu ein hell gewaschenes Jeanshemd oder ein Vichy- Bild: WK Steiermark Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 | VERANSTALTUNG Kai Jäckel präsentierte die Modetrends Frühjahr/Sommer 2011. Karo, die Hose gekrempelt und fertig ist der „Modern Preppy“. Ganz wichtig sind Gürtel und Einstecktücher. > Schuhe: Bikerboots, moderne Cowboystiefel mit runderer Kappe, geschnürte Boots, Klassiker wie Derbys, Oxfords, Budapester. Key-Look der Saison: Klassiker ohne Strümpfe zu gekrempelten Hosen. Everyday Adventure Maskuline Outfits, in denen man auch beim Fishing, Hunting und Camping bestehen würde, erobern die Straße. Die Vorzüge funktioneller Details erweisen sich auch im städtischen Alltag als angenehm. Bequem, unkompliziert und unempfindlich muss Mode sein, so ist man gut gerüstet für den Großstadt-Dschungel. Auch wenn die Anforderungen an Bekleidung im urbanen Alltag weder abgewetzte Kanten, noch Löcher und Allover-Flecken hervorrufen, es soll so aussehen als ob. Authentizität ist der neue Sex-Appeal des Mannes. Und so versuchen die Designer sich gegenseitig mit den innovativsten Treatments zu übertrumpfen. Da wird gewaschen, geknittert, zerstört, verschmutzt und gefärbt was das Zeug hält, mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Denim ist ein Stützpfeiler dieses Themas. Rund um Denim bauen sich wichtige Key-Looks auf. Jeans-Jacke, -Weste und Hemd werden zu Chinos und Combat-Pants kombiniert. Die Denim-Hose passt immer und zu Allem. Bild: WK Steiermark Accessoires: Biker-Boots, Desert-Boots, Cowboystiefel, Taschen im Leder-Canvas-Mix, Wander- und Army-Rucksäcke, authentische Jeansgürtel mit Nieten und Metallbeschlägen, Reptilleder. Ferdinand Roth freut sich über 300 Teilnehmer. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 19 VERANSTALTUNG | Modeinformation Frühjahr/Sommer 2011 Alle Fotos: WK Steiermark Beim mit Kai Jäckel Firma Ferder, Riegersburg Firma Ranegger, Deutschlandsberg Firma Vögele, Kalsdorf bei Graz Firma Reisinger, Passail LBS Gleinstätten Firma Mohrenz, Knittelfeld Alle Fotos vom Modeabend finden Sie auf www.wko.at/stmk/308 20 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Modeinformation Frühjahr/Sommer 20119 | VERANSTALTUNG Modetrend-Event gesehen: Firma Turnsek, Heiligenkreuz am Waasen Firma Rattenegger, Knittelfeld Firma Posch, Mönichwald Firma Jeitler, Bad Waltersdorf Firma Zottler, Bruck an der Mur Firma Prisma, Leoben Und beim nächsten Mal sind Sie sicher auch dabei! MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 21 VERANSTALTUNG | HEIRAT Graz HEIRAT Graz: Die größte Hochzeitsmesse im Süden Österreichs Ganz nach dem Motto „verliebt, verlobt, verheiratet“ ging am 8. und 9. Jänner 2011 am Grazer Messegelände die HEIRAT im Rahmen des Messe-Vierers gemeinsam mit der FERIEN, der VITAL und der erstmals stattfindenden AIR in Szene. Auf allen 4 Messen präsentierten sich insgesamt mehr als 250 Aussteller auf einer Fläche von 20.000 m². Bezaubernde Modenschauen und Tanz-Workshops Die beliebten und bezaubernden Hochzeits-Modenschauen des Art & Fashion-Teams fanden täglich viermal statt. Bei Gratis-Workshops der steirischen Tanzschulen im Tanzcafé im Obergeschoß der Halle A konnte man eine kesse Sohle aufs Parkett legen. Preise im Gesamtwert von 10.000 Euro zu gewinnen Im Rahmen des Gewinnspiels auf der HEIRAT warteten Preise im Gesamtwert von € 10.000,– auf die Messebesucher. Mit 17.129 Besuchern lag man deutlich über dem Durchschnitt der letzten Jahre. Die neue Themenkombination wurde sehr gut angenommen und über 84% der Messebesucher waren sehr zufrieden bzw. zufrieden mit der HEIRAT Graz 2011. Alle Fotos: WK Steiermark Rund 70 Top-Aussteller auf der HEIRAT 2011 Die HEIRAT ist die größte Hochzeitsmesse im Süden Österreichs und war somit ein absolutes Muss für alle, für die Heiraten im Jahr 2011 ein Thema ist. Brautpaare mit ihren Familien und Freunden holten sich bei rund 70 Top-Ausstellern Informationen, Beratung und Angebote für den schönsten Tag im Leben und trafen auf Hochzeitsausstatter und -veranstalter, Hochzeitsbands, Fotografen, Floristen, Hochzeits-Locations und Hotelbetriebe, Juweliere, Anbieter von Hochzeitsreisen sowie Tischdekor u.v.a.m. Gremialobmann Ferdinand Roth ließ es sich natürlich nicht nehmen, die vielen textilen Aussteller auf der Heirat 2011 aufzusuchen. Gremialobmann Ferdinand Roth besuchte seine Branchenkollegen, die in der Steiermark Brautmoden anbieten, auf ihren Ständen bei der HEIRAT Graz. Oben: Fa. Neuböck und Fa. Supper, unten Fa. Steinecker und Fa. Hufnagel 22 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Seniorenmarketingkonzept | HANDEL Seniorenmarketingkonzept Vom Fachhochschul-Studiengang „Marketing & Sales“ am Campus 02 wurde im Rahmen der Lehrveranstaltung „Projekt Marketingkonzeption“ ein Seniorenmarketingkonzept für die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Steiermark erstellt. In der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN haben wir Ihnen im ersten Teil zunächst die demographische Entwicklung der Zielgruppe 50+ und deren ökonomische Situation beschrieben und beim Kapitel Service und Know-how für Best-Agers die Erfolgsfaktorenaktoren Wert und Mensch vorgestellt. Insgesamt gibt es nach dem sogenannten Pentagon-Concept fünf Erfolgsfaktoren, die unmittelbar auf den Kunden wirken. Außer den genannten Faktoren Mensch und Wert sind das noch Laden, Ware und Werbung. Damit beschäftigen wir uns jetzt im zweiten Teil der Präsentation der Studie. Erfolgsfaktor Laden Für ältere Menschen ist auf Grund der demographischen Entwicklung der Standort eines Geschäftes (bequeme Erreichbarkeit) besonders entscheidend. In dieser Zielgruppe verlieren großflächige Verbrauchermärkte am Standrand daher an Bedeutung, es gibt hier einen klaren Trend zu kleineren Verkaufsflächen in den Städten. Darüber hinaus ist Convenience angesagt: breitere Parkplätze, optimale Regalanordnung im Laden und eine übersichtliche Produktplatzierung, aber auch breite und freie Gängen im Laden, helles und blend- freies Licht, deutlich lesbare Preisauszeichnungen und Kassenbons sowie klare Orientierungshilfen. Bei baulichen Anforderungen sind insbesondere Treppen verpönt. Erfolgsfaktor Ware Die Zielgruppe ist besonders markentreu, mit einer hohen Warenintensität aber überfordert. Die Trends im Sortiment müssen in Richtung Convenience (Gesundheit und Wellness), zu regionalen und biologischen Produkten und zu kleineren Verpackungseinheiten gehen. Der Beratungsaufwand ist allerdings höher, insbesondere bei der Erklärung von Produkten (z. B. eine Waschmaschine oder eine Fernbedienung), die zeitsparend und möglichst einfach sein muss. Alle Informationen sollen gut sichtbar - möglichst schon auf der Verpackung - angebracht sein. Bei Marken ist vor allem Kontinuität gefragt - wer einmal schon zufrieden war, kauft eine Marke immer wieder, das macht die Kaufentscheidung der Zielgruppe einfacher. Die Gewichtung der Erfolgsfaktoren gemäß dem Pentagon-Concept sieht den Faktor Mensch klar an erster Stelle (40%), ge- folgt vom Faktor Laden (30 %) sowie Ware und Wert mit jeweils 15 %. Das eröffnet Unternehmen mit gut geschulten und sympathischen Mitarbeitern hervorragende Chancen, Best Agers erfolgreich ans Unternehmen zu binden. Erfolgsfaktor Werbung Auch in der Kommunikation wünscht sich die Zielgruppe 50+ eine adäquate Ansprache. Dabei sollten man allzu viele Fremdwörter und Fachchinesisches vermeiden und die Kunden dieser Altersgruppe nie als Senioren ansprechen. Wichtig sind die Darstellung des Nutzens eines Produktes und die Berücksichtigung des subjektiv-erlebten Alters. Das ist bei den meisten Befragten um rund 15 Jahre jünger als das tatsächliche, denn es heißt ja so schön: „Man ist so alt, wie man sich fühlt!“ In der nächsten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN stellen wir Ihnen eine weitere Untersuchung des FachhochschulStudiengang „Marketing & Sales“ am Campus 02 im Auftrag der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Steiermark vor. Diesmal wurde unter dem Titel „Eine Zielgruppe mit Gewicht!“ das Informations- und Kaufverhalten der 16 bis 25jährigen analysiert. Pentagon Concept Offene Nutzwertanalysen 1/3 Fünf Erfolgsfaktoren unmittelbar auf Kunden wirksam Abgeleitet anhand der Pentagonecken Laden Gewichtung Größe Standort Werbung Ware Image Preis Menschen Service Know-how Klima Intensität Sortiment Wert Preis Qualität 30 15 40 15 Laden Ware Mensch Wert Kommunikationsmaßnahmen Nutzwertanalyse 8: Koban-Röß, Eva; Skriptum zur Lehrveranstaltung Zielgruppenspezifische Grundlagen B2C Marketing, 2010, S. 14 A. Eckhardt, J. Bernert, I. Erlacher, K. Pani, Ch. Schwarzl, S. Welser A. Eckhardt, J. Bernert, I. Erlacher, K. Pani, Ch. Schwarzl, S. Welser MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 23 WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria KMU Forschung Austria: Konjunkturentwicklung im stationären Einzelhandel 2010 • • • • • Einzelhandel erzielte 2010 größtes Umsatzplus seit Jahren + 2,7 % nominell + 1,2 % real Rekordumsatz im Weihnachtsgeschäft Einzelhandel dämpfte die Inflation Der stationäre Einzelhandel in Österreich blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Das Umsatzwachstum mit nominell +2,7 % (real +1,2 %) lag deutlich über der Entwicklung der vergangenen Jahre. Absolut betrug der Umsatz im stationären Einzelhandel somit € 50,1 Mrd (netto, vorläufiger Wert). Am Jahresende konnte im Weihnachtsgeschäft ein Plus von 3 % und somit der Rekordumsatz von € 1,57 Mrd (brutto) erzielt werden. Besonders hohe prozentuelle Zuwächse verzeichneten der 2. Einkaufssamstag im Advent sowie der 8. Dezember (ausgehend vom niedrigen Vorjahresniveau an diesem Tag). 2010 profitierten fast alle Einzelhandelsbranchen vom Konjunkturaufschwung und steigerten die Branchenumsätze zum Teil sehr deutlich. Branchenprimus war der Schuheinzelhandel mit einem nominellen Umsatzplus von rund 10 %. Die meisten – wenn gleich nicht alle – Einzelhandelsgeschäfte konnten ihre Umsätze 2010 steigern. Während 55 % der heimischen Geschäfte im stationären Einzelhandel ein Umsatzplus erwirtschaften und 9 % zumindest das Umsatzniveau des Vorjahres halten konnten, mussten 36 % Umsatzeinbußen hinnehmen. Wie die vergangenen Jahre gezeigt haben, kann von einem Umsatzwachstum nicht 1:1 auf ein Ertragswachstum geschlossen werden. Der durchschnittliche Gewinn (vor Steuern) lag im stationären Einzelhandel immer deutlich unter jenem der Gesamtwirtschaft. Erstmals seit 2006 fielen im Einzelhandel die Verkaufspreiserhöhungen wieder 24 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 geringer als die Inflation laut Statistik Austria aus. Die höchsten Preissteigerungen fanden im Papier- und Bucheinzelhandel statt. Erstmals kam es auch im Elektroeinzelhandel im Durchschnitt zu keinen weiteren Verbilligungen. Der Ausblick auf 2011 verspricht laut WIFO ein Anhalten des Konjunkturaufschwungs. Das BIP wird real um 2,2 %, die Konsumausgaben real um 0,9 % steigen. Der heimische Einzelhandel zeigt sich laut KMU FORSCHUNG AUSTRIA optimistisch. Höhere Energie- und Nahrungsmittelpreise (am Weltmarkt) werden aber auch 2011 die Einzelhandelspreise beeinflussen. Einzelhandel erzielte 2010 größtes Umsatzplus seit Jahren Der stationäre Einzelhandel (exkl. Tankstellen und exkl. nicht-stationären Einzel- handel) konnte 2010 vom Konjunkturaufschwung und den steigenden Konsumausgaben profitieren. Das nominelle Umsatzwachstum fiel mit +2,7 % deutlich höher aus als in den letzten Jahren. Während die Erlöse nominell in allen Jahren gestiegen sind, lagen diese real im Jahr 2010 mit +1,2 % erstmals seit 2006 wieder über dem Vorjahresniveau. Absolut betrug der stationäre Einzelhandelsumsatz 2010 somit € 50,1 Mrd (netto). Positive nominelle Umsatzentwicklung in allen Quartalen Die österreichischen EinzelhändlerInnen konnten in allen vier Quartalen 2010 nominelle Umsatzzuwächse erzielen. Auch real lagen die Erlöse in allen Jahresvierteln mit Ausnahme des II. Quartals über dem Vorjahresniveau. Am besten war die Um- KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT samstag stieg das Umsatzniveau weiter kontinuierlich an. Vor Weihnachten wurde in etwa 80 % des Weihnachtsgeschäftes getätigt. Ein erheblicher Anteil des Weihnachtsgeschäfts im Einzelhandel wurde (in Form von Gutscheinen und geschenktem Bargeld) erst im Nach-X-Mas-Shopping (27. bis 31. Dezember) umsatzwirksam, wo den KonsumentInnen 2010 kalenderbedingt ein Verkaufstag mehr (im Vergleich zu 2009) zur Verfügung stand. Branchensieger im Weihnachtsgeschäft 2010 waren mit einem zweistelligen Plus der Schuheinzelhandel (+15 %) und der Sportartikelhandel (+13 %), die schon in der Zwischenbilanz an erster bzw. dritter Stelle des Rankings lagen. Die beiden Branchen konnten von den winterlichen Temperaturen und dem Schneefall profitieren, wenngleich Schuhe weiterhin nicht zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken zählen. Mit Ausnahme des Lederwarenhandels konnten alle Branchen das Umsatzniveau im Weihnachtsgeschäft des Vorjahres nominell zumindest erreichen. satzentwicklung zu Jahresbeginn, am schlechtesten zwischen April und Juni. Dies ist u. a. auf die Verschiebung des Ostergeschäfts von April in den März bzw. vom II. in das I. Quartal (gegenüber 2009) zurückzuführen. Nach Monaten betrachtet verlief das Jahr 2010 im Einzelhandel im Großteil der Monate sowohl nominell als auch real positiv. Zum höchsten Umsatzplus kam es dabei im März, wo die EinzelhändlerInnen von der Vorverlegung des Ostergeschäfts profitieren konnten. Rückläufige Umsätze waren im Jänner, April und Mai (nominell und real) sowie im Oktober (real) zu beobachten. Rekordumsatz im Weihnachtsgeschäft 2010 Im Weihnachtsgeschäft 2010 (unter dem Weihnachtsgeschäft wird jener Umsatz im Dezember verstanden, der das Normalmaß Jänner – November übersteigt) konnte der Rekordumsatz von 2009 abermals nominell um 3 % übertroffen werden. Damit stieg der Umsatz im Weihnachtsgeschäft (BruttoMehrumsatz im Dezember) auf € 1,57 Mrd an. Langfristig ist der Anteil des Weihnachtsgeschäfts am gesamten Jahresumsatz im Einzelhandel zurückgegangen und lag 2010 bei 2,5 %. Bereits die ersten beiden Einkaufssamstage im Advent zeigten eine deutliche Umsatzsteigerung, wobei 2010 das Umsatzniveau des zweiten Samstages außergewöhnlich hoch war. Besonders erfreulich verlief auch der 8. Dezember 2010, an dem die EinzelhändlerInnen – allerdings ausgehend vom geringen Niveau 2009 – Umsatzsteigerungen von durchschnittlich 13 % erzielen konnten. Bis zum 4. Einkaufs- 2010 erzielten fast alle Branchen nominelles Umsatzplus Der Schuheinzelhandel entwickelte sich – ausgehend von einem vergleichsweise niedrigen Niveau im Vorjahr – mit einem nominellen Umsatzplus von mehr als 10 % unter den betrachteten Einzelhandelsbranchen am besten. Mit Ursache für die hohe Steigerungsrate sind die überdurchschnittlichen Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr. Im Elektroeinzelhandel (inkl. Computer, Foto), im Sportartikeleinzelhandel und in den Baumärkten kam es zu einem Wachstum von mehr als 4 %. Fast alle anderen Branchen konnten ebenfalls Umsatzsteigerungen erzielen. Lediglich der Papier- und Bucheinzelhandel wies ein nominelles Umsatzminus auf. Real konnte ebenfalls der Schuheinzelhandel die höchsten Umsatzzuwächse erzielen. Danach folgten mit dem Elektroeinzelhandel (inkl. Computer, Foto) sowie mit dem Bekleidungseinzelhandel und den Drogerien und Parfümerien Branchen, bei denen die Verkaufspreise gegenüber dem Vorjahr unterdurchschnittlich angestiegen MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 25 WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria sind. Zum höchsten mengenmäßige Rückgang kam es im Papier- und Bucheinzelhandel sowie im Lederwareneinzelhandel. Diese beiden Branchen lagen auch bei der nominellen Betrachtung am Ende des Rankings. Nicht alle Geschäfte profitierten vom Konjunkturaufschwung Trotz der insgesamt positiven Umsatzentwicklung im Jahr 2010 zeigen sich weiterhin große Unterschiede zwischen den Einzelhandelsstandorten. Während 55 % der Einzelhandelsgeschäfte Umsatzsteigerungen erzielen und 9 % den Umsatz gegenüber 2009 zumindest konstant halten konnten, mussten 36 % Rückgänge hinnehmen. 29 % der Einzelhandelsgeschäfte meldeten sogar ein Umsatzplus von mehr als 10 %. Hingegen verzeichneten 17 % der Geschäfte 2010 ein Umsatzminus von mehr als 10 %. Umsatzwachstum ist nicht gleich Ertragswachstum Die positive konjunkturelle Entwicklung im stationären Einzelhandel 2010 ist nicht 1:1 gleichzusetzen mit einem Anstieg der Ertragskraft. Für 2010 liegen auf Grund der Zeitverzögerung bei der Erstellung von Bilanzen noch keine Daten vor, die letzten Jahre haben aber gezeigt, dass der Gewinn (vor Steuern) im stationären Einzelhandel deutlich unter jenem der marktorientierten Wirtschaft lag. Während im aktuell verfügbaren Bilanzjahr 2008/2009 gesamtwirtschaftlich ein durchschnittlicher Gewinn (vor Steuern) von 2,1 % der Betriebsleistung erwirtschaftet wurde, lag die Ertragskraft im stationären Einzelhandel (exkl. Tankstellen und exkl. nicht-stationärem Einzelhandel) trotz Umsatzsteigerung nur knapp über dem Vorjahresniveau und deutlich unter der Gesamtwirtschaft. Einzelhandel dämpfte Inflation Die durchschnittlichen Verkaufspreissteigerungen im Einzelhandel fielen im Jahr 2010 mit 1,5 % erstmals seit 2006 wieder geringer als die Inflationsrate (1,9 %) aus. Die höhere Inflationsrate ist insbesondere auf Verteuerungen bei Energie (Treibstoff und Heizöl) zurückzuführen, d. s. jene Pro- 26 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 , KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT dukte, bei denen es 2009 zu deutlichen Preisrückgängen kam. Sowohl im Einzelhandel als auch bei den allgemeinen Verkaufspreisen hat der Preisauftrieb im Jahr 2010 von Quartal zu Quartal zugenommen, wobei die Inflationsrate in allen Jahresvierteln höher ausfiel als die Steigerungsraten der Einzelhandelspreise. Im Gesamtjahr 2010 fielen die durchschnittlichen Preiserhöhungen im Papier/Bucheinzelhandel sowie im Schuh- und Spielwareneinzelhandel mit mehr als 3 % am höchsten aus. Im Sportartikelhandel, im Einzelhandel mit Eisenwaren, Bau- und Heimwerkerbedarf, im sonstigen Einzelhandel sowie im Lederwareneinzelhandel fielen die Verkaufspreissteigerungen im Durchschnitt stärker aus als im Einzelhandelsdurchschnitt. In den beiden wichtigsten Einzelhandelsbranchen (Lebensmittel, Bekleidung) wurden die jeweiligen Warenkörbe im Durchschnitt um weniger als 1 % erhöht. Im Radio-, Elektro-, EDV- und Fotoeinzelhandel sowie bei den Drogerien und Parfümerien lagen die Verkaufspreise nur knapp über dem Vorjahresniveau. Damit kam es im Elektrohandel (inkl. Computer, Foto) erstmals seit Jahren zu keinen weiteren Verbilligungen. Blick über die Grenze: Österreich im EU-Spitzenfeld Die aktuellen Konjunkturdaten von Eurostat für den Einzelhandel (inkl. Tankstellen und inkl. nicht stationärem Einzelhandel) zeigen den österreichischen Einzelhandel im europäischen Spitzenfeld deutlich vor z. B. Deutschland. Nach Frankreich und Schweden wies der Einzelhandel in Österreich 2010 das höchste Umsatzplus (deflationiert und arbeitstätig bereinigt) auf. Während das durchschnittliche Umsatzwachstum in der Europäischen Union im Einzelhandel bei 0,7 % lag, erwirtschafteten die heimischen EinzelhändlerInnen ein Plus von 2,1 %. Ausblick 2011: Konjunkturaufschwung hält an Der Aufschwung der österreichischen Wirtschaft wird weiterhin durch die Exporte getrieben und hält auch im Jahr 2011 an. In der ersten Jahreshälfte dürften sich die MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 27 Steigerungsraten jedoch – analog zur internationalen Entwicklung – in Folge der Verlangsamung des Welthandelswachstums und der Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand im Euro-Raum abschwächen. Für das Gesamtjahr 2011 erwartet das WIFO einen realen Anstieg des BIP um 2,2 %. Die Inflationsrate wird im Jahr 2011 auf 2,1 % steigen. Dies ist auf den Anstieg der Energiepreise, die Anhebung einiger indirekter Steuern (Mineralölsteuer, Tabaksteuer) sowie den Anstieg der Weltmarktpreise für agrarische Rohstoffe, der sich in den Nahrungsmittelpreisen niederschlagen wird, zurückzuführen. Die Kerninflation (ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) wird mit 1,6 % niedriger ausfallen als die allgemeine Inflationsrate. Die privaten Konsumausgaben, die während der Wirtschaftskrise ein stabilisierender Faktor waren, nehmen auch 2011 weiterhin zu (real: +0,9 %), wenngleich auf Grund der mäßigen Zunahme der verfügbaren Realeinkommen (+0,4 %) in einem wenig dynamischen Ausmaß. Das Wachstum wird hauptsächlich im Bereich der nicht-dauerhaften Konsumgüter stattfinden. Die Sparquote dürfte 2011 weiter zurückgehen (von 10,6 % im Vorjahr auf 10,2 %). Foto: WKÖ – Bundessparte Handel WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria Der österreichische Einzelhandel konnte im abgelaufenen Jahr 2010 ein nominelles Umsatzplus von 2,7 Prozent (real: +1,2 Prozent) gegenüber 2009 erwirtschaften. „Damit lag das Umsatzwachstum deutlich über jenem der vergangenen Jahre. Und: Der heimische Einzelhandel konnte erstmals seit 2006 auch ein reales Umsatzplus zu verzeichnen“, zeigte sich Dr. Fritz Aichinger, Obmann der Bundessparte Handel der WKÖ (Mitte), erfreut. Gemeinsam mit Mag. Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria (rechts), und Mag. René Tritscher, dem neuen Geschäftsführer der Bundessparte Handel der WKÖ (links), präsentierte Aichinger die Bilanz des österreichischen Einzelhandels 2010. Der Aufschwung der heimischen Wirtschaft spiegelt sich auch in der Einschätzung der EinzelhändlerInnen wider: Der Anteil jener Betriebe, der in den nächsten Monaten eine Verbesserung der Geschäfts- entwicklung erwartet, ist lt. KMU FORSCHUNG AUSTRIA von 18 % im Vorjahr auf 20 % gestiegen, während jener, der mit einer Verschlechterung rechnet, sich von 14 % auf 7 % halbiert hat. UMSATZVERÄNDERUNG ZUM VORJAHR IN % (nominell und real) – KUNDENVERÄNDERUNG ZUM VORJAHR IN % Einzelhandel1) Bekleidung real Lederwaren nom. real KV nom. 1/2010 –0,9 –1,4 –2,1 2,9 2/2010 3,4 3,2 1,3 9,4 13,1 1,2 6,0 4,8 3/2010 8,5 7,3 5,7 12,5 11,9 9,9 6,6 5,3 4/2010 –0,2 –1,8 –4,0 –4,3 –5,1 –7,0 –6,3 –9,0 –15,9 5/2010 –0,8 –1,9 –3,2 –2,3 –2,9 –5,3 6,1 2,6 –4,2 6/2010 4,7 2,8 1,8 5,0 2,4 –1,0 –1,2 –2,5 7/2010 4,6 3,1 0,3 1,9 1,9 –2,8 –1,6 –3,6 Schuhe Sportartikel KV nom. real KV nom. real KV nom. real KV 4,4 –6,5 –10,0 –10,5 –11,7 10,8 3,5 7,5 –1,5 –5,2 –6,0 7,7 15,5 12,0 8,1 8,6 5,9 2,6 –0,6 26,3 23,7 22,6 14,7 11,0 14,3 –8,0 -11,4 –11,3 –2,2 –5,0 –3,9 –8,7 17,1 12,9 –3,1 8,0 6,3 7,8 –11,2 –12,7 –14,4 –2,2 –3,3 –5,2 19,0 2,1 –0,1 –1,1 –0,9 10,1 6,9 3,6 8/2010 3,1 1,4 0,8 7,7 3,1 4,8 3,8 –0,4 12,8 9,6 8,0 1,4 –0,2 –4,2 9/2010 3,9 2,0 2,3 11,7 10,5 16,5 5,8 3,5 –1,9 9,7 8,1 9,5 –2,5 –3,8 –5,0 10/2010 0,7 –1,2 –1,8 11/2010 4,6 3,0 12/2010 4,1 2,0 01/2011 1,1 0,9 –1,4 –1,9 –9,5 –11,4 –3,6 0,9 –2,3 -4,1 –1,9 –4,8 –2,5 1,1 0,5 –1,4 –4,4 1,4 –1,1 4,9 20,8 18,2 12,3 9,8 6,9 7,4 0,1 3,0 1,3 –1,0 –1,4 –3,5 –0,8 14,8 11,3 4,4 13,4 10,0 –1,8 1,7 –2,7 –11,1 2,4 –8,8 ) Der Einzelhandel insgesamt beinhaltet den Lebensmitteleinzelhandel lt. ACNielsen Umsatzbarometer exkl. Hofer und Lidl. 1 28 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 7,5 –1,9 WIFI. Wissen für den Handel 1/11 Ferdinand Roth Landesgremium Steiermark des Handels mit Mode und Freizeitartikeln Wissen für den Handel „Tipps für Ihren erfolgreichen Verkaufsabschluss“ ist der Auftakt der neuen Reihe „Wissen für den Handel“, die ab sofort regelmäßig in unserer Mitgliederinformation MODE & FREIZEIT INTERN erscheinen wird. Von WIFI-Experten geschrieben und zum Sammeln gedacht, wird damit Ihren Mitarbeitern im Verkauf ein perfektes Weiterbildungsservice geboten. Pro Ausgabe wird ein Schwerpunktthema mit hohem Informationsgehalt präsentiert und der Servicecharakter durch Tipps, Praxisbeispiele und Checklisten untermauert. Sie brauchen die neuen Infoseiten dann nur heraustrennen und – eventuell kopiert – an Ihre Mitarbeiter im Verkauf weitergeben. In jeder Ausgabe wird es zusätzlich auch einen Hinweis auf handels- und mitarbeiterrelevante WIFI-Veranstaltungen geben. Noch sind die als Sujet von „Wissen für den Handel“ gewählten Einkaufstaschen leer. Sinn der Aktion ist es, Ihre Mitarbeiter/innen mit Wissen anzureichern – damit nicht nur das Wissen größer wird, sondern sich auch die Einkaufstaschen Ihrer Kunden besser füllen. Nur tolle Mitarbeiter/innen und zufriedene Kunden bringen die Kasse zum Klingeln, meint Ihr Ferdinand Roth www.wifi.at Knigge: Tipps für Ihren erfolgreichen Verkaufsabschluss Woran liegt es, dass ein Kunde gerade in diesem Geschäft kauft und nicht in jenem? An den angebotenen Produkten? Teilweise. Viel wichtiger ist: Kunden kaufen dort, wo sie sich wohl fühlen, wo sie gut beraten werden und wo sie das größte Vertrauen haben. Menschenkenntnis und Verkaufspsychologie spielen dabei eine große Rolle. Doch am Beginn eines gelungenen Kundengesprächs steht schlicht gutes Benehmen: einladend lächeln, freundlich grüßen, dem Kunden vermitteln, dass er oder sie willkommen ist. Das Selbstwertgefühl stärken Alle Menschen wollen als Person akzeptiert und anerkannt werden. Wenn Sie den Kunden aufmerksam und freundlich begrüßen, schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre und Sie werten ihn oder sie als Person auf. Das Selbstwertgefühl steigt, und das ist entscheidend dafür, dass Ihr Gespräch bis zum Kaufabschluss gelingt. Sie stärken das Selbstwertgefühl des Kunden weiter, wenn Sie aktiv zuhören und auf Argumente eingehen Verständnis zeigen Hilfsbereitschaft statt „geht nicht“ signalisieren Das Kaufmotiv finden Wenn Sie Ihren Kunden ernst nehmen, heißt das, dass Sie sich im Verkaufsgespräch ganz auf seine/ihre konkreten Anliegen konzentrieren. Das bedeutet, herauszufinden, welches Produkt er oder sie braucht (zum Beispiel Laufschuhe), aber auch, was er oder sie damit erreichen will (auf Asphalt schneller werden, mit einer bestimmten Marke auffallen etc.). Es gibt vier wichtige Kaufmotive: Gewinn: Der Kunde möchte günstig einkaufen. Bequemlichkeit: Der Kunde legt Wert auf Einfachheit, z.B. bei der Bedienung eines Sportgeräts oder bei der Verkaufsabwicklung. Sicherheit: Der Kunde bevorzugt zuverlässige Produkte. Er möchte die richtige Entscheidung treffen. Anerkennung: Der Kunde interessiert sich für Produkte, die seinen Status aufwerten. Produkt an den Kunden anpassen Wenn Sie den Bedarf des Kunden gemeinsam ganz konkret formuliert haben, kommen Ihre Produkte ins Spiel: Zeigen Sie Ihrem Kunden Waren, die maßgeschneidert für seine Ziele sind und streichen Sie den entsprechenden Nutzen hervor. Denn so haben Sie die beste Voraussetzung für einen positiven Kaufabschluss: • Konzentrieren Sie sich auf den Kunden anstatt auf Ihre Produkte und • Passen Sie das Produkt dem Kunden an, nicht den Kunden an das Produkt! WIFI Österreich IM GESPRÄCH Klaus Kovsca Verkaufsexperte und WIFI-Trainer Was macht gute Verkäufer aus? Gute Verkäufer/innen können zuhören und sich auf ihr Gegenüber einstellen. Denn das „Wie“ macht zu 80 % den Erfolg aus. Um das Produkt selbst geht es nur zu 20 %. Wie gelingt erfolgreicher Kundenkontakt in der Praxis? Zeigen Sie Interesse an Ihrem Kunden! Überraschen Sie ihn! Erzählen Sie eine Geschichte, die ruhig überspitzt sein darf! Ein Beispiel: Ein Kunde sucht einen Rasenmäher. Einer kostet 299 Euro, ein anderer 599 Euro. Sie verweisen auf den elektronischen Antrieb des teureren Mähers, man kann ihn leichter schieben etc. Doch dann kommt der versteckte Nutzen für den Kunden: Dieses Modell kann auch sein Großvater leicht bedienen. Opa freut sich, dass er nützlich ist, während Ihr Kunde auf der Bank sitzen und mit der attraktiven Blondine plaudern kann. Ist verkaufen eine Sache des Talents oder ist es erlernbar? Die Liebe zur Arbeit mit Menschen sollte vorhanden sein. Wie man Wünsche erfragt, den Nutzen sichtbar macht und zum Abschluss kommt, lernt man in der Aus- und Weiterbildung. Ich empfehle regelmäßige Verkaufsschulungen, um Erlerntes aufzufrischen und neue Impulse zu bekommen. Das Geschichten erzählen lernt man am besten in Persönlichkeits- und Kommunikationstrainings. Checkliste Kundenorientierung: Ihr Weg zum Ziel Die richtigen Fragen stellen Wenn Kunden das Geschäft betreten, wollen die einen nur „schauen“, die anderen kommen mit einem ganz bestimmten Anliegen – z.B. „Ich brauche zu meiner Hose einen passenden Pullover“. Die „Schauer“ sollten Sie in Ruhe stöbern lassen, aber behalten Sie sie im Auge: So bald Sie merken, dass er oder sie bei einem Produkt länger verweilt, können Sie das zum Anlass nehmen, wieder ins Gespräch zu kommen. Bei den „Lösungssuchern“ haken Sie freundlich ein und ermitteln den konkreten Bedarf. Finden Sie heraus, welche Gewohnheiten und Pläne jemand hat, um welchen Anwendungsbereich es geht und was erreicht werden soll. Beispiele für Fragen: „Welche Erfahrungen haben Sie bisher gemacht? „Was war besonders gut daran?“ „Wie lösen Sie … zur Zeit?“ „Für welchen Zweck möchten Sie … einsetzen?“ „Was würden Sie in Zukunft gerne verbessern / anders machen?“ „Was müsste das Produkt zusätzlich können?“ Kunden von heute sind anspruchsvoll: Ihn interessieren Ihre Lösungen und Produkte nur, wenn Sie ihm damit helfen, seine wirklichen Ziele zu erreichen! iter für e W ng u sbild rkauf Ve rofis p MITARBEITERMOTIVATION Schon Herrhausen sagte sehr treffend: “Erfolg muss vorbereitet werden“, denn er heißt ja „er – folgt“! In diesem Zusammenhang erkennen die Teilnehmer die Bedeutung von klaren und motivierenden Zielen. In diesem Seminar setzen Zielprobleme lösen Naturgemäß haben Kunden nicht immer die gleiche Vorstellung von Zielen wie geschulte Verkäufer/innen. In der Praxis können folgende Probleme vorkommen: Ziele sind unvereinbar Kunde: „Ich möchte ein Mountainbike, das nur das halbe Gewicht meines jetzigen hat, aber nicht mehr kostet.“ Lösung: Konzentrieren Sie sich auf jenes Ziel, das Ihr Produkt verwirklichen kann. Ziele sind ungenau Kunde: „Ich möchte es in Zukunft beim Schifahren bequem haben!“ Lösung: Stellen Sie so lange weitere Fragen, bis Sie genau wissen, was der Kunde will. Ziele sind zu speziell Kunde: „Ich möchte Eislaufschuhe für mein Kind, die nächstes Jahr auch noch passen.“ (Ihre Schuhe wachsen nicht mit, aber Sie nehmen gebrauchte Schuhe wieder zurück und tauschen sie gegen einen kleinen Aufpreis gegen größere.) Lösung: Stellen Sie eine weitere Frage, um das Ziel auszuweiten! Verkäufer: „Sie wollen also Schuhe länger nutzen können und damit Geld sparen?“ Wenn der Kunde zustimmt, haben Sie das Ziel auf einen Bereich ausgeweitet, den Ihr Vorschlag erfüllen kann. sich die Teilnehmer mit den Themen Persönlichkeit, Motivation und Erfolg auseinander. Als Mitglied des Gremiums der WK Steiermark können Sie dieses Seminar zum Preis von 50,- Euro (statt 180,Euro) pro Person buchen. WIFI Süd, 24. Mai 2011 Buchungsnummer: 01629.050z www.stmk.wifi.at Vielen Dank für das Gespräch. www.wifi.at WIFI Österreich Lehrlingswettbewerb | BILDUNG Lehrlingswettbewerb am 7. Juni 2011 besonders wichtig, das Image des Lehrberufs zu steigern und die ohnehin schon hohe Qualität der Ausbildung weiter zu verbessern.“ Der Lehrlingswettbewerb sei dafür eine gute Plattform. „Wettbewerbe sind in der Lehrlingsausbildung von großer Bedeutung. Denn sie sind ein guter Weg zur Qualifikation und zur Motivation. Für die ersten beiden Ränge beim steirischen Lehrlingswettbewerb ist die Challenge jedoch noch nicht vorbei: Die beiden bestplatzierten Lehrlinge werden sich im Herbst in Salzburg dem Vergleich mit den Lehrlingseliten aus den anderen Bundesländern Österreichs und aus Deutschland, Südtirol und der Schweiz stellen. Bereits zum siebenten Mal wird am 7. Juni der Lehrlingswettbewerb der Sparte Handel der Wirtschaftskammer Steiermark ausgetragen und die besten jungen steirischen Talente im Einzelhandel ausgezeichnet. Dabei beteiligen sich wieder tüchtige Lehrlinge aus den unterschiedlichsten Branchen, vom Lebensmittelhandel über Autohandel und Textilhandel bis zum Baustoffhandel. Nach wie vor werden die meisten Lehren im Einzelhandel absolviert. „Dennoch werden qualifizierte Verkäufer immer mehr zur Mangelware“, sagte Spartenobmann Wolfgang Sauer beim vorjährigen Lehrlingswettbewerb des Einzelhandels. „Einerseits lässt die demografische Entwicklung die Zahl der Jugendlichen schrumpfen. Andererseits fehlt es oft auch am persönlichen Engagement der jungen Leute, wobei genau das neben Leistung und Interesse das Um und Auf im Handel ist.“ „Die Wirtschaft braucht kompetenten Nachwuchs“, betonte Sauer, „deshalb ist es WIRTSCHAFTSKAMMER STEIERMARK Sparte Handel Dr. Isabella Schachenreiter-Kollerics T 0316/601-779 E isabella.schachenreiter-kollerics @wkstmk.at Fotos: WK Steiermark RÜCKFRAGEN: Impressionen vom Lehrlingswettbewerb 2010. ANKÜNDIGUNG: LEHRLINGSSEMINARE Thema: „Effektiver Umgang mit Beschwerden – Beschwerden und Reklamationen als Chance nutzen!“ Es gibt insgesamt fünf Termine, und zwar in der Regionalstelle Bruck, Regionalstelle Leibnitz, Regionalstelle Liezen, Graz und Gleisdorf. WOCHE DES HANDELS: Wie attraktiv eine Karriere im Handel sein kann, erlebten interessierte Jugendliche hautnah bei der „Woche des Handels“ im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark. Die Themen unter anderem: Was ist Handel und was macht einen guten Verkäufer aus? Die Sparte Handel hat Schüler aus der ganzen Steiermark eingeladen, um ihnen den Beruf der Kauffrau oder des Kaufmanns näherzubringen. Coole Unterhaltung war natürlich auch mit dabei: So standen ein attraktives Quiz und simulierte Verkaufsgespräche auf dem Programm. Foto: WK Steiermark Schüler aus der ganzen Steiermark mit dabei Bei der Berufsinformationswoche war natürlich auch das Team des Landesgremiums Mode und Freizeit dabei. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 31 BILDUNG | LBS Gleinstätten LBS Gleinstätten: „Aus Kunden Fans machen!“ Wieder war Coach Stefan Braun als Experte aus der Praxis zu Gast in der LBS Gleinstätten, diesmal zum Thema „Aus Kunden Fans machen“. Sein Motto: „Voraussetzung für erfolgreiches Verkaufen ist gute Laune!“ Kaufentscheidungen finden beim Menschen zu 94 % im Gefühlsbereich und nur zu 6 % mit dem Verstand statt. Dabei macht der Ton die Musik und die Verwendung der richtigen Worte ist entscheidend! Deshalb ist Lächeln die wichtigste Eigenschaft guter Verkäufer, die mit guter Laune bis zu 30% vom Umsatz durch Zusatzverkäufe erzielen. Foto: LBS Gleinstätten ZUSATZVERKAUF WARUM? Der erste Teil vom Seminar „aus Kunden Fans machen“ mit Stefan Braun als Seminarleiter hat bei den Schülern der ersten Klasse nach einer Feedbackrunde bei fast allen Teilnehmern grosse Begeisterung ausgelöst. Die Schüler waren sehr motiviert und haben in Teamarbeit gute Ergebnisse geliefert. Was Kunden von Fans unterscheidet, darüber haben wir schon in der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN berich- tet. Diesmal wenden wir uns der Wirkung des Verkäufers auf den Empfänger (Kunden) zu: DIE WIRKUNG AUF DEN EMPFÄNGER: Inhalt, Sachaussage Stimme, Klang Ausdruck, Worte 7% 55% Gestik, Mimik, Körpersprache MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Stefan Braun behandelte danach die wesentlichen Do’s im Verkauf und auch die Einwandbehandlung, wenn ein Kunde ein Produkt z. B. als zu teuer empfindet und legte dem engagierten Berufsnachweise folgende Checkliste für die Erfolgsfaktoren im Verkaufsgespräch vor: Checkliste Erfolgsfaktoren im Verkaufsgespräch 1. Die Vorbereitung auf Verkaufsgespräche Persönliche Vorbereitung: – Motivation – Begeisterung – Einstellung gegenüber Kunden – Gepflegtes Erscheinungsbild 38% 32 • Zusatzverkäufe sind Service für den Kunden • Kundenbegeisterung und Kundenbindung • Aufbau neuer Kundenschichten • Steigerung der Kundenbegeisterung – Erhöhung der Weiterempfehlung • Umsätze und Erträge sichern – Arbeitsplatzsicherung • Anbieten bis zum 3. Nein! 2. Kontaktaufnahme – der erste Eindruck entscheidet Präsenz des Verkaufspersonals LBS Gleinstätten | BILDUNG – Begrüßung durch das Verkaufspersonal – Freundlichkeit – Höfichkeit – Blickkontakt Haltung, Mimik, Gestik des Verkaufspersonals – Ausstrahlung: Engagement, Freundlichkeit, Motivation 3. Der richtige Zeitpunkt Wenn immer möglich situationsgerecht ansprechen statt Floskeln wie „kann ich Ihnen helfen” verwenden 4. Beratungsgespräch/Bedarfsanalyse Neue KundIn interessiert sich für ein Produkt: – Kennen Sie schon Marco Polo, eine neue Marke in unserem Sortiment, sportlich und doch hochwertig. Darf ich Ihnen ein par Modelle (Schnitte) zeigen? Bevor dem Kunden Produkte präsentiert werden, zwei bis drei Fragen bezüglich der konkreten Kundenbedürfnisse stellen – Zuerst fragen, dann präsentieren – Aktiv zuhören 5. Angebotserstellung/Zusatzverkauf – Abgestimmt auf die Bedarfsanalyse zuerst Übersicht mit passenden Angeboten – Zwei bis drei Produkte mit dem wichtigsten Kundennutzen präsentieren – Dem Kunden die Produkte in die Hand geben 6. Einwandsbehandlung – Einwände sind immer positiv und klare Kaufsignale – Einwandbehandlungstechnik anwenden 7. Preispräsentation – Hochwertigkeit und Einzigartigkeit des Produkts betonen – Nochmalige Einwandbehandlung eventuell notwendig – Verknüpfungen mit – und herstellen (Ja, das Produkt ist sehr hochwertig und gerade deshalb ….) 8. Zusatzverkauf – Zu Ihrer Hose gibt’s die perfekt passende Jacke, probieren sie diese doch an … – Wie gerne tragen Sie Westen? Von dieser Marke gibt’s eine; die genau auf Ihren Rock abgestimmt ist. 9. Abschluss Wenn ein Kauf erfolgt – Sie haben eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen – Gratulation! – Viel Freude mit dem neuen Outft, ihr(e) PartnerIn wird begeistert sein. Sie sehen wirklich toll aus. LBS Gleinstätten: Der rote Schuhsessel ist da! Von einer engagierten Lehrerin im Schuhkurier entdeckt und vom Landesgremium Mode und Freizeit angekauft: Der rote Schuhsessel ist da und steht im schuleigenen LBS Shop! natürlich auch bei der Anprobe von Schuhen oftmals zum Einsatz. Im Unterrichtsgegenstand „Werbetechnisches Praktikum“ wird das Hauptaugenmerk auf Visual Merchandising inklusive der Schaufenstergestaltung gelegt. Egal ob es sich dabei um die Gestaltung von Präsentationsinseln im Shop oder um die Gestaltung unserer Vitrinen in den Gängen der Landesberufsschule handelt – der Schuhses- sel wird überall die Blicke der Kunden/ Kundinnen bzw. Schüler/innen auf sich ziehen.“ Foto: LBS Gleinstätten Lehrerin Eva Reinprecht meint dazu: „Dort ist der rote Schuhsessel ein echter „Hingucker“ und wertet die Schuhabteilung im Shop, in dem ja Bekleidung, Schuhe und Accessoires zu finden sind, enorm auf. In unserem Shop werden die theoretisch vermittelten Unterrichtsinhalte im Gegenstand „Warenspezifisches Verkaufspraktikum“ in die Praxis umgesetzt. Das Verkaufstraining erfolgt in Form von Rollenspielen, welche gut vor- bzw. auch nachbereitet werden. Dies alles geschieht in unserem Shop, der für diese praxisgerechte Ausbildung optimal geeignet ist. Abgesehen davon stellt der Schuhsessel auch gleichzeitig eine sehr attraktive Form eines Probiersessels dar und somit kommt er MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 33 BILDUNG | LBS Gleinstätten LBS Gleinstätten: Am 14. Februar 2011 konnten 54 SchülerInnen der zweiten und dritten Klassen der LBS Gleinstätten mit ihren Lehrerinnen Reinprecht, Fenninger und Nöhrer sowie Lehrlingswart Obergantschnig die Modemesse Fashion Premiere im MGC Salzburg besuchen und viele neue Eindrücke rund um das Ordergeschehen sammeln. Am Programm stand zunächst der Besuch der Firma Street One im Fashion Palais, wo das Vertriebssystem und der Orderablauf von Street One den SchülerInnen näher gebracht wurde. Auch die Ordergewohnheiten der Street One-KundInnen wurden erläutert und die SchülerInnen bekamen tolle Informationen rund um die Kollektionsgestaltung des Unternehmens. Im Modegroßhandelszentrum (MGC) und Mode-und Eventcenter (MEC) folgte eine Führung mit Centermanager Stefan Lüftenegger durch die beiden Gebäude, wo sich alljährlich tausende Besucher aus dem In- und Ausland über die neuesten Trends und Innovationen im Bereich Bekleidung, Schuhe, Accessoires und Sport informieren und ihre Orders tätigen. Nach diesem sehr informativen Vormittag ging es weiter in den nahegelegenen Europark und gleich zum nächsten Arbeitsauftrag. Die SchülerInnen setzten sich intensiv mit Schaufenstergestaltungen un- Impressionen von der Schulexkursion der LBS Gleinstätten 34 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 terschiedlichster Geschäfte auseinander und sammelten viele Informationen zu einer Schaufensteranalyse, die im Unterricht weiter bearbeitet wurde. Alle Fotos: LBS Gleinstätten Schulexkursion Fashion Premiere LBS Hartberg | BILDUNG 40 Jahre LBS Hartberg ßerst positiv auf den Unterricht aus, aber auch auf das soziale Miteinander in der Klasse und auf den Lernerfolg. Neben einer fachlichen Ausbildung wird in der LBS Hartberg auch großer Wert auf die Stärkung der sozialen Kompetenzen gelegt. Derzeit werden Klassen für die neuen Lehrberufe EDV, Telekommunikation, Gartencenter, Baustofffachberater Fotos: WK Steiermark Im Gründungsjahr 1970 saßen laut dem heutigen Direktor, Rudolf Kröll, noch 36 und mehr SchülerInnen in einer Klasse, bis zum Schuljahr 2008/09 wurden maximal 30 SchülerInnen pro Klasse unterrichtet. Heute befinden sich – und das zeigt den positiven Wandel in der Schulorganisation auf – nur mehr 18 bis 20 SchülerInnen in einer Klasse. Das wirkt sich natürlich äu- LBS Hartberg: Sporttage Foto: LBS Hartberg Die Landesberufsschule Hartberg, die wir in der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN ausführlich vorgestellt haben, feierte vor kurzem ihr 40-Jahr-Jubiläum. und Automobil geführt. Bei den „klassischen“ Lehrberufen sind Einzelhandel (Sport, Hartwaren), Waffen und Munition, Elektro und Elektronik sowie Einrichtung vertreten. In der LBS Hartberg fanden am 15. Februar und am 5. April Sporttage statt. Am 15. Februar wurden dem sportbegeisterten Berufsnachwuchs die Sportarten Fitnessgeräte, Klettern, Speedminton, Stockschießen und Tauchen angeboten. In der Beliebtheitsskala rangierte das Tauchen vor Speedminton und Stockschießen, fürs Klettern und für die Übungen an den Fitnessgeräten war die Begeisterung nicht so groß. Beim Sporttag am 5. April wurden die Sportarten Mountainbiken, Tauchen, Klettern, Speedminton und Stocksport angeboten. Allen Teilnehmer wurde auch eine Teilnahmebestätigung über die absolvierten Sportarten ausgestellt. Klettern und Tauchen standen bei den Sporttagen der Landesberufsschule in der Beliebtheit ganz oben. Sportliche Vorbilder: Harald Scherz und Ferdinand Roth zu Gast bei den SchülerInnen der LBS Hartberg MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 35 Fotos: Steiner1888 FIRMENBERICHT | Steiner1888 Steiner1888 Wollwelt Im Jahr 1888 gründete die Familie Steiner am Fuße des Dachsteinmassivs eine Lodenwalke zur Verarbeitung heimischer Schafwolle. Mehr als ein Jahrhundert später wird bei Steiner hochwertige Wolle aus aller Welt zu feinsten und zu 100 % natürlichen Produkten verarbeitet. Obwohl das Familienunternehmen mittlerweile schon in der fünften Generation geführt wird, ist die Firmenphilosophie immer die gleiche: „Von der Auswahl der Wolle bis zur faserschonenden Verarbeitung ist jedes Stück mit Sorgfalt und Liebe gefertigt.“ Die Firma Steiner ist der größte Lodenproduzent Österreichs. Neben den Stoffen für den Trachtenmarkt werden vor allem modernste Gewebe für den internationalen Markt entwickelt. Zu den bekanntesten Kunden zählen Dolce & Gabbana, Escada, Willi Bogner, Yves St. Laurent, Luis Trenker, Joop sowie das britische Unternehmen Burberry. Schon 1978 errichtete die Firma Steiner in Mandling ein Einzelhandelsgeschäft, dem1981 in Schladming und 2003 in Obertauern zwei weitere folgten. Seit 1959 werden in Obertauern auch Schilifte betrieben, derzeit fünf Sessellifte. Obwohl seit Bestehen der Firma immer Decken produziert wurden, hat man sich erst 2001 entschlossen, eine eigene Deckenmarke – Steiner1888 – zu gründen. die nun schon fast die Hälfte des Umsatzes der Firma Steiner GmbH & Co KG einnimmt. 36 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Heute umfasst die Steiner GmbH & Co KG vier Geschäftsfelder: > Lodenfabrik > Steiner1888 (Decken und Accessoires, Möbelbezugsstoffe) > Einzelhandel > Seilbahnbereich Obertauern Insgesamt sind in Hochbeschäftigungszeiten 105 Personen (davon 40 Personen im saisonalen Seilbahnbetrieb) im Unternehmen beschäftigt, u. a. 35 Personen im vollstufigen Produktionsbetrieb. Die Produkte stehen für 100 % Natur, und zwar federleichtes Alpaka, edles Cash- 1,5 Millionen € investierte Familie Steiner in das in Hinblick auf die SCHI WM 2013 in Schladming umgebaute Geschäft. Mit dem stilvollen Ambiente und der modernen architektonischen Gestaltung wurde nicht nur die eigene Position gestärkt, sondern auch ein optimales Umfeld für das Angebot an internationalen Marken geschaffen. Steiner1888 | FIRMENBERICHT Foto: Steiner1888 mere, feine Angorakaninwolle oder sorgfältig ausgesuchte Merinowolle. Es wird also ausschließlich mit natürlicher Rohwolle gearbeitet. Fotos: Steiner1888, Gernot Langs Die neue Steiner 1888 Wollwelt Die Loden-Manufaktur in Mandling öffnet als neue Steiner1888 Wollwelt ihre Pforten für Besucher und bietet allen Interessierten erstmalig einen Einblick hinter die Kulissen einer aufwändigen Fertigung von hochwertigen gewalkten Stoffen und Steiner 1888 Decken und das dahinter steckende Know How. Die neue Steiner 1888 Wollwelt stellt ein attraktives Ausflugsziel dar, das den komplizierten Produktionsvorgang von Walkstoffen im wahrsten Sinne des Wortes „angreifbar“ macht – von den kostbaren Rohwollen bis zu den feinsten Lodenstoffen. Ein 3-D-Kino, Info-Monitore im unmittelbaren Umfeld der Maschinen, „Spür“Stationen und fachkundige Führungen machen den Besuch in der Steiner1888 Wollwelt zu einem unvergesslichen Erlebnis. Firmenjubiläen Als Wirtschaftskammer-Mitglied haben Sie die Möglichkeit, Urkunden für Ihr Firmenjubiläum anzufordern (10jähriges, 15jähriges, 20jähriges usw. Firmenjubiläum). Da aus technischen Gründen Firmenjubiläen in unserer Datenbank leider nicht automatisch erkannt werden können, nutzen Sie bitte die Möglichkeit, bei uns eine Urkunde anzufordern: Landesgremium des Handels mit Mode & Freizeitartikeln Körblergasse 111-113, 8021 Graz F 0316/601- 1212 E [email protected] M e s s e t e r m i n e MGC Wien 05.05.2011 25.–26.05.2011 09.06.2011 Flashorder KIKO Fest Ordertage Flashorder Hinweis: In der nächsten Ausgabe von Mode & Freizeit Intern finden Sie den Messekalender für die Ordersaison Frühjahr/Sommer 2012. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 37 UMFRAGE | Schuhpflege Liebe dein Leder! Umfrage zeigt: Deutschland braucht Nachhilfe in Sachen Schuhpflege Sparsam, wenig emotional und tendenziell nostalgisch – so könnte man die Ergebnisse der GEWIS-Umfrage 2010, die das Verhältnis der Deutschen zu ihren Schuhen analysiert, in wenigen Worten zusammenfassen. Die Auswertungen zeigen: Neue Schuhe werden in der Regel nur im akuten Bedarfsfall gekauft und aktuelle Trends eher mit Vorsicht genossen. Bevorzugt werden klassische (bei Frauen) beziehungsweise sportliche (bei Männern) Modelle. Doch wer vermutet, dass der deutsche Schuhträger angesichts dieses Verhaltens alle Energie in Pflege und Erhalt der in die Jahre gekommenen Lieblingsmodelle steckt, irrt: Für rund die Hälfte der Befragten ist Schuhpflege ein vollkommenes Fremdwort. COLLONIL, seit über 100 Jahren Experte für Schuh-und Lederpflege, setzt angesichts der deutschen Putzmuffeligkeit auf effiziente, unkompliziert anwendbare Produkte und verbindet dabei das Nützliche mit dem Angenehmen. Der deutsche Durchschnittsschuhträger ist kein Trendjäger: 69 Prozent der im Rahmen der GEWIS-Studie befragten Frauen geben an, dass sie mehr als zehn Jahre alte Schuhe besitzen. Unter den Herren der Schöpfung haben sogar 71 Prozent solch museumsreife Stücke im Schrank. 79 von 100 Studienteilnehmer kaufen angeblich nur dann Schuhe, wenn die alten kaputt sind. Der überwiegende Anteil der Männer (66 Prozent) besitzen fünf bis zehn Paar Schuhe, die ihnen allerdings nichts bedeuten (41 Prozent) oder rein funktional sind (30 Prozent). Auch die Damen zeigen sich entgegen aller Klischees eher zurückhaltend: 21 von 100 haben zehn bis 15 Paar Schuhe im Regal, 17 Prozent 15 bis 20 Paar und nur sechs Prozent geben zu, dass sie längst den Überblick über ihr Fußbekleidungssammelsurium verloren haben. Nicht ganz so nüchtern wie die Herren äußerten sich die Damen hinsichtlich der Bedeutung von Schuhen: 28 Prozent behaupten, Schuhe spiegelten Luxus oder Bescheidenheit wider, während 21 Prozent sogar glauben, den Charakter ihres Trägers an seinen Schuhen erkennen zu können. Weitere 12 von 100 sagten, ihre Schuhe machten sie größer. Umso erschreckender ist das allgemeine Pflege-Desinteresse, auf das Schuhe in deutschen Haushalten stoßen: 38 Prozent der weiblichen und 44 Prozent der männlichen Schuhträger gönnen ihrer Fußbekleidung keinerlei Pflege. 23 Prozent der Befragten benutzen zumindest Selbstglanzschwämme, 19 Prozent waschen den Schmutz mit Wasser ab. Lediglich 12 Prozent greifen mehr oder minder regelmäßig zu Schuhcreme. Damit stellt sich die berechtigte Frage: Wie passt dieses Verhalten zur von GEWIS ermittelten deutschen Neigung zum Sammlertum, Pragmatik und der Wertschätzung von Langlebigkeit? Diese deutsche GEWIS-Studie wurde uns von COLLONIL zur Verfügung gestellt. Wir glauben, dass die deutschen Daten auf Österreich sehr gut übertragbar sind und bedanken uns bei Karl Domoracky von COLLONIL-Österreich. 38 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Wie viel Paar Schuhe besitzen Sie derzeit? Was bedeuten Schuhe für Sie? Wie pflegen Sie Ihre Schuhe? Arbeitszeitaufzeichnungen | RECHT Arbeitszeitaufzeichnungen: Streitigkeiten über Überstundenarbeit vermeiden Häufiger Streitpunkt im Arbeitsverhältnis ist regelmäßig, ob Überstundenarbeit geleistet wurde. Bei Teilzeitbeschäftigten erstrecken sich Auseinandersetzungen meist darauf, ob Mehrstunden geleistet worden sind. In beiden Fällen kann der Arbeitnehmer das Entgelt für Überstunden bzw. für Mehrarbeitsstunden als Gegenleistung für die von ihm zur Verfügung gestellte Arbeitskraft verlangen. Der Betrieb kann in der Auseinandersetzung über das Ausmaß der vom Mitarbeiter geleisteten Arbeitszeit nur bestehen, wenn er Aufzeichnungen über die geleisteten Arbeitsstunden führt, wozu er durch das Arbeitszeitgesetz ohnedies verpflichtet ist. VORSICHT! Aufzeichnungspflicht besteht für alle Betriebe, auch für Kleinbetriebe mit nur einem oder wenigen Mitarbeitern! Die Einhaltung der Aufzeichnungspflicht wird durch das Arbeitsinspektorat überprüft. Die Nichteinhaltung führt zu Strafsanktionen gegen den Arbeitgeber. Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnung: Für eine korrekte aber auch sinnvolle Arbeitszeitaufzeichnung genügt es nicht, auf irgendwelche im Vorhinein festgesetzten fixen Arbeitszeiten in den Lohnkontoblättern hinzuweisen! Die Auffassung, dass die generelle Festlegung von Tagesarbeitszeiten die Führung von Aufzeichnungen über Beginn und Ende der Arbeitszeit entbehrlich mache, findet im Arbeitszeitgesetz keine Deckung. In welcher Art und Weise konkret Arbeitszeitaufzeichnungen zu erfolgen haben, darüber gibt das Gesetz keine Auskunft. Konkrete Empfehlung der Gremien, wie sich der Arbeitgeber vor der unberechtigten Geltendmachung von Überstunden schützen kann: Vereinbaren Sie mit dem Mitarbeiter, dass er auf einem ihm übergebenen Formularzettel die konkreten Arbeitszeiten eines jeden Tages einträgt, und er diese Unterlage am Ende des Monats seinem direkten Vorgesetzten zur Überprüfung vorlegt. Ist der direkte Vorgesetzte des Mitarbeiters mit dem Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnungen einverstanden – weil etwa keine Mehr- und Überstunden ersichtlich sind, bzw. nur jene Mehr- und Überstunden ersichtlich sind, die aus der Sicht des Betriebes auch geleistet und abzugelten sind – sollte der Arbeitnehmer mit seiner Unterschrift jedenfalls die Richtigkeit der Arbeitszeitaufzeichnungen bestätigen. Ist der direkte Vorgesetzte des Mitarbeiters mit dem Inhalt der Arbeitszeitaufzeichnungen nicht einverstanden – weil etwa tatsächlich nicht erbrachte Mehr- und Überstunden auf der Aufzeichnung ersichtlich sind, bzw. eine größere Anzahl an Mehr- und Überstunden ersichtlich ist, als tatsächlich geleistet und noch abzugelten sind – sollte eine entsprechend richtig gestellte Arbeitszeitaufzeichnung für den abgelaufenen Monat erstellt, und vom Arbeitnehmer mit seiner Unterschrift als Zeichen der Richtigkeit bestätigt werden. Achten Sie darauf, dass Sie am Ende des Jahres für jedes Monat der Beschäftigung des Mitarbeiter die entsprechende vom Mitarbeiter unterfertigte monatliche Arbeitszeitaufzeichnung zum Personalakt legen, und diese für die Dauer von zumindest drei Jahren – dies entspricht der 3jährigen Verjährungszeit zur Geltendmachung arbeitsrechtlicher Ansprüche – dort belassen, um für etwaige gerichtliche Auseinandersetzungen bestens vorbereitet zu sein. AUSKÜNFTE UND INFORMATION RECHTSSERVICE DER WK STEIERMARK Körblergasse 111-113, 8021 Graz T 0316/601-601, E [email protected] www.wko.at/stmk/rs MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 39 RECHT | Schutzverband Schutzverband: Generelles Zugabenverbot gefallen – was gilt nun? So war beispielsweise die Werbung „Krawatte oder Hemd gratis zu einem Anzug“ oder „Gratis-Christbaum ab einem bestimmten Einkaufswert“ jedenfalls verboten. Nun wurde das generelle Zugabenverbot in Österreich durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes im November 2010 unanwendbar, weil es mit dem Europarecht nicht vereinbar ist. Für Belgien und Deutschland wurden zuvor bereits vergleichbare Urteile erlassen. Den österreichischen Anlassfall betraf eine heimische Tageszeitung, die eine Wahl des „Fußballer des Jahres“ per Internet oder Wahlcoupon aus der Zeitung veranstaltete, wodurch ein Abendessen mit dem Wahlsieger zu gewinnen war. Der Kläger als Herausgeber einer anderen Tageszeitung war der Ansicht, dass die Teilnahme am Gewinnspiel eine unzulässige Zugabe nach § 9a UWG sei. Der Oberste Gerichtshof setzte sein Verfahren in dieser Causa aus und legte dem EuGH Fragen zur Auslegung der EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken, die mit seiner Entscheidung zusammenhängt, vor. Nun wurde durch den EuGH klargestellt, dass das Zugabenverbot gegenüber Verbrauchern mit der EU-Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken unvereinbar ist, selbst wenn das Verbot auch andere Ziele als den bloßen Verbraucherschutz verfolgt. Nachdem keine strengeren Regelungen als die in der Richtlinie festgelegten Maßnahmen erlassen werden dürfen und sich dort keine Beschränkungen für Zugaben finden, widerspricht das Zuga- 40 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Fotos: Schutzverband Nach dem Zugabenverbot im § 9a des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) war es unzulässig, Verbrauchern Gratiszugaben neben Waren oder Leistungen anzukündigen, weil vor unsachlichen Mag. Georgina Schenner Kaufanreizen durch Kombiangebote geschützt werden sollte. Die Wahl des „Fussballer des Jahres“ einer österreichischen Zeitung war Anlassfall, dass der EuGH das Zugabenverbot in seiner bisherigen Form aufgehoben hat. benverbot des § 9a UWG dieser europäischen Regelung. Das generelle Zugabenverbot gilt somit nur mehr zwischen Unternehmern. Bei Verbrauchergeschäften bedeutet diese geänderte Rechtslage jedoch nicht, dass sämtliche Gratiszugaben erlaubt wären. Es bleibt gegenüber Verbrauchern nämlich die allgemeine Prüfung, ob solche Ankündigungen unlauter, aggressiv oder irreführend sind. Potenzielle Kunden dürfen nicht durch Werbegeschenke einem psychischen Kaufzwang erliegen, weil sich die Gratiszugabe verglichen mit dem Warenwert nicht mehr im Rahmen bewegt. Auch sonstiges unlauteres Anlocken ist unzulässig. Irreführend ist der Hinweis „Solange der Vorrat reicht“ für eine Zugabe, wenn die bereitgehaltene Menge an Zugaben nicht im angemessenen Verhältnis zur erwarteten Nachfrage steht. Weiters sollte sich der Wert einer Zugabe auf Ankündigungen finden, um eine Irreführung darüber zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Werbungen, wo nicht feststellbar ist, um welchen Preis diese Gratiszugabe sonst zu kaufen ist. Nunmehr zulässige Zugabenankündigungen halten sich wertmäßig im Rahmen und täuschen die Kunden nicht. Wichtig ist daher, dass die Werbung alle wesentlichen Informationen wie den Wert der Zugabe und die Bedingungen der Aktion enthält. Das Gleiche gilt auch für Gewinnspiele, wenn sie wie Zugaben vom Kauf einer Ware oder Dienstleistung abhängig sind. Solche Ankündigungen sind gegenüber Verbrauchern nun auch über die bisherige Grenze von € 21.600,— Gewinnspielwert möglich, wenn sie im Einzelfall nicht unlauter, aggressiv oder irreführend sind. Die genauen Grenzen dieser Werbung werden aber ebenso wie bei den Zugaben noch durch die Rechtsprechung auszuloten sein. Ein Verfahren bezüglich einer Werbung mit einem Auto und anderen werthaften Waren als Zugabe bei einem Möbelkauf in einer Einrichtungshauskette ab einem bestimmten Einkaufswert ist schon im Laufen und wir werden über die weitere Entwicklung berichten. AUSKÜNFTE UND INFORMATION MAG. GEORGINA SCHENNER Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb www.schutzverband.at Schutzverband | RECHT Schutzverband: Irreführung durch Preisreduktionswerbung von „World of Accessoires“ Mag. Hannes Seidelberger So wurde beispielsweise im leer übernommenen Standort der Firma „Leder Scheffel“ in der Mariahilfer Straße ab Juni 2010 ein „Inventurabverkauf“ angekündigt, wonach groß und uneingeschränkt eine Preisreduzierung „AUF ALLES –70 %“ angekündigt wurde. Dies wurde mit großen knalligen Scheibenklebern und weiteren Preissenkungsankündigungen wie „Reisegepäck –50 %“, „alle Ledertaschen –60 %“, alle Schuhe –50 %“, „auf alles –70 %“ noch verstärkt. Lediglich an einer einzigen Stelle, winzig klein und praktisch nicht lesbar war unter dem „minus“-Zeichen der plakativ hervorgehobenen, über die gesamte Geschäftsfront gehenden Beschilderung mit der Ankündigung „Auf alles –70 % - Inventurverkauf – Auf alles –70%“ ein gänzlich untergehendes „max“ gesetzt. Nachdem die klagende Partei die Irreführungseignung der unzutreffenden Preisreduktionswerbung „auf alles –70 %“ bei einer bloß vorgetäuschten Inventur beanstandet und eine Einstellung der irreführenden Ankündigungen samt einer schriftlichen Unterlassungserklärung gefordert hatte, wurde die Preisreduktionsankündigung „auf alles“ lediglich kosmetisch, geradezu „alibimäßig“ durch einen winzig kleinen, im Gesamteindruck und in der Relation zur blickfangartig hervorgehobenen „AUF ALLES –70% INVENTURABVERKAUF“ Preisreduzierungsangabe kaum wahrnehmbaren Zusatz „bis zu“ ergänzt. Teil- Fotos: Schutzverband Der Schutzverband musste zum wiederholten Male gegen einen Lederwarenhändler einschreiten, der an mehreren Standorten, welche dann teilweise bald wieder geschlossen wurden, mit Preisreduktionen „bis zu minus 70 % auf alles“ warb. weise wurden die absoluten Preissenkungsangaben gar nicht eingeschränkt. Die groß angekündigte Preissenkung „auf alles –70%“, „alle Ledertaschen –60%“ bzw. „Reisegepäck –50 %“ waren überdies unwahr. „Reisegepäck –50%“ wurde gänzlich uneingeschränkt angekündigt, etwa am Schaufenster. Bei nicht wenigen Reisegepäckstücken waren die Preise jedoch nicht um 50 % reduziert. Auch zahlreiche Ledertaschen wurden bei einem Augenschein um weniger als 60 % reduziert vorgefunden, obwohl auf dem Scheibenkleber „alle Ledertaschen –60 %“ angekündigt wurden. Nach unseren Beobachtungen war das Angebot im Geschäftslokal durchwegs nicht, wie beworben, um 70 %, sondern im Schnitt nur um die 40 – 50 % ermäßigt. Der Wahrheitsgrundsatz ist ein fundamentaler Grundsatz des lauteren Wettbewerbs. Das Irreführungsverbot des § 2 UWG erstreckt sich auf Marktbeteiligte und erfasst sowohl den mitbewerber- als auch verbraucherschützenden Wettbewerb. Die Irrefüh- rungseignung einer Werbeankündigung ist nach deren Gesamteindruck, gemessen am Verständnis eines durchschnittlich informierten und verständigen Adressaten, der eine dem Anlass angemessene und daher oft auch bloß flüchtige Aufmerksamkeit aufwendet, zu beurteilen. Der Gesamteindruck ist aber nicht gleichbedeutend mit dem Gesamtinhalt einer Ankündigung, da der Gesamteindruck durch Teile der Werbebotschaft, die besonders herausgestellt sind, bereits entscheidend geprägt werden kann. Werden Ankündigungsteile so wie hier blickfangartig herausgestellt, muss auch der Blickfang für sich allein zutreffend sein. Der Schutzverband brachte daher eine umfassende Unterlassungsklage ein und die Firma sowie ihr einziger Gesellschafter und Geschäftsführer persönlich verpflichteten sich in einem gerichtlichen Vergleich, diese mehrfach irreführenden Ankündigungen ab sofort zu unterlassen und dies in einer Ausgabe der Wiener Wirtschaft auf ihre Kosten zu veröffentlichen. Wir werden auch in Zukunft einschreiten, um solche Missstände bei einzelnen Anbietern im Modehandel im Interesse der gesamten Branche zu unterbinden. AUSKÜNFTE UND INFORMATION MAG. HANNES SEIDELBERGER Schutzverband gegen unlauteren Wettbewerb www.schutzverband.at MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 41 RECHT | Merkblatt Ladendiebstahl Schlauer als die Klauer § In der letzten Ausgabe von MODE & FREIZEIT INTERN (MFI 7/2010) haben wir Ihnen die WKÖ-Broschüre „Dauerthema Ladendiebstahl“ von Baumühlner/ Seeliger ausführlich vorgestellt. Auf Grund zahlreicher Anfragen zu diesem Thema informieren wir Sie jetzt mit dem Merkblatt Ladendiebstahl über die rechtlichen Grundlagen und das richtige Verhalten bei einem Ladendiebstahl und machen Sie damit „schlauer als die Klauer“. Wirtschaftliche Bedeutung des Ladendiebstahles Der volkswirtschaftliche Schaden des Ladendiebstahles in Österreich ist enorm und beträgt nach Schätzungen etwa 500 bis 800 Mio. Euro im Jahr. Im Vergleich dazu: der gesamte Einzelhandelsumsatz des Jahres 2009 betrug 53,3 Mrd. Euro. Was versteht man unter Ladendiebstahl? Unter Ladendiebstahl versteht man den Diebstahl in der Grundausprägung des § 127 StGB, so insbesondere in Selbstbedienungseinrichtungen und sonstigen Läden, ohne dass qualifizierende Elemente wie Wert der gestohlenen Sachen über € 3.000,–, Einbruch, Waffen, räuberischer Diebstahl, gewerbsmäßiger Diebstahl oder Diebstahl im Rahmen einer kriminellen Vereinigung vorliegen. Die Strafdrohung geht bis zu 6 Monaten Freiheitsstrafe bzw. einer Geldstrafe bis zu 360 Tagessätze. Ist der Wert der gestohlenen Waren höher als € 3.000,–, geht der Strafrahmen bis 3 Jahre, bei einem Wert über € 50.000,– bis 10 Jahre. Wird das Personal des Unternehmers getäuscht, etwa durch Austausch von Preisetiketten, kann der Tatbestand des Betruges (§ 146 StGB) vorliegen. Der Strafrahmen ist der gleiche wie beim Diebstahl. Wenn eine Sache geringen Wertes (maximal € 100,–) aus Not, Unbesonnenheit oder zur Befriedigung eines Gelüstes gestohlen wird, liegt der Tatbestand der Entwendung des § 142 StGB vor. Der Strafrahmen geht hier bis zu 1 Monat Freiheitsstrafe bzw. Geldstrafe bis zu 60 Tagessätze. 42 MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 Strafmündigkeit Jungen Menschen unter 14 Jahren fehlt die Strafmündigkeit. Bei jungen Menschen von 14 bis 16 Jahren ist bei Strafrahmen bis zu 3 Jahren (Vergehen) die Strafbarkeit ausgeschlossen, wenn kein schweres Verschulden vorliegt und die Bestrafung nicht aus besonderen Gründen geboten ist, um den Jugendlichen von weiteren Straftaten abzuhalten. In solchen Fällen können lediglich Maßnahmen der Jugendwohlfahrt ergriffen werden. Rechte des Unternehmers bei Betretung auf frischer Tat Bei Betretung auf frischer Tat hat der Geschädigte das Recht, den Verdächtigen mit angemessener Gewalt bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Es muss sofort die Polizei verständigt werden, die dann über die weitere Vorgehensweise entscheidet. Dies ist das so genannte Privatanhaltungsrecht gem. § 80 Abs. 2 StPO. Voraussetzung dafür ist ein hinreichender Tatverdacht. Die Weigerung eines Kunden, seine Taschen kontrollieren zu lassen stellt – für sich allein – keinen hinreichenden Tatverdacht dar. Erforderlich sind Beobachtungen, etwa dass jemand Waren eingesteckt und an der Kassa nicht deklariert hat. Taschenkontrollen Taschenkontrollen können nur auf freiwilliger Basis vorgenommen werden. Eine vertragliche Vereinbarung zur Vornahme von Taschenkontrollen ist nicht rechtswirksam. In diesem Sinne sind auch alle Ankündigungen zu verstehen, die möglichst so angebracht werden sollten, dass sie vor dem Betreten des Geschäftes und nicht erst an der Kasse zu sehen sind. Eine vertragliche Verpflichtung zur Abgabe größerer Taschen oder Säcke an der Kassa oder an einer sonstigen Stelle erscheint rechtlich gedeckt. Strafrechtliche Verantwortung des Unternehmers Die Nichtbeachtung der dargestellten Regeln bei Taschenkontrollen bzw. beim Privatanhalterecht kann zu einer strafrechtlichen Verantwortung des Unternehmers führen. So kann etwa eine erzwungene Taschenkontrolle den Tatbestand der Nötigung darstellen (§ 105 StGB/Freiheitsstrafe bis zu 1 Jahr). Das Verlangen von unangemessenen Schadenersatzforderungen in Verbindung mit der Androhung einer Anzeige kann den Tatbestand der Erpressung darstellen (§ 144 StGB/Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren). Die ungerechtfertigte Beschuldigung des Ladendiebstahls in einer für Dritte wahrnehmbaren Weise kann den Tatbestand der Üblen Nachrede darstellen (§ 111 StGB/Privatanklagedelikt mit Strafdrohung bis 6 Monate). Außergerichtlicher Tatausgleich (Diversion) – Bußgeldverfahren - Voraussetzungen der Diversion (§§ 198 ff. StPO) Wenn kein qualifizierter Diebstahl vorliegt und die Schuld des Verdächtigen nicht als schwer anzusehen ist, kann von der Einleitung eines Strafverfahrens abgesehen werden, wenn der Verdächtige ein Bußgeld entrichtet. Weitere Voraussetzung ist ein hinreichend geklärter Sachverhalt, der die Tatbegehung durch den Verdächtigen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit annehmen lässt. § Merkblatt Ladendiebstahl | RECHT Höhe des Bußgeldes Das Bußgeld kann bis zu 180 Tagessätze betragen. Ein Tagessatz liegt – je nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Täters – zwischen € 4,– und € 5.000,– (§ 19 StGB). Das Bußgeld hat der Verdächtige binnen 14 Tagen nach Zustellung der entsprechenden Mitteilung des Staatsanwaltes zu entrichten. Falls dies den Verdächtigen unbillig hart träfe, kann ein Zahlungsaufschub für maximal 6 Monate oder Raten innerhalb dieses Zeitraumes eingeräumt werden. Das Bußgeld fließt an den Staat. Weiters hat der Verdächtige den Schaden des Unternehmers zu ersetzen. Im Rahmen der Diversion kommen theoretisch auch statt des Bußgeldes andere Maßnahmen in Frage, wie etwa die Erbringung gemeinnütziger Leistungen. Dies hat in der Praxis jedoch lediglich geringe Bedeutung. Pauschalierter Schadenersatz an den Händler Außerdem ist ein pauschalierter Schadenersatz für die Unkosten anlässlich der Ergreifung des Täters vorgesehen. Hier erscheinen Beträge in der Höhe von € 50,– bis € 100,– angemessen. Daten über die konkret zugesprochenen Beträge liegen nicht vor. Die Zahlungsfrist wird im Einzelfall bestimmt und beträgt ebenfalls maximal 6 Monate. Staatsanwaltschaft als zuständige Behörde Die Durchführung dieses Verfahrens obliegt der Staatsanwaltschaft. Aber auch das Gericht ist verpflichtet, diese Bestimmungen anzuwenden, wenn die Staatsanwaltschaft dies unterlassen hat oder die Voraussetzungen hiefür sich erst in einem späteren Verfahrensstadium ergeben. Diversion bedeutet keine Vorstrafe Bei Anwendung des Bußgeldverfahrens kommt es zu keiner gerichtlichen Vorstrafe des Verdächtigen. Für den Verdächtigen gilt daher weiter die Unschuldsvermutung. Allerdings wird diese Erledigung im Geschäftsregister der Staatsanwaltschaft gespeichert. Bei einem neuerlichen Tatverdacht wird in der Regel nicht mehr mit dem Bußgeldverfahren vorgegangen, sondern das gerichtliche Strafverfahren eingeleitet. Wenn der Verdächtige das Bußgeld nicht entrichtet, so wenn er meint, die angelastete Tat nicht begangen zu haben, wird ebenfalls das gerichtliche Strafverfahren eingeleitet. Bei der Diversion handelt sich keinesfalls um eine Entkriminalisierung, die materiellen Straftatbestände werden nicht geändert. Was sich ändert, ist lediglich die Art und Weise der staatlichen Reaktion auf strafbares Verhalten. Einstellung wegen Geringfügigkeit (§ 191 StPO) Wenn eine Tat mit Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe von nicht mehr als 3 Jahren bedroht ist, so ist von der Verfolgung abzusehen, wenn in Abwägung der Schuld, der Folgen der Tat und des Verhaltens des Beschuldigten, insbesondere im Hinblick auf eine allfällige Schadensgutmachung, sowie weiterer Umstände, die auf die Strafbemessung Einfluss hätten, der Störwert der Tat als gering anzusehen ist und eine Bestrafung nicht geboten ist, um den Täter von weiteren strafbaren Handlungen abzuhalten. Weiters hat dann die Staatsanwaltschaft das Ermittlungsverfahren einzustellen. Auch das Gericht hat diese für die Staatsanwaltschaft geltenden Bestimmungen sinngemäß anzuwenden, wenn es zur Erhebung einer Anklage gekommen ist. Die Bestimmung über die mangelnde Strafwürdigkeit der Tat (§ 42 StGB) ist daher aufgehoben worden. Seit Einführung des Bußgeldverfahrens spielt jedoch diese Art der Erledigung eine lediglich untergeordnete Rolle. Schadenersatz des Unternehmers – Berechnung Ersatzfähig sind lediglich die Kosten, die durch die konkrete Tat entstanden sind. Überwachungskosten, die nicht durch die konkrete Tat entstanden sind, können dem Ladendieb nicht angelastet werden. Ersatzfähig sind daher etwa folgende Kosten: > Detektivkosten ab dem Zeitpunkt des konkreten Verdachts > Kosten der Anhaltung und der Feststellung der Identität > Kosten der erforderlichen Telefongespräche und des Büromaterials > Mitarbeiterprämien für die Ergreifung in angemessener Höhe Nicht ersatzfähig sind folgende Kosten: > Kosten für Sicherungsmaßnahmen wie Alarmanlagen, Videoüberwachung oder Warensicherung > Detektivkosten bis zum Zeitpunkt eines konkreten Verdachts Broschüre „Dauerthema Ladendiebstahl“ Eine nähere Darstellung dieser Thematik finden Sie – wie in der MFI-Ausgabe 2/2010 berichtet – in der WKÖ-Broschüre „Dauerthema Ladendiebstahl“ Erfolgreiche Gegenstrategien/Rechtliche Hintergründe von Baumühlner/Seeliger (Service-GmbH der WKÖ). Dieses Merkblatt ist ein Produkt der Zusammenarbeit aller Wirtschaftskammern und ist urheberrechtlich geschützt. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an die Wirtschaftskammer T 01/51450-1010 Hinweis! Diese Information finden Sie auch im Internet unter W http://wko.at Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältigster Bearbeitung ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors oder der Wirtschaftskammer Österreich ist ausgeschlossen. MODE & FREIZEIT [ıntern] 1|11 43 Fachexkursion SA, 18. Juni bis MO, 20. Juni 2011 PREISE: Arrangement pro Doppelzimmer € 690,00 Flughafentaxen gesamt pro Person (Stand März 2011) € 220,00 Aufzahlung Einzelzimmer: € 165,00 FLUGDATEN mit Lufthansa/AUA 18. Juni Graz – München LH2347 06.05 Uhr – 07.15 Uhr 18. Juni München – Amsterdam LH2302 09.00 Uhr – 10.30 Uhr 20. Juni Amsterdam – Frankfurt LH0997 18.30 Uhr – 19.35 Uhr 20. Juni Frankfurt – Graz LH1266 22.05 Uhr - 23.20 Uhr LEISTUNGSUMFANG ■ Flüge: Graz – Amsterdam - Graz ■ 2 Nächte im Hotel IBIS CITY CENTRE inklusive Buffetfrühstück http://www.nh-hotels.de Fotos: www.nh-hotels.de Impressum MODE & FREIZEIT [ıntern] 1.11 Medieninhaber: Landesgremium des Handels mit Mode und Freizeitartikeln, Wirtschaftskammer Steiermark, Sparte Handel – Gremialbereich Mode, Lifestyle, Gesundheit Körblergasse 111–113, 8021 Graz T 0316/601-574, F 0316/601-1212, E [email protected] Redaktion und für den Inhalt verantwortlich: Mag. Johannes Klemm, Geschäftsführer Gestaltung und Druck: Druckerei Robitschek, 1050 Wien, Schlossgasse 10–12 Offenlegung nach dem Mediengesetz: Medieninhaber (Verleger): Landesgremien des Handels mit Mode und Freizeitartikeln, Körblergasse 111–113, 8021 Graz Grundlegende Richtung: Information der Gremialmitglieder über rechtliche und wirtschaftliche Belange der Branche. P. b. b. 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