Schiach und schön

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Schiach und schön
FAZIT
Nr. 90
1/2013 EURO 2,50 Erscheinungsort Graz Verlagspostamt 7204 Neudörfl P.b.b. 04Z035487 M
Wirtschaft und mehr. Aus dem Süden.
Schiach
und schön
Fazitgespräch mit
Paul Pizzera
März 2013 Wasser lassen. Geschäfte mit dem Wasser?
Sparbuchsparer werden kalt enteignet
Die Fachhochschule der Wirtschaft im Portrait
Bilder: Ballguide Fotoservice, Martin Wiesner
12 Bälle im Congress Graz
besucht und immer
das gleiche Ergebnis.
Sarah und Richard,
begeisterte Ballbesucher
Mitten im Grazer Stadtzentrum gelegen, verzaubert der congress|graz mit historischem Flair, wunderschönen
Prunkräumen und sagenhafter Akustik. Hier finden Ballveranstalter alles, was sie brauchen, um Bälle so richtig
in Szene setzen zu können. Und ganz egal, in welchem der Säle man auch sein Tanzbein schwingt:
Das Ergebnis ist immer das gleiche.
2
FA Z i t
T. 0043 316 8088-228
www.mcg.at
MÄRZ 2013
WILLKOMMEN BEI FAZIT
Z A H L
D E S
M O N A T S
519
steirische Firmeninsolvenzverfahren gab es im Jahr 2012. Das sind
zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Die größten Insolvenzen waren
jene der Kappa Thermenbeteiligungs GmbH, des Versandhandels
Neckermann und des Vieh- und Fleischhändlers Jöbstl. -nem-
MÄRZ 2013
FA Z I T
3
FAZIT MÄRZ 2013
8
Geschäft mit
dem Wasser?
Über eine Million Europäer haben sich schon in einer Bürgerinitiative gegen die befürchtete Privatisierung des Wassers
ausgesprochen. Doch ist diese Angst überhaupt gerechtfertigt? Was hat die EU vor? Und warum kann man das Wasser
nicht lassen, wie es ist?
24
Paul Pizzera
im Fazitgespräch
Spaß machen kann nur das Tragische. Der Nachwuchskabarettist Paul Pizzera über die Kunst des »Lustig-Seins« und
die Schwierigkeit, »richtig« lustig zu sein. Der Gewinner des
Kleinkunstvogels und des Badener Kabarett-Preises im Gespräch mit Michael Thurm.
50
Die Fachhochschule
der Wirtschaft
Der Campus02 ist die kleinere Fachhochschule in Graz. Seit
1996 werden Studierende, erst als Teil des WIFI, danach in
einem eigenständigen Gebäude, ausgebildet. Vom Image des
WIFI-Kurses hat man sich emanzipiert. Die Nähe zur Wirtschaft ist, auch wegen der Eigentumsverhältnisse, geblieben. a
MÄRZ 2013
Zum Thema
30 Enteignung der Sparbuchsparer
Wie dramatisch sich die gegenwärtig niedrigen Zinsen
auf die meist auf Sparbüchern veranlagten Notgroschen
der Österreicher auswirken, ist vielen nicht bewusst. Solange die Inflation höher ist als etwa die Zinsen, werden
nicht nur die Staatsschulden weginflationiert.
35 Trübe Aussicht für die steirische Wirtschaft
Fragt man die steirischen Klein- und Mittelbetriebe
nach der wirtschaftlichen Lage, kann man von einem
guten Niveau sprechen. Doch wenn es um die Zukunft
geht, sind die steirischen Unternehmer pessimistisch.
36 Facelift bei Toyota und Mercedes
Seit Jänner ist die Produktpalette des japanischen Automobilherstellers Toyota um noch ein erneuertes Erfolgsmodell erweitert: den neuen Auris. Auch Mercedes-Benz hat alle Baureihen der E-Klasse überarbeitet.
42 Professionell Sprachen lernen mit System und Spaß
Fremdsprachenlernen ist für den beruflichen Alltag ein
aktuelleres Thema als je zuvor. Es kann schnell zu einem wichtigen Vorsprung werden, solide Grundlagen
in einer der in unserer Schulbildung weniger gängigen
Sprachen zu erwerben.
54 Der Ruhepol der steirischen Thermenlandschaft
Thermenurlaub bedeutet immer öfter Action, Spannung
und Wasserrutsche. Wem das zu laut ist, der könnte in
der Heiltherme Bad Waltersdorf glücklich werden. Dort
geht es entspannter zu. Ohne Rutsche, ohne Lärm, dafür aber mit einem umfassenden Sauna- und WellnessProgramm mit steirischer Tradition.
Titelfoto: J. J. Kucek Fotos: Andreas Levers, J. J. Kucek, Peter Melbinger, Redcctshirt
INTERN
ZEHNTER JAHRGANG 90 Mal Fazit – das bedeutet 90
Ausgaben und, wenn Sie so wollen, rund 153 Millionen
bedruckte Seiten, auf denen wir Ihnen »Wirtschaft und
mehr aus dem Süden« geboten haben. In unserer Sammlung finden sich Interviews mit interessanten Menschen,
fundiert recherchierte Titelgeschichten und (hoffentlich)
lesenswerte Kommentare. Auch im Jahr 2013, dem zehnten Jahr unseres Erscheinens, wollen wir wieder ordentlich an der Qualitätsschraube drehen. Während die österreichischen Skistars in Schladming mehr oder weniger
erfolgreich die Pisten herunterjagten, bastelten wir mit
vollem Elan an der Zukunft unseres Magazins. Ein paar
Änderungen werden Ihnen schon in der vorliegenden
Ausgabe (Nummer 90) auffallen. Was das kommende Jahr
noch alles bringen wird? Lassen Sie sich überraschen, Sie
können sich zu Recht darauf freuen. Wir tun es schon.
RUBRIKEN
3
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6
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16
30
Zahl des Monats
Zum Thema
Editorial, WebWatch
Politicks
Innovationsporträt
Investor
MÄRZ 2013
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46
56
56
58
Recht haben
Zur Lage
Gut geplant
Mist und Musts
Kultur undsoweiter
Schluss, Impressum
Unser Wasser.
Eine Heilige Kuh
Kein vernünftiger Mensch würde die Landwirtschaft verstaatlichen. Seit sich vor einigen Wochen EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier Gedanken über einheitliche Konzessionsvorschriften für die quer durch Europa wild wuchernden
Auslagerungen von Einrichtungen der öffentlichen Wasserversorgung zu privatwirtschaftlich geführten Unternehmen
machte, ist in Österreich auf einmal der Teufel los.
Die Versorgung mit Trinkwasser
müsse als ein zentrales Element
der Daseinsvorsorge in öffentlicher Hand und unter öffentlicher
Kontrolle bleiben, ist sich die Regierung einig. Dass die Koalition
lieber einen Wasserabwehrkampf
gegen Brüssel ausruft und die
Wähler ablenkt, anstatt endlich
Politik etwa im Bereich der Verwaltungsreform zu machen, ist
verständlich. Dass ihnen auch
die Opposition auf den Leim geht,
nicht.
So behaupten die Grünen, dass
Wasser deshalb kein markttaugliches Gut sei, weil es jeder
braucht. So ein Unsinn! Gleich
wichtig wie Wasser ist etwa die
Versorgung mit Nahrungsmitteln.
Dennoch käme kein vernünftiger
Mensch auf die Idee, die Landwirtschaft oder Supermärkte zu
verstaatlichen. Und wenn heute in den Entwicklungsländern
immer noch Millionen Menschen hungern, dann in erster Linie deshalb, weil sich die Politik der „Ersten Welt“ in vielen
Bereichen gegen die Marktwirtschaft durchgesetzt hat und
mit unsinnigen Exportsubventionen die afrikanischen Bauern
ruiniert.
Eine sachliche Diskussion über die Vor- und Nachteile einer
verpflichtenden Ausschreibung für Wasserversorgungseinrichtungen wäre also durchaus interessant. Schließlich arbeiten Privatunternehmen meist effizienter und kostengünstiger
als öffentliche. Wären Manager und Mitarbeiter, die auf dem
freien Markt rekrutiert werden, nicht besser und günstiger als
jene, die in öffentlichen Betrieben die höheren Positionen einnehmen? Schließlich verdanken öffentlich Bedienstete ihren
Job zuerst dem richtigen Parteibuch und erst danach ihrer
Qualifikation.
Auch die Beantwortung der Frage, welche Gefahren damit
verbunden sind, wenn Wasserversorgungseinrichtungen in
private Hände überführt werden, wäre interessant? Wäre der
Korruption im Zuge einer solchen Auslagerung nicht Tür und
Tor geöffnet? Und was würde mit den Investitionen eigentlich
geschehen? Hätten private Eigentümer überhaupt ein Interesse daran, nachhaltig zu arbeiten und das Ausstattungsniveau
ähnlich hoch zu halten, wie das die öffentlichen Wasserversorger tun?
Es gibt viele Fragen zum Thema „Wasser“, die sich in dem
emotionalen Umfeld, das die aktuelle Diskussion umgibt, leider niemand zu stellen traut. Johannes Tandl, Herausgeber
Sie erreichen den Autor unter [email protected]
Editorial
Provinz ist dort, wo der
eigene Horizont endet
Am letzten Sonntag sind
die alpinen Skiweltmeisterschaften in Schladming zu
Ende gegangen. Mir hat die
WM Spass gemacht und die
paar Rennen, die ich meistens am Schreibtisch via Internet gesehen habe, waren
durch die Bank spannend.
Und spannend waren für
mich auch die Reaktionen,
Von Christian Klepej
die die Eröffnungsfeier in
heimischen Qualitätsmedien wie dem Standard hervorgerufen hat. Alexandra Föderl-Schmid etwa, Chefredakteurin des Standard, musste sich gar »fremdschämen«.
Jetzt ist sowieso größte Vorsicht geboten bei all jenen,
die dieses Wort ironiefrei verwenden; Föderl-Schmid hat
aber mit ihrer abschließenden Analyse, Österreich würde
im Ausland als »Alpindodelvolk« wahrgenommen, einen
rechten Geier abgeschossen.
Selbst wenn wir ihr zugutehalten, dass ihre ausländischen Freunde auch nur Föderl-Schmids sein werden,
deren Reaktion die gute Dame da vorweggenommen hat,
ist das doch ein starkes Stück und sagt viel mehr über
ihre eigene Provinzialität aus als über jene des obersteirischen Schladmings. Und eine ähnliche offenbart auch
der sehr geschätzte Gerfried Sperl im lachsrosenen Blatt.
Dieser vermisste Hinweise auf so anspruchsvolle Themen
wie »Klimawandel und Kunstschnee«, »Titan(en)-Material und Kunstgelenke« oder insgesamt »Steiermarks
Herausforderungen« bei der Eröffnungsfeier. Beide, Föderl-Schmid wie Sperl, monierten übrigens (nona möchte
man denken) das Auftreten des Export-Steirers Arnold
Schwarzenegger. Der eine weniger, die andere mehr. Föderl-Schmid schaffte es allen Ernstes, bei einem Kommentar zu einer Sportveranstaltung den Bogen zur kalifornischen Todesstrafe zu spannen. Jetzt ist die Todesstrafe
immer wieder abzulehnen, trotzdem gibt es geeignetere
Zeitpunkte und Plätze für einen solchen Hinweis.
Mich ärgert deren kleingeistige Kritik übrigens nicht deshalb, weil da jemand »die Steiermark anpatzt«. Ganz im
Gegenteil ärgert mich, dass diese beiden dann ja doch oft
guten Journalisten in einer so abgehobenen Welt leben.
Außerdem haben sie wohl noch nie eine Eröffnungszeremonie einer Sport-(Groß-)Veranstaltung gesehen. Die
sind nämlich in aller Regel ein Topfen. Sogar der Chor aus
behinderten Kindern bei den letztjährigen olympischen
Sommerspielen konnte das nicht ändern. (Und das Budget von London spielte in einer ganz anderen Liga.) Die
Steiermark hat sich bei dieser Feier so präsentiert, wie sie
»auch« ist: nicht nur hochkulturell und eben ein bisschen
Gabalier. Das ist ausnehmend gut so. Diese WM war eine
tolle WM! Für die Steiermark und für ganz Österreich.
Christian Klepej, Herausgeber
Web
Watch
Wenn die Masse
in Innovationen
investiert
C
rowdfunding ist in aller Munde. Eine Gruppe von Menschen
stellt Geld zur Verfügung, um ein Projekt zu finanzieren, etwa
ein Buch oder einem Film. Die Gegenleistung ist oft gering, und
im Grunde handelt es sich um ein Geschenk, ähnlich dem eines
Mäzens. Was aber, wenn man kleine Summen als stiller Teilhaber
investieren, also etwas zurückbekommen will? Das Grazer Unternehmen ISN bietet mit »1000x1000« eine Plattform für Risikokapitalgeber. Investieren kann man zwischen 250 und 5.000 Euro.
1000x1000.at
Investieren statt finanzieren.
Wer Geld nicht verschenken
will, ist hier richtig.
Alle sprechen von der
Krise. Wenige verstehen
was dahinter steckt
W
as steckt hinter der Staatsschuldenkrise? Das ist zweifellos eine Frage, die sich viele stellen und die die wenigsten
wirklich beantworten können. Das Jahoda-Bauer-Institut aus Linz
will das ändern und versucht, im Internet anhand einer interaktiven
Infografik Licht in die Schatten der Finanzwelt zu bringen. Es werden Zusammenhänge aufgezeigt und verständlich erklärt. Wissenschaftlich betreut wird die Seite von sieben Wirtschaftsforschern aus
Wien, Graz, Linz, Innsbruck und London.
diekriseverstehen.net
Wer die Bankenkrise
verstehen will ist auf dieser
Seite gut aufgehoben.
Sie erreichen den Autor unter [email protected]
MÄRZ 2013
NEUES IM NETZ
Ersurfenswerte Webseiten zusammengestellt
von Christian Klepej, Michael Neumayr und Michael Thurm
Dieses Obst
darf jeder gratis
pflücken
F
ür alle denen Bio noch nicht Bio genug ist, bleibt meist nur
der Apfelbaum am Straßenrand. Damit man den künftig etwas
leichter findet und damit man sich nicht zufällig in einen privaten
Garten verirrt, gibt es »mundraub.org.« Dort sind Streuobstwiesen
und wilde Hecken verzeichnet, auf denen sich jeder bedienen kann.
Und weil Bauherren durch eine »Eingriffs-Ausgleichs-Regelung«
gezwungen werden, neue Bauwerke durch Aufwertungen der Natur
auszugliechen, nimmt die Zahl solch »wilder Obstläden« zu.
mundraub.org
Ein Online-Verzeichnis von
freien Obstwiesen und wilden
Hecken.
Die absolut sinnlose
und dafür umso lustigere
Wahlkampfseite
E
rwin Pröll ist Landeshauptmann von Niederösterreich. Und
das schon seit mehr als 20 Jahren. Da kann man es ihm fast
nicht übel nehmen, dass er jetzt nicht so auf Inhalte im Webwahlkampf für die Landtagswahl am 3. März setzt. Seine Bürger kennen
ihn und statten ihn seit Jahrzehnten mit absoluten Mehrheiten aus.
Und damit alle noch mehr Verbundenheit mit dem Landeshauptmann demonstrieren können, findet man unter »Erwinize.me« eine
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MÄRZ 2013
� 05 99 88
Foto: Andreas Levers
THEMA WASSER
WASSER LASSEN
Geschäft mit dem Wasser?
VON MICHAEL THURM
MITARBEIT: HERMANN SAUERLICH
Kenne deine Feinde« lautet eine der ewig gültigen Regeln.
Und zwar nicht nur im Krieg. Von denen, die in den letzten
Tagen voller Eifer zur Rettung des österreichischen Wassers ausgeritten sind, werden wohl die wenigsten gelesen haben, worum es
genau geht. Und das ist in Anbetracht von 98 Seiten verklausuliertem Bürokratensprech auch nicht sonderlich verwunderlich. Die
»Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates über die
Konzessionsvergabe«, kurz Konzessionsrichtlinie, die seit Tagen
alle Wassertrinker des Landes aufregt, wurde bereits im Dezember
2011 von der Kommission entworfen, Ende Jänner 2013 schließlich
vom zuständigen Binnenmarktausschuss des Europäischen Parlamentes abgeändert und zur Entscheidung dem Plenum übergeben.
Das ist der übliche Weg, den Gesetze in Brüssel gehen. Nicht zu
vergessen sind all die Lobbyisten, die wohl auch in diesem Fall ihre
Interessen deponiert haben, und natürlich ist es das legitime Recht
jedes österreichischen Politikers, sich für oder gegen diese Richtlinie zu engagieren. Mit irgendwas muss man vor der anstehenden
Nationalratswahl schließlich punkten.
Selten herrschte eine solche Einigkeit: Wasser darf nicht privatisiert werden. Aus lauter Angst vor der eigenen Wankelmütigkeit
soll dieses Paradigma sogar Verfassungsrang erhalten. Der Feind
ist einmal mehr das böse Brüssel. Vor allem für die beiden Koalitionspartner gilt schließlich, dass sie sich gegenseitig ebenso wenig
anpatzen sollten wie die anderen Parteien, wenn sie nach der Nationalratswahl überhaupt noch in einem funktionierenden Zweierbündnis regieren wollen. Zumindest aus diesem Blickwinkel ist die
Konzessionsrichtlinie der EU also ein voller Erfolg: Unsere nationale Identität wurde endlich einmal wieder über alle Parteigrenzen
hinweg gestärkt. So weit, so gut.
MÄRZ 2013
Es gibt nur einen kleinen Schönheitsfehler an dieser Geschichte.
In der Konzessionsrichtlinie steht kein Wort davon, dass irgendwer
sein Wasser privatisieren müsste. Nur von Griechenland wurde das
verlangt, aber auch da ist nicht Brüssel der Bösewicht, sondern die
Troika aus Internationalem Währungsfonds, Europäischer Zentralbank und Europäischer Kommission, die in der Privatisierung
der Wasserwerke von Athen und Thessaloniki eine Möglichkeit sehen, das Defizit Griechenlands wieder in den Griff zu bekommen.
Das hat aber wenig bis nichts mit der Konzessionsrichtlinie zu tun.
Diese hat vor allem zum Ziel, dass die Vergabe von öffentlichen
Dienstleistungen an private Unternehmen nach klaren Regeln erfolgt. So soll verhindert werden, dass private Unternehmen unter
der Hand an lukrative öffentliche Aufträge kommen.
Die Angst vor den Privaten?
Es ist doch einigermaßen überraschend, dass sich so plötzlich eine
Anti-Privatisierungsallianz von Attac bis zur ÖVP bildet. Wenn
man den Wortmeldungen der letzten Tage folgt, könnte man Angst
bekommen, dass Österreich verdurstet, sollte jemals ein Privater
seine Finger um die Wasserleitung legen. Dass in Niederösterreich
mit der Energieversorgung Niederösterreich, der EVN AG, bereits
ein börsennotiertes Unternehmen seine Finger im Spiel hat, gerät
da hin und wieder in Vergessenheit. Dabei sollte man doch inzwischen festgestellt haben: Weder sind Privatisierungen per se immer
die bessere Lösung noch ist der Staat bzw. die Kommune für alle
öffentlichen Aufgaben der beste Unternehmer.
Gerade bei der Wasserversorgung gibt es aber in Österreich kaum
etwas auszusetzen. Die Preise sind stabil und niedrig, die Qualität auf konstant hohem Niveau und die Versorgung mit höchster
FA Z I T
9
THEMA WASSER
DER WASSERPREIS
Preis pro Liter Leitung:
0,0014 Euro
(Durchschnitt Steiermark)
Preis pro Liter Supermarkt:
0,19 bis 1,30 Euro
WASSER IN GRAZ
Das Leitungswasser für Graz kommt
zum Großteil aus dem Grundwasser und wird von den Werken in
Friesach und Andritz aufbereitet.
Außerdem gibt es eine 70 Kilometer
lange Leitung von den Quellen des
südlichen Hochschwab. Dort werden
jährlich 40 Milliarden Liter Wasser
vom Schotter gefiltert und mineralisiert, 6,3 Milliarden werden davon
in steirische Haushalte geleitet und
über ein Leitungsnetz verteilt, das
in Graz noch einmal eine Länge von
1.320 Kilometern hat. So lang ist
nicht einmal der Rhein.
Preis pro Liter Premium-Wasser:
25 Euro
Zum Beispiel Cloud Juice,
besteht angeblich aus exakt
9.750 Tropfen tasmanischem
Regenwasser.
Zuverlässigkeit gesichert; ganz im Gegensatz zu einigen Ländern,
in denen die Privatisierung in den 80er Jahren zu weit getrieben
wurde (siehe Seite 11). Hierzulande sind Wasser- und Abwassergebühren für viele Kommunen eine zuverlässige Einnahmequelle.
»Es lässt sich gutes Geld verdienen«, gab der steirische Landesrat
Johann Seitinger unlängst zu Protokoll. Es funktioniert im Großen
und Ganzen alles – warum sollte also daran irgendetwas geändert
werden.
Es ist allerdings nicht gänzlich abwegig, wenn Kommunen in Finanznöten beim Gedanken daran, wie sie wieder etwas Geld in
die Kasse bekommen könnten, an den »Verkauf des Tafelsilbers«
denken, im speziellen Fall an den »Verkauf« der Konzession zur
Wasserbewirtschaftung. Die Ursache ist in einem solchen Fall aber
nicht die EU-Richtlinie, sondern die finanziell prekäre Situation
vieler Gemeinden.
Wenn man die Privatisierung der Wasserversorgung verhindern
will, muss vor allem verhindert werden, dass diese notwendig wird.
Das heißt auch: Die kommunale Wasserwirtschaft muss zumindest
so gewinnorientiert agieren, dass sie die notwendigen Investitionen
erwirtschaftet. Denn genau das passiert laut Johann Wiedner, dem
zuständigen Hofrat für Wasserwirtschaft in der Steiermark, noch
nicht ausreichend. Man arbeite zum Selbstkostenpreis und könne
10
FA Z I T
dadurch den günstigen Preis anbieten. Wenn eine Kommune aber
verhindern will, dass sie bei der nächsten Leitungssanierung, der
Erneuerung einer Wasserpumpe oder Ähnlichem neue Schulden
machen muss, dann sollten die Gebühren für Wasser lieber jetzt
moderat als später exorbitant erhöht werden. Denn eines gilt für
den öffentlichen Sektor ebenso wie für den privaten: Es muss sich
rechnen. Sonst zahlt der Steuerzahler immer drauf. Entweder weil
er die höheren Preise eines Privatanbieters akzeptieren muss oder
den niedrigen Wasserpreis des öffentlichen Anbieters nachträglich
durch höhere Steuern querfinanziert.
Menschenrecht auf Wasser?
Es ist der Schlachtruf der Privatisierungsgegner, mit dem sie die
Konzessionsrichtlinie der Europäischen Union stoppen wollen.
Und in Anbetracht von bislang schon mehr als einer Million Stimmen, die für eine europaweite Bürgerinitiative gegen die Konzessionsrichtlinie gesammelt wurden, stehen die Chancen dafür auch
gut. Ja, Wasser ist ein Menschenrecht. Das wurde am 28. Juli 2010
auf Antrag Boliviens in der UN-Vollversammlung beschlossen. Jenes Bolivien, das 2000 von der Weltbank genötigt worden war, einen Teil seiner Wasserversorgung zu privatisieren, was zu massiven
Preissteigerungen führte, auf die in der Bevölkerung mit gewalttä-
MÄRZ 2013
THEMA WASSER
WASSER IN DER STEIERMARK
Quellen: 1.850
Brunnen: 400
WASSER IN DER WELT
Zahl der Menschen, die Wasser von
einem privaten Anbieter beziehen:
1990: 51 Millionen
2002: 300 Millionen
Menschen, die unter
Wassermangel leiden:
2011: 1.100 Millionen
(Quelle: UNO 2011)
Insgesamt fließen 70 Milliarden Liter Wasser pro
Jahr durch die grüne Mark, weniger als zehn Prozent gehen beim Transport verloren. Jeder Steirer
verbraucht im Durchschnitt 50.000 Liter pro Jahr,
das entspricht rund 130 Litern pro Tag.
Pro Haushalt werden etwa 200 Euro im Jahr für
Wasser und Abwasser ausgegeben. Das meiste
Wasser wird für Baden, Duschen (44 Liter) und
WC (40 Liter) verwendet. 38 Liter werden zum
Waschen (Wäsche, Körper, Wohnung, Geschirr)
genutzt, gerade einmal drei Liter für Kochen und
Essen. Die Menge des Verbrauches ist in Österreich unkritisch, da lediglich drei Prozent der
verfügbaren Wasserressourcen genutzt werden.
Problematischer ist die Verschmutzung durch
Chemikalien und Ähnliches, denn verschmutztes
Wasser muss wiederaufbereitet werden, bevor es
zurück in den Wasserkreislauf gelangt.
tigen Ausschreitungen reagiert wurde. Im Jahr 2005 kam es erneut
zu Wasserrevolten, weil der französische Suez-Konzern bis zu vier
Monatsgehälter für einen Wasseranschluss verlangt haben soll. An
diesem Beispiel, wo ein Konzern mit westlichen Gewinnerwartungen (mit Suez waren zwölf Prozent Gewinn vereinbart) auf extreme
Armut trifft, wird deutlich, wie wichtig der Zugang zu Wasser ist.
So stimmten 122 Länder dem Antrag Boliviens in der UNO zu
und erklärten den Zugang zu sauberem Trinkwasser und zu sanitärer Grundversorgung zum Menschenrecht. Die USA, Kanada, 18
EU-Staaten – darunter auch Österreich – und 21 weitere Länder
enthielten sich der Stimme. Damit ist dieser Grundsatz allgemein
gültig, lässt sich aber nicht einklagen. Die Konzessionsrichtlinie
der EU steht dazu auch in keinem direkten Widerspruch. Denn der
Auftrag zur Wasserversorgung liegt in jedem Fall beim Staat bzw.
der Kommune. Wenn diese aber die Möglichkeit nutzen will, diese Aufgabe an einen privaten Anbieter auszulagern, dann soll dies
nach europaweit gleichen Regeln geschehen.
Trotzdem muss die Bereitstellung von Wasser, die Entsorgung und
Aufbereitung von Abwässern finanziert werden. Menschenrecht
und Konsumgut lassen sich in diesem Fall nicht voneinander trennen. Und was im Fall des Wassers tatsächlich sehr heikel ist, lässt
sich in anderen Branchen leichter nachvollziehen, die ebenfalls von
einer solchen Richtlinie betroffen sind oder betroffen sein werden.
Dazu gehören zum Beispiel Baugewerbe und Mobilfunk. Zwei
Marktbereiche, in denen private Unternehmen mit staatlichen Zulassungen, Lizenzen oder Konzessionen ihrem Geschäft nachgehen
können. Der Staat gibt die Regeln vor, das Geschäft selbst betreibt
das Privatunternehmen.
Darf auch Wasser einen Markt haben?
Dass Trinkwasser selbst ein öffentliches Gut ist, stellt in Österreich
kaum jemand in Frage. Für die Aufbereitung, Zustellung und die
Wartung der Leitungen gibt es aber schon heute so etwas Ähnliches wie einen Markt aus Konsumenten und Anbietern. In Anbetracht der regionalen Monopole kann man nur nicht von einem
sonderlich dynamischen oder gar umkämpften Markt sprechen.
Eine Preisbildung findet auch nicht nach dem Prinzip von Angebot
und Nachfrage statt, sondern richtet sich nach den Kosten für die
Bereitstellung von Wasser und die Abwasserentsorgung. Und weil
Leitungswasser zu unheimlich günstigen Preisen in bester Qualität
zugestellt wird, gibt es keinen Grund diese Monopole aufzubrechen, wie es in anderen Ländern passiert und passiert ist.
In Frankreich sind 80 Prozent der Wasserversorgung durch Konzessionen an Private vergeben, die Preise liegen 30 Prozent über
Im Jahr 1870 war es im Übrigen auch eine Konzession, die es den beiden
Unternehmern Oscar Pongratz und John Moore erlaubte, eine Trinkwasserversorgung
für Graz, damals noch mit Grundwasser, zu entwickeln. Erst 1911 übernahm
die Gemeinde die bis dahin entstandenen Leitungen und Anlagen.
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FA Z I T
11
THEMA WASSER
den kommunalen Anbietern und die Akzeptanz ist äußerst gering.
Außerdem wurde die Investition in die Leitungen massiv vernachlässigt, etwa 20 Prozent des Wassers gehen durch marode Leitungen verloren. In Großbritannien liegt dieser Wert sogar bei 25 Prozent, die Wasserpreise sind dort proportional mit den Gewinnen
der Privatanbieter gestiegen. In London gingen 2005 laut einer
Studie der Stadtregierung sogar 40 Prozent des Wassers verloren,
um etwa den gleichen Prozentsatz ist die Ausschüttung der Dividende von RWE damals gestiegen. Der deutsche Energiekonzern
war bis 2006 Eigentümer des Unternehmens »Thames Water«, hat
sich inzwischen aber aus dem Geschäft in London zurückgezogen.
In Istanbul wird Trinkwasser gar nicht erst per Leitung transportiert, sondern es gibt einen lebendigen Markt an privaten Firmen,
die das Wasser in 19-Liter-Flaschen entweder an kleinen Kiosken
verkaufen oder direkt nach Hause liefern. Wer sich die zwei bis drei
Euro pro Flasche, also etwa 15 Cent pro Liter, leisten kann, trinkt
lieber das als die gechlorte Variante aus der Leitung. Vor einem
Jahr gab es allerdings eine Wasserkrise, weil mehrere Anbieter von
günstigem Trinkwasser mit sehr schlechter Qualität publik wurden.
Hier in Österreich stößt man schnell an die Grenzen der Fantasie,
wenn man versucht, sich einen funktionierenden Wassermarkt vorzustellen. Da durch eine Leitung immer das gleiche Wasser fließt,
kann man nicht zwischen verschiedenen Wässern wählen, das funktioniert schon physikalisch nicht. Beim Strom wird das Problem zumindest dadurch geregelt, dass der Käufer die Quelle des Stromes,
also die Art und den Ort der Erzeugung wählen kann. Aber auch
da kommt aus allen Steckdosen der gleiche Mix aus Erdöl, Erdgas,
Holzbrennstoffen, Wasser-, Kohle- und Atomstrom. Der Konsument wählt nur aus, wer das Geld dafür bekommt. Dafür sind die
ideologischen Unterschiede zwischen Grund- und Quellwasser
aber zu gering. Solche Gedankenspiele werden sehr schnell ziemlich absurd und machen klar: Wasser ist ein natürliches Monopol,
ebenso wie seine Zustellung per Leitung.
Die Menschen, die in diesem Fall vor allem Konsumenten sind,
müssten also ihren Wohnort wechseln, um einen anderen Wasseranbieter zu bekommen. Und selbst wenn wir nicht den einzelnen Konsumenten, sondern die öffentliche Hand als Kunde einer
Dienstleitung – der Wasserversorgung – verstehen, wird daraus
kein funktionierender Markt. Dafür sind die Abschreibungszeiten,
die man auf die Infrastruktur hat, einfach zu lang. Die Steiermark
hat in den letzten 40 Jahren rund vier Milliarden in Wasser- und
Abwasseranlagen investiert. Eine hohe Summe, die sich erst über
einen relativ langen Zeitraum von mindestens zehn Jahren rechnet
– für gewinnorientierte Unternehmen wird sich das kaum lohnen.
Der Regen bleibt aus
Österreich hat eine privilegierte Lage. Zwar sind wir nicht allzu
reich an Bodenschätzen, aber wenn es stimmt, dass »Wasser das Öl
des 21. Jahrhunderts« wird, wie es das Wirtschaftsmagazin Fortune
zu Beginn des Jahrtausends behauptet hat, dann ist Österreich sehr,
sehr reich. Nicht allein, dass schon bisher deutlich mehr Niederschlag fällt, als durch Verdunstung und Verbrauch verloren geht.
Auch die Klimaprognosen für die nächsten 80 Jahre sehen für die
Wasserschlösser Europas, also Österreich und die Schweiz, wenig
Veränderung bei der Niederschlagsmenge. Die gleichen Prognosen
sagen für Portugal, Spanien, Italien und Griechenland allerdings
einen Niederschlagsrückgang von 40 Prozent voraus. Wenn diese Prognosen nur zur Hälfte stimmen, gibt es ein Problem. Und
solang das solidarische Prinzip der Europäischen Union aufrecht
Das Land
Steiermark
THEMA WASSER
bleiben soll, wird es zu einer Aufgabe der wasserreichen Länder
werden, die Versorgung ihrer südlichen Partner sicherzustellen und
zu unterstützen. Das klingt nach ferner Zukunft. Wer aber sieht,
welche Schwierigkeiten zum Beispiel Deutschland hat, seinen
Strom vom Norden in den Süden zu bringen, kann sich in etwa
vorstellen, auf welche Widerstände ein Leitungsausbau in ganz Europa stoßen wird. Das ändert aber nichts daran, dass diese Aufgabe
in den nächsten 30 Jahren gelöst werden sollte.
Fazit
Die Konzessionsrichtlinie ist also nicht so des Teufels, wie sie mitunter dargestellt wurde. Schwierigkeiten bestehen sicherlich in einigen Detailfragen. Vor allem ab welcher Summe eine Ausschreibung
nötig wird und ab wann öffentliche Unternehmen, die teilprivatisiert sind, so behandelt werden wie vollständig private Unternehmen. Im Moment sieht der Entwurf vor, dass Unternehmen, die
mehr als 20 Prozent am nicht-kommunalen Markt verdienen, wie
Private zu behandeln sind. Eine Stadt, die ihre Konzession an die
eigenen Stadtwerke vergibt, müsste im Fall, dass diese 20 Prozent
überschritten werden, europaweit ausschreiben. Die Initiative zu
einer Privatisierung kann aber immer nur eine Gemeinde, nicht
die EU oder die Konzessionsrichtlinie ergreifen. Sie versucht nur,
Transparenz in die Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu bringen.
Und dazu gehört auch, dass private Anbieter sich daran beteiligen
können. Nach welchen Kriterien eine Konzession vergeben wird
(Nachhaltigkeit, Mindest-Reinvestition etc.), kann ebenfalls die
ausschreibende Kommune festlegen. Wer allerdings im Moment in
Österreich auf eine solche Idee kommen könnte, ist fraglich. Denn
der politische Druck zum Erhalt der öffentlichen WasserversorEhrenamt12a(210x140)_Ehrenamt12a(210x140)
17:56 Seite 1
gung ist größer als jener der knappen11.09.12
Kassen. Bisher.
WEITERE INFORMATIONEN
weidenholzer.eu Der SPÖ-Abgeordnete Josef
Weidenholzer mit ausführlicher Materialsammlung
und regelmäßigen Neuigkeiten zur Sache, direkt
aus dem Europäischen Parlament.
right2water.eu – Unterschriftenaktion gegen die
Konzessionsrichtlinie
Der private Handel mit Wasser im Film:
webdoku.bottledlifefilm.com
Am 22. März ist Weltwassertag, u.a. mit einem
umfangreichen Programm der Holding Graz.
Damit was passiert, wenn was passiert,
brauchen wir
Ihre Hilfe.
Zusammen arbeiten:
Für eine Steiermark
mit Zukunft.
H
ochwasser, Muren, Feuer, Hagel
und Schnee. Tausende Steire-
rinnen und Steirer stellen ihre Kraft,
ihr Wissen und ihre Zeit zur Verfügung, um die Folgen immer häufiger
werdender Naturkatastrophen zu
mindern. Diesen Freiwilligen bei
Rettungsdiensten, Feuerwehren und
vielen anderen Einsatzorganisationen
im Land gebührt unser Dank und
unsere Anerkennung. Wenn auch Sie
Ihren Teil beitragen möchten: Eine
Liste aller steirischen Organisationen,
die sich über Ihre Hilfe freuen, finden
Sie im Internet unter:
www.katastrophenschutz.steiermark.at
Katastrophenschutz und
Landesverteidigung
politicks
In Kärnten kämpft Landeshauptmann
Gerhard Dörfler von der FPK um seine
Wiederwahl.
Frank Stronach spielt bei den Landtagswahlen in Niederösterreich und
Kärnten eine große Rolle.
Alle gegen Erwin Pröll. Schafft die
niederösterreichische ÖVP dennoch
die Absolute?
Gabi Burgstaller versucht den
Landeshauptmann-Sessel trotz
Finanzaffäre zu halten.
14
FA Z I T
Stronach könnte in Kärnten den
Landeshauptmann bestimmen
Spannend wird die am 3. März stattfindende
Landtagswahl in Kärnten. Eine Gallup-Umfrage sieht die SPÖ bei 32 Prozent, die FPÖ
bei 26 Prozent, die Grünen bei 13 Prozent, die
ÖVP bei 12 Prozent und das Team Stronach
bei 10 Prozent. Das einzig mögliche Zweiparteienbündnis, jenes zwischen SPÖ und FPÖ, ist
politisch undenkbar. Damit bleibt SPÖ-Chef
Peter Kaiser heißester Favorit für den LHSessel. Dass sich Frank Stronach bei seinem
ersten Antreten auf ein Bündnis mit der FPÖ
einlassen würde, gilt angesichts der bevorstehenden Wahlen in Tirol, Salzburg und im Bund
als ziemlich unwahrscheinlich. Kärntens Landeshauptmann Gerhard Dörfler wünscht sich
das zwar – er hat bei der letzten Landtagswahl
am 1. März 2009 als BZÖ-Spitzenkandidat fast
45 Prozent der Stimmen erreicht –, sieht sich
jedoch einem rot-schwarz-grünen Block gegenüber, der seine Wiederwahl unbedingt verhindern will. Doch die FPK – so nennt sich die
FPÖ in Kärnten – weiß, wie man erfolgreich
wahlkämpft. Sie wird daher nichts unversucht
lassen, um das Ruder in den verbleibenden Tagen noch herumzureißen.
Erwin, der Unverwüstliche
In Niederösterreich heißt das Match „Landeshauptmann Erwin Pröll gegen alle anderen“.
Die Wahl in Österreichs größtem Bundesland
findet ebenfalls am 3. März statt, und für die
anderen Parteien geht es nur darum, die absolute VP-Mehrheit zu brechen. War im Vorfeld noch die Schwäche der Bundes-ÖVP der
mächtigste Gegner des niederösterreichischen
Langzeitlandeshauptmanns, wurden mit dem
Wahlkampfeintritt des Teams Stronach die
Karten neu gemischt. Mit dem austro-kanadischen Selfmade-Milliardär bot sich auch für
bürgerliche Wähler eine Alternative zu ihrem
Erwin. Doch auch den Managern des von Stronach aufgebauten Magna-Konzerns sind die
peinlichen Medienauftritte ihres ehemaligen
„Big Boss“ auf die Nerven gegangen. Und so
haben sie ausgerechnet sechs Wochen vor der
Niederösterreich-Wahl die Neuigkeit durchsickern lassen, dass ihr Konzern, der in Österreich
etwa 40.000 Menschen beschäftigt, seine Zentrale vom niederösterreichischen Oberwaltersdorf nach Wien verlagern wird. Die Wende für
Pröll kam mit der Bundesheervolksbefragung.
Der Volkspartei gelang es, ihr Klientel zur Teilnahme an der Abstimmung zu mobilisieren.
Auch der eigene Apparat wurde aufgeweckt,
denn nichts motiviert die ehrenamtlichen Par-
teifunktionäre effektiver als eine erfolgreich
geschlagene Kampagne. Selbst die Spekulationen mit Steuergeld durch das Finanzressort
der Niederösterreichischen Landesregierung
scheinen Pröll nicht nachhaltig geschadet zu
haben, schließlich konnte dessen Behauptung,
dass dabei saldiert mehrere hundert Millionen
Euro Gewinn eingefahren worden sein sollen,
dank der undurchsichtigen Buchhaltungsregeln
der niederösterreichischen Landeskameralistik
bis dato von niemanden widerlegt werden. Inzwischen sehen die Umfragewerte so aus,, als
ob er es tatsächlich noch einmal schaffen könnte, die Absolute zu verteidigen. Und auch für
den Zeitraum nach der Wahl darf bereits spekuliert werden. Schließlich ist in einigen Jahren
das Amt des Bundespräsidenten vakant. Pröll
könnte dann – als junggebliebener 70-Jähriger
bei hoffentlich bester Gesundheit – einen letzten Versuch starten, um das höchste Amt im
Staat zu erringen.
Salzburg: Haslauer setzt alles auf eine Karte
Ein Jahr früher als geplant, am 5. Mai 2013, wird
auch in Salzburg gewählt. Nach einer Spekulationsaffäre mit Steuergeld trat zwar der SPÖFinanzlandesrat David Brenner zurück, Landeshauptfrau Gabi Burgstaller blieb jedoch
in der Schusslinie. Und ÖVP-Chef Wilfried
Haslauer versuchte, die Gunst der Stunde zu
nützen und der SPÖ den Spekulationsskandal umzuhängen. Obwohl die Affäre bis zum
5. Mai ganz sicher nicht endgültig aufgeklärt
sein wird – die involvierten Beamten und der
ehemalige Finanzlandesrat beschuldigen sich
bekanntlich gegenseitig –, wird gewählt. Dass
Landeshauptfrau Burgstaller wieder antreten
wird, steht mittlerweile fest. Ob, entgegen zuerst kolportierten Millionenverlusten, das Land
Salzburg tatsächlich mit einem blauen Auge
davonkommen wird, scheint nach mehreren
Gutachten inzwischen zumindest möglich. Ob
die Rechnung von Wilfried Haslauer, der ohne
Finanzskandal wohl überhaupt keine Chance gehabt hätte, sich gegen Gabi Burgstaller
durchzusetzen, aufgeht, ist damit völlig offen.
Eine aktuelle Umfrage sieht SPÖ und ÖVP jedenfalls gleichauf und die FPÖ liegt demnach
klar vor den Grünen auf Rang drei.
Reformpartner ziehen
Gemeindereform durch
Die Präsentation der Ergebnisse der Gemeindestrukturreform durch die Reformpartner ist
angesichts der zuvor von den vielen Bürgermeistern angekündigten Widerstände recht ruhig verlaufen. Zahlreiche Betroffene haben sich
MÄRZ 2013
politicks
politicks
MIT JOHANNES TANDL
Jänner mit Elisabeth Grossmann seinen Platz
im Nationalrat mit deren Regierungsfunktion.
Schickhofer arbeitete vor seinem Wechsel im
Regierungsbüro von Franz Voves und war dort
für die Gemeinden zuständig. Er gilt als VovesVertrauter und als Personalhoffnung für die
steirische Sozialdemokratie. Dass Franz Voves
bei der Landtagswahl 2015 noch einmal antreten wird, gilt trotz einiger anderslautender
Gerüchte als ausgeschlossen. Damit wird wohl
auch Hermann Schützenhöfer nicht mehr als
ÖVP-Spitzenkandidat zur Verfügung stehen.
Da das „Projekt Reformpartnerschaft“ jedoch
bis Ende der laufenden Legislaturperiode nicht
erfolgreich finalisiert werden kann, muss es
nach der Wahl durch eine SPÖ-ÖVP-Koalition ersetzt werden. Mit Finanzlandesrätin Bettina Vollath und Bildungslandesrat Michael
Schickhofer hat Franz Voves nun jedenfalls eine
weitere Option für seine Wunschnachfolge.
Schützenhöfer tritt wieder als ÖVP-Chef an
Am 16. März beim Landesparteitag der steirischen ÖVP will es Hermann Schützenhöfer
noch einmal wissen. Dass der Parteitag, der
nur wenige Wochen nach der Präsentation der
Gemeindereform stattfindet , keine „g’mahte
Wiesen“ wird, ist klar, und so veranstaltete
ÖVP-Geschäftsführer Bernhard Rinner in
den letzten Tagen in allen Landesteilen Regionalkonferenzen, um den Bürgermeistern
die Gelegenheit zu geben, mit jeweils einem
Landesrat, mit Gemeindebundobmann Erwin
Dirnberger, mit Klubobmann Christopher
Drexler und ihm selbst, über die ÖVP zu diskutieren. Natürlich stand die Gemeindereform
im Mittelpunkt. Während etwa in der Obersteiermark die Wortmeldungen überwogen,
die sich eindeutig für die Reform aussprachen,
war die Stimmung in der Oststeiermark eher
resignativ. Nachdem die geplante Diskussion
anfangs beinahe mangels Wortmeldungen gescheitert war, gab es zwar auch dort zahlreiche
Reformbefürworter und Kritiker, viele selbsternannte Reformverlierer verhielten sich jedoch
seltsam ruhig und viele taten ihre Meinung
bestenfalls durch die Akklamation kritischer
Beiträge kund. Ein gespaltenes Bild gaben auch
die anwesenden VP-Landtagsabgeordneten ab.
Ihnen war anzumerken, wie sehr es sie belastete, eine Haltung einnehmen zu müssen, die sich
nicht mit der aller Bürgermeister deckt.
Nagl führt schwarz-rot-blaue Koalition an
Obwohl es die Grazer SPÖ nach der verlorenen Gemeinderatswahl niemals zugeben wird,
blieb ihr keine andere Wahl, als sich mit der
Nagl-ÖVP, die ja ebenfalls ordentlich Federn
lassen musste, aber zumindest unumstrittene
Nummer eins und damit Bürgermeisterpartei
blieb, und der Grazer FPÖ zu einer Koalition
zusammenraufen. Die Ressorts wurden wie bei
jeder anderen Koalition detailliert ausverhandelt. Und auch was ÖVP und SPÖ gerne als
„freies Spiel der Kräfte“ im Gemeinderat bezeichnen, ist nichts Ungewöhnliches, sondern
ein sogenannter koalitionsfreier Raum. Martina Schröck hat zwar die Wahl verloren, aber
das Amt der Vizebürgermeisterin gewonnen.
Die Aufregung darüber, dass nicht Elke Kahr
von der zweitstärksten Partei KPÖ Vizebürgermeisterin wurde, sondern eine Koalitionspartnerin von Bürgermeister Siegfried Nagl
und FP-Chef Mario Eustacchio, ist nicht
nachvollziehbar. Schließlich besetzte mit der
Grünen Lisa Rücker auch nach der letzten
Gemeinderatswahl ein Koalitionspartner des
Bürgermeisters dieses Amt und nicht ein Vertreter der zweitstärksten Partei.
Voves baut mit Schickhofer sein Team um
Landeshauptmann Franz Voves formiert das
SPÖ-Regierungsteam neu. Der 33-jährige
Michael Schickhofer aus Weiz tauschte Mitte
MÄRZ 2013
Hermann Schützenhöfer stellt sich
am 16. März der Wiederwahl als Chef
der steirischen Volkspartei.
Franz Voves baut sein Regierungsteam
um und ersetzt Elisabeth Grossmann
durch Michael Schickhofer.
Fotos: Dieter Zirnig, Michael Thurm, ÖVP-Niederösterreich, SPÖ-Salzburg, Archiv, Robert Frankl, SPÖ/Gallhofer, ÖVP-Graz
– wohl auch wegen der ausbleibenden Aufstände der Bevölkerung – zu einem Einlenken bereit
erklärt und in letzter Sekunde ihre Zustimmung
signalisiert. Aber auch in jenen Gemeinden, die
„zwangsfusioniert“ werden sollen, gebe es, so
der für die Gemeinden mit ÖVP-Mehrheit
zuständige Landeshauptmannvize Hermann
Schützenhöfer, viele Fälle, in denen ihm die
Bürgermeister signalisiert hätten, dass sie eigentlich mit der vom Land getroffenen Entscheidung ganz zufrieden seien. Nachdem sie
sich mit der Forderung nach Eigenständigkeit
ihrer Gemeinden jedoch einzementierten, könne niemand von ihnen verlangen, dass sie auf
einmal für eine Fusion sind. Deshalb sei eine
vom Landtag verordnete Gemeindezusammenlegung schon der richtige Weg. Im Vorfeld hatte ja das sogenannte „Forum St. Lamprecht“ die Bürgermeister dazu angestachelt,
sich gegen die Reform zur Wehr zu setzen.
Der 33-jährige Jurist Michael Schickhofer, zuvor als Nationalratsabgeordneter tätig, wurde Bildunsglandesrat.
Siegfried Nagl führt in Graz eine
als solche nicht bezeichnete Koalition
aus ÖVP, SPÖ und FPÖ an.
FA Z I T
15
Wirtschaft
Wärme mit individueller Note
Foto: Bernhard Bergmann
Sie spenden wohlige Wärme an kalten Tagen und obwohl sie in unseren Breiten niemand
missen möchte, sind sie optisch nicht gerade ein Highlight. Die Rede ist von herkömmlichen
Heizkörpern, die meist groß und weiß das Raumbild heimischer Wohnungen und Büros prägen.
Dass dies nicht immer so sein muss, zeigt ein innovatives Hartberger Unternehmen.
tanbul sind aktuell in Planung.
Zusätzlich sollen kleinere
Partnerfirmen auf ein eigenes
„Shop-in-Shop“-System
zurückgreifen können.
„All diese Neuheiten sind der
guten Entwicklung unseres
Unternehmens und den besonderen Eigenschaften der Infrarotwärme zu verdanken, auf die
wir seit über zehn Jahren setzen. In diesem Bereich sind wir
heute bei Design und Technik Marktführer“, freut sich
Haider. Dabei legt das Unternehmen besonderen Wert auf
Energieeffizienz.
Um seine innovativen Heizsysteme noch bekannter zu
machen, plant das im Ökopark
Hartberg angesiedelte Unternehmen, in Zukunft auch auf
internationalen Messen präsent
zu sein, und wird hierbei von
der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG im Rahmen
des
Förderungsprogramms
Welt!Markt unterstützt.
Mit einem neuen Druckverfahren kann Redwell auch Heizkörper bedrucken.
S
tellen Sie sich vor, im Empfangsbereich Ihres Büros
hängt ein Heizkörper, der Ihre
Kunden mit einem netten Zitat
willkommen heißt. Was bisher
nur schwer umzusetzen war,
soll nun ein neues Druckverfahren des steirischen Unternehmens Redwell ermöglichen.
Die Firma, die sich auf die
Entwicklung und Produktion
von hochwertigen Infrarotheizsystemen spezialisiert hat,
kann mit dem Produkt „Private Print“ etwa Fotos, Grafiken
oder Firmenlogos direkt auf ein
Heizpaneel drucken. „Damit
verschwendet der Heizkörper
keinen Raum mehr, sondern
wird durch den individuellen
Druck zum Designelement“,
erklärt Alexander Haider, Vertriebsleiter der Redwell Manufaktur GmbH.
Durch die spezielle Herstellungsmethode wird jedes Paneel anders – die Natur gibt
vor, wie die Heizung aussieht“,
beschreibt Haider das neue
Produkt, für das das Unternehmen in London für einen
Designpreis nominiert wurde.
Die Heizpaneele mit Eigenmotiv sind aber nicht die einzigen
Neuheiten, die der Infrarotspezialist aus der Oststeiermark
auf Lager hat. „Wir bieten auch
eine neue Heizung nach Maß,
mit einer Glasoberfläche, die
den Namen ‚Eisblumen‘ trägt.
Die innovativen Heizsysteme
sollen in Zukunft auch durch
eine Erweiterung des Vertriebskonzepts
unterstützt
werden. So will man weltweit
eigene Redwell-Stores eröffnen
– die Premiere in Hamburg
gab es bereits, Graz und Is-
Informationen zu Unterstützungsmöglichkeiten
rund um Internationalisierung und Export
Sie wollen exportieren oder im Ausland investieren? Sie wollen Ihr Unternehmen am globalen Markt
etablieren? Detaillierte Informationen zu Förderungen, die Sie im internationalen Wettbewerb stärken,
und zum Internationalisierungscenter Steiermark finden Sie auf http://sfg.at/internationalisierung.
16
FA Z i t
Innovative steirische
Unternehmen:
Eine Serie der Steirischen
Wirtschaftsförderung SFG
Steirische
Wirtschaftsförderung
Nikolaiplatz 2
8020 Graz
+43 316 70 93-0
http://sfg.at
MÄRZ 2013
menschen
16.000 Gäste beim Bauernbundball
Bereits zum 64. Mal fand in der Grazer Stadthalle der traditionelle
Bauernbundball statt – und auch heuer war er ein großer Erfolg. Mehr
als 16.000 Gäste tanzten in Dirndl und Lederhose durch die Nacht.
Gemeinsam mit Ballorganisator Alexander Flegar, media event, und Bauernbundpräsident Gerhard Wlodkowski konnte
Tonner mit Justizministerin Beatrix Karl
und Staatssekretär Reinhold Lopatka auch
prominenten Besuch aus Wien begrüßen.
Aber auch die heimische Politprominenz,
wie der Grazer Bürgermeister Siegfried
Nagl, Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und Landesrat Johann Seitinger, ließen
sich das Ballerlebnis nicht entgehen.
Modern und traditionell. Andreas
Gabalier rockte bereits zum vierten
Mal den Bauernbundball.
D
ass der Bauernbundball den Höhepunkt der steirischen Ballsaison darstellt, ist kein Geheimnis. „Er ist mittlerweile weit über die Landesgrenzen hinaus
bekannt und beliebt. Wir konnten Gäste
von Vorarlberg bis zum Burgenland willkommen heißen“, freute sich Hausherr und
Bauernbunddirektor Franz Tonner.
Geboten wurde eine urige Atmosphäre mit
einer Mischung aus Lifestyle und Moderne. So ist auf dem 29.000 m² großen Ballgelände jeder auf seine Kosten gekommen.
Da durfte der langjährige Bauernbundball-Fixstarter Andreas Gabalier natürlich
nicht fehlen: „Es war großartig, ich war
fast ein bisserl gerührt. Der Auftritt heute
hat mich an die Anfänge meiner Karriere
erinnert und ich habe sogar einmal fast
meinen Text vergessen“, so Gabalier, der
sich von tausenden Fans feiern ließ.
Neuer ärztlicher Leiter
im UKH Graz
kurz im Gespräch
Der 33-jährige Oststeirer Michael
Schickhofer hat überraschend vom
Nationalrat in die Landesregierung
gewechselt.
Was werden Sie im Bildungs-, Familien- und Jugend-Ressort anders machen als Ihre Vorgängerin
Elisabeth Grossmann?
Im bildungspolitischen Bereich kann man auf
eine tolle Basis mit dem regionalen Bildungsplan aufbauen. Mir geht es jetzt darum, diesen
mit den Bürgermeistern und Pädagogen umzusetzen. Meine ganz wichtigen Partner sind aber
auch die Eltern.
Wie stehen sie zur AHS neben der Neuen Mittelschule, zu Studiengebühren und zu Versuchen der
VP-dominierten Lehrergewerkschaft, die Ganztagsschulen hinauszuzögern?
In meiner Tätigkeit konzentriere ich mich auf
jene Bereiche, die ich auf steirischer Ebene als
Landesrat umsetzen kann. Ich bin für die gemeinsame Schule. Ich bin sehr froh darüber,
dass dort, wo das Land Steiermark zuständig ist,
bei den steirischen Fachhochschulen, keine Studiengebühren anfallen. Und was den Ausbau der
Ganztagsschule betrifft, sind wir uns einig, dass
diese in verschränkter Form die beste Möglichkeit ist und Familien dadurch die Wahl zwischen
ganz- und halbtägigem Unterricht haben.
Nach 24-jähriger Tätigkeit im UKH Graz
geht der ärztliche Leiter Engelbert Wallenböck in den Ruhestand. Ihm folgt Wolfgang Grechenig nach. Der Chirurg hat
1985 das Medizinstudium absolviert und
1993 seine Facharztausbildung an der Universitätsklinik Graz abgeschlossen. Seit
1999 unterrichtet er außerdem als Universitätsdozent für Unfallchirurgie.
Fotos: GEPA Pictures, AUVA, LAK Steiermark, SPÖ
Die Gemeindereform ging in den ÖVP-Gemeinden
viel weiter voran als bei der SPÖ. Tut sich in Ihrer
Partei da noch etwas?
Neuer Kammeramtsdirektor
bei Landarbeiterkammer
Der Vorstand der steirischen Landarbeiterkammer bestellte kürzlich Johannes Sorger
zum neuen Kammeramtsdirektor. Er wird
Ingo-Jörg Kühnfels nachfolgen, der in
Pension gehen wird. „Mit Herrn Sorger an
der Spitze eines jungen Teams wird unsere
Kammer die richtigen Antworten auf neue
Herausforderungen geben“, ist Kammerpräsident Christian Mandl überzeugt.
März 2013
Ich werde alle Gemeinden im Rahmen meiner
Ressortzuständigkeit bestmöglich unterstützen.
Das Land Steiermark hat ein Leitbild für die Gemeindestrukturreform beschlossen und darauf
basierend wird eine Gemeindestruktur für 2015
von der Regierung vorgelegt.
Die Tätigkeit als Landesrat ist wesentlich zeitintensiver als die eines Abgeordneten. Haben Sie keine
Angst, dass Ihr Familienleben leiden wird?
Nein. Wir leben in Baierdorf bei Anger in einer
Großfamilie und unterstützen uns gegenseitig.
Mir ist wichtig, dass ich Zeit für meine Familie
fix einplane.
FA Z i t
17
M E N SCH E N
Steirisches Kürbiskernöl
für Graz 99ers
Österreichhaus aus
steirischem Holz
Nach dem Erfolg der steirischen Ferial- und Nebenjobbörse der LOGO JUGEND.INFO wurde im vergangenen
Dezember das Angebot auf Lehrstellen erweitert. Initiiert wurde die Aktion von der
Wirtschaftskammer, der Arbeiterkammer
und der ehemaligen Landesrätin Elisabeth
Grossmann. „Es war der Wunsch vieler
Unternehmen, die Ferial- und Nebenjobbörse um das Angebot einer Lehrstellenbörse zu erweitern“, so Grossmann.
Der Link: jobboerse.logo.at
Neuer Vorstand bei Bene
Der Möbelhersteller bene hat einen neuen Vorstand. Frank Wiegmann und Wolfgang
Neubert sind Mitte Dezember aus der Unternehmensführung ausgeschieden. In einer
außerordentlichen Aufsichtsratssitzung wurde ein neues Vorstandsduo bestellt. Die Wahl
fiel auf Rudolf Payer als neuen CFO und Michael Feldt als COO.
Das Österreichhaus bei der Ski-WM in
Schladming wurde mit heimischen Fichtenbäumen gebaut. „Einer der Grundsätze bei der Ausrichtung der Ski-WM in
Schladming ist die Nachhaltigkeit der Investitionen für die gesamte Region“, stellt
WK-Regionalstellenobmann Franz Perhab
fest. ÖVS-Generalsekretär Klaus Leistner: „Mit der Firma Schachner konnte ein
kompetenter Partner gewonnen werden,
der uns dem Wunsch, das beste Haus Ski
Austria aller Zeiten zu organisieren, einen
großen Schritt nähergebracht hat. Durch
die vielen Holzelemente konnte ein Sportund Wirtschaftskommunikationszentrum
in gemütlicher, typisch steirischer Atmosphäre geschaffen werden.“
Nachwuchs kocht
Bei den Landesmeisterschaften in Bad
Gleichenberg wurden die Besten der Besten unter den jungen Gastronomietalenten
gekürt. Beim diesjährigen Wettbewerb
stand alles im Zeichen der Wiener Küche.
Als Sieger gingen im Bereich „Küche“ Michael Neuhold, im Bereich „Service“ Pascal Eferl und im Bereich „Hotel- und Gastgewerbeassistent“ Martin Kulmer hervor.
Steirischer Tennisverband
wählt neue Präsidentin
130 Vereinsvertreter aus 60 Vereinen haben
Barbara Muhr zur neuen Präsidentin des
Steirischen Tennisverbands gewählt. „Ich
sehe den Tennisverband in erster Linie als
Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum.
Dazu gilt es, die internen Strukturen zu
optimieren und rege mit den Vereinen zu
kommunizierten“, so Muhr.
CSR-Preis Trigos ausgeschrieben
Die begehrte CSR-Trophäe Trigos der
BKS Bank wird im Mai vergeben. Ausgezeichnet werden Unternehmen, die
Corporate Social Responsibility in ihre
Unternehmensstrategie integriert haben
und vorbildlich umsetzen. „CSR ist schon
lange kein Schlagwort mehr, sondern
ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher
Unternehmensführung“, erklärt Nikolaus Juhasz, Leiter der BKS Bank-Direktion Steiermark. Einreichungen können
noch bis 1. März 2012 über die Homepage
www.trigos.at erfolgen.
Beteiligungsoffensive für Klein- und Mittelbetriebe
Mit zehn Millionen Euro will das steirische Wirtschaftsressort Wachstumsimpulse für Kleinbetriebe setzen und stellt diesen Betrieben einfach und unkompliziert projektbezogene Finanzierungen mit Eigenkapitalcharakter schon bei kleinen Beträgen ab 5.000 Euro
zur Verfügung. Die Eigentumsverhältnisse bleiben dabei durch die Form der stillen Beteiligung unberührt. Rund 52 Millionen Euro
stehen außerdem für Förderungen und Finanzierungen entlang der Wirtschaftsstrategie 2020 zur Verfügung.
18
FA Z i t
MÄRZ 2013
Fotos: LOGO Jugend, Zötsch, Pro Holz Steiermark, Nagl-Wurm, BKS, GEPA Pictures, AUVA, Preissler, Wirtschaftskammer Burgenland
Ferialjobbörse um
Lehrstellen erweitert
Auch 2013 unterstützt die Gemeinschaft
Steirisches Kürbiskernöl g.g.A. die Graz
99ers und den Naturrodler Gernot Schwab.
„Mit diesen beiden Partnern verstärken
wir unsere Präsenz auf unseren wichtigen
Zielmärkten in Deutschland, Italien, Rumänien und in ganz Österreich“, so Franz
Labugger, Obmann der Gemeinschaft.
M E N SCH E N
Mediziner des UKH Kalwang bei Ski-WM
Das Unfallkrankenhaus Kalwang stellt für die Ski-WM sieben Notärzte, acht Notfall-Sanitäter und ein Notarzteinsatzfahrzeug zur Verfügung. „Um in Notsituationen eine optimale Versorgung gewährleisten zu können, ist die AUVA – speziell das UKH Kalwang
– gerne bereit, diese Veranstaltung mit MitarbeiterInnen und Einsatzgerät tatkräftig zu
unterstützen, und so werden unsere Mitarbeiter rund 240 Stunden bei der WM in Schladming im Einsatz sein“, sagt der Ärztliche Leiter des UKH Kalwang, Harald Etschmaier.
Gesundheitszentrum Hartberg eröffnet
Seit Anfang Jänner gibt es mit dem Gesundheitszentrum Hartberg eine Anlaufstelle, die rasch
und gezielt über das Leistungsangebot in der Region rund um Gesundheit, Pflege und Gesundheitsförderung informiert. Bisher mussten sich Patienten an viele verschiedene Stellen wenden,
etwa für mobile Betreuung oder Angebote für Patienten- und Angehörigenschulungen. „Das
Gesundheitszentrum wird die Aufgaben bündeln und als Drehscheibe für alle Fragen zum Gesundheitsangebot der Region dienen“, erklärt Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder.
Leader-Projekt startet in Oberwart
Oberwart Plus startet die Umsetzungsphase des Leader-Projektes „Einkaufserlebnis Bezirkshauptstadt Oberwart“. Dabei sollen der Warengutschein „WOW“ optimiert, Seminarangebote ausgebaut, Events geplant und eine neue Website gestaltet werden. „Dieses
Leader-Projekt wird dann erfolgreich, wenn alle Beteiligten mit vollem Engagement
mitmachen“, erklärt die zuständige Unternehmensberaterin Renate Zinober.
Gute Bonität für Energie Steiermark
Die internationale Rating-Agentur Standard & Poor’s hat die Energie Steiermark nach umfassender Prüfung mit dem Topwert „A (stable)“ eingestuft. „Die Energie Steiermark wird auch weiterhin der dominante Energieversorger des Bundeslandes bleiben“, erläutert S&P
zur Begründung. Vorstandssprecher Christian Purrer freut sich: „Wir haben die beste Bonität aller Energieunternehmen in Österreich.“
Besser wohnen. Besser sofort.
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März 2013
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FA Z i t
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M E N SCH E N
Italienischer Ausklang
im Hotel Novapark
Ein Tag lang
„Bauhackler“
Um zu zeigen, dass Bauarbeiter schon lange nicht mehr
Bier trinkende Ziegelschupfer
sind, sondern hochqualifizierte Fachkräfte, hat die Bauakademie Steiermark steirische
Journalisten eingeladen, einmal
selbst Hand anzulegen. Kamin
Mauern, Vermessen und Stapler
Fahren waren richtige Herausforderungen. „Sie haben aber
alles gut gemeistert“, lobten
Landesinnungsmeister
Alexander Pongratz, Innungs-Geschäftsführerin Susanne Grilz
und Bauakademie-Geschäftsführer Michael Windisch.
Ein italienisches Wochenende
mit dem prunkvollen „Ballo di
Casanova“ nahm am Sonntag
mit dem Brunch Italiano im
Hotel Novapark seinen Ausklang. Rund 200 Italienliebhaber genossen mediterrane
Köstlichkeiten bei italienischer Musik der Band Essenza.
Bei dieser Gelegenheit wurde
auch der neue Küchenchef des
Hotels von Geschäftsführerin
Natascha Koschutnig und Hoteldirektor Werner Povoden
vorgestellt. Philipp Pirstinger
meisterte seinen ersten Brunch
mit Bravour.
Neues Handbuch des
modernen Verwaltungsmanagements
Dollar Rubel:
Ausstellungseröffnung in
der Raiffeisen-Galerie
Die Medienrealität und ihre
Wahrnehmung durch den Betrachter stehen im Mittelpunkt
der Werke Michael Schusters,
die im Rahmen der Vernissage
„Dollar Rubel“ in der Raiffeisen-Galerie am Tummelplatz präsentiert wurden. RLB
Private Banking-Chef Stefan
Tschikof: „Mit Michael Schuster präsentieren wir erstmals
medienanalytische Kunst und
setzen so neue Akzente.“
Im Lindeverlag ist ein neues
Handbuch zum modernen Verwaltungsmanagement erschienen. Dabei geht das Buch auch
auf die verschärften Anforderungen an Bund, Länder und Gemeinden im Rahmen der Maastricht-Ergebnisse ein. Einer der
Autoren ist Günter Riegler. Der
ehemalige Leiter des Stadtrechnungshofs und Rektor der FH
Joanneum stellt klar: „Wichtig
ist es, auf der Outputseite die
richtige Dosierung der öffentlichen Leistungen und auf der
technischen Seite den möglichst
produktivsten Ressourceneinsatz herzustellen.“
Erfolgsjahr für Messe Klagenfurt
Mit dem zweitbesten Ergebnis ihrer Geschichte können die
Kärntner Messen Klagenfurt aufwarten. Im Jahr 2012 wurde ein
Gesamtumsatz von mehr als neun Millionen Euro und ein CashFlow von 1,2 Millionen erzielt. Auch das Interesse der Aussteller
und des Publikums ist ungebrochen. Insgesamt nahmen 3.506
Aussteller an insgesamt 13 Eigenmessen teil. Sie wurden von
316.814 Menschen besucht.
Steiermarktorte
aus Meisterhand
Um das Image der Konditorenund Bäckermeister zu stärken,
hat die Wirtschaftskammer
gemeinsam mit Steiermark
Tourismus und Josef Zotter
die Steiermarktorte kreiert.
Die Torte wird in Herzform
hergestellt und enthält typisch
steirische Zutaten wie Apfelmarmelade, Kürbisnougat, Zirbenschnaps und Zotter-Schokolade. Erhältlich ist die Torte
bei insgesamt 41 Konditoreien
in der Steiermark.
Wohnungsnot im urbanen Bereich
Die steirische Wohnbevölkerung wächst. Werden die Wohnbauleistungen der letzten Jahre beibehalten, kann der Wohnbedarf
kaum noch erfüllt werden. Das gilt besonders für den Zentralraum Graz und Graz Umgebung. Am Land hingegen werden oft
Wohnungen gebaut, obwohl kein Bedarf besteht. „Die Wohnbaupolitik in der Steiermark ist aufgrund der strukturellen und
gesellschaftlichen Veränderungen in höchstem Maße gefordert“,
erklärt Wohnbaulandesrat Johann Seitinger. Er betont, dass auch
weiterhin leistbares Wohnen sichergestellt werden muss. Deshalb
solle man manche Vorgaben im Rahmen der Wohnbauförderung
überdenken: „Gerade im geförderten Wohnbau muss mit den
überzogenen Vorgaben gestoppt und in Zukunft versucht werden,
mit den geringen Fördermitteln möglichst viele leistbare Wohneinheiten zu schaffen.“
Optimismus bei Investmentfrühstück
Das Bankhaus Krentschker Investmentfrühstück am 13. Februar in Graz hatte mit Dirk Schumacher von Goldman Sachs International
einen prominenten Gastredner. Vor rund 100 Gästen analysierte der Chefökonom die Situation im Euroraum und sorgte gleichzeitig
für verhaltenen Optimismus. „Der Euro funktioniert als Disziplinierungsmaßnahme sehr gut“, so Schumacher. Allerdings müsse man
bedenken, dass Rettungsmechanismen immer von stabilen Regierungen abhängig sind.
20
FA Z i t
MÄRZ 2013
Neujahrsempfang
der WK Steiermark
Erneuerbare Energie
im Vormarsch
Fotos: Lunghammer, Lindeverlag, Novapark, Robert Frankl, Fischer, Harry Schiffer (2), WK Steiermark, WK Burgenland, Energie Steiermark
Das Land Steiermark will
in Zukunft Projekte, die auf
die Produktion erneuerbarer
Energie setzen, stärker unterstützen. „Wir müssen die
40.000 Kilometer der steirischen Flüsse und Bäche möglichst effizient nutzen, wobei es
auch des Mutes bedarf, Gewässerstrecken unter besonderem
Naturschutz zu definieren“,
sagt Landesrat Johann Seitinger. Die Tendenz, zu „ermöglichen“ statt zu „verhindern“,
solle jedoch nur für die Wasserkraft gelten, so Seitinger.
AK lehnt Privatisierung
der Daseinsvorsorge ab
Die von der EU geplante Richtlinie zur Konzessionsvergabe
auch für öffentliche Dienstleistungen stößt auf energischen Widerstand von AK und
ÖGB. AK-Präsident Walter
Rotschädl kritisiert: „Eine
Privatisierung von Leistungen
der Daseinsvorsorge führt zu
Qualitätsverschlechterungen,
erhöhten Kosten und zum
Verlust von Arbeitsplätzen.“
Besonders die Bereiche Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Abwasserbeseitigung,
Gesundheitswesen,
soziale
Dienstleistungen, öffentlicher
Nahverkehr und kommunale
Dienstleistungen seien schützenswert, so Rotschädl.
WK-Präsident Josef Herk konnte beim Neujahrsempfang der
Wirtschaftskammer Steiermark
nicht nur die Spitzen der Landesregierung, angeführt von Franz
Voves und Hermann Schützenhöfer und den Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl, begrüßen, sondern auch das Who is
who der steirischen Wirtschaft.
Herk hob in seiner Rede den
Einsatz fürs Unternehmertum,
Jugendbeschäftigung sowie die
Stärkung der mittelständischen
Wirtschaft hervor.
Höchste KammerAuszeichnung für
Sandor Kiss
Sandor Kiss wurde mit der
Goldenen Ehrenmedaille der
Wirtschaftskammer Burgenland für seine Verdienste um
die
burgenländisch-ungarischen Wirtschaftsbeziehungen
geehrt. Über viele Jahre hinweg setzte sich der ehemalige
Direktor der Industrie- und
Handelskammer des Komitat
Vas in Ungarn für grenzüberschreitende Projekte ein.
Steiermärkische mit neuem
Vertriebsdirektor und Generalsekretär
Die Steiermärkische Sparkasse hat zwei strategische Managementfunktionen neu geschaffen. Peter Strohmaier übernimmt
die Leitung des Retailvertriebs Steiermark und Oliver Kröpfl verantwortet als Generalsekretär eine breite Palette vorstandsnaher
Themen wie Organmanagement, Aufsichtsrecht, Konzernkommunikation, CSR, Beteiligungsmanagement und Beschwerdemanagement. Außerdem übernimmt Kröpfl die Geschäftsführung
des Verbandes der Steirischen Sparkassen.
März 2013
FA Z i t
21
SPAR mit IFS LogistikZertifikat ausgezeichnet
VON MICHAEL NEUMAYR
A
nhand einer 150 Punkte
umfassenden
Qualitätscheckliste hat die staatlich
akkreditierte Prüfstelle Quality Austria alle Abläufe, Dokumentationen, Prozesse und die
Infrastruktur im SPAR-Logistikzentrum in Graz geprüft.
Auch die fünf weiteren SPARLogistikzentren in Österreich
sowie das Zentrallager in Wels
hat die Prüfstelle begutachtet.
„Bestes Werkzeug für
Lebensmittelsicherheit“
Das Ergebnis: Von den Kühlsystemen für Frische- und
Convenience-Produkte in den
Lagern, der Reinigung der Lagerräume bis zur Wartung der
rund 23 Lkw des Firmenfuhrparks erfüllt SPAR Graz alle
Anforderungen der IFS Logistik-Standards. SPAR hat daher
im Herbst 2012 das IFS Logistik-Zertifikat V2 bekommen.
„Dieser Standard ist das beste
Werkzeug, um unseren Kundinnen und Kunden höchste
Lebensmittelsicherheit zu garantieren. Darüber hinaus gibt
es uns als Lebensmittelhändler die Sicherheit, dass wir in
unserer täglichen Arbeit zu 100
Prozent auf Produktsicherheit
achten und die dafür notwendigen Abläufe genauestens überwachen“, sagt Günther Weitzer,
Logistikleiter SPAR Graz.
23 Lkw beliefern 253
SPAR-Standorte
Als eines der größten Handelsunternehmen Österreichs verfügt SPAR mit sieben Logistikzentren über eine der größten
Logistiken des Landes. Insgesamt 160 Lkw des Fuhrparks
transportieren jährlich rund 1,6
Millionen Tonnen Ware. Alleine das Logistikzentrum in Graz
verfügt über 23 Lkw, die Tag
für Tag 253 SPAR-Standorte in
der Steiermark und dem Südburgenland mit Ware beliefern.
Häuslbauermesse
eröffnet Bausaison
Mit der Häuslbauermesse ist
ein erfolgreicher Auftakt der
Bausaison garantiert. Davon
konnte man sich Ende Jänner bei der Messe Graz überzeugen. Geboten wurden Beratung, Geldspar-Tipps und
viele Neuheiten. So wurden
zum Beispiel Heizungsanlagen
präsentiert, die man mit Tablet oder Smartphone steuern
kann. Außerdem konnten sich
die Besucher bei einer kostenlosen Vortragsreihe erstklassig
informieren. Davon überzeugte sich auch Landesrat Johann
Seitinger und Messe-Chef
Armin Egger. Fast 40.000 Besucher haben das Angebot angenommen.
AK wirbt auf
Straßenbahn für Bildung
Foto: honorarfrei, SPAR
Gaedke & Partner mit
Jazz und Geschichten
IFS Logistikzertifizierung für SPAR Steiermark 1:
v.l.n.r.: Martin Gleiss, Logistikverantwortlicher
von SPAR Österreich, gemeinsam
mit Günther Weitzer, Logistikleiter SPAR
Graz, bei der Zertifikatübergabe.
22
FA Z i t
Mehr als 400 Besucher folgten
der Einladung der Creative Industries Styria zur Convention
in der Helmut-List-Halle in
Graz. Als Stargäste referierten
der Schwede Finn Petrén und
die Wienerin Veronika Egger.
„Wir wissen, dass die Kreativwirtschaft eine Querschnittsfunktion besitzt in Bezug auf
die Stärkung der Innovationsprozesse von Unternehmen
– durch Design als ganzheitlichen
Gestaltungsprozess“,
erklärte Wirtschaftslandesrat
Christian Buchmann.
Beim Weihnachtsempfang im
Café Promenade setzte die
Steuer-Beratung Gaedke &
Partner GmbH auf Jazz und
Literatur. Präsentiert wurden
Novellen von Gerhard Gaedke,
die demnächst auch in einem
Sammelband
erscheinen.
Unter den Gästen waren der
Autohändler Robert Damisch,
Barbara Rockenbauer, Martina Silly-Gaube und zahlreiche
andere Wirtschaftsgrößen. Zu
hören gab es zudem feinen Jazz
von „Three and a Half Planets“.
Die Arbeiterkammer macht
nun mit einer Straßenbahn in
Graz auf ihre Bildungsaktionen aufmerksam. AK-Präsident Walter Rotschädl: „Wir
zeigen unser Angebot und
machen Lust auf Bildung. Der
Bildungsscheck im Wert von
60 Euro, den alle AK-Mitglieder zweimal jährlich zugesandt
bekommen, ist überaus beliebt.
Im Vorjahr wurden knapp
40.000 Schecks eingelöst.“
MÄRZ 2013
Fotos: MCG/Wiesner, Tricom, Gaedke & Partner, WKO, CIS, AK-Steiermark, Chris Zenz, Pierre Payer
Transport: Die Austria Quality-Zertifizierungsstelle
hat das SPAR-Logistikzentrum in Graz unter die Lupe
genommen und SPAR als erstem Handelsunternehmen
in Österreich das IFS Logistik-Zertifikat V2 verliehen.
Besucheransturm bei
Creative Industries
Convention
NEUES AUS DER HAUPTSTADT
Grazer Frauen in der Wirtschaft:
Neue Bezirksvorsitzende
TRICOM expandiert
Die Grazer PR-Agentur TRICOM vergrößert sich. Drei
neue Mitarbeiterinnen, Kristina Kurzweil, Anna Pichler und
Rita Berger, verstärken seit Anfang Jänner das Team. „Der Erfolg unserer Agentur im letzten
Jahr hat es notwendig gemacht,
unser Team zu erweitern“, erklären die drei TRICOMs
Christian Edelsbrunner, Markus Simmerstatter und Siegfried Windisch.
Barbara Mannsberger ist die neue Bezirksvorsitzende der Frauen
in der Wirtschaft in Graz. Ihr zur Seite stehen die Stellvertreterinnen Christine Kühr und Gabriele Lechner. Mannsberger ist
Trafikantin in Puntigam. Ihr besonderes Anliegen ist die Vernetzung der Unternehmerinnen der Stadt. „Die Gründerinnen
sind auch in Graz im Vormarsch. Mittlerweile werden mehr als
die Hälfte aller Neugründungen von Frauen getätigt. Gerade für
diese Gruppe möchten wir daher Ansprechpartner sein“, erklärt
Mannsberger.
Flughafen: Schwieriges Jahr 2012
Die europäische Luftfahrt konnte der Krise auch im Jahr 2012
nicht davonfliegen. Das hatte auch Auswirkungen auf den Grazer
Flughafen: Das Passagieraufkommen ging um 4,7 Prozent zurück. Holding Graz-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik gibt
sich aber optimistisch für das Jahr 2013: „Wir arbeiten konsequent
an einem Ausbau des Programms. Die letzten Erfolge im Bereich
der Linienverbindungen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg
sind.“ Besonders die jüngste Verbindung nach Zürich hat sich als
großer Erfolg herausgestellt.
Odörfer mit Handelsmerkur ausgezeichnet
Susanne Schneider-Assion wurde für die mehr als 200-jährige
Erfolgsgeschichte der Firma Odörfer Haustechnik mit dem Handelsmerkur 2012 ausgezeichnet. Überreicht wurde die begehrte
Trophäe von Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, WKPräsident Josef Herk und Spartenobmann Gerhard Wohlmuth.
Gegründet 1804, beschäftigt Odörfer heute rund 400 Mitarbeiter,
davon 34 Lehrlinge.
Grazer VP mit neuem
Klubobmann
Kurt Hohensinner ist er neue
Obmann des aus 17 Mandatarinnen und Mandataren bestehenden Gemeinderatsklubs
der ÖVP. Die Stellvertreter sind
Daniela Gmeinbauer, Klaus
Fröhlich und Harry Pogner.
„Ich freue mich auf diese große
Aufgabe! Unser Gemeinderatsklub ist eine eingeschworene
Gemeinschaft, die hochmotiviert ist, sich in den kommenden Jahren konstruktiv für Graz
einzubringen“, so Hohensinner.
Eine besondere Ehre wird Peter
Piffl-Perčević zuteil. Er wurde
zum Ehrenklubobmann auf Lebenszeit bestellt.
Marienstüberlball nimmt Abschied
Am 26. Jänner feierte die Caritas beim 14. Marienstüberlball Abschied. Der Abschied währt jedoch
nicht lange, denn schon nächstes Jahr wird der Ball im neuen Caritas-Sozialzentrum in der Mariengasse stattfinden. Zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft feierten dort, wo sonst täglich 200 Mittagessen und 140 Jausen verteilt werden, unter den mitreißenden Klängen der Original
Union Band ein Fest der Extraklasse.
Autohaus Wittwar und Bankhaus Krentschker unterstützen Krebskranke
Bei der Aktion „Kultur im Autohaus“ vergangenen November im Autohaus Wittwar wurde erstmals gemeinsam mit dem Bankhaus Krentschker für den Verein für Krebskranke gesammelt. Nun wurde ein Scheck über 10.130 Euro an den Verein für Krebskranke übergeben.
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März 2013
FA Z i t
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Foto: J. J. Kucek
DAS FAZITGESPRÄCH
Schiach
und schön
Es ist Faschingsdienstag, in den meisten Cafés beginnt das närrische Treiben. Wir treffen den Kabarettisten Paul Pizzera, einen der
lustigsten Menschen des Landes, zum Interview. Ohne Kostüm, ohne Luftschlangen und ohne Krapfen im Café Kaiser Joseph. Dafür
steht ein Strauß Kunststoffblumen auf dem Tisch. Ein Lokal, in dem die Zeit ein bisschen stillsteht, und ein Nachwuchstalent, das vor
lauter Auftritten kaum stillsteht. Außer beim Ausräumen der Geschirrspülmaschine.
Herr Pizzera, heute ist der vermeintlich lustigste Tag des Jahres.
Sind Sie auch froh, wenn er vorbei ist?
Ja, sehr. Faschingsdienstag ist wieder so ein wunderschöner Tag, an
dem man aufs Bettelverbot zu sprechen kommen kann. Da haben
einige gesagt, die Bettler verschandeln das Stadtbild, aber wenn zu
Faschingsdienstag alles vollgespieben wird, ist das natürlich okay.
Ich wusste gar nicht, dass Sie inzwischen so politisches Kabarett machen.
Überhaupt nicht, aber das ist meine persönliche Einstellung. Ich
finde das so lächerlich, dass ein sitzender Mann oder eine sitzende Frau mit einem Hut davor das Stadtbild verschandelt, aber ein
angesoffener 14-Jähriger, der sich gerade bemüht seine Freundin
nicht vollzuspeiben, soll zuträglich sein? Deshalb bin ich sehr froh,
wenn Faschingsdienstag vorbei ist. Obwohl ich mich gern verkleide.
Sie spielen mit einigen Kollegen bei der Langen Nacht des Kabaretts ein
Stück mit dem Titel »Niemals bei den Villachern«, in dem es darum
geht, niemals beim Villacher Fasching aufzutreten. Wie erklären Sie jemandem, der sich nun nicht so genau mit dieser Kulturform beschäftigt,
was der Unterschied zwischen Villacher Fasching und dem Humor beim
Kabarett ist?
Ich habe großen Respekt vor jedem, der beim Fasching auftritt, das
ist eine Kunstform, die absolut ihre Berechtigung hat. Ich will nur
selbst kein Kasperl sein, der anderen auf der Bühne total überzeichnete Sachen zeigt. Schmäh erzählen ist für mich handwerklich nicht
so anspruchsvoll. Ich will Sachen erzählen, wie sie sind, und auch
Themen ansprechen, die bissig sind, die etwas wehtun.
In Villach einmal mitzumachen, um daran etwas zu ändern, ist keine Option?
Du kannst das nicht ändern. Du kannst nur dich selbst ändern, nicht
andere. Das System des Villacher Faschings wird immer gleich blei-
VON MICHAEL THURM
ben und dort gibt es eine breite Masse, die es witzig findet, wenn
eine Krankenschwester fragt: »Soll ich den Nächsten reinlassen?«
Lei Lei?
Genau.
Das klingt sehr abgeklärt für einen 24-Jährigen.
Das nicht, aber ich hab gelernt zuzuschauen. Wenn man über etwas
redet, muss man auch wissen, worüber man sich echauffiert. Diesen
seichten Fäkalhumor muss man halt mögen. Wenn das intelligent
verpackt ist, ist das etwas anderes. Mein größtes Vorbild George
Carlin hat gesagt, man soll über Vergewaltigung und Kinderkrebs
Witze machen. Das geht, aber man muss es richtig machen. Man
sollte auf der Bühne per se alles dürfen. Es gibt natürlich immer
Punkte, die das unmöglich machen. Wenn bei dir jemand im Publikum sitzt, dessen Kind vergewaltigt wurde, dann kannst du auf
der Bühne zusammenbasteln, was du willst, das findet so jemand
niemals lustig. Logisch. Aber man darf nicht allen gefallen wollen,
man kann es auch nicht.
Jetzt sind wir mitten in einer aktuellen Diskussion. Wie politisch korrekt
muss man sein, wenn man in der Öffentlichkeit steht, in Ihrem Fall auf
der Bühne? Gibt es Leute, die sich nach der Vorstellung beschweren?
Schon der Begriff »politisch korrekt« ist ein äußerst schräges Oxymoron. »Politisch« und »korrekt« – das kann sich irgendwie nicht
ausgehen. Aber klar, es gibt schon mal Leute, die sich beschweren. Ich hab eine Nummer über den Kameradschaftsbund im Programm, das wird vor allem in den ländlichen Gefilden mit äußerster
Skepsis betrachtet. Ich kenne es halt von meinen Großeltern, dass
im Gasthaus am Land mal Judenwitze erzählt werden oder ein Hitlergruß durchs Lokal geht. Ich kenn das. Viele sehen solche Vereine
Paul Pizzera wurde 1988 mit dem bürgerlichen Namen Paul Pizzera in Deutschlandsberg geboren. 2007
machte er erste Erfahrungen bei Poetry-Slams und hatte dabei schnell Erfolg. 2009 gewann er unter anderem den
Poetry-Slam bei den Grazer Minoriten und den 2. Platz bei den österreichischen Poetry-Slam-Meisterschaften.
2011 folgte der Durchbruch mit dem Gewinn des Grazer Kleinkunstvogels und des neuen Badener Kabarett-Preises
»11 Minuten«. Im November 2011 hatte sein erstes Solo-Programm »Zu wahr, um schön zu sein« Premiere.
MÄRZ 2013
FA Z I T
25
DAS FAZITGESPRÄCH
aber als Gemeinschaft und unter den Leuten, die dort dabei sind,
gibt es viele, die eine ganz unverdächtige Einstellung haben. Für
die ist das wie der Gartenbauverein oder die Imkerinnung. Trotzdem gibt auch solche, die nicht aussterben, und das gehört einfach
angesprochen. Und wenn man drüber lachen kann, dann kann es
nicht schlecht sein.
Haben Sie beim Schreiben schon diese Hemmschwelle, dass Sie sagen:
»Den kann ich nicht bringen.«?
Oft.
Wie viel wird vom Zensor im eigenen Kopf gestrichen?
Also wenn ich beim Schreiben selber lachen muss, dann müssen
meist auch Leute im Publikum lachen. Es gibt dann trotzdem
Punkte, wo ich sage, das kannst nicht machen, weil das viele verschrecken würde. Das ist vor allem beim zweiten Programm, an
dem ich gerade schreibe, so und das ist viel schlimmer als beim
ersten Mal. Damals hab ich mir überhaupt nichts gedacht, da war
mir das alles wurscht. Jetzt fängt aber das Denken an. Du kennst ein
paar Kritiker, du kennst da ein paar Leute und da, aber man sollte
das nicht zu sehr einfließen lassen. Die Leute mögen mich ja, weil
ich es so gemacht hab, wie ich es gemacht hab, und nicht weil ich
berechnend bin. Aber die Erfahrung auf der Bühne verändert dich
einfach. Deshalb geht man automatisch ein bisschen in die Richtung, von der man merkt, dass sie funktioniert. Ich versuch das zu
verhindern, aber so ganz geht es nicht.
Wenn Sie schon manche Dinge nicht mehr sagen können, wie geht es dann
erst Leuten, die nicht diesen Schutz des Humors haben? Wenn Sie auf der
Bühne sind, ist allen klar: Der meint es lustig.
Das finde ich nicht.
Gut, aber es steht immer unter dem schützenden Nimbus der Ironie. Sie
können immer relativieren, was ein Politiker niemals könnte.
Das ist ein großes Privileg. Der Alf Poier, den ich sehr lustig finde,
hat mal gesagt, er macht »Anarcho-Kabarett«. Das ist doch kompletter Unsinn. Was gibt es denn für ein totalitäreres Regime als
eine Bühne? Einer redet und unten sitzen die Leut‘ und halten die
Goschen. Von Anarchie kann da nicht die Rede sein.
Weil keiner die Bühne stürmt.
Genau, das ist total verpönt. Es ist eine eindeutige Hierarchie: Ihr
hört zu und zeigt mir, dass ich gut bin. Und natürlich bin ich froh,
dass die Leute mich sehen wollen. Wenn ich nach Deutschlandsberg gehe und da kommen 200 Leute, ist das super. Wenn ich dann
in Wien auftrete und da kommen auch noch 200 Leute, von denen
ich aber keinen mehr kenne – super. Die kommen, weil sie zuhören
wollen. Das ehrt einen, aber so ganz leicht ist es nicht, damit umzugehen. Das ist schon ein bissl einschüchternd.
Warum?
Weil du Einfluss hast. Wenn da nachher wer kommt und will, dass
du ein Plakat unterschreibst, ist das schon schräg.
Aber das ist doch noch ein ziemlich angenehmer Einfluss. Sie haben schon
Witze über den Kameradschaftsbund angesprochen. Gibt es auch so etwas
wie einen politischen Einfluss? Auch wenn das jetzt nach einem großen
Wort klingt.
Wenn das, was ich mache, Leute überrascht, die nicht damit gerechnet haben, dass ich eine politische Haltung hab, kann das schon
was bewegen. Ein Furz in der Landschaft natürlich, aber wenn sich
einer überlegt, dass vielleicht nicht alles nur immer richtig ist, dann
ist das schon super.
26
FA Z I T
Neben dem Villacher Fasching gibt es noch eine zweite große Bühne fürs
Kabarett, das ist der ORF. Warum hat man Sie da noch nicht gesehen?
Weder bei der »Großen Chance« noch bei Stermann und Grissemann?
Na zwischen den beiden müssen wir schon unterscheiden. Der ORF
an sich hat ein Monopol, das ist irre. Dieser Sender macht dich berühmt oder nicht. Und das ist mir per se schon mal wahnsinnig unsympathisch. Für die »Große Comedy Chance« wurde dreimal bei
der Agentur angefragt und wir haben immer abgesagt. Wenn man
sich nur die »Große Chance« anschaut: Die Gewinnerin des letzten Jahres, Christiane Hödl, musste zuletzt ein Konzert in Bruck
an der Mur absagen, weil es für eine Halle mit 500 Plätzen nur 13
Reservierungen gab. Bei solchen Shows wird aus dem Künstler das
rausgequetscht, was geht, und dann bist du vergessen. Aber einen
Künstler muss man aufbauen. Wenn du vor zehn Leuten funktionierst, dann kannst du auch vor 1.000 Leuten auftreten. Aber wenn
du vor den 1.000 spielst und nur die Hälfte findet‘s gut, dann lachen
noch immer 500. Versuch mal vor zwei Leuten zu spielen. Das ist
mordsschwierig. Und bei dieser »Großen Comedy Chance« waren einfach auch Sachen dabei, wo fremdschämen ein Hilfswort ist.
Und bevor man dort Perlen vor die Säue wirft ... Wenn man mitmacht, hat der ORF alle Verwertungsrechte an den dort gespielten
Stücken. Und für Stermann und Grissemann bin ich einfach noch
zu unbekannt. So einfach.
Aber kann eine solche Bühne nicht auch ein Sprungbrett sein?
Na klar hast du im Fernsehen hundertmal mehr Zuschauer. Und
natürlich würd mir das taugen, aber wenn, dann muss es stimmen.
Würden Sie zur »Großen Journalismus Chance« gehen?
Klingt grausam.
Ja, irgendwas stellt sich da im Nacken auf. So ganz gerade kann das
nicht ablaufen. Man ist ein billiger Beitrag zum Hauptabendprogramm und ist ausgeliefert. Und das ist es nicht wert. Ich wollte das
von Anfang an gerade, richtig, langsam und bewusst machen.
Langsam ist ein ziemlicher Euphemismus. Sie spielen inzwischen fast jeden zweiten Tag.
Das stimmt schon, ich kann im Moment auf relativ hohem Niveau
jammern, aber ich hoffe, es ist klar, was ich meine. Es waren letztes
Jahr knapp 160 Auftritte und so viel werden es heuer wohl auch.
Aber ich versuche mich nicht zu verkaufen und mich selber nicht zu
verheizen, sondern das Ganze möglichst bewusst aufzubauen.
Sie spielen im Niedermair in Wien, im Posthof in Linz und im Theatercafé in Graz. Müssen Sie so oft spielen oder wollen Sie das?
Prinzipiell läuft es so, dass die Agentur mir einen Kalender mit den
Terminen schickt, die sie gebucht haben, und ich habe da aufzutreten. Prinzipiell. Natürlich kann ich hie und da sagen: Runter vom
Gas, hier will ich frei haben. Der Juli ist so und so frei, weil Kabarett
ein Wintersport ist, aber der Winter geht halt im September los.
Ist es finanziell nötig, so oft aufzutreten?
Es würde mit der Hälfte auch gut gehen. Aber ich muss jetzt mal
ein Publikum finden, die Leute müssen mich kennenlernen, ich
muss Erfahrungen sammeln.
Wenn man 160 Auftritte im Jahr hat, hängt einem der eigene Schmäh
nie zum Hals raus?
Das ist eine beliebte Frage, verständlicherweise. Natürlich muss ich
nicht mehr lachen, wenn ich mein Programm hundertmal gespielt
hab. Aber das Schöne an den Live-Auftritten ist ja, dass jeder Abend
anders ist, und ich hab meinen Spaß halt mit dem Publikum. Du
kannst jeden Abend einfahren oder die Hütte zerlegen. Und desMÄRZ 2013
Foto: J. J. Kucek
halb bleibt auch die Nervosität, dieses unmittelbar ausgeliefert sein.
Das wird auch zur Sucht. Es ist unfassbar, wenn du einen Abend
hattest, nach dem du dir denkst: Heute war‘s richtig gut. Das ist
wie auf Droge. Ich kann vier Stunden heimfahren und das ist kein
Problem.
Und das Gegenteil?
Ist genauso extrem. Wenn du eine Woche gespielt hast und am
nächsten Tag bei dir zu Hause den Geschirrspüler ausräumst,
applaudiert keiner. Und wenn du duschen gehst auch nicht. Und
wenn dann drei, vier Tage keiner applaudiert, dann wird das schon
ein bissl komisch und ich muss erst mal wieder runterkommen und
merken: Ich bin nur der Paul. Nach den ersten zwanzig Auftritten
glaubst du ja, du bist der Größte.
MÄRZ 2013
Sie haben einen Bachelor in Germanistik, behaupten aber, dass ein Maschinenbau-Studium genauso viel für Ihr Sprachgefühl gebracht hätte.
Genau, zwei Wochen vorm Studium hab ich noch nicht gewusst,
was ich studieren soll. Und ich hab immer schon viel geschrieben,
Schüttelreime gemacht, mir haben Wortspiele gefallen. Und ich
dachte mir, es gibt für alles eine Begründung, aber nicht für den
viertausendundersten Jus-Studenten.
Aber für den dreitausendsten Germanisten?
So brutal hab ich mich selber noch nie ins Abseits geschossen. Ich
hab in acht Semestern, was eh lang ist für einen Bachelor, nie einen
Text schreiben müssen, der etwas mit mir zu tun hatte. Es war immer: Zitierskriptum abschreiben, formulieren, fertig. Stil war egal,
wissenschaftliches Schreiben war alles. Das war es und fertig.
FA Z I T
27
DAS FAZITGESPRÄCH
Vor drei Jahren gab es die ersten Erfolge, im April 2011 erhielten Sie den
Kabarettpreis Kleinkunstvogel und wussten relativ schnell, dass Sie das
zum Beruf machen wollen.
Dort hat mich auch die Agentur gesehen, und im November hab
ich die Premiere vom Soloprogramm gehabt. Da gab es natürlich
noch ein paar andere, die mir erklären wollten, wie man das große
Geschäft machen kann, aber ich hab da immer auf mein Bauchgefühl gehört und bilde mir zumindest ein, dass meine Menschenkenntnis ganz gut funktioniert. Und dass es dann so abgeht, hätte
sich niemand gedacht. Das war Glück, der richtige Zeitpunkt, und
jetzt heißt es dabeibleiben.
Roland Düringer wird 50, Josef Hader wird 51 und Alfred Dorfer ist
schon 52. Wenn Sie sich die drei Koryphäen des österreichischen Kabaretts
anschauen, können Sie sich vorstellen, es so lang zu machen?
Ich würde es mir wünschen. Die Herren sind jetzt nicht mehr so
blutjung und momentan findet ein Generationenwechsel statt.
Bei Düringer hat man das am deutlichsten gesehen. Der hat alles
hingeschmissen. Zwischen »Benzinbrüdern«, »Hinterholz 8« und
heute, wo er als Wutbürger auf Moralapostel macht und so tut, als
könnte er die Welt verändern, ist ein riesiger Unterschied.
Aber es ist doch zulässig, sich immer mal zu verändern.
Er verhaut sich da unheimlich viel, glaube ich. Der klassische Düringer-Zuschauer – bitte nicht falsch verstehen – kommt aus Floridsdorf, ist braungebrannt, geht mit einem Ed-Hardy-Kapperl hin
und sagt: »Geh ma Düringer schauen.« Und das passt ja auch. Aber
dann bei Barbara Stöckl auf Ö3 zu sagen, dass er sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen will ... Dann soll er‘s halt tun. Jetzt hat er
ein Buch geschrieben, wie er aus dem System aussteigen will, das
kann man bei Amazon bestellen. Also ein Systemkritiker vor dem
Herrn. Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass einer aussteigen
will, aber so verstehe ich das nicht.
Die drei »Staatskünstler« Scheuba, Palfrader, Maurer und die drei anderen Herren arbeiten sich alle an der Politik ab. Ihr eigenes Programm
bleibt meist im familiären Kreis.
Dieses tagespolitische Kabarett reizt mich nicht und ich glaube
auch, das kann ich nicht so gut. Wenn ich da versuche etwas zu basteln, wird das nichts. Das hängt vielleicht mit dem Alter zusammen.
Am Anfang schreibt man immer: »Mein Leben, meine Welt«. Das
kann ich abschätzen, da kenn ich mich aus.
Ist das schon die viel zitierte Politikverdrossenheit der Jugend? Sie gehören zu der Generation, der das immer unterstellt wird.
Man kann nicht unpolitisch sein. Irgendeine Haltung wird man
wohl haben. Bei der Wehrpflichtdiskussion war ich zum Beispiel
schwer fürs Berufsheer, aber ich will das nicht in meine Kunst einfließen lassen. – »Kunst« ist so ein starkes Wort für das, was ich halt
auf der Bühne mache.
Das darf man schon als Kunst bezeichnen.
Ich hab nur so viele Leute kennengelernt, die gesagt haben »Ich bin
Künstler« und »Guten Tag, ich komme vom Theater«. Diese Abgehobenheit will ich nie haben. Aber man sollte schon irgendeine
Aussage haben. Dazu ist man verpflichtet, wenn man auf so einer
Bühne steht.
Lässt sich Ihre Message auf einen Satz verkürzen?
Vor allem beim jetzigen Programm ist es die Nachricht, dass man
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DAS FAZITGESPRÄCH
viel, viel mehr Spaß am Leben hat, wenn man sich selber nicht so
ernst nimmt. Das Ego ist halt ein Arschloch.
Sagt ein junger Mann mit großen Ego.
Naa, gar nicht. Auf der Bühne geht es, aber jeder, der auf der Bühne
steht, hat einen Schaden. Jeder. Das ist ganz anders, wenn du vor
einem Mädel stehst. Und ich find es so schade, wenn sich Leute zu
wichtig nehmen. Wir sind nicht wichtig, wir sind alle irgendwer.
Auch der Hader ist irgendwer. Und er weiß es und das macht ihn so
groß. Und deshalb kann man diesen Menschen auch so bewundern.
Wie wichtig ist Dialekt auf der Bühne? Es gibt außer Günther Paal kaum
einen Kabarettisten, der sein Programm auf Hochdeutsch macht. Sie sprechen auf der Bühne zum Teil ein Weststeirisch, das Steirer nicht verstehen.
Das ist auch das Ziel dabei. Wenn solche Teile kommen, will ich
doch, dass Steirer, die meinen, sie können steirisch, sich nicht mehr
auskennen.
Warum?
Weil ich irrsinnige Freud daran hab, schiach zu reden. »Hässlich«
ist ein schönes Wort, aber »schiach« ist treffender. Das Lustige ist
ja, dass du aus dem Zusammenhang trotzdem kapierst, was gemeint
ist. Ich finde es einfach lustig. Das ist natürlich dünnes Eis, weil
schlecht nachgemachter Dialekt sehr, sehr peinlich ist. Bundesdeutsche, die Österreicher nachmachen. Ganz, ganz schlimm.
Das Hässliche und Schiache ist die Grundlage allen Kabarett-Stoffs?
Es muss zumindest irgendwas Tragisches sein, damit man drüber
lachen kann. Über die Sachen, die nur schön sind, kann man nicht
lachen.
Deshalb ist es wahrscheinlich auch überhaupt nicht lustig, dass Sie inzwischen an der »Wall of Fame« des Grazer Theatercafés hängen. Was soll
denn jetzt noch kommen?
Na ich mach jetzt mal als zweites Programm ein »Best of«. Aber im
Ernst: Dranbleiben, weitermachen.
Die Kochkünste Ihrer Großmutter kommen im Programm nicht sonderlich gut weg. Kommt Ihre Familie mit Ihrem Humor klar?
Absolut, sie wissen, dass ich da als Kunstfigur stehe. Natürlich ist
viel wahr von dem, was ich erzähle, aber das wissen eh nur sie. Meine Mutter kennt mich sehr gut und wird mir das nie bös nehmen.
Und wenn ich dann in der Zeitung bin und die Leute meine Oma
anreden, dann ist sie froh. Das Wichtigste am Kabarett ist ja, dass
nachher Leute sagen: »Genau so ist es.« Wenn du einen Schmäh
machst über Dinge, die total surreal sind, kann das auch lustig sein,
aber die Dinge, die wirklich passieren, sind meiner Meinung nach
mehr wert.
Gab es irgendwann eine Phase, wo die Familie gesagt hat: »Bua, lern was
Vernünftiges.«?
Nie. Meine Mutter war immer der Meinung: Wenn du als Straßenkehrer glücklich bist, ist das auch in Ordnung. Meine Eltern
sind beide Ärzte, das wollte ich nie machen. Ich möchte die Leute
unterhalten und ich will, dass sie am Ende rausgehen und es ihnen
besser geht als vorher. Deshalb relativiere ich am Ende vom Programm auch noch einmal alles mit dem Lied vom Großvater. Ich
schimpfe die ganze Zeit und am Ende versuch ich das umzudrehen,
weil keiner perfekt ist und keiner alles richtig macht.
Herr Pizzera, vielen Dank für das Gespräch.
Steuer
Board
investor
Prof. Gerhard Gaedke
Wie dramatisch sich die gegenwärtig niedrigen Zinsen
auf die meist auf Sparbüchern veranlagten Notgroschen
der Österreicher auswirken, ist vielen nicht bewusst.
Solange die Inflation höher ist als etwa die Zinsen,
werden nicht nur die Staatsschulden weginflationiert,
auch die Geldvermögen verlieren massiv an Wert.
Gaststättenpauschalierung 2013
W
Der Verfassungsgerichtshof erklärte
die Gaststättenpauschalierungsverordnung (VO) als gesetzeswidrig. Die
Anwendung ist nur mehr bis zur Veranlagung 2012 möglich. Die neue
Gaststättenpauschalierungs-VO kann
ab 2013 für jene Betriebe, für die
eine Gewerbeberechtigung für das
Gastgewerbe besteht, angewendet
werden (Voraussetzung: keine Buchführungspflicht, Umsätze nicht höher
als € 255.000 (netto) pro Kalenderjahr). Diese neue VO ist eine Ausgabenpauschalierung. Als Einnahmen
werden die Umsätze des Betriebes
erfasst, die zugleich die Bemessungsgrundlage (BMGL) für die Berechnung der Betriebsausgabenpauschale darstellen. Bei Anwendung
der Gaststättenpauschalierungs-VO
2013 werden von dieser BMGL 10
Prozent Grundpauschale, jedoch
mindestens € 3.000 als Ausgaben
abgesetzt. Die Grundpauschale umfasst laufende Aufwendungen wie
Bürobedarf, Werbung, Beratungskosten, Versicherungen etc. Zusätzlich können eine Mobilitätspauschale
und/oder eine Energie- und Raumpauschale in der Höhe von gesamt 10
Prozent berücksichtigt werden. Nicht
abgedeckt und zusätzlich absetzbar
sind Ausgaben in Zusammenhang
mit dem Wareneinkauf, Personalkosten, Kosten für Fremdleistungen, Sozialversicherungsbeiträge des Unternehmers, Investitionen und deren
Abschreibung, Instandsetzung und
-haltung, Fremdmittelkosten sowie
Bildungs- und Grundfreibetrag. Wird
die vereinfachte Gewinnermittlung
nach dieser Pauschalierungs-VO einmal gewählt, ist man daran 3 Jahre
gebunden. Die Vorsteuern sind nach
den tatsächlichen Verhältnissen geltend zu machen.
er heute 10.000 Euro auf
ein täglich abhebbares
Sparbuch legt, dem bleibt nach
zehn Jahren gerade noch ein
Geldwert von 7.800 Euro übrig.
Die 2,8 Prozent Inflation bei
einem Netto Eckzinssatz von
0,28 Prozent (nach KEST) sorgen dafür, dass die realen Geldvermögen dramatisch schnell
an Wert verlieren. Nicht einmal
sein Geld unter dem Kopfpolster zu deponieren, ist wesentlich
verlustreicher.
Doch weil die Österreicher
nach zwei Weltkriegen und
mehreren
Weltwirtschaftskrisen gelernt haben, dass es
keinen
hundertprozentigen
Schutz für das mühsam Ersparte gibt, bleiben sie untätig. Und
gewaltige Summen schrumpfen weiterhin auf den Sparbüchern vor sich hin. Dabei gibt
es auch in Zeiten niedriger
Zinsen zahlreiche Anlagefor-
men, die es längst auch „kleinen Sparern“ ermöglichen, den
Wert ihres Vermögens zu bewahren und das Risiko gleichzeitig in einem überschaubaren
Rahmen zu halten.
Dazu benötigt man allerdings
Expertenwissen. Und da die
meisten Experten trotz Finanzkrise immer noch von jenen Firmen Provisionen erhalten, deren Anlageprodukte sie
verkaufen, ist tatsächlich große
Vorsicht angebracht. Dennoch
sollte klar sein, dass der langfristige Ertrag von Aktien oder
gemischten Fonds tendenziell
deutlich über der Inflationsrate
liegt und sich mit Immobilieninvestments in aller Regel der
Geldwert erhalten lässt, während Investitionen in Rohstoffe
einen spekulativeren Charakter haben, weil diese keine Renditen erwirtschaften.
Ungebundene Sparbücher blei-
Foto: Archiv
Enteignung der
Sparbuchsparer
Sparbuchsparer verlieren
derzeit mehr als ein Fünftel
ihres Kapitals innerhalb von
10 Jahren
ben jedenfalls trotz des Realverlustes die beliebteste Sparform
der Österreicher. Bei gebundenen Sparbüchern lässt sich der
Verlust zumindest minimieren.
Wer innerhalb der Bindungsfrist an sein Geld heran will,
muss jedoch deutliche Zinsabschläge hinnehmen. Aufgrund
der mangelnden Flexibilität
und der trotzdem negativen
realen Renditen wird daher
niemand ernsthaft empfehlen,
Gelder über einen längeren
Zeitraum auf einem gebundenen Sparbuch zu deponieren.
Sparbücher haben daher nur
mehr eine Berechtigung als
kurzfristige Liquiditätsreserve, die nicht größer sein sollte
als das Drei- bis Fünffache des
Monatseinkommens.
Die Realverluste von Sparbuchsparern auf Basis aktueller
Zinsen und Inflationsraten in 10 Jahren.
Bindung*
ungebunden
durchschnittliche
Nettorendite**
Realwert
nach 10 Jahren***
heutiger Wert
Nominalwert
nach 10 Jahren
Realverlust
in 10 Jahren
0,28%
10.000
7.749,39
10.283,55
-2.252,61
6 Monate
0,375%
10.000
7.823,22
10.381,39
-2.176,78
12 Monate
0,5625%
10.000
7.974,86
10.576,95
-2.025,14
24 Monate
0,75%
10.000
8.129,14
10.775,83
-1.870,86
0%
10.000
7.527,71
10.000,00
-2.472,29
Bargeld
Bindung*: Während früher auch 5- oder gar 10-jährige Bindungen üblich waren, bieten die
meisten Institute nur mehr kurzfristige Bindefristen von drei Monaten bis zu einem Jahr
an. Durchschnittliche Nettorendite**: Zinsen abzüglich Spesen und KEST (25 Prozent des
Zinsertrags). Realwert nach 10 Jahren***: Geldwert nach Zinsen und Inflation. Der Zeitraum
von 10 Jahren entspricht der Neigung der Österreicher zu langfristigen Sparformen.
30 F A Z i t
3 4 FA Z I T
MÄRZ 2013
investor
investor
REDAKTION: JOHANNES TANDL
Euro:
Furcht vor Abwertungswettlauf
D
ie sich abzeichnenden
Abwertungen wichtiger
Währungen wie Dollar oder
Yen bedeuten, dass die europäische Gemeinschaftswährung
noch teurer wird. Dies macht
vor allem die Exporte aus der
Eurozone teurer und schmälert
die Marktchancen für die Exportwirtschaft.
„Eine Anhebung des EuroWechselkurses wäre vor allem
für die südlichen Euroländer sehr schädlich“, so Rehn.
„Deutschland,
Österreich,
Niederlande und Finnland
könnten das noch verkraften.
Aber die südlichen Länder
würden Probleme bei ihren
Exporten in andere Teile der
Welt bekommen.“
Auch im deutschen Außenhandelsverband läuten bereits die
Alarmglocken: „Die Gefahr,
dass japanische Unternehmen
wegen der veränderten Wechselkurse deutschen Exporteuren zunehmend Marktanteile
streitig machen können, ist gegeben“, ist etwa dessen Präsident Anton Börner, gegenüber
der Wirtschaftszeitung „Euro
Foto: consilium.europa.eu
EU-Währungskommissar Olli Rehn warnt vor
den verheerenden Auswirkungen eines globalen
Abwertungswettlaufs für Südeuropa, da deren
angeschlagene Exportwirtschaft anders als Deutschland,
Österreich oder die Niederlande keine Preissteigerungen
auf den Exportmärkten verkraften könne.
Ein Währungswettlauf schadet, so Währungskommissar
Olli Rehn, vor allem der Wirtschaft in den
südlichen Ländern der Eurozone.
am Sonntag“ überzeugt. Hintergrund dieser Äußerung ist
die Politik der japanischen Notenbank, die auf Regierungsgeheiß derzeit die Märkte mit
Yen flutet, um die Exportchancen für japanische Unternehmen zu verbessern. Auch der
chinesische Yuan gilt als deutlich unterbewertet.
KPMG-Studie:
KPMG hat die aktuelle Einschätzung der wirtschaftlichen
Situation im Bankensektor durch deren führende
Mitarbeiter in einer Studie zusammengefasst und
zeichnet ein wenig optimistisches Bild: Flache
Zinskurven und Kosten für Regulatorien halten die
Erträge und Profitabilität auf einem niedrigen Niveau.
T
op-Manager von 110
Bankinstituten in Österreich, Tschechien, Ungarn,
Polen, Rumänien und der Slowakei nahmen an einer Studie
von KPMG teil. 66 Prozent der
Befragten gaben an, dass die
Situation 2012 schlechter war
als 2011 und rechnen auch für
2013 mit keiner Verbesserung.
Nur ein knappes Drittel sieht
2013 eine leichte Verbesserung.
So sind die Betriebserträge der
österreichischen Banken seit
2008 rückläufig. Auch für 2013
März 2013
rechnen 46 Prozent der Befragten mit weiter sinkenden Erträgen. Die meisten Banken haben
auf diese Ertragsentwicklungen mit Kostendämpfungsprogrammen reagiert: „Der strategische Fokus liegt nach wie
vor auf Kosteneinsparungen
und Fokussierung profitabler
Kundensegmente, Märkte und
Produkte. Auch Outsourcing
von Bereichen, die nicht zum
Kerngeschäft zählen, steht
häufig auf der Agenda“, fasst
Alexander Lippner von KPMG
Management Consulting die
Ergebnisse zusammen. Das aktuell tiefe Zinsniveau wird sich
in den nächsten Jahren kaum
verändern, mit Kundeneinlagen werden – bereinigt um
Liquiditätsprämien – negative
Margen erreicht. Auch frisches
Kapital zur Erfüllung von
Eigenkapitalquoten ist schwieriger zu bekommen als in den
Vorjahren.
Während Manager in CEE die
Konsolidierung weitestgehend
abgeschlossen sehen, erwarten
Österreichs Manager (63 Prozent) eine weitere Konsolidierung. Österreich gilt nach wie
vor als „overbanked“. KPMG
sieht langfristig zwei bis drei
nationale Player und einige Regionalbanken.
Foto: KPMG
Schlechte Ertragschancen für Banken
„Österreich gilt nach
wie vor als overbanked“,
so Alexander Lippner
von KPMG zur aktuellen
Managementbefragung
im Bankensektor.
FA Z i t
31
Foto: GEPA pictures/Hans Oberlaender
Pressegespräch (v.l.n.r.): Anton Giger, Philipp Schörghofer (AUT), Nicole Hosp (AUT)
und Forschungsleiter Peter Schwab (Voestalpine)
Voestalpine und ÖSV:
Weltmeister trifft Weltmeister
Die Voestalpine-Gruppe ist Partner des ÖSV und hat auch die Alpine Ski-WM in Schladming massiv unterstützt.
Für Voestalpine-Forschungsleiter Peter Schwab ist diese Kooperation aus zahlreichen Gründen extrem produktiv.
W
ir können als Unternehmen vom
ÖSV sehr viel lernen“, so Peter
Schwab, der mit 132 Millionen Euro das
größte F&E-Budget eines österreichischen
Unternehmens verwaltet. So sei die konsequente Nachwuchsförderung bei den
Skifahrern durchaus mit den Lehrlingsinitiativen der Voestalpine vergleichbar, denn
ein Unternehmen, das die Weltmarktführerschaft anstrebt, braucht zwangsläufig
die besten Leute an den richtigen Stellen.
Derzeit absolvieren 803 Jugendliche an den
österreichischen Voestalpine-Standorten
in Oberösterreich, der Steiermark und in
Niederösterreich ihre Ausbildung in vorwiegend technischen Berufen.
Vom ÖSV könne sich die Voestalpine
außerdem das zielorientierte Vorgehen
abschauen. Beim ÖSV seien es die Weltmeister-Titel und bei der Voestalpine die
Marktführerschaft.
Auch für den F&E-Leiter des ÖSV, Toni
Giger, erweist sich die Kooperation mit
dem ÖSV als positiv: „Österreich ist die
einzige Spitzennation im alpinen und
32
FA Z i t
nordischen Bereich, die auf kein Technologiezentrum der öffentlichen Hand zurückgreifen kann, wenn es darum geht,
Verbesserungen im Materialbereich zu
etablieren. So müssen wir diesen Bereich
als Verband abdecken.“ Die Forschungsabteilung der Voestalpine habe, so Giger,
dem ÖSV bereits zahlreiche Inputs zu
technologischen Verbesserungen geliefert,
auf die er aus Geheimhaltungsgründen
nicht genauer eingehen könne.
Für Weltmeisterin Niki Hosp ist der Erfolg von technologischen Fortschritten
auch eine Frage der Detailgenauigkeit:
„Das Material ist in unserem Sport extrem
bedeutend geworden. Dabei ist vor allem
die genaue Materialabstimmung zwischen
Ski, Bindung und Schuh eine Frage, die
über den Erfolg entscheidet. Und natürlich
geht es darum, einen Vorsprung zur Konkurrenz herauszuarbeiten.“
Auch für Teamweltmeister Philip Schörghofer sind das Material und vor allem die
Geheimhaltung etwaiger Vorteile entscheidend: „Natürlich versuchen wir,
Dinge, die uns schneller machen, vor der
ausländischen Konkurrenz, ja sogar vor
Teamkollegen, die andere Skimarken fahren, geheim zu halten.“
Die Voestalpine ist als weltweit tätiger
Stahl-, Verarbeitungs- und Technologiekonzern mit mehr als 500 Konzerngesellschaften und -standorten sowie rund
46.500 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern auf allen 5 Kontinenten vertreten. In
den 4 Kernsegmenten Steel, Special Steel,
Metal Engineering und Metal Forming
fertigt das Unternehmen hochwertige
Stahlprodukte vorwiegend für die Bereiche Energie und Mobilität.
In der Steiermark betreibt die Voestalpine 12 Produktionsgesellschaften und eine
Holding.
An den acht Standorten Leoben, Kapfenberg, Bruck/Mur, Zeltweg, Kindberg,
Krieglach, Mürzzuschlag und Fürstenfeld werden 8.385 Mitarbeiter beschäftigt,
davon 348 Lehrlinge in 16 Berufen. Der
Konzernumsatz beträgt aktuell 12 Milliarden Euro und soll bis 2020 auf 20 Milliarden steigen.
MÄRZ 2013
M E N SCH E N
Generali sucht Mitarbeiter
V
om Osttiroler Ex-Skirennläufer Mario Scheiber bis hin zur Vorarlbergerin, die mit 52 Jahren einen beruflichen
Neustart gewagt hat, reicht das breite
Spektrum der Akteure, die für die Kampagne jeweils einige Stunden in ihrem Arbeits- und Lebensumfeld begleitet wurden.
Die unterschiedlichen Charaktere veranschaulichen stellvertretend für ihre Kollegen die Vielfalt der Personen, die diesen
Beruf wählen.
Aktuell sucht die Generali Versicherung
200 neue KundenbetreuerInnen in allen
Bundesländern. Einerseits geht es um die
Nachbesetzung von Stellen, die durch Pensionierungen vakant sind. Andererseits baut
die Generali die Beratung der Konsumenten vor Ort aus. Denn der Beratungsbedarf
in der Pensions-, Pflege- und Gesundheitsvorsorge steigt enorm. „Viele Menschen“,
betont Generali-Leiter Verkauf Steiermark
Adam Ruprecht, „unterschätzen die Möglichkeiten, die ein Einstieg bei uns mit sich
bringt. Die Generali eröffnet jedem neuen
Kundenbetreuer langfristige Perspektiven
und individuelle Entwicklungschancen in
einem finanzstarken Unternehmen.“ Sie
bietet engagierten Personen mit Teamgeist
und Organisationstalent beste Aufstiegschancen und Verdienstmöglichkeiten. Der
angestellte Außendienst ist mit nahezu
2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
der wichtigste Vertriebsweg der Generali.
Das Versicherungsunternehmen biete
seinen neuen Mitarbeitern deshalb eine
umfassende Berufsausbildung. Als Kundenbetreuer sei es vor allem wichtig, eigenverantwortlich zu arbeiten. Dafür könne
man sich die Arbeitszeit frei einteilen und
stehe in direktem Kundenkontakt. Übrigens: Frauen als Kundenbetreuerinnen
sind sehr gut, aber leider auch sehr rar.
Foto: fotolia
Bei der Suche nach KundenbetreuerInnen geht die Generali neue
Wege: In TV- und Kino-Spots, in Inseraten und auf Plakaten
sowie in Social Media stellt die Generali Mitarbeiter vor, die nicht
dem klassischen Bild eines Kundenbetreuers entsprechen.
200 Stellen sind aktuell bei der
Generali-Versicherung vakant.
Obwohl sie auf hohe Akzeptanz bei den
Kunden stoßen, sind noch immer neun
von zehn Kundenberatern in der Versicherungsbranche Männer. Ein Umstand, den
die Generali gerne ändern möchte.
Weitere Infos unter www.generali.at.
www.generali.at
Mein Vater war
Schrebergärtner.
So einer, der alles im rechten Winkel
anpflanzte, die Blumensamen alphabetisch
ordnete und dauernd auf Gärtnerei-Messen
ging. Ein richtiger Nerd. Das fand ich immer
wahnsinnig anstrengend. Und ich? Ich
bin leidenschaftlicher Fotograf geworden.
Ich gebe meinen Kameras Kosenamen.
Muss ich mehr sagen?
Um zu verstehen, muss man zuhören.
Lebenssituationen sind vielfältig, unsere Lösungen auch.
Regionaldirektion Steiermark, Conrad-von-Hötzendorfstraße 8, 8010 Graz, Tel.: 0316/80 56-0, E-Mail: [email protected]
Unter den Flügeln des Löwen.
März 2013
FA Z i t
33
Recht haben
Wir haben den Vorgang
schon beim Verbote der
Glühbirnen
beobachten
können: Die EU erkennt ein
(echtes) Problem und trachtet dasselbe dann mit den
allerbesten Absichten, aber
auch ohne viel Rücksicht
auf Kollateralschäden, an
der Wurzel zu packen und
auszumerzen. Neuerdings
Von Johannes Pratl
sah sich die Kommission
veranlasst dem Problem der Säumigkeit von Schuldnern
mit einer »Zahlungsverzugsrichtlinie« entgegenzutreten
mit der im Wesentlichen die Gläubigerrechte gestärkt
und europaweit vereinheitlicht werden sollten. Der Österreichische Gesetzgeber hat die Richtlinie nun durch das
»Zahlungsverzugsgesetz« umgesetzt und sich dabei zwar
als fleißiger, aber – wie viele Beobachter meinen – nicht
besonders geschickter Schüler erwiesen. Herausgekommen ist nämlich ein recht unübersichtliches Stückwerk,
das bei den Rechtsanwendern bislang durchaus „eingeübte“ und praktikable Grundregeln umwirft und gleichzeitig allerlei neue Ausnahmen festschreibt.
Beginnen wir mit einen Grundsatz: Bisher war es so, dass
es für die Rechtzeitigkeit einer Zahlung genügt hat die
Überweisung am letzten Tag der Frist bei der Bank zu
veranlassen. Das hatte den Vorteil für den Zahler, dass er
sich über die Dauer des Bankweges keine Gedanken machen musste. Nun regelt das Gesetz ausdrücklich, dass
für die Rechtzeitigkeit maßgeblich ist, wann der Gläubiger
über die Summe »verfügen« kann, die Überweisung ist
entsprechend früher zu tätigen. Praktisch bedeutet das,
dass sich der Schuldner bei seiner Bank schadlos halten
muss, falls die Überweisung länger dauert als gedacht.
Soweit der Grundsatz, denn der Gesetzgeber schafft z.B.
über besondere Regelungen im Konsumentenschutzgesetz sowie Mietrechtsgesetz umgehend neue Ausnahmen: Für alle »Verbraucher« gilt für Geschäfte im Sinne
des Konsumentenschutzgesetzes nun explizit gegensätzlich zum neuen Grundsatz die »alte« Regelung, nämlich,
dass der Zeitpunkt der Anweisung für die Rechtzeitigkeit
ausschlaggebend ist, nicht die Durchführung der Zahlung durch die Bank. Im Vollanwendungsbereich des
Mietrechtsgesetzes ist ausdrücklich geregelt, dass Mietzinse nun frühestens zum 5. eines Monates fällig sind,
nicht zum 1. Neu festgesetzt wurden die gesetzlichen
Verzugszinsen im Bereich der Unternehmergeschäfte
mit nunmehr 9,2% über dem Basiszinssatz. Ebenfalls für
Unternehmergeschäfte wurde eine neue Pauschalierung
für Mahnspesen von 40 Euro festgelegt, der jedenfalls
zu bezahlen ist, wobei darüber hinaus gehende Mahnkosten noch zusätzlich gefordert werden können. Diese
Regelung ist sicher tatsächlich ein Anreiz eingewöhnte
»Schlampereien« bei der Zahlung von Alltagsrechnungen
hintanzuhalten.
Mag. Johannes PRATL ist Jurist und Autor des juristischen Blogs »Law on the Blog«
34
F A Zunter
i t lawontheblog.kundp.at
im Internet
Gewerbe und Handwerk:
Mehr Maßnahmen
für Kleinbetriebe
Um das schwierige Wirtschaftsjahr 2013 zu überstehen
und mehr Eigenkapital aufbauen zu können, fordern
die Vertreter der Gewerbe- und Handwerksbetriebe
umfassende Maßnahmen, um Kleinbetriebe zu stärken.
D
ie wirtschaftlichen Erwartungen für das erste
Halbjahr 2013 fallen aktuellen
Einschätzungen zufolge eher
gedämpft aus. Deshalb hat die
Sparte Gewerbe und Handwerk der Wirtschaftskammer
Steiermark eine Studie über
die Finanzierung von Gewerbe- und Handwerksbetrieben
in Auftrag gegeben. 37 Prozent der steirischen Gewerbeund Handwerksbetriebe haben
mehr als 30 Prozent ihres Betriebsvermögens mit Eigenkapital finanziert und sind so in
einer hervorragenden Position.
Im Gegensatz dazu haben 27
Prozent der Unternehmen nur
wenig Möglichkeiten, ein entsprechendes Eigenkapital aufzubauen. Gerade diese Gruppe
ist vom Konjunkturabschwung
besonders betroffen. „2013
wird kein leichtes Jahr werden.
Die Steigerung der Ertragskraft muss absolute Priorität haben, allerdings ist das
für viele dieser Unternehmen
aus eigener Kraft schwer zu
schaffen“, erklärt Studienautor
Walter Bornett, Direktor von
KMU Forschung Austria.
Weniger Bürokratie,
mehr Eigenkapital
Spartenobmann Hermann Talowski fordert daher zahlreiche Maßnahmen, um kleinen
Unternehmen unter die Arme
zu greifen. So soll die Umsatzsteuerbefreiung
ausgeweitet
und die Branchenpauschalierungsverordnungen überarbeitet werden. Das führt zu
weniger Bürokratie und einem
erfolgreichen Aufbau von
Eigenkapital, da die Ertragskraft gesteigert werden kann.
„Es geht nicht um den Verdienst des Unternehmers oder
um Steuergeschenke, sondern
um die Aufrechterhaltung der
Liquidität und damit um den
Bestand des gesamten Unternehmens“, betont Talowski.
Foto: Foto Fischer
Neues Gesetz bei
Zahlungsverzug
Spartenobmann Hermann Talowski und
Studienautor Walter Bornett warnen vor einem
schwierigen Wirtschaftsjahr 2013.
MÄRZ 2013
Foto: Foto Fischer
Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und Wirtschaftskammerdirektor Thomas
Spann fordern Maßnahmen, um die steirische Wirtschaft zu stärken.
Trübe Aussicht für die
steirische Wirtschaft
Fragt man die steirischen Klein- und Mittelbetriebe
nach der wirtschaftlichen Lage, kann man von einem
guten Niveau sprechen. Doch wenn es um die Zukunft
geht, sind die steirischen Unternehmer pessimistisch.
Besonders beim Wirtschaftsmotor Graz ist deshalb auch
die Politik gefragt. Sie soll die Rahmenbedingungen
verbessern, fordert die Wirtschaftskammer.
G
raz ist, als Wirtschaftsund Verwaltungszentrum
der Steiermark, ein überregionaler Wirtschaftsmotor. Das
zeigt eine Studie des Instituts
für Wirtschafts- und Standortentwicklung, die von der Wirtschaftskammer Steiermark in
Auftrag gegeben wurde. „Neben
einem dynamischen und ständig
wachsenden
Dienstleistungsbereich hat Graz nach wie vor
eine relativ bedeutende industriell-gewerbliche Basis“, erklärt
Studienautor Robert Steinegger.
Doch nicht alles ist eitel Wonne in der Steiermark und dem
März 2013
Motor Graz. Das Konjunkturbarometer, eine regelmäßig
von der Wirtschaftskammer
durchgeführte Umfrage unter
Klein- und Mittelbetrieben,
zeigt, dass trotz solider Basis
der mittelfristige Ausblick trüb
ist. Fast 20 Prozent der Kleinund Mittelbetriebe blicken
mit Skepsis auf die kommenden sechs Monate. Zwar sind
die Auftragsbücher derzeit gut
gefüllt – immerhin beurteilen
41,4 Prozent der Befragten die
Situation gut und nur 13,8 Prozent klagen über eine schlechte Auftragslage –, die Erwartungshaltung in sechs Monaten
ist jedoch wieder schlechter.
Nur noch 24,1 Prozent der
Unternehmen sind optimistisch, während 19,2 Prozent
deutliche Einbußen erwarten.
Handwerkerbonus und
fehlende Infrastruktur
Steiermarkweit fordert die
Wirtschaftskammer daher konkrete Konjunkturmaßnahmen
von der Politik. Zum Beispiel
den Handwerkerbonus. „Damit
könnten Privatpersonen Handwerkerleistungen bis zu 6.000
Euro pro Jahr steuerlich geltend
machen. „Eine lokale Konjunkturspritze, die sich mit den
Sparbemühungen der öffentlichen Hand in Einklang bringen
lässt“, sind WK-Präsident Josef
Herk und WK-Direktor Thomas Spann überzeugt. Es sei
eine Win-win-Situation, denn
durch den verstärkten Einsatz
von Handwerkern könnten auch
Steuer-Mehreinnahmen generiert werden.
Für Graz fordert man auch
einen Umschwung in der politischen Kultur, damit die Stadt
ihrer Funktion als überregionaler Wachstums- und Innovationsmotor
nachkommen
kann. Wenn wichtige Infrastrukturprojekte in Frage gestellt werden und die weltoffene Stadt Graz den Ruf einer
„Stadt der Verbote“ bekommt,
wirkt sich das auch auf den
Wirtschaftsstandort aus. Aber
auch die Infrastruktur, etwa
die Erreichbarkeit der Stadt,
müsse sich verbessern, fordert
die Studie des Instituts für
Wirtschafts- und Standortentwicklung. Denn die Steiermark könnte von der Nähe zu
vielen wirtschaftlichen Hoffnungsgebieten noch stark profitieren.
FA Z i t
35
Der Auris Hybrid
Toyotas neuester Streich
Seit Jänner ist die Produktpalette des japanischen Automobilherstellers
Toyota um noch ein erneuertes Erfolgsmodell erweitert: den
neuen Auris. Nach dem Facelift tritt er im Vergleich zu seinem
Vorgänger deutlich sportlicher und markanter auf.
D
ie Front zeigt das neue Markengesicht
von Toyota mit schmalen Scheinwerfern und je drei LEDs als Tagfahrlicht
– Toyota nennt das „Keen Look“ – und
einem trapezförmig ausgestalteten Kühlergrill. Das flache Dach, die schmalere Fensterlinie und das Plus an Länge verleihen
dem Auris eine gelungene Seitenansicht.
Hinten öffnet die Kofferraumklappe nun
weiter und gibt 360 Liter Kofferraumvolumen frei. Diese bleiben beim Hybrid voll
wird komplett aus dem normalen Auris Hybrid bzw. Prius entnommen. Bei gleichem
Radstand von 2.600 Millimetern übertrifft
der Kombi die Schrägheck-Ausführung in
der Länge um 285 Millimeter. Der gesamte
zusätzliche Platz kommt dem Gepäckraum
zugute. Trotz seiner kompakten Abmessungen fällt der Innenraum außergewöhnlich
geräumig aus.
Die Japaner versprechen hochwertige Materialien und eine Top-Verarbeitung. Sowohl im Bereich des
Armaturenbretts
als
auch im Schulterbereich der Türen kommen Soft-Touch-Materialien großflächig zum
Einsatz. Auf Wunsch
kann der Kunde ein großes Sonnendach
ordern. Die Motorenauswahl ändert sich
nicht: Spritsparkaiser bleibt natürlich der
Auris mit Hybridantrieb aus dem Prius mit
136 PS Systemleistung. Zwei Diesel (1,4 und
2,0 Liter) und zwei Benziner (1,33 und 1,6
Liter) ergänzen die Antriebspalette.
nutzbar, da die Batterie unter den Rücksitz
verfrachtet wurde.
Erstmals bietet Toyota den Auris auch in
einer Kombiversion an. Der neue „Touring
Sports“ ist als erstes Fahrzeug im Segment
der kompakten Kombis wahlweise mit
einem Vollhybridantrieb erhältlich. Dieser
Toyota Auris 1,8 VVT-i Hybrid
Hubraum: 1.798 cm3 // Leistung: 100 kW / 136 PS // max. Drehmoment: 142 Nm
Verbrauch kombiniert: 3,8 l /100 km // CO2-Emission: 87 g/km; Euro 5
Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h // Beschleunigung (0-100 km/h): 10,9 s
36
FA Z i t
Fotos: Toyota
»Auris Touring Sports, geräumiger
Innenraum &Top-Materialien«
Der Einstiegspreis des Auris Hybrid liegt
bei 24.720 Euro.
Autohaus Winter
Wienerstraße 87-89
8020 Graz
+43 316 715330
www.auto-winter.at
MÄRZ 2013
Die neue E-Klasse
Komplettes Facelift
Mercedes-Benz hat alle Baureihen der E-Klasse so umfangreich überarbeitet
wie nie zuvor. Mit neuen, effizienten Motoren, neuen Assistenzsystemen
und neuen Formen hat Mercedes seine E-Klasse umfassend modernisiert.
E
rstmals gibt es die E-Klasse jetzt
auch mit zwei unterschiedlichen Gesichtern. In der Basisausführung und der
Ausstattungslinie „Elegance“ erhalten
Limousine und T-Modell den klassischen
Kühlergrill mit Stern auf der Motorhaube,
die Avantgarde-Ausführung trägt dagegen
den Sportwagenkühler mit Stern im Kühlergrill. Der etwas tiefer heruntergezogene Stoßfänger ist komplett neu gestaltet.
Die früheren vier Einzelscheinwerfer verschmelzen zu zwei großen. Durch ein we-
arbeitende
Fußgänger-Notbremsfunktion: Pre-Safe. Mit Pre-Safe Plus werden
jetzt auch drohende Heckkollisionen erkannt und der Fahrer des nachfolgenden
Fahrzeugs durch Aktivierung der hinteren
Warnblinkleuchten mit erhöhter Frequenz
gewarnt. Überarbeitet wurde auch der aktive Spurhalte-Assistent, der auch belegte
Nachbarspuren erfasst, der adaptive Fernlicht-Assistent Plus und der aktive ParkAssistent. Eine 360-Grad-Kamera bietet
zusätzlich eine virtuelle Vogelperspektive
und hilft ebenfalls bei
manuellen Einparkmanövern. Bei den Benzinmotoren können die
Kunden noch zwischen
5 Modellen beginnend
mit dem E200 mit 184 PS (135 kW) bis hin
zum E500 mit 408 PS (300 kW) wählen.
Bei den Dieselmodellen stehen 6 Motorisierungen von 136 PS (100 kW) bis 252 PS
(185 kW) zur Wahl. Ergänzt wird die Produktpalette durch drei E63 AMG Modelle,
die bei 5,5 Liter Hubraum zwischen 557 PS
(410 kW) und 585 PS (430 kW) bieten.
nig diagonal installierte Leuchtelemente
bleibt der Vier-Augen-Eindruck erhalten.
Die leicht modifizierte Haube greift die
neuen Linien auf. Leicht geändert präsentiert sich auch das Heck, hier fällt ebenfalls
ein neues Leuchtendesign ins Auge.
Technisch bietet die neue E-Klasse unter
anderem eine mit einer Stereokamera
Mercedes E 300 V6 4 MATIC
Hubraum: 3.498 cm3 // Leistung: 225 kW / 306 PS // max. Drehmoment: 370 Nm
Verbrauch kombiniert: 7,5 l/ 100km // CO2-Emission: 174 – 176 g/km; Euro 6
Höchstgeschwindigkeit: 245 km/h // Beschleunigung (0-100 km/h): 6,6 s
März 2013
Fotos: Mercedes
»Erhöhte Sicherheit &
zahlreiche Motorisierungen«
Die neue E-Klasse ist ab April erhältlich
und kann ab sofort bestellt werden. Der
Einstiegspreis für die E-Klasse beträgt
43.750,- Euro für den E 200 CDI.
Konrad Wittwar GmbH
Schippingerstraße 8
8051 Graz
0800 727727 bzw. +43 316 6076-0
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FA Z i t
37
Zur Lage
(55)
Ausschließlich über die
schrecklichen Erlebnisse einer
jungen Journalistin nachts an
einer deutschen Hotelbar.
VON CHRISTIAN KLEPEJ
W
ahrscheinlich wird es besser sein,
wenn wir hier im Fazit statt der Lage,
statt einem Versuch also, sich den aktuellen
Befindlichkeiten auf angemessene Art und
Weise zu nähern, einfach ganzseitig einen
nackten Frauenkörper zeigen. Natürlich nur
wenn es uns gelingt, diesen in ähnlich würdiger, undiskriminierender und staatstragender Art und Weise zu »publizieren«, wie
es das Leitblatt deutschen Tugendwächtertums – der Stern – nun schon seit Jahrzehnten vorexerziert. Dort wissen sie nämlich
ganz genau, wann Sex feministisch korrekt
ist bzw. wann Sex anmaßend und diskriminierend wird. Und da darf man dem Stern,
seinem Chefredakteur und seinen Redakteurinnen nicht böse sein, wenn es dann ab
und an passiert, dass sexuelle Belästigungen
ein gutes Jahr reifen müssen, bis sie als solche erkannt werden. Denn das Böse, das Sexistische, das Rassistische, das Istische, das
deutschsprachigen Talkshows Ausdruck
verleihen. Ich weiß schon, Spitzenkandidat
der FDP sein zu wollen, müsste eigentlich
alleine ausreichen, um vor jedem der Europäischen Menschenrechtskonvention wirklich verpflichteten Gerichtshof schuldig gesprochen zu werden. Trotzdem und weil die
perfekte Welt noch immer viel zu fest in den
Hirnen der Grünen verborgen ist, erlauben
Sie mir kurz zu skizzieren, was dieser Rainer
B. für einer ist.
Der hat sich doch glatt – und ich kann gar
nicht glauben, was alles internationaler Wissensstand über diese zehn Minuten ist – von
einer jungen Journalistin ansprechen lassen!
Die sich zu ihm gesetzt hat, mit ihm ein Getränk trinken wollte, an einer Hotelbar um
die Geisterstunde herum. Dieser, also »Teufel« würde jetzt nicht passen, weil Teufel ist
ja was zutiefst Katholisches und wir wollen
diesen nicht mit dem Beelzebub austrei-
Fotos: Sebastianus, Enlarge
»Dieser – ja nennen wir es beim Namen – Mann hat sich doch
wirklich von einer jungen Journalistin anreden lassen!«
38
ist immer und überall! Und nur die wirklichen Kennerinnen, ich denke da mit Ihnen
an die Freundin des iranischen Botschafters
Claudia Roth etwa, sind befugt, ihre Finger
auf die Wunde zu legen.
Rainer Brüderle. Muss man mehr noch
schreiben? Darf man das überhaupt noch
schreiben, ohne Gefahr zu laufen, alle weiblichen Leserinnen und Leser ja beinahe zu
belustieren? Nicht nur dass dieser Rainer B.
bei der FDP ist, nein, Rainer B. will jetzt
auch noch Spitzenkandidat seiner »Partei« werden. Da muss eine Claudia Roth ja
ausrücken und ihrer Betroffenheit in allen
FA Z I T
ben; dieser – ja nennen wir es beim Namen
– »Mann« hat sich doch wirklich von einer
jungen Journalistin anreden lassen!
Ich darf jetzt alle Leserinnen und Leser unter 18
(in manchen Ländern 21) Jahren ersuchen, die
nächsten Zeilen nicht zu lesen, zu heftig – auch
für mich – sind die Inhalte, die ich nun weiter
schildern werde.
Rainer B. hat sich ansprechen lassen und ist
sogar auf ein Gespräch mit der jungen Journalistin eingegangen! Und dann fällt diesem
»Mann« nichts Besseres ein, als auf die Frage, ob er sich denn nicht schon viel zu alt für
das Amt eines Fraktionschefs empfinde, mit
dieser jungen Journalistin zu flirten. Der
Anstand verbietet mir jetzt, noch weitere
Details dieser die gesamten Gleichberechtigungsanstrengungen der letzten 10.000
Jahre in den Schmutz ziehenden Szenerie
hier zu schildern. Nur so viel: erschreckend!
Noch erschreckender ist für mich … ich bin
schlimmer als Rainer B.! Die bloße Tatsache, ein Mann zu sein, rettet mich da nicht.
Das ist traurig genug, aber ganz sicher keine
Entschuldigung. Zumindest keine in einer
perfekt politisch korrekten Welt.
Ich muss gestehen, ich habe noch nie eine
Frau getroffen, ohne innerhalb der ersten
fünf, zehn Sekunden eine wesentliche Frage beantwortet zu haben, nämlich mit »Ja«
oder »Nein«. Meine mehr als 25-jährige
Erfahrungslaufbahn in diesem Bereich hat
übrigens deutlich mehr Jas ergeben; aber
das ist etwas für die Statistik. Und jetzt sage
ich Ihnen was: Jetzt, wo ich das geschrieben
habe, mir es einfach von der Seele geschrieben habe, in dieser letzten Lage, bevor wir
hier nur mehr Stern-Illustrationen bringen,
jetzt geht es mir doch deutlich besser. Jetzt
geh ich sogar so weit, Ihnen, liebe Leserin,
mitzuteilen (natürlich nur theoretisch, ich
bin Gott sei‘s gedankt verheiratet): Wenn
wir beide uns jemals nachts an einer Hotelbar treffen würden, und Sie hätten vorteilhafte Eigenschaften, ich würde Sie (rein
theoretisch natürlich nur) darauf sicher ansprechen!
Und ich darf allen jungen Männern empfehlen, es mir gleich zu tun. Kein Zentimeter
darf diesem politisch korrekten Wahnsinn
nachgegeben werden! Kein Zentimeter.
Pardon, aber das musste sein. Im Übrigen
bin ich der Meinung, dass eine große Koalition dem Lande nicht nutzen kann.
MÄRZ 2013
innovation
Wirtschaftsbund präsentiert
Wachstumspartnerschaft
Bis Juni werden Vertreter der steirischen Leitbetriebe Kleinunternehmen
begleiten und in ihrem unternehmerischen Wachstum unterstützen.
WB-Obmann LR Dr. Christian
Buchmann und WB-Direktor
Mag. (FH) Kurt Egger präsentierten
die Teilnehmer der „WBNetWachstumspartnerschaft“,
die langfristig kleine
Unternehmen fördern soll.
W
irtschaftsbund-Direktor
Mag.
(FH)Kurt Egger und Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann erklären bei der Präsentation der Teilnehmer:
„Durch die stärkere Vernetzung und
partnerschaftliche Zusammenarbeit von
kleinen und großen Unternehmen er-
warten wir uns Vorteile für die gesamte
Wirtschaft. Wir schaffen eine gute Basis
für ein breites Netzwerk, der den Wirtschaftsstandort Steiermark nachhaltig
stärkt.“ Kleine Unternehmen aus den verschiedensten Branchen wurden im Vorfeld ausgewählt und ihren MentorInnen
vorgestellt. Unter anderem Hans Roth
(Saubermacher), Susanne Schneider-Assion (Odörfer), Andreas Gerstenmayer
(AT&S), Andreas Herz (Herz), Christian
Knill (Knill Energy), und Thomas Böck
(Kastner & Öhler) werden im nächsten
halben Jahr eng mit den KleinunternehmerInnen zusammenarbeiten. „Es ist sehr
erfreulich, dass wir so viele motivierte und
vielversprechende
Unternehmerinnen
und Unternehmen für dieses Programm
finden konnten. Sowohl die Etablierten als
auch die JungunternehmerInnen werden
die Synergien, die sich aus der WBNetWachstumspartnerschaft ergeben, nutzen
und von der Zusammenarbeit profitieren“,
so LR Dr. Christian Buchmann.
Fotos: Energie Steiermark, Christina Fehrer, Foto Fischer, Robert Frankl
Zehn Jahre IMST Regionales
Netzwerk Steiermark
Das Regionale Netzwerk Steiermark zur
Förderung der MINT-Fächer an österreichischen Schulen feiert sein zehnjähriges
Bestehen. Gastgeber des gut besuchten
Netzwerktags war die FH Joanneum. Karl
Pfeiffer, Rektor der FH Joanneum, zeigte
sich erfreut: „Ich empfehle allen Schülerinnen und Schülern, ein technisches oder
naturwissenschaftliches Studium zu absolvieren.“ Insgesamt wurden 62 Projekte, an
denen Kinder und Jugendliche aller Altersgruppen teilnahmen, präsentiert.
März 2013
„Fit im Job“-Gesundheitspreis
ausgeschrieben
Bereits zum zwölften Mal wird von der
Wirtschaftskammer Steiermark, Fachgruppe der Freizeit- und Sportbetriebe,
gemeinsam mit zahlreichen Partnern der
Gesundheitspreis „Fit im Job“ ausgeschrieben. Ausgezeichnet werden jene Unternehmen, die sich besonders um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter bemühen. „Nur mit
gesunden und fitten Menschen können
unsere Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich sein“, sagt Wirtschaftslandesrat
Christian Buchmann. Erstmals gibt es eine
längere Einreichfrist: Bis 31. Mai können
Unternehmen ihre Gesundheitsprojekte
unter www.wko.at/fitimjob einreichen.
kurz im Gespräch
Christian Purrer ist Vorstandssprecher der Energie Steiermark.
Fazit hat mit ihm über erneuerbare
Energie und ihr Ausbaupotenzial in
der Steiermark gesprochen.
Um die Aktion „Rettet die Mur“ ist es sehr still
geworden. Kann man den Kraftwerksbau nun
problemlos durchführen?
Das Projekt „Wasserkraftwerk Puntigam“ hat
von der Umweltbehörde des Landes Steiermark vor wenigen Monaten einen positiven
Bescheid erhalten, jetzt ist der Umweltsenat
des Bundes am Zug – eine Entscheidung wird
es hier im Laufe der kommenden Monate geben. Erfreulicherweise steht die Grazer Bevölkerung mit einer Zustimmung von über 75
Prozent voll hinter der Idee, im Stadtgebiet
grünen Strom für 20.000 Haushalte zu erzeugen. Wir setzen auf einen fairen Dialog mit
allen Beteiligten. Offenheit und Klarheit zählen, darum legen wir auch unsere Öko-Maßnahmen transparent auf den Tisch. Das ist
besser, als Justament-Standpunkte einzunehmen. Konstruktive Inputs sind immer willkommen, bloßer Aktionismus ist verzichtbar.
Wo gibt es in der Steiermark noch Ausbaupotenziale, um mehr erneuerbare Energie zu
produzieren und energieautark zu werden?
Im Bereich Wasserkraft gibt es sicher noch
einige interessante Potenziale – etwa in Gratkorn. Wir wollen uns auch auf die Themen
Photovoltaik, Wind und Biomasse konzentrieren. Gerade beim Thema Sonnenstrom
gibt es eine enorme Nachfrage unserer Kunden, allein im vergangenen Jahr wurden steiermarkweit über 3.000 Anlagen errichtet.
Welchen Beitrag leistet die Energie Steiermark,
um die Energieeffizienz steirischer Unternehmen
zu erhöhen?
In den meisten Unternehmen gibt es viele ungenützte Energiespar-Potenziale. Unsere Experten
helfen mit einer genauen Analyse vor Ort, die
Kosten zu senken. Das ist ein Service, das wir
künftig weiter ausbauen wollen. „Weg vom Versorger, hin zum Dienstleister“, ist unsere Devise.
FA Z i t
39
Mit dem neuen Gebäude in der Grazer Körblergasse konnte sich der Campus02 auch vom WIFI emanzipieren.
Die Fachhochschule der Wirtschaft
Der Campus02 ist die kleinere Fachhochschule in Graz. Seit 1996
werden Studierende, erst als Anhängsel des WIFI, danach in einem
eigenständigen Gebäude, ausgebildet. Vom Image des WIFI-Kurses
hat man sich inzwischen emanzipiert. Die Nähe zur Wirtschaft
ist, auch wegen der Eigentumsverhältnisse, geblieben.
I
n der Körblergasse, praktisch in Rufweite der Wirtschaftskammer und des
Wirtschaftsbunds befindet sich das Gebäude des Campus02. Die kleine Fachhochschule mit nur 1.200 Studierenden ist
aber nicht nur geografisch der Wirtschaft
und seinen Institutionen besonders nahe.
Die Eigentümer sind nämlich vor allem die
Wirtschaftskammer, die Industriellenvereinigung, aber auch ein paar Privatunternehmen.
Entwickelt hat sich das Angebot der Fachhochschule aus dem WIFI heraus, dem
Fortbildungsprogramm der Wirtschafts-
40
FA Z i t
kammer. Erich Brugger, Geschäftsführer
des Campus02, erzählt: „Wir haben im
sechsten Stock des WIFI-Gebäudes gehaust. Da war dann schon die Frage: Was
ist der Unterschied zwischen einem WIFIKurs und einem Studiengang einer Fachhochschule? Es war am Anfang schwierig
und eine Herausforderung, in der Öffentlichkeit darzustellen, dass wir eine vollwertige Fachhochschule sind.“ Mit dem
Umbau habe jedoch eine gewisse Emanzipation stattgefunden, ergänzt Rektor
Franz Schrank: „Wir sind auf einem vernünftigen Weg, aber dieser Weg ist noch
nicht zu Ende. Wenn man so klein be-
ginnt, dauert das eine gewisse Zeit. Die
Universitäten sind auch nicht von einem
Tag auf den anderen entstanden. Das gilt
auch im Bereich der Forschung.“
80 Prozent berufsbegleitend
Vom Erbe des WIFI ist der hohe Anteil an
berufstätigen Studierenden geblieben. 80
Prozent der Studierenden bestreiten ihr
Studium berufsbegleitend. „Das wäre an
einer Uni nur sehr schwer möglich“, erklärt Schrank: „Ich komme selbst von der
Uni und dort muss sich der Student selbst
alles zusammensuchen. Das mag für die
Persönlichkeitsentwicklung gut sein, es ist
aber auch ein bisschen chaotisch. Daher
werden die Leute auch nicht in der vorgesehenen Studiendauer fertig. An der Uni
habe ich Leute, die ich seit zehn Jahren auf
meiner Prüfungsliste habe. Das wäre an
einer FH undenkbar.“
MÄRZ 2013
i nnov a t i on
Mentorenprogramm
In der Steiermark einzigartig ist ein eigenes Mentorenprogramm, das am Campus02 installiert wurde. Sogenannte
Jahrgangs-Captains aus der Wirtschaft
übernehmen die Patenschaft für einen
kompletten Jahrgang. „Sie übernehmen
ehrenamtlich eine Mentoren-, aber auch
eine Motivationsrolle. Oft übernimmt der
Jahrgang auch den Namen des Captains.
Dadurch erhalten die Studierenden die
Chance, Kontakt zu Wirtschaftstreibenden und Top-Leuten zu bekommen.“ So
würden etwa Gastvorträge und Treffen
im Unternehmen organisiert. Der Kontakt zur Wirtschaft fällt am Campus02
auch wegen der Nähe zur Wirtschaftskammer leicht. „Durch die Wirtschaftskammer ist eine Vernetzung mit Betrieben einfacher. Außerdem verlieren wir
durch die Eigentümerstruktur auch nicht
den Wirtschaftsfokus“, ist Rektor Schrank
überzeugt. So habe jeder Studiengang,
auch die technischen, einen Wirtschaftsschwerpunkt, durch den Projektmanagement, Kostenrechnung und Grundzüge
des Arbeitsrechts gelehrt werden.
Generell sei der Standort Steiermark
aber auch für eine kleine Fachhochschule wie den Campus02 ideal. Ein Großteil
der Lektoren bestreitet die Lehrtätigkeit
nebenberuflich. „Wenn das unternehmerische Umfeld nicht passen würde, kämen
viele unserer externen Lehrbeauftragten
schon aus beruflichen Gründen nicht in
die Steiermark“, sagt Brugger. Auch das
Verhältnis zur lokalen Politik sei gut, obwohl zuletzt die Landesförderung gekürzt
wurde.
Finanzierung auch durch
Studiengebühren
Da aber auch die Förderung des Bundes seit
1995 erst einmal valorisiert wurde, muss
auch der Campus02, wie jede andere Universität, auf Drittmittel setzen. Zusätzlich
hebt der Campus 02 auch Studiengebühren im gesetzlich vorgesehenen Rahmen
ein und führt kostenpflichtige Lehrgänge durch. In Summe machen die Punkte
Studiengebühren, Lehrgänge und Forschungsmittel 20 Prozent des Budgets aus.
„Wir stehen im Wettbewerb mit der FH
Joanneum, die keine Studiengebühren hat.
Wir haben aber immer noch viel mehr Bewerber als Plätze. Das ist für uns ein wichtiger Punkt, der bei den Universitäten anders
ist. Wir haben beschränkte Kapazitäten
und das Aufnahmeverfahren ist ein wichtiger Faktor“, freut sich Schrank. Finanziell
steht die Fachhochschule nicht schlecht da,
ist Brugger überzeugt: „Wir müssen nicht
zusperren. Aber finanziell hängen wir natürlich auch von der öffentlichen Hand ab.“
Die hohen Bewerberzahlen sprechen auch
für eine hohe Akzeptanz der Fachhochschule. Im vergangenen Jahr kamen 945
Bewerber auf 254 Studienplätze. Aber auch
eine externe Umfrage zeigt, dass die Absolventen des Campus 02 einen guten Ruf
genießen. Die 50 befragten Unternehmen
haben besonders die fachliche Qualifikation gelobt. Die Zustimmung lag hier
zwischen 94 und 100 Prozent. Auch in den
Bereichen Teamfähigkeit und eigenverantwortliches Handeln schnitten sie besonders gut ab.
Fotos: Peter Melbinger
An einer Insellösung will man aber nicht
arbeiten. Deswegen setzt auch der Campus02 auf die steirische Hochschulkonferenz. „Besonders in der didaktischen Fort-
bildung gibt es bereits Kooperationen“,
weiß Schrank. Außerdem arbeite man bei
den wirtschaftlichen Studiengängen bereits mit der Karl-Franzens-Universität
zusammen. Offizielle Kooperationen bei
den Technikern haben sich aber noch nicht
ergeben, obwohl es gute Kontakte gibt.
Man sieht sich als gleichberechtigter, aber
kleiner Partner in der Steiermark. „Wir
brauchen nicht so zu tun, als hätten wir
40.000 Studierende. Das wäre sinnlos“, erklärt Schrank.
Geschäftsführer Erich Brugger (l): „Viele externe Lektoren würden ohne den Wirtschaftsstandort Steiermark
nicht zu uns kommen.“ Rektor Franz Schrank (r): „Wir sind auf einem vernünftigen Weg.“
Tag der offenen Tür am Campus02
14. März 2013, 10 Uhr bis 17 Uhr, Körblergasse 126
Interessenten können sich dort über Bachelor- und Masterstudium informieren.
März 2013
FA Z i t
41
i nnov a t i on
Professionell Sprachen lernen
mit System und Spaß
Fremdsprachenlernen ist für den beruflichen Alltag ein aktuelleres Thema als je zuvor. Zwar kommt man
mit Englisch recht weit, aber die globalisierte Wirtschaftswelt bringt heute zahlreiche Geschäftskontakte
nach China, Russland oder dem Vorderen Orient mit sich. Da kann es schnell zu einem wichtigen Vorsprung
werden, solide Grundlagen in einer der in unserer Schulbildung weniger gängigen Sprachen zu erwerben.
VON JOSEF SCHIFFER
W
irtschaftsräume mit riesigem Zukunftspotenzial mit hunderten Millionen
Bewohnern eröffnen sich mit
Kenntnissen von Sprache und
Kultur, das wussten schon
die frühen Entdecker, die mit
ihren Schiffen die Neue Welt
erkundeten. Sehr viel einfacher
geht das heutzutage vonstatten, gibt es doch professionelle
Angebote, binnen kurzer Zeit
mittels individueller Module
branchenspezifische
Wort-
schätze zu erlernen und anzuwenden. Und das Wichtigste
dabei: Das Ganze kann auch
zu einer äußerst vergnüglichen
Sache werden, wenn Motivation und Umfeld stimmen.
Viele Menschen haben weder
Zeit noch Lust, sich etwa in
einen abendlichen Sprachkurs
zu setzen, sondern wollen lieber häppchenweise ungestört
und nach eigenem Tempo lernen. „Der Spaßfaktor hat für
die Birkenbihl-Methode einen
hohen Stellenwert“, erläutert
Emil Brunner, der von Graz
aus DVD-Medien für eine
FRÜH.STÜCK.WIEDER.EINSTIEG
Frauen und Gleichstellung
Termine 2013:
n AK Graz, Mittwoch, 6. Februar und 2. Oktober,
Beginn: 9.30 Uhr, Kammersaal, Strauchergasse 32, 8020 Graz
n AK Weiz, Mittwoch, 6. März, Beginn: 9.30 Uhr,
Birkfelder Straße 22, 8160 Weiz
n AK Voitsberg, Mittwoch, 20. März, Beginn: 9.30 Uhr,
Schillerstraße 4, 8570 Voitsberg
n AK Feldbach, Mittwoch, 10. April, Beginn: 9.30 Uhr,
Ringstraße 5, 8330 Feldbach
n AK Knittelfeld, Mittwoch, 15. Mai, Beginn: 9.30 Uhr,
Hans-Resel-Gasse 2, 8720 Knittelfeld
n AK Liezen, Mittwoch, 5. Juni, Beginn: 9.30 Uhr,
Ausseer Straße 42, 8940 Liezen
n AK Bruck, Mittwoch, 18. September, Beginn: 9.30 Uhr,
Schillerstraße 22, 8600 Bruck/Mur
n AK Murau, Mittwoch, 23. Oktober, Beginn: 9.30 Uhr,
Bundesstraße 7, 8850 Murau
Sprachen lernen mit Multimedia-DVD zuhause oder
gemeinsam mit anderen im Kurs – Spaß an der
Sache und Motivation garantieren den Erfolg.
ganze Reihe von Sprachen anbietet. Die Sprachlernmethode nach Birkenbihl basiert auf
Erkenntnissen der Gehirnforschung sowie der Sozialwissenschaften. Die Idee dahinter ist,
eine Sprache so zu lernen, wie
wir damals unsere Muttersprache erlernt haben. Der erste
Schritt heißt Verstehen: Das
Entscheidende bei den interaktiven Multi-Media-Kursen
nach der Birkenbihl-Methode
ist, dass die De-Kodierung bereits von einem Native Speaker
durchgeführt wurde. In einem
weiteren Schritt folgt das aktive Sprechen, bei dem fast
mühelos durch Wiederholen
des Gehörten die Kenntnisse
gefestigt und im Gehirn verankert werden. Buchstäblich
lernen im Schlaf ermöglicht die
Serie Kosys Thinkman, die mit
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42
FA Z i t
hat sich Berlitz insbesondere
im Business-Bereich einen guten Namen gemacht. Mit dem
„Global Leadership Training“
richtet man sich an Führungskräfte, die als global agierende
Vertreter ihrer Firma die Ziele
ihrer Organisation in einem
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Berlitz Firmenservice hilft dabei, die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens zu
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Schulungsmaßnahmen zu setzen. Die ideale und beliebteste
Unterrichtsform ist auf diesem
Gebiet laut Berlitz Graz der
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18.01.13 08:24
MÄRZ 2013
i nnov a t i on
Foto: E-Steiermark/Aldrian
„Snowbird“, das erste
E-Snowmobil Mitteleuropas
Die Planai-Bahnen setzen auf einen nachhaltigen
Wintertourismus. Dazu gehört das erste voll
elektrische Snowmobil Mitteleuropas.
D
ie Energie Steiermark
und die Fachhochschule Joanneum haben gemeinsam mit dem Wirtschaftsressort des Landes Steiermark
ein E-Snowmobil entwickelt.
Für Energie Steiermark-Chef
Christian Purrer ist der „Snowbird“ ein Beitrag zur nachhaltigen
Ski-Weltmeisterschaft
in Schladming. Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann
sieht in dem Projekt einen
Beitrag zur innovationsorientierten
Wirtschaftsstrategie
des Landes und eine sinnvolle
Ergänzung des Mobilitätsclusters, der bis dato vor allem den
automotiven Bereich im Fokus
hat. Für FH Joanneum-Geschäftsführer Günter Riegler
ist der „Snowbird“ ein Beweis
für die Innovationskraft seiner
Fachhochschule, die ja auch
Bestandteil der Forschungsstrategie des Landes Steiermark ist. Projektkoordinator
Johannes Haas wollte mit dem
„Snowbird“ ein völlig neues
Konzept für ein Snowmobil
umsetzen, das den Anforderungen des sanften Tourismus besser entspricht als die
benzinbetriebenen Snowmobile. Der „Snowbird“ ist im
Betrieb auf der Piste leise und
Der „Snowbird“
mit seinen
„Projektvätern“
emissionsfrei und gewährleistet durch seine geringere
Geschwindigkeit mehr Sicherheit. Mit dem elektrischen
Snowmobil können nun alle
nötigen Aspekte wie Fahrzeug,
Ladestationen, Batteriewechselstationen oder Betriebs-
kosten ausgelegt und getestet
werden. Zur Präsentation des
neuen Gefährtes gratulierten
die Landesräte Schrittwieser
und Buchmann ebenso wie
Georg Bliem, Geschäftsführer von Steiermark Tourismus
und Planai-Bahnen.
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Erfolgreich
tmosphäre!
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25
März 2013
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FA Z i t
43
i nnov a t i on
Steirer bauen
Schule in Nepal
Foto: LAK-Steiermark
Eigentlich wollten die beiden Österreicher Bernhard
Glieder und Heinz Binder mit ihrer Reise nach Nepal
eine ihnen bislang unbekannte Kultur näher ergründen.
Was sie vorfanden, war jedoch eines der ärmsten
Länder der Welt mit einer von einem jahrelangen
Bürgerkrieg erschöpften und verarmten Bevölkerung.
Vier Lehrlinge wurden von der Landarbeiterkammer
für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet.
LAK vergibt erstmals
Lehrlingsawards
Engagement lohnt sich. Vier Gartenbaulehrlinge wurden
nun zum ersten Mal von der Landarbeiterkammer für
ihre hervorragenden Leistungen belohnt. Neben der
Glastrophäe gab es als besonderes Zuckerl auch Karten
für das Nova Rock-Festival Ende Juni in Nickelsdorf.
V
ier Lehrlinge schlossen in
der Sparte Gartenbau im
Vorjahr ihre Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung
ab. Christian Mandl, Präsident der Landarbeiterkammer,
überreichte ihnen bei der Vollversammlung der Steirischen
Gärtner und Baumschulen in
Großwilfersdorf für die hervorragenden Leistungen die
Lehrlingsawards 2012. „Bildung ist die beste Antwort
auf die Herausforderungen
der Zukunft“, ist Mandl überzeugt. Ausgezeichnet wurden
die Gartenfacharbeiterinnen
Nadine Gross, Johanna Rumpold, Marianne Scheipl und
Gartenfacharbeiter
Pierre
Schweifer.
Auch
Landeshauptmann-Stv.
Hermann
Schützenhöfer, Landtagspräsident Franz Majcen und Ferdinand Lienhart, der Obmann
der Steirischen Gärtner und
44
FA Z i t
Baumschulen, waren unter den
Gratulanten.
Nova Rock-Tickets
Neben der von der Landarbeiterkammer gestifteten Glastrophäe erhielten die ausgezeichneten Lehrlinge auch Karten
für das Nova Rock-Festival, das
Mitte Juni in Nickelsdorf stattfinden wird. „Mit den Lehrlingsawards, die wir heuer zum
ersten Mal vergeben haben,
setzen wir ein deutliches Signal, dass das Engagement der
Lehrlinge wirklich geschätzt
wird. Zudem kann man gar
nicht oft genug betonen, wie
wichtig der Fachkräftenachwuchs in der Land- und Forstwirtschaft ist“, erklärte Mandl.
Deshalb habe sich die steirische
Landarbeiterkammer mit ihrer
Bildungsinitiative INA für diesen Lehrlingsaward stark gemacht, so Mandl.
Dank der Initiative werden 60 bis 70 Kinder im
nepalesischen Bergdorf
Porkarhe eine neue Schule
erhalten.
A
nders als klassische Touristen wollten sie nicht
hinnehmen, was sie vorfanden. 70 Prozent der Bevölkerung werden aufgrund des
Kastensystems im Alltag in
unterschiedlichen Bereichen
diskriminiert.
Außerdem
sind Frauen meist gänzlich
von schulischer Bildung ausgeschlossen. Wie so oft liegt
auch in Nepal eine der wesentlichen Ursachen für die Not
an den mangelnden Bildungschancen. Und so beschlossen
Glieder und Binder, mit der
Finanzierung einer Schule
im abgelegenen nepalesischen
Bergdorf Pokarhe ihren eigenen Beitrag zur Verbesserung
der Situation zu leisten.
Sie gründeten Anfang letzten
Jahres einen Verein, der Spenden sammelt und regelmäßige
Themenabende veranstaltet,
auf denen mit den Teilnehmern auf nepalesische Art getrommelt wird. Nach und nach
nahm die Initiative Fahrt auf.
Bis jetzt sind um die 12.000
Euro zusammengekommen.
Genügend Geld, um damit ab
Anfang April das Schulgebäude zu errichten. Doch Bernhard Glieder und Heinz Binder sammeln weiter, denn nun
gilt es, die Schulausstattung
und eine Photovoltaik-Anlage
zu finanzieren.
Mit Trommelevents, auf denen sie mit den Teilnehmern
auf nepalesische Art trommeln, sammeln Heinz Binder
und Bernhard Glieder Spenden für eine Schule in Nepal.
Sapana Schulprojekt Nepal www.sapana.at
Spendenkonto:
Stmk. Sparkasse, BLZ 20815, Kontonummer: 6080147 oder
IBAN: AT782081500006080147; BIC: STSPAT2GXXX
MÄRZ 2013
IMPULS Seminare
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07.05.
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März 2013
ei Spar, Interspar und Hervis stehen Jugendliche vor
der Qual der Wahl. Immerhin
stehen 15 verschiedene Lehrberufe zur Auswahl. Zwölf
Lehrberufe können auch in der
Steiermark und im Südburgenland angeboten werden. Das
Ziel von Spar ist es dabei, den
Lehrlingen ein bisschen mehr
zu bieten als andere Ausbildner: Abwechslung, Herausforderung, Eigenverantwortung
und auch Belohnung bei guten
Leistungen. Bis zu 4.500 Euro
Prämie kann ein Lehrling in
seiner Lehrlingslaufbahn verdienen. Bei ausschließlich guten Praxisbeurteilungen wird
außerdem der B-Führerschein
bezahlt. In der Steiermark
haben 2012 30 Lehrlinge erfolgreich ihre Ausbildung abgeschlossen. Vier dieser Absolventen haben es geschafft, den
gratis B-Führerschein für ihre
tollen Leistungen zu bekommen. Die Lehrlingsbeauftragte bei Spar Steiermark, Margot Brandstätter, freut sich:
„Ich bin sehr stolz auf unsere
Nachwuchskräfte und auf die
zahlreichen Auszeichnungen.
Auch für das heurige Jahr suchen wir wieder 150 engagierte Lehrlinge.“
Lehre und Matura
Ein weiteres Erfolgsmodell
ist „Lehre und Matura“. Seit
zehn Jahren forciert Spar dieses Programm und jeder zehnte
Lehrling absolviert parallel zur
Ausbildung die Matura. Christoph Holzer, Geschäftsführer
der Spar-Zentrale Graz für die
Steiermark und das südliche
Burgenland: „Den jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Spar stehen alle Karrieremöglichkeiten offen. Spar
setzt auf Nachwuchsführungskräfte aus den eigenen Reihen
und begleitet und fördert sie
auf ihrem Karriereweg.“
Bewerbungen sind ab sofort
auf
der
Website
www.zeigwasdukannst.at möglich. Der Ausbildungsbeginn
für Lehrlinge ist im August
oder September 2013.
FA Z i t
45
Gut geplant
Wie die meisten ÖsterreicherInnen ja bereits wissen
oder zumindest erahnen,
werden wir künftig mit deutlich weniger Pensionsleistung auskommen müssen.
Aber wie viel ist „weniger“?
Kann man das schon sagen?
Um auf diese große Frage
eine Antwort geben zu könVon Stefan Koller
nen, engagiert sich die Regierung nun für die Möglichkeit, allen Bürgern Einsicht
auf das persönliche Pensionskonto zu gewähren. Bis das
dann problemlos für alle funktioniert, wird noch ein wenig Zeit vergehen, aber es ist aktuell nun einmal in aller
Munde.
Nun habe ich mir bereits vor geraumer Zeit meinen eigenen, höchst persönlichen Pensionskontoauszug organisiert. Dieser informiert mich, ab wann ich (aus heutiger
Sicht) meine Pension antreten kann. Bis dahin muss ich
höchstwahrscheinlich noch die eine oder andere Reform
über mich ergehen lassen. Aber darauf nimmt mein Pensionskontoauszug keine Rücksicht. Er geht von der aktuellen Situation aus und bestätigt mir eine „Pensionskontogutschrift“ zum Datum XY: „Die Gesamtgutschrift auf
Ihrem Pensionskonto beträgt soundsoviel Euro.“ – aha,
spannend!
Der Begriff „Gutschrift“ klingt aber irgendwie unpassend.
Gutschrift am Pensionskonto? Unser Pensionssystem ist
doch ein Umlageverfahren: Was wir heute einzahlen, wird
morgen schon wieder an unsere Pensionisten ausbezahlt.
Bei Nachfrage bei der Pensionsversicherungsanstalt wird
bestätigt (zumindest mündlich), dass ich richtig liege.
Es gibt kein echtes Guthaben am Pensionskonto. Unser
Pensionssystem ist also tatsächlich ein Umlageverfahren.
Daran haben auch all die Reformen, Harmonisierungen
und Stabilitätsgesetzte nichts geändert. Niemand von
uns sammelt auch nur einen einzigen Euro echtes Guthaben auf seinem Pensionskonto an.
Das Ganze hat natürlich somit auch den leichten Touch
einer „bewussten Täuschung“, um die meisten von uns in
Sicherheit zu wiegen – man hat ja einen „Kontoauszug“.
Ergänzend kommt die entscheidende Frage dazu: „Was
fängt man denn mit diesen Werten an?“ Für junge Menschen sind die Werte ohnehin „nichtssagend“, da sie den
Großteil der Lebensarbeitszeit noch vor sich haben. Es
bedarf also einer fachkundigen Interpretation und Hochrechnung der Ansprüche – erst dann wird eine Aussage
über eine Größenordnung der Pensionslücke möglich.
Ziemlich sicher ist jedenfalls, dass sich die verantwortlichen Politiker um die Einlösung ihrer heutigen Versprechen nicht mehr kümmern müssen.
Mag. Stefan KOLLER ist Betriebswirt und Prokurist der Captura-Wirtschaftsberatung,
46
F A Z i t 37-39, 8010 Graz, Tel. 0316/267000, E-Mail: office@ captura.cc
Schubertstrasse
„Konferenz des Zusammenlebens“
Riesiges Interesse
bei zweiter Auflage
Integrationslandesrätin Bettina Vollath und
Bildungslandesrat Michael Schickhofer luden unter dem
Titel „Vielfalt braucht Bildung – Bildung braucht Vielfalt“
in die FH Joanneum. Mehr als 350 Interessierte nahmen am
Austausch und Treffen mit internationalen ExpertInnen teil.
D
ie „Konferenz des Zusammenlebens“ wurde heuer
vom Integrationsressort in Kooperation mit dem Bildungsressort veranstaltet. Im Fokus
stand die Frage, wie das Bildungssystem mit einer vielfältiger werdenden Gesellschaft
umgehen kann. Wie aktuell
das Thema ist, bewies die Rekordzahl an TeilnehmerInnen:
Mehr als 350 Menschen aus
dem gesamten Bildungsbereich
der Steiermark tauschten sich
auf der Tagung aus.
Integrationslandesrätin Bettina Vollath skizzierte ihren Zugang zum Thema: „Vielfalt ist
schon längst Realität in unserer
Gesellschaft. Diese Vielfalt
wird nicht mehr verschwinden,
wir können sie auch nicht wegdiskutieren, wir sollten sie nicht
ausblenden und wir brauchen
die Vielfalt auch nicht schönzureden.“
Bildungslandesrat
Michael Schickhofer sprach
sich dagegen aus, Menschen in
Kategorien einzuteilen und bekräftigte sein Ziel, die Stärken
jedes einzelnen Kindes in den
Mittelpunkt der Bildungsdebatte zu rücken.
Expertenvorträge
Neben intensiven Arbeitsgruppen und einer Podiumsdiskussion standen zwei renommierte Gäste im Mittelpunkt:
Reinhard Kahl, Erziehungswissenschafter und Autor aus
Hamburg, und Barbara Herzog-Punzenberger,
Migrationsforscherin am Institut
für Höhere Studien in Wien.
Kahl hielt mit einem launischfesselnden Vortrag unter dem
Titel „Jedes Kind ist wie eine
Primzahl“ ein eindringliches
Plädoyer für „eine Schule, in
der alle verschieden sein dürfen“ und für individualisierten
Unterricht. Herzog-Punzenberger referierte über „Vielfalt
in der Bildung als Ressource
und Herausforderung“.
Foto: Land Steiermark/Morgenstern
Der Irrtum mit dem
Pensionskonto
In packenden Vorträgen setzten sich
Integrationslandesrätin Bettina Vollath, Reinhard
Kahl und Barbara Herzog-Punzenberger mit
der Vielfalt in der Bildung auseinander.
MÄRZ 2013
leben
w i s s en
Schladming:
Tourismus und Volkskultur punkten
Vor allem auf dem für den steirischen Tourismus so wichtigen deutschen
Markt war die Alpine Ski-WM dank der deutschen Ski-Erfolge und der
ARD-Berichterstattung sehr präsent. Die Steiermark punktet bei den
deutschen Gästen nicht nur mit ihrer Gastfreundschaft und Kulinarik,
sondern auch mit einem Mix aus Innovation und Tradition.
LH-Vize Schützenhöfer und die WMHostessen von der Tourismusschule
Bad Gleichenberg in WM-Dirndln
des Steirischen Heimatwerks.
S
o überreichten bei der Ski-WM zwölf
Schülerinnen der Tourismusschule Bad
Gleichenberg die Medaillen. Die jungen
Damen präsentieren sich in steirischer
Tracht mit Schürzen in den MedaillenFarben Gold, Silber und Bronze. Der für
Tourismus und Volkskunde zuständige
LH-Vize Hermann Schützenhöfer sagte dazu: „Die Steiermark ist ein Land der
Innovation, der Forschung und der Entwicklung. Das gilt nicht nur für den technischen Bereich, sondern auch für Wirtschaft und Tourismus.“
Anlässlich des heurigen Peter-RoseggerJahrs (170. Geburtstag) präsentiert das
Heimatwerk gemeinsam mit der Pachleitner Group die originale Peter-RoseggerBrille als Sonnenbrille in einer mit 600
Stück limitierten Edition. Landeshauptmann-Vize Hermann Schützenhöfer hat
Arnold Schwarzenegger die Brille Nr. 1
aus dieser Edition als Geschenk und als
Dankeschön für seine Werbung für die
Steiermark überreicht.
Design im Fokus der
Unternehmenskommunikation
Fotos: Bene, Foto Fischer, Gepa, Bundessozialamt
Bene konnte zu einer Podiumsdiskussion
zum Thema „Design und Unternehmenskommunikation“ rund 60 interessierte
Gäste in der Grazer Grabenstraße begrüßen. Paul Slamanig referierte über die
betriebswirtschaftliche Sicht von Design.
Die Designerin Eva Burtscher erzählte
aus der Praxis und CIS-Geschäftsführer
Eberhard Schrempf zeigte anhand von
Beispielen den Stellenwert von Design.
„Design ist kein Mascherl, sondern ein gut
durchdachter Prozess zur bewussten Gestaltung“, so Schrempf.
März 2013
kurz im Gespräch
Diethart Schliber ist der steirische
Landesstellenleiter des Bundessozialamtes. Mit ihm hat Fazit über zukünftige Herausforderungen im Sozialsystem gesprochen.
In Zeiten der Sparpakete wird immer wieder auch
im Sozialbereich gespart. Welchen finanziellen
Spielraum gibt es eigentlich noch?
Trotz Sparmaßnahmen haben die Bundessozialämter aufgrund der Bemühungen unseres
Sozial-ministers Rudolf Hundstorfer grundsätzlich das gleiche Budget wie 2012 zur Verfügung. In der Steiermark sind wir bemüht, alle
bereits erfolgreich implementierten Projekte
weiterzuführen. Im letzten Jahr ist es sogar
gelungen, ein neues Projekt „Das Jugendcoaching“ ins Leben zu rufen.
Die demografische Entwicklung wird sich besonders
bei sozialen Themen auswirken. Was wird da auf uns
zukommen?
E-Marke als MessePublikumsmagnet
Mit dem Informationsstand auf der Grazer Häuselbauermesse verzeichnete die
E-Marke auch in diesem Jahr gewaltigen
Zuspruch. „Der Zusammenschluss von
Elektrofachbetrieben bietet Zuverlässigkeit in der Ausführung, sowie gesicherte
Fertigstellung. Garant für die Qualität
sind höchste Ansprüche an die Mitgliedsbetriebe, betont Ernst Konrad von Elektrobau Denzel. Ein besonderes Highlight
war einmal mehr das Lehrlingscasting, bei
dem über 240 Teilnehmer aus steirischen
Schulen ihr Talent für die Elektrotechnik unter Beweis stellen konnten. Konrad
zeigte sich angetan vom hohen Niveau der
interessierten Schüler.
Fakt ist, dass wir immer länger im Arbeitsprozess bleiben müssen. Es ist daher wichtiger
denn je, auch älteren Menschen Beschäftigungsmöglichkeiten bieten zu können. Das im
September 2011 gestartete Projekt „Fit2Work“
unterstützt Personen mit speziellen Anliegen,
wenn aufgrund von gesundheitlichen Problemen der Arbeitsplatz gefährdet ist oder aus
diesen Gründen Schwierigkeiten bestehen,
eine Arbeit zu finden.
Es gibt auch außerhalb des Bundessozialamtes viele
Ansprechpartner für Hilfesuchende, gerade auch für
Menschen mit Behinderungen. Welche Bestrebungen
gibt es, diese Ansprechpartner zu bündeln?
Das Bundessozialamt ist zentrale Anlaufstelle, Kompetenzzentrum und Drehscheibe für
Menschen mit Behinderungen, unabhängig
von der Art und der Ursache der Behinderung.
Aufgrund der Vielzahl der AnbieterInnen wird
es immer wichtiger, sich abzustimmen und zu
vernetzen. Das Leitprojekt hierbei ist die „Job
Allianz“, die als Plattform für Kooperation
und Koordination innerhalb der Projektlandschaft fungiert.
FA Z i t
47
L eben
Sonnenstrom hilft Bauern
beim Energiesparen
D
ie
ersten
Zwischenergebnisse des seit einem
dreiviertel Jahr von Landwirtschaftskammer und der
Energie Steiermark auf die
Beine gestellten SolarstromPilotprojekts sind äußerst vielversprechend. Der Anteil der
zugekauften elektrischen Energie kann je nach Betriebsprofil
deutlich reduziert werden.
„Dieser innovative Weg der
umweltfreundlichen
Stromerzeugung bei gleichzeitiger
Eigen-Nutzung eröffnet den
steirischen Bäuerinnen und
Bauern enorme Potenziale“,
freut sich Vizepräsident Franz
Titschenbacher. „Ein Landwirt
kann jährlich im Schnitt 1.700
Euro an Stromkosten sparen,
wenn er beispielsweise 80 Prozent seines Sonnenstromes
(15-kW-Photovoltaik-Anlage,
15.000 kWh Stromproduktion)
direkt am Hof nutzt – und das
völlig ohne Ökostromförderung.“ Nach dem Vorliegen aller detaillierten Endergebnisse
will die LK Steiermark eine
Informationsoffensive für die
Bauern starten, um den Ausbau
dieses smarten und umweltfreundlichen Energiemodells
voranzutreiben.
Da der Stromverbrauch je nach
landwirtschaftlicher Sparte völlig unterschiedlich sein kann,
wurde das Solar-Stromprojekt
für zehn verschiedene Betriebstypen angelegt. Titschenbacher
resümiert die Zwischenergebnisse: „Es zeigt sich beispielsweise, dass Direktvermarkter
90 Prozent des selbsterzeugten
Sonnenstroms direkt am Hof
verbrauchen, Schweinemäster
80 Prozent und Milchvieh-
Ein Solarkraftwerk
auf dem Dach macht
Landwirte energieautark
und spart Kosten.
Fotos: pixelio, LK/Konstantinov
Ein topaktuelles steirisches Projekt zeigt den Weg zu
nachhaltiger Energiegewinnung in der Landwirtschaft
mittels Photovoltaikanlagen. Innovative Bauern senken
ihre Betriebsausgaben massiv und leisten gleichzeitig
einen kosteneffizienten Beitrag zur Energiewende.
Und das ganz ohne Ökostromförderung.
Franz Titschenbacher (re.) und Horst
Jauschnegg geben mit dem Pilotprojekt den
Startschuss zur Photovoltaikrevolution.
halter 50 Prozent“, und er fügt
hinzu: „Da Solarstrom nicht
speicherbar ist, legen wir bis
zum Projektabschluss noch
einen besonderen Fokus auf
optimales Betriebsmanagement
im Tagesablauf, um einen maximalen Eigenverbrauch für die
jeweilige Sparte zu erreichen.“
Zunehmende Autarkie soll
zum Erfolgsrezept der heimischen Landwirtschaft werden,
um ihre Konkurrenzfähigkeit
zu stärken und gleichzeitig das
Know-how auszubauen. „Die
heimische Land- und Forstwirtschaft muss derzeit rund 60
Prozent ihres Energiebedarfs
zukaufen. Allein
Treibstoff
macht 39 Prozent und jener
von Strom 12 Prozent davon
aus. Die restlichen 40 Prozent
des Energieverbrauchs werden durch eigene erneuerbare
Energieträger wie Brennholz,
Hackschnitzel, Biodiesel oder
Pflanzenöl abgedeckt“, berichtet Horst Jauschnegg, Energieexperte der LK Steiermark
und Vorsitzender des Österreichischen Biomasse-Verbandes.
„Um unsere landwirtschaftlichen Betriebe in Zeiten steigender
Betriebsmittelpreise
und schwankender Produkterlöse fit für die Zukunft zu
machen, empfehlen wir den
Landwirten, neben Energie zu
sparen, diese möglichst auch
selbst am Betrieb zu erzeugen“,
betont Jauschnegg.
4. Mitteleuropäische Biomassekonferenz 2014
Im Dreijahresrhythmus findet eine der weltweit größten Veranstaltungen zum Thema Biomasse in Graz statt. Mit rund 1.100 Teilnehmern
aus 33 Ländern verzeichnete die Mitteleuropäische Biomassekonferenz 2011 einen Besucherrekord. Diesen Erfolg will die 4. Auflage der
Tagung vom 15. bis 18. Jänner 2014 noch übertreffen. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Steiermark, der Bioenergy
2020+ GmbH und der Messe Graz wird der Biomasse-Event im Messezentrum parallel zur „Häuslbauer-Messe“ ausgerichtet. Etwa
130 internationale Experten werden in 16 Themenblöcken die neuesten Erkenntnisse zur Bioenergie präsentieren. Bis zum 1. Mai 2013
können Vorschläge für zukunftsweisende Beiträge eingereicht werden. Informationen: www.cebc.at; http://www.biomasseverband.at.
48
FA Z i t
MÄRZ 2013
Fotos: Foto Fischer
Stimmungsvoller Rahmen für die Meisterbriefverleihung: Über 1.300 Gäste waren in den Grazer Stefaniensaal gekommen.
Verbriefte Meisterlichkeit
Die Fachkräfte-Elite der Steiermark – mit dem Meisterbrief in der Hand gehört man dazu.
148 Meisterprüfungen wurden im Jahr 2012 abgelegt. Der Grazer Stefaniensaal bot den
feierlichen Rahmen für die Auszeichnung der neuen Meisterinnen und Meister.
A
uch in der Steiermark fallen die Meister nicht vom Himmel, und die Meisterinnen auch nicht. Ehrgeiz, Einsatz,
Können und Know-how sind es, die sie zu
den verbrieften Besten ihrer Berufssparten
machen. Die Meisterprüfung liegt nach
wie vor hoch im Kurs: Insgesamt wurden
im vergangenen Jahr 783 Fachmodule bestanden. Dazu kommen in der Sparte Gewerbe und Handwerk noch einmal 115 erfolgreich abgelegte Befähigungsprüfungen.
Ausbildung in der Meisterklasse
„Meister und Zukunft gehören untrennbar
zusammen“, sagt Hermann Talowski, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk,
der als Gastgeber zur Meisterbriefverleihung lud, und er betont: „Sie sind es, die
die Wirtschaft am Laufen halten und die
selbst wieder junge Leute ausbilden.“ Bei
der festlichen Verleihung überreichte Talowski gemeinsam mit Landesrat Christian
Buchmann und WK-Präsident Josef Herk
die Meisterbriefe. Insgesamt wurden im
Jahr 2012 in allen Sparten und Bereichen
2.591 Modulprüfungen erfolgreich abgelegt, 2011 waren es 2.257. Darin enthalten
sind auch die Fachmodule von Meisterund Befähigungsprüfungen, Unternehmerprüfungen und Ausbilderprüfungen.
Handwerkliche Klassiker ganz vorne
Die frischgebackenen Meisterinnen und
Meister, die am 23. Jänner 2013 im StefaMärz 2013
niensaal feierlich geehrt wurden, kommen
aus den verschiedensten Branchen. Das
klassische Handwerk dominiert: Traditionelle Spitzenreiter sind die Kraftfahrzeugtechniker (30), gefolgt von den Metalltechnikern (21) und den Tischlern (16). Bei
den Befähigungsprüfungen liegen die Baumeister an der Spitze (28), gefolgt von den
Fußpflegern und Elektrotechnikern (je 23).
Meister hoch drei
Was bewegt Menschen, auf die Meisterprüfung hinzuarbeiten? Die Möglichkeit,
ein eigenes Unternehmen aufzubauen, ist
eine starke Motivation. Andere sehen darin eine Chance, innerhalb des Betriebs
weiter nach oben zu klettern. Eines ist allen gemeinsam: die Begeisterung für ihr
Fach. Manche Meister haben sogar mit
einem einzigen Meisterbrief nicht genug:
Der Südsteirer Gernot Praßl, „Meister
des Jahres 2012“, hat gleich drei Meisterprüfungen absolviert, eine für Kraftfahrzeugtechnik, eine als Karosseriebauer
und eine für Metalltechnik für Land- und
Baumaschinen.
Spartenobmann Hermann Talowski, WK-Präsident Josef
Herk, Meister des Jahres Gernot Praßl und Wirtschafts-LR
Christian Buchmann bei der Meisterbriefverleihung.
FA Z i t
49
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FA Z i t
MÄRZ 2013
IMMOBILIEN
Nur einen Flügelschlag
vom Zentrum entfernt!
Im beliebten Grazer Stadtbezirk Geidorf
entstehen 25 Traumwohnungen in unmittelbarer
Zentrumsnähe. Die begehrte Wohnlage zeichnet
sich durch eine perfekte Infrastruktur aus.
I
n der unmittelbaren Umgebung, fußläufig leicht erreichbar, befinden sich Feinkostläden,
Einkaufsmärkte,
Ärzte, Apotheken, Schulen
und jegliche Versorgungseinrichtungen für den täglichen
Bedarf. Auch eine sehr gute
Anbindung an das öffentliche
Verkehrsnetz ist gegeben.
Das Projekt hebt sich durch seine hochwertige Bauweise hervor, die Wohnungen bestechen
durch perfekte Grundrisse, große Eigengärten, Balkone und
Terrassen. Zwei luxuriöse Penthousewohnungen sind ebenfalls
geplant. Tiefgaragenplätze sind
in ausreichender Zahl vorgesehen und optional erwerbbar.
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März 2013
Im Grazer Bezirk Geidorf entstehen 25 Traumwohnungen
mit leicht erreichbarer, überkompletter Infrastruktur.
FA Z i t
51
L eben
Wiki-Kinderskikurse am Präbichl
Bis März finden heuer erstmals am Präbichl die Wiki-Skikurse
statt. Skilehrer und Pädagogen bringen mehr als 300 Kindern das
Skifahren bei. „Unsere Skikurse werden sehr gut angenommen.
Die Kurse sind jedes Jahr sofort komplett ausgebucht. Wir wissen,
dass Bewegung sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder ist.
Deshalb muss man Sport bereits im Kindesalter intensiv fördern“,
so Wiki-Obmann Bernhard Ederer.
Steiermark und Slowenien: vier Jahre Tourismuszusammenarbeit
„Die Idee des EU-Kommissars
Michael Barnier, die Wasserversorgung der Gemeinden im
21. Jahrhundert einer Zwangsprivatisierung zu unterlegen,
ist unvorstellbar“, zeigt sich
der steirische Wasserlandesrat
Johann Seitinger entsetzt. Eine
Privatisierung sei der Ausverkauf unserer Seele, so Seitinger.
Fast 10.000 Steirer
beziehen Pendlerhilfe
Im Vorjahr wurden 1,123 Millionen Euro Pendlerbeihilfe
ausbezahlt.
Soziallandesrat
Siegfried Schrittwieser und
A rbeiterk a m mer-Präsident
Walter Rotschädl zogen gemeinsam Bilanz. 9711 steirische Pendlerinnen und Pendler
wurden finanziell unterstützt.
Der Frauenanteil lag bei 69
Prozent, und im Durchschnitt
betrug die jährliche Förderhöhe 116 Euro. Zuletzt wurde
die Beihilfe valorisiert und die
Einkommensobergrenzen angehoben. „Seit 2009 blieb die
Pendlerbeihilfe unverändert,
während die Spritpreise mittlerweile auf Rekordwerte geklettert sind“, so Schrittwieser.
52
FA Z i t
Wirtschaftsbund
zieht Bilanz
Dass Österreich so gut dasteht, sei der Verdienst der
Unternehmerinnen
und
Unternehmer. Davon ist der
Wirtschaftsbund überzeugt.
In ihrer Jahresbilanz heben
die
Unternehmensvertreter
eine spürbare Verbesserung
der steuerlichen und sozialen
Rahmenbedingungen hervor.
So habe der Wirtschaftsbund
zahlreiche Belastungspakete
für die Unternehmer abwenden können. Auch mit der
Reform der GmbH konnten
bessere Rahmenbedingungen
geschaffen werden.
Sonnensymposium im Vorfeld der Häuslbauermesse
Im Vorfeld der Häuslbauermesse hat in Graz eine eintägige Fachtagung rund um die Themen Photovoltaik und Solarthermie stattgefunden. Zehn nationale und internationale Experten referierten
über aktuelle Analysen und neueste Entwicklungen. Gastgeberin
Susanne Schneider-Assion, Geschäftsführerin der Odörfer Haustechnik GmbH, freut sich: „Es ist uns gelungen, mit dem Sonnensymposium eine einzigartige Veranstaltungen zu schaffen, die
Photovoltaik und Solarthermie vereint.“
Vorrang für die Wirtschaft
Die Regionalstelle der Wirtschaftskammer in Graz fordert von
der Landeshauptstadt, in Zukunft für ein noch wirtschaftsfreundlicheres und professionelleres Umfeld zu sorgen. „Wir erwarten
uns von der neuen Stadtregierung noch mehr Wirtschaftsnähe
und ein positives Klima, um zum einen die bestehenden Unternehmen am Standort zu halten und zum anderen wieder mehr
neue Ansiedlungen zu ermöglichen“, fordert Regionalstellenobfrau Sabine Wendlinger-Slanina.
Zehn neue Defibrillatoren für
Steiermärkische Sparkasse
Seit 2010 stellt die Steiermärkische Sparkasse Defibrillatoren als
Hilfe für die lebensrettende Herz-Lungen-Wiederbelebung auf.
Seit dem Vorjahr befindet sich ein rund um die Uhr zugänglicher Defi im Foyer des Sparkassencenters am Sparkassenplatz
4. Nun wurden zehn weitere Defibrillatoren in Grazer Filialen
aufgestellt, erklärt Franz Kerber, Vorstandsvorsitzender-Stellvertreter der Steiermärkischen Sparkasse.
Wirtschaftskammer
zieht Lehrlingsbilanz
Nach dem Spitzenjahr 2011
musste die Steiermark bei den
Lehranfängern ein Minus von
5,2 Prozent verzeichnen. Insgesamt entscheiden sich immer noch 43,3 Prozent eines
Jahrganges für eine Lehre.
Insgesamt wurden 2012 5.536
Lehrlinge in 4.834 Ausbildungsbetrieben aufgenommen.
WK-Präsident Josef Herk: „Die
Wirtschaft sucht und braucht
gut qualifizierte Fachkräfte.
Angesichts der demografischen
Entwicklung müssen wir zusätzliche Potenziale eröffnen.“
Potenzial sieht Herk bei Maturanten und Studienabbrechern.
MÄRZ 2013
Fotos: Harry Schiffer, Wiki, Odörfer, Land Steiermark
Seitinger: Wasser muss
öffentlich bleiben
Unter dem Motto „Hiking & Biking“ arbeiten seit vier Jahren das Zentrum für Gesundheit und
Entwicklung Murska Sobota in Slowenien und Steiermark Tourismus zusammen. Durch das grenzüberschreitende EU-Projekt konnten sich die Projektregionen Nordost-Slowenien und Steiermark
als Gebiet mit qualitätsvollen touristischen Produkten in den Bereichen Wandern, Radfahren und
Nordic Fitness weiterentwickeln und positionieren. „Allein zehn Angebotsentwicklungsseminare
mit Teilnehmern aus der ganzen Steiermark haben stattgefunden“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer. Auch die Marketingbilanz mit Millionen Webzugriffen könne sich
sehen lassen, erklärt Steiermark Tourismus-Geschäftsführer Georg Bliem.
Foto: Tourismusregionalverband Oststeiermark / B.Bergmann
Gartenzauber in der Oststeiermark:
Urlaub im Garten Österreichs
Begeben Sie sich auf eine unvergleichliche Entdeckungsreise
durch die Gärten der Region und lassen Sie sich von einer
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ie Vielfalt der Oststeiermark und die Kunst der
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Pflanzenwelt und lernen regionale Traditionen sowie die Besonderheiten der Herstellung
feiner kulinarischer Spezialitäten kennen.
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Kräuterworkshop und entdecken Sie deren Geheimnisse,
wie zum Beispiel die Verwendung wertvoller regionaler Produkte, bei einem Kochkurs.
Natur-Kulinarium
Naturerlebnisse, Gartenfreuden und kulinarische Genüsse.
D
ie Oststeiermark bietet Ihnen zahlreiche Angebote
mit besonderer Kulinarik, feinste regionale Spezialitäten sowie
interessante Gartenführungen
mit wertvollen Tipps. Nehmen
Sie ein Stück oststeirisches Lebensgefühl mit nach Hause!
Termine
2. April: Permakultur-Workshop // 6. April: Obst- und
Ziergehölze richtig schneiden // 10. April: Kräuter, wozu passen
sie? // 19. April: Wildkräuterwanderung mit Lunch // 20. April:
„Frühlingswiesen kulinarisch genießen“ – Kochen mit Wildkräutern
// 4. Mai: „Frühlingswiesen kulinarisch genießen“ – Kochen mit
Wildkräutern // 16. Mai: Garten- und Zimmerpflanzen selbst
vermehren // 17. Mai: Wildkräuterpicknick
März 2013
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Tierwelt Herberstein, Kulturbegeisterte besichtigen mit
ihr das Landeszeughaus in Graz und kulinarisch interessierte Gäste lassen sich Verkostungen bei der Gölles
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FA Z i t
53
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der Quellenoase genießen. Erst um 22 Uhr schließen die Pforten der Heiltherme.
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in der Heiltherme Bad Waltersdorf glücklich werden. Dort geht es etwas entspannter zu. Ohne Rutsche,
ohne Lärm, dafür aber mit einem umfassenden Sauna- und Wellness-Programm mit steirischer Tradition.
Um das Angebot weiter zu verbessern, wurde zum Jahreswechsel die Saunalandschaft erneuert.
VON MICHAEL NEUMAYR
A
ls 1975 bei Ölbohrungen das schwarze
Gold in Bad Waltersdorf ausblieb und
in 1.200 Metern Tiefe „nur“ Thermalwasser seinen Weg zur Oberfläche fand, ahnte
man noch nicht, dass das warme Wasser
einmal ein wirtschaftlicher und touristischer Segen werden würde. Neun Jahre
später wurde die Heiltherme Bad Waltersdorf gebaut und seitdem regelmäßig
erweitert. Anders als bei vielen Thermen
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der Spaßfraktion hat man aber in Bad Waltersdorf vor allem auf Wellness, Gesundheit und Entspannung gesetzt. Eine Rutsche oder lärmende Kinder findet man hier
nicht. Dafür heilkräftiges Thermalwasser,
das die Becken auf bis zu 36 Grad Celsius
aufwärmt.
„Traditionell Steirische Medizin“
Dafür punktet man in Bad Waltersdorf mit
umfangreichen Wellness- und Gesundheitsprogrammen. So wird etwa Aqua-Fitness oder Wirbelsäule-Rücken-Training
unter fachlicher Anleitung angeboten.
Unter dem Stichwort „Traditionell Steirische Medizin“ wird in der hoteleigenen
Gesundheitsoase das Althergebrachte und
regional Typische in den Vordergrund gestellt und mit modernen Erkenntnissen der
Medizin verbunden. Für die Gesundheitsoase wurde daher altes und überliefertes
Wissen aus der Steiermark ausgegraben
und wieder angewendet. So finden sich
Traditionen und Bräuche aus der Naturmedizin im Programm der Heiltherme
wieder. Mit Kürbisölmassagen und ApfelMÄRZ 2013
L eben
Entschlackungs-Massagen werden Verspannungen gelöst und der Körper rundum erneuert.
Saunalandschaft mit
Spezialaufgüssen
Auch Fans der Saunakultur kommen in
Bad Waltersdorf auf ihre Rechnung. 14
verschiedene Saunen und regelmäßige
Spezialaufgüsse, von Kernöl-Salz über
Honig bis Rosenblüten, sorgen dafür, dass
man effektiv entschlacken kann. Danach
kann man sich im Kaltwasserbecken entsprechend abkühlen. Aber auch in den
Thermalbecken kann man auf gemütliche
Entspannung setzen. Eigene Ruheräume
sorgen außerdem dafür, dass man sich auch
zwischen den Badegängen und den Saunabesuchen entsprechend ausruhen und sich
vielleicht einem Buch widmen kann. Geöffnet ist die Heiltherme bis 22 Uhr, so
kann man bis spät in den Abend die Seele
baumeln lassen und den Abend entsprechend genießen.
Auch kulinarisch darf man bei der Heiltherme Bad Waltersdorf einiges erwarten.
März 2013
Fotos: MAXUM/Heiltherme Bad Waltersdorf
Der Apfel und die Steiermark sind untrennbar miteinander
verbunden. Bei einer Apfel-Entschlackungs-Massage werden
die wohltuenden Essenzen des Apfels perfekt eingesetzt.
Seit mehr als 20 Jahren mit der „Grünen
Haube“ ausgezeichnet, bieten die drei Restaurants der Heiltherme Bad Waltersdorf
regionale Qualität vom Biobauern. Käse
aus der Nachbarschaft, Biofleisch vom
Sonnenschwein und zahlreiche weitere
Bio-Lebensmittel lassen das Feinschmeckerherz höher schlagen und runden das
Wellnessprogramm perfekt ab.
Rundum erneuert
Damit die Anlage aber nicht in die Jahre
kommt und auch aktuellen Qualitätsstandards weiterhin gerecht wird, stehen 2013
einige wichtige Änderungen und schonende Umbauten bei der Heiltherme Bad Waltersdorf ins Haus. Nachdem Ende 2012
bereits einige Sauna-Ruheräume komplett
neu gestaltet wurden, soll im Laufe des
Jahres ein eigener Zu- und Umbau der beiden Hotelrestaurants in Angriff genommen werden. Auch die Hotelzufahrt wird
von Grund auf neu gestaltet und überdacht, um den Gästen einen schönen Empfang zu bereiten und eine einfache Abfahrt
zu ermöglichen. Der Umbau soll möglichst
Kürbis als Gesichtsmaske und
Aufguss in einer der 14 Saunen.
zügig vorangehen und das Wohlfühlerlebnis innerhalb der Therme kaum beeinflussen, versichert Geschäftsführer Gernot
Deutsch. Die Innenbereiche sind vom Umbau nicht betroffen und können mit allen
Wellness-Angeboten problemlos weiter
genutzt werden.
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K U LT U R U N D S O W E I T E R
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MÄRZ 2013
K U LT U R U N D S O W E I T E R
GELESEN
Ein Jugendwerk von Josef Winkler
wird erstmals als Buch verlegt.
Thomas Bernhard
ist unerträglich.
Zumindest für Perfektionisten.
VON MICHAEL THURM
Foto: Lupi Spuma
D
ieses Stück ist nichts für Menschen
mit großen Selbstzweifeln. Das Schauspielhaus Graz bringt Thomas Bernhards
Roman »Der Untergeher« auf die Bühne.
Claudius Körber spielt den erfolgreichen
Klaviervirtuosen Glenn Gould, der sich mit
zunehmendem musikalischen Erfolg immer weiter vom gesellschaftlichen Leben
zurückzieht. So weit, so viel Wahrheit in
Bernhards Stück über Gould, der in seinen
letzten zwanzig Lebensjahren überhaupt
keine Konzerte mehr gab, weil er nicht vor
Menschen auftreten wollte.
Doch Bernhards Stück geht weiter über
Goulds Tragödie hinaus. Neben ihm stehen zwei Freunde, die ebenfalls am Erfolg
des Pianisten zerbrechen, die – um etwas
genauer zu sein – angesichts der Perfektion, die Gould beim Klavierspiel erreicht,
keinen Sinn mehr in ihrem eigenen musikalischen Schaffen sehen. Nach dem kontrapunktisch zugespitzten Moment, in dem
die beiden Freunde die Goldberg-Variation
von Gould hören, verschenkt der eine sein
Klavier, der andere verkauft es und mit dem
MÄRZ 2013
Tod von Gould nimmt er sich auch noch das
Leben. Erst hier beginnt die dritte Tragödie
des Erzählers, stoisch gespielt von Christoph Luser (Der Knochenmann). Als einziger Überlebender der drei Freunde lebt er
weiter zwischen Perfektion und Mittelmäßigkeit.
In einem unerträglichen, unendlich großen Raum, dessen Brutalität einzig von der
Tatsache ausgeht, dass man weiß, wie unerreichbar weit die eine Wand entfernt und
wie unerträglich unwürdig die andere ist. Es
bleibt eine andauernde Auseinandersetzung:
Perfektion anstreben oder Trost im Lächerlichen finden? Wir wissen es auch nicht.
Der Untergeher
Schauspielhaus Graz
Weitere Aufführungen am 26. Februar
sowie 1., 6., 7., 20. März und 13. April.
Mit Christoph Luser, Sebastian Reiß u.a.
Prädikat: wertvoll!
schauspielhaus-graz.com
An Josef Winkler scheiden sich die Geister,
mitunter wohl auch des Literaten eigener
Geist. Der Kärntner Autor wird am 3. März
seinen 60. Geburtstag feiern und kann sich
einen Blick zurück auf sich selbst erlauben.
Seiner Publikationen wurden unter anderem
mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Großen Österreichischen Staatspreis oder dem
Sonderpreis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbes ausgezeichnet. Pünktlich zum
Geburtstag erscheint bei Suhrkamp nun ein
Frühwerk von Winkler, das unter dem Titel
»Das lächelnde Gesicht der Totenmaske der
Else Lasker-Schüler« bereits 1979 in der
Grazer Literaturzeitschrift »manuskripte«
erschien. Eine überarbeitete Version dieses
Textes wurde nun erstmals als Buch verlegt.
Der »Wortschatz der Nacht« ist ein literarischer Erguss, der nach Angaben des Verlages ein Produkt weniger Nächte ist. Und
es sind blutige Nächte, die einem niedergeschriebenen Albtraum gleichen. Wütend
wirre Gedanken eines verspäteten Expressionisten, der sich an der eigenen Religiosität
und Sexualität abarbeitet. Jeder Gedanke
scheint dem nächsten im Weg zu stehen
und doch fügen sich gerade dadurch beeindruckend verstörende Bilder: »Die Mutter
schlachtet ein Huhn, das Blut ergießt sich
nach der Erektion des steifen Messers, der
Kopf fällt, und der Kamm des Hahns kämmt
die Haare meiner Kindheit.« Dass Winkler
dabei nicht nur aus einer Ich-Perspektive schreibt, sondern wohl tatsächlich sich
meint, rechtfertigt es, gerade diesen Text
zum »Geburtstagstext« zu machen. Den
Leser aber hält der wortgewaltige Autor mit
Hang zu destruktiven und sexuellen Metaphern auf Distanz. Vielleicht ist das gut so.
Zumindest für uns.
Josef Winkler,
Wortschatz der
Nacht
Verlag Suhrkamp,
109 Seiten, ab
18. Februar 2013
unter anderem
bei Moser in Graz
erhältlich.
Empfehlung: Eher
für Leute ohne
Konfession
Lesung am
6. März 2013 um
20 Uhr im Literaturhaus Graz.
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KOMMENTAR
Tandl macht Schluss!
Allmonatliche Finalbetrachtungen von Johannes Tandl
D
ie Voestalpine geht nach Nordamerika.
Geplant ist vorläufig ein Werk, in dem
Roherz mit Hilfe von Erdgas in hochwertiges Eisenkonzentrat verwandelt wird. Mit
reduziertem Eisenerz kann man nämlich
auch ohne die Beigabe von mittlerweile extrem teurem Qualitätsschrott hochwertigen
Stahl erzeugen.
Die Hälfte dieses Eisenkonzentrats soll in
der Folge nach Linz exportiert werden. Die
andere Hälfte will man auf dem Weltmarkt
verkaufen. Die Manager des größten österreichischen Industrieunternehmens machen
aber keinen Hehl daraus, dass es ihnen in
Österreich derzeit nicht gerade leicht gemacht wird, im Grundstoffbereich zu investieren. Das EU-Klimaregime zwingt sie
nämlich dazu, auch für das aus chemischen
Gründen anfallende CO2 teure Zertifikate
zu kaufen. Dabei hat dieses CO2 nichts mit
Energieverschwendung oder dem übermäßigen Einsatz fossiler Energieträger zu tun
Dass der Klimawandel ein Thema ist, wird
auch von keinem europäischer Stahlkocher
Was hat uns die
Industrie angetan,
dass wir sie unbedingt
loswerden wollen?
bestritten. Daher schlug etwa die Industriellenvereinigung bereits vor Jahren ein
Anreizsystem vor, das die jeweils energieeffizienteste und damit CO2-sparendste
Technologie von der CO2-Abgabe befreit.
Das hätte den Effekt gehabt, dass die Unternehmen einen zusätzlichen Anreiz haben,
ihre Anlagen auf dem höchstmöglichen Effizienzniveau zu halten. Denn Investitionen
in eine höhere Energieeffizienz würden sich
wesentlich schneller rechnen als derzeit.
Doch die Politik hatte mit der CO2-Abgabe
offensichtlich anderes im Sinn. Anstatt sinnvolle Lenkungseffekte in Richtung CO2Einsparung auszulösen, wollte man bei der
Industrie abkassieren.
Und so wird die Wirtschaft nicht nur für
jenes CO2 bestraft, dass deswegen entsteht,
weil Energie verschwendet wird, sondern
dafür, dass sie unverzichtbare Erzeugnisse
wie auch Stahl herstellt.
Die USA haben sich diesem unvernünftigen CO2-Regime, das Klimaschutz eher
verhindert als unterstützt, nie unterworfen.
Gleichzeitig hat man mit der Fracking-Technologie völlig neue Gas- und Ölvorkommen
erschlossen, die schon heute dafür sorgen,
dass die Gaspreise in Nordamerika bei nur
etwa 25 Prozent von dem liegen, was wir
in Österreich für russisches Erdgas bezahlen müssen. Der Gasboom führt aber auch
dazu, dass in den USA die Stromerzeugung
derzeit weitgehend von Kohle- und Ölkraftwerken auf moderne Gasturbinen umgestellt wird. Das gleiche gilt für die Schifffahrt. Alte, mit schwerem Heizöl betriebene
Schiffsmotoren werden durch Gasmotoren
ersetzt. Damit werden wesentlich bessere
Effekte auf die CO2-Emmissionen erzielt,
als Brüssel mit seinem Regulierungseifer je
erreichen wird.
Doch zurück nach Österreich. Bei energieintensiven Produktionsbereichen wie der
Stahlerzeugung beträgt der Energiekostenanteil 15 Prozent der Gesamtkosten. Allein
der niedrigere Gaspreis in Nordamerika
führt also zu einem Kostenvorteil von über
zehn Prozent. Dazu kommen die Einsparungen durch den Wegfall der CO2-Zertifikate.
Amerika hat längst mit seiner Reindustrialisierung begonnen. Produktionsbetriebe werden aus Europa abgeworben. Die
entsprechenden Warnungen der Industrie
verhallen in Brüssel jedoch ungehört. Der
EU-Kommission fehlt der Mut, sich mit
Fracking als alternative Gasfördertechnologie auch für Europa auseinanderzusetzen.
Und auch das unsinnige CO2-Zertifizierungssystem wird aufrechterhalten, obwohl
längst klar geworden ist, dass es dazu beiträgt, täglich hunderte wertvolle Industriejobs aus Europa abzuziehen.
Angesichts dieser Umstände muss sich die
Politik die Frage gefallen lassen, was ihr die
Industrie angetan hat, dass sie unbedingt
vertrieben werden muss. Innerhalb der EU
haben aktuell Deutschland und Finnland
eine Industriequote von über 20 Prozent,
Österreich liegt bei 19 Prozent, Frankreich
und Spanien bei zwölf und Griechenland
bei gerade einmal acht Prozent. Die letzten
Jahre haben klar gezeigt, dass es jenen Ländern, die ihre industrielle Wertschöpfung
nicht vernachlässigt haben, wesentlich besser gelungen ist, durch die Krise zu kommen, als andere.
Sie erreichen den Autor unter
[email protected]
Herausgeber Horst Futterer, Christian Klepej & Mag. Johannes Tandl Medieninhaber & Verleger Klepej & Tandl OG, 8010 Graz Chefredaktion Christian Klepej, Mag. Johannes Tandl
Leitender Redakteur Michael Thurm Redaktion Mag. (FH) Michael Neumayr, Mag. Maryam Laura Moazedi, Ann-Marie Stark, Mag. Josef Schiffer, Mag. Johannes Pratl, Helmut
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Horst Futterer Kundenberatung DI (FH) Gerald Gaksch, Sophie Serec Redaktionsanschrift Kalchberggasse 1/II, A-8010 Graz, T. 0316/671929*0. F.*33, offi[email protected] WWW.WMEDIA.AT
AUSGABE MÄRZ 2013 / X. Jahrgang / Nr. 90 FAZIT © WMedia/Klepej &Tandl Graz Alle Rechte vorbehalten. Mit
gekennzeichnete Beiträge sind entgeltliche Einschaltungen. Printed in Austria.
„Die Stärkung der mittelständischen
Wirtschaft und der Familienbetriebe
wird eine der wichtigsten Aufgaben der
WKO Steiermark im Jahr 2013 sein.“
Präsident Ing. Josef Herk
März 2013
wko.at/stmk
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