6.3.15 20.00 konzerthaus - Badisches Staatstheater Karlsruhe
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6.3.15 20.00 konzerthaus - Badisches Staatstheater Karlsruhe
FEST- KONZERT 6.3.15 20.00 KONZERTHAUS PROGRAMM ALLES TANZT INSTRUMENTALMUSIK VON BACH UND FRANCŒUR JOHANN SEBASTIAN BACH (1685 – 1750) Brandenburgisches Konzert Nr. 1 F-Dur BWV 1046 [Allegro] Adagio Allegro Menuetto – Trio I – Polonaise – Trio II Konzert für Violine und Orchester d-Moll nach BWV 1052 Allegro Adagio Allegro – Pause – FRANÇOIS FRANCŒUR (1698 – 1787) Symphonies pour le Festin Royal du Comte d’Artois Ouverture Air gracieux Air de Furies Air vif [Pierre-Montan Berton] 1er Air vif pours les Esprits malfinisans 2e Air pours les Esprits malfinisans Rondeau Rondeau [Jean-Philippe Rameau] Rondeau gay Gavotte légere [Jean-Joseph Cassanéa de Mondonville] Chaconne [Pierre-Montan Berton] Simón Bolívar Barockorchester Teilnehmer der INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE Leila Schayegh Violine Boris Paredes Violino piccolo Václav Luks & Michael Form Musikalische Leitung Musik der Barockzeit ist Musik in Bewegung. In zweierlei Hinsicht. Zum einen war der Notentext in beständigem Wandel begriffen, immer wieder wurde recycelt, umgearbeitet und neu zusammengestellt; nicht zuletzt Bach und Händel pflegten diese Arbeitspraxis intensiv und halten damit bis heute Heerscharen von Musikwissenschaftlern auf Trab. Panta rhei statt vollendete, ideale Werkgestalt. Zum anderen ist das Tänzerische ein wesentliches Element barocker Musik. Ab dem 17. Jahrhundert begegnen uns überall die höfischen Tänze, die sich insbesondere vom ballett- und tanzvernarrten Frankreich aus über ganz Europa verbreitet hatten. Im Prozess der Aneignung und Weiterentwicklung verlieren sie bald ihren konkreten Bezug zur Bewegung und werden zu stilisierten Formen, die einen bestimmten Ausdrucksgehalt und Affekt transportieren. Vor allem in die Instrumentalmusik finden die musikalischen Muster und Gesten von Menuett, Gavotte, Polonaise und Co. Eingang. Auch Sätze, die nicht dem Strukturprinzip eines Tanzes folgen, lehnen sich häufig an charakteristische Tanzrhythmen an. Auch wenn Johann Sebastian Bachs Instrumentalwerke vor allem durch seine Auseinandersetzung mit der italienischen Musik geprägt sind, so muss er doch insbesondere während seiner Anstellungen an den Fürstenhöfen in Weimar (1708– 1717) und Köthen (1717–1723) viel mit französischer Kultur und Musikkultur in Berührung gekommen sein. Sowohl die Brandenburgischen Konzerte als auch das Violinkonzert d-Moll gehen auf diese Jahre zurück. Das 1. Brandenburgische Konzert F-Dur BWV 1046 ist unter seinen Geschwistern das einzige viersätzige und das einzige, das konkrete Tanzsätze enthält. Seine verwickelte Entstehungsgeschichte beginnt spätestens 1716: Als Sinfonia eröffnete es die sogenannte „Jagd-Kantate“ BWV 208, die zu Ehren von Bachs Dienstherren am „Gebuhrts-Festin Herrn Hertzog Christians zu 1 Sachsen-Weißenfels nach gehaltenen Kampff-Jagen“ aufgeführt wurde. Ein Jahr später kommt der 3. Satz hinzu, wohl noch später erst die Polonaise. Auch die Besetzung wurde erst nach und nach erweitert bis zur Konzertfassung von 1721. Dem italienischen Modell des Concerto grosso entsprechend stehen sich zwei Instrumentengruppen gegenüber. Die vierstimmige Streichergruppe plus Cembalo, genannt Ripieno, ist Spielpartner und Gegenspieler für die sechs Soloinstrumente, das sogenannte Concertino: 2 Hörner, 3 Oboen und eine Violino piccolo – ein französischer Violintyp, der eine Terz höher gestimmt war als die italienische Geige. Ein Fagott verstärkt den Bass und übernimmt im Trio II auch solistische Aufgaben. Das erste Allegro entwirft eine muntere Jagdszenerie. Signalrufe der Hörner erschallen. Wie aus verschiedenen Richtungen antworten die anderen Klanggruppen der Streicher und Bläser, folgen einander, holen sich ein und trennen sich wieder. Laut Philipp Spitta ist der 2. Satz „das wahre Herz des Ganzen“: Die Solo-Oboe stimmt einen ergreifenden Klagegesang an. Mit der Solovioline wechselt sie sich in der melodischen Führung ab, beide schließen sich später zum Kanon zusammen. Der 3. Satz kehrt zurück in ein munteres Allegro: eine Jagdszene, in der das Horn die Solovioline vor sich hertreibt. Das Gerüst des 4. Satzes bildet ein Menuett, das ganz der französischen Tanzpraxis entsprechend in zweimal zwölf Takten ohne harmonische Untergliederung angelegt ist. In den drei mittleren Tänzen kommen die einzelnen Instrumentengruppen noch einmal nacheinander zu Wort. Eine komplexe Entstehungs- und verzwickte Rekonstruktionsgeschichte haben verhindert, dass das Violinkonzert d-Moll BWV 1052 oft in seiner Ursprungsfassung zu hören ist. In der einzigen vollständigen Quelle liegt es als Konzert für Cembalo vor. Präzedenzfälle bei den übrigen Cembalokonzerten lassen aber darauf schließen, dass das ursprüngliche Soloinstrument eine Violine gewesen sein muss. Bei seiner Umarbeitung 1738 muss Bach in der Solostimme sehr viele cembalospezifische Anpassungen vorgenommen haben. Und trotz aller Rekon2 Johann Sebastian Bach 3 struktionsbemühungen der letzten 150 Jahre hielten sich in der Violinstimme zahlreiche Stellen, die schlecht liegen oder schlicht ungeigerisch ausfallen. Erschwerte Bedingungen also – ausgerechnet in einem Konzert, das in seiner Zeit ohnehin zu den technisch anspruchsvollsten zählte. Die Ursprungsfassung, höchstwahrscheinlich um 1715 in Weimar komponiert, muss für einen wahren Virtuosen bestimmt gewesen sein. Der Kopfsatz beginnt mit dem drängenden Thema der TuttiStreicher im unisono, das zwischen den Solo-Episoden jeweils in leicht abgewandelter Gestalt wiederkehrt. Dazwischen jagt die Violine in ungestümen Sechzehntelläufen durch ihre Soloabschnitte, die im Verlauf des Satzes immer virtuoser werden. Ein schwer lastendes Thema aus gebrochenen Dreiklängen und Seufzermotiven prägt den 2. Satz. Der gravitätische Dreiertakt und die beständig kreisende ostinate Tonfolge im Bass entsprechen einer Passacaglia, dem ernsteren Tanz-Pendant der Chaconne. Wiederum im tänzerischen Dreiertakt, nun aber als lebhafter Springtanz mit raschen Achtel- und Sechzehntelketten beginnt der 3. Satz und leitet einen ausgelassenen Kehraus ein. Die Violine bestreitet hier das virtuoseste Solo des ganzen Werkes, das in geradezu halsbrecherischen gebrochenen Dreiklängen seinen Höhepunkt findet. Der französische Teil des heutigen Konzerts gestaltet sich zwar weniger virtuos, dafür umso prunkvoller und wendet sich originärer Tanzmusik zu: Im November 1773 stand in Versailles ein rauschendes Hochzeitsfest an. Ein Enkel des französischen Königs Ludwig XV., der 16-jährige Charles-Philippe Graf von Artois (1757–1836) – später als Karl X. zum König von Frankreich gekrönt – vermählte sich mit Maria Theresia von Savoyen (1756–1805). Dafür wurde alles aufgeboten, was der französische Hof zur Repräsentation zu bieten hatte. Musik spielte hierbei wie immer eine zentrale Rolle. Bei den abendlichen Festivitäten erklang prächtige Instrumentalmusik: ein „Concert François, arrangé par Mr Francœur, surintendant de la Musique du Roi“. 4 Pierre-Denis Martin Vue du château de Versailles du côte de la place d’Armes, 1722 5 François Francœur hatte für diese Symphonies pour le Festin Royal du Comte d’Artois – so der später etablierte Titel – vier Suiten mit Instrumentalsätzen und Tänzen zusammengestellt. Sie stammen vorwiegend aus den vielfältigen Ballett-Divertissements der Tragédies lyriques, die im aktuellen Repertoire der Pariser Opéra vertreten waren. Nicht nur eigene Werke, auch Stücke von Kollegen wählte Francœur aus. Mit JeanJoseph Cassanéa de Mondonville, Pierre-Montan Berton und Jean-Phillipe Rameau finden sich hier Namen, die der damaligen Festgesellschaft bestens bekannt waren. Auch François Francœur selbst – begnadeter Violinist, seit 1727 als Komponist in Diensten König Ludwigs XV. und von 1747 bis 1757 Leiter der Pariser Opéra – gehörte in diesen Kreis der angesehenen Opernschöpfer. Und ein weiterer Name darf an dieser Stelle keinesfalls unterschlagen werden: François Rebel hatte gemeinsam mit Francœur die Opernintendanz geführt. Und nicht nur das verband die eng befreundeten Herren. Alle ihre Bühnenwerke schufen und veröffentlichten sie als Team. Bis heute ist nicht zu klären, welche Teile von welchem der beiden François stammen. Den Auftakt in den „Symphonies“ macht ein sehr erfolgreiches Gemeinschaftswerk der beiden: Die Ouverture zu „Scanderbeg“ entstand schon 1735. Für eine Wiederaufnahme der Oper 1763 hatte Francœur sie noch einmal überarbeitet und in frischer Gestalt auch als Eröffnung in die „Symphonies“ übernommen. Das düstere g-Moll – außergewöhnlich für Ouverturen dieser Zeit – stimmt auf die dramatische Geschichte um den albanischen König und Nationalhelden Scanderbeg ein. An diese feierliche Einleitung schließt sich eine Gruppe von Airs an – eine Bezeichnung, unter der in den getanzten Opern-Divertissements Musikstücke für verschiedenste musikalische Topoi zusammengefasst wurden. Entsprechend vielfältig sind die Charaktere: Eine Air gracieux vereint sanfte Violinen- und Flötenklänge; in der Air de Furies darf das Fagott als Melodieträger auftrumpfen; stattlich besetzt mit Streichern, 6 Oboen und Hörnern ist die Air vif von Berton; und die beiden brausenden Airs der „Esprits malfinisans“ (deutsch: böse Geister) schlagen den Bogen zurück zum dunklen g-Moll der „Scanderbeg“-Ouverture. Es schließt sich eine Vierergruppe aus kurzen Rondeaus an. Kontrastreich hat Francoeur hier ganz verschiedene Taktarten und Besetzungen gegenübergestellt: Den Anfang macht ein zarter, graziöser Satz mit Flöten und Streichern im ¾-Takt. Kraftvolle Trompetenklänge, Pauken und Holzbläser treten hinzu und geben dem zweiten Rondeau einen majestätischen und energischen Gestus. Leichtfüßig klingt das dritte Rondeau aus Rameaus Feder – ein gerader Takt mit durchgehendem Achtelpuls im Bass. Ganz anders ist der Charakter des Rondeau gay im 6 /8-Takt, das in üppiger Besetzung mit zwei Hörnern Jagdmotive imitiert. Zwei originelle Gavotten von Mondonville mit ausschweifender Melodik und quirligen Mittelstimmen leiten über zum großen Finale. Die Chaconne von Pierre Montan Berton genoss in Paris quasi Kultstatus. Der Komponist hatte sie 1762 für die letzte Pariser Wiederaufnahme von Desmarets und Campras „Iphigenie en Tauride“ als neuen Schlusssatz geschrieben – und stürmische Begeisterung geerntet. Es heißt, Ludwig XV. habe Berton nach der ersten Aufführung nur noch „Monsieur de la Chaconne“ genannt. Das dreiteilige Stück entfaltet noch einmal alle musikalische Pracht: Sämtliche Blasinstrumente sind gefordert. Das Ende steigert sich mit Trompeten und Paukenwirbeln zu einem regelrechten Feuerwerk – ein Abschluss, der ins Sinfonische wächst. Agnes Böhm 7 MICHAEL FORM VÁCLAV LUKS Orchester-Akademie Michael Form begann seine Karriere als Dirigent mit dem Orchester der Schola Cantorum Basiliensis, wo seine Kompetenz auf dem Gebiet der Historischen Aufführungspraxis besonders geschätzt wird. Er dirigierte das Luzerner Sinfonieorchester, das Ensemble Baroque du Léman sowie das Barockorchester des Festival Internazionale di Musica Antica Urbino. Seine besondere Vorliebe gilt der französischen Barockoper: 2004 gelang ihm in Lausanne mit Les Indes Galantes von Jean-Philippe Rameau ein durchschlagender Erfolg. Von 2006 bis 2012 war er die zentrale künstlerische Figur beim „Winter in Schwetzingen“. Mehrere deutsche Erstaufführungen von Opern Antonio Vivaldis unter seiner musikalischen Leitung wurden von Publikum und Presse begeistert aufgenommen. 2007 hat er die amerikanische Uraufführung der 2002 wiederentdeckten Oper Motezuma von Antonio Vivaldi am Teatro de la Ciudad in Mexiko-Stadt dirigiert, anschließend am Luzerner Theater. 2008 gründete er zusammen mit dem französischen Cembalisten Marc Meisel das Orchestre Atlante, das auf historischen Instrumenten spielt und sich dem spätbarocken und klassischen sinfonischen Repertoire widmet. Das Orchester hatte 2013 sein erstes großes Engagement an der Oper Frankfurt, wo es die Rappresentatione di Anima et di Corpo von Emilio de’ Cavalieri aufführte. Michael Form folgte Einladungen des Folkwang Kammerorchesters Essen, der Deutschen HändelSolisten, der BADISCHEN STAATSKAPELLE KARLSRUHE, der Niedersächsischen Staatsphilharmonie Hannover sowie des Oldenburgischen Staatorchesters. Sein Repertoire reicht von den Anfängen der italienischen Oper bis zu Beethoven. 2012 gab er mit Alessandro sein Debut bei den 35. HÄNDEL-FESTSPIELEN KARLSRUHE. Er arbeitete bereits mehrmals mit dem Simón Bolívar Barockorchester aus Venezuela zusammen, wo er im Oktober 2014 den Messiah von Händel in Caracas dirigierte. Im November 2014 leitete er eine Aufführung des Requiems vom Cristóbal Morales in der Kathedrale von Mexiko-Stadt. 8 Václav Luks studierte an der Schweizer Schola Cantorum Basiliensis historische Tasteninstrumente bei Jörg-Andreas Bötticher und Jesper Bøje Christensen. Er war Mitbegründer des Bläseroktetts Amphion und spielte Erstes Horn in der Akademie für Alte Musik Berlin. Nach seiner Rückkehr in die Tschechische Republik im Jahr 2005 gründete er das Ensemble Collegium 1704 als professionelles Barockorchester sowie das Vokalensemble Collegium Vocale 1704. Václav Luks gewann nicht nur als hervorragender Cembalist und Hornist von Orchester- und Kammermusik große Anerkennung in der Alte-Musik-Szene, sondern vor allem als Dirigent, der sich durch außergewöhnlich treffsichere Intuition und Gefühl für die Interpretation der Werke von alten Meistern wie Jan Dismas Zelenka, Bach und Händel auszeichnet. Bei den HÄNDEL-FESTSPIELEN 2014 dirigierte Luks das von ihm gegründeten Collegium 1704 im Galakonzert Die vier Countertenöre. 9 LEILA SCHAYEGH DAS SIMÓN BOLÍVAR BAROCKORCHESTER Leila Schayegh ist eine der herausragenden Barockviolinistinnen der neueren Generation. Der Weg der Schweizerin führte nach Abschluss der modernen Studien zunächst ins Orchester der Oper Zürich. Sie beschloss rasch, sich anders zu orientieren, und begann ein Aufbaustudium bei Chiara Banchini an der Schola Cantorum Basiliensis. Das Diplom für Violine in alter Mensur erhielt sie 2005 mit summa cum laude. Zu diesem Zeitpunkt war sie Preisträgerin des ersten Wettbewerbs für Barockvioline, des Premio Bonporti in Rovereto, des Großen Förderpreiswettbewerbs der Konzertgesellschaft München sowie des Alten Musiktreffs Berlin. Unter der künstlerischen Leitung von Maestro Boris Paredes bietet das neu entstandene Simón Bolívar Barockorchester ein Forum für die Entwicklung der Historischen Aufführungspraxis in Venezuela. Es ist das erste Orchester des Sozialprojekts EL SISTEMA, das es jungen Musikern ermöglicht, Barockmusik unter Verwendung historischer Musikinstrumente zu spielen (mit Darmsaiten, Barockbögen und historischer Stimmung). Das Orchester besteht aus Mitgliedern des Simón Bolívar Symphonieorchesters und einer Gruppe von talentierten und begeisterten Musikern, die sich für die Verbreitung der Barockmusik in Venezuela einsetzen. Bevor sie ihr Hauptgewicht auf die kammermusikalische und solistische Arbeit legte, wirkte Leila Schayegh u. a. im Ensemble 415 (Chiara Banchini) und als Konzertmeisterin u. a. bei La Risonanza (Fabio Bonizzoni). Heute sind ihre wichtigsten Partner die Cembalisten Jörg Halubek und Václav Luks. Solistische Aufgaben bringen sie u. a. mit dem Barockorchester La Cetra Basel zusammen. Ihre Tätigkeit führt sie zu Festivals wie dem Festival Oude Muziek in Brugge, Mozovia goes baroque in Warschau, dem Festival Alte Musik Zürich, dem Festival Internacional de Organo in Leon, dem Festivals Bach en Combrailles sowie zu Konzertreihen nach Mailand, Trento, Prag, Dresden, München, Berlin und Versailles. Seit September 2010 unterrichtet sie als Nachfolgerin von Chiara Banchini an der Schola Cantorum Basiliensis. Die zwei Pfeiler Unterrichts- und Konzerttätigkeit verbindet sie mit ihrer Neugierde auf die Forschung historischer Spielweisen. Dabei liegen ihr besonders die Ornamentierungsstile und -formen am Herzen, eine Beschäftigung, die in ihr facettenreiches Spiel zurückfließt. Die Diskographie Schayeghs umfasst Radioaufzeichnungen, DVD- und CD-Produktionen, die bei den Labels Pan Classics, Zigzag Territoires, Glossa, Ambronay Editions und Harmonia mundi erschienen sind. Die Aufnahmen mit Sonaten von Franz Benda sowie von Werken von C. P. E. Bach sind mit dem Diapason d’Or ausgezeichnet worden. 10 Das Simón Bolívar Barockorchester wird künstlerisch und organisatorisch durch das RicercArte Ensemble unterstützt und arbeitete schon mit berühmten Dirigenten wie Rubén Guzmán, einem aktuellen Mitglied des Simón Bolívar Barockorchesters, Abraham Abreu, Paul Herrera, Alfredo Bernardini, Bruno Procopio und Michael Form zusammen. Das Ensemble wirkte 2012 am Eröffnungskonzert des TrompetenFestivals Maurice André im National Center for Social Action through Music mit und nahm im Januar 2013 beim ersten Internationalen Barockfestival Decus Mundi in Caracas teil. Das Orchester des Festkonzerts besteht aus Mitgliedern des Simón Bolívar Barockorchesters und weiteren Teilnehmern der diesjährigen Orchesterakademie. 11 DIE INTERNATIONALE HÄNDEL-AKADEMIE e. V. KARLSRUHE Am 9. Januar 1986 wurde die Internationale Händel-Akademie ins Leben gerufen. Nachdem bereits im Jahr 1985, zum 300. Geburtstag von Georg Friedrich Händel, die Händel-Tage des BADISCHEN STAATSTHEATERS in den Rang von Händel-Festspielen erhoben worden waren, würdigten das Land BadenWürttemberg und die Stadt Karlsruhe die Bemühungen des Theaters um die Pflege des Werks von Georg Friedrich Händel mit der Gründung einer „Forschungs- und Fortbildungsstätte für Musiker, Musikwissenschaftler und Studenten des In- und Auslands zur theoretisch-musikwissenschaftlichen und praktisch-interpretatorischen Erarbeitung der Werke Georg Friedrich Händels“. In zahlreichen Kursen gaben und geben führende Musikerpersönlichkeiten ihr fundiertes aufführungspraktisches Wissen an junge Musiker aus der ganzen Welt weiter. Zum Spektrum der Internationalen Händel-Akademie gehören auch Kurse, die sich mit dem barocken Tanz befassen, szenische Aufführungen von Kantaten oder Ausschnitten aus Opern sowie Orchesterakademien. Eingebunden in die Akademie sind wissenschaftliche Symposien, die oft thematisch Bezug nehmen auf die Inszenierungen der HÄNDEL-FESTSPIELE oder das Kursprogramm der INTERNATIONALEN HÄNDEL-AKADEMIE. Die Vorträge der Symposien erscheinen in der Reihe „Veröffentlichungen der Internationale Händel-Akademie Karlsruhe“, die zu den wichtigsten Foren der Händel-Forschung zählt. Die INTERNATIONALE HÄNDEL-AKADEMIE dankt allen, die ihre Arbeit vom ersten Tag an gefördert haben: der Hochschule für Musik Karlsruhe, in deren Räumen die Kurse stattfinden, dem BADISCHEN STAATSTHEATER KARLSRUHE sowie dem Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe für deren finanzielle Unterstützung. 12 WIR BEDANKEN UNS FÜR DIE FREUNDLICHE UNTERSTÜTZUNG den Kuratoriumsmitgliedern der HÄNDEL-GESELLSCHAFT KARLSRUHE e. V. für ihre großzügigen Spenden Dr. Bernhard Schareck Vorsitzender Dr. Melitta Büchner-Schöpf Dr. Georg-Friedrich Hoepfner Michael Huber Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen Michael Lang Autohaus Lang Prof. Dr. Jürgen Morlok Prof. Dr. Wolfgang Müller BBBank Heinz Ohnmacht BGV Badische Versicherungen Joachim Peters Dr. med. Sabine Raulin Dipl.-Ing. Herman Rotermund IMPRESSUM INTERNATIONALE HÄNDEL-AKADEMIE E.V. KARLSRUHE Vorsitzende Prof. Andrea Raabe Künstlerischer Leiter Michael Form Geschäftsführer Roland Kraut Redaktion Agnes Böhm, Thomas Seedorf, Roland Kraut Gestaltung Danica Schlosser Druck medialogik GmbH