Hallux valgus Korrektur (ReveL
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Hallux valgus Korrektur (ReveL
Dr. med. Patrick Vienne Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie Fuss- & Sprunggelenkschirurgie Patienten-Information Hallux valgus Korrektur ReveL-/Akin-Osteotomie Nachbehandlung und Verlauf Liebe Patientin, Lieber Patient, Sie haben sich für eine operative Behandlung Ihres Hallux valgus entschlossen. Gerne informieren wir Sie hiermit über die Voruntersuchungen, den Spitalaufenthalt und die Nachbehandlung. Krankheitsbild und Behandlung Die klinische und radiologische (Röntgenbilder) Untersuchung hat bei Ihnen die Diagnose Hallux valgus bestätigt. Es handelt sich um eine Deformität im Bereich der Grosszehe, die auf Grund einer speziellen Morphologie (spezielle Fussform) entstanden ist (siehe Abbildung 1). Abb. 2 Korrektur durch ReveL- Osteotomie Wenn sich die Deformität durch diese Korrektur nicht vollständig korrigieren lässt, kann eine zusätzliche Korrektur im Bereich der Grosszehe notwendig sein. Es handelt sich hier um die sogenannte Akin-Osteotomie (Abbildung 3). Abb. 3 Korrektur durch Akin-Osteotomie (*) Die korrekte Stellung der Grosszehe nach der Operation wird die Entstehung von Druckstellen vermeiden, was sich positiv auf die Schmerzen auswirkt. Abb. 1 Hallux valgus-Deformität Durch die Fehlstellung der Grosszehe kommt es sehr oft zu schmerzhaften Druckstellen im Schuh (sog. Bunion) und zu einer vermehrten Knochenbildung. Es entsteht eine chronische Entzündung, die mit der Zeit auch Ruheschmerzen verursachen kann. Die Entwicklung der Deformität ist progressiv und kann auch mit der Zeit die Entwicklung einer Hammerzehe begünstigen. Bei diesem Typ von Deformität ist eine Korrektur im Bereich des Vorfusses möglich und mit guten Resultaten verbunden. Durch einen minimalen Zugang wird ein Teil des Knochens durchgetrennt und verschoben (ReveLOsteotomie). Der zusätzliche Knochen wird abgetragen (Resektion der Pseudoexostose). (Abbildung 2). Die Osteotomie wird mit einer oder zwei Titanschrauben fixiert. Spitalaufenthalt Die Operation wird in der Regel in Regional- oder Spinalanästhesie mit einer elastischen Blutsperre auf Höhe des Unterschenkels durchgeführt. Die Operation dauert ca. eine Stunde. Am Schluss der Operation wird ein schienender Verband angepasst, was den Fuss stabilisiert und dadurch den Schmerz und die Schwellung vermindert. Nach 24 Stunden wird der erste Verbandwechsel durchgeführt und bei reizlosen Verhältnissen (trockene Narbe) ein Therapieschuh angepasst. Sie werden dann mit Hilfe eines Physiotherapeuten unter Fersenbelastung mobilisiert (mit oder ohne Stöcke). Wenn dies problemlos möglich ist, werden Sie mit allen nötigen Papieren (Verordnungen, Arbeitszeugnis, etc.) nach Hause entlassen. Diese Phase ist ebenso wichtig wie die Operation, um ein optimales Resultat zu erzielen. In den ersten zwei Wochen nach der Operation sollten Sie mit der Belastung vorsichtig sein. Während dieser Phase sollen Sie kurze Spaziergänge (5 bis 10 Minuten) mehrmals am Tag durchführen, ansonsten vor allem liegen oder sitzen und dabei Ihren Fuss hoch lagern. Nach zwei Wochen werden die Fäden gezogen. Sie sollten dann das Grosszehengrundgelenk selber mit Ihren Fingern täglich zwei- bis dreimal mobilisieren. Sie können auch Ihren Fuss zunehmend belasten, stets im Therapieschuh mit Fersenbelastung, bis 6 Wochen nach der Operation. Nach sechs Wochen wird nochmals eine klinische und radiologische Verlaufskontrolle in unserer Sprechstunde durchgeführt. Bei unauffälligem Befund dürfen Sie dann Ihren Fuss in einem normalen Schuh zunehmend belasten. Nur bei Bedarf wird eine weitere Nachkontrolle drei Monate nach der Operation durchgeführt. Bei dieser Kontrolle wird entschieden, ob Sie noch eine zusätzliche Physiotherapie oder eine spezielle angepasste Schuhversorgung benötigen. Insgesamt sollten Sie nach einer solchen Operation mit 2 bis 8 Wochen Arbeitsunfähigkeit rechnen. Bei sitzenden Tätigkeiten ist eine Wiederaufnahme der Arbeit meistens nach zwei Wochen möglich. Der Fuss braucht viel Zeit in der post-operativen Phase. Es dauert meistens bis zu 6 Monaten oder länger bis sich der Fuss wieder normal anfühlt. Es sind aber geringe und erträgliche Beschwerden und dieser Zustand verbessert sich in der Regel kontinuierlich mit der Zeit. (*) Abbildung aus Operative Treatment of the Foot and Ankle. A.S. Kelikian. Appleton&Lange.1999.