6.2 EG-Flach-Tachograph 6.3 Digitaler Tachograph
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6.2 EG-Flach-Tachograph 6.3 Digitaler Tachograph
043-084_Kapitel_02 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 65 65 EG-Flach-Tachograph, Digitaler Tachograph Automatik-2-Fahrer-Kontrollgerät EG-Flach-Tachograph Bilder Siemens VDO Trading GmbH Bedienung (2-Fahrer-Gerät). Zwei Diagrammscheiben einlegen (auch wenn nur 1 Fahrer im Einsatz ist, da sonst die Funktionskontrolllampe ständig „Störung“ anzeigt). Bei Fahrerwechsel Diagrammscheiben wechseln, da Zeitgruppenschalter 1 für die obere und 2 für die untere Diagrammscheibe bestimmt ist (zurückgelegte Wegstrecken und Geschwindigkeiten werden so beim Fz-Führer registriert). Für Fahrer 2 erscheint -Aufschrieb auf seiner Diagrammscheibe. Ruhezeit muss auf jeden Fall eingestellt werden. scheibenkontrolle, Standardanzeige mit Warndreieck für mehrere Fehlerquellen (z. B. Diagrammscheibe fehlt, Zeitgruppenschalter für Beifahrer steht nicht auf Ruhezeit), Fehler-(Error-)Anzeige zum Wiederholen des Einsteckens der Diagrammscheibe, – elektronische Überwachung der Versorgungsspannung aus Bordnetz und der Eingangssignale; Manipulationen und Störungen werden auf der Diagrammscheibe aufgeschrieben. Automatik-Gerät. Der Vorteil des AutomatikGeräts liegt darin, dass die Lenkzeit bei Fahrt automatisch registriert wird und bei Stillstand des Fz die vorgewählte Zeitgruppe aufgeschrieben wird, ohne dass der Fz-Führer den Zeitgruppenschalter bedienen muss. 6.3 Digitaler Tachograph 6.2 EG-Flach-Tachograph Zur Erhöhung der Manipulationssicherheit und wegen des geringeren Raumbedarfs wurden diese Automatik-1-Fahrer- und -2-FahrerGeräte entwickelt. Vorteile des „EG-Flach-Tachographen“: – geringerer Raumbedarf (Einbau), – automatisches Einziehen, Positionieren und Auswerfen der Schaublätter, – Multifunktionsanzeige mit Tageskilometerstand, eingestellter Warnwert für die Geschwindigkeit, Überschreitung des Warnwertes für die Geschwindigkeit, Diagramm- Mit dem digitalen Tachographen soll nach dem Willen der EU die Einhaltung der Lenkund Ruhezeiten besser gewährleistet werden. Deshalb war vorgesehen Neufahrzeuge ab 2000 damit auszurüsten. Die Ausrüstung mit diesem Tachographen ist aber erst seit dem 1. Mai 2006 für neu in den Verkehr kommende Fz vorgeschrieben (VO Nr. 561/2006/EG). Vor allem soll der Vortäuschung von Fahrerwechseln und der Nichteinhaltung von Lenk- und Ruhezeiten entgegengewirkt werden. Dazu dienen eine persönliche Fahrerkarte und ein fahrzeugbezogener Massenspeicher mit den relevanten Daten. Dieses Kontrollgerät ist ein leistungsfähiger Bordcomputer. Der Digitale Tachograph verfügt neben einem Massenspeicher (der bei durchschnittlichem Einsatz ca. 365 Tage speichern kann) und Fahrerkarten über 043-084_Kapitel_02 13.08.2008 66 10:53 Uhr Seite 66 Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften Registriereinheit Massenspeicher Intelligenter Geber Tacho DatenInterface Chipkarten (Fahrerkarten) Die wichtigsten Komponenten des Digitalen Tachographen einen Drucker und einen „intelligenten“ Impulsgeber. 6.3.1 Die wichtigsten Komponenten Massenspeicher. Der Massenspeicher umfasst einen Aufzeichnungszeitraum von ca. 365 Tagen. Gespeichert werden bei den Lenk- und Ruhezeiten unter anderem zusätzlich die Geschwindigkeitsdaten der letzten 24 Lenkzeitstunden im Sekundenraster sowie Geschwindigkeitsüberschreitungen von programmierten Werten, zum Beispiel 85 km/h bei einem Lkw. Außerdem werden alle Fahrer registriert, die das Fahrzeug gefahren haben, dazu Fehler Fahrerkarte und Werkstattkarte Bild Kraftfahrt-Bundesamt Beleg Bild Siemens VDO Trading GmbH wie das Fahren ohne Fahrerkarte oder das Fahren mit abgelaufener Karte. Andere Ereignisse, die während der Fahrt aufgetreten sind, beispielsweise die Unterbrechung des Impulsgebers, werden ebenfalls gespeichert. Aufzählung der gespeicherten Daten: – Herstellerdaten der Fahrzeugeinheit und des Sensors, – die Fahrzeugidentifizierungsnummer und das Kennzeichen, – Sicherheitselemente, – Ereignisse – zum Beispiel Überdrehzahl, Verfälschungen, 043-084_Kapitel_02 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 67 67 Digitaler Tachograph – Fehler/Probleme mit der Fahrerkarte/dem Kontrollgerät, – Identität des Fahrers und seine Aktivitäten (Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten), – Geschwindigkeit (der letzten 24 Stunden) und Geschwindigkeitsüberschreitungen, – Kilometerstand (Wegstrecke), – Werkstattdaten während der Betriebsart Kalibrierung, – Kontrollaktivitäten während der Betriebsart Kontrolle. amtliche Kennzeichen und der Kilometerstand des Lkw aufgezeichnet. Als EU-weit standardisiertes Speichermedium soll die Fahrerkarte über staatlich autorisierte Stellen in den EU-Mitgliedsstaaten ausgege- Diese Daten können auf der Anzeige des Tachographen dargestellt sowie ausgedruckt oder heruntergeladen werden und zwar in Abhängigkeit von der jeweils eingesteckten Karte (s. Tabelle). Fahrerkarte (Hintergrundfarbe Weiß/Grau). Die Fahrerkarte in Form einer Smartcard mit elektronischem Speicherchip registriert unter anderem die Lenk-, Arbeits- und Ruhezeiten des Fahrers sowie die zurückgelegten Wegstrecken über einen Zeitraum von ca. 28 Arbeitstagen. Weiterhin werden das Datum, das Kartenleser Siemens VDO Trading GmbH Zugriffsrechte auf gespeicherte Daten Ausdrucken Anzeigen Download Ohne Karte Fahrerkarte Unternehmenskarte Kontrollkarte Werkstattkarte Fahrerdaten x V V V V Fahrzeugdaten T1 T2 T3 V V Parameterdaten V V V V V Fahrerdaten x V V V V Fahrzeugdaten T1 T2 T3 V V Parameterdaten V V V V V Fahrerdaten x x V V V Fahrzeugdaten x x T3 V V Parameterdaten x x V V V Fahrerdaten – Daten der Fahrerkarte Fahrzeugdaten – Daten des Massenspeichers Parameterdaten – Daten für die Geräteanpassung V = Zugriffsrechte ohne Einschränkung T1 = Fahreraktivitäten der letzten 8 Tage ohne Daten der Fahreridentifikation T2 = Fahreridentifikation nur für die gesteckte Karte T3 = Fahrerakivitäten des zugehörigen Unternehmens X = Keine Zugriffsrechte Quelle Siemens VDO Trading GmbH 043-084_Kapitel_02 13.08.2008 68 10:53 Uhr Seite 68 Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften Unternehmenskarte und Kontrollkarte Bild Kraftfahrt-Bundesamt ben werden. Die Karte ist auf den Fahrer ausgestellt, trägt sein Bild, seinen Namen, sein Geburtsdatum, die Führerscheinnummer, ein Verfallsdatum (max. Gültigkeit 5 Jahre), seine Unterschrift sowie den Hinweis auf den ausstellenden Staat. Mittels eines Kartenlesers lassen sich die auf der Fahrerkarte gespeicherten Daten auf einen PC/Laptop übertragen. Werkstattkarte (Hintergrundfarbe Rot). Prüfung und Kalibrierung des Kontrollgerätes, Speicherung der Lenk- und Ruhezeiten z. B. bei Probefahrten, maximale Gültigkeit 1 Jahr, PIN-Code. Unternehmenskarte (Hintergrundfarbe Gelb). Auslesen der Daten zur Speicherung im Unternehmen, keine maximale Gültigkeit definiert. Kontrollkarte (Hintergrundfarbe Blau). Auslesen der Daten zur Überprüfung durch die Kontrollbehörde (Polizei, BAG, usw.), keine maximale Gültigkeit definiert, Lichtbild optional. Drucker. Anstelle des heute im Fahrtschreiber benutzten Schaublattes hat der neue Tachograph einen grafikfähigen Drucker, der auf Anforderung einen Beleg für die Tages- und Wochenaktivitäten erstellt. Damit können Fahrer und Kontrollbehörden die Daten des Massenspeichers ausdrucken. Impulsgeber. Ein wesentliches Element zur Datensicherheit ist die kryptologische Signalverbindung mit dem Impulsgeber. Der Kienzle Tachographensensor (KITAS) setzt die Drehzahl eines Impuls- oder Zahnrades in elektrische Impulse um. Die Erfassung der einzelnen Umdrehungen erfolgt durch berührungslose Abtastung. Echtzeitsignale und verschlüsselte Daten aus dem Mikrocontroller des Impulsgebers werden an den Tachographen übertragen. Der Geber stellt zusammen mit dem Tachographen eine manipulationssichere Systemeinheit dar. Durch die Datenkommunikation und den Vergleich mit dem Echtzeitsignal erkennt das System Eingriffe und Einflüsse von außen. 6.3.2 Systemkonzept Das System besteht aus den Komponenten Anzeige, Registrierung und Sensorik. Ein markanter Unterschied zu den bisherigen Tachographen ist die Trennung zwischen Anzeige der Geschwindigkeit, der Gesamt- und der Tageskilometer und deren Registrierung. Die Aufzeichnung der Daten erfolgt im Registriergerät, das nicht in unmittelbarer Nähe des Tachometers eingebaut sein muss. Infolge dieser Trennung können die Armaturentafeln neu gestaltet werden. Das Datenverarbeitungs- und Registrierteil umfasst die Funktionselemente zur Aufnahme der Fahrerkarten und verfügt über ein Display zum Aufrufen der Lenk- und Ruhezeiten. Mit einem Bedienfeld können die vorgeschriebenen Detailinformationen (etwa 500 unterschiedliche Informationen) sowie Störmel- 043-084_Kapitel_02 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 69 69 Digitaler Tachograph 1 10 9 a 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 3 4 5 6 7 8 Display (a – Symbol für Anzeige der Ortszeit) Tastenfelder Fahrer-1 Kartenschacht-1 für den lenkenden Fahrer Sechspolige Schnittstelle (Download- und Kalibrierschnittstelle) Tastenfeld Fahrer-2 Geräteplombe Kartenschacht-2 für den zweiten Fahrer Entriegelungstaste der Druckerschublade Drucker Menütasten Bedienelemente des DTCO-Tachografen dungen abgefragt werden. Die im RadiofachFormat ausgelegte Registrier- und Speichereinheit ist im direkten Zugriffsbereich des Fahrers eingebaut. An der Gerätefront befindet sich die Schnittstelle zum Auslesen des Massenspeichers. Mit einer speziellen Prüfund Programmier-Schnittstelle lassen sich mit Hilfe einer Werkstattkarte die gesetzlich vorgeschriebenen Überprüfungen (§ 57b StVZO) vornehmen. 6.3.3 Weiterentwicklungen Aufgrund der Vorschriften müssen die Daten der Fahrerkarte – also die Lenk-, Ruhe-, Pausen- und Bereitschaftszeiten – alle 28 Tage ausgelesen und für zwei Jahre archiviert werden. Dies kann bei verschiedenen Unterneh- Bild Siemens VDO Trading GmbH men zu Problemen führen und zwar immer dann, wenn die eingesetzten Fahrzeuge und Fahrer oft wochenlang die Unternehmen nicht anfahren. Die Einhaltung der Vorschriften würde somit zu Problemen infolge der Unterbrechung der Transportketten, zu Leerfahrten und insgesamt zu finanziellen Einbußen führen. Um dies zu vermeiden, werden zwischenzeitlich mehrere Lösungen angeboten. Prinzipiell arbeiten diese Systeme so, dass die Fahrerkartendaten und ggf. auch die Massenspeicherdaten im Fahrzeug heruntergeladen und dann über einen Datentransfer über GPS an das Unternehmen geleitet werden. Dann können die Daten dort ausgewertet und entsprechend der gesetzlichen Vorschriften archiviert werden. 043-084_Kapitel_02 70 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 70 Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften Für Prüfung und Praxis Die Hinweise gelten sinngemäß auch für Fahrtschreiber; s. Abschnitt 5 „Sozialvorschriften“. Diagrammscheiben nicht knicken, beschmutzen oder beschädigen (Urkunden!). Folgende Eintragungen vor Antritt der Fahrt vornehmen: Name(n) und Vorname(n) des Fahrers bzw. der Fahrer Ort, an dem die Diagrammscheibe eingelegt und die Fahrt begonnen wird Datum obere Zeile: Arbeitsbeginn amtliches Kennzeichen des Fz Kilometerstand am Anfang der ersten Fahrt und am Ende der Benutzung: km Ort, an dem die Diagrammscheibe entnommen wird Datum untere Zeile: Arbeitsende Kilometerstand am Ende der Fahrt gefahrene Kilometer. Die Schaublätter sind auf den Fahrer bezogen. Beim Wechsel auf ein anderes Fz sind auf das weiter zu benutzende Schaublatt dessen Kennzeichen und der Kilometerstand bei Beginn und Ende der Fahrt sowie ggf. die Uhrzeit des Fahrzeugwechsels einzutragen. Ausgefüllte Diagrammscheiben Bild Siemens VDO Trading GmbH Das Uhrwerk des Gerätes muss in Betrieb sein. Das lässt sich am Lauf der rot-weißen Scheibe oder am Sekundenzeiger feststellen. Die Uhrzeit muss nach der gesetzlichen Zeit im Zulassungsland des Fz eingestellt sein. Es dürfen nur Diagrammscheiben mit Prüfzeichen verwendet werden, die für das Kontrollgerät geeignet sind (Prüfzeichen, u. U. Geschwindigkeits- und Drehzahlbereich beachten). Funktionskontrolllampe leuchtet auf, wenn Diagrammscheibe fehlt oder ein Schreibstift nicht registriert. Das kurze Aufleuchten beim Öffnen und Schließen des Geräts zeigt an, dass die Kontrolleinrichtung in Ordnung ist. Die Geschwindigkeitswarnlampe leuchtet auf, wenn die eingestellte Geschwindigkeit überschritten wird. Das Kontrollgerät muss vom Beginn bis zum Ende jeder Fahrt ununterbrochen in Betrieb sein (auch bei Probefahrten). Schreibstifte dürfen nicht verbogen, der Geschwindigkeitsschreiber darf nicht begrenzt sein. Mängel an den Geräten anzeigen; Mängelbeseitigung nur durch ermächtigte (anerkannte) Werkstatt vornehmen lassen (Aufgabe des Fz-Halters). Tritt während der Fahrt eine Störung des Kontrollgerätes auf, darf die Fahrt beendet werden. Der Fz-Halter ist zu unterrichten, ggf. ist eine Reparatur notwendig. Bei einer Betriebsstörung des Geräts müssen die Fahrer auf den Schaublättern oder auf einem besonderen, den Schaublättern beizufügenden Blatt die Angaben über die Zeitgruppen nachtragen, sofern diese vom Gerät nicht mehr einwandfrei aufgezeichnet werden. 043-084_Kapitel_02 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 71 Fahrtschreiber und Kontrollgeräte 71 Für Prüfung und Praxis Es sind mindestens so viele Schaublätter (Diagrammscheiben) mitzuführen, wie es die Beförderungsdauer, z. B. mehrere Tage, erfordert. Zusätzlich ist ein Ersatz-Schaublatt mitzuführen. Nach EWG-VO Nr. 561/2006 müssen die FzFührer die Fahrunterlagen/Schaublätter der laufenden Woche (Zeitraum zwischen Montag 0.00 Uhr bis Sonntag 24.00 Uhr) sowie die Fahrunterlagen/Schaublätter der dieser Woche vorausgegangenen 28 Tage, an dem sie gefahren sind, mitführen. Abweichende Regelungen gelten für Fz, die nicht in den Geltungsbereich der EWG-VO fallen (§ 6 Abs. 6 FPersV). Im grenzüberschreitenden AETR-Verkehr (AETR = Europäisches Übereinkommen über die Arbeit im internationalen Straßenverkehr beschäftigten Fahrpersonals) braucht dazu Überprüfung des Prüfzeichens kein Persönliches Kontrollbuch geführt zu Bild Siemens VDO Trading GmbH werden, wenn ein Kontrollgerät (bei 2 Fahrern ein 2-Fahrer-Gerät) die Lenkzeiten, Arbeitszeiten und Ruhezeiten aufzeichnet und die Schaublätter – bei 2 Fahrern für beide – der laufenden Woche und des letzten Tages der Vorwoche, an dem gefahren wurde vollständig ausgefüllt mitgeführt werden. Sofern in den vorgenannten Fällen das Fahrpersonal in den vorausgegangenen Kalendertagen nicht auf entsprechenden Kfz beschäftigt war, können die Schaublätter bei Kontrollen nicht verlangt werden. Es genügt ein Vermerk auf der Rückseite der Schaublätter oder eine formlose Bescheinigung des Arbeitgebers. Im innerdeutschen Verkehr genügt die Mitführung von Ablichtungen der Schaublätter. Stets mitzuführen ist der Schlüssel zum Kontrollgerät. Beschriebene Schaublätter sind dem Fz-Halter zur gut geordneten Aufbewahrung für mindestens 1 Jahr zu übergeben. Auf Verlangen der Fahrer muss der Fz-Halter ihnen Kopien der Schaublätter aushändigen. Zuständigen Personen müssen die Schaublätter auf deren Verlangen hin ausgehändigt werden. Diese sind gehalten, dem Fahrpersonal Empfangsbescheinigungen (Quittungen) auszuhändigen. Danach sind Ersatz-Schaublätter zu benutzen. Beschädigte Schaublätter, die Aufzeichnungen enthalten, sind dem ersatzweise verwendeten Reserveblatt beizufügen. Die Fz-Führer benutzen für jeden Tag, an dem sie lenken, ab dem Zeitpunkt, an dem sie das Fz übernehmen, Schaublätter. Das Schaublatt darf erst nach der täglichen Arbeitszeit entnommen werden – Ausnahme, wenn andere Entnahme zulässig. Kein Schaublatt darf über den bestimmten Zeitraum hinaus verwendet werden. Wenn die Fz-Führer sich nicht im Fz aufhalten und daher nicht in der Lage sind, das Kontrollgerät im Fz zu betätigen, müssen – die sonstigen Arbeitszeiten, 043-084_Kapitel_02 72 13.08.2008 10:53 Uhr Seite 72 Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften Für Prüfung und Praxis – die Bereitschaftszeit (Wartezeit; die neben dem Fz-Führer während der Fahrt verbrachte Zeit; die während der Fahrt in einer Schlafkabine verbrachte Zeit), – die Arbeitsunterbrechungen und die Tagesruhezeiten von Hand, durch automatische Aufzeichnung oder auf andere Weise lesbar auf dem Schaublatt eingetragen werden. Bei Verwendung eines digitalen Tachographen/Kontrollgerätes: – Die gespeicherten Zeiten der Fahrerkarte können auf der Anzeige des digitalen Kontrollgerätes, auf einem Ausdruck oder durch Herunterladen der Daten auf einen PC eingesehen werden. – Werden an einem Tag Lkw mit unterschiedlichen Kontrollgeräten – also analogen und digitalen – gefahren, müssen vom Fahrer alle entsprechenden Aufzeichnungen bereit gestellt werden. Dazu müssen die Schaublätter sowie die auf der Fahrerkarte aufgezeichneten Daten mittels Ausdruck vorhanden sein. – Jeder der einen Lkw mit digitalem Kontrollgerät fährt, muss eine Fahrerkarte besitzen. – Bei Fehlfunktion, Diebstahl oder Verlust der Fahrerkarte muss unverzüglich bei einer Ausgabestelle ein Antrag auf Ersatz gestellt werden. Bei Diebstahl muss außerdem bei der Polizei eine Anzeige gestellt werden. – Der Fahrer darf seine Fahrt ohne Fahrerkarte höchstens 15 Kalendertage fortsetzen bzw. während eines längeren Zeitraums, wenn das für die Rückkehr des Fahrzeugs zum Unternehmen notwendig ist. Allerdings muss er nachweisen, dass die Benutzung des digitalen Kontrollgerätes während dieser Zeit nicht möglich war. – Im Digitalen Kontrollgerät werden u. a. die Lenkzeit und die gefahrene Geschwindigkeit aufgezeichnet. – Die Fahrerkarte und die auf ihr gespeicherten Daten gelten als Nachweise für die Lenkund Ruhezeiten. – Die dazu berechtigten Kontrollorgane, wie Polizei und Beamte des BAG, haben mit ihrer Kontrollkarte Zugang zu allen gespeicherten Daten. – Im Schacht 2 des Digitalen Kontrollgeräts ist die Fahrerkarte des zweiten Fahrers im Führerhaus einzustecken. – Die Fahrerkarte darf von Kontrollbeamten einbehalten werden, wenn sie vom Fahrer vorgelegt wurde, aber einer anderen Person gehört. – Bei einem Antrag auf eine Fahrerkarte muss ein Lichtbild der beantragenden Person und deren Kartenführerschein vorgelegt werden. – Die sogen. Ladezeiten sind vor Abfahrt durch Eingabe in das Digitale Kontrollgerät nachzuweisen. Dazu aus dem Fragenkatalog im Anhang Fragen 105 bis 109 121 299 bis 306