EINE SONDERBEILAGE DER MallorcaZeitungZUR 2015 2

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EINE SONDERBEILAGE DER MallorcaZeitungZUR 2015 2
Mallorca
EINE SONDERBEILAGE DER
Mallorca Zeitung ZUR
2015
2
„PAISATGE MALLORQUÍ“ (CA. 1950), ÖLBILD, CASSIMIR MARTÍNEZ TARRASSÓ
2
ITB 2015 HOTELS
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ Dank einer zusätzlichen Etage und zahlreicher Umbauten wird das Mac Garonda … F.: ARCHIV
■ … wieder zu einem Fünf-Sterne-Hotel an der Playa de Palma. MONTAGE: MAC HOTELS
■ Oft sind es die kleinen Dinge: Statt in die Jahre gekommener Muster und Technik … F.: ARCHIV
■ … herrscht nun schlichtes und modernes Design vor. FOTO: MAC HOTELS
Eine Insel will hoch hinaus
Die lange erwartete Qualitätsoffensive nimmt auf Mallorca ganz klar Fahrt auf: Während in Palma noble
Boutiquehotels wie Pilze aus dem Boden sprießen, rüsten auch die Häuser in den Urlaubsgebieten massiv auf
Edle Materialien, schickes
Design, historisches Gemäuer:
Aus diesen drei Zutaten setzt
s i c h d a s E r f o l g s re z e p t d e r
Boutiquehotels zusammen.
In der Inselhauptstadt Palma
haben die kleinen, individuellen
Nobelherbergen Hochkonjunktur. Nachdem im vergangenen
Jahr die Posada Terra Santa
(fünf Sterne) und das Hotel Hostal Cuba (vier Sterne) eröffneten, summiert sich die Zahl der
Boutiquehotels im Stadtzentrum
bald auf 19: Ab dem 28. März
empfängt das am gleichnamigen
Platz gelegenen Sant Francesc
die ersten wohlhabenden Gäste.
Und damit nicht genug: Mitte
2015 verwandelt der Besitzer
eines ehemaligen Antiquitätenladens das Gebäude bei der
Plaça Major in ein Vier-SterneStadthotel, für zwei weitere
Projekte eines Fünf- und VierSterne-Boutiquehotel haben die
Arbeiten bereits begonnen.
Obwohl eine Übernachtung in
den aufwendig sanierten ehemaligen Altstadtpalästen und Herrenhäusern ihren Preis hat, gibt
der Markt offenbar genügend
betuchte Stadttouristen her: Im
neuen Sant Francesc beispielsweise kostet das günstigste Doppelzimmer 225 Euro die Nacht.
Wer ein langes Wochenende in
der Luxusherberge verbringt,
zahlt somit im günstigsten Fall so
viel wie andere Mallorca-Besucher
für Flug und eine Woche Allinclusive an der Playa de Palma.
Doch auch an der Urlaub e r h o c h b u r g w i rd d e r z e i t
kräftig aufgerüstet. Möglich
macht‘s das 2013 beschlossene
Tourismus rahmengesetz: Wer
sein Hotel durch entsprechende
Renovierungsarbeiten und
Modernisierungsmaßnahmen
mindestens auf Vier-SterneNiveau bringt, darf in den in die
Jahre gekommenen Urlaubsgebieten wie der Playa de Palma
dafür um ein oder gar zwei
Etagen aufstocken.
Mit Spa und Extra-Pool
Diese Gelegenheit nutzt aktuell
beispielsweise das Hotel
Mac Garonda, das 1964 als
eines der ersten Fünf-SterneHotels an der Playa eröffnet
wurde. Nun will man wieder
zurück zum einstigen LuxusStatus und errichtet dafür ein
komplett neues Spa, gestaltet die Außenanlage mit einem
zusätzlichen Pool und baut einen
direkten Zugang zur Strandpromenade. Eigentlich ideal für
Kinder – doch das Garonda setzt
mit adults only auf eher Ruhe
suchende Gäste.
In unmittelbarer Nachbarschaft wollen weitere Hotels
hoch hinaus: Das Hotel Riu
Bravo empfängt seine Gäste
dank zusätzlichem Stockwerk
im Frühling als Vier-Sterne-PlusHaus, und mit dem gleichen
Niveau wirbt auch das komplett
renovierte und aufgestockte
Iberostar Royal Cristina.
Kaum mehr wiederzuerkennen
ist auch das Hotel Negresco: Das
bisherige Drei-Sterne-Haus darf
sich zum Saisonbeginn mit zwei
neuen Etagen und vier Sternen
schmücken. Dank 20 zusätzlicher
Zimmer steigt die Gesamtzahl
auf 105, zudem lockt das Hotel
ab dem Frühling auch mit einem
neuen Spa und beheiztem Pool.
Die vor zwei Jahren gemächlich begonnen Qualitätsoffensive
nimmt also deutlich an Fahrt auf.
Das liegt zum einen an der Nachfrage, zum anderen aber auch
an den Resultaten: Wer von drei
auf vier Sterne aufstockt, kann
im Schnitt 20 bis 25 Prozent
mehr pro Zimmer verlangen.
Alles neu hinter dem Wald
Neben den bestehenden Hotels,
die derzeit aufrüsten, entstehen
an der Playa auch gleich ganz
neu gebaute Unterkünfte für
Gäste mit gehobenen Ansprüchen. Wo sich bisher hinter dem
Vergnügungstempel MegaPark
ein Kiefernwäldchen erstreckte,
will die Hipotels-Gruppe im
April 2016 das Gran Playa (vier
Sterne) und das Playa de Palma
Palace (fünf Sterne) eröffnen.
Die Arbeiten für die Fundamente haben bereits begonnen.
Nur einen Block weiter plant
der mallorquinische Unternehmer Guillermo Alomar den
Bau eines weiteren Luxushotels.
Jenseits der Playa
Doch auch jenseits der Playa
setzt man auf mehr Qualität. In
der britischen Urlauberhochburg
Magaluf beispielsweise verwirklicht die Cursach-Gruppe,
die bislang in erster Linie
Discos und Restaurants betreibt,
ihr erstes Hotelprojekt. Aus den
beiden sehr schlichten DreiSterne-Unterkünften, die in den
vergangenen Jahren als „Mallorca
Rocks“ mit hochkarätigen Konzerten ein junges Publikum anlockten, wird derzeit das BH Mallorca,
das mit Beachclub, spektakulärem Wasserpark und Vier-SterneSuiten ebenfalls junge, aber doch
etwas anspruchsvollere Gäste
locken will.
Oberhalb des Nobelhafens
Puerto Portals wird im Frühjahr 2015 das Portals Hills
eröffnet: Anstelle eines veralteten Drei-Sterne-Hotels steht
nun ein komplett neu erbautes
Vier-Sterne-Superior-Hotel, das
„Miami-Beach Atmosphäre“
nach Mallorca bringen will. Das
ebenfalls als Boutique-Hotel vermarktete Haus lockt die betuchte
Kundschaft unter anderem mit
einer zweistöckigen begehbaren
Wein- und Champagnervitrine –
da können die Korken sozusagen
in Serie knallen.
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ITB 2015 HOTELS
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ Residieren wie einst die Adligen in Palma: die Suite im neuen Sant Francesc. FOTO: HOTEL SANT FRANCESC
Die Ostküste hält mit
Auch die Ostküste der Insel
beteiligt sich an der Sterneoffensive. Das Unternehmen
Viva Hotels beendet derzeit
die Bauarbeiten für sein neues,
374 Suiten umfassendes FünfSterne-Hotel Zafiro in Port
d‘Alcúdia, ab Mai sollen die
Gäste kommen.
Ebenfalls in Port d‘Alcúdia
hat der deutsche Reiseveranstalter Alltours die Hotels Orquidea
Playa, Coral de Mar und Estrella
de Mar in Alcúdia übernommen und umfassend renoviert,
um die drei Häuser im Frühjahr
unter der Marke Allsun als VierSterne-Plus-Hotels wieder zu
eröffnen.
Einen Sprung in der SterneKategorie macht auch das Fergusson Style Pollença: Nach
umfassender Renovierung darf
sich die Anlage nun mit vier statt
bisher drei Sternen schmücken.
Eines der – rein räumlich gesehen
– größten Luxusprojekte auf der
Insel schreitet unterdessen weiter
voran: Das künftige Hotel Park
Hyatt, das Investoren aus Katar
bei Canyamel errichten lassen, ist
ebenfalls als Fünf-Sterne-Resort
geplant. Wer sich überzeugen
möchte, was die geldgebenden
Scheichs so unter Luxus verstehen, muss allerdings noch ein
wenig abwarten: Die Eröffnung
ist erst für Frühjahr 2016 geplant.
Alexandra Wilms
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ITB 2015 PARTY
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
Aber nicht übertreiben
Zügellos war gestern:
Die Bemühungen, in
den Party-Hochburgen
der Insel ein wenig
Ordnung einkehren
zu lassen, haben im
vergangenen Jahr
durchaus gefruchtet.
Die wildesten Zeiten
sind damit wohl
vorbei
Wir blicken noch einmal zurück:
Unter großer Aufmerksamkeit der
deutschen Öffentlichkeit ist vergangenen Sommer an der Playa
de Palma eine sogenannte „Verordnung für das zivilisierte Zusammenleben“ in Kraft getreten. Mit
den von langer Hand vorbereiteten Benimmregeln sollten zumindest im Stadtgebiet Palma die
Exzesse der Partyurlauber deutlich
reduziert werden. Verboten sind
seither unter anderem öffentliche
Saufgelage – etwa mit SangríaEimern –, das Mitbringen von
Glasflaschen an den Strand, der
Stadtbummel in Badehose oder
Bikini, das Anbandeln mit Prostituierten auf offener Straße sowie
der Kauf bei fliegenden Händlern,
die keine Genehmigung besitzen.
■ Keine Sorge: Gefeiert werden kann auf Mallorca auch in Zukunft – aber vielleicht nicht mit der Bierflasche am Strand. FOTO: BENDGENS
Nach einer Übergangszeit, in
der die Urlauber nicht zuletzt von
der deutschen Boulevardpresse
über die neuen Regelungen informiert wurden, begann die Polizei,
wenn auch eher zaghaft, über
die Einhaltung der Verordnung
zu wachen. Der verantwortliche
Stadtrat Álvaro Gijón konstatierte
Ende September, drei Monate
nach dem Inkrafttreten, in einer
offiziellen Bilanz vor allem eine
deutliche Zurückdrängung der
Trinkgelage und der Hütchenspieler. Die Offensive gegen Sangría-Eimer und Bierflaschen am
Strand habe in diesem Zeitraum
insgesamt 286 Knöllchen wegen
Alkoholkonsum (Strafe: 200 Euro)
sowie weitere 99 wegen der
Benutzung von Glasflaschen (50
Euro) zur Folge gehabt – wobei
bei Sofortzahlung 50 Prozent
Rabatt gewährt wurden. Die
Geldbußen für laute Musik (18)
und Pinkeln in der Öffentlichkeit (20) hielten sich hingegen in
Grenzen. Die Urlauber wüssten
mittlerweile Bescheid und seien
einsichtig, so Gijón: „Beim Verhängen der Geldbußen gab es
keinen einzigen Zwischenfall.“
Zu diesem Zeitpunkt allerdings
hatte sich die Aufmerksamkeit
längst dem zweiten Sündenpfuhl auf der Insel zugewendet.
In der britischen Urlauberhochburg Magaluf sorgte zunächst
ein Blowjob-Video für Entsetzen:
Bei einer Kneipentour hatte eine
junge Frau reihenweise Männer
befriedigt. Auf den viral über das
Internet verbreiteten Film folgten
weitere Aufnahmen – Anschauungsmaterial gab es in den Straßenzügen rund um Punta Ballena
mehr als genug. Während sich
der Boulevard auf das gefundene Fressen stürzte, wandte
sich das „anständige“ Mallorca
angewidert ab. In der erregten
Sommerloch-Debatte, wie so
etwas denn möglich sein konnte
und was nun zu tun sei, wurden
freilich auch Stimmen laut, die
darauf hinwiesen, dass just diese
alkoholische und sexuelle Entfesselung ja für viele Briten erst
den Reiz des Mallorca-Aufenthalts ausmacht. Und dass ohne
diese jungen Briten die Kasse
längst nicht mehr so erfreulich
klingeln würde.
Aber zu viel war einfach zu
viel. Die geballte Ladung negativer Schlagzeilen hat auch unter
den politisch Verantwortlichen
in der Gemeinde Calvià sowie
unter etlichen Gastronomen und
Hoteliers in Magaluf zu einem
Gesinnungswandel geführt. Inzwischen hat man sich dort darauf
geeinigt, sich ein Beispiel an Palma
zu nehmen und auch den Urlaubergebieten Calviàs ein „zivilisiertes
Zusammenleben“ zu verordnen.
Wie diese Regelungen genau aussehen werden, ist noch nicht klar,
fest steht aber schon jetzt, dass
der Alkoholkonsum auf offener
Straße verboten werden soll (und
das Entkleiden sowieso). Auch
die organisierten Kneipentouren
– für einen Festpreis werden die
Vergnügungssüchtigen von einer
Bar in die andere geführt, wo sie
nicht nur abgefüllt, sondern auch
mit Sex-Spielen bespaßt werden
– würde das Rathaus am liebsten
ganz verbieten.
Noch wichtiger als derlei Detailregelungen ist indes etwas ganz
anderes: Mit dem verstärkten
Augenmerk auf die Party-Hochburgen gehen auch Nachforschungen einher, wie es denn überhaupt
so weit kommen konnte. Oder
anders gesagt: Was hat eigentlich
in all den Jahren die für die öffentliche Ordnung zuständige Polizei
getrieben? Nun, eine ganze Reihe
der Beamten hat im ausufernden
Nachtleben sowohl im Gemeindegebiet Calvià als auch an der Playa
de Palma im Austausch für allerlei Gefälligkeiten – die Rede ist
unter anderem von Geldbeträgen,
freiem Eintritt im Bordell sowie Jobs
für Familienangehörige – offenbar
ein Auge zugedrückt. Bis hinauf
in die Führungsspitze: Sowohl
der Polizeichef der Gemeinde
Calvià als auch sein Kollege aus
Palma wurden in dieser Sache
vernommen. Ebenso wie andere
hochrangige Beamte stehen sie im
Verdacht der Bestechlichkeit und
Vorteilsnahme. Ermittelt wird mittlerweile auch gegen einflussreiche
Unternehmer an der Playa.
Kurzum: Mallorca scheint entschlossen, Nacht- und Partyleben
wieder in geordnete Bahnen zu
leiten. Das passt zu der beabsichtigten Aufwertung der Hotels in
den Urlauberhochburgen – und
tut der Insel wohl auch sonst gut.
Ciro Krauthausen
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ITB 2015 NETZWELTEN
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ Wer an der Playa de Palma unterwegs ist, hat praktisch überall Zugang zum kostenlosen W-Lan – auch, um die Mallorca Zeitung zu lesen … FOTO: FELDMEIER
Smarter Insel-Urlaub
Wenn Mallorca-Urlauber ihr Flugticket oder ihren Reiseführer zu
Hause vergessen, ist das nicht so
schlimm. Bleibt dagegen auch
das Smartphone liegen, wird es
komplizierter: Egal ob E-Ticket
oder Flug-Info, Busfahrplan oder
Touristen-Info – immer mehr
Service-Dienstleistungen holt
man sich heutzutage direkt aufs
Handy.
Und da man inzwischen
auch auf Mallorca fast von einer
W-Lan-Zone in die nächste stolpert, droht auch keine Kostenfalle
wie früher. Das größte zusammenhängende W-Lan-Gebiet
bietet seit dem vergangenen Jahr
die Playa de Palma – während
der Hochsaison wählen sich täglich nach Angaben des Betreibers
MallorcaWifi mehr als 30.000
Nutzer ein. In den kommenden
drei Jahren sollen die bislang vor
allem direkt am Boulevard aufgestellten Hotspots auf die Umgebung ausgeweitet werden und
schließlich eine Fläche von zehn
Quadratkilometern versorgen.
Mit dem von MallorcaWifi
bereitgestellten Zugang kann
auch kostenlos auf das gesamte
Online-Angebot der MZ zugegriffen werden – je nach HandyModell, Standort oder Konfiguration taucht der MZ-Zugang weiter oben oder unten in der Liste
der W-Lan-Netze auf.
Neben der Playa de Palma
bauen auch praktisch alle anderen Tourismushochburgen derzeit W-Lan-Zonen auf. Auf die
Flug, Sehenswürdigkeiten, öffentlicher Nahverkehr:
Mallorca-Besucher können auf zahlreiche kostenlose Apps
zurückgreifen – und müssen dank immer neuer
W-Lan-Zonen keine hohen Roaming-Gebühren fürchten
■ Apps für jede Gelegenheit: MobiPalma, EMT, Refund.me, Flightradar24, Urlaubspiraten, aena aeropuertos.
Smartphone-Urlauber stellen sich
die Gemeinden zudem mit der
Anbringung von QR-Codes ein:
Wer eine App wie zum Beispiel
den „Barcode Scanner“installiert
hat, kann mit seinem Handy die
Codes in Hotels oder TouristenInfos, aber auch an immer mehr
Info-Tafeln einlesen – sogar auf
der Felsenburg von Felanitx prangen die Codes zwischen den
historischen Mauern.
Eine Komplettübersicht bieten
touristische Guides an, die als
App schon vor der Abreise installiert werden können. Für den obligatorischen Stadtrundgang in der
Balearen-Hauptstadt bietet sich
etwa „Mallorca Rutas: Palma“ an:
Der Gratis-Reiseführer informiert
über 26 Bauwerke und sieben
Museen. Ebenfalls kostenlos informiert „Tourias“ über die Sehenswürdigkeiten auf der ganzen
Insel. Wer einen einstelligen EuroBetrag investiert, ist zudem mit
Apps wie „Geo Saison Mallorca“,
„Merian Scout Mallorca“ oder
dem „Familienreiseführer Mallorca“ gut ausgestattet. Tipps
und News der MZ-Redaktion in
Sachen Sightseeing und Ausflüge
finden Sie außerdem unter freizeit.mallorcazeitung.es.
Während man für die inselweite Planung der Anfahrt mit
öffentlichen Verkehrsmitteln auf
die Website www.tib.org angewiesen ist, gibt es für Palma seit
Kurzem eine umfassende App
fürs Handy: „MobiPalma“ weist
auch auf Deutsch den Weg zur
nächsten Bushaltestelle oder Station des öffentlichen Radverleihs
Bicipalma und informiert über
die Verkehrslage wie auch die
Belegung der Parkplätze.
Orientierung an Palmas Flughafen bietet die App der spanischen Airport-Verwaltung „aena
aeropuertos“: Sie erleichtert
nicht nur die Orientierung im riesigen Terminal, sondern speichert
auch den eigenen Reiseplan, um
rechtzeitig Boarding-Zeiten oder
Verspätungen anzuzeigen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die
App der eigenen Airline zu installieren, um bequem die Bordkarte
herunterzuladen.
Flugschnäppchen kann man
mit „Urlaubspiraten“ suchen,
über sämtliche Flugbewegungen informiert „Flightradar24“.
Und ist der Flug verspätet oder
der Koffer verloren gegangen,
helfen „Refund.me“, „EUclaim“
o d e r „ F a i r p l a n e “ w e i t e r.
Frank Feldmeier
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ITB 2015 IMMOBILIEN
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
PR-ARTIKEL
■ Allerbeste Lage: eine der spektakulären Villen in Son Vida. FOTO: MALLORCA SOTHEBY’S INTERNATIONAL REALTY
Vom Frühstückstisch
direkt auf den Golfplatz
Ob in Son Vida, Son Antem oder Camp de Mar: einzigartige Immobilien von Mallorca Sotheby‘s International Realty
I m P o r t f o l i o v o n M a l l o rc a
Sotheby´s International Realty
finden sich Objekte, „von deren
Garten aus man quasi direkten
Zugang zum Golfplatz hat“,
sagt Monika Baier, Direktorin
aus dem Büro in Port d‘Andratx.
Zum Beispiel eine spektakuläre
Villa in Son Vida oder exklusivste Apartments in Torre Camp
de Mar, die zudem mit direktem
Meerzugang aufwarten.
Für Golfbegeisterte bietet
Mallorca mit 24 Plätzen eine
abwechslungsreiche Auswahl
in einer herrlichen Umgebung
und klimatisch stabilen Region.
Die passenden nahe gelegenen
exklusiven Wohnobjekte dazu
bietet Sotheby‘s an.
„Auch in Pollença und beim
Golfclub Son Antem haben
wir einzigartige Immobilien im
Angebot, die das Herz nicht
nur von Golfspielern höher
schlagen lassen“, ergänzt
Alejandra Vanoli, Managing
Director Mallorca der bekannten Immobilienmarke.
Die Spanne der angebotenen
Objekte bei Sotheby‘s reicht auf
Mallorca von Baugrundstücken
in erster Meereslinie in Santa
Ponça über Paläste in Palma,
luxuriöse Apartments in erster
Reihe in Port d´Andratx, Fincas in
Santanyí bis zu aufwendig renovierten Herrenhäusern im Tramuntana-Gebirge. „Sotheby‘s
Kunden sind Deutsche und
Briten, aber auch Schweizer
und Skandinavier. Zunehmend
hat Sotheby‘s auch Kunden aus
dem außereuropäischen Ausland wie Australien, Kuwait
oder China. Diese Käufer suchen
und schätzen die Sicherheit von
Immobilien anlagen in Europa.
Für Investoren von außerhalb der
EU ist Mallorca auch deswegen
interessant, weil beim Erwerb
einer Immobilie mit einem
Kaufpreis über 500.000 Euro
eine Aufenthaltsgenehmigung
(Golden Visa für Investoren)
erteilt wird.
■ Alejandra Vanoli, Managing Director
von Mallorca Sotheby‘s International
Realty. FOTO: MALLORCA SOTHEBY’S
■ Port d´Andratx: eines der drei Büros auf den Balearen. FOTO: MALLORCA SOTHEBY’S
steht für Qualitätsimmobilien.
Wir messen unsere Objekte
nur an den höchsten Maßstäben – und den besonderen
Ansprüchen unserer Kunden“,
erläutert Alejandra Vanoli die
Unternehmensphilosophie. Die
Marke Sotheby‘s International
Realty steht seit 1976 für ein
einzigartiges Netzwerk von
Immobilienunternehmern mit
über 700 Büros in 49 Ländern
weltweit.
Auf den Balearen betreibt
Sotheby‘s drei Büros: in Palma,
Port d‘Andratx und Ibiza. Viele
INFO
Mallorca Sotheby‘s
International Realty
Büro in Palma:
Travesia Jaime III,
Esquina Bonaire
07012 Palma
Tel.: +34 971-72 10 00
[email protected]
Büro in Port d´Andratx
Avinguda Mateo Bosch, 7
07157 Port d‘Andratx
Tel.: +34 971-67 48 07
[email protected]
mallorca-sothebysrealty.com
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ITB 2015 WANDERN
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ „Costa de Santanyí“ (li.) von Llorenç Cerdà aus Pollença (1862-1956) und ein Bild des aus Katalonien stammenden Künstler José Ventosa (1897-1982) sind Teil der Ausstellung „Serra de Tramuntana:
Patrimoni Mundial“, die 18 Gemälde aus Sammlungen des Inselrats und mehrerer Kunstsammler der Insel umfasst und vom 2. bis 13. März im Hauptsitz der Unesco in Paris zu sehen ist. FOTO: IEB
Nicht so hoch und wild wie
die Alpen, aber fast das ganze
Jahr über begehbar, und mitunter im Winter sogar schneebedeckt: Die Serra de Tramuntana,
deren höchster begehbarer Gipfel immerhin 1.365 Meter hoch
ist, ist längst nicht mehr nur den
Einheimischen vorbehalten. Auch
immer mehr Urlauber entdecken
die Schönheit von Mallorcas Bergwelt. Tausende kommen vor allem
im Frühjahr und im Herbst zum
Wandern auf die Insel – mit positiven und negativen Folgen.
Eine erfreuliche Nebenerscheinung des Wanderbooms ist, dass
auch die politisch Verantwortlichen
längst das touristisch vermarktbare
Potenzial der Insel-Routen und
insbesondere der 2011 zum Welterbe erklärten Tramuntana erkannt
haben. Die öffentliche Verwaltung
bemüht sich redlich, Wege besser
auszuschildern oder gar neu anzulegen. Erst Anfang Februar hat
Mallorcas Inselrat ein neues Projekt
vorgestellt, wonach der beliebte
Fernwanderweg GR-221 von
Andratx nach Pollença um eine
achte Etappe bis zum Cap Formentor erweitert werden soll. Die sogenannte „Ruta de Pedra en Sec“
würde sich mit der Freigabe dieses
Abschnitts über eine Gesamtlänge
von 173 Kilometern erstrecken.
Auch das Netz der Alternativrouten
– Zubringerwege zur Hauptstrecke,
etwa von Calvià oder Alaró aus,
sowie lohnenswerte Abstecher,
etwa zu den Überbleibseln der
alten Stromfabrik in Sa Costera –
soll auf gut 130 Kilometer anwachsen. Geplant ist unter anderem die
offizielle Ausschilderung des Aufstiegs von Pollença auf den Puig de
Maria.
Auch immer mehr Gemeinden, die nicht in der Serra liegen,
setzen zunehmend auf den Reiz
einfacher, familienfreundlicher
Wanderrouten durch traumhafte
Landschaften. Die Gemeinde Capdepera etwa will nach und nach
16 Wege ausschildern, die Spaziergänger und Ausflügler zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten
führen. Die sogenannte Ruta de
Längst
ruft auch
der Berg
Mallorcas „Serra de Tramuntana“ hat sich
zum Wanderer-Eldorado gemausert – mit
positiven, aber auch negativen Folgen
■ Ebenfalls in Paris ausgestellt: ein Werk von Juli Ramis (1910-1990) aus Sóller.
la Mar ist bereits fertiggestellt und
führt von der Cala Mesquida über
die Cala Agulla, vorbei an einem
ehemaligen Festungs- und einem
Leuchtturm bis nach Canyamel.
Wo immer es möglich ist, verläuft
die Strecke am Meer entlang.
Auch für Mountainbiker und
sogar Reiter geeignet ist die „Via
Verde“, die entlang der nicht zu
Ende gebauten Bahnstrecke von
Manacor nach Artà verläuft. Der
knapp 30 Kilometer lange Radwanderweg wurde im November
2014 offiziell eingeweiht. Er führt
an den Orten San Llorenç, Son
Carrió und Son Servera vorbei.
Am Wegesrand finden sich zahlreiche Picknickplätze.
Wer gleich mehrere Tage
Berge und Natur am Stück genießen will, findet auf Mallorca in
der kommenden Saison mehrere neue Herbergen. Bereits im
Frühjahr 2014 eröffnete die Landesregierung eine Unterkunft mit
zwölf Doppelzimmern auf der Insel
Cabrera im gleichnamigen Nationalpark rund zwölf Kilometer vor
der Südküste Mallorcas. Damit
können nun erstmals auch Besucher, die kein Boot besitzen, um in
der Bucht von Cabrera zu ankern,
in dem Nationalpark übernachten.
Von Umweltschützern wird das
Projekt allerdings scharf kritisiert,
da beispielsweise die Abwasserentsorgung auf dem Inselchen problematisch ist.
Die Gemeinde Escorca wandelte
indes im vergangenen Jahr einen
nicht mehr genutzten Lagerraum
in der Bucht von Sa Calobra in ein
refugio um. Es verfügt über fünf
Stockbetten, Bad, Küche und Speisesaal samt Kamin und kann nur
komplett angemietet werden.
Die Herberge „Tossals Verds“,
die vor allem bei der TramuntanaÜberquerung auf dem GR-221 als
Nachtlager interessant ist, ist aktuell
noch wegen Renovierungsarbeiten
geschlossen. Voraussichtlich Anfang
Mai soll die Hütte mit einer von 30
auf 43 Betten erweiterten Kapazität wieder eröffnen. Noch in der
Planungsphase befindet sich die
Einrichtung einer weiteren Herberge auf dem Landgut Coma d‘en
Vidal in der Gemeinde Estellencs. Es
wäre das sechste bewirtschaftete
„refugio“ auf dem Fernwanderweg
„Ruta de Pedra en Sec“.
Doch der Ausbau der Wege und
die immer bessere Infrastruktur
bringen auch ihre Schattenseiten
mit sich: Die Berge ächzen unter
den Wanderermassen. Mallorcas
Umweltverband Gob hat gerade
erst wieder Alarm geschlagen –
und fordert, vor allem bei sportlichen Großveranstaltungen wie
dem Ultra-Trail die Teilnehmerzahlen zu reduzieren oder die Läufe
in den Herbst zu verlegen, wenn
die Natur weniger anfällig ist als
im Frühjahr. Daneben schlagen die
Umweltschützer ein Verbot von
Wanderstöcken vor, da diese die
Erosion förderten.
D a s s d i e Wa n d e re r s t rö m e
begrenzt oder zumindest besser
re g u l i e r t w e rd e n m ü s s e n ,
meinen auch die Initiatoren des bislang einzigartigen
Projekts „Muntanya des Voltor“
(Mönchsgeier-Berg), das im Juni
2014 seine Arbeit aufgenommen hat. Auf einem mehr als
300 Hektar großen Areal oberhalb von Valldemossa – eines
der meist besuchten Wandergebiete Mallorcas, durch das
man unter anderem auf den
Reitweg des Erzherzogs Ludwig
Salvator und auf den Teix-Gipfel
gelangt – zeigen sie, wie dies in
der Praxis aussehen kann.
In Absprache mit den
Grundstücks eigentümern und
der Gemeinde Valldemossa hat
die Naturschutz-Stiftung „Vida
Silvestre de la Mediterrània“
gewissermaßen das Sorgerecht
für dieses Stück Land übernommen, das die Fincas Son Gual,
Son Gual Petit, Son Moragues,
Can Costa, Son Galceran, Son
Gallard und Miramar umfasst.
In einer zunächst auf zwei Jahre
angelegten „Testphase“, die
über die Naturschutz-Stiftung
und mittels Spenden finanziert
wird, sollen Mittel und Wege
gefunden werden, um die touristische Nutzung besser zu
organisieren, den Wald gesund
zu pflegen und ethnologische
Überreste wie Kalköfen oder
Brunnen zu restaurieren.
Nach weniger als einem
Jahr sind bereits erste, positive
Veränderungen auszumachen:
Neben einer großen Reinemachaktion, bei der zunächst
Unmengen Müll entfernt wurden, sind unter anderem längst
zugewucherte Routen, aber
auch Wasserbecken aus der Zeit
der Araber wieder freigelegt
und viele neue Wegweiser aufgestellt worden. Um die inzwischen angelaufene Wiederaufforstung des Steineichenwalds
nicht zu beeinträchtigen wurde
der Zugang auf bestimmten
Teilstrecken rund um die Hochebene „Pla des Pout“ zudem
limitiert.
Stephanie Schuster
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ITB 2015 WASSERSPORT
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ Stand Up Paddle ist in den vergangenen Jahren auf Mallorca zu einem der beliebtesten Wassersport-Arten geworden. FOTO: ELNIÑO
Das Meer als Spielplatz
Im übertragenen Sinne war das
Meer schon immer ein ganz
fabelhafter Abenteuerspielplatz.
Jetzt ist es das auch ganz unmittelbar: Neuerdings kann man
sich auf Mallorca auch in bunten
schwimmenden Wasserparks
austoben. Im vergangenen Jahr
wurden sie erstmal entlang der
Küste installiert, etwa an der
Playa de Palma, in der Bucht
von Alcúdia und Pollença oder
an den Stränden der Gemeinde
Calvià. Die Parks bestehen aus
Rutschen, Wippen, Türmen und
Trampolins.
Wo genau die schwimmenden Hüpfburgen dieses
Jahr installiert werden, stand
bei Redaktionsschluss noch
nicht fest. Pro Person dürfte
die Nutzung aber auch dieses
Jahr etwa zehn Euro kosten.
Über die Sicherheit wachen
Rettungsschwimmer.
Und es gibt noch viele andere
Möglichkeiten, sich auszutoben.
Spielend die Unterwasserwelt
kennenlernen und dabei nicht
einmal die Haare nass machen –
das kann man beim Tauchanbieter Bond Diver in Port d‘Andratx.
Einfach eine futuristisch anmutende Tauchkapsel auf den Kopf
setzen und los (www.bondsafari.com).
Weiterhin angesagt ist auch
das Stand Up Paddle (SUP). Das
Surfbrett, auf dem man sich
stehend mit einem Paddel fortbewegt, kann man mittlerweile
an vielen Stränden auf Mallorca
Natürlich kann man faul am Strand liegen. Auf die Dauer aber
ist das vielen Menschen zu langweilig. Ansporn genug für findige
Unternehmer, immer neue Wassersport-Angebote zu machen.
Eine kleine Auswahl von dem, was Sie dieses Jahr erwartet
■ Für größere Kinder und Jugendliche geeignet: schwimmender Hüpfburg an der Nordküste. FOTO: DM
mieten. Einen damit einhergehenden „Wassersporttrend
2015“ hat indes die britische
Künstlerin Dashama Gordon
ausgerufen: Yoga auf dem Stand
Up Paddle.
Wer es etwas rasanter
mag, der kann im Wake-Park
in Port d‘Alcúdia schon mal
per Wakeboard den Er nstfall testen. Dort wird man mit
einem Seil über den See gezogen. Springen kann man über
Rampen, Sprungbretter und
andere Hinder nisse ( www.
mallorcawakepark.com).
Definitiv gediegener unterwegs ist man bei „Old Salt
Sailing“ in Port de Sóller. Der
Charteranbieter bietet vier
herrschaftliche Segelschiffe,
die tages- oder wochenweise
vermietet werden. Die Schoner
wurden in den 30er und 40er
Jahren des vergangenen Jahrhunderts erbaut. Auch ein 500
PS starkes Motorboot von 1996
kann dort gemietet werden
(www.oldsaltsailing.com).
Und schließlich noch etwas
für Wagemutige: Beim Flyboarding wird man auf einem an den
Füßen angeschnallten Brett von
zwei Wasserfontänen aus dem
Wasser gedrückt. Der JetlevFlyer funktioniert wie ein HydroRaketen-Rucksack, den man auf
den Rücken geschnallt bekommt
(www.flyboard-mallorca.com und
jet-lev.es).
Johannes Krayer / Andreas John
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ITB 2015 SPORT
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
Triathlon-Hotspot
Wie gemacht zum Laufen, Radfahren und Schwimmen: Mallorca hat sich immer mehr auf die neue Zielgruppe
eingestellt und bietet inzwischen über die Saison verteilt einen recht kompletten Wettkampfkalender
■ Startschuss für den Ironman 70.3 in Port d‘Alcúdia: Der Triathlon hat sich innerhalb von vier Jahren zu einem der größten Wettbewerbe weltweit gemausert. FOTO: GETTY IMAGES
Mallorca und Triathlon – diese
Beziehung dürfte länger halten
als viele Ehen. Die Mittelmeerinsel hat sich in den vergangenen
Jahren zum Hotspot der Szene
in Europa entwickelt. „Mallorca ist der ideale Ort für einen
Triathlon“, sagt nicht umsonst
der je zweifache Welt- und Europameister Michael Raelert über
die Insel. Die Gründe sind schnell
aufgezählt: Es sind einmal mehr
die schnelle Erreichbarkeit aus
vielen Ecken des Kontinents, das
milde Klima und mehr und mehr
auch die Infrastruktur, die inzwischen für die Triathleten bereitgestellt wird.
So ist es auch kein Zufall, dass
jedes Jahr im Frühling die deutsche Nationalmannschaft der
Triathleten zur Saisonvorbereitung nach Mallorca kommt. Das
Team steigt üblicherweise in
Colònia de Sant Jordi ab, einem
der für Triathleten und Schwimmer am besten geeigneten Orte
auf der Insel – vor allem dank des
Best Swim Centre. Diese Anlage
des Briten Matthew O‘Connor
weist ein 50-Meter-Becken auf,
in dem sich jedes Jahr die Crème
de la Crème des Schwimmsports
tummelt und sich auf Weltmeisterschaften oder Olympische
Spiele vorbereitet.
Dabei muss man nicht unbedingt Profi sein, um auf Mallorca
Spaß am Triathlon zu haben.
Zahlreiche Reiseveranstalter
organisieren inzwischen auch für
Hobbysportler Triathlon-Camps
DIE WICHTIGSTEN WETTKÄMPFE
Höhepunkte des Triathlon-Jahres auf Mallorca sind sicher die
beiden Veranstaltungen in Port
d‘Alcúdia: im Mai der Ironman
70.3 und im September der Full
Ironman. Obwohl der erste
Ironman 70.3 – mit den Distanzen 1,9 Kilometer Schwimmen,
90 Kilometer Radfahren und
21 Kilometer Laufen – auf Mallorca erst im Jahr 2011 stattfand, gehört die Veranstaltung
heute bereits zu den größten
ihrer Art in Europa. Manch
Teilnehmer bezeichnete das
Rennen bereits als besten Halbdistanz-Ironman. Ein Beleg für
den Erfolg ist auch, dass die
etwa 3.500 Startplätze meist
innerhalb weniger Tage nach
Beginn der Anmeldungen vergriffen sind.
Wer es sich zutraut, der kann
sich allerdings noch für den
Ironman über die Langdistanz
von 3,8 Kilometer Schwimmen,
180 Kilometer Radfahren und
42,195 Kilometer Laufen im
auf der Insel. Dazu gehört etwa
der Radveranstalter Bicycle
Holidays Max Hürzeler, der in
diesem Jahr zum ersten Mal
unter dem Namen Triathlon Holidays auf den Zug aufgesprungen
September anmelden. Diese
Veranstaltung feierte 2014 ihre
Premiere und war mit über
2.500 Sportlern ebenfalls ein
voller Erfolg. Für die Ausgabe
2015 gibt es noch Plätze. Die
Anmeldung erfolgt über die
Seite eu.ironman.com.
Wer schon vor den großen
Rennen in Port d‘Alcúdia in die
Saison starten möchte, hat dazu
etwa am 12. April Gelegenheit.
Dann fällt der Startschuss für den
18. Triathlon Internacional
Portocolom. Die Veranstaltung
hat sich neben den beiden Ironman-Rennen zum wichtigsten
Wettbewerb seiner Art gemausert. Viele Profis nutzen den
frühen Termin, um sich unter
Wettkampfbedingungen auf
die Saison vorzubereiten. Ende
Februar waren bereits über 400
Athleten eingeschrieben. In
Portocolom stehen zwei Distanzen zur Auswahl: der Triathlon
111 (1 Kilometer Schwimmen,
100 Kilometer Radfahren und
ist. Veranstalter wie Tricamp,
Neckermann Reisen oder auch
Ironman Europe sind schon länger dabei. Die beiden Letztgenannten bieten jedes Jahr Vorbereitungscamps für die beiden
10 Kilometer Laufen) sowie der
Triathlon 55.5 mit je der Hälfte
der Distanz. Einschreibung unter
www.triathlonportocolom.net.
Ein weiterer Triathlon über
die olympische Distanz steigt
dann am 3. Mai in Colònia de
Sant Jordi. Der Mallorca Olímpic wird diesmal ausnahmsweise statt am Samstag am
Sonntag ausgetragen. Anmelden kann man sich unter www.
mallorcatriathlon.com.
Gut einen Monat später lädt
Cala Millor zum Irontrimallorca mit zwei verschiedenen
Distanzen ein: der olympischen
und der eines Ironman 70.3.
Einschreibung unter www.irontrimallorca.org.
U n d d a w ä re n o c h d i e
Challenge-Serie in Peguera.
Die Distanz entspricht der
des Ironman 70.3. Der Wettbewerb steigt diesmal am
17. Oktober, es sind noch
Plätze frei. Anmeldung: www.
challenge-mallorca.com.
größten Triathlon-Veranstaltungen auf der Insel an, den Ironman 70.3 und den Full Ironman.
In den Vorbereitungscamps
schwitzen derzeit noch vor
allem Deutsche und Briten,
doch auch unter Mallorquinern – die das Trainingsgelände
ja sozusagen vor der Haustür
haben – ist der Sport stark im
Kommen. Mit Mario Mola aus
Palma besitzt die Insel auch ein
internationales Aushängeschild.
Der 25-Jährige wurde im vergangenen Jahr Vizeweltmeister
über die olympische Distanz
(1,5 Kilometer Schwimmen, 40
Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen).
Und auch die Triathlon-Clubs
auf der Insel werden immer
mehr. 62 von ihnen gibt es mittlerweile auf den Balearen, die
allermeisten davon auf Mallorca.
Vor zwei Jahren waren es erst
40 Clubs. Und das sind nur
die beim Verband gemeldeten.
Etliche inoffizielle Zusammenschlüsse dürften noch dazu
kommen.
Auf dem weltweiten Triathlon-Radar ist Mallorca spätestens
seit der Ausrichtung des ersten
Ironman 70.3 in Port d‘Alcúdia
im Mai 2011 präsent. Die Veranstaltung war schnell so erfolgreich, dass nach zwei Jahren
beschlossen wurde, auf Mallorca
auch einen Full Ironman auszurichten. Dieser feierte seine Premiere im vergangenen Jahr und
lockte bereits über 2.500 Athleten aus aller Welt an. Neben
diesen beiden Wettbewerben
finden auch noch zahlreiche
kleinere Veranstaltungen auf der
Insel statt (siehe Kasten).
Johannes Krayer
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ITB 2015 TV UND FILM
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ So ein Blick gräbt sich ins Gedächtnis ein: das Anwesen „Sa Fortesa“. Hier wurde „Da muss Mann durch“ gedreht. FOTO: K&P
Die perfekte Traumkulisse
Prächtige Villen und Gärten, bizarr-felsige Täler, urige Dörfer – Film- und Fernsehmacher schätzen die Insel als Drehort
Es ist die Macht der bewegten Bilder, die Mallorcas herausragende
Stellung als Urlaubsinsel immer
weiter festigt. Auch ohne das
Zutun der Behörden – die Filmförderung auf den Balearen ist
ein ausgesprochen trauriges Kapitel – strömen die Kamerateams
Jahr für Jahr auf die Insel, um hier
mediterran-sonnige Werbespots,
TV-Serien und Kinofilme zu drehen.
Unterstützt werden sie dabei von
einem gut ausgebauten Netzwerk
lokaler Location-Scouts, Techniker
und Produzenten.
Besonders elektrisiert von der
anheimelnden Insel-Umbegung
waren voriges Jahr TV-Teams aus
deutschen Landen. So flogen etwa
im noch nicht allzu kalten, aber
ruhigen November Dutzende Mitarbeitern ein und drehten für RTL
und Vox diverse Folgen für seichte
Formate des in den vergangenen
■ Szenen aus „Vorsicht vor Leuten“ (re.) und „Da muss Mann durch“. FOTOS: WDR/WARNER BROS.
Jahren zu Ruhm und Ehre gelangten Frauenverstehers und Mallorca-Liebhabers Guido Maria
Kretschmer. In einer prachtvollen Villa bei Pollença, vor und im
Haifischbecken des Palma Aqua-
riums oder auch an BilderbuchStränden wie dem von Son Serra
de Marina entstand das sechsteilige Reality- Format „Deutschlands schönste Frau“. Daneben
ließ Kretschmer auf der Insel auch
neue Folgen von „Promi Shopping
Queen“ sowie „Shopping Queen“
produzieren.
Die Schönheit Mallorcas mit
einladenden Pools und urigen Dörfern wussten auch die Macher der
TV-Satire „Vorsicht vor Leuten“
zu schätzen, die im Juni vor allem
in der idyllischen Region Santanyí
zugange waren. In dem jüngst
ausgestrahlten ARD-Film geht es
um einen notorischen Lügner,
ITB 2015 TV UND FILM
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
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■ Gestatten, die Teilnehmerinnen von Guido Maria Kretschmers Reality-Format „Deutschlands schönste Frau“. FOTO: RALF JÜRGENS/RTL
der von Charly Hübner („Polizeiruf 110“) gespielt wird und auf
Mallorca als ehrlicher Immobilienhändler zu Rechtschaffenheit
zurückfinden will.
B e re i t s i m S o m m e r 2 0 1 3
war das Team der erst in diesem
Januar in die Kinos gekommenen
Komödie „Da muss Mann durch“
auf Mallorca aufgeschlagen. Für
High-End-Stars wie Wotan Wilke
Möhring, Jan Josef Liefers und
Julia Jentsch ging es in die Vollen – mit Drehs hauptsächlich auf
dem Gelände der riesigen auf einer
Halbinsel gelegenen Edelwohnanlage Sa Fortesa, die selbst die
komfortverwöhnten Schauspieler
beeindruckte. In schnellen Autos
und prächtigen Gärten liefen sie zu
Hochform auf. Der schicke NassauBeachclub am Can-Pere-AntoniStrand von Palma wurde ebenfalls
als Hingucker inszeniert.
Nicht nur Villen, Pools oder tolle
Gartenanlagen waren begehrt,
Filmemacher interessierten sich
auch für anderes auf der Insel:
Ein abgelegenes gebäudeloses Tramuntana-Tal nordöstlich
von Sóller begeisterte die britischen Produzenten eines ZombieThrillers im September. Dort ließen sie unter anderem mühevoll
zurechtgemachte und auf der Insel
rekrutierte Horror-Statisten die mit
wenigen Bäumen bestandenen
felsigen Hügel hinunterrennen,
um besonders gruselige Effekte zu
erzielen.
Wie schon seit Jahrzehnten
üblich wurden auf der Insel auch
wieder Werbespots abgedreht,
vorzugsweise unter der Ägide der
in Marratxí ansässigen Firma Palma
Pictures. Das rustikale Viertel Polígono de Levante musste etwa für
den Dreh einer belgischen Telefon-
firma herhalten. Doch heraus stach
ein für Italien gedachtes Opus, das
schöne junge Menschen zeigt,
die permanent nur von einem
träumen: in einem McDonaldsRestaurant essen zu können. Der
Wiedererkennungseffekt für Mallorca-Liebhaber ist hoch: Bekannte
Promenaden kommen zu Ehren,
sogar die üblicherweise nicht allzu
intensiv genutzte U-Bahn von
Palma.
Ingo Thor
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ITB 2015 GESCHICHTE
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
Ganz schön historisch
Kaum ein Ausländer genießt auf Mallorca
ein so hohes Ansehen wie Erzherzog Ludwig
Salvator von Habsburg-Lothringen (18471915): Der in der Toskana geborene Österreicher verfasste nicht nur eines der ersten
und bis heute umfassendsten Werke über
die Balearen. Er rührte auch die Werbetrommel für seine Lieblingsinsel, lud zahlreiche
Intellektuelle und Künstler seiner Zeit nach
Mallorca und trug durch den Kauf etlicher
riesiger Grundstücke im Norden der Insel
nicht zuletzt dazu bei, die Serra de Tramuntana als Kulturlandschaft zu erhalten. Kein
Wunder also, dass anlässlich des 100. Todestages des „Arxiduc“, wie der Erzherzog auf
der Insel liebevoll bezeichnet wird, eigens
ein Gedenkjahr für ihn ausgerufen wurde.
Es sind vor allem Ausstellungen, die
2015 aus Anlass des „Any Arxiduc“ gezeigt
werden. Eine der größten ist die Schau mit
dem Titel „Jo, l‘arxiduc – el desig d‘anar
més lluny“ (auf Deutsch: Ich, der Erzherzog
– die Sehnsucht, stets weiter zu fahren“),
die noch bis Mitte Juni im Casal Solleric im
Zentrum Palmas zu sehen ist. Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Schriftstellerin Carme Riera, die mit ihrem Team
150 Exponate aus verschiedenen Privatsammlungen zusammengetragen hat,
darunter Gemälde, historische Fotos und
Dokumente sowie Gegenstände aus dem
persönlichen Besitz des polyglotten Adligen. Sie habe, so erklärt Carme Riera, die
verschiedenen Facetten des begeisterten
Mallorca besinnt sich seiner Vergangenheit: 2015
steht aus Anlass seines 100. Todestages der Habsburger
Erzherzog Ludwig Salvator im Mittelpunkt des Interesses
■ Mallorca-Forscher: Ludwig Salvator. F.: MZ
professionelle Illustratoren mit den endgültigen Stichen beauftragte.
Der Inselrat von Mallorca nutzt das
Gedenkjahr für den Erzherzog indes auch,
um die 2013 zum Unesco-Welterbe erklärte
Serra de Tramuntana zu bewerben – der
Gedanke liegt nahe, befinden sich doch alle
von Ludwig Salvator erworbenen Besitztümer an der Nordküste des Inselgebirges. Der
preisgekrönte katalanische Fotograf Javier
Vallhonrat hat sich denn auch im Auftrag
des Inselrats auf den Spuren des Erzherzogs
in die Tramuntana begeben – die dabei entstandenen Aufnahmen werden zunächst in
Berlin und Prag gezeigt, bevor sie im Juni
dann auch in Palma zu sehen sind.
Neben den Ausstellungen finden im
Laufe des Gedenkjahrs Workshops, geführte
Wanderungen, ein Filmzyklus und zahlreiche
weitere Events statt. Auch wenn sich über
die Qualität der Beiträge noch nicht urteilen lässt – im Vergleich zu manch anderem
Gedenkjahr kann sich das Programm rund
um den Erzherzog durchaus sehen lassen.
Das liegt wohl vor allem daran, dass es sich
um eine bedeutende Persönlichkeit aus der
jüngeren Vergangenheit handelt, die auf
Mallorca nicht nur literarische, sondern auch
ganz reale Spuren hinterlassen hat.
Vielleicht hat man aber auch nur aus
dem letzten Gedenkjahr gelernt: Die Veranstaltungen zum 300. Geburtstag des 1713
im mallorquinischen Dorf Petra geborenen
■ Universal-Gelehrter: Ramon Llull. F.: MZ
Mittelmeerforschers beleuchten wollen und
zeige ihn unter anderem als Reisenden und
Forscher, als Schriftsteller, Liebhaber und
Gastgeber. Die Schau halte auf der einen
Seite selbst für Ludwig Salvator-Kenner
Neues bereit, richte sich aber in erster Linie
an solche Besucher, die keine Vorkenntnisse
über den für Mallorca so bedeutenden Forscher besitzen, so Riera.
Doch die Ausstellung im Casal Solleric ist nicht die einzige über den reiselustigen Cousin des österreichischen Kaisers
Franz Joseph, der mit Kaiserin „Sisi“ in
regem Kontakt stand: Auch im vom Inselrat
von Mallorca betriebenen Kulturzentrum
Misericòrdia ist im Laufe des Jahres einiges
über den Erzherzog zu erfahren. Bis Ende
Mai zeigt die dortige Bibliothek Dokumente, aus dem eigenen Archiv, darunter
handschriftliche Aufzeichnungen Ludwig
Salvators, (Öffnungszeiten Montag bis Freitag 9 bis 14 Uhr).
Die in Palma lebende Österreicherin
Helga Schwendinger, die einst über den
Erzherzog promovierte, stellt – ebenfalls
für das Kulturzentrum Misericòrdia – eine
weitere Schau zusammen: Unter dem Titel
„100 Jahre, 100 Bilder“ werden ab Mitte
April 100 Stiche aus Ludwig Salvators zweibändigem Werk „Die Balearen in Wort und
Bild“ zu sehen sein. Der Adlige zeichnete
viele der in dem umfassenden länderund völkerkundlichen Buch abgebildeten
Motive zunächst selbst, bevor er dann
■ Kalifornien-Gründer: Junipero Serra. F.: MZ
■ Biografin Helga Schwendinger vor einem Bild aufgetürmter Bücher des Erzherzogs. F.: N. B.
Kalifornien-Gründers Junipero Serra waren
im Jahr 2013 eher dürftig – für deutlich mehr
Aufmerksamkeit sorgte Ende Januar die
päpstliche Ankündigung, den nicht unumstrittenen Franziskanermönch und Missionar
im September heilig sprechen zu wollen.
Das derzeitige Jahr steht übrigens nicht
ausschließlich im Zeichen des Erzherzogs:
2015 und 2016 wird auf Mallorca auch
dem in Palma geborenen Universalgelehrten Ramon Llull gedacht, der vor 700 Jahren unter anderem die katalanische Literatur begründete. Es bleibt also historischinteressant auf der Insel.
Alexandra Wilms
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ITB 2015 KULTUR
Mallorca Zeitung – 5. März 2015
■ Der Katalane Oriol Vilanova reflektiert in der Mittelmeer-Ausstellungen im Es Baluard-Museum mit dieser Foto-Serie ironisch über Sonnenuntergänge. FOTO: ES BALUARD
Ein Jahr voller Schauen
Denn nicht von Sonne und
Strand alleine lebt der Urlauber
auf Mallorca: An der Ausstellungsfront hat die Insel auch
dieses Jahr wieder allerhand
zu bieten. Am 12. März etwa
wird im Museum Es Baluard
für Moderne Kunst in Palma
eine große Mittelmeer-Schau
eröffnet. In „La Mer au Milieu
des Terres / Mare Medi Terraneum”, werden Werke von
17 zeitgenössischen Künstlern,
vor allem Fotografien gezeigt.
Das Augenmerk liegt dabei
nicht nur auf Europa. Der Blick
auf diese Brutstätte unterschiedlichster Kulturen und
Religionen soll den Betrachter
nicht zuletzt zur Reflexion über
die teils gar nicht postkartenwürdigen Zustände – etwa die
alltäglichen Flüchtlingsdramen
– anregen (bis 30.8.).
Das CaixaForum im ehemaligen Grand Hotel zeigt indes
bis zum 24. Mai die großartigen „Génesis“-Bilder des
brasilianischen Fotografen
Sebastião Salgado. Auf den
245 Schwarz-Weiß-Fotografien
geht es um nichts weniger als
unsere Welt im Urzustand. Auf
32 Reisen seit dem Jahr 2004
fotografierte Salgado Tiere und
Menschen, auf den Galapagosinseln, in der Antarktis, im
Kongo oder am Amazonas. Es
ist, in des Künstlers eigenen
Worten, eine „visuelle Ode an
das Majestätische und Zerbrechliche der Erde“.
Eine Mittelmeer-Ausstellung, Fotografien von Sebastião Salgado,
eine Installation von Rebecca Horn, Bilder von Max Bill und
Joan Miró und dann noch Werke des großen El Greco – die Museen
und Ausstellungshallen haben Kulturtouristen einiges zu bieten
■ Gemälde „Christus mit Kreuz“ von El Greco. FOTO: CAIXAFORUM
Liebhaber moderner Kunst
kommen in zwei Museen
auf ihre Kosten: Im Gebäude
der March-Stiftung in Palma
erwarten sie bis zum 30. Mai
120 Bilder des Malers und
Designers Max Bill (1908-1994).
Der Schweizer Bauhaus-Pionier
ordnete Farben mathematisch
und geometrisch an und spielte
auch mit Formen. Die Ausstellung wurde von seinem Sohn
Jakob kuratiert.
In der Fundació Miró in Cala
Major läuft indes noch bis Oktober eine Schau mit in den 60ern
und 70ern Jahren auf der Insel
entstandenen, noch nie gezeigten abstrakten Bildern und
Skulpturen des katalanischen
Meisters Joan Miró (1893-1983)
– darunter Zeichnungen auf
Karton.
In den städtischen Ausstellungshallen des Casal Solleric steht indes zwischen dem
26. März und dem 17. Mai eine
Begegnung mit einem der interessantesten Künstler der Insel
an: Ricard Chiang stellt dort
seine schemenhaft gehaltenen
Bilder aus.
Fast zeitgleich darf sich in
der gerade von dem Franzosen
Christian Boltanski geräumten
ehemaligen Seehandelsbörse,
der Lonja, eine der bekanntesten
Künstlerinnen der Gegenwart
austoben. Ab dem 27. März stellt
dort die Deutsche Rebecca Horn
ein aus einer Haupt-Installation
und 16 Skulpturen bestehendes
Ensemble aus, das laut Ankündigung eine Hommage an den
Mittelalter-Theologen und Philosophen Ramon Llull darstellen
soll. Zugleich basiert die Installation auf einem Gedicht der aus
Michelstadt im Odenwald stammenden Künstlerin. Sie besitzt
ein Atelier in Pollença und hat
dort die vorbereitenden Zeichnungen für die einzelnen Stücke
angefertigt. Das Kunst-Erlebnis
in der Lonja vervollkommnen
soll eine Klang-Performance des
neuseeländischen Komponisten und Saxofonisten Hayden
Chisholm.
Das Highlight des Frühsommers wird eine Ausstellung mit
immerhin etwa zehn Bildern
des spanischen RenaissanceMeisters El Greco (1541-1614)
sein, die wie die Salgado-Schau
im CaixaForum stattfindet, und
zwar vom 19.6. bis zum 4.10.
Die Werke stammen zum Teil
aus dem Besitz des impressionistischen katalanischen Landschaftsmalers Santiago Rusiñol
(1861-1931), der in dem
zunächst auf Kreta lebenden
und später in Spanien heimisch
gewordenen Genie einen Vorfahren im Geiste sah.
Ingo Thor