Ausgabe 02/2016

Transcription

Ausgabe 02/2016
eben
2.2016
DAS MAGAZIN
DER GESELLSCHAFT
FÜR DIENSTE
IM ALTER
Streifzüge:
Talenten begegnen
Gesundheit entdecken
Heimat erkunden
Genuss erleben
Zukunft gestalten
DIE THEMEN 22016
Liebe
Leserinnen
und Leser,
lassen Sie uns miteinander auf Entdeckungsreise
gehen! Mit einer Portion Neugier im Gepäck lässt
sich Unbekanntes wunderbar ergründen oder Bekanntes mit ganz neuen Augen betrachten. Dabei
liegen unsere „Fundstücke“ meist direkt vor unserer
Haustür oder sogar in einem GDA Stift selbst. Erstaunlich, wie viele verschiedene Talente sich dort
entdecken lassen!
Zum Beispiel eine junge Ballerina mit einer Spitzenvorstellung im Wohnstift Hannover-Waldhausen.
Oder ein junger Pianist, der im Bad Homburger Domizil am Schlosspark brillierte. Oder Wilhelm
Busch, dessen wort- und bildreiche Begabung im
Wohnstift Trippstadt leuchtete. Ein ganz anderes
Talent beweisen einige Bewohner des Stiftes Hannover-Kleefeld: Als Darsteller von Notfallpatienten
wirken sie seit Kurzem in der Ausbildung von Rettungskräften mit.
Aber auch kulinarische Entdeckungsreisen fördern
unsere Lebenslust. Das Frankfurter Wohnstift hat
z.B. eine eigene Grüne Soße kreiert, und in Wiesbaden dirigiert eine ambitionierte Chefköchin ein
nicht weniger ambitioniertes Team an den Kochtöpfen.
Entdecken heißt immer Neuland betreten, selbst
wenn uns etwas auf den ersten Blick bekannt vorkommen mag. Auch in Deutschland sind uns viele
Ecken vertraut – und doch zeigen uns viele Traumstraßen ein neues Gesicht heimischer Landschaften. Auf andere Weise erkundet ein Experte in
Göttingen die Heimat und zeigte auch im Wohnstift, wie wichtig ihr Bewahren und Pflegen für die
Gegenwart und Zukunft ist.
Letztlich gilt es also immer auch, neue Möglichkeiten zu entdecken, damit die Lebenslust auch in Zukunft in den Häusern der GDA wohnt. Das tut die
Servicezentrale der GDA ebenso wie alle Stifte.
BLICKPUNKT:
Ein Stiftsgarten bahnt den Weg zu neuen Entwicklungen. Seite 3
Erfolg wird in der GDA nicht dem Zufall überlassen. Seite 4
GESUNDHEIT: Zu manchen Menschen
kommen Reha-Maßnahmen auch nach Hause. Seite 10
DIE WELT & ICH: Traumstraßen durch die prächtigsten
Gegenden Deutschlands. Seite 18
GLÜCKSPILZE: Herzlichen Glückwunsch
den Gewinnern des Osterrätsels! Seite 30
ANSPRECHPARTNER: Immer an der richtigen Adresse Seite 31
GDA IN RHEINLANDPFALZ
Neustadt a.d. Weinstraße: Das renovierte Schwimmbad
ist ein wahres Kleinod geworden. Seite 6
Trippstadt: Wilhelm Busch Gast im Wohnstift
mit seinem Leben und Werk. Seite 8
GDA IN HESSEN
Wiesbaden: Hier kocht ein ganzes Küchenteam
mit Herz und Verstand. Seite 12
Bad Homburg: Sind Jung und Alt zusammen,
profitieren beide Seiten davon. Seite 14
Frankfurt: Ein Festival für das grüne Wunder –
und mittendrin das Wohnstift. Seite 16
GDA IN NIEDERSACHSEN
Göttingen: Ortsheimatpfleger sind nicht von gestern,
sondern denken an morgen. Seite 22
Hannover-Waldhausen: Das Solo einer jungen Ballerina
ließ alle Herzen höher schlagen. Seite 24
Goslar: Gesundheit ist keine Hexerei,
weiß man im Schwiecheldthaus. Seite 26
Hannover-Kleefeld: Bewohner helfen mit,
Retter für den Notfall auszubilden. Seite 28
Viel Vergnügen bei Ihren Streifzügen durch dieses
Heft, in dem auch Sie bestimmt einige Entdeckungen machen werden.
Herzlichst,
Ihre
Chefredaktion:
Swaantje Düsenberg
Hainhölzer Str. 13, 30159 Hannover
Telefon: 0511 64616-33, Telefax: 0511 6497168
E-Mail: [email protected]
Herausgeber:
Gesellschaft für Dienste im Alter mbH
Geschäftsführung: Dr. Holger Horrmann
Hildesheimer Straße 187, 30173 Hannover,
Telefon: 0511 28009-0
Telefax: 0511 28009-28
E-Mail: [email protected]
Gestaltung:
Schwanke//Raasch visuelle kommunikation
Titelfoto: Jacob Wackerhausen
Druck: druckwelt24.de, Emden
Erscheinungsweise:
Jeweils vierteljährlich zur Quartalsmitte
BLICK
PUNKT
Reizvolle
VERBINDUNG
Foto: M. Zeiss
Seit Anfang 2016 ließen umfangreiche Bauarbeiten am GDA Standort Hannover-Waldhausen erkennen: Hier entwickelt sich ein
bezaubernder neuer Stiftsgarten.
Nun konnte er eingeweiht werden.
Zwar ist die junge Bepflanzung
noch nicht ganz fest im Boden
verwurzelt, doch sie lässt ihre
kommende Pracht schon erahnen.
Die reizvolle Anlage verweist
außerdem auf weitere große
Entwicklungen bei der GDA.
D
as Außengelände des Wohnstifts hat
nun ein völlig neues Gesicht erhalten.
Unter dem Motto „erleben – genießen
– benutzen – feiern“ ist hier nach Plänen der
Architektin Antje Apel eine kontemplative Oase entstanden. „Die neue Gartengestaltung
soll alle Bewohnerinnern und Bewohner zu
erholsamen Stunden an der frischen Luft einladen. Das Wohnstift und der Garten bilden
jetzt ein großes Ganzes“, sagt die Gestalterin.
Das attraktive Areal lässt den modernen Wandel erkennen. Hier haben die jungen neuen
Pflanzen zwischen einigen alten Bäumen ihren Platz gefunden. Die Fußwege durch die
höher angelegten und mit Naturstein umgebenen Beete schlängeln sich verlockend
durch frisches Grün. Sowohl vom Schattengarten als auch von der Sonnenterasse aus offenbart sich ein genussvoller Ausblick über
das gestaltete Ensemble, das sich bis an den
Rand des ehrwürdigen Stadtwaldes Eilenriede zieht. Im Nasch- und Sinnesgarten können
die Bewohnerinnen und Bewohner aber nicht
nur ihre Augen weiden, sondern ihre Sinne
auch vom erntefrischen Obst und duftenden
Kräutern anregen lassen. Schweift der Blick
dann zur großzügigen Freifläche hinüber, so
hat man die vielen kommenden Aktivitäten
förmlich vor Augen. Dieser Platz ist einfach
ideal, um an lauen Sommertagen hier seinen
Geburtstag zu feiern, einem Konzert zu lau-
Eröffnung des Stiftsgartens mit GDA-Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann
und Stiftsdirektorin Christine Rennekamp
schen oder das Sommerfest mitzuerleben.
Schon bei der offiziellen Eröffnung hat er im
Mai eindrucksvoll bewiesen, wie herrlich es
sich im vielseitigen Wohnstiftsgarten feiern
lässt. Und auch die Boule-Freunde im Haus
haben die neue zweiläufige Boulebahn (in offizieller Wettkampfabmaßung!) nun in Betrieb genommen, sie ist eines der vielen Highlights in der schönen Anlage.
Der gerade fertiggestellte Stiftsgarten erfüllt
aber noch eine andere Funktion: Er schafft eine gelungene Verbindung zum GDA Landhaus Ammann, das in unmittelbarer Nähe direkt zwischen dem GDA Wohnstift und der
GDA Servicezentrale gelegen ist. Das geschichtsträchtige Gebäude vertraut die GDA
noch bis Jahresende versierten Handwerkern
an, anschließend soll das Landhaus Amman
23 exklusive Appartements beherbergen. Sie
werden das Angebot des Wohnstifts um elegante Einheiten im Bereich des AktivWohnens sowie um exklusive Hotelzimmer in bester Hannoverscher Lage erweitern.
Das Landhaus Ammann ist ein ehemaliges
Hotel und Sterne-Restaurant und war weit

Das Wohnstift und
der Garten bilden jetzt
ein großes Ganzes.
über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt
für seine exzellente Küche, die lichtdurchfluteten Säle, die große Innenhofterrasse und
die französische Lebensart, die das Haus erfüllte. Dieses „Savoir-vivre“ wird die GDA im
Landhaus Ammann als einzigartiges Lebensgefühl auch nach dem Umbau erhalten.
Deshalb bindet sie ausgewählte Charakteristika in die Neugestaltung ein, etwa die mit
Stuck verzierten Decken oder den ehemals
berühmten Weinkeller, in dem nun ein moderner, nobler Wohlfühlbereich entsteht.
All diese Visionen zeigen von Monat zu Monat
nun immer mehr Kontur, so dass voraussichtlich Anfang 2017 das Landhaus Amman offiziell eröffnet werden kann. Der verbindende
Wohnstiftsgarten dorthin ist auf diesem Weg
ein perfekter Schritt und ein sichtbares Zeichen für das vorausschauende ganzheitliche
Denken der GDA. Julia Baade
3
Foto: yanlev
Auf ERFOLGSKURS
Auf die Frage, was Erfolg bedeutet, gibt es viele Antworten. Für die GDA
bedeutet Erfolg, ihren heutigen wie künftigen Bewohnerinnen und
Bewohnern ein individuelles und selbständiges Leben in Gemeinschaft
zu ermöglichen. Um dafür die besten Rahmenbedingungen zu schaffen,
hat Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann die Strukturen in der
Servicezentrale in Hannover optimiert.
D
ie GDA Servicezentrale versteht sich
als Dienstleister für ihre derzeit 11 Einrichtungen an acht Standorten in Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz.
Dort engagieren sich jeden Tag gut 1.800 Mitarbeitende für das Wohl und die Zufriedenheit
der derzeit rund 3.000 Seniorinnen und Senioren, die bei der GDA in vielfältigen Wohnformen ihr Leben genießen.
Ein solches Unternehmen stets auf Erfolgskurs zu halten, erfordert eine kontinuierliche
Entwicklungs- und Anpassungsleistung, die
vorausschauend und bewusst gesteuert werden muss. Richtungsweisend sind hier vor allem die Bedürfnisse der jetzigen und künftigen Bewohnergenerationen mit ihren jeweiligen Ansprüchen an die Lebensqualität.
4 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
Hohe Erwartungen
Die Vorstellungen darüber, was Lebensqualität ist, wandeln sich ständig. Die heutigen
Senioren haben – und das völlig zu Recht! –
hohe Erwartungen an das dritte Lebensalter.
Sie wollen z.B. im Internet surfen, kulturelle
Veranstaltungen besuchen, ihre Freizeit aktiv gestalten. Sie möchten schwimmen,
Sport treiben, Wellness genießen, Ausflüge
machen, reisen. Sie wünschen sich einen abwechslungsreichen, gesunden und wohlschmeckenden Mittagstisch und viele Gelegenheiten, Zeit in angenehmer Gesellschaft
zu verbringen. Sie möchten so viel pflegerische Unterstützung wie nötig erfahren – und
das möglichst in den eigenen vier Wänden.
Und sie möchten unabhängig von ihrer gesundheitlichen Situation in einem attraktiven Umfeld wohnen. Deshalb widmet die
GDA auch der Modernisierung ihrer Immobilien stets große Aufmerksamkeit. Darüber
hinaus initiert ständig der Gesetzgeber mit
Neuregelungen und Reformen die Weiterentwicklung von Senioreneinrichtungen, was
viel Wissen im Management voraussetzt.
Kurz: Die GDA muss in allen Gliederungen
optimal aufgestellt sein, um ihre Aufgaben erfolgreich zu erfüllen und auch die selbstgesteckten Ziele zu erreichen. Zugleich muss sie
sich auf jene Menschen vorbereiten, die in 10
oder 20 Jahren bei ihr leben wollen. Mit welcher neuen „Mannschaftsaufstellung“ auf
drei hierarchischen Ebenen begegnet die Servicezentrale nun ihren Aufgaben?
Die Geschäftsführung
Sie obliegt nach wie vor Dr. Holger Horrmann.
Der gelernte Bankkaufmann und Dipl.-Ökonom hat seit 2006 diese Position bei der GDA
inne und sagt: „Für mich gehören Gegenwart
und Zukunft zusammen. Denn Weichen, die
wir heute stellen, entscheiden über den Erfolg
von morgen.“ Das war z.B. auch handlungsleitend, als die GDA am Standort Neustadt das
Quartier Weinstraße plante. Dort entstehen
nun nahe dem Wohnstift 22 komfortable, bar-
rierefreie Häuser für jüngere Seniorinnen und
Senioren, die auch noch später im eigenen
Haus wohnen möchten, umgeben von einer
lebendigen, sich stützenden und sorgenden
Nachbarschaft. „Unser Quartier Weinstraße
ist eine von vielen Antworten darauf, was künftige Generationen wünschen“, erläutert der
Geschäftsführer. Er möchte das Wohnangebot der GDA möglichst breit fächern, damit jeder Interessent nach eigenen Wünschen die
für ihn passende Wohnform auswählen kann.
Für Dr. Horrmann ist aber auch entscheidend,
welche Vorstellungen z.B. von Teilhabe und
Beteiligung die Bewohner/innen mitbringen.
„Und dass wir neben allen Visionen über künftige Entwicklungen nie vergessen, uns jeden
Tag zu fragen: Tun wir auch gegenwärtig das
Richtige?“
Die Prokuristen
Das Richtige tun zieht sich durch alle hierarchischen Ebenen der GDA. So wird Holger
Horrmann von nunmehr zwei Prokuristen
flankiert. Martin Rehberg verantwortet den
kaufmännischen Bereich, Benjamin Knollmann den betrieblichen Bereich.
Martin Rehberg kam 2006 zunächst als Leiter des Controllings zur GDA. Knapp vier Jahre später wurde ihm Prokura erteilt. Jetzt verantwortete er auch das Finanz- und Rechnungswesen im Unternehmen. Der gelernte
Industriekaufmann hat Betriebswirtschaftslehre an der Universität Göttingen studiert
und 1999 mit dem Dipl.-Kaufmann abgeschlossen. Anschließend wirkte der heute 45Jährige für einen internationalen Konzern,
der ihn montags nach Athen, dienstags nach
Madrid, mittwochs nach Paris und den Rest
der Woche in weitere Metropolen schickte.
„Bis 2003 war ich quasi nur unterwegs – aber
diese Jahre haben mir unschätzbare Erfahrungen ermöglicht“, sagt er. Dann wechselte
Martin Rehberg als Controller in die Konzernsteuerung einer Immobilien Holding, bevor
er ab 2006 bei der GDA Verantwortung übernahm. Seitdem ist der Prokurist zusammen
mit Benjamin Knollmann engster Mitarbeiter
von Dr. Holger Horrmann und Teil des bewährten Führungsteams, das sich, so Martin
Rehberg, stets abverlangt: „Wir wollen und
müssen immer top sein!“

WEICHEN, DIE WIR HEUTE STELLEN,
ENTSCHEIDEN ÜBER DEN ERFOLG VON MORGEN.
mals absolvierte er das zweijährige Traineeprogramm der GDA, das den diplomierten
Gerontologen auf spezifische Führungsaufgaben vorbereitete. Im folgenden Jahrzehnt
leitete Benjamin Knollmann dann zunächst
das Pflegehaus Hannover-Ricklingen, anschließend das Wohnstift Hannover-Waldhausen und schließlich die Residenz Schwiecheldthaus in Goslar, bevor er in Leitungsfunktion zur GDA Servicezentrale wechselte.
„Das laufende Geschäft setzt enormes fachliches und auch unternehmensspezifisches
Wissen voraus. Ich bin deshalb froh, dass ich
mit allen Angeboten und Leistungen der
GDA so gut vertraut bin“, sagt der Prokurist.
Das ermöglicht ihm, die einzelnen Häuser
der GDA optimal zu unterstützen und stets
auch einzuschätzen, wie etwas in der Praxis
umsetzbar ist. „Auf diesem Fundament
möchte ich allen Leitungskräften in den Häusern ein verlässlicher und innovativer Partner
sein“, so Knollmann.
Beide Prokuristen arbeiten Tür an Tür in der
Servicezentrale und Hand in Hand mit der Geschäftsführung. Diese Troika an der Spitze
der GDA funktioniert auch aufgrund des neuen Aufgabenzuschnitts hervorragend. Denn
jeder trägt die übergeordnete Verantwortung
für jeweils drei Fachbereiche, mit denen im
ständigen Austausch eng kooperiert wird.
Die Fachbereiche
Bei Geschäftsführer Dr. Holger Horrmann
sind folgende Fachbereiche platziert:
Den Einkauf leitet Julia Rathmann,
das Liegenschafts-Management
(Bau- und Gebäudemanagement) liegt
in der Hand von Olaf Jost,
den Vertrieb (Verkauf, Marketing, Kultur)
führt Michael Oczko.
Bei Prokurist Martin Rehberg siedeln
folgende Abteilungen:
Den Fachbereich Controlling/Verwaltung
(Bewohnerverwaltung, Controlling,
Personalabrechnung, Qualitätsmanagement) leitet Silke Grimm,
die Finanzbuchhaltung leitet
Oliver Huneke,
die InformationsTechnologie liegt bei
Volker Jungblut.
Prokurist Benjamin Knollmann ist für
folgende Fachbereiche zuständig:
Das Personalwesen (Arbeitsverträge,
Betriebsrat, Personalentwicklung) führt
Monika Neumann.
Für die Zentralen Dienste (Service/Hotel,
Reinigungsdienst, Küche)
und das Care-Management wird die
jeweilige Position der Fachbereichsleitung
in Kürze besetzt.
„Die Positionen sind bereits ausgeschrieben“, ergänzt der Geschäftsführer. Wenn entsprechend qualifizierte Bewerbungen vorliegen, würde Dr. Holger Horrmann sie gern
auch mit weiblichen Führungskräften besetzen. „Sie sollen sich auf unserer Leitungsebene künftig noch stärker abbilden“, das ist sein
Wunsch. Die „Köpfe“ seiner neu strukturierten Fachbereiche werden sich unseren Leserinnen und Lesern in den nächsten Ausgaben
dieser Zeitschrift näher vorstellen. Swaantje Düsenberg
Benjamin Knollmann ist seit März 2016 betrieblicher Prokurist der GDA. Er kennt jedoch alle Produktbereiche des Unternehmens bereits seit 2004 aus dem Effeff. DaMartin Rehberg
Dr. Holger Horrmann
Benjamin Knollmann
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GDA in RHEINLANDPFALZ
Große
Schönheitskur
Neustadt a.d. Weinstraße
Rein ins nasse Vergnügen, Muskeln, Gelenke und Kreislauf schön in Schwung bringen – und sich dabei
so wohl fühlen wie ein Fischlein im Wasser. Das ist der größte Spaß für viele Schwimmerinnen und
Schwimmer im Wohnstift Neustadt in der Pfalz. Jetzt haben sie doppelt Freude daran. Denn aus
dem Schwimmbad des Hauses ist nach seiner Renovierung ein wahres Kleinod geworden.
J
ahresanfang 2016 hatte jenen Bewohnerinnen und Bewohnern, die sich hier gern
tummeln, eine dreiwöchige Durststrecke
beschert. Denn dem Areal war mitsamt allen
dazugehörenden Räumlichkeiten eine große
Schönheitskur verordnet worden. Bei der
Neueinweihung konnten sich die Neustadter
Schwimmerinnen und Schwimmer dann persönlich davon überzeugen, wie gelungen der
Wellnessbereich umgestaltet worden ist.
„In so kurzer Zeit eine so hochwertige Renovierung – alle Achtung, davor muss man den
Hut ziehen“, freut sich zum Beispiel Marion
Meyer, die die regelmäßige Wassergymnastik
im Haus leitet. Schon im Foyer des Wellnessbereiches wird der Schwimmgast optisch von
der Weite des Meeres empfangen, in die ein
Steg hineinragt. Diese Anmutung erweckt eine neue Fototapete, vor der ganz reale Korbsessel zum Verweilen einladen. Auch der Eingangsbereich zu Schwimmbad, Sauna und
Duschen präsentiert sich im mediterranen
Flair und weckt Urlaubsfreuden. Das war von
der Mannschaft der Haustechniker, die hier
ihre ganze Kreativität entfaltet hat, durchaus
beabsichtigt. Ihre Handschrift, ihr handwerk-
6 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
liches Können und ihre vielen Ideen haben das
gesamte Areal bis hinein ins kleinste Detail
geprägt. „Es war schön, mit wie viel Elan alle
Kollegen bei der Sache waren, wie gut das
Konzept umgesetzt wurde und dass hier jeder
seine Ideen hat einfließen lassen“, betont
Wolfgang Enzenauer, Leiter der Haustechnik,
die Leistung seines Teams. Darauf kann er
wahrlich stolz sein: Der Maler hat die gesamte
Zeit seine Pinsel und Tapezierutensilien geschwungen und auch der Einsatz des Elektri-
kers, des Schreiners und des Sanitärtechnikers waren oft genug gefragt. Einzig die Fliesenarbeiten sind einem externen Unternehmen überlassen worden. Wolfgang Enzenauer denkt noch einmal zurück: „Besonders
spannend fand ich die Verwandlung der Sauna
– wie wunderschön sie geworden ist, auch mit
der neuen Innenbeleuchtung und den Accessoires!“ Aber auch den verschönerten Ruheraum mit seinen neuen Möbeln und der Fototapete findet er gelungen.
Die tüchtigen Teams von der Haustechnik und Reinigung
Fotos: A. B. Engelhart
Bei der feierlichen Neueröffnung des Wellnessbereichs dankte Stiftsdirektor Christoph
Stöckmann aber als erstes den Schwimmerinnen und Schwimmern, die sich während
der Schließung in Geduld üben mussten.
Auch die fleißigen Damen von der Reinigung
freuten sich anschließend über den Dank des
Direktors, ebenso natürlich die Herren von
der Haustechnik. Diesen anerkennenden
Worten schloss sich Gerhard Hellmann, Vorsitzender des Fördervereins im Wohnstift,
gern an, bevor er alle Anwesenden damit
überraschte, dass der Förderverein die Kosten für den neuen Fußbodenbelag in Foyer
und Gängen sowie für den Neuanstrich der
Decken übernehmen wird. Dafür gab es rauschenden Applaus.
Viele Gäste der Feier streiften sich anschließend blaue Hygieneschützer über die Straßenschuhe und nahmen den neuen Wellnessbereiches in Augenschein. „Wie hübsch und
zugleich praktisch alles geworden ist“, begeisterte sich Helga Stiehler (79) z.B. über die
großen Spiegel, neuen Haartrockner und die
dekorative Ausstattung. „Und überall genug
Haken für Handtuch und Bademantel.“ Den
durchdachten Installationen zollte auch Anne Rummer (75) Anerkennung: „Die Armaturen sind nun leichter zu bedienen, es gibt
mehr Haltestangen und ich kann die Seife gut
abstellen.“ Sehr angetan ist sie aber vor allem
von der geschmackvollen, schönen Atmosphäre. „Die Bilder erinnern mich an unsere
früheren Urlaube auf Sylt!“
Das Ehepaar Rummer nutzt das Schwimmbad im Wohnstift nun wieder dreimal die
Woche am liebsten gegen Abend. „Warmes
Wasser tut mir immer gut. Darin kann ich
meine Übungen, die ich in der Reha gelernt
habe, prima ausführen“, verrät Günter Rummer (86). „Wir sagen der GDA für die groß-
i KOPF AN KOPF IM ABSCHLUSSKONZERT
In diesem Jahr musizierten im Wohnstift Neustadt 10 von
30 Meisterschülern in einem Abschlusskonzert um den
ersten Platz. Das Niveau war wieder ganz enorm! Hinsichtlich ihres technischen Könnens lagen die Teilnehmer Kopf
an Kopf. So machten lediglich Nuancen in der instrumentalen Erzählkraft, Tonschönheit und eventuell der musikalischen Ausstrahlung den kleinen Unterschied. Im Fach
Geige kürten die Jury und unser Publikum die erst 15-jährige
Geigerin Leyang Tang aus Quanzhou, der chinesischen
Partnerstadt Neustadts, zur Siegerin (Foto). Sie weilte schon
zum dritten Mal hier vor Ort. Im Fach Bratsche gewann ganz
knapp der 22-jährige Jannis Rieke aus Bremen. abe
zügige Renovierung und dem Förderverein
für die spontane Kostenbeteiligung herzlichen Dank!“
Viele Bewohner gehen aber auch täglich ins
Schwimmbad, für die meisten war es der
größte Pluspunkt bei der Entscheidung für
den Einzug ins Wohnstift Neustadt. Ilse Metzinger (86) ist morgens immer die erste. „Ich
bin nämlich Rückenschwimmerin und möchte im Wasser mit niemandem kollidieren“,
sagt sie. Den regelmäßigen Wassersport betreibt sie zum Wohle ihrer Knochen und Gelenke. „Außerdem bin ich sowieso an der Ostsee aufgewachsen und schwimme schon seit
meiner Kindheit fast täglich.“ Zu den „Frühschwimmern“ gehört auch das Ehepaar Rosemarie (80) und Jürgen Wiedemann (85). „Wir
sind morgens immer bei den Ersten“, so die
beiden. Die gleich bleibende Wassertemperatur von 30° Grad empfinden sie als höchst an-

BEWEGUNG
IM WASSER BEUGT
VIELEN PROBLEMEN VOR
ODER LINDERT SIE.
Wiedereröffnungsfeier mit Stiftsdirektor Stöckmann (rechts)
genehm, ebenso das nun so ansprechend
und harmonisch umgestaltete Ambiente.
„Eine tolles Ergebnis!“, fügte Frau Wiedemann hinzu.
Christel Nabrotzky (97) genießt es auch wieder, morgens ihre Bahnen im Wasser zu ziehen. Sie tut das fast täglich. „Nur sonntags, da
schlafe ich aus“, schmunzelt die ehemalige
Sportlehrerin. „Aber ich wäre heute längst
nicht mehr so beweglich, wenn ich nicht so
viel geschwommen wäre.“ Eine gleichfalls
fleißige Schwimmerin ist Annemarie Reinhardt (88). „Mir tun nach dem Aufstehen oft
erstmal die Gelenke weh. Aber das warme
Wasser und die Gymnastik beseitigen die Steifigkeit im Nu.“ Helga Stiehler nickt. „Ja, Bewegung im Wasser beugt vielen Problemen
vor oder lindert sie. Wer also etwas zu klagen
hat, sollte ruhig mal donnerstags morgens
bei der Wassergymnastik vorbeischauen!“
Diese wird übrigens oft mit Übungen angereichert, bei denen Wassersportgeräte zum
Einsatz kommen. Sie haben nun einen eigenen Lagerraum erhalten, aus dem sich jeder
Schwimmbadgast bedienen kann.
Insgesamt ziehen alle ein durch und durch
positives Fazit: Es hat sich gelohnt! Das neue
Farbkonzept, die schöne Beleuchtung, die
gute Beschilderung, die grundsanierten Sanitärbereiche, die klug und attraktiv ausgestatteten Umkleidekabinen – alles findet
großen Zuspruch. Nicht zuletzt ist das auch
das Verdienst des Reinigungsteams. Dessen
Leiterin Andrea Burkhardt sagt zum Schluss:
„Wir haben nach der Renovierung zwei ganze Tage mit sechs Personen geschrubbt, gewienert und gewischt. Und hatten trotz maschineller Unterstützung und eines speziellen Reinigungsmittels hinterher ordentlich
Muskelkater. Aber das Ergebnis macht uns
alle froh!“ Einen besseren Schlusssatz kann
keiner finden. Anne-Bärbel Engelhart
7
Seelenleben
EINES MEISTERS
Foto: J. Hammel
Trippstadt
Prof. Wieland Ramm liest Wilhelm Busch
Wilhelm Busch gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter,
seine zahllosen Werke sind heute noch beliebt wie eh und je. Kein
Wunder also, dass sich bei der musikalischen Lesung im Trippstadter
Wohnstift viele begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer einfanden.
Dabei führte Professor Dr. Wieland Ramm unter musikalischer
Begleitung von Bewohnerin Margarete Malkomes das Publikum auf
eine literarische und biografische Reise durch Leben und Werk
des außergewöhnlichen Künstlers.
P
rofessor Dr. Wieland Ramm ist seit
Kindesbeinen fasziniert von Wilhelm
Busch. „Ich bin von der Begeisterung meines
Vaters angesteckt worden“, verrät er seinem
Publikum. Immer noch fesseln ihn nicht nur
die Gedichte und Bildergeschichten des deutschen Schriftstellers mit der spitzen Feder,
sondern auch dessen durchaus ungewöhnliche Biografie. Die autobiografische Sicht des
Dichters spiegelt sich vielfach in seinem Werk
wieder, wie Prof. Ramm gekonnt vorträgt.
Malkomes. Am Klavier verstand es die Bewohnerin auf wunderbare Weise, Stimmungen aus der Lesung von Prof. Ramm aufzunehmen, nachzuzeichnen und zu pointieren.
Etwa wenn es der alternde Seiltänzer im
Buschs Gedicht „Der Narr“ noch einmal wissen will und wieder aufs Seil steigt, aber ein
unglückliches Ende nimmt:
Er fiel herab in großer Eile
Und knickte sich die Wirbelsäule.
„Der alte Narr! Jetzt bleibt er krumm!“
So äußert sich das Publikum.“
Lesung mit musikalischer Pointierung
Die Bewohner/innen lassen sich sofort von
seinem Vortrag mitnehmen auf eine lebendige Führung durch das Seelenleben des Dichters. Den perfekten Rahmen dafür lieferte die
musikalische Untermalung durch Margarete
8 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
In anderen vorgetragenen Stücken stellte
Wieland Ramm seinen Lieblingsdichter als einen ebenso selbstkritischen wie menschenkritischen Künstler vor. In „Der Ruhm“ dichtete der etwa:
So kam er unter Glas und Rahmen
Mit Datum, Jahreszahl und Namen
Und bleibt berühmt und unvergessen
Bis ihn zuletzt die Motten fressen.
Man möchte weinen, wenn man sieht,
Daß dies das Ende von dem Lied.
Auch wenn Busch als „humoristischer Dichter und Zeichner“ gilt, entwirft Prof. Ramm an
diesem Nachmittag das überlieferte Bild eines
ernsten und verschlossenen Menschen, dessen Leben immer wieder von enttäuschten
Hoffnungen und zu hohen Erwartungen an
sich selbst geprägt war.
Der junge Busch als Suchender
Als ältestes von insgesamt sieben Geschwistern 1832 geboren, wächst der junge Wilhelm
zunächst bei seinen Eltern im kleinen niedersächsischen Dorf Wiedensahl heran. Mit
neun Jahren gibt ihn sein Vater zum Onkel
und dessen Frau ins 165 Kilometer entfernte
Ebergötzen im südlichen Niedersachsen. In
der Pastorenfamilie soll der Junge der Enge
seines Elternhauses entkommen und auch eine bessere Schulbildung erhalten, als die
kleine Wiedensahler Dorfschule es erlaubte.
Im Erwachsenenalter beschreibt sich Wil-
Vers gemacht, in „Der Nöckergreis“ reimte er
in seinem unnachahmlich frechen Stil etwa:
Es war mal ‘ne alte runde Madam,
Deren Zustand wurde verwundersam.
Bald saß sie grad, bald lag sie krumm,
Heut war sie lustig und morgen frumm;
Oft aß sie langsam, oft aber so flink,
Wie Heinzmann, eh er zum Galgen ging.
Oft hat sie sogar ein bissel tief
Ins Gläschen geschaut, und dann ging’s
schief.
Sodann zerschlug sie mit großem Geklirr
Glassachen und alles Porzellangeschirr.
Da sah denn jeder mit Schrecken ein:
Es muß wo was nicht in Ordnung sein.
helm Busch als ein sensibles Kind, das „die
Bangigkeit gründlich studiert“ habe. Der zarte, schüchterne Junge lernte mit 14 Jahren seinen damals besten Freund Erich Bachmann
kennen, einen pausbäckigen, selbstbewussten Jungen. Diese langjährige tiefe Freundschaft findet in der weltberühmten „Bubengeschichte“ ihren Niederschlag: Ein stämmiger Max mit Pausbacken und ein schlanker
Moritz mit großer Tolle hecken zusammen
Streiche aus, die sich Wilhelm als Kind nie
getraut hätte.
Der junge Busch hat während seines Lebens
beim Onkel nur wenig Kontakt zu seinen Eltern, und auch später bleibt das Verhältnis
distanziert. Wohl auf Wunsch seines Vaters
schreibt sich Wilhelm zwar für einen technischen Studiengang ein. Er wechselt aber kurz
vor dem Abschluss an die Kunstakademie in
Düsseldorf, dann an die Hochschule im belgischen Antwerpen und schließlich für ein weiteres Kunststudium nach München. Doch
nichts davon bringt er zu Ende, es will ihm
nicht gelingen, Maler zu werden. Vielmehr
lässt er sich jahrelang ohne Plan und Ziel treiben, von Selbstzweifeln geplagt. Erst durch
die freie Mitarbeit beim Münchner Verleger
Kaspar Braun kann Busch erstmals seinen Lebensunterhalt selbst verdienen.
Tiefgründige Kühnheiten
Professor Dr. Wieland Ramm beweist mit seinen Erläuterungen in der Lesung im Trippstadter Stift das richtige Gespür für die lauten
und leisen Töne, mit denen Wilhelm Busch
sich und seine Sicht auf die Welt darstellt. Die
Wirkung seiner gezeichneten Geschichten
verstärkt er mit treffsicheren Versen, die nur
vordergründig harmlos erscheinen, tatsächlich aber voller Überraschungen und sprachlichen Kühnheiten sind. In Wort und Bild ironisiert Busch Sachverhalte, er spottet, er überspitzt, er ist manchmal auch doppeldeutig bis
an die Grenze. Kaum ein Thema ist ihm zu
heilig, um es nicht „aufzuspießen“. Auch auf
das Älterwerden hat sich der Dichter einen
i GLÜCKWUNSCH AN VERENA BONIN!
Nein, das war gewiss kein Aprilscherz: Stiftsdirektorin Verena
Bonin beging am 1. April 2016 ihr 25-jähriges Dienstjubiläum im
Wohnstift Trippstadt. Und es ist auch kein Aprilscherz, dass ihr die
Arbeit dort nach einem Vierteljahrhundert immer noch große
Freude bereitet. Die engagierte Direktorin, die auch in Trippstadt
wohnt, hängt unverändert mit ganzem Herzblut an „ihrem“ Haus.
Hier trat sie am 1. April 1991 zunächst eine Stelle als Mitarbeiterin
der Verwaltung an. Dabei oblagen ihr sogleich Schlüsselaufgaben
wie die Kassenführung und der Personalbereich. Eingestellt hatte
sie der damalige Direktor Klaus Kaldrack, den Verena Bonin schon bald vertrat, wenn er verhindert war. Auch die nachfolgenden Stiftsleitungen vertrauten der gelernten Bürokauffrau als
faktische Stellvertreterin. Am 1. Oktober 2012 feierte das Stift dann sein 40. Jubiläum – und
just an diesem Tag wurde Verena Bonin auch zur offiziellen Leiterin des Hauses ernannt.
Seitdem hat die heute 49-jährige Direktorin dort viel bewirkt, auch das Dach und die Heizung
sanieren lassen, und plant nun die Generalüberholung des Stiftsgartens. sd
Foto: E. Hanfstaengl
Wilhelm Busch (Foto oben) hat niemals geheiratet, sondern ließ sich, zurückgekehrt
nach Wiedensahl, von seiner Schwester Fanny den Haushalt führen. 1896 gab er das Malen auf und die Rechte an seinem Werk an
den Verlag Bassermann ab. Zwei Jahre später
zog er mit der verwitweten Fanny zu seinem
Neffen nach Mechtshausen. Im Folgejahr
entstanden hier auch seine letzten Gedichte,
die in den Sammlungen „Schein und Sein“
und „Zu guter Letzt“ veröffentlicht sind. Im
Januar 1908, als Wilhelm Busch verstarb, waren von „Max und Moritz“ bereits mehr als
430.000 Exemplaren verkauft worden. Das
Kinderbuch war 1865 erstmals erschienen
und wurde bis heute in fast 300 Sprachen
und Dialekte übertragen.
Das Publikum der Trippstadter musikalischen Lesung dankte Prof. Ramm und Margarete Malkomes für diesen kurzweiligen Nachmittag mit einem großen Applaus. Marina Haßelbusch/Jessika Hammel
9
Foto: Photographee.eu
GESUND
HEIT
Mobile
Reha MITDENKEN
„Ich gehe jetzt erstmal in die Reha.“ Das hört man oft, wenn jemand
z.B. wegen einer akuten oder chronischen Erkrankung oder einem Unfall
behandelt werden musste. Die „Reha“ findet dann in einer stationären
Einrichtung oder ambulant in einer Tagesklinik statt. Wenig bekannt ist
dagegen, dass unter bestimmten Bedingungen auch Ansprüche auf eine
„Mobile Reha“ bestehen. Heißt: Sie kommt zum Patienten nach Hause.
Diese Möglichkeit wird noch viel zu selten genutzt.
Wichtigstes Ziel einer Rehabilitationsmaßnahme ist immer, ein weitgehend selbständiges Leben zu ermöglichen und soziale Teilhabe zu sichern. Im Ergebnis geht es also immer
um Lebensqualität. Leider herrscht jedoch der
Glaube vor, dass pflegebedürftige oder demenziell veränderte Menschen gar nicht „Reha-fähig“ wären. Das stimmt aber meist nur
insofern, als dass es ihnen oft schwer fällt, sich
in der fremden Umgebung einer Reha-Einrichtung zurecht zu finden.
Es ist aber nachgewiesen, dass auch Menschen mit Pflegebedürftigkeit und/oder Demenz von Reha-Maßnahmen profitieren.
Deshalb wurde bereits 2007 in § 40 Absatz 1
des V. Sozialgesetzbuches die Rechtsgrundlage für die sogenannte „Mobile Reha“ geschaffen. Sie bedeutet: Nicht der Patient geht in die
Reha – sondern die Reha kommt zum Patienten in seine eigene Wohnung. Hier führt ein
interdisziplinäres Team unter ärztlicher Leitung sämtliche Maßnahmen durch (in der Regel dreimal wöchentlich 45 Minuten). Der Ge-
10 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
setzgeber spricht hier von der Reha in „eigener
Häuslichkeit“. Dazu gehört natürlich auch das
Appartement oder Zimmer in einem Seniorenstift bzw. einem Pflegeheim!
In der vertrauten Umgebung kann sich der Patient meist gut auf die Arbeit mit dem RehaTeam einlassen. Denn es integriert sich in besonderem Maße in seine Lebenswelt und
passt sie ggf. an die Erfordernisse an. So kann
der Patient zu Hause auch sofort praktisch
umsetzen, was er gelernt hat. Zur „Mobilen
Reha“, auf die auch Menschen mit Demenz
gut ansprechen, gehört außerdem, dass die
Angehörigen und das soziale Umfeld mit einbezogen werden.
Auch für dieses Reha-Modell werden schon
bei der Beantragung individuelle Ziele festgelegt, die möglichst konkret formuliert sind.
Also nicht allgemein nur „mobiler werden“,
sondern z. B. „zwei Stunden sitzen können,
um an Gesprächen oder einem Kartenspiel
teilnehmen zu können“ oder „sich wieder allein an- und auskleiden können“ oder „nachts

TRETEN SIE DEN
KRANKENKASSEN
RUHIG MAL AUF DIE
FÜSSE, NACHDEM SIE DEN
ANTRAG GESTELLT HABEN!
wieder den Toilettenstuhl nutzen können“. An
solchen Zielen wird deutlich: Die Mobile Reha
soll wie alle Reha-Maßnahmen die soziale
Teilhabe des Patienten sichern und Pflegebedürftigkeit vermeiden bzw. mindern. Dabei
kann das Training von Kraft, Ausdauer und
Koordination deutlich mehr bewirken, als es
Medikamente allein vermögen.
Kostenträger der „Mobilen Reha“ sind immer
die Krankenkassen. Sie entscheiden über Umfang, Art und Dauer der Maßnahme. Prof. Peter Udsching, ehemaliger Vorsitzender Richter am Bundessozialgericht, macht Leitungskräften von Senioreneinrichtungen wie Patienten Mut, den Anspruch auf Mobile Reha
mehr durchzusetzen, und sagt: „Treten Sie
den Krankenkassen ruhig mal auf die Füße,
nachdem Sie den Antrag gestellt haben!“
Sollte Ihre Lebenssituation oder die Ihres Angehörigen eine Mobile Reha nahelegen, so
sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt oder auch
gern mit den Pflegedienstleitungen in Ihrem
GDA-Haus. Swaantje Düsenberg
Fo
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ka
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Na
TREND AUF DEM TELLER
Auch neu eingeführte Lebensmittel wie die brasilianischen Açai-Beeren, chinesische
Goji-Beeren oder mexikanische Chia-Samen vollbringen keine Wunder. Sie werden
in Deutschland wegen ihres hohen Vitamin- bzw. Nährstoffgehalts mittlerweile aber
als wahre Sensation gefeiert. Doch Ernährungswissenschaftler bleiben gelassen und
erinnern daran, dass auch „Altbewährtes“ auf dem Teller wie Paprika, Brombeeren oder
Leinsamen mit vielen wertvollen Vitaminen und Inhaltsstoffen punktet. eenj
hegr
o: T
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GESUNDE ZÄHNE IN JEDEM ALTER
Regelmäßige Mundhygiene schützt den gesamten Körper vor Krankheiten. Doch verschiedene Studien zeigen, dass gerade viele Senioren auf eine kontinuierliche Mundhygiene verzichten. Werden aber Zahnbeläge nicht ordentlich entfernt, haben die darin
lebenden Bakterien leichtes Spiel. Sie vermehren sich munter und verursachen nicht nur
Karies und Zahnfleischentzündungen. Über die Blutbahnen können sie in den restlichen
Körper gelangen und dort weitere Erkrankungen auslösen, bis hin zu Herzbeschwerden, rheumatischen Entzündungen oder bei Diabetes eine schlechtere Einstellbarkeit des Blutzuckers. GESUNDHEIT AUS DEM 3-D-DRUCKER
ma
o: Ra
Fot
Immer mehr Patienten entscheiden sich für ein künstliches Knie-, Hüft- oder
Schultergelenk aus dem 3-D-Drucker. Mit dieser sogenannten „additiven
Fertigung“ kann das Implantat individuell maßgeschneidert werden und so
letztlich besser anwachsen. Dafür wird am Computer ein dreidimensionales
Modell Schicht für Schicht zerlegt und anschließend entsprechend schichtweise ausgedruckt. Im Vergleich zu herkömmlichen Prothesen schlagen
jedoch die (noch) deutlich höheren Kosten der neuen Prothesenherstellung
nachteilig zu Buche. Außerdem fehlen bisher Langzeitstudien, die Auskunft
über Haltbarkeit und Zufriedenheit der Patienten geben. IMPFEN OHNE PIKS
Fo
to
:
Für eine Immunisierung könnten Pflaster die Spritzen bald ablösen. Australische Wissenschaftler haben nämlich
ein sogenanntes Nanopflaster entwickelt, das in tausenden winzigen Silikon-Projektilen Impfstoff enthält. Nach
dem Aufkleben geben diese die in ihnen enthaltenen Antikörper unter die Haut ab, wo sie gleich auf die körpereigenen
Immunzellen treffen. Damit könnte diese Methode wesentlich effizienter sein als die herkömmliche Impfung.
Außerdem erleichtert das Nanopflaster das Impfen in Ländern mit schlechter medizinischer Versorgung. ze
ee
sk
HAPPY END MIT TRÄNEN
Forscher bestätigen einen Zusammenhang zwischen Glücksgefühl und
Tränen, wenn wir im Kino trotz Happy End gerne mal ins Taschentuch
schniefen. So gaben die Probanden einer Studie an, sich nach dem
Ansehen eines anrührenden Films trotz vergossener Tränen glücklicher
als vorher zu fühlen. Dafür machten die Forscher ein spezielles Hormon
verantwortlich, das durch angenehme Reize ausgeschüttet wird. Eine
andere Erklärung liegt in den sogenannten Spiegelneuronen. Das sind
bestimmte Nervenzellen im Gehirn, die die Stimmung anderer Menschen
auch in uns erklingen lassen. 11
GDA in HESSEN
Man muss nicht selbst ein
5-Sterne-Koch sein, um die Qualität
von Speisen beurteilen zu können.
Wenn sie appetitlich angerichtet
sind und den Gaumen kitzeln, uns
geschmacklich vielleicht sogar an
herrliche Momente erinnern, dann
bleiben beim Feinschmecker keine
Wünsche offen. Genau das möchte
Angela Zorn erreichen. Die Küchenchefin im GDA Hildastift Wiesbaden
beweist mit ihrem Team täglich:
Kochen ist nur zu einem Teil
Können – der andere Teil ist Kunst.
Wiesbaden
Kochen
mit
HERZ UND VERSTAND
D
as Café im Hildastift füllt sich für das
Besondere Abendessen langsam. Servicekraft Ricarda Pluc kredenzt den
Gästen schon mal einen kühlen Tropfen
Wein, der heute wunderbar zum Thema passt.
Auf der Karte stehen Variationen vom Flusskrebs: eine Krebsschaumsuppe mit Einlage,
ein im Glas servierter Flusskrebs-Cocktail mit
Apfel und Mango und für die Gourmets ein
Bärlauch-Risotto mit Flusskrebsen oder alternativ Flusskrebse in Orangen-Buttersoße an
schwarzen Bandnudeln.
Genießer unter sich
Während in der Küche nun gewirbelt wird,
um die Bestellungen der Gäste zu erfüllen,
wird drüben am Ecktisch schon munter geplaudert. Hier trifft sich jeden Abend für anderthalb Stündchen eine gesellige private Bewohnerrunde, die sich heute auch die Flusskrebse nicht entgehen lassen möchte. Man
spricht über den Tag, die Familie; die Stimmung ist heiter. „Wir haben hier im Stift zusammengefunden“, sagt Dr. Karl Eckert und
wird von Dr. Hiltraud Mahler bestätigt: „Es ist
12 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
wichtig, dass man einen festen Kreis hat.“ Dazu gehören u.a. auch Annerose Paech sowie
Hannelore und Gerhard Huth. Das Ehepaar
lebt seit zwei Jahren im Hildastift und feiert
im Herbst 2016 seine Eiserne Hochzeit. „Wir
sprechen hier in unserem Kreis über alle möglichen Themen – nur nicht über Politik“, sagt
Hannelore Huth jetzt. „Aber Witze erzählen
ist erlaubt, wir lachen nämlich alle gern!“
Dann kommen auch schon die Köstlichkeiten
auf den Tisch, die allen prächtig munden und
bei Karl Eckert gar eine Kindheitserinnerung
aus dem Vogelsbergkreis wecken. „Dort haben wir als Buben die Flusskrebse noch mit
der Hand gefangen.“
Nico Panzer, der als Koch für das heutige Besondere Abendessen verantwortlich zeichnet, hat die Zutaten natürlich nicht persönlich aus dem Fluss gefischt. Er hat aber alle
Register gezogen – für die Zunge wie fürs
Auge – um aus ihnen bis ins Detail wahre
Gaumenfreuden zu komponieren. Und da
Flusskrebse wirklich genossen werden sollen, wird die Bewohnerrunde nun ihrem
Schmaus überlassen.
Küchenchefin Angela Zorn
vor einem Gemüsebeet im Stiftsgarten
Ein junges Talent will lernen
Dass nicht die Küchenchefin selbst, sondern
heute ihr junger Koch Nico Panzer an den
Töpfen kreativ wurde, ist kein Zufall. Denn
Angela Zorn hat es sich zum Prinzip gemacht,
ihr gesamtes Team zu fördern und ihm Mut zu
machen, sein Wissen und Können unter Beweis zu stellen. „So kann sich jeder wie heute
Herr Panzer verwirklichen“, sagt die 38-Jährige und ergänzt, dass sie in solchen Fällen keine Vorgaben mache, um nicht die Lust und
Leidenschaft auszubremsen.
Ihr selbst merkt man die Lust und Leidenschaft deutlich an, Angela Zorn kocht mit
Akribie, Herz und Verstand. Sie hatte aber
auch gute Lehrmeister, zuallererst die Mutter, eine gelernte Köchin, sowie die Großmutter, die Wirtin einer Straußwirtschaft. So
kam die kleine Angela schon von Kindesbeinen an mit der Küche in engen Kontakt und
entdeckte dort früh ihre Passion. Dennoch
wollte sie 16-jährig die Straußwirtschaft
nicht übernehmen, sondern lieber den Beruf
der Köchin erlernen. „Und zwar von der Pike
auf “, sagt sie und fand im Best Western Penta-Hotel, dem heutigen Dorinth Hotel, ihre
nächsten Lehrmeister. Die Ausbilder erkannten das Talent der jungen Frau sofort und
übernahmen sie direkt ins zweite Lehrjahr.

WIR MÖCHTEN
UNSERE BEWOHNER
MIT DEN SPEISEN
BEGLÜCKEN.
Jungkoch Nico Panzer
Gute Ausbilder – beste Ergebnisse
Hier durchlief Angela Zorn nun alle wesentlichen Positionen. Der Saucier führte sie in die
Zubereitung von Soßen, aber auch von Fisch
und Fleisch ein, verkörperte also zugleich
auch den Poissonnier (Fischkoch) und Rotisseur (Bratenkoch). Diese hohe Verantwortung für solch’ wichtige Kompenenten war
der Auszubildenden sehr bewusst, dennoch
entflammte sie schnell für den Bereich. Beim
Entremetier erlernte Angela Zorn dann die
Kunst, Suppen und Beilagen anzurichten. Der
Gardemanger weihte sie in die Geheimnisse
der kalten Küche ein, und der Pâtissier schuf
ihr Wissen im Bereich Desserts.
Derart bestens ausgebildet, schwang die junge Frau nun den Kochlöffel virtuos etwa im
Mainzer Hilton Hotel und langjährig auch im
Parkhotel Schlangenbad. Ihren Traum aber,
einmal für alte und vielleicht sogar kranke
Menschen zu kochen, hegte sie weiter. Denn
sie hatte miterlebt, wie ihre Großmutter einmal im Krankenhaus nicht gesund werden
konnte, nur weil sie dort nicht liebevoll und
gut bekocht wurde.
2008 verwirklichte Angela Zorn ihren Traum
und ging zunächst als stellvertretende Küchenchefin ins GDA Hildastift, um hier ab
2015 das Zepter zu übernehmen. Heute freut
sie sich, dass der Zusammenhang zwischen
Gesundheit, Wohlbefinden und guter wie
schmackhafter Ernährung in aller Munde ist,
im Hildastift ist er das schon lange. Auch
deshalb arbeitet Angela Zorn u.a. eng mit den
Pflegefachkräften zusammen, serviert im
Pflegebereich z.B. passierte Kost in attraktiven Formen oder als hoch kalorischen Kuchen. Und wenn sie ein Gericht heute in einem Glas präsentiert, so ist das nicht nur ein
optisches Highlight, sondern Schicht für
Schicht ein Geschmackserlebnis.
Mit Speisen beglücken
Ihr ganzes Team muss wie ein Uhrwerk funktionieren und ihre Liebe zum Detail teilen, das
ist der Küchenchefin wichtig. „Wir möchten
Gesellige Bewohnerrunde mit Servicekraft Ryszarda Pluc
unsere Bewohner nämlich mit den Speisen
beglücken und nicht einfach nur satt kriegen“, sagt sie. Dafür werden möglichst viele
Wünsche erfüllt, die ihr auch der Essensausschuss vorträgt. Und ebenso stellt Kulturreferentin Andrea Derstroff das Küchenteam vor
Herausforderungen – kein Wunder bei den
vielen schönen Veranstaltungen, die kulinarisch begleitet werden. „Aber Frau Zorn liegt
stets der richtige Geschmack auf der Zunge.
Sie hat immer kreative Ideen, mit welchen
Speisen ein Event gekrönt werden kann“, sagt
Andrea Derstroff. Und schon wird wieder an
den Töpfen jongliert mit vielen Gewürzen
und Kräutern, die zuweilen auch aus dem
hauseigenen Kräutergarten stammen. Dass
es den überhaupt gibt, ist auch dem stets sehr
engagierten Bewohner Erwin Bopp zu verdanken.
Bleibt nur noch die Frage, wie sich Angela
Zorn allein unter Männern fühlt – denn alle
anderen Küchenchefs in den GDA-Häusern
sind männlich. „Das ist für mich kein Thema“, sagt sie selbstbewusst, „das Ergebnis
muss überall stimmen. Und die Kooperation
mit den Kollegen ist allerbestens.“ Dann verschwindet die Küchenchefin wieder in ihrem
Reich, um sich neuen Köstlichkeiten zu widmen. Swaantje Düsenberg
i MEHR WISSEN
FÜR ALLE
Stiftsdirektor Jens Wolter hat den Mitarbeitenden des Hildastiftes kürzlich eine besondere Fortbildung geboten. Alle Abteilungen,
von der Reinigung und Verwaltung über die
Küche, den Service sowie die Pflegedienste
bis hin zur Wohnstiftsberatung und Rezeption waren eingeladen, zum Wohle der Bewohner dazuzulernen. Es ging um gesundheitliche Informationen über Herzinsuffizienz –
Blutdruck, Blutzucker und Puls – Diabetis mellitus – Verhalten im Notfall. Die vier Referenten
waren Stiftsarzt Dr. Christoph von Papen, Bisera
Mujanovic (Pflegedienstleitung ambulant),
Dzevad Parcic (Pflegedienstleitung Wohnpflege) und GDA-Caremanager Tilman Leptihn. Sie
schulten an diesem Nachmittag 40 Teilnehmer
im Rotationsverfahren – für jedes Thema eine
Stunde. „Das war ein voller Erfolg“, zog Jens
Wolter anschließend Bilanz. „Und das Beste
daran: Das neue Wissen der Mitarbeiter kommt
letztlich unseren Bewohnern zugute.“ sd
13
Bad Homburg
Wertschätzendes
Staunen
In den beiden Bad Homburger GDA Häusern
bereichern junge Menschen regelmäßig
das Leben. Hier trifft jugendlicher Schwung
auf reife Lebenserfahrung – eine immer
wieder gelungene Mischung!
Foto: C. Feger
Im Rind’schen Bürgerstift schnupperten Jungen und Mädchen am „Zukunftstag“ in den
Pflegeberuf hinein und nahmen wertvolle Erfahrungen und erstaunliche Erkenntnisse mit
nach Hause. Im Domizil am Schlosspark
brachte ein blutjunger Künstler mit einem Klavierkonzert den Senioren kulturellen Genuss
ins Haus und erntete große Bewunderung.
„Das hatte ich mir
anders vorgestellt“
Jana Bajalovic resümiert ihre Erfahrungen mit folgenden Worten: „Das war ein
super Tag! Ich habe viel gelernt, außerdem hat es mir echt Spaß gemacht. – Und
das Haus ist auch überhaupt nicht so, wie
ich mir ein Altenheim vorgestellt habe!“
Auch die anderen Teenager haben ihr Bild
14 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
von der Arbeit mit Senioren an diesem
Donnerstag im April revidieren müssen.
Die Jungen und Mädchen zwischen 12 und 14
Jahren verbrachten ihren sogenannten „Zukunftstag“ im Rind’schen Bürgerstift, das
bereits zum zweiten Mal an dieser bundesweiten Aktion teilnahm. Sie ist das Produkt
einer Gemeinschaftsinitiative verschiedener
Institutionen, zu denen auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gehört.
Mit dem sogenannten „Girls Day“ sollte ursprünglich nur das Interesse von Mädchen
für typische Männerberufe geweckt werden.
Analog dazu wurde später der „Boys Day“ für
Jungen eingerichtet. Mittlerweile hat man
dieses Hineinschnuppern der Jugend in unterschiedliche Berufsfelder „Zukunftstag“
genannt.
Im Rind’schen Bürgerstift hat er eine besondere Bedeutung, denn hier ermöglicht das
GDA Haus den Kindern seiner Mitarbeitenden einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsbereiche eines Senioren- und Pflegeheims. Von der Küche bis zur Haustechnik,
von der Reinigung bis zur Verwaltung, vom
ambulanten Pflegedienst bis zur stationären
Pflege lernten die Jugendlichen ein breites
Tätigkeitsspektrum kennen. Neben theoretischen Grundlagen stand natürlich die Praxis
im Vordergrund. Gegenseitig überprüften
die „Zukunftskinder“ z.B. ihren Blutdruck
oder legten sich Verbände an. Darüber hinaus
prägte vor allem der direkte Kontakt mit Bewohnerinnen und Bewohnern ihr positives
Fazit für diesen Tag.
In gemischten Teams hatten Jung und Alt
viel Spaß beim Stadt-Land-Fluss spielen.
Und beim Gedächtnistraining überraschten
die Senioren die Jugendlichen mit ihrem
Können. Insgesamt staunten die Jungen und
Mädchen überhaupt darüber, wie fit viele
hochaltrige Bewohner/innen noch sind. Die
Teenager erkannten im Laufe dieses Tages,
dass ein alter Mensch trotz etwaiger Beeinträchtigungen über viele Fähigkeiten verfügt
und noch so manches zu leisten vermag. Das
war vielleicht ihre ernsthafteste Erkenntnis:
Im Rind’schen Bürgerstift wird auf die Ressourcen der Senioren geblickt – und nicht
nur auf Defizite!
Besondere Freude hatten die jungen Menschen an der Haus-Rallye. Diese ist von Personalchefin Marina Bajalovic höchstpersönlich kreiert worden. Das war für die engagierte Organisatorin des Zukunftstages im
Rind’schen Bürgerstift Ehrensache – und
nicht nur, weil auch ihre Nichte Jana zu den
„Zukunftskindern“ gehörte. Tatkräftig unterstützt wurde Marina Bajalovic bei der Programmgestaltung von Anna Lena Osthoff
aus der psycho-sozialen Betreuung, der
stellvertretenden Pflegedienstleiterin So-
Foto: G. Patt
„Ich bewundere sein Talent“
Die Leichtigkeit und zugleich große Ernsthaftigkeit der Jugend hat im Mai auch das
Domizil am Schlosspark in der Person von
Leon Wenzel erreicht. Hier überzeugte der
18-jährige Student der Musikhochschule
Hannover nicht nur durch seine sympathische Ausstrahlung, sondern vor allem mit
seiner außerordentlichen Leistung am Klavier, an dem er an diesem Nachmittag konzertierte. Dabei war der große Saal, zu dem
der Raum Feldberg und der Raum Saalburg
zu besonderen Anlässen verbunden werden,
sehr gut gefüllt.
Und als besonderen Anlass darf man Leons
Auftritt fraglos werten. Schließlich war der
gebürtige Bad Homburger Konzertpianist
Rolf Kohlrausch gleich mitgekommen, um
seinen jungen Kollegen persönlich im Domizil am Schlosspark anzukündigen und
vorzustellen. Kohlrausch selbst konzertiert
seit mehr als 35 Jahren in Europa und Übersee. Dabei eilt ihm einerseits sein pianistischer Ruf voraus, andererseits doziert er an
den Universitäten Augsburg und Würzburg
und gilt als einer der angesehensten und erfolgreichsten Klavierpädagogen im RheinMain-Gebiet. Der Künstler nimmt sich nämlich auch talentierter Nachwuchsmusiker
wie Leon Wenzel an, um sie auf ihrem Weg
zu fördern.
So konnten sich die Senioren des Domizils
am Schlosspark vom außerordentlichen Talent Leon Wenzels überzeugen. Der musikalisch hochbegabte junge Mann führte souverän durch sein Programm, für das er Stücke
zweier großer Komponisten ausgewählt hatte. Zwei Präludien aus dem zweiten Band des
Wohltemperierten Klaviers von Johann Sebastian Bach begeisterten das Publikum sehr.
Es ließ sich aber auch von der ausdruckstarken Sonate a-Moll D 784 von Franz Schubert
auf musikalische Höhenflüge mitnehmen.
„Ich bewundere Leons außergewöhnliches
Talent!“, schwärmte anschließend Bewohnerin Lieselotte Draheim, die eine passionierte
i DOPPELJUBILÄUM
Foto: brittanen
raya Saim und dem examinierten Altenpfleger Max Merkel.
Alle zusammen aßen auch mit den interessierten Teenagern gemeinsam zu Mittag im
Speisesaal. Am Ende des Tages wartete auf jeden Schüler noch eine „Wundertüte“ mit Infomaterial und Naschereien. Den Bewohnerinnen und Bewohnern, die beim Zukunftstag mitgewirkt hatten, bescherte wiederum
eine Tombola als Dankeschön kleine Gewinne, die der ortsansässige Drogeriemarkt DM
beigesteuert hat. Auch die Senioren hatten
viel Freude an der Gesellschaft der jungen
aufgeschlossenen Menschen. Die Jugendlichen selbst bezeugten reges Interesse am Berufsfeld Pflege, das sie sich doch so ganz anders gedacht hatten. Wer weiß – vielleicht
entscheidet sich der eine oder andere ja dank
dieses Tages, seine berufliche Zukunft in diesem Bereich zu suchen. Christiane Feger/red
Konzertgängerin ist. „Wirklich großartig!“,
bestätigte auch Bewohner Dr. Conrad Sander
das große Potenzial des jungen Mannes. Bemerkenswert erschien vielen Zuhörern zudem, dass Leon die komplexen Werke auswendig vorgetragen hat.
Trotz seines jugendlichen Alters kann er bereits auf eine beachtliche Karriere am Klavier
zurück blicken. Dazu gehören nicht nur Konzerte im In- und Ausland, sondern auch verschiedene bedeutende Auszeichnungen wie
etwa erste Plätze bei „Jugend musiziert“ auf
Landes- und Bundesebene. Verschiedene
Meisterkurse, davon einer mit Stipendium,
haben Leon Wenzel zusätzlich inspiriert. Bereits mit 13 Jahren besuchte der Junge das Institut für Früh-Förderung der Musikhochschule in Hannover und schloss dieses Studium mit der Note „Sehr gut“ ab. Dort führt der
junge Pianist sein Musikstudium nun als sogenannter Jungstudent fort.
So endete dieser Nachmittag auch im Domizil am Schlosspark mit allseitig fröhlichen
Gesichtern, in denen der erlebte Hochgenuss
noch Nachklang fand. Gudrun Patt/red
Der GDA Standort Bad Homburg hat in diesem Sommer gleich zwei gute Gründe zum
Feiern: Das Domizil am Schlosspark beging
bereits am 22. Mai 2016 sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass empfing Direktor
Michael Großmann viel Prominenz und sorgte
auch mit einem Festschmaus für die Bewohner dafür, dass sich alle mitfreuen konnten. Im
Rind’schen Bürgerstift, wo Direktor Klaus
Wimbert alle Fäden in der Hand hält, laufen
die Vorbereitungen für das 20. Jubiläum im
September dagegen noch auf Hochtouren. In
unserer nächsten Ausgabe werden wir von
beiden Feierlichkeiten ausführlich berichten.
sd
15
Frankfurt
Grünes Wunder
Welche lukullischen Köstlichkeiten verbinden die meisten Menschen mit
Frankfurt am Main? Na klar: Äppelwoi, Handkäs’ mit oder ohne Musik –
und natürlich die „Grie Soß“. Die „Grüne Soße“ ist als Nationalgericht
der Frankfurter so berühmt, dass ihr die Stadt jetzt schon zum neunten
Mal ein einwöchiges Festival gewidmet hat. Und dieses Jahr mit einem
eigenen Wettbewerbsbeitrag dabei: das GDA Wohnstift Frankfurt.
Chefkoch Norman Wachter
in eigens angefertigter Kochjacke
Moderator Anton Le Goff B
ereits Anfang März hatte die „Grüne
Soße“ die Medien bundesweit erobert.
Die renommierte FAZ gönnte dieser
Spezialität aus sieben Kräutern am 10. März
sogar eine Titelgeschichte. Der Anlass: Die
Eurokraten in Brüssel hatten der Frankfurter
„Grünen Soße“ das EU-Gütezeichen „Geschützte geographische Angabe“ verliehen
und Verfälschung und Nachahmungen so ein
Ende gesetzt. Damit steht die Frankfurter
Spezialität aus Kerbel, Borretsch, Sauerampfer, Petersilie, Pimpinelle, Kresse und Schnittlauch nun als geschütztes Nahrungsmittel in
einer Reihe mit dem Dresdner Christstollen,
den Aachener Printen, dem Schwarzwälder
Schinken oder der Thüringer Rostbratwurst.
Die strengen Richtlinien der EU sehen u.a.
vor, dass die sieben Kräuter mit der Hand zu
einem Soßengebinde zu verarbeiten sind,
16 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
welches dann in ein blickdichtes Spezialpapier eingeschlagen wird. Die Zutaten müssen
übrigens in einem vorgegebenen Mengenverhältnis zueinander stehen und aus Frankfurt
oder angrenzenden Regionen stammen.
Tausende bei der „Kräuter-Berlinale“
Schon Goethe soll Überlieferungen zufolge
ein großer Fan der „Grie Soß“ gewesen sein.
Unweit seines Geburtshauses im Herzen
Frankfurts wird auf dem Rossmarkt seit nunmehr neun Jahren im Mai das „Grüne Soßen
Festival“ gefeiert. Dieses Event zu Ehren der
berühmten Spezialität ist quasi die „KräuterBerlinale“ unter den Kochshows – nur lustiger und lustvoller! Gefeiert wurde wieder eine
ganze Woche lang.
Im Mittelpunkt der Abendveranstaltungen
stand auch in diesem Jahr der kulinarisch-
kulturelle Wettstreit um die beste aller „Grünen Soßen“. Jeden Abend traten also hier sieben Koch-Teams gegeneinander an. Jeder
dieser 49 hessischen Gastronomiebetriebe –
darunter auch unser GDA Wohnstift! – wollte
mit seiner „Kräuter-Kunst“ möglichst „Grüne-Soßen-König“ werden. Also bestritten
am achten Festivaltag die sieben Tagessieger
dann das große Finale, bei dem die allerbeste
„Grie Soß“ gekürt wurde.
Bis dahin hatten über 4.400 Festivalgäste 49
Soßen verkostet, die die Teams nach (geheimen) Rezepturen angerichtet hatten. Die einen schwören auf viel Joghurt, die anderen
auf Mayonnaise oder Sahne. Die einen bevorzugen Senf in der Soße, die anderen nicht.
Auch der Zusatz von gekochtem Ei ist reine
Geschmackssache. Wichtig blieb: Die jeweilige Kreation musste der Jury, also dem Gaumen des Publikums, munden. Dabei konnten
sich die Gäste gleich über doppelten Genuss
freuen, wurden sie zur Verkostung doch zugleich von verschiedenen Künstlern prächtig
unterhalten. Allen voran begeisterte der Kabarettist und singende Gastgeber Anton Le
Goff, der als Conferencier jeden Abend
Künstler wie Koch-Teams begrüßte und
selbst ein großer „Grüne-Soße-Kenner“ ist.
GDA Soße – selbst kreiert
Apropos Koch-Team: Zum ersten Mal hat
sich in diesem Jahr auch das Küchenteam unseres GDA Wohnstifts unter der Leitung von
Chefkoch Norman Wachter mit „seiner“ So-
Fotos (2): S. Imhoff
Wettbewerbsbeiträge ...
ßenvariante der Konkurrenz auf dem Festival
gestellt. Und war in bester Gesellschaft –
denn unter den Wettstreitern befanden sich
auch höchst renommierte Frankfurter Apfelweinwirtschaften.
Doch Norman Wachter war nicht bange, er
hatte sich mit seiner Mannschaft gut vorbereitet. Das können insbesondere die 360 Bewohnerinnen und Bewohner unseres Wohnstifts bezeugen, die maßgeblich durch ihre
hausinterne Vorverkostung zur Auswahl jener Soße beigetragen haben, die dann am
Wettbewerbsabend serviert wurde. Sie gehört
zu den klassische Varianten, bei denen die
Kräuter mit Schmand, Eiern und etwas Senf
zu einem geschmeidigen Gebinde verarbeitet
werden.
Gemäß den Wettbewerbsbestimmung des
Festivals wurde unsere Kreation dann am Tag
der Vorentscheidung, dem 12. Mai, in fünf 10Liter Eimer umgefüllt, mit einem GDA-Auf-
Foto: petrabarz
... und die Zutaten dafür
kleber versehen und ins Festivalzelt gebracht.
Dort erhielt unsere Soße von einem Notar eine anonyme Nummer, um die Neutralität zu
gewährleisten. Anschließend wurde sie vom
Festival-Personal in viele kleine Probiergläser
portioniert, so dass die rund 600-köpfige „Jury“ sie an diesem Abend genau so verkosten
konnte wie die sechs anderen Soßen der Mitkonkurrenten.
And the winner is...
Jetzt stieg die Spannung! Jeder teilnehmende
Gastronomiebetrieb nahm mit ein bis zwei
Vertretern am „Köche-Tisch“ Platz. In unserem Fall war dieser mit Küchenchef Norman Wachter sowie Stiftsdirektor Lothar
Türkis, ursprünglich selbst ein gelernter
Koch, so kompetent wie prominent besetzt.
Zunächst stellte der Conferencier dann die
„Urheber“ der abendlichen Soßen vor, wofür
er jeden namentlich auf die Bühne bat. Für
i AUSFLUG ZUM KLOSTER LORSCH
Foto: B. Hofrichter
Die Menschen, der Sonnenschein und die Kulisse –
alles strahlte, als 15 gut gelaunte Bewohner/innen
im Mai einen Ausflug zum Areal Kloster Lorsch unternahmen. Es zählt seit 1991 zum UNESCO Welterbe.
Eine junge Historikerin vermittelte uns hier die Geschichte des Klosters von den Anfängen im Jahr 764
bis zu seiner Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg. Bewundert werden konnte u.a. auch die Königshalle. Mit
ihrer weltberühmten bunten Sandsteinfassade ist sie
das besterhaltene Gebäude nördlich der Alpen aus der Zeit Karls des Großen. Der Spaziergang
auf dem Klosterhügel führte die Gruppe dann an der Zehntscheune und dem Fragment der
Basilika vorbei bis hinein in den Kräutergarten. Hier wachsen Heilpflanzen, wie sie im Lorscher
Arzneibuch aus dem 8. Jahrhundert vorkommen. Dieses wurde 2013 zum UNESCO Weltdokumenterbe erklärt. Dieser geschichtsträchtige Ausflug klang anschließend unter freiem Himmel
im „Café am Kloster“ aus. bho
unser Team war das eine gute Gelegenheit,
unser Haus mit seiner exzellenten Küche zu
präsentieren.
Nachdem das Duo Sabine Fischmann/Ali Neander anschließend unter dem Motto „Grie
Soß ist unser Evergreen“ ihren musikalischen Beitrag mit Gitarre, Melodika und Gesang vorgetragen hatte, erhielt jeder Gast im
Publikum seine nummerierten Probiergläser
„Grüne Soße“, die zu Kartoffeln und gekochten Eiern verkostet wurde. Auf vorbereiteten
Kärtchen erfolgte dann die Bewertung, die
von den teilnehmenden Köchen natürlich
nicht beeinflusst werden durfte. Während die
Stimmen ausgezählt wurden, durfte kräftig
gelacht werden über die „Hilde aus Bornheim“, einem Frankfurter Original in Kittelschürze mit breitestem Hessisch.
Unserem Köche-Team samt Kolleginnen und
Kollegen sowie den drei Vertreterinnen unseres Einrichtungsbeirates, die alle zur moralischen Unterstützung an diesen Abend ordentlich mitfieberten, war die Aufregung jetzt
anzumerken. Denn nun verkündete Gastgeber Anton Le Goff, der zuvor die Kräutersoße
als „siebentes Wunder“ und als „Frankfurter
Kaviar“ besungen hatte, das Wahlergebnis:
Gewonnen hat an diesem Abend.... Soße Nr.
6 – also leider nicht unsere!
Das war zwar schade, aber längst kein Grund
für lange Gesichter. Also blieb die Stimmung
unter den „GDAlern“ heiter und gelassen.
Schon allein die Tatsache, dass unser Wohnstift bei diesem Festival mitmachen konnte,
war ein Erfolg, auf den unser Haus sehr stolz
sein kann. Brigitte Hofrichter
17
DIE WELT
& ICH
Traum
STRAßEN
IN DEUTSCHLAND
ENTDECKEN
35 Millionen Menschen aus dem Ausland haben im Jahr 2015
Deutschland bereist. Damit gehört unser schönes Land zu den zehn
weltweit beliebtesten Reisezielen. Das ist kein Zufall, denn zwischen
Nordsee und Alpen wartet es mit zauberhaften Regionen, ungewöhnlichen Orten und erstaunlichen Sehenswürdigkeiten auf.
Wir „Inländer“ wissen das längst. So haben auch viele Bewohnerinnen
und Bewohner der GDA bereits in den prächtigsten Gegenden
Deutschlands „geurlaubt“ oder an einer GDA Stiftsreise
dorthin teilgenommen.
18 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
Foto: B. Werner
E
ine besondere Möglichkeit, Deutschland
zu entdecken, bieten die sogenannten
Ferienstraßen. Sie schlängeln sich jeweils zu einem bestimmten Thema durchs
Land und sorgen abseits von stark befahrenen
Hauptstraßen oder gar Autobahnen auf rund
150 Routen für Überraschungen und unvergessliche Erlebnisse. Nehmen wir uns also
ein wenig Zeit, um hier auf Entdeckungsfahrt
zu gehen. Dabei gilt: Der Weg ist das Ziel! Wie
hatte ein weiser Mann mal richtig bemerkt:
„Das Glück muss entlang der Straße gefunden werden, nicht am Ende des Weges.’’
Foto: Ivan Strba
Romantische Straße
Auf den Spuren des bayerischen Königs Ludwig II. (1845 - 1886) taucht man noch einmal
in die Geschichte ein und kann sich vom
Glanz vergangener Zeiten faszinieren lassen. Mehr „Germany“ geht nicht! Jährlich
besuchen 1,5 Millionen Touristen Schloss
Neuschwanstein, was seinen Bauherrn Ludwig II. wohl tatsächlich in den Wahnsinn getrieben hätte. Er hatte dieses „Bauprojekt“
nämlich ausschließlich als seinen ganz privaten Rückzugsort angelegt. Doch bereits
sechs Wochen nach seinem Tod 1886 wurde
das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht, um mit dem Eintrittsgeld einen
Teil des immensen Schuldenbergs abzutragen, den der verschwenderische Monarch
hinterlassen hatte.
Niedersächsische Mühlenstraße
Romantik ganz anderer Art findet man auch
am Wegesrand der Niedersächsischen Mühlenstraße. Das können auch jene Damen und
Herren bestätigen, die schon an diversen Tagesausflügen der niedersächsischen GDA
Häuser teilgenommen haben. Sie kennen be-
Foto
:
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Allen voran gilt die Romantische Straße als
berühmteste und beliebteste Ferienstraße.
Bereits seit 1950 führt sie von Würzburg nach
Füssen im Allgäu. Älter ist nur noch die Deutsche Alpenstraße, die sich bereits seit 1927
durch die bayerischen Alpen windet.
Die Romantische Straße verrät schon in ihrem Namen, was den Reisenden auf knapp
400 Kilometern erwartet: königliche Schlösser, paradiesische Landschaften, idyllische
Städtchen. So hat beispielsweise die historische Altstadt von Rothenburg ob der Tauber
im Herzen des malerischen Taubertals schon
manchen Gast aus Übersee in Entzücken versetzt und seine Vorstellung davon geprägt,
was „typisch deutsch“ ist. Entlang dieser Ferienstraße gehört dann im südbayerischen
Pfaffenwinkel, einer Region mit außergewöhnlicher Dichte an Klosterkirchen, die berühmte Wieskirche mit ihrer eindrucksvollen
Rokkoko-Pracht wohl zum Pflichtprogramm.
Doch das „Epizentrum der Romantik“ erreichen Sie nur wenige Kilometer von Füssen
entfernt: Eingerahmt von den Gipfeln der
Ammergauer Alpen, ragen majestätisch die
Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein empor.
Rothenburg ob der Tauber
Hengstforder Windmühle
im Ammerland
19
Foto: C. Piwowarski
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Dornröschens Sababurg
im Rheinhardswald
reits die Besonderheit dieser Ferienstraße:
Ihre 260 Kilometer setzen sich aus kürzeren
und längeren Einzelrouten zusammen. In 29
Landkreisen zwischen Nordsee, Harz und Elbe warten dabei mehr als 400 historische
Wind- und Wassermühlen, betriebsbereite
Museumsexemplare, moderne Mahlwerksbetriebe oder bewohnte Mühlen darauf, ihre
Geschichten zu erzählen. Geschichten von
mühevoller Arbeit beim Korn mahlen, Wolle
walken oder Öl pressen. Aber auch Sagen
und Legenden werden hier wieder lebendig,
wie etwa die von der Müllersfrau, die in der
Nacht als schwarze Katze für Unheil sorgte.
Die Mär stammt von Wilhelm Busch – und
beim Namen dieses Dichters fallen einem natürlich auch gleich Max und Moritz ein, die
ausgerechnet in einer Mühle ein unschönes
Ende fanden. Diese Mühle steht übrigens als
„Wilhelm-Busch-Mühle“ zwischen Göttingen und Herzberg im kleinen Harzort Ebergötzen. Dort kann man noch viel mehr über
Foto: Hameln Marketing und Tourismus
Rattenfänger-Freilichtspiele in Hameln
20 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
Schloss Neuschwanstein: Mehr „Germany“ geht nicht
die beiden Lausbuben und ihren Erfinder erfahren, während der alte Mühlstein rumpelt
wie in alten Zeiten.
Deutsche Märchenstraße
Wer noch tiefer in die Welt von Hexen, Helden
und Frau Holle eintauchen möchte, der bereist am besten die Deutsche Märchenstraße.
„Es war einmal“ – so beginnen viele Märchen
im Werk der Gebrüder Grimm. Es enthält gesammelte Kinder- und Hausmärchen, die auf
dieser Ferienstraße im Mittelpunkt stehen.
Entsprechend startet die Reise in Hanau, der
Geburtsstadt von Wilhelm und Jacob
Grimm, und endet in Bremen, der Heimat
der berühmt-berüchtigten „Stadtmusikanten“. Entlang dieser 600 Kilometer erwarten
den Reisenden ungezählte Märchenwochen,
Märchenaufführungen oder Märchenmenüs.
Und natürlich grüßen ihn auch allerlei Märchenfiguren wie z.B. im hessischen Alsfeld.
Die kleine Stadt gilt als Tor zum Rotkäppchenland, weil eine rote Kappe zur original
Schwälmer Tracht gehört – zumindest bei
den Damen. Rund eine Autostunde von hier
entfernt wartet auf dem Hohen Meißen dann
Frau Holle am Ufer des Frau-Holle-Teichs.
Ihm eilt der Ruf voraus, dass er unendlich tief
sei und den Eingang zu Frau Holles mystischen Welt beherberge, in der die Mädchen
Goldmarie und Pechmarie beim Betten
schütteln helfen mussten.
Wie eine eigene Welt mag einem vor rund 200
Jahren die Sababurg im Reinhardswald bei
Hofgeismar vorgekommen sein, die als Dornröschenschloss Berühmtheit erlangte. Nachdem die Landgrafen das Gemäuer zu Beginn
des 19. Jahrhunderts als Wohnsitz aufgaben,
verfiel die Anlage zusehends und war schnell
vom Grün überwuchert – was jedoch nicht einer gewissen Romantik entbehrte. So war für
die Menschen später klar: Hier musste sich
die Geschichte vom 100-jährigen Schlaf der
Königstochter zugetragen haben.
Was sich wiederum im niedersächsischen Hameln zugetragen haben soll, gibt dem Ort seinen Namen als Rattenfänger-Stadt und zieht
Besucher aus aller Welt an. Beim sonntäglichen kostenlosen Freilicht-Spiel in mittelalterlichen Kostümen (von Mitte Mai bis Mitte
September) wollen ihn alle sehen: den geheimnisvollen Rattenfänger, der mit seinem
Flötenspiel die Kinder aus der Stadt „entführt“. Sicherlich sind dann auch Zuschauer
aus Japan dabei. Denn ein neuer japanischer
Foto: fotobeam.de
Der alte Kran in Lüneburg
Reiseführer mit dem Titel „Berlin und Norddeutschland“ widmet sich ausführlich der
Deutschen Märchenstraße.
Alte Salzstraße
Die berühmte Wieskirche im südbayerischen Pfaffenwinkel
hinein nach Tschechien. Dabei entzücken
uns nicht nur die reizvollen Landschaften
des Coburger Lands, des Frankenwaldes
oder des Oberpfälzer Waldes, sondern vor allem die vielen Gelegenheiten, entlang der
Route in Manufakturen und Fachgeschäften
Porzellan-Schätzchen zu bewundern bzw. zu
erwerben. Zusätzlich machen Museen oder
Werksführungen anschaulich, wie aus Porzellanerde, Quarz und bestimmten Mineralen edle Stücke für den stilvoll gedeckten
Tisch produziert werden.
Und viele andere Ferienstraßen mehr
Oder fahren Sie doch mal die Glasstraße vom
oberpfälzischen Waldsassen bis nach Passau
an der Donau entlang, wo Kreationen aus
Glas und Kristall im Mittelpunkt stehen und
die Kunst der Glasmacherei und -bläserei gezeigt wird. Jede deutsche Ferienstraße wartet
mit ihrem ganz eigenen Charme auf und versteht es, die Reisenden für ihr Thema zu begeistern. Viele denken da auch an die ver-
schiedenen Deutschen Weinstraßen, wo sich
an jeder Ecke ein edles Tröpfchen genießen
lässt. Das Pfälzer GDA Hotel Neustadt an der
Weinstraße heißt sie auf Ihrer Reise herzlich
willkommen!
Nicht unerwähnt bleiben soll auch die Hohenzollernstraße von der Schwäbischen Alb
bis zum Bodensee. Sie widmet sich der Geschichte dieses bedeutenden Adelsgeschlechtes, das so eng mit deutscher Geschichte verbunden ist. Den unbestrittenen Höhepunkt
dieser Strecke bildet das prunkvolle Hohenzollernschloss auf der Schwäbischen Alb.
Und schließlich sei Ihnen noch die Erlebnisstraße der deutschen Einheit empfohlen, die
sich durch gleich 10 Bundesländer auf 2.500
Kilometern durch ehemalige ost- und westdeutsche Grenzregionen zieht. Marina Haßelbusch
Barocke Porzellanfiguren
Foto: W. S
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Der nördliche Teil unseres Landes birgt überhaupt viele kulturelle Schätze und lohnenswerte Ziele. Als Kleinod gilt zweifelsfrei die
Hansestadt Lüneburg, die auch als Salzstadt
Geschichte geschrieben hat. Sie beherbergt
nicht nur prächtige mittelalterliche Bürgerhäuser, sondern auch das ungewöhnliche
historische Viertel über dem Salzstock, das
sogenannte Senkungsgebiet. Lüneburg ist
Startpunkt der Alten Salzstraße, die nach
rund 100 Kilometern in Lübeck endet. Wer
hier heute auf den Spuren der früheren Salzhändler wandelt, kann an der Strecke in malerischen Dörfern und idyllischer Heidelandschaft zwischen grasenden Heidschnucken
die herrliche Umgebung auf sich wirken lassen. Oder man träumt sich zurück ins Mittelalter, als ein Fuhrwerk für diese Strecke mehr
als 20 Tage benötigte, um die damals so wertvolle Fracht von der Lüneburger Saline bis
nach Lübeck zu bringen. Dort konservierte
man damit den Fisch in Fässern, verschiffte
das „weiße Gold“ aber auch weiter ins Baltikum und nach Skandinavien.
Foto: P. Huebgen
Bayerische Porzellanstraße
Foto: Ber
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Ein anderes sogenanntes „Weißes Gold“,
das viele GDA Bewohner lieben, entstammt
den Häusern Arzberg, Goebel oder Hutschenreuther bzw. Rosenthal. Die 550 Kilometer lange bayerische Porzellanstraße verbindet Bamberg mit Bayreuth und führt bis
Schätze entlang der Glasstraße
21
GDA in NIEDERSACHSEN
Dr. Martin Heinzelmann
Göttingen
Heimat pflegen
In diesem März konnte das GDA
Wohnstift Göttingen in der Reihe
„Geschichte(n) für Generationen“
den Ortsheimatpfleger von
Geismar, Dr. Martin Heinzelmann,
als Gast begrüßen. Einen Erzählnachmittag lang berichtete er über
seine ehrenamtliche Arbeit und
tauschte sich mit interessierten
Bewohnern und Gästen aus.
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chon seit Jahren unterhält unser Wohnstift gute Kontakte zur Ortsheimatpflege und zum Museum am Thie in Geismar. Unser Bewohner Heinz Grüne zum Beispiel ist Gründungsmitglied des Vereins
Volkskundlicher Arbeitskreis Geismar – Museum am Thie und organisierte bereits mehrere Besuche der Bewohner im Museum.
2011 konnten wir dann auch in unserem
Haus eine kleine Ausstellung zum Thema
22 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
„Große Wäsche“ zeigen. Vera Lenz, die Vorsitzende des Volkskundlichen Arbeitskreises
Geismar – Museum am Thie und damalige
Ortsheimatpflegerin, hat uns bei dieser Ausstellung mit passenden Leihgaben unterstützt, darunter ein Waschbrett und alte Soda- und Seifen-Packungen.
2013 übernahm Dr. Martin Heinzelmann das
Amt des Ortsheimatpflegers. Wenig später referierte er bei uns über „Streifzüge durch die
Geschichte eines Ortsteils“. Der 1961 geborene Soziologe und Schriftsteller lebt seit 1984 in
Göttingen. Hier engagierte sich Heinzelmann
u.a. auch für die Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. und hat mehrere Bücher über die Leinestadt herausgegeben.
Wie pflegt man seine Heimat?
Einigen mag der Begriff „Heimatpflege“ heute altmodisch vorkommen. Das ändert jedoch
nichts an der fundamentalen Bedeutung der
Ortsheimatpflege und ihrer vielfältigen Aufgaben. Heimatpfleger/innen wirken meist eh-
renamtlich und werden für eine bestimmte
Zeit von offizieller Seite ernannt.
Bei seinem Besuch in unserem Wohnstift zitierte Dr. Martin Heinzelmann dann auch aus
den Leitlinien für seine Arbeit: „Jeder Ort, in
dem ein/e Ortsheimatpfleger/in tätig ist, gibt
damit zu erkennen, dass er der Ortsheimatpflege eine besondere Bedeutung im örtlichen Leben zumisst. Um dieser Bedeutung
gerecht zu werden, muss der/die Ortsheimatpfleger/in eine zeitgemäße, vielseitige und
sinnvolle Arbeit leisten, die die volle Anerkennung und Unterstützung der Bevölkerung und der Vertreter von Verwaltung und
Politik verdient.“ Auf Wunsch des Ortsrates
muss Dr. Heinzelmann ihm auch über seine
Arbeiten berichten. Darüber hinaus zählt die
Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv, der
Denkmalpflege, dem Städtischem Museum,
der Stadtarchäologie und der Unteren Naturschutzbehörde zu seinen Pflichten.
Allgemein bekannt ist, dass die Heimatpflege Geschichte und Traditionen eines Orts-
teils vor dem Vergessen schützt und u.a. in
einer Ortschronik dokumentiert sowie Sachgüter sammelt, bewahrt und erforscht. Dr.
Martin Heinzelmann tut auftragsgemäß
aber noch mehr: Er soll auch das „Gewissen“
Geismars sein, das Interesse für den Ortsteil
wecken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl fördern.
Vielfältige Praxis
Besonders anschaulich wurde das, als Dr.
Martin Heinzelmann aus der Praxis berichtete. Er hatte uns z.B. einen Brief mitgebracht,
in dem die Absenderin ihm von einem Münzfund auf ihrem Grundstück berichtete. Zwar
handelte es sich um kein seltenes Geldstück
aus dem Ende des 19. Jahrhunderts – aber die
Finderin hatte doch genau richtig gehandelt
und ihren Fund gemeldet.
Auch die Frage, wie er seine Funktion als
„mahnendes Gewissen“ des Ortsteils ausfülle, beantwortete Heinzelmann mit einem Beispiel: Er berichtete von seiner Eingabe bezüglich des südlich von Geismar geplanten Golfplatzes. Denn dort befindet sich ein Hohlweg,
der als Bodendenkmal eingetragen ist und daher besonders geschützt werden muss. Der
Ortsheimatpfleger betonte auch, dass er nicht
nur „alte Sachen“ sichere und bewahren helfe, sondern mit Engagement auch aktuelle Ereignisse dokumentiere, beispielsweise die
Auswirkungen der Flüchtlingskrise. Zu diesem Thema nimmt er in seinem Zuständigkeitsgebiet an verschiedenen Sitzungen teil,
die für künftige historische Forschungen zum
Thema von Interesse sein könnten.
Während unseres Erzählnachmittags stellte
sich heraus, dass sich unter den Besuchern
auch die Ehefrau von Dr. Heinzelmanns VorVorgänger befand. Therese Dawe konnte
ebenfalls aus erster Hand von der Arbeit eines
Ortsheimatpflegers berichten – vor allem
auch aus der Perspektive der Partnerin, die
sein Ehrenamt tatkräftig unterstützt hat.
Das Kulturbüro im Wohnstift Göttingen startete in
Kooperation mit dem Deutschen Theater Göttingen
für Bewohner und Gäste eine neue Lesereihe. Seit
März kommen einmal monatlich professionelle
Schauspieler/innen ins Stift, um hier mit ihrem
ganzen Können Literaturfreunde zu fesseln. Den
Anfang machte die wunderbare Angelika Fornell mit
„Crainquebille“. In diesem Werk schildert der Literaturnobelpreisträgers Anatole France das Schicksal eines
einfachen Mannes, der in die Fänge der Justiz gerät.
Im April führte Benjamin Krüger in seiner Lesung das
Publikum dann durch „Das Einmaleins des C-Schauspielers“ von Michael Green. Dass der Schauspieler regelmäßig auch auf dem Festspiel der
deutschen Sprache liest und vor wie hinter der Filmkamera erfolgreich ist, zeigte sein bemerkenswerter Vortrag. Im Mai brillierte schließlich Ronny Thalmeyer mit Auszügen aus „Die Welt
ist nicht immer Freitag“ von Horst Evers. Das Publikum dankte den jeweiligen Künstlern für
den vorgetragenen Ohrenschmaus mit herzlichem Applaus. ch
Foto: Fornell
privat

SEIT 1972 GEHÖRT DAS
WOHNSTIFT ZUR ORTS
GESCHICHTE VON GEISMAR.
i GENUSS FÜR LITERATURFREUNDE
bodenkundlichen Spuren einer zumindest
zeitweiligen Besiedlung reichen jedoch etwa
6000 Jahre bis in die Jungsteinzeit zurück. Eine feste Besiedlung lässt sich dann archäologisch ab der vorrömischen Eisenzeit nachweisen (ab ca. 800 v. Chr.). Die Ortsnamenforscher nehmen an, dass die Siedlung ihren Namen wohl zwischen Christi Geburt und 500 n.
Chr. erhalten hat.
tragene Aufgabe, seine Arbeit von Zeit zu Zeit
im Ortsteil vorzustellen, dankenswerterweise
nun zum wiederholten Male erfüllt. Gerne
tragen auch wir dazu bei, Geismars Traditionen und Geschichte wach und für die Zukunft
festzuhalten. Christina Hansen
Wohl älteste Straßenansicht Im Kolke Foto: Pfarrarchiv St. Martin Geismar
Der Haupthof der Mainzer in Geismar, der
1965 abgerissene Junkernhof, wurde 1189
zum ersten Mal erwähnt. 1326 verpfändete
der Erzbischof den Fronhof und dazugehörigen Zehnten des ganzen Ortes dann an die
Herren von Hardenberg, unter deren Einfluss
der Ort lange Zeit blieb. Hardenberger Vögte
gelobten 1613 dem Herzog von Braunschweig
die Treue, ab 1744 gehörte Geismar zum Königreich Hannover.
1964 wurde Geismar in die Stadt Göttingen
eingemeindet und ist heute der südlichste
und einwohnerreichste Stadtteil Göttingens.
Seit 1972 gehört nun auch das GDA Wohnstift
zur Ortsgeschichte. In unserem Hause hat Dr.
Martin Heinzelmann die ihm ebenfalls über-
Die Geschichte Geismars
Geismar wurde im Jahr 1055 in einem Stiftungsbrief des Peterstifts zu Nörten erstmals
urkundlich erwähnt, als der Mainzer Erzbischof zur Stärkung des Stifts das Einkommen
der Geismarer Pfarre übergab. Die ältesten
Alte Fachwerkschule am Geismar Thie,
heutiges Museum – Foto: Archiv Ortsheimatpflege
Kolonialwarenhandlung Willi Engelhardt,
Hauptstraße 49 – Foto: Engelhardt privat
23
HannoverWaldhausen
SOLO formibable
Die Haut so zart und weiß wie Schnee, die Lippen so rot wie Blut,
das Haar so schwarz wie Ebenholz – Schneewittchen war ein schönes
Kind. Zumindest an Attraktivität kann sich die kleine Märchenprinzessin
an Viktoria Meissner aus Hameln messen lassen. Ob sie indes auch so
gut zu tanzen verstand wie die junge Ballerina? Wer miterlebt hat, mit
welcher Grazie die 18-Jährige leichtfüßig über das Parkett im Wohnstift
Hannover-Waldhausen schwebte, darf das bezweifeln.
D
ie Meissners sind mit einer Tochter gesegnet, die nicht nur außergewöhnlich
hübsch ist, sondern auch außergewöhnlich begabt. „Sie tanzt quasi schon ihr
ganzes Leben und choreografiert ihre Tänze
stets selbst“, verrät Mutter Marita und man
spürt den Stolz in ihrer Stimme. Mit Recht. Ein
erstes Raunen geht schon durchs Publikum,
als Kulturreferentin Christine Heerdegen die
Meissners „auf die Bühne“ führt. Die Bühne
umfasst in diesem Fall etwa 4 x 12 Meter des
Vortragssaals, wo die Kulturreferentin nun eine Ballettvorstellung ankündigt. „Bei uns ist
eine solche Darbietung eine absolute Premiere“, sagt Christine Heerdegen und weist auch
gleich auf eine kleine Programmänderung
hin. Viktoria Meissner sollte hier ursprünglich
mit einem Partner auftreten. Doch statt des
„Pas de deux“ steht ihr nun ein einstündiges
Solo-Programm bevor, weil der Tanzpartner
leider erkrankt ist. Wird die junge Frau diese
Herausforderung meistern?
Mutter Marita ist sich dessen gewiss. Als Moderatorin verbreitet sie in ihrem bodenlangen, rüschenbesetzten Seidenkleid und ihrer
turmhoch aufgesteckten Lockenpracht sofort einen Hauch Romantik im Saal. Nun
macht sie den Zuschauern Appetit auf die ersten Tanzsschritte zur beliebten „Barcarole“
aus der Oper „Hoffmanns Erzählungen“ von
Jacques Offenbach. Nicht nur mit diesem
Werk hatte der Komponist (1819 – 1880) das
heitere musikalische Theater in sein wahres
Paradies geführt. Spätestens seit 1858 sein
„Orpheus in der Unterwelt“ in Wien uraufgeführt wurde, gilt Offenbach als der „Erfinder
der Operette“ schlechthin.
Während Mutter Marita in wohlgesetzten
Worten in seine Musik einführt, konzentriert
sich die Tochter auf die kommende Darbie-
24 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
tung. Und schon mit den ersten Tönen aus
den Lautsprechern scheint sie der Welt entrückt. Ganz im Fluss der Musik, verspürt
man ihre tiefe Freude an immer neu geschöpfter Bewegung, eine Freude, die von
innen zu kommen scheint. Ihre eleganten
Gesten unterstreichen die Rhythmik, ihre
Schritte sind mal verhalten, mal leidenschaftlich, doch stets kontrolliert. Jede Faser
des biegsamen Körpers strebt nach Verschmelzung mit dem Klang. Viktoria bietet
im kurzen Tutu aus mehrschichtigem rosa
Tüll ein künstlerisches Gesamtpaket und
wirbelt nun über die Bühne.

BEI UNS IST EINE
SOLCHE DARBIETUNG
EINE ABSOLUTE
PREMIERE.
Ballerina mit Mutter
und Pausensänger
So geht es fort im Programm, immer weiter,
immer weiter entführt sie uns jetzt ins Wien
des Johann Strauß (1825 - 1899). Mutter Marita erzählt, wie der Walzerkönig mit seiner
„Fledermaus“ seinen Zeitgenossen Offenbach musikalisch verdrängte. 1874 wurde die
Operette in Wien uraufgeführt, brachte es
dort aber zunächst nur zu einem Achtungserfolg. In Berlin hingegen erntete sie später sensationelle Kritiken, stand permanent auf der
Bühne und eroberte von hier aus den gesamten Erdball. Nun also die Ouvertüre aus der
„Fledermaus“, die so furios beginnt und Viktoria Meissner alles abverlangt. Und doch ist
kein Wackler in ihrer Schrittfolge zu bemerken, jeder Sprung sitzt, jeder Zeh streckt sich
in Spannung zur Musik. Und wieder so reizend anzusehen ist auch ihr „Wiener“ Kostüm mit schwarzem Korsett und goldglänzendem Rock, der von einer rückwärtigen Satinschleife verziert ist.
Applaus, Applaus, Applaus! Viktoria Meissner scheint sich das Lebensmotto von Johann Strauß, der als rechte Frohnatur galt,
wahrlich zu Herzen zu nehmen. Und sie hat
die einzigartige Gabe, es mit ihrem Lächeln
auch in die Herzen der Zuschauer zu pflanzen. Auch deshalb erntet sie wieder großen
Beifall für den folgenden Tanz. Es ist ein
Strauß’scher Marsch zu Ehren des Geburtstags von Kaiser Franz Josef. Nun versinnbildlicht die Tänzerin von den Fingerspitzen
bis zu den Zehen, wie anmutig die Pferdchen
zu Kaisers Zeiten liefen, wie stolz die Soldaten marschierten, wie begeistert die Menschen jubilierten. Das Mädchen tänzelt, trippelt, springt, ausgelassen, grazil nutzt es jeden Zentimeter der Bühne. Es brennt ein tänzerisches Feuerwerk ab zur Ouvertüre des
„Zigeunerbarons“, es ist ein Energiebündel
in der schnellen Polka „Auf Ferienreise“, wie
ein Wirbelwind dreht es die Pirouetten zum
ungarischen Czárdás. Viktorias Arabesquen
gelingen so perfekt wie die Capriolen, die
Passagen so exakt wie die Contretemps.
Auch das „Port de bras“, die künstlerischen
Armpositionen im Ballett, kommt leicht und
anmutig daher, selbst beim Spagat.
Wer allerdings in der ersten Reihe sitzt und
nach dem fünften, sechsten, siebten Tanz
ganz genau hinschaut, vernimmt jetzt doch
einen Hauch von Anstrengung im Gesicht der
konditionsstarken Ballerina. Aber das darf
sein, schließlich ist Ballett nichts anderes als
Hochleistungssport – und ein über einstün-
diges Soloprogramm allemal. Nur gut, dass
es vier Kostümwechsel gibt, für die die junge
Künstlerin zwischendurch in den Garderobenraum huscht. Es darf vermutet werden,
dass es dabei nicht nur um die optische Abwechslung für das Publikum geht, sondern
auch um einen Moment des Durchschnaufens für die Ballerina, während ein höfisch gekleideter Sänger das Publikum mit Volksliedern unterhält.
Zum großen Finale ist Victoria dann schneewittchengleich angetan mit einem zartblau
schimmernden Satinkleid mit weißer Spitzenschleppe, was wiederum das überwiegend
weibliche Publikum zum Träumen bringt. La
grande finale – es berührt die Herzen tief, ein
jeder kennt die Worte aus Franz Lehárs „Die
lustige Witwe“:
Lippen schweigen, ‘s flüstern Geigen
Hab mich lieb!
All die Schritte sagen bitte, hab mich lieb!
Jeder Druck der Hände
deutlich mir’s beschrieb
Er sagt klar, ‘s ist wahr, ‘s ist wahr,
Du hast mich lieb!
Wie sich die Ballerina dreht, so anmutig, so
sehnsuchtsvoll im Klang des Walzers wiegt –
ein Anblick für die Götter. So also endet dieser
erste Ballettnachmittag im Wohnstift Waldhausen im beschwingten Dreivierteltakt.
Noch eine letzte Révérence der begabten jungen Frau, sie freut sich sehr über den herzlichen Applaus. Bald wird sie in Hamburg
Tanz, Gesang und Schauspiel studieren. Die
Konkurrenz um die raren Plätze ist groß.
Aber nach dieser Darbietung dürfte Victoria
wohl alle an die Wand tanzen! Swaantje Düsenberg
i KLÖNSCHNACK AM ABEND
Ende Mai startete ein neues Angebot im Wohnstift Hannover-Waldhausen: der „Klönschnack am Abend“. Zu diesem gemütlichen Beisammensein im Stiftscafé sind stets alle
interessierten Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen. In der Gesprächsrunde bei einem
Gläschen Wein geht es um alle Themen, die die Senioren bewegen. So wird die derzeitige
Flüchtlingspolitik genauso besprochen wie eigene Erfahrungen mit der Flucht oder andere
Themen, die auf dem Herzen liegen. Der „Klönschnack“ soll künftig einmal im Monat stattfinden und wird von Kulturreferentin Christine Heerdegen und ihrer Kollegin Beate Sanchez
im Wechsel begleitet. sd
25
Goslar
PUR
Foto: pressmaster
Gesundheit
Gesundheit bedeutet mehr als die bloße Abwesenheit von Krankheit.
Im umfassenden Sinne verstanden, spielt neben dem körperlichen nämlich
auch das geistige und seelische Wohlbefinden eine entscheidende Rolle
für persönliche Zufriedenheit und ein positives Lebensgefühl.
Mit diesem facettenreichen Thema konnten sich Bewohner und Gäste
der GDA Residenz Schwiecheldthaus in Goslar jetzt bei einem
Gesundheits-Infotag vertraut machen.
D
26 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erhalten bleibt, minimieren oder kompensieren viele technische Hilfsmittel die verschiedenen Einschränkungen.
Mehr Wohlbefinden
durch Menschenhand
Technische Hilfsmittel haben sich also zu einer unverzichtbaren Unterstützung im Alltagsleben entwickelt. Aber es gibt im Schwiecheldthaus natürlich auch die helfenden, die
pflegenden Hände – und das gleich in doppeltem Sinne. Zum einen ist der ambulante
Pflegedienst immer abrufbar, wenn Unter-
Mehr Teilhabe durch Technik
Bei Gehproblemen beginnt das z.B. mit der
einfachen Gehhilfe, setzt sich über den komfortablen Rollator fort und führt bis zum
elektrisch betriebenen Rollstuhl. Jedes Gerät
wird individuell angepasst, um die bestmögliche Mobilität zu gewährleisten. Hierzu erläuterte das Sanitätshaus Werner und Habermalz die Vor-und Nachteile der einzelnen
Modelle und erkundete in zahlreichen Gesprächen auch die persönlichen Anforderungen. Die fachliche Beratung der Mitarbeiter
erstreckt sich im Anschluss an den Kauf übrigens auch auf Fragen, die sich im täglichen
Fotos (2): B. Hoppmann
er neue Residenzdirektor Kai Lauenroth eröffnete die mehrstündige Veranstaltung humorig mit den Worten
„Es ist angerichtet!“. Zugleich verwies er damit auch auf das sehr breite Informationsspektrum, das den Interessierten an diesem
Tag geboten wurde.
Zum Auftakt sprach der Apotheker Jens Berger über gesunde Ernährung. Passend dazu
hatte das Küchen-Team der Residenz leckere
Rohkost im Glas sowie energiereiche, aber
kalorienarme Getränke angerichtet. Anschließend stellten sich die verschiedenen
Partner vor, die mit viel Fachkompetenz vor
allem auch persönliche Beratung anboten.
Sie wurde vielfach in Anspruch genommen,
denn im Alter können durchaus körperliche
Beschwerden auftreten. Damit die Lebensfreude trotzdem weiter sprudeln kann und
Gebrauch ergeben. Ebenso ist das Sanitätshaus selbstverständlich für die Wartung der
Hilfsmittel vor Ort zur Stelle.
Diesen Service bietet auch die Hörakustik. Etwa ab dem 60. Lebensjahr sollte jeder sein
Hörvermögen regelmäßig kontrollieren lassen, riet Mathias Schmidt, HörakustikerMeister und Dipl.-Ingenieur für Augenoptik.
Schmidt weiß, dass Hörgeschädigte es besonders schwer haben, Gesprächen in einer
Gruppe zu folgen. Wird dieses Problem nicht
gelöst, könnten sich die Betroffenen ausgeschlossen fühlen und immer mehr zurückziehen. Am Gesundheitstag haben entsprechend viele Senioren ihr Hörvermögen vom
Experten testen lassen. Und sie haben erfahren, dass einer Schwerhörigkeit heute mit intelligenter Technik gut entgegengewirkt werden kann. Mathias Schmidt berichtete von
vielen älteren Menschen, die mit digitalen
Hörgeräten problemlos zurechtkommen.
stützung benötigt wird. Am Gesundheitstag
haben sich viele Interessierte über die Möglichkeiten und Arbeitsweisen des ambulanten Pflegedienstes informiert. Zum anderen
spielen auch die Angebote der Wohlfühlwelt
im Schwiecheldthaus eine wichtige Rolle für
gutes körperliches und seelisches Befinden.
Loslassen, Durchatmen und z.B. eine Massage erleben, die Verspannungen löst, solche
Maßnahmen stärken das Wohlbefinden
enorm. So ließ die Parfümerie Bellissima –
schon der Name weckt positive Assoziationen – den Bewohnern und Gästen am Gesundheitstag eine wohltuende Handmassage
angedeihen und präsentierte Produkte und
Dienstleistungen rund um die Kosmetik.
Physiotherapeut Helmut Uhlhorn wiederum
ist schon seit Bestehen der Residenz Partner
für alle Fragen im Bereich Krankengymnastik und Massagen. Zusätzlich gehört die Einweisung an den Fitnessgeräten ebenso zu
seinen Aufgaben wie die Leitung einer speziell entwickelten Hockergymnastik. Hierbei können auch weniger Bewegliche im Sitzen spielerisch ihre Muskulatur trainieren,
beispielsweise beim Greifen kleiner Stäbe
mit den Zehen.
Immer gut zu Fuß
Apropos Füße: In Sachen Fußgesundheit
kennt sich Melanie Roithner als staatlich geprüfte Podologin bestens aus. Sie weiß, dass
jeder Mensch schmerzfrei und leichten
Schrittes selbst weitere Strecken gehen können möchte. Die medizinische Fußpflege bildet daher die Grundlage für gesunde Füße
und kennt viele Wege, wie jemand seinem
Ziel, beschwerdefrei zu laufen, nahe kommen
i WILLKOMMEN, KAI LAUENROTH!
Einmal Harz und zurück – so könnte man die beruflichen Stationen von Kai Lauenroth in der GDA umschreiben. Er leitet nun die
GDA Residenz und das Hotel Schwiecheldthaus in Goslar.
Im Harz geboren, aufgewachsen und beruflich im Hotelbereich
groß geworden, führte Kai Lauenroth viele Jahre ein Vier-SterneHaus in Goslar, bevor er bei der GDA zunächst das Wohnstift in
Hannover-Waldhausen übernahm. Nun ist er wieder in heimische
Gefilde mit familiärem Umfeld zurückgekehrt und sagt: „Es ist
schön, wieder in Goslar zu sein!“ Kai Lauenroth freut sich auf das
Kennenlernen der Residenz-Bewohner/innen. Er passt mit dem
Schwiecheldthaus auch in anderer Hinsicht gut zusammen, findet der neue Residenzdirektor:
„Es macht mir Freude, für und mit Seniorinnen und Senioren zu arbeiten.“ uju
kann. Kommunikation ist besonders wichtig,
denn die Expertin weiß aus Erfahrung, dass
Wissen und Informationen über Fußgesundheit häufig zu gering sind. Roithner entscheidet nach ausführlicher Anamnese, welche
Therapie die individuell richtige ist. Bei vorliegender Deformation der Zehen helfen zum
Beispiel individuell angefertigte Druckschutzelemente, die den Schmerz verhindern
oder zumindest erheblich lindern. Für eingewachsene Nägel gibt es die Nagelspannentherapie. Und gymnastische Übungen erhalten
die Beweglichkeit.
Auf die Beweglichkeit insgesamt richtete sich
auch der Fokus beim flotten Tango im Restaurant des Schwiecheldthauses. Hier konnte zu
Live-Musik fröhlich das Tanzbein geschwungen werden. Aber auch der Genussfaktor kam
bei duftendem Kaffee und leckerem Kuchen
nicht zu kurz. Als krönender Abschluss des
informativen Gesundheitstages blitzte plötzlich Hexenzauber auf: Die Wolfshäger Hexenbrut begeisterte mit farbenfrohen, fantasievollen Kostümen und einem Ritt auf dem Hexenbesen!
Fotos (2): E. Möller
Der Gesundheits-Infotag gab den zahlreichen
Gästen aber auch dazu Gelegenheit, das
Schwiecheldthaus insgesamt als Residenz
und Hotel besser kennenzulernen. Dieser Aspekt ist Direktor Kai Lauenroth ebenfalls sehr
wichtig: „So können wir jedem zeigen, welch’
abwechslungsreiches und buntes Leben sich
hinter unseren historischen Mauern verbirgt.“ Ursula Jung
27
Einsatzfreudige Bewohner
und Bewohnerinnen
vor Rettungshubschrauber
HannoverKleefeld
Fotos: O. Heissler
Das ist echter Einsatz!
Man wünscht es niemandem. Aber manchmal passiert es eben doch,
dass der Rettungsdienst gerufen werden muss, weil es einem Menschen
schlecht geht. In solchen Fällen ist jeder froh, wenn die Retter rasch
da sind, die Lage schnell überblicken und angemessen handeln.
Dafür brauchen sie vor allem eine gute Ausbildung. Und jetzt die
Überraschung: An dieser Ausbildung wirken auch einige Bewohner
des GDA Wohnstiftes Hannover-Kleefeld persönlich mit!
W
ie vieles im Kleefelder Haus, so begann auch diese unglaubliche Geschichte mit Stiftsdirektor Martin Stodolny
bzw. seinem früheren Engagement für die Johanniter. Genau genommen müsste man sogar noch viel weiter in der Zeitgeschichte zurückgehen, aber hier liegen die Anfänge ein
bisschen im Dunkeln. Fest steht nur: Der Ritterliche Orden St. Johannis vom Spital zu Jerusalem ist der älteste geistliche Ritterorden.
Der Johanniterorden
Zunächst ist er eine Laienbruderschaft, die ein
Mitte des 11. Jahrhunderts gegründetes Hospital in Jerusalem leitet. Dieses Spital sowie
weitere in Italien und Südfrankreich erhalten
ein halbes Jahrhundert später vom Papst ein
28 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
Schutzprivileg. Im 12. Jahrhundert wandelt
sich die Spitalbruderschaft dann zum geistlichen Ritterorden, der Anfang des 13. Jahrhunderts als nationale Zusammenschlüsse sogenannte Zungen bildet. Diese gliedern sich
wiederum nochmals auf und bilden eine Organisationsstruktur, die bis zum Ende des 18.
Jahrhunderts im Wesentlichen unverändert
bleibt. So kann man den Johanniterorden als
erste übernationale Gemeinschaft Europas
bezeichnen.
Anfang des 19. Jahrhunderts wird er nach der
Säkularisierung in Preußen zu einem vermögenslosen Personenverband, bis König Friedrich Wilhelm IV. ihn 1852 als selbstständigen
geistlichen Ritterorden wieder herstellt. Fortan widmet sich der nunmehr rein evangeli-
sche Johanniterorden diakonischen Aufgaben und tritt für den christlichen Glauben ein.
Er ist Träger von Altenpflegeeinrichtungen
und Krankenhäusern. Als Ordenswerke unterhält er die die Johanniter-Schwesternschaft
e.V., die Johanniter-Hilfsgemeinschaften sowie seit 1952 die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Alte Kontakte neu belebt
Und was hat das alles mit Martin Stodolny zu
tun? Nun, der Stiftsdirektor hat schon seit
seiner Jugend für die Johanniter Freiwilligenarbeit geleistet, dort auch seine erste Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert
und Jahre später hier schon eine leitende berufliche Position bekleidet. Diese Kontakte
sind nie abgerissen, obwohl Martin Stodolny
bereits seit sechs Jahren eine Führungskraft
der GDA ist.
Nun begab es sich im frühen Frühjahr 2016,
dass das Johanniter-Akademie Bildungsinstitut Hannover zur besseren Ausbildung und
Prüfung künftiger Berufsretter Darsteller für
die Realistische Unfalldarstellung (RUD)
suchte. In der Regel stehen für diese Zwecke
junge Menschen zur Verfügung. Wenn aber
Annemarie von Stülpnagel
rauf vor, dass sie für ihren Einsatz je nach
„Notfallsituation“ auch entsprechend geschminkt und auf ihr Verhalten in der geforderten Rolle eingestellt werden. Schließlich
sollen die künftigen Retter möglichst realistische Gegebenheiten in der Ausbildung und
Prüfung vorfinden.
Generalprobe

JEDER KANN IN EINE NOT
SITUATION GERATEN UND
WÜNSCHT SICH DANN NICHTS
MEHR ALS GUT AUSGEBILDETE
RETTUNGSKRÄFTE.
Situationen nachgestellt werden sollen, in denen alte Menschen Hilfe benötigen, dann
wird die realistische Darstellung schwierig.
Eine graue Perücke und geschminkte Fältchen im Gesicht allein genügen nämlich
nicht, um den Auszubildenden wirklich realistische Situationen mit Senioren vor Augen
zu führen. Schließlich unterscheiden sich
auch ihre Bewegungsabläufe und anderes
mehr von denen junger Menschen.
Also brachte Martin Stodolny kurzerhand interessierte und „spielfreudige“ Stiftsbewohner mit der Akademie zusammen. Wenig später kam der Ausbilder Lars Meier ins GDA
Haus, um einige einsatzfreudige „Opfer“
über den Sinn und Zweck sowie die Art der
Umsetzung der Realistischen Unfalldarstellung zu informieren. Als Einsatzort nannte er
die Räume des Bildungsinstituts der Johanniter, in dem Unfälle jeglicher Art, Einsätze mit
dem Hubschrauber, aber auch die Notversorgung hilfesuchender Menschen in ihren
Wohnungen nachgestellt werden. Und Lars
Meier bereitete unsere Gruppe auch gleich da-
Anschließend verabredete sich der Ausbilder
mit unseren Interessenten in der Akademie.
Vor Ort konnten sich die Teilnehmer dann
selbst ein Bild von den Schulungsräumen machen. Schon die imposante Ausstattung ließ
erahnen, wie vielseitig und anspruchsvoll die
Ausbildung zum Rettungssanitäter oder Notfallsanitäter sein muss.
Nun gab es auch Informationen zum Ablauf
der Übungen, die so echt wie möglich sein
sollten. Das wurde einmal durchgespielt. Bei
der Zentrale geht ein Notruf ein: „Paulastr.
10b, Frau Meyer, 78 Jahre, starkes Unwohlsein, bekommt schlecht Luft...“ Diese Informationen zum „Fall“ gehen sofort an den Rettungswagen, der in die Paulastraße saust.
Schon beim Betreten der Wohnung befragen
die Helfer dann mögliche weitere Anwesende
zur Situation. Nun muss der „Patientendarsteller“ in seiner vorgegebenen Rolle agieren,
damit die Auszubildenden die Symptome erkennen und die richtigen Notfallmaßnahmen
ergreifen können.
Noch konkreter wurde das, als Lars Meier mit
einigen unserer „Patientendarsteller“ und sowie einigen angehenden Rettungsassistenten
bzw. Notfallsanitätern eine solche Situation
„durchprobte“. Dafür musste unsere Bewohnerin Annemarie von Stülpnagel zunächst
„notfallmäßig“ geschminkt werden, schließlich sollte im Beispiel ein internistisches Problem möglichst realistisch aufgezeigt wer-
den. Also bekam Frau von Stülpnagel aus dem
Farbtopf leicht blaue Ohrläppchen und eine
blasse Haut, die zusätzlich noch nass benetzt
wurde. Als die Helfer kamen, musste die
„schweißgebadete“ Akteurin nun schwer atmen, husten und sich sehr müde und schlapp
fühlen. Die Auszubildenden maßen rasch ihren Blutdruck (der in Wirklichkeit natürlich
bestens in Ordnung war), kontrollierten ihren
Puls mit einem Spezialgerät, das zuvor auf die
simulierten Symptome programmiert worden ist, und vermuteten nun insgesamt einen
Sauerstoffmangel. Also erhielt unsere Frau
Stülpnagel nun Sauerstoff und wurde auf einer Trage für den Transport ins Krankenhaus
vorbereitet. Bravo! Besser hätten es beide Seiten gar nicht machen können!
Nach einer zweiten „Übung“, in der unsere
Bewohnerin Ursula Simanowski eine Dame
mimte, die möglicherweise einen Schlaganfall erlitten hat, sowie Bewohner Berthold
Adolf die Rolle ihres besorgten aufgeregten
Gatten übernahm, war allen künftigen Darstellern klar: Wer bereit ist, bei derartigen Einsätzen zur Ausbildung der Retter mitzuwirken, braucht Mut auf der „Bühne“, ein gutes
Verständnis zum fingierten Spiel der vorgegebenen Symptome – und eine starke Kondition. Denn so ein „Bühnentag“ in der Akademie kann schon mal acht Stunden dauern.
„Aber unser Einsatz lohnt sich“, finden alle
und haben sich nicht beirren lassen. Schließlich kann jeder mal in eine Notsituation geraten und wünscht sich dann nichts mehr als
gut ausgebildete Rettungskräfte, die auch bei
Senioren erkennen, welche Hilfe diese im
Notfall brauchen. Unseren Bewohnern hat
die Vorbereitung jedenfalls Spaß gemacht.
Nun warten sie darauf, dass Lars Meier sie zu
ihrem ersten „echten Einsatz“ abruft. Oda Heißler/red
i „WASSER UND MEHR“
Diesen Titel trägt eine Ausstellung im Wohnstift
Kleefeld mit ausdrucksstarken Bildern in Pastellkreide und Aquarell von Hannelore Bohmer. Die
Künstlerin fand Ende der 90er Jahre zur Malerei. Sie
hat lange auf Borkum gelebt und konnte hier das Spiel
der Gezeiten, die vom Wind getriebenen Wolken, den
endlosen Oststrand und die Stimmung des Lichtes in
den Wellen sinnlich studieren. So malt sie seitdem aus
ihrer inneren Empfindung heraus und gibt ihren Bildern
ihre Seele mit, wie Kulturreferentin Oda Heißler bei der
Vernissage treffend feststellte. Sie betonte auch, dass Hannelore Bohmer als Bewohnerin des
Kleefelder GDA Stiftes als anpackend, leidenschaftlich, humorvoll und lebensbejahend gilt.
Ihre Bilder werden dort noch bis Juni zu sehen sein. Sie sind auch käuflich, die Hälfte des
erzielten Preises spendet Frau Bohmer an den Verein der Freunde des Stiftes. sd
29
GLÜCKS
PILZE
Julia Baade zieht die Gewinner in der Zentrale
Viel Spaß hält jung
S
In der Märzausgabe hatte unsere
Zeitschrift die Leser wieder mit
ihrem jährlichen Osterrätsel zum
Mitmachen animiert.
Anschließend wurde überall in
den Stiften der GDA getüftelt und
gerätselt, um den Lösungssatz zu
finden: „Alles, was Spaß macht,
hält jung!“ Und auch die vielen
externen Teilnehmerinnen
sandten nicht nur ihre richtige
Antwort ein, sondern vermerkten
auf ihren Karten und in den
E-Mails auch häufig, wieviel
Freude ihnen das Osterrätsel
wieder bereitet hat.
30 LEBEN BEI DER GDA 2.2016
o sollte es sein. Entsprechend gut passte das diesjährige Lösungsmotto „Alles,
was Spaß macht, hält jung“ zur Stimmung der Rätselfreunde. Dieser Ausspruch
stammt ursprünglich vom legendären
Schauspieler Curd Jürgens, der das Leben
stets in vollen Zügen genossen hat. Er galt
nicht nur als exzellenter und unterhaltsamer
Gastgeber, sondern liebte auch selbst die Geselligkeit bei einem guten Essen.
Bei den Gewinnerinnen und Gewinnern des
GDA Osterrätsels ist das nicht anders. Alle
29 Glückspilze haben ihren Preis – jeweils
ein besonderes Schlemmer-Menü für vier
Personen in einem GDA-Restaurant – in vollen Zügen genießen können!
In diesem Jahr gratuliert die GDA folgenden
Preisträgern unter den Bewohnern
GDA Frankfurt: Hier griffen Chefkoch
Norman Wachter und Sous-Chef Holger
Prehn beherzt in die Losbox mit allen richtigen Antworten. Anschließend durften sich
die Bewohnerinnen Gerda Ebert, Dr. Erika
Saure und Ursula Merkel als Gewinnerinnen
freuen und nahmen ihre Gutscheine in Empfang. Die Auslosung fand während des sogenannten „Küchengesprächs“ statt, das dieses
Mal unter dem Motto „Alles Käse!“ diverse
Sorten zur Verkostung anbot.
Stift Göttingen: Als Glücksfee wirkte in
diesem Jahr Verwaltungsleiterin Annett Orlob. Ihr assistierte bei der verantwortungsvollen Aufgabe der stellvertretende Leiter der
Haustechnik, Christian Friede. Welche Freude für die Bewohner Ulrich Kley, Ilse Schumann und Karin Hering, als ihre Antwortkarten bei der Auslosung herausgefischt
wurden!
Stift Neustadt: Hier wurden die Gewinner
des Osterrätsels sozusagen in adliger Gesellschaft ermittelt – nämlich im Rahmen einer
szenischen Lesung über Lieselotte von der
Pfalz. Jubeln durften dann Gerrit Hartmann,
Günter Schlenz sowie Gisela Mohr, die bereits im letzten Jahr zu den Glücklichen gehört hatte.
Stift Trippstadt: Im schönen Pfälzer GDA
Haus machte die Verlosung Elisabeth Klein,
Zdena Bender und Ingrid Wendl zu strahlenden Gewinnerinnen. Dafür hatte dieses
Mal Rezeptionistin Marion Morhardt die
Glücksfee gespielt.
Stift Hannover-Kleefeld: In bewährter
Tradition wurden die Gewinner beim allseits
beliebten Offenen Singen gezogen. Das Amt
der „Karten-Fischerin“ übernahm dabei Ingrid Beyer, die als externer Gast immer gerne
mitsingt und Elfriede Förster, Hannelore
Bohmer und Günther Bolz als Gewinner ermittelte.
Stift Hannover-Waldhausen: Musikalische Klänge umrahmten auch in diesem
Haus die Ziehung der Gewinner. Genau gesagt: Es waren die schwungvollen Hits der
„Barber’s Spirits“, die im Stiftscafé für Stimmung sorgten. Dabei zog Christa Blütling
vom Heimbeirat als Gewinner Dr. Werner
Kirchhoff, Ruth Wenk und Hildegard Törner. Alle drei Rätsel-Meister konnten zum
Menü-Gutschein auch einen Blumenstrauß
in Empfang nehmen.
Stift Wiesbaden: In gemütlicher Kaffeeund-Kuchen-Runde mit allen eingeladenen
Bewohnern übernahm Kulturreferentin Andrea Derstroff die Rolle der Glücksfee. Im
Hildastift heißen die Gewinner Waltraut
Becht, Manfred Bürger sowie das Ehepaar
Wilhelm und Lieselotte Fetz. Zur Feier des
Tages wurde darauf sofort mit einem Gläschen Sekt angestoßen.
Residenz Schwiecheldthaus Goslar: Hier
hat Direktor Kai Lauenroth ganze Arbeit verrichtet und beherzt aus der Losbox drei
glückliche Gewinnerinnen gezogen. Darüber
freuen sich Ingrid Miels, Gisela Wehlitz und
Siegfried Koppe sehr.
Damit nicht genug, denn natürlich fieberten
auch die vielen externen Rätselfreunde einer
guten Nachricht entgegen. Aus welcher Region Deutschlands sie auch immer ihre Antworten eingesandt hatten – alle richtigen gelangten in der GDA Servicezentrale unter den
zarten Händen von Julia Baade aus dem Marketing-Team zur Verlosung.
Servicezentrale Hannover: Folgende acht
Gewinner freuten sich mit ihren jeweils drei
Gästen über kulinarische Genüsse in einem
GDA Restaurant: Walter Sommer aus Ellerstadt, Gerda Hubert aus Neustadt, Reinhard
Schirmer aus Göttingen, Almut Schulze aus
Meinersen, Rosemarie Wittig aus Wiesbaden, Käte Faulwasser aus Seelze, Michael
Rehrauer aus Nidderau sowie Wolfgang
Heimeshoff aus Goslar. i DIE GDA
GRATULIERT
30-jähriges Wohnjubiläum feierte Helene
Spaniel im Göttinger Wohnstift.
20-jähriges Wohnjubiläum feierten Else
Möhrke im Frankfurter Wohnstift, Hildegard
Federl im Stift Hannover-Kleefeld, Helga Kunz
im Wiesbadener Hildastift sowie Annemarie
Tegtmeier, Wally Otte, Irmgard Niederhausen
und Roswitha Körtge im Wohnstift Göttingen.
30-jähriges Dienstjubiläum begingen
Josefa Immetsberger als Pflegefachkraft im
Trippstadter Stift sowie Helga Wabner vom
Ambulanten Dienst im Stift Neustadt.
25-jähriges Dienstjubiläum feierten Stiftsarzt Dr. Christoph von Papen und Krankenpflegehelferin Lourdes Barnachea im Hildastift
Wiesbaden sowie Teresa Pyrcek aus dem Service im Stift Hannover-Kleefeld.
20-jähriges Dienstjubiläum begingen die
Küchenhilfen Galina Müller und Angelika
Holfert im Neustadter Stift. Renate Koch und
Aloysia Orlob jeweils aus dem Reinigungsteam
des Göttinger Stiftes feierten dieses Jubiläum
ebenfalls, genau so Heike Reineck vom Ambulanten Pflegedienst im Wohnstift Waldhausen,
Kerstin Seitz-Asel als Pflegeassistentin im Wohnstift Trippstadt, Servicekraft Simone Seyfarth im
Domizil am Schlosspark in Bad Homburg sowie
Nevenka Prusina aus der Ambulanten Pflege
des Frankfurter Wohnstifts.
Gesellschaft für Dienste im Alter
ADRESSEN UND ANSPRECHPARTNER
Servicezentrale
Geschäftsführung: Dr. Holger Horrmann
Hildesheimer Straße 187, 30173 Hannover, Tel: 0511 28009-0
Wohnstift Göttingen
Direktor: Carsten Patowsky
Wohnstiftsberatung: Marc Kahle
Vorsitzende der Bewohnervertretung:
Dr. Annerose Heydemann
Charlottenburger Straße 19
37085 Göttingen-Geismar
Tel: 0551 799-0
Senioren-Residenz
Schwiecheldthaus Goslar
www.gda.de
Wohnstift Neustadt
a.d. Weinstraße
Direktor: Christoph Stöckmann
Wohnstiftsberatung: Anja Freunscht
Vorsitzender der Bewohnervertretung:
Gerhard Hellmann
Haardter Straße 6
67433 Neustadt a.d. Weinstraße
Tel: 06321 37-0
Hildastift Wiesbaden
Direktion: Kai Lauenroth
Residenzberatung: Nicolle Boost
Vorsitzende des Bewohnerbeirates:
Hilde Habermalz
Schwiecheldtstraße 8-12, 38640 Goslar
Tel: 05321 312-0
Direktor: Jens Wolter
Wohnstiftsberatung: Klaus Weber
Vorsitzender des Einrichtungsbeirates:
Gerhard Kruse
Hildastraße 2, 65189 Wiesbaden
Tel: 0611 153-0
Wohnstift Hannover-Kleefeld
Wohnstift Frankfurt am Zoo
Direktor: Martin Stodolny
Wohnstiftsberatung: Jörg Ziesemer
Vorsitzende des Heimbeirates:
Eva-Maria Stakemann
Osterfelddamm 12, 30627 Hannover
Tel: 0511 5705-0
Direktor: Lothar Türkis
Wohnstiftsberatung: Sabine Schneider
Stellv. Vorsitzende des Einrichtungsbeirates: Nana Härter
Waldschmidtstraße 6, 60316
Frankfurt/Main
Tel: 069 40585-0
Wohnstift Hannover-Waldhausen
Direktorin: Christine Rennekamp
Wohnstiftsberatung: Catarina Bauch
Vorsitzende des Heimbeirates:
Waltrud Gemmeke
Hildesheimer Straße 183, 30173 Hannover
Tel: 0511 8401-0
Pflegehaus Hannover-Ricklingen
Leitung: Dieter Meer
Düsternstraße 3, 30459 Hannover
Tel: 0511 16260-0
Wohnstift Trippstadt
Rind’sches Bürgerstift
Bad Homburg
Direktor: Klaus Wimbert
Wohnberatung: Claudia Schumacher
Gymnasiumstraße 1, 61348 Bad Homburg
Tel: 06172 891-0
Domizil am Schlosspark
Bad Homburg
Direktor: Michael Großmann
Wohnstiftsberatung: Gudrun Patt
Vor dem Untertor 2, 61348 Bad Homburg
Tel: 06172 900-6
Direktion und Wohnstiftsberatung:
Verena Bonin
Vorsitzende des Heimbeirates:
Ingeborg Fink
Am Judenhübel 13, 67705 Trippstadt/Pfalz
Tel: 06306 82-0
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Foto: M. Kelling
Foto: Goslar marketing gmbh/Stefan Schiefer
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