Wirtschaftliche Situation Orthopaeden

Transcription

Wirtschaftliche Situation Orthopaeden
Wirtschaftliche Situation der auf
Basisversorgung
ausgerichteten bayrischen
Orthopäden
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte - Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Einleitung
Für Ihre Notizen.
1
Einleitung
Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie sind in Bayern Primärärzte, die von
den Patienten oft direkt im Zusammenhang mit Sportverletzungen, aber auch mit
Krankheiten im Bewegungsapparat aufgesucht werden. Darüber hinaus sind sie
unabdingbarer Bestandteil beim Ausgleich von Versorgungsdefizite
muskuloskelettaler Erkrankungen.
Mehr als die Hälfte der in Bayern niedergelassen Orthopäden arbeiten aber unter
wirtschaftlich schwierigen Verhältnissen, was jedoch aus den bisher vorgelegten
Statistiken nicht hervorging. Betrachtet man aber die einzelnen Leistungsspektren
der Orthopädiepraxen, dann ergeben sich folgende Gruppen:
1. Gruppe: rein konservative Orthopäden
Diese Gruppe übernimmt häufig im Rahmen von Sportverletzungen die
Erstversorgung der Patienten. Weitere Leistungen sind orthopädische
Schmerztherapie oder physikalische und medikamentöse
Arthrosebehandlungen. In der Diagnostik und adäquaten wohnortnahen
kompetenten Versorgung der Erkrankungen und Verletzungen der
Haltungs- und Bewegungsorgane liegt die Hauptaufgabe dieser
Orthopäden , damit Chronifizierungen und kostenaufwändige Therapien
sowie stationäre Behandlungen und Operationen soweit möglich
vermieden werden können.
2. Gruppe: Orthopäden mit weniger als 10% OPUmsatz
Neben dem vorgenannten Leistungsspektrum bietet diese Gruppe noch
wenige und einfachere Operationen, wie Gelenksarthoskopie an.
3. Gruppe: Orthopäden mit mehr als 10% OPUmsatz
Diese beiden ersten Gruppen sind sowohl von der Zahl der Behandlungsfälle, als
auch von der individuellen Fallpunktzahl, die pro Fall angesetzt werden kann,
budgetiert. Lediglich Gruppe 2 kann durch die dort durchgeführten „kleinen“
operativen Leistungen geringe Vergütungsanteile aus den unbudgetierten und mit
festem Punktwert vergüteten sog. Strukturvertragsleistungen erwirtschaften.
Der durchschnittliche Fallwert bayrischer Orthopäden liegt bei ca. 52 Euro, was
aber die wirtschaftliche Situation der einzelnen Gruppen nicht widerspiegelt.
Tatsächlich liegt der Fallwert der Gruppe 1 bei 38,10 Euro und die Gruppe 2
realisiert einen Fallwert von 41,10 Euro. Die operativ tätigen Orthopäden der
Gruppe 3 erhalten pro Fall 67,40 Euro.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Einleitung
Für Ihre Notizen.
Unter Zugrundelegung dieser differenzierten Fallwerte ergibt sich die folgende
wirtschaftliche Situation der konservativ-tätigen Gruppen 1 und 2.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
2
Betriebswirtschaftliche Situation
2.1
Kosten
Die nachstehenden Kostenbetrachtungen zeigen die wirtschaftliche Situation
durchschnittlicher Musterpraxen der vorgenannten Gruppen 1 und 2. Die
Kostengrößen beziehen sich jeweils auf ein Quartal.
2.2
2.2.1
Personalkosten
Grundlagen
Als Kostengrundlage für die nachfolgenden Berechnungen der Personalkosten
wurde der Gehaltstarifvertrag der Arzthelferinnen der Bundesärztekammer
verwendet.
Tabelle 1:
Tabelle 2:
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
2.2.2
2.2.2.1
Personelle Ausstattung
Gruppe 1
Um die organisatorische und medizinische Qualität einer Orthopädiepraxis der
Gruppe 1 aufrecht zu erhalten sind
-
-
3 Vollzeitkräfte
o
Eine Vollzeitkraft wird für Verwaltungstätigkeiten an der
Anmeldung eingesetzt
o
Die zweite Vollzeitkraft ist als Arztbegleitung eingesetzt und
assistiert bei den Behandlungen bzw. erledigt anfallende
Verwaltungstätigkeiten. Zu ihren Aufgaben gehören auch das
Anlegen von Verbänden und das Überwachen der physikalischen
Therapien.
o
Die dritte Vollzeitkraft wird überwiegend als Röntgenassistentin
eingesetzt. Sie übernimmt auch die medizinisch notwendigen und
in der Praxis möglichen Therapien, wie Wärme-/Kältebehandlungen oder Bestrahlungen und weitere techn. Leistungen
1 Auszubildende/Aushilfe
o
-
U.a. Unterstützung bei hochfrequenten Arbeitstagen und auch
krankheits- oder urlaubsbedingten Ausfällen
1 Reinigungskraft
o
Täglicher Reinigungsaufwand liegt bei ca. 2 Stunden und ist vor
allem für den technisch einwandfreien Funktionserhalt der
technischen Ausstattung einer Orthopädenpraxis unabdingbar
als Untergrenze anzunehmen.
2.2.2.2
Gruppe 2
In der Gruppe 2 ist aufgrund der höheren Patientenzahl und zusätzlichen
Untersuchungen und Assistenzen bei den „kleinen“ Operationen mindestens eine
Halbtagskraft mehr zu rechnen.
2.2.3
Qualifikation des Personal
Arzthelferin – Vollzeit - Erstkraft: Berücksichtigt wird hier eine Helferin mit 11
bis 16 Jahren Berufserfahrung und einer Einstufung in die Tätigkeitsgruppe III aus
dem Gehaltstarif für Arzthelferinnen. Zu berücksichtigen sind hier auch die
Arbeitgeberbeiträge als Personalnebenkosten, sowie BG-Beiträge.
Als überschlägige Kalkulationsgröße werden hier 2.200 Euro pro Monat bzw.
6.600 Euro pro Quartal angesetzt.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
In Gruppe 2 muss hier aufgrund der erhöhten hygienischen und technischen
Anforderungen eine Helferin der Tätigkeitsgruppe IV eingesetzt werden. Es fallen
somit monatliche Kosten von 2.400 Euro, also 7.200 Euro pro Quartal an.
Arzthelferin – Vollzeit - Helferin: Berücksichtigt wird hier eine Helferin mit 7 bis
10 Jahren Berufserfahrung und einer Einstufung in die Tätigkeitsgruppe III aus
dem Gehaltstarif für Arzthelferinnen. Zu berücksichtigen sind hier auch die
Arbeitgeberbeiträge als Personalnebenkosten, sowie BG-Beiträge.
Als überschlägige Kalkulationsgröße werden hier 1.650 Euro pro Monat bzw.
4.900 Euro pro Quartal angesetzt.
Auch hier werden in Gruppe 2 höhere Anforderungen gestellt, dass auch für die
zweite Vollzeitkraft eine Helferin der Tätigkeitsgruppe IV eingesetzt werden muss,
und dadurch höhere Kosten entstehen. Durchschnittlich fallen hier 2.200 Euro
monatlich und 6.600 Euro pro Quartal an.
Arzthelferin – Halbtags: Es gelten die identischen Überlegungen wie oben und
deshalb eine Kalkulationsgröße von 1.100 Euro pro Monat bzw. 3.300 Euro pro
Quartal.
Auszubildende/Aushilfe: Berücksichtigt werden hier die Durchschnittskosten für
Auszubildende der verschiedenen Lehrjahrsstufen mit 630,-- Euro pro Monat bzw.
1.890 Euro pro Quartal
Reinigungskraft: Hier werden als durchschnittliche Kosten pro Monat 580 Euro
bzw. 1.740 Euro pro Quartal angenommen.
Anmerkungen:
-
es wird angenommen, dass aufgrund der wirtschaftlich angespannten Situation in vielen
Orthopädiepraxen keine Urlaubsgelder oder Weihnachtsgratifikationen ausbezahlt werden
-
in dieser überschlägigen Betrachtung sind regionale Unterschiede durch Annahme von
Durchschnittswerten ausgeglichen
-
nicht berücksichtigt bleiben auch Kosten für etwaige Praxisvertreter, die die regionale
Versorgung bei verpflichtenden Fortbildungen des Praxisinhabers aufrecht erhalten
Überschlägige Kalkulation Personalkosten:
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
Kosten der Praxis
Gruppe 1
Gruppe 2
Erstkraft
Helferin
Röntgenassistentin
Azubi
Aushilfe - Halbtags
6.600,00 €
4.900,00 €
6.600,00 €
1.890,00 €
7.200,00 €
6.600,00 €
7.200,00 €
1.890,00 €
3.300,00 €
Reinigungskraft
1.740,00 €
1.740,00 €
Gesamtkosten pro Quartal
Gesamtkosten pro Monat
21.730,00 €
7.243,33 €
27.930,00 €
9.310,00 €
2.3
Raumkosten
Hier wird als unterster Level angemessener Praxisräume eine Größe von 180qm
angenommen. Um auch hier einen Ausgleich der regionalen Unterschiede zu
finden wird ein Mietpreis incl. Nebenkosten von 15 Euro/qm kalkuliert, sodass
monatlich 2.700 Euro bzw. 8.100 Euro pro Quartal anfallen.
Gruppe 2 benötigt für die weitere technische Ausstattung der Praxis mindestens
210qm, wofür monatlich 3.150 Euro bzw. 9.450 Euro pro Quartal anfallen.
2.4
Investitionskosten
Hierunter wurden überschlägig zusammengefasst:
-
Zinszahlungen für gekaufte med.techn. Geräte bzw. Leasinggebühren
-
Abschreibungen zur Bildung von Rücklagen für Ersatzinvestitionen der
Praxis
Es werden hier 1.500 Euro pro Monat bzw. 4.500 Euro pro Quartal angesetzt.
In der Gruppe 2 sind wesentliche höhere Investitionen zu tätigen, wodurch sich
dieser Anteil auf 2.000 Euro monatlich bzw. 6.000 Euro pro Quartal erhöht.
Anmerkung: Diese Kosten wurden sehr niedrig angesetzt, obwohl teilweise sehr
viel höhere Investitionen zu tätigen wären. Hier eine kurze Übersicht vorhandener
bzw. anzuschaffender Geräte in orthopädischen Praxen:
-
Praxishard- u. -software , je nach Anzahl der Arbeitsplätze
o
-
20.000 - 40.000 Euro
Eine komplette Digitalisierung der Praxis (Röntgen, Sono, usw.)
o
40.000 Euro
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
-
Röntgen
o
-
Sono
o
-
50.000 Euro
weitere techn. Einrichtungen z.B.
o
2.5
30.000 Euro
Osteodensitometrie (Osteoporose !)
o
-
60.000 Euro
Elektrotherapiegeräte, therapeutischer Ultraschall usw.: 20.000
Euro
Sonstige Kosten
Über die drei vorgenannten größten Kostenblöcke hinaus, fallen weitere
Betriebskosten in einer Orthopädenpraxis an. Folgende laufenden monatlichen
Kosten sind hier zu berücksichtigen:
-
-
Portoaufwand für das Versenden der gesetzlich geforderten Berichte an
den Hausarzt des Patienten
o
Gruppe 1: Bei einer durchschnittlichen Fallzahl von 787 Patienten
fallen hier ca. 150,-- Euro an
o
Gruppe 2 rechnet aufgrund der erhöhten Fallzahl mit über 250,-Euro
Telefonkosen
o
-
-
Hier wird der kostengünstige Flatratetarif der Telekom incl.
Praxisnotwendigem Internetzugang für 65,-- angerechnet
Wartung EDV
o
Ein durchschnittlicher Softwarewartungsvertrag kostet ca. 150,-Euro
o
Monatsupdate digitale Software 70 Euro
Steuerberatungskosten
o
Gruppe 1: ca. 350,-- Euro
o
Gruppe 2: Aufgrund der höheren Personalausstattung und
vermehrter Buchungsaufwand für Verbrauchsmaterial ca. 500,-Euro
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
-
Instandhaltung der Praxis
o
-
Gruppe 1 und 2: Pflege und Wartung der notwendigen
med.techn. Ausstattung bedingt hier einen Aufwand von ca. 200,- Euro
Beiträge und Versicherungen
o
Gruppe 1: Hierunter fallen Beiträge für den Berufsverband und
weitere Verbände wie z.B. der Deutsche Facharztverband, sowie
eine ausreichende Haftpflichtversicherung. Monatliche Kosten
hierfür betragen mindestens 200,-- Euro
o
Gruppe 2: Durch größere operative Eingriffe werden von der
Versicherern höhere Deckungssummen verlangt, die die Prämien
beeinflussen. In dieser Gruppe fallen deshalb ca. 350,-- Euro an
-
Wartezimmerlektüre: 120,-- Euro
-
Fortbildungen und Fachliteratur
o
Fortbildungen sind für Mediziner gesetzlich verpflichtend und
kosten pro Monat durchschnittlich 150,-- Euro
Überschlägige Kalkulation sonstigen Kosten:
Kosten der Praxis
Gruppe 1
Gruppe 2
Porto
Telefon
WartungEDV
Steuerberatung
Instandhaltung Praxis
Beiträge und Versicherungen
Wartezimmerlektüre
Fortbildung
150,00 €
65,00 €
220,00 €
350,00 €
200,00 €
200,00 €
150,00 €
150,00 €
250,00 €
65,00 €
220,00 €
500,00 €
200,00 €
350,00 €
150,00 €
150,00 €
Gesamtkosten pro Quartal
Gesamtkosten pro Monat
1.485,00 €
4.455,00 €
1.885,00 €
5.655,00 €
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Betriebswirtschaftliche Situation
Für Ihre Notizen.
Nicht berücksichtigt
Nach kalkulatorischen Grundsätzen sollten zusätzlich noch folgende Kosten
berücksichtigt werden:
-
kalkulatorische Zinsen: Hierunter sind mögliche Zinserträge zu
berücksichtigen, die angefallen wären, wenn Eigenkapital nicht in die
Praxis, sondern in Wertanlagen geflossen wäre.
-
Kalkulatorischer Unternehmerlohn: Dem Freiberufler Arzt wird lediglich
ein Ausgleich für seine medizinische Leistung gewährt.
Managementaufgaben, wie Buchhaltung, Fortbildungskosten,
Praxisführung werden nicht vergütet. Um die Rentabilität einer Praxis
beurteilen zu können, sollte der Zeitaufwand mit einem adäquaten
Stundenlohn angesetzt werden. Als Annäherungsgröße könnten hier ca.
240 Stunden pro Jahr mit einem kalkulatorischen Stundenlohn von 50
Euro, also 12.000 Euro pro Jahr minimal angesetzt werden.
-
Kalkulatorisches Risiko: Im Vergleich zu einem angestelltem Arzt trägt
der niedergelassene Freiberufler immer das Risiko des wirtschaftlichen
Scheiterns seiner Praxis. Objektiv ist hier ein entsprechender Ansatz von
250 – 500 Euro pro Monat kalkulierbar.
Diese Kosten wurden in dieser Kurzbetrachtung nicht berücksichtigt.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Einnahmen und Gewinn
Für Ihre Notizen.
3
Einnahmen und Gewinn
3.1
Einnahmen
Die nachstehenden Angaben über die Fallwerte stammen aus einer Berechnung
der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) für das Quartal 3/2006. Eine
entsprechende Folie ist diesem Bericht als Anlage beigefügt.
3.1.1
Gruppe 1
Derzeit ist bei konservativ tätigen Orthopäden (Gruppe 1) von einem
durchschnittlichen GKV-Umsatz pro Patienten und Quartal von 38,10 Euro
1
auszugehen. Die durchschnittliche Fallzahl beträgt in etwa 787, sodass sich ein
Quartalsumsatz von 29.965,50 Euro ergibt.
3.1.2
Gruppe 2
In der Gruppe 2 (Orthopäden mit kleinen bzw. sehr wenigen operativen Eingriffen)
wird ein durchschnittlicher Umsatz von 41,10 Euro pro Patienten und Quartal
errechnet. Hier ergibt sich aufgrund durchschnittlich 1.089 Fälle einen
Quartalsumsatz von ca. 44.320,50 Euro.
3.2
Gewinn/Verlust aus kassenärztlicher Tätigkeit
Hieraus ergibt sich folgende Ergebnistabelle:
Gruppe 1
Gruppe 2
Umsatz
GKV-Einnahmen
29.865,50 €
44.320,50 €
29.865,50 €
44.320,50 €
Personalkosten
Raumkosten
Investitionskosten
21.730,00 €
8.100,00 €
4.500,00 €
27.930,00 €
8.450,00 €
6.000,00 €
Sonstige Kosten
4.455,00 €
5.655,00 €
Gesamtkosten
38.785,00 €
48.035,00 €
Gesamtumsatz
Kosten der Praxis
Ergebnis der Praxis pro Quartal Ergebnis der Praxis pro Monat -
8.919,50 € 2.973,17 € -
3.714,50 €
1.238,17 €
1
Gerade konservative Versorgerfachärzte zeichnen sich durch eine relativ hohe
Kontakthäufigkeit aus, was durch die reine Angabe der Anzahl der Behandlungsfälle nicht
ausreichend dargestellt ist.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Fazit
Für Ihre Notizen.
4
Fazit
Aus den vorstehenden Analysen ist klar zu erkennen, dass ein wirtschaftlich
sinnvolles Arbeiten unter unternehmerischen Gesichtspunkten in konservativen
orthopädischen Praxen in Bayern so gut wie nicht mehr möglich ist. Dies kann nur
durch praxisinternen Ausgleich mit privatärztlichen Einnahmen erfolgen.
Welche Auswirkungen diverser Wahltarife im PKV-Bereich haben werden, ist
derzeit nicht abzusehen; tendenziell wird sich aber hier die Einnahmesituation
verschlechtern, sodass dann ein Ausgleich des o.g. Defizits nur schwerlich
möglich sein wird.
Neben der Versorgung von Patienten mit Verletzungen der Haltungs- und
Bewegungsorgane und Patienten mit akuten Schmerzbildern der Wirbelsäule ,
der Gelenke und mit Deformitäten erfolgt aufgrund der demographischen
Entwicklung zunehmend die Versorgung chronischer Erkrankung mit
unproportional hohen Folgekosten im Falle unzureichender Diagnostik und
Therapie wie Arthrose , Osteoporose, Rückenschmerz und diabetischer Füße.
Abgesehen von der präventiven Beratung und Versorgung vom Säugling bis zum
Greis.
Die unter Punkt 2.4 aufgezeigten Investitionen müssen schon jetzt von einzelnen
Praxen zurückgestellt werden, weil dies die wirtschaftliche Lage nicht zulässt.
Ein Verzicht auf diese hochspezialisierte Medizin in derzeit wohnortnahen
Bereichen, ist nicht denkbar. Diese flächendeckende Versorgung kann auch nicht
durch andere Berufsgruppen aufgefangen werden und würde die orthopädische
Basisversorgung extrem einschränken.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten
bayrischen Orthopäden
Anlage 1
Für Ihre Notizen.
5
Anlage 1
5.1
Betriebswirtschaftliche Definitionen
In diesem Abschnitt werden die drei Gruppen der Augenärzte definiert, auf die im
weiteren Bericht Bezug genommen wird.
5.1.1
Gruppe 1: Rein konservativer Orthopäde
In diese Gruppe fallen alle bayr. Orthopäden, die lediglich Leistungen aus den Kapiteln 18
(Orthopädische Leistungen) und 31.6.2 (Orthopädisch-chirurgisch konservative Leistungen)
erbringen. Aus dem Kap. allgem. ärztliche Leistungen werden die Ziffern 02510 , 02511 , 02512
(El.therapie etc.): Leistungen aus Kapitel 30 : Chirotherapie,Massagen ; Leistungen aus den Kapiteln
33 (Sonographie);34 (Röntgen + Osteodensitometrie) und 35 (psycho-somatische Grundversorgung)
erbracht.
In diese Gruppe fallen in Bayern 178 Praxen mit insgesamt 186 Ärzten. Von dieser Gruppe werden
ca. 146.300 Fälle pro Quartal behandelt.
5.1.2
Gruppe 2: Orthopäden mit wenigen operativen Leistungen
In diese Gruppe fallen alle bayr. Orthopäden, die lediglich Leistungen aus den Kapiteln 18
(Orthopädische Leistungen) und 31.6.2 (Orthopädisch-chirurgisch konservative Leistungen)
erbringen.
Darüber hinaus erbringt diese Gruppe auch operative Leistungen aus dem Kapitel 31 (Ambulante und
belegärztliche Operationen, Anästhesien, präoperative Leistungen,postoperative Leistungen,
orthopädisch-chirurgisch konservative Leistungen). Der Anteil am Gesamthonorar dieser Gruppe liegt
bei unter 10%.
298 Praxen bzw. 368 Ärzte fallen in Bayern in diese Gruppe. Es werden in diesen Praxen ca. 398.000
Patienten pro Quartal behandelt.
5.1.3
Gruppe 3: Orthopäden mit überwiegend operativen Leistungen
Diese Praxen generieren Ihre Einnahmen aus dem GKV-Bereich überwiegend aus dem dem Kapitel
31 (Ambulante und belegärztliche Operationen, Anästhesien, präoperative Leistungen,postoperative
Leistungen, orthopädisch-chirurgisch konservative Leistungen), erbringen selbstverständlich auch
Leistungen aus dem Kapitel 18 (Orthopädische Leistungen).
In Bayern sind dies 230 Praxen mit 409 Ärzten, die knapp über 400.000 Patienten behandeln.
© 2007 Dr. S. Götte – Orthopäde – Unterhaching und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte Straubing
Wirtschaftliche Situation der auf Basisversorgung ausgerichteten bayrischen Augenarztpraxen
Anlage 2 - Auswertung der KVB
6
Anlage 2 - Auswertung der KVB
© 2007 Dr. J.R. Stryz – Augenarzt - Regensburg und Rudolf Loibl – Unternehmensberatung für Ärzte - Straubing