Zu teuer? Oder den Preis wert?

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Zu teuer? Oder den Preis wert?
VOLKER WORLD
Pflegebetten
Nursing Beds
Klinikbetten
Hospital Beds
Pflegemöbel
Care Furniture
Krankenhausmöbel
Hospital Furniture
Funktionsmöbel
Utility Furniture
Komfortbetten
Convenience Beds
Hilfsmittel
Technical Aids
Ausgabe 13 · I. Quartal 2004 · Direktversand · 36.000 Exemplare · Abgabe gratis · Deutsch/Englisch · Edition 13 · 1st Quarter 2004 · Direct Delivery · 36,000 Copies · Free of Charge · German/English
Informationen für alle, die sich um die Pflege von Alten, Behinderten und Kranken kümmern · Information for all concerned with the care of the elderly, the sick and the handicapped
This issue contains English translations of the main articles and abstracts of all other texts, for complete versions log on to www.careinfo.info
Abb.: Völker AG
Seite 5
> WEITERE THEMEN:
Freiheitsentziehende
Maßnahmen in
der institutionellen Pflege
An der Vivantes Klinik Am Urban steht
die Patientenzufriedenheit im Mittelpunkt
Abb.: Vivantes
Illustr.: ProSell!
Sind Bettgitter zur
Sturzprophylaxe
geeignet?
„Unsere Sorge: Der Mensch“
Abb.: ProScript!
„Health and Design“
Betreuung im
rechtsfreien Raum?
Seite 11
Seite 4
Seite 13
> EDITORIAL:
> THEMA:
Zu teuer? Oder den Preis wert? ...... 1
Warum teuer oft preiswert, billig aber oft wirklich billig ist
GASTKOMMENTARE
TUT MIR LEID CHEF,
ABER SIE WOLLTEN JA UNBEDINGT
DAS BILLIGSTE PFLEGEBETT HABEN ...
Prof. Christel Bienstein zu
Prof. Dr. h. c. Neander ................. 3
Manfred Borutta über freiheitsentziehende Maßnahmen ..... 10
Illustr.: Sabine Gerke
Einklemmrisiken bei nichtnormgerechten Seitengittern ........ 10
G
Zu teuer? Oder den Preis wert?
THEMEN
REFERENZEN
Vivantes Klinik Berlin ................... 4
PRODUKT-INFORMATIONEN
Bessere Seitensicherungen: Völker ... 7
Bessere Messen: Vincentz ............. 15
Bessere Leuchten: Derungs ........... 15
INFOTAINMENT
Rückenschule .............................. 16
Kreuzworträtsel .......................... 16
Comic: Bett-Man ....................... 16
Anzeige
Impressum .................................. 16
W
Besuchen Sie uns vom
17. bis zum 19. Februar
auf der ALTENPFLEGE in
Hannover, Halle 2,
Stand C34
Bessere Betten
ir sind zu arm, um uns
billige Betten auf Dauer
leisten zu können“, so äußerte sich kürzlich ein Betreiber. Er verhandelte mit Bettenherstellern über die
Einrichtung weiterer Pflegeheime und
ignorierte mit seiner Feststellung den
nachgeschobenen Preisnachlass von einem der Anbieter.
Als Betreiber hat er sicher seine
Erfahrungen. „Wissen Sie“, sagte er,
„anfangs haben wir durchaus das
jeweils billigste Angebot wahrgenommen. Im Laufe der Jahre mussten aber
wir schmerzhaft feststellen, dass das
Billigste nicht immer das wirklich Preiswerteste ist. Zu leicht vergisst man, dass
unzureichende Funktionalität die Arbeit erschwert und unzulängliche Qualität Reparaturen und Ausfälle erhöht.“
Der Mann hatte es auf den Punkt
gebracht: Durchdachte Funktionalität
und beste Qualität haben ihren Preis.
Aber das rechnet sich. Womit wir bei
unserem Thema sind.
Die Investitionsentscheidungen
bei Pflegebetten
Werden Investitionsentscheidungen
für neue Pflegebetten nur mit dem
> Fortsetzung auf Seite 2
N
ach
dem
Besuch des Gymnasiums begann
Monika Schallock ihre Ausbildung
an
der Benedict
Sprachenschule
zur FremdsprachenkorresponMonika Schallock
dentin. In den
Folgejahren war sie in diesem Beruf bei
der Firma Miebach in Dortmund und
als Sekretärin des Vertriebsdirektors bei
Century II in Dortmund tätig. Nach
Ihrer Beschäftigung als Sekretärin des
Vorstandsvorsitzenden bei den Hüttenwerken Kayser in Lünen wurde sie
1995 bei der Völker AG zunächst im
Vertrieb eingesetzt, später dann als
Vorstandssekretärin.
Abb. (3): Völker AG
Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten, PSdg, Deutsche Post AG,
Entgelt bezahlt, H 59143
> VÖLKER PERSONALIEN:
Bettina Sobeck
Bettina Sobeck, 32, absolvierte nach
Ihrem Realschulabschluss die Fachoberschule für Verwaltung und Rechtspflege bis sie 1990 eine Ausbildung zur
Industriekauffrau bei der Firma Rabewerk in Bad Essen begann. Nach vier
Jahren wechselte sie 1994 zum Dammer Möbelwerk, wo sie in der Sachbearbeitung und Kundenbetreuung tätig
war. Im Juni 2003 wurde Frau Sobeck
Elke Piekatz-Vieth
bei Völker für die Auftragsbearbeitung
eingestellt.
Nach ihrem Abschluss der mittleren
Reife 1981 begann die 38-jährige Elke
Piekatz-Vieth eine Ausbildung zur
Bürokauffrau bei Völker. Anschließend
wurde sie dort ins Angestelltenverhältnis übernommen, wo sie zurzeit in der
Inlands-Auftragsbearbeitung eingesetzt
Katja Linkert
wird.
ern sprechen wir
von der
Macht der Gewohnheit. Meist
immer dann, wenn wir uns von liebgewonnenen aber doch eher schlechten Angewohnheiten trotz besserer
Einsicht nicht trennen können. Aber
wann sind Gewohnheiten schlecht?
Auf jeden Fall doch immer dann,
wenn diese uns nicht weiterbringen.
Leider stellt man das oft erst zu spät
fest: Wenn das Kind in den Brunnen
gefallen ist. Was das soll, hier und
heute? Hier, weil wir in dieser Ausgabe der Völker Wörld lieben Gewohnheiten an den Kragen gehen
wollen. Dem Irrtum, mit dem Billigsten am weitesten zu kommen.
Der falschen Meinung, Bewohnern
und Patienten sei ihr Umfeld
schnuppe. Und der schlechten Gewohnheit, Zupflegende grundsätzlich ruhigzustellten.
Denn das Gegenteil haben wir alle
schon selbst erfahren: Das Teure war
auf Dauer das preiswertere. Wir fühlen uns wohler in einem gediegenen
Ambiente. Und: Wer rastet, der rostet. Wenn wir gerade in dieser Ausgabe auch über die drei Themen
Kosten und Nutzen, Health and
Design, Schutz und Freiheit ausführlicher berichten, dann deswegen,
weil die ALTENPFLEGE vor der Tür
steht. Tausende besuchen sie jedes
Jahr, suchen nach Neuem und Besserem, nach Fortschritt und Innovationen. Nach Anstößen für die
eigene Arbeit. Um dann doch beim
Gewohnten zu verharren, weiterzumachen wie bisher? Wenn gute Gewohnheiten Fingerabdrücke des
Charakters sein können, schlechte
aber nur rein subjektive Notwendigkeiten sind, dann sollten wir ganz
besonders in der Pflege längst überholte Meinungen und Ansichten
über Bord werfen. Natürlich zum
Wohle von Bewohnern und Patienten, die uns anvertraut sind, die
ohne uns oft von Allen und Allem
verlassen sind. Aber auch im eigenen
Interesse. Denn bessere Produkte für
mehr Mobilität in Einrichtungen
mit Wohlfühl-Ambiente schaffen für
alle Beteiligten mehr Motivation
und für die Pflege speziell Arbeitsersparnis und Arbeitserleichterung.
Dass es mit dem Wegwerfen schlechter Angewohnheiten gar nicht so einfach ist, hat allerdings schon Mark
Twain festgestellt: Eine Angewohnheit könne man nicht einfach
aus dem Fenster werfen, meinte
der – man müsse sie die Treppe
hinunterboxen, Stufe für Stufe.
Aber das hatten Sie sich ja sowieso
vorge-nommen, für das laufende
Michael Hüppe
Jahr.
Abb.: M. Hüppe
Krankenhaus auf
Bewegungseinschränkung
neuen Wegen in die Tat umgesetzt: als Sturzrisiko
Pflegebett tatsächlich mehr oder weniger preiswert macht.
Die Kosten-/Nutzenanalyse
Bei einer Anschaffung von Pflegebetten darf das Investitionsbudget nie
einseitig betrachtet, es sollte stets auch
eine Kosten-/Nutzenanalyse erstellt
werden. Oft kann man bei einem Vergleich sehr schnell feststellen, dass sich
Mehrkosten pro Stück durch weit höhere Einsparungen bei den Folgekosten
schon nach Ablauf des ersten Einsatzjahres ausgeglichen haben.
Schließlich schlagen Mehrkosten bei
der Anschaffung von 300 Euro pro Bett
im Tagessatz nur mit knapp 8 Cent zu
Buche, wenn man den Nutzungszeitraum für ein Pflegebett auf 10 Jahre
festlegt (errechnet unter Annahme
einer Vollauslastung des Pflegebettes).
Diese 8 Cent sind ein völlig unbedeutender Betrag im Tagessatz und insbesondere im Vergleich zu den produktabhängigen Folge- und BetriebsHeiko Heine
kosten.
Die Folge- und Betriebskosten
Blick auf das Budget getroffen, so wirkt
sich das im Verlauf der gesamten
Nutzungsdauer oft äußerst negativ –
nämlich kostenintensiv – aus. Ein wesentlicher Aspekt, der bei jeder Neuanschaffung berücksichtigt werden
muss, sind die Folge- und Betriebskosten.
Das ist eigentlich eine Binsenweisheit, die jeder auch schon persönlich erfahren hat. Nicht jedes Produkt,
das sich nach einem grundsätzlichen
Preisvergleich als Schnäppchen darstellt, kann auf Dauer sein Kaufversprechen einlösen.
Das ist bei einer Investition in Pflegebetten nicht anders. Deshalb gilt es, bei
einem Vergleich etwa gleichwertiger
Preisangebote nach dem üblichen
Check von Funktionalität und Sicherheit bei einer Musterstellung auch
einen Fragekatalog abzuarbeiten, mit
dem sich die Betriebs- und Folgekosten
über den Nutzungszeitraum definitiv
bewerten lassen. Denn diese fallen je
nach Hersteller und Modell höchst
unterschiedlich aus und können den
Einstandspreis schnell übersteigen.
Folgekosten bei Pflegebetten sind
hauptsächlich das Resultat ihrer Konstruktion und ihrer Features. Denn die
Möglichkeiten, die ein Bett durch elektrische oder manuelle Verstellung bietet, haben wesentlichen Einfluss auf
den zeitlichen Pflegeaufwand. Die
Konstruktion wiederum ist ein wichtiger Faktor für Wartung, Objektpflege
und mehr oder weniger Reparaturanfälligkeit.
Mechanisch oder elektrisch?
Bei einem Systemvergleich spricht
alles – bis auf den Einstandspreis – für
elektrisch betriebene Pflegebetten. Als
ihre Nachteile werden immer wieder
angebliche Mängel bei der elektrischen
Sicherheit angeführt, die in wenigen
Fällen auch zu Brandunfällen führten.
Betroffen waren aber in der Mehrzahl
Billigbetten für den Homecarebereich,
die zum Teil mangelhaft gewartet wurden. Auf jeden Fall aber hat diese
Diskussion die Risikoeinschätzung der
deutschen Hersteller erhöht und in vielen Fällen zu einer Implementierung
zusätzlicher Schutzmaßnahmen geführt.
Die oft als kostentreibend dargestellten Sicherheitstechnischen Kontrollen
für elektrisch betriebene Pflegebetten
sind irreführend, denn jene bei hydraulisch betriebenen Betten sind z. T. weit
aufwändiger.
Andererseits liegen die Vorteile elektrisch betriebener Pflegebetten auf der
Hand. Unabhängig von der Vielzahl
der Vorteile, die elektrisch betriebene
Pflegebetten für den Pflegebedürftigen
und die Möglichkeiten seiner Eigenmobilisation bieten, dienen alle Funktionen letztlich auch der maximalen
Unterstützung des Pflegepersonals.
Dazu gehören weniger Belastungen
durch leichtere Arbeitsbedingungen
durch die eine Verminderung von Ausfällen und eine Förderung der Zufriedenheit der Mitarbeiter entsteht. Dazu
gehört aber auch ein Zeitgewinn von
wenigstens 25% (pro Tag und gegenüber konventionellen, mechanischen
Modellen).
Aber auch unter der Vielzahl elektrisch betriebener Pflegebetten lassen
Die Konstruktion eines Bettes und
somit dessen Qualität haben einen
großen Einfluss auf die Folgekosten.
Ganz klar, dass geschlossene Systeme in
geschlossenen Bauteilen mit glatten
Flächen aus nicht rostenden Materialien Ausfälle, Wartung, Reparaturen
und den Ersatzbedarf weitgehend mindern. Viele technische Details in neuen
Pflegebettenmodellen sorgen zudem für
geringere Betriebskosten, die sich sofort
in Euro und Cent rechnen lassen.
Bereits der Einsatz einer Netzfreischaltung wie z. B. in Völker Pflegebetten
spart rund 15 Euro Stand-by-Stromkosten pro Jahr. Insbesondere aber die
anteiligen – und mit einem Qualitätspflegebett wesentlich verminderten –
Lohnkosten führen zu beträchtlichen
Einsparungen.
Es folgt eine englischsprachige
Kurzfassung dieses Artikels/
English short version of this article:
> TOPIC:
Der erweiterte Angebotsvergleich
Too expensive?
Bei einem Vergleich etwa gleichwertiger Preisangebote gilt es nach einem
Check von Sicherheit und Funktionalität also Folgendes zu fragen:
– Wieviel Zeit spart die Pflege ein,
wenn sich der Bewohner vielfach
selbst mobilisieren kann?
– Wieviel Zeit kann man durch
einfacheres Handling einsparen?
– Wieviel mehr oder weniger Reserve
muss bei der Investition berücksichtigt werden, weil Reparaturen und
Wartungen mehr oder weniger stark
anfallen?
– Wie machen sich diese Ergebnisse in
den langfristigen Betriebs- und
Folgekosten bemerkbar?
Es gibt also eine Reihe von Faktoren
die erkennen lassen, dass die reinen
Anschaffungskosten pro Bett höher liegen, bei den entsprechenden Betriebsund Folgekosten während der gesamten
Nutzungsdauer im Vergleich aber erheblich günstiger abschneiden.
Denn: In der langfristigen Wirtschaftlichkeitsrechnung liegt der entscheidende finanzielle Vorteil, der ein
W
hen investment decisions
on new healthcare beds
are taken only in consideration of budgets this may have a very
negative effect in terms of the entire
service life – it will be cost-intensive.
Follow-up and operating costs are
thus an important aspect to be considered in any procurement.
This is essentially a bromide of
everyone’s personal experience. Not
every product that seems to be a bargain will fulfil its original promise.
Basically, the same rule applies
when investing in healthcare beds. It
is therefore important also to draw up
a list of questions when comparing
price offers and asking for a model,
after having checked functionality and
safety. This list will serve to evaluate
follow-up and operating costs during
the bed’s service life very precisely.
After all, these can vary considerably between manufacturers and models
and may well exceed the original
price. Healthcare beds’ follow-up
Z. B. erleichtern viele Details an Völker Pflegebetten der Pflege die Arbeit, lassen sich für spezielle
Patientenlagerungen einsetzen und bieten bei Umlagerungen entsprechenden Schutz.
costs are basically a result of their construction and their features. The
opportunities the bed will provide in
terms of electric or manual adjustment have a significant effect on the
time that has to be expended on care.
And construction is an important factor concerning maintenance, upkeep
and the bed’s repair or disrepair.
Therefore, Völker healthcare beds
are an essential factor in saving costs.
Not too many components, waterresistant propulsion, waterproof
mechanics, low maintenance at larger
intervals and not prone to breaking
down. Telescope lift with cased
mechanics. Trouble-free design of the
lying surface, smooth surfaces and
closed components providing for fast
and easy cleaning. In addition, non-
corroding materials, primarily aluminium in torsional-strength constructions.
However, Völker healthcare beds
are also characterised by two further
features very important for any costbenefit-analysis.
First, there is the built-in bedsore
prophylaxis. The lying surface with
the new undersuspension Völker
MiS® Micro-Stimulation-System, now
standard feature, is a significant contribution to prevent pressure ulcers.
First studies indicate a cost reduction
of over 50% compared with other
systems.
A second and essential factor is the
interaction between physical environment and wellness, a rather neglected
fact, but now coming to the forefront
Z. B. kann bei Völker Pflegebetten die Kombination von stabiler Höhenverstellung, individueller
Liegeflächenpositionierung und variablen Seitensicherungen dem Bewohner Hilfe und Sicherheit zur
Eigenmobilisation geben.
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Abb.: Völker AG
> Fortsetzung von Seite 1,
„Zu teuer oder den Preis wert?
Abb.: Völker AG
sich von Modell zu Modell Unterschiede feststellen, die sich gut und
gern noch einmal mit einem Zeitgewinn von bis zu 10% bemerkbar
machen. Dies entspricht bei einem
Lohnanteil von 30 Euro pro Tag pro
Bett einer geldwerten Ersparnis von
wenigstens 2 Euro täglich.
Abb.: Völker AG
Illustr.: Sabine Gerke
2
3
> GASTKOMMENTAR
Seit etwa einem Jahr
werden für
die institutionelle Pflege
Betten angeboten, die
mit
einer
ganz speziellen Unterfederung ausgestattet sind: Dem Völker MiS® MicroStimulations-System. Klaus-Dieter Neander, nach unseren Informationen vor
Jahresfrist noch bereit, aufgrund einer
Voruntersuchung mit außerordentlich
positivem Wirkungsergebnis eine umfassende Studie zu erstellen, veröffentlichte
nun eine Kurzinformation, in der er die
Wirkung des Systems eher in Frage stellt.
Prof. Christel Bienstein (Foto), Dr.
Herbert Mayer von der Universität
Witten/Herdecke und Prof. Dr. Jürgen
Osterbrink, Leiter des Schulzentrums
für Pflegeberufe am Klinikum Nürnberg
und Associate Professor der Florida International University in Miami (USA)
nehmen dazu Stellung:
M
it Interesse haben wir den
Bericht von Prof. Dr. h. c.
Neander in klinikheute.de
mit dem Titel „Basale Stimulation mit
einem Bett? Pflegeforscher melden Bedenken an!“ gelesen – auch wenn hier
die Frage erlaubt sei, ob hier der Plural
im Sinne eines Pluralis majestatis
Anwendung findet. In dieser Eilmeldung veröffentlicht Herr Neander
Zwischenergebnisse aus einer laufenden Untersuchung die vor dem Gebrauch spezieller Pflegebetten warnen,
die die Eigenbewegung der Patienten
erhalten und fördern sollen. „ … sollten allen Einkäufern und Nutzern der
neuen Betten klar sein, dass erhebliche
Zweifel an dem zusätzlichen Nutzen
der neuen Betten angebracht sind.“
Und an anderer Stelle: „ … deuten sich
allerdings eher Nachteile dieser neuen
Betten an.“
Angesichts einer derartigen „Warnung“ die sich gezielt an „Einkäufer“
und Nutzer dieser Betten richtet sollten diese Zwischenergebnisse plausibel
begründet sein, soll nicht der Verdacht
einer unseriösen Verleumdung und
eines unlauteren Wettbewerbsvorteils
entstehen. Umso erstaunlicher ist es,
dass Herr Neander angesichts dieser
schweren Vorwürfe auf Rückfragen
nur „rudimentäre“ Aussagen über das
Forschungsdesign und die gewählte
Methodik der Studie treffen kann.
Dies ist umso verwunderlicher, da jede
seriöse Untersuchung auf einem Forschungsentwurf basiert, in dem die
Ziele, die genauen Forschungsfragen
sowie die gewählte Methodik und Auswertungsanalysepläne festgeschrieben
sind.
In einer neuen Wissenschaftsdisziplin und angesichts der immer wichtiger werdenden „Überprüfung“ von so
genannten Medizinprodukten ist be-
sonderer Augenmerk auf eine Studiendurchführung im Sinne einer guten
wissenschaftlichen Praxis zu legen.
Diese so genannten GCP-Richtlinien
erfordern bei Untersuchungen am und
mit Menschen die Überprüfung des
gewählten Studienvorhabens bei einer
zugelassenen Ethikkommission. Ein
derartiges Votum konnte oder wollte
Herr Neander nicht vorweisen.
Darüber hinaus stellten sich beim
Lesen des sehr polemisch gefassten
Berichtes im Rahmen von GCP (Good
clinical practice) dem Leser einige
Fragen, deren Antworten Herr
Neander sowohl im Bericht als auch
auf Nachfrage schuldig bleibt:
Wie wurden die Bewohner ausgewählt? Wie groß ist die geplante
Stichprobe, wer ist die Zielgruppe usw.
Welche Betten wurden im Einzelnen
getestet? Was bedeutet „Nächtliche
Aufzeichnungen“? Und um wie viele
handelt es sich? Die Untersuchungen
des Auflagedrucks wurden wie, wo,
wann und wie oft durchgeführt? „Die
Ergebnisse sind ebenso ernüchternd
wie eindeutig“. Eine derartige Aussage
sollte sich mit Zahlen und Befunden
begründen lassen. Der mündliche
Hinweis, dass die Studie noch nicht
abgeschlossen sei und daher noch keine genauen Aussagen getroffen werden
können, stellt damit diese Feststellung
ad absurdum. Wie werden Informationen über das Körperbild operationalisiert? Die kritiklose Aussage:
„die Fähigkeit sich selbstständig zu
mobilisieren, ließen sich nicht belegen“ erweisen sich angesichts der kleinen Fallzahl (n=10) und insbesondere
ohne eine Poweranalyse und einer nur
unzureichend beschriebenen Stichprobe als nicht GCP-konform. Die Aussage: „Die Bewohner schliefen auch
besser in beiden Betten“ ist unverständlich; gemeint war wohl unterscheiden sich nicht. Auch hier gilt das
unter dem Punkt „Mobilisierung“ Gesagte. „In der derzeit laufenden Studie
deuten sich Nachteile an“. Auch dies
ist ein wichtiger Punkt der belegt werden sollte. Gute wissenschaftliche
Praxis ist es, sich im Vorfeld (in der
Studienplanung) Gedanken zu eventuellen Zwischenauswertungen zu machen und sogenannte Abbruchkriterien für die Studie zu formulieren. Nicht
geplante Zwischenauswertungen sind
aufgrund der möglichen Bias-Effekte
nicht seriös. Ob die neuen Betten die
Eigenbewegungen verbessern ist in der
Tat noch nicht ausreichend belegt.
Sollte dies die eigentliche Kernaussage
des Berichtes sein?
Angesichts der schwerwiegenden
Aussagen, die Herr Neander erhebt,
wäre zu wünschen, er würde das
Studiendesign vorlegen, Einblicke in
bisherige Studienunterlagen und
-verlaufsprotokolle gewähren sowie
die ausgewählten Studienorte benenC. Bienstein, H. Mayer, J. Osterbrink
nen.
> EXPERTENMEINUNG:
Etwas ganz Besonderes
Völker Betten mit zwei außergewöhnlichen Wellness-Faktoren
P
flegebetten von Völker leisten
einen wesentlichen Beitrag,
Kosten einzusparen. Wenige
Bauteile, wasserdichte Antriebe, wassergeschützte Mechanik, geringe Wartung bei größeren Frequenzen und
geringste Reparaturanfälligkeit. Teleskophub ohne offen liegende Mechanik. Problemlose Liegeflächengestaltung, glatte Oberflächen und geschlossene Bauteile für einfachere
und
schnellere
Reinigung.
Dazu
nicht
rostende
Materialien, hauptsächlich Aluminium
in verwindungssteifen Konstruktionen.
Völker Pflegebetten
zeichnen sich aber noch durch
zwei weitere Faktoren aus, die bei
einer Preis-/Nutzen-Bewertung ganz
wesentlich zu Buche schlagen. Das ist
einmal die „eingebaute“ Dekubitusprophylaxe. Die ab sofort auch
standardmäßig eingesetzte Liegefläche
mit der neuen Unterfederung, dem
Völker MiS® Micro-StimulationsSystem, leistet einen wirksamen
Beitrag zur Vermeidung von Druckgeschwüren, erste Resultate weisen
auf einen Rückgang von über 50%
gegenüber dem Einsatz starrer
Liegeflächen hin. Eine zweiter, wesentlicher Faktor ist die Wechselwirkung von physischem Umfeld und
dem Wellness-Faktor, eine vielfach vernachlässigte Tatsache, die jetzt im
Rahmen, insbesondere amerikanischer
Studien, mehr und mehr in den
Vordergrund tritt.
Inzwischen be-
rechtfertigt. Auf den Einwand „Zu
teuer“ ist also die Gegenfrage erlaubt:
Was ist teuer? Der Preis ist doch
immer der Gegenwert einer erbrachten Leistung. Und die liegt bei
Völker Pflegebetten eben weit
über Durchschnitt. Wer also
nicht nur die nackten Angebotspreise vergleicht, sondern die so kalkulierbaren
Gesamtkosten,
stellt
schnell fest, dass Völker
Pflegebetten Betriebskosten mindern und Folgekosten einsparen. Völker
Pflegebetten sind also richtig
preiswert. Wer die Funktionsvielfalt,
die Mobilisierungshilfen, die Sicherheit, den Komfort, das Ambiente in
genau dieser Qualität und Langlebigkeit seinen Bewohnern, der Pflege
und der Haustechnik bieten will,
muss ab und zu über die Grenzen
eines reinen Investitionsbudgets hinDirk Clausmeier
aus denken.
Abb.: Völker AG
equivalent of a service rendered. And
for Völker healthcare beds this is
much above average. So, whoever doesn’t only compare initial price offers
but includes the calculable total will
soon find that Völker healthcare beds
do reduce operating costs and save follow-up costs. Therefore, Völker
healthcare beds are literally price-worthy. And because more and more
purchasing managers have recognised
this, Völker healthcare beds are now
No. 1 in Germany at a market share of
over 50%.
One question remains: do you want
to offer this multi-functionality,
mobilising aids, safety, comfort,
ambience of this quality and long service life to your residents, your
staff and your technical department? And if so, are you ready to
go beyond mere budgetary consideratTranslation: Vestido AG
ions?
richten Teilnehmer des Pebble Project
am Center for Health Design von Rückgängen z. B. bei der Schmerzmittelversorgung von über 50% allein durch
die Verlegung in neue, im Sinne des
Health Design gestaltete Pflegezimmer.
Allein diese beiden Wellness-Faktoren
sparen enorme Kosten ein. Wer so
jeden einzelnen Nutzen in eine Angebotsbewertung einfließen lässt und
geldwert objektiviert, der wird sehr
schnell herausfinden, dass auch ein
etwas höherpreisiges Völker Pflegebett
unter dem Strich seinen Einstandspreis
Dirk Clausmeier
ist Regionalverkaufsleiter der
Völker AG und
zuständig für
den Vertrieb der
Produktlinie
Pflegebetten.
Abb.: ProScript!
Abb.: Bienstein
within the framework of studies, especially in the US. Participants of the
Pebble Project at the Center for Health
Design now report of, for example, a
decline in the need for painkillers of
more than 50 % simply because of the
transfer to new rooms designed according to Health Design principles.
If all these factors are taken into
consideration and weighted in terms
of investment value when analysing an
offer, the result will be that a higher
original price is fully justified by a
much lower expenditure on follow-up
costs.
After all, 1.000 Euro stand at only
about 27 cent in the German healthcare day rate, even if the service life of
a healthcare bed is only taken to be
ten years.
Thus, we may put a counterquestion: What does “too expensive” really
mean?
After all, the price is always the
>
GAST-KOLUMN
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Das Regionalkrankenhaus Zevenaar.
Das neue leichte Liegen.
Völker Pflegebetten.
Ab 17. Februar auf der ALTENPFLEGE in Hannover.
Oder vorab unter: www.leichter-liegen.info
Wie man sich bettet, so liegt man.
Zur wirksamen Dekubitusprophylaxe hat Völker ganz speziell für Völker Pflegebetten ein Lagerungssystem entwickelt: Das neue Völker MiS® Micro-StimulationsSystem. Es erfüllt die Anforderungen an eine wirksame Druckreduzierung, aber
auch jene zur Mobilisierung, Wahrnehmungsförderung und zur Schmerzreduzierung.
VOLKER
Bessere Betten
4
Abb.: ProScript!
E
Das Vivantes Klinikum Am Urban.
N
Das angenehm gestaltete Ambiente geht auf die besondere Situation der Patientinnen ein.
> REFERENZ:
„Unsere Sorge: Der Mensch“
Am Urban steht die Patientenzufriedenheit im Mittelpunkt
Zur patientenorientierten Ausstattung der Abteilung gehören übrigens
auch Völker Betten – im übrigen Klinikum Am Urban die Ausnahme, im
Zentrum für Brusterkrankungen die
Regel, die von den Mitarbeitern ausdrücklich gewünscht wurde.
Derzeit geht bei den Vivantes Beschäftigen die Angst um. Der landeseigene Klinikkonzern, der neun
Krankenhäuser in Berlin betreibt,
steckt in der finanziellen Krise. Es
droht die Insolvenz. Gerüchte über
Bezirk Kreuzberg nicht. Das Zentrum
für Brusterkrankungen ist ganz bewusst
anders konzipiert. Ausstattung und
Design wurde ein hoher Stellenwert eingeräumt: Zarte Malve-Farben, akzentuiertes Licht. Die Patientinnen sollen sich
wohl fühlen, gerade wenn es um so wichtige und sensible Dinge im Zusammenhang mit ihrer Genesung von einer
Mammakarzinom-Behandlung geht.
In den Wartezonen wie im Infusionszimmer stehen kleine, kompakte Musikanlagen, die die Frauen selbst füttern
können. Mit der mitgebrachten Lieblings-CD oder mit Robbie Williams oder
Simon and Garfunkel, die zum Abspielen bereit liegen.
Im Brustzentrum arbeiten Ärzte der
verschiedenen Fachbereiche eng zusammen. Von der Diagnostik über die operative Gynäkologie, die Onkologie bis zur
Strahlentherapie haben sich Spezialisten
in einem Team zusammengefunden.
Doch nicht nur die enge Abstimmung
der Ärzte untereinander ist das Ziel des
Brustzentrums, auch die Patientinnen
werden ausführlich informiert und auch
psychologisch betreut. Denn BrustkrebsPatientinnen erleben eine Achterbahn
der Gefühle: Von Hoffen und Bangen bis
möglicherweise zu der schrecklichen Gewissheit, dass sie in relativ jungem Alter
eine Brust verlieren werden.
Teilweise orientiert sich das Ärzte- und
Pflegeteam des Zentrums für Brusterkrankungen an Ideen und Konzepten,
die auch im Berliner Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe angewandt werden,
einer bekannten Klinik für anthroposophisch erweiterte Heilkunst. Konkret
heißt das zum Beispiel: Pflanzliche
Schlafmittel statt „chemischer Keule“.
Oder: Schmerzfreie, aber hoch wirksame
Wundverbände mit Teebaumöl als Desinfektionsmittel. „Am Anfang war das
schon etwas ungewohnt“, erinnert sich
die stellvertretende Pflegedienstleiterin
Haike Albrecht. Mittlerweile ist das
„Alternative“ längst zum Standard geworden.
die Schließung einzelner Institute gehen um.
Was kaum jemand weiß: Der berühmte Schriftsteller Alfred Döblin
(Berlin, Alexanderplatz) war von 1908
bis 1911 als Assistenzarzt Mitarbeiter
des Krankenhauses Am Urban. 1947,
bei seinem ersten Berlin-Besuch nach
der Flucht aus Deutschland 1933,
hielt er eine Ansprache im Charlottenburger Schloss. Sein Thema: „Unsere Sorge: der Mensch.“ Ein Leitsatz
auch für die heutige Zeit. B. Harder
Nach den Krankenhäusern
Friedrichshain (1874) und
Moabit (1875) beschloss
der Magistrat von Berlin die
Errichtung des dritten städtischen
Krankenhauses Am Urban, das im
Jahre 1890 eingeweiht wurde. Die
Gesamtzahl der Betten betrug damals
574. Ab 1902 gehörte zur Verwaltung
des Krankenhauses auch das ehemalige Erziehungshaus in der Urbanstraße, das während der Weimarer Republik als Gesundheitshaus mit sozialmedizinischen Einrichtungen diente. Wegen der schweren Kriegsschäden wurde es nach dem Krieg abgerissen. Im Jahre 1913 wurde im Krankenhaus soziale Krankenhausfürsorge
eingeführt, zunächst auf privater Basis, dann ab 1920 als Bestandteil der
städtischen Verwaltung. Im Jahre
1951 wurde mit dem Bau einer
Rettungsstelle begonnen und 1966
mit den Bauarbeiten für den ersten
Neubau eines städtischen Krankenhauses in Berlin nach dem Krieg. Die
Grundsteinlegung erfolgte 1966
durch den Regierenden Bürgermeister Willy Brandt. Der Neubau, 1970
in Anwesenheit des Bundespräsidenten Heinemann eingeweiht, wurde
1981 durch eine Intensivstation mit
OP-Trakt erweitert. Ein Nebenstandort für chronisch erkrankte Patienten befand sich als Betriebsteil in
der Wartenburgstraße. Er wurde
1999 geschlossen. Als Klinikum der
Schwerpunktversorgung verfügt das
Klinikum Am Urban heute über 12
Kliniken mit 626 Betten. Das Zentrum für Brusterkrankungen wurde
im April 2003 gegründet. Vivantes.de
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Abb.: ProScript!
in Morgen wie jeder andere.
Doch wie dieser wird es nie wieder sein. Eine Frau ertastet einen
Knoten in der Brust. Sie ist erst 32, wartet ab, geht irgendwann zum Arzt – und
dann der Schock: Brustkrebs. Ein
Schicksal, das jedes Jahr 49.000 Frauen
in Deutschland trifft. Fragen wie „Sterbe
ich jetzt?“, erschüttern die Lebensbasis.
„Was wird aus meiner Familie, meinem
Partner, meinen Kindern?“
Die Diagnose Mammakarzinom stellt
indes kein unweigerliches Todesurteil
dar: Wenn der Krebs rechtzeitig erkannt
und behandelt wird, liegen die Heilungschancen bei über 70%.
Derzeit gibt es gar einen „Wettlauf der
Krankenhäuser um Zentren für Brusterkrankungen“, erklärt der Sprecher des
Berliner Verbandes der Ersatzkassen, Andreas Kniesche. Auslöser für den Wettbewerb seien neue Richtlinien im Gesundheitswesen. Künftig sollen nur noch
die Kliniken als BrustkompetenzZentren akzeptiert werden, in denen
jährlich mindestens 150 neu erkrankte
Frauen operiert werden. Chirurgen, die
Eingriffe an der Brust vornehmen wollen, müssen mindestens 50 Operationen
im Jahr nachweisen. „Nur erfahrene
Operateure sollen solche Operationen
durchführen. Wir wollen die Qualität
der Versorgung erhöhen“, betont auch
AOK-Sprecherin Gabriele Rähse. Bisher
würden brustkrebskranke Frauen in der
Bundeshauptstadt „nicht optimal“
behandelt. Zu schnell werde gleich eine
Brust amputiert, zu wenig würden die
Frauen informiert.
Lokaltermin beim Zentrum für
Brusterkrankungen im Berliner Vivantes
Klinikum Am Urban: Gegründet im
April 2003, finden erkrankte Frauen hier
alle erforderlichen Spezialisten unter
einem Dach – und somit eine schnelle
und sichere Diagnosestellung, kurze
Wege ohne Wartezeiten und umfassende
Betreuung durch ein Team. 26 Patientinnen werden täglich stationär behandelt,
zwischen zehn und 30 Frauen ambulant.
Eine „sehr persönliche, individuelle
und umfassende Betreuung“ will der
Leiter des Zentrums und auf Brustkrebserkrankungen spezialisierte Gynäkologe, Michael Wolf, den betroffenen
Frauen garantieren. Er hält nichts von
der Methode „viel hilft viel“, sondern
favorisiert gezielte Therapien. Krebskranken Frauen sollten nicht automatisch alle
Lymphknoten entfernt werden: „Die
Hälfte aller Achsellymphknotenentfernungen ist nicht nötig." Dr. Wolf greift
nur dann zum Skalpell, wenn in den
Lymphen auch Tochtergeschwülste
nachgewiesen seien. Dies habe den Vorteil, dass die Frauen nach der Brustoperation weniger Komplikationen erleiden müssten, keine Bewegungseinschränkungen und geschwollene Arme
hätten.
Auch die totale Brustamputation sei
nicht immer angezeigt, sagt der Mediziner. Seine Devise: „Wir versuchen die
besten Heilungschancen für jede Patientin zu erzielen. Gleichzeitig wollen
wir die Nebenwirkungen reduzieren, um
die Lebensqualität zu erhöhen.“
Stickige Luft, düstere Flure, triste Zimmer, kurzum: bedrückende „Krankenhaus-Atmosphäre“ gibt es im 8. und 9.
Stockwerk des Klinikums mitten im
Der neue optimale Schutz.
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Die neuen, zweiteiligen und zweistufig aufzustellenden Seitensicherungen an
Völker Pflegebetten sind variabel einsetzbar und können so auf die jeweilige
Bedarfssituation abgestimmt werden. Sie verhelfen Patienten zu optimalen
Eigenaktivitäten und bieten dabei stets den individuell notwendigen Schutz.
Die Umgebung des Vivantes Klinikums Am
Urban lädt zu Spaziergängen ein.
Völker Klinikbetten im Zentrum für
Brusterkrankungen.
VOLKER
Bessere Betten
5
Gesundsehen
Die Heilung von kranken Menschen
ist also nicht nur eine Sache der medizinischen Wissenschaft, sondern eben
auch von anderen Faktoren abhängig.
Bei einer Studie über die Genesungszeiten von Kranken in der Chirurgischen Abteilung eines Krankenhauses
in Pennsylvania/USA wurden Patienten
in zwei Gruppen eingeteilt: Die erste
Gruppe blickte vom Krankenbett aus
auf eine nackte Mauer, die zweite
Gruppe in einen Park. Nach zehnjähriger Beobachtung und Auswertung
der Ergebnisse stellte sich heraus, dass
trotz gleichmäßiger Verteilung der
Patienten, der ihnen zugeteilten Pfleger
und Ärzte sowie der Schwere der Operationen die Kranken der ersten Gruppe bis zu ihrer Entlassung aus dem
Krankenhaus 30% mehr schmerzstillende Medikamente und 30% mehr
Genesungszeit benötigten als die Kranken der zweiten Gruppe. Ein erstaunliches, aber nachvollziehbares Ergebnis.
Krankenhausbau auf neuen Wegen
Auf das eben genannte Beispiel
bezieht sich auch E. H. Zeidler in seinem Vorwort zu einer Publikation über
das Klinikum Nürnberg-Süd, bei dem
> THEMA:
Krankenhaus auf neuen Wegen
Die praktische Umsetzung der Theorie von „Health and Design“: Zimmeraufteilung im Klinikum Nürnberg Süd.
genau diese Erfahrungen genutzt wurden. Als dieses Krankenhaus 1994 eingeweiht wurde, schrieb Christoph
Hackelsberger in einer Architekturkritik im Feuilleton der Süddeutschen
Zeitung: „Dass die Schemata des
Klinikumbaus hier so verbessert werden
konnten, grenzt an ein Wunder. Wir
erfahren, was alles möglich ist, wenn
die unterschiedlichen Kräfte in unserer
Gesellschaft tolerant, aufmerksam und
vertrauensvoll kooperieren“ (Joedicke
1995).
Man hatte erkannt, dass es nicht nur
darauf ankommt, dass geheilt wird,
sondern auch darauf, wie der Heilungsprozess verläuft. Und so wurde die
Anordnung aller Betten mit Aussicht
auf einen Park zur Beschleunigung des
Heilungsprozesses zu einem der besonderen Merkmale des Klinikums Nürnberg-Süd.
„Hier ist ein Gebäude,“ so Zeidler,
„das versucht, unterschiedliche Aspekte
zu verbinden und zu einem Gesamtbild
zu vereinen – ein Gebäude, das der
rationalen wie auch der irrationalen
Richtung Raum gibt und beide im
Sinne einer multivalenten Denkweise
nebeneinander und ineinander existieren lässt.“
Und weiter: „Sehen wir uns zum
Beispiel die Krankenzimmer an, die
sich zu beiden Seiten des Hauptkörpers
aneinander reihen. Verblüffend einfach,
fast rational schließen sie sich an das
Hauptgebäude an, mit 180 Betten auf
jedem Stockwerk.
Der Eindruck schlichter Rationalität
schwindet jedoch schnell, wenn man
die Anordnung der Betten betrachtet.
Anstelle der üblichen Anordnung von
Ein-, Zwei- und Vierbettzimmern entlang eines Korridors, wurde hier die
Längsseite eines jeden Krankenzimmers
an der Gebäude-Außenwand angeordnet und auf diese Weise ein Raum
geschaffen, der jedem Krankenbett einen Fensterplatz ermöglicht.
„Was ist schöner,“ lobt Zeidler, „als
ein Bauwerk zu betrachten, das von seinem kleinsten Element, dem Bett, bis
zur komplexen Entwicklung seiner
,Stadtstruktur‘ Geschlossenheit und
Harmonie ausstrahlt?“
Die ausführliche Publikation über
das Klinikum Nürnberg-Süd ist eine
der wenigen in der deutschen Fachliteratur. Woran das liegt? Es gibt noch zu
selten wegweisende Beispiele.
Neue Denkansätze sind gefragt
Professor Robert Wischer, langjähriger Leiter des Instituts für Krankenhausbau und des Instituts für Gesundheitswissenschaften an der Technischen
Universität Berlin brachte es auf dem
AIT-Forum „Raum als Therapie –
Design and Health“ Ende 2001 in
Berlin auf den Punkt: „Wir bauen die
Krankenhäuser von gestern. Wir machen sie schöner, nach unserem heutigen Geschmack, aber dadurch verän-
Abb.: Klinikum Nürnberg!
Teil 2: Sich an schönen Dingen „Gesundsehen“
Abb.: Völker AG
I
n der letzten Völker Wörld (12,
IV/2003) erschien der erste Teil
dieser Dokumentation zum Thema Health and Design. Hinter diesem
Schlagwort verbergen sich die positiven
Wechselwirkungen, die ein angenehmes Umfeld auf den Gesundheitszustand von Menschen im Allgemeinen
und auch auf den Genesungsprozess
von Kranken im Besonderen haben.
Die Wichtigkeit dieses Themas ist
inzwischen in vielen Untersuchungen
erarbeitet und bestätigt worden. Alle
Studien weisen nach, dass sich die Patienten mehr und mehr auch als Kunden fühlen und entsprechende Erwartungen an die Dienstleistung Krankenhaus stellen.
Das betrifft in erster Linie die ärztlichen Leistungen, die Pflege und den
Behandlungserfolg. Dann aber folgt
bereits die Unterbringung. Während
aber bei Befragungen die ersten drei
Punkte von den Patienten als zufriedenstellend beurteilt werden, sehen sie bei
der Art und Ausstattung der Unterbringung den höchsten Änderungsbedarf.
Das wundert nicht, ist doch die allgemein gültige Definition von „Gesundheit“ der Zustand des kompletten physischen, psychologischen und sozialen
Wohlbefindens.
Das neue Bewusstsein für die Ursachen von Gesundheit führt dazu,
Gestaltungskriterien aufzustellen, die
das Wohlbefinden fördern. Eine gut
gestaltete physische Umgebung tendiert
dazu – so das Resultat des ersten Teils
unserer Dokumentation – das Wohlbefinden zu fördern. Wellness-Faktoren,
die Ursachen von Gesundheit, sollten
klar definiert werden, um integraler
Bestandteil des therapeutischen Prozesses zu werden.
dert sich das Krankenhaus im Prinzip
nicht“ (Wischer 2001).
Es gehe deshalb darum, die Rolle des
Krankenhauses und die Rolle der
Patienten und Mitarbeiter neu zu überdenken. Dazu sei es notwendig, das
Krankenhaus als einen Ort der Interaktion zwischen Ärzten, Patienten und
Mitarbeitern zu sehen.
Dieser Interaktion Raum zu geben,
anstatt Raumprogramme zu erfüllen,
setzt für Architekten und Innenarchitekten ganz neue Impulse in der Krankenhausplanung. Wischer plädiert deswegen
dafür, Rahmenbedingungen zu schaffen,
die reversibel und veränderbar sind, um
Nutzungsspielräume zuzulassen und
Freiheiten zu schaffen, im Sinne der Patienten und im Sinner der Mediziner.
Die Designerin Antje Monz, Teilnehmerin in Berlin, sah ebenfalls die
dringende Notwendigkeit, andere
Denkansätze in der Planung zu finden.
Wenn zur Gesundheit nicht nur das
körperliche, sondern gleichermaßen das
psychische und soziale Wohlbefinden
gehören, dann sei Grundvoraussetzung
eines jeden Entwurfs, sich über den
psychischen Zustand der Patienten klar
zu werden, bevor überhaupt der erste
Strich aufs Papier gesetzt werde. Monz
sieht Krankheit als eine aus der
Harmonie geratene Dissonanz zwischen Körper und Seele: „Dazu beizutragen, dass die Atmosphäre eines
Krankenhauses beides, Körper und
Seele, anspricht, ist Aufgabe der Planer
und zugleich eine Chance.“ (Monz
2001)
Beispiel Klinikum Nürnberg-Süd
Die Idee der Stadt mit ihrem abgestuften System von Plätzen – einem
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in denen sich Ihre Bewohner wirklich wohl fühlen können. Ganz sicher eine gute
Empfehlung mehr für Ihr Haus.
VOLKER
Bessere Betten
Der Schnitt der Zimmer und die Ausrichtung des Mobiliars orientiert sich an den Patientenwünschen.
6
> Fortsetzung von Seite 5,
„Krankenhaus auf neuen Wegen“
größeren zentralen Platz und kleinere
Plätze – von Straßen und Wegen, von
breiteren und schmalen Wegen sollte
im Klinikum Nürnberg-Süd umgesetzt
werden. Und wie in einer Stadt sollte es
auch in diesem Gebäude unterschiedlich gestaltete Bereiche geben: Öffentliche Bereiche, halböffentliche und private Bereiche, und das sollte sich in der
räumlichen Ausbildung, in der Materialwahl und in der Art der Zugänglichkeit in allen Einzelheiten abzeichnen
und erkennen lassen.
Von Anfang an wurde eine gegliederte Anlage angestrebt und somit die
Auflösung in überschaubare, erlebbare
und begreifbare Bereiche. Hinzu kam
die Überlegung, die Pflegebaukörper
niedrig zu halten und sie, wie das
Ganze, zu gliedern. Es wurden im
Grundriss quadratische Pflegeeinheiten
entworfen, die, ringförmig erschlossen,
ein System von Wegen und kleinen,
von oben belichteten Plätzen aufweisen
und durch Innenhof und außenliegende, bepflanzte Terrassen gegliedert sind.
So entstanden durchlichtete Bereiche in
der Pflege, der Kranke ist nicht abgehoben vom Boden, sondern durch vielfältige Blickbeziehungen nach außen einbezogen in den Kreislauf der Natur.
Die Anordnung der Pflege in einem
quadratischen Baukörper hat quantitative und qualitative Vorzüge. Jeder
Pflegebereich hat zwei Stationen mit 60
Betten, drei Pflegebereiche mit 180
Betten liegen auf einer Ebene, die
Untersuchungs- und Behandlungsräume sind ebenengleich zugeordnet.
Durch den Wechsel zwischen Weg und
Ort und die natürliche Belichtung der
Orte vor den Pflegezimmern gewinnen
die Flurzonen über ihre Funktion hinaus besondere Qualitäten. Sie sind
nicht nur Erschließung, sondern zugleich auch Aufenthaltsbereich (siehe
Abb. auf Seite 5).
Abb.: Völker Wörld
Aspekten
– nach Aspekten der Ernährung
– baulichen und einrichtungsbezogenen Aspekten
– psychisch-seelischen Aspekten.
Diese verschiedenen Faktoren hängen voneinander ab, das heißt bei Erfüllung oder Nichterfüllung beeinflussen sich die Werte gegenseitig. Übertragen auf den Patienten lässt sich feststellen, dass seine Vitalität bei einem
höheren Wohlbefinden in seiner Umgebung steigt.
Über den Einfluss des Gebauten auf
den Menschen und die Wünsche und
Vorstellungen kranker Menschen liegen
eine Reihe von Untersuchungen vor.
Wertvolle Grundlagen finden sich in
Umfragen über Meinungen und Erfahrungen von Patienten und Besuchern. Ende der 70er Jahre wurden
im Rahmen eines Forschungsprojektes
über Pflegeeinrichtungen von Jürgen
Joedicke und Walter Mayer (Joedicke,
Mayer 1982) am Institut für Grundlagen der modernen Architektur und
Entwerfen der Universität Stuttgart
wichtige Hinweise dazu erarbeitet.
Die Konzeption des Pflegebereiches
am Klinikum Nürnberg-Süd ist eingebettet in die Bemühungen um eine
Verbesserung der Pflege und beruht auf
einer Reihe unterschiedlicher Denkanstöße.
Als bauliche und einrichtungsbezogene Ansprüche, Erwartungen und
Wünsche werden in Umfragen zum
Beispiel genannt:
– dass man in einem Zweibettzimmer
liegen möchte,
– dass ein Raum existiert, wo man sich
ungestört unterhalten kann,
– dass es einen gemütlichen Aufenthaltsort in direkter Nähe zum Krankenzimmer gibt,
– dass der Abstand zum Nachbarbett
groß bemessen sein sollte,
– dass man für sich allein einen
Schrank nutzen kann,
– dass ein Telefon am Bett zur Verfügung steht.
Aus anderen Untersuchungen sind
darüber hinaus Mängel des Standardzimmertyps als Zweibettzimmer (3,60 x
7,20 m) bekannt: Einmal der zu geringe Abstand zwischen dem Fußteil des
Bettes und der gegenüberliegenden
Wand. Ein zweiter Mangel ist die
Platzierung der Tür, die oft nicht einsehbar ist. Schließlich wird kritisiert,
dass die Fensterbrüstungen in der Regel
zu hoch angelegt sind und man im
Liegen nur eingeschränkt ins Freie seHeiko Heine
hen könne.
> TOPIC:
Health and Design
I
n Völker Wörld’s last issue (12,
IV/2003) we published the first
part of this documentation on the
subject “Health and Design”. Behind
this catchphrase we find positive interactions which trigger a pleasant environment for people’s state of health in
general and for the recovery process in
particular.
Curing views
Curing ill people is thus not only a
matter of medical science but does also
depend upon a number of other factors. For a study on recovery periods of
diseased people in Pennsylvania/USA
patients were divided into two groups:
the first group only saw a naked wall
from their hospital bed, the second had
Ein Beispiel für die Fusion von Health and Design und Funktionalität sind Völker Klinikbetten.
a view of a park. After a ten-year period
of monitoring and evaluation it was
found that despite an equal distribution
of patients and nurses and doctors
assigned to them, prior to their discharge from hospital the first group’s
patients had to take 30% more pain
killers and needed a 30% longer period
of recovery than patients of the second
group.
Hospital construction f
ollowing new courses
Abb.: Völker Wörld
Abb.: Klinikum Nürnberg!
> TOPIC:
Hersteller wie die Völker AG haben sich der Erfüllung der Ideen des Health and Design gewidmet.
The preface to a publication on the
Klinikum Nürnberg-Süd (a local
Nuremberg university hospital), where
such experiences are made use of, refers
to this above-mentioned example.
Here, it was soon obvious that it is
not only important that a cure is effected but also how this is done. Thus, the
arrangement of all beds, now providing
a good view over a park, in order to precipitate recovery is now a hallmark of
the Klinikum Nürnberg-Süd.
The detailed publication on the
Klinikum Nürnberg-Süd is one of only
a few in German specialist literature.
Why? Well, there are still too few pioneering examples.
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Mit den weltweit ersten Matratzen aus dem nachwachsenden
Rohstoff Pflanzenoel – natürlich von Metzeler.
Die Konzeption der Pflege
So wichtig die Aspekte der Kosten
und der Wirtschaftlichkeit in jedem
Fall sind, sie erschienen den Architekten des Klinikums Nürnberg-Süd zu
kurzgefasst. Sie interessierte vor allem
auch der Mensch, der einen Bettplatz
einnimmt, und ihre Aufmerksamkeit
gehörte jenen, die den kranken Menschen behandeln und betreuen.
Das Wohlbefinden des Menschen
hängt von vielfältigen Umfeldbedingungen ab. Themenspezifisch lassen
sich die Einflussfaktoren gruppieren
nach …
– medizinischen und hygienischen
> Ende des 2. Teils. Lesen Sie in
der nächsten Ausgabe der Völker Wörld,
wie die Krankenzimmer im Klinikum
Nürnberg-Süd realisiert wurden, über
die Erfahrungen mit Health and Design
in den USA, über die positiven Auswirkungen auf die Mitarbeitermotivation sowie die Beiträge zu diesem Thema von Antje und Johan Monz
(Krankenhaus) und Eckhard Feddersen
(Pflegeheime).
Es folgt eine englischsprachige
Fassung dieses Artikels/
English version of this article:
Qualitätsmatratzen
Eine Krankenhauszimmer-Einrichtung lässt sich bis hin zum Ambiente eines Hotelzimmers gestalten.
7
Professor Robert Wischer, long-standing
director of the Institut für Krankenhausbau
and the Institut für Gesundheitswissenschaften (institute for hospital construction
and institute of health sciences) at the
Technische Universität Berlin, said: “We
are still building yesterday’s hospitals.
Although we get them more attractive
according to modern taste, they haven’t
changed in principle.” (Wischer 2001). It’s
all about another review of the hospital’s
and its patients’ role, Wischer said. This
requires viewing the hospital as a place of
interaction between doctors, patients and
staff. It is a new impetus for architects and
interior architects to provide room for this
interaction instead of just “filling” rooms
when planning hospitals. Wischer pleaded
for basic conditions which are reversible
and adaptable, in order to leave leeway for
use and create freedom – for the benefit of
both patients and medical staff.
Designer Antje Monz also saw the
urgent need for finding new approaches in
planning. If health not only means the
physical well-being of the patient, but also
his psychological and social, it is a precondition for any planning to get aware of the
patient’s psychological state before pen is
put to paper. Monz regards disease as body
and soul having become discordant: “The
planner’s responsibility and challenge is to
make the hospital’s ambience address both
body and soul.” (Monz 2001)
Klinikum Nürnberg-Süd
as an example
The idea of a city-like system of places,
roads and paths, broad and narrow paths,
was supposed to be realised at the Klinikum
Nürnberg-Süd.
Furthermore, there was the consideration to keep the buildings small and to
structure them like the overall system. The
ground-plan provided for square buildings
surrounded by a circular system of paths
and greens and structured through an inner
courtyard and planted terraces outside.
A square building for the wards has both
qualitative and quantitative advantages.
Every care unit consists of two wards with
60 beds, three care units with 180 beds on
aggregate are found on one storey, examination and treatment rooms are assigned to
the same storey. The interchange between
the functions of “stay and convey” and the
natural light of the places in front of the
hospital rooms provides the floors with special qualities beyond their usual function.
They do not only serve the purpose of conveying people; people stay there, too (see
figure on page 5).
The concept of care there
The care’s concept at the Klinikum
Nürnberg-Süd is part of the efforts to
improve care and is based on a number of
different ideas.
In surveys you’ll find the following
demands, expectations and wishes when it
comes to construction and interior:
– people want to have a double room,
– a room where they can talk undisturbed,
– a pleasant day room very near their hospital room ,
– generous space between beds,
– to have use of their own cupboard,
– a telephone at their bed.
Other studies revealed further defects of
the standard double room (3.60 x 7.20 m):
first, not enough space between the bed’s
footboard and the opposite wall; second,
the placing of the door, scarcely granting a
view of those who enter; and finally, spandrels placed too high, thus only providing a
restricted view outside for the patient lying
Translation: Vestido AG
in bed.
> End of part two: In our next
issue of Völker Wörld you can read
about the realisation of the hospital
rooms in Klinikum Nürnberg-Süd,
about experiences with “Health and
Design” in the USA and about its positive effects on the staff ’s motivation.
> PRODUKTE & SERVICES:
Starr und durchgehend? Oder besser geteilt und variabel?
Seitensicherungen von Völker erfüllen alle Anforderungen
S
eitengitter, auch als Bettgitter,
Seitenhalterungen oder Seitensicherungen bezeichnet, sind
inzwischen fest in die Konstruktion von
Pflegebetten integriert. Sie sollen unruhige oder verwirrte Bewohner davor
schützen, aus dem Bett zu fallen. Bettgitter sollen aber auch jedem Pflegebedürftigen das Gefühl der Sicherheit
geben, in dem sie ihm die seitlichen
Grenzen seines Bettes aufzeigen.
Inzwischen gibt es eine Vielzahl
unterschiedlicher Seitengittermodelle.
Dabei hat sich erwiesen, dass durchgehend aufgestellte Seitengitter die
Unfallgefahr erhöhen, wenn Bewohner
versuchen, diese zu überwinden. Zusätzlich stellt das Fixieren durch Bettgitter eine erhebliche subjektive Belastung für den Pflegebedürftigen dar, sie
erzeugen oft Angst und das Gefühl, eingesperrt zu sein.
Fachlich betrachtet können Bettgitter
geboten sein, wenn der Bewohner selbst
diese Sicherheit wünscht oder wenn er
dazu neigt, seine Gehfähigkeit zu überschätzen und z. B. nachts arglos das
Bett verlässt. Das Aufstellen der Bettgitter erfolgt also meist aus dem Gefühl
heraus, für den Schutz der Bewohner
verantwortlich zu sein.
Seitengitter als Zusatzteile werden
deswegen schon lange verwendet. Die
ersten integrierten und durchgehenden
Sicherheitsseitenteile wurden dann
Mitte der 80er Jahre von Völker weiterentwickelt und werden auch heute
noch für das Völker Pflegebett 2080
eingesetzt (siehe Abb. 5–6). Nach wie
vor haben sie ihre Berechtigung immer
dann, wenn sie therapeutisch sinnvoll
sind, wenn sie den Pflegebedürftigen
schützen und wenn seine Einwilligung
dafür vorliegt. Ist das nicht der Fall,
steht das Pflegepersonal oft vor der Gewissensfrage: Gitter hoch oder nicht?
Bewirken durchgehende Seitenhalterungen meist Angst und das Gefühl,
eingesperrt zu sein, so dürfen geteilte
Seitensicherungen nicht zu klein oder
zu instabil sein. Denn das Schutzbedürfnis eines Bewohners in einem relativ schmalen, elektrisch in Höhe und
Liegefläche verstellbaren Pflegebett ist
definitiv vorhanden. Der Einsatz von
Seitenhalterungen ist deswegen sowohl
bei der Pflege in optimaler Arbeitshöhe
als auch bei einer gewünschten Eigenmobilisation des Bewohners unabdingbar.
Den Konflikt, Seitengitter aufzustellen oder unten zu belassen, hat Völker
mit dem Pflegebett 3080 gelöst. Hier
sind die Seitensicherungen beidseitig in
der Länge unterteilt und lassen so eine
ausreichend große Mittellücke, die ein
Verlassen des Bettes möglich macht.
Alle Elemente sind zudem in der Höhe
zweistufig aufstellbar. Dadurch besteht
nur geringer Platzbedarf neben dem
Bett und die stabilen Elemente lassen
sich zusätzlich als Ablage oder für notwendige Patientenlagerungen nutzen.
Und: Einstufig hochgestellt entsteht
eine kleine aber wirksame Barriere auf
Matratzenniveau, die dem Bewohner
meist ausreichend Sicherheit bietet.
Zweistufig und voll hochgezogen ergibt
sich dann in der Regel ausreichend
Schutz ohne ein Wegsperrgefühl. Aus
Sicherheitsgründen werden alle vier
Elemene beim Verstellen der Liegefläche mitgeführt.
Durchgehenden Seitenteilen gleichzusetzen ist ein zusätzliches Verschließen der Mittellücken auf beiden Seiten
durch zwei Einsteckscheiben, die
zum zeitsparenden Gebrauch am
Fußteil eingehängt werden können
Heiko Heine
(Abb. 2).
Es folgt eine englischsprachige
Fassung dieses Artikels/
English version of this article
Abb.(6): Völker AG
New thinking is required
1
> PRODUCTS:
Völker side rails
M
2
3
4
5
6
Pflegebetten von Völker gibt es in zwei Grundmodellen: Einmal das Völker 2080 mit durchgehenden
Seitengittern (Abb. 5–6). Und das Völker 3080 mit in der Länge geteilten und damit je nach Bedarf
variabel aufzustellenden Seitensicherungen. (Abb. 1–4). Sind aufgrund ärztlicher Indikation oder
gerichtlicher Anweisung durchgehende Seitengitter geboten, lässt sich die Mittellücke durch Einsteckscheiben schließen und so eine durchgehende Absicherung erzielen (Abb. 1–4). Der zusätzliche Vorteil:
Beim Verstellen von Kopf- und Fußteilen bewegen sich die Seitensicherungen mit, der geforderte Schutz
wird also stets in ausreichender Höhe beibehalten. (z. B. Abb. 1).
eanwhile side rails, also
called bed rails or side protection, are part of any
healthcare bed’s design. They are supposed to protect restless or disorientated
residents from falling out of the bed,
while also providing the patient with a
sense of security by showing the bed’s lateral limits. There is quite a number of
different side rail models available now
and it has emerged that straight side rails
(i.e. attached full-side) increase the risk of
accidents when residents try to climb
over. In addition, fixing the resident to
bed by attaching side rails puts him
under enormous subjective stress because
they trigger a sense of fear and being confined. Bed rails may well be appropriate if
the resident himself wants this kind of
protection or he is inclined to overestimate his ability move about and, for
example, rather innocently gets out of
bed at night. Attaching bed rails thus frequently happens out of a feeling of
responsibility for the resident’s safety.
Side rails as additional parts have therefore been in use for quite some time. The
first integrated and straight safety side
rails were then refined by Völker in the
mid-80’s and are still used for Völker
healthcare bed 2080 (see figure on the
left, bottom right). These are still justified if they make sense therapeutically,
protect the patient and have his approval.
If that is not the case, this sometimes
poses a question of conscience to the
nursing staff: do we raise the side rails or
not? While straight side rails mostly trigger a sense of fear and being confined,
two-part side rails may not be too small
or instable. After all, the resident’s need
for protection in a fairly narrow healthcare bed, adjustable in height and lying
surface electrically, is a matter of course.
The use of side rails is thus necessary
both when nursing at the ideal working
level and for the desired self-mobilisation
of the resident. The conflict of either raising side rails or not has been solved by
Völker with healthcare bed 3080. Here,
the side rails are parted on both sides
along their length and thus leave a sufficient gap in the middle, which provides
for leaving the bed. Furthermore, all elements can be raised to two levels. This
means that beside the bed not much
space is required and the stable elements
may also be used to lay down things or
patient. And: raised to level one there is
an effective barrier at the level of the mattress, giving full protection to the resident in most cases. At level two and fully
raised there is sufficient protection without feeling confined. For safety reasons,
all four elements are integrated into the
sequence of movements of the lying surface when the latter is adjusted. To turn
them into straight side rails, the gaps in
the middle can additionally be closed by
inserting two safety glass panes, which
can be hung on the footboard when not
in use and are therefore always ready at
hand.
Photos: Völker healthcare beds are available in two
basic models: first, Völker 2080 with straight side
rails (fig. 4,). Second, Völker 3080 with side rails
parted in the middle, which can thus be raised
variably and as required (fig. above, 1, 2). If
because of a medical indication or a court order
straight side rails are required, the gap in the middle can be closed by lsafety glass panes, which then
create the desired all-round protection (fig. 3).
Another advantage: the side rails are integrated
into the headboard’s and footboard’s sequence of
movement when adjusted. The required protection
is therefore always maintained at a sufficient level
(fig. above right).
Transl.: Vestido AG
Soviel Schutz wie nötig. Soviel Freiheit wie mö
As much protection as necessary, as much freedom as possi
Die neu entwickelten und patentierten Seiten-
Bei Bedarf kann diese Mittellücke durch Einsteck-
The newly developed and patented side rails of Völker
sicherungen an Völker Pflegebetten 3080 und Völker
scheiben voll abgesichert und so die Wirkung von
healthcare beds 3080 and Völker hospital beds S 960
Klinikbetten S 960 sind beidseitig in ihrer Länge
durchgehenden Seitengittern erzielt werden.
are two-part along their length on both sides, two-level
geteilt, in der Höhe zweistufig aufzustellen und werden
Völker Seitensicherungen sind also höchst individuell
adjustable in height and are moved with the lying sur-
beim Verstellen der Liegefläche mitgeführt. Sie lassen
und äußerst variabel einzusetzen. Durch ihre stabile
face when adjusted. They leave a sufficient gap in the
eine ausreichend große Mittellücke, die ein Verlassen
Konstruktion erleichtern sie die aktivierende Pflege und
middle, which makes leaving the bed possible, thus
des Bettes möglich macht und so Unfälle einschränkt.
unterstützen alle Maßnahmen zur Mobilisation.
limiting the risk of accidents.
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glich.
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10
retierungen an den Enden des Handlaufs
gelöst. 6. Die einzelnen Elemente können
sodann durch leichtes Herabdrücken der
unteren Sicherungsleiste unter die Liegefläche zurückgeführt werden.
1)
Der Arbeitskreis AK 812.9.1. „Energetisch betriebene Krankenhausbetten“
der deutschen Kommission im DIN und
VDE (DKE) sieht die in EN 1970 spezifizierten Auslegungen nicht als ausreichend an und empfiehlt die Anwendung
der EN 60601-2-38/A1 „Medizinische
elektrische Geräte – Teil 2: Besondere
Festlegung für die Sicherheit von elektrisch betriebenen Krankenhausbetten“.
Die TÜV Product Service als Prüfstelle
und Mitglied im internationalen Arbeitskreis für medizinisch genutzte Betten
empfiehlt ebenfalls die Anwendung der
EN 60601-2-38/A1. Und auch der IKK
Bundesverband hat in seinem neuesten
Entwurf der Qualitätsstandards gemäß
§ 139 SGB V für behindertengerechte
Betten bzw. für Pflegebetten auf die EN
1970 verzichtet und verweist stattdessen
auf die EN 60601-2-38/A1. H. Heine
Abb.: Völker AG
> PRODUKTE & SERVICES:
Normgerecht mit optimalem Handling
Die Sicherheit von Völker Seitensicherungen
Um Gefährdungen in Verbindung mit
Seitengittern zu vermeiden, sollten Kinder unter 12 Jahren und Personen mit
eingeschränkten mentalen Fähigkeiten
durch geeignete Sicherheitsmaßnahmen
gemäß Gebrauchs- und Serviceanweisung
geschützt werden. Dazu gehören, je nach
Situation z. B. die Verwendung von Einsteckscheiben, die die Mittellücke komplett absichern oder auch die Verwendung von Völker Seitengitter-Schutzbezügen.
der EN 1970:2000 (Verstellbare Betten
für behinderte Menschen) verfahren. Dagegen sieht der Arbeitskreis „Energetisch
betriebene Krankenhausbetten“ 1) diese
Norm nicht als ausreichend an und empfiehlt die EN 60601-2-38/A1. So sind die
Seitensicherungen am Völker Pflegebett
3080 festgelegt aufgrund konstruktiv einklemmsicherer Spaltmaße und nach
Abb.: Völker AG
1
2
Die seitliche Ausladung ist minimal, der
Raumbedarf neben dem entsprechenden
Bett gering; 2. Mit einem Handgriff wird
die Seitensicherung dann – bis etwas über
Matratzenniveau – nach oben geschwenkt und dient so einstufig bereits als
bettbegrenzender Rausrollschutz und als
Mobilisierungsgriff. 3. Zum Aufstellen in
die zweite Stufe wird das betreffende
Element der Seitensicherung leicht und
einfach teleskopartig hochgezogen. 4. Bis
zum Anschlag wird die zweite Stufe der
Seitensicherung dann auf volle Höhe gebracht. 5. Zum Absenken werden die Ar-
Das Handling
Die Seitensicherungen beim Völker
Pflegebett 3080 sind im ungenutzten
Zustand parallel in die Liegefläche eingeschwenkt. Es entsteht kein Überstand.
Die Seitensicherungen sind auf jeder Seite
zweigeteilt, alle vier Elemente sind in zwei
Stufen aufstellbar und werden beim Verstellen der Liegefläche, kopf- und fußseitig, zum Schutz des Bewohners mitgeführt.
1. Zum Aufstellen werden die einzelnen Elemente der Seitensicherung zunächst waagerecht und verkürzt aus der
Liegefläche herausgezogen (s. Abb. 1–6).
Die Sicherheit
Zurzeit bestehen noch unterschiedliche
Festlegungen für Seitenhalterungen an
Pflegebetten. So liegt die jeweilige Anwendung bis zu einer endgültigen Klärung bei den Herstellern und ihren
jeweils unterschiedlichen Risikobewertungen. So weit bekannt, wird oft nach
Eine Einsteckscheibe schließt bei Bedarf die
Mittellücke.
Maßgabe neuester, ergonomischer
Erkenntnisse, die die Untersuchungsergebnisse der amerikanischen FDA
(Food and Drug Administration) berücksichtigen und ganz der genannten strengen Norm DIN EN 60601-2-38 (Anforderungen an Krankenhaus- und Pflegebetten) entsprechen.
3
4
5
6
D
Abb.: Borutta
> HINTERGRUND:
Risiko Einklemmen
Gefahren bei Nichtbeachtung der Normen
Abb.: ProSell!
Ü
ber einen Zeitraum von vier
Jahren erhielt die amerikanische FDA (Food and Drug
Administration) 102 Berichte aus Krankenhäusern und Pflegeheimen über das
Einklemmen von Kopf und Körperteilen
in Bettgittern. Darunter waren 68 Todesfälle. Das Einklemmen kam zustande
durch die Bettgitter, durch den Zwischenraum in zweiteiligen Bettgittern,
zwischen dem Bettgitter und der Matratze oder zwischen dem Kopf- bzw. Fußende, dem Bettgitter und der Matratze.
Alle Todesfälle wurden durch das Einklemmen des Kopfes, des Halses oder des
Thoraxes verursacht, während es sich bei
den meisten Verletzungen um Brüche
und Schürfwunden handelte. Die Betroffenen waren meist Personen, die bereits
unter Demenz, Rastlosigkeit, Muskelschwund, motorischen Störungen oder
einer Kombination dieser Zustände litten. Rubriziert ergeben sich 6 Gefährdungszonen. 80% aller Einklemmvorfälle konzentrieren sich auf die Gefährdungszonen 1, 5 und 6. Hier gilt es für
den Betreiber, die alte Ausstattung hinsichtlich des Einklemmrisikos zu untersuchen. Hersteller von Pflege- und Klinikbetten müssen die Einklemmgefahr
in ihre Risikoanalyse einbeziehen. Als
Testinstrument wurde im April 1999 in
Regie der FDA eine Kombination von
Kegel und Zylinder mit Gewicht und
Maßen von Kopf, Hals und Brusttiefe
eines älteren Erwachsenen entwickelt:
95% der männlichen Kopfbreiten beträgt 170 mm, das Gewicht 5,5 kg, der
durchschnittliche Durchmesser des Halses beträgt 60 mm, die Brusttiefe eines
Erwachsenen wenigstens 318 mm. Mit
diesem Instrument lassen sich Maximum-/Minimum-Größen von Öffnungen, Spalten und Lücken festlegen
und Richtlinien hinsichtlich der Einklemmgefahr bei Pflege- und KlinikbetHeiko Heine
ten definieren.
1.) Zwischen Gitter und Matratze.
3.) Zwischen Kopfteil, Gitter und Matratze.
4.) Innerhalb des Gitterrahmens.
5.) Zwischen Gitterrahmen und Matratze.
6.) Zwischen Matratze und unterem Gitterrahmen.
Gx+1
D
A
F
Buch- Beschreibung
stabe
*A
Der kleinste Abstand zwischen den Elementen innerhalb
des Umfangs des Seitengitters in seiner aufgerichteten/
eingerasteten Position oder des Bereiches, der durch das
Seitengitter und festen Teilen des Bettes gebildet wird
*B
Dicke der Matratze des bestimmungsgemäßen Gebrauchs
*C
Höhe der oberen Kante des Seitengitters über der
Matratze ohne Kompression
*D
Abstand zwischen Kopf- oder Fußteil und Seitengitter
*E
Abstand zwischen geteilten Seitengittern mit Liegefläche
in flacher Positionierung
*F
Kleinste Abmessung aller zugänglichen Öffnungen zwischen Seitengitter und Liegefläche
Gesamtlänge des Seiteng. o. Summe der Längen der geteilten Seitengitter auf einer Seite des Bettes der Liegefl.
Maße nach
Norm 2-38
≤ 120 mm
siehe Herstellerangaben
≥ 220 mm
≤ 60 mm o. ≥ 235 mm
≤ 60 mm o. ≥ 235 mm
wenn D o. E wenn D o. E.
≥ 235 mm
≤ 60 mm
dann F
dann F
≤ 60 mm
≤ 120 mm
G ≥ 1/2 der Länge
> GASTKOMMENTAR
Manfred
Borutta arbeitet als Kursleiter in der
Weiterbildung
von Pflegekräften im
mittleren Management beim Amt für Altenarbeit des
Kreises Aachen. Nebenbei studiert er Pflegemanagement an der KFH Köln und führt
Seminare für Pflegekräfte und Leitungskräfte in der Pflege durch.
D
2.) Zwischen zweiteiligen Gittern.
E
A
B
*G
> GAST-KOLUMN
Gx
C
Abb.(6): Völker AG
D
ie neu entwickelten und patentierten Seitensicherungen an
Völker Pflegebetten 3080 bzw.
S 380 entsprechen den Einklemm-, Höhen- und Spaltmaßen der nationalen und
internationalen Normen. Die Seitensicherungen sind im ungenutzten Zustand „unsichtbar“ in die Liegefläche integriert (siehe unten). Sie stören weder das
Anbringen von Zubehör, noch behindern
sie die Unterfahrbarkeit. Sie sind äußerst
stabil, zweigeteilt und zweistufig hochstellbar. Völker Seitensicherungen lassen
sich einfach bedienen, haben eine Sicherheitsarretierung und sind unter Last nicht
zu lösen. Bei Überlast verformen die
Seitensicherungen sich plastisch, ein
plötzliches Brechen der Führung oder der
Seitensicherung ist dabei ausgeschlossen.
as Pflegemodell der Aktivitäten
des täglichen Lebens der Pflegewissenschaftler Roper, Logan,
Tierney, auf dem in Deutschland das weitverbreitete AEDL-Modell der „Aktivitäten
und existenzielle Erfahrungen des täglichen Lebens“ (n. Prof. Krohwinkel)
basiert, beinhaltet u. a. das ATL-Modul
„Für Sicherheit sorgen“. Diesem Teilmodul kommt in nicht wenigen Altenheimen in Deutschland insofern eine besondere Bedeutung zu, als dass es zu einem
zweifelhaften handlungsleitenden Prinzip
erhoben wird: Sicherheit steht an oberster
Stelle. Dort, wo Menschen auf Grund einer vorliegenden Demenz nicht mehr selber entscheiden können, entscheiden in
der Regel Pflegekräfte (und Betreuer) für
sie. Freiheitsentziehende Maßnahmen
sind dabei leider viel zu häufig an der
Tagesordnung. Sie sind Ausdruck einer
weit verbreiteten Unsicherheit im Pflegealltag. Seit mehr als 15 Jahren liegen Untersuchungen aus bundesdeutschen Altenheimen vor (Lotze 1988, Klie/Lörcher
1994, Borutta 1994/98), die belegen, dass
häufig und oft unreflektiert in der stationären Pflege fixiert wird. Die Untersuchungen zeigen insgesamt drei Kausalzusammenhänge: 1. Mangelndes Fach- und
(vor allem) Rechtswissen der Pflegekräfte
sowie 2. die Haltung bzw. der berufliche
Habitus (die Wahrnehmungs-, Denk- und
Handlungsschemata) der Pflegenden,
3. die strukturellen Rahmenbedingungen
in den Altenheimen. Je unsicherer die
Führungskräfte der Einrichtung mit Risi-
ken umgehen, desto ängstlicher handeln die
Pflegekräfte an der Basis. Es ist also nicht das
Krankheitsbild Demenz, welches Anlass
zum Fixieren bietet, sondern es sind Leitungskräfte, Pflegende und die Rahmenbedingungen. Das mag zunächst erschrecken.
Es bietet jedoch auch die Chance eines veränderten Umgangs mit dem Thema, da alle
drei Faktoren beeinflussbar und veränderbar
sind. Im Spannungsfeld zwischen dem
Schutz der dementen Menschen vor Selbstgefährdung und der Gewährung grundrechtlich verbriefter Freiheitsrechte entscheiden sich viele Pflegekräfte für die
Einschränkung der Persönlichkeitsrechte.
Haftungsrechtlich betrachtet verstoßen sie
damit regelmäßig gegen die Garantenstellung, die sich aus der faktischen und vertraglichen Übernahme zur Gewährung einer
fachgerechten Pflege ergibt. Denn Fixierungen sind nur in seltenen Fällen Ausdruck
eines fachgerechten Handelns. Rechtlich betrachtet stellen sie die ultima ratio des pflegerischen Handelns dar; was bedeutet, dass sie
nur dann zur Anwendung kommen dürfen,
wenn andere (pflegefachliche) Maßnahmen
eine akut drohende Selbstgefährdung nicht
verhindern können. Kommen freiheitsentziehende Maßnahmen zur Anwendung, so
dürfen stets nur Mittel eingesetzt werden, die
von ihrer Intensität und von ihrer zeitlichen
Dauer her, das Grundrecht auf Freiheit am
geringsten einschränken. Zudem sind alle
freiheitsentziehenden Maßnahmen durch
das Vormundschaftsgericht genehmigungspflichtig. Dazu gehören alle mechanischen
Vorrichtungen und Medikamente mit
denen die Freiheit eines Menschen eingeschränkt wird. Das Vormundschaftsgericht
entscheidet dabei als legalisierende Instanz
über die rechtliche Zulässigkeit der Maßnahme und gibt insofern einen Handlungsrahmen für das Heim vor. Die Pflegeeinrichtung und ihre Mitarbeiter entscheiden in diesem Rahmen über die Legitimität
des konkreten pflegerischen Handelns, das
die Freiheitsentziehung für einen Heimbewohner zur Folge hat oder nicht. Das
heißt, keine Einrichtung kann sich im
Hinblick auf die Durchführung freiheitsentziehender Maßnahmen ausschließlich auf
einen gerichtlichen Bescheid berufen. Die
ethische und fachliche Rechtfertigung des
konkreten pflegerischen Handelns kann
nicht per Gerichtsbeschluss ersetzt werden.
Wie aber können Pflegeeinrichtungen
und Pflegekräfte professionell mit den oft
schwierigen Alltagssituationen umgehen?
Man könnte die Beantwortung dieser
Frage auf die Formel bringen: So viel
Freiheit wie möglich, so wenig Einschränkung wie nötig. Pflegeeinrichtungen müssen zunächst für sich klären, welche Ziele
sie verfolgen möchten. Es geht konkret um
die Frage, wen möchten und – vor allem –
wen können wir aufnehmen und mit welchen geeigneten Leistungsangeboten betreuen. Die Leistungs- und Qualitätsvereinbarung bietet hierzu aktuell den rechtsvertraglichen Rahmen. Die Zeiten, in dem
jeder Mensch aufgenommen wurde,
unabhängig vom eigenen Leistungsvermögen der Einrichtung (z. B. entsprechend gerontopsychiatrisch qualifiziertes
Personal), dürften damit ab dem
1. 10. 2004 (Start der LQV) vorbei sein.
Des Weiteren verlangt professionelles
Handeln in der Pflege dementer Menschen die regelmäßige Durchführung von
Bewohnerfallkonferenzen. Als Richtschnur für die Durchführung einer BFK
können die Kriterien des handlungsorientierten Professionsverständnisses nach Oevermann/Weidner (1995) dienen: Die widersprüchliche Einheit aus Regelwissen
und Fallverstehen; die Dialektik aus Begründungs- und Handlungszusammenhängen; eine hinreichende analytische
Distanz der Pflegekräfte; die Anerkennung
der subjektiven Betroffenheit des Heimbewohners; die Respektierung der Autonomie der Lebenspraxis des Bewohners; die
Anerkennung der Tatsache, dass es in der
Arbeit mit dementen Menschen keine
vollständig gestaltbaren Handlungsstandards gibt; Professionalität im Umgang
mit den Risiken im Pflegealltag, zeigt sich
im konkreten Handeln der Pflegekräfte.
Der demente Mensch genießt dabei die
gleichen (Grund-)Rechte wie jeder andere
Mensch außerhalb stationärer EinrichtunManfred Borutta
gen auch.
11
> HINTERGRUND:
Die amerikanische Pflegeforscherin
Elizabeth A. Capezuti und die Rechtsanwältin Julie A. Brown haben sich seit
einigen Jahren dem Themenbereich der
Sicherheit von sturzgefährdeten Personen, hauptsächlich im Bereich der
Heimpflege, verschrieben. Im Mittelpunkt ihrer Untersuchungen und
Überlegungen wird der Frage nachgegangen, in wieweit bewegungseinschränkende Maßnahmen und Bettoder Seitengitter – unter Einbeziehung
der haftungsrechtlichen Gegebenheiten
– tatsächlich der Sturzprophylaxe dienen. Die hier vorgestellten Forschungsergebnisse beziehen sich in erster Linie
auf die Verhältnisse in den USA.
Die Hälfte aller Stürze geschehen bei
Bewohnern, deren Bewegungsfreiheit
eingeschränkt war.
Die Zahl der ernsthaften Verletzungen in Heimen, die bewegungseinschränkende
Maßnahmen
befürworten, sind
höher,
als in
solchen,
die alternative Methoden
zur
Sturzprophylaxe anwenden.
Zuletzt kommen die
Forscherinnen zu der
Feststellung, dass physische Einschränkungen
und Seitengitter zusätzliche
Gefahrenquellen für die Bewohner
darstellen, wie im Folgenden noch
deutlich wird.
Fixierung statt Zuwendung?
Den meisten im Altenpflegebereich
tätigen Pflegepersonen ist die Anwendung von bewegungseinschränkenden
Maßnahmen, die zum Schutz von
altersverwirrten, dementierenden oder
körperlich gebrechlichen Menschen
dienen sollen, bekannt. Zum einen sollen und müssen sie vor Stürzen und den
möglichen gesundheitlichen Folgen
geschützt werden, zum anderen besteht
die gesetzliche Pflicht, Bewohner, die
zu dem gefährdeten Personenkreis
gehören, auch gegen ihren Willen solcher Maßnahmen zum Eigenschutz zu
unterziehen. Jeder kennt das Problem
des ständig umherwandernden Bewohners: der Bewohner, der gerne selbstständig aufstehen möchte, aber körperlich und/oder geistig nicht mehr in der
Lage ist, dies auch eigenständig zu tun,
oder der Bewohner, der agitiert oder gar
aggressiv gegen die Umgebung handelt.
Hierzulande gilt es als korrekte und verpflichtende Pflegemaßnahme, unter
Maßgabe der jeweiligen rechtlichen Bestimmungen, Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit mittels mechanischer
Hilfsmittel zu begrenzen. Sei es nun das
Anbringen von Seitengittern am Bett,
die das Verlassen des Bettes ohne fremde Hilfe verhindern oder die Befestigung mittels Bauchgurten, die ein
Aufstehen aus dem Stuhl oder Rollstuhl
verhindern sollen.
Nicht nur in Deutschland, sondern
in vielen Ländern, mit Ausnahme von
Großbritannien, gelten bewegungseinschränkende Maßnahmen als das Mittel der Wahl, um Sturzrisiken zu vermeiden und werden dementsprechend
angewendet. Capezuti et al. haben herausgefunden, dass keine einzige klinische Studie je den Beweis erbracht hat,
dass bewegungseinschränkende Maßnahmen Stürze und sturzbedingte Verletzungen verhindern. Die von ihnen
und anderen durchgeführten Studien
verweisen auf das genaue Gegenteil:
Definition „Sturz“
Ein Sturz wird als ein Ereignis definiert, bei dem die Person versehentlich
oder absichtlich auf ein tieferes Niveau
fällt, nachdem sie das Gleichgewicht
beim Gehen oder anderen Aktivitäten
verloren hat. Daraus resultierende Verletzungen können eine medizinische
Behandlung zur Folge habe, in Form
von radiologischen Untersuchungen,
Krankenhausaufenthalten und Notarztbehandlungen. In den USA ist es
üblich, Verletzungsarten in ernsthafte
und nicht ernsthafte Verletzungen zu
kategorisieren. Ernsthafte Verletzungen
sind Brüche, Kopfverletzungen mit verändertem Bewusstseinsstatus, Luxationen, Verstauchungen oder Wunden,
die genäht werden müssen. Zu den
leichteren Verletzungen gehören leichte
Schürfwunden oder Hämatome.
Bewegungseinschränkung als Sturzrisiko
Sind Bettgitter zur Sturzprophylaxe geeignet?
Unfallhäufigkeit und Verbreitung
von mobilitätseinschränkenden Maßnahmen in nordamerikanischen
Pflegeheimen
Laut amerikanischen Studien stürzt
fast ein Drittel der über 65-Jährigen
mindestens einmal im Jahr. Das Risiko
eines Sturzes wächst mit dem Alter und
ist unter Altenheimbewohnern viel
höher als bei Gleichaltrigen, die außerhalb eines Heimes wohnen. Schätzungen zufolge stürzen 50% aller Pflegeheimbewohner einmal pro Jahr und
40% sogar wiederholt. Ungefähr 11%
erleiden ernsthafte Verletzungen, die zu
Krankenhausaufenthalten und einer
weiteren Verschlechterung des Gesundheitszustandes führen. 20% der sturzbedingten Todesfälle ereignen sich
unter den 5% der alten Menschen, die
in Pflegeheimen leben.
Andere Studien befragten Heimmitarbeiter nach Entscheidungsgründen für bewegungseinschränkende
Maßnahmen. Zusammenfassend gaben
sie an: Schutz des Pflegeheimbewohners vor Stürzen, gewalttätige Verhaltensweisen der Bewohner, Einmischung in den Behandlungsablauf,
geistige Verwirrung und ein schwaches
Urteilsvermögen. Jedoch blieb die
Angst vor Unterlassungsklagen in Folge
eines Sturzes der entscheidende Grund.
Häufig sind es auch die Familien, die
aus Angst um ihren Angehörigen auf
eine solche Anordnung bestehen.
Grundsätzlich steht zwar die Sicherheit der Bewohner im Vordergrund bei
der Anwendung dieser Vorkehrungen,
jedoch werden die daraus resultierenden Konsequenzen zu wenig mitbedacht. Wenn ältere Menschen aufgrund
ihres individuellen Sturzrisikos in ihrer
Mobilität eingeschränkt werden, steigt
das Risiko nosokomialer Infektionen,
der Dekubitusbildung, der Entstehung
von Kontrakturen, von Muskelschwäche bis hin zum Verlust der Muskelkraft, von Gleichgewichts- und Koordinationsproblemen, einer höheren Mortalität und längerer Krankenhausaufenthalte, um nur einige Beispiel zu nennen.
Es entsteht quasi ein Immobilitätskreislauf, der die Sturzrisiken zusätzlich
erhöht, anstatt sie zu senken. Nicht
zuletzt aufgrund dieser Ergebnisse
erließ der Council on Scientific Affairs of
the American Medical Association Richtlinien, die empfehlen, dass Ärzte die
Familien von Bewohnern, die bewegungseinschränkende Maßnahmen verlangen, über die Vorteile, aber auch
über die Folgen und Risiken dieser aufzuklären. Auch Pflegende, Kranken-
Pflegepraxis“. Durch gesetzliche Bestimmungen reduzierte sich nach und nach
die Anwendung von
Fixierungsmaßnahmen,
die Nutzung
von Seitengittern erhöhte sich
jedoch im gleichen
Zeitraum.
Nachdem bekannt
wurde, dass von Seitengittern erhebliche
Sicherheitsrisiken verursacht werden, schritten
die Behörden sofort ein
und erließen entsprechende
Vorschriften: die Conditions of
Participation (CoP) for Patients’ Rights.
Alle Krankenhäuser, die Gelder der
staatlichen Gesundheitsprogramme
(Medicare und Medicaid) erhalten,
müssen sich an diese neuen Standards
halten, die unter anderem auch regelmäßig überprüft werden.
In einem Ländervergleich zeigte sich,
dass die Häufigkeit der Anwendung
von Fixierungsmaßnahmen und die
Nutzung von Seitengittern zum Teil
sehr unterschiedlich sind. In Schottland
und Schweden werden sie beispielsweiIllustr.: ProSell!
D
ieser Artikel erschien zuerst in
Die Schwester/Der Pfleger,
9/02. BScN (Bachelor of Science in Nursing) Sabine Bosch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Witten-Herdecke.
gymnasten und Sozialarbeiter sollen
Angehörige über geeignete Sicherheitsmaßnahmen und Sturzverhütung aufklären können und in Zusammenarbeit
mit ihnen im individuellen Pflegeplan
Alternativen festhalten.
Nutzung von Bettgittern im
internationalen Vergleich sehr
unterschiedlich
In den USA galt in den 70er Jahren
die Nutzung von Seitengittern als „gute
Definition: „Bewegungseinschränkende
Maßnahmen“
Als bewegungseinschränkende
Maßnahmen gelten alle manuellen
Systeme, mechanischen Geräte und
physischen Methoden, die am Körper befestigt werden, neben dem
Körper aufgestellt werden und die
von der betroffenen Person nicht
leicht selbst entfernt werden können,
beispielsweise Bauch-, Bein- oder
Armgurte, Trägergurte, Schoßkissen
oder Schoßtabletts. Per definitionem
gehören auch Vorgehensweisen, die
üblicherweise in Pflegeheimen genutzt werden, hierzu. Zum Beispiel
eine im Stuhl sitzende Person so gegen eine Wand oder einen Schrank
zu stellen, dass diese nicht mehr aufstehen kann. Oder die Bettdecke eines bettlägerigen Bewohners so festzustecken, dass dieser sich nicht
mehr bewegen kann. Oder gar einen
Bewohner alleine in einem Zimmer
unterzubringen, das er nicht mehr
selbstständig verlassen kann. Das
Anbringen von Seitengittern gilt
ebenso als eine bewegungseinschränkende Maßnahme, sofern die betroffene Person nicht in der Lage ist, ihr
Einverständnis zu geben beziehungsweise sobald das Anbringen von
Seitengittern der Mobilitätseinschränkung dient. Seitengitter sind
verstellbare Stangen aus Holz, Metall
oder Kunststoff, die in verschiedenen
Längen, Voll-, Halb- und Viertellänge, seitlich am Bett befestigt werden.
> Lesen Sie weiter auf Seite 12
Anzeige
Die aktive Mobilisierung.
Völker Pflegebetten.
Ab 17. Februar auf der ALTENPFLEGE in Hannover.
Oder vorab unter: www.aktive-mobilisierung.info
Ziel jeder aktiven Pflege ist es, den Bewohner zu mobilisieren.
Das kann nur dann funktionieren, wenn ein eher immobiler Bewohner in einem
funktionalen Bett liegt; wenn die Funktionen von ihm selbst angewählt werden
können; und wenn diese Funktionen so aufeinander abgestimmt sind, dass sie im
Idealfall dem Bewohner zu einer Eigenmobilisierung verhelfen und ihn dabei
sicher unterstützen. Wie beim Völker Pflegebett.
VOLKER
Bessere Betten
Illustr.: ProSell!
12
> Fortsetzung von Seite 11,
„Bewegungseinschränkung als Sturzrisiko“
se nur sehr selten genutzt, trotzdem
sind die sturzbedingten Verletzungen
nicht höher als in anderen Ländern. In
britischen Krankenhäusern ist es geradezu verpönt, Seitengitter zu verwenden. Dies lässt sich darauf zurückführen, dass schon 1975 die Joint
Working Party of British Geriatrics
Society und das Royal College of Nursing
sich ausdrücklich gegen die Verwendung aussprachen.
Wie oben schon erwähnt, lässt sich
kein klinischer Nachweis erbringen, der
die These bestätigt, dass Seitengitter
wirklichen Nutzen im Sinne einer Sturzprophylaxe haben. Einige Studienergebnisse weisen daraufhin, dass ein
großer Teil der Stürze von Bewohnern
aus dem Bett heraus geschehen, obwohl
Seitengitter benutzt wurden. Am häufigsten betrifft dies ältere verwirrte
Menschen.
Seitengitter können Verletzungen und
Todesfälle verursachen
Abb.(4): Völker AG
Viele Unfälle mit Todesfolge geschehen, während die Personen fixiert sind
bei gleichzeitiger Nutzung von Seitengittern. 1992 untersuchten Miles &
Irvine 122 solcher Todesfälle. 58% der
Opfer erlitten am beziehungsweise im
Bett einen Erstickungstod, indem sie
sich fixiert über das Seitengitter aufgehängt haben, sich zwischen den Stangen
der Seitengitter oder zwischen Matratze
und Seitengitter eingeklemmt haben.
Laut Capezuti et al. steigt die Anzahl der
Berichte von Verletzungen und Todesfällen, die nur durch Seitengitter verursacht werden. Zwischen 1985 und 1999
wurden der FDA (Food and Drug
Administration) 371 solcher Unfälle
gemeldet. Davon 228 Todesfälle, 87
leichte Verletzungen und 56 konnten
rechtzeitig gerettet werden. Es kam zu
Einklemmungen zwischen den einzelnen Gitterstangen, in dem Freiraum bei
geteilten Seitengittern und zwischen
Seitengitter und Matratze oder zwischen
dem Kopf- oder Fußbrett, dem
Seitengitter und der Matratze. Bei allen
Todesfällen wurde der Kopf, der Nacken
oder der Thorax eingeklemmt. Die
Verletzungen waren Frakturen, Schnitte
oder
Abschürfungen
an
den
Extremitäten. Der größte Teil der
betroffenen Personen waren ältere
Menschen mit verändertem Geisteszustand, starker Unruhe, mangelnder
Muskelkontrolle oder einer Kombination der Symptome.
Zu beachten ist, dass Mobilitätseinschränkungen erhebliche physiologische
und auch psychische Folgen nach sich
ziehen können, die in dem oben
beschriebenen Immobilitätskreislauf
enden. Darüber hinaus ist jede Form der
Einschränkung ein massiver Eingriff in
die Autonomie und Würde der
Menschen.
Viele Bewohner berichten von Ge-
fühlen der Angst, Wut und Verlassenheit, insbesondere dann, wenn sie noch
nicht einmal über den Sinn solcher
Maßnahmen informiert werden.
Agitierende, erregte oder unkooperative Bewohner werden häufig in dem
Versuch, sie zu begrenzen, eingeschränkt, obwohl die Ergebnisse von
Studien darauf schließen lassen, dass
diese Symptome oder das Verhalten derjenigen sich dadurch nicht verändert
beziehungsweise verbessert. Im Gegenteil zeigt sich nachweislich eine Verstärkung der Symptomatik. Eingeschränkte Bewohner fühlen sich ängstlich, demoralisiert, gedemütigt und werden zudem noch sozial isoliert.
Das Recht auf Bewegungsfreiheit darf
auch hier in Deutschland nur unter
bestimmten Bedingungen eingeschränkt
werden. Ein Beispiel einer 78-Jährigen
Amerikanerin: Sie litt unter Lungenobstruktion, Arteriosklerose, linksseitige Hemiplegie und einem Aneurysma und lehnte trotz wiederholter
Stürze Einschränkungsmaßnahmen
schriftlich ab. Die Angehörigen und der
behandelnde Arzt wurden darüber sowie
auch über jeden weiteren Sturz informiert. Letztlich starb die Bewohnerin an
Gehirnblutungen, die sie sich durch
eine weitere Sturzverletzung zugezogen
hatte. Die Angehörigen verklagten das
Pflegeheim wegen Fahrlässigkeit, aber
die Klage wurde abgewiesen, da das
Recht und die Entscheidung der
Bewohnerin, die die Maßnahmen
ablehnte, im Vordergrund stand. An
dieser Stelle kann keine konkrete
Aussage über die Verhältnisse in deutschen Altenheimen getroffen werden. Es
kann nur gesagt werden, dass auch hier
bewegungseinschränkende Maßnahmen
unter Einbeziehung von Seitengittern
zur üblichen Pflegepraxis gehören.
Die dargestellten Studienergebnisse
sind jedoch in hohem Maße alarmierend und fordern dazu auf, die bisherige
Praxis der Sturzprophylaxe zu überdenken. Auch deshalb, weil sich nachweisen
lässt, dass bei Nichtanwendung der
genannten Maßnahmen sich die Unfallbeziehungsweise Sturzhäufigkeit nicht
erhöht und die Anzahl der schweren
Verletzungen sich reduziert.
Bei verwirrten aber gehfähigen Bewohnern kommt es sogar zu einer Zunahme von Stürzen durch physische
Einschränkungen.
1999 gab die American Medical Association zu, dass der Gebrauch von
Seitengittern größere Verletzungsgefahren verursacht als deren Nichtgebrauch.
In Ländern wie Schottland, Schweden
und England ist es keine Frage mehr, ob
bewegungseinschränkende Maßnahmen
zur Sturzprophylaxe Sinn machen – sie
werden nur noch in Ausnahmefällen
genutzt. Und auch in den USA zeichnet
sich laut Capezuti et al. der Trend hin
zur Vermeidung dieser ab. Die
Einstellungen der Berufsverbände gehen
dahin, eine gänzliche Abschaffung im
Altenpflegebereich zu fordern.
Alternative Maßnahmen zur
Bewegungseinschränkung
Spezielle Auffangmatten wie diese von Völker, können Stürze aus dem Bett wirkungsvoll abdämpfen.
Um eine Veränderung der herkömmlichen Praxis zu erreichen, gilt es, in
systematischer Weise alle mit der Pflege
alter Menschen betrauten Institutionen
einzubeziehen. Dies sind die gesetzgebenden Organe, die Berufsverbände
und die Patientenorganisationen, die
Heimleitungen und nicht zuletzt die
Ärzte und Mitarbeiter von Pflegeheimen. Im Vordergrund steht dabei,
intensive Aufklärungsarbeit zu leisten; d.
h. die Forschungsergebnisse und ihre
Relevanz für die Pflegepraxis müssen
deutlich gemacht werden. Ärzte, Mitarbeiter, Angehörige und auch die Betroffenen selbst müssen über die Vorund Nachteile, den damit verbundenen
Risiken und über alternative Methoden
zur Sturzprophylaxe aufgeklärt werden.
– Eine der wichtigsten Alternativen
liegt in der Förderung der Fähigkeiten der Bewohner, sprich die Trans-
–
–
–
–
fer-, Geh- und Bewegungsfähigkeit
und einem Kontinenztraining (oft
Ursache für den Wunsch der Bewohner, auch ohne Hilfe das Bett
verlassen zu wollen).
Weitere Schritte bestehen in individuell angepassten Rollstühlen und in
der Nutzung von Betten, die soweit
höhenverstellbar sind, dass sie fast bis
zum Boden reichen. So genannte
Auffangmatten können als Schutz
vor das Bett gelegt werden. Die
Begrenzung des Bettes, mit Kissen
oder ähnlichem anstatt mit Seitengittern, ist für den Bewohner deutlich zu markieren.
Für rutschfeste Böden beziehungsweise rutschfeste Socken sorgen und
ebenso für ausreichende Beleuchtung
und Aufstehhilfen.
Durch spezielle Hüftprotektoren
können besonders gefährdete Körperregionen geschützt werden.
Alarmanlagen, die am Bett, Stuhl
oder Körper befestigt werden und
wie Bewegungsmelder reagieren,
können Mitarbeiter frühzeitig auf die
Aktivitäten der Bewohner hin-weisen
und ermöglichen ein rechtzeitiges
Einschreiten.
Fazit
Die generalisierten Sturzprophylaxen
müssen in individuell angepasste Maßnahmen umgewandelt, in der Pflegeplanung dokumentiert und sollten mit
allen Beteiligten besprochen werden.
Capezuti et al. weisen zu Recht darauf
hin, dass einer der grundlegendsten Faktoren, um eine einschränkungsfreie
Pflege zu erreichen, eine einvernehmliche institutionelle Philosophie des
Hauses ist. Abschließend fordern sie, die
Debatte über den Personalbestand in
Pflegeheimen erneut zu beleben. Über
90% aller Pflegeheime in den USA können wegen Personalmangels keine
Qualitätspflege anbieten, obwohl es aussagefähige Beweise gibt, wie das
Verhältnis zwischen Personalbestand
und einer qualitativ angemessenen PfleSabine Bosch
ge aussehen müsste.
> Literatur über die Verfasserin.
BScN Sabine Bosch, Böckenbergstr. 1,
44807 Bochum, SabineBosch12@
aol.com
Es folgt eine englischsprachige
Kurzfassung dieses Artikels/
English short version of this article:
> BACKGROUND:
Prevention of Falls
T
he American healthcare researcher Elizabeth A. Capezuti and
lawyer Julie A. Brown have
dedicated their work to the safety of
people prone to fall, especially those in
nursing homes. At the centre of their
studies and considerations is the question to what extent measures restricting
these people’s movements, and bed and
side rails – including questions of liability – do actually serve the purpose of preventing falls. The results of the research
presented here primarily refer to the
situation in the US.
Fixing rather than attending?
Most people working in the field of
nursing old people know the use of measures restricting movement, which protect people who are disorientated because of their age, demented or frail. These
people have to be protected against falls
and their possible medical consequences, and there is the legal requirement of
protecting these people through such
measures even against their will.
Everybody knows the problem of residents just moving about all the time:
residents who want to get up on their
own, while physically and/or mentally
not being able to do so; or residents who
act against their environment, perhaps
even aggressively. In Germany, it is cor-
rect and obligatory to restrict movement
by mechanical means if this happens in
accordance with the respective legal provisions. Be it attaching side rails, which
prevent leaving the bed without outside
assistance, or fixing people with stomach
belts, which prevent getting out of the
chair or wheelchair.
With the exception of Britain, in
many other countries beside Germany
movement-restricting measures are the
chosen means to prevent the risk of falls
and are used accordingly. Capezuti et al.
found out that not a single clinical study
has ever proven that movement-restricting measures prevent falls or ensuing
injuries. Their studies, and others too,
rather indicate quite the contrary: half of
all falls occur among residents whose
movement was restricted.
The number of serious injuries in
nursing homes advocating such measures is higher than in those which pursue
alternative methods to prevent falls.
Finally, the researchers come up with the
conclusion that physical restrictions and
side rails pose additional threats to the
resident, as will be seen in the following.
Accident rates and frequency of
mobility-restricting measures in North
American nursing homes
According to American studies, almost
a third of all people above 65 years of age
at least falls once a year. The risk of falling
increases with age, and among residents
of old people’s homes is much higher
than among people of the same age not
living in a home. It is estimated that 50%
of all residents of nursing homes have a
fall once a year, with 40% even falling
repeatedly. About 11% suffer serious
injuries, which lead to hospital stays and
a further deterioration in the person’s
state of health. 20% of all deaths resulting from a fall occur among the 5% of
old people living in nursing homes.
Other studies surveyed the staff of
nursing homes for their reasons to take
movement-restricting measures. To
summarise the results: the reasons given
were protecting the resident from falling, violent behaviour of the residents,
interference with the treatment, mental
disorientation and weak judgement.
However, the decisive reason was the
fear of a court action on the grounds of
inaction as a result of a fall. Frequently,
it is also the family who insist on a court
order to protect their relative.
While the basic consideration is the
residents’ safety, the ensuing consequences are not really thought of. When old
people are restricted in their freedom of
movement on account of their individual risk of falling, the risk of nosocomial
infections, bedsores, contractions, from
myasthenia to the loss of muscular
strength, vestibular and coordination
problems, a higher mortality and longer
in-patient treatments in hospitals increases. And these are only a few examples.
What we see is something like a
vicious circle of immobility, rather
increasing the risk of falling than reducing it. Not least on the basis of these
results did the Council on Scientific
Affairs of the American Medical
Association issue guidelines recommending that doctors inform the families of
residents who demand movementrestricting measures about both the
advantages and the consequences and
risks involved. And nurses, physiotherapists and social workers are also supposed to give relatives information on protective measures and the prevention of
falls and draw up alternatives to be taken
down in the individual nursing plan.
Use of bed rails varies when compared
internationally
In the US during the 70’s, side rails
were considered to be part of "best practice nursing". Gradually, legal provisions
reduced the use of fixing measures,
while the use of side rails increased over
the same period.
After it became known that side rails
mean significant safety risks, the authorities acted promptly and issued regulations: the Conditions of Participation
(CoP) for Patients’ Rights.
All hospitals receiving funds from
government health programmes
(Medicare and Medicaid) have to meet
these new standards, which, incidentally, are also monitored on a regular
basis.
An international comparison revealed
that the frequency of using fixing measures and side rails varies a lot. In
Scotland and Sweden, for example,
there is scant use of such measures, still
the number of injuries resulting from
falls is not higher than in other countries. In British hospitals the use of side
rails is almost frowned upon, which can
be put down to the Joint Working Party
of British Geriatrics Society and the
Royal College of Nursing having denounced the use as early as 1975.
As was mentioned above, there is no
clinical evidence at all that would confirm the hypothesis of side rails actually
preventing falls. Some study results indicate that most falls out of the bed occur
despite side rails having been attached.
This is most frequent among older and
disorientated people.
Alternative measures to restrict
movement
Fixierungen bei stark agierenden Bewohnern sind oft unerlässlich. Oft gelangt die Pflege dabei jedoch in eine juristische Grauzone.
> HINTERGRUND:
Betreuung im rechtsfreien Raum?
Freiheitsentziehende Maßnahmen in der institutionellen Pflege
F
reiheitsentziehende Maßnahmen sind per Gesetz über das
sogenannte Psychischkrankengesetz (PsychKG) und durch das Betreuungsrecht § 1906 BGB geregelt.
Das neue Betreuungsrecht gilt seit dem
1. 1. 1992 und hat die bis dahin geltenden gesetzlichen Regelungen der
Entmündigung, der Vormundschaft
und Pflegschaft für Erwachsene durch
die Betreuung § 1896 ff. BGB ersetzt.
Generelle Voraussetzung für die Anordnung einer Betreuung nach dem
Betreuungsrecht, ist das Vorliegen einer
psychischen Krankheit oder einer geistigen, seelischen oder körperlichen
Behinderung, sofern diese dazu führt,
dass der Betroffene seine Angelegenheiten nicht mehr zu besorgen vermag.
Das PsychKG ist ein Gesetz zum
Schutz psychisch erkrankter Menschen.
Psychisch Kranke im Sinne dieses Gesetzes sind Personen, die an einer Psychose, einer psychischen Störung, die in
ihren Auswirkungen einer Psychose
gleichkommt, oder einer mit dem
Verlust der Selbstkontrolle einhergehenden Abhängigkeit von Suchtstoffen,
leiden und bei denen ohne Behandlung
keine Aussicht auf Heilung oder Besserung besteht.
Was gilt nun als freiheitsentziehende
Maßnahme? In beiden Gesetzen ist die
Unterbringung an sich, eine freiheitsentziehende Maßnahme. Nach dem
PsychKG (§ 10) sind dies Einrichtungen, die durch geeignete Maßnahmen
gegen Entweichen des Untergebrachten
gesichert sind. Dies sind psychiatrische
Krankenhäuser, psychiatrische Abteilungen in einem Krankenhaus, für psychisch Kranke geeignete Heime oder
Teile von solchen Heimen.
Nach dem Betreuungsrecht kann eine freiheitsentziehende Unterbringung
in einem Krankenhaus, einem Heim
oder auch in einer Wohnung gegeben
sein.
Eine Betreuung kann nur auf Antrag
von einem Richter angeordnet bzw.
eingerichtet werden, wenn nachweislich
der zu Betreuende aufgrund einer
Krankheit oder Behinderung nicht
mehr in der Lage ist seine Angelegenheiten zu regeln. Der Richter entscheidet welche Angelegenheiten der Betreuer zu übernehmen hat. Die Betreuung
bedeutet nicht eine vollständige Entmündigung, sondern es wird festgelegt,
für welche Aufgabenbereiche der Betreuer zuständig ist, weil die betroffene
Person dazu selbst nicht mehr in der
Lage ist. Im Gesetz werden ca. 25 Auf-
Seitengitter dienen zum Schutz der Bewohner, werden von ihnen aber oft als sehr negativ empfunden.
gabenkreise aufgezählt. Ich möchte nur
einige Beispiele nennen: Überwachung
der Taschengeldverwaltung – Entscheidung über Einwilligung zu Heilbehandlungen und Untersuchungen,
Sicherstellung der ärztlichen Heilbehandlung, Bestimmung des Aufenthaltes, Zuführung zur Heilbehandlung,
Entscheidung über Fixierungsmaßnahmen etc..
Einer Person die nach dem PsychKG
oder dem Betreuungsrecht untergebracht ist, darf trotzdem nicht ohne
weiteres mit mechanischen oder anderen Hilfsmitteln in seiner Bewegungsfreiheit innerhalb der Unterbringung
noch weiter eingeschränkt und/oder
fixiert werden. Dazu müssen dann wiederum gesonderte Gründe vorliegen
bzw. ist eine weitere gerichtliche Genehmigung erforderlich, wenn ihm
durch mechanische Vorrichtungen für
einen längeren Zeitraum oder regelmäßig zusätzlich die Bewegungsfreiheit
entzogen werden soll.
Des Weiteren gelten unter diesen
Voraussetzungen als freiheitsentziehende Maßnahmen alle manuellen Systeme, mechanische Geräte und physische
Methoden, die am Körper befestigt
werden, neben dem Körper aufgestellt
werden und die von der betroffenen
Person nicht leicht selbst entfernt werden können. Beispielsweise Bauch-,
Bein-, Arm- oder Trägergurte, Schoßkissen oder Schoßtabletts. Per definitionem gehören auch Vorgehensweisen dazu, die üblicherweise in Pflegeheimen
genutzt werden. Wie beispielsweise die
im Stuhl sitzende Person so gegen eine
Wand oder einen Schrank etc. zu stellen, dass diese nicht mehr aufstehen
kann. Oder die Bettdecke eines bettlägerigen Bewohners so festzustecken,
dass dieser sich nicht mehr bewegen
kann. Oder einen Bewohner alleine in
einem Zimmer unterzubringen, das er
nicht mehr selbstständig verlassen
kann. Das Anbringen von Seitengittern
gilt auch als eine solche Maßnahme,
sofern die betroffene Person nicht in
der Lage ist ihr Einverständnis zu geben
bzw. sobald das Anbringen von
Seitengittern der Mobilitätseinschränkung dient (siehe dazu auch den Artikel
> Fortsetzung auf Seite 14
Anzeige
Abb.: F1 online
In order to attain a change in traditional nursing, all institutions responsible for nursing old people one way or
another should be systematically involved. These are legislatures, professional
associations and patients’ organisations,
nursing home managements and not
least doctors and nursing home staff.
The most important aspect is to impart
information, i.e. to demonstrate the
research results and their relevance for
nursing practice. Doctors, staff, relatives and also the people concerned
directly should be informed about
advantages and disadvantages, the
ensuing risks and alternative methods
of preventing falls.
– One of the most important alternatives is to improve the residents’
faculties with regard to transfer, walking and movement plus a continence training (often the reason why
a resident would like to leave the
bed).
– Further steps are individually adjusted wheelchairs and using beds that
can be lowered almost to the floor.
So-called cushioning mattresses can
be placed in front of the bed. The
bed’s limits, now consisting of pillows etc. instead of side rails, should
be clearly marked for the resident.
– Non-slip floors or non-slip socks
should be provided, the room be
sufficiently lit and get-up aids be at
the ready.
– Special hip protectors may protect
parts of the body particularly threatened.
– Alarm systems attached to the bed,
chair or body and acting like
PIR alarms can alert the staff
to the resident’s activity at an
early stage and facilitate a fast resTranslation: Vestido AG
ponse.
Abb.: ProScript!
13
> Fortsetzung von Seite 13,
„Betreuung im rechtsfreien Raum?“
auf S. 11). Das Betreuungsrecht unterscheidet zwischen Unterbringung und
unterbringungsähnlichen Maßnahmen.
Die zunächst etwas verwirrend sein
können.
Viele Menschen leben in Einrichtungen (Krankenhäuser, Alten- und
Wohnheime), ohne dort im eigentlichen Sinn (freiheitsentziehend) untergebracht zu sein. Wenn hier regelmäßig
oder für längere Zeit, sprich länger als
zwei Tage, einem Bewohner, der nicht
einwilligen kann, die Freiheit entzogen
werden soll, so geht dies nur entsprechend der Regelung über die Freiheitsentziehung BGB § 1906 (Abs. 4) mit
Einwilligung des Betreuers und Genehmigung des Vormundschaftsgerichtes
und einem vorherigem Sachverständigengutachten. Das heißt, unterbringungsähnliche Maßnahmen nach dem
Betreuungsrecht sind identisch mit den
freiheitsentziehenden Maßnahmen wie
Anwendung von Bettgittern, Festbinden usw. Sie unterscheiden sich nur
dadurch, dass sie nicht in einer geschlossenen Abteilung angewendet werden.
Im Rahmen dieser Regelung kann
beispielsweise ein Richter die eigene
Wohnung des Betreuten als so genannte „sonstige Einrichtung“ qualifizieren.
Das heißt, die Wohnung darf nach vorheriger Genehmigung nach Verlassen
des Pflegedienstes abgeschlossen werden. Ohne diese Genehmigung wäre
dies Freiheitsberaubung und damit
rechtswidrig.
Grundsätzlich sind alle freiheitsentziehenden Maßnahmen genehmigungsbedürftig, denn man muss sich vor Augen halten, dass sie drastisch in die Freiheitsrechte eines Menschen eingreifen.
Ohne richterlichen Beschluß sind diese
Maßnahmen nur zulässig, um eine
krankheits- oder behinderungsbedingte
Gefahr einer Selbsttötung oder Gesundheitsschädigung abzuwenden oder
wenn eine Untersuchung oder Heilbehandlung notwendig ist, deren Sinn
und Zweck der Betreute infolge von
Krankheit oder Behinderung nicht einzusehen vermag.
Nur wenn Gefahr im Verzuge ist,
kann der Arzt oder auch ausnahmsweise die Pflegekraft, zunächst alleine entscheiden (Notkompetenz). Wenn keine
vormundschaftliche Verfügung vorliegt
und der Bewohner nicht im Vollbesitz
seiner geistigen Kräfte ist, muß eine
vom zuständigen Arzt für notwendig
befundene (angeordnete) Maßnahme
zur Freiheitsbeschränkung, z. B. das
Anbringen von Bettgittern, vom gesetzlichen Vertreter, Betreuer oder Bevollmächtigten, nach den eben genannten
Vorschriften des Betreuungsrechts
(§ 1906 Abs. 4 und 5 BGB) genehmigt
werden. Angehörige, die nicht auch
gleichzeitig Betreuer sind, haben gar
keine Entscheidungskompetenz. Aber
auch ein gesetzlich bestellter Betreuer
muss die Genehmigung des Vormundschaftsgerichts einholen. Eine vormundschaftliche Genehmigung ist nur
dann nicht erforderlich, wenn der
Betroffene wirksam einwilligt, oder
eine einwilligungsunfähige Person zur
willkürlichen Fortbewegung nicht
mehr fähig ist und kein diesbezüglicher
Wille erkennbar ist. Damit sind Personen gemeint die beispielsweise bewusstlos im Bett liegen, die aber zur Sicherheit mit einem Bettgitter gesichert wer-
den, da unwillkürliche Drehbewegungen auftreten und zum Herausfallen aus
dem Bett führen könnten.
Zudem ist die Freiheitsentziehung
nicht genehmigungspflichtig wenn sie
nur einmalig und vorübergehend erfolgt (z. B. bei einem Fieberanfall, epileptischen Anfall). Auch die vertragliche Schutz- und Sorgfaltspflicht der
Einrichtung gegenüber dem Patienten
oder Bewohner, rechtfertigt keine Maßnahmen gegen den Willen der betroffenen Person.
„Die aus dem Heimbetreuungsvertrag erwachsende Nebenpflicht, die
Heimbewohner vor Schaden zu bewahren, ist auf die in Pflegeheimen üblichen Maßnahmen begrenzt, die mit
einem vernünftigen finanziellen und
personellen Aufwand realisierbar sind.“
Im gegenständlichen Fall ist eine an
mittelschwerer seniler Demenz leidende Heimbewohnerin in der Nacht, auf
dem Weg zur Toilette, gestürzt und hat
sich dabei schwer verletzt. Die dadurch
entstehenden Kosten für die medizinische Behandlung forderte die Krankenversicherung vom Heimträger. Das
Gericht wies die Klage jedoch ab, zumal
eine lückenlose Überwachung nicht
möglich und – den therapeutischen
Zielvorstellungen entsprechend – auch
nicht sinnvoll sei. Vielmehr „ist in
jedem Einzelfall unter Berücksichtigung des körperlichen und geistigen
Zustands sowie der Würde des einzelnen Heimbewohners abzuwägen, welche seiner Sicherheit dienende
Maßnahme als verhältnismäßig angesehen werden kann“ (LG Essen, Urteil v.
21. 8. 1998, 3 O 266/98).
Auch die Tatsache, dass ein Patient
verwirrt ist, verpflichtet eine Einrichtung nicht, Dauerwachen zu organisieren, und bei Patienten mit hirnorganischem Psychosyndrom kann das
Anbringen von Bettgittern kontraindiziert sein, wenn sie in guter körperlicher Verfassung sind.
Wenn vorhersehbar ist, dass eine ausreichend rüstige Patientin versuchen
wird, das Bettgitter zu überklettern,
darf dieses keinesfalls angebracht werden (siehe auch Artikel auf S. 10). Wird
dennoch ein Bettgitter angebracht,
kann dies sogar haftungsbegründend
sein, zumindest in dem Ausmaß, als die
Schädigung durch das vorhandene
Bettgitter schwerer ausfällt als dies ohne
Bettgitter der Fall gewesen wäre (LG
Heidelberg, Urteil v. 15. 11. 1996, AZ
4 O 129/93).
Auch besteht bei einer Person, die an
fortgeschrittener Zerebralsklerose leidet, die zeitweise zu völliger Verwirrtheit führt, keine Pflicht des Heimbetreibers, in der Nacht ein Bettgitter
anzubringen. Dass Verletzungen bei
Menschen in höherem Lebensalter
regelmäßig schwerwiegendere Folgen
nach sich ziehen, rechtfertigt solche
Sicherungsmaßnahmen für sich alleine
nicht (LG Dresden, Urteil v. 29. 10.
1997, 10-O-3520/97).
„Es ist nicht Aufgabe der [professionellen] Pflege und Betreuung, normale
Lebensrisiken auszuschließen, zumal
dies immer auf Kosten der Selbstbestimmung und Lebensqualität geht.
Die Gefahren sind zu minimieren und
die Risiken zu begrenzen, aber ein völliger Risikoausschluss ist nicht möglich
und auch rechtlich weder gefordert
noch zulässig. Denn mit jeder Sicherungsmaßnahme ist ein Rechtseingriff
in die Freiheitsrechte der Betroffenen
verbunden, die in unserer Rechtsordnung, aber auch in den ethischen
Grundsätzen der Pflege in besonderer Weise respektiert und geschützt
werden.“ (Klie, T.: Altenheim
Sabine Bosch
2000/2, 8).
> Weitere Literatur bei BScN
Sabine Bosch, Böckenbergstr. 1, 44807
Bochum, [email protected]
Es folgt eine englischsprachige
Kurzfassung dieses Artikels/
English short version of this article:
> BACKGROUND:
Freedom-depriving
measures
I
n Germany, any measure depriving
people of their freedom is subject to
the so-called Psychiatry Act
(PsychKG) and the law on custody. The
general precondition for a custody order
according to the law on custody is the
diagnosis of a mental disease or a mental,
psychological or physical disability if this
means that the person affected can no
longer look after himself. The PsychKG is
Wenn z. B. vorhersehbar ist, dass ein Bewohner versuchen wird, das Bettgitter zu überklettern, darf
a law to protect psychologically diseased
dieses keinesfalls angebracht werden.
people. This law defines psychologically
diseased people as those suffering from a
under such circumstances a patient who is
Furthermore, the deprivation of freedom
psychosis, or from a psychological defect
unable to give approval is supposed to be
is not subject to approval only if it is a
similar to a psychosis, or from an addicdeprived of his freedom on a regular basis
temporary and one-off measure (e. g. in
tion to addictive substances accompanied
or for a longer period, i.e. more than two
cases of a fever or an epileptic fit). Neither
by a loss of self-control, who have no
days, this is only possible in accordance
does the institution’s contractual obligaprospect of improvement or cure without
with the guardian’s and the guardianship
tion of exercising due care on the patient
treatment. So what is a measure depriving
court’s approval to the deprivation of freeor resident justify any measures against
people of their freedom? In both laws,
dom and a prior expert’s report. This
the concerned person’s will. “The collaterconfinement is such a measure in itself.
means, measures similar to confinement
al obligation arising from the contract on
According to PsychKG (§ 10) this means
are identical with measures depriving of
nursing home care to prevent residents
confinement in institutions preventing
freedom like side rails, binding etc. and
from suffering damage is restricted to
the confined person’s escape through
the only difference is that they are not
measures which are usual in nursing
appropriate measures, e.g. psychiatric
applied within a closed ward. Generally,
homes and can be realised at a reasonable
hospitals, psychiatric wards in a hospital,
all freedom-depriving measures are sublevel of financial and staff expenditure.”
nursing homes suitable for psychologicalject to prior approval because, after all,
Even the fact that a patient is disoriently diseased people or parts of those
they massively interfere with a human
ated doesn’t oblige an institution to orhomes. According to custody law, such a
being’s freedom rights. Without a judge’s
ganise a permanent watch, and for
confinement can take place in a hospital,
decision these measures are only permitpatients with an organic psycho-synhome or even in an apartment. In Gerted for the purpose of preventing a suicide
drome the attachment of side rails may be
many, such custody can only be ordered
or damage to the person’s health owing to
contraindicated if they are in good phyby a judge if there is evidence that the pera disease or disability or if an examination
sical condition. If it is foreseeable that a
son to be put in custody is no longer able
or medical treatment is required whose
nimble patient will try to climb over the
to look after himself on account of disease
purpose the person under guardianship is
side rail, this may under no circumstances
or disability. It is the judge’s decision
unable to perceive on account of a disease
be attached. If it is attached regardless,
which person’s affairs the guardian has to
or disability. Only if there’s danger ahead,
this may even constitute liability, at least
take over. Custody does not mean a comthe doctor or, very exceptionally, the
to the extent that the damage done by the
plete legal incapacitation but a determinurse may take a first decision on their
side rail attached is more severe than the
nation of the guardian’s purview on
own (discretionary powers in emergendamage which would have arisen withaccount of the affected person’s inability
cies). If there’s no guardianship order and
out. In addition, concerning a person sufto take care of it. The law states approx.
the patient is not in full possession of his
fering from advanced cerebral sclerosis
25 of such purviews; some examples here
mental faculties, a freedom-restricting
which intermittently leads to complete
will suffice: monitoring pocket money
measure thought necessary (having been
disorientation the institution has no
management – deciding upon approval of
ordered) by the responsible doctor, e.g.
obligation to attach side rails over night.
treatments and examinations, safeguardattaching side rails, has to be approved by
Injuries among people of old age entailing
ing medical treatment, deciding on stays
the legal representative, guardian or
more serious consequential damages
in hospital/ home, transfer to place of
authorised person according to the aforealone doesn’t justify such protective meatreatment, deciding upon fixing measures
Translation: Vestido AG
mentioned provisions in custody law.
sures.
etc. Nonetheless, a person confined
pursuant to PsychKG or
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custody law may not during their confinement be
Völker AG
further restricted and/or
Wullener Feld 79
58454 Witten
fixed in his freedom of
Deutschland
movement by mechanical
Tel +49-23 02-960 960 Fax +49-23 02-960 96 16
S
E
A
T
I
N
G
or other means without
Nur in Deutschland gebührenfrei
0800-VOELKER
good reason or another
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court order in case this person will be additionally
restricted in their freedom
of movement regularly or
for a long period of time.
Furthermore, under these
conditions freedom-depriving measures include all
manual systems, mechanical equipment and physical
methods attached to the
body or placed beside the
body which cannot be easily removed by the person in
question. For example,
belly, leg, arm, strap belts or
lap cushions and lap trays.
Attaching side rails is also
such a measure, if the person concerned is unable to
approve such measure or if
Das 785er Kippstuhl-Modell
Bieten Sie ausgezeichneten Patientenkomfort mit dem 785er Kippstuhl von Broda.
attaching side rails has the
Ideal für Patienten mit mittlerem bis hohem Pflegebedarf, bietet das 785er Modell
purpose of restricting the
Langzeit-Komfort, indem es bei der Druckreduzierung hilft, sowie Wärme- und
person’s mobility. In cusFeuchtigkeitsaustausch ermöglicht.
tody law there is a differ• Die Stabilität und Strapazierfähigkeit des Stuhles machen ihn
ence between confinement
auch für aggressive Patienten geeignet
and measures similar to
• Herausnehmbare Seitenteile ermöglichen ein leichtes
Umlegen ins Bett
confinement, which, at first
• Multidirektional schwenkbare Räder bieten eine
sight, may be a bit confusErleichterung bei der Manövrierbarkeit
• Die verstellbare und herausnehmbare Polsterung bietet dem
ing. Many people live in
Patienten eine hervorragende Stütze und Komfort
institutions (hospitals, old
• Die stufenlos verstellbaren Kipp- und Liegepositionen ermöglichen
people’s homes, nursing
das Positionieren von schwierigen Patienten, während sie gleichzeitig
die Belastung des Pflegepersonals verringern
homes) without being con•
Stuhlmaße: Breite 52 cm, Tiefe 43 cm, Höhe 52 cm, Rückenlänge 81 cm
fined there under deprivation of their freedom. If
Abb.: Völker Wörld
Abb.: ProScript!
14
2
Abb.: Derungs
15
> PRODUKTE & SERVICES:
Projekte – Phänomene – Perspektiven
Abb. (4): Vincentz
Fachkongress zur Messe ALTENPFLEGE in Hannover
Die amadea® von Derungs schafft eine helle, wohnliche Atmosphäre.
> PRODUKTE & SERVICES:
Die „Oase Noah“
D
ie ALTENPFLEGE, Fachmesse
mit Kongress für Pflege,
Therapie und Betreuung findet vom 17. bis 19. Februar 2004 auf
dem Messegelände in Hannover statt.
Die Leitmesse für die gesamte Pflege
wird begleitet vom Fachkongress mit
dem 3. Deutschen Pflegetag unter dem
Motto „Projekte – Phänomene –
Perspektiven“.
Der Fachkongress ist das bundesweite Forum für Innovationen in der Pflege. Innovationen sind dringend notwendig, denn die Pflege wird sich in
Zukunft entscheidend verändern: Weil
sich der Markt vom Anbieter- zum
Nachfragermarkt wandelt und das
Lebensqualität für Demenzkranke
D
as Königin Paulinenstift in
Friedrichshafen ist eine Einrichtung der evangelischen
Heimstiftung Stuttgart mit 115 vollstationären Pflegeplätzen. Angeschlossen
ist eine Tagesstätte für demente Menschen. Hier werden 16 Gäste, die aus
dem stationären und häuslichen Bereich kommen, professionell betreut.
Seit 10 Jahren spezialisiert sich das
Königin Paulinenstift auf die Betreuung dementer Menschen. Es wurden
verschiedene Betreuungsformen und
spezielle Arbeitsmodelle entwickelt.
Mit dem Bau der „Oase Noah“ wird
das Ziel verfolgt, pflegebedürftiges
Leben zu bereichern, die Isolation der
Bettlägerigen (Dreibettzimmer) aufzuheben und somit Normalität und
Lebensqualität zu vermitteln.
In der „Oase Noah“ leben altersdemente Menschen mit zum Teil massiven Wahrnehmungsstörungen. Generell mangelt es bei Bettlägerigen an
einer Ansprache der Sinne. Dies ergibt
sich zum einen oft aus ihrem Krankheitsbild und zum anderen aus ihrer
Isolation und den wenigen sozialen
Kontakten, hervorgerufen durch die
Unterbringung in Einzelzimmern.
Praktische Umsetzung: Derungs®
Leuchten in der Anwendung
> Weiter Informationen zu Messe
und Kongress beim Vincentz Network,
www.vincentz.net
Anzeige
> Mehr über Derungs Lichtsysteme auf der ALTENPFLEGE in Hannover, 17.–19. 2., H. 2/St. B63
Grafik.: Evangelische Heimstiftung
Das Hauptanliegen ist, pflegebedürftiges Leben zu bereichern. Dabei soll
Bettlägerigen ein Milieu geschaffen
werden, indem die Bettlägerigkeit
erträglich und so ein hohes Maß an
Lebensqualität geschaffen bzw. erhalten
werden kann. Die „Oase Noah“ soll
ihren Bewohnern ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.
Genau dies bietet das neue System
amadea® von Derungs. Durch ihre intensive Lichtstärke bietet das neue
Lichtsystem nicht nur ein qualitativ
hochwertiges Licht, sondern erzeugt
auch eine ruhige, angenehme und
wohnliche Atmosphäre. Aufgrund des
ansprechenden Designs, lässt sich amadea® überall problemlos integrieren.
Licht erleichtert dem Pflegepersonal
auf nonverbaler Ebene mit den Bewohnern zu kommunizieren. Durch die
Simulation des Tag- und Nachtrhythmus mit dem Lichtsystem werden die
Sinne der Bewohner wahrheitsgetreu
angeregt. Am Tag können die Räume
der „Oase Noah“ des Königin Paulinenstifts mit 500 Lux beleuchtet werden. Die hohe Luxzahl simuliert Tageslicht und wirkt so auch im Winter einer
düsteren Atmosphäre entgegen. Die
Nacht wird für die Bewohner nicht
„zum Tag“ und dies bedeutet wiederum
eine ernorme Erleichterung für das
Pflegepersonal.
Gemäß Aussage der Heimleiterin,
wird die Derungs Beleuchtung vom
Personal wegen der großflächigen,
schattenfreien Ausleuchtung, wegen der
Blendfreiheit, wegen des schönen Designs und der Vermittlung einer wohnlichen Atmosphäre allgemein sehr
Derungs
geschätzt.
Gesundheits- und Pflegewesen umfassend reformiert wird. Auslöser dafür
sind die demographische Entwicklung
sowie die Finanzknappheit der Kranken- und Pflegekassen.
Die Verweildauer in den Krankenhäusern wird kürzer, die Anzahl der
Pflegebedürftigen steigt und in der
Pflege herrscht akuter Personalmangel.
Diesen dramatischen Veränderungen
kann nur durch zeitgemäßes und flexibles Management begegnet werden,
das die Prozesse – gemeinsam mit den
Mitarbeitern – aktiv und verantwortungsbewusst steuert.
Gerade in schwierigen Zeiten ist
Weiterbildung wichtiger denn je. Für
Fach- und Führungskräfte aus Pflege,
Therapie und Betreuung stehen aktuelle Themen aus Pflegepraxis sowie
Management/Qualität für den stationären und ambulanten Bereich im
Mittelpunkt. Themengruppen wie
Recht, Ausbildung/Karriere sowie Wissenschaft/Praxis runden das Programm
ab.
Zu dem hochkarätigen Fachkongress
werden über 2000 Teilnehmende erwartet. In 91 Einzelveranstaltungen
vermitteln mehr als 100 Spezialisten
ihres Fachs theoretisches Wissen, praktisches Handeln und geben vielfältige
Anregungen für die Umsetzung im
Beruf. Professionell Pflegende müssen
ihre fachliche Kompetenz ständig
aktualisieren, um die hohen Anforderungen täglich zu meistern.
Geboten werden Projekte, die innovativ und erfolgreich sind; Phänomene,
die das Besondere und Einmalige der
Pflege betonen; Perspektiven, die Lust
auf Pflege und die Mut machen.
Der Messebesuch bietet einen kompletten Marktüberblick in der Pflege.
Über 700 Aussteller präsentieren ihre
Produkte und Dienstleistungen zu den
Themenbereichen Pflege und Rehabilitation, Organisation und Verwaltung,
Küche und Hauswirtschaft, RaumeinVincentz
richtung und Wohnen.
Die bessere Qualität.
Völker Pflegebetten.
Die demographische Entwicklung hat enorme Auswirkungen auf die Versorgung älterer Menschen und
auf deren Pflege. Der Anteil der Heimbewohner mit einer demenziellen Erkrankung in den Pflegeheimen beträgt heute bereits 60–80%. Die Zahl der altersverwirrten Menschen wird sich bis zum Jahr
2050 mehr als verdoppeln: Angesichts des immer größer werdenden Anteils älterer Menschen in unserer
Gesellschaft ist mit einem Anstieg von 953 500 im Jahr 2000 auf 2 046 200 im Jahr 2050 zu rechnen. Diese drastische Zunahme erfordert von allen Pflegeeinrichtungen, über neue Wege in deren
Betreuung nachzudenken. Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning: „Die Evangelische Heimstiftung stellt sich in ihren Heimen diesen großen Herausforderungen. Durch qualitativ gute Pflege und
andere Hilfen wollen wir den älteren und behinderten Menschen ein würdiges und erfülltes Leben
ermöglichen. Dazu gehört auch, dass wir neue Konzepte im Umgang mit dementen Pflegebedürftigen
erproben. Wir wollen, dass sich alle unsere Kunden von uns gut betreut fühlen.“
Ab 17. Februar auf der ALTENPFLEGE in Hannover.
Oder vorab unter: www.hoechste-qualitaet.info
Das neue Völker Pflegebett ist ein Stück deutscher Ingenieurs-Kunst.
Bei der Entwicklung unseres Pflegebettes haben wir keine Mühen gescheut. Und
so ist das Endprodukt eine Gemeinschaftsleistung der eigenen Entwicklungsabteilung, drei externer Ingenieurbüros und von Porsche Consulting. Dass es dazu
auch einen sehr guten Eindruck macht, freut Altenheime und deren Bewohner
besonders.
VOLKER
Bessere Betten
2
16
> GESUNDHEIT:
> WETTBEWERB:
Neue Übungen für Einsteiger
Zimmer gesucht
Die Rückenschule, Teil 10b
Wie sehen Ihre Krankenzimmer aus?
N
Der Blick geht auf den Boden und das
Becken bleibt stabil. Ca. 2 Serien à 10–15
Wiederholungen. 14. Dehnung der Rücken-Muskulatur: Im „Vierfüßerstand“
die Arme leicht angewinkelt nach vorn
aufsetzen. Im Wechsel den Rücken sanft
durchdrücken (a) und in die „Katzenbuckel-Position“ gehen (b), ca. 10–15
Wiederholungen. 15. Geschafft! Nach
beendetem Programm lockern und entspannen Sie sich, indem Sie sich in
bequemer „Kutscher-Haltung“ auf einen
Stuhl setzen und bei geschlossenen Augen
Kopf und Arme locker nach unten ausbaumeln lassen. Eine Wohltat! Ziehen Sie
sich etwas Molliges an, bringen Sie die
Schultern in die optimale Position (hinten/unten), neigen Sie den Kopf leicht
nach vorn und schwingen Sie die Arme
Sabine Gerke
locker hin und her.
Abb.(12): Sabine Gerke
icht vergessen: Gundsätzlich
nicht das Kinn vorstrecken,
der Kopf muss stets locker gehalten werden (Abb 8b). Achten Sie auch
auf leicht angewinkelte Fußhaltung
(„Kleiderbügel“) und vermeiden Sie ruckartige, „reißende“ Bewegungen. 9. Kräftigung der Beinaduktoren: In der Seitenlage das untere Bein im Hüft- und Kniegelenk anwinkeln. Das obere Bein langsam anheben und wieder senken. Dabei
die Ferse herausschieben und den Fuß
nach vorn unten drehen. Das Becken
unbedingt stabil halten. Ca. 2 Serien à
10–15 Wiederholungen. 10. Kräftigung
der Rückenmuskulatur: In der Bauchlage
abwechselnd einen Arm kopfwärts, den
anderen Arm fußwärts schieben. Das
Becken stabilhalten und keinesfalls den
Kopf in den Nacken drücken. Ca. 2
Serien à 10 Wiederholungen. 11. Kräftigung der Arm-Muskulatur: Im „Vierfüßerstand“ die Unterschenkel verhaken.
Nun die Arme langsam beugen und
strecken, wobei sich der Körper leicht vor
und zurück bewegt. Und wieder: Unbedingt das Becken stabil halten. Ca. 2
Serien à 10–15 Wiederholungen.
12. Dehnung der Brust-Muskulatur: In
der „Rutschhaltung“ beide Arme flach
über den Boden nach vorn und zur Seite
bewegen. Der Po zieht nach hinten. Falls
Sie unter Schulterbeschwerden leiden,
legen Sie die Arme abgewinkelt auf den
Boden, ca. 60 Sekunden. 13. Kräftigung
der Rücken-Muskulatur: Im „Vierfüßerstand“ den linken Arm und das rechte
Bein (diagonal) herausschieben. Wichtig:
D
ie Redaktion von Völker
Wörld sucht die schönsten
Krankenzimmer Deutschlands. In denen sich Patienten wirklich
wohl fühlen können. Und in denen die
Schwestern und Krankenpfleger gern
arbeiten. Gibt es diese Zimmer?
Und wenn ja: Wo? Senden Sie uns
einfach einige Fotos Ihres schönsten
Zimmers zu und skizzieren Sie kurz den
Grundriss auf. Und dann ab die Post an
Redaktionsbüro ProScript!, Katja Linkert, Postfach
4846, 30048
Hannover.
Die schönsten Zimmer
werden wir in
der
Völker
Wörld
mit
einem redaktionellen Beitrag
veröffentlichen. Und die Allerschönsten – im Sinne von Health and Design –
werden prämiert: 3 x 500 Euro und 10
x 100 Euro für die Kaffeekasse Ihrer
Klinik. Also mitmachen und gewinKatja Linkert
nen!
Es folgt eine englischsprachige
Kurzfassung dieses Artikels/
English short version of this article:
Auflösung des Rätsels aus Nr. 12
Fahrzeug f.
Behinderte
Baumfrucht
Malaiendolch
Impressum
> COMIC:
ital.
Hafenstadt
dreitriges
Auto
M nnername
Zuhause
Hei§luftbad
Vorfahr
Abk.:
Tonne
erster
Halswirbel
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Biersorte
5
wei§er
Stirnfleckb.
Tieren
Kurorte
mit
Heilquellen
pers nliches
F rwort
Kurzform v.
Juliane
Zauberschutzmittel
9
Halbedelstein
Teil
des
Fingers
Feldbahnwagen
Sinn fr
Schallwahrnehmungen
See in
Schottland
(Loch...)
Frau
Adams
Flssigkeit aus
Krperteil
ableiten
2
sittliche
Haltung
Schwerathlet
Hauptstadt
von
Tibet
frherer
trkischer
Titel
W ortschwall
franz.
Landschaft
3
vitaminreiches
Fischl
1
4
Hagelkorn
Gefrorenes
Fu§balltreffer
Bergwerk
Abtei
i
n
Oberbayern
starker
Zweig
7
... IST ES ABER NICHT!
VÖLKER PFLEGEBETTEN SIND
RICHTIG PREISWERT. DENN SIE
SPAREN VOM ERSTEN TAG AN BEI ALLEN
FOLGEKOSTEN. UND DAS FÜR NUR
33 CENT* PRO TAG.
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Lettland
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mittelamerik.
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Einspruch,
Verwahrung
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Blume
DAS IST NATÜRLICH
MAL EIN RICHTIG SCHÖNES
PFLEGEBETT. ABER DAS
SIEHT AUCH RICHTIG
TEUER AUS ...
Kuchengew rz
Heilkundiger
Bitte das richtige Lösungswort auf einer Postkarte
bis zum 12. 3. 2004 einsenden an: Völker Wörld,
c/o Völker AG, Wullener Feld 79, 58454 Witten.
Absender bitte nicht vergessen! Die Auflösung
finden Sie in der nächsten Völker Wörld (Nr. 14,
II/2004).
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Stadt in
Norwegen
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Inseleuroper
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8
chirurg.
Eingriff
V
ölker World’s editors are looking for the most beautiful
hospital rooms in Germany.
Where patients can really feel well and
nurses like to work. Are
there any such rooms?
And if so, where? Just end
us some photographs of
your most beautiful hospital room and draw its
ground-plan. And then
simply mail it to Redaktionsbüro ProScript!,
Katja Linkert, PF 4846,
30048 Hannover, Germany.
The most beautiful rooms will be
published in Völker World with some
copy. And the very most beautiful –
with regard to health and design – will
win a prize: 3x Euro 500 and 10 x Euro
100 for your hospital’s staff kitty.
All entries until 15 March 2004 will
take part. So, join in and win a
Translation: Vestidio AG
prize!
Illus.: Sabine Gerke
weibl.
pfleger.
Beruf
And your
hospital rooms?
Völker Wörld erscheint 4x jährlich.
Herausgeber: Völker AG, Wullener Feld 79,
58454 Witten.
Verlag: ProScript!, Leisewitzstr. 39 a, 30175 Hannover.
Redaktion: Heiko Heine (verantwortlich i.S.d.P.), E-Mail:
[email protected]; Sabine Gerke, Bernd
Harder, Katja Linkert, Alexander Paul, Sabine Bosch,
Christel Bienstein, Manfred Borutta, Dirk Clausmeier.
Übernommene bzw. namentlich gekennzeichnete Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers
wieder.
Satz/Layout: ProSell! Werbeagentur GmbH, Hannover.
Druck: Druckhaus Schlaeger, 31224 Peine.
Auflage: 36.000 im Direktversand an Leitungen von
Verwaltung, Pflegedienst, Technik und Ärztliche Leitung
in Pflegeheimen und Kliniken.
Anzeigenverwaltung: ProSell! Werbeagentur, Postfach
4846, 30048 Hannover. Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste
I/2004.
Lösungswort: Qualitaet
> RATEN UND GEWINNEN:
> COMPETITION:
Abb. ProScript!
> Fortsetzung aus Völker Wörld Nr. 12
menschl.
Ausstrahlung
(Okkult.)
Gttervater der
nord.
Sage
Pendeluhr
ªWundkaktus
Dickblattpflanze
Norne
der Vergangenheit
Abk.:
Tetanus
zugemessene
Arzneimenge
engl.:
nein
Gel nde,
Gebiet
¤
6
Ringelwurm,
Blutsauger
1
2
3
4
s1718.0-7
5
6
7
8
9
:
Die Gewinner werden am 22. 3. 2004 unter allen Einsendern des richtigen Lösungswortes ausgelost.
Mitarbeiter von Völker dürfen nicht teilnehmen; der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung des
Rätsels aus der letzten Völker Wörld (Nr. 12, IV/2003) finden Sie weiter oben auf dieser Seite.
lateinisch:
im
Jahre
* EIN VÖLKER PFLEGEBETT SCHLÄGT MIT NUR 33 CENT IM TAGESSATZ ZU BUCHE (BEI ZEHNJÄHRIGER NUTZUNGSDAUER).