Gib Aids keine Chance
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Gib Aids keine Chance
Die Kampagne zur Aids-Prävention in Deutschland in DeutschlandD O C U M E N T A T I O N The public AIDS prevention campaign in Germany 1985 2007 — D O K U M E N T A T I O N Die Kampagne zur Aids-Prävention 1 9 8 5 – 2 0 0 7 The public AIDS prevention campaign in Germany 1 9 8 5 – 2 0 0 7 Impressum Konzept und Inhalt Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Quellen/Sources national: BZgA (www.bzga.de) Seit 1987 wird von der BZgA jährlich eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung zu Wissen, Einstellungen und Verhalten im Hinblick Redaktionsleitung Dr. Dr. Wolfgang Müller auf HIV und Aids durchgeführt. Die aktuelle Untersuchung „Aids im öffentlichen Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland 2005“ Redaktion und Gestaltung Hansen Kommunikation, Köln sowie die vorangegangenen Untersuchungen können als PDF-Datei heruntergeladen werden unter: www.bzga.de, Forschung, Studien/ Untersuchungen. Litho Donner & Nagel, Essen Druck/Printing Rasch, Bramsche HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung (herausgegeben vom BMG/BMZ, 2005): Diese Publikation kann unter der Bestell-Nr. A 429 beim Bundesministerium für Gesundheit , Referat Information, Publikation, Auflage/Impression 1.20.11.06 Diese Broschüre wird von der BZgA kostenlos abgegeben. Sie ist nicht zum Weiterverkauf durch die Empfängerin/den Empfänger oder Dritte bestimmt. Die Dokumentation ist erhältlich unter der Bestellnummer: 70910000 Bestelladresse: BZgA, 51101 Köln oder [email protected] This brochure is provided by the BZgA free of charge. It is not intended for resale by the recipient or third parties. Redaktion, Postfach 5 00, 53108 Bonn, angefordert oder von der Internetseite www.bmg.bund.de heruntergeladen werden. Robert Koch Institut (www.rki.de) Das Robert Koch Institut (RKI) stellt regelmäßig Daten zur Entwicklung von HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen in Deutschland zur Verfügung. Die halbjährlichen Berichte zur epidemiologischen Situation in Deutschland werden als Sondernummer des „Epidemiologischen Bulletins“ veröffentlicht und können als PDF-Dateien von der Internetseite des RKI www.rki.de (Infektionskrankheiten A–Z, HIV/AIDS, Epidemiologie, Veröffentlichungen, „Epidemiologisches Bulletin“) heruntergeladen werden. international: EuroHiV (European Centre for the Epidemiological Monitoring of AIDS): www.EuroHIV.org EuroHiv veröffentlicht seit 1984 halbjährliche Berichte zur epidemio- The documentation is available from the Federal Centre for Health Education: Order number: 70910000 [email protected] or by fax: ## 49 221 89 92 257 Herausgeberin/Publisher Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Ostmerheimer Straße 220 51109 Köln Tel. 0049 (0)221 – 89 92-0 Fax 0049 (0)221 – 89 92-300 www.bzga.de Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. logischen Situation in 52 europäischen Ländern. Die Berichte stehen als Downloads unter www.eurohiv.org (Surveillance reports) zur Verfügung. UNAIDS/WHO: www.unaids.org Das Koordinierungsprogramm der Vereinten Nationen erstellt regelmäßig Berichte zur globalen Situation der HIV-/Aids-Epidemie. Die Berichte können heruntergeladen werden unter www.unaids.org (Publications). Auf Basis der seit 1987 in Deutschland gesammelten Erfahrungen in der Aids-Prävention wollen wir die erreichten Erfolge stabilisieren und den neuen Herausforderungen wirksam begegnen. Wir wollen die positiven Erfahrungen der Aids-Prävention für andere Präventionsfelder und Länder systematisch nutzen. Denn heute wissen wir: Aids-Prävention wirkt! Auch in Deutschland steht die Aids-Prävention vor neuen Aufgaben: Steigende HIV-Neuinfektionen und Zunahme anderer sexuell übertragbarer Krankheiten, stagnierendes Schutzverhalten sowie eine veränderte Risikowahrnehmung in der Gesellschaft erfordern neue Strategien. On the occasion of the 40th anniversary of its founding, the Federal Centre for Health Education (BZgA) has produced this documentation to provide an up-to-date overview of its best known prevention campaign. It describes the development of the campaign to the present day, outlines its conceptual framework and presents the results of the accompanying research and impact analysis. It also draws attention to the urgent need for intensifying international efforts to combat HIV and AIDS. This is literally a matter of life and death, since the spread of HIV/ AIDS in many countries, not least in Eastern Europe, is still proceeding unchecked. On the basis of the experience gained in Germany in AIDS prevention since 1987 we want to consolidate the successes achieved so far and effectively meet the new challenges occurring. We want to make systematic use of the positive experience of AIDS prevention to benefit other prevention fields and countries. Because we know that AIDS prevention works! In Germany AIDS prevention is facing new challenges. The rise in new cases of HIV infection and the increase in other sexually transmitted diseases, the stagnating level of protective behaviour and the shift in risk perception in society in general call for new strategies. H i n t e r g r u n d Im Jahr ihres 40-jährigen Bestehens legt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit dieser Dokumentation einen aktuellen Überblick über ihre bekannteste Präventionskampagne vor: Sie zeigt die Entwicklung der Kampagne bis heute, skizziert ihren konzeptionellen Rahmen und stellt die Ergebnisse der Begleit- und Wirkungsforschung vor. Sie zeigt auch die Notwendigkeit des verstärkten internationalen Kampfs gegen HIV und Aids auf: überlebensnotwendig, weil die Entwicklung in vielen Ländern, nicht zuletzt in Osteuropa, immer noch mit ungebremster Dynamik verläuft. u n d GIB AIDS KEINE CHANCE (Don‘t give AIDS a chance) is the biggest national health campaign there has ever been in Germany. G r u n d l a g e n GIB AIDS KEINE CHANCE ist die größte nationale Gesundheitskampagne, die es in Deutschland je gab. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Foreword BZgA Vorwort 1 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : V o r w o r t Eine leistungsfähige Infrastruktur, die enge Kooperation staatlicher und nichtstaatlicher Partner, gemeinsam getragene Botschaften, breiter Konsens über die Maßnahmen, abgestimmtes Handeln der Kooperationspartner auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene, nationale wie internationale Vernetzung sowie die politische Hochrangigkeit der Aids-Thematik – dies sind die entscheidenden Voraussetzungen für den Erfolg unserer Arbeit. 2 An efficient and effective infrastructure, close cooperation between governmental and non-governmental partners, joint messages, a broad consensus on the measures taken, coordinated action among the cooperating partners at federal, regional and local levels, national and international networking and high political priority attached to the AIDS issue – these are the essentials for the success of our work. Aids-Prävention wird in Deutschland kooperativ und arbeitsteilig getragen und umgesetzt. Ohne die gute Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen sowie das Engagement vieler Persönlichkeiten in Haupt-, Ehrenamt und Selbsthilfe wären die Erfolge nicht erreichbar gewesen. Nicht alle können hier namentlich genannt werden. Ihnen allen möchte ich aber herzlich danken. AIDS prevention in Germany is financed, organised and implemented on the basis of cooperative task sharing. The successes achieved would not have been possible without the effective cooperation of federal, regional and local authorities, as well as the commitment of many individuals on professional, voluntary and self-help levels. It is not possible to mention all these individually by name here but I wish to express my sincere thanks to them all. Auf der Grundlage des Aktionsplans HIV/Aids der Bundesregierung müssen alle Partner gemeinsam mit der BZgA weiter tatkräftig mitwirken, um möglichst viele Menschen vor HIV/Aids zu schützen und das Klima der Solidarität mit Betroffenen weiter zu stärken. It is essential for all partners to continue their active and effective collaboration with the BZgA on the basis of the Federal Government‘s HIV/AIDS Action Plan in order to protect as many people as possible from HIV/AIDS and to further reinforce the climate of solidarity with those affected. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der BZgA Director of the BZgA Medien und Maßnahmen der Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE Massenmediale Kommunikation ............................33 Plakate und mehr ...................................................33 Printmedien ............................................................41 Anzeigen: Entwicklung und Schaltung .................... 48 TV- und Kinospots.................................................. 48 Hörfunkspots .......................................................... 51 Aufmerksamkeitsspitzen.........................................54 Personale Kommunikation......................................57 Wanderausstellung LIEBESLEBEN........................... 58 BZgA-Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe & Sexualität ................................................. 59 Aids-Aufklärung in Schulen .....................................61 JugendFilmTage ......................................................61 Persönliche und anonyme Telefonberatung ............ 63 Internet ................................................................. 64 Neue Kooperationen und Public Private Partnerships Kooperation mit Sportverbänden ........................... 69 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr ....... 70 Deutsche Jugendfeuerwehr .................................... 70 Public Private Partnerships ..................................... 71 Ein neues Kapitel der Aids-Prävention: Kooperation mit dem Verband der PKV e.V. .............72 Vernetzung und Wissenstransfer Die Epidemie macht nicht an Landesgrenzen halt ......73 Aids-Kongresse in Deutschland und Österreich .......74 Internationale Aids-Konferenzen .............................74 Kooperation mit der GTZ .........................................75 Internationaler Know-how-Transfer durch Delegationen und EUROPAC ..........................75 EU verstärkt HIV-/Aids-Bekämpfung ...................... 76 Ausblick und Perspektiven .................................... 78 The GIB AIDS KEINE CHANCE prevention campaign Consensus on social learning strategy ....................16 Development of the campaign in the early 1980s.... 17 Target definition: reducing new cases of HIV infection........................ 17 Target groups ..........................................................19 Strategy and architecture ....................................... 20 Social and health concepts.................................... 23 Collaborations and partnerships ............................ 24 Quality assurance .................................................. 29 Media and measures of the GIB AIDS KEINE CHANCE campaign Mass-media communication ...................................33 Posters and more....................................................33 Print media .............................................................41 Advertisements: development and placement ....... 48 TV and cinema spots ............................................. 48 Radio spots ............................................................ 51 Attention peaks ......................................................54 Personal communication ........................................57 Exhibition LIEBESLEBEN (LOVE LIFE) ....................... 58 The BZgA‘s Mitmach-Parcours (Join-in Trail) on AIDS, Love & Sexuality ...................................... 59 AIDS education in schools ..................................... 60 The Youth Film Festival ...........................................61 The BZgA‘s personal and anonymous telephone counselling ............................................................ 63 Internet ................................................................. 64 New collaborations and public-private partnerships Cooperation with sports associations .................... 69 Women and men serving in Germany‘s armed forces, the Bundeswehr .............................. 70 Germany‘s Youth Fire Brigade ................................ 70 Public private partnerships ..................................... 71 A new chapter in AIDS prevention: cooperation with the Association of Private Health Insurers...........72 Networking and knowledge transfer The epidemic is no respecter of national borders ....73 AIDS congresses in Germany and Austria ................74 International AIDS conferences ...............................74 Cooperation with the GTZ .......................................75 International know-how transfer via delegations and EUROPAC .................................75 The EU intensifies efforts to combat HIV/AIDS ....... 76 Prospects and perspectives................................... 78 I n h a l t Präventionskampagne GIB AIDS KEINE CHANCE Konsens über gesellschaftliche Lernstrategie ..........16 Entwicklung der Kampagne Anfang der 80er Jahre...... 17 Zieldefinition: Reduktion der HIV-Neuinfektionen ....... 17 Die Zielgruppen ......................................................19 Strategie und Architektur ....................................... 20 Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Grundlagen............................................................ 22 Kooperationen und Partnerschaften ....................... 24 Qualitätssicherung ................................................ 29 The strategy for combating HIV/AIDS and the HIV/AIDS Action Plan of the Federal Government of Germany ...14 A I D S - D O K U M E N T A T I O N : HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie und Aktionsplan HIV/Aids der Bundesregierung ...........14 Basis and background of the HIV prevention campaign GIB AIDS KEINE CHANCE (Don‘t give AIDS a chance) HIV and AIDS worldwide .......................................... 4 HIV and AIDS in Germany ......................................... 6 Developments and trends ....................................... 8 Factors contributing to the spread of HIV/AIDS in Germany .......................................... 9 BZgA Grundlagen und Hintergrund der HIVPräventionskampagne GIB AIDS KEINE CHANCE HIV und Aids weltweit .............................................. 4 HIV und Aids in Deutschland.................................... 6 Entwicklungen und Trends ....................................... 8 Faktoren für den Anstieg von HIV/Aids .................... 9 3 Grundlagen und Hintergrund Basis and background der HIV-Präventionskampagne of the HIV prevention campaign G I B A I DS K E I N E C H A N CE GIB AIDS KEINE CHANCE HIV und Aids weltweit Seit den ersten Aids-Fällen (erste wissenschaftliche Veröffentlichung 5. Juni 1981) verläuft die HIVEpidemie trotz der weltweiten Bemühungen in den meisten Ländern noch immer weitgehend ungebremst und in einigen Regionen der Welt mit erschreckender Dynamik. Nach Einschätzung von UNAIDS, dem Koordinierungsprogramm der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der HIV-/Aids-Pandemie, haben sich seit Beginn der Aids-Epidemie Anfang der 80er Jahre bis Ende 2005 mehr als 60 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Die Zahl der im Jahr 2005 mit HIV lebenden Menschen wird auf 40 Millionen geschätzt, davon mehr als zwei Millionen Kinder unter 15 Jahren. HIV and AIDS worldwide Since the first cases of AIDS became known (the first scientific publication dates from June 5th 1981) and despite the efforts being made around the world, the HIV epidemic continues to spread largely unchecked in most countries and is advancing with a terrifying dynamism in some regions of the world. According to estimates by UNAIDS, the United Nations‘ coordinating programme for combating the HIV/AIDS pandemic, more than 60 million people have become infected with HIV between the start of the AIDS epidemic in the early 80s and the end of 2005. The number of people living with HIV in the year 2005 was put at 40 million, of whom over two million are children Zahl der neuen HIV-Infektionen im Jahr 2004 pro Million Einwohner in Europa HIV infections newly diagnosed: cases reported in 2004 per million population in Europe BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : G r u n d l a g e n u n d H i n t e r g r u n d (Don‘t give AIDS a chance) 4 Quelle/source: www.EuroHIV.org Mit der höchsten Dynamik steigen derzeit die Zahlen für HIV-Infektionen (sowie andere sexuell übertragbare Infektionen) in Osteuropa (vor allem in einigen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion) und in Süd-/Ostasien mit seinen Milliardenbevölkerungen. Experten erwarten, dass in wenigen Jahren die Infektionszahlen allein in Asien über den jetzigen in Afrika liegen werden, wenn nicht schnell umfassende, The most rapid increase in the number of new cases of HIV infection (as well as of other sexually transmitted infections) is currently taking place in eastern Europe (especially in certain of the successor states of the former Soviet Union) and in South and East Asia with its populations numbering billions. Experts predict that in a few years the infection figures in Asia alone will surpass those of Africa now, unless comprehensive, long-term prevention programmes are implemented and productive political decisions are taken soon. Zahl der weltweit im Jahr 2005 neu mit HIV infizierten Erwachsenen und Kinder Global estimate of adults and children newly infected with HIV during 2005 West- und Mitteleuropa Western and Central Europe .....................ca. 22 000 Karibik Caribbean................................................ ca. 37 000 Osteuropa und Zentralasien Eastern Europe and Central Asia .............ca. 220 000 Ozeanien Oceania.....................................................ca. 7 200 Asien Asia ......................................................ca. 930 000 Nordamerika North America .........................................ca. 43 000 Nordafrika und Mittlerer Osten North Africa and Middle East ....................ca. 64 000 Lateinamerika Latin America ........................................ ca. 140 000 Subsahara-Afrika Sub-Saharan Africa ............................. ca. 2 700 000 Quelle/source: www.UNAIDS.org, 2006 Report on the global AIDS epidemic H i n t e r g r u n d Aber auch für Westeuropa gibt es keinerlei Grund zur Entwarnung: So liegen zum Beispiel in einigen Mittelmeerländern die Raten der HIV-Neudiagnosen pro Million Einwohnerschaft für 2004 um ein Vielfaches höher als in Deutschland oder den skandinavischen Ländern (vgl. Abbildungen Seite 4 und 6). But even for western Europe there is absolutely no reason to sound the all-clear. In some Mediterranean countries the rates in 2004 of new cases of HIV diagnosed per million inhabitants are many times higher than that of Germany or the countries of Scandinavia (cf. illustrations pp. 4 and 6). u n d Particularly seriously affected by the HIV-/AIDS epidemic are the developing countries. In the countries of Africa (especially south of the Sahara) AIDS is now the main cause of death. In some regions over 25 percent of people aged between 15 and 49 are either HIVpositive or are suffering from AIDS. In contrast, the average prevalence among adults in western Europe, standing at 0.3 percent, is comparatively low. G r u n d l a g e n Besonders betroffen von der HIV-/Aids-Epidemie sind die Entwicklungsländer. In den afrikanischen Ländern (vor allem südlich der Sahara) stellt Aids heute die Haupttodesursache dar. In manchen Regionen sind mehr als 25 Prozent der Menschen im Alter von 15 bis 49 Jahren HIV-infiziert oder an Aids erkrankt. Dagegen liegt die durchschnittliche Prävalenz unter Erwachsenen in Westeuropa mit circa 0,3 Prozent vergleichsweise niedrig. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : under the age of 15. It‘s estimated that there are around five million new cases of HIV infection every year, including around 700,000 among children under 15. In other words, ten people become infected around the world every minute! And over three million AIDS fatalities a year are undermining the viability of social structures and the economic development of many countries. They are resulting in a marked reduction there of average life expectancy. BZgA Pro Jahr werden circa fünf Millionen HIV-Neuinfektionen geschätzt, davon circa 700.000 bei Kindern unter 15 Jahren. In jeder Minute stecken sich also weltweit zehn Menschen neu an! Und über drei Millionen AidsTodesfälle jährlich bedrohen in vielen Ländern die Tragfähigkeit der gesellschaftlichen Strukturen und die wirtschaftliche Entwicklung. Sie führen dort zu einem deutlichen Rückgang der durchschnittlichen Lebenserwartung. 5 nachhaltige Präventionsprogramme implementiert und zielführende politische Entscheidungen gefasst werden. H i n t e r g r u n d HIV und Aids in Deutschland Angesichts der Entwicklung der weltweiten HIV-/AidsEpidemie gerät die Aids-Gefahr in Deutschland oft aus dem Blickfeld. Denn die Zahlen sind nicht nur im weltweiten, sondern auch im westeuropäischen Vergleich bei uns auf niedrigem Niveau (vgl. Abbildung unten). Nach Expertenmeinung ist dies wesentlich auf frühzeitig begonnene, umfassende und nachhaltige Präventionsaktivitäten auf nationaler, regionaler und kommunaler Ebene zurückzuführen. u n d Daraus zu schließen, in Deutschland sei das AidsProblem gelöst, wäre jedoch ein gefährlicher Fehlschluss. Dies zeigen – nach einem über mehrere Jahre hinweg relativ stabilem Infektionsgeschehen auf niedrigem Niveau – die seit 2001 wieder steigenden Zahlen von HIV-Infektionen. However, to conclude from this that the AIDS problem in Germany is solved would be a dangerous error. This is borne out by the fact that – following a number of years in which the infection rate remained relatively stable at a low level – the number of cases of HIV infection has been on the increase again since 2001. Key data on the epidemiological situation in Germany: From the start of the epidemic to the end of 2005, according to the Robert Koch Institute, around 75,000 people in Germany have become infected with HIV. The total number of fatalities has been around 26,000. HIV-Neuinfektionsraten pro Million Einwohner 1994–2004 für ausgewählte Länder* der Europäischen Union HIV infections newly diagnosed per million population 1994–2004, selected countries*, European Union Anzahl Number 300 250 Portugal/Portugal 200 Schweiz/Switzerland BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : G r u n d l a g e n Eckdaten zur epidemiologischen Situation in Deutschland: Seit Beginn der Epidemie bis Ende 2005 haben sich in Deutschland nach Angaben des Robert Koch Instituts rund 75.000 Menschen mit HIV infiziert, die Gesamtzahl der Todesfälle liegt bei rund 26.000. HIV and AIDS in Germany In the light of the global development of the HIV/AIDS epidemic, the danger of AIDS in Germany is often lost sight of. The figures for Germany are low-level compared not only with the figures worldwide but also with those for western Europe (cf. illustration below). Experts believe the reason for this lies essentially in the comprehensive and long-term prevention activities which were started early in Germany at national, regional and local levels. 150 6 100 Frankreich/France Belgien/Belgium Dänemark/Denmark Vereinigtes Königreich United Kingdom Schweden/Sweden Deutschland/Germany 50 Quelle/source: EuroHIV 19 9 4 19 9 5 19 9 6 1997 19 9 8 * Daten für einige der am meisten betroffenen Länder nicht verfügbar (Italien, Spanien). * Data not available for some of the most severely affected countries (Italy, Spain). 19 9 9 2000 2001 2 0 02 2 0 03 2 0 04 Verlauf der geschätzten HIV-Inzidenz in Deutschland Trend of the estimated HIV incidence in Germany Schätzung der weltweiten HIV-/Aids-Zahlen 2005 Estimated number of HIV infections worldwide 2005 Anzahl Number 7 000 HIV-infizierte Menschen People living with HIV ...................... ca. 38 600 000 6 000 Neue HIV-Infektionen New HIV infections .............................. ca. 4 100 000 5 000 Aids-Todesfälle Deaths due to AIDS .............................ca. 2 800 000 H i n t e r g r u n d 4 000 BZgA Quelle/source: www.unaids.org u n d Groups particularly affected and at risk: Basically all population groups are affected by HIV and AIDS but there are risk concentrations. As the illustration on page 8 shows, men who have sex with men make up almost 60 percent of the new cases of infection. People from high-prevalence countries account for around 17 percent. The proportion of heterosexual people among the new cases of infection is 16 percent. About seven percent are people taking drugs intravenously and fewer than one percent of cases are mother-to-child infections . G r u n d l a g e n Besonders betroffene und gefährdete Gruppen: Grundsätzlich sind alle Bevölkerungsgruppen von HIV und Aids betroffen, aber es gibt Gefährdungsschwerpunkte: Wie die Grafik auf Seite 8 zeigt, umfassen Männer, die mit Männern Sex haben, fast 60 Prozent der Neuinfektionen. Es folgen mit etwa 17 Prozent Menschen aus Hochprävalenzländern. Der Anteil heterosexueller Menschen an den Neuinfektionen beträgt 16 Prozent. Etwa sieben Prozent sind Menschen mit intravenösem Drogengebrauch (i. v.-Drogengebrauch) und weniger als ein Prozent entfallen auf Mutter-Kind-Übertragungen. There are currently 49,000 people living with HIV/AIDS in Germany, of whom around a fifth are women. About 8,000 people are suffering from full-blown AIDS. This represents a prevalence rate of 0.6 per 1,000 inhabitants. This gives Germany the fourth lowest prevalence rate in western Europe after Finland, Sweden and Norway (as of end of 2005). In comparison, the rate in the Netherlands is 1.1 per 1,000, in Switzerland 2.6, and in Spain 3.3. Since the mid-90s, as a result of the expanded range of medical treatment available, the number of deaths from HIV/AIDS in Germany has declined significantly. Earlier about 2,000 people a year were dying of AIDS; in 2005 the number was 750 (see Developments and trends, p. 8). The number of new HIV diagnoses in Germany has meanwhile risen again (2005) to 2,500 per year. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Derzeit leben in Deutschland 49.000 Menschen mit HIV/Aids, davon etwa ein Fünftel Frauen. Rund 8.000 Menschen sind am Vollbild Aids erkrankt. Dies entspricht einer Prävalenzrate von 0,6 pro 1.000 Einwohner. Deutschland hat damit in Westeuropa nach Finnland, Schweden und Norwegen die viertniedrigste Prävalenzrate (Stand: Ende 2005). Zum Vergleich: In den Niederlanden liegt die Rate bei 1,1, in der Schweiz bei 2,6 und in Spanien bei 3,3. Seit Mitte der 90er Jahre ist aufgrund der erweiterten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten die Zahl der HIV-/AidsTodesfälle in Deutschland deutlich zurückgegangen. Vorher starben etwa 2.000 Menschen pro Jahr an Aids, im Jahr 2005 waren es circa 750. Die Anzahl der HIV-Neudiagnosen ist in Deutschland inzwischen wieder auf 2.500 pro Jahr (2005) gestiegen (siehe Entwicklungen und Trends, Seite 8). 3 000 7 2 000 Bis Mitte der 90er Jahre beruhen die Zahlen auf Rückrechnungsmodellen (Grundlage: beobachtete Aids-Fälle), danach entsprechen die Zahlen im Wesentlichen den gemeldeten HIV-Neudiagnosen. 1 000 Quelle/source: Robert Koch Institut 1979 1984 1989 1994 1999 2004 2005 Until mid-90's these figures are based on back-calculations (from observed AIDS-cases), thereafter they represent reported newly diagnosed HIV-infections. Entwicklungen und Trends Besorgniserregender Anstieg der HIV-Neuinfektionen seit 2001: Die Dynamik der HIV-/Aids-Epidemie lässt sich an der Anzahl der Menschen ablesen, die sich pro Jahr neu mit dem HI-Virus infizieren (Inzidenz). Mit rund 1.400 gemeldeten Neudiagnosen war im Jahr 2001 ein Tiefststand erreicht. Seitdem steigt die Zahl der Neudiagnosen stetig. Rund 2.500 Neudiagnosen im Jahr 2005 sind besorgniserregend: eine Zunahme um rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. The biggest increase in the number of new cases of HIV infection diagnosed in recent years has been among men who have sex with men (MSM) – from 1,078 (2004) to 1,237 (2005). With heterosexual transmission, too, the number of 276 in the previous year rose to 344 in 2005. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : G r u n d l a g e n u n d H i n t e r g r u n d Die Zahl der neu diagnostizierten HIV-Infektionen hat in den letzten Jahren in der Gruppe der Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), am stärksten zugenommen – von 1.078 (2004) auf 1.237 (2005). Auch bei heterosexueller Übertragung ist die Zahl von 276 im Vorjahr auf 344 im Jahr 2005 gestiegen. Prozentual fällt der Anstieg in dieser Gruppe damit sogar stärker aus als bei den MSM. Developments and trends Disturbing rise in the number of new cases of HIV infection since 2001: The dynamic progress of the HIV/AIDS epidemic can be gathered from the number of new people infected with HIV every year (incidence). The lowest level was reached in 2001 with around 1,400 new cases diagnosed and registered. Since then the number of new cases diagnosed has constantly risen. Around 2,500 new cases diagnosed in the year 2005 is a disturbing development: an increase of around 13 percent over the previous year. 8 Anteil an den gemeldeten HIV-Neudiagnosen im Jahr 2005 Proportion of registered new HIV diagnoses in 2005 Quelle/source: Robert Koch Institut 1959 1981 1982 1983 1983 Geschichte von Aids und Aids-Prävention in Deutschland Erster AidsFall im Kongo (nachträglich identifiziert). 5. Juni: Erste Fälle von damals mysteriösen schweren Krankheitsbildern mit massiven Störungen des Immunsystems werden in den USA beobachtet und ab 1982 als „AIDS“ bekannt. Das Robert Koch Institut in Berlin beginnt das AIDSFallregister für Deutschland zu führen – bis heute sind die inzwischen stark ausgeweiteten epidemiologischen Daten und ihre Analyse eine wesentliche Säule für die Aids-Bekämpfung. Gründung von ersten AIDS-Hilfegruppen. Im Juni berichtet eine „Spiegel“-Titelstory erstmals über die tödliche Seuche. 1 Durch die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten hat Aids weitgehend seinen früheren Schrecken verloren. Aids wird von vielen Menschen nicht mehr als tödliche Bedrohung, sondern nur noch als Gesundheitsgefahr empfunden. Außerdem führt eine effektive HIV-Therapie auch zu einer Zunahme der Lebensqualität und damit sexueller Aktivitäten bei infizierten Männern – vor allem bei jenen mit gleichgeschlechtlichen Sexualkontakten. 1 Nur noch ein Drittel der Deutschen sieht Aids als eine der gefährlichsten Krankheiten. 1995 lag ihr Anteil noch bei über 60 Prozent. 1983 1 AIDS has largely lost its earlier horror factor owing to improved methods of treatment. Many people now no longer see AIDS as a lethal threat but merely as a health risk. In addition, the broadly available and effective HIV therapy has led to an increase in the quality of life and therefore of sexual activity of infected men – especially those with same-sex contacts. 1 Only a third of Germans now regard AIDS as one of the most dangerous diseases. In 1995 the proportion was over 60 percent. 1984 1985 1985 Der erste HIV-AntikörperTest wird vorgestellt. In Atlanta/USA findet die erste internationale Aids-Konferenz statt. Die Testung aller Blutprodukte auf HIV-Antikörper wird in Deutschland zur Pflicht. H i n t e r g r u n d BZgA 1983 1. Declining protective behaviour Protective behaviour in the population has come to a standstill since around the middle of the 90s. In some groups it has even shown a slight reverse trend. Among singles under the age of 45, for example, the proportion who always, often or occasionally used condoms fell between 1997 and 2004 from 73 to 69 percent (rising again in 2005 to 73 percent). There are various reasons for this: u n d 1. Nachlassendes Schutzverhalten Das Schutzverhalten in der Bevölkerung stagniert seit etwa Mitte der 90er Jahre, in einigen Gruppen ist sogar ein leichter Rückgang zu beobachten. So sank zum Beispiel der Anteil der unter 45-jährigen Alleinlebenden, die immer, häufig oder gelegentlich Kondome verwenden, in den Jahren 1997 bis 2004 von 73 auf 69 Prozent (2005 stieg er wieder auf 73 Prozent an). Die Gründe dafür sind vielfältig: Factors contributing to the spread of HIV/AIDS in Germany The following factors – singly or in combination – are contributing to the rise in the number of new cases of infection: G r u n d l a g e n Faktoren für den Anstieg von HIV/Aids in Deutschland Folgende Faktoren tragen heute – allein oder in Kombination – zur Zunahme der Neuinfektionen bei: However, the BZgA‘s representative survey, Public awareness of AIDS in 2005, shows that after a long phase of declining protective behaviour the use of condoms by sexually active people has increased. Sales of condoms are also on the increase again. Nevertheless, prevention efforts in Germany must be intensively continued, since over a quarter of singles under the age of 45 still do not use condoms. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die Repräsentativerhebung der BZgA Aids im öffentlichen Bewusstsein 2005 zeigt jedoch – nach einer langen Phase nachlassenden Schutzes – einen Anstieg der Kondomnutzung bei den sexuell aktiven Menschen. Auch die Kondomabsatzzahlen steigen wieder an. Gleichwohl müssen die Präventionsbemühungen in Deutschland intensiv fortgesetzt werden. Denn noch immer benutzt mehr als ein Viertel der Alleinlebenden unter 45 Jahre keine Kondome. Montagnier und Gallo entdecken das HI-Virus (damals noch „HTLV III“ genannt). Am 23. September wird in Berlin die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) als Dachverband der sich in vielen Städten bildenden lokalen AIDSHilfegruppen gegründet. 9 1 Viele der jetzt sexuell aktiven Menschen haben den „Aids-Schock“ der 80er Jahre und die damals allgegenwärtigen Präventionskampagnen nicht bewusst erlebt. Sie fühlen sich von Aids nicht so bedroht wie die damalige Generation. Außerdem setzt bei manchen Älteren nach langjährigem Festhalten an Safer Sex eine gewisse „Kondommüdigkeit“ ein. 1 Das Detailwissen ist lückenhaft. So wissen sechs Prozent der 16- bis 29-jährigen Männer und 14 Prozent der gleichaltrigen Frauen zum Beispiel nicht, dass eine HIV-Ansteckung schon vor Ausbruch von Aids möglich ist. 2. Mehr Infektionen in und aus anderen Ländern Der rasante Anstieg der Infektionszahlen in Zentralasien und Osteuropa und die steigende Mobilität der Menschen führt zu einer wachsenden Gefahr auch für Deutschland. Mit über 40 Millionen Auslandsreisen pro Jahr sind die Deutschen „Reiseweltmeister“. Damit nimmt auch ihr Risiko zu, auf Menschen zu treffen, die bereits infiziert sind. The negative trend can be reversed again, as is shown by the latest figures in the representative survey which the BZgA conducts annually, Public awareness of AIDS. The proportion of people using condoms with new sexual contacts rose from 70 percent in 2004 to 75 percent in 2005. It can be assumed that intensified prevention measures resulting from new public-private partnerships (see pp. 68) as well as the extensive media coverage of rising numbers of new cases of HIV infection in the second half of 2005 motivated people to protect themselves better. 2. More infections in and coming from other countries The rapid rise in infection figures in Central Asia and eastern Europe, together with people‘s increasing mobility, represents a growing danger for Germany. Over 40 million foreign trips a year make the Germans “world champion” travellers. This also increases the risk of meeting people who are already infected. 1985 1985 1985 Der Schauspieler Rock Hudson stirbt an Aids – dies findet weltweit große Aufmerksamkeit. Vertreter verschiedener HIV-/ Aids-Selbsthilfegruppen werden in die BZgA eingeladen. Damit wird die Basis für die Zuwendung an die Deutsche AIDS-Hilfe für Präventionsmaßnahmen für die Hauptbetroffenen- und Hauptgefährdetengruppen gelegt. Mitte des Jahres erscheinen die ersten Informationsbroschüren der BZgA zum Thema Test, für positiv getestete Menschen, für Krankenpflegepersonal und andere Gesundheitsberufe sowie zur allgemeinen Information über Aids. 1985 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : G r u n d l a g e n u n d H i n t e r g r u n d Dass der negative Trend wieder umkehrbar ist, zeigen die neuesten Zahlen der jährlich durchgeführten Repräsentativerhebung der BZgA Aids im öffentlichen Bewusstsein. So ist der Anteil derer, die bei neuen Sexualkontakten Kondome benutzen, von 70 Prozent im Jahr 2004 auf 75 Prozent im Jahr 2005 gestiegen. Es kann vermutet werden, dass sowohl die aufgrund neuer Public Private Partnerships intensivierte Prävention (siehe Seite 68 ff.) als auch die umfangreiche Berichterstattung in den Medien über steigende HIV-Neuinfektionszahlen in der zweiten Jahreshälfte 2005 relevante Impulse in der Bevölkerung gesetzt haben, sich besser zu schützen. 1 Many people who are sexually active now did not consciously experience the “AIDS shock” of the 80s and the prevention campaigns which were everywhere to be seen then. They do not feel as threatened by AIDS as the previous generation. In addition, some older people, after sticking to “safer sex” for many years, are experiencing a certain “condom fatigue”. 1 There are gaps in people‘s detailed knowledge. Six per cent of 16 to 29-year-old men and 14 percent of women of the same age, for instance, are not aware that HIV can be passed on even before the out-break of AIDS. 10 Im November schickt die BZgA eine Postwurfsendung der Bundesregierung an alle 27 Millionen Haushaltungen. 5. Verbesserte Datenqualität der HIV-/Aids-Zahlen Das Robert Koch Institut verbessert kontinuierlich die Datenqualität der von den Testlabors und Ärzten erhobenen Daten zu HIV und Aids. So wird die Zuordnung zu „gesicherten Erstdiagnosen“ immer besser möglich. Auch dieser statistische Effekt trägt zur Erhöhung der gemeldeten Zahlen bei. 5. Improved quality of HIV/AIDS epidemiological statistics The Robert Koch Institute is continuously improving the statistical quality of the data on HIV and AIDS gained from test laboratories and doctors. This makes it increasingly possible to allocate figures to the “Secured First Diagnoses” category. This statistical effect also contributes to an increase in the numbers reported. 6. Verharmlosung der Infektionsgefahr/ Therapieoptimismus Die verbesserten Behandlungsmöglichkeiten, die zu längeren Überlebenszeiten und besserer Lebensqualität führen, haben zu einer Unterschätzung der realen Bedrohung insbesondere in den epidemiologisch wichtigsten Gruppen beigetragen. Dies wird nicht zuletzt durch die therapieoptimistische Werbung vieler Pharmafirmen unterstützt. 6. Minimising the risk of infection/ optimism regarding treatment Improved possibilities of treatment, which lead to longer survival and a better quality of life, have contributed to a underestimation of the real danger, especially in the epidemiologically most important groups. This is also encouraged by the optimism with regard to treatment expressed by the advertising of many pharmaceutical companies. 1987 1987 1987 Der Deutsche Bundestag setzt die EnquêteKommission „Aids – Fakten und Konsequenzen“ ein. Das „Sofortprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung von Aids“ setzt auf Schutz vor HIV-Infektionen durch Aufklärung und Beratung und wendet sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Betroffenen. Für Aids-Prävention werden 1987/88 je etwa 50 Millionen DM zur Verfügung gestellt. Die Schwerpunktkampagne der BZgA zur AidsPrävention erhält das Logo „GIB AIDS KEINE CHANCE“, das bald und bis heute zu den bekanntesten Logos überhaupt gehört. Die BZgA lädt zum ersten Treffen des „Bund-LänderGremiums zu Aids“ ein – bis 2005 finden insgesamt 60 Treffen statt, bei denen die Aktivitäten auf Bundes- und Länderebene koordiniert und fachlich abgestimmt werden. H i n t e r g r u n d BZgA 1987 u n d 4. More early diagnoses In recent years, people have increasingly been availing themselves of the HIV test – especially the most affected group, men who have sex with men. This has led to a “diagnostic wave”, which is raising the number of early diagnoses. G r u n d l a g e n 4. Vermehrte Zahl frühzeitiger Diagnosen Der HIV-Test wird in den letzten Jahren vor allem von den Hauptbetroffenen – Männern, die mit Männern Sex haben – verstärkt und früher in Anspruch genommen. Das führt zu einer „Diagnosewelle“, die die Anzahl frühzeitiger Diagnosen erhöht. 3. Increase in other sexually transmitted diseases In contrast to the AIDS/HIV rate, the incidence of other sexually transmitted diseases (STDs) is relatively high in Germany. The number of cases of syphilis diagnosed, for example, muiltiplied between 2000 and 2004. STDs are not only transmitted in similar ways to AIDS, they can also pave the way for an HIV infection, because they damage the body‘s protective barriers and thereby increase susceptibility to HIV. It is against this background that the federal government‘s strategy for combating HIV/AIDS, issued in 2005 (see pp. 14), also attaches great importance to combating other sexually transmitted diseases. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 3. Anstieg anderer sexuell übertragbarer Krankheiten Im Unterschied zur Aids-/HIV-Rate ist die Rate anderer sexuell übertragbarer Krankheiten (Sexually Transmitted Diseases, STD) in Deutschland relativ hoch. Von 2000 bis 2004 vervierfachten sich zum Beispiel die Syphilisdiagnosen. STD haben nicht nur ähnliche Übertragungswege wie Aids. Sie können auch medizinisch ein Wegbereiter für eine Aids-Infektion sein, da durch diese Krankheiten Schutzbarrieren des Körpers verletzt werden und er damit anfälliger für HIV ist. Vor diesem Hintergrund hat in der von der Bundesregierung 2005 verabschiedeten HIV/AIDSBekämpfungsstrategie (siehe Seite 14 f.) auch die Bekämpfung anderer sexuell übertragbarer Krankheiten einen hohen Stellenwert. 11 H i n t e r g r u n d u n d G r u n d l a g e n 7. Declining coverage in the media In the early years of the AIDS crisis, media coverage strongly helped to raise public awareness of the threat posed by AIDS. In recent years media reporting of the issue has been significantly reduced and has mainly focused either on AIDS in other countries or on medical aspects. This has contributed to the fact that AIDS is perceived by fewer people in Germany as a danger relevant to them. 8. Schwächung der Infrastruktur, insbesondere präventiver Beratungsangebote Seit Jahren sind die Mittel auf Landes- und kommunaler Ebene rückläufig, und die Infrastruktur für Prävention wurde teilweise massiv geschwächt. Dies führte auch zu einer geringeren Wahrnehmung solcher Präventionsangebote durch 16- bis 49-jährige Singles als zentrale Zielgruppe der Aids-Prävention. 8. Weakening of the infrastructure, especially of preventive counselling provision For years the financial resources available at regional and local level have been reduced and the prevention infrastructure has in part been seriously weakened. This has also led to diminished awareness of prevention provision by the central target group of AIDS prevention, 16 to 49-year-old singles. 9. Begrenzung der für die Aufklärung verfügbaren Mittel Die Präventionsangebote der BZgA sind so konzipiert, dass die verfügbaren Ressourcen so effektiv und wirksam wie möglich genutzt werden. Von der BZgA wird auch die Aufklärungsarbeit der Deutschen AIDSHilfe (DAH) in den Hauptbetroffenengruppen gefördert (siehe Seite 17 f. und 25 f.). Seit Mitte 2005 stehen durch die Kooperation mit dem Verband der Privaten Krankenversicherung (siehe Seite 72 f.) zusätzliche Mittel zur Verfügung, mit denen vor allem die massenmediale Kommunikation intensiviert werden kann. 9. Restriction of the resources available for prevention The BZgA‘s prevention provision is conceived to ensure that limited resources available are used as efficiently and effectively as possible. The BZgA also supports the educational work of German AIDS Help (DAH) among the groups principally affected (see pp. 17 and pp. 25). Since mid-2005 collaboration with the Association of Private Health Insurers (see pp. 72) has made additional finance available, with which massmedia communication in particular can be and has been intensified. seit 1987 seit 1987 1987 1987 Die AidsTelefonberatung der BZgA bietet täglich anonyme, persönliche Beratung rund um Aids an. Die TV-Spots der BZgA starten mit einer viel beachteten Serie mit zehn Spots. Besonders der 1990 gedrehte „Supermarktspot“ mit Ingolf Lück und Hella von Sinnen wird zum „Klassiker“. Im Februar wird die Deutsche AIDS-Stiftung „Positiv leben“ auf Initiative ihres Stifters Rainer Jarchow gegründet, im Dezember die Nationale AIDS-Stiftung. Gründung des Nationalen Aids-Beirats als Beratungsgremium der Bundesregierung. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 7. Rückläufige Berichterstattung in den Medien In den früheren Jahren der Aids-Krise hat die Berichterstattung der Medien dazu beigetragen, dass Bewusstsein für die Aids-Gefahr in der Bevölkerung zu stärken. In den letzten Jahren ging die Berichterstattung deutlich zurück und fokussierte meist Aids in anderen Ländern oder medizinische Themen. Auch dadurch wird Aids von weniger Menschen in Deutschland als relevante Gefahr wahrgenommen. 12 Zusammenfassung Die bisher erfolgreiche HIV-Prävention in Deutschland steht heute vor neuen Herausforderungen: Summary HIV prevention in Germany, successful in the past, is facing new challenges. 1 steigende HIV-/STD-Zahlen in Europa und Deutschland; 1 nachlassen des Safer-Sex-Verhaltens in einigen Gruppen; 1 sinkende individuelle und öffentliche Gefahrenwahrnehmung; 1 veränderte mediale und gesellschaftliche Rahmenbedingungen; 1 begrenzte Ressourcen. 1 Rising HIV/STD figures in Europe and Germany 1 Decline in safer-sex behaviour in certain groups 1 Reduced individual and public awareness of the dangers involved 1 Changed media and societal context 1 Restricted resources 1987 Der „AIDS Memorial Quilt“ startet in den USA und wird in den folgenden Jahren zu einer weltweiten Bewegung. Etwa 50.000 individuelle Teile erinnern jeweils an einen Menschen, der an Aids gestorben ist. In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation lädt die BZgA Vertreter aus circa 15 europäischen Ländern zur ersten „International AIDSConsultation“ nach Köln ein – die jährlichen Treffen werden mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten bis 1993 fortgesetzt. 1987 1988 H i n t e r g r u n d BZgA 1987 u n d Nowadays AIDS or an HIV infection is hardly classed as life-threatening any more. People with HIV/AIDS who undergo effective therapy often have a much higher life expectancy and no noticeable symptoms. AIDS has lost the characteristic of being exceptional which it once had and is nowadays increasingly subject to a farreaching degree of normalisation in both the collective and the individual perception. G r u n d l a g e n Heute wird Aids bzw. eine HIV-Infektion kaum mehr als lebensbedrohend eingestuft. Menschen mit HIV/Aids haben unter wirksamer Therapie häufig eine wesentlich erhöhte Lebenserwartung und oft auch keine erkennbaren Symptome. Aids verlor seine frühere Exzeptionalität und unterliegt heute in der kollektiven wie individuellen Wahrnehmung einer zunehmenden und oft weitgehenden Normalisierung. “Old” and “new” AIDS The image of AIDS has undergone significant change since about 1996 both for individuals and for society at large. This means that the focal points of communication for successful prevention measures have also shifted. AIDS was originally seen by many people as one of the greatest dangers to health and as a fatal disease which could be appreciated on a personal level because of the visible bodily changes that sufferers underwent. Since then there has been a great improvement in the methods of treating the disease which allow an HIV infection or AIDS to appear from a medical point of view as a chronic disease. As a result, AIDS has lost its earlier terror for many people. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : „Altes“ und „neues“ Aids Seit etwa 1996 hat sich das gesellschaftliche und individuelle Bild von Aids in Deutschland deutlich verändert. Damit ändern sich auch die kommunikativen Anknüpfungspunkte für Erfolg versprechende Prävention. Aids wurde anfangs von vielen Menschen als eine der größten Gesundheitsbedrohungen und tödliche Krankheit wahrgenommen, die aufgrund der sichtbaren körperlichen Veränderungen auch persönlich erlebbar war. Aufgrund der seitdem stark verbesserten Behandlungsmöglichkeiten, die eine HIV-Infektion oder Aids-Erkrankung aus medizinischer Sicht wie eine chronische Krankheit erscheinen lassen, verlor Aids für viele Menschen seinen früheren Schrecken. Der erste Welt-Aids-Tag am 1. Dezember wird ausgerufen. Mit einer umfangreichen Aktion mit allen Apotheken wird eine breit angelegte BZgA-Informationskampagne gestartet. 13 H I V / A i d s A k t i o n s p l a n u n d H I V / A i d s – B e k ä m p f u n g s s t r a t e g i e The Strategy for Combating strategie und Aktionsplan HIV/ HIV/AIDS and Aids der Bundesregierung the HIV/AIDS Action Plan of Von Beginn an, das heißt seit 1985, wurde die AidsBekämpfung von allen Bundesregierungen als gesundheitspolitisch hochrangig eingestuft. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Prävention von HIVInfektionen. Das 1987 gestartete Sofortprogramm der Bundesregierung zur Bekämpfung von Aids hat bis heute wirksame Grundlagen für den Erfolg der deutschen Bekämpfungsstrategie gelegt. Zusammen mit den umfangreichen Aktivitäten auf Länder- und kommunaler Ebene konnten tragfähige Strukturen für Prävention und Versorgung geschaffen werden, die auch heute noch die Basis für erfolgreiches Handeln bilden. the Federal Government From the outset in 1985, high priority has been attached to combating AIDS by successive federal governments. And special emphasis in health policy has been given to the prevention of HIV infection. The Emergency Programme of the Federal Government for Combating AIDS was launched in 1987 and laid the foundations for the long-term success of Germany‘s strategy. Along with wide-ranging activities at regional and local levels, effective structures for prevention and care were set up, which still form the basis for successful action. Im Juli 2005 hat die Bundesregierung ihre HIV/AidsBekämpfungsstrategie an die neuen Herausforderungen angepasst. Die Strategie wird durch einen Aktionsplan konkret umgesetzt. In July 2005 the federal government adjusted its strategy for combating HIV/AIDS to meet the new challenges. The strategy is being put into practice by means of an Action Plan. Diese Strategie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit gemeinsam mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit entwickelt. Eingeflossen in die Strategie sind die umfangreichen Erfahrungen der BZgA in der Aids-Prävention seit 1985, insbesondere die Erfahrungen aus der seit 20 Jahren durchgeführten Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE. This strategy was developed jointly by the Federal Health Ministry and the Federal Ministry for Economic Cooperation. It has incorporated the wealth of experience gained by the BZgA in AIDS prevention since 1985, especially the 20 years of experience in running the GIB AIDS KEINE CHANCE campaign. Die HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung trägt zur Umsetzung der auch von Deutschland mitgetragenen Zielsetzungen der Vereinten Nationen, der G8-Gipfel und der Europäischen Union bei. In der Millenniumserklärung 2000 hat sich die internationale Gemeinschaft verpflichtet, bis zum Jahre 2015 die The Federal Government‘s Strategy for Combating HIV/AIDS is also helping to implement the goals set by the United Nations, the G8 summit and the European Union, to which Germany is pledged. In the UN Millennium Declaration 2000 the international community committed itself to stopping the spread 1988 1988 1990 Die Enquête-Kommission des Deutschen Bundestags „AIDS – Fakten und Konsequenzen“ legt ihren Zwischenbericht „Gefahren von AIDS und wirksame Wege zu ihrer Eindämmung“ vor. Die Verordnung zur „Laborberichtspflicht“ macht die anonymisierte Meldung positiver HIV-Tests durch die testenden Labors zur Pflicht und stellt so – in Ergänzung der existierenden anonymen Meldepflicht von Aids – die Erfassung und Analyse der epidemiologischen Entwicklung von HIV/Aids durch das Robert Koch Institut in Berlin auf eine noch verlässlichere Basis. Die EnquêteKommission „AIDS – Fakten und Konsequenzen“ legt ihren Endbericht „Gefahren von AIDS und wirksame Wege zu ihrer Eindämmung“ vor. 1991 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : HIV/Aids-Bekämpfungs- 14 Die „rote Schleife“ startet ihre „Karriere“ als heute weltweit verstandenes Zeichen für Solidarität mit Betroffenen. The principal objective of the strategy is: The prevention of new cases of HIV infection as well as infection from other STDs, together with a further optimisation of the counselling and care provision. Des Weiteren nennt die Strategie die aus deutscher Sicht wesentlichen Bausteine eines Erfolg versprechenden Handlungskonzepts und definiert die Aktionsschwerpunkte, auf die sich Deutschland bei seinen nationalen und internationalen Bemühungen zur Aids-Bekämpfung in den kommenden Jahren konzentrieren wird: Aufklärung und Prävention, universeller Zugang zu HIV-Testung und Therapie, Solidarität und Antidiskriminierung, Kooperation und Koordination, Epidemiologie der Neuinfektionen, biomedizinische und sozialwissenschaftliche Forschung sowie Evaluierung und Qualitätssicherung und Unterstützung von Forschung. In addition, the strategy stipulates the essential components of a successful action concept from Germany‘s point of view and defines the action focal points on which Germany will concentrate in the years ahead in its national and international efforts at combating AIDS: education and prevention, universal access to HIV testing and treatment, solidarity and anti-discrimination, cooperation and coordination, the epidemiology of new cases of infection, biomedical and sociological research, as well as evaluation, quality assurance and research support. Auf der Grundlage dieses Strategiepapiers wird 2006 ein umfassender Aktionsplan für die Bundesrepublik Deutschland erarbeitet. A comprehensive Action Plan for the Federal Republic of Germany is being worked out in 2006 on the basis of this strategy paper. 1992 seit 1992 1993 1993 Freddie Mercury (Sänger von „Queen“) und der Tennisspieler Michael Westphal sterben an Aids. Queen präsentiert das „Freddie Mercury Concert For AIDS Awareness“ im WembleyStadion, das weltweit eine Milliarde Zuschauer hat. Mit dem Projekt „Denkraum: Namen und Steine“ des Berliner Künstlers Tom Fecht erinnert die Deutsche AIDS-Stiftung „Positiv leben“ an Menschen, die an den Folgen von Aids gestorben sind. Erste Installation bei der Documenta IX in Kassel. Der Hollywoodfilm „Philadelphia“ mit Starbesetzung läuft mit großer Publikumsresonanz. Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestags „HIV-Infektion durch Blut und Blutprodukte“. BZgA 1991 H I V / A i d s Hauptziel der Strategie ist: die Verhinderung von HIVNeuinfektionen sowie von Infektionen mit anderen STD und eine weitere Optimierung des Beratungs- und Betreuungsangebots. A k t i o n s p l a n The Federal Government‘s Strategy for Combating HIV/ AIDS sets out the major challenges in the global and national struggle against AIDS, its objectives and their incorporation in the worldwide efforts to stem the spread of HIV. u n d Die HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung beschreibt die wesentlichen Herausforderungen der weltweiten und nationalen Aids-Bekämpfung, ihre Ziele und ihre Einbettung in die weltweiten Bemühungen zur Eindämmung von HIV. H I V / A i d s – B e k ä m p f u n g s s t r a t e g i e of HIV/AIDS by the year 2015 and to reversing the current trend. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Ausbreitung von HIV/Aids zu stoppen und den derzeitigen Trend umzukehren. 15 C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e T h e G I B A I DS K E I N E C H A N CE G I B A I DS K E I N E C H A N CE prevention campaign Konsens über gesellschaftliche Lernstrategie Mitte der 80er Jahre standen sich in Deutschland zwei grundverschiedene Strategien der Prävention von HIV und Aids gegenüber: Consensus on social learning strategy In the mid-80s Germany was faced with a choice between two fundamentally different strategies for the prevention of HIV and AIDS: 1 die klassische Seuchenbekämpfungsstrategie, also die Identifizierung von Infektionsquellen und Unterbrechung von Infektionsketten. Zur konsequenten Umsetzung dieser Strategie gehören unter anderem Reihentestungen und die Isolation von Infizierten vom Rest der Bevölkerung; 1 die gesellschaftliche Lernstrategie, die auf modernen gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Konzepten beruht. Im Zentrum steht die Organisation eines an Präventionszielen orientierten Lernprozesses der Bevölkerung. Diese Strategie baut auf Information, Motivation zum Schutz, Solidarität mit Betroffenen sowie Beratungs- und Versorgungsangebote vor Ort. 1 The classic strategy for combating epidemics, in other words identifying sources of infection and breaking infection chains. Full implementation of this strategy involves, among other things, mass testing and the isolation of infected people from the rest of the population. 1 The social learning strategy, which is based on modern health and social science concepts. The heart of this approach involves bringing about a learning process in the population which is oriented towards prevention. This strategy depends on information, motivation to protective behaviour, solidarity with those affected and personal counselling and care provision. Es gelang in Deutschland schnell, zu der gesundheitspolitischen Entscheidung für die „gesellschaftliche Lernstrategie“ als Grundlage der Prävention zu kommen. Dazu gehörte der Konsens, dass betroffene und gefährdete Menschen sozial integriert werden müssen. Nur wenn es gelingt, Diskriminierung und Stigmatisierung zu vermeiden, kann Prävention auf Dauer wirksam sein. The policy decision was quickly reached in Germany in favour of the “social learning strategy” as the basis of prevention. Essential to this was the consensus that those affected and at risk must be socially integrated. Only when discrimination and stigmatisation are successfully avoided can prevention prove effective in the long term. Die Bundesregierung hat 2005 in der Nationalen HIV/ AIDS-Bekämpfungsstrategie und im darauf aufbauenden Aktionsplan diese Grundlagen noch einmal bekräftigt (siehe Seite 14 ff.). In 2005 the federal government further reinforced these underlying principles in the “National Strategy for Combating HIV/AIDS” and in the Action Plan based on it (see pp. 14). 1993 1996 1996 1996 1998 Die ersten „mach’s-mit“Großplakate der BZgA erregen großes Aufsehen – in der Öffentlichkeit hat es eine so prominente Präsenz von Kondomen bisher nicht gegeben. Gründung von UNAIDS, der AidsOrganisation der Vereinten Nationen. Die Deutsche AIDS-Stiftung „Positiv leben“ und die Nationale AIDS-Stiftung schließen sich zur Deutschen AIDSStiftung zusammen. Auf dem WeltAids-Kongress in Vancouver löst der große medizinische Durchbruch der anti retroviralen Kombinationstherapie große Euphorie aus. Weltweite Ernüchterung – die neuen Therapien haben massive Nebenwirkungen und lösen Resistenzbildungen aus –, eine Heilung von HIV ist definitiv nicht möglich. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Präventionskampagne 16 Ein weiteres wegweisendes Element war die enge Kooperation mit dem öffentlichen Gesundheitsdienst, vor allem den Gesundheitsämtern, als effektive Struktur zur Beratung zu HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (siehe Seite 26 f.). Die Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE wurde von Anfang an auch mit den Bundesländern geplant und arbeitsteilig umgesetzt. Die Zieldefinition: Reduktion der HIV-Neuinfektionen GIB AIDS KEINE CHANCE leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung des nationalen Gesundheitsziels „Verhinderung der Ausbreitung von HIV-Neuinfektionen sowie von Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten“ (vgl. HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung). A further guiding element was the close cooperation with the public health services, especially the local public health departments, as an effective structure for counselling on HIV and other sexually transmitted diseases (see pp. 26). The GIB AIDS KEINE CHANCE campaign was also planned from the outset together with the regional authorities in the individual federal states and implemented with them on a task-sharing basis. The target: reducing new cases of HIV infection GIB AIDS KEINE CHANCE makes a major contribution to achieving the national health objective of “Preventing the spread of new cases of HIV infection and of infection from other sexually transmitted diseases” (cf. The Federal Government‘s strategy for combating HIV/AIDS). 2000 2001 2001 Die BZgA lädt zum ersten Treffen der EUROPAC-Initiative (European Public AIDS Communication) ein, die den für die nationale AidsPrävention Verantwortlichen aus west-, mittel- und osteuropäischen Ländern ein Forum zum praxisorientierten Erfahrungsund Know-how-Austausch bietet. Am 1. Januar löst das Infektionsschutzgesetz (IfSG) das bis dahin geltende „BundesSeuchengesetz“ sowie das „Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten“ ab und stellt die Infektionsbekämpfung auf eine zeitgemäße Basis. Die Vereinten Nationen beschließen auf einer Sondersitzung die Einrichtung des „Global Fund to Fight AIDS, Tuberculosis and Malaria“, mit dem weltweit große Programme zum Kampf gegen HIV/Aids finanziert und implementiert werden sollen. C H A N C E K E I N E A I D S BZgA 1999 One approach of decisive importance from the outset was close cooperation between government and non-government organisations (see illustration p. 18), especially the German AIDS Help, in order to address the groups most at risk or mainly affected. G I B Ein entscheidender Ansatz war dabei von Anfang an die enge Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen (siehe Grafik Seite 18), insbesondere mit den AIDS-Hilfen zur Ansprache der Hauptgefährdeten- und Hauptbetroffenengruppen. In the 1980s there were no scientific studies on HIV/ AIDS prevention available. The BZgA therefore began by organising national and international meetings of experts, in order to work out reliable foundations for planning the campaign. P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Wissenschaftliche Studien zur HIV-/Aids-Prävention lagen in den 80er Jahren noch nicht vor. Die BZgA organisierte deshalb zunächst nationale und internationale Expertentreffen, um rasch verlässliche Grundlagen für die Kampagnenplanung zu erarbeiten. The development of the campaign in the early 1980s The BZgA published its first information brochures on HIV/AIDS as early as 1985. In 1987 it was commissioned by the Federal Health Ministry to plan and implement a national campaign on AIDS prevention. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die Entwicklung der Kampagne Anfang der 80er Jahre Bereits 1985 veröffentlichte die BZgA die ersten Informationsbroschüren zu HIV/Aids. 1987 erhielt sie vom Bundesministerium für Gesundheit den Auftrag, eine nationale Kampagne zur Aids-Prävention zu planen und umzusetzen. Erste BZgAHörfunkspots mit prominenten Comedykünstlern. 17 Zusammenarbeit staatlicher und nichtstaatlicher Organisationen Cooperation of governmental and non-governmental institutions Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung Federal Ministry of Health and Social Security C H A N C E Andere Ministerien other ministries K E I N E Fachaufsicht supervision Koordination BZgA coordination A I D S Bundesländer federal states Kooperation cooperation Arbeitsteilung division of responsibilities Deutsche AIDS-Hilfe German AIDS Help G I B Kooperation cooperation P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Gesundheitsämter public health offices Andere Kooperationspartner, z. B. Deutsche AIDS-Stiftung, GTZ other cooperations i. e. German AIDS Foundation, GTZ Lokale AIDS-Hilfe-Gruppen local AIDS help groups Für die nationale Kampagne werden folgende Teilziele definiert: The following contributory aims were defined for the national campaign: 1. Schaffung und Aufrechterhaltung eines hohen und stabilen Informationsstands der Bevölkerung über Infektionsrisiken, Nichtrisiken, Schutzmöglichkeiten bezüglich HIV/Aids und anderer STD. 2. Förderung der Motivation und Befähigung, Kondome in sexuellen Risikosituationen zu nutzen und Verantwortung für die eigene Gesundheit und die von Sexualpartnerinnen und Sexualpartnern zu übernehmen. 3. Erzeugung und Stabilisierung eines gesellschaftlichen Klimas gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung von Menschen mit HIV/Aids. So können alle Menschen Schutzmaßnahmen ergreifen, ohne Diskriminierung befürchten zu müssen, ob HIV-infiziert oder nicht. 4. Unterstützung der Aids-Prävention auf regionaler und kommunaler Ebene. 1. Creating and maintaining a high and constant level of information among the public with regard to risks of infection, non-risks, and means of protection against HIV/AIDS and other STDs. 2. Promoting the readiness and ability to use condoms in situations of sexual risk and to take responsibility for one‘s own health and that of one‘s sexual partners. 3. Encouraging and consolidating a social climate against the stigmatisation and exclusion of people with HIV/AIDS. This means that everyone can make use of protective measures without having to fear discrimination, whether HIV-positive or not. 4. Supporting AIDS prevention at regional and local level. 2002/2004 2004 2005 2005 Fachleute registrieren – wie schon zuvor in den meisten anderen Industrieländern – eine deutliche und besorgniserregende Steigerung der HIV-Neudiagnosen auch in Deutschland. Die „Dublin-Declaration“ und die „Vilnius-Declaration“ setzen das Thema Aids-Bekämpfung mit Nachdruck auf die politische Agenda der EU und benachbarter Regionen. Die EU richtet einen „Think Tank on HIV/AIDS“ ein, an dessen Treffen alle EU-Länder, osteuropäische Nachbarländer sowie einige unabhängige Länder der ehemaligen UdSSR teilnehmen. Nelson Mandela, der eine eigene Aids-Stiftung gegründet hat und seit langem (oft zusammen mit Bill Clinton) weltweit aktiv ist, um die Aids-Bekämpfung voranzubringen, gibt bekannt, dass sein Sohn Makgatho an Aids gestorben ist. Der dramatische Anstieg der HIV-Zahlen in Osteuropa, verstärkte Migration und Mobilität durch die EU-Erweiterung und andere Reiseerleichterungen lassen Konsequenzen für die HIV-Entwicklung in Deutschland, aber auch ganz Europa immer deutlicher werden. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : WHO, EU, UNAIDS 18 Aufgrund ihrer nichtmonogamen Lebensweise sind weitere wichtige Zielgruppen Because of their non-monogamous lifestyles further significant target groups are: 1 Freier und Internet-Sexsuchende; 1 Reisende in und aus Hochendemiegebieten mit spontanen Sexualkontakten. 1 men who have sex with prostitutes or look for sex on the Internet; 1 people travelling in and from highly endemic areas who have spontaneous sexual contacts. Darüber hinaus sind Jugendliche eine zentrale Zielgruppe, weil sie vor oder am Beginn sexueller Aktivitäten stehen. In jedem Jahr wachsen bei uns circa 900.000 Jugendliche in die Altersgruppen der AidsPrävention hinein. Jugendliche in Deutschland sind zwar nicht überproportional HIV-riskiert, sie müssen aber lernen, ihr Sexualleben in einer Welt mit zunehmender HIV-Verbreitung und Gefährdung durch andere sexuell übertragbare Krankheiten dauerhaft sicher zu gestalten. Grundlage dafür sind sexualpädagogische Angebote, die die HIV- und STD-spezifische Kommunikation einschließen. Beyond this, young people are a central target group, because they have not yet or have only just begun their sexual activity. Every year sees the addition of around 900,000 young people in Germany to the AIDS prevention age groups. While young people in Germany are not at disproportionately high risk of contracting HIV, they need to learn to adapt their sex lives safely to a world in which HIV is constantly spreading and in which they are also at danger through other sexually transmitted diseases. The basis for this is sex education provision which incorporates specific HIV and STD communication 2006 2007 Die „HIV/Aids-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung“ benennt Aufklärung und Prävention als einen prioritären Bestandteil der erfolgreichen Strategie in Deutschland. Die 16. Internationale AidsKonferenz in Toronto/Kanada ist mit fast 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die bisher größte ihrer Art. Neuartige Schutzstrategien (zum Beispiel Mikrobizide) werden diskutiert, die vor allem für die Entwicklungsländer eine wichtige Schutzoption darstellen können. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr findet im März in Bremen die hochrangige Ministerkonferenz „Partnership & Responsibility – Together against HIV/AIDS“ statt. Sie verstärkt die Bedeutung der Aids-Bekämpfung als wichtigen EU-Schwerpunkt. BZgA 2005 C H A N C E 1 men who have sex with men; 1 people from regions where HIV is highly endemic; 1 the sexual partners of these groups. K E I N E 1 Männer, die mit Männern Sex haben; 1 Menschen aus HIV-Hochendemiegebieten; 1 Sexualpartnerinnen und -partner dieser Gruppen. A I D S Specific target groups: In addition, the population groups who are subject to higher levels of risk of infection or who encounter risk situations more frequently through their lifestyle must be addressed and motivated to adopt protective behaviour (“broad and in-depth coverage”). According to the epidemiological data, in Germany at present these are predominantly: G I B Spezifische Zielgruppen: Darüber hinaus müssen jene Bevölkerungsgruppen angesprochen und zu Schutzverhalten motiviert werden („Breiten- und Tiefenwirkung“), die in höherem Maße Infektionsrisiken eingehen oder in deren Lebensweise Risikosituationen häufiger sind. Entsprechend den epidemiologischen Daten sind dies in Deutschland heute vor allem P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Target groups General public: A national campaign of AIDS prevention must reach the entire population and inform them about HIV/AIDS and methods of protecting against them (“broad coverage” by means of mass communication measures). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die Zielgruppen Allgemeinbevölkerung: Eine nationale Kampagne zur Aids-Prävention muss die gesamte Bevölkerung erreichen und diese über HIV/Aids sowie Schutzmöglichkeiten informieren („Breitenwirkung“ über massenkommunikative Maßnahmen). 19 C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 20 Strategie und Architektur Die Kampagne besteht aus eng aufeinander bezogenen und sich gegenseitig verstärkenden Teilen: Strategy and architecture The campaign comprises closely related and mutually reinforcing elements: 1 massenkommunikative und personalkommunikative Maßnahmen, die sich an die breite Bevölkerung und einzelne Teilgruppen richten; 1 nationale und internationale Kooperationen, insbesondere die Zusammenarbeit und Arbeitsteilung mit der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) zur Prävention in den epidemiologisch bedeutsamsten Zielgruppen, sowie Public Private Partnerships; 1 Evaluation und Qualitätssicherung. Kernstück ist hierbei das von der BZgA jährlich durchgeführte repräsentative Monitoring zu Wissen, Einstellungen, Motivationen und Verhalten (siehe Seite 29 ff.). 1 mass communication and individual communication measures, aimed at the public at large and at individual subgroups; 1 national and international cooperation, especially the cooperation and task-sharing with the German AIDS Help association (DAH) aimed at prevention in the epidemiologically most significant target groups, as well as public-private partnerships; 1 evaluation and quality assurance. The key element here is the BZgA‘s annual representative survey of information levels, attitudes, motivation and behaviour (see pp. 29). Zentrale strategische Elemente der Kampagne sind: 1 das vielfältige Angebot von Medien und Maßnahmen (Medienmix); 1 die Arbeit mit Multiplikatoren wie Beratenden, pädagogischen Fachkräften, Ärzteschaft und anderen; 1 vielfältig, breit und nachhaltig angelegte Kooperationen (siehe Seite 24 ff. und 68 ff.). The central strategic elements of the campaign are: 1 wide-ranging provision of media and measures (media-mix); 1 work with multiplicators like advisers, teaching staff, doctors and others; 1 varied, wide-ranging and long-term cooperative arrangements (see pp. 24 and 68). Die massenmediale Kommunikation hat die Aufgabe, die wesentlichen Informationen und Botschaften zu Infektionsrisiken und Schutzmöglichkeiten mit hoher Reichweite (Breitenwirkung) zu verbreiten. Dazu gehören auch Kenntnisse darüber, welche Situationen kein Ansteckungsrisiko bedeuten. Dies trägt dazu bei, ein Klima der Solidarität mit und Nicht-Diskriminierung von HIV-Infizierten und Aids-Kranken zu fördern. Mass-media communication has the task of disseminating on a wide-impact basis (broad coverage) the essential information and messages on risks of infection and means of protection. This includes awareness of which situations involve no risk of infection. This helps to promote an atmosphere of solidarity with and non-discrimination against people infected with HIV and those suffering from AIDS. Ergänzend müssen aber Menschen persönlich angesprochen werden (Tiefenwirkung), um die Relevanz der Informationen und Botschaften beim Einzelnen zu erhöhen. Hier setzen die personalkommunikativen Angebote der BZgA an, mit denen die einzelnen Menschen intensiv angesprochen werden (zum Beispiel die persönliche, täglich erreichbare Telefonberatung, However, people must also be addressed personally (in-depth coverage), to drive home the relevance of the information and messages to the individual. This is the approach of the personal communication provision of the BZgA, which reaches people individually and intensively (e.g. the one-to-one telephone counselling available every day, the LIEBESLEBEN (LOVE LIFE) tra- Addressing the population at large, breadth of effect Mass media: TV / cinema / radio spots, posters, other print media, Internet, events ▲ ▲ ▲ Addressing individuals, depth of effect Personal counselling, therapy, accompaniment, conversation, teaching measures, exhibitions, Internet (interactive functions) Cohen, D., Shin-Yi, W., & Farley, T. (2005). Cost effective allocation of government funds to prevent HIV Infection. Health Affairs, Vol. 24, Number 4, 915-926 ▲ ▲ ▲ 1 Individuelle Ansprache, Tiefenwirkung persönliche Beratung, Therapie, Begleitung, Gespräche, pädagogische Maßnahmen, Ausstellungen, Internet (interaktive Funktionen) Addressing target groups, breadth and depth of effect Media and measures for special target groups (e. g. travellers, prostitutes’ customers, men who have sex with men) Internet, multiplicator’s media ▲ ▲ ▲ ▲ ▲ Zielgruppenspezifische Ansprache, Breiten- und Tiefenwirkung Medien und Maßnahmen für spezielle Zielgruppen (zum Beispiel Reisende, Freier, Männer, die mit Männern Sex haben), Internet, Multiplikatorenmedien, Medienansprache ▲ Bevölkerungsweite Ansprache, Breitenwirkung Massenmedien: TV-/Kino-/Radiospots, Plakate, andere Printmedien, Internet, Events Evaluation of single media and measures Evaluation einzelner Medien/Maßnahmen Three levels of prevention ▲ ▲ Evaluation von Effekten der Gesamtkampagne Drei Ebenen der Prävention Evaluation of effects of the whole campaign ▲ Aims ● Preventing new cases of HIV infections ● Change of behaviour (protection) ● Social climate (against the stigmatisation/exclusion) ▲ ▲ Ziele ● Verhinderung von Neuinfektionen ● Verhaltensveränderung (Schutz) ● solidarisches Klima (Nicht-Ausgrenzung) P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Umbrella campaign: GIB AIDS KEINE CHANCE A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Dachkampagne: GIB AIDS KEINE CHANCE BZgA This prevention concept has been tried and tested over the years and its effectiveness was confirmed by a scientific study1 published in 2005, which examined preventive interventions for their effects and efficiency. ▲ Dieses seit Jahren bewährte Präventionskonzept wird durch eine 2005 veröffentlichte wissenschaftliche Studie1 bestätigt, die präventive Interventionen auf ihre Effekte und Effizienz untersuchte. C H A N C E Scientific surveys of communication approaches show that the more continuously an individual is reached by the more media, the greater the effect. The various media and channels of communication not only have a reminder function, they also result in various separate items of information being linked in people‘s minds, thereby reinforcing the desired awareness, preventive attitudes and preventive behaviour. K E I N E Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Wirkung von Kommunikationsangeboten umso größer ist, mit je mehr Medien und je kontinuierlicher ein Individuum erreicht wird. Die unterschiedlichen Medien und Kommunikationskanäle haben nicht nur eine einfache Erinnerungsfunktion. Sie führen auch dazu, dass Informationen aufeinander bezogen und damit gewünschtes Wissen, präventive Einstellungen und Verhalten gefestigt werden. A I D S velling exhibition, the Join-in Trail or the Youth Film Festival). Such measures encourage people to think about the issues for themselves. The interactive provision serves to promote the learning process, whereby individuals can effectively relate mass-media messages to their personal situation. G I B die Wanderausstellung LIEBESLEBEN, der MitmachParcours oder die JugendFilmTage). Sie dienen der individuellen Auseinandersetzung. Durch die interaktiven Angebote werden Lernprozesse gefördert, massenmedial vermittelte Botschaften können so effektiv auf die persönliche Situation bezogen werden. 21 C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Als Determinanten des Verhaltens sehen die oben genannten gesundheits- bzw. sozialpsychologischen Modelle unter anderem Wissen und Einstellungen, soziale Normen, Selbstwirksamkeitserwartungen und Intentionen an2. Das Interventionsmodell der deutschen AidsPräventionskampagne orientiert sich darüber hinaus auch an dem Phasenmodell der Medienwirkung von McGuire und Rogers3. Um die angestrebten Präventionseffekte erzielen zu können, müssen bestimmte aufeinander aufbauende Voraussetzungen geschaffen werden: 1. Grundlage einer wirkungsvollen Kommunikation sind leistungsfähige Kommunikationsangebote, deren Botschaften von der Zielgruppe wahrgenommen, verstanden und akzeptiert werden. 2. Diese Maßnahmen müssen mit ausreichender Reichweite und Impulsdichte (über Massenmedien und Multiplikatoren) so verbreitet werden, dass sie von der Zielgruppe auch tatsächlich genutzt werden. Unter diesen Voraussetzungen wird es möglich, 3. dass sich in der Zielgruppe die für eine Änderung des Verhaltens notwendigen Kenntnisse herausbilden (Steigerung des Wissens/der Informiertheit zum Beispiel über die mit einem Verhalten verbundenen Risiken; Möglichkeiten für persönliche Unterstützung/Beratung), 4. dass Fähigkeiten entstehen, ein neues Verhalten praktizieren zu können (Verhaltenskompetenzen), 5. dass der Glaube wächst, dieses Verhalten auch umsetzen zu können (Selbstwirksamkeit), 6. dass ein Einverständnis mit den Inhalten einer Kampagne und ihren Maßnahmen steigt und generell eine Veränderung des Einstellungsklimas sowie eine zunehmende soziale Unterstützung des gewünschten Verhaltens entwickelt wird, 7. dass der Wunsch aufkommt, ein Verhalten auszuprobieren (Verhaltensabsichten im Sinne von Änderungsbereitschaften bei riskantem Verhalten oder eine Stabilisierung von gesundheitsförderlichem Verhalten), 8. dass die Zielgruppe ihr Verhalten ändert und 9. dass das geänderte Verhalten beibehalten wird. Mit diesem Modell ist es möglich, theoretisch begründete und empirisch geprüfte Einflussfaktoren auf ein Zielverhalten zu systematisieren. Dadurch wird es möglich, die Auswahl von Inhalten und die Gestaltung von Kampagnenbotschaften zu steuern. Es benennt außerdem auch notwendige Aufgaben und Ansatzpunkte der Evaluation und Qualitätssicherung. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Sozial- und gesundheitswissenschaftliche Grundlagen Einen wichtigen konzeptionellen Beitrag für die Planung effektiver Aids-Präventionsmaßnahmen leisten Theorien und Modelle des Gesundheitsverhaltens, wie zum Beispiel das Modell der Gesundheitsüberzeugungen (Health Belief Model), die Theorie der Schutzmotivation (Protection Motivation Theory), die Theorie des überlegten Handelns (Theory of Reasoned Action) oder die Theorie des geplanten Verhaltens (Theory of Planned Behavior). Sie befassen sich mit den motivationalen Bedingungen des individuellen Schutz- bzw. Risikoverhaltens und fungieren als Rahmenmodell für die Planung und Evaluation von Interventionen. 22 2 Einen Überblick gibt zum Beispiel Schwarzer, R. (2004). Psychologie des Gesundheitsverhaltens. 3. überarb. und erw. Aufl.; Göttingen: Hogrefe 3 Singhal, A., & Rogers, E. (1999). Entertainment Education, A Communication Strategy for Social Change With this model it is possible to systematise theoretically based and empirically tested factors influencing target behaviour. And this can guide the choice of content and the design of campaign messages. In addition the model also designates the tasks and approaches necessary for evaluation and quality assurance. C H A N C E K E I N E A I D S G I B BZgA The intervention model of the German AIDS prevention campaign is oriented, in addition, on the phase model of media impact by McGuire and Rogers3. To achieve the desired prevention effects certain cumulative preconditions must be created: 1. Successful communication depends on effective communication measures disseminating messages that are picked up, understood and accepted by the target group. 2. These measures must be disseminated with sufficient range and impulse density (via the mass media and multiplicators) as to be actually made use of by the target group. Given these conditions it is possible that: P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e The factors determining behaviour are seen by these health or psycho-social models to include knowledge and attitudes, social norms, self-effectiveness expectations and intention2. 3. the awareness necessary for a change in behaviour develops in the target group (a rise in knowledge or information levels, for instance, of the risks associated with certain behaviour; possibilities for personal support/counselling); 4. the skills develop that are necessary for putting into effect a new form of behaviour (behavioural skills); 5. individuals‘ belief in their ability to practice this behaviour grows (self-effectiveness); 6. approval of the content of a campaign and its measures grows, a change in general attitudes takes place and social support for the desired behaviour develops; 7. a desire to try out a form of behaviour comes about (behavioural intentions in the sense of the willingness to change in the case of risky behaviour or a consolidation of health-promoting behaviour); 8. the target group changes its behaviour and finally 9. the altered behaviour is maintained. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Social and health concepts An important conceptual contribution towards the planning of effective AIDS prevention measures is provided by theories and models of health behaviour, such as the Health Belief Model, the Protection Motivation Theory, the Theory of Reasoned Action and the Theory of Planned Behaviour. They examine the motivational conditions of individual protective or risk behaviour and act as underlying models for planning and evaluating interventions. 23 2 an overview of this is provided, for instance, by Schwarzer, 2004. Psychologie des Gesundheitsverhaltens. 3. überarb. und erw. Aufl.; Göttingen: Hogrefe 3 A.Singhal, E.Rogers, 1999, Entertainment Education, A Communication Strategy for Social Change BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e G I B A I D S K E I N E C H A N C E Eine optimale Nutzung eingesetzter Ressourcen bei maximalem Effekt auf die HIV-Neuinfektionen wird demnach erreicht durch die Kombination von 24 According to this study, the optimum utilisation of resources expended with the maximum effect on the incidence of new cases of HIV infection is achieved by the combination of: 1 reichweitenstarken Interventionen mit geringerer Wirktiefe (Massenkommunikation) in Bevölkerungsgruppen mit niedriger HIV-Prävalenz (Allgemeinbevölkerung) und 1 zusätzlichen (personal)intensiven Interventionen mit größerer Wirktiefe in Zielgruppen mit hoher HIV-Prävalenz (Hauptbetroffenen- und Hauptgefährdetengruppen). • interventions achieving broad coverage with less in-depth effect (mass communication) in population groups with low HIV prevalence (general public) • and additional intensive (individual) interventions with greater in-depth effect in target groups with higher HIV prevalence (the groups who are mainly affected and at greatest risk). Die wichtigsten der seit 1987 entwickelten Angebote der Massen- und Personalen Kommunikation werden im Kapitel Medien und Maßnahmen der Kampagne detailliert beschrieben; Kooperationen im nachfolgenden Kapitel sowie ab Seite 68. The chapter media and measures provides a detailed description of the principal provision developed since 1987 in the mass and individual sectors of communication. Cooperative efforts are described in the following chapter, and on pages 68 and following. Ab Seite 29 wird der Teilbereich Evaluation und Qualitätssicherung im Überblick erläutert, das Kapitel Medien und Maßnahmen der Kampagne beschreibt die Evaluation und Qualitätssicherung einzelner Medien und Maßnahmen. Pages 29 and following provide an overview of evaluation and quality assurance. The chapter Media and measures looks at the evaluation and quality assurance of individual media and measures. Kooperationen und Partnerschaften Entscheidend für die Wirksamkeit der HIV-Prävention in Deutschland ist das Zusammenspiel aller Akteure auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Dazu gehörte von Beginn an die enge Verknüpfung staatlicher und nichtstaatlicher Aktivitäten. Die Arbeitsteilung und Zusammenarbeit zwischen staatlichem und nichtstaatlichem Träger in der Bundesrepublik Deutschland hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten bewährt und als wesentliche Basis für erfolgreiche HIV- und Aids-Prävention etabliert. Collaborations and partnerships Decisive for the effectiveness of HIV prevention in Germany is the collaboration of all involved at national, regional and local levels. From the very beginning this has included close intermeshing of government and non-government activities. Task-sharing and cooperation between governmental and non-governmental agencies in Germany has proved its worth over the last two decades and has established itself as the essential basis for successful HIV and AIDS prevention. Close coordination with the federal states: In Germany‘s federal system the principal responsibility for health matters lies with the individual federal states. The BZgA has therefore instituted a FederalRegional Coordination Committee on AIDS education which meets at regular intervals. Since the start of the campaign the BZgA has coordinated its activities with the federal states through this committee. The continuous exchange of specialist experience and the planning of joint activities take place in this body. Eine neue Kooperation begann 2005 mit dem Verband der privaten Krankenversicherung e. V. (PKV-Verband). Bis einschließlich 2010 wird der PKV-Verband die BZgAKampagne mit jährlich 3,4 Millionen Euro unterstützen. Diese Mittel werden schwerpunktmäßig für massenkommunikative Maßnahmen eingesetzt. Dadurch kann die BZgA die Wahrnehmung und die Relevanz des Themas Aids(-Prävention) und anderer sexuell übertragbarer Krankheiten im öffentlichen Bewusstsein weiter steigern (siehe auch Neue Kooperationen und Public Private Partnerships, Seite 68 ff.). Arbeitsteilung zwischen der BZgA und der Deutschen AIDS-Hilfe: Bereits Mitte der 80er Jahre vereinbarten die BZgA und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH, Dachverband von heute circa 130 lokalen AIDS-Hilfe-Gruppen und -Initiativen) eine strategische Arbeitsteilung und enge Zusammenarbeit. A new collaboration began in 2005 with the Association of Private Health Insurers (PKV). Up to and including the year 2010 the PKV has pledged an annual 3.4 million euros to support the BZgA campaign. This money is mainly to be used for mass communication measures. This backing will enable the BZgA to further raise the awareness and the relevance of the AIDS (prevention) issue and of other sexually transmitted diseases in the public consciousness (see New Cooperations and Public Private Partnerships, pp. 68) Task-sharing between the BZgA and the German AIDS Help organisation: As early as the 1980s the BZgA and the German AIDS Help association (DAH – the umbrella organisation which now encompasses around 130 local AIDS relief groups and initiatives) agreed on strategic task-sharing and close cooperation. C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Partners and supporters: An increasingly important part of the BZgA‘s campaign strategy is recruiting more partners and supporters. Examples of this are the cooperation with the CinemaxX cinema chain (Youth Film Festival), the German Youth Fire Brigade, the florist trade magazine (Valentine‘s Day promotions), the National Olympic Committee for Germany (Go for Gold) and many more (see pp. 68). Through partnerships like these it is more effective to address important target groups. Other partners help to extend the range of BZgA measures, as for example TV and radio channels which broadcast BZgA spots free of charge. Since 1994 the Fachverband Außenwerbung e.V. (FAW), the trade association of outdoor advertising firms in Germany, has made around 100,000 hoardings throughout Germany available free of charge every year for the machs-mit campaign (see pp. 34 and pp. 69). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Partner und Unterstützer: Ein zunehmend wichtiger Bestandteil der Strategie der BZgA-Kampagne ist die Gewinnung weiterer Partner und Unterstützer. Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit der Kinokette CinemaxX (JugendFilmTage), der Deutschen Jugendfeuerwehr, der Fachzeitschrift florist (Valentinsaktionen), dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (Go for Gold) und vielen mehr (siehe Seite 68 ff.). Durch solche Partnerschaften können wichtige Zielgruppen erreicht werden. Andere Partner helfen, die Reichweite von BZgA-Maßnahmen zu erhöhen, wie zum Beispiel TV- und Radiosender, die BZgASpots kostenlos ausstrahlen. Der Fachverband Außenwerbung e. V. (FAW) als Dachverband deutscher Außenwerbefirmen stellt seit 1994 kostenlos jährlich etwa 100.000 kostenlose Plakatflächen in ganz Deutschland für die mach’s-mit-Kampagne zur Verfügung (siehe Seiten 34 f. und 69 ff.). In addition, the BZgA also cooperates directly with regional and local prevention agencies (e.g. AIDS help organisations, public health offices and other counselling services). BZgA Enge Abstimmung mit den Bundesländern: Im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland sind die Bundesländer Hauptverantwortliche für das Gesundheitswesen. Deshalb hat die BZgA ein regelmäßig tagendes Bund-Länder-Koordinationsgremium zur Aids-Aufklärung eingerichtet. Seit dem Start der Kampagne stimmt die BZgA ihre Aktivitäten in diesem Gremium mit den Ländern ab. Hier finden kontinuierlich der fachliche Erfahrungsaustausch und die Planung von Gemeinschaftsaktionen statt. Darüber hinaus kooperiert die BZgA auch direkt mit regionalen und kommunalen Präventionsakteuren (zum Beispiel AIDSHilfen, Gesundheitsämter, andere Beratungsstellen) 25 C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 26 Die BZgA ist dabei für die übergreiIn this system, the BZgA is responfende nationale Aids-Präventionssible for the national AIDS prevention kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE campaign GIB AIDS KEINE CHANCE und die Aufklärung der gesamten and the education of the whole Bevölkerung verantwortlich. Die Aktivipopulation. The activities of the DAH are focused on the groups mainly täten der DAH richten sich in erster affected and at risk. The BZgA theLinie an die Hauptbetroffenen und refore makes available to the DAH Hauptgefährdeten. Ein großer Teil a large part of the state funding for der staatlichen Mittel für die AidsAIDS prevention for the prevention Prävention stellt die BZgA deshalb work with these groups, because the der DAH für die Präventionsarbeit in DAH is an organisation that enjoys diesen Gruppen zur Verfügung, da a particularly large measure of trust sie dort ein besonders glaubwürdiger among those affected. In addition, it Absender ist. Daneben übernimmt DAH-Jahresbericht 2005 performs extensive qualification and die DAH umfangreiche Fortbildungs- DAH Annual Report 2005 und Qualifizierungsaufgaben für die haupt- und ehren- training tasks for the paid and voluntary staff of the amtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der regi- regional member organisations and for multiplicators onalen Mitgliedsorganisationen und Multiplikatoren from self-help networks. aus der Selbsthilfe (Netzwerke). Through its self-help and grass-roots involvement, Ihr Selbsthilfe- und Partizipationsansatz gibt der the DAH enjoys special closeness to and acceptance DAH eine besondere Nähe zu und Akzeptanz der von by people directly affected and most seriously threaHIV und Aids hauptsächlich gefährdeten und betrof- tened by HIV and AIDS. In 2005 over 400 projects were fenen Menschen. Im Jahre 2005 wurden mehr als financed by the BZgA at a total cost of 3.477 million 400 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 3,477 euros. Millionen Euro finanziert. The partnership with the public health services: The Der Öffentliche Gesundheitsdienst als Partner: Der public health services (the ÖGD and particularly the Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD, insbesondere die public health departments) plays a vital role at local Gesundheitsämter) spielt auf lokaler und regionaler and regional level in the prevention of HIV and other Ebene eine unverzichtbare Rolle in der Prävention von sexually transmitted infections. In 1987, to tackle the HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen. threat of the then new and deadly infectious disease, Angesichts der Bedrohung durch die damals neue und a nationwide government initiative set up AIDS countödliche Infektionskrankheit wurden 1987 im Rahmen selling units in all public health departments. des „Bundesmodells Gesundheitsämter“ an allen Gesundheitsämtern Aids-Beratungsstellen eingerich- The 2001 Protection Against Infection law (IfSG) provided a new legal basis for the activities of the public tet. health departments in the field of STD and AIDS, among Durch das Infektionsschutzgesetz (IfSG) wurden 2001 other things establishing preventive consulting work as die rechtlichen Grundlagen für die Tätigkeit der Gesund- an expanded sphere of action. The medical and social heitsämter im Bereich STD und Aids neu geregelt, unter work staff of the approx. 400 public health departments provide anonymous HIV tests and test counselling (usually free of charge), as well as diagnosis and counselling for sexually transmitted infections in many cases. Many public health departments, often in cooperation with the local networks, support schools in their educational work on HIV and AIDS as well as local selfhelp groups in their work. Unfortunately, because of spending cuts, this provision which is crucial for the overall success of HIV prevention is no longer available to the extent that it once was. Viele Gesundheitsämter unterstützen – oft in Kooperation mit lokalen Netzwerken – Schulen bei der Aufklärung zu HIV/Aids sowie örtliche Selbsthilfegruppen in ihrer Arbeit. Diese für den Gesamterfolg der HIV-Prävention unverzichtbaren Angebote stehen aufgrund von Sparmaßnahmen nicht mehr im früheren Umfang zur Verfügung. BZgA und niedergelassene Ärzteschaft gegen steigende STD-Zahlen: Die niedergelassene Ärzteschaft ist ein wichtiger Partner in der Behandlung, aber zunehmend auch in der Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten. Die jährlichen Repräsentativuntersuchungen der BZgA zu Wissen, Einstellungen und Verhalten zeigen, dass im Gegensatz zur HIV-Infektion andere sexuell übertragbare Krankheiten (STD) im Bewusstsein der Bevölkerung bisher wenig verankert sind. Sie werden kaum als Bedrohung der eigenen Gesundheit wahrgenommen. Viele Befragte, die selbst schon einmal eine BZgA and medical doctors against the rising STD figures: Doctors‘ practices are an increasingly important partner in both treatment and prevention of other sexually transmitted diseases. The annual representative surveys conducted by the BZgA on awareness, attitudes and behaviour reveal that, in contrast to HIV, other sexually transmitted diseases (STDs) are not well anchored in the public consciousness. People hardly perceive them as a threat to their own health. Many people who had at some time suspected that they had contracted an STD reported that they had not even sought medical advice or help. At the same time, one significant finding of the survey is that those asked generally view their doctor as a preferred source of information. Nevertheless, too few C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e anderem wurde die präventive aufsuchende Arbeit als erweitertes Aktionsfeld etabliert. Die medizinischen und sozialpädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der circa 400 Gesundheitsämter bieten (in der Regel kostenlose) anonyme HIV-Tests und Testberatung an, oft auch Beratung und Diagnosemöglichkeiten zu anderen sexuell übertragbaren Infektionen. Federal Ministry for Health and Social Security, publ., Public Health Departments in Change, The work of the counselling centres for STD and AIDS in the context of the new Infection Protection legislation. A complete survey of the public health departments in Germany in the year 2001. Final Report 2002, page 41 (in German). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung, Hrsg., Gesundheitsämter im Wandel Die Arbeit der Beratungsstellen für STD und Aids vor dem Hintergrund des neuen Infektionsschutzgesetzes. Eine Gesamtbefragung der Gesundheitsämter in Deutschland im Jahr 2001. Abschlussbericht 2002, Seite 41. The public health departments make an important contribution to combating AIDS “Combined with adequate counselling a voluntarily undertaken HIV antibody test can help to reduce behaviour involving risk and thereby directly influence the behaviour of individuals in terms of improved prevention. In combination with prevention, the possibility of taking a test on a voluntary and anonymous basis is part of the learning and experiencing process for the individual seeking advice and is also sensible even when the spread of the HI virus is limited. In this, the public health departments make a very important contribution to prevention, fully independently of the number of positive test results obtained.” BZgA Die Gesundheitsämter leisten einen wichtigen Beitrag zur Aids-Bekämpfung „In Verbindung mit einer angemessenen Beratung kann also ein freiwillig wahrgenommener HIV-Antikörper-Test helfen, riskante Verhaltensweisen zu reduzieren, und sich somit direkt im Sinne einer verbesserten Prävention auf das Verhalten Einzelner auswirken. Ein freiwillig und anonym wahrzunehmendes Testangebot gehört im Zusammenhang mit Prävention zu einem Lern- und Erfahrungsprozess für das Rat suchende Individuum und ist auch gerade bei einer nur geringen Verbreitung des HI-Virus sinnvoll. Die Gesundheitsämter leisten hier einen sehr wichtigen Beitrag zur Prävention, ganz unabhängig von der Anzahl der ermittelten positiven Testergebnisse.“ 27 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e G I B A I D S K E I N E C H A N C E STD bei sich vermutet haben, gaben sogar an, keine ärztliche Hilfe gesucht zu haben. 28 Ein wichtiger Befund der Befragung ist aber auch: Die Befragten wünschen sich selbst ihre Ärztin und ihren Arzt als Informationsquelle. Trotzdem finden in der Praxis zu wenige Gespräche, diagnostische Maßnahmen und damit auch effektive Behandlungen statt. So werden therapeutische Möglichkeiten verschenkt, und das präventive Potenzial einer frühzeitigen therapeutischen Intervention und Beratung bleibt oft ungenutzt. Dies gilt auch für den HIV-Test im Rahmen der Schwangerschafts-Vorsorgeuntersuchungen. Die BZgA bemüht sich deshalb, möglichst viele Menschen zu ermutigen, im Zweifelsfall ärztliche Beratung zu suchen, und sie unterstützt niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, sich dieser Aufgabe anzunehmen. So werden seit 1999 regelmäßig unterschiedliche Basismedien zur STD-Prävention den 17.000 gynäkologischen, urologischen und hautärztlichen Praxen zugeschickt mit einer einfachen, kostenlosen Bestellmöglichkeit. In gleicher Weise werden seit 2001 ebenfalls die 50.000 Hausärzte in Deutschland angeschrieben mit dem Angebot, die Broschüre … ist da was? in der Praxis auszulegen. Die Resonanz auf diese Angebotsaktion ist überwältigend: So wurden 1999 innerhalb weniger Wochen mehr als 1,7 Millionen Exemplare bestellt. Zusätzlich wurden die Broschüren in Apotheken und den Praxen weiterer Ärztegruppen in „Wartezimmer-Displays“ ausgelegt. Dank der Unterstützung durch die entsprechenden Firmen war dies für die BZgA kostenlos. Die „Mitnahmequote“ bei solchen Aktionen erweist sich als ausgesprochen hoch. Unterstützt wird die BZgA durch Artikel im Deutschen Ärzteblatt, die auf die zunehmende Relevanz der STD in der ärztlichen Praxis aufmerksam machen. Internationale Zusammenarbeit: Seit Beginn der Kampagne hat die internationale Zusammenarbeit (WHO, EU) für die BZgA eine hohe Priorität, die sich in den letzten Jahren nochmals gesteigert hat. In diesem Kontext ist die Partnerschaft mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit (GTZ) von besonderer Bedeutung. Die GTZ führt weltweit Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern durch. HIV-Prävention und andere Maßnahmen zur Förderung sexueller Gesundheit haben dabei einen hohen Stellenwert. discussions and diagnostic measures – and therefore effective treatment – take place in doctors‘ practices. This means that opportunities for possible treatment are missed and the preventive potential of early therapeutic intervention and counselling is often unused. This is also true of the HIV test in the context of prenatal examinations. The BZgA is therefore concerned to encourage as many people as possible to seek medical advice in case of doubt, and is supporting doctors in taking on this task. Since 1999 various basic media on STD prevention have been regularly sent to the 17,000 gynaecological, urological and dermatological practices and a simple, cost-free method of ordering has been made available. Similarly the 50,000 GPs in Germany have been written to since 2001 and the brochures offered for use in practices. The response to this programme has been overwhelming: within a few weeks e.g. in 1999 over 1.7 million brochures were ordered. In addition, the brochures were displayed in pharmacists‘ and in the waiting rooms of other groups of doctors. The take-up of the brochures by the public in this sort of campaign has proved to be high. Articles in German medical journals based on BZgA input have drawn additional attention to the relevance of STD in medical practices. International cooperation: From the very beginning of the campaign the BZgA has given high priority to international cooperation (WHO, EU), which has intensified even further in recent years. Of particular importance in this context is the partnership with the German Association for Technical Cooperation (GTZ). The GTZ conducts projects around the world in developing and threshold countries. Great importance here is attached to HIV prevention and other measures to promote sexual health. „… ist da was?“ “… is something wrong?” Qualität der Arbeit sicherstellen: Seit Beginn plant die BZgA die Kampagne auf der Grundlage des aktuell verfügbaren Wissenstands, die Durchführung wird wissenschaftlich begleitet, und die Ergebnisse werden zur kontinuierlichen Optimierung der weiteren Arbeit genutzt. Die wissenschaftlichen Untersuchungen und Evaluationen werden regelmäßig veröffentlicht und so Kooperanden und Multiplikatoren zur Verfügung gestellt. Curricula für die Fort- und Weiterbildung ergänzen das Angebot zur Qualifizierung von Anbietern in der Prävention und Gesundheitsförderung. Die interne Qualitätssicherung sowie die Bewertung von Ergebnissen durch die Fachöffentlichkeit und Zielgruppen sind die Eckpfeiler für die effektivitätsund qualitätsgesicherte Arbeit der BZgA. Veränderungen beobachten, Wirkungen überprüfen: Unter dem Titel Aids im öffentlichen Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland wird von der BZgA seit 1987 jährlich eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung mit dem Ziel durchgeführt, Veränderungen von Wissen, Einstellungen und Verhalten im Hinblick auf HIV und Aids zu verfolgen. Diese Monitoring-Studie Quality assurance Underpinning the entire BZgA campaign is comprehensive quality assurance of the overall activities and of individual media and measures. Ensuring the quality of the work: The BZgA has planned the campaign since its inception on the basis of the latest level of knowledge available. The implementation of the campaign is scientifically monitored and the findings are used for the continuous optimisation of the ongoing work. The scientific investigations and evaluations are regularly published and thereby made available to cooperating partners and multiplicators. Training curricula supplement the qualification provision available for those working in the fields of prevention and health promotion. Internal quality assurance and assessment of results by specialists and target groups are cornerstones of the work of the BZgA which guarantee its effectivity and quality. C H A N C E K E I N E BZgA Qualitätssicherung Wichtige Grundlage der BZgA-Kampagne ist die umfassende Qualitätssicherung der Gesamtaktivitäten und einzelner Medien und Maßnahmen. A I D S A number of evaluated and adaptable prevention projects and concepts have already been successfully made available in other countries. The adaptation of the innovative personal communication Join-in Trail in five other countries is the latest and most important joint project (see p. 60). G I B Bereits mehrfach wurden in Deutschland bewährte und übertragbare Präventionsprojekte und -konzepte erfolgreich in anderen Ländern nutzbar gemacht. Die Adaptation des innovativen personalkommunikativen Mitmach-Parcours in fünf weiteren Ländern ist das jüngste und bedeutendste gemeinschaftliche Vorhaben (siehe Seite 60 f.). P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e Extract from a statement by the National AIDS Commission of the Federal Health Ministry on October 12th 2004, “Prevention facing new challenges”: “HIV/AIDS is a global problem and therefore cannot be solved by prevention measures in one country alone. It is necessary to recognise HIV prevention in Germany as part of combating the global epidemic. All support given to prevention efforts in other countries has lasting, positive effects on prevention in Germany and vice versa.” A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Auszug aus dem Votum des Nationalen Aids-Beirats des Bundesministeriums für Gesundheit vom 12. Dezember 2004 „Prävention vor dem Hintergrund neuer Herausforderungen“: „HIV/Aids ist ein globales Problem und kann deshalb nicht durch die Prävention in einem Land allein gelöst werden. Es ist notwendig, die HIV-Prävention in Deutschland als Teil der Bekämpfung der globalen Epidemie anzuerkennen. Jede Unterstützung von Präventions-Anstrengungen in anderen Ländern hat nachhaltige positive Auswirkungen auf die Prävention in Deutschland und umgekehrt.“ Endbericht „Aids im öffentlichen Bewusstsein 2005“ Report “Public awareness of AIDS 2005” 29 C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 30 Ökonomische Aspekte: HIV-Prävention wirkt – und rechnet sich „Basierend auf den Neuinfektionsraten, die in Deutschland deutlich niedriger als in vergleichbaren europäischen Ländern liegen, kann von rund 25.000 vermiedenen HIV-Infektionen (Stand: Ende 2003) seit Beginn der Präventionsmaßnahmen ausgegangen werden. Modellrechnungen zeigen, dass bei durchschnittlichen Kosten einer anti-retroviralen HIV-/Aids-Behandlung von etwa 25.000 Euro/Jahr und der Therapiebedürftigkeit eines Viertels der HIV-Infizierten konservativ geschätzt eine Summe von circa 450 Millionen Euro pro Jahr eingespart wird. Diesem Betrag stehen staatliche Investitionen seitens der Bundesregierung und der Länder in die AidsPrävention von derzeit circa 20 bis 30 Millionen Euro jährlich gegenüber.4“ Economic aspects of prevention: HIV prevention works and is cost-effective “Based on the rate of new cases of infection, which is markedly lower in Germany than in comparable neighbouring European countries, it can be assumed that around 25,000 cases of HIV infection (Position as of the end of 2003) have been avoided since the start of prevention measures until 2003. Model calculations show that with the average cost of anti-retroviral treatment for HIV/AIDS of about 25,000 euros per year, and with the need for treatment of around a quarter of people with HIV, a conservative estimate of the amount saved is approximately 450 million euros. This sum compares with state investment in AIDS prevention on the part of the federal government and the individual federal states of currently around 20 to 30 million euros per year.4” Die Strategie der Aids-Prävention ist wissenschaftlich als besonders effektiv nachgewiesen 2005 wurden in einer US-Studie5 verschiedene flächendeckende präventive Interventionen verglichen und ihre zu erwartenden Effekte mit den aufzuwendenden Mitteln verglichen. Die Schlussfolgerung bestätigt den in Deutschland von Beginn eingeschlagenen Weg der Senkung der HIV-Infektionen als optimal: „Die optimale Allokation von Ressourcen ist die Kombination (personal)intensiver Interventionen für HochprävalenzGruppen mit reichweitenstarken Interventionen für niedrigprävalente Bevölkerungsteile.“ The strategy of AIDS prevention has been scientifically proved to be particularly effective A study published in the USA 20055 compared various large-scale preventive interventions and their expected effects with the financial investment they require. The findings confirmed that the approach adopted from the beginning in Germany towards reducing the incidence of HIV infection is the best: “The optimum allocation of resources is the combination of (personal) intensive interventions for high-prevalence groups and broadcoverage interventions for low-prevalence segments of the population.” ist ein zentrales Element der Evaluation der AidsPräventionskampagne in Deutschland. Observing changes, checking effects: Every year since 1987, under the title AIDS in the public consciousness of the Federal Republic of Germany, the BZgA has conducted a representative survey of the population, in order to follow changes in awareness, attitudes and behaviour with regard to HIV and AIDS. These monitoring studies are a central element of the evaluation of the AIDS prevention campaign in Germany. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen, dass 1 kurz nach dem Start der Aids-Aufklärungskampagne ein hoher Informationsstand in der Bevölkerung erreicht und in der Folge aufrechterhalten werden konnte; 1 sehr schnell ein stabiles positives Meinungsklima zu Menschen mit HIV und Aids entstand, in dem Stigmatisierungs- und Ausgrenzungstendenzen deutlich abnahmen; 1 der Schutz vor HIV-Übertragung durch Kondomnutzung langsam, aber stetig vor allem in Bevölkerungsgruppen mit einem größeren Infektionsrisiko anstieg. Seit Mitte der 90er Jahre breitete sich das Schutzverhalten aber nicht weiter aus und ist sogar seit einigen Jahren tendenziell rückläufig. Durch ihre Untersuchungen konnte die BZgA feststellen, dass diese Entwicklung vor allem 4 5 In diesem Modell sind humanitäre Aspekte und andere soziale und wirtschaftliche Kosten nicht berücksichtigt. Cohen, D., Shin-Yi, W., & Farley, T. (2005). Cost effective allocation of government funds to prevent HIV Infection. Health Affairs, Vol. 24, Number 4, 915–926 The findings of these studies reveal that: 1 shortly after the start of the AIDS education campaign a high level of information in the population was achieved and subsequently maintained; 1 a stable, positive social climate towards people with HIV and AIDS developed very quickly, in which tendencies towards stigmatisation and exclusion significantly declined; 1 protection against HIV transmission slowly but steadily increased through the use of condoms, especially in population groups at high risk of infection. 4 5 In this model humanitarian aspects and other social and economic costs are not taken into account. Cohen, D., Shin-Yi, W. & Farley, T. (2005). Cost effective allocation of government funds to prevent HIV Infection. Health Affairs, Vol. 24, Number 4, 915-926 Mediennutzung und Verfügbarkeit von Kondomen Contact with campaign media and condoms at disposal Plakate = mach’s-mit-Plakate Posters = join in-posters AV-Medien = TV-, Kino- oder Hörfunkspots AV-media = TV- or cinema- or radiospots Allgemeinbevölkerung 16 bis 65 Jahre/General population, 16 to 65 years Mediennutzung und Verwendung von Kondomen Contact with campaign media and use of condoms intensive Aufklärung = Broschüre oder Infoveranstaltung intensive prevention = brochures, informational discussions or internet Bei der Zielgruppe der 16- bis 44-jährigen Alleinlebenden liegen diese Werte jeweils deutlich höher – jedoch gibt es dort kaum Befragte ohne Kampagnenkontakte. In the target group of 16 to 44 year old singles these values are considerably higher – but virtually none of them has no contact at all to the campaign. Allgemeinbevölkerung 16 bis 65 Jahre/General population, 16 to 65 years Quelle/source: Aids im öffentlichen Bewusstsein, BZgA, Endbericht Mai 2006 www.bzga.de/studien C H A N C E K E I N E A I D S G I B P r ä v e n t i o n s k a m p a g n e The annual monitoring study shows that contact with various media such as brochures or radio/TV spots reinforces the motivation towards protective behaviour. Limited contact with AIDS education media leads to a significant reduction in the use of condoms. In the light of these developments the BZgA has many years sought the cooperation of strong cooperating partners. These partners now provide the BZgA with cost-free broadcasting slots, hoarding space for posters and additional funding (see pp. 34 and pp. 68). As a result, the trend towards reduced information and communication has been stopped since around 2001 and the range of AIDS education has been signifi-cantly extended once more. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die jährliche Monitoring-Studie zeigt: Der Kontakt mit mehreren Medien wie zum Beispiel Broschüren oder Spots verstärkt die Motivation zum Schutzverhalten. Bei geringem Kontakt mit Medien der Aids-Aufklärung werden deutlich weniger häufig Kondome verwendet. Ausgehend von diesen Entwicklungen, hat die BZgA die Zusammenarbeit mit starken Kooperationspartnern gesucht. Diese neuen Partner stellen der BZgA heute kostenlos Sendeplätze, Plakatflächen oder zusätzliche Finanzmittel zur Verfügung (siehe Seite 34 ff. und 68 ff.). Dadurch konnte seit etwa 2001 der Trend zu weniger Information und Kommunikation aufgehalten und die Reichweite der Aids-Aufklärung wieder signifikant vergrößert werden. From the mid-90s, however, protective behaviour ceased to increase and even tended to decline for a number of years. Through its surveys the BZgA was able to establish that this retrogressive development was principally attributable to the campaign‘s reduced range. Limited resources led to reduced provision, with the result that fewer people were reached by fewer measures. Parallel to this, press coverage on the subject of AIDS dropped significantly, so that nowadays the public no longer has such a strong sense of the threat posed by AIDS (a central reason for people to protect themselves). BZgA auf die reduzierte Reichweite der Kampagne zurückzuführen ist. Rückläufige Ressourcen führten zu geringeren Angeboten, so dass weniger Menschen mit weniger Maßnahmen erreicht werden konnten. Parallel dazu nahm die Berichterstattung zum Thema Aids in der Presse deutlich ab, so dass das Gefühl für die Aids-Bedrohung (ein zentraler Grund, sich zu schützen) heute nicht mehr so stark in der Bevölkerung verankert ist. 31 K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n Media and measures der Kampagne of the GIB AIDS KEINE CHANCE G I B A I DS K E I N E C H A N CE campaign Die Präventionskampagne der BZgA GIB AIDS KEINE CHANCE ist die bisher größte und bekannteste Gesundheitskampagne in Deutschland. The GIB AIDS KEINE CHANCE (Don‘t Give AIDS a Chance) prevention campaign of the BZgA is the biggest and best known health campaign ever undertaken in Germany. GIB AIDS KEINE CHANCE wurde seit dem Start 1987 zur zentralen Botschaft, zum Logo und zum Markenzeichen der Kampagne. Alle Medien und Angebote tragen dieses heute praktisch jedem in Deutschland bekannte Logo. Medienvielfalt und Medienmix sind so angelegt, dass die gesamte Bevölkerung sowie auch unterschiedliche Zielgruppen erreicht werden. Die Kampagne ist im ständigen Wandel: Medien werden aktualisiert, neue Angebote reagieren auf neue Entwicklungen oder lösen ihre Vorgänger ab, andere sind von vornherein nur für eine begrenzte Zeit angelegt. Viele Kampagnenbestandteile aus den ersten Jahren gibt es deshalb heute nicht mehr. Die „personalkommunikative Aids-Kampagne“ als Angebot für gemeindebezogene Aufklärungsaktionen wurde speziell in den Anfangsjahren zur Qualifizierung und Festigung örtlicher Netzwerke und Multiplikatorenarbeit besonders intensiv eingesetzt. Andererseits gibt es auch „Klassiker“, die seit dem Beginn der Kampagne angeboten und auch heute noch nachgefragt werden (zum Beispiel das „RotGrün-Plakat“). Und viele der heutigen Angebote gab es bis vor wenigen Jahren noch gar nicht, zum Beispiel das Internetangebot oder die Hörfunkspots. GIB AIDS KEINE CHANCE has been the central message, logo and trade mark of the campaign since its inception in 1987. All media and measures bear this logo which is nowadays familiar to practically everyone in Germany. The range of media and the media-mix are designed so that the whole population is addressed, together with emphasis given to various target groups within the population. The campaign is constantly changing: media are updated; new measures are introduced to respond to new developments or to replace previous measures; others are designed from the outset for only a limited time-frame. As a result many campaign elements from the early years no longer exist. The “Personal communication AIDS Campaign” was particularly intensively implemented in the early years as a measure for community-based education activities for the purpose of qualifying and consolidating the work of local networks and multiplicators. On the other hand, there are also “classic” measures which have been available since the start of the campaign and are still in demand today (e.g. the “red-green poster”). In addition, many of the measures on offer today did not exist at all until recent years, for example the Internet provision or the radio spots. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Medien und Maßnahmen 32 Seit 1987 die zentrale Botschaft, Logo und Markenzeichen der Schwerpunktkampagne Central message, general Logo and the campaign’s trademark since 1987 Anzeige von 1987, Aufklärung Übertragungswege Ad from 1987, information on ways of transmission Plakate und mehr Plakate sind eine wesentliche Basis der Massenkommunikation. Bereits 1987 war in allen Apotheken das Rot-Grün-Plakat Hier droht Aids – hier nicht zu sehen. Mit unübersehbarer Signalwirkung informierte das Plakat knapp und direkt über die tatsächlichen Übertragungswege (Rot) und die ungefährlichen Situationen, bei denen keine Infektionsgefahr besteht (Grün). Aufgrund der Konzentration auf das Wesentliche hat es auch heute nach über 20 Jahren immer noch seinen Platz in der Kampagne. Posters and more Posters are an essential basis of mass communication. Back in 1987 the red-green poster was first displayed in all pharmacies, bearing the message: AIDS risk here – not here. Sending a very direct signal, the poster provided clear and concise information on the actual ways of contracting HIV (red) and on the harmless situations which posed no threat of infection (green). Because of its concentrated focus on the bare essentials, the poster still has its place in the campaign now, after 20 years. K a m p a g n e d e r BZgA Die meisten massenmedialen Angebote bietet die BZgA kontinuierlich an, um eine durchgängige Präsenz möglichst über der Wahrnehmungsschwelle zu erzeugen. Angesichts vielfältiger Konkurrenz um individuelle und öffentliche Aufmerksamkeit muss dies aber ergänzt werden durch zeitgebundene Aktivitäten, die Aufmerksamkeitsspitzen produzieren. Beispiele hierfür sind Aktionen zum Welt-Aids-Tag, Valentinstag oder die Go-for-Gold-Aktion zu den Olympischen Spielen. The BZgA implements its mass-media measures mainly on a continuous basis, in order to achieve an on-going coverage which remains above the conscious perception threshold. In view of the wideranging competition for the attention of the individual and of the public at large, these measures need to be supplemented by fixed-period activities, which produce attention peaks. Examples of this are World AIDS Day, Valentine‘s Day promotions or the Go for Gold campaign linked to the Olympic Games. M a ß n a h m e n Other media in the mass-communication sector of the campaign have the task of providing in-depth information suitable for specific target groups, e.g. media specially aimed at boys or girls; or measures for migrants. u n d Andere Medien aus dem massenkommunikativen Bereich der Kampagne haben die Aufgabe, zielgruppengerecht vertiefende Informationen anzubieten, zum Beispiel Medien speziell für Jungen oder Mädchen; Angebote für Migrantinnen und Migranten. The mass communication media comprise principally brochures, super- and normalsize posters, TV-, cinema and radio spots, advertisements and Internet provision. Various coordinated and broad-coverage media are aimed at spreading the essential messages and information (basic messages) of the campaign, at promoting public attention to and perception of the issues of AIDS and protection against HIV and other STDs, and at consolidating the social climate of solidarity with people suffering from HIV/AIDS. M e d i e n Die Massenkommunikation umfasst vor allem Broschüren, Großflächenplakate, TV- und Hörfunkspots, Anzeigen sowie Angebote im Internet. Unterschiedliche, aufeinander abgestimmte und reichweitenstarke Medien zielen darauf ab, die wesentlichen Botschaften und Informationen (Basisbotschaften) der Kampagne zu verbreiten, die öffentliche Aufmerksamkeit und Wahrnehmung für das Thema Aids und Schutz vor HIV und anderen STD zu fördern sowie das gesellschaftliche Klima der Solidarität mit Menschen, die von HIV/Aids betroffen sind, zu stabilisieren. MASS-MEDIA COMMUNICATION A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M A SSE N M E D I A L E KO M M U N I K AT I O N Anzeige von 1987, Förderung des solidarischen Klimas Ad from 1987, promotion of a climate of solidarity 33 Die seit 1987 jährlich durchgeführte Repräsentativuntersuchung Aids im öffentlichen Bewusstsein zeigte zu Beginn der 90er Jahre erstmals, dass 16- bis 45-jährige Alleinlebende weniger Informationsangebote zu Aids/HIV wahrnahmen und geringere Kontakte zur Kampagne hatten. Um Aids-Aufklärung wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken, waren neue Impulse erforderlich. So entstand 1993, entworfen von den KommunikationsdesignStudenten Marcel Kolvenbach und Guido Meyer, die mach’s-mit-Großplakatkampagne. Ihr Erscheinungsbild ist klar und eindeutig und vermittelt die schnell verständliche Kondombotschaft positiv motivierend. mach’s mit (Join in) – far more than posters: The AIDS in the public consciousness representative survey conducted annually since 1987 revealed for the first time at the start of the 90s that 16 to 45-year-old singles were taking less notice of information on AIDS/HIV and had less contact with the campaign. New initiatives were called for to bring AIDS education back to the forefront of people‘s awareness. In this framework posters, especially billboard posters, had proven to be efficient in generating high levels of public attention. This resulted in the 1993 launch of the mach’s mit supersize poster campaign6, devised by the communication design students Marcel Kolvenbach and Guido Meyer. Visually clear and unequivocal, the posters convey the instantly comprehensible condom message in a positive and motivating manner. Heute ist mach’s mit als das sichtbarste Element der Dachkampagne GIB AIDS KEINE CHANCE über 90 Prozent der Bevölkerung bekannt. Die Plakate erreichen nicht nur Erwachsene, sondern besonders Jugendliche und junge Erwachsene. Inhaltlich und gestalterisch werden sie breit akzeptiert. Sie haben wesentlich dazu beigetragen, Kondome zu einem alltäglichen Gegenstand zu machen – im privaten Leben wie in der öffentlichen Wahrnehmung. It has since developed into a differentiated multimedia, interactive communication measure for the key protective behaviour message. Nowadays mach’s mit, as the most visible element of the Gib AIDS keine Chance umbrella campaign, is familiar to over 90 Percent of the population of Germany. The posters reach not only adults but also – and especially – youngsters and young adults. They enjoy broad acceptance in terms of both content and design. They have played a relevant role in making condoms an everyday object – in private life as in the public perception. Die mach’s-mit-Kampagne besteht heute aus sehr viel mehr als den besonders auffälligen Plakaten. Sie erreicht die Zielgruppen über ein breites Spektrum an Medien und Angeboten einschließlich der systematischen Anregung von Kreativprozessen und vor allem über ein umfangreiches interaktives Internetangebot. The mach’s mit campaign today consists of much more than the particularly striking posters. It reaches the target groups via a broad spectrum of media and measures, including the systematic stimulation of creative processes and above all a wide-ranging interactive Internet presence. Grundlage – Kooperation mit dem Fachverband Außenwerbung e. V.: Eine entscheidende Grundlage für die Durchsetzungskraft der Kampagne ist die Kooperation mit dem Fachverband Außenwerbung e. V., FAW (siehe The basis cooperation with the Association of Outdoor Advertisers: An essential foundation for the impact of the campaign is the cooperation with the Association of Outdoor Advertisers (FAW) (see also Collaborations BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e mach’s mit – weit mehr als Plakate: Die Weiterentwicklung der Massenkommunikation durch Plakate führte über mehrere Schritte zur heutigen mach’s-mit-Kampagne6. Sie begann als Großplakatkampagne und ist heute zu einer multimedialen, interaktiven Kommunikation der zentralen Schutzbotschaften ausdifferenziert: 34 6 Die „mach’s-mit“-Kampagne im Sinne dieser Darstellung ist urheberrechtlich geschützt und besteht aus dem typischen grafischen Konzept mit festen und variablen Elementen sowie der spezifischen Gestaltung durch Schrift, Typo und Logo. Die Worte „mach‘s mit“ unterliegen keinem besonderen Urheberschutz. 6 The mach‘s mit campaign as represented here is copyright protected and consists of the recognisable graphic concept with constant and variable elements as well as of the specific design by means of lettering, typography and logo. The words “mach‘s mit” are not themselves subject to specific copyright protection. and public-private partnerships pp. 24 and pp. 68). The members of the association have so far made well over one million poster hoardings throughout Germany available at no charge to the BZgA. auch Kooperationen und Public Private Partnerships Seite 25 und 68 ff.). Seine Mitgliedsfirmen haben der BZgA bisher weit mehr als eine Million Plakatflächen in ganz Deutschland kostenlos zur Verfügung gestellt. d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n Together with the print version of the creative card, this competition has stimulated a great variety of small and large creative processes. By 2006 over 100,000 ideas had been sent to the BZgA. Many of them were the result of small numbers of people BZgA Zusammen mit der Printversion der Kreativkarte regten diese Wettbewerbe eine Vielzahl von kleinen und großen Kreativprozessen an. Bis 2006 wurden insgesamt über 100.000 Ideen an die BZgA geschickt. Ein Vielfaches davon wurde aber wohl im kleinen Kreis entworfen und gibt wichtige Impulse zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Schutz vor Aids. The mach‘s mit creative competitions: The mach‘s mit principle, the exhortation to the individual to do it “with” (i.e. with a condom), has been supplemented by a wealth of possibilities for taking a creative part in the campaign. In 1999 in cooperation with the CinemaxX cinema chain, a major nationwide creative competition was held, which attracted well over 40,000 entries within three months. For the following years a specialist jury selected the best ideas. At the same time, a creative competition was launched on the Internet at www.machsmit.de, which has been running ever since and features user-participation and monthly prizes. Visitors to the site can create their own mach‘s mit motif using a drawing and design tool especially developed for the purpose. The hundreds of entries every month demonstrate the attractiveness of this join in measure. As a result, the Internet has become a strong pillar of the mach‘s mit campaign (see pp. 64). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die mach’s-mit-Kreativwettbewerbe: Das mach’s-mitPrinzip, also die individuelle Aufforderung, es „mit“ zu machen, wird von einer Fülle von kreativen Beteiligungsmöglichkeiten an der Kampagne ergänzt. 1999 fand in Kooperation mit der Kinokette CinemaxX ein großer bundesweiter Kreativwettbewerb statt, der innerhalb dreier Monate weit über 40.000 Einsendungen erbrachte. Für die folgenden Jahre wählte eine Fachjury daraus die besten Ideen aus. Gleichzeitig startete im Internet auf www.machsmit.de der seitdem permanent laufende Kreativwettbewerb mit User-Beteiligung und monatlichen Gewinnen. Zur Gestaltung eigener neuer Motive wurde ein spezielles Zeichen- und Entwurfstool entwickelt. Monatlich mehrere hundert Einsendungen zeigen die Attraktivität dieses Mitmachangebots. Das Internet hat sich dadurch zu einem mach’s-mit-Schwerpunkt entwickelt (siehe Seite 64 ff.). K a m p a g n e The BZgA publishes six new mach‘s mit motifs every year – over 80 In jedem Jahr werden von der BZgA Großflächenwerbung have appeared up to 2005. The sechs neue Motive veröffentlicht – Supersize poster annual updating of the motifs is bis 2005 waren es mehr als 80 verschiedene. Die jährliche Erneuerung der Motive ist essential to maintain the level of interest. In this way Bedingung für Aufmerksamkeit: So werden immer neue the campaign constantly provides new impulses for Impulse für den Schutz vor HIV/Aids und anderen sexuell protection against HIV/AIDS and other sexually transmitted diseases. übertragbaren Krankheiten gesetzt. Postkarten, Motive 2006 Join in postcards 2006 “World language” “Like 7th heaven” “The chemistry is right” “For dreamers, realists and show-offs” “Would you like to date me? yes, maybe, no” 35 K a m p a g n e Geschlechtsspezifische Kommunikation Viele Untersuchungen zeigen, dass Aids-Prävention bei Jugendlichen, aber auch bei einigen Migrantengruppen besser wirkt, wenn Medien und Maßnahmen geschlechtsspezifisch konzipiert sind und eingesetzt werden. Die sexualpädagogisch eingebettete geschlechterdifferenzierte Ansprache von Jugendlichen in und nach der Pubertät ist deshalb ein Schwerpunkt der Kampagne. Die BZgA bietet Medien für Jungen und Mädchen sowie Männer und Frauen an, auch für türkische Jungen, Männer und junge Frauen. u n d M a ß n a h m e n d e r Zusammen mit ihren Medien zur Sexualpädagogik (Zielalter vor und in der Pubertät) bietet die BZgA im Jugendbereich ein umfangreiches Medienangebot, zum Beispiel die Broschüre In unserer Straße – Jungsgeschichten über Liebe, Freundschaft, Sex und Aids für Jungen, und für Mädchen Mädchensache(n) – Alles über wahre Liebe, das erste Mal, Lust und Frust sowie Freundschaft und Sex. Beide Medien haben eine Auflage von circa eine Million Exemplaren jährlich. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n Für pädagogische Fachkräfte wird das Medienpaket Jugendsexualität angeboten, das die genannten geschlechtsspezifischen Medien sowie eine Fülle zusätzlicher Arbeitshilfen enthält, die sich in pädagogischen Settings bewährt haben. Dieses praxisorientierte Angebot kommt an: Jedes Jahr werden über 10.000 Stück angefordert. Together with its sex education media (target age before and during puberty) the BZgA offers a wide range of media in the youth sector, such as the brochure for boys: In unserer Straße – Jungsgeschichten über Liebe, Freundschaft, Sex und AIDS (In our street – boys‘ stories about love, friendship, sex and AIDS) and for girls: Mädchensache(n) – Alles über wahre Liebe, das erste Mal, Lust und Frust sowie Freundschaft und Sex (Girls‘ affairs – everything about true love, the first time, desire and frustration, friendship and sex). About 1 million copies of each brochure are produced every year. For teaching staff a media pack on “Youth Sexuality” is available, which contains the gender-specific media mentioned as well as a wealth of additional working aids that have proved valuable in teaching situations. This practice-oriented measure is very popular; over 10,000 copies are ordered every year. A number of World AIDS Days (see pp. 54) addressed gender-specific issues in their slogans: e.g. “Women” in 1990 and “Men” in 2000/2001. In 2004 UNAIDS again turned its attention to “Women, Girls, HIV and AIDS”, because worldwide women and girls account for over half the new cases of infection. BZgA Auch einige Welt-Aids-Tage (siehe Seite 54 ff.) sprachen mit ihrem Motto geschlechtsspezifische Aspekte an: zum Beispiel 1990 Frauen und 2000/ 2001 Männer. 2004 richtete die UNAIDS noch einmal den Blick auf „Frauen, Mädchen, HIV und Aids“, denn weltweit stellen heute Frauen und Mädchen mehr als die Hälfte der Neuinfizierten. Gender-specific communication Many surveys show that AIDS prevention is more effective for young people, as well as for some migrant groups, when the media and measures are conceived and used on a gender-specific basis. One focal point of the campaign, therefore, is addressing young people during and after puberty in forms differentiated according to gender. The BZgA offers media for boys and girls, for men and women, and also for Turkish boys, men and young women. 36 Broschüre „Wie geht’s – wie steht’s“ Sex education brochure for boys Broschüre „In unserer Straße – Jungsgeschichten“, 2002 veröffentlicht Brochure for boys Broschüre „Mädchensache(n)“, 2003 veröffentlicht Brochure for girls The Advocates for Youth non-governmental organisation concerned with sexual and reproductive health in the USA has visited the BZgA regularly since 1998 (www.advocatesforyouth.org). In 2005, they succeeded in adopting the mach‘s mit concept of postcards, posters and the motif design competition on the Internet as well as the on-the-spot work – naturally in a modified form, adapted to circumstances in den USA – with the slogan “Respect yourself, protect yourself”. This and other examples on a smaller scale show that the transfer of projects that have proved successful in Germany to other countries can make a useful contribution towards strengthening international prevention efforts (see pp. 60, Join-in Trail ) K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d mach‘s mit – international: When foreign delegations visit the BZgA they are often particularly interested in the centre‘s strategies, concepts and media regarding AIDS prevention, especially the mach‘s mit campaign. In many countries, however, such an explicit communication concept today seems hardly possible. BZgA Die in den USA für sexuelle und reproduktive Gesundheit eintretende Nichtregierungs-Organisation Advocates for Youth (www.advocatesforyouth.org) besucht seit 1998 regelmäßig die BZgA. Ihr gelang es 2005, das mach’s-mit-Konzept für Postkarten, Plakate und auch den Gestaltungswettbewerb im Internet sowie bei der Vor-Ort-Arbeit zu übernehmen – selbstverständlich in einer modifizierten, an die Verhältnisse in den USA angepassten Fassung mit dem Slogan „Respect yourself, protect yourself“. Dieses und andere Beispiele in kleinerem Maßstab zeigen, dass die Übertragung in Deutschland erfolgreicher Projekte auf andere Länder einen guten Beitrag zur Stärkung der internationalen Prävention leisten kann (siehe auch unter Mitmach-Parcours, Seite 60 f.). mach‘s mit makes use of various topics and also makes reference to current events. To coincide with the 2004 European Cup soccer championship, for example, the Fair Play motif of a condom football was published. The Go for Gold supersize poster motif appeared during the Olympic Games 2004 as part of a programme of cooperation with the National Olympic Committee for Germany (see p. 57 and pp. 69). In 2005 the motif of a condom with a fool‘s cap, Wolle mer‘n reilasse? (“Shall we let him in?”), was produced specially for Germany‘s carnival strongholds. To mark the 10th anniversary of the campaign, a documentation was produced in German and English entitled Brilliantly simple – 10 years of mach’s mit: a campaign that gets people moving. M e d i e n mach’s mit auch international: Bei Besuchen ausländischer Delegationen in der BZgA ist häufig das Interesse an den Strategien, Konzepten und Medien der AidsPrävention besonders hoch. Dies gilt in besonderem Maße auch für die mach’s-mit-Kampagne. In vielen Ländern ist allerdings die Übernahme eines solch expliziten Kommunikationskonzepts kaum möglich. working together and provide important stimuli for individuals to think about the issue of protection against AIDS for themselves. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : mach’s mit greift unterschiedliche Themen auf und nimmt auch Bezug auf aktuelle Events: Passend zur Fußball-Europameisterschaft 2004 wurde zum Beispiel das Motiv Fair Play mit einem Kondom-Fußball veröffentlicht. Während der Olympischen Sommerspiele 2004 war im Rahmen der Kooperationsaktion mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland das Großplakatmotiv Go for Gold zu sehen (siehe Seite 57 und 69). Das Motiv eines Kondoms mit einer Narrenkappe Wolle mer’n reilasse? war 2005 ein spezielles Angebot für die Karnevalshochburgen. Zum zehnjährigen Jubiläum erschien die deutsch-englische Dokumentation Genial einfach 10 Jahre mach’s mit: eine Kampagne, die Menschen in Bewegung bringt. 37 Postkarte „Wolle mer’n reilasse?“ Join in postcard “Shall we let him in?” Anzeige „Fair Play!“ Join in ad “Fair Play!” Postkarte „Für Engelchen & Teufelchen“ Join in postcard “For little angels and little devils” Kampagnenmotiv US-Adaptation „Respect yourself. Protect yourself.“ Adaptation of the campaign‘s motif for the USA Nach dem Motto „Die Sensation von gestern ist die Banalität von heute“ sind die in den ersten Jahren von vielen als sensationell empfundenen riesigen Kondome im öffentlichen Raum in Deutschland heute aber Normalität. Sie fallen deshalb auch weniger auf. Deshalb waren neue Impulse erforderlich. Eine zentrale Vorgabe für die Weiterentwicklung war, bewährte Grundelemente der bisherigen Kampagne beizubehalten, um die Anschlussfähigkeit zu sichern: vor allem mach’s-mit als Motto und Logo. Unterschiedliche Optionen für die Weiterentwicklung wurden entwickelt und zunächst mit „Pretesten“ auf Anschlussfähigkeit, Akzeptanz und Wirkung überprüft. Dabei stellte sich die Fotografie als für Plakate besonders geeignetes Gestaltungsprinzip heraus. Sie kann neue und besondere Aufmerksamkeit für die mach’smit-Botschaft wecken: Gute Fotos sind emotional, assoziativ und auffällig. Und sie regen an, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und vom Detail auf das Ganze zu schließen. Um ab 2006 eine Großplakatkampagne mit deutlich höherer Auffälligkeit und Kommunikationskraft zu realisieren, wurde auf dieser Grundlage ein bundesweiter Kreativwettbewerb an allen deutschen Hochschulen für Kommunikationsdesign ausgeschrieben, zu dem Studentinnen und Studenten fast 80 verschiedene Kampagnenideen einreichten. Die Vorschläge wurden von einer Fachjury bewertet, die zwei erste Preise vergab. mach‘s with – further development and prospects: In the first twelve years of the supersize poster campaign the motifs chosen for public display have been constantly optimised. The condoms depicted, for example, have become even more eye-catching; since 2003 they have appeared solid, realistic and “close enough to touch”. In keeping with the truism that yesterday‘s sensation is today‘s banality, the huge condoms which were sensational in many people‘s eyes when displayed in public in the early years have now become completely normal. Which means that people tend to notice them less. That‘s why new impulses were necessary for this campaign. A key principle for the further development was to retain the tried and tested core elements of the campaign, in order to guarantee continuity – especially mach’s mit as the slogan and logo. Various options were worked out for the future of the campaign and first pre-tested for connectivity, acceptance and effect. During this process it became evident that photography was a particularly suitable design element for posters. It can arouse fresh and intensified interest in the mach’s mit message; good photos are emotional, associative and eye-catching. And they encourage us to sharpen our own perception and deduce the whole from the detail. In order to achieve a supersize poster campaign from 2006 on that was markedly more eye-catching and had greater communication impact, invitations to take part in a nationwide creative competition were issued to all German colleges of communication design, which produced nearly 80 different campaign ideas from students. The proposals were assessed by a specialist jury and two first prizes awarded. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e mach’s mit – Weiterentwicklung und Perspektive: In den ersten zwölf Jahren der Großplakatkampagne wurden die zur Veröffentlichung geeigneten Motive immer weiter optimiert. Beispielsweise wurden die Kondome noch auffälliger: Sie erscheinen seit 2003 plastisch, realistisch und „zum Greifen nahe“. 38 Kreativwettbewerb, 1. Platz Creative competition, 1st place Kreativwettbewerb, 1. Platz Creative competition, 1st place Kreativwettbewerb, 3. Platz Creative competition, 3rd place In kurzen, knappen Texten wird für Safer Sex geworben. Dabei geht es neben HIV/Aids auch um andere sexuell übertragbare Krankheiten sowie um Motivation zur – von vielen Menschen als störend erlebten – Kondomnutzung. These snappy texts encourage safer sex. They are concerned with HIV/AIDS as well as with other sexually transmitted diseases and with motivating people to use condoms, which many find off-putting. The 2006 squad is made up of six different motifs. The Association of Outdoor Advertisers (FAW) has once again made over 75,000 hoardings available to the BZgA free of charge. The Association of Private Health Insurers (PKV) has funded the printing and the logistics. Both these supporters are named on the posters. Qualitätssicherung der Kampagne: Die Qualität der neuen Plakatkampagne wurde durch verschiedene Maßnahmen abgesichert: 1 den Pretest unterschiedlicher Grundkonzepte zur Weiterentwicklung der mach’s-mit-Kampagne; 1 die Partizipation der Hauptzielgruppe bei Konzeption, Entwurf und Umsetzung; K a m p a g n e BZgA Die Staffel 2006 besteht aus sechs verschiedenen Motiven. Der Fachverband Außenwerbung (FAW) stellt der BZgA wieder über 75.000 Plakatflächen kostenlos zur Verfügung. Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) ermöglicht den Druck und die aufwendige Logistik. Beide Unterstützer werden auf den Plakaten benannt. d e r In addition the communicative quality of the finished campaign attained a new level in the view of the experts (which was confirmed in the pre-test). It combines the impact of a poster (fast perception and understanding) with the option of taking in more information, in quieter moments like waiting at a bus stop, from the copy text. M a ß n a h m e n Die kommunikative Qualität der realisierten Kampagne erreicht nach Ansicht der Experten (im Pretest bestätigt) außerdem eine neue Ebene. Sie verbindet die Wirkung als Plakat (schnelle Wahrnehmung und Verständnis) mit der Option, in ruhigeren Situationen wie zum Beispiel beim Warten an Haltestellen zusätzlich informierende Texte aufzunehmen. u n d The jury judged the choice of vegetables fitted with condoms to be conceptually very apt and the design interpretation excellent. In the pre-test the great majority of viewers accepted the association of “vegetables” with “sexuality”. M e d i e n Die Jury bewertete die Wahl von Gemüse mit übergerollten Kondomen als konzeptuell sehr stimmig sowie die gestalterische Umsetzung als exzellent. Im Pretest wurde die Verbindung von „Gemüse“ mit „Sexualität“ von der großen Mehrheit der Betrachtenden akzeptiert. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Die neue mach’s-mit-Kampagne: The new mach’s mit campaign: Einer der beiden von der Jury gleichSince May 2006 one of the two rangig benannten ersten Plätze ist proposals awarded equal first prize seit Mai 2006 in ganz Deutschland by the jury has appeared all over auf 75.000 Großplakatflächen zu Germany on more than 75,000 sehen. Diese Kampagne wurde von supersize hoardings. This campaign den Studenten Heiko Winter, Jan was conceived and designed by stuSimmerl und Joel Ferreira Carneiro dents Heiko Winter, Jan Simmerl and unter Betreuung von Professor Großflächen „mach’s mit“, 2006 Joel Ferreira Carneiro under the aegis Christian K. Pfestorf (alle Hoch- Supersize poster “mach‘s mit”, of Professor Christian K. Pfestorf (all schule Darmstadt) konzipiert und 2006 from the Darmstadt Design School). entworfen. Damit kommen die Kampagne und ihre This means that the campaign and its motifs have come Motive aus der für die HIV-Prävention besonders wich- from the age group of young adults which is a particulartigen Zielgruppe der jungen Erwachsenen. ly important target group for HIV prevention. 39 „Auch für junges Gemüse!“ „Steht jedem!“ “For young sprouts too!” “Right on!” K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n Die Einzelmotive und ihr Zusammenhang: Die sechs Motive sprechen jeweils unterschiedliche Zielgruppen und Aspekte an und bilden ein sich inhaltlich ergänzendes und umfassendes Kommunikationsangebot. 1 „Passt auf jede Gurke!“ setzt mit drei verschieden großen Gurken das Thema „Schutz für alle“. Es thematisiert einerseits die Bandbreite verfügbarer (passender) Größen von Kondomen und andererseits die Notwendigkeit, dass sich unterschiedlichste Menschen beim Sex schützen. 1 „Auch für junges Gemüse!“ betont mit fünf jungen Gemüsesorten, dass sich auch junge Menschen vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen müssen – und dass der sichere Kondomgebrauch Übungssache ist. 1 „Gegen Kurzsichtigkeit!“ verdeutlicht mit einer knackigen Karotte (Vitamin A zur Verbesserung des Sehvermögens), dass der kurzsichtige Genuss mit Verzicht auf Kondome langfristig schwerwiegende Folgen haben kann – zum Beispiel eine HIVInfektion. Kondome können den Spaß am Sex auch für die Zukunft erhalten. 1 „Steht jedem!“ zeigt elf aufrecht stehende, appetitlich frische Spargel mit Kondomen, deren mittleres blau ist. Vielfältige Assoziationen sind möglich und erwünscht … Der erläuternde Text betont den Wert von Safer Sex für jeden Einzelnen. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 1 die formale Bandbreite der eingereichten Motive und damit die breite Basis der Auswahl; 1 die hochkarätige Fachjury aus Expertinnen und Experten, die Design-, Kommunikations- und inhaltliche Qualität bewertete und zu einem einstimmigen Votum bei den Preisträgern kam; 1 die Bereitschaft von FAW und PKV, diese neue Kampagne umzusetzen und dafür erhebliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen; 1 den Pretest der Einzelmotive und ihre anschließende Optimierung. 40 „Gegen Kurzsichtigkeit!“ “Against shortsightedness!” „Passt auf jede Gurke!“ “Fits every gherkin!” Quality assurance of the campaign: The quality of the new poster campaign has been assured by a variety of measures: 1 pre-testing different basic concepts for the further development of the mach‘s mit campaign; 1 participation of the chief target group in the conception, design and implementation; 1 the formal range of motifs entered and thereby the broad selection basis; 1 the high-ranking specialist jury of experts who judged the quality of design, communicative impact and contents and reached a unanimous verdict as to the first prize winners; 1 the willingness of the FAW and the PKV to realise this new campaign and make considerable resources available for the purpose; 1 the pre-test of the individual motifs and their resulting optimisation. The individual motifs and what links them: The six motifs each address different target groups and aspects and together form a homogeneous communication measure in which the various elements complement one another. 1 “Passt auf jede Gurke!” (Fits every gherkin!) addresses the subject of “Protection for all” using three different-sized gherkins. It deals on the one hand with the range of different sizes of condoms available (all of which fit) and on the other hand the necessity for all sorts of people to protect themselves during sex. 1 “Auch für junges Gemüse!” (For young sprouts too!) uses five different young vegetables to emphasis that young people, too, must protect themselves against sexually transmitted diseases – and that the safe use of condoms needs practice. 1 “Gegen Kurzsichtigkeit!” (Against short-sightedness!) illustrates with a crunchy carrot (vitamin A for improving the eyesight) that short-sighted enjoyment without condoms can have serious longterm consequences – contracting HIV, for example. Condoms can ensure that sex is enjoyed in the future, too. 1 “Steht jedem!” (Right on!) shows eleven erect, appetisingly fresh sticks of asparagus fitted with condoms, the middle one of which is blue. Many and varied associations are possible and intended. The copy text stresses the importance of safer sex for everyone. Folgende Basismedien bietet die BZgA zurzeit an: Aids von A–Z: Diese informative Textbroschüre trat 1997 die Nachfolge des 1987 veröffentlichten Basismediums Was jede/r über Aids wissen sollte an. Die Gesamtauflage aller Ausgaben dieser handlichen Sammlung der wichtigsten Fragen und Antworten rund um HIV/Aids beträgt über zehn Millionen. Safer Sex ... sicher: The very handy brochure Safer Sex ... sicher (Safer Sex ... sure) was first published in 1993 as basic material on the subject of prevention through safer sex. In the meanwhile – in various versions – it has reached a total edition of more than eight million. K a m p a g n e d e r BZgA Safer Sex ... sicher: Die sehr handliche Broschüre Safer Sex ... sicher ist das Basismedium rund um das Thema Schutz durch Safer Sex. Seit 1993 hat sie in mehreren Versionen eine Gesamtauflage von etwa acht Millionen The following basic media are currently available: AIDS from A–Z: In 1997, this informative text brochure became the successor of the basis material What everyone should know about AIDS, published back in 1987. The complete print run of all issues of this handy collection of the chief questions and answers around HIV/AIDS is well over ten million. M a ß n a h m e n Print media Brochures and other print media convey the essential messages and information of AIDS prevention to the general public and to important individual target groups. In personal communication work (e.g. in schools, at fairs, exhibitions etc.) brochures are used as supporting media. The basic print media are produced in large numbers (several hundred thousand per year) and made available to multiplicators as well as the target groups free of charge. They are subject to intensive quality assurance and are regularly updated. All basic media can also be downloaded from the Internet. u n d Printmedien Broschüren und andere Druckmedien transportieren die wesentlichen Botschaften und Informationen der Aids-Prävention in die Allgemeinbevölkerung und wichtige Teilzielgruppen. In der personalkommunikativen Arbeit (zum Beispiel im Schulunterricht, bei Messen, Ausstellungen) werden sie unterstützend eingesetzt. Die Basis-Printmedien werden in hoher Auflage (mehrere Hunderttausend pro Jahr) sowohl den Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als auch den Endzielgruppen kostenlos zur Verfügung gestellt. Sie unterliegen einer intensiven Qualitätssicherung und werden regelmäßig aktualisiert. Alle Basismedien können darüber hinaus auch aus dem Internet heruntergeladen werden. M e d i e n 1 “Die wichtigste Zutat!” (The vital ingredient!) is a fresh green leek with a mauve-coloured condom. The message: condoms are part of sex nowadays in order to avoid being infected with HIV. Their use is worthwhile even though they are not always easy to introduce into a sexual situation. 1 “Keine faulen Ausreden!” (No rotten excuses!) shows a fresh banana wearing a condom and next to it an unprotected, over-ripe banana. The situation of trying to convince oneself and one‘s sexual partner with the rotten excuse that maybe a condom is not really necessary on this occasion, with this person, is one that many people will recognise ... A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 1 „Die wichtigste Zutat!“ ist ein frisch-grüner Lauch mit einem zartvioletten Kondom. Die Botschaft: Kondome gehören heute beim Sex dazu, um eine HIV-Infektion zu verhindern. Ihre Nutzung lohnt sich, obwohl sie manchmal nicht ganz einfach in eine sexuelle Situation einzubringen sind. 1 „Keine faulen Ausreden!“ zeigt eine frische Banane mit übergerolltem Kondom und ihre ungeschützte, unscharfe und gebräunte Schwester. Die Situation, sich selbst und dem Sexpartner mit einer faulen Ausrede einzureden, ein Kondom sei vielleicht gerade jetzt und mit diesem Menschen nicht nötig, kennen sicher viele … Zwei Broschüren im Taschenformat Two brochures in small pocket format „Die wichtigste Zutat!“ “The vital ingredient!” „Keine faulen Ausreden!“ “No rotten excuses!” 41 „Aids von A–Z“ “AIDS from A–Z” „Safer Sex … sicher“ “Safer sex … sure” d e r K a m p a g n e Prävention bei Menschen mit Migrationshintergrund Der Zugang zu Gesundheitsinformationen, Prävention, Beratung und Behandlung ist für verschiedene Migrantengruppen aufgrund sprachlicher, kultureller und migrationsbedingter Barrieren eingeschränkt. Dies verlangt auch in der HIV-/Aids-Prävention besondere Strategien, die den Lebenssituationen, spezifischen Vulnerabilitäten und Bedürfnissen der heterogenen Migrantengruppen gerecht werden. Mit schriftlichen, auch fremdsprachigen, Materialien sind die verschiedenen Gruppen teilweise schwer zu erreichen. Die BZgA konzentriert sich deshalb auf Arbeitshilfen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die in direktem, persönlichem Kontakt mit den verschiedenen Migrantengruppen stehen. Weitere, bewährte Medien für diese Zielgruppen stellen die unter Klein, kurz, knapp und auf den Punkt (Seite 45) beschriebenen Printmedien dar. Zu diesen gehört die Piktogrammbroschüre HIV-Übertragung und Aids-Gefahr – Situationen/ Risiken/Ratschläge, die neben Deutsch auch auf Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch vorliegt. Auf dem gleichen Konzept basiert der Multiplikatorenordner HIV-Übertragung und AidsGefahr mit Kopiervorlagen in 29 verschiedenen Sprachen. Er bietet Beraterinnen und Beratern vor Ort die Möglichkeit, in den gewünschten Sprachen Kopien mit Basisinformationen anzufertigen und diese im Beratungsgespräch auszugeben. In enger Abstimmung mit der BZgA werden von der Deutschen AIDS-Hilfe weitere Medien in vielen Sprachen für besonders gefährdete und betroffene Migrantinnen und Migranten angeboten und entwickelt. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n So entstand 2006 unter enger Beteiligung von Präventionsfachkräften mit Migrationshintergrund das neuartige Multiplikatorenmedium Präventionsmappe Sexuell übertragbare Krankheiten – Textund Bildtafeln zur Information und Beratung für Menschen verschiedener Kulturen. Es berücksichtigt in Inhalt, Sprache und Bildern verschiedene Bedürfnisse und Umgangsformen mit Themen wie Körper und Sexualität. Für die Arbeit vor Ort bietet es vielfältige Verwendungsmöglichkeiten, die von Einzelberatungen über interaktive Präsentationen in Gruppenveranstaltungen bis zur Erstellung von Handouts reichen. Die beratenden Fachkräfte können sich aus dem Set der Bild- und Texttafeln eigene Präsentationen zu den Themen Körper, Ansteckung, Immunsystem, HIV, andere sexuell übertragbare Krankheiten (STD) und Schutz zusammenstellen. Neben der Printversion ermöglicht eine Internetversion Beamer-Präsentationen und das Herunterladen bzw. Ausdrucken einzelner Seiten. Die Präventionsmappe hat sich im Praxistest als sehr geeignet zum Einsatz mit Menschen verschiedener Altersgruppen, Herkunftsregionen und Lebenssituationen erwiesen, sogar in Beratungssituationen, in denen keine gemeinsame Sprache vorhanden war. 42 Ordner mit Kopiervorlagen in Fremdsprachen Foreignlanguage materials for counsellors Präventionsmappe „Sexuell übertragbare Krankheiten“ Prevention pack on sexually transmitted deseases Stück erreicht. Im Jahr 2000 wurde sie in einer internationalen wissenschaftlichen Studie untersucht, die insgesamt 70 Broschüren zum Thema „Kondome und Safer Sex“ bewertete. Ergebnis: Safer Sex ... sicher kommuniziert am besten und umfassendsten die in wissenschaftlichen Untersuchungen gefundenen „Prädiktoren“ (Vorhersagefaktoren) der Nutzung von Kondomen. Eine weitere Evaluation in Schulen legte die Basis für die im Jahre 2002 nochmals optimierte Version der Broschüre. Der darauf aufbauende Themenbereich „Safer Sex“ ist das am häufigsten genutzte Informationsangebot zur STD-Prävention der BZgA im Internet (siehe Seite 66). K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n M e d i e n In close coordination with the BZgA, the German AIDS Help Association (DAH) develops and distributes further media in many languages for migrant groups that are especially at risk and affected. u n d Further tried and tested media for these target groups are the print media described under Small, short brief and to the point (p. 45). These include the pictogram brochure HIV transmission and the threat of AIDS: situations/risks/tips, which apart from German is also available English, French, Russian and Turkish. The same principle is used for the multiplicator folder HIV transmission and the threat of AIDS with pages that can be copied in 29 languages. It offers local counsellors the possibility of making copies of basic information pages in the desired language and handing these out during counselling sessions. In 2000 it was examined in an international scientific study, which evaluated a total of 70 brochures on the subject of condoms and safer sex. The result: Safer Sex ... sicher provided the best and most comprehensive communication of the scientifically determined “predictors” of the use of condoms. A further evaluation in schools laid the basis for the fourth, re-optimised version of the brochure, issued in 2002. The “Safer Sex” chapter on the website, which is based on this brochure, is the most frequently used individual information provision on STD prevention on the BZgA‘s Internet domains (see p. 66). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : This gave rise in 2006 to an innovative multiplicator medium, the Prevention pack on sexually transmitted diseases – text and illustrations for information and counselling for people of diverse cultures, which was developed with the close involvement of prevention workers with a migration background. Its contents, language and pictures take account of varying needs and approaches towards topics such as the body and sexuality. It can be used in a wide variety of ways in grass-roots work, ranging from one-to-one counselling and interactive presentations in group events to the production of fliers and handouts. The counsellors using the pack can put together their own presentations from the set of images and texts on the subjects of the body, infection, the immune system, HIV, other sexually transmitted diseases (STDs) and protection. Along with the print version there is an Internet version which supports beamer presentation and downloading or the printing out individual pages. In practical tests, the prevention pack has proved to be suitable for use with people of various age groups, origins and living situations, even in counselling situations in which there was no common language. BZgA Prevention for people with a migration background For various migrant groups access to health information, prevention, counselling and treatment is limited for reasons of language, culture and migrationdependent barriers. This calls for special strategies in HIV/AIDS prevention work, adapted to the living situations, specific vulnerabilities and needs of heterogeneous migrant groups. The various groups are in part hard to address through written materials, even when translated. The BZgA therefore concentrates on supporting the work of multiplicators in direct and personal contact with the various migrant groups. 43 K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n For this material, the BZgA carried out several marketing and distribution campaigns. From 2001 to 2003, for example, 150,000 Safer Sex ... sicher brochures were distributed nationwide to first-semester students. Further campaigns addressed sex-shop customers. What all these measures had in common was that the participating firms offered their services to the BZgA either largely or totally free of charge. Aufgrund der Effektivität des Mediums entschloss sich 2004 der Sanitätsdienst der Bundeswehr, 35.000 Exemplare der Broschüre an Bundeswehrsoldaten zu verteilen. Schon in den Vorjahren waren Soldatinnen und Soldaten eine wichtige Zielgruppe des personalkommunikativen Mitmach-Parcours (siehe Seite 59 f.). 2005 wurde als weiterer Schritt der Kooperation zwischen Bundeswehr und BZgA eine spezifische Adaptation dieses Mediums für die Bundeswehr mit dem Titel Safer Sex … soldatensicher in einer Auflage von 35.000 Stück realisiert. Thanks to the effectivity of this material, the German army (Bundeswehr) medical corps decided in 2004 to distribute 35,000 copies of the brochure to its soldiers. In earlier years, service personnel had already been an important target group of the personal communication Mitmach-Parcours (Join-in Trail) (see pp. 59). In 2005 a further step in the cooperation between the Bundeswehr and the BZgA took place with the publication of a version of this medium specifically adapted for the Bundeswehr with the title Safer Sex … soldatensicher (Safer Sex – as safe as soldiers). Ach, übrigens ... und … ist da was?: Die Broschüre Ach, übrigens … informiert nicht nur über HIV und Aids, sondern auch umfassend über andere sexuell übertragbare Krankheiten. Sie hat bis 2006 eine Auflage von mehr als sechs Millionen erreicht. STD prevention focus Ach, übrigens ... and ... ist da was?: The basic brochure, Ach, übrigens ... (Oh, by the way …) is not only concerned with HIV and AIDS but also provides comprehensive information on other sexually transmitted diseases. By 2006 it had reached an edition of over six million copies. In Ergänzung zu dieser umfangreichen Broschüre hat die BZgA 2005 das Kurz-Medium … ist da was? mit dem Untertitel Wichtiges über Krankheiten, mit denen man sich beim Sex anstecken kann erstellt. Es informiert in besonders knapper, einfacher und verständlicher Form über Ansteckungswege, Symptome und Folgen von STD und gibt Handlungsanleitungen bei Ansteckungsverdacht. Ebenso wird der Schutz vor Ansteckung thematisiert und der Gebrauch von Kondomen (einschließlich Frauenkondom) anhand von Abbildungen genau beschrieben. Darüber hinaus werden Beratungsangebote und weiterführende Informationen benannt. In 2005, as a supplement to this expansive brochure, the BZgA produced the short brochure ... ist da was? (... is something wrong?) subtitled Important information on diseases you can catch from sex. It provides information in a very brief, straightforward and understandable form on the ways of contracting STDs, their symptoms and consequences and makes suggestions for action if there is a suspicion of STD infection. Protection against infection is also discussed and the use of condoms, (including female condoms) is precisely described with the help of illustrations. In addition details of counselling provision and sources of further information are given. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Für dieses Medium führte die BZgA mehrere Marketingund Streuaktionen durch. So wurden zum Beispiel von 2001 bis 2003 je 150.000 Safer Sex ... sicher Broschüren bundesweit an Erstsemester-Studierende verteilt. Weitere Aktionen wandten sich zum Beispiel an Sexshopbesucher. Allen Maßnahmen gemeinsam war, dass die beteiligten Firmen der BZgA ihre Leistung weitgehend oder vollständig kostenlos anboten. 44 Vier Broschüren im Taschenformat Four brochures in small pocket „Safer Sex … format soldatensicher“ “Safer sex … as safe as soldiers” „Ach, übrigens …“ “Oh, by the way …” „… ist da was?“ “Is something wrong?” Gebrauchsanleitung für Kondome „Fliegende Herzen“ Instruction leaflet “Flying hearts” Heterosexuell? Homosexuell? (Heterosexual? Homosexual?): This brochure on sexual orientation and coming out is addressed to young people in their sexual orientation phase and to their parents, but ultimately to anyone faced with homosexual coming out. It is aimed at understanding, accepting and living with other sexual orientations. Many men who have sex with men are unable to live at ease with this and because of their insecurity are more liable to take risks or are not able to insist on safer sex with a sexual partner. Demand for the brochure now stands at over 100,000 copies a year, with a total print run of more than 800,000. K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n BZgA Heterosexuell? Homosexuell?: Diese Broschüre über sexuelle Orientierungen und Coming-out wurde 1994 erstmals mit dem Titel Unser Kind fällt aus der Rolle veröffentlicht. Sie richtet sich an Jugendliche in der sexuellen Orientierungsphase und an ihre Eltern, letztlich aber an alle Menschen im homosexuellen Coming-out. Ziel ist, andere sexuelle Orientierungen zu verstehen, zu akzeptieren und damit zu leben. Denn viele Männer, die mit Männern Sex haben, können dies nicht selbstbewusst leben und sind aufgrund dieser Unsicherheit schneller bereit, Risiken einzugehen, bzw. nicht in der Lage, Safer Sex vom Sexualpartner einzufordern. Die Nachfrage beträgt derzeit mehr als 100.000 Exemplare jährlich bei einer Gesamtauflage von circa 800.000. u n d Diese Leporellos und Klein-Broschüren im handlichen Format werden in besonders hoher Zahl nachgefragt. Typische Vertreter sind Fliegende Herzen, eine Kondomgebrauchsanleitung (fast) ohne Worte, die Piktogrammbroschüre HIV-Übertragung und Aids-Gefahr – Situationen/Risiken/Ratschläge (siehe Seite 42 f., Migrationsmedien) sowie der Comic Alles ganz easy. Small, short, brief and to the point: The BZgA produces a series of further print media which are deliberately kept extremely brief, in order to convey essential information as directly and “to-the-point” as possible. These zigzag-folded and other small brochures in a handy format are in especially high demand. Typical examples are Fliegende Herzen (Flying Hearts), a condom instruction leaflet using few words; the pictogram brochure HIV-Übertragung und AIDS-Gefahr – Situationen/Risiken/Ratschläge (HIV transmission and the danger of AIDS – situations/risks/advice) (see also pp. 42 Migration Media); and the comic Alles ganz easy (Everything made easy). M e d i e n Klein, kurz, knapp und auf den Punkt: Die BZgA bietet eine Reihe weiterer Printmedien an, die bewusst sehr knapp gehalten sind und wichtige Informationen direkt auf den Punkt bringen. ... ist da was? particularly addresses people to whom simple German language and pictures appeal. These may be of German origin who are not used to reading, or migrants with limited knowledge of the German language. The text and illustrations are aligned with the multiplicator medium Prevention pack on sexually transmitted diseases for work with people of diverse cultures, which was developed in parallel. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : … ist da was? wendet sich vor allem an Menschen, denen eine einfache deutsche Sprache und Bilder entgegenkommen. Dies sind leseungewohnte Menschen deutscher Herkunft, aber auch Migrantinnen und Migranten mit geringen Deutschkenntnissen. Texte und Bilder sind abgeglichen mit dem parallel entwickelten Multiplikatorenmedium Präventionsmappe sexuell übertragbare Krankheiten für die Arbeit mit Menschen verschiedener Kulturen. 45 Broschüren in verschiedenen Sprachen „HIV-Übertragungswege“ Brochures in different languages “HIV transmission and the AIDS risk” „Alles ganz easy“ (Comic) “Everything made easy” (comic) Broschüre „Heterosexuell? Homosexuell?“ Brochure “Heterosexual? Homosexual?” d e r K a m p a g n e Aids hat viele Gesichter: Ein solidarisches gesellschaftliches Klima, das gegen Diskriminierung und Stigmatisierung Betroffener gerichtet ist, ist seit Beginn ein wichtiges Ziel der Präventionskampagne. Mit einer Vielzahl von Print- und AV-Medien, aber auch spezifischen Aktionen, vor allem zum Welt-Aids-Tag, setzt sich die BZgA zusammen mit vielen Partnern für dieses Ziel ein. Ein besonderes Gewicht hat dabei die Dokumentation Aids hat viele Gesichter. Sie enthält authentische Interviews mit erkrankten Menschen sowie deren sozialem und familiärem Umfeld. Es geht um neue Lebensperspektiven, um Therapiemöglichkeiten und ihre Schwierigkeiten und um sehr persönliche Wege, mit der Infektion und der Krankheit zu leben und umzugehen. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n Aufklärung für die „Reiseweltmeister“: Die Deutschen sind mit mehr als 40 Millionen Auslandsreisen pro Jahr „Reiseweltmeister“. Diese Mobilität stellt jedoch auch ein Risiko für die Gesundheit dar. Denn Infektionskrankheiten befinden sich weltweit auf dem Vormarsch. Unter ihnen haben die sexuell übertragbaren Infektionen einen hohen und teilweise dramatisch wachsenden Anteil. Nicht nur bei Last-Minute-Reisen werden von vielen Reisenden nötige und empfehlenswerte Vorsorgemaßnahmen nicht ausreichend beachtet. Grund genug für die BZgA, schon Anfang der 90er Jahre das Thema „Reisen und Aids“ zu einem Schwerpunkt zu machen. Dabei werden neben den spezifischen Aspekten reisebedingter Infektionskrankheiten einschließlich STD auch andere gesundheitliche Themen bei der Vorbereitung, während der Reise und nach der Rückkehr angesprochen. Großen Raum nimmt dabei neben Impfungen und anderen präventiven Maßnahmen auch die Mitnahme und Nutzung von Kondomen ein. BZgA Nach Gesundheit! Tipps für einen unbeschwerten Urlaub (1993) wurde im Jahr 2000 die Broschüre Reisefieber! Gesundheitstipps für einen unbeschwerten Urlaub veröffentlicht, die 2002 durch ein Internetangebot ergänzt wurde. Die Gesamtauflage allein der 46 Broschüre „Aids hat viele Gesichter“ Brochure “AIDS has many faces” Broschüre „Reisefieber!“ Brochure “Travel fever!” AIDS hat viele Gesichter (AIDS has many faces): Promoting a social climate of solidarity, directed against the discrimination and stigmatisation of those affected, has been an important aim of the prevention campaign since it began. The BZgA, together with many partner organisations, pursues this aim with a large number of print and audio-visual media and also with specific actions, such as those marking World AIDS Day. Of particular importance here is the AIDS hat viele Gesichter (AIDS has many faces) documentation, which contains authentic interviews with AIDS patients, as well as with their friends and members of their families. It deals with perspectives on life, therapeutic possibilities and their difficulties, and very individual ways of living and coping with the infection and the disease. Education for the “world’s champion travellers”: With an annual 40 million trips abroad, the Germans are the “world’s champion travellers”. However, this high mobility also represents health risks. Infectious diseases are on the increase worldwide and, among them, there is a high and in some cases dramatically rising proportion of sexually transmitted infections. It is not just in the area of popular last-minute holidays that many travellers fail to observe the necessary and recommended protection measures. Reason enough for the BZgA – starting in the early 1990s – to make the subject of “Travelling and AIDS” a focal issue. Apart from specific aspects of travel-related infectious diseases, including STDs, further health topics involved in preparing for the journey, in the actual trip and the return home are considered. Along with vaccination and other preventive measures a lot of attention is paid to packing and using condoms. The 1993 brochure Gesundheit! – Tipps für einen unbeschwerten Urlaub (Your health! – Tips for a carefree holiday) was followed up in 2000 by a brochure entitled Reisefieber! Gesundheitstipps für einen unbeschwerten Urlaub (Travel fever! Health tips for a carefree holiday), which in turn was supplemented in 2002 by provisions on the Internet. The total edition of the brochures alone has so far amounted to over five million. Press releases and direct contact with the travel industry, requesting that clients be informed of these provisions, have led to added awareness and demand. These measures have been supplemented by provisions for young people with the “Brustbeutel” (Chest purses) and “Gürteltaschen” (Waist pouches) Die Broschüren wurden auch allen Reisebüros in Deutschland kostenlos zur Verfügung gestellt, um sie ihrer Kundschaft zu überreichen. Zum Empfängerkreis gehörten außerdem Betriebsärzte großer Unternehmen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor und nach Auslandsaufenthalten betreuen und beraten. Innerhalb weniger Wochen wurden nach der ersten Angebotsaktion jeweils mehr als eine Million Exemplare angefordert. Inzwischen ist das Angebot etabliert und wird von vielen Reisebüros genutzt. Im Internet bietet www.bzga-reisegesundheit.de über die Broschüre hinausgehende Informationen: User können sich über die geplanten Reiseziele umfassend informieren, Tipps für unterwegs bekommen, sich Checklisten ausdrucken (zum Beispiel für die Reiseapotheke) und nach der Rückkehr bei gesundheitlichen Problemen schnell ärztliche Ansprechpartner finden. Links führen zu weiteren neutralen aktuellen und fundierten Informationen. The Internet website www.bzga-reisegesundheit.de provides further information to supplement the brochures. Visitors to the site can find extensive information on their planned destination, useful tips for the journey, check lists to print out (e.g. for medical supplies to take along), and, after the return home, fast medical advice for any health problems that may have arisen. Links lead to further neutral, topical and in-depth sources of information. K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d The brochures were made available free of charge to all travel agents in Germany for handing out to their customers. Recipients also included company doctors in large firms, who look after and advise employees before and after going abroad. Within just a few weeks, over a million copies of each brochure had been requested. This provision is now well known and actively used by many travel agents. M e d i e n Hinzu kamen Angebote für Jugendliche mit „Brustbeutel“- und „Gürteltaschen“-Aktionen in Zusammenarbeit mit Jugendreise-Veranstaltern. Diese attraktiven „Give-aways“ enthalten unter anderem die speziell für Jugendliche konzipierten Medien Reiselust – Tipps für schöne Ferien und den kleinen fünfsprachigen Reisebegleiter als Sprachführer zum Kennenlernen und Kommunizieren über Sex, Schutz und Verhütung. promotions in cooperation with youth travel organisations. Among other things, these attractive give-aways contain material specially designed for young people: Reiselust – Tipps für schöne Ferien (Wanderlust – tips for good holidays) and the compact, five-language Reisebegleiter (Travel Guide) – a language guide for making friends and communicating about sex, protection and contraception. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Broschüren betrug bisher über fünf Millionen. Mit Pressemitteilungen und der direkten Ansprache der Reiseindustrie mit der Bitte, auf diese Angebote hinzuweisen, konnten zusätzliche Aufmerksamkeit und Nachfrage geschaffen werden. Successful communication The “Travel and AIDS” communication is proving effective: the representative survey undertaken by the BZgA on public awareness of AIDS shows an increase in the number of people always using condoms during sexual contacts with unknown partners on holiday - from 40 percent (1990) to 79 percent (2001). After that there was a slight decrease: 73 percent (2003), but this negative trend reversed in 2004, when condom use increased again to 77 percent. In 2005, however, it dropped again to 71 percent. BZgA Erfolgreiche Kommunikation Die Kampagne zum Thema Reisen und Aids zeigt Wirkung: Die Repräsentativuntersuchung der BZgA Aids im öffentlichen Bewusstsein zeigte, dass die Zahl derer, die bei Sexualkontakten mit unbekannten Partnerinnen und Partnern im Urlaub immer Kondome verwendet, von 40 Prozent (1990) auf 79 Prozent (2001) gestiegen ist. Seitdem ist sie allerdings wieder leicht abgesunken auf 73 Prozent (2003). 2004 kehrte sich der Negativtrend zunächst um: Die Kondomverwendung stieg auf 77 Prozent, sank aber 2005 wieder auf 71 Prozent. Broschüre im Taschenformat „Reiselust“ Brochure in small pocket format “Wanderlust” 47 www.bzga-reisegesundheit.de Website K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n Advertisements: development and placement Advertisements have been part of the communication mix since the start of the AIDS campaign. Since the 1990s, however, limited resources have led the BZgA to concentrate on acquiring free placements in magazines and newspapers. This support is very important but such measures are difficult to plan and cannot be tailored to a strategically effective communications and media concept. The financial resources that the Association of Private Health Insurers made available from the second half of 2005 and for the following five years (see pp. 72), have given the BZgA the chance systematically to exploit this important channel of communication once again. TV- und Kinospots Seit 1987 hat die BZgA knapp 90 Spots zur Aids-Prävention für TV und Kino produziert, um auch massenmedial differenzierte und tiefer gehende Botschaften zu vermitteln. In der Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE haben die TV- und Kinospots als wirksamkeitsstarkes Medium die Aufgabe, ein Klima der offenen Kommunikation zu schaffen und Aufmerksamkeit für die Notwendigkeit des Schutzes herzustellen. Die Spots haben wesentlich dazu beigetragen, das Thema HIV/Aids und individuelles Schutzverhalten zu enttabuisieren und das Kondom als selbstverständliches Utensil zu platzieren. Laut der jährlichen BZgA-Repräsentativbefragung Aids im öffentlichen Bewusstsein (siehe Seite 31) sind die TV- und Kinospots neben den Plakaten der mach’s-mitKampagne auch heute die am häufigsten wahrgenommen Aufklärungsmedien. Die Aids-Spots der BZgA sind in TV und Kino sehr beliebt, der Spot Supermarkt (1990, „Tina, wat kosten die Kondome?“) besitzt Kultcharakter. TV and cinema spots Since 1987, the BZgA has produced nearly 90 spots on AIDS prevention for TV and cinemas, with the aim of conveying mass media messages that are differentiated and of greater depth. In the GIB AIDS KEINE CHANCE (Don’t give AIDS a chance) campaign the TV and cinema spots are a highly effective medium intended to create an atmosphere of frank communication and draw attention to the necessity for prevention. The spots have made a considerable contribution to breaking the taboo on discussing HIV/AIDS and individual preventive behaviour and to establishing the normality of condoms as an item of use. As the annual BZgA representative survey AIDS im öffentlichen Bewusstsein (AIDS in the public consciousness) (see p. 31) reveals: along with the mach‘s mit campaign posters, the TV and cinema spots are still the most noticed educational media. The BZgA’s AIDS spots for TV and cinemas are very popular and the “supermarket” spot (“Tina, wat kosten die Kondome?” – Tina, how much are the condoms?) has become something of a cult. Seit Beginn der TV- und Kinospotkampagne hat sich die Medien- und insbesondere die TV-Landschaft stark verändert. Dies und die insgesamt höhere Dynamik in der Bildkommunikation sowie verändertes Rezeptionsverhalten haben auch die Spotproduktion der BZgA deutlich beeinflusst. Anstelle der früher rund einminütigen Since the start of the TV and cinema spot campaign, the media scene, especially TV, has undergone radical change. This change and the generally higher dynamics of image communication, as well as the alteration BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Anzeigen: Entwicklung und Schaltung Anzeigen gehören seit Beginn der Aids-Kampagne zum Kommunikationsmix. Aufgrund begrenzter Ressourcen konzentrierte sich die BZgA aber seit den 90er Jahren darauf, kostenlose Plätze in Zeitschriften und Zeitungen zu erhalten. So wichtig diese Unterstützung ist, sind solche Angebote aber nicht planbar und können keinem strategisch-effektiven Kommunikations- und Mediakonzept folgen. Die Finanzmittel, die seit 2005 vom Verbands der Privaten Krankenversicherung für das zweite Halbjahr 2005 sowie fünf Folgejahre der BZgA zur Verfügung gestellt werden (siehe Seite 72 f.), eröffnen die Möglichkeit, diese wichtige Kommunikationsschiene wieder systematisch zu nutzen. 48 Anzeigenserie 2005 Advertisements 2005 Anzeigenserie 2007 Advertisements 2007 Ein besonders aufmerksamkeitsstarker Spot konnte 2006 auf der Basis der Gemeinschaftsaktion zum WeltAids-Tag (siehe Seite 54 ff.) produziert und intensiv in den Kinos geschaltet werden: Airport mit Boris Becker. Seine Botschaft: Der Schutz vor HIV geht alle an – jeder kann und sollte dafür Verantwortung übernehmen. One particularly attention-grabbing spot was made in 2006 as part of the joint action to mark World AIDS Day (see pp. 54) and intensively shown in cinemas: Airport with Boris Becker. Its message was that protecting against HIV is everyone‘s concern and everyone can and should accept responsibility for it. Airport takes place at the security check-in at an airport. Boris Becker is asked by the security staff to empty all his pockets and finds a condom in his breast pocket. K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d BZgA Airport spielt am Flughafen im Bereich der Sicherheitskontrolle. Boris Becker, vom Flughafenpersonal zum Ablegen aller Tascheninhalte gebeten, findet in seiner Brusttasche ein Kondom. Dieses „Fundstück“ The involvement of celebrities like the comedian Kaya Yanar in Disco (“Was guckst Du?” 2003) (What are you looking at?) has also proved an effective method of reaching viewers and establishing the prevention message. A new approach has been followed 2005 in the purely typographical spots “Der Lauf der Dinge” (The way things go), Die Übertragung (Transmission) and Die schlimmen Folgen (Coming up soon) which set themselves distinctly apart from the normal sort of spot through their style. The concentration on written words and sound is particularly suitable for getting the protection message across clearly and unequivocally and for focusing the viewer‘s attention. M e d i e n Auch die Mitwirkung von Prominenten wie zum Beispiel des Comedian Kaya Yanar in Disco („Was guckst Du?“, 2003) hat sich als probates Mittel erwiesen, um die Zuschauer zu erreichen und die Schutzbotschaft zu platzieren. Ein neuer Weg wurde mit den rein typografisch angelegten Spots Der Lauf der Dinge, Die Übertragung und Die schlimmen Folgen gegangen, die sich aufgrund ihrer Umsetzung von den sonst gängigen Spots deutlich absetzen. Die Konzentration auf Schrift und Ton eignet sich besonders gut, um die Schutzbotschaft eindeutig zu kommunizieren und die Aufmerksamkeit für den Spotinhalt zu erhöhen. in reception behaviour, have had a distinct influence on the BZgA’s spot production. The earlier 1-minute spots have now given way to 30-second spots. There is also a constant search for innovative ideas and methods of retaining the attention of viewers, or acquiring new ones, for the prevention message. For example, the 2003 spot Der Ring (The Ring) was particularly effective in attracting the attention of audiences thanks to its stylistic references to “The Lord of the Rings” and its transmission prior to the launch of Part III of the feature film. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Spots sind die Spots heute nur circa 30 Sekunden lang. Zudem wird stets nach innovativen Ideen und Wegen gesucht, um die Aufmerksamkeit der Zuschauerinnen und Zuschauer für die Schutzbotschaft zu erhalten und neu zu gewinnen. So konnte beispielsweise der Spot Der Ring (2003) durch seine besondere, an die Filmtrilogie „Herr der Ringe“ angelehnte Fantasy-Machart und durch den Einsatz im Vorfeld des dritten Teils von „Herr der Ringe“ die Aufmerksamkeit der Zuschauer besonders intensiv gewinnen. Boris Becker und Dr. Elisabeth Pott Boris Becker and Dr. Elisabeth Pott TV- und Kinospot „Supermarkt“ Spot “Supermarket” TV- und Kinospot „Disco“ Spot “Disco” TV- und Kinospot „Der Ring“ Spot “The Ring” 49 Sendeplätze der TV- und Kinospots: Seit dem Start der TV- und Kinospots 1987, als diese damals innovativen Angebote einen besonders hohen Stellenwert hatten, ist die Zahl der jährlich produzierten Spots deutlich gesunken. Auch ihre Reichweite (TV wie auch Kino) wurde in den letzten Jahren teilweise deutlich geringer. Durch zusätzliche Mittel des PKV-Verbands (siehe Seite 72 f.) wird die Kommunikation in diesem Bereich seit 2005 wieder intensiviert. Die TV- und Kinospots sind mit ihren vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und ihrer hohen Reichweite ein besonders sichtbarer und unverzichtbarer Bestandteil der Aids-Kampagne. Die Spots werden in Form von bezahlten Kinoschaltungen, durch die kostenlose Ausstrahlung im Fernsehen und durch kostenpflichtige Diskothekenschaltungen verbreitet. Seit Beginn der Spotproduktion 1987 kooperiert die BZgA mit ARD und ZDF. Seit 1995 ist jedoch die Zahl der von öffentlich-rechtlichen Sendern kostenfrei ausgestrahlten TV-Spots deutlich zurückgegangen. Durch die Kooperation mit privaten TV-Sendern ab dem Jahr 1999 wurde aber eine neue Platzierungsmöglichkeit für die Spots geschaffen. Da die Spots von den Fernsehanstalten kostenfrei gesendet werden, hat die BZgA keine Einflussmöglichkeit auf Zeitpunkt und Häufigkeit der Ausstrahlung. Anreize zur häufigen Ausstrahlung können nur durch eine attraktive Machart der Spots gegeben werden. Im Jahr 2004 wurden so 880 kostenfreie Aids-Spot-Ausstrahlungen bei öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern erreicht. Im Jahr 2005 wurden 1.134 Spots zur Aids-Aufklärung kostenfrei gesendet. This immediately attracts curious looks from another passenger. But Becker copes with the situation and says, “Protection is important! I know what I‘m talking about!”. He conveys the protection message clearly and directly, his statement being lent special credibility as a result of well-publicised aspects of his personal life. Slots for TV and cinema spots: Thanks to their range of application and broad coverage, TV and cinema spots are a highly visible and indispensable component of the AIDS campaign. The spots are distributed in the form of paid-for cinema placements, gratis transmission on television and paid-for discotheque placements. Since the launch of TV and cinema spots in 1987, when these measures were innovative and enjoyed special prominence, the number of spots produced each year has dropped significantly. Their coverage (both for TV and cinema) has also been noticeably reduced in recent years. Since 2005, thanks to the additional funding from the PKV (see pp. 72), it has been possible once again to step up communication in this sector. Since spot production began in 1987 the BZgA has cooperated with the ARD and ZDF television channels. Since 1995, however, there has been a sharp reduction in the number of spots broadcast free of charge by the public broadcasting channels. Cooperation with commercial channels since 1999 created a new placement opportunity for the spots. As the television stations transmit the spots gratis, the BZgA has no influence on the times and frequency of transmission. Frequent placement can only be stimulated by making the spots as attractive as possible. In 2004, a total of 880 spots were transmitted by the public and commercial channels free of charge. In 2005 1,134 AIDS education spots were broadcast gratis. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e zieht den neugierigen Blick eines anderen Fluggasts auf sich. Doch er weiß damit umzugehen und erklärt: „Schutz ist wichtig! Ich weiß, warum!“. Er vermittelt diese Schutzbotschaft eindeutig und direkt, seine persönliche Lebensgeschichte verleiht der Aussage besondere Glaubwürdigkeit. 50 TV- und Kinospot „Leben, Lieben, Schutz vor HIV“, 2004 Spot “Life/love! Protection against HIV”, 2004 TV- und Kinospot „Der Lauf der Dinge“, 2005 Spot “The way things go”, 2005 TV- und Kinospot „Airport“, 2006 Spot “Airport”, 2006 Sendeplätze der Hörfunkpots: Allein 2005 strahlten mehr als 55 Radiosender die Hörfunkspots der BZgA kostenfrei aus. Kleine Sendeanstalten beteiligten sich dabei ebenso wie große, marktführende Privatradios. Zum Welt-Aids-Tag sendeten auch einzelne öffentlichrechtliche Radiostationen die Spots. Viele der beteiligten Sender richten sich vorwiegend an Jugendliche, einige aber auch an bestimmte Zielgruppen wie zum Beispiel an Homosexuelle. Dadurch werden besonders wichtige Zielgruppen der Aids-Aufklärung erreicht. Slots for the radio spots: In 2005 alone, more than 55 commercial radio stations in Germany broadcast the BZgA spots free of charge – small broadcasting outfits taking part along with the big market leaders. On K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d Radio spots The radio campaign has been a permanent component of the BZgA’s AIDS education programme since 1998. Every year, to mark World AIDS Day and in conjunction with the mach‘s mit campaign, the BZgA brings out a new CD featuring comedy and music spots. A lot of well-known performers from German radio and television have taken part in the radio campaign, demonstrating huge commitment and forgoing their fees. In provocative, dry and humorous ways, and each in their own unmistakable style, the performers point up the need for prevention with condoms. They know their – mainly young – audiences and interpret the prevention message with their own individual creativity. The originality of the spots, their range and diversity are an important element in convincing an increasing number of radio stations to take them over gratis and to broadcast them more frequently. The very positive image of the campaign is evident in the keen commitment of the artists, expressed every year in the great number of participants and spots produced. M e d i e n Hörfunkspots Die Hörfunkkampagne ist seit 1998 fester Bestandteil der Aids-Aufklärung der BZgA. Anknüpfend an mach’s mit, bringt die BZgA jedes Jahr zum Welt-Aids-Tag eine neue CD mit Comedy- und Musikspots heraus. Zahlreiche bekannte Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Hörfunk und Fernsehen – wie Hella von Sinnen, Hugo Egon Balder, Atze Schröder, Rüdiger Hoffmann, Guildo Horn, Anette Frier, Missfits und viele andere – haben sich in den vergangenen Jahren mit großem Engagement an der Hörfunkkampagne beteiligt und dabei auf ihre Gage verzichtet. Frech, trocken, humorvoll und in jedem Fall in ihrer eigenen unverwechselbaren Art machen die Künstler auf den notwendigen Schutz mit Kondomen aufmerksam. Sie kennen ihr – meist junges – Publikum und setzen die Schutzbotschaft mit ihrer persönlichen Kreativität um. Die Originalität der Spots, ihre Bandbreite und Vielfalt sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass immer mehr Radiosender die Spots kostenfrei in die Ausstrahlung übernehmen bzw. die Sendehäufigkeit erhöhen. Die starke Beteiligung der Künstler, die sich jedes Jahr in der Anzahl der Teilnehmer und der Vielzahl der Spots ausdrückt, macht das sehr positive Image der Kampagne deutlich. The showing of AIDS spots in up to 300 large discotheques, youth centres and music shops in Germany reaches primarily 14 to 29-year-olds. Within the discotheque programme run by the MUVI company, around three million young people a month see the AIDS spots. Thanks to its social commitment, MUVI does not charge the full placement fees. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Durch den Einsatz der Aids-Spots in bis zu 300 großen Diskotheken, Jugendtreffs und Musikshops in Deutschland werden vor allem 14- bis 29-Jährige erreicht. Im Rahmen des Diskothekenprogramms der Firma MUVI sehen monatlich circa drei Millionen Besucherinnen und Besucher die Aids-Spots. Dank ihres sozialen Engagements stellt die Firma nicht die vollen Schaltkosten in Rechnung. The peak period for showing AIDS spots in cinemas is World AIDS Day and the following weeks. The spots are seen in this way in up to 400 cinemas by mainly young audiences. They are also screened in the summer months, in open-air cinemas as well. BZgA Die Kinoschaltung der Aids-Spots findet jedes Jahr zum Welt-Aids-Tag und in den darauffolgenden Wochen ihren Höhepunkt. Auf diesem Weg werden die Spots in bis zu 400 Kinos vor einem mehrheitlich jungen Publikum gezeigt. Zudem werden sie in den Sommermonaten auch in Open-Air-Kinos gezeigt. 51 Hörfunkspots 2002, 2004 und 2005 Radiospots 2002, 2004 and 2005 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e Die Zahl der Spotschaltungen ist seit Beginn der Schaltungen von Jahr zu Jahr kontinuierlich gestiegen: Von 5.287 Ausstrahlungen im Jahr 1999 bis auf den bisherigen Höchstwert von 38.849 kostenfrei ausgestrahlten Spots im Jahr 2005. Diese Erhöhung bringt eine deutliche Steigerung der Spotwahrnehmung mit sich. Dies lässt sich in den Repräsentativbefragungen der BZgA nachweisen: 2001 hatten 35 Prozent der Befragten einen BZgA-Hörfunkspot bewusst wahrgenommen, 2002 waren es 39 und 2005 42 Prozent. 52 Die Hörfunkspots sind – ebenso wie die TV- und Kinospots – auch im Internet präsent (www.bzgaavmedien.de). Zum Welt-Aids-Tag platzieren viele Radiostationen die Spots auf ihrer eigenen Webseite, zudem verlinken verschiedene Jugend-Internetseiten zur BZgA. Durch die Verzahnung von Hörfunk und Internet wird eine größere Breitenwirkung erreicht. Auszeichnungen für die Hörfunkspots: 1999, 2000 und 2001 waren die Hörfunkspots der BZgA auf der „CD der Besten/Top-100 der Radiospots“ der ARD platziert. 2002 wurden die Spots Schlüsselreiz und Wat drüberziehn des Frauenduos Missfits im Rahmen des ARD Category Award mit dem „Silbernen Mikrofon“ im Bereich „Soziale Gemeinschaftsaufgaben“ ausgezeichnet. Die Spots So was will ich auch (RTL, Freitag-NachtTeam) und Zwischendurch (Ruth Moschner) erhielten im selben Jahr eine lobende Erwähnung. Auch bei der Verleihung des „Ramses“, ein Preis der privaten Rundfunkvermarkter, waren die Spots erfolgreich: 2000 bekam Alter Turnschuh von Lotto King Karl den Silbernen Ramses, 2002 erhielten die Missfits den Bronzenen Ramses in der Kategorie „Specials“ für Schlüsselreiz, Die Farbe, die ihm steht und Wat drüberziehn. Die Hörfunkkampagne wurde 2005 bereits zum dritten Mal in das „Jahrbuch der Werbung“ aufgenommen, das die interessantesten Werbekampagnen vorstellt und auszeichnet. World AIDS Day, certain public broadcasting stations also broadcast the spots. Many of the participating stations are chiefly aimed at young people, others at specific groups, such as homosexuals. Important target groups for AIDS education can be reached in this way. The number of spot placements has continually risen from year to year since the beginning: from 5,287 spot transmissions in 1999 to the peak to date of 38,849 spots broadcast free of charge in the year 2005. This rise produces a clear increase in spot perception, as evidenced by the BZgA’s representative surveys. In 2001, 35 percent of those questioned had consciously taken in a BZgA radio spot. The figure for 2002 was 39 percent and 2005 42 percent. The radio spots – like the TV and cinema spots – are also to be found on the Internet (www.bzga-avmedia.de). To mark World AIDS Day, many radio stations put the spots on their own websites, while various youth websites on the Internet provide links to the BZgA. The interlinking of radio and the Internet achieves a wider impact. Awards for the radio spots: In 1999, 2000 and 2001 the BZgA‘s radio spots were included on the “CD of the best/top 100 radio spots” issued by the ARD channel. In 2002 the spots Schlüsselreiz (Key Attraction) and Wat drüberziehn (Put something on) by the female duo Missfits were awarded the “Silver Microphone” in the ARD category award for “Social Teamwork”. In the same year, the spots So was will ich auch (I want one too) (RTL, Friday Night Team) and Zwischendurch (Quickie) (Ruth Moschner) received an honourable mention. The spots were also successful at the “Ramses” awards given by commercial radio advertisers: in 2000 the Alter Turnschuh (Old Trainer) by Lotto King Karl won the silver Ramses; in 2002 the Missfits won the bronze Ramses in the “Specials” category for Schlüsselreiz, Die Farbe, die ihm steht (His colour) and Wat drüberziehn. In 2005 the radio campaign was included for the third time in the “Advertising Yearbook”, which presents and honours the most interesting advertising campaigns. Für die Kommunikations- und Aufklärungsstrategie der BZgA hat dies weitreichende Konsequenzen. So tragfähig und wirksam die Präventionskampagne bisher auch war: Die vielfältig veränderten Rahmenbedingungen der HIV-/Aids-Prävention, neue Sichtweisen und Kommunikationsformen sowie die nachlassende Aufmerksamkeit für Aids und den Schutz vor HIV erfordern heute stärkere Impulse. Die zusätzlichen Mittel des PKV-Verbands (siehe Seite 72 f.) werden deshalb zunächst vor allem in die Verstärkung der reichweitenstarken Massenkommunikation investiert. Anfang 2006 konnte ein breites Spektrum an Medien präsentiert werden, die – aufeinander abgestimmt und sich gegenseitig verstärkend – deutlicher, umfassender und stärker kommunizieren. Bei den Anzeigen (siehe Seite 48) handelt es sich um Blickfänger wie „Zwei Drittel der Singles besitzen Kondome. Das übrige Drittel hat hoffentlich keinen Sex!“ oder „Es gibt eine Anlage, mit der Sie immer richtig liegen. Investieren Sie in Gummi!“. Mit dieser Anzeigenserie in der Publikumspresse richtet sich K a m p a g n e M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r Achieving these objectives will require not only providing people with information about HIV and other sexually transmitted diseases as well as about means of protection, but ensuring that people at risk integrate this knowledge into their sex life. Nowadays, many people no longer see AIDS and other sexually transmitted diseases as an issue that threatens them or to which they should pay much attention. What‘s more, the issue has largely disappeared from media coverage or is often perceived as a purely Third World problem. The optimistic attitude, sadly unfounded, that many people at risk are increasingly displaying towards HIV/AIDS must be corrected and HIV/AIDS once again taken seriously as a real threat which is also relevant to Germany. This has far-reaching consequences for the communication and education strategy of the BZgA. However robust and effective the prevention campaign has been, the raft of altered circumstances in which HIV/ AIDS prevention operates, the new forms of perception and communication, as well as the declining interest in the issue of AIDS and in protection against HIV, all demand intensified input. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Um diese Ziele zu erreichen, ist nicht nur die Vermittlung von Wissen über HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten sowie die Schutzmöglichkeiten nötig, sondern vor allem die Integration dieses Wissens in das Sexualleben der gefährdeten Menschen. Heute sehen viele Menschen Aids und sexuell übertragbare Krankheiten nicht (mehr) als ein Thema, das sie selbst bedroht oder dem sie Aufmerksamkeit schenken müssen. Dazu kommt, dass es aus den Medien weitgehend verschwunden ist oder oft nur als Thema für die Dritte Welt wahrgenommen wird. Der bei vielen Gefährdeten zunehmend zu beobachtende – leider unbegründete – HIV-/Aids-Optimismus muss reduziert und HIV/Aids wieder als auch in Deutschland relevante Gefahr ernst genommen werden. The mass media communication offensive of the BZgA from 2006 As part of the Federal Government‘s Action Plan on HIV/AIDS, the BZgA – together with its partners in prevention work – has set itself an ambitious goal: to reverse the trend, visible since 2000, of a marked rise in the number of new cases of HIV infection diagnosed. In addition, a significant reduction is to be achieved in the numbers of other sexually transmitted diseases (which can pave the way for HIV), which have also risen sharply in Germany since about 2000. The additional funds provided by the PKV (see pp. 72) are therefore being invested primarily in strengthening broad-coverage mass communication. From the end of 2005 a wide spectrum of coordinated and mutually reinforcing media have been introduced which communicate more clearly and more forcefully. BZgA Die massenmediale Kommunikationsoffensive der BZgA ab 2006 Die BZgA hat sich – zusammen mit ihren Partnern in der Prävention – für den von der Bundesregierung verabschiedeten Aktionsplan HIV/Aids ein anspruchsvolles Ziel gesetzt: Der seit 2000 beobachtete Trend zum deutlichen Anstieg der HIV-Neudiagnosen soll in den nächsten Jahren wieder umgekehrt werden. Außerdem sollen die Zahlen der anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (Wegbereiter auch für HIV), die seit etwa 2000 in Deutschland ebenfalls stark gestiegen sind, wieder gesenkt werden. 53 With advertisements (see p. 48) this involves attention-grabbing headlines like “Two-thirds of singles have condoms. Hopefully the other third doesn‘t have sex!” or “There‘s one investment that always pays off. Invest in rubber!”. With this advertisement series in the press the BZgA is chiefly addressing people who do not live monogamous lives. >> BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e >> 54 die BZgA vor allem an nicht monogam lebende Menschen. Bei den TV- und Kinospots (siehe Seite 48) geht die BZgA neue Wege. Es handelt sich um typografisch angelegte Spots, die sich aufgrund ihrer Umsetzung von den sonst gängigen Spots absetzen. Die Konzentration auf Schrift und Ton eignet sich besonders gut, um die Schutzbotschaft eindeutig zu kommunizieren und die Aufmerksamkeit für den Spotinhalt zu erhöhen. Ab Mai 2006 kommunizieren die völlig neu konzipierten Großplakatmotive der „Gemüsekampagne“ die zentralen Präventionsbotschaften. Auf den Motiven werden mittels Fotografie kleine Geschichten „erzählt“. Das Kondom als zentrale Botschaft für das Schutzverhalten steht im Mittelpunkt. Das Internetportal www.gib-aids-keine-chance.de mit den verschiedenen weiterhin auch einzeln zugänglichen thematischen Domains wurde ebenfalls komplett neu konzipiert und gestaltet. Es bündelt barrierefrei die zentralen Informationen und Angebote der Aids-Kampagne. Nicht zuletzt dient das Portal der Verzahnung mit vielen starken Partnern. Die BZgA setzt mit dieser Kommunikationsoffensive weiterhin auf Information und Vermittlung von Handlungsoptionen. Die tatsächliche Gefahr von HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wird – ohne unnötige Dramatisierung – realistisch und eindringlich dargestellt. Aufmerksamkeitsspitzen Der Welt-Aids-Tag 1. Dezember: Der 1988 erstmals von der Aids-Organisation der Vereinten Nationen UNAIDS ausgerufene Welt-Aids-Tag am 1. Dezember jeden Jahres ist auch im Rahmen der Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE von besonderer Bedeutung. An diesem Tag erreicht die öffentliche und mediale Präsenz With TV and cinema spots (see p. 48) the BZgA is breaking new ground with a new concept of typographical spots, which stand out stylistically as striking different from conventional spots. Concentrating purely on the written word and sound is particularly well suited to communicate the protection message unequivocally and to increase the audience‘s attentiveness to the message. Since May 2006 the new-concept supersize poster motifs of the “vegetable campaign” have been conveying the central prevention messages. By means of photographic technique the motifs each have “mini stories” to tell. The condom, as the key message for protective behaviour, is the focal point of each image. The www.gib-AIDS-keine-chance.de Internet portal, with its various thematic domains which remain individually accessible, has also been completely rethought and redesigned. It offers barrier-free access to the central information and measures of the AIDS campaign. Very importantly, the portal also serves to link the BZgA with many powerful partners. With this broad “communication offensive” the BZgA is even more concentrating on providing information and opening up courses of action. The realistic dangers of HIV and other sexually transmitted diseases are communicated realistically and forcefully – without over-dramatisation. Attention peaks World AIDS Day – December 1st: World AIDS Day, first proclaimed in 1988 by UNAIDS, the AIDS organisation of the United Nations, and held every year on December 1st, is of special significance in the context of the campaign GIB AIDS KEINE CHANCE (Don’t give AIDS a chance). It is the day on which the public and media awareness of AIDS reaches a peak. World AIDS Day is supported by a large number of regional events and accompanied by considerably intensified reporting in the media. In order to exploit and reinforce this effect, the BZgA undertakes special measures, tailored to the annual World AIDS Day slogan of UNAIDS. In 2004, World AIDS Day was dedicated to the subject of “Women and Girls, HIV and AIDS”. For the first time, the BZgA, the German AIDS Foundation (DAS) and German Die Gemeinschaftsaktion von BZgA, DAH und DAS zum Welt-Aids-Tag wurde ab 2005 deutlich erweitert. Die deutsche Umsetzung des Mottos „Gemeinsam gegen Aids. Wir übernehmen Verantwortung – für uns und andere“ verdeutlicht die Botschaft der Vereinten Nationen: „Nicht nur die Politik, sondern jeder Einzelne trägt Verantwortung für sich selbst und andere. Nur gemeinsam können wir im Kampf gegen HIV und Aids und für das Leben und die Gesundheit der Menschen Erfolge erzielen.“ Unterstützt wurden die drei großen bundesweit tätigen Aids-Organisationen 2005 von Tennisstar Boris Becker, Schauspielerin Christiane Paul, MTV-Moderator Patrice Bouédibéla und Boxweltmeisterin Regina Halmich, die sich – ohne Honorar – als prominente Botschafterinnen und Botschafter engagierten. 2006 bestand das prominente Botschafterteam aus Moderatorin und Designerin Verona Pooth, Schauspieler Benno Fürmann, Moderator und Comedian Thomas Hermanns sowie dem Sänger Samy Deluxe. K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d Since 2005 the joint action of the BZgA, DAH and DAS to coincide with World AIDS Day has been considerably expanded. The German implementation of the slogan “Together against AIDS. We take responsibility – for ourselves and for others” illustrates the message of the United Nations: “Not just politicians but every individual bears responsibility for himself and for others. Only together can we succeed in the fight against HIV and AIDS and for the life and health of people.” The three main nationwide acting AIDS organisations were supported in 2005 by tennis star Boris Becker, actress Christiane Paul, MTV presenter Patrice Bouédibéla and boxing world champion Regina Halmich, who were engaged – without payment – as celebrity ambassadors. In 2006 the celebrity ambassador team consisted of presenter and designer Verona Pooth, actor Benno Fürmann, presenter and comedian Thomas Hermanns and singer Samy Deluxe. M e d i e n 2005 zielte die UNAIDS mit ihrem Motto „Stop AIDS – Keep the Promise“ darauf, Regierungen, Institutionen, Gruppen und letztlich auch Individuen eindringlich klarzumachen, dass der Kampf gegen Aids und HIV überall weiter intensiviert werden und mit ausreichenden Investitionen, Ressourcen und politischem Willen ausgestattet werden muss. Deutschland gab und gibt dafür ein weltweit beachtetes Beispiel. In 2005, with its slogan “Stop AIDS – Keep the Promise”, UNAIDS aimed to make it unequivocally clear to governments, institutions, groups and ultimately individuals that the battle against AIDS and HIV must be further intensified worldwide and invested with adequate funds and resources and political will. Germany has set – and continues to set – an example in this that is respected all over the world. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 2004 war der Welt-Aids-Tag dem Thema „Frauen und Mädchen, HIV und Aids“ gewidmet. Zum ersten Mal wendeten sich die BZgA, die Deutsche AIDS-Stiftung (DAS) und die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) als die großen nationalen Akteure im Bereich Aids mit einem gemeinsamen Plakatmotiv an die Öffentlichkeit. Drei prominente Frauen, die Schauspielerin Hannelore Elsner, die Fernsehmoderatorin Bärbel Schäfer und Sängerin Sandy, Exmitglied der No Angels, traten gemeinsam mit ihrem Motto Wir wissen, was wir wollen: Leben! Lieben! Schutz vor HIV! an die Öffentlichkeit. Mit ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten verdeutlichten die Prominenten aus drei Generationen, warum für Mädchen und Frauen Aids gerade heute ein wichtiges Thema ist. Weltweit, aber auch in Deutschland. AIDS Help (DAH), the three main national bodies in the AIDS field, addressed the public with one mutuallyagreed poster. Three prominent women – actress Hannelore Elsner, television presenter Bärbel Schäfer and the singer Sandy, former member of “No Angels” – appeared before the public together with their motto Wir wissen, was wir wollen: Leben! Lieben! Schutz vor HIV (We know what we want: Life! Love! Protection against HIV!). These celebrities from three generations, with their very different personalities, drew attention to why AIDS has now become such an important subject for girls and women – worldwide, as well as in Germany. BZgA von Aids einen Höhepunkt. Der Welt-Aids-Tag wird von einer Vielzahl von regionalen Aktionen getragen und von deutlich verstärkter Berichterstattung in den Medien flankiert. Um diesen Effekt zu nutzen und zu verstärken, gibt es – passend zum von der Welt-AidsKampagne seitens UNAIDS vorgegebenen Motto – jeweils spezielle Angebote der BZgA. Plakat zum Welt-AidsTag 2005 Poster World AIDS Day 2005 Anzeige zum Welt-Aids-Tag 2004 Ad World AIDS Day 2004 55 K a m p a g n e Vor allem die nochmals erweiterte Präsenz im Internet und die 2005 erstmals mit der Unterstützung des Verbands der Privaten Krankenversicherung (PKV) und dem Fachverband Außenwerbung (FAW) ermöglichte bundesweite Großplakatierung (mehr als 25.000 Großplakatflächen mit hohem Aufmerksamkeitswert) löste eine umfangreiche Presse- und Medienresonanz aus und regte zudem auf regionaler und lokaler Ebene eine Fülle von Aktionen an. Neben FAW und PKV unterstützten wiederum auch die Firmen Boomerang und novum die Welt-Aids-TagsAktion mit der kostenlosen Verteilung von je über 1,5 Millionen Postkarten mit dem Aktionsmotiv. M a ß n a h m e n d e r Die BZgA stellt zum Welt-Aids-Tag vor allem Initiativen vor Ort gezielte Serviceangebote und – nicht zuletzt auch zur Unterstützung und Anregung von eigenständiger Medienberichterstattung – aktuelle Hintergrundmaterialien zur Verfügung. Zunehmend gewinnt dafür die BZgA-Internetplattform www.welt-aids-tag.de an Bedeutung. Mit ihr wird gleichzeitig die Durchführung lokaler Aktionen erleichtert und dem Thema Aids zusätzliche öffentliche Aufmerksamkeit gesichert. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d Aktionen zum Valentinstag – Blumen als Botschafter für Safer Sex: 2004 fand zum ersten Mal eine Gemeinschaftsaktion der BZgA und florist, der Fachzeitschrift der deutschen Floristen, statt. Unter dem Motto Mit Liebe schenken (ein mach’s-mit-Motiv) wurde von den teilnehmenden Händlerinnen und Händlern gemeinsam mit der Liebesbotschaft zum Valentinstag am 14. Februar auch die Botschaft „Verantwortung und Schutz“ als Motivation für Safer Sex transportiert. Angeboten wurden dafür eigens für diese Aktion entworfene Blumensträuße. Blumen als Botschafter und Sympathieträger zu nutzen kam insbesondere bei jüngeren Zielgruppen sehr gut an. To coincide with World AIDS Day the BZgA makes available – especially to local initiatives – targeted service measures and topical background information materials – not least to support and stimulate independent media coverage. Increasingly important in this respect is the BZgA Internet platform www.welt-AIDS-tag.de, which facilitates the implementation of local measures and at the same time attracts additional public attention to the AIDS issue. St. Valentine’s Day promotions – flowers as ambassadors for safer sex: 2004 saw the first joint action by the BZgA and florist, the trade magazine for German florists. Under the slogan Mit Liebe Schenken (Giving with love) – a familiar mach‘s mit motif – the message of “Responsibility and Protection” was conveyed together with the message of love on St. Valentine’s Day on 14th February by participating florists as a motivation for safer sex. The florists also created bouquets specially designed for the campaign. Using flowers as messengers and signals of affection proved particularly popular among younger target groups. In 2005, the St. Valentine’s Day action promoted Frühlingsgefühle (“Spring feelings”) – another mach‘s mit motif – and found even greater acceptance among florists and in the media. A particularly emotioncharged motif followed in 2006: Für Engelchen und Teufelchen (For little angels and little devils). This BZgA 2005 wurde die Valentinsaktion unter dem Motto Frühlingsgefühle (ebenfalls ein mach’s-mit-Motiv) fortgeführt und fand noch mehr Resonanz bei Floristengeschäften und in den Medien. 2006 folgte mit Für Engelchen & Teufelchen ein besonders emotionales Motiv. In 2005, the expanded Internet presence and the nationwide poster campaign supported for the first time by the Association of Private Health Insurers (PKV) and the Association of Outdoor Advertisers FAW (more than 25,000 supersize hoardings with high attention value) created widespread press and media resonance and in addition stimulated a wealth of measures at regional and local level. Alongside the FAW and the PKV, World AIDS Day was also supported by the Boomerang and Novum companies which each distributed cost-free over 1.5 million post cards bearing the campaign motif. 56 Plakat zum Welt-AidsTag 2006 Poster World AIDS Day 2006 Motive der Valentinsaktionen 2006 und 2007 Motifs for St. Valentine‘s promotions 2006 and 2007 Postkarte 2006 „Für Engelchen & Teufelchen“ Postcard 2006 “For little angels and little devils” Postkarte 2007 „Auch für junges Gemüse!“ Postcard 2007 “For young sprouts too!” PERSONAL COMMUNICATION K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d PERSONALE KOMMUNIKATION Go for Gold – the German Olympic team on the condom winners’ podium: Starting with the 2000 Olympic Games, the BZgA collaborated with the National Olympic Committee for Germany (NOK) in providing the men and women athletes and their coaches and support staff in the Olympic team with a small, specially-designed packet of condoms, bearing the Go for Gold motif from the mach‘s mit campaign. The aim was to make a contribution to promoting health, in the Olympic Village as elsewhere. This media-effective action has since been repeated at all subsequent Olympic Games and was the starting point for long-term cooperation with sports associations and clubs (for details see pp. 69). This level of the AIDS prevention campaign is directed at specific target groups and addresses people directly and individually, aiming at depth of effect. Personal communication provisions aim at: 1 zum Dialog anregen, Sprachlosigkeit und Kommunikationsbarrieren mindern; 1 selbstbestimmtes, verantwortliches Verhalten stärken; 1 den Informationsstand über Aids stabilisieren und vertiefen; 1 zum solidarischen und angstfreien Umgang mit Aids-Kranken und HIV-Infizierten ermutigen; 1 Probleme im Umgang mit Kondomen offen kommunizieren und 1 dabei Lösungen möglichst lebensnah anbieten. 1 stimulating dialogue and reducing discussion blocks and communication barriers, 1 strengthening self-determined and responsible behaviour, 1 stabilising and reinforcing knowledge of AIDS and protection, 1 encouraging solidarity and fear-free treatment of people suffering from AIDS and HIV infection, 1 communicating openly about problems in the use of condoms, 1 and offering solutions that are as realistic as possible. BZgA Diese Ebene der Kampagne zur Aids-Prävention richtet sich an spezielle Zielgruppen und spricht Menschen direkt und individuell an. Sie setzt so vor allem auf Tiefenwirkung. Die personalkommunikativen Angebote sollen: M e d i e n Go for Gold – das deutsche Olympiateam auf dem Kondom-Gewinnertreppchen: Beginnend mit den Olympischen Spielen 2000, stattete die BZgA in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK) die Athletinnen und Athleten sowie die sie betreuenden Personen im Olympiateam mit einem kleinen, speziell dafür entwickelten Kondompäckchen mit dem Go-for-Gold-Motiv aus der mach’s-mit-Kampagne aus, um einen Beitrag zur Gesundheitsförderung auch im Olympischen Dorf zu leisten. Diese medienwirksame Aktion wurde seitdem bei allen Olympischen Spielen wiederholt und war der Ausgangspunkt für eine auf Dauer angelegte Kooperation mit Sportverbänden und -vereinen (siehe Seite 69 f.). time, the Federal Health Ministry also took part in the promotion, thereby helping to achieve greater media resonance. With a specially designed bouquet of flowers and vegetables the Valentine‘s Day promotion for 2007 draws on the motif Auch für junges Gemüse (For young sprouts too!) from the current “vegetable” poster campaign (see pp.39). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Auch die Bundesgesundheitsministerin beteiligte sich an der Aktion und verschaffte ihr damit eine größere Medienresonanz. 2007 nimmt die Valentinsaktion mit einem speziell kreierten Blumen-und-Gemüse-Strauß mit dem Motiv Auch für junges Gemüse Bezug auf die aktuelle „Gemüse“-Plakatkampagne (siehe Seite 39 ff.). Kondombox „Go for Gold!“ Box with condom “Go for Gold!” 57 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e Pro Jahr besuchen circa 40.000 die Mobilausstellung „LIEBESLEBEN“ Annually some 40,000 people visite the mobile exhibition “LIEBESLEBEN” 58 Ein großer Teil der personalen Kommunikation wird durch Public Private Partnerships (Kooperation zwischen Firmen und nichtstaatlichen Institutionen) mit der BZgA als staatlicher Agentur unterstützt und setzt auf umfassende, nachhaltig angelegte Kooperation mit Fachkräften. Wanderausstellung LIEBESLEBEN Die mobile Großausstellung LIEBESLEBEN wird seit 1994 (Ersteinsatz auf dem Bonner Münsterplatz) und seit 2003 mit vollständig neuer Konzeption bis zu viermal pro Jahr auf zentralen Plätzen größerer Städte für jeweils circa zehn Tage direkt vor Ort eingesetzt. Die BZgA bezieht dabei die lokalen Strukturen der AidsPrävention, Sexualpädagogik und Beratung intensiv mit ein. Diese dichte Vernetzung fördert Synergien und unterstützt regionale Angebote. Sie stärkt vor allem die Nachhaltigkeit der Präventionseffekte. Pro Jahr besuchen circa 40.000 Menschen die Ausstellung. Gleichzeitig werden circa 700 Multiplikatoren unmittelbar erreicht und etwa 600 Gruppen (überwiegend Schulklassen, aber auch Erwachsene) betreut. Darüber hinaus werden durch die begleitende Presse- und Medienarbeit zu LIEBESLEBEN mehrere Millionen Menschen über die Ausstellung und ihre Themen mittelbar informiert. Inhalts- und Einsatzkonzept der Ausstellung werden regelmäßig überprüft, aktualisiert und so an neue Erfordernisse angepasst. A major part of personal communication is supported by public-private partnerships (cooperation with firms and NGOs) with the BZgA as the government body – and is based on extensive and long-term cooperation with specialist staff. Exhibition LIEBESLEBEN (LOVE LIFE) The large mobile exhibition LIEBESLEBEN (LOVE LIFE) was first mounted 1994 in Bonn’s well known cathedral square. Since 2003 it has been completely redesigned and is staged for ten days annually in central squares of four major cities. In mounting these events, the BZgA intensively involves the local structures for AIDS prevention, sex education and counselling. This close networking promotes synergies and supports regional measures. Above all, it reinforces the durability of the prevention effect. Some 40,000 people visit the exhibition annually. At the same time, more than 700 multiplicators are directly reached and about 600 groups are catered for – mainly school classes, but adults as well. In addition, several million people receive direct information about the LIEBESLEBEN exhibition and its subject matter by means of the accompanying media coverage. The content and concept for using the exhibition are regularly monitored, updated and thereby adapted to new requirements. Queries and contacts welcome: The BZgA provides all applicant groups with qualified guides, who convey information, answer questions, give explanations and stimulate discussion. LIEBESLEBEN is a venue for communication and dialogue about the whole spectrum of love, desire, partnership, AIDS, tolerance and solidarity. Rather than offering patent recipes, it provides stimulation for self-determined and responsible behaviour – a key to effective, long-term prevention. Der Mitmach-Parcours gibt nachhaltige Impulse zur aktiven Auseinandersetzung mit den Themen Verhütung, Übertragungswege, Schutz vor HIV und Leben mit HIV. Spielerisch lernen Jugendliche und junge Erwachsene in der Kleingruppe mit ihren Fragen und Ängsten zu Sexualität, Verhütung und HIV umzugehen. Mittels Pantomime und anderer Spiele erreichen die Moderatorinnen und Moderatoren eine Atmosphäre der Offenheit, in der sich die Teilnehmenden mitteilen, über Ängste reden und Fragen stellen können, was ihnen in ihrer alltäglichen Umgebung oft sehr viel schwerer fiele. Lehrkräfte der beteiligten Schulen erhalten eine Fülle von Anregungen und praktische Unterstützung, wie sie diese Themen zukünftig besser in ihren Unterricht integrieren können. Wichtige Dimension – die Kooperation vor Ort: Jeder Einsatz des Mitmach-Parcours ist ein Kooperationsprojekt. Vor Ort werden Partner gesucht, die den Parcours mitbetreuen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Einrichtungen fungieren während An important dimension – local cooperation: Every deployment of the Mitmach-Parcours is a cooperative project. Local partner organisations are sought to help with the trail game and their staff function as co-moderators. The relevant know-how is conveyed in a preliminary course run by trained prevention d e r M a ß n a h m e n u n d M e d i e n The Mitmach-Parcours provides intense, long-lasting stimulation to active discussion of and thought about the subjects of contraception, means of transmission, protection against HIV and living with HIV. Following this trail, youngsters and young adults in small groups learn (e.g. through play) how to cope with their questions and concerns about sexuality, contraception and HIV. Using mime and games, the moderators create an open atmosphere in which participants can talk easily, discuss their anxieties and ask questions – which is often much more difficult in their everyday ambience. School teachers are given lots of ideas and practical support on how they can better integrate these subjects into their classes in future. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA-Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe & Sexualität Der heutige Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe & Sexualität wurde erstmals 1992 zunächst als „AidsRallye“ eingesetzt. Heute werden mit circa 50 Einsätzen des Mitmach-Parcours jährlich rund 15.000 Jugendliche und junge Erwachsene erreicht. Die wichtigsten Zielgruppen sind Schulklassen, Auszubildende aus allen Berufen und Sparten, aber auch zum Beispiel Bundeswehrangehörige und Krankenpflegepersonal. The BZgA’s Mitmach-Parcours (Join-in Trail) on AIDS, Love and Sexuality Today’s Mitmach-Parcours zu AIDS, Liebe & Sexualität (Join-in Trail on AIDS, Love and Sexuality) was first featured in 1992 as the “AIDS-Rallye”. Nowadays, 15,000 youngsters and young adults are reached through some 50 deployments a year of the Mitmach-Parcours. The main target groups are school classes, trainees from all trades and professions and other relevant groups such as military and healthcare personnel. BZgA Fragen und Berühren erlaubt: Die BZgA stellt jeder angemeldeten Gruppe qualifizierte Beraterinnen und Berater zur Seite. Diese informieren, gehen auf Fragen ein, erklären oder geben Anregungen zur Diskussion. LIEBESLEBEN ist ein Ort der Kommunikation und des Dialogs über das ganze Themenspektrum von Liebe, Lust, Partnerschaft, Aids, Toleranz und Solidarität. Die Ausstellung vermittelt keine Patentrezepte, sondern Anregungen für selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Handeln – ein Schlüssel für langfristig wirksame Prävention. K a m p a g n e Der „MitmachParcours“ erreicht circa 15.000 Jugendliche pro Jahr The join-in trail reaches some 15,000 youngsters annually 59 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e der Durchführung als Komoderatoren. Geschulte Präventionskräfte im Auftrag der BZgA vermitteln in einem Einstiegskurs das dazugehörige Know-how. Häufig wird die Initiative der BZgA als Auftakt für eigene Aktivitäten der Kooperationspartner genutzt. Damit wird ein wesentliches strategisches Ziel der personalkommunikativen Angebote der BZgA erreicht: nämlich die Förderung der Vernetzung, Unterstützung und Qualifizierung der Eigenaktivitäten und damit der Nachhaltigkeit der Aids-Prävention vor Ort. 60 Adaptation des BZgA-Mitmach-Parcours in andere kulturelle Kontexte: Im Rahmen ihrer Kooperation haben die BZgA und die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Jahr 2003 die Adaptation des erfolgreichen BZgA-Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe & Sexualität beschlossen, um dessen Konzept, Inhalte und Wirkweisen auch in/auf andere kulturelle Kontexte zu übertragen. Die GTZ schlug fünf ausgewählte Länder (Äthiopien, El Salvador, Mongolei, Mosambik, Russische Föderation) als Modellregionen für die Adaptation vor. Die GTZ beauftragte die BZgA mit der Planung und Realisierung von drei aufeinander aufbauenden Qualifizierungsseminaren für Teilnehmende aus den fünf Ländern. Diese Seminare führten erfolgreich zum Ziel: Die daraus resultierenden adaptierten Länder-Parcours sind seit 2004 im Einsatz. Seitdem konnten in mehreren weiteren Ländern erfolgreich jeweils spezifische Adaptationen des Parcours umgesetzt werden. Damit künftig noch mehr Länder das Mitmach-ParcoursKonzept nutzen und von den Adaptationserfahrungen profitieren können, haben BZgA und GTZ ein Informationspaket für Fachkräfte in der internationalen AidsPrävention in deutscher und englischer Sprache entwickelt. Das Informationspaket besteht aus einem Handbuch, das die Inhalte des Mitmach-Parcours, die Qualitätsstandards und die Erfahrungen der Anpassungsprozesse praxisorientiert bündelt. Ein dazugehörender consultants commissioned by the BZgA. This BZgA initiative often serves as a prelude to independent activities on the part of the cooperating partners. This fulfills an important strategic aim of the BZgA‘s personal communication provision: namely, the promotion of networking, support and qualification for independent activities – and thereby a long-lasting support for the local AIDS prevention. Adaptation of the BZgA’s Mitmach-Parcours to other cultural contexts: In the year 2003, on the basis of their cooperation agreement, the BZgA and Germany’s Technical Cooperation Agency (GTZ, Gesellschaft für technische Zusammenarbeit), decided to adapt the BZgA’s successful Join-in Trail on AIDS, love and sexuality in order to make its concept, content and modus operandi suitable for use in other cultural contexts. The GTZ proposed five countries (Ethiopia, El Salvador, Mongolia, Mozambique and the Russian Federation) as model regions for the adaptation. The GTZ commissioned the BZgA with the planning and execution of three graded seminars for training participants from the five countries. The seminars were successfully concluded and the resulting Parcours adaptations have been implemented in the pilot countries since 2004. Since then the Parcours has been further adapted for several other countries and successfully implemented in them. To enable even more countries to use the MitmachParcours concept and to benefit from the experience with the various adaptations, BZgA and GTZ have produced an information pack in English and German for staff working internationally in AIDS prevention. The information pack comprises a practice-oriented manual containing the elements of the Mitmach-Parcours, quality standards and a summation of the experience gained during the process of adaptation. An accompanying film illustrates the BZgA‘s German MitmachParcours and its the various adaptations in the pilot regions. A brochure gives the key data relating to the project. With this provision the BZgA and the GTZ want to encourage further countries to develop and use the Mitmach-Parcours for themselves in the future. AIDS education in schools Comprehensive sex and AIDS education falls within the remit of health education and promotion in schools. Surveys show that nowadays nearly all pupils in school receive information on the subject of AIDS JugendFilmTage Die JugendFilmTage bieten Schulklassen und ihren Lehrkräften seit 2001 kostenlose Kinobesuche zu den Themen Freundschaft, Liebe, Sexualität und HIV/Aids/ STD an. Auch die BZgA-Kinospots werden im Rahmen des Programms gezeigt. Entscheidender Konzeptbestandteil der JugendFilmTage ist die enge Vernetzung der Akteure vor Ort: Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen arbeiten bei der Vorbereitung und Durchführung mit der BZgA zusammen. Dabei werden sie durch didaktische Angebote in Form von Seminaren und Printmedien zur Vor- und Nachbereitung unterstützt. So wird die sexualpädagogisch kompetente Begleitung durch Lehrkräfte und damit die Nachhaltigkeit der Intervention gesichert. Vor und nach den Spielfilmen bieten Mitmach- und Gewinnaktionen Gelegenheit, sich mit den Themen auseinanderzusetzen und so die Wirkung zu verstärken. They are supported in this through didactic provision in the form of seminars and printed and online materials to aid preparation and follow-up work. These help the teachers qualified in sex education who accompany the events to ensure a lasting effect. Before and after the feature films, join-in games and competitions provide an opportunity to discuss the subject, thus reinforcing the impact. The willingness of cinema managers to make their cinemas available free of charge is essential. A very committed partner, the CinemaxX cinema chain, has been won over for this purpose. K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n A crucial component of the Youth Film Festival concept again is close networking between those involved locally; counselling centres and self-help groups work with or with support by the BZgA on preparing and running the events. u n d The Youth Film Festivals (JugendFilmTage) Since 2001, the Youth Film Festivals (JugendFilmTage) have been providing school classes and their teachers with free film showings on the themes of Friendship, Love, Sexuality and AIDS/STD. The BZgA’s own cinema spots also form part of the programme. M e d i e n 2005 wurde in der Bund-Länder-Arbeitsgruppe der BZgA mit der Erarbeitung eines umfassenden Konzepts zur Sexualaufklärung für die Jahrgangsstufen fünf bis 13 begonnen, in das die Aufklärung über Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten integriert ist. Ziel ist es, bundesweit einheitliche Unterrichtsmaterialien zu erstellen. In 2005 the Federal-Regional Working Group of the BZgA began work on a comprehensive sex education concept for school year-groups five to 13, in which education about AIDS and other sexually transmitted diseases is integrated. The aim is to produce uniform teaching materials for the same age-groups nationwide. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Aids-Aufklärung in Schulen Eine umfassende Sexual- und Aids-Aufklärung ist Aufgabe schulischer Gesundheitserziehung und -förderung. Umfragen zeigen, dass heute nahezu alle Schülerinnen und Schüler in der Schule Informationen zum Thema „Aids“ erhalten (deutlich über 90 Prozent). Die Materialien, die die BZgA speziell für den Unterricht in Schulen erstellt, sind seit Beginn wichtiger Teil des Kampagnenangebots und werden ständig aktualisiert. (well over 90 percent). The materials which the BZgA produces specially for use in the classroom have been an important part of the campaign measures from the very beginning and are constantly updated. BZgA Film illustriert den deutschen BZgA-Mitmach-Parcours und dessen „Länder-Varianten“ in Äthiopien, El Salvador, der Mongolei, Mosambik und in der Russischen Föderation. Eine Broschüre informiert über die wichtigsten Eckdaten des Modellprojekts. Mit diesem Angebot wollen BZgA und GTZ weitere Länder motivieren, ebenfalls Mitmach-Parcours zu entwickeln und einzusetzen. 61 Zentral ist die Bereitschaft der Kinobetreiber, ihr Kino kostenlos zur Verfügung zu stellen. Mit der Kinokette CinemaxX konnte dafür ein besonders engagierter Partner gewonnen werden. Unterrichtsmaterialien Teaching materials JugendFilmTage Youth Film Festival Ab 2004 wurden die JugendFilmTage auf der Grundlage der positiven Erfahrungen und wegen der hohen Nachfrage konzeptionell weiterentwickelt, um mit größerer Eigenständigkeit vor Ort mehr Städte einbeziehen zu können. Regionale Kooperationspartner können über das Internet (www.gib-aids-keine-chance.de) das Angebotspaket JugendFilmTage, Sexualität, Liebe, Freundschaft, HIV/Aids bestellen. Die BZgA stellt Bewerbungsmaterialien, den Internetleitfaden, eine telefonische Beratung sowie einen kleinen Zuschuss für Mitmachaktionen zur Verfügung. Die Präventionsfachkräfte vor Ort realisieren eigenständig einen Workshop für Lehrkräfte, Filmvorführungen samt Mitmachaktionen in Kinos sowie gegebenenfalls im Vorfeld einen mach’s-mit-MotivWettbewerb für Schulklassen. In einigen Regionen werden die JugendFilmTage zu einer „Landestour“ mit einem überregionalen Planungsworkshop als Ausgangspunkt gebündelt. Das heutige Konzept der Vernetzung, Nachhaltigkeit und Einbeziehung einer Vielzahl von Partnern sowie die konzeptuelle Weiterentwicklung mit verstärkter Verantwortungsübernahme vor Ort haben zu einer steigenden Nachfrage und Durchführung von JugendFilmTagen geführt. Konnten in den Anfangsjahren pro Jahr in jeweils zehn Städten JugendFilmTage angeboten werden, stieg diese Zahl 2005 auf über 50. Insbesondere ist es gelungen, die JugendFilmTage nicht nur in großen Städten zu implementieren, sondern BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e Der Start der JugendFilmTage bietet eine gute Plattform für Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der beteiligten Institutionen. Sie bieten so auch die Möglichkeit für die politisch zuständigen Persönlichkeiten aus Verwaltung und Politik, ihr Engagement zur Aids-Prävention zu zeigen und Impulse für die zukünftige Arbeit zu geben. The start of a Youth Film Festival offers a good platform for the media and public relations work of the local institutions involved. It also presents an opportunity for local political personalities to show their commitment to AIDS prevention and initiate productive stimuli for future work. On the basis of the experience gained and the very high demand for the event, the concept for the Youth Film Festival was further developed to allow for greater local independence and to include more cities. Regional cooperating partners can order the Youth Film Festival package on Sexuality, Love, Friendship and HIV/AIDS via the Internet (www.gib-AIDS-keine-chance.de). The BZgA provides application documents, the Internet guide, telephone advice and minor expenses for supporting cooperative events. Local prevention specialists prepare their own workshop for teachers, the film showings and accompanying events in the cinema, and many of them also a supplementary mach‘s mit motif competition for the school classes. Today‘s concept of networking, long-term effect and the involvement of a range of partners, as well as the further development of the concept to lay greater emphasis on local responsibility, have led to a growing demand for and use of the Youth Film Festival. In the early years, the festivals were held in ten cities per year; in 2005 this figure rose to over 50. In particular, the Youth Film Festival takes place now not just in cities but also in smaller and medium-sized towns throughout the whole of the Federal Republic. This is especially important because in such towns the festivals enjoy even greater local prominence and therefore also media coverage, which supports their long-term preventive effect. The total number of participants (pupils and teachers) has risen rapidly: from around 17,000 in 2001 and 35,000 in 2004 to around 50,000 in 2005. A new project began in 2006 on the German-Polish border, where many organisations are involved in cross-border STD prevention activities. In this context, pilot projects are underway to incorporate the tried and trusted concept of the Youth Film Festival in local efforts. 62 Bewerbungsfolder „JugendFilmTage“ Folder “Youth Film Festival” K a m p a g n e d e r BZgA Die Nachfrage nach diesem persönlichen, anonymen Beratungsangebot ist groß: Pro Jahr werden jeweils etwa 20.000 Gespräche geführt. Dabei sind Gespräche bis zu einer Stunde Länge nicht ungewöhnlich. Etwa zwei Drittel der Anrufe sind von besorgten Männern, die sich am häufigsten über mögliche Ansteckungswege beim Sex, über die Risiken bestimmter Sexualpraktiken und über den Kondomgebrauch informieren. Anrufende Frauen sorgen sich eher um vermutete Ansteckungsgefahren bei Kindern und im Familienalltag. Wichtig ist, dass die Telefonate der Klärung und Beruhigung dienen und die Anrufenden, falls notwendig, zur längerfristigen Beratung an eine Beratungsstelle vor Ort weitervermittelt werden können. M a ß n a h m e n Demand for this personal, anonymous counselling is great: around 20,000 calls are answered annually – and conversations lasting up to an hour are not uncommon. About two-thirds of the calls are from worried men, generally seeking information on possible sources of infection in sexual intercourse, on the risks of certain sexual practices and on the use of condoms. Women calling in are more likely to be anxious about possible risks of infection for children and in everyday family life. The important point is that the telephone calls serve to inform callers and set their mind at rest, and can, if necessary, help them to obtain more longterm advice at a local counselling centre. u n d Persönliche und anonyme Telefonberatung Seit Beginn der Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE ist die persönliche und anonyme Telefonberatung in der BZgA eine wichtige Ergänzung der massenmedialen Aids-Aufklärung. Sieben Tage in der Woche wird zu allen Fragen rund um Safer Sex, HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten beraten. Dazu gehören auch psychosoziale Aspekte, Sofortmaßnahmen nach Risikokontakten oder die „HIV-Postexpositionsprophylaxe“ (HIV-PEP). Alle Beraterinnen und Berater verfügen über medizinische und psychosoziale Expertise, werden regelmäßig fortgebildet und sind auch online unter www.aidsberatung.de erreichbar. Die Aids-Beratung ist unter der gut merkbaren und kommunizierbaren Servicerufnummer 01805 - 555 444 zu erreichen. Diese wird über sämtliche Kampagnenmedien publiziert. M e d i e n Eine neues Projekt begann 2006 an der deutschpolnischen Grenze: Im Rahmen der dort von vielen Akteuren getragenen Aktivitäten zur grenznahen und grenzüberschreitenden STD-Prävention wird in der Vor-Ort-Praxis modellhaft auch die Übertragung des bewährten JugendFilmTage-Konzepts erprobt. The BZgA‘s personal and anonymous telephone counselling Since the start of the GIB AIDS KEINE CHANCE (Don‘t Give AIDS a Chance) campaign, the BZgA’s personal and anonymous telephone counselling has been an important element in supplementing mass media AIDS education. Counselling is offered seven days a week on all questions concerning safer sex, HIV, AIDS and other sexually transmitted diseases. This includes psycho-social aspects, immediate measures following risky contacts (e.g. HIV post-exposure prophylaxis, PEP). All counsellors, who have medical and psycho-social expertise and undergo regular in-service training, are also reachable online at www.AIDSberatung.de. AIDS counselling is available in Germany under the service line 01805 - 555 444, a number that is easy to remember and is featured in all campaign media. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : inzwischen fast flächendeckend auch in kleineren und mittleren Städten der gesamten Bundesrepublik. Dies ist auch deswegen von besonderer Bedeutung, weil in solchen Städten JugendFilmTage einen noch höheren lokalen (und medialen) Stellenwert haben, der den präventiven Effekt nachhaltig stützt. Die GesamtTeilnehmerzahlen (Schüler und Lehrer) wuchsen dynamisch: von circa 17.000 (2001) über 35.000 (2004) bis circa 50.000 (2005). 63 www.aidsberatung.de Website for online-counselling Die Kommunikation über das „neue Medium“ Internet gewann in den letzten Jahren schnell eine wachsende Bedeutung auch für die Kampagne: Sowohl die Reichweite und Verfügbarkeit in der Bevölkerung als auch die technischen Möglichkeiten (zum Beispiel Datenübertragungsgeschwindigkeit) nehmen dynamisch zu. Für die Aids-Prävention ist das Internet mit seiner einzigartigen Kombination von massenkommunikativer und individueller (interaktiver) Ansprache von grundsätzlicher Bedeutung. Im Jahre 2005 wurden allein auf den BZgA-Webseiten zu Aids insgesamt mehr als 15 Millionen Pageimpressions und damit eine im Wettbewerbsvergleich sehr hohe Nutzung registriert. Dazu kommt das komplementäre sexualpädagogische Angebot von www.loveline. de, bei dessen Ansprache der Jugendlichen auch Aids und Safer Sex eine große Rolle spielen und das ebenfalls sehr rege genutzt wird. Den ersten Auftritt im Internet hatte GIB AIDS KEINE CHANCE bereits 1996. In den Folgejahren wurde das Angebot massiv erweitert. 2005 erfolgte ein großer Relaunch, der das Online-Gesamtangebot der BZgA zu HIV und anderen STD konzeptuell weiterentwickelte, aktualisierte, ausbaute, verstärkt vernetzte und barrierefrei machte. Das Portal www.gib-aids-keine-chance.de stellt heute das zentrale Internetangebot der BZgA zu Aids/STD dar. Zielgruppe sind Erwachsene, insbesondere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (zum Beispiel Lehrkräfte, Beratungskräfte). Mit zeitgemäßen und attraktiven Features, zum Beispiel der Präsentation von TV- und Radiospots, ausführlichen Informationen, Service- und Beratungsangeboten sowie zielführenden Links werden die vielfältigen Wünsche der Userinnen und User erfüllt. Die Internetkommunikation wird mit weiteren Angeboten für unterschiedlichste Usergruppen auch zukünftig konsequent ausgebaut. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e INTERNET INTERNET Communication via the “new” medium of the Internet has rapidly gained importance in the campaign over recent years; there has been a dynamic development in both coverage and availability to the public, as well as in the technical options (e.g. the speed of data transfer). With its unique combination of mass communication and individual (interactive) contact, the Internet is of fundamental importance for purposes of AIDS prevention. In 2005, the BZgA websites on AIDS alone registered a total of over 15 million page impressions (p.i.), denoting very high use in the competition for attention. The complementary sex education provision at www.loveline.de aimed at young people, in which the subject of AIDS plays a considerable part, is also used very intensively. GIB AIDS KEINE CHANCE first appeared on the Internet as early as 1996. This provision was massively extended in the years that followed. A major relaunch in 2005 further developed the concept of the BZgA‘s overall online provision regarding HIV and other STDs, updating them, reinforcing and networking them and rendering them barrier-free. Nowadays, the www.gib-AIDS-keine-chance.de portal is the BZgA‘s key Internet provision on AIDS/STDs. The target group is adults, especially multiplicators (e.g. teachers and counselling staff). With a wealth of up-to-date features such as the presentation of TV and radio spots, plenty of detailed information, service and counselling provision and surfing links, the portal meets the wideranging needs of users. In the future too the Internet provision will be continually extended with further measures for a wide variety of users. All relevant domains of the BZgA have been integrated into the portal but can still be called up directly, such as www.aidsberatung.de for the BZgA‘s personal counselling, www.stdinfo.de for information on sexually transmitted diseases and many others. www.check-dein-risiko.de: A popular phenomenon which is countering protection forms the basis of an innovative interactive self-test site. More and more people no longer take precautions to avoid the risk of sexually transmitted diseases completely, relying instead in their love life and lifestyle on their own methods of risk reduction rather than risk exclusion. 64 www.gib-aids-keine-chance.de Central website of the campaign www.machsmit.de: Die Jugend-Domäne www.machsmit.de ist besonders interaktiv: Sie präsentiert alle Motive der mach’s-mit-Kampagne, unterschiedlichste Spiele, vor allem jugendgerechte Informationen und interaktive Angebote rund um Safer Sex und Kondome. Neue Motive können selbst entworfen und zu einem kleinen Gewinnspiel eingesandt werden, ein Safer-Sex-Test mit Sexperten-Zertifikat und das innovative Kondomvideo Wie geht’s kommunizieren zielgruppengerecht und direkt. Außerdem gibt es Informationen über aktuelle Events, Aids-Ausstellungen sowie Informationen und vielfältige Anregungen für Präventionsfachkräfte, die mit Jugendlichen arbeiten. www.welt-aids-tag.de: Dies ist die Internetseite zur Welt-Aids-Tags-Gemeinschaftsaktion unter dem Motto „Gemeinsam gegen Aids. Wir übernehmen Verantwortung – für uns und andere“ (siehe Seite 54 ff.). Sie bietet umfangreiche Informationen über die Gemeinschaftsaktion der BZgA, der Deutschen AIDS-Hilfe www.welt-AIDS-tag.de: This site on World AIDS Day joint measures under the slogan “Together against AIDS. We accept responsibility. For ourselves and others” (see pp. 54). It provides extensive information on the joint measures of the BZgA, German AIDS Help and the German AIDS Foundation and introduces celebrity ambassadors. The site features the action motif K a m p a g n e d e r M a ß n a h m e n u n d www.machsmit.de: This youth domain is particularly interactive. It presents all the motifs of the mach‘s mit campaign, various games and above all youthoriented information and interactive measures on the whole subject of safer sex and condoms. Users can design new motifs of their own and enter them in a competition. A Safer Sex Test with a resulting Sexpert certificate and the innovative Wie geht‘s video on how to use a condom communicate directly and with the needs of the target groups in mind. In addition, the domain provides information on forthcoming events and AIDS exhibitions, and also offers information and a range of suggestions for prevention staff working with young people. M e d i e n In der Folge verzichten sie in Risikosituationen aufgrund ihrer trügerischen Sicherheitseinschätzung auf Safer Sex. User und Userinnen können mit Check Dein Risiko ihr Wissen zu STD einschließlich HIV/Aids, Safer Sex und Kondomen testen, ihre individuelle „Risiko-Persönlichkeit“ ermitteln und vor allem ihr persönliches Ansteckungsrisiko für sexuell übertragbare Krankheiten herausfinden. Die Beantwortung der alltags- und zielgruppennahen Fragen führt zu einer individualisierten, auf zukünftige Einstellungen und Verhalten ausgerichteten Rückmeldung, die im Pretest von den Userinnen und Usern als unterstützend und Schutz-motivierend bewertet wurde. The result is that they don’t take preventive precautions in risk situations because of a false sense of security. With Check Dein Risiko (Check your risk) users can test their knowledge of STDs including HIV/AIDS, safer sex and condoms, ascertain their individual “risk personality” and above all discover their own personal level of risk with regard to sexually transmitted diseases. Answering the questions, which are down-to-earth and target group oriented, produces an individualised response focused on future attitudes and behaviour, which was judged by users in the pre-test to be supportive and motivating towards protection. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : www.check-dein-risiko.de: Ein besonders präventionshemmendes Phänomen ist Basis des interaktiven Selbsttests www.check-dein-risiko.de. Immer mehr Menschen vermeiden Ansteckungsrisiken mit sexuell übertragbaren Krankheiten nicht mehr vollständig, sondern suchen im Kontext ihres Lebens- und Liebesstils eigene Wege der Risikominimierung. Studien zeigen, dass viele dabei tatsächlich vorhandene Risiken deutlich unterschätzen, andererseits die Schutzwirkung anderer Maßnahmen als Kondome weit überschätzen. Studies show that many seriously underestimate the given risks involved in their behavior, while overestimating by far the effectiveness of “protective” methods other than condoms. BZgA Bekannte, bisher eigenständige Domänen sind im Portal integriert, können aber auch direkt aufgerufen werden, wie zum Beispiel die Webseite www.aidsberatung.de für die persönliche anonyme Telefonberatung der BZgA und www.stdinfo.de zur Information über sexuell übertragbare Krankheiten. 65 www.machsmit.de Website “join in” campaign www.welt-aids-tag.de Website “World AIDS Day” www.sportaids.de: Diese Angebot bündelt das Thema „Aids-Prävention und Sport“. In Kooperation mit der Deutschen Sportjugend dsj soll die Seite zunehmend als Plattform für Sportvereine/-verbände insbesondere im Jugendsport ausgebaut werden. Zielgruppe sind vor allem Multiplikatoren wie Trainerinnen und Trainer, Betreuungspersonen und andere Verantwortliche in Sportvereinen, aber auch die Mitglieder selbst. Safer Sex – ein besonderes Highlight auch im Internet: Das Thema Safer Sex ist nicht nur in den personalkommunikativen BZgA-Angeboten besonders beliebt, sondern auch im Internet. Bereiche wie Alles über Kondome und Safer Sex werden besonders oft von den jungen Userinnen und Usern aufgesucht. Deswegen werden dazu immer mehr zielgruppengerechte, attraktive Angebote gemacht, so etwa das Safer Sex Quiz auf www.machsmit.de oder der Videoclip Wie geht’s?. Dieser wurde der BZgA als Ergebnis eines Peer-Education-Projekts der Kölner AIDS-Hilfe, der Jugendgruppe „JuPo“ sowie der Produktionsfirma Carasana angeboten. Die ebenfalls in diesem Projekt entstandenen und von der BZgA übernommenen Clips 69 Cent, Eintüten sowie das Wie geht’s lösten bei Fachleuten sowie bei Jugendlichen selbst sehr positive Resonanz aus. Diese Akzeptanz resultiert wesentlich daraus, dass die Clips aus und mit der Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsene (auch mit Migrationshintergrund) entstanden. and the celebrity ambassadors, practice-oriented support for organising local and regional measures (including media and publicity work), as well as a platform for nationwide activities held locally to mark World AIDS Day – plus a range of background information on AIDS and World AIDS Day in general. www.sportAIDS.de: This site covers the subject of “AIDS prevention and sport”. In cooperation with the German Youth Sport organisation (dsj) the site is currently being built up as a platform for sports clubs and associations, especially those involved in youth sport. The target groups are principally multiplicators and trainers, support staff and other position holders in sports clubs, and the club members themselves. Safer Sex – a special highlight on the Internet too: The subject of safer sex is especially popular, not only in the BZgA’s personal communication, but also on the Internet. Pages such as Alles über Kondome (All about condoms) and Safer Sex at www.machsmit.de, for example, are visited particularly frequently by the young users. For this reason, the site is offering more and more attractive features tailored to specific target groups, such as the Safer Sex Quiz or the Wie geht‘s? (How do?) video clip. This was offered to the BZgA as the result of a peer education project undertaken by Cologne Aids Help, the “Jupo” youth group and the Carasana production company. Some other clips produced by the project and taken over by the BZgA – 69 Cent and Eintüten (Wrap it up) – have been very positively received by multiplicators and by young people. The high degree of acceptance is largely due to the fact that the clips were made by and with the target group of youngsters and young adults (including members with a migrant background). BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : M e d i e n u n d M a ß n a h m e n d e r K a m p a g n e und der Deutschen AIDS-Stiftung und stellt die prominenten Botschafter vor. Im Mittelpunkt stehen dabei das Aktionsmotiv und die prominenten Botschafterinnen und Botschafter, handlungsorientierte Unterstützung zur Durchführung lokaler und regionaler Aktionen (einschließlich der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit) sowie eine Plattform für bundesweite Vor-Ort-Aktivitäten zum Welt-Aids-Tag; dazu vielfältige Hintergrundinformationen zu Aids, zum Welt-Aids-Tag insgesamt, Links und vieles Interessante mehr. 66 www.machsmit.de/safersex Website “Safer sex … sure” www.machsmit.de/interaktiv/safersexquiz Website “Safer sex quiz” Zertifikat „Sexperte“ Certificate “Sexpert” K a m p a g n e d e r With this background and in cooperation with major “adult” material providers on the Internet, as well as doctors, prevention specialists and sociologists, the BZgA created a STD-preventive site for sex browsers on the Internet: www.sexsicher.de. This fits easily into the relevant “adult” Internet and is also linked with forums for prostitutes’ customers. Information on all aspects of the sexual transmission of infections is presented in target-oriented language and with restrained and objective visual elements, “as seriously as possible, as off-colour as necessary”. Users are motivated to employ protection and seek diagnosis. M a ß n a h m e n Vor diesem Hintergrund wurde mit www.sexsicher.de von der BZgA – in Zusammenarbeit mit großen „Adult-Anbietern“ im Internet, Ärztinnen und Ärzten, Präventionsfachkräften und Sozialwissenschaftlern – ein STD-präventives Angebot für Sexsuchende im Internet aufgebaut, das sich in einschlägige „AdultInternetangebote“ einfügt und auch mit Freierforen verlinkt ist. In zielgruppengerechter Sprache und mit zurückhaltender, seriöser Optik wird „so seriös wie möglich, so schlüpfrig wie nötig“ über alle Facetten der sexuellen Übertragung von Infektionen aufgeklärt und zu Schutz bzw. Diagnose motiviert. Unter u n d Sex browsers on the Internet and at major international events: Online there are new options of addressing target “groups” who take up contact with one another in the (apparent) anonymity of the Internet, without consciously opening themselves up to thirdparties. This is true for clients of prostitutes, for example, and for other sex browsers, who can find (once unimaginably) easy and uninhibited access via Internet communication platforms to an abundance of commercial as well as private “sexual services”. This also provides unique opportunities to introduce targeted STD-preventive impulses, directly at the “point of sale” and close to the risk situation. Studies show that men who have sex with prostitutes – as well as men with changing sex partners in general – have a significantly higher risk of contracting sexually transmitted diseases (STDs). M e d i e n Sexsuchende im Internet und bei internationalen Großereignissen: Online ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Ansprache von Zielgruppen, die in der (scheinbaren) Anonymität des Internets miteinander Kontakt aufnehmen, ohne sich bewusst Dritten zu öffnen. Dies gilt zum Beispiel für Prostitutionskunden (Freier) und andere Sexsuchende, die im Internet Kommunikationsplattformen und einen früher unvorstellbar breiten und schwellenarmen Zugriff auf eine Fülle kommerzieller wie privater „sexueller Dienstleistungen“ finden. Dies bietet auch einzigartige Chancen, zielgerichtete STD-präventive Impulse zu setzen, die direkt am „point of sale“ und nahe an Risikosituationen ansetzen. Studien belegen, dass Freier – wie insgesamt Männer mit wechselnden Sexualpartnern – ein deutlich erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten (STD) haben. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Wie geht‘s? (How do?) is a particularly striking video clip which explains how condoms are used. It is lively and youthful in style, sometimes cheeky, but always factual and of serious intent. Problems and snags are tackled with humour and constructive solutions are offered. The video is available since 2006 also in an English version, so it can be used internationally. Other language versions are planned which will be of use for prevention work among people with a migration background in Germany. BZgA Der Videoclip Wie geht’s sticht dabei besonders hervor: Flott und jugendgerecht, auch frech, jedoch durchgehend sachlich und seriös wird die Kondomnutzung gezeigt. Probleme und Tücken werden humorvoll aufgegriffen, und konstruktive Lösungen werden angeboten. Seit 2006 gibt es ihn auch in einer englischen Version, so dass er international genutzt werden kann. Die Umsetzung in weitere Sprachen, die für die Prävention bei Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland wichtig ist, wird folgen. 67 Flyer „Enjoy a better way in sex“ Leaflet “Enjoy a better way in sex” Kondommanual „Wie geht’s” Condom manual “How do” P a r t n e r s h i p s P r i v a t e P u b l i c u n d K o o p e r a t i o n e n N e u e From 2005 an English language version has been available online at www.sex-safe.info and a Spanish version at www.sexo-mas-seguro.info. Dieses mehrsprachige Angebot zur STD-Prävention steht auch im Zentrum des Flyers Enjoy a better way in sex, den die BZgA erstmals zum Start der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006 für VorOrt-Aktionen bereitstellte. Da Touristen bei internationalen Großereignissen eine verstärkte Nachfrage nach käuflichem Sex auslösen, sind sie ein sinnvoller Ansatzpunkt für HIV-/STD-Prävention. Der Flyer hat entsprechend den Wünschen der Akteure vor Ort Visitenkartenformat („klein, dezent, international“) und kann unauffällig übergeben und eingesteckt werden. Der englische Slogan spricht internationale Gäste besonders an. Der Flyer ist dreisprachig: deutsch – englisch – spanisch. Mit Spanisch können auch Touristen aus Süd- und Mittelamerika erreicht werden; in fast allen portugiesischsprachigen Ländern wird auch Spanisch verstanden. This multi-language approach to STD prevention in the field of prostitution is promoted by the Enjoy a Better Way in Sex flyer, which the BZgA first made available for local activities during the Word Cup soccer championships in Germany in 2006. During major international events, tourists increase the demand for commercial sex, which makes such events a useful anchor for HIV/STD prevention. In accordance with the wishes of the local organisers, the flyer has the format of a business card (“small, discreet, international”) and can be handed out and pocketed inconspicuously. The English words in the slogan appeal particularly to international visitors. The flyer is in three languages: German, English and Spanish. The Spanish version also extends the reach of the flyer to tourists from South and Central America, and Spanish is understood in nearly all Portuguese-speaking countries. N e u e Ko o p e ra t i o n e n un d New collaborations and Pu bl i c P r i va te Pa r tn e rs h i ps public-private partnerships Die BZgA kooperiert in der Aids-Prävention seit Beginn mit vielen unterschiedlichen Fachorganisationen, Fachinstitutionen und Gruppen. Besonders zu nennen sind: From the start of its AIDS prevention work the BZgA has cooperated with many different specialist organisations, institutions and groups. Particularly prominent are: 1 1 1 1 1 Deutsche AIDS-Hilfe; Öffentlicher Gesundheitsdienst; niedergelassene Ärzteschaft; Bundesländer und Kommunen sowie internationale Partner. Wichtige Partner für die Prävention sind Beratungsfachkräfte in Gesundheitsämtern, AIDS-Hilfen und andere Beratungsstellen vor Ort, Lehrkräfte, die Ärzteschaft, BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : www.sex-safe.info ist auch eine englischsprachige Version online, unter www.sexo-mas-seguro.info eine spanische Version. 68 Spot „Go for Gold!“, Winterolympiade 2002 und 2006 Spot “Go for Gold!”, Olympic Winter Games 2002 and 2006 1 1 1 1 1 German AIDS Help, public health services, medical practices, the federal states and local authorities and international partners. Important partners in prevention efforts are counselling staff in public health departments, AIDS help agencies and other local counselling units, teachers, doctors, pharmacies and travel organisers. The BZgA also collaborates with large organisations like the German AIDS Foundation and German Youth Sport Association dsj. In recent years, there has been an increase in the number of other strong partners taking an active role. Some were approached by the BZgA and encouraged to join in on a cooperative basis; others approached the BZgA on their own initiative to lend their weight to AIDS prevention as a high-priority task. 1 Zum einen können international orientierte sportliche Großereignisse (vor allem die Olympischen Spiele) als Aufmerksamkeitsanker für die Thematisierung von HIV/Aids genutzt werden; 1 zum anderen stellen Sportvereine eine gute Struktur zur Erreichung von jungen Menschen dar, die bereits ein aktives Gesundheitsinteresse einbringen. Olympische Spiele als Aufmerksamkeitsanker – Zusammenarbeit mit dem Nationalen und dem Internationalen Olympischen Komitee: Erstmals 2000 zu den Olympischen Sommerspielen in Sydney warb die BZgA mit speziellen „Olympiakondomen“ für den Schutz gegen HIV/Aids. Unter dem Motto Go for Gold stattete die BZgA in Kooperation mit dem Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland (NOK, seit Mai 2006 Deutscher Olympischer Sportbund) die deutsche Olympiamannschaft mit goldfarbenen Kondomen in einer speziellen Box aus. Die aufmerksamkeitsstarke Aktion wurde begleitet von weiteren, verstärkenden Kommunikationsmaßnahmen: Gofor-Gold-Postkarten und -Aufklebern sowie kurzen TVSpots, die im Rahmen der Olympiaberichterstattung der TV-Sender eingesetzt wurden. Diese Aktion wurde bei den folgenden Olympischen Spielen wiederholt: 2002 Salt Lake City, 2004 Athen, 2006 Turin. Auch die Teilnehmenden des nationalen Olympischen Jugendlagers wurden in die Go-for-GoldAktion einbezogen. In Zusammenarbeit mit dem Fachverband Außenwerbung konnten 2004 zusätzlich und kostenlos bundesweit 25.000 Großplakate mit dem auffälligen Go-for-Gold-Motiv präsentiert werden. 2004 wurde die BZgA vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingeladen, die Go-for-Gold-Aktion auf der Konferenz „HIV/AIDS Prevention through Sport“ in This campaign was repeated and evolved at subsequent Olympic Games: 2002 Salt Lake City, 2004 Athens and 2006 Turin. Those taking part in the national Olympic Youth Camp were also included in the Go for Gold campaign. In cooperation with the Association of Outdoor Advertisers, 2004 saw 25,000 supersize posters with the Go for Gold motif displayed cost-free across the country. In 2004 the BZgA was invited by the International Olympic Committee (IOC) to present the Go for Gold campaign at the “HIV/AIDS Prevention through Sport” conference in Johannesburg, Republic of South Africa. The German Go for Gold campaign was judged to be an exemplary model P a r t n e r s h i p s P r i v a t e P u b l i c The Olympic Games as an anchor for public attentiveness – Cooperation with the National and International Olympic Committee: At the 2000 summer Olympics in Sydney the BZgA used special “Olympic condoms” for the first time to promote protection against HIV/AIDS. Under the slogan Go for Gold, the BZgA in cooperation with the National Olympic Committee for Germany (NOK, since May 2006 German Olympic Sport Federation DOSB) equipped the German Olympic team with gold-coloured condoms in a special package. This action attracted a lot of publicity and was accompanied by further message-reinforcing measures: Go for Gold postcards and stickers, as well as short TV spots, which were broadcast by TV channels as part of their coverage of the games. BZgA Kooperation mit Sportverbänden Die Kooperation mit dem Sportsektor hat für die HIV-/ Aids-Prävention der BZgA in zwei Dimensionen eine besondere Bedeutung gewonnen: u n d 1. major international sporting events (especially the Olympic Games) can be used to draw attention to the issue of HIV/AIDS; 2. sports clubs represent a suitable structure for reaching young people, who already have an active interest in health. K o o p e r a t i o n e n In den letzten Jahren wurden zunehmend weitere starke Partner aktiv. Einige wurden von der BZgA angesprochen und zur Kooperation motiviert, andere kamen eigeninitiativ auf die BZgA zu, um die Aids-Prävention als auch aus ihrer Sicht hochrangige Aufgabe zu unterstützen. N e u e Cooperation with sports associations Cooperation with the sports sector has special importance for the HIV/AIDS prevention of the BZgA at two levels: A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Apotheken und Reiseveranstalter. Die BZgA kooperiert daneben mit großen Organisationen wie der Deutschen AIDS-Stiftung oder auch der Deutschen Sportjugend (www.sportaids.de). 69 Spot „Go for Gold!“, Sommerolympiade 2004 Spot “Go for Gold!”, Olympic Summer Games 2004 P a r t n e r s h i p s P r i v a t e P u b l i c u n d K o o p e r a t i o n e n N e u e www.sportaids.de – Plattform der Kooperation der Deutschen Sportjugend: Starke Partner mit tragfähigen Strukturen sind die beste Basis dafür, die Präventionsbotschaften dorthin zu tragen, wo Menschen sich dauerhaft zusammenfinden. Deshalb sind Sportvereine und -verbände seit langem ein wichtiger Partner der BZgA: Sie sind mitgliederstark, haben starke nationale, regionale und lokale Organisation und das Ziel der Gesundheitsförderung mit der BZgA gemeinsam. Im Jahr 2005 konnte die Kooperation mit der Deutschen Sportjugend dsj zum Thema Aids intensiviert werden. Erstes Ziel und sichtbares Ergebnis der Kooperation war die Entwicklung der Plattform www.sportaids.de. Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr Soldatinnen und Soldaten stellten in den vergangenen Jahren eine wichtige Zielgruppe des personalkommunikativen Mitmach-Parcours dar (siehe Seite 59 f.). Aber die Aids-Prävention in der Bundeswehr geht deutlich weiter: Allein 2004 ließ der Sanitätsdienst der Bundeswehr 35.000 Exemplare der Broschüre Safer Sex ... sicher verteilen. 2005 wurde gemeinsam eine Adaptation dieses Basismediums mit dem Titel Safer Sex … soldatensicher realisiert. Deutsche Jugendfeuerwehr Auch der Dachverband Deutsche Jugendfeuerwehr mit seinen mehr als 250.000 Mitgliedern und 16.000 Ortsvereinen wandte sich mit einem Kooperationswunsch an die BZgA und entwickelte für die mach’smit-Kampagne der BZgA ein eigenes Motiv. Ohne wird’s BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Johannesburg vorzustellen. Die deutsche Aktion Go for Gold wurde dabei als ein auch für andere Länder vorbildliches Modell zur Aids-Prävention im Bereich Sport bewertet. Mit dem Großplakatmotiv, den Postkarten, den speziellen Kondompackungen für das Olympiateam sowie den TV-Spots bietet sie ein aufmerksamkeitsstarkes Kommunikationsangebot, dessen Grundkonzeption und Elemente nach Einschätzung des IOC in vielen Ländern nutzbar gemacht werden könnten. 70 Plakat „Ohne wird’s brenzlig!“ Poster “Without, it’s precarious!” of AIDS prevention in the sports sector and one which was also suitable for other countries. With its poster motif, postcards, special packets of condoms for the Olympic team and TV spots, it represents a communication that attracts a lot of attention. The IOC believes the basic concept and individual elements of the campaign could be made use of in many other countries. www.sportAIDS.de – the cooperation platform between German Youth Sport and the BZgA: Powerful partners with strong structures are the best basis for carrying the prevention messages to places where people congregate regularly. That‘s why sports clubs have long been important partners for the BZgA. They have a lot of members, as well as strong national, regional and local organisations and they share with the BZgA the common goal of health promotion. In 2005 the BZgA stepped up its cooperation with the German Youth Sport association (dsj) on the issue of AIDS. The first goal and visible outcome of the cooperation is the www.sportAIDS.de platform. Men and women serving in Germany‘s armed forces, the Bundeswehr Service personnel have been an important target group of the Mitmach-Parcours (Join-in Trail) personal communication measure in recent years (see pp. 59). But AIDS prevention in the Bundeswehr, the German armed forces, goes much further. In 2004 alone, the medical corps of the Bundeswehr distributed 35,000 copies of the Safer Sex...sicher brochure. In 2005 a new version of this basic medium was jointly produced with the title Safer Sex … soldatensicher specially for the armed forces. Germany‘s Youth Fire Brigade Another body offering cooperation with the BZgA was the “Deutsche Jugendfeuerwehr” (German Youth Fire Brigade), an umbrella organisation with over 250,000 members and 16,000 local associations. They even designed their own motif for the BZgA‘s mach‘s mit (Join in) poster campaign. The slogan Ohne wird’s brenzlig (Without, it‘s hazardous) was adopted for the BZgA‘s official poster series. The ccoperationwith the BZgA was publicly presented at the organisation‘s 40th anniversary celebrations in Germanys “Chanceller’s Garden” in Berlin. In den vergangenen Jahren hat die BZgA viele kleinere und große Organisationen für die Unterstützung ihrer AidsPrävention gewinnen können. So konnten trotz begrenzter Mittel wieder mehr Menschen mit den präventiven Botschaften erreicht werden. Dies ist auch den Leistungen der Partner zu verdanken. Dies sind vor allem: 1 der Fachverband Außenwerbung, dessen Mitgliedsfirmen seit 1993 weit über eine Million kostenlose Plakatflächen bereitgestellt haben; 1 eine Vielzahl privater und öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radiosender, die durch Überlassung von Sendeplätzen für die BZgA kostenlose Kommunikationsressourcen zur Verfügung gestellt haben; 1 die Kinobetriebe bei den JugendFilmTagen; 1 florist, die Fachzeitschrift der deutschen Floristen, die seit 2004 gemeinsam mit der BZgA eine Aktion zum Valentinstag anbietet; 1 die Agenturen Boomerang und novum, die eine bundesweite Verteilung von jeweils über 1,5 Millionen Postkarten mit den Aktionsmotiven zum WeltAids-Tag 2005 und 2006 möglich gemacht haben, sowie 1 viele weitere Unterstützer und Partner aus unterschiedlichsten Bereichen. In the past years the BZgA has succeeded in recruiting many organisations, both large and small, to support its AIDS prevention work. As a result, it has been possible despite limited resources to reach more people with the prevention messages. This is due in no small part to the contribution of the BZgA‘s partners. These are principally: 1 the Association of Outdoor Advertisers, whose member firms have made well over a million advertising hoardings available free of charge since 1993; 1 a large number of commercial and public-broadcasting television and radio channels, which have made communication resources available to the BZgA by providing cost-free broadcasting slots; 1 the cinema operators involved in the Youth Film Festival; 1 florist, the trade magazine of German florists, which has worked with the BZgA since 2004 on a joint promotion marking Valentine‘s day, P a r t n e r s h i p s P r i v a t e P u b l i c u n d K o o p e r a t i o n e n 1 Erhöhung der Reichweite und Nachhaltigkeit von Medien und Maßnahmen; 1 Erhöhung der Akzeptanz von Maßnahmen durch Imagetransfer oder Imagesynergie; 1 Verbreiterung der Aktionsbasis; 1 Aktivierung eigenständiger Projekte und Angebote der Partnerinnen und Partner; 1 Aktivierung von Synergien und 1 last, not least: Verringerung des Mitteleinsatzes der BZgA. 1 increasing the coverage and long-lasting effect of media and measures, 1 enhancing acceptance of measures through image transfer and/or image synergy, 1 broadening the campaign basis, 1 stimulating the independent projects and provisions of partners, 1 activating synergies 1 and, last but not least, reducing BZgA expenditure. N e u e Ziele der Kooperationen und der Public Private Partnerships sind The aims of the collaborations and public-private partnerships are: A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Public Private Partnerships Um die Kampagne zur Aids-Prävention trotz begrenzter Finanzmittel, Reichweite und Wirktiefe möglichst effektiv fortzuführen, setzt die BZgA seit langem auch auf Kooperationen in Form von Public Private Partnerships (PPP), also Partnerschaften des staatlichen mit dem privaten Sektor. Public-private partnerships With a view to continuing the campaign as effectively as possible despite limited resources and the resulting restriction in coverage and depth of effect, the BZgA has long relied on cooperative arrangements, particularly in the form of public-private partnerships (PPP) between governmental and private sectors. BZgA brenzlig fand sogar Eingang in die offizielle Plakatserie der BZgA. Beim 40-jährigen Verbandsjubiläum im Kanzlergarten in Berlin wurde die Kooperation des Verbands mit der BZgA öffentlich präsentiert. 71 P a r t n e r s h i p s P r i v a t e P u b l i c u n d K o o p e r a t i o n e n N e u e A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 72 Eine ganz neue Dimension von Kooperation besteht seit Mitte 2005 mit dem Verband der privaten Krankenversicherung e. V. (PKV), der die Aids-Prävention der BZgA mit erheblichen Mitteln unterstützt und so eine Fülle zusätzlicher Maßnahmen ermöglicht, um dem Ziel des Rückgangs der HIV-Neuinfektionen in Deutschland näher zu kommen (siehe folgendes Kapitel). Weitere Informationen zu Unterstützerinnen und Unterstützern sind im Portal www.gib-aids-keine-chance.de zu finden. Ein neues Kapitel der Aids-Prävention: Kooperation mit dem Verband der PKV e. V. Mitte 2005 begann ein für die Zukunft der Aids-Kampagne besonders bedeutsames Kapitel: Der Verband der privaten Krankenversicherung e. V. (PKV) fasste Anfang 2005 den Beschluss, in einer langfristig angelegten Kooperation mit der BZgA deren Aids-Prävention mit erheblichen finanziellen Mitteln zu unterstützen. Damit will die PKV gezielt dazu beitragen, die bisherigen Präventionserfolge in Deutschland zu sichern und den vielfältigen neuen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Die erfolgreiche nationale Aids-Präventionskampagne der BZgA soll damit intensiviert und nachhaltig unterstützt werden, um die weitere Ausbreitung von HIV in der Bevölkerung so weit wie möglich einzudämmen. Die der BZgA zur Verfügung gestellten Mittel ergänzen die Finanzmittel der Bundesregierung wesentlich und ermöglichen so die Entwicklung und Implementierung zusätzlicher Maßnahmen der Massen- und Personalkommunikation. Dies umfasst die zeitlich und örtlich gezielte Aufklärung mit Anzeigen, Plakaten und Kinospots bis zur spezifischen persönlichen Ansprache besonders gefährdeter Zielgruppen wie Männer, die mit Männern Sex haben, Kunden von Sexdienstleistungen oder Reisende ins benachbarte Ausland oder in HIVHochendemie-Gebiete. Hierfür wurden und werden auf der Grundlage der vorliegenden Erfahrungen und Erkenntnisse eine Reihe neuer Maßnahmen entwickelt (siehe Seite 46 f., 53 f. und 67 f.). 1 the Boomerang and Novum agencies, which in 2005 and 2006 each made possible the delivery nationwide of over 1.5 million postcards bearing the World AIDS Day motifs; 1 and many other supporters and partners from various sectors. A completely new dimension of cooperation began in 2005 with the Association of Private Health Insurers (PKV), which is supporting the AIDS prevention work of the BZgA with considerable funding and thereby making a whole range of additional measures possible in a bid to get nearer the goal of reducing the number of new cases of HIV infection in Germany (see following chapter). Further information on supporters can be found at the www.gib-AIDS-keine-chance.de portal. A new chapter in AIDS prevention: cooperation with the Association of Private Health Insurers A particularly important chapter for the future of the AIDS campaign began in the middle of 2005. The Association of Private Health Insurers (PKV) resolved to enter into a long-term cooperative arrangement with the BZgA and support its AIDS prevention campaign with substantial financial means. The deliberate intention of the PKV in this is to help consolidate the successes of prevention work in Germany and to provide an effective response to the many new challenges now being faced. The BZgA‘s successful national AIDS prevention campaign is to be intensified and given long-term support, in a bid to reduce the further spread of HIV in the population as far as possible. The financial means made available to the BZgA substantially supplement the funding from the Federal Government and thereby made it possible to develop and implement additional mass and personal communication measures. These include education through advertisements, posters and cinema spots, targeted as to time and location, and measures of specific personal address to target groups particularly at risk such as men who have sex with men, sex services customers and people travelling to neighbouring countries or in areas where HIV is highly endemic. A range of new measures are being developed to these ends on the basis of existing experience and knowledge (see pp. 46, 53 and pp. 67). This long-term, financially well supported cooperation is an exceptionally important example of a productive public-private partnership – different partners pursuing Diese langfristig angelegte und finanziell gut unterfütterte Kooperation ist ein außerordentlich bedeutsames Beispiel für eine produktive Public Private Partnership: Unterschiedliche Partner, die das gleiche wichtige Gesundheitsziel verfolgen (nämlich die Zahl neuer HIVInfektionen auch in Zukunft so niedrig wie nur möglich zu halten), gehen zum Nutzen der Sache eine Partnerschaft ein. Durch diese umfangreiche Kooperation erhält die Aids-Prävention in Deutschland wieder größeres Gewicht und Wirkung. the same important health objective (keeping the number of new cases of HIV infection as low as possible) and entering a partnership arrangement for the sake of the common goal. This extensive cooperative arrangement is giving AIDS prevention in Germany greater weight and effectiveness once again. Networking and Die BZgA pflegt und fördert seit Beginn der Kampagne internationale Kontakte, um anderen Ländern Knowhow, Kompetenzen und Erfahrungen zugänglich zu machen, aber auch, um von anderen zu profitieren. Dazu dienen Kongresse, Fachtagungen, Expertentreffen, Artikel in Fachzeitschriften und andere Foren zum wissenschaftlichen Austausch, an denen die BZgA als Veranstalterin (auch in Kooperation mit anderen nationalen oder internationalen Akteuren wie der WHO), Initiatorin oder Teilnehmerin partizipiert. Die erstmals 1987 von der BZgA in Kooperation mit der WHO durchgeführten jährlichen International Consultations, an denen Vertreter von west-, mittelund osteuropäischen Ländern teilnahmen, setzten Maßstäbe für einen effektiven Erfahrungsaustausch sowie Transfer von Präventionsstrategien, Projektund Programmplanung nicht zuletzt in den wichtigen Dimensionen von Evaluation und Qualitätssicherung. Angesichts der wachsenden Herausforderungen und schwierigeren Rahmenbedingungen für die Prävention erhalten diese Synergie- und Kompetenzförderungsprozesse einen immer höheren Stellenwert. Die BZgA will so ihren Beitrag zum effektiven Kampf gegen Aids in diesen Ländern leisten. u n d The BZgA has intensively cultivated and promoted international contacts since the very beginning of the campaign, in order to make know-how, skills and experience available to other countries as well as to profit in turn from their efforts. To this end, the BZgA makes use of congresses, conferences and meetings of experts, as well as articles in specialist periodicals and other forums for scientific exchange. The BZgA acts either as organiser (sometimes in collaboration with other national and international agencies like the World Health Organisation), initiator or participant. From 1987, the BZgA in cooperation with the WHO first held a series of annual International Consultations. Attended by representatives of western, central and eastern European countries, these conferences set the standards for the effective exchange of experience and transfer of prevention strategies, as well as for project and programme planning – not least in the important fields of evaluation and quality assurance. V e r n e t z u n g Die Epidemie macht nicht an Landesgrenzen halt Für den effektiven und nachhaltigen Kampf gegen die HIV-Ausbreitung wird die internationale Zusammenarbeit immer wichtiger. Neben den Vereinten Nationen (UNAIDS) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist auch die Europäische Union zunehmend an übergreifenden Konzepten und Maßnahmen interessiert und fördert ihre Umsetzung (siehe Seite 76 ff.). The HIV epidemic is no respecter of national borders For combating the spread of HIV effectively and lastingly, cooperation at international level is of growing importance. Together with UNAIDS and the World Health Organisation, the European Union is increasingly interested in supranational concepts and measures and is promoting their implementation (see pp. 76). A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Wissenstransfer BZgA Vernetzung und W i s s e n s t r a n s f e r knowledge transfer 73 14. Internationale Aids-Konferenz in Bangkok 2004 14th International AIDS Conference in Bangkok 2004 Aids-Kongresse in Deutschland und Österreich Auf den „Münchner AIDS-Tagen“ stellt die BZgA regelmäßig neue Konzepte und Angebote zur Prävention sexuell übertragbarer Infektionen vor. Die knapp 2.000 Teilnehmenden repräsentieren mehrheitlich in der HIV-/STD-Prävention aktive Multiplikatoren (auch aus deutschsprachigen Nachbarländern), die mit der BZgA zusammenarbeiten. Die BZgA präsentiert Themen von besonderer Bedeutung für die Prävention wie etwa kulturspezifische Angebote für Menschen mit Migrationshintergrund. Innovative Ansätze, zum Beispiel das Internet als Präventionsinstrument im Prostitutionsfeld, stellen einen weiteren Schwerpunkt dar. Die BZgA nutzt diese Gelegenheiten auch, um Rückmeldungen und Anregungen aus der Praxis zu erhalten. Der „Deutsch-Österreichische AIDS-Kongress“ (2003 Hamburg, 2005 Wien, 2007 Frankfurt) ist eine binationale Veranstaltung. Die BZgA präsentierte auf diesem hochrangigen Forum im deutschsprachigen Raum ihre Arbeit in Symposien, mit Vorträgen und einem Stand. Der hohe Anteil von medizinisch Tätigen im Fachpublikum wird von der BZgA außerdem genutzt, um die Kooperation mit dem ärztlichen Sektor zu intensivieren (siehe Seite 27 ff.). Internationale Aids-Konferenzen Die Teilnahme an internationalen Kongressen hat einen hohen Stellenwert für die Arbeit in und an der Kampagne. BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : V e r n e t z u n g u n d W i s s e n s t r a n s f e r In the light of the mounting challenges facing prevention and the increasingly difficult conditions under which it has to operate, processes like these which promote synergy and skills are becoming ever more important. With these activities the BZgA wants to contribute towards effectively combating AIDS in other countries. 74 Internationale Plakatserie „Rund um die Welt“ International posters “Around the world” AIDS congresses in Germany and Austria The BZgA regularly presents new concepts and measures for the prevention of sexually transmitted infections at the “Munich AIDS Conference”. The 2,000 participants represent most of the multiplicators active in HIV/STD prevention (including those from neighbouring German-speaking countries) who work together with the BZgA. The BZgA presents issues of particular importance for prevention such as culture-specific provision for people with a migration background. Innovative approaches, such as using the Internet for prevention in the field of prostitution, are a further focus of the conferences. The BZgA also uses these occasions as opportunities to acquire resonance and stimuli from the grass roots. The “German-Austrian AIDS Congress” (2003 Hamburg, 2005 Vienna, 2007 Frankfurt) is a bi-national event. At this high-ranking forum in the German-speaking world the BZgA presents its work in symposiums and addresses, and with its own stand. In addition, the BZgA makes use of the high proportion of doctors among the participants to intensify cooperation with the medical sector (see pp. 27). International AIDS conferences Taking part in international congresses is of great significance for work on and in the campaign. The exchange of experience and especially the exchange of scientific study results provide an important opportunity for reviewing one‘s own work in the light of what‘s being done abroad. Key results of the BZgA‘s work are presented and held up for international discussion. The BZgA evaluates the congresses not only internally but also for its cooperating partners by summarising and publishing the relevant outcomes from its point of view. The 16th International AIDS Conference held in Toronto in 2006 under the slogan “Time to Deliver” was again an important opportunity for the BZgA to present the German AIDS campaign. Together with the Federal Ministry of Health, the Federal Ministry of Die GTZ nutzt das spezifische Know-how der BZgA bei Planung, Durchführung und Evaluierung von Strategien und Kampagnen und implementiert die landesspezifisch adaptierten Konzepte und Projekte innerhalb ihrer Entwicklungsarbeit. Besonders hervorzuheben ist die Adaptation des von der BZgA entwickelten personalkommunikativen Mitmach-Parcours in bislang 14 Ländern in unterschiedlichen Regionen der Welt (siehe Seite 60 f.). Internationaler Know-how-Transfer durch Delegationen und EUROPAC Delegationen aus aller Welt – von Argentinien bis Vietnam – besuchen die BZgA, um sich über die Konzepte und Maßnahmen der Aids-Prävention in Deutschland zu informieren. Die BZgA stellt im Rahmen des Möglichen ihre Medien (oder Nutzungsrechte) für die Adaptation in den interessierten Ländern zur Verfügung. Sie will mit diesen Aktivitäten einen Beitrag zum möglichst effektiven Kampf gegen Aids in diesen Ländern leisten. International know-how transfer via delegations and EUROPAC Delegations from all over the world – from Argentina to Vietnam – are visiting the BZgA to familiarise themselves with the AIDS prevention concepts and measures in Germany. Whenever possible, the BZgA makes u n d V e r n e t z u n g Cooperation with the GTZ Since 2001, the BZgA has been cooperating with the globally active Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ, Technical Cooperation Agency) in the field of health-promoting prevention in developing countries. Around 90 percent of people infected with HIV currently live in developing countries. The GTZ makes use of the BZgA‘s specialist expertise in the planning, realisation and evaluation of strategies and campaigns. Within its development work it implements the concepts and projects adapted to the specific conditions in the given country. Of particular importance is the adaptation of the personal communication Mitmach-Parcours (Join-in trail), developed by the BZgA, in 14 countries in various regions of the world (see p. 60). 16. Internationale Aids-Konferenz in Toronto 2006 16th International AIDS Conference in Toronto 2006 A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Kooperation mit der GTZ Die BZgA kooperiert seit 2001 mit der weltweit tätigen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) im Aufgabenfeld der gesundheitlichen Prävention in Entwicklungsländern. Etwa 90 Prozent der mit HIV infizierten Menschen leben derzeit in Entwicklungsländern. Economic Cooperation, the Robert Koch Institute, the Paul Ehrlich Institute, the GTZ Technical Cooperation Agency and others, the BZgA used the stand of the Federal Republic of Germany, as it had in 2004 in Bangkok, as a forum for a global exchange of effective prevention strategies, concepts and projects. BZgA Auch auf der 16. Internationalen Aids-Konferenz in Toronto 2006 „Time to Deliver“ stellte die BZgA die deutsche Aids-Kampagne vor. Zusammen mit dem Bundesministerium für Gesundheit, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, dem Robert Koch Institut, dem Paul-Ehrlich-Institut, der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit und anderen nutzte die BZgA den Stand der Bundesrepublik Deutschland wie schon 2004 in Bangkok als Forum zum global ausgerichteten Austausch über effektive Präventionsstrategien, Konzepte und Projekte. W i s s e n s t r a n s f e r Der Erfahrungsaustausch und vor allem der Austausch von wissenschaftlichen Studienergebnissen bieten eine wichtige Chance, die eigene Arbeit im internationalen Vergleich zu überprüfen. Zentrale Ergebnisse der BZgAArbeit werden präsentiert und zum internationalen Diskurs gestellt. Die BZgA wertet die Kongresse nicht nur intern aus, sondern auch für ihre Kooperationspartner, indem sie die aus ihrer Sicht relevanten Ergebnisse zusammenfasst und veröffentlicht. 75 BZgA A I D S - D O K U M E N T A T I O N : V e r n e t z u n g u n d W i s s e n s t r a n s f e r 76 its media (or copyrights) available for adaptations in interested countries. The BZgA sees these activities as an important contribution to combating AIDS in these countries as effectively as possible. Government of Ireland, www.eu2004.ie Ministerkonferenz Ministerial conference Breaking the Barriers – Partnership to Fight HIV/ AIDS in Europe and Central Asia, 2004 Auf Initiative der BZgA wurde erstmals 2000 eine international zusammengesetzte Gruppe von Expertinnen und Experten aus Europa gebildet, die in ihren Ländern für die jeweiligen nationalen Präventionskampagnen zuständig sind: European Public AIDS Communication (EUROPAC). Partnerländer sind west-, mittel- und osteuropäische Staaten. Ziel dieses Zusammenschlusses auf Praxisebene war der direkte Austausch über Inhalte, Maßnahmen und Medien sowie allgemeine Aspekte präventiver Kommunikation zu HIV/Aids. Die Tagungen waren ein Beitrag, um europäische Programme möglichst effektiv zu vernetzen. Nach dem ersten Treffen in Köln wurde das zweite Treffen 2002 vom polnischen Aids-Zentrum in Warschau durchgeführt. Seit 2005 ist diese BZgA-Initiative im EU Think Tank on HIV/Aids aufgegangen, in dem heute etwa 30 Länder vertreten sind (siehe Seite 77). EU verstärkt HIV-/Aids-Bekämpfung Im Februar 2004 trafen sich in Dublin Vertreterinnen und Vertreter von Staaten und Regierungen aus Europa und Zentralasien zusammen mit eingeladenen Beobachtern zur Ministerkonferenz „Breaking the Barriers – Partnership to fight HIV/Aids in Europe and Central Asia“. Anlässlich der Konferenz wurde eine gemeinsame Erklärung („Dublin-Declaration“) verfasst: 33 Maßnahmen wurden beschlossen, um die Umsetzung der Verpflichtungserklärung zu beschleunigen. 2004 wurde in Fortsetzung dieses hochrangigen Impulses die „Vilnius-Deklaration“ verabschiedet, um damit übergreifende Aktivitäten der Aids-Bekämpfung im europäischen Rahmen weiter voranzutreiben und zu unterstützen. Speziell aufgrund der EU-Erweiterung 2004 hat die EU ihre Anstrengungen intensiviert. Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2007 wird Deutschland das Thema Aids mit der EU-Ministerkonferenz in Bremen ebenfalls hochrangig platzieren, um die Impulse von Dublin und Vilnius aufzunehmen, fortzuführen und zu verstärken. In 2000, an international group of experts from Europe – European Public AIDS Communication (EUROPAC) – was invited on the initiative of the BZgA. The experts involved were responsible for the national prevention campaigns in their own countries. The partner countries were western, central and eastern European states. The aim of this forum at a practical level was the direct exchange of subject matter, measures and media as well as general aspects of preventive communication on HIV/AIDS. These meetings served to ensure that networking of European programmes was enforced and as effective as possible. Following the first meeting in Cologne, the second was organised in 2002 by the Polish AIDS Centre in Warsaw. Since 2005 this BZgA initiative has become part of the EU Think Tank on HIV/AIDS, in which around 30 countries are currently represented (see p. 77). The EU intensifies efforts to combat HIV/AIDS In February 2004, representatives of states and government from Europe and Central Asia convened in Dublin together with invited observers for a ministerial conference entitled “Breaking the Barriers – Partnership to fight HIV/AIDS in Europe and Central Asia”. The conference produced a joint resolution: 33 measures were agreed upon to accelerate the implementation of the commitments made in this “Dublin Declaration”. In the autumn of 2004, this high-level stimulus was continued with the “Vilnius Declaration”, in order to further expedite and support transnational activities in the fight against AIDS in the European sphere. Following the EU enlargement of 2004, the EU has stepped up its efforts. During its presidency of the EU Council in the first half of 2007, Germany is also to attach high priority to the AIDS issue in the EU ministerial conference in Bremen, In fast allen Ländern Europas steigen die HIV- und STD-Zahlen deutlich. Viele Länder erarbeiten nun nationale Aktionspläne. Die Initiativen der EU, den internationalen Know-how-Transfer zu organisieren und zu intensivieren, ist als „Dach“, Basis und Rahmen für nationale Aktivitäten deshalb in vielen Ländern von entscheidender Bedeutung. Some of the countries represented, such as Poland, have long been working together with BZgA and so have been able to implement innovative projects in their countries. Particularly in countries where condom communication cannot be as explicit as it has become in Germany, this sort of support from a partner country is viewed very positively. HIV and STD figures are rising rapidly in nearly all the countries of Europe. Many countries are now working out national action plans. So the initiatives of the EU towards organising and intensifying international know-how transfer is of decisive importance as a foundation, framework and “umbrella” for the national activities in many countries. W i s s e n s t r a n s f e r u n d Extended Think Tank on HIV/AIDS – the European Union against AIDS: For the implementation of the Dublin and Vilnius Declarations, which attach high priority to combating AIDS in the EU and its neighbouring countries, the European Commission called the “Extended Think Tank on HIV/AIDS” into being, which currently represents around 30 EU countries and their neighbours. The European Commission has thereby placed the issue of AIDS high on the agenda in terms of health policy and also of research, development and foreign affairs. The BZgA takes part in the meetings of the Think Tank. V e r n e t z u n g Einige der vertretenen Länder wie zum Beispiel Polen kooperieren bereits langjährig mit der BZgA und haben so in ihren Ländern innovative Projekte implementieren können. Insbesondere in Ländern, in denen die Kondom-Kommunikation nicht so explizit sein kann, wie dies in Deutschland schon normal ist, wird eine solche Unterstützung von außen sehr positiv bewertet. The EU Commission issued a working paper on 8th september 2004 on a “Coordinated and Integrated Approach to Combat HIV/AIDS within the European Union and its Neighbourhood”; it contains a wealth of proposals for effective measures and defines conditions conducive to their implementation. For this process, too, which includes the EU‘s eastern neighbours, the BZgA is making available the varied and wide-ranging experience gained in Germany and its preventive expertise. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : Extended Think Tank on HIV/Aids – die Europäische Union gegen Aids: In Umsetzung der Dublin- und VilniusDeklaration, die der Aids-Bekämpfung in der EU und ihren Nachbarländern eine hohe politische Priorität einräumten, rief die Europäische Kommission den „Extended Think Tank on HIV/AIDS“ ins Leben, in dem derzeit etwa 30 Länder der EU und Nachbarstaaten vertreten sind. Die Europäische Kommission hat so das Thema Aids hochrangig platziert – neben der Gesundheitspolitik auch bei Forschung, Entwicklung und Auswärtiges. Die BZgA beteiligt sich an den regelmäßigen Treffen. in order to take up, continue and intensify the impulses from Dublin and Vilnius. BZgA Im Arbeitspapier der EU-Kommission vom 8. September 2004 „Ein koordinierter und integrierter Ansatz zur HIV-/AIDS-Bekämpfung in der Europäischen Union und ihren Nachbarländern“ werden eine Fülle von Vorschlägen für effektive Maßnahmen gemacht und dafür produktive Rahmenbedingungen definiert. Auch die BZgA stellt für diesen auch die östlichen EU-Nachbarstaaten einschließenden Prozess die in Deutschland gemachten vielfältigen Erfahrungen und ihr präventives Know-how zur Verfügung. Broschüren zur AidsPrävention des National Aids Center, Polen: Partner der BZgA in EUROPAC Brochures for prevention of AIDS of the National AIDS Center, Poland: partner of the BZgA in EUROPAC 77 P e r s p e k t i v e n u n d A u s b l i c k A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 78 Ausblick un d Prospects and Pe rspektiven Perspectives Aids-Prävention wirkt, ist effektiv und lohnt sich: Dafür ist die Kampagne GIB AIDS KEINE CHANCE ein weltweit anerkanntes Beispiel. In Deutschland sind die Zahlen von HIV und Aids im internationalen Vergleich niedrig geblieben. Aber neue Gegebenheiten wie die verbesserte Therapierbarkeit und dadurch verbesserte Lebenserwartung von Aids-Kranken lassen vielen Menschen die tatsächliche Bedrohung durch eine HIV-Infektion kleiner erscheinen und tragen so zu einer Abnahme des Schutzverhaltens bei. Die steigenden HIV-Neuinfektionen und die zunehmende Zahl anderer sexuell übertragbarer Krankheiten zeigen, dass es ständiger Anstrengungen und konzeptioneller Weiterentwicklung bedarf, um die bisherigen Erfolge der Aids-Prävention in Deutschland zu erhalten. AIDS prevention works, is effective and cost-effective: the GIB AIDS KEINE CHANCE campaign is an example of this that is acknowledged worldwide. The HIV and AIDS figures for Germany have remained low by international comparison. But new circumstances like the improved treatment available and the resulting much improved life expectancy of AIDS sufferers are reducing in many people‘s minds the actual threat posed by HIV. This in turn leads to a reduction in protective behaviour. The rising number of new cases of HIV infection and of other sexually transmitted diseases shows the need for constant efforts and further conceptual development to maintain the successes in AIDS prevention achieved in Germany in the past. Zusammen mit allen Partnern und Unterstützern müssen immer wieder neue Präventionsimpulse gesetzt werden, damit HIV/Aids und der Schutz davor nicht in Vergessenheit geraten. Die Medien und Maßnahmen der BZgAKampagne GIB AIDS KEINE CHANCE werden ständig angepasst und weiterentwickelt. Neue Evaluationsergebnisse, Veränderungen und Rahmenbedingungen sowie gesellschaftliche Entwicklungen, insbesondere in den Zielgruppen, werden in die Kampagne eingearbeitet. Die BZgA veranstaltet regelmäßig „Zukunftswerkstätten“ und lädt Expertinnen und Experten aus unterschiedlichsten Feldern zum „Querdenken“ ein. Eingeladen werden Menschen aus Bereichen wie Fernseh-, Radio- und Printmedien, Marketing, Theologie, Internet, Beratende aus der Vor-Ort-Arbeit sowie Verantwortliche für Aids- New prevention impulses must constantly be devised in collaboration with all partners and supporters to ensure that HIV/AIDS and protection against them do not become neglected. From the outset the media and measures of the BZgA‘s GIB AIDS KEINE CHANCE campaign have been constantly adjusted and further developed. New evaluation findings, changes, conditions and social developments, especially within the target groups, are incorporated into the campaign. The BZgA organises regular “future workshops” and invites experts from a wide range of disciplines to think “outside the box” on the subject of AIDS prevention. Invitations were issued to people from fields such as television, radio, print media, marketing, theology, the Internet, counsellors working at grass-roots level, those responsible for AIDS campaigns in other countries, P e r s p e k t i v e n u n d A u s b l i c k 1 Limited resources and the rise in new cases of HIV show that the synergy produced by networking, cooperative arrangements and partnerships is increasingly important in both the international and the national context. 1 The importance attached by individuals to protection against HIV is changing. Of every greater significance are personal risk assessment and evaluation, and the resulting consequences drawn for the individual‘s own protection strategies. This is especially the case for the groups most at risk but increasingly so beyond these groups as well. This means that beyond the tried and tested message focusing on the use of condoms more help and support are needed for responsible decision-making towards oneself and one‘s partner. 1 In this context, the HIV test and especially the prevention, diagnosis and treatment of other sexually transmitted diseases must be given high priority. 1 Fresh, interactive and motivating approaches giving rise to local initiatives are to be systematically developed and reinforced. 1 This requires still closer cooperation with key multiplicators in future, not least with doctors‘ practices, and the strengthening of the role they can and must play in prevention. 1 The cooperation with existing and new partners (public-private partnerships) is becoming ever more important. A I D S - D O K U M E N T A T I O N : 1 Begrenzte Ressourcen und das Ansteigen der HIVNeudiagnosen zeigen, dass im internationalen wie nationalen Kontext die Synergie durch Vernetzungen, Kooperationen und Partnerschaften immer wichtiger wird. 1 Die individuelle Bedeutung des Schutzes vor HIV verändert sich. Die persönliche Risikoeinschätzung und -bewertung und die Schlussfolgerungen für Konsequenzen bezüglich der eigenen Schutzstrategien werden besonders in den Hauptgefährdetengruppen immer wichtiger und nehmen aber auch außerhalb dieser Gruppen zu. Das heißt, dass über die bewährte, auf Kondomnutzung fokussierte Botschaft hinaus mehr Hilfen für eine eigen- und partnerverantwortliche Entscheidung gegeben werden müssen. 1 In diesem Zusammenhang kommt auch dem HIVTest sowie vor allem der Prävention, Diagnose und Therapie anderer sexuell übertragbarer Krankheiten ein höherer Stellenwert als bisher zu. 1 Neue interaktive und motivierende Ansätze, die Eigeninitiative vor Ort auslösen, werden systematisch entwickelt und verstärkt. 1 Dazu ist eine noch engere Zusammenarbeit mit zentralen Multiplikatoren, nicht zuletzt der Ärzteschaft und Stärkung ihrer Rolle in der Prävention, erforderlich. 1 Die Kooperation mit bewährten und neuen Partnern (Public Privat Partnerships) wird immer wichtiger. fundraising experts and representatives of commercial companies. The groups are deliberately constituted so as to provide scope for new and unusual perspectives and to encourage fresh approaches and project ideas. The BZgA draws on the specialist seminars, future workshops and not least prevention-oriented research to provide fundamental pointers for the AIDS work of the future: BZgA Kampagnen anderer Länder, Fundraising-Experten oder Vertreter von Unternehmen. Bewusst ist der Kreis so gewählt, dass neue und ungewohnte Sichtweisen Raum erhalten und neue Denkweisen und Projektideen entstehen können. Aus den Fachseminaren, Zukunftswerkstätten und nicht zuletzt aus präventionsorientierter Forschung zieht die BZgA grundlegende Konsequenzen für die zukünftige Aids-Prävention: 79 P e r s p e k t i v e n u n d A u s b l i c k A I D S - D O K U M E N T A T I O N : BZgA 80 Das bewährte Präventionskonzept, das neben reichweitenstarken Interventionen mit geringerer Wirktiefe in Bevölkerungsgruppen mit niedriger HIV-Prävalenz (Massenkommunikation, Allgemeinbevölkerung) auch intensive Interventionen mit größerer Wirktiefe in Zielgruppen mit hoher HIV-Prävalenz (Personalkommunikation, Hauptbetroffenen- und Hauptgefährdetengruppen sowie Jugendliche) umfasst, ist wissenschaftlich abgesichert und wird beibehalten. The prevention concept that has stood the test of time and is scientifically supported will be retained: broadcoverage interventions with lower in-depth effect for population groups with low HIV prevalence (mass communication aimed at general public) coupled with intensive interventions with greater in-depth effect in target groups with higher HIV prevalence (personal communication aimed at groups most affected and at risk, and young people). Spezifische Zielgruppen, die verstärkt angesprochen werden, sind vor allem nichtmonogam lebende Männer unterschiedlicher Lebensweise und sexueller Orientierung, Menschen mit Migrationshintergrund sowie Jugendliche und junge Erwachsene. Dabei stehen als besonders gefährdete Gruppe Männer, die Sex mit Männern haben, im Zentrum. Sie werden auch seitens der BZgA umfassender mit spezifischen Präventionsangeboten angesprochen. Specific target groups, which are addressed more intensely, are chiefly non-monogamous men of various lifestyles and sexual orientations, people with migration backgrounds, and youngsters and young adults. Central among these as the group at special risk in Germany are men who have sex with men. The BZgA will address them more comprehensively with specific prevention measures. Die Kampagne muss und wird immer wieder den identifizierten Veränderungen und Trends angepasst werden. Modifikationen und Ergänzungen werden permanent geplant und integriert. The prevention campaign must and will be constantly adjusted to meet identified changes and new trends. Modifications and amendments are continuously planned and integrated. Impressum Konzept und Inhalt Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Quellen/Sources national: BZgA (www.bzga.de) Seit 1987 wird von der BZgA jährlich eine Repräsentativbefragung der Bevölkerung zu Wissen, Einstellungen und Verhalten im Hinblick Redaktionsleitung Dr. Dr. Wolfgang Müller auf HIV und Aids durchgeführt. Die aktuelle Untersuchung „Aids im öffentlichen Bewusstsein der Bundesrepublik Deutschland 2005“ Redaktion und Gestaltung Hansen Kommunikation, Köln sowie die vorangegangenen Untersuchungen können als PDF-Datei heruntergeladen werden unter: www.bzga.de, Forschung, Studien/ Untersuchungen. Litho Donner & Nagel, Essen Druck/Printing Rasch, Bramsche HIV/AIDS-Bekämpfungsstrategie der Bundesregierung (herausgegeben vom BMG/BMZ, 2005): Diese Publikation kann unter der Bestell-Nr. A 429 beim Bundesministerium für Gesundheit , Referat Information, Publikation, Auflage/Impression 1.20.11.06 Diese Broschüre wird von der BZgA kostenlos abgegeben. Sie ist nicht zum Weiterverkauf durch die Empfängerin/den Empfänger oder Dritte bestimmt. Die Dokumentation ist erhältlich unter der Bestellnummer: 70910000 Bestelladresse: BZgA, 51101 Köln oder [email protected] This brochure is provided by the BZgA free of charge. It is not intended for resale by the recipient or third parties. Redaktion, Postfach 5 00, 53108 Bonn, angefordert oder von der Internetseite www.bmg.bund.de heruntergeladen werden. Robert Koch Institut (www.rki.de) Das Robert Koch Institut (RKI) stellt regelmäßig Daten zur Entwicklung von HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen in Deutschland zur Verfügung. Die halbjährlichen Berichte zur epidemiologischen Situation in Deutschland werden als Sondernummer des „Epidemiologischen Bulletins“ veröffentlicht und können als PDF-Dateien von der Internetseite des RKI www.rki.de (Infektionskrankheiten A–Z, HIV/AIDS, Epidemiologie, Veröffentlichungen, „Epidemiologisches Bulletin“) heruntergeladen werden. international: EuroHiV (European Centre for the Epidemiological Monitoring of AIDS): www.EuroHIV.org EuroHiv veröffentlicht seit 1984 halbjährliche Berichte zur epidemio- The documentation is available from the Federal Centre for Health Education: Order number: 70910000 [email protected] or by fax: ## 49 221 89 92 257 Herausgeberin/Publisher Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit Ostmerheimer Straße 220 51109 Köln Tel. 0049 (0)221 – 89 92-0 Fax 0049 (0)221 – 89 92-300 www.bzga.de Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. logischen Situation in 52 europäischen Ländern. Die Berichte stehen als Downloads unter www.eurohiv.org (Surveillance reports) zur Verfügung. UNAIDS/WHO: www.unaids.org Das Koordinierungsprogramm der Vereinten Nationen erstellt regelmäßig Berichte zur globalen Situation der HIV-/Aids-Epidemie. Die Berichte können heruntergeladen werden unter www.unaids.org (Publications). Die Kampagne zur Aids-Prävention in Deutschland in DeutschlandD O C U M E N T A T I O N The public AIDS prevention campaign in Germany 1985 2007 — D O K U M E N T A T I O N Die Kampagne zur Aids-Prävention 1 9 8 5 – 2 0 0 7 The public AIDS prevention campaign in Germany 1 9 8 5 – 2 0 0 7