Der Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche

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Der Herzinfarkt ist eine lebensbedrohliche
Herzinfarkt!
Der Herzinfarkt
ist eine
lebensbedrohliche
Erkrankung
Ein Herzinfarkt ist ein nicht wieder
rückgängig zu machender (irreversibler) Schaden des Herzmuskels. Er
entsteht durch Sauerstoffmangel bei
Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße. Seine Entstehung wird
durch Risikofaktoren wie erhöhte
Blutfette, Diabetes mellitus, Rauchen
oder Stress begünstigt.
Typisch für einen Herzinfarkt ist der
anhaltende heftige Brustschmerz, der
in den linken Arm ausstrahlt. Die Beschwerden können auch geringer sein
oder ganz ausbleiben (stummer Herzinfarkt).
Besonders bei Frauen fehlen häufig die
typischen Anzeichen eines Herzinfarkts. Für die Heilungsaussichten ist
es entscheidend, den Notarzt rasch zu
verständigen und die Betroffenen
schnell ins Krankenhaus zu transportieren.
Innerhalb weniger Stunden kann
durch eine medikamentöse Thrombolysetherapie oder eine Dehnung des
Gefäßes mithilfe eines Herzkatheters
verhindert werden, dass die Herzmuskelzellen absterben.
Zur Diagnose eines Herzinfarkts werden ein Elektrokardiogramm (EKG)
durchgeführt und die Herzenzyme im
Blut bestimmt. Aufgrund möglicher
Komplikationen ist eine intensiv-
medizinische Überwachung im Krankenhaus in jedem Fall notwendig. Prophylaktisch sollten alle möglichen
Risikofaktoren ausgeschlossen und bestehende Grundkrankheiten wie Bluthochdruck optimal behandelt werden. Etwa 50 Prozent aller Herzinfarkte enden tödlich.
Definition Als Herzinfarkt wird das
Absterben von Herzmuskelgewebe
nach einem plötzlich auftretenden
vollständigen Verschluss einer oder
mehrerer Koronararterien bezeichnet.
Gelegentlich kann auch eine unvollständig verengte Koronararterie zum
Herzinfarkt führen.
In den meisten Fällen liegt dem Koronargefäßverschluss eine starke Gefäßverengung mit Ausbildung einer Thrombose zugrunde, wobei die Thrombose
in der Regel durch die arteriosklerotischer Gefäßablagerungen verursacht
wird: An den Rissstellen von Ablagerungen bildet sich ein Blutpfropf, der
Gefäße verschließt.
Beim Herzinfarkt werden zwischen
Vorderwand-, Hinterwand- und Seitenwandinfarkt, ein Scheidewandinfarkt sowie Kombinationsinfarkte unterschieden.
Die Infarkte mit der schlechtesten
Prognose sind Vorderwand- und Scheidewandinfarkte. Wird ein drohender
Infarkt festgestellt, sollte so schnell
wie möglich - innerhalb weniger
Stunden - eine Therapie erfolgen.
Ansonsten wird die mit Blut unterversorgte Herzregion irreparabel geschädigt. Etwa die Hälfte aller Herzinfarkte in den westlichen Industrienationen endet tödlich.
Häufigkeit Der Herzinfarkt ist die
häufigste Todesursache in den westlichen Industriestaaten. An den Folgen sterben etwa 21 Prozent der Betroffenen.
Bei der Häufigkeit gibt es geographische Unterschiede. Während in Japan
auf 100.000 Einwohner weniger als
100 Infarktpatienten kommen, liegt
die Zahl der Fälle in Europa bei bis zu
500 pro 100.000 Einwohner.
Männer sind häufiger von einem
Herzinfarkt betroffen als Frauen. Bei
ihnen tritt der Herzinfarkt nicht nur
öfter, sondern auch wesentlich früher
auf: Männer sterben infolge eines
Herzinfarkts mit durchschnittlich
70,7 Jahren, Frauen mit 79 Jahren.
Für Frauen ist das Risiko, an den Folgen eines Herzinfarkts zu sterben, höher als für Männer.
Der Grund dafür ist nicht nur das
durchschnittlich höhere Alter der Betroffenen: Auch beim Vergleich gleichaltriger männlicher und weiblicher
Betroffener ist die Sterblichkeit der
Frauen höher.
Ursachen Die häufigste Ursache für
einen Herzinfarkt sind verkalkte Gefäße (Atherosklerose). Aufgrund von
atherosklerotischen Ablagerungen an
den Wänden der Arterien reicht der
Blutfluss oft kaum aus, um den Herzmuskel mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Wird das Gefäß völlig verschlossen, ist ein Herzinfarkt die Folge.
Der Verkalkungsprozess wird durch verschiedene Faktoren begünstigt.
Die Risikofaktoren sind dieselben wie
bei der koronaren Herzerkrankung: Lebensalter, Rauchen, Cholesterinerhöhung im Blut, Bluthochdruck (Arterielle
Hypertonie), Diabetes mellitus, Übergewicht (Adipositas), Stress, Bewegungsmangel und erbliche Faktoren.
Symptome Die ersten Anzeichen für
einen Herzinfarkt treten häufig schon
frühzeitig auf. Viele der Infarktpatienten wurden zuvor wegen Herzbeschwerden behandelt oder standen
unter ärztlicher Aufsicht, und bei vielen wurden bereits Herzkatheter-
Untersuchungen oder Bypass-Operationen durchgeführt. Bei rund 20 Prozent der Betroffenen, meist ältere Personen oder Diabetiker, liegt ein so genannter stummer Herzinfarkt vor, das
heißt, der Infarkt wird nicht bemerkt.
Typische Symptome
des akuten Herzinfarkts sind:
- länger als fünf Minuten anhaltende
heftige Schmerzen oder starker
Druck in der Brust, ausstrahlend in
Schulter, Arm, Unterkiefer oder
Oberbauch
- stärkere Schmerzen als bei der Angina pectoris, die sich nicht durch die
Einnahme von Nitratspray bessern
(wichtige Unterscheidung zum Angina pectoris-Anfall)
- Unruhegefühl bis hin zu Todesangst
- kalter Schweißausbruch und Blässe
- Übelkeit und Erbrechen
- Atemnot
- plötzlicher Kollaps mit Bewusstlosigkeit
Ein Herzinfarkt kann die Betroffenen
im Schlaf, beim Jogging, auch unter
leichter Belastung ereilen. Meist tre-
ten Herzinfarkte in den sehr frühen
Morgenstunden auf. Einem Infarkt
gehen oft folgende Anzeichen voraus:
- Brustenge-Gefühl
- Schmerzen in der linken Schulter,
im linken Arm
- Rückenschmerzen
- Halsschmerzen bis zum Unterkiefer
- gelegentlich Bauchschmerzen und/
oder Übelkeit oder Unwohlsein
Symptome bei Frauen Die Symptome
eines akuten Herzinfarkts werden bei
Frauen häufig anders wahrgenommen
und erkannt als bei Männern. Wenn
Frauen einen Herzinfarkt haben, treten die bekannten Symptome, die im
Allgemeinen als typisch gelten, oft gar
nicht auf. Symptome des akuten Herzinfarkts bei Frauen können sein:
- Übelkeit
- häufiges Erbrechen
- Schmerzen im Schulterbereich
- Schmerzen im Kiefer
Bei Frauen sind Luftnot, Übelkeit,
Schmerzen im Oberbauch oder Erbrechen häufig die einzigen Symptome eines Herzinfarkts.