Wasserschutzblatt - Boden.Wasser.Schutz.Beratung

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Wasserschutzblatt - Boden.Wasser.Schutz.Beratung
Österreichische Post AG
Info. Mail Entgelt bezahlt
Wasserschutzblatt
Ausgabe Juli 2011
Zwischenfruchtanbau 2011 - Maßnahmen gegen Schadschnecken Versuche zu Unkrautbekämpfung in Mais und Soja - Landwirtschaft und
Gewässerqualität - Grundwasserschutz in der „Traun-Enns-Platte“
Liebe Landwirtin, lieber Landwirt!
Wie gewohnt erhalten Sie in der Juliausgabe umfangreiche Informationen rund um den Zwischenfruchtanbau, wobei Humusbildungspotenziale
und der Futterwert beurteilt werden. Selbstverständlich geben wir auch die Erfahrungen der letzten Jahre weiter und hoffen, Ihnen damit eine
Basis für Ihre, auf den Betrieb abgestimmten Begrünungen zu geben.
Ein sachgemäßer Umgang mit Pflanzenschutzmitteln trägt wesentlich zum Gewässerschutz bei. Die Oö. Wasserschutzberatung führt als einen
Beratungsschwerpunkt den gewässerverträglichen Pflanzenschutz. Wir geben Ihnen in dieser Ausgabe einen Überblick über unsere Versuchsanstellungen inklusive Besichtigungsmöglichkeiten zu diesem Thema.
Ein Gastartikel von Herrn DI Wolfgang Heinisch, Land Oberösterreich gibt Auskunft über die Anforderungen an die Gewässerqualität in unserem
Bundesland.
Über die aktuelle Belastungssituation mit Nitrat auf der Traun-Enns-Platte informiert ein Artikel von Frau Hofrat Dr. Friesencker, ebenfalls vom
Land Oberösterreich, Abteilung Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht.
Begrünungen und Schnecken sind immer wieder ein aktuelles Problem. Vermeidungsstrategien bzw. die Biologie sind Thema eines Beitrages
von Frau Mag. Agnes Bisenberger, Biologiezentrum Linz.
Wir wünschen eine erfolgreiche Ernte!
Dipl.-Ing. Thomas Übleis & Team
Verein Oö. Wasserschutzberatung • Figulystraße 34 • 4020 Linz • Tel.: 0732 / 652285 • Fax: 0732 / 652285-26 • E-Mail: [email protected]
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Wasserschutzblatt Nr. 2/2011
Erfahrungen aus dem
Zwischenfruchtanbau
Der Anbau von Zwischenfrüchten im Ackerbau hat sich in den letzten Jahren aufgrund seines vielfältigen Nutzens in der Landwirtschaft bewährt.
Ausschlaggebend dafür sind verschiedene Faktoren wie zum Beispiel
eine verbesserte Bodengare, Förderung des Bodenlebens, Erhöhung des Humusbildungspotentials, Nährstoffspeicherung sowie
eine Verringerung der Nitratauswaschung ins Grundwasser. Überdies
können Zwischenfrüchte als wertvolles Futter für Viehbetriebe oder auch
zur Verwertung in Biogasanlagen dienen. Um diese genannten Vorteile
voll auszuschöpfen sind bestimmte Voraussetzungen wie ein optimaler
Anbauzeitpunkt oder die Wahl einer zum Betrieb passenden Zwischenfrucht zu berücksichtigen. Die Oö. Wasserschutzberatung hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Zwischenfruchtversuche in verschiedenen
Regionen Oberösterreichs durchgeführt. Die Erfahrungen daraus und die
Ergebnisse aus dem Jahr 2010 werden nachfolgend beschrieben.
Biomasseerträge und Humusbildungspotential
Wurzelmasse bzw. geringerem Wurzeltiefgang führte. Besonders auffällig war dies bei den Kulturen Senf, Mungo und Phacelia.
Bodenverdichtungen bei Phacelia – reduzierter Aufgang und Wurzelbildung
Zum Aufbrechen von Bodenverdichtungen eignen sich aus der Familie
der Kreuzblütler die Kulturen Meliorationsrettich und Ölrettich. Vor allem
der Meliorationsrettich hat aufgrund der tiefen Pfahlwurzel, dem geringen
Aufstengeln (keine Verholzung) und dem dadurch besseren Abfrosten
Vorteile gegenüber dem Ölrettich.
Diagramm 1: Frisch- u. Trockenmasse in der oberirdischen
Pflanzenmasse 2010
Durch die schwierigen Verhältnisse für den Zwischenfruchtanbau 2010
wie eine verzögerte Getreideernte, geringe Wärmesummen, Schneckenproblematik und feuchte Witterung bis Mitte August, entwickelten sich
die Zwischenfruchtbestände weniger stark als in den letzten Jahren. Im
Durchschnitt erreichten die Zwischenfruchtmischungen einen oberirdischen Biomasseertrag von 21,3 t FM/ha bzw. 2,93 t TM/ha. Diese Werte
liegen etwas unter denen vom Vorjahr. Mischungen, insbesondere die
Wassergütemischungen hatten im Vergleich sehr gute Frisch- (38,9 t/ha)
und Trockenmasseerträge (4,85 t/ha). Die Leguminosen erreichten unterdurchschnittliche Biomasseerträge, da sie am empfindlichsten auf die
schlechten Witterungsbedingungen reagierten. Im engen Verhältnis zur
Trockenmassebildung steht der Gehalt an total organischem Kohlenstoff
(TOC), welcher einen Hinweis auf das Humusbildungspotential gibt. Die
tatsächliche Humusbildung wird auch von den Bodeneigenschaften, Klima und der Folgebewirtschaftung beeinflusst.
Vergleich des Wurzelbildes von Meliorationsrettich, Ölrettich, Senf
und Kresse (von links nach rechts)
Um auch beim Ölrettich ein sicheres Abfrosten zu erreichen, ist ein frühzeitiger Anbau empfehlenswert.
Leguminosen als Stickstoffsammler
Der Einsatz von Leguminosen als Zwischenfrüchte wirkt sich vor allem
auf monetärer Ebene aus. Durch ihre Fähigkeit mit den Knöllchenbakterien
Luftstickstoff zu binden kann ein Zukauf von mineralischen Stickstoff-
Wurzelbilder
Im heurigen Jahr herrschten bei der Getreideernte, Stoppelbearbeitung
und beim Zwischenfruchtanbau häufig feuchte Bodenverhältnisse. Die
daraus resultierende Bodenverdichtung war im Wuchsverhalten und in
der Biomasseentwicklung der Zwischenfrüchte auf vielen Flächen deutlich erkennbar. Davon betroffen war auch die Entwicklung des Wurzelsystems, die im heurigen Jahr bei vielen Zwischenfruchtkulturen zu weniger
Starker Knöllchenbesatz bei der Pigmentblatterbse
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düngern für die Folgekultur zum Teil eingespart werden. Aufgrund der
Witterungsbedingungen konnte im Jahr 2010 nur eine geringfügige NFixierleistung erzielt werden. Im Jahr zuvor entwickelten sich die Leguminosen optimal. Vor allem die Pigmentplatterbse zeigte mit 113 kg N/ha
in der oberirdischen Pflanzenmasse die höchste N-Fixierleistung.
Bei Veredelungsbetrieben mit ausreichender Gülleversorgung sollten
Leguminosen aufgrund der Ansammlung eines hohen Stickstoffpools im
Boden und der daraus resultierenden Gefahr der Nitratauswaschung ins
Grundwasser nur untergeordnet eingeplant werden.
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Optimale Aussaattermine
Der Aussaattermin ist ein entscheidendes Kriterium für einen erfolgreichen Zwischenfruchtanbau. Nach früh räumenden Kulturen wie Getreide
oder Körnerraps haben abfrostende Zwischenfrüchte noch ausreichend
Zeit sich gut zu entwickeln und den im Boden vorhandenen mineralisierten Stickstoff in Form von Pflanzen- bzw. Wurzelmasse zu binden. Für
Berücksichtigung von Fruchtfolgekrankheiten
"Babysenf" – ein zu später Aussaattermin
Alexandrinerklee (links) und Perserklee mit Kleeschwärze (rechts)
Hinsichtlich Krankheitsdruck ist es stets wichtig die Kulturauswahl der
Zwischenfrüchte auf die Fruchtfolge des Betriebes abzustimmen. Bei
Betrieben mit intensiver Rapsfruchtfolge sind Zwischenfruchtkulturen aus
der Familie der Kreuzblütler wie Senf, Rettiche oder Kresse zu vermeiden. In den Zwischenfruchtversuchen 2010 wurde bei allen Kreuzblütlern
Phoma nachgewiesen wobei Kresse am wenigsten davon betroffen war.
Weiters wurde bei Perserklee Kleeschwärze festgestellt, was bei einer
Futternutzung in Viehbetrieben zu Problemen führen kann. Grundsätzlich
kann festgehalten werden, dass die Krankheitsanfälligkeit von einzelnen
Pflanzen in Mischungen deutlich geringer ist.
Empfohlene Zwischenfruchtmischungen
Die Wassergütemischungen (siehe Tabelle 1) haben in den letzten
Versuchsjahren immer wieder gut abgeschnitten und können daher als
Standardlösung empfohlen werden. Für weitere betriebsspezifische
Empfehlungen stehen die Berater der Oö. Wasserschutzberatung zur
Verfügung.
Tabelle 1: Empfohlene Zwischenfruchtmischungen
Wassergütemischungen
Wassergüte früh
Wassergüte rau
Wassergüte fein
8 kg Alexandrinerklee
2,5 kg Phacelia
1,5 kg Mungo
4 kg Phacelia
5,5 kg Ölrettich
10 kg Buchweizen
0,5 kg Senf
4 kg Phacelia
10 kg Alexandrinerklee
1 kg Ölrettich od.
Meliorationsrettich
Mischungen für den Rübenanbau
Mischung 1
Mischung 2
Mischung 3
3 kg Meliorationsrettich
10 kg Alexandrinerklee
1 kg Senf
(nematodenfeindlich)
6 kg Kresse
10 kg Alexandrinerklee
2 kg Senf
(nematodenfeindlich)
10 kg Alexandrinerklee
2 kg Mungo
1 kg Senf
(nematodenfeindlich)
Leguminosen ist ein frühzeitiger Anbau (Juli) besonders wichtig um eine
gute Bestandesentwicklung zu erreichen und so ihr Stickstofffixierungspotential noch voll auszunützen. In den meisten Jahren ist für den Großteil der Zwischenfrüchte ein Anbau nach dem 15. bis 20. August zu spät.
Alleine die Kreuzblütler sind noch am ehesten für einen späteren Anbauzeitpunkt geeignet. Folgende Aussage bringt es auf den Punkt: "Ein Tag
im Juli bringt so viel Biomassezuwachs wie eine Woche im August."
Bei der Aussaat von Wassergütemischungen werden folgende Aussaattermine empfohlen:
•Wassergüte früh – spätestens Ende Juli
•Wassergüte fein – erste und zweite Augustwoche
•Wassergüte rau – Mitte August
Kriterien für einen erfolgreichen Zwischenfruchtbau
• Einplanung in die Fruchtfolge
• Bodenbearbeitung (mit/ohne Pflug)
• Aussaattechnik und -zeitpunkt
• Auswahl der Kulturen: abhängig vom Sätermin und Fruchtfolge gestaltung
• Wirtschaftsdüngerausbringung
• Nachfolgende Bearbeitung
• möglichst keine Hauptfrüchte als Zwischenfrüchte
• Wurzelbildung beachten
• Stickstoffbindung im Blatt besser als im Stängel
• Winterharte Zwischenfrüchte brauchen im Frühjahr mehr Sauerstoff zur Umsetzung
• Bodengefüge im Frühjahr nicht umpflügen bzw. zerstören
• magere Zwischenfrüchte ergeben Probleme beim Abfrieren
• Düngung nur wenn notwendig, Stickstoff besser zur Hauptfrucht - muss bei jeweiligen Schlag entschieden werden
• Kreuzblütler (Raps, Rübsen, Senf, Ölrettich, etc.) als Zwischenfrüchte nicht in Reinsaat in Fruchtfolgen mit Körnerraps
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Zwischenfrüchte als
Viehfutter
Aufgrund der langanhaltenden Trockenheit in weiten Teilen Oberösterreichs zeichnet sich für das heurige Jahr eine Mangelsituation bei
Grundfutter (Silage, Heu) ab. Viehlose bzw. schweinehaltende Betriebe
könnten dieses Problem entschärfen, indem sie vermehrt Zwischenfrüchte anbauen, die sich für die Futter- bzw. Silagenutzung eignen. Je nach
Zusammensetzung der Begrünungsmischung und der Entfernung des
Abnehmers können Futterzwischenfrüchte als Grünfutter oder zur Silageerzeugung (zB. Ballen) genutzt werden. Eine Auswahl an abfrostenden
und nicht abfrostenden Zwischenfruchtmischungen kann aus der Tabelle
2 entnommen werden.
Futterqualität
Um eine ausreichende Futterqualität zu erzielen, sollte bei einer Silagenutzung nicht zu lange zu gewartet werden. Bei frühem Anbau (Mitte Ende Juli), angepasster Düngung und entsprechender Witterung könnten
dann sogar zwei Schnitte möglich werden.
Tabelle 2: Zwischenfruchtmischungen zur Futternutzung – Beispiele
Mit Hilfe von Zwischenfrüchten könnten die Futtersituation im heurigen Jahr verbessert werden!Im Bild: Alexandriner- und Perserklee
Kulturen
Bemerkungen
Alexandrinerklee (12 kg) +
Perserklee (10 kg)
Grünfutter, schlecht silierfähig, abfrostend
Sommerfutterraps (10)
Grünfutter, schlecht silierfähig, abfrostend
Alexandrinerklee (12 kg) +
Einjähriges Weidelgras (20 kg)
Grünfutter, gut silierfähig, nicht abfrostend
Sudangras (30 kg)
Ernte ab ca. Kniehöhe, gut silierfähig, abfrostend
nung erhalten bleiben. Kulturen (wie z.B.
Sommerfutterraps), die nach einem Schnitt
kaum nachtreiben, sollten daher nicht zu
tief gemäht werden.
Vermittlung
Die Futtermittelplattform des Agrarnet bringt
Angebot und Nachfrage im Internet auf einMischungspartner: Einjähriges Weidelgras, Italienisches
fache Weise zusammen.
Futterprofi EK (25-35 kg)
Weidelgras, Alexandrinerklee und Perserklee; gut silierfäGrünlandbetriebe und Getreideproduhig, nicht abfrostend
zenten können hier direkt miteinander in
Mischungspartner: Italienisches Raygras, Inkarnatklee und Kontakt treten und Geschäfte abschließen
Landsberger Gemenge (70-80 kg)
Winterwicke; gut silierfähig, nicht abfrostend
(siehe http://www.agrar-net.at → 'Tiere' →
'Futtermittel-Plattform').
ÖPUL
Futtermittelangebote können auch in Agrar-Medien inseriert werden.
Die Nutzung des Begrünungsaufwuchses ist grundsätzlich auf Feldstü- Für Biobetriebe besteht zudem die Möglichkeit unter www.bio-boerse.
cken bei denen die ÖPUL-Maßnahme "Begrünung" beantragt wurde at Such-Anzeigen einzustellen. Angebote können hier allerdings nur von
erlaubt. Es muss allerdings eine boden- und flächendeckende Begrü- BIO AUSTRIA - Mitgliedern hineingestellt werden.
Schadschnecken in Oberösterreich – Regulierungsmaßnahmen im Feldbau
Gastkommentar von Frau Mag. Agnes Bisenberger, Biologiezentrum der OÖ Landesmuseen, Linz
In zunehmendem Maße und besonders in Fruchtfolgen mit Raps werden
landwirtschaftliche Kulturen durch Fraßaktivität von Schnecken geschädigt. Immer häufiger wird von Totalausfällen größerer Flächen und von
unbefriedigender Wirkung ausgebrachter Molluskizide berichtet.
Die völlige Vernichtung schädlich gewordener Schnecken durch chemi-
sche Mittel ist aussichtslos - eine Reihe von biologischen, physikalischen
und mechanischen Methoden können jedoch einen überhöhten Schneckenbesatz verhindern. Einen Überblick über die bisher am häufigsten genannten
ackerbaulichen Bekämpfungsmaßnahmen gibt die folgende Zusammenfassung. Die Gesamtversion des Textes zum Thema „Schneckenplagen
in Oberösterreich“, mit Literaturangaben und Tipps für den Garten sowie
Informationen zum Einsatz von Schneckenkorn, werden in der Zeitschrift
„Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs“, Bd. 21 (2011) erscheinen.
Schadschnecken
Die wichtigsten Verursacher von Schneckenplagen in unseren Breiten gehören zu den Nacktschnecken. Von den 27 in Oberösterreich gemeldeten
Nacktschneckenarten sind es lediglich drei, die beträchtliche Schäden in
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Garten- und Feldkulturen anrichten können:
• die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris)
• die Gemeine Gartenwegschnecke (Arion distinctus)
• die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum)
Ein hohes Befallsrisiko ist vor allem bei schweren, grobscholligen Böden,
bei neu eingesäten Flächen in unmittelbarer Nähe von abgeernteten Flächen und auf Mulchsaatflächen mit Zwischenfrüchte aus der Kreuzblütlerfamilie (wie z.B. Senf, Ölrettich, etc.). Hingegen wird das Befallsrisiko
auf leichten Böden mit feinkrümeligem Saatbett, weite Rapsfruchtfolge,
geringer Rapsanteil auf den umliegenden Flächen und Pflugsaaten minimiert.
Bekämpfungsmaßnahmen
Die großflächige Kontrolle schädlich gewordener Schneckenarten ist
schwierig und auch die gezielte Bekämpfung erfordert die Kenntnis des
Lebensraumes und Verhaltens der in einem bestimmten Areal lebenden
Schnecken - sie unterscheiden sich hinsichtlich der Fortpflanzungsperioden, der Entwicklungsdauer der Jungtiere und ihrer Lebensdauer. Zudem
beeinflussen nicht nur der Zeitpunkt von Bekämpfungsmaßnahmen, sondern z.B. auch Fruchtfolge sowie Wetter- und Bodenbedingungen deren
Wirksamkeit.
• Intensive flache und häufige Bodenbearbeitung wird empfohlen. Beim Pflügen sollten die Bodenschollen sofort durch Eggen zerklei-
nert werden, da sonst die Schnecken in die Tiefe dringen und sich dort einem weiteren mechanischen Zugriff entziehen können.
• Viel Feinerde, gut abgesetzte feinkrümelige Saatbeete schaffen.
• Rückverfestigung des Saatbeetes mit Walzen. Dadurch wird den Schnecken die Fortbewegung in der Erde erschwert und es stehen ih-
nen weniger Hohlräume als Schlupfwinkel zur Verfügung.
• Nicht möglich ist es, den Schnecken durch das Ausbringen von To-
talherbiziden die Nahrungsgrundlage zu entziehen. In diesem Fall weicht die Schnecke auf abgestorbene Pflanzenreste aus, wobei sie generell grünes Pflanzengewebe bevorzugt.
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• Manche Kulturen (z.B. bestimmte Kartoffelsorten) sind widerstandsfä-
higer gegen Schneckenfraß.
• Stoppelbearbeitung: Schnecken verkriechen sich gerne in alte Stän-
gel - ein Zerkleinern von Stängeln und das Zerquetschen der Stop-
peln sollte angestrebt werden. Am besten hat sich eine zweimalige
Bearbeitung mit Zeitabstand bewährt.
• Die Strohabfuhr vom Feld hat im Vergleich zu gehäckseltem und ein-
gearbeitetem Stroh den Schneckenbesatz langfristig erheblich redu-
ziert.
• Weichblättrige Unkräuter werden von Schnecken oft der Feldfrucht
gegenüber bevorzugt, daher sollte man eine leichte Verunkrautung tolerieren.
• Verzicht auf Zwischenfruchtanbau mit Senf, Rübsen und Ölrettich.
• Phacelia (Bienenfreund, Büschelblume) wird von den Schnecken
gemieden.
• Ernterückstände weichblättriger Pflanzen sollten gleich eingearbeitet werden (Verringerung von Versteck- und Nahrungsmöglichkeiten).
• Da Grünbrachen eine deutlich höhere Schneckenbesiedlung als
kultivierte Felder zeigen, sollten unbedingt Sperrflächen angelegt
werden.
• Je später man pflügt, desto eher gehen die Schneckeneier durch
Erfrieren zugrunde.
• Förderung der Nützlinge wie z.B. Vögel, Igel, Kröten, Laufkäfer und Glühwürmchen. Die beste Voraussetzung: dichte Hecken, Stein haufen, Feuchtbiotope und „Gstättn“.
• Verzicht auf breit wirkende Insektizide im Sommer: Neuere Ergeb-
nisse weisen einer weit verbreiteten Laufkäferart (Pterostichus melana
rius) eine besondere Bedeutung zu. Sowohl die Larven als auch die Käfer ernähren sich u.a. von Nacktschnecken.
• Es bleibt festzuhalten, dass die gezielte Schneckenbekämpfung
zeitaufwendig ist, da sie fortwährende Kontrollen der Schläge
erfordert. Abgestimmte Bodenbearbeitungsmaßnahmen sind sehr effektiv und können einen großen Schaden abwehren. Schnecken• Tiefer aussäen (4 cm statt 2 cm), dadurch besteht weniger Gefahr für korn sichert die Auflaufphase ab, ist aber ohne vorherige
die Saat, da die Schnecken mehr Bodenmaterial durchsuchen müs-
Kontrolle der Notwendigkeit eine teure Maßnahme.
sen.
• Dichter aussäen, damit der Schneckenfraß ausgeglichen werden kann.
Unkrautbekämpfung in Mais
und Soja - Pflanzenschutzversuche der Oö. Wasserschutzberatung
Aufgrund der Problematik mit Pflanzenschutzmittelfunden im Trinkwasser versucht auch die Oö. Wasserschutzberatung durch Versuche
alternative Strategien bei der Unkrautbekämpfung aufzuzeigen. Wirkstoffe die im Grund- und Trinkwasser nachgewiesen werden spielen
insbesondere im Soja-, Mais- und Rübenbau eine wichtige Rolle.
Die Pflanzenschutzversuche beschränken sich in diesem Jahr auf die
Kulturen Mais und Soja. Neben alternativen Herbizidanwendungen
werden in der Sojabohne auch mechanische Bekämpfungsstrategien
angewendet und Einsaaten von Leindotter und Kresse getestet. Die Versuchsvarianten wurden in Absprache mit DI Hubert Köppl von der Oö.
Landwirtschaftskammer und Ing. Manuel Böhm von Bio Austria geplant.
Soja
In der Sojabohne wird das Pflanzenschutzmittel Basagran sehr häufig
verwendet. Bentazon, der Wirkstoff in diesem Herbizid, wird allerdings
häufig im Grund- und Trinkwasser über dem Grenzwert von 0,1 μg
nachgewiesen. Praxistaugliche Strategien ohne Basagran sind daher
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das Ziel bei unseren Sojaversuchen. In der Praxis hat sich in den letzten Jahren die Unkrautbekämpfung im Vorauflauf als gute Alternative
bewährt. Insbesondere der Einsatz von Artist und einer nachfolgenden
Korrekturspritzung mit Harmony SX gegen zweikeimblättrige Unkräuter
sind mittlerweile sehr verbreitet. Das entscheidende Kriterium für eine
gute Wirkung von Artist ist jedoch eine gute Bodenfeuchte bzw. moderate
Regenfälle nach der Applikation.
Die Oö. Wasserschutzberatung legte auch heuer wieder Sojaherbizidversuche an.
Die Versuche umfassen folgende Versuchsglieder wobei nicht
jede Variante auf allen Standorten angelegt wurde:
• Varianten im Vorauflauf
1) 2 kg Artist
2) 2,0 l Successor 600 + 1,5 l Stomp Aqua
Korrekturspritzungen werden mit 7,5 g Harmony SX + 0,1 % Zellex
CS durchgeführt.
• Varianten im Nachauflauf
3) 7,5 g Harmony SX + 1,0 l Basagran + 0,1 % Zellex CS
(1. Unkrautkeimwelle) 7,5 g Harmony SX + Gräsermittel + 0,1 % Zel-
lex CS (2. Unkrautkeimwelle)
4) 7,5 g Harmony SX + 0,5 l Pulsar 40 + 0,1 % Zellex CS (1. Unkraut-
keimwelle) 7,5 g Harmony SX + Gräsermitel (2. Unkrautkeimwelle)
• ausschließlich mechanische Unkrautbekämpfung mit Striegel bzw. Hackgerät
• Parzellen mit Einsaat von Leindotter und Gartenkresse zur Un-
krautunterdrückung
Landwirtschaft und Gewässerqualität – Herausforderung
für Gegenwart und Zukunft?
Gastkommentar von Herrn Mag. Wolfgang Heinisch, Amt der Oö.
Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft, Abteilung Oberflächengewässerwirtschaft
10 Jahre Wasserschutzberatung mit dem Schwerpunkt Grundwasserschutz haben gezeigt: über Bewusstseinsbildung, Schulung und Bera-
Mais
Die Maisherbizidversuche der Oö. Wasserschutzberatung beziehen
sich auf einen Verzicht von Terbuthylazin. Ähnlich wie bei Soja wird
auch dieser Wirkstoff bzw. dessen Metabolit (Abbauprodukt) verstärkt im
Grundwasser gefunden. Terbuthylazin ist ein sehr häufig verwendetes
Produkt in vielen Maiskombipackungen – Clio Top Pack, Laudis Aspect
Pro, Zintan Platin Pack etc..
Bei den Maisversuchen lag der Schwerpunkt auf Terbuthylazinfreien Varianten.
Folgende Versuchsglieder wurden auf den Maisversuchsstandorten angelegt:
1) 1,5 l Laudis + 1,5 l Aspect Pro
2) Kukuruz Pack (1 l Clio Star + 1 l Spectrum + 1 l Stomp Aqua) –
Terbuthylazin-frei
3) 0,8 kg Terano + 2 l Monsoon – Terbuthylazin-frei
4) Kelvin Star Pack (0,8 l Clio Star + 0,8 l Kelvin) – Terbuthylazin-frei
5) 0,4 l Adengo – Terbuthylazin-frei
6) Clio Top Pack (1,5 l Clio Super + 1 l TBZ 500)
Die Varianten mit Laudis Aspect Pro bzw. Clio Top Pack dienen hier als
Vergleichsfläche.
Termine für Versuchsbesichtigungen bzw. ein Versuchsführer sind
unter www.ooe-wsb.at einsehbar.
Weitere Besichtigungstermine können in Absprache mit den Wasserschutzberatern erfolgen.
tung lassen sich negative Umweltauswirkungen der landwirtschaftlichen
Produktion in bestimmten Gebieten deutlich reduzieren.
Die für den Grundwasserschutz entwickelten und geltenden Regeln dienen auch der Gewässerqualität in den Oberflächengewässern (Flüsse,
Bäche, Seen). Es kommen allerdings einige zusätzliche Aspekte hinzu,
denen wir uns nun verstärkt widmen müssen, um eine ausreichende Gewässerqualität = einen guten ökologischen Zustand gemäß Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen.
Wenn wir in diesem Spannungsfeld erfolgreich sein wollen, müssen wir
uns immer auch folgende Relationen vor Augen halten:
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• Für die Landwirtschaft ist der Gewässerschutz weder das einzige noch
das größte Problem. Gleichzeitig ist aber klar und anerkannt, dass Landwirtschaft ohne nachhaltigen Umweltschutz/Gewässerschutz nicht zielführend sein kann.
• Am Weg zum guten ökologischen Zustand der Gewässer ist die Landbewirtschaftung weder das einzige noch das größte Problem der Wasserwirtschaft. Nehmen wir die Ziele ernst, kommen wir aber am Thema
"diffuse Stoffeinträge" durch die Landwirtschaft nicht vorbei.
Grundlegende Unterschiede im Stoffhaushalt von
"Produktionsflächen" und Gewässern
Landwirtschaftliche Ökosysteme und Gewässer befinden sich idealerweise in unterschiedlichen trophischen Zuständen. Eine hohe landwirtschaftliche Produktion ist nur auf nährstoffreichen Böden zu erreichen. Gesunde Gewässer sollten dagegen nährstoffarm sein. Anschaulich wird dies
anhand der typischen Phosphorgehalte: während in einem gedüngtem
Oberboden 300 - 1000 mg Phosphor pro m³ Porenwasser üblich sind,
werden für Fließgewässer 10 - 30 mg pro m³ angegeben.
Der Pestizideinsatz und die damit verbundene/erwartete Wirkung unterscheidet sich ebenfalls deutlich. Auf den Produktionsflächen sollen diese Hilfsstoffe möglichst vollständig alle ungeliebten biotischen Begleiterscheinungen (Pflanzen und Tiere) unterbinden – im Gewässer muss
allerdings die Restkonzentration so gering sein, dass die aquatischen
Organismen nicht geschädigt werden.
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reichweiten Modellberechnung (Projekt STOBIMO), die sich mit den unterschiedlichen Eintragspfaden der Nährstoffe in die Gewässer beschäftigt.
Zielvorstellung - Wasserrahmenrichtlinie
Grundsätzlich muss bis 2015 – in Ausnahmen bis 2021 und 2027 - der
gute ökologische Zustand in allen europäischen Gewässern erreicht
werden. Der österreichische Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan
(NGP) setzt in seiner ersten Ausgabe (2009-2015) auf freiwillige Maßnahmen zur Reduktion der stofflichen Belastung. Je nach Erfolg müssen ab
2016 dann auch weitere verpflichtende Maßnahmen vorgesehen werden.
Auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen Projekten wird
daher momentan versucht, die Landbewirtschaftung und die Gewässerverträglichkeit besser aufeinander abzustimmen.
Neben der Einhaltung der bereits geltenden Vorschriften (Wasserrechtsgesetz; Nitrataktionsprogramm; Cross Compliance-Bestimmungen zum
Gewässerschutz) kommt dabei der Weiterentwicklung und –verbreitung
abschwemmungsmindernder Bewirtschaftungsformen besondere Bedeutung zu.
Gerade im Hinblick auf den Phosphoreintrag in Gewässer spielt der Bodenabtrag aus der Landwirtschaft eine entscheidende Rolle.
Ausgangssituation – Zustand unserer Gewässer
Im Untersuchungsprogramm des Landes werden 128 Messstellen an 39
Fließgewässern regelmäßig chemisch-physikalisch kontrolliert. Knapp
die Hälfte davon (45 Stellen an 17 Gewässern) hatten 2010 zu hohe
Nährstoffgehalte (NO3-N; Orthophosphat-P) und sind damit als "mäßig"
im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie einzustufen. Die überhöhten Werte
treten schwerpunktmäßig im Innviertel sowie in der Traun-Enns-Platte –
also in Bereichen intensiver Landwirtschaft – auf.
Dies deckt sich mit den jüngst fertiggestellten Ergebnissen einer öster-
Grundwasserschutz in der "TraunEnns-Platte" – aktueller Stand
Gastkommentar von Frau HR Dr. Rosemarie Friesenecker, Amt
der Oö. Landesregierung, Direktion Umwelt und Wasserwirtschaft,
Abteilung Anlagen-, Umwelt- und Wasserrecht
Bei der "Traun-Enns-Platte" handelt es sich um einen für die Trinkwasserversorgung des Landes wichtigen Grundwasserkörper. Der
Grundwasserkörper umfasst ca. 7% des Landesgebiets, es werden aus
diesem Gebiet ca. 8 % der Oö. Bevölkerung mit Trink- und Nutzwasser versorgt. Zur Ursache der Nitratbelastung in der Traun-Enns-Platte
eingeholte Gutachten ergaben, dass davon auszugehen ist, dass die
landwirtschaftliche Bodennutzung und –bewirtschaftung die Hauptursache für die Nitratbelastung des Grundwassers darstellt.
Eine der wichtigsten Maßnahmen einer grundwasserschonenden Bewirtschaftung ist, dass sich Landwirtinnen und Landwirte mit dem Düngeverhalten auf ihren Flächen auseinandersetzen. Dazu ist – wie bereits
allgemein anerkannt ist – eine schlagbezogene Planung, Aufzeichnung
und Bilanzierung der Düngung erforderlich. Eine solche wird von Land-
Bodenabtrag
Wünschenswert und zielführend wäre es, die effektivsten Gewässerschutzmaßnahmen auch im ÖPUL 2014 zu verankern.
wirtinnen und Landwirten, die sich am Agrarumweltprogramm ÖPUL
und daran anknüpfenden Landesförderprogrammen beteiligen, freiwillig
durchgeführt.
Diese Förderprogramme werden in den grundwasserbelasteten Gebieten Oberösterreichs seit mehr als 20 Jahren angeboten. Die Maßnahmen
haben in der "Traun-Enns-Platte" jedoch bisher zu keiner Reduzierung
der Nitratbelastung im Grundwasser geführt. Die systematischen Grundwasserbeobachtungen in der "Traun-Enns-Platte" wurden im Jahr 1992
gestartet, im Jahr 2005 wurde das Messnetz umgebaut und auf 50 Messstellen erweitert. Seit diesem Zeitpunkt zeigen die Medianwerte einen
sehr gleichmäßigen Verlauf um ca. 40 mg/l Nitrat mit einem Ausreißer
im 4. Quartal 2006. Es ist daher erforderlich, in diesem Gebiet weitere
Schritte zur Ermittlung der Ursache und Reduzierung der Nitratbelastung
zu setzen. Zur Ursachenermittlung wurden von der Abteilung Grundund Trinkwasserwirtschaft des Amtes der Oö. Landesregierung zwei Projekte in der "Traun-Enns-Platte" in Auftrag gegeben, die eine Feststellung
der konkreten Ursache der Nitratbelastung ermöglichen sollen.
Weiters wird seit dem Jahr 2009 das Landesförderprogramm "Grundwasserschutz durch viehstarke Betriebe in der Traun-Enns-Platte"
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angeboten. Dieses Förderprogramm ermöglicht es landwirtschaftlichen
Betrieben mit Betriebssitz in der "Traun-Enns-Platte", die sich wegen eines Viehbestandes von > 2 GVE/ ha nicht am Förderprogramm ÖPUL
beteiligen können, ebenfalls für eine grundwasserschonende Bewirtschaftung in den Genuss einer Förderung zu kommen. Ca. 45 % der
potentiellen Förderungsteilnehmer (ca. 200 landwirtschaftliche Betriebe)
nehmen an diesem Förderprogramm teil.
Ende März 2010 ist in Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie der
Nationale Gewässerbewirtschaftungsplan des Bundes (kurz: NGP) in
Kraft getreten. Die EU- Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet alle Mitgliedsstaaten, in allen Gewässern, somit auch im Grundwasser, den sehr guten
Diagramm 2: Nitratwerte der Traun-Enns-Platte
oder guten Zustand zu erhalten und, sofern ein guter Zustand nicht gegeben ist, diesen bis zum Jahr 2015 herzustellen.
Im NGP ist insbesondere vorgesehen, dass in den grundwasserbelasteten Gebieten die Beratung im Bereich der Landwirtschaft
intensiviert wird, um entsprechende Fachkenntnisse über ablaufende
Bodenprozesse mit Auswirkungen auf das Grundwasser zu vermitteln.
Dementsprechend wird die Oö. Wasserschutzberatung daher künftig in
der "Traun-Enns-Platte" in Kooperation mit der Bodenschutzberatung
der Landwirtschaftskammer ihre Beratungstätigkeit verstärken.
Weiters wird entsprechend dem Auftrag des NGPs im Rahmen der behördlichen Gewässeraufsichtstätigkeit die Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Düngung verstärkt kontrolliert werden. Diesbezüglich ist im NGP eine Abstimmung zwischen der
Gewässeraufsicht der Wasserrechtsbehörden und den durch die Agrarmarkt Austria (AMA) im Rahmen von Cross - Compliance durchzuführenden Kontrollen vorgesehen.
Nachdem die Nitratbelastung des Grundwassers in der "Traun-Enns-Platte" nach wie vor keine sinkende Tendenz zeigt und die derzeit
angebotenen Agrarumweltprogramme nur noch eine Laufzeit bis
zum Jahr 2014 aufweisen, ist es wichtig, bei der Erarbeitung
des Nachfolgeprogramms für das derzeit laufende ÖPULProgramm für die Periode 2014 – 2020 die derzeit gegebene
Grundwasserbelastung mit Nitrat mit zu berücksichtigen und effiziente Maßnahmen zur Senkung der Nitratbelastung vorzusehen. Der Diskussionsprozess zu einem Nachfolgeprogramm
des laufenden ÖPUL - Programms hat bereits begonnen. Es
werden sich die Vertreter des Amtes der Oö. Landesregierung,
der LK und der Oö. Wasserschutzberatung intensiv an diesem
Diskussionsprozess beteiligen bzw. sich für die Weiterführung
von Fördermaßnahmen mit dem Ziel einer Reduzierung des Nitrateintrages in das Grundwasser einsetzen. Zu diesem Zweck
erfolgt im Land bereits eine Analyse und Auseinandersetzung
mit der künftigen Gestaltung von Fördermaßnahmen. Es wurden dazu
u.a. im Frühjahr 2011 zwei Workshops unter Teilnahme von Vertretern
des Amtes der Oö. Landesregierung, der Landwirtschaftskammer und
der Oö. Wasserschutzberatung durchgeführt. Ziel dieses Workshops war
es, die zukünftige Ausrichtung der Förderprogramme zu diskutieren.
Bezirk Perg - Besichtigung
der WVO - Perg
Rolle. Besichtigt wurden die Zentrale der Anlagensteuerung, der Hochbehälter in Perg sowie der Horizontalfilterbrunnen in Dürnwagram und das
Brunnenfeld in Au/Donau.
Am Mittwoch den 16. Februar 2011 wurden im Rahmen einer Exkursion mit den Arbeitskreisen Wasserschutz Perg die Anlagen des Wasserverbandes Gruppenwasserversorgung Perg und Umgebung besichtigt. Organisiert wurde diese Exkursion von
Wasserbauer Andreas Kastner, er leitet den
Arbeitskreis Wasserschutz von Au Naarn. Wassermeister Christan Starzer und Obmann Max
Strasser gewährten uns Einblicke in das komplexe und sehr interessante System der Wasserversorgung. Der Verband versorgt fünf Gemeinden
(Perg, Naarn, Arbing, Allerheiligen und Mitterkirchen) mit 11.000 Einwohnern. Gefördert werden
1600 m³ Wasser pro Tag. Um wirklich sauberes,
gesundes und qualitatives Trinkwasser zu gewinnen, ist das Mitwirken der Landwirte entscheidend. Speziell der Zwischenfruchtanbau spielt
bezüglich Nährstoffausträge eine entscheidende
Zum Abschluss erfolgte noch ein gemütliches Beisammensein mit einem
kleinen Imbiss und Getränken. Für Speis und Trank sorgte der Wasserverband. Herzlichen Dank!
Arbeitskreis Wasserschutz Mitglieder Perg