Formatt Endbericht 2011-2012
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Formatt Endbericht 2011-2012
Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu anderen Bundesländern 2011 und 2012 FORMATT-Institut Dortmund im Auftrag der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen FORMA TT-Institut 1. Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 1 Inhalt 1 Zentrale Ergebnisse über die Produktionsjahre 2011 und 2012 3 Auftrag und Ziel des Projekts 11 Projektdesign, Definitionen 2. Die Entwicklung der Produktionsbranche von 2011 bis 2012 20 2.1 Aktive Produktionsunternehmen 20 2.2 Die größten Produktionsgruppen 33 2.2.1 MME Moviement 36 2.2.2 Die UFA/RTL-Gruppe 38 2.2.3 Constantin Film AG 42 2.2.4 Fernsehmacher GmbH & Co KG 45 2.2.5 Studio Hamburg GmbH 46 2.2.6 Die ITV Studios Germany GmbH 51 2.2.7 Die Janus-Gruppe 51 2.2.8 Die ZDF-Gruppe 53 2.2.9 Bavaria Film GmbH 54 2.2.10 Fandango Film-TV-Internet GmbH 58 2.2.11 Die Endemol-Gruppe 58 2.2.12 Die Holtzbrinck-Gruppe 59 2.2.13 Brainpool TV GmbH 60 2.2.14 I & U Information und Unterhaltung 62 2.2.15 Axel Springer SE 63 2.2.16 ProSiebenSat.1-Gruppe 63 2.2.17 Weitere Produktionsgruppen 65 3. Fernsehproduktion nach Genres und Ländern 71 3.1 Die Fiktion-Genres 76 3.1.1 TV-Movies 82 3.1.2 Serie 88 3.1.3 Comedy 95 3.2 Die Entertainment-Genres 99 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 2 3.2.1 Doku-Soap 102 3.2.2 Show 106 3.2.3 Game-Show 109 3.2.4 Talk-Show 112 3.3 Die Information-Genres 117 3.3.1 Magazine 120 3.3.2 Journalistische Langformate 123 3.4 Sonstige Produktionen 129 4. Fernsehsender mit Relevanz für die deutsche Auftragsproduktion 131 5. Die Produktion von Kinofilmen 141 6. Anhang 147 6.1 Definition der Genres 147 6.2 Verzeichnis der Grafiken 152 6.3 Verzeichnis der Tabellen 153 FORMA TT-Institut 0. Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 3 Zentrale Ergebnisse über die Produktionsjahre 2011 und 2012 TV-Produktion Das Volumen der Auftragsproduktion für deutsche TV-Programme lag in den beiden Untersuchungsjahren 2011 und 2012 relativ konstant bei rund 715.000 Minuten und damit nicht mal ein Prozent unter dem Volumen von 2010. Das hohe Produktionsvolumen geht insbesondere auf das Konto der Entertainment-Genres, die in 2012 mit 45 Prozent einen Rekordanteil am Gesamtvolumen erzielten. Die InformationsGenres haben dagegen mit einem Anteil von zuletzt nur noch gut einem Viertel einen Minusrekord. Die Nachfrage nach Fiktion-Genres war in 2011 im Vergleich zu den Vorjahren noch stabil, brach in 2012 aber auf einen Anteil von nur noch 21 Prozent ein. Wesentlicher Grund waren weniger Aufträge für Serienproduktionen. Die Zahl der beauftragenden Sender ist im Vergleich zu den Vorjahren vor allem wegen neuer privater Spartenprogramme gestiegen. Von diesen beauftragte Produktionen hatten in den Untersuchungsjahren aber nur eine geringe Bedeutung. Ähnliches galt weiterhin auch für Pay-TV-Programme. Insgesamt verteilt sich das Nachfragevolumen fast gleichmäßig auf private (51 Prozent) und öffentlich-rechtliche Programme. Bei den einzelnen Programmen hat es allerdings sehr unterschiedliche Entwicklungen gegeben. Das Auftragskontingent gesteigert haben das ZDF und insbesondere VOX und RTL2. Auch die Entwicklung der TV-Produktionsbranchen der einzelnen Bundesländer verlief sehr unterschiedlich. Die Produzenten in Nordrhein-Westfalen waren ungewöhnlich erfolgreich, steigerten zum dritten Mal in Folge den Produktions-Output und erreichten in 2012 mit 260.000 Minuten einen Produktionsanteil von 36 Prozent. Die bayerischen Produzenten hatten in früheren Jahren zum Teil annähernd gleich viel wie ihre Kollegen in NRW produziert. Seit 2009 sinkt das von bayerischen Firmen produzierte Volumen allerdings. Der Abstand zwischen den beiden führenden Produktionsbranchen war in 2012 mit über 150.000 Minuten ungewöhnlich groß. Der Anteil der Branche in Berlin ist leicht gestiegen. Die Branchen in Hamburg und in den sonstigen Ländern weisen Verluste auf. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 4 Auch als Produktionsland war Nordrhein-Westfalen wieder stärker nachgefragt. An Locations in NRW wurde in beiden Jahren deutlich mehr als ein Drittel des Gesamtvolumens der Fiktion- und Entertainment-Genres hergestellt. Zugewinne verzeichnet ansonsten – allerdings auf deutlich kleinerem Niveau – nur Berlin. Locations in Hamburg waren unterschiedlich stark nachgefragt. In Bayern und in den sonstigen Ländern waren die Dreharbeiten rückläufig. Bayern erzielte in 2012 die schwächste Nachfrage in der Langzeituntersuchung und zugleich den letzten Platz im Ländervergleich. Kinofilmproduzenten Die Kinofilmproduktion hat in 2011 ein außergewöhnliches Jahr erlebt. Das Produktionsvolumen von 23.000 Minuten übertraf das Vorjahr gleich um 5.000 Minuten, und 2010 war bis dahin das Rekordjahr im Langzeitvergleich gewesen. In 2012 wurden zwar nur noch 20.000 Minuten produziert, aber auch dieser Wert lag abgesehen von 2011 über allen Vorjahren. Den höchsten Produktionsanteil erzielten erneut die Fi rmen in Berlin. Nach dem Boomjahr 2011 fiel das Volumen der Berliner Produzenten in 2012 allerdings unter das Niveau von 2010. Die bayerischen Produzenten und die Branche in Nordrhein-Westfalen weisen dagegen gegenüber 2010 Zugewinne auf. Mit leichten Vorteilen für Bayern lagen die beiden Branchen in beiden Jahren fast gleich auf. Auf niedrigem Niveau erzielte auch die Branche in Hamburg Zugewinne. Jene in den sonstigen Ländern konnten zwar am Boom in 2011 partizipieren, fielen dann aber deutlich zurück. Als Produktionsorte sind die sonstigen Länder jedoch beliebt und weisen bereits seit 2009 ein deutliches Wachstum auf. In allen anderen Ländern gab es nur geringe Schwankungen bei den Produktionsvolumina. Locations in Berlin und in NordrheinWestfalen liegen annähernd gleich auf. Es folgen Dreharbeiten in Bayern und mit deutlichem Abstand in Hamburg. Überragend waren erneut die Dreharbeiten im Ausland, in 2011 mit einem Höchstwert von fast einem Drittel. Branchenentwicklung Die gesamte Produktionsbranche hat sich in den Untersuchungsjahren erneut als sehr vital erwiesen. Die Anzahl der an der Produktion beteiligten Unternehmen ist stark gestiegen. Insbesondere in 2011 sind gegenüber 2010 per Saldo 109 Firmen FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 5 hinzugekommen. Die Zahl ist zwar in 2012 wieder gesunken, lag aber mit 848 aktiven Firmen immer noch rund 10 Prozent über dem Wert von 2010. Das größte Mengenwachstum über beide Jahre verzeichnen die Branchen in Bayern und in Berlin. Auf der Kehrseite ist mit der gestiegenen Firmenzahl nicht nur der Wettbewerb intensiver geworden. Auch die Auftragslage ist schlechter geworden. Der durchschnittliche Jahres-Output pro Firma ist zunächst in 2011 um 100 Minuten auf 834 Minuten gefallen. In 2012 stieg dieses Volumen auf 866 Minuten. Die schlechtesten Werte erzielten die Firmen in den sonstigen Ländern, die mit Abstand besten Werte die Produzenten in Nordrhein-Westfalen. Erneut wesentlich größere Produktionsvolumina erzielten die mit Sendern verflochtenen so genannten abhängigen Betriebe. Mit über 3.000 Minuten pro Jahr produzierten sie jeweils mehr als das Fünffache der unabhängigen Firmen. Die abhängigen Firmen machen nur gut 10 Prozent der Branche aus, akquirieren aber 40 Prozent des Auftragsvolumens. Die Marktanteile der größten Produktionsgruppen lagen in beiden Jahren weitgehend auf den Niveaus der Vorjahre. Die zehn größten Gruppen erzielten Marktanteile von jeweils gut 40 Prozent in beiden Jahren. Zum ersten Mal seit Beginn der Langzeituntersuchung erzielte die UFA/RTL-Gruppe nicht das größte Produktionsvolumen. Sie wurde in 2011 von der MME-Gruppe überholt und diese hielt den Rang auch in 2012. Ansonsten waren Veränderungen unter den führenden Produktionsgruppen eher marginal. FORMA TT-Institut Movie 1998 Serie 26.927 77.167 4,6% 13,2% 1999 27.649 92.683 4,2% 14,0% 2000 28.340 89.600 3,8% 12,1% 2001 24.574 100.023 3,4% 13,9% 2002 27.296 116.700 3,9% 16,7% 2003 25.666 121.609 3,7% 17,4% 2004 26.036 123.086 3,6% 16,9% 2005 24.718 132.781 3,7% 19,8% 2006 26.179 139.947 3,6% 19,5% 2007 25.610 159.178 3,1% 19,3% 2008 26.634 132.850 3,3% 16,6% 2009 26.270 127.201 3,6% 17,5% 2010 26.093 124.172 3,6% 17,2% 2011 24.016 126.297 3,3% 17,6% 2012 22.319 106.267 3,1% 14,9% Quelle: FORMATT-Institut; Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 0.1: Langzeitvergleich: Entwicklung Comedy Fiktion Fiktion DokuShow Game Talk sonst. gesamt Soap Musik 16.366 0 120.460 0 30.099 54.414 100.974 2,8% 0,0% 20,7% 0,0% 5,2% 9,3% 17,3% 18.303 2.338 140.973 2.191 36.692 67.939 126.012 2,8% 0,4% 21,4% 0,3% 5,6% 10,3% 19,1% 24.048 1.134 143.122 15.988 34.347 120.366 133.475 3,3% 0,2% 19,4% 2,2% 4,7% 16,3% 18,1% 19.640 1.838 146.075 26.032 30.517 124.262 116.789 2,7% 0,3% 20,3% 3,6% 4,2% 17,3% 16,2% 29.297 902 174.195 5.973 28.804 60.669 122.167 4,2% 0,1% 24,9% 0,9% 4,1% 8,7% 17,5% 25.330 903 173.508 30.979 38.367 36.012 107.498 3,6% 0,1% 24,8% 4,4% 5,5% 5,2% 15,4% 30.264 862 180.248 63.197 38.191 27.539 100.925 4,2% 0,1% 24,8% 8,7% 5,3% 3,8% 13,9% 26.705 3.564 187.768 60.856 24.264 23.639 103.845 4,0% 0,5% 28,0% 9,1% 3,6% 3,5% 15,5% 30.389 3.253 199.768 86.262 31.735 29.588 77.435 4,2% 0,5% 27,8% 12,0% 4,4% 4,1% 10,8% 30.061 5.108 219.957 122.078 41.950 23.597 74.504 3,7% 0,6% 26,7% 14,8% 5,1% 2,9% 9,1% 21.521 6.102 187.107 130.336 40.281 24.192 72.396 2,7% 0,8% 23,4% 16,3% 5,0% 3,0% 9,1% 19.849 5.770 179.090 130.757 40.771 19.142 70.330 2,7% 0,8% 24,7% 18,0% 5,6% 2,6% 9,7% 20.108 5.221 175.594 145.082 39.690 15.583 59.139 2,8% 0,7% 24,3% 20,1% 5,5% 2,2% 8,2% 22.913 4.060 177.286 154.508 39.018 21.000 69.880 3,2% 0,6% 24,7% 21,5% 5,4% 2,9% 9,7% 18.724 4.259 151.569 183.343 51.498 19.061 70.711 2,6% 0,6% 21,2% 25,6% 7,2% 2,7% 9,9% Angaben in Minuten, gewichtete Werte 6 der Genres Entert. Magazin gesamt 185.487 207.930 31,8% 35,7% 232.834 202.989 35,3% 30,7% 304.176 196.420 41,2% 26,6% 297.600 168.846 41,4% 23,5% 217.613 180.568 31,1% 25,8% 212.856 195.989 30,5% 28,1% 229.852 192.722 31,6% 26,5% 212.604 162.669 31,7% 24,3% 225.020 177.514 31,4% 24,7% 262.129 201.343 31,9% 24,5% 267.205 201.398 33,4% 25,2% 261.000 125.229 36,0% 17,3% 259.494 130.678 35,9% 18,1% 284.406 98.652 39,7% 13,8% 324.613 92.698 45,4% 13,0% LangInfo Info format sonst. gesamt 40.835 0 248.765 7,0% 0,0% 42,7% 50.091 9.312 262.392 7,6% 1,4% 39,7% 52.235 7.240 255.895 7,1% 1,0% 34,7% 69.860 7.193 245.899 9,7% 1,0% 34,2% 77.241 9.133 266.942 11,0% 1,3% 38,1% 73.229 7.118 276.336 10,5% 1,0% 39,6% 75.417 9.958 278.097 10,4% 1,4% 38,3% 64.690 4.621 231.980 9,7% 0,7% 34,6% 66.578 6.490 250.582 9,3% 0,9% 34,9% 91.729 3.794 296.866 11,1% 0,5% 36,1% 78.983 7.527 287.908 9,9% 0,9% 36,0% 94.782 6.706 226.717 13,1% 0,9% 31,2% 98.974 6.683 236.335 13,7% 0,9% 32,7% 93.968 4.400 197.020 13,1% 0,6% 27,5% 89.164 2.569 184.431 12,5% 0,4% 25,8% sonst. gesamt 28.392 4,9% 24.005 3,6% 34.442 4,7% 29.356 4,1% 41.189 5,9% 35.859 5,1% 38.183 5,3% 37.790 5,6% 42.390 5,9% 43.891 5,3% 56.901 7,1% 58.956 8,1% 51.983 7,2% 58.426 8,1% 54.312 7,6% 583.104 100,0% 660.204 100,0% 737.635 100,0% 718.930 100,0% 699.939 100,0% 698.559 100,0% 726.380 100,0% 670.142 100,0% 717.760 100,0% 822.843 100,0% 799.121 100,0% 725.763 100,0% 723.406 100,0% 717.138 100,0% 714.925 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 7 Grafik 0/1 Langzeitvergleich der TV-Produktion nach BundeslŠndern (Unternehmenssitz) 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 Bayern Berlin Hamburg NRW sonst. LŠnder 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 124.800 103.600 109.500 215.900 100.600 138.500 97.700 123.700 277.200 98.200 158.400 98.300 120.100 234.800 104.500 148.800 106.500 108.100 219.700 112.200 167.200 97.000 105.100 209.900 116.500 187.300 104.500 110.700 209.100 109.000 178.700 100.500 73.200 203.600 114.200 166.100 131.500 91.600 203.600 124.700 193.600 132.500 100.900 253.300 141.900 208.000 112.800 104.400 225.400 146.100 183.800 106.700 106.600 215.500 113.000 163.000 111.200 97.800 222.600 127.900 150.700 112.100 100.200 241.300 111.600 143.900 115.000 93.500 259.200 103.300 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 8 Grafik 0/2 Langzeitvergleich der TV-Produktion nach BundeslŠndern (Produktionsland, ohne Informations-Genres) 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1999 68.600 Bayern 32.400 Berlin 51.300 Hamburg 157.100 NRW sonst. LŠnder 47.000 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 61.200 61.100 51.900 212.800 44.500 79.300 61.400 50.500 162.400 50.000 72.500 56.600 44.300 145.500 49.800 63.100 45.900 44.800 161.200 52.700 70.000 44.300 36.000 153.400 59.200 73.300 53.400 33.400 154.700 51.100 52.200 57.900 37.900 153.400 60.700 56.500 48.700 39.300 166.500 83.700 54.600 40.100 44.600 137.200 78.100 56.500 36.700 49.200 113.400 84.100 52.600 35.500 53.000 113.800 79.400 57.000 43.900 63.500 131.100 64.200 41.200 64.200 57.500 130.400 61.900 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 9 Grafik 0/3 Langzeitvergleich der Kinoproduktion nach BundeslŠndern (Sitz) 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige LŠnder 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2.831 1.872 770 1.656 1.202 3.300 2.899 633 2.309 1.123 2.277 2.437 731 2.250 1.073 1.958 2.999 796 1.973 1.271 3.409 5.258 835 2.280 1.600 3.092 3.629 1.263 2.074 1.825 4.711 4.427 686 2.592 1.999 2.882 3.405 1.041 1.965 915 5.700 4.800 900 3.300 2.700 4.100 4.100 900 2.600 1.800 5.200 5.400 800 3.200 3.400 4.000 6.000 1.600 4.000 3.000 5.100 7.300 1.600 4.900 4.000 4.600 5.700 2.100 4.300 2.900 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten; gewichtete Werte FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 10 Grafik 0/4 Langzeitvergleich der Kinoproduktion nach BundeslŠndern (Produktionsland) 8.000 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 0 Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige LŠnder Ausland 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 1.256 852 400 1.165 714 2.099 1.025 1.451 517 1.631 894 2.821 925 1.116 441 1.284 875 2.917 947 1.235 285 1.090 1.526 2.957 1.137 1.826 735 1.430 1.795 4.694 1.107 2.199 561 1.182 1.995 3.797 1.398 1.362 426 1.353 2.524 5.437 872 937 507 1.387 2.092 3.107 2.000 2.500 600 1.700 3.100 5.700 1.300 1.400 300 1.700 2.100 4.300 2.300 2.600 600 2.000 2.400 6.300 1.600 2.100 800 2.300 3.400 5.500 1.700 2.600 600 2.300 4.300 7.500 1.500 2.100 700 2.000 3.700 5.800 FORMATT-Insitut; Angaben in Minuten; gewichtete Werte FORMA TT-Institut 1. Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 11 Auftrag und Ziel des Projekts Mit der vorliegenden Studie zur Film- und Fernsehproduktion deutscher Produktionsunternehmen in den Jahren 2009 und 2010 wird im Rahmen einer Längsschnittuntersuchung eine Branchenübersicht über 12 in Teilen 13 Produktionsjahre möglich. Die Branche war erstmals für das Jahr 1998 untersucht worden. Im ersten Untersuchungsjahr sind aber noch nicht alle Kategorien berücksichtigt worden. Die Studie ist von Anfang an auch von der Produktionswirtschaft selbst stark beachtet worden. Darauf lassen nicht nur einzelne Reaktionen schließen, sondern insbesondere die Mi twirkungsbereitschaft bei der Vollerhebung aller einschlägigen Produktionen. Das Kernstück der Studie ist die Darstellung und die Analyse der Auftragsproduktion für Sender in Deutschland. In den aktuellen Untersuchungsjahren 2009 und 2010 ist jeweils ein Volumen von rund 725.000 Minuten für deutschsprachige Sender auftragsproduziert worden. Gegenüber 2008 entspricht das einem Volumenrückgang von 10 Prozent. Dieser Rückgang basiert allein auf statistischen Veränderungen. Für die aktuellen Untersuchungsjahre sind erstmals die tagesaktuellen Magazine – ähnlich wie zuvor schon immer die Nachrichtensendungen – nicht mehr berücksichtigt worden. Damit wird ein erhebliches Produktionskontingent nicht mehr erfasst. Diese Magazine erreichten ein Volumen von 125.000 Minuten in 2010 und 141.000 Minuten in 2009. Überwiegend handelt es sich dabei um seit Jahren ausgestrahlte Formate, die vielfach zuvor von den Sendern selbst produziert worden waren und daher auch früher in dieser Langzeituntersuchung über die Auftragsproduktion nicht berücksichtigt worden sind. (Die Methodenkorrektur wird am Ende des Kapitels genauer erläutert.) Die Auftragsproduktion erreichte also in 2009 und in 2010 weiterhin ein hohes Niveau. Der Einbruch des Werbeumsatzes in 2010 hat speziell bei den Privatsendern (noch) nicht zu Kürzungen beim Auftragsvolumen geführt. Neben der Nachfrageentwicklung ist für den Geschäftsverlauf der einzelnen Betriebe auch die Branchenentwicklung bestimmend, insbesondere die Firmenzahl, also die Anzahl der Wettbewerber. Nachdem die Anzahl der aktiven Betriebe in den Vorjahren zunächst langsam, in 2007 dann aber rapide zurückgegangen war und mit 564 Betrieben in 2008 einen tiefen Stand erreicht hatte ist sie vor allem in 2009 (740 Betriebe) aber auch in 2010 (778 Betriebe) wieder deutlich gestiegen. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 12 Über diese Entwicklungen und Veränderungen in der Produktionsbranche informiert das Kapitel 2. Darin werden erneut auch die nach dem Produktionsvolumen größten Einzelbetriebe bzw. Produktionsgruppen vorgestellt. Den Überblick über größere Produktionsgruppen mit zum Teil verschachtelten Kapitalbeteiligungsstrukturen erleichtern Organigramme. Zudem wird differenziert nach Firmen mit (abhängig) und ohne Kapitalverflechtungen (unabhängig) zu Sendern. Insgesamt ergibt sich damit auch eine veritable Studie zur Struktur der Produktionsbranche. Im Kapitel 3 wird das Produktionsvolumen nach Genres gegliedert dargestellt. Unterschieden wird zunächst nach den Oberkategorien Fiktion, Entertainment und Information und in einem zweiten Schritt feiner gegliedert. Dabei wird jeweils auch den Fragen nachgegangen, welche regionalen Teilbranchen für welche Genres besonders große oder besonders geringe Bedeutung haben. Die regionale Zuordnung von Produktionsvolumina wird sowohl nach dem Sitz der Unternehmen als auch nach dem Produktionsort (Drehort) vorgenommen. Auch die für die einzelnen Genres jeweils wesentlichen Auftraggeber und ihre jeweiligen regionalen Prioritäten bei der Auftragsvergabe werden genannt. Sofern einzelne Produzenten bzw. Produktionsgruppen für ein bestimmtes Genre einen speziellen Stellenwert besitzen, werden deren Marktpositionen aufgezeigt. In Einzelfällen werden weitere Besonderheiten dokumentiert. Die Beschreibung der Bedarfe einzelner Sender (Kapitel 4) ist abhängig von deren Bedeutung für die Produktionsbranche. Das Auftragsvolumen wird nach Genreschwerpunkten und die Auftragsvergabepraxis nach regionalen Aspekten beschri eben. Auch spezifische Verbindungen zu einzelnen Auftragnehmern werden fallweise thematisiert. Im Kapitel 5 wird die Kinofilmproduktion behandelt. Auch dabei geht es um die Bedeutung der Branchen in einzelnen Bundesländern und um einzelne Unternehmen. Zudem wird – wie bei der Fernsehproduktion – unterschieden nach dem Sitz der produzierenden Unternehmen und nach dem Produktionsort (Drehort). In allen Kapiteln werden Auffälligkeiten im Langzeitvergleich dargestellt. Die textliche Darstellung ist verknüpft mit einer Vielzahl von tabellarisch und grafisch aufbereiteten FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 13 Produktionsdaten. Sie werden generell nach Produktionsjahren getrennt für unterschiedliche Sachverhalte ausgewiesen, wobei Differenzierungen nach Bundesländern sowohl für den Standort der Unternehmen als auch für den Drehort gemacht werden. Zudem wird nach beauftragenden Sendern und in der Regel nach Genres differenziert. Das Produktionsvolumen wird fast ausnahmslos in Minuten beziffert. Bei einer Produktionsstudie ist dabei naturgemäß die Netto-Sendezeit entscheidend. Um Vergleichbarkeit zu erzielen sind einzelne Berechnungen unumgänglich, die im Folgenden im Zusammenhang mit den für diese Studie wesentlichen Definitionen erläutert werden. Vorangestellt sind Anmerkungen zum Projektdesign. Die Studie wurde in der Zeit von September 2012 bis März 2014 im Auftrag der Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen erarbeitet. Projektdesign Erfasst werden Neuproduktionen von deutschen Produktionsfirmen bzw. jene, an denen deutsche Firmen als Koproduzenten beteiligt sind. Nicht erfasst werden die Eigenproduktionen von Fernsehveranstaltern. Da Koproduktionen zusammen mit den beauftragenden Sendern nur randständig sind, wird die im Sinne des Projekts relevante Neuproduktion auch als Auftragsproduktion bezeichnet. Sowohl für die TVAuftragsproduktionen als auch für die Kinoproduktionen wird eine Vollerhebung angestrebt, wobei allerdings eine tatsächlich vollständige Erhebung aller Produktionen aus methodischen Gründen praktisch nicht erreichbar, für die Zielsetzung der Studie aber auch verzichtbar ist, wenn der Anteil dieser Produktionen gering ist. Das Projekt ist in drei Schritten bearbeitet worden: 1. Feststellung aller relevanten Produktionsunternehmen in Deutschland mit Angaben zur Rechtsform, zum Standort (Bundesland) und zu den Eigentümern. 2. Recherche der Neuproduktionen aus den Jahren 2011 und 2012 sowie deren Zuordnung zu den einzelnen Unternehmen und Sendern (TV-Produktion). 3. Interpretation der summarischen Angaben zur Produktion auf der Basis - der Genre-Kategorien, inkl. Kinofilm; - der beauftragenden Sender; - der Standorte der Produktionsfirmen zusammengefasst nach Bundesländern; - der Produktionsorte zusammengefasst nach Bundesländern. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 14 Methoden 1. Sekundäranalyse der wenigen vorliegenden Quellen zur Rekrutierung von Produktionsdaten bzw. von Hinweisen für weitergehende Recherchen. 2. Mündliche Interviews mit Verantwortlichen in den TV-Produktionsunternehmen. 3. Recherchegespräche mit Verantwortlichen von Programmveranstaltern. 4. Datenabgleich mit der Formatt-Datenbank "Medienunternehmen in Deutschland". 5. Programmbeobachtung von den für die Neuproduktion in Deutschland relevanten Sendern und einzelnen Sendungen. In diese Programmbeobachtung sind folgende Sender einbezogen worden: - ARD inklusive EinsPlus, tagesschau24 zuvor EinsExtra, Einsfestival; ZDF i nklusive ZDFinfo zuvor ZDFinfokanal, ZDFkultur zuvor ZDFtheaterkanal, ZDFneo; 3sat; arte; Kinderkanal; Dritte Programme (BR, HR, mdr, NDR/RB, RBB, SWR/SR, WDR) sowie Phoenix; - RTL inklusive RTLnitro; SAT 1; PRO7; K1; RTL2; VOX; Super RTL; Sport1 (bzw. zuvor DSF); ntv; N 24; BonGusto zuvor tv.gusto; Sixx. - Kursorisch erfasst wurden: Sky; Viva; MTV; Dmax; Das Vierte; Tele5. 6. Schriftliche Befragung aller Produktionsunternehmen zur Jahresproduktion. Basierend auf den positiven Erfahrungen bei den vorangegangenen Studien sind in den Fragebogen die bereits vorliegenden Informationen zu einzelnen Produktionen aufgenommen worden. Dieses Verfahren bietet Erleichterungen für die Produktionsunternehmen. Probleme bei der Durchführung Die Datenrekrutierung ist erfahrungsgemäß schwierig. Der Grad der Kooperationsbereitschaft ist bei den Produktionsunternehmen immer noch sehr unterschiedlich. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Die meisten Produktionsfirmen agieren auch heute noch in Bezug auf die Promotion des eigenen Unternehmens sehr zurückhaltend und setzen damit eine tradierte Einstellung fort. Nur wenige Firmen verfügen über Selbstdarstellungsmaterial oder gar Produktionsübersichten. In den Zeiten des beginnenden Internetbooms hatten sich viele Firmen zwar eigene Homepages zugelegt, diese werden aber häufig nicht gepflegt, insbesondere nicht aktualisiert. Daneben existi eren aber auch Internetangebote mit sehr detaillierten und zuverlässigen Angaben. Die so informierenden Unternehmen haben nicht die Scheu, ihre Produktionen vorzustellen und damit auch Rückschlüsse auf ihre Marktposition zuzulassen. Andere FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 15 Firmen hingegen betrachten ihre Produktionsdaten und insbesondere eine vollständige Übersicht über dieselben als Betriebsgeheimnis. Diese Einstellung war im Zuge der Langzeituntersuchung zwar rückläufig, führt aber nach wie vor zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Datenrekrutierung. Dies gilt in den letzten Jahren insbesondere für Doku-Soap-Formate einzelner Sender, die – abweichend von der Regel – nicht nur von einem Produzenten hergestellt werden, sondern teilweise von einer Vielzahl. Die Beteiligungsquote an der schriftlichen Befragung ist ein Indikator für die Berei tschaft zur Mitarbeit, die sich nicht auf Auskünfte über die Produktionen der Unternehmen beschränkt. Auch viele Redakteure von Rundfunkanstalten und Privatsendern haben die Studie aktiv unterstützt. Mitarbeiter von Pressestellen haben geholfen, Sendetitel den während der Produktion genutzten Arbeitstiteln zuzuordnen, um Doppelnennungen auszuschließen. Die Bereitschaft von Produktionsunternehmen die Studie durch Bearbeitung der vorgelegten vorläufigen Produktionslisten zu unterstützen ist im zeitlichen Ablauf der Untersuchungsreihe von offensichtlichen Schwankungen geprägt. Die Gründe für diese Schwankungen sind weiterhin unbekannt. Der Rücklauf auf die schriftliche Befragung aller jeweils aktiven Produktionsbetriebe war für die aktuellen Untersuchungsjahre ungewöhnlich gering: in 2011 betrug die Quote 25, in 2012 26 Prozent. Für die Jahre 2009 (37 %) und 2010 (35 %) hatte sie noch deutlich höher gelegen. An der Studie für 2007 und 2008 hatten sich wiederum nur 30 Prozent der Produktionsbetriebe beteiligt. Die Rücklaufquote ist sukzessive deutlich unter jene früherer Jahre gesunken, in denen jeweils die Hälfte der Betriebe Auskunft gegeben hatte. Genau so wie für die extrem hohen Quoten in den Jahren 2003 und 2004 keine schlüssige Begründung gefunden werden konnte, fehlt diese auch für die aktuelle Beteiligungshöhe. Für die Jahre 2011 und 2012 haben sich nur 221 Betriebe an der Studie beteiligt. Für 2009 und 2010 waren es noch 272 Betriebe gewesen. Im Vergleich zu den Rücklaufquoten anderer Studien ist dies immer noch viel, gemessen an den ersten Jahren der Langzeitstudie aber nicht mehr optimal. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 16 Definitionen Zum Verständnis der Angaben zur Produktion sind einige begriffliche Klärungen unumgänglich. Um ein möglichst hohes Maß von Vergleichbarkeit mit anderen Studien erzielen zu können, wurden zu Beginn der Untersuchungsreihe – so weit die spezifischen Erfordernisse der vorliegenden Studie nichts anderes verlangten – bereits gebräuchliche Begriffe übernommen. Wohl nicht zuletzt der intensive Wettbewerb im deutschen Fernsehmarkt hat dazu geführt, dass die Sender immer wieder neue Klassifikationen und Etiketten suchen und finden, die sich zum Teil nur mit Schwi erigkeiten in die bestehende Begrifflichkeit einordnen lassen. Mit diesen neuen Begriffen werden Stoffumsetzungen bezeichnet, die oft alles andere als neu sind. Ihnen wird aber ein neues Etikett verpasst, das womöglich "verkaufsfördernd" wirkt. Für diese Studie sind derartige Etiketten nicht übernommen worden. Für die Definition der Kategorien war entscheidend, dass sie die unterschiedlichen Produktionsformen, die in der Auftragsproduktion eine Rolle spielen, unter produktionsspezifischen Aspekten bündeln und einen leicht zugänglichen und eindeutigen Überblick schaffen. Die Zahl der Kategorien wurde zu diesem Zweck bewusst eng gehalten. Alles, was sich vertretbar und sinnvoll zu einer Kategorie zusammenfassen lässt, ist ihr zugeordnet worden, ohne durch Subkategorisierung den Überblick zu erschweren. Maßgeblich für die Kategorienbildung waren in diesem Sinne formale und inhaltliche Unterscheidungen. Die sehr grobe Unterscheidung nach fiktionalen, unterhaltenden und informierenden Sendungen richtet sich an der sehr grundsätzlichen Trennung auch in der Fernsehproduktion aus. Zugleich kann damit der Gefahr von Missverständnissen entgangen werden, die gerade das umstrittene Kategorienpaar Unterhaltung und Information provoziert. Dieses Kategorienpaar ist für die i nhaltlich-quantitative Vermessung der Fernsehprogramme von hoher Bedeutung. Aus Sicht der Produktion ist die Trennung aber weniger relevant und durch Hybridformen immer weniger eindeutig zu ziehen. Die Teilstudie zur Fernsehproduktion erfasst als kleinste Produktionseinheit die ei nzelne Sendung. Verbindliches Kriterium ist die vom Sender festgelegte Eigenständigkeit mit Anfangs- und Endzeit. So wird beispielsweise ein Magazin als Sendung definiert, nicht aber die einzelnen Beiträge eines Magazins. Für die Erfassung und empirische Aufbereitung sind in dieser Studie Sendungen mit einer Länge von unter FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 17 15 Minuten nur kursorisch berücksichtigt worden. Für die statistische Berücksichtigung galt also als Untergrenze eine Länge von 15 Minuten. Die Angaben zu den Sendelängen folgen grundsätzlich dem Nettoprinzip, also unter Ausklammern der im Privatfernsehen zwischengeschalteten Werbung. Alle Produktionen werden Genres zugeordnet, deren Definitionen im Anhang der Studie dokumentiert sind. Nicht berücksichtigt worden sind in dieser Studie Aufzeichnungen von Events, die ausschließlich oder in Teilen abgebildet werden, ohne dass der Produzent Einfluss auf das Stattfinden des Events ausüben kann. Sie sind als Wiedergaben des öffentlichen Geschehens allenfalls unter produktionstechnischen Aspekten relevant (z. B. als Live-Sendungen). Die Palette der Sujets ist groß und reicht von Sportereignissen über politische Debatten und Festveranstaltungen (Preisverleihungen) bis zu Oper-, Operetten-, Theater- und - in Praxis vor allem - Schauspielaufzeichnungen. Teilweise ist sogar ein gewisser Einfluss des TV-Produzenten bzw. des Senders auf den Ablauf der Veranstaltung gegeben (z. B. Karnevalssitzungen). Es wird aber davon ausgegangen, dass das Event auch ohne die TV-Aufzeichnung stattfinden würde. (Auch dies mag in einem gewissen Grauzonenbereich streitig sein.) Nachrichtensendungen im Fernsehen sind lange Zeit die klassische Eigenproduktion gewesen, mit der sich die einzelnen Sender auch gegeneinander positionieren, in jedem Fall aber qualifizieren wollten. Im Privatfunk ist das teilweise anders. Vor allem aus Kostengründen verzichten Spartensender völlig auf Nachrichtensendungen. Andere Sender vergeben die Nachrichten heute in Auftrag. Nachrichtensendungen sind auch wegen der dominierenden Eigenproduktion nicht Gegenstand der vorliegenden Untersuchung. Ähnliches gilt seit dem Produktionsjahr 2009 auch für tagesaktuelle Magazine.1 Anmerkungen zu den statistischen Berechnungen Parallel zur Feststellung der regionalen Verteilung der Auftragsproduktion nach dem Kriterium des Sitzlandes der jeweiligen Produktionsunternehmen werden ähnliche Recherchen auch nach dem Kriterium des bzw. der Produktionsorte vorgenommen. Als Produktionsorte werden dabei jeweils die Drehorte definiert. Die Nachbearbeitung bleibt unberücksichtigt. Wenn an mehr als nur einem Ort für eine Produktion gedreht worden ist, werden auch diese weiteren Drehorte berücksichtigt, freilich ins- 1 Vgl. dazu die ausführlichen Erläuterungen in der Vorgängerstudie; hier S. 21 ff. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 18 gesamt für jede Produktion nur bis zu drei unterschiedliche Bundesländer bzw. zwei Bundesländer und das Ausland. Bei noch mehr Drehorten verliert der einzelne Ort an Gewicht und bleibt unberücksichtigt. Derartige Produktionen werden der Kategorie "keine Angaben" zugerechnet. Wegen dieser Mehrfachnennungen zum einen und wegen teilweise fehlender Zuordnungen aus Informationsmangel zum anderen ist dieser Verteilungsschlüssel nicht so eindeutig wie das Kriterium des Standorts der Unternehmen. Die folgenden Darstellungen stützen sich immer wieder auf Daten, die in Tabellenform wiedergegeben werden. Verzeichnet sind Produktionsvolumen gemessen in Minuten. Diese Angaben benötigen zum Verständnis einige Erläuterungen. Bei den Angaben zu Produktionsvolumen handelt es sich jeweils um "gewichtete Werte". Diese Gewichtung der tatsächlichen Produktionslänge muss vorgenommen werden, um zwei Besonderheiten der Fernseh- und Filmproduktion auch rechnerisch entsprechen zu können. Zum einen geht es dabei um Koproduktionen, die nicht einem Produktionspartner allein zugewiesen werden sollen. Bei Koproduktionen wird das Volumen der Produktion auf Koproduzenten aufgeteilt. Dies ist u. a. für die regionalisierten Produktionsdaten wichtig, wenn Koproduzenten in unterschiedlichen Bundesländern bzw. im Inland und Ausland angesiedelt sind. Bei dieser Aufteilung wird jedem Koproduzenten ein gleich großer Anteil zugewiesen. Es handelt sich also um ein statisches Gewichtungsverfahren, dass unabhängig von den tatsächlichen Produktionsanteilen der Partner (die in aller Regel nicht bekannt sind) vorgenommen wird. Zum anderen ist eine Gewichtung unumgänglich, um die Zielvorgabe einhalten zu können, das Produktionsvolumen von einzelnen Jahren zu erfassen. Da sich die Produktion nicht an kalendarischen Einschnitten orientiert, müssen Produktionen über Jahreswechsel gesondert behandelt werden. Auch dies wird durch Aufteilung der Volumina umgesetzt. Das Volumen einer Produktion beispielsweise aus 2011/2012 wird jeweils hälftig beiden Kalenderjahren zugeordnet. Diese Verfahren haben zu gewichteten Daten über die Auftragsproduktion geführt. Von Ausnahmen abgesehen sind die Angaben zu Produktionsvolumina im Folgenden immer als gewichtete Werte zu verstehen. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 19 Bei den Berechnungen zum Produktionsvolumen von Produktionsgruppen werden anteilige Werte berücksichtigt. Bei diesen Werten ist die Beteiligungshöhe einer Produktionsgruppe an einer einzelnen Firma berücksichtigt. Beträgt der Kapitalanteil beispielsweise 50 Prozent, wird der Gruppe nur die Hälfte des Produktionsvolumens der Einzelfirma zugerechnet. Die so ermittelten Werte werden als anteilige Produktionsvolumen bezeichnet. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 2. Die Entwicklung der Produktionsbranche in 2011 und 2012 2.1 Aktive Produktionsunternehmen 20 Die Branche der Film- und Fernsehproduzenten ist in den Untersuchungsjahren stark gewachsen. Damit wurde ein im Jahr 2009 einsetzender Trend fortgesetzt. Für 2011 werden insgesamt 887 aktive Firmen2 registriert. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer ungewöhnlich großen Steigerung um 109 Firmen. In 2012 ist die Zahl dann zwar wieder auf 848 aktive Firmen gesunken. Selbst diese Anzahl stellt aber noch den zweithöchsten Wert der gesamten Langzeituntersuchung dar. Das Wachstum verlief in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Der Großteil fiel erneut in den vier großen Produktionsländern an, in denen nach wie vor drei Viertel der Betriebe angesiedelt sind. Berlin weist mit 199 Firmen weiterhin die größte Branche auf. In 2011 waren es sogar 211 Firmen. Die Branche in NRW hat im Vergleich mit 179 Firmen in 2012 nur 7 Firmen mehr auf als 2010. Bayern – bis 2004 noch führend – hat in den beiden Jahren zusammengenommen 14 Firmen hinzugewonnen. 2012 waren 163 Firmen aktiv. Die Branche in Hamburg ist deutlich kleiner als jene in den drei anderen Ländern. In 2012 waren 96 Firmen aktiv. Die sonstigen Länder weisen über die beiden Jahre einen Zuwachs von 70 Firmen auf. Den größten Zugewinn verbuchte Niedersachsen mit 13 Betrieben. In 2012 waren dort genau wie in Baden-Württemberg 37 Firmen aktiv. Hessen hat 2 Betriebe weniger und kommt auf 36 Firmen, Sachsen nach einem Zugewinn von 4 Firmen auf 30. Einen ungewöhnlich hohen Zuwachs verzeichnet Sachsen-Anhalt: von 4 Firmen in 2010 auf 11 in 2012. Ungewöhnlich war auch die Steigerung in Brandenburg von 10 auf 19 Firmen in 2011. 2012 waren es allerdings nur noch 13 Firmen. Auffällig ist der relativ hohe Verlust in Bremen von 9 Firmen in 2010 auf 5 in 2012. Die übrigen Veränderungen bewegten sich überwiegend in einer normalen Spreizung. Vor allem im Bereich der journalistischen Produktion ist es nicht ungewöhnlich, dass einzelne Firmen in einem Jahr die Kriterien für die Bewertung als aktive Firma nicht 2 Als aktive Produktionsbetriebe werden in dieser Studie Firmen bezeichnet, die in den einzelnen Untersuchungsjahren mindestens eine Produktion von 15 Minuten oder mehr hergestellt haben bzw. wenigstens als Koproduzent an einer solchen Produktion beteiligt waren. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 21 erfüllen, im nächsten Jahr dann aber – beispielsweise mit einer eigenproduzierten Reportage – auftauchen. Bei den erstmals registrierten Firmen war in den Untersuchungsjahren auffällig, dass viele von diesen für kleine Programme beauftragt worden sind. Dies könnte zum einen mit einer größeren Experimentierfreudigkeit dieser Programme zusammen hängen, zum anderen auch mit deren in der Regel kleinen Etats. Etablierte Firmen scheinen an solch kleinbudgetierten Aufträgen nur ein geri nges Interesse zu haben. Junge Firmen sehen in solchen Aufträgen womöglich Startchancen. Die Branche ist insgesamt vital, erneuerungsfähig und mutmaßlich auch jünger als in früheren Jahren. Tab. 2.1: Anzahl der aktiven Produktionsbetriebe nach Bundesländern - nach Unternehmenssitz – Bundesländer 2012 2011 2010 2009 2008 2006 2004 2002 2000 1999 Bayern 163 -21 184 35 149 156 114 141 165 161 180 150 Berlin 199 -12 211 29 182 183 137 153 160 155 132 104 Hamburg 96 5 91 5 86 59 56 70 72 78 69 70 Nordrhein-Westf. 179 -9 188 16 172 166 118 144 157 153 173 150 Zwischensumme 637 -37 674 85 589 564 425 508 554 547 554 474 Baden-Württ. 37 4 33 -10 43 43 24 35 43 33 29 26 Brandenburg 13 -6 19 10 9 12 11 15 15 15 22 23 Bremen 5 -2 7 -2 9 6 5 6 8 5 4 5 Hessen 36 -3 39 1 38 31 25 28 36 43 40 35 8 3 5 0 5 4 4 5 4 2 3 2 Niedersachsen 37 8 29 5 24 28 18 26 21 29 15 12 Rheinland-Pfalz 14 2 12 2 10 10 10 11 11 11 13 11 Saarland 2 0 2 1 1 2 2 2 2 2 2 3 Sachsen 30 -4 34 8 26 21 21 23 30 32 26 20 Sachsen-Anhalt 11 -1 12 8 4 5 4 5 5 6 3 3 Schl.-Holstein 8 -3 11 2 9 8 9 5 3 7 4 3 Thüringen 8 0 8 1 7 5 4 5 5 4 1 1 keine Angaben 2 0 2 -2 4 1 2 2 4 2 1 0 778 740 564 676 741 738 717 618 Mecklenb.-Vorp. gesamt 848 -39 887 109 Quelle: FORMATT-Institut Der Steigerung der Firmenzahl der Produktionsbranche in den Untersuchungsjahren steht allerdings kein entsprechendes Wachstum des Auftragsvolumens gegenüber. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass eine der wichtigsten Kennzahlen für die Branche, das durchschnittliche Produktionsvolumen pro Firma und Jahr, rückläu- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 22 fig war. Der Durchschnittswert für 2011 liegt auf dem tiefsten Punkt seit dem Beginn der Langzeituntersuchung. 834 Minuten pro Firma in 2011 entsprachen gegenüber dem Vorjahr einem Verlust von fast 100 Minuten. Auch der Durchschnittswert für 2012 von 866 Minuten und liegt fast auf dem Niveau des bis dahin über die Jahre schlechtesten Wertes, 865 Minuten in 2003. In den Jahren 2004 folgende hatte es den Anschein, als durchliefe die Branche einen Konsolidierungskurs, der die Auftragslage und das Produktionsvolumen der weiterhin aktiven Firmen befördern würde: Die Anzahl der Firmen sank, der durchschnittliche Jahres-Output stieg. Dieser Trend hielt nur bis 2009. Die Firmenzahl ist seitdem deutlich gestiegen und das jährliche Produktionsvolumen pro Firma stark gesunken. Es liegt seitdem auch unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 1.000 Minuten pro Jahr. Produktionsjahr Tab. 2.2: Entwicklung der Produktionsbranche Anzahl der Produktionsvolumen Produktionsfirmen in Minuten Durchschnittl. Produktionsvolumen pro Firma in Min. 1998 453 583.104 1.287 1999 618 660.204 1.068 2000 717 737.635 1.029 2001 750 718.930 959 2002 738 699.939 948 2003 808 698.600 865 2004 741 726.400 980 2005 706 670.100 949 2006 676 717.700 1.062 2007 584 822.800 1.409 2008 564 799.100 1.417 2009 740 725.800 981 2010 778 723.400 930 2011 887 740.100 834 2012 848 734.400 866 1999 bis 2012 Durchschnitt 725 726.793 1.021 Quelle: FORMATT-Institut FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 23 Die Unterschiede beim durchschnittlichen Jahres-Output zwischen den Länderbranchen waren erneut groß. In 2011 kamen die Betriebe in den sonstigen Ländern auf nur 548 Minuten, jene in Nordrhein-Westfalen dagegen auf 1.310 Minuten. In 2012 ist die Differenz noch gewachsen. Die Betriebe in den sonstigen Ländern stellten durchschnittlich nur noch 508 Minuten her, während die nordrhein-westfälischen Firmen auf 1.470 Minuten zulegten. Die Differenz lag bei knapp 1.000 Minuten. Unter dem Branchendurchschnitt blieben neben den sonstigen Ländern nur die Betriebe in Berlin mit 566 Minuten in 2011 bzw. 607 Minuten in 2012. Die Werte für Berlin sind geprägt von der hohen Firmenzahl. Auch die bayerischen Betriebe haben mit 847 Minuten in 2011 nur einen relativ schwachen Output erzielt, verbesserten sich aber in 2012 auf 911 Minuten. Maßgeblich für die Steigerung war die deutlich geringere Anzahl aktiver Firmen. Bei den Firmen in Hamburg war der Rückgang des Durchschnitts von 1.119 auf 996 Minuten geprägt vom Volumenverlust bei gleichzeitigem Anstieg der Anzahl aktiver Firmen. Die Firmen in Nordrhein-Westfalen wiesen schon 2011 mit 1.310 Minuten den besten Durchschnittswert auf. In 2012 haben sie diesen mit größerem Volumen bei kleinerer Firmenzahl auf 1.472 Minuten gesteigert. Tab. 2.3: Jahresvolumen der Produktionsbetriebe nach Ländern 2011 und 2012 Bundesländer Anzahl der Produktionsvolumen Durchschnittliches Produktionsfirmen in Minuten * Produktionsvolumen pro Firma in Min. * 2012 2011 2012 2011 2012 2011 Bayern 163 184 148.500 155.800 911 847 Berlin 199 211 120.700 119.400 607 566 96 91 95.600 101.800 996 1.119 Nordrhein-Westfalen 179 188 263.400 246.200 1.472 1.310 Zwischensumme 637 674 628.200 623.200 986 925 sonstige Länder 209 211 106.200 115.600 508 548 2 2 200 1.300 100 650 848 887 734.600 740.100 866 834 Hamburg keine Angaben gesamt *gew ichtete Werte Abhängige und unabhängige Produktionsfirmen Als abhängige Beteiligungsunternehmen im Sinne dieser Studie gelten Firmen, auf die folgende Kriterien zutreffen: FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 24 1. Als abhängig werden zunächst Tochter- und Beteiligungsunternehmen von Sendern bezeichnet, sofern die Beteiligungshöhe mindestens 25 Prozent erreicht. Daneben werden auch Beteiligungs- und Tochterfirmen dieser Unternehmen (Enkelstufe) nach dem gleichen Kriterium berücksichtigt. 2. Die wesentlichen Eigner von privaten Sendern werden in der Vorgehensweise wie Sender behandelt. Als wesentliche Eigner werden Unternehmen bezeichnet, die an den in die Untersuchung einbezogenen Sendern mit mindestens gerundet 25 Prozent beteiligt sind. Der Anteil der abhängigen Firmen an der Gesamtzahl der aktiven Firmen war in den Untersuchungsjahren mit jeweils knapp 11 Prozent so gering wie schon seit Jahren nicht mehr. In einzelnen Vorjahren hatte dieser bei bis zu 15 Prozent gelegen. Das Auftragsvolumen dieser Firmen ist allerdings gewachsen. In 2011 und 2012 haben sie jeweils in den beiden Bereichen Fernseh- und Kinoproduktion zusammen knapp 300.000 Minuten hergestellt. Sie erreichten damit Marktanteile von 39 bzw. 41 Prozent. Mit 41 Prozent war der Anteil in 2012 so hoch wie seit 2002 nicht mehr. Die abhängigen Firmen erreichten in 2011 eine durchschnittliche Jahresproduktion von knapp 3.100 Minuten. In 2012 steigerten sie diesen Wert auf 3.351 Minuten. Der Durchschnitt liegt knapp sechsmal so hoch wie jener der unabhängigen Firmen mit 575 Minuten. In 2011 waren sie auf ein Durchschnittsvolumen von nur 566 Minuten gekommen. Beide Werte liegen unter den Produktionsvolumina der Vorjahre. Berücksichtigt man zudem, dass viele der abhängigen Firmen zu den großen Produktionsgruppen gehören (vgl. Kap. 2.2), zeigt sich eine enorme Diskrepanz zu den unabhängigen Firmen. Diesen fehlen nicht nur die über Kapitalverflechtungen bestehenden Verbindungen zu einzelnen Sendern oder gar Sendergruppen sondern zudem in der Regel auch kapitalstarke Eigner. Mit Risiken versehene Aufträge können sie daher nicht stemmen. Die Finanzierung neuer Formate oder gar die Produktion von Piloten auf eigene Rechnung und Risiko sind in diesen Strukturen kaum machbar. Im Bereich der Kinoproduktion helfen die zahlreichen Förderinstitutionen und zwar auf allen Ebenen der Produktion, nicht erst bei der Umsetzung am Set. Für die Fernsehproduktion fehlt diese Unterstützung weitgehend. Dies wiederum kommt den abhängigen Firmen im Wettbewerb zugute. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 25 Je nach Genre ist der Wettbewerb zwischen abhängigen und unabhängigen Firmen unterschiedlich. Beteiligungsfirmen der öffentlich-rechtlichen Anstalten sind beispielsweise an der Produktion des größten Genres, den Doku-Soaps, kaum beteiligt. Das für dieses Genre typische geringe Preisniveau lässt offenbar kaum Interesse aufkommen. Andererseits übt ein kostenträchtiges Genre wie die Movies einen hohen Anreiz aus. In diesem Genre liegt der Marktanteil der abhängigen Produzenten in den beiden Jahren bei rund 60 Prozent (vgl. Kap. 3.1.1), also wesentlich höher als ihr Anteil an der Gesamtproduktion in Höhe von rund 40 Prozent. Tab. 2.4: Vergleich: Abhängige abhängige Betriebe Betriebe Produktionsvol. Volumen pro Betrieb in Min. Anin % gesamt in % zahl 1998 k. A. k. A. 251.816 43,2 k. A. und unabhängige Betriebe unabhängige Betriebe Betriebe Produktionsvol. Volumen pro Betrieb in Min. Anin % gesamt in % zahl k. A. k. A. 331.300 56,8 k. A. 1999 k. A. k. A. 326.703 49,5 k. A. k. A. k. A. 333.500 50,5 k. A. 2000 k. A. k. A. 351.062 47,6 k. A. k. A. k. A. 386.600 52,4 k. A. 2001 115 15,3 383.000 53,3 3.330 635 84,7 335.900 46,7 529 2002 108 14,6 349.500 49,9 3.236 630 85,4 350.400 50,1 556 2003 87 10,8 223.600 32,1 2.570 721 89,2 473.500 67,9 657 2004 84 11,3 245.600 33,8 2.924 657 88,7 480.700 66,2 732 2005 84 12,3 244.700 36,5 2.913 619 87,7 425.400 63,5 687 2006 71 10,5 255.700 35,6 3.586 605 89,5 462.000 64,4 765 2007 81 13,9 319.900 38,9 3.949 503 86,1 502.900 61.1 1000 2008 86 15,2 292.300 36,5 3.394 478 84,8 506.800 63,5 1060 2009 97 13,1 291.000 40,1 3.000 643 86,9 434.800 59,9 676 2010 84 10,8 265.200 36,7 3.157 694 89,2 458.200 63,3 660 2011 95 10,7 291.600 39,4 3.069 792 89,3 448.500 60,6 566 2012 89 10,5 298.200 40,6 3.351 759 89,5 436.500 59,4 575 Im Verhältnis zum Anteil der abhängigen Firmen an der Gesamtzahl der Produktionsfirmen in Höhe von knapp 11 Prozent ist der Anteil am gesamten Produktionsvolumen in den Jahren 2011 und 2012 mit jeweils gut 46 Prozent extrem hoch. Auch in den Jahren zuvor hatte er bereits auf diesem hohen Niveau gelegen. Auch das Gesamtvolumen ist mit jeweils gut 340.000 Produktionsminuten vergleichsweise hoch, da in früheren Jahren - anders als derzeit - auch tagesaktuelle Magazine mit einem erheblichen Produktionsvolumen berücksichtigt worden waren. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 26 Tab. 2.5: Langzeitvergleich: Produktionsvolumen abhängige r Firmen (brutto) - Angaben in Minuten, gewichtete Werte – Produktionsgruppe MME 1) UFA/RTL-Gr. 2012 2011 2010 2008 2006 2004 2002 2000 1999 brutto brutto brutto brutto brutto brutto brutto brutto brutto 73.200 58.100 30.700 49.800 * * 7.800 16.177 12.500 58.800 54.900 64.300 90.700 108.500 100.757 93.500 147.212 102.100 Constantin / EM Sport 3) Bavaria Film 42.300 29.200 23.200 39.300 300 798 * * * 35.000 43.000 44.600 46.400 40.200 39.225 27.100 17.708 18.000 ZDF Enterprises Studio Hamburg 32.800 39.000 34.300 26.000 10.000 8.728 7.000 4.073 2.200 32.600 38.500 41.100 36.900 21.800 14.129 14.000 14.998 19.600 Holtzbrinck 4) 13.500 14.500 21.200 5.000 2.400 * 10.600 10.250 7.300 ProSiebenSAT.1 AG 5) Drefa 8.800 19.700 17.100 24.000 25.700 28.705 * * * 8.600 9.900 12.200 12.100 11.800 11.662 7.300 11.334 10.100 ARD (Rest) 6) 7.800 8.500 9.600 18.500 17.300 4.717 10.900 4.932 4.200 Sony Pictures 7) 7.700 3.300 2.900 3.800 2.000 * * * * Spiegel TV 8) 6.800 12.000 21.300 * * 20.277 21.400 * * Focus TV 9) 6.200 9.800 6.700 7.200 4.300 * * * * Tele-München/ Kloiber 10) DCTP 8) 3.900 2.400 2.700 * 0 226 17.900 22.192 20.600 2.800 3.200 * * * 3.752 4.200 * * Brainpool TV 11) * * * * 11.400 16.068 14.700 7.436 * Kirch 12) * * * * * * 82.700 55.366 59.400 Springer 13) * * * * * * 30.400 46.820 70.600 2) gesamt 340.800 346.000 331.900 359.700 255.700 249.044 349.500 351.062 326.700 Anteil an Auftragsproduktion 46,4 46,8 45,9 45,0 35,6 34,3 49,9 47,6 49,5 gesamt * Im jeweiligen Jahr nicht berücksichtigt. 1. Die Firma MME zählt nach der mehrheitlichen Übernahme durch die Fondsgesellschaft Permira wieder zu den abhängigen Betrieben, da Permira in den Untersuchungsjahren zugleich wesentlicher Eigner von ProSiebenSAT.1 war. Bereits bis 2003 war die MME als abhängiges Unternehmen eingestuft, da einer ihrer damaligen Haupteigner, 2. Bis 1999 wurde die RTL Group noch als CLT-UFA ohne die Pearson-Gruppe ausgewiesen. der Bauer-Konzern, auch Fernsehunternehmer ist (RTL 2). 3. Die Constantin-Gruppe ist mit dem Sender Sport1 (zuvor DSF) verflochten. Schon seit 2003 gilt das für EM Sport. 4. Bis Ende 2002 war der Holtzbrinck-Konzern Eigner von n-tv. Die Beteiligungsfirmen zählten daher zu den abhängigen Unternehmen. Seit 2006 ist die Gruppe wegen einer Beteiligung am Sender „Gute Laune TV“ wieder zu den abhängigen Betrieben zu zählen. 5. Firmen der ProSiebenSat.1-Gruppe wurden bis 2002 anteilig beim Kirch-Konzern berücksichtigt. 6. Darunter Maran-Film-GmbH (51 %); Telefilm Saar GmbH (letztmalig 2007); First Entertainment (51; letztmalig 2008); Moviepool GmbH (38); Telepool (74); Bremedia (49); Colonia Media GmbH (50); Dokfilm Fernsehproduktion (50); Produktionsges. Saar (49); Europool (74); Bavariapool (38); sperl productions (36). 7. Der Sony-Konzern besitzt inzwischen eine Reihe von Spartensendern. Seine Produktionsbetriebe werden daher zu den abhängigen Betrieben gezählt. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 27 8. Spiegel TV und die DCTP veranstalteten von Mai 2001 bis Anfang 2006 das Programm XXP. Entsprechend gehörten die Firmen bis einschließlich 2005 zu den abhängigen Produzenten. Spiegel TV zählt wegen der indirekten Beteiligungen an Spartenprogrammen wieder zu den abhängigen Firmen, 9. Focus TV strahlte seit dem 1.6.2005 das Spartenprogramm „Focus Gesundheit“ aus und ist am Programm „BonGusto“ beteiligt. 10. Die Tele-München-Gruppe des Unternehmers Kloiber hält inzwischen 40 an der Odeon Film AG, zu der mehrere Produktionsunternehmen gehören. Deren Produktionsvolumen ist hier verzeichnet. 11. Die Brainpool TV wurde Ende 1999 vom Sender Viva übernommen und galt entsprechend seit 2000 als abhängiges Unternehmen. Ab 2007 ist erneut ein Statuswechsel zu berücksichtigen. 12. Kirch-Konzern hier ohne Berücksichtigung der Beteiligung an Springer. In 2000 inklusive des durch die Fusion von PRO 7 und SAT 1 im Jahr 2000 höheren Anteils an der Sendergruppe. 13. Springer-Konzern bis 1999 noch inklusive des anteiligen Volumens der SAT 1-Firmen, an denen Springer bis Ende 99 mit 41 Prozent beteiligt war. Seit 2003 unterschreiten die Beteiligungen an TVSendern die Erfassungsschwelle von 25 Prozent. Tab. 2.6: Langzeitvergleich: Produktionsvolumen abhängiger Firmen (anteilig) - Angaben in Minuten, gewichtete Werte Produktionsgruppe MME 1) 2012 anteilig 72.700 2011 anteilig 57.700 2010 anteilig 30.500 2008 anteilig 49.800 2006 anteilig -* 2004 anteilig -* 2002 anteilig 7.700 2000 anteilig 16.042 1999 anteilig 12.400 UFA/RTLGruppe 2) Constantin / EM Sport 3) Studio Hamburg 56.800 53.200 60.900 84.300 101.700 97.477 76.700 98.267 65.500 39.600 25.700 19.400 35.600 300 798 * * * 25.400 29.000 32.000 30.800 20.700 12.980 8.600 9.286 12.400 ZDF Enterprises 20.500 23.100 21.500 16.600 6.400 5.632 4.000 2.425 1.400 Bavaria Film 19.700 24.300 23.200 24.900 28.800 30.841 22.900 14.038 14.300 Holtzbrinck 4) 13.500 14.500 21.200 6.000 2.100 * 10.100 10.250 7.300 Brainpool TV 11) 12.200 11.900 14.100 * 8.800 12.061 12.400 6.997 * ProSiebenSAT.1 AG 5) Sony Pictures 7) 8.700 17.400 14.100 18.200 24.700 19.030 * * * 7.700 3.300 2.900 3.800 2.000 * * * * Spiegel TV 8) 6.800 10.600 19.400 * * 20.073 21.000 * * Focus TV 9) 6.200 9.800 6.700 7.200 4.300 * * * * Drefa 4.000 4.700 15.000 5.700 5.600 5.712 4.200 7.013 5.600 ARD (Rest) 6) 3.700 4.100 4.500 9.000 11.000 3.053 9.400 4.376 4.000 DCTP 8) 2.800 3.300 * * * 3.752 4.200 * * Tele-München/ Kloiber 10) Kirch 12) 2.100 2.400 1.100 * 0 226 10.700 14.444 13.200 * * * * * * 65.600 46.034 43.900 * * * * * * 24.200 40.354 47.300 281.700 262.529 227.200 Springer 13) gesamt 302.400 295.000 286.500 291.900 216.400 211.635 von Auftragsproduktion ges. 41,2 39,9 39,6 36,5 30,0 29,1 in % * Im jeweiligen Jahr nicht berücksichtigt. Fußnoten vgl. die vorangegangene Tabelle zu den Produktionsvolumina brutto. 40,2 35,6 34,4 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 28 Die abhängigen Betriebe zählen entsprechend überwiegend zu den großen Produzenten der Branche. Dies dürfte sich auch in den kommenden Jahren kaum ändern: Der ProSiebenSAT.1-Konzern hat im Zuge seiner Diversifikationsstrategie bereits in den letzten Jahren zahlreiche Produktionsbetriebe gekauft oder sich daran beteiligt, allerdings bislang vornehmlich im Ausland. Im Sinne einer vertikalen Konzernstrategie ist ein verstärktes Engagement auch in der deutschen Branche zu erwarten. Für die RTL Group gilt diese Strategie schon seit Jahren. Mit der Reorganisation der UFA-Gruppe sind weitere Wachstumsziele verbunden. Die Teilgruppe der RTLFirmen produziert noch deutlich mehr als in dieser Studie berücksichtigt. Das gilt insbesondere für tagesaktuelle Magazinformate, nicht nur aber auch im Rahmen der Regionalberichterstattung, die von Landesmedienanstalten als Pflicht auferlegt ist. Diese Verpflichtung besteht in ähnlichem Umfang auch für die ProSiebenSAT.1Gruppe und bleibt genauso unberücksichtigt. Auch für den Bereich der öffentlich-rechtlichen Anstalten ist nicht mal eine Begrenzung, geschweige denn eine Reduzierung der Produktionsaktivitäten über Tochterund Beteiligungsunternehmen erkennbar. Dies gilt, obwohl gerade die beiden größten Produktionsgruppen, die Bavaria Film und Studio Hamburg, in den letzten Jahren miserable Bilanzen vorgelegt haben. Der NDR musste Studio Hamburg sogar mit hohen Millionenbeträgen Liquiditätshilfen leisten. Auch für die nächsten Jahre ist nur dann ein geringerer Marktanteil der abhängigen Firmen zu erwarten, wenn die MME-Gruppe aus dem Kreis der abhängigen Firmen ausscheiden sollte. Die Fondsgesellschaft Permira hat ihren maßgeblichen Anteil an der ProSiebenSAT.1-Gruppe verkauft und hält seitdem keine Beteiligungen mehr an deutschen Sendern. Fraglich ist allerdings, ob Permira die MME-Gruppe behält. Sollte es zum Verkauf kommen, wird entscheidend, ob der Käufer im deutschen Fernsehprogrammmarkt engagiert ist. Weitere größere Veränderungen sind derzeit ni cht bekannt. Mutmaßlich künftig kleineren Produktionsvolumina beispielsweise von Spiegel TV oder den Holtzbrinck-Unternehmen, wird beispielsweise die Rückkehr der Springer-Firmen in den Kreis der abhängigen Firmen gegenüber stehen, nachdem der Springer-Konzern Anfang 2014 mit dem Kauf des Senders N24 wieder in der TVBranche aktiv geworden ist. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 29 Die Internationalisierung der Produktionsbranche Bereits in früheren Studien zum Produktionsmarkt und zur Produktionsbranche war darauf hingewiesen worden, dass sich die Branche immer internationaler ausrichtet. Dieser Trend setzte sich in den letzten Jahren beschleunigt fort. Dies gilt vor allem für Beteiligungen ausländischer Unternehmen in Deutschland. Mit der RTL-Group bzw. ihrem Eigner, dem Bertelsmann-Konzern, bestehen schon seit Jahren gewichtige Engagements in ausländischen Märkten. Der Produktionszweig Fremantle ist durch Aufkäufe von Pearson und die spätere Integration der übernommenen GrundyGruppe entstanden. Diese annähernd weltweit tätige Gruppe produzierte zuletzt ca. 9.000 Minuzten pro Jahr. Inzwischen folgt auch die ProSiebenSat.1-Gruppe der Strategie vertikaler Konzentration und hat in den letzten Jahren vor allem in englischsprachigen Märkten zahlreiche Beteiligungen übernommen. Diese Produktionsakti vitäten haben in Summe längst noch nicht das Gewicht wie im Bertelsmann-Konzern, werden aber zielstrebig weiter ausgebaut. Tab. 2.7: Beteiligungen der ProSiebenSat.1-Gruppe an ausländischen Firmen Produktionsfirma Standort Anteil Sultan Sushi (st. März 2010) Belgien/Niederlande 51% Kinetic Content (st. 2010; Unterhaltungsformate) Los Angeles 51% Snowman Productions AB Stockholm 67% Hard Hat (st. 2011; Webcontent; üb. Snowman) Stockholm ?% Red Arrow Entertainment Ltd. London 100% Mob Film Holdings Ltd. (st. 2011) Beckenham/GB 51% Fuse (st. Sept 2011; Fiktionproduktion) Los Angeles 50% RedSeven Artists & Events GmbH 100% CPL Productions Ltd. (st. 12-02; Non-Fiction-Produzent) London 100% Endor Productions Ltd. (st. 2012; Fiktion-Produzent) GB 51% Nerd (st. Mai 2012) GB Mehrh. July August Communications and Productions Ltd. (st. Mai 2012) Israel 51% Left/Right Holdings LLC (st. Aug. 2012) New York 60% Half Yard Productions (st. 2014) USA Mehrh. Andere deutsche Unternehmen sind mit Engagements im Ausland eher zurückhaltend. Diese Aktivitäten erfolgen parallel zum Engagement bei ausländischen Sendern (Tele-München in Österreich) oder sind verbunden mit Adaptionen erfolgreicher Formate für ausländische Sender (UFA-Gruppe in Ungarn, filmpool in Österreich). FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 30 Gezielte Übernahmen ausländischer Produktionsfirmen finden ansonsten nicht statt. Umgekehrt ist das anders: Ausländische Investitionen in die deutsche Produktionsbranche haben rasant zugenommen. Die Liste der Investoren umfasst klangvolle Firmen wie Sony, Endemol, die Granada-Group, die BBC oder die SRG sowie aktuell auch Warner Bros.. Einige dieser Entwicklungen erinnern an klassische Konzentrationsfälle, wie man sie aus anderen Branchen kennt. So beispielsweise übernahm die damals schon internationale Eyeworks-Gruppe die deutsche Gemini-Gruppe. In 2014 wiederum wurde die Eyeworks-Gruppe von Warner Bros. geschluckt. In Summe aber ist die deutsche Produktionsbranche trotz des Engagements ausländischer Firmen eine überwiegend klein strukturierte Branche geblieben. Tab. 2.8: Ausländische Beteiligungen an deutschen Produktionsfirmen Ausländische Investoren Deutsche Produktionsfirmen / Sitz Anteil Permira und KKR über ProSiebenSat.1 All3 Media (Permira) Producers at work GmbH, Potsdam Seven Pictures GmbH, Unterföhring MME Moviement AG, Berlin, 83 % 67% 100% Eyeworks B. V., Niederlande Eyeworks Fiction Cologne GmbH, Köln Eyeworks Film Gemini GmbH, Köln Eyeworks Film Germany GmbH, Köln Captator Film GmbH, Köln Endemol Deutschland GmbH Meta Productions Ges. für Film- und Fernsehproduktion GmbH, Berlin Sony Pictures Film- und Fernseh Produktions-GmbH, Hürth 100% 100% 100% 100% 100% 90% ITV Studios Germany GmbH, Köln Imago-TV Film- und Fernsehproduktions GmbH, Berlin Constantin Film AG, München 100% 90% Shine Germany Film- und Fernsehproduktions GmbH, München und Köln Tower Productions GmbH, Hürth 100% Zentropa Entertainments Berlin GmbH Zentropa International Köln GmbH Iris Productions Deutschland GmbH, München 100% 100% 100% nobeo GmbH, Hürth (zuvor: NOB Studios) 100% C-Films, Schweiz C-Films (Deutschland) GmbH, Hamburg 100% GVE Technologies, Schweiz Sunday Filmproduktions GmbH, Halle/S.-Anhalt 100% SRG, Schweiz Makido Filmproduktion, Wien Telepool GmbH, München Europool GmbH, München makido filmproduktion Weimar GmbH 26% 26% 100% Tundra BV, Amsterdam Hamster Film GmbH, Leipzig 50% D&D Film, Belgien Memento Film Berlin GmbH 100% Dentsu Inc., Tokio Neue Zürcher Zeitung AG DCTP Entwicklungsges. mbH, Düsseldorf DCTP Entwicklungsges. mbH, Düsseldorf Endemol, Niederlande Sony, Japan Granada Group Plc., GB Highlight Communications AG, Schweiz Shine Group, GB BBC Worldwide Ltd. Zentropa, Dänemark Iris Production SA, Luxemburg UBF, Niederlande 100% 49% 37,5% 12,5% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 31 Zur Internationalisierung der Produktion trägt auch die wachsende Zahl von Aufträgen ausländischer Sender an deutsche Produzenten bei. Solche Aufträge werden im Rahmen dieser Studie nicht systematisch erfasst. Die Erkenntnisse darüber basieren auf Nebenergebnissen von Recherchen bei deutschen Unternehmen. Unzweifelhaft ist die Anzahl von Produktionen im Auftrag von Ausländern in den Untersuchungsjahren deutlich gestiegen. Dies gilt naturgemäß insbesondere für deutschsprachige Sender in der Schweiz (schon länger) und Österreich (steigend). Dabei tut sich insbesondere der österreichische Privatsender Servus TV hervor, der hierzulande vor allem Informationsproduktionen ordert. Dabei mag auch eine Rolle spielen, dass Servus TV selbst in den deutschen TV-Markt strebt. Die finanziellen Möglichkeiten des Senders aus der Firmengruppe des „Red-Bull“-Erfinders scheinen jedenfalls auch für deutsche Produktionsfirmen lukrativ. Tab. 2.9: Deutsche Produktionsfirmen arbeiten im Auftrag ausländischer Sender Deutsche Produktionsfirma Ausländischer Sender Bilderfest, München Servus TV Eyeworks Entertainment GmbH Schweizer Fernsehen Good Times Fernsehproduktions-GmbH, Köln ATV, Österreich Grundy Light Entertainment GmbH, Köln megaherz GmbH, Unterföhring Schweizer Fernsehen Servus TV, Österreich Servus TV, Österreich RedSeven Entertainment GmbH, Unterföhring Puls 4, Österreich Shine Germany Film- und Fernsehproduktion, München Schweizer Fernsehen smac media & consulting GmbH, Schwangau Servus TV, Österreich south & browse GmbH, Berlin Servus TV, Österreich Spiegel TV GmbH, Hamburg Puls 4, Österreich Stampfwerk Medienproduktions-GmbH, Hamburg TF 1, Frankreich Tresor TV Produktions GmbH, Unterföhring UFA Entertainment GmbH, Berlin Puls 4, Österreich TV 6, Frankreich ATV, Österreich filmpool GmbH, Köln (üb. Tochter in Wien) ATV, Österreich Alpenway Media Production GmbH, München RAI, Italien Bilderfest GmbH, München Servus TV, Österreich Good Times Fernsehproduktions-GmbH, Köln Puls 4, Österreich Gruppe 5 Filmproduktion GmbH, Köln US-Sender Prisma Entertainment Production, München Puls 4, Österreich Sounding Images GmbH, Berlin Servus TV, Österreich Svenson Suite, Berlin Biography Channel FORMA TT-Institut . Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 time prints KG, Berlin B92, Serbien Inter/Aktion GmbH, München ORF, Österreich Marco Polo Film AG, Heidelberg Servus TV, Österreich Schawa TV GmbH, Stuttgart Servus TV, Österreich Sony Pictures Film GmbH, Köln Schweizer Fernsehen Virgo Film AG, Ismaning ITV, Großbritannien 32 FORMA TT-Institut 2.2 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 33 Die größten Produktionsgruppen Obwohl die Produktionsbranche in Deutschland sehr kleinteilig strukturiert ist, waren die Mengenvorteile großer Produktionsgruppen schon seit Beginn der Langzeituntersuchung sehr groß. Dies gilt für die Untersuchungsjahre 2011 und 2012 erneut. Anders als in der Voruntersuchung zu den Jahren 2009 und 2010 ist der Jahres-Output dieser Gruppen aber gestiegen. Seit 2007 waren sie rückläufig gewesen. Nach insgesamt vier Jahren des Rückgangs steigen die Werte nun wieder, sind aber zugleich noch deutlich entfernt von den höchsten Werten früher Jahre. Die drei größten Produktionsgruppen hatten 2010 einen Marktanteil von 17 Prozent. 2011 waren es bereits 19 und 2012 sogar 23 Prozent. Die 5 größten Gruppen lagen 2010 bei 25 Prozent, 2011 bei 27 und 2012 bei 31 Prozent. Die Werte für die 10 größten Gruppen sind um jeweils 3 Prozentpunkte gestiegen (2010: 40 %; 2011: 43 %; 2012: 46 %). Der Wert für 2010 war der geringste seit 1998 gewesen. Tab. 2.10: Langzeitvergleich: Konzentrationswerte der größten Produktionsgruppen die 3 größten 1998 in 1.000 Minuten 126 Marktanteil in % 21,6 die 5 größten in 1.000 Minuten 190 Marktanteil in % 32,6 die 10 größten in 1.000 Minuten 277 Marktanteil in % 47,5 1999 157 23,8 223 33,9 321 48,6 2000 211 28,5 279 37,7 360 48,6 2001 206 28,7 260 36,2 312 43,4 2002 167 23,9 212 30,3 288 41,1 2003 148 21,2 201 29,0 307 44,2 2004 177 24,4 238 32,8 335 46,1 2005 166 24,8 243 36,3 338 50,4 2006 199 27,8 259 36,1 367 51,2 2007 202 24,5 271 32,9 382 46,4 2008 192 24,0 258 32,3 374 46,8 2009 145 20,0 210 29,0 324 44,8 2010 123 17,0 180 24,9 287 39,7 2011 141 19,1 197 26,6 318 42,9 2012 169 23,0 227 30,8 334 45,5 Quelle: FORMATT; Gewichtete Werte; anteiliges Produktionsvolumen FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 34 Die Liste der 20 größten Produktionsgruppen (vgl. Tab. 2.11) lässt einmal mehr kaum Änderungen in der Zusammensetzung der führenden Gruppen erkennen. Mit der Firma Fernsehmacher ist ein Unternehmen in den letzten Jahren hinzugekommen. Die Firma Focus TV war in den letzten drei Jahren nur noch in 2011 in der Gruppe vertreten. Bemerkenswert und in diesen Größenordnungen höchst ungewöhnlich ist die Steigerung des Produktionsvolumens der MME-Gruppe. Die annähernde Verdoppelung der Jahresproduktion in 2011 führte sogar zur erstmaligen Verdrängung der UFA/RTL-Gruppe von Rang 1. Die Differenz beim Jahresvolumen ist in 2012 noch einmal deutlich gestiegen. Die Abstände zwischen der MME-Gruppe (73.000 Minuten), der UFA/RTL-Gruppe (57.000) und der Constantin-Gruppe (40.000) sind groß. Auch die Constantin-Gruppe hat sich in der Rangliste deutlich verbessert (2010 noch Rang 10). Die Studio Hamburg-Gruppe ist abgestiegen von Rang 2 in 2010 auf Rang 5 in 2012. Dies gilt ähnlich auch für die Janus-Gruppe: 2010 noch Rang 4, 2011 Rang 11, 2012 dann Rang 7. Endemol hat in 2011 den 5. Rang gehalten, fiel in 2012 aber auf Rang 11 zurück. Die Rangliste ist insgesamt erneut geprägt von Konstanz. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 35 Tab. 2.11: Die größten Produktionsgruppen gewichtete Werte; anteiliges Produktionsvolumen in Minuten Firma Rang 12 11 10 2012 2011 2010 2009 2008 MME 1 1 3 72.700 57.700 30.500 41.300 49.800 16.177 UFA/RTL-Gruppe 2 2 1 56.800 53.200 60.900 67.500 84.300 98.267 Constantin Film 3 6 10 39.600 25.700 19.400 26.400 35.600 * Fernsehmacher 4 3 6 32.000 30.400 25.300 15.100 8.200 Studio Hamburg 5 4 2 25.400 29.000 32.000 36.000 30.800 9.286 ITV Studios Prod. 6 9 7 24.900 23.300 21.900 29.700 26.500 * Janus TV GmbH 7 11 4 24.300 22.700 30.000 35.200 57.600 * ZDF Enterprises 8 10 8 20.500 23.100 21.500 24.100 16.600 * Bavaria Film 9 8 6 19.700 24.300 23.200 22.500 24.900 14.038 Fandango Film 10 7 12 18.200 24.900 17.200 13.800 8.800 * Endemol Deutschl. 11 5 5 15.100 26.200 26.800 12.100 18.300 66.668 Holtzbrinck 12 13 9 13.500 14.500 21.200 15.400 6.000 10.250 Brainpool TV 13 14 14 12.200 11.900 14.900 12.600 8.900 7.436 I & U Information 14 16 20 10.800 10.400 7.900 8.600 8.600 9.758 Axel Springer SE 15 18 17 10.000 9.300 11.500 21.100 18.500 40.354 ProSiebenSAT.1 AG 16 12 15 8.700 17.400 14.100 15.000 18.200 * Encanto Film 17 19 18 8.200 8.200 11.200 8.400 7.800 * Cine Plus 18 20 16 7.900 8.100 13.000 12.600 12.400 * Eyeworks 19 19 7.600 6.300 8.100 8.500 5.200 * Spiegel TV 20 15 11 6.800 10.600 19.400 20.500 27.800 16.407 17 6.200 9.800 6.700 7.100 7.200 4.620 NDF 5.400 6.200 Pro Bono Fernsehpr. TV Plus (bis 08 auch TV 21) drefa-Gruppe 5.400 4.200 4.700 4.500 4.300 * 5.300 4.800 5.300 4.500 6.200 * 4.000 4.700 15.000 5.700 5.700 7.013 ARD-Rest 3.700 4.100 4.500 4.400 9.000 * Tresor TV Produkt. 3.300 3.500 5.500 8.100 9.200 * Odeon Film 2.900 2.900 3.300 2.700 4.600 * DCTP 2.800 3.300 3.100 2.800 3.900 * Buchheit-Gruppe 2.700 2.800 4.200 4.300 11.400 6.275 AZ Media/Madsack 2.000 3.200 2.800 2.800 5.800 * 600 1.800 2.500 6.800 8.200 * 479.200 488.500 419.700 485.400 439.387 Focus TV Spin TV Rang 1-20 gesamt** 13 439.400 * Für das einzelne Jahr liegt keine Ausw ertung vor. ** Summenbildung mit den jew eils im Einzeljahr 20 führenden Produktionsfirmen bzw . -gruppen 2000 FORMA TT-Institut 2.2.1 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 36 MME Moviement Die MME-Gruppe hat die nach dem Kriterium des Produktionsvolumens traditionell führende UFA/RTL-Gruppe in 2011 überholt und im Jahr 2012 den Vorsprung noch deutlich ausgebaut. In 2011 wurde das anteilige Produktionsvolumen annähernd auf 58.000 Minuten verdoppelt und in 2012 noch mal um rund ein Viertel auf 73.000 Minuten gesteigert. Das Wachstum wurde getragen von der Tochterfirma filmpool entertainment in Köln. Sie allein produzierte in 2011 knapp 90 Prozent und in 2012 gut 90 Prozent des Gesamtvolumens der Gruppe. Die Firma hat es damit zum zweiten Mal geschafft, Umbrüche in der Nachfrage nach bestimmten Genres zu meistern. Waren es einst Talk-Shows, mit denen die Firma führend agierte, wurden diese abgelöst durch Gerichtsshows. Nachdem auch diese Nachfrage annähernd erloschen ist, nutzt Filmpool nun den Boom der Doku-Soaps. Formate wie „Verklag mich doch“ (VOX), „Verdachtsfälle“, „Familien im Brennpunkt“ (beide RTL) oder junge Formate wie „Berlin – Tag & Nacht“; „Köln 50667“ und „X-Diaries“ (alle RTL2) kommen wegen der werktäglichen Ausstrahlung auf sehr hohe Produktionsvolumina. „Berlin – Tag & Nacht“ ist wegen des großen Zuschauerinteresses als Formatvorlage ins Ausland verkauft worden. Für Österreich produziert die Tochter filmpool Entertainment Media seit 2014 die Adaption „Wien Tag & Nacht“ (atv) (vgl. Kap. 1). filmpool ist in der Produktion breit aufgestellt und produziert günstige Serien wie „Niedrig und Kuhnt“ (SAT.1) aber auch Folgen der Reihen „Polizeiruf 110“ oder „Tatort“ (beide ARD). Wichtigste Kunden sind die Privatsender mit ihrer immensen Nachfrage nach kostengünstigen Formaten vor allem für den Nachmittag und den frühen Abend. Größere Volumina erreichen in der Gruppe die MME Me, Myself & Eye sowie White Balance, beide in Hamburg. An White Balance war einst auch der Moderator Jörg Pilawa beteiligt. Partner bei der Tower Productions in Hürth ist die britische BBC. Die Gruppe gehört der britischen Fondsgesellschaft Permira, die seit Jahren auch an der Sendergruppe ProSiebenSat.1 beteiligt ist. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 37 Tab. 2.12: Produktionsvolumen der MME-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 MME Moviement MME Moviement Berlin 100% 720 1.110 720 1.110 MME Me, Myself & Eye Hamburg 100% 2.963 1.290 2.963 1.290 MME fiction GmbH München 100% 200 405 200 405 filmpool entertainment Köln 100% 67.160 50.088 67.160 50.088 IdtV Deutschland Köln 100% 0 125 0 125 white balance GmbH Hamburg 100% 1.100 4.300 1.100 4.300 Tower Productions Hürth 51% 1.035 825 528 421 73.178 58.143 72.671 57.739 Gesamt Grafik 2.1 FORMA TT-Institut 2.2.2 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 38 Die UFA/RTL-Gruppe Die RTL Group stellt mit einem Umsatz von 6 Mrd. € auch in 2012 den umsatz- und renditestärksten Bereich des Bertelsmann-Konzerns. Zur RTL Group gehören die Hörfunk- und Fernsehsender sowie die weltweite TV-Produktion. Der Teilkonzern Fremantle Media erwirtschaftete 2012 mit der TV-Produktion einen Umsatzrekord von 1,71 Mrd. € (2011: 1,43 Mrd. €). Die Ebita-Entwicklung folgte der Umsatzsteigerung allerdings nicht, ging sogar leicht von 143 Mio. € in 2011 auf 138 Mio. € in 2012 zurück. Die deutschen Produktionsbetriebe haben in 2011 erstmals ihre am Output gemessene Führungsposition in der Branche verloren. Trotz einer Volumensteigerung in 2012 kam die Gruppe auch in 2012 nur auf Rang 2. Die deutschen Produktionsbetriebe sind organisatorisch nach wie vor in zwei Gruppen gebündelt. Die einen sind angebunden an den TV-Sender RTL in Köln, die anderen zusammengefasst in der UFA-Gruppe. Die UFA-Gruppe produziert für zahlreiche Sender in Deutschland. Zu ihr gehört u. a. die renommierte Firma teamWorx. Die Zusammensetzung beider Gruppen hat sich in den letzten Jahren stetig geändert. Zukäufen von Fremdfirmen folgten im Wechsel Konsolidierungsphasen. Die jüngsten Veränderungen betrafen die Firma Norddeich TV, die ab 2012 vollständig zur Gruppe gehört, sowie die Screenworks Köln GmbH, bei der die Gruppe in 2012 ausgestiegen ist. Zudem wurde die Firma Phoebus Film in Köln in 2011 liquidiert. In den letzten Jahren hat die UFA Gruppe ihre Aktivitäten für ausländische Sender stark ausgeweitet. Diese Aktivitäten werden in der vorliegenden Studie allerdings nicht berücksichtigt. Gegenüber den Vorjahren ist das Produktionsvolumen gesunken. Mit Abstand größter Produzent ist erneut die Grundy Ufa TV Produktion in Potsdam, die insbesondere die großvolumigen Daily-Soaps produziert („Gute Zeiten, schlechte Zeiten“; „Alles was zählt“; „Unter uns“; „Verbotene Liebe“; „Wege zum Glück“). Mit einem Jahresoutput von 27.000 bzw. 29.000 Minuten gehört die Firma erneut zu den größten der Branche. Zweitgrößter Produzent mit 6.000 bzw. 9.000 Minuten ist Grundy Light Entertainment in Köln. Doku-Soaps und Shows stehen im Mittelpunkt der Produktion. Die anderen Firmen der Gruppe sind im Fiktionbereich aktiv. Bedeutend sind die FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 39 UFA Fernsehproduktion und teamWorx Television, letztere vor allem wegen ihren quotenstarken Mehrteiler (z. B. „Der Turm“; „Unsere Mütter, unsere Väter“). Die UFA-Gruppe wird dennoch künftig auf gut eingeführte Firmennamen wie teamWorx oder auch Phoenix Film verzichten und die Gruppe allein unter dem Logo UFA vermarkten. Die Umfirmierung ist bereits in 2013 gestartet worden. Das Organigramm zur Gruppe berücksichtigt die neue Struktur mit den Firmen. - UFA Fiction GmbH in Berlin - UFA Factual GmbH in Potsdam - UFA Serial Drama GmbH in Potsdam - UFA Show GmbH in Köln und - UFA Cinema GmbH in Potsdam. Für große Produktionsvolumina stehen insbesondere UFA Serial Drama (zuvor Grundy Ufa TV Produktion) und UFA Show (zuvor Grundy Light Entertainment). Der Kinofilmproduzent UFA Cinema spielt nach dem Kriterium des Produktionsvolumens nur eine geringe Rolle. Die Firmen UFA Factual GmbH in Berlin und die UFA Show GmbH in Köln werden ihre Produktionen künftig unter dem gemeinsamen Logo „UFA Show & Factual“ vermarkten. Trotz der Nähe zu RTL unterhält die UFA-Gruppe Beziehungen zu etlichen Sendern und produziert sowohl für Das Erste als auch für das ZDF. Daneben werden auch Aufträge von ARD-Anstalten und einigen Privatsendern außerhalb der RTL-Gruppe akquiriert. Die Zahl der Auftraggeber ist insgesamt stattlich. Das Spektrum der Produktion reicht vom Kinofilm (UFA Cinema), über TV-EventFilme (teamWorx) und Serien bis zu den Entertainment-Genres (Grundy Light Entertainment) und tagesaktuellen Magazinen (infoNetwork) bis zu den Regionalmagazinen (RTL Hessen, RTL West, RTL-Nord). Die infoNetwork GmbH hat dabei einen besonderen Stellenwert. In ihr ist der Produktionsbereich des Kölner Senders RTL fast vollständig aufgegangen. Die Firma produziert nach eigenen Angaben (www.infonetwork.de) monatlich 145 Sendestunden fast ausschließlich für die Pro- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 40 gramme der RTL-Gruppe. In die Firma integriert sind auch die Inlands- und Auslandsstudios der Gruppe. In den Untersuchungsjahren wurde von der Gesamtgruppe mit anteilig 57.000 Minuten in 2012 und 53.000 in 2011 deutlich weniger produziert als in den Vorjahren. Tab. 2.13: Produktionsvolumen der UFA/RTL-Group Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 RTL-Gruppe InfoNetwork GmbH Köln 100% 5.862 8.577 5.862 8.577 Norddeich TV Hürth 75% 5.885 4.135 4.414 3.101 Grundy Light Entertainment Köln 100% 8.963 6.308 8.963 6.308 Grundy Ufa TV Produktion Potsdam 100% 29.338 26.960 29.338 26.960 Objektiv Film GmbH Potsdam 100% 0 45 0 45 teamWorx Television Potsdam 100% 2.193 1.858 2.193 1.858 UFA Cinema GmbH Potsdam 100% 95 360 95 360 UFA Entertainment Berlin 100% 2.172 2.475 2.172 2.475 Ufa Film & TV Berlin 100% UFA Filmproduktion Berlin 100% 105 0 105 0 UFA-Fernsehproduktion Berlin 100% 2.969 2.655 2.969 2.655 Universum Film GmbH München 100% 86 76 86 76 Phoenix Film Berlin 51% 1.119 1.486 571 758 58.787 54.935 56.767 53.173 UFA-Gruppe Gesamt FORMA TT-Institut Grafik 2.2: Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 41 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 42 Grafik 2.3 2.2.3 Constantin Film AG Die Gruppe der Constantin Film AG nimmt in 2012 den 3. Rang unter den Großproduzenten ein. 2011 war es bereits Rang 5, 2010 noch Rang 10. Die Gruppe hat vor allem 2012 das Produktionsvolumen enorm gesteigert und mit anteilig knapp 40.000 Minuten 14.000 Minuten mehr produziert als im Vorjahr. Den Zugewinn hat das Tochterunternehmen Constantin Entertainment erzielt, deren Anteil am Gesamtvolumen der Gruppe in 2012 bei 85 Prozent lag. Dem Unternehmen ist es in den letzten Jahren immer wieder gelungen, Formate für die werktägliche Ausstrahlung zu etablieren und damit hohe Produktionsvolumina zu erzielen. Bis 2012 gehörten dazu die Gerichtsshow „Richter Alexander Hold“ oder auch die Serie „Lenßen“ (beide SAT.1). In 2012 sorgte die Doku-Soap „Shopping Queen“ (VOX) für eine hohe Auslastung. Die Firma ist mit den Privatsendern SAT.1, RTL, RTL2 und VOX gut im Ge- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 43 schäft. Einen hohen Jahresoutput hat auch die Beteiligungsfirma PolyScreen in München, insbesondere auf der Basis des lang laufenden Formats „Dahoam is dahoam“ für den BR. Die Tochterfirma Brandsome arbeitet ausschließlich für den Sender Sport1 der gleichfalls bis 2013 vollständig zum Gesamtkonzern Constantin Medien AG gehörte. In 2013 wurde rund ein Viertel der Anteile am Sender an das Pay-TV-Unternehmen Sky verkauft. Zugleich übernahm Sky von Constantin die Firma Plaza Media vollständig, die zu den großen Dienstleistern im Bereich der mobilen TV-Produktion gehört. Die Constantin reagierte mit den Verkäufen wohl auch auf die eher schwachen Umsätze im Kinogeschäft. Die Constantin zählt auch zu den bedeutendsten Verlei hunternehmen. Die positive Umsatzentwicklung in 2012 hielt in 2013 nicht an. Der Konzern erwartet einen Rückgang auf 430 bis 450 Mio. € und ein negatives Ergebnis. Die Fernsehproduktion soll in den nächsten Jahren auch mit der neuen Firma Nadcon Film GmbH in Köln ausgebaut werden, die zusammen mit dem ZDF gegründet worden ist. Ansonsten hat es keine Veränderungen bei den Beteiligungen der Gruppe gegeben. Die Beteiligung an Moovie the art of Entertainment wurde von 51 auf 75,5 Prozent aufgestockt; jene an der Olga-Film GmbH auf 96 Prozent. Der Gesamtumsatz des Konzerns wurde in 2012 deutlich gesteigert: 2008: 385,0 Mio. € 2009: 511,1 Mio. € 2010: 470,3 Mio. € 2011: 465,7 Mio. € 2012: 520,5 Mio. € FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 44 Tab. 2.14: Produktionsvolumen der Constantin-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Constantin-Gruppe Constantin Film AG München Constantin Entertainment Ismaning 100% 33.309 18.313 33.309 18.313 Constantin Television München 100% 450 405 450 405 Constantin Film Produktion München 100% 2.060 2.550 2.060 2.550 Brandsome GmbH München 100% 378 423 378 423 Olga-Film GmbH München 96% 461 180 443 173 moovie the art of Entert. Berlin 76% 390 450 296 342 Rat Pack Filmproduktion München 51% 443 221 226 113 Westside Filmproduktikon Krefeld 51% 90 41 46 21 PolyScreen München 50% 4.680 6.623 2.340 3.312 42.261 29.206 39.548 25.651 Gesamt Grafik 2.4: FORMA TT-Institut 2.2.4 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 45 Fernsehmacher GmbH & Co KG Die Firma Fernsehmacher gehört in den letzten Jahren zu den aufstrebendsten der Branche. Selbst ohne ihre Beteiligungen kam sie in den Untersuchungsjahren auf ein Produktionsvolumen von jeweils über 28.000 Minuten. Da auch die Beteiligungsunternehmen in Hamburg angesiedelt sind, trägt die Gruppe mit einem Output von über 30.000 Minuten im Jahr ganz wesentlich zur Stabilisierung der Branche in Hamburg bei, die längst ihren alten Ruf als führend verloren hat. Hinter der Firma Fernsehmacher steht als Alleineigner der westfälische Journalist Markus Heidemanns. Gegründet hatte er die Firma 2004 zusammen mit dem Moderator Kerner, der später ausstieg. Erste größere Erfolge erzielte Heidemanns als Mi teigner der J.B.K. TV-Production mit der Talk-Show „Kerner“ im ZDF. Inzwischen hat er diese Beteiligung aufgegeben. Zusammen mit Kerners Nachfolger im ZDF, Markus Lanz, besitzt er die Mhoch2 TV-Produktionsgesellschaft. Die Firma koproduziert die gleichnamige Talk-Show mit Lanz und inzwischen auch die von Lanz moderierte Show „Wetten, dass...“. Tab. 2.15: Produktionsvolumen der Fernsehmacher-Gruppe 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Fernsehmacher Fernsehmacher Hamburg 100% 28.946 28.174 28.946 28.174 Mhoch2 Hamburg 50% 5.611 4.060 2.806 2.030 5/14 Fim Hamburg 50% 420 302 210 151 J.B.K. TV-Production Hamburg 0% 0 2.380 0 0 34.977 34.916 31.962 30.355 Gesamt Die deutlich kleinere Firma 5/14 Film stellt Reportagen und Dokumentationen her. Sie hat als einzige Firma des Verbunds ihren Schwerpunkt nicht in der Unterhaltung. Volumenstärkste Produktionen der Gruppe sind Koch-Sendungen, auf die sich die Fernsehmacher inzwischen spezialisiert haben. Formate wie die „Küchenschlacht“ oder „Die Topfgeldjäger“ (beide ZDF) bringen es auf einen extrem hohen Output. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 46 Selbst Dauerbrenner wie „Lafer! Lichter! Lecker!“ (ZDF) fallen dagegen weit ab. Ein weiteres Format, „Wer is(s)t besser“, wurde für VOX produziert Die Firma hätte schon in der Vorläuferuntersuchung für die Produktionsjahre 2009 und 2010 unter den größten Produzenten berücksichtigt werden müssen, wurde aber als relativ junge Firma übersehen. In 2011 und 2012 landet die Gruppe weit vorn: in 2011 auf Rang 3, in 2012 auf 4. Grafik 2.5: 2.2.5 Studio Hamburg GmbH Das Tochterunternehmen des NDR gehört mit einem Jahresumsatz von knapp 250 Mio. € zu den größten Firmen der Branche. Ähnlich wie bei der Bavaria Film GmbH wird der Umsatz in den beiden Bereichen Produktion und Distribution sowie Atelierbetrieb und Dienstleistungen erzielt. Das Ateliergeschäft ist auf die Standorte Hamburg und Berlin konzentriert. In Hamburg basiert die Auslastung im Wesentlichen auf Aufträgen des NDR. Für die Kapazitäten in Berlin fehlt ein entsprechender Großkunde. Eine kostendeckende Auslastung ist nicht gegeben. Die Verluste sind hoch. Selbst das ertragreiche Produktions- und Distributionsgeschäft, auf dem gut 60 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe beruhen, kann das Minus nicht decken. Der FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 47 Jahresfehlbetrag lag in 2012 bei 13 Mio. €. Das Mutterunternehmen hat sowohl in 2011 als auch in 2012 Verluste gemacht. Das anteilige Produktionsvolumen ist in beiden Untersuchungsjahren gesunken: von 32.000 Minuten in 2010 auf 29.000 Minuten in 2011 und rund 25.000 Minuten in 2012. Verbunden damit waren auch Rangverluste. 2010 hatte die Gruppe noch auf Rang 2 gelegen, 2011 war es Rang 3 und 2012 Rang 4. Die weit verzweigte Gruppe unterhält im Produktionsbereich auch Standorte außerhalb von Hamburg und Berlin. Insgesamt besteht die Gruppe aus rund 40 Betei ligungsunternehmen mit einem deutlichen Übergewicht der Mehrheitsbeteiligungen. Profitabel arbeiteten zuletzt die beiden großen Produktionsfirmen Studio Hamburg Filmproduktion GmbH und Cinecentrum Berlin Film- und Fernsehproduktion GmbH. Die Polyphon-Gruppe war deutlich schwächer aufgestellt und verdient vor allem mit der Beteiligungsfirma PolyScreen in München, die dort das langjährige Wochenformat „Dahoam is dahoam“ für den BR produziert. Gewinnträchtig ist auch die Telenovela „Rote Rosen“ für die ARD, die von der Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg produziert wird. Die Firma hat in 2011 und 2012 mit jeweils knapp 10.000 Minuten auch das mit Abstand größte Teilvolumen zur Gesamtproduktion beigetragen. PolyScreen und die DocLights GmbH weisen die nächstgrößten Kontingente auf. An der Firma DocLights ist seit 2011 auch das ZDF beteiligt. Zur DocLights gehören zwei weitere Firmen, mit denen die non-fiktionale Produktion gestärkt werden soll. Studio Hamburg – klassisch vor allem ein Fiktionproduzent – will diesen Produktionszweig wegen der anhaltend schwachen Nachfrage nach relativ teuren Fiktionproduktionen ausbauen. Kooperationen mit dem ZDF wurden auch im Bereich Rechtehandel ausgebaut. Partnerschaften bestehen zudem mit dem RBB über das Gemeinschaftsunternehmen Dokfilm Fernsehproduktion in Potsdam und über eine kleine Beteiligung des RBB an der Studio Berlin Adlershof (SBA) GmbH. Nicht berücksichtigt beim Produktionsvolumen sind die Wetterprognosen der Cumulus Media GmbH in Grünwald, die überwiegend zur Bavaria-Gruppe (80 %) gehört. Gleichfalls nicht mehr berücksichtigt werden Produktionen der Gruppe 5 Filmproduktion in Köln, seitdem die Beteiligung übergegangen ist auf die DocLights und durchgerechnet die Mindestbeteiligungshöhe von 25 Prozent unterschreitet. Eine weitere Partnerschaft unterhält Studio Ham- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 48 burg mit dem Nachrichtensender N24 über die Gemeinschaftsfirma agenda media GmbH in Hamburg. Letztlich gehört auch die Constantin Film zu den Partnern. Vor einigen Jahren ist für einen Großauftrag des BR die Gemeinschaftsfirma PolyScreen in München aufgebaut worden. Auffallend gering ausgeprägt sind Verbindungen zu anderen ARD-Anstalten. Diese sind überwiegend am Konkurrenten Bavaria Film beteiligt und vergeben – abgesehen vom RBB und der genannten BR-Produktion – an die Studio Hamburg-Gruppe nur in eng begrenztem Umfang Produktionsaufträge. Auffällig sind auch die nur wenigen Produktionen für die ProSiebenSat.1-Gruppe. Vor dem Umzug nach München war SAT.1 in Berlin noch ein wichtiger Kunde von Studio Hamburg. In der Fiktionproduktion zählt die Gruppe nach wie vor zu den bedeutendsten Produzenten. Die Studio Hamburg FilmProduktion, Cinecentrum und Polyphon kommen auf stattliche Kontingente. Geringer sind die Beiträge von jungen Firmen wie Real Film Berlin oder Nordfilm, die nicht zuletzt wegen der regionalen Verpflichtungen des NDR mit Hannover und mit Kiel gleich zwei Standorte hat. Die Umsatzentwicklung der Studio Hamburg GmbH 2009: 253 Mio. € 2010: 223 Mio. € 2011: 246 Mio. € 2012: 237 Mio. € FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 49 Tab. 2.16: Produktionsvolumen der Studio Hamburg-Gruppe 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2012 2011 2011 Studio Hamburg FilmProduktion Hamburg 100% 3.144 3.090 3.144 3.090 Studio Hamburg Distribution Hamburg 100% 47 514 47 514 Studio Hamburg Serienwerft Lüneburg 100% 9.600 9.600 9.600 9.600 Cinecentrum Berlin Berlin 100% 1.395 1.335 1.395 1.335 Cinecentrum Deutsche Ges. Hamburg 100% 2.049 3.782 2.049 3.782 Cinecentrum Hannover Hannover 100% 143 113 143 113 Nordfilm GmbH Hannover 100% 540 189 540 189 Nordfilm Kiel GmbH Kiel 100% 195 180 195 180 Real Film Berlin Berlin 100% 180 270 180 270 Polyphon Film- und Fernsehges. Hamburg 90% 1.147 1.224 1.032 1.102 Polyphon International Berlin 90% 90 180 81 162 Polyphon Leipzig Leipzig 90% 312 312 281 281 Polyphon Südwest Heidelberg 90% 454 0 409 0 DocLights Hamburg 51% 4.149 3.904 2.116 1.991 Riverside Entertainment Hamburg 51% 465 865 237 441 Sabelli Film Schwerin 51% 120 90 61 46 Beckground TV Hamburg 50% 2.183 2.205 1.092 1.103 Dokfilm Fernsehproduktion Potsdam 45% 1.468 3.080 661 1.386 Beckoffice Content Hamburg 45% 0 800 0 360 PolyScreen München 45% 4.680 6.623 2.106 2.980 Agenda Media GmbH Lauenburg 25,1% 245 180 61 45 32.606 38.536 25.430 28.970 Gesamt FORMA TT-Institut Grafik 2.6: Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 50 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 51 2.2.6 Die ITV Studios Germany GmbH Mit einem Produktionsvolumen von rund 25.000 Minuten pro Jahr rangiert die ITV Gruppe in 2012 auf Rang 5, in 2011 noch auf Rang 8. Die Gruppe gehört dem britischen Fernsehanbieter Granada. Größter Produktionsauftrag der Gruppe ist seit Jahren anhaltend das Format „Das perfekte Dinner“ (VOX), zu dem sich in den Untersuchungsjahren noch Ableger wie „Das perfekte Promi-Dinner“ oder „Das perfekte Dinner – Kampf der Regionen“ gesellten. Allein diese Formate haben einen Anteil am Jahresoutput von z. T. 60 Prozent. Die Hauptfirma ITV produziert daneben noch weitere Kochsendungen. Für Schlagzeilen sorgt ITV alljährlich mit dem Format „Dschungelcamp“ für RTL, das ungebrochen ein Zuschauermagnet ist. Gleichfalls sehr erfolgreich ist das Format „Der Bachelor“ (RTL). Das Beteiligungsunternehmen Imago TV in Berlin ist spezialisiert auf Doku-Soaps und Reportagen für Privatsender. Daneben ist ITV noch an der kleinen Firma Kromschröder und Pfannenschmidt beteiligt, die der ITV-Geschäftsführer Jan Kromschröder einst mitgegründet hatte. Tab. 2.17: Produltionsvolumen der ITV-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Studios Germany GmbH ITV Studios Germany GmbH Köln 100% 22.088 18.460 22.088 18.460 Imago TV Berlin 68% 4.100 7.025 2.788 4.777 Kromschröder und Pfannenschmidt Gesamt Köln 50% 45 45 23 23 26.233 25.530 24.899 23.260 2.2.7 Die Janus-Gruppe Die Janus-Gruppe hat schon in den letzten Untersuchungsjahren weniger produziert als zu ihren besten Zeiten. Lag der Jahresoutput 2010 noch bei 30.000 Minuten, waren es 2012 anteilig noch 24.000 Minuten nach 23.000 Minuten im Jahr zuvor. Die Gruppe fiel damit von Rang 4 in 2011 zunächst auf Rang 10 zurück und steigerte FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 52 sich in 2012 auf Rang 6. Maßgeblich für die Gruppe ist die Firma Janus TV GmbH. Die Fiktionproduzenten haben kaum noch Einfluss auf das Gruppenergebnis. Die Janus TV ist ein Spezialist für Doku-Soaps und fungiert quasi als Produktionsarm von K1. Aufträge von SAT.1 und RTL2 sind eher kleinvolumig. Maßgeblich für das große Produktionsvolumen sind die lang laufenden Formate, die mehrmals wöchentlich von K1 gezeigt werden, darunter „Abenteuer Auto“, „Abenteuer leben“ und „Achtung Kontrolle“. Die Abhängigkeit vom Auftraggeber K1 ist erheblich. Die Firmengruppe ist vollständig auf die Region München konzentriert. Von einem Fiktionableger in Berlin hat sich die Gruppe getrennt. Tab. 2.18: Produktionsvolumen der Janus-Gruppe 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Janus-Gruppe Janus TV GmbH Ismaning 100% 23.875 22.495 23.875 22.495 Roxy-Film GmbH München 100% 90 90 90 90 Janus Film GmbH Ismaning 100% 0 0 0 0 Janus Entertainment Ismaning 100% 0 90 0 90 Crazy Film GmbH München 51% 720 0 367 0 24.685 22.675 24.332 22.675 Gesamt Grafik 2.7: FORMA TT-Institut 2.2.8 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 53 Die ZDF-Gruppe Das ZDF hat sein Engagement in der Produktionsbranche durch Zukäufe erneut vergrößert. Die Tochter ZDF-Entertainment hat sich an den beiden Firmen, DocLights und Riverside Entertainment in Hamburg mit jeweils 49 Prozent beteiligt. Partner ist jeweils die Studio Hamburg-Gruppe. Die beiden Firmen haben mit Dokumentationen und Shows unterschiedliche Schwerpunkte. Hinzugekommen ist in 2012 die Firma Nadcon Film GmbH in Köln, die zusammen mit der Constantin Film aufgebaut wird. Die Firma soll sich insbesondere an großen internationalen Koproduktionen beteiligen. Die Studio.TV.Film und deren Beteiligungsfirma Kinderfilm GmbH produzieren überwiegend für den Kinderkanal. Die Produktionen der Kinderfilm bleiben allerdings unberücksichtigt, weil das ZDF die Mindestbeteiligungshöhe von 25 Prozent unterschreitet. Im Wesentlichen Dokumentationen erstellen die doc-station in Hamburg und die Gruppe 5 in Köln. Das große Produktionsvolumen der Gruppe wird aber insbesondere bestimmt von der Bavaria Fernsehproduktion, an der das ZDF seit einigen Jahren beteiligt ist. Auf das Konto der Münchener Firma geht rund die Hälfte des Produktionsvolumens der ZDF-Gruppe. Mit gut 20.000 Minuten p. a. entspricht das Volumen in etwa jenem der Vorjahre. Auch die Positionierung unter den Großproduzenten veränderte sich kaum: 2010 Rang 8, 2011 Rang 9, 2012 Rang 7. Wesentlicher Auftraggeber der Gruppe ist neben dem ZDF nicht zuletzt wegen der gemeinsamen Tochterfirmen der NDR (vgl. Grafik). Die Tochter Network Movie in Köln agiert nach wie vor wie eine verlängerte Werkbank des ZDF ausschließlich für das Mutterunternehmen. Im Mittelpunkt der Produktion stehen TV-Movies. Seit einigen Jahren werden auch Serien produziert, in 2011 eher mit geringem Umfang. Volumenstark ist die Serie „Soko Köln“, eine der vielen Ableger des „Soko“-Formats vom ZDF. Die Tochter ZDF Digital Medienproduktion hat in 2012 das Format „Kneipenquiz“ für ZDFneo produziert. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 54 Tab. 2.19: Produktionsvolumen der ZDF-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 ZDF-Gruppe doc-station Hamburg 100% 3.704 4.109 3.704 4.109 Network Movie Köln 100% 3.468 3.197 3.468 3.197 ZDF Digital Medienprod. Mainz 100% 1.200 0 1.200 0 Gruppe 5 Filmproduktion Köln 61% 1.021 886 623 540 Bavaria Fernsehproduktion Geiselgasteig 50% 16.508 23.916 8.254 11.958 DocLights GmbH Hamburg 49% 4.149 3.904 2.033 1.913 Riverside Entertainment Hamburg 49% 465 865 228 424 Studio.TV.Film Schriesheim 45% 2.295 2.167 1.033 975 32.810 39.044 20.542 23.116 Gesamt* *Die Beteiligung an der Kinderfilm GmbH unterschreitet die Mindesthöhe. Die Nadcon Film GmbH war noch nicht aktiv. Grafik 2.8: 2.2.9 Bavaria Film GmbH Die Bavaria Film GmbH gehört traditionell zu den größten Produktionsgruppen. Sie ist allerdings in den Untersuchungsjahren jeweils um einen Rang gefallen und nimmt FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 55 in 2012 Rang 8 ein. Maßgeblich für den Rückgang des anteiligen Produktionsvolumens in 2012 um annähernd 5.000 Minuten gegenüber dem Vorjahr auf knapp 20.000 Minuten ist die Entwicklung des wichtigsten Beteiligungsunternehmens: Die Bavaria Fernsehproduktion hat in 2012 gegenüber dem Vorjahr knapp ein Drittel weniger produziert und einen Output von nur noch 16.500 Minuten erreicht. Das Minus schlägt bei der Bavaria-Gruppe allerdings nur zur Hälfte auf, weil die Gruppe nur 50 Prozent der Anteile hält. Der Rückgang ist vor allem auf das volumenstarke Format „Herzflimmern“ zurückzuführen, das in 2012 ausgelaufen ist. Der Verlust des Formats konnte nicht ausgeglichen werden. Bereits in 2011 war der langjährige Produktionsauftrag für das Format „Marienhof“ (ARD) ausgelaufen, hatte aber zunächst durch die Produktion von „Herzflimmern“ kompensiert werden können. Andere Großaufträge wie vor allem „Sturm der Liebe“ aber auch die „Rosenheim-Cops“ oder „Soko Stuttgart“ wurden weiter produziert. Auch andere Unternehmen der Gruppe haben in 2012 weniger produziert als im Vorjahr. Dies gilt insbesondere für First Entertainment und Saxonia Entertainment. Bei der Saxonia Entertainment hat das dazu geführt, dass der Partner drefa Anfang 2013 die Geschäftsführung und die Mehrheit an der Firma übernommen hat. Die drefa hatte bei ihrem Einstieg in die Bavaria mehrere Firmen eingebracht. Zwei davon sind inzwischen liquidiert: das Mitteldeutsche Filmkontor in Leipzig und seit 2013 auch die Ottonia Media in Magdeburg. Auch bei der Bremedia Produktion hat die Bavaria in 2013 die Geschäftsführung und die Mehrheitsbeteiligung an den Mitgesellschafter Radio Bremen abgeben müssen. Bei der Zusammensetzung der Gruppe haben sich noch weitere Veränderungen ergeben. Anfang 2013 hat die Gruppe ihre Mehrheitsbeteiligung (51 %) an der Tag/Traum Filmproduktion in Köln verkauft. Bei der Kinofilmtochter Bavaria Pictures ist die Senator Film mit zunächst 25 Prozent eingestiegen. Der Anteilsverkauf dient auch der Minderung von Risiken. Andererseits wollen die beiden Partner die Kinofilmproduktion ausweiten. Gerade dieser Produktionszweig ist risikobehaftet. Die Bavaria hat gerade in 2012 bei der Kinoproduktion „Die geliebten Schwestern“ erneut erfahren. Der Etat der Produktion war deutlich überschritten worden. Das Missmanagement hat intern zu kontroversen Debatten geführt. Ein ganz neues Tätigkeitsfeld FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 56 wurde mit der Gründung der Cumulus Media GmbH erschlossen. Die Firma erstellt in der Nachfolge der einst von Jörg Kachelmann gegründeten Meteomedia Wetterprognosen unter anderem für die ARD. 20 Prozent der Anteile an der Cumulus Media wurden inzwischen an die Studio Hamburg-Gruppe abgegeben. Die wirtschaftliche Lage der Bavaria Film verschlechterte sich in 2013 durch hohe Abschreibungen auf den Anteil an der Cine Media Film AG, die im September die Insolvenz angemeldet hatte. Die Bavaria hielt Ende 2012 einen Anteil von 28 Prozent, hatte in 2013 2 Prozent an Studio Hamburg abgetreten. Schon in den Jahren zuvor waren Wertberichtigungen der Beteiligung an Cine Media vogenommen worden. Tab. 2.20: Produktionsvolumen der Bavaria -Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil Bavaria Film GmbH Geiselgasteig Bavaria Filmverleih Geiselgasteig 100% Bavaria Media Geiselgasteig 100% Bavaria Pictures* Geiselgasteig 100% First Entertainment München Askania Media ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 0 0 110 217 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 0 0 110 217 0 0 103 124 103 124 100% 3.070 4.716 3.070 4.716 Potsdam 90% 977 344 879 310 Almaro Film Geiselgasteig 55% 360 315 198 173 Bremedia Bremen 51% 3.317 2.568 1.692 1.310 Motion Works Halle/S. 51% 767 245 391 125 Ottonia Media Magdeburg 51% 45 119 23 61 Pro Saar Saarbrücken 51% 195 105 99 54 Saxonia Entertainment Leipzig 51% 3.335 4.861 1.701 2.479 Saxonia Media Leipzig 51% 3.883 4.007 1.980 2.044 Tag/Traum Filmproduktion Köln 51% 700 85 357 43 Bavaria Fernsehproduktion Bavariapool International Geiselgasteig 50% 16.508 23.916 8.254 11.958 Geiselgasteig 50% 140 0 70 0 Colonia Media Köln 50% 630 518 315 259 Maran-Film Stuttgart 49% 855 810 419 397 Media & Communication Magdeburg 49% 0 90 0 44 34.995 43.040 19.662 24.313 Gesamt * Anteil an Bavaria Pictures ab August 13 reduziert auf 75 %. FORMA TT-Institut Grafik 2.9: Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 57 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 58 2.2.10 Fandango Film-TV-Internet GmbH Die Fandango Film ist in nur wenigen Jahren zu einem der Output-stärksten Produktionsbetriebe aufgestiegen. Ein täglich gesendetes Format ist mutmaßlich für die meisten Produzenten ein Traum. Fandango hatte in den letzten Jahren glei ch zwei solcher Formate im Portfolio: „Menschen, Tiere & Doktoren“ sowie „mieten, kaufen, wohnen“. Beide Doku-Soaps wurden für VOX produziert. In 2011 orderte VOX für beide Formate jeweils rund 230 Folgen, was einem Produktionsvolumen von jeweils mehr als 10.000 Minuten entspricht. Darauf basierte im Wesentlichen das schnelle Wachstum der Jahresproduktion von Fandango. Als VOX im Jahr 2012 die Produktion für „Menschen, Tiere & Doktoren“ stoppte, ging das Produktionsvolumen von Fandango entsprechend deutlich zurück. „mieten, kaufen, wohnen“ wurde weiter produziert. Außer für VOX wurde in 2012 auch wieder mehr für RTL produziert („Promis undercover“). Die Abhängigkeit von VOX und dem verbliebenem Format „mieten, kaufen, wohnen“ blieb aber groß. Mit einem Produktionsvolumen von 25.000 Minuten kam Fandango in 2011 auf Rang 6 unter den größten Produzenten, in 2012 mit rund der Hälfte der Jahresproduktion nur noch auf Rang 9. 2.2.11 Die Endemol-Gruppe Das Produktionsvolumen der Endemol-Gruppe schwankte in den Untersuchungsjahren genau wie in den Vorjahren stark. Diese Schwankungen beruhen vor allem auf dem Format „Big Brother“, das nicht durchgängig produziert wird. In 2011 kam die Gruppe mit anteilig 26.000 Minuten auf Rang 4, in 2012 mit rund 15.000 Minuten auf Rang 10. Aktivposten der Gruppe ist die Firma Endemol Deutschland GmbH in Köln. Sie produzierte in beiden Jahren gut zwei Drittel des Gesamt-Outputs. Maßgeblich dafür sind häufig gesendete Formate wie „Big Brother“ (RTL2), „Wer wird Millionär“ (RTL), „Rette die Million“, „Lena – Liebe meines Lebens“ (beide ZDF). Der Kreis der Auftraggeber ist groß. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 59 Die Meta productions stützt sich seit Jahren auf das Wochenformat „Akte“ für SAT.1. Hinzugekommen ist das Wochenformat „Escher“ für den MDR. Die Herr P. GmbH ist eine Gemeinschaftsfirma mit dem Moderator Jörg Pilawa. Die Produktionen der Fi rma werden vielfach von Pilawa moderiert. Weniger volumenstark agieren die Wiedemann & Berg Television und die Florida TV. Nur in einem Jahr galt das für Wiedemann & Berg nicht, als zusammen mit Endemol die Telenovela „Lena – Liebe meines Lebens“ produziert wurde. Tab. 2.21: Produktionsvolumen der Endemol-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Endemol Endemol Deutschland GmbH Köln 100% 11.258 20.319 11.258 20.319 meta productions Berlin 90% 2.775 5.011 2.498 4.510 Herr P. GmbH Hamburg 51% 2.275 166 1.160 85 Florida TV GmbH Berlin 51% 100 Wiedemann & Berg Television München 50% 270 2.473 135 1.237 16.678 27.969 15.102 26.150 Gesamt 51 Grafik 2.10: 2.2.12 Die Holtzbrinck-Gruppe Die Produktionsgruppe des Medienkonzern Georg von Holtzbrinck GmbH & Co KG in Stuttgart besteht anders als in den Vorjahren nur noch aus einer Firma, der AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH in Berlin. Die AVE hatte schon in den Vor- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 60 jahren den wesentlichen Teil zum stattlichen Produktionsvolumen beigetragen. In 2011 und 2012 produzierte die Firma mit jeweils rund 14.000 Minuten ein Drittel weniger als in 2010. Ausschlaggebend für das hohe Produktionsniveau waren nur zwei Formate. zum einen das Magazin „X:enius“, das arte wöchentlich mehrfach ausstrahlt und auch von anderen Firmen produziert. Sowohl einzelne ARD-Sender als auch das ZDF liefern arte das Format zu. Anders als die anderen Produzenten wird die AVE sowohl von der ARD als auch vom ZDF beauftragt und produziert daher das größte Teilkontingent. Mit einem Jahresvolumen von deutlich über 10.000 Minuten ist das Format „on3-Südwild“ für BRalpha noch wichtiger. Jeweils vier Sendungen des Info-Formats werden wöchentlich an wechselnden Orten produziert. Eine 5. Ausstrahlung besteht im Wesentlichen aus wiederholtem Material und ist nicht eingerechnet. Der Rest der Produktion besteht aus Dokumentationen und Reportagen für öffentlich-rechtliche Programme. Diese Produktionen bilden traditionell den Schwerpunkt der AVE-Produktion. Die Holtzbrinck-Gruppe lag in 2010 auf Rang 9 der größten Produzenten. In 2012 ist es Rang 11, in 2011 Rang 12. 2.2.13 Brainpool TV GmbH Die Brainpool-Gruppe hat in 2011 und 2012 anteilig mit jeweils 12.000 Minuten ein praktisch identisches Volumen produziert. Rund zwei Drittel des Volumens gehen auf das Konto der Raab TV-Produktion, wobei wiederum der Großteil des Volumens vom Format „TV total“ (PRO7) beigesteuert wird. Das von Stefan Raab, einem der A nteilseigner der Gruppe, moderierte Format gehört inzwischen zu den ältesten im deutschen Fernsehen. Auch die übrigen Formate der Firma werden allesamt von Raab moderiert und von PRO7 ausgestrahlt. Das Produktionsvolumen lag in den Untersuchungsjahren zwar um ein Fünftel unter dem in 2010, dennoch weist die Gruppe bessere Platzierungen auf: 2012 Rang 12, 2011 Rang 13, 2010 Rang 14. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 61 Die Brainpool TV GmbH produziert weiterhin zahlreiche Comedy-Formate für RTL, SAT.1 und PRO7, seltener für andere Sender. Manche dieser Formate werden koproduziert mit anderen Firmen der Gruppe. An diesen Firmen sind die jeweiligen Protagonisten beteiligt: - Princess TV GmbH: 50 % hält Ilka Bessin - Ladykracher TV: 50 % hält Anke Engelke - Elton TV: 50 % hält Elton - Stein TV: 50 % hält Axel Stein - Hauptstadt Helden TV: 50 % hält Mario Barth Das Produktionsvolumen dieser Firmen ist allerdings begrenzt. Die Hälfte der Gruppe besitzt seit einigen Jahren das französische Unternehmen Banijay Entertainment. Tab. 2.22: Produktionsvolumen der Brainpool-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Brainpool-Gruppe Brainpool TV GmbH Köln 100% 2.820 1.525 2.820 1.525 Raab TV-Produktion Köln 100% 7.890 8.370 7.890 8.370 Brainpool Artist & Content Köln 100% 525 0 525 0 Brainpool Live Entertainment Köln 80% 780 2.070 624 1.656 Hauptstadt Helden TV Köln 50% 220 330 110 165 Ladykracher TV-Produktion Köln 50% 165 55 83 28 Princess TV GmbH Köln 50% 240 300 120 150 12.640 12.650 12.172 11.894 Gesamt FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 62 Grafik 2.11: 2.2.14 I & U Information und Unterhaltung Die Firma I & U des Journalisten Günther Jauch hat in den Untersuchungsjahren i hren Output erheblich gesteigert. 2010 lag die Firma noch auf Rang 20 unter den großen Firmen bzw. Firmengruppen, 2011 ein Aufstieg auf Rang 15 und 2012 Rang 13. Der Jahres-Output lag in beiden Jahren bei über 10.000 Minuten. Volumenstärkstes Format ist nach wie vor das Magazin „stern TV“ für RTL. Inzwischen ist I & U aber nicht nur bei RTL gut im Geschäft. Für die ARD produziert I & U seit 2011 das Talkformat mit dem Namen von Günther Jauch sowie gleich mehrere Shows, stets mit dem Frontmann Jauch. Seltener wird für das ZDF produziert. Dass Jauch versteht, seine Prominenz zu vermarkten, zeigt ein Kostenvergleich von Talk-Shows durch die KEF. Unter den regelmäßig gesendeten Formaten von ARD und ZDF hat die Talk-Show „Günther Jauch“ den mit großem Abstand höchsten Minutenpreis. Insgesamt ist die Zahl der Formate in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Damit wurde auch die Abhängigkeit von einzelnen Formaten und deren Markterfolg redu- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 63 ziert. Das von Jauch moderierte langjährige Erfolgsformat „Wer wird Millionär?“ (RTL) produziert allerdings die Firma Endemol. 2.2.15 Axel Springer SE Der Springer-Konzern besitzt schon seit Jahren nur noch eine Fernsehproduktionsfirma, die Schwartzkopff TV Productions GmbH & Co KG in Hamburg. Alle sonstigen Aktivitäten in der Produktion und Beteiligungen an TV-Veranstaltern sind aufgegeben worden. Zuletzt wurden auch verbliebene Beteiligungen an Lokal-TV-Anbietern in Berlin und Hamburg reduziert. Finanzielle Möglichkeiten zum Engagement im PrivatTV wie vor einigen Jahren beim gescheiterten Deal mit der ProSiebenSat.1-Gruppe bestehen nach wie vor. Offensichtlich fehlt es aber an geeigneten Übernahmekandidaten. Die Firma Schwartzkopff ist seit Jahren im Entertainmentbereich aktiv. Der Jahresoutput erreicht nicht mehr die Dimensionen früherer Jahre. Die Firma gehört aber mit einem Produktionsvolumen von rund 10.000 Minuten pro Jahr konstant zu den 20 größten Produzenten. In den Untersuchungsjahren war eine der letzten Talk-Shows im Privat-TV wesentlich für die Gesamtproduktion: „Britt – Der Talk um Eins“ wurde von SAT.1 bis 2013 mehrfach wöchentlich gesendet. Hinzu kommen seit Jahren Shows, die in Verbindung mit dem Springer-Konzern stehen, wie „Die goldene Kamera“ und „Ein Herz für Kinder“ (beide ZDF). Erfolgreich ist auch das Format „The Voice of Germany“ (PRO7) und inzwischen auch der Ableger „The Voice Kids“. 2.2.16 ProSiebenSat.1-Gruppe Die Sendergruppe ProSiebenSat.1 hat erst vor einigen Jahren begonnen, das Produktionsgeschäft auszubauen. Inzwischen gehört es zu den erklärten Zielen der Börsennotierten AG, die Abhängigkeit von den werbefinanzierten Sendern zu verringern und mit der Produktion und dem digitalen Geschäft im Internet zwei weitere Säulen zu stärken. Die deutschen Produktionsfirmen sind im Wesentlichen auf den Standort München der Gruppe konzentriert. Inzwischen werden aber auch im Ausland zahlrei- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 64 che Beteiligungen gehalten. Die Auslandsaktivitäten sollen auch künftig durch Zukäufe wachsen. Die erheblichen Schwankungen des Produktionsvolumens der Gruppe gehen auf die Firma Producers at Work zurück. Sie wurde speziell für die kostengünstige Produktion von Serienformaten gegründet. In 2011 hat sie für SAT.1 die Telenovela „Anna und die Liebe“ mit einem Volumen von 6.000 Minuten hergestellt sowie mit geringerer Folgenzahl das Format „Hand auf Herz“. In 2012 fehlten entsprechende Aufträge. Das Produktionsvolumen brach um die Hälfte auf nur noch knapp 9.000 Minuten ein. In 2011 hatte die Gruppe noch auf Rang 11 gelegen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, produziert die Gruppe ausschließlich für Programme ihres Mutterunternehmens, inzwischen in kleinem Umfang auch für das junge Programm sixx. Für die non-fiktionale Produktion ist insbesondere die Red Seven Entertainment zuständig. Mit einem Jahresvolumen von gut 17.000 Minuten kam die Gruppe 2011 auf Rang 11 (2010: 15). Mit rund der Hälfte dieses Volumens ist sie in 2012 wieder auf Rang 15 abgerutscht. Ende 2013 hat die Gruppe ihre Beteiligung an der Firma Producers at work an deren Geschäftsführer Christian Popp verkauft, der seitdem Alleingesellschafter ist. Eingebunden in den Verkauf war auch die Tochterfirma Magic Flight Film GmbH. Tab. 2.23: Das Produktionsvolumen der P7S1-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 ProSiebenSat.1Produktion Potsdam 100% 1665 1965 1.665 1.965 ProSiebenSat.1 TV D. Unterföhr. 100% 2.500 2.300 2.500 2.300 Red Arrow International Unterföhr. 100% 45 180 45 180 RedSeven Entertainment Unterföhr. 100% 3.900 5.788 3.900 5.788 SevenOne Media Unterföhr. 100% 200 0 200 0 Seven Pictures Grünwald 100% 95 228 95 228 Producers at Work Unterföhr. 74,9% 151 9.036 113 6.768 Magic Flight Film GmbH München 74,9% 225 184 169 138 8.781 19.681 8.687 17.367 PRO 7 SAT.1-Gruppe Gesamt FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 65 Grafik 2.12: 2.2.17 Weitere Produktionsgruppen Eyeworks-Gruppe Die Eyeworks-Gruppe hat in den Untersuchungsjahren nicht an die hohen Produktionsvolumina der Vorjahre anknüpfen können. Das anteilige Jahresvolumen sank von vormals gut 8.000 Minuten auf 6.300 in 2011 und stieg in 2012 auf 7.600 Minuten. Maßgeblich für das Gesamtergebnis ist die Eyeworks Germany GmbH (zuvor Eyeworks Entertainment), die vor allem für die Sender der RTL-Gruppe arbeitet. Die Firma verfügt über zahlreiche Formate, hat aber keines, das mit hoher Frequenz ausgestrahlt wird und damit einen herausragenden Output erzielt. Die Firmen der ehemaligen Gemini-Gruppe in Köln sind inzwischen integriert und umbenannt. Eyeworks Fiction Cologne produziert weiterhin in stattlichem Umfang TV-Movies für öffentlich-rechtliche Anstalten (z. B. „Marie Brand“ und „Wilsberg“ für das ZDF). Die beiden anderen Firmen der Gruppe besetzen Nischen. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 66 Tab. 2.24: Produktionsvolumen der Eyeworks-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Eyeworks-Gruppe Captator Film GmbH Köln 100% 0 112 0 112 Eyeworks Fiction Cologne Köln 100% 2.220 1.095 2.220 1.095 Eyeworks Film Gemini Köln 100% 720 331 720 331 Eyeworks Germany Köln 100% 4.653 4.766 4.653 4.766 7.593 6.304 7.593 6.304 Gesamt Anfang 2014 hat der niederländische Eigner und Gründer der international ausgerichteten Eyeworks-Gruppe bis auf die US-amerikanischen Firmen alle Unternehmen der Gruppe verkauft. Auch die in Deutschland angesiedelten Firmen gehören sei tdem zum Warner Bros.-Konzern. Die Amerikaner hatten zuvor bereits Produzenten in Belgien und in Großbritannien übernommen. Grafik 2.13: Die drefa Media Holding GmbH Die drefa Media Holding ist eine Tochter des MDR. In ihr sind u. a. Beteiligungen an Produktionsfirmen gebündelt. Die gewichtigste Beteiligung ist ein Anteil an der Bavaria Film GmbH, der allerdings die Erfassungsschwelle für diese Studie in Höhe von 25 Prozent deutlich unterschreitet. Die Bavaria Film ist zugleich auch Partner bei den Gemeinschaftsfirmen Saxonia Entertainment, Saxonia Media und Ottonia Media (vgl. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 67 Grafik 2.9). Letztere hat den Produktionsbetrieb inzwischen eingestellt. Bei der Saxonia Entertainment liefen die Geschäfte zuletzt so schlecht, dass die Führung der Firma Anfang 2013 von der Bavaria auf die drefa überging, die seitdem eine knappe Mehrheit von 51 Prozent hält. Die beiden Schwesterfirmen Saxonia haben in den Untersuchungsjahren erneut den größten Beitrag zum Produktionsvolumen geliefert. Im Vergleich zu 2010, als die Gruppe noch auf Rang 13 unter den Großproduzenten lag, hat die Saxonia Entertainment deutlich weniger produziert und in 2012 nicht mal die Hälfte des Volumens von 2010 erreicht. Mit 8.500 Minuten in 2011 bzw. 9.900 Minuten in 2012 war das Jahresvolumen der Gruppe deutlich geringer als in den Vorjahren. Jeweils kleinere Kontingente stammen von den Spezialisten Motion Works und Kinderfilm. Für den technischen Dienstleister Media & Communications in Magdeburg ist die TVProduktion nur nebensächlich. Partner ist auch dort die Bavaria Film. Tab. 2.25: Produktionsvolumen der drefa -Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Drefa-Gruppe drefa Media Holding GmbH Leipzig 100% 0 30 0 30 Media & Communications Magdeburg 51% 0 90 0 46 Saxonia Entertainment GmbH Saxonia Media GmbH Leipzig 49% 3.335 4.861 1.634 2.382 Leipzig 49% 3.883 4.007 1.903 1.963 Ottonia Media GmbH Magdeburg 49% 45 45 22 22 Motion Works GmbH Halle/Saale 39% 605 110 236 43 Kinderfilm GmbH Erfurt 25% 686 740 172 185 8.554 9.883 3.966 4.671 Gesamt Der MDR hat erstmals für das Jahr 2012 einen Produktionsbericht veröffentlicht und ist damit dem Beispiel anderer Anstalten gefolgt. Als „abhängige Produzenten“ werden in dem Bericht die in der Tabelle ausgewiesenen Firmen benannt. Diese wenigen Firmen sowie die Bavaria-Gruppe waren am Etat für Auftrags- und Koproduktio- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 68 nen in Höhe von 60 Mio. € nach Darstellung des MDR mit 43,5 Prozent beteiligt. 56,5 Prozent des Etats gingen an unabhängige Produzenten.3 Bei dem vom MDR federführend betreuten Kinderkanal waren die Verhältnisse für die unabhängigen Produzenten günstiger. Sie erhielten 68,1 Prozent des Etats von 14 Mio. €. 4,5 Mio. € gingen an abhängige Produzenten.4 Spiegel TV GmbH Die Produktionsaktivitäten der Spiegel TV-Gruppe sind in den Untersuchungsjahren eingebrochen. Mit einem anteiligen Jahresvolumen von gut 10.000 Minuten wurde in 2011 nur noch gut die Hälfte von jenem im Vorjahr erreicht. In 2012 waren es nur noch knapp 7.000 Minuten. In 2010 hatte Spiegel TV noch Rang 11 unter den Großproduzenten eingenommen, in 2012 Rang 19. Die beiden größten Produzenten, die Spiegel TV GmbH und die Spiegel TV Infotainment (in 2012), haben beide erheblich verloren. Hinzu kommt die Beteiligungsreduktion an der Firma Story House Productions von 50 auf 15 Prozent, so dass deren Produktion in 2012 nicht mehr bei der Gruppe berücksichtigt wird. Spiegel TV hat unter anderem einen der langjährigen Sendeplätze bei VOX verloren, der zuvor jährlich mit 52 Produktionen bestückt worden war. Bei der Tochter Infotainment lief das langjährige Format „Kerner“ aus, das für ein großes Volumen stand. Johannes B. Kerner hat daraufhin seine Beteiligung am Produktionsunternehmen an die Spiegel-Gruppe verkauft. Wegfallende Großproduktionen konnten nicht ersetzt werden. Der zweite Standort Berlin wurde in 2013 aufgegeben. 5 Der Personalabbau war insgesamt rigide. Der Mitarbeiterstab wurde halbiert. Die Gruppe zählt zu den abhängigen Produzenten, da die Spiegel TV GmbH mehrheitlich an den beiden Programmen „Spiegel TV Geschichte“ und „Spiegel TV Wi ssen“ beteiligt ist, die beide als Pay-TV-Programme vermarktet werden. In den Untersuchungsjahren machte Spiegel TV Verluste. In 2013 soll die Restrukturierung und die Phase der Verluste beendet werden. 3 Vgl. MDR: MDR-Produzentenbericht 2012; hier S. 7. ebenda S. 13 5 Das Hauptstadtstudio von Spiegel TV am Pariser Platz in Berlin ist Anfang 2014 verkauft worden. Das Studio war auch für Fremdproduktionen verpachtet worden. 4 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 69 Tab. 2.26: Produktionsvolumen der Spiegel-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 Spiegel TV-Gruppe Spiegel TV GmbH Hamburg 100% 5.600 5.037 5.600 5.037 Spiegel TV infotainment Hamburg 100% 935 4.073 935 4.073 Aspekt Telefilm Hamburg 95% 269 0 256 0 Aspekt Medienproduktion Story House Productions* Gesamt Berlin 95% 45 235 43 223 Geiselgasteig 50% 0 2.614 0 1.307 6.849 11.959 6.833 10.640 *Beteiligung in 2012 auf 15 % reduziert; damit unterhalb Erfassungssschwelle Grafik 2.14: FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 70 ARD Rest-Gruppe Weniger wegen eines großen Produktionsvolumens sondern eher aus Tranzparenzgründen werden im Folgenden jene Beteiligungen von ARD-Anstalten gebündelt, die nicht oder nur teilweise den drei größeren Gruppen der ARD, Studio Hamburg, Bavaria Film und drefa, zugerechnet sind. Das größte Produktionskontingent stammt von der Bremedia. Es handelt sich um jenen Produktionsanteil, der der Beteiligung von Radio Bremen entspricht. Der Rest wird der Bavaria Film zugerechnet. Anfang 2013 hat Radio Bremen seinen Anteil von 49 auf 51 Prozent aufgestockt und die Bavaria ihren entsprechend auf 49 Prozent reduziert. Anlass war die Kritik an der bis dahin von der Bavaria bestimmten Geschäftsführung. Von Gewicht ist auch das Produktionsvolumen der Dokfilm Fernsehproduktion. Die Firma gehört je hälftig der Polyphon von Studio Hamburg sowie dem RBB. Drei weitere Firmen werden gemeinsam mit der Bavaria Film gehalten: An der Maran-Film in Stuttgart ist der SWR mit 51 Prozent beteiligt, an der Colonia Media in Köln der WDR mit 50 Prozent und an der Produktionsgesellschaft Saar mit 49 Prozent der SR. Die übrigen Firmen gehören zur Telepool GmbH in München, an der neben der schweizer SRG (26 %), der BR (26 %), der SWR (24 %) und der mdr (24 %) beteiligt sind. Tab. 2.27: Produktionsvolumen der ARD Rest-Gruppe in 2011 und 2012 Firma Sitz Anteil ProduktionsVolumen in Min. 2012 2011 anteiliges Prod.Volumen in Min. 2012 2011 ARD Rest-Gruppe Europool München 74% 0 53 0 39 Telepool München 74% 0 95 0 70 Maran-Film Stuttgart 51% 855 810 436 413 Colonia Media Köln 50% 630 518 315 259 Dokfilm Fernsehproduktion Potsdam 50% 1.498 3.035 749 1.518 Bremedia Produktion GmbH Bremen 49% 3.317 2.568 1.625 1.258 Produktionsges. Saar Saarbrücken 49% 195 105 96 51 Bavariapool International Geiselgasteig 38% 140 0 53 0 Moviepool GmbH München 38% 936 955 356 363 sperl productions München 36% 270 324 97 117 7.841 8.463 3.727 4.088 Gesamt FORMA TT-Institut 3. Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 71 Fernsehproduktion nach Genres und Ländern In einzelnen Produktionsjahren waren die drei Oberkategorien Fiktion, Entertainment und Information schon mal relativ gleichgewichtig an der gesamten Auftragsproduktion beteiligt. Das gilt für die Untersuchungsjahre nicht mehr. Die Fiktionprodukti on hatte in 2012 nur noch einen Anteil von 21 Prozent, während die EntertainmentGenres auf den höchsten jemals gemessenen Anteil von 45 Prozent klettern. Auch die Informations-Genres waren deutlich rückläufig und hatten in 2012 noch einen Anteil von gut 25 Prozent. Die sonstigen Produktionen kamen in beiden Untersuchungsjahren auf rund 8 Prozent. Der Zugewinn beim Entertainment basiert vor allem auf dem ungebrochen seit Jahren anhaltenden Boom der Doku-Soaps. In 2012 wurden für dieses Genre über 180.000 Minuten produziert. Das entspricht der Gesamtmenge für die Info-Genres. Die Magazine kamen als zweitgrößtes Genre auf die Hälfte dieses Volumens. Die Journalistischen Langformate erreichen in der Auftragsproduktion inzwischen fast das Volumen der Magazine. Mehr produziert wird ansonsten nur noch für das Genre Serie. Die Nachfrage nach Serien ist in 2012 allerdings stark eingebrochen. Statt 126.000 Minuten wie in 2011 wurden nur noch 106.000 Minuten produziert. Das entspricht einem Verlust von 16 Prozent. Eine ähnlich geringe Nachfrage liegt mehr als 10 Jahre zurück. Dies gilt wegen des hohen Anteils der Serie ähnlich auch für die Oberkategorie Fiktion. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 72 Tab. 3.1: TV-Produktion 2011: Genres nach Sitzland der Produzenten Movie Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben gesamt Serie Comedy Fiktion Fiktion Doku- Show sonst. gesamt Soap Musik Game Talk Entert. Maga- Lang- Info Info gesamt zin format sonst. gesamt sonst. gesamt 8.218 45.707 2.021 2.033 57.979 25.829 4.663 2.455 5.277 38.224 36.537 14.205 620 51.362 3.149 150.714 34,2% 36,2% 8,8% 50,1% 32,7% 16,7% 12,0% 11,7% 7,6% 13,4% 37,0% 15,1% 14,1% 26,1% 5,4% 3.793 32.550 1.161 403 37.907 17.693 2.902 385 8.062 29.042 17.496 25.517 1.540 44.553 15,8% 25,8% 5,1% 9,9% 21,4% 11,5% 7,4% 1,8% 11,5% 10,2% 17,7% 27,2% 35,0% 22,6% 2.064 2.715 843 40 5.662 4.901 4.896 4.725 28.206 42.728 4.240 19.382 145 23.767 28.029 100.186 8,6% 2,1% 3,7% 1,0% 3,2% 3,2% 12,5% 22,5% 40,4% 15,0% 4,3% 20,6% 3,3% 12,1% 48,0% 4.813 19.423 15.443 423 40.102 94.887 20.542 10.226 22.485 148.140 19.822 14.969 1.915 36.706 16.376 241.324 20,0% 15,4% 67,4% 10,4% 22,6% 61,4% 52,6% 48,7% 32,2% 52,1% 20,1% 15,9% 43,5% 18,6% 28,0% 5.128 25.902 3.445 1.131 35.606 11.198 5.865 3.209 5.850 26.122 19.522 19.865 180 39.567 10.286 111.581 21,4% 20,5% 15,0% 27,9% 20,1% 7,2% 15,0% 15,3% 8,4% 9,2% 19,8% 21,1% 4,1% 20,1% 17,6% 15,6% 0 0 0 30 30 0 150 0 0 150 1.035 30 0 1.065 0 1.245 0,0% 0,0% 0,0% 0,7% 0,0% 0,0% 0,4% 0,0% 0,0% 0,1% 1,0% 0,0% 0,0% 0,5% 0,0% 0,2% 24.016 126.297 22.913 4.060 177.286 154.508 39.018 21.000 69.880 284.406 98.652 93.968 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte; Anteil am Gesamtvolumen des Genres in % 100,0% 4.400 197.020 21,0% 586 112.088 1,0% 15,6% 14,0% 33,7% 58.426 717.138 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 73 Tab. 3.2: TV-Produktion 2012: Genres nach Sitzland der Produzenten Movie Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben gesamt Serie Comedy Fiktion sonst. Fiktion gesamt DokuSoap Show Musik Game Talk Entert. gesamt Magazin Langformat Info sonst. Info gesamt sonst. gesamt 6.918 39.109 2.359 1.543 49.929 37.701 5.629 2.145 1.640 47.115 31.032 11.717 665 43.414 3.426 143.884 31,0% 36,8% 12,6% 36,2% 32,9% 20,6% 10,9% 11,3% 2,3% 14,5% 33,5% 13,1% 25,9% 23,5% 6,3% 3.412 35.335 1.400 366 40.513 16.266 5.266 0 9.270 30.802 16.757 25.893 910 43.560 15,3% 33,3% 7,5% 8,6% 26,7% 8,9% 10,2% 0,0% 13,1% 9,5% 18,1% 29,0% 35,4% 23,6% 0,2% 16,1% 2.279 3.884 337 383 6.883 7.791 7.630 2.775 25.792 43.988 2.930 14.363 45 17.338 25.295 93.504 10,2% 3,7% 1,8% 9,0% 4,5% 4,2% 14,8% 14,6% 36,5% 13,6% 3,2% 16,1% 1,8% 9,4% 46,6% 13,1% 5.079 9.104 13.308 570 28.061 107.725 26.633 9.426 27.469 171.253 21.954 17.575 904 40.433 19.416 259.163 22,8% 8,6% 71,1% 13,4% 18,5% 58,8% 51,7% 49,5% 38,8% 52,8% 23,7% 19,7% 35,2% 21,9% 35,7% 4.631 18.835 1.320 1.397 26.183 13.860 6.340 4.715 6.540 31.455 20.025 19.546 45 39.616 20,7% 17,7% 7,0% 32,8% 17,3% 7,6% 12,3% 24,7% 9,2% 9,7% 21,6% 21,9% 1,8% 21,5% 11,2% 14,5% 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 70 0 70 0 70 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 22.319 106.267 18.724 4.259 151.569 183.343 51.498 19.061 70.711 324.613 92.698 89.164 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 2.569 184.431 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte; Anteil am Gesamtvolumen des Genres in % 20,1% 90 114.965 36,3% 6.085 103.339 54.312 714.925 100,0% 100,0% 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 74 Tab. 3.3: TV-Produktion 2011: Genres nach Herstellungsland (o. Informationsgenres ) Movie Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben Ausland gesamt Serie Comedy Fiktion sonst. Fiktion gesamt DokuSoap Show Musik Game Talk Entert. gesamt sonst. gesamt o. Info 3.595 40.842 0 546 44.983 5.980 420 1.000 3.195 10.595 1.380 56.958 15,0% 32,3% 0,0% 13,5% 25,4% 3,9% 1,1% 4,8% 4,6% 3,7% 2,4% 11,0% 3.249 4.874 1.191 571 9.885 8.131 4.347 1.890 19.493 33.861 136 43.882 13,5% 3,9% 5,2% 14,1% 5,6% 5,3% 11,1% 9,0% 27,9% 11,9% 0,2% 8,4% 2.257 2.727 2.725 39 7.748 2.280 1.299 4.101 22.090 29.770 25.944 63.462 9,4% 2,2% 11,9% 1,0% 4,4% 1,5% 3,3% 19,5% 31,6% 10,5% 44,4% 12,2% 2.409 37.802 12.961 113 53.285 34.805 13.483 8.215 18.230 74.733 3.080 131.098 10,0% 29,9% 56,6% 2,8% 30,1% 22,5% 34,6% 39,1% 26,1% 26,3% 5,3% 25,2% 4.761 33.274 750 520 39.305 7.121 5.353 2.915 4.350 19.739 5.180 64.224 19,8% 26,3% 3,3% 12,8% 22,2% 4,6% 13,7% 13,9% 6,2% 6,9% 8,9% 12,3% 173 535 5.121 1.936 7.765 81.123 12.226 2.879 2.522 98.750 22.256 128.771 0,7% 2,2% 22,3% 47,7% 4,4% 52,5% 31,3% 13,7% 3,6% 34,7% 38,1% 24,8% 7.546 6.240 165 330 14.281 15.064 1.884 0 0 16.948 450 31.679 31,5% 4,9% 0,7% 8,1% 8,1% 9,7% 4,8% 0,0% 0,0% 6,0% 0,8% 6,1% 23.990 126.294 22.913 4.055 177.252 154.504 39.012 21.000 69.880 284.396 58.426 520.074 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte; Anteil am Gesamtvolumen des Genres in % FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 75 Tab. 3.4: TV-Produktion 2012: Genres nach Herstellungsland (o. Informationsgenres ) Movie Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben Ausland gesamt Serie Comedy Fiktion sonst. Fiktion gesamt DokuSoap Show Musik Game Talk Entert. gesamt sonst. gesamt o. Info 2.902 31.691 165 102 34.860 2.147 388 2.675 0 5.210 1.170 41.240 13,0% 29,8% 0,9% 2,4% 23,0% 1,2% 0,8% 14,0% 0,0% 1,6% 2,2% 7,8% 3.528 5.222 1.478 560 10.788 20.463 11.662 532 20.516 53.173 270 64.231 15,8% 4,9% 7,9% 13,2% 7,1% 11,2% 22,6% 2,8% 29,0% 16,4% 0,5% 12,1% 1.963 2.926 495 365 5.749 1.243 1.720 1.716 22.682 27.361 24.425 57.535 8,8% 2,8% 2,6% 8,6% 3,8% 0,7% 3,3% 9,0% 32,1% 8,4% 45,0% 10,8% 2.450 31.369 10.827 183 44.829 40.104 14.551 7.617 20.243 82.515 3.065 130.409 11,0% 29,5% 57,8% 4,3% 29,6% 21,9% 28,2% 40,0% 28,6% 25,4% 5,6% 24,6% 4.938 29.764 1.340 760 36.802 6.062 6.330 2.884 4.320 19.596 5.476 61.874 22,2% 28,0% 7,2% 17,8% 24,3% 3,3% 12,3% 15,1% 6,1% 6,0% 10,1% 11,7% 135 3.958 3.999 1.885 9.977 101.658 16.797 3.635 2.950 125.040 19.726 154.743 0,6% 3,7% 21,4% 44,3% 6,6% 55,4% 32,6% 19,1% 4,2% 38,5% 36,3% 29,2% 6.344 1.331 420 403 8.498 11.657 60 0 0 11.717 180 20.395 28,5% 1,3% 2,2% 9,5% 5,6% 6,4% 0,1% 0,0% 0,0% 3,6% 0,3% 3,8% 22.260 106.261 18.724 4.258 151.503 183.334 51.508 19.059 70.711 324.612 54.312 530.427 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte; Anteile am Gesamtvolumen des Genres in % FORMA TT-Institut 3.1 Film – und Ferns ehproduktion 2011 und 2012 Die Fiktion-Genres Die Fiktion-Produktion war im Jahr 2012 auffallend gering. Das Gesamtvolumen von gut 150.000 Minuten war zuletzt in 2001 unterschritten worden. In 2011 hatte die Produktion mit 177.000 Minuten noch auf dem Niveau der Vorjahre gelegen (2009: 179.000; 2010: 176.000). Der massive Verlust von 26.000 Minuten in 2012 ging vor allem von der gesunkenen Nachfrage nach Serien aus. 20.000 Minuten wurden weniger produziert als in 2011. Auch Movies und Comedys wurden weniger produziert. Mit jeweils 2.000 Minuten bei den beiden Genres blieb der Rückgang mit jeweils knapp 10 Prozent im Vergleich zu den Serien mit 16 Prozent aber relativ gering. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 3.5: Langzeitvergleich: Entwicklung der Fiktion-Genres (nach Sitzland) Movie Serie Comedy Fiktion sonst. 26.927 77.167 16.366 0 22,4% 64,1% 13,6% 0,0% 27.649 92.683 18.303 2.338 19,6% 65,7% 13,0% 1,7% 28.340 89.600 24.048 1.134 19,8% 62,6% 16,8% 0,8% 24.574 100.023 19.640 1.838 16,8% 68,5% 13,4% 1,3% 27.296 116.700 29.297 902 15,7% 67,0% 16,8% 0,5% 25.666 121.609 25.330 903 14,8% 70,1% 14,6% 0,5% 26.036 123.086 30.264 862 14,4% 68,3% 16,8% 0,5% 24.718 132.781 26.705 3.564 13,2% 70,7% 14,2% 1,9% 26.179 139.947 30.389 3.253 13,1% 70,1% 15,2% 1,6% 25.610 159.178 30.061 5.108 11,6% 72,4% 13,7% 2,3% 26.634 132.850 21.521 6.102 14,2% 71,0% 11,5% 3,3% 26.270 127.201 19.849 5.770 14,7% 71,0% 11,1% 3,2% 26.093 124.172 20.108 5.221 14,9% 70,7% 11,5% 3,0% 24.016 126.297 22.913 4.060 13,5% 71,2% 12,9% 2,3% 22.319 106.267 18.724 4.259 14,7% 70,1% 12,4% 2,8% 361.400 1.692.394 337.152 45.314 14,8% 69,5% 13,8% 1,9% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Fiktion gesamt 120.460 100,0% 140.973 100,0% 143.122 100,0% 146.075 100,0% 174.195 100,0% 173.508 100,0% 180.248 100,0% 187.768 100,0% 199.768 100,0% 219.957 100,0% 187.107 100,0% 179.090 100,0% 175.594 100,0% 177.286 100,0% 151.569 100,0% 2.436.260 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 77 Der größte Teil des Auftragsverlustes geht auf das Konto von SAT.1. Der Sender hat vor dem Beginn der Kosteneinsparungen in 2009 und 2010 noch jeweils 43.000 Minuten beauftragt. In 2011 waren es noch 32.000 Minuten, in 2012 noch 17.000. Relativ konstant war die Nachfrage von RTL mit jeweils gut 20.000 Minuten von 2009 bis 2012. ARD Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder 17.731 31,8% 14.035 25,2% 1.959 3,5% 6.406 11,5% 15.606 28,0% keine Angaben 0,0% gesamt 55.737 Anteil der Sender 31,4% Tab. 3.6: Fiktion gesamt nach Sendern 2011 Angaben in Minuten; gewichtete Werte ZDF RTL SAT.1 PRO7 Dritte arte/3sat sonst. k. A. gesamt Kika Sender 20.071 917 9.401 275 7.576 1.174 505 329 57.979 50,6% 4,3% 29,1% 3,8% 62,1% 30,8% 11,9% 34,1% 32,7% 5.007 16.875 1.102 99 360 242 0 187 37.907 12,6% 79,8% 3,4% 1,4% 3,0% 6,4% 0,0% 19,4% 21,4% 2.231 0 203 505 558 0 180 26 5.662 5,6% 0,0% 0,6% 6,9% 4,6% 0,0% 4,2% 2,7% 3,2% 7.363 3.195 12.615 6.395 2.373 260 1.440 55 40.102 18,6% 15,1% 39,1% 87,9% 19,4% 6,8% 34,0% 5,7% 22,6% 4.975 158 8.946 0 1.305 2.133 2.115 368 35.606 12,5% 0,7% 27,7% 0,0% 10,7% 56,0% 49,9% 38,1% 20,1% 30 0 0 0 30 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,2% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 39.647 21.145 32.267 7.274 12.202 3.809 4.240 965 177.286 22,4% 11,9% 18,2% 4,1% 6,9% 2,1% 2,4% 0,5% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte ARD Bayern 16.273 33,9% Berlin 10.623 22,2% Hamburg 1.567 3,3% Nordrhein-Westf. 4.216 8,8% sonstige Länder 15.264 31,8% keine Angaben 0 0,0% gesamt 47.943 Anteil der Sender 31,6% Tab. 3.7: Fiktion gesamt nach Sendern 2012 Angaben in Minuten; gewichtete Werte ZDF RTL SAT.1 PRO7 Dritte arte/3sat sonst. k. A. gesamt Kika Sender 11.315 874 11.011 483 5.664 1.339 2.505 465 49.929 32,6% 3,8% 64,6% 7,6% 52,6% 17,8% 72,2% 42,6% 32,9% 9.984 17.050 946 0 583 1.159 91 77 40.513 28,8% 75,0% 5,6% 0,0% 5,4% 15,4% 2,6% 1,0% 26,7% 2.691 92 1.090 0 298 1.090 0 55 6.883 7,8% 0,4% 6,4% 0,0% 2,8% 14,5% 0,0% 5,0% 4,5% 6.544 4.211 3.433 5.760 2.610 530 552 205 28.061 18,9% 18,5% 20,2% 91,0% 24,2% 7,1% 15,9% 18,8% 18,5% 4.139 518 554 89 1.614 3.396 320 289 26.183 11,9% 2,3% 3,3% 1,4% 15,0% 45,2% 9,2% 26,5% 17,3% 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 34.673 22.745 17.034 6.332 10.769 7.514 3.468 1.091 151.569 22,9% 15,0% 11,2% 4,2% 7,1% 5,0% 2,3% 0,7% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Wichtiger als die beiden großen Privatsender sind bei der Fiktionnachfrage die beiden öffentlich-rechtlichen Hauptprogramme ARD und ZDF. Die Nachfrage des ZDF schwankt von Jahr zu Jahr: 2009: 33.000 Minuten; 2010: 44.000; 2011: 40.000; FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 78 2012: 35.000. Größter Auftraggeber ist die ARD mit 48.000 Minuten in 2012 und 56.000 in 2011. Bedeutung für die Branche haben daneben gleich bleibend die Dritten Programme mit einem Auftragsvolumen von jährlich gut 10.000 Minuten sowie die Sendergruppe mit arte mit 7.000 Minuten. Nur in 2011 orderte die Gruppe ein kleineres Kontingent (4.000 Minuten). Weniger als diese Gruppe hat in 2012 erstmals PRO7 geordert. Die sonstigen Sender spielten für die Fiktionprogramme über die Jahre fast keine Rolle. In den Untersuchungsjahren ist der Bedarf auf 4.000 Minuten gestiegen. Insgesamt haben die öffentlich-rechtlichen Sender in den Jahren 2009 bis 2012 jeweils über 100.000 Minuten in Auftrag gegeben. Ihr Anteil an der Gesamtproduktion ist dabei von 57,5 Prozent in 2009 auf exakt zwei Drittel in 2012 sukzessive gesti egen. Der Anteil der privaten Sender war entsprechend rückläufig: In 2009 waren es noch 76.000 Minuten, in 2010 und 2011 jeweils 65.000 und in 2012 dann noch 50.000 Minuten. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.8: Langzeitvergleich: Fiktion gesamt nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. 31.045 37.572 14.985 27.729 8.692 25,8% 31,2% 12,4% 23,0% 7,2% 31.901 41.946 20.816 33.999 11.896 22,6% 29,8% 14,8% 24,1% 8,4% 34.342 37.006 19.412 40.505 12.419 23,8% 25,7% 13,5% 28,1% 8,6% 32.180 38.389 20.196 42.381 12.731 22,0% 26,3% 13,8% 29,0% 8,7% 44.555 43.274 20.088 53.566 12.602 25,6% 24,8% 11,5% 30,8% 7,2% 48.110 36.261 10.539 65.141 13.411 27,7% 20,9% 6,1% 37,5% 7,7% 49.363 42.411 9.607 66.819 10.320 27,4% 23,5% 5,3% 37,1% 5,7% 53.529 46.811 9.624 61.774 16.030 28,5% 24,9% 5,1% 32,9% 8,5% 55.045 52.500 14.080 62.358 15.717 27,6% 26,3% 7,1% 31,2% 7,9% 57.934 54.559 14.125 68.288 24.980 26,3% 24,8% 6,4% 31,0% 11,4% 55.364 45.337 8.163 46.932 31.251 29,6% 24,2% 4,4% 25,1% 16,7% 53.357 43.754 7.803 39.096 35.065 29,8% 24,4% 4,4% 21,8% 19,6% 50.076 42.160 7.382 41.360 34.616 28,5% 24,0% 4,2% 23,6% 19,7% 57.979 37.907 5.662 40.102 35.606 32,7% 21,4% 3,2% 22,6% 20,1% 49.929 40.513 6.883 28.061 26.183 32,9% 26,7% 4,5% 18,5% 17,3% 673.664 602.828 174.380 690.382 292.827 27,6% 24,7% 7,2% 28,3% 12,0% 79 A. 437 0,4% 403 0,3% 358 0,2% 198 0,1% 110 0,1% 46 0,0% 1.728 1,0% 0 0,0% 0 0,0% 71 0,0% 60 0,0% 15 0,0% 0 0,0% 30 0,0% 0 0,0% 3.019 0,1% gesamt 120.460 100,0% 140.961 100,0% 144.042 100,0% 146.075 100,0% 174.195 100,0% 173.508 100,0% 180.248 100,0% 187.768 100,0% 199.700 100,0% 219.957 100,0% 187.107 100,0% 179.090 100,0% 175.594 100,0% 177.286 100,0% 151.569 100,0% 2.437.100 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Den größten Anteil an den Dreharbeiten für fiktionale Produktion hat seit Jahren Nordrhein-Westfalen. Der langjährige Anteil liegt bei 35 Prozent. In den Untersuchungsjahren ist er im Vergleich zu den letzten Vorjahren um 5 Prozentpunkte auf 30 Prozent gestiegen. Der Anteil Bayerns lag auf dem Niveau der Vorjahre und mit rund 25 Prozent über dem Langzeitwert (21 %). In den sonstigen Ländern ist deutlich weniger gedreht worden als noch in den Jahren 2009 und 2010. Der Marktanteil ist von gut 30 auf 22 Prozent in 2011 und 24 Prozent in 2012 gesunken. Berlin lag mit 6 bzw. 7 Prozent erneut unter seinem Langzeitdurchschnitt (11 %). Für Hamburg gilt ähnliches bei einem Marktanteil von nur 4 Prozent. Der Dreh im Ausland ist in 2011 zunächst auf 8 Prozent gestiegen und in 2012 auf knapp 6 Prozent gesunken. Der FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 80 Anteil, der nicht eindeutig zuzuordnenden Produktionen war mit 4 bzw. knapp 7 Prozent höher als der Langzeitwert (3,9 %). 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 3.9: Langzeitvergleich: Fiktion gesamt nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. Ausland gesamt 26.187 18.727 15.034 35.934 20.032 5.953 5.241 127.108 20,6% 14,7% 11,8% 28,3% 15,8% 4,7% 4,1% 100,0% 28.900 16.300 14.600 40.500 18.600 8.200 13.900 141.000 20,5% 11,6% 10,4% 28,7% 13,2% 5,8% 9,9% 100,0% 25.148 24.737 11.297 46.768 19.629 7.678 8.786 144.043 17,5% 17,2% 7,8% 32,5% 13,6% 5,3% 6,1% 100,0% 23.000 25.100 9.900 53.100 23.000 3.800 8.100 146.000 15,8% 17,2% 6,8% 36,4% 15,8% 2,6% 5,5% 100,0% 34.980 27.326 9.571 68.839 20.646 6.856 5.995 174.213 20,1% 15,7% 5,5% 39,5% 11,9% 3,9% 3,4% 100,0% 32.394 18.313 10.802 75.766 21.800 8.976 8.815 176.866 18,3% 10,4% 6,1% 42,8% 12,3% 5,1% 5,0% 100,0% 31.270 16.667 9.046 80.589 27.160 7.611 8.559 180.902 17,3% 9,2% 5,0% 44,5% 15,0% 4,2% 4,7% 100,0% 38.067 23.359 7.644 77.567 31.122 2.612 7.396 187.767 20,3% 12,4% 4,1% 41,3% 16,6% 1,4% 3,9% 100,0% 39.115 26.005 7.872 78.495 37.611 2.638 8.026 199.762 19,6% 13,0% 3,9% 39,3% 18,8% 1,3% 4,0% 100,0% 43.380 21.654 6.892 85.145 44.151 11.270 7.445 219.937 19,7% 9,8% 3,1% 38,7% 20,1% 5,1% 3,4% 100,0% 43.379 15.577 7.145 61.594 44.771 5.430 9.204 187.100 23,2% 8,3% 3,8% 32,9% 23,9% 2,9% 4,9% 100,0% 43.882 11.530 5.266 45.608 57.916 5.456 9.388 179.046 24,5% 6,4% 2,9% 25,5% 32,3% 3,0% 5,2% 100,0% 41.065 14.198 5.854 43.979 53.106 6.823 10.537 175.562 23,4% 8,1% 3,3% 25,1% 30,2% 3,9% 6,0% 100,0% 44.983 9.885 7.748 53.285 39.307 7.763 14.281 177.252 25,4% 5,6% 4,4% 30,1% 22,2% 4,4% 8,1% 100,0% 34.860 10.788 5.749 44.829 36.802 9.977 8.498 151.503 23,0% 7,1% 3,8% 29,6% 24,3% 6,6% 5,6% 100,0% 504.423 261.439 119.386 856.064 475.621 95.090 128.930 2.440.953 20,7% 10,7% 4,9% 35,1% 19,5% 3,9% 5,3% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 81 Grafik 3/1 Volumenentwicklung der Fiktion-Genres 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 1999 27.649 Movie 92.683 Serie 18.303 Comedy Fiktion sonst. 2.338 140.973 Fiktion ges. 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 28.340 89.600 24.048 1.134 143.122 24.574 100.023 19.640 1.838 146.075 27.296 116.700 29.297 902 174.195 25.700 121.600 25.300 900 173.500 26.000 123.100 30.300 900 180.200 24.700 132.800 26.700 3.600 187.800 26.100 139.900 30.400 3.300 199.700 25.600 159.200 30.100 5.100 220.000 26.600 132.900 21.500 6.100 187.100 26.300 127.200 19.800 5.800 179.100 26.100 124.200 20.100 5.200 175.600 24.000 126.300 22.900 4.100 177.300 22.300 106.300 18.700 4.300 151.600 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte nach Unternehmenssitz FORMA TT-Institut 3.1.1 Film – und Ferns ehproduktion 2011 und 2012 TV-Movies Unter TV-Movies werden in dieser Studie Fernsehfilme mit einer Länge von in der Regel 90 Minuten verstanden. Sie werden als Einzelfilme, seltener als Mehrteiler produziert. Umfangreich ist auch die Produktion für z. T. sehr lang laufende Reihen wie „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“. Das Produktionsvolumen für dieses Genre hatte in der gesamten Langzeituntersuchung seit 1998 zwischen knapp 25.000 und 28.000 Minuten gelegen. In den beiden Untersuchungsjahren ist das geringste Volumen produziert worden: 2011 waren es 24.000 Minuten, 2012 nicht mal 23.000 Minuten. Der Nachfragerückgang von 2010 auf 2012 um fast 4.000 Minuten geht praktisch ausschließlich auf fehlende Aufträge der ARD zurück. Die Degeto-Film, ein Tochterunternehmen der ARD-Anstalten, das für große Teile der Beschaffung von FiktionProduktionen für die ARD zuständig ist, hatte in den Vorjahren zu viele Aufträge vergeben und damit bereits einen Teil des Etats der Folgejahre verausgabt. Diese Geschäftsführung führte schließlich zu Liquiditätsproblemen. Diesen wurde mit vorschüssigen Zahlungen der Anstalten und letztlich mit einer Reduktion der Auftragsvergabe begegnet. Schon in 2011 wirkt sich der Rückgang bei der ARD aus, stärker noch in 2012. Das Auftragsvolumen der ARD sank von 11.700 Minuten in 2010 auf 9.900 in 2011 und 6.700 in 2012. Allein das im Jahr 2012 fehlende Auftragsvolumen der ARD entspricht in etwa 30 Movies. Der heftige Gewichtsverlust der ARD-Aufträge hat zu einem starken Bedeutungszuwachs des ZDF für die Movie-Produzenten geführt. In 2011 haben sie 45 Prozent des Gesamtvolumens im Auftrag des ZDF produziert, in 2012 49 Prozent. D ie öffentlich-rechtlichen Anstalten beauftragten zusammen – trotz des Rückgangs bei der ARD – in 2011 89 Prozent der Genreproduktion, in 2012 noch 87 Prozent. Von den privaten Sendern spielt nur SAT.1 mit 9 Prozent in 2011 und 7 Prozent in 2012 als Auftraggeber eine gewisse Rolle. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 83 Tab. 3.10: TV-Movies nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 2.703 1.890 990 1.395 2.918 9.896 ZDF 3.741 1.153 1.029 2.833 1.985 10.741 RTL 143 SAT.1 1.181 PRO 7 arte Dritte 90 516 45 315 233 90 2.147 99 45 99 135 180 225 360 45 270 sonst Sender k. A. gesamt 0 180 8.218 90 3.793 2.064 4.813 270 5.128 0 24.016 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.11: TV-Movies nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 1.210 1.005 540 1.349 2.610 6.714 ZDF 3.898 1.507 1.289 3.010 1.169 10.873 RTL 300 180 SAT.1 630 360 PRO 7 183 arte 337 Dritte 270 sonst. Sender k. A. gesamt 360 360 90 270 90 270 90 840 403 1.573 89 272 180 1.417 90 450 0 0 90 6.918 90 3.412 2.279 5.079 4.631 180 0 22.319 Quelle: FORMATT-Institut Mit rund einem Drittel des Branchenvolumens sind die Produzenten in Bayern weiterhin Marktführer im diesem Segment. Gegenüber den Vorjahren haben sie in 2012 allerdings beim Marktanteil Einbußen erlebt. Als zweitgrößte Produzentengruppe hat sich in den letzten Jahren die NRW-Branche etabliert. Gut ein Fünftel der Produktion in den Untersuchungsjahren geht auf ihr Konto. Der ungewöhnlich hohe Marktanteil von knapp 28 Prozent in 2010 erwies sich als Ausreißer. Die Branche in Berlin, in früheren Jahren deutlich vor jener in NRW, kam in beiden Jahren auf gut 15 Prozent. Mit 9 bzw. 10 erreichten die Produzenten in Hamburg einen Anteil in der Größenordnung der Vorjahre. Die Produzenten in den sonstigen Ländern haben mit jeweils 21 Prozent deutlich mehr produziert als jene in Hamburg, in 2011 sogar etwas mehr als FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 84 jene in NRW. Die Branchen in Bayern, NRW und den sonstigen Ländern lagen jeweils in beiden Jahren über ihren langjährigen Durchschnittswerten, jene in Berlin und Hamburg jeweils deutlich darunter. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 8.107 30,1% 7.078 25,6% 8.333 29,4% 7.648 31,1% 8.015 29,4% 7.159 27,9% 7.722 29,7% 7.248 29,3% 8.120 31,0% 7.818 30,5% 8.086 30,4% 7.528 28,7% 7.665 29,4% 8.218 34,2% 6.918 31,0% 107.556 29,8% Tab. 3.12: TV-Movies und Reihen nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 4.722 5.160 4.622 3.879 17,5% 19,2% 17,2% 14,4% 5.242 6.057 5.029 4.015 19,0% 21,9% 18,2% 14,5% 5.499 6.117 4.854 3.179 19,4% 21,6% 17,1% 11,2% 5.163 4.737 3.612 3.271 21,0% 19,3% 14,7% 13,3% 6.709 4.699 3.877 3.996 24,6% 17,2% 14,2% 14,6% 5.775 4.497 4.489 3.700 22,5% 17,5% 17,5% 14,4% 6.097 3.983 5.119 3.115 23,4% 15,3% 19,7% 12,0% 4.964 4.318 3.221 4.967 20,1% 17,5% 13,0% 20,1% 5.304 3.102 4.829 4.824 20,3% 11,8% 18,4% 18,4% 6.303 2.680 4.669 4.140 24,6% 10,5% 18,2% 16,2% 5.803 2.618 5.087 5.040 21,8% 9,8% 19,1% 18,9% 4.946 2.681 5.669 5.446 18,8% 10,2% 21,6% 20,7% 4.938 2.566 6.141 4.783 18,9% 9,8% 23,5% 18,3% 3.793 2.064 4.813 5.128 15,8% 8,6% 20,0% 21,4% 3.412 2.279 5.079 4.631 15,3% 10,2% 22,8% 20,7% 73.948 52.398 66.488 60.235 20,5% 14,5% 18,4% 16,7% k. A. 437 1,6% 228 0,8% 358 1,3% 143 0,6% 0,0% 46 0,2% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 775 0,2% gesamt 26.927 100,0% 27.649 100,0% 28.340 100,0% 24.574 100,0% 27.296 100,0% 25.666 100,0% 26.036 100,0% 24.718 100,0% 26.179 100,0% 25.610 100,0% 26.634 100,0% 26.270 100,0% 26.093 100,0% 24.016 100,0% 22.319 100,0% 361.400 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Als Drehort waren Locations in den sonstigen Ländern erneut stark nachgefragt. In 2011 wurde ein Fünftel der Genre-Produktion in den sonstigen Ländern gedreht, in 2012 sogar 22 Prozent. Noch stärker nachgefragt mit Anteilen von 32 bzw. 29 Prozent war nur das Ausland. Im Inland wurden die nächst großen Kontingente in Berlin (2011: 14 %; 2012: 16 %) und in Bayern (2011: 15 %; 2012: 13 %) produziert, wobei Berlin zuletzt gegenüber Bayern im Vorteil war. Dreharbeiten in Nordrhein-Westfalen hatten einen Anteil von 10 bzw. 11 Prozent. Der Anteil zeigt in der Langzeitbetrach- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 85 tung eine leicht steigende Tendenz. In Hamburg wurde mit jeweils 9 Prozent weniger produziert als im langjährigen Mittel. Der Anteil der Produktion ohne Zuordnung von Produktionsorten war mit jeweils unter 1 Prozent äußerst gering. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 3.13: TV-Movies und Reihen nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. Ausland 4.587 5.865 3.848 2.747 3.245 2.384 4.961 16,6% 21,2% 13,9% 9,9% 11,7% 8,6% 18,0% 5.406 4.234 4.152 2.410 3.063 2.379 6.696 19,1% 14,9% 14,7% 8,5% 10,8% 8,4% 23,6% 4.218 4.669 3.046 2.920 3.420 1.309 4.993 17,2% 19,0% 12,4% 11,9% 13,9% 5,3% 20,3% 4.694 4.827 4.081 2.475 5.620 2.061 3.538 17,2% 17,7% 15,0% 9,1% 20,6% 7,6% 13,0% 3.782 3.934 3.011 2.001 6.188 1.075 5.675 14,7% 15,3% 11,7% 7,8% 24,1% 4,2% 22,1% 3.975 4.000 2.997 1.750 6.017 557 6.697 15,3% 15,4% 11,5% 6,7% 23,1% 2,1% 25,8% 4.109 4.038 2.799 2.103 5.057 586 6.025 16,6% 16,3% 11,3% 8,5% 20,5% 2,4% 24,4% 4.255 4.267 2.622 2.245 5.558 692 6.538 16,3% 16,3% 10,0% 8,6% 21,2% 2,6% 25,0% 4.802 4.054 2.181 2.393 5.405 859 5.901 18,8% 15,8% 8,5% 9,3% 21,1% 3,4% 23,1% 3.093 4.123 2.456 2.761 5.744 1.504 6.953 11,6% 15,5% 9,2% 10,4% 21,6% 5,6% 26,1% 4.090 4.325 1.882 2.703 5.699 269 7.270 15,6% 16,5% 7,2% 10,3% 21,7% 1,0% 27,7% 4.476 3.242 2.056 2.231 5.820 669 7.576 17,2% 12,4% 7,9% 8,6% 22,3% 2,6% 29,1% 3.595 3.249 2.257 2.409 4.761 173 7.546 15,0% 13,5% 9,4% 10,0% 19,8% 0,7% 31,5% 2.902 3.528 1.963 2.450 4.938 135 6.344 13,0% 15,8% 8,8% 11,0% 22,2% 0,6% 28,5% 57.984 58.355 39.351 33.598 70.535 14.652 86.713 16,1% 16,2% 10,9% 9,3% 19,5% 4,1% 24,0% gesamt 27.637 100,0% 28.340 100,0% 24.575 100,0% 27.296 100,0% 25.666 100,0% 25.993 100,0% 24.717 100,0% 26.177 100,0% 25.595 100,0% 26.634 100,0% 26.238 100,0% 26.070 100,0% 23.990 100,0% 22.260 100,0% 361.188 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Die Produktion von Movies wird traditionell von einer Vielzahl von Firmen bestritten. In 2011 waren an der Produktion des Genres 102 Firmen beteiligt, in 2012 waren es 92 Firmen. Ein erheblicher Teil der Produktion stammt von Firmen mit Beteiligungen von oder an Sendern, den so genannten Abhängigen Produzenten. In beiden Jahren gingen jeweils Produktionsvolumina von knapp 14.000 Minuten auf deren Konto. Das entsprach in 2011 einem Marktanteil von 58 Prozent. In 2012 waren es sogar 62 Prozent. Das zeigt, dass die abhängigen Produzenten den Nachfragerückgang besser bewältigt haben als die unabhängigen Produzenten. Der gleiche Befund zeigt FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 86 sich beim Vergleich der Anzahl der jeweils aktiven Firmen. In 2011 waren 42 abhängige Movie-Produzenten beteiligt, in 2012 41 Firmen. Bei den unabhängigen Firmen hingegen reduzierte sich die Zahl der aktiven Firmen in 2012 von 60 auf 51. Die Größenstruktur der beiden Firmentypen war seit Beginn der Langzeituntersuchung deutlich unterschiedlich. Dies gilt auch für die Movieproduktion in den Untersuchungsjahren. Die unabhängigen Firmen kamen in beiden Jahren auf einen durchschnittlichen Output von knapp 170 Minuten. Das entspricht nicht ganz zwei Movies pro Jahr. Die abhängigen Firmen erreichten mit gut 330 Minuten pro Jahr das doppelte Produktionsvolumen. Tab. 3.14: Abhängige und unabhängige Firmen in der Movie -Produktion Jahr 2011 2012 Abhängige Firmen Anz. Anzahl Prod.Volumen Firmen Volumen pro Firma ges. 102 42 13.944 332 92 41 13.672 333 Marktanteil 58% 61% Unabhängige Firmen Anzahl Prod.Volumen Volumen pro Firma 60 51 10.072 8.602 168 169 Marktanteil 42% 39% Entsprechend der Größenverhältnisse zwischen den abhängigen und unabhängigen Firmen befinden sich unter den größten Movie-Produzenten überwiegend abhängige Betriebe. Auf Rang 1 hat sich auch in den Untersuchungsjahren die ZDF-Tochter Network-Movie mit 20 bzw. 17 Produktionsbeteiligungen platziert. Auf Rang 2 liegt in 2012 teamWorx (2011: Rang 4) mit 17 bzw. 15 Produktionen. Der Abstand zwischen den beiden Unternehmen ist groß: Network Movie produzierte pro Jahr rund 50 Prozent mehr Volumen als teamWorx. Mit der Firma neue deutschen filmproduktion kam in 2012 ein unabhängiges Unternehmen auf Rang 3. Rang 4 belegte die Bavaria Fernsehproduktion, die im Vorjahr noch auf Rang 2 gelegen hatte. Die Firma ist ein Tochterunternehmen von öffentlich-rechtlichen Anstalten. Die Bavaria-Film, eine der Mütter, ist neben dem SWR Eigner der Maran-Film. Sie belegte 2012 Rang 5 und 2011 Rang 6. Rang 7 hatte 2012 die UFA-Fiction (zuvor UFA-Fernsehproduktion) inne (2011: Rang 9). Die UFA gehört genau wie die Schwesterfirma teamWorx zur RTL Group. Die Polyphon Film auf Rang 6 (2011: Rang 3) ist eine Tochter von Studio Hamburg und gehört mittelbar dem NDR. Mit Eyeworks Fiction folgte 2012 auf Rang 8 (2011: nicht unter den größten 10) ein Unternehmen in ausländischem Besitz. Auf Rang 10 dann erneut eine abhängige Firma, die Bremedia. Die Tochter von FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 87 Bavaria Film und Radio Bremen rangierte in 2011 auf Rang 8. Auf Rang 9 lag mit der Ziegler Film in 2012 ein weiterer unabhängiger Produzent. In 2011 hatte sie noch auf Rang 7 gelegen. Tab. 3.15: Die größten Movie-Produzenten Firma 2011 2012 Rang Network Movie 1. Anzahl Beteiligungen 20 teamWorx 2. ndf Minuten 1.800 Anzahl Beteiligungen 17 17 1.200 3. 13 Bavaria Fernsehprod. 4. Maran-Film Minuten Rang 1.500 1. 15 1.000 4. 1.200 10 1.000 5. 11 900 15 1.200 2. 5. 10 900 9 800 6. Polyphon Film 6. 9 800 12 1.100 3. UFA-Fiction 7. 8 700 7 600 9. Eyeworks Fiction 8. 8 700 5 500 - Ziegler Film, Berlin 9. 7 700 9 800 7. 10. 11 700 2 700 8. Colonia Media - 7 600 6 500 - TV 60 - 4 400 8 600 10. Bremedia Die Größenverhältnisse zwischen den abhängigen und unabhängigen Betrieben sind auf der Ebene der Unternehmensgruppen noch deutlich ungünstiger für die unabhängigen Betriebe. Von den abhängigen Betrieben sind viele untereinander oder über die jeweiligen Mütter kapitalmäßig verflochten. Beispielsweise aus der Studio Hamburg-Gruppe taucht unter den 10 volumenstärksten Produzenten nur die Polyphon Film auf. Berücksichtigt man die Gruppenverbindungen ergeben sich für 2012 folgende Daten: Cinecentrum Berlin Dokfilm 270 90 Nordfilm GmbH 180 Nordfilm Kiel 225 Polyphon Film 810 Polyphon International 90 Polyphon Südwest 90 FORMA TT-Institut Polyscreen Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 88 45 Real Film 180 Studio Hamburg Film 300 Insgesamt kommt die Gruppe damit auf ein anteiliges und gewichtetes Produktionsvolumen von 2.300 Minuten in 2012. Gleichfalls hohe Werte würden sich bei Gruppenberechnungen auch für die Bavaria Film und für die RTL Group ergeben. Von den insgesamt 283 Movies in 2011 wurden 24 Filme in Koproduktion hergestellt. Überwiegend kooperierten dabei deutsche Firmen unter sich. 2012 waren von den 244 Filmen 18 Koproduktionen. Movies werden also weit überwiegend von je einer Firma hergestellt und nicht in Koproduktionen hergestellt. Dies macht einen der wesentlichen Unterschiede zur Kinofilmproduktion aus (vgl. Kap. 5). Gleichwohl werden immer wieder auch Produktionen von Sendern für ihre Programme beauftragt, die dann doch auch im Kino ausgewertet werden. 3.1.2 Serie Fiktionale Serien sind nicht nur beim Publikum beliebt, auch bei den Programmmachern. Anders als von Zuschauern werden sie von diesen zugleich gefürchtet. Floppen die ersten Folgen einer Serie, ist oft der Aufwand für eine ganze Staffel vergeblich gewesen. Der finanzielle Vorteil, den die Serie dank der Mengenprodukti on gegenüber Einzelproduktionen hat, mündet dann in einem Nachteil. Der Sender SAT.1 beispielsweise hat das mehrfach erfahren müssen. Dem langjährigen Glanzstück des Konkurrenten RTL mit „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ („GZSZ“) hatte SAT.1 kaum je etwas entgegenzusetzen. Zwar arbeitete auch SAT.1 zeitweilig mit den Machern von „GZSZ“ zusammen, der rechte Erfolg wollte sich aber nicht einstellen. Wohl auch weil die Firma Grundy-UFA mit RTL verflochten ist, gründete SAT.1 die Firma Producers at Work GmbH. Auch deren Produktionen waren aber keine Erfolgsgaranten. Im Zuge eines restriktiven Sparprogramms mit weniger Auftragsproduktionen wurde dann letztlich sogar die Mehrheitsbeteiligung an Producers at Work in 2013 verkauft. Der Verkauf steht im Gegensatz zu dem in den letzten Jahren verfolgten Kurs der Geschäftsführung, die Senderfamilie mit einem Produktionszweig breiter aufzustel- FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 89 len. Insbesondere im Ausland wurden im Zuge der Diversifikation zahlreiche Beteiligungen an Produktionsunternehmen übernommen. Das Interesse an deutschen Serienformaten ist aber nicht wieder erwacht. SAT.1 hat sein Auftragsvolumen von gut 34.000 Minuten in 2009 auf 28.000 Minuten in 2011 reduziert und in 2012 auf 14.000 Minuten halbiert. 70 Prozent des Produktionsverlustes des Genres in Höhe von 20.000 Minuten gegenüber dem Vorjahr gehen auf das Konto von SAT.1. Auch das ZDF (-5.000 Minuten), die ARD (-3.000) und die Dritten Programme (-2.000) haben weniger beauftragt. Mit einem Plus von 2.000 Minuten haben allein die sonstigen Sender, darunter vor allem noch junge kleine Sender, ein positives Signal an die Produktionsbranche ausgestrahlt. Für manchen Produzenten war auch die Neuordnung des Werberahmenprogramms der ARD mit einem Akquisitionserfolg verbunden. Unter dem Label „Heiter bis tödlich“ wurden etliche zunächst kleinteilige Formate an eine Vielzahl von Fi rmen vergeben. Diese Signale können aber nicht über den Einbruch der Nachfrage in 2012 hinwegtäuschen. Mit 20.000 Minuten ging ein Sechstel des Auftragsvolumens verloren. Tab. 3.16: Serien nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 14.498 11.725 969 2.521 12.508 42.221 ZDF 15.040 3.608 1.166 3.510 2.865 26.189 RTL 360 16.550 1.080 158 18.148 8.013 586 10.932 8.856 28.387 913 81 1.515 2.509 SAT.1 Kika Dritte sonst. Sender gesamt 6.603 400 280 180 45.707 32.550 2.715 Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte 1.380 8.383 460 19.423 25.902 0 126.297 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 90 Tab. 3.17: Serien nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 14.733 9.152 982 1.801 12.504 39.172 ZDF 6.673 8.321 1.402 1.884 2.970 21.250 RTL 225 16.780 1.044 518 18.567 9.871 586 1.000 2.563 151 14.171 767 405 500 2.218 3.890 1.260 454 6.529 552 20 2.688 9.104 18.835 SAT.1 Kika/arte Dritte 4.815 sonst. Sender 2.025 91 39.109 35.335 gesamt 3.884 0 106.267 Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Wichtigste Auftraggeber für Serien sind die öffentlich-rechtlichen Anstalten. In 2012 finanzierten sie genau zwei Drittel des Genrevolumens. 2011 waren es 2 Prozentpunkte weniger. In 2010 hatte ihr Anteil noch 62 Prozent betragen. Allein die ARD kam in 2012 auf einen Anteil von 37 Prozent. Im Jahr 2011 waren die bayerischen Produzenten so gut aufgestellt wie nie zuvor. Mit gut 45.000 Minuten erreichten sie einen Marktanteil von 36 Prozent, den sie auch in 2012 hielten. Die Produzenten in Berlin verloren in 2011 ein Volumen von 3.000 Minuten, machten dies im Folgejahr aber wieder wett und erreichten mit einem Drittel einen Marktanteil wie schon seit Jahren nicht mehr. Firmen in Hamburg sind schon seit einigen Jahren kaum noch an der Produktion von Serien beteiligt. Dies hat sich in den Untersuchungsjahren nur wenig verändert. Anteile verloren haben die Branchen in den sonstigen Ländern. Ihr Marktanteil ging von 23 Prozent in 2010 auf 18 Prozent in 2012 zurück. Die NRW-Produzenten konnten ihren Marktanteil von 15 Prozent in 2011 zunächst halten. In 2012 mussten sie mit einem Minus von 10.000 Minuten allerdings die Hälfte des gesamten Nachfrageverlustes tragen. Der Marktanteil der NRW-Branche sank auf unter 9 Prozent und war damit so gering wie nie zuvor. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 17.236 22,3% 20.562 22,2% 19.916 22,2% 20.875 20,9% 31.713 27,2% 38.993 32,1% 38.563 31,3% 39.905 30,1% 41.099 29,4% 44.970 28,3% 42.800 32,2% 40.859 32,1% 37.967 30,6% 45.707 36,2% 39.109 36,8% 503.038 29,7% Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.18: Serien nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 32.538 8.454 14.364 4.575 42,2% 11,0% 18,6% 5,9% 35.723 12.455 16.694 7.249 38,5% 13,4% 18,0% 7,8% 29.766 12.458 20.617 6.843 33,2% 13,9% 23,0% 7,6% 31.988 14.577 23.511 9.072 32,0% 14,6% 23,5% 9,1% 32.594 12.301 32.953 7.139 27,9% 10,5% 28,2% 6,1% 27.137 5.104 41.000 9.375 22,3% 4,2% 33,7% 7,7% 33.597 4.847 37.456 6.958 27,3% 3,9% 30,4% 5,7% 40.750 4.152 37.189 10.785 30,7% 3,1% 28,0% 8,1% 45.250 6.765 36.088 10.745 32,3% 4,8% 25,8% 7,7% 43.766 7.325 44.246 18.871 27,5% 4,6% 27,8% 11,9% 37.309 3.511 25.300 23.930 28,1% 2,6% 19,0% 18,0% 37.185 3.387 17.834 27.936 29,2% 2,7% 14,0% 22,0% 35.884 3.171 19.064 28.086 28,9% 2,6% 15,4% 22,6% 32.550 2.715 19.423 25.902 25,8% 2,1% 15,4% 20,5% 35.335 3.884 9.104 18.835 33,3% 3,7% 8,6% 17,7% 498.834 96.652 380.479 211.726 29,5% 5,7% 22,5% 12,5% 91 k. A. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 1.665 1,4% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 1.665 0,1% gesamt 77.167 100,0% 92.683 100,0% 89.600 100,0% 100.023 100,0% 116.700 100,0% 121.609 100,0% 123.086 100,0% 132.781 100,0% 139.947 100,0% 159.178 100,0% 132.850 100,0% 127.201 100,0% 124.172 100,0% 126.297 100,0% 106.267 100,0% 1.692.394 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Für die Produktionsmitarbeiter in Nordrhein-Westfalen war der Verlust weniger bedeutsam, weil Locations in NRW auch von auswärtigen Firmen stark genutzt wurden. Der Marktanteil lag in beiden Jahren bei 30 Prozent. Die sonstigen Länder lagen nach Verlusten in 2012 bei 28 Prozent. Nach einem deutlichen Zugewinn in 2011 (plus 6.000 Minuten) hat Bayern in 2012 ein erhebliches Kontingent eingebüßt (9.000). Der Marktanteil blieb mit 30 Prozent in 2012 auch im Langzeitvergleich (25 %) hoch. In Berlin wurden in 2011 5.000 Minuten weniger gedreht als im Vorjahr. In 2012 stieg die Nachfrage leicht an und erbrachte einen Marktanteil von 5 Prozent. Der Anteil Hamburgs blieb mit unter 3 Prozent bescheiden. Der Dreh im Ausland war mit 5 Prozent in 2011 ungewöhnlich hoch, lag mit gut 1 Prozent in 2012 aber bereits wieder auf einem normalen Niveau. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 15.117 19,3% 20.327 21,9% 14.734 16,4% 17.355 17,4% 27.345 23,4% 28.981 23,8% 28.523 23,2% 30.820 23,2% 31.765 22,7% 35.934 22,6% 37.794 28,4% 37.061 29,1% 34.194 27,5% 40.842 32,3% 31.691 29,8% 417.366 24,7% Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.19: Serien nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. 13.500 10.115 24.078 12.789 1.655 17,2% 12,9% 30,7% 16,3% 2,1% 9.585 8.507 25.131 15.224 4.999 10,3% 9,2% 27,1% 16,4% 5,4% 18.535 6.665 28.510 16.024 3.208 20,7% 7,4% 31,8% 17,9% 3,6% 19.357 6.274 33.889 19.599 874 19,4% 6,3% 33,9% 19,6% 0,9% 20.297 5.165 45.170 15.021 1.665 17,4% 4,4% 38,7% 12,9% 1,4% 11.875 6.483 57.704 16.022 150 9,8% 5,3% 47,5% 13,2% 0,1% 10.324 5.657 57.285 20.092 100 8,4% 4,6% 46,5% 16,3% 0,1% 16.328 3.836 55.100 25.825 45 12,3% 2,9% 41,5% 19,4% 0,0% 18.294 3.934 53.189 31.617 360 13,1% 2,8% 38,0% 22,6% 0,3% 12.844 4.064 67.485 36.658 1.364 8,1% 2,6% 42,4% 23,0% 0,9% 8.763 2.908 43.531 37.723 470 6,6% 2,2% 32,8% 28,4% 0,4% 6.069 2.875 34.813 43.928 608 4,8% 2,3% 27,4% 34,5% 0,5% 9.796 3.306 34.652 39.226 613 7,9% 2,7% 27,9% 31,6% 0,5% 4.874 2.727 37.802 33.274 535 3,9% 2,2% 29,9% 26,3% 0,4% 5.222 2.926 31.369 29.764 3.958 4,9% 2,8% 29,5% 28,0% 3,7% 172.163 65.327 605.630 379.997 18.949 10,2% 3,9% 35,8% 22,5% 1,1% 92 Ausland gesamt 1.170 78.424 1,5% 100,0% 8.910 92.683 9,6% 100,0% 1.924 89.600 2,1% 100,0% 2.676 100.024 2,7% 100,0% 2.039 116.702 1,7% 100,0% 394 121.609 0,3% 100,0% 1.106 123.087 0,9% 100,0% 827 132.781 0,6% 100,0% 789 139.948 0,6% 100,0% 825 159.174 0,5% 100,0% 1.658 132.847 1,2% 100,0% 1.845 127.199 1,5% 100,0% 2.384 124.171 1,9% 100,0% 6.240 126.294 4,9% 100,0% 1.331 106.261 1,3% 100,0% 32.948 1.692.380 1,9% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Erfreulich ist für die Produktionsbranche überwiegend eine andere Tendenz. Die über Jahre das Genre bestimmende Tendenz zu Großproduktionen mit werktäglicher Ausstrahlung und entsprechenden Volumina ist gebrochen. Die Anzahl der beauftragten Formate ist nach einem Niedergang wieder gestiegen. 2007 sind noch 93 Formate produziert worden. 2009 waren es 76, 2010 nur 73. In 2011 folgte der steile Anstieg auf 98 Formate. In 2012 ging die Zahl auf 86 zurück. Der Rückgang war relativ geringer als beim Volumen. Das Revival der kleinteiligen Serie schlug auch auf die Anzahl der beauftragten Firmen durch. Sie stieg von 50 Firmen in 2009 und 45 in 2010 in den Untersuchungsjahren zunächst auf 50 und letztlich auf 58 Firmen und das bei nachlassendem Nachfragevolumen. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 93 In den Untersuchungsjahren waren von den volumenstarken Formaten der DailySoaps, Telenovelas und Gerichtsserien noch folgende Formate auf Sendung: Tab. 3.20: Lang laufende Serien: Daily-Soaps, Telenovelas und Gerichtsserien 2011 und 2012 Ausstrahlung Sender Format Drehort von/bis RTL Gute Zeiten, schlechte Zeiten 1) Brandenburg 1992 – lfd. ARD Marienhof 2) Bayern 01.10.92 – 15.06.11 RTL Unter uns 1) NRW 1994 - lfd. ARD Verbotene Liebe 1) NRW 1995 - lfd. ARD Sturm der Liebe 2) Bayern 26.09.05 – lfd. ARD Rote Rosen 3) Niedersachsen 06.11.06 – lfd. RTL Alles was zählt 1) NRW 04.09.06 – lfd. BR Dahoam is dahoam 4) Bayern 08.10.07 – lfd. SAT.1 Anna und die Liebe 5) Brandenburg 25.08.08 – Febr. 12 ZDF Lena – Liebe meines Lebens 6) NRW 20.09.10 – 21.06.11 ZDF Herzflimmern – Liebe zum Leben 2) Bayern 04.04.11 – April 12 SAT.1 Hand aufs Herz 5) Berlin 04.10.10 – 02.09.11 SAT.1 Niedrig und Kuhnt 7) NRW 12.05.03 – lfd. SAT.1 Richterin Barbara Salesch 8) NRW 27.09.99 – 2011 SAT.1 Richter Alexander Hold 7) Bayern 12.11.01 – 09.12.13 Gerichtsserien 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Grundy Ufa TV Produktions GmbH, Potsdam Bavaria Fernsehproduktion GmbH, Geiselgasteig Studio Hamburg Serienwerft GmbH, Hannover (zuvor: Studio Hamburg Traumfabrik) PolyScreen Produktionsgesellschaft für Film und Fernsehen mbH, München Producers at Work GmbH, Potsdam Wiedemann & Berg Television, München und Endemol Deutschland GmbH, Köln Constantin Entertainment GmbH, Ismaning filmpool Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft mbH, Köln Die Liste der bedeutendsten Serienproduzenten ist insgesamt gegenüber den Vorjahren kaum verändert. Von zwei Ausnahmen abgesehen, hat es einzig Verschiebungen bei der Rangfolge gegeben. Eine der Ausnahmen ist die Firma Producers at Work, die in 2011 noch zwei Großformate („Anna und die Liebe“ sowie „Hand aufs Herz“) für SAT.1 produzierte. Beide Produktionen liefen aus und Folgeaufträge blieben aus. Die zweite Ausnahme stellt die Firma filmpool dar. In 2011 produzierte sie noch 11.000 Minuten, in 2012 nur noch 2.000. Beim Produktionsniveau der filmpool entspricht das fast einem Ausstieg aus dem Genre. Die filmpool produziert stattdessen vermehrt Doku-Soaps und diese erneut mit oft großem Produktionsvolumen (vgl. Kap. 3.2.1). FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 94 Tab. 3.21: Bedeutende Serienproduzenten* Angaben in Minuten; gewichtete Werte 2012 2011 2010 davon davon davon GeGeGeim Sitzim Sitzim Sitzsamtsamtsamtland land land produkprodukprodukproduproduprodution tion tion ziert* ziert* ziert* Grundy UFA Constantin Entertainment Bavaria Fernsehproduktion 2009 Gesamtproduktion davon im Sitzland produziert* 29.300 9.900 27.000 5.800 28.024 10.504 27.814 10.294 11.200 7.700 7.800 7.700 5.490 5.490 10.855 10.855 15.600 14.300 22.700 21.500 20.668 19.462 19.168 16.614 filmpool Studio Hamburg Serienwerft Producers at Work 2.000 2.000 10.700 10.700 7.500 7.500 10.875 10.875 9.600 9.600 9.600 9.600 9.600 9.600 9.600 9.600 0 0 8.900 6.000 9.108 6.300 9.450 9.450 Saxonia Media 3.500 1.800 3.500 2.200 3.792 2.167 4.092 2.142 Studio Hamburg 2.300 2.300 2.100 2.100 1.839 1.839 2.650 2.650 NDF 2.200 500 2.900 600 2.270 1.325 2.180 1.280 Polyscreen 4.600 4.500 6.500 6.300 6.368 6.300 6.300 6.300 80.300 52.600 101.700 72.500 94.659 70.487 102.984 80.060 Summe Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte * Einzelfirmen ohne Berücksichtigung von Kapitalverbünden Größter Serienproduzent war wie seit Jahren die Firma Grundy UFA mit Volumina von annähernd 30.000 Minuten pro Jahr und damit auf dem Niveau der Vorjahre Zweitgrößter Produzent blieb die Bavaria Fernsehproduktion, deren Output im Jahr 2012 allerdings von knapp 23.000 auf knapp 16.000 Minuten gesunken ist. filmpool lag genau wie im Vorjahr auch 2011 auf Rang 3. In 2012 hat diese Position die Constantin Entertainment übernommen (2011: Rang 6). Rang 4 erreichte jeweils die Studio Hamburg Serienwerft mit 9.600 Minuten für ihr einziges Format, „Rote Rosen“ (ARD). Die weiteren großen Produzenten erreichen jeweils Jahresproduktionsvolumina von unter 5.000 Minuten. Sie trennen von der Erstplatzierten Welten. Die Tabelle über bedeutende Serienproduzenten weist nicht nur deren Produktionsvolumina aus sondern zudem auch den im jeweiligen Sitzland produzierten Output. Die Daten zeigen sehr deutlich, dass die Firmen für ihre Dreharbeiten Locations in der Nähe des Firmensitzes präferieren. Der Anteil dieser Produktionsform lag bei den bedeutenden Serienproduzenten in 2009 bei knapp 80 Prozent. In den Folgejahren FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 95 ist dieser Anteil sukzessive gesunken, machte aber in 2012 noch fast zwei Drittel des Gesamtvolumens dieser Firmen aus. 3.1.3 Comedy „Es darf gelacht werden“, hieß vor vielen Jahren ein erfolgreiches Format in der ARD mit dem Moderator Werner Schwier.6 Heute gilt das trotz der Vielzahl von Programmen immer seltener. Das Volumen der auftragsproduzierten Comedy hat in den letzten Jahren jedenfalls stark abgenommen. In besten Jahren lag es bei über 30.000 Minuten. Seit 2008 kommt das Genre in der Regel auf nur noch gut 20.000 Minuten. Sieht man vom Ende der 90er Jahre ab, hat das Genre mit unter 19.000 Minuten in 2012 einen neuen Tiefpunkt erreicht. Tab. 3.22: Comedy nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte HamBayern Berlin burg NRW sonstige ARD 420 ZDF 360 90 RTL 414 SAT.1 207 PRO 7 275 arte/3sat 480 30 325 sonst. priv. Sender 225 360 990 3.270 75 1.185 1.995 2.734 158 1.368 1.733 505 6.395 7.175 150 k. A. gesamt gesamt 2.490 26 Dritte k. A. 120 146 735 1.180 2.905 1.440 2.070 3.735 30 2.021 1.161 843 15.443 30 3.445 0 22.913 Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Ein erheblicher Teil dieses Verlustes geht auf eine deutlich gesunkene Nachfrage von SAT.1 zurück. Noch 2009 hatte der Sender mit knapp 6.000 Minuten das zwei tgrößte Kontingent beauftragt. In 2012 waren es nur noch 1.300 Minuten. Größter Nachfrager ist mit erheblichem Vorsprung das Programm PRO7. Mehr beauftragt als in den Jahren zuvor haben RTL, ARD und ZDF. Wichtiger als ARD und ZDF sind für die Branche allerdings die Dritten Programme mit einem Auftragsvolumen von rund 6 Das Format wurde Jahre später auch von Privatsendern als Wiederholung ausgestrahlt. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 96 3.000 Minuten pro Jahr. Die sonstigen privaten Sender haben in 2011 mit knapp 4.000 Minuten noch eine erhebliche Rolle gespielt, in 2012 aber kaum noch eine (800 Minuten). Tab. 3.23: Comedy nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte HamBayern Berlin burg NRW sonstige ARD 330 406 45 ZDF 1.006 1.787 1.650 1.650 2.762 3.293 349 SAT.1 510 780 1.290 PRO 7 300 5.760 6.060 364 Dritte 390 sonst. priv. Sender 480 gesamt 92 gesamt RTL arte/3sat 90 k. A. 2.359 540 1.400 200 337 1.350 13.308 210 574 810 3.290 300 780 1.320 0 18.724 Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Die unstete Nachfrage spiegelt sich auch in den Daten über die Marktanteile einzelner Branchen wider. In dem kleinen Genre haben einzelne Aufträge ein höheres Gewicht als bei den großen Genres. Entsprechend ist die Verteilung der Länderanteile von Diskontinuität geprägt. Dies gilt auch für die führende Branche in NordrheinWestfalen. Ihr Anteil hatte in 2010 noch bei 79 Prozent gelegen. 2011 waren es nur noch 67 Prozent und in 2012 schließlich 71 Prozent. Für die Produzenten in Berlin gilt ähnliches. Hamburgs Produktionsfirmen fielen von knapp 8 Prozent in 2010 auf knapp 2 Prozent in 2012. Die größten Veränderungen haben die Branchen in den sonstigen Ländern erlebt. Zunächst steigerten sie in 2011 den Marktanteil von 3 auf 15 Prozent. In 2012 verloren sie aber mehr als die Hälfte des Zugewinns und erreichten nur noch 7 Prozent. Die bayerischen Produzenten haben ihren Marktanteil von 2010 bis 2012 mehr als verdoppelt und lagen mit knapp 13 Prozent in 2012 sogar über ihrem langjährigen Mittelwert (12 %). Der Abstand zu den marktführenden Produzenten in Nordrhein-Westfalen ist mit knapp 60 Prozent allerdings immens. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 5.702 34,8% 4.181 22,8% 5.508 22,9% 2.659 13,5% 4.630 15,8% 1.707 6,7% 2.835 9,4% 3.653 13,7% 3.851 12,7% 2.739 9,1% 1.718 8,0% 2.016 10,2% 1.205 6,0% 2.021 8,8% 2.359 12,6% 41.082 12,2% Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.24: Comedy nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 312 1.371 8.743 88 1,9% 8,4% 53,4% 0,5% 475 354 12.248 870 2,6% 1,9% 66,9% 4,8% 1.163 390 14.611 2.376 4,8% 1,6% 60,8% 9,9% 965 445 15.211 360 4,9% 2,3% 77,4% 1,8% 3.506 1.095 18.601 1.440 12,0% 3,7% 63,5% 4,9% 3.014 897 19.442 270 11,9% 3,5% 76,8% 1,1% 2.579 747 24.103 0 8,5% 2,5% 79,6% 0,0% 950 794 21.008 300 3,6% 3,0% 78,7% 1,1% 1.221 3.799 21.380 138 4,0% 12,5% 70,4% 0,5% 2.791 3.766 19.295 1.470 9,3% 12,5% 64,2% 4,9% 1.655 820 16.437 891 7,7% 3,8% 76,4% 4,1% 1.075 1.067 15.181 510 5,4% 5,4% 76,5% 2,6% 965 1.555 15.828 555 4,8% 7,7% 78,7% 2,8% 1.161 843 15.443 3.445 5,1% 3,7% 67,4% 15,0% 1.400 337 13.308 1.320 7,5% 1,8% 71,1% 7,0% 22.920 16.909 242.096 13.945 6,8% 5,0% 71,8% 4,1% 97 k. A. 150 0,9% 175 1,0% 0 0,0% 0 0,0% 25 0,1% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 200 0,1% gesamt 16.366 100,0% 18.303 100,0% 24.048 100,0% 19.640 100,0% 29.297 100,0% 25.330 100,0% 30.264 100,0% 26.705 100,0% 30.389 100,0% 30.061 100,0% 21.521 100,0% 19.849 100,0% 20.108 100,0% 22.913 100,0% 18.724 100,0% 337.152 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Betrachtet man die Comedy-Produktion nach dem Herstellungsland, ergibt sich ein anderes Bild. In Bayern ist trotz des Zugewinns der dortigen Produzenten fast gar nicht gedreht worden, in Hamburg dagegen viel und deutlich mehr, als die dortigen Produzenten an Produktionsvolumen erreichten. In Berlin decken sich die Werte für die dortige Branche und das dort hergestellte Volumen in etwa. Die sonstigen Länder verzeichnen einen ungewöhnlichen Einbruch. Ihr Marktanteil ging von 37 Prozent in 2010 auf 3 bzw. 7 Prozent in 2011 und in 2012 zurück. Mit einem Anteil von 57 Prozent in beiden Jahren weisen Locations in Nordrhein-Westfalen mit großem Abstand die höchste Nachfrage auf. Der langjährige Mittelwert liegt mit 64 Prozent allerdings noch deutlich höher. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 5.483 33,5% 3.994 21,8% 4.923 20,5% 953 4,9% 2.748 9,4% 1.889 7,5% 541 1,8% 552 2,1% 1.175 3,9% 240 0,8% 178 0,8% 214 1,1% 90 0,4% 0 0,0% 165 0,9% 17.662 5,2% Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.25: Comedy nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. 564 250 8.605 325 664 3,4% 1,5% 52,6% 2,0% 4,1% 739 290 12.535 150 595 4,0% 1,6% 68,5% 0,8% 3,3% 1.993 405 15.383 207 984 8,3% 1,7% 64,0% 0,9% 4,1% 960 150 16.299 0 929 4,9% 0,8% 83,0% 0,0% 4,7% 1.811 325 21.194 2.820 6,2% 1,1% 72,3% 0,0% 9,6% 1.951 350 18.429 270 2.279 7,7% 1,4% 72,8% 1,1% 9,0% 2.608 905 20.718 639 4.182 8,6% 3,0% 68,5% 2,1% 13,8% 2.927 655 20.083 181 1.830 11,0% 2,5% 75,2% 0,7% 6,9% 3.024 889 23.024 138 1.510 10,0% 2,9% 75,8% 0,5% 5,0% 4.371 150 15.202 1.826 8.018 14,5% 0,5% 50,6% 6,1% 26,7% 2.374 360 15.069 536 2.664 11,0% 1,7% 70,0% 2,5% 12,4% 638 465 7.892 7.404 3.150 3,2% 2,3% 39,8% 37,3% 15,9% 761 300 7.006 7.476 4.071 3,8% 1,5% 34,8% 37,2% 20,2% 1.191 2.725 12.961 750 5.121 5,2% 11,9% 56,6% 3,3% 22,3% 1.478 495 10.827 1.340 3.999 7,9% 2,6% 57,8% 7,2% 21,4% 26.826 8.464 216.622 20.917 42.152 8,0% 2,5% 64,3% 6,2% 12,5% 98 Ausland 475 2,9% 0 0,0% 154 0,6% 349 1,8% 400 1,4% 162 0,6% 671 2,2% 477 1,8% 629 2,1% 254 0,8% 337 1,6% 80 0,4% 402 2,0% 165 0,7% 420 2,2% 4.500 1,3% gesamt 16.366 100,0% 18.303 100,0% 24.049 100,0% 19.640 100,0% 29.298 100,0% 25.330 100,0% 30.264 100,0% 26.705 100,0% 30.389 100,0% 30.061 100,0% 21.518 100,0% 19.843 100,0% 20.106 100,0% 22.913 100,0% 18.724 100,0% 337.143 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte Erstaunlich ist, dass trotz des Produktionsrückgangs die Anzahl der produzierten Formate mit 58 in beiden Jahren gleich geblieben ist und sich auch kaum von jenen der Jahre 2010 (57 Formate) und 2009 (56) unterscheidet. Die Anzahl der beteiligten Firmen ist sogar gestiegen: von 37 Firmen in 2010 auf 43 in 2011 bzw. 44 in 2012. Größte Produktionsfirma ist die Brainpool TV GmbH in Köln mit einem Volumen von gut 5.000 Minuten pro Jahr. Hinzu kommt ihre Beteiligung an der Raab TVProduktion GmbH, Köln, auf Rang 2. In 2011 lag die Firma Straßenfeger Film, Pi nneberg, auf Rang 3. In 2012 war es die Prime Productions aus Dortmund. Ihr Erfolg beruht wesentlich auf der „heute-show“ für das ZDF. In 2011 hatte die Firma noch auf Rang 5 gelegen. Die nächstplatzierten Firmen kommen auf weniger als 1.000 Minuten pro Jahr. Eine Ausnahme erreichte allein die Firma Endemol im Jahr 2011. FORMA TT-Institut 3.2 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 99 Die Entertainment-Genres Der Umfang der Entertainment-Genres ist in 2011 und 2012 erneut gestiegen. Zunächst in 2011 auf 285.000 Minuten und in 2012 auf den Rekordwert von 325.000 Minuten. Parallel ist auch der Anteil an der gesamten TV-Produktion mit 40 Prozent in 2011 und 45 Prozent in 2012 so hoch wie nie zuvor. Auch innerhalb der Entertainment-Gruppe gibt es deutliche Verschiebungen. Waren früher zunächst Talk-Shows und später die Game-Shows von großem Gewicht, sind es heute die Doku-Soaps. Sie hatten in den Untersuchungsjahren einen Anteil von jeweils 55 Prozent an den Entertainment-Genres. In 2012 wurde mit gut 180.000 Minuten ein Rekordwert erzielt. Doku-Soaps sind inzwischen das mit Abstand größte Genre. Die nächst großen Genres, Magazine und Journalistische Langformate, hatte in 2012 jeweils nur die Hälfte dieses Umfangs. Das zweitgrößte Entertainment-Genre sind die Talk-Shows mit Anteilen 25 Prozent in 2011 und 22 Prozent in 2012. Produziert wurden jeweils 70.000 Minuten. Als das Genre vor allem aus den oft krawalligen Nachmittagssendungen im Privatfernsehen bestand, war die Zuordnung zum Entertainmentbereich unstrittig. Nachdem mit „Britt“ in der Untersuchungszeit das letzte dieser Formate eingestellt worden ist, sollte bei künftigen Studien diese Zuordnung geprüft werden. Heute sind in dem Genre eher die abendlichen Talk-Shows vor allem der ARD von Gewicht. Diese würden wohl treffender der Oberkategorie Information zugeordnet. Ähnlich gilt dies für gleichfalls auftragsproduzierte Talks von n-tv. Sicherlich aber nicht für eines der umfangreichsten Formate, „Lanz“ (ZDF). Shows und Musikproduktionen sind traditionell in der Auftragsproduktion ein nur kleines Genre. In 2011 hatten sie einen Anteil am Entertainment von 14 Prozent in 2012 von 16 Prozent. Das insgesamt kleinste Genre sind inzwischen die Game-Shows. In 2011 wurden 21.000 Minuten für das Genre produziert, in 2012 nur noch 19.000. Der Anteil an den Entertainment-Genres sank erneut von gut 7 Prozent in 2011 auf knapp 6 Prozent in 2012. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 100 In allen Jahren der Langzeituntersuchung hat die nordrhein-westfälische Produktionsbranche die Führungsposition bei den Entertainment-Genres inne. Der durchschnittliche Marktanteil liegt über die Jahre bei 47 Prozent. In den Untersuchungsjahren lag er mit 52 Prozent in 2011 und 53 Prozent in 2012 deutlich höher. Die Branche in Bayern kommt in der Langfristbetrachtung auf einen Anteil von knapp 18 Prozent. In 2011 (14 %) und 2012 (15 %) wurde der Wert unterschritten. Auf fast identische Anteile kam die Branche in Hamburg und lag damit gleichfalls unter ihrem Langzeitwert (17 %). Neben den NRW-Betrieben konnten nur die Firmen in Berlin zulegen. Mit jeweils 10 Prozent lagen sie auch über ihrem Langzeitdurchschnitt von 8 Prozent. Die sonstigen Länder erreichten gleichfalls jeweils rund 10 Prozent, liegen damit aber leicht unter dem langjährigen Durchschnitt (11 %). 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt 3/26 Langzeitvergleich: Entertainment gesamt nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. 20.443 14.025 35.588 98.463 15.698 1.270 11,0% 7,6% 19,2% 53,1% 8,5% 0,7% 35.280 10.925 39.789 125.986 20.749 105 15,2% 4,7% 17,1% 54,1% 8,9% 0,0% 40.127 14.924 51.694 174.186 23.100 145 13,2% 4,9% 17,0% 57,3% 7,6% 0,0% 60.402 15.365 49.860 143.972 27.529 472 20,3% 5,2% 16,8% 48,4% 9,3% 0,2% 33.744 13.910 41.753 102.728 25.478 15,5% 6,4% 19,2% 47,2% 11,7% 0,0% 38.435 13.768 40.195 90.893 27.531 2.034 18,1% 6,5% 18,9% 42,7% 12,9% 1,0% 55.263 15.409 38.306 88.001 30.183 2.690 24,0% 6,7% 16,7% 38,3% 13,1% 1,2% 48.965 19.975 25.876 86.778 31.010 23,0% 9,4% 12,2% 40,8% 14,6% 0,0% 35.277 27.011 39.854 97.350 25.528 15,7% 12,0% 17,7% 43,3% 11,3% 0,0% 40.674 29.325 46.307 118.171 27.412 240 15,5% 11,2% 17,7% 45,1% 10,5% 0,1% 56.823 29.643 42.304 110.481 27.189 765 21,3% 11,1% 15,8% 41,3% 10,2% 0,3% 54.848 18.547 53.635 109.822 24.058 90 21,0% 7,1% 20,5% 42,1% 9,2% 0,0% 42.719 21.729 41.201 120.667 32.943 235 16,5% 8,4% 15,9% 46,5% 12,7% 0,1% 38.224 29.042 42.728 148.140 26.122 150 13,4% 10,2% 15,0% 52,1% 9,2% 0,1% 47.115 30.802 43.988 171.253 31.455 0 14,5% 9,5% 13,6% 52,8% 9,7% 0,0% 627.896 290.375 597.490 1.688.428 380.287 6.926 17,5% 8,1% 16,6% 47,0% 10,6% 0,2% Quelle: FORMATT-Institut gesamt 185.487 100,0% 232.834 100,0% 304.176 100,0% 297.600 100,0% 217.613 100,0% 212.856 100,0% 229.852 100,0% 212.604 100,0% 225.020 100,0% 262.129 100,0% 267.205 100,0% 261.000 100,0% 259.494 100,0% 284.406 100,0% 324.613 100,0% 3.591.402 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 101 Grafik 3/2 Volumenentwicklung der Entertainment-Genres 200.000 180.000 160.000 140.000 120.000 100.000 80.000 60.000 40.000 20.000 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Doku-Soap 2.200 16.000 26.000 6.000 31.000 63.200 60.900 86.300 122.100 130.300 130.800 145.100 154.500 183.300 Show Game 36.700 34.300 30.500 28.800 38.400 38.200 24.300 31.700 42.000 40.300 40.800 39.700 39.000 51.500 68.000 120.400 124.300 60.700 36.000 27.500 23.600 29.600 23.600 24.200 19.100 15.600 21.000 19.100 Talk 126.000 133.500 116.800 122.200 107.500 100.900 103.800 77.400 74.500 72.400 70.300 59.100 69.900 70.700 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte FORMA TT-Institut 3.2.1 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 102 Doku-Soap Von Medien wird schon seit einiger Zeit spekuliert, der Boom der Doku-Soaps im deutschen Fernsehen habe seinen Höhepunkt überschritten. Die Kontrolleure in Landesmedienanstalten machen das Genre immer mal wieder zum Thema, u. a. weil ein Teil der Zuschauer überfordert sei, fiktive Inhalte als solche zu erkennen; sie würden diese für real halten. So lange der Zuschauerzuspruch auf dem Niveau der letzten Jahre bleibt, wird die Nachfrage der Sender nicht sinken. Das Genre erlaubt äußerst niedrige und damit aus Sender-Sicht lukrative Produktionskosten und eine Programmplanung, die einen regelmäßigen Einsatz der offenbar grenzenlos zu produzierenden Formate erlaubt. Damit kann dem Zuschauer eine leicht erlernbare Programmstruktur geboten werden, die gleichfalls Zuspruch findet. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 420 19,2% 2.371 14,8% 2.522 9,7% 2.215 37,1% 11.750 37,9% 25.015 39,6% 27.870 45,8% 25.223 29,2% 28.253 23,1% 47.275 36,5% 41.633 31,8% 29.790 20,5% 25.829 16,7% 37.701 20,6% 307.867 26,6% 3/27 Langzeitvergleich: Doku-Soaps nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 285 90 746 650 13,0% 4,1% 34,0% 29,7% 600 0 10.867 2.150 3,8% 0,0% 68,0% 13,4% 2.481 2.120 15.547 3.070 9,5% 8,1% 59,7% 11,8% 0 420 1.545 1.793 0,0% 7,0% 25,9% 30,0% 1.223 2.009 14.322 1.675 3,9% 6,5% 46,2% 5,4% 3.912 4.495 26.528 3.247 6,2% 7,1% 42,0% 5,1% 5.130 560 25.266 2.030 8,4% 0,9% 41,5% 3,3% 11.684 9.504 31.420 8.431 13,5% 11,0% 36,4% 9,8% 14.354 16.574 53.168 9.729 11,8% 13,6% 43,6% 8,0% 17.946 7.765 45.356 10.549 13,8% 6,0% 35,0% 8,1% 10.116 14.190 57.355 7.463 7,7% 10,9% 43,9% 5,7% 12.645 8.716 78.493 15.288 8,7% 6,0% 54,1% 10,5% 17.693 4.901 94.887 11.198 11,5% 3,2% 61,4% 7,2% 16.266 7.791 107.725 13.860 8,9% 4,2% 58,8% 7,6% 114.335 79.135 563.225 91.133 9,9% 6,8% 48,7% 7,9% Keine Vergleichszahlen für 1998, da "neues Genre". k. A. 0 0,0% 0,0% 292 1,1% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 765 0,6% 0 0,0% 150 0,1% 0 0,0% 0 0,0% 1.207 0,1% gesamt 2.191 100,0% 15.988 100,0% 26.032 100,0% 5.973 100,0% 30.979 100,0% 63.197 100,0% 60.856 100,0% 86.262 100,0% 122.078 100,0% 129.656 100,0% 130.757 100,0% 145.082 100,0% 154.508 100,0% 183.343 100,0% 1.156.902 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 103 Entgegen den Unkenrufen ist die Nachfrage nach Doku-Soaps in den Untersuchungsjahren erneut gestiegen – und zwar jeweils stattlich. In 2011 erfolgte eine Steigerung von 145.000 auf 157.000 Minuten. In 2012 war die Steigerung mit annähernd 20 Prozent auf 186.000 Minuten noch deutlich größer. Das Genre gebiert jedes Jahr einen neuen Produktionsrekord. Ausgelöst worden ist der Boom von den Privatsendern. Die öffentlich-rechtlichen Programme waren auch in den Untersuchungsjahren nur mit unter 7 Prozent an der Nachfrage beteiligt. Die volumenstarken Aufträge werden insbesondere von VOX, RTL2 und RTL vergeben. PRO7 und SAT.1 verhalten sich gegenüber Doku-Soaps eher zurückhaltend. K1 liegt im Mittelfeld. Eine besondere Rolle spielt der S ender VOX. Bereits in 2011 hat VOX 48.000 Minuten produzieren lassen und hatte damit einen Genre-Anteil von 30 Prozent. In 2012 ist das Volumen noch einmal um die Hälfte auf 71.000 Minuten gesteigert worden. VOX erreichte damit einen Anteil von 38 Prozent. Zu diesem außerordentlichen Volumen tragen Formate wie „Verklag mich doch“ (16.000 Minuten in 2012), „mieten, kaufen, wohnen“ (12.000 Minuten) oder die „Shopping Queen“ (2 Staffeln mit je knapp 9.000 Minuten) bei. Für den Dauerbrenner „Das perfekte Dinner“ und die darauf basierenden Abwandlungen z. B. mit Promis sind in 2012 über 15.000 Minuten produziert worden. Aufträge mit solchen Volumina sind rare Ausnahmen und ansonsten allenfalls noch bei Daily-Soaps und Telenovelas bekannt. Mit Aufträgen für jeweils gut 40.000 Minuten war RTL2 in beiden Jahren der zweitgrößte Nachfrager. Der volumenstärkste Auftrag betraf in 2012 das Format „BerlinTag & Nacht“ mit einem Umfang von 11.000 Minuten. Knapp 8.000 Minuten wurden für das Format „Privatdetektive im Einsatz“ hergestellt. Der Sender vergibt ansonsten nur deutlich kleinere Aufträge – aber eben viele. Eine gewisse Bekanntheit erreichte die über Jahre wiederkehrende Begleitung ganzer Familien: so etwa „Die Geissens“ oder „Die Wollnys“. Beim Sender RTL wird der Bedarf von gut 30.000 Minuten im Jahr im Wesentlichen bestimmt von nachmittäglichen Sendeschienen. Formate wie „Familien im Brennpunkt“, „Verdachtsfälle“ oder „Mitten im Leben“ müssen in hoher Frequenz hergestellt werden. Auch RTL beauftragt eine Vielzahl von Formaten. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 104 Der Bedarf von K1 war in beiden Jahren mit rund 13.000 Minuten relativ konstant. Umfangreichstes Format von K1 ist „Achtung, Krontrolle...“. Ausgeweitet haben die Nachfrage in 2012 die sonstigen Sender auf gut 5.000 Minuten und die ARD von 4.000 auf knapp 8.000 Minuten. 3/28 Doku-Soap nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 1.000 ZDF 338 1.210 1.145 25.473 1.125 30.808 540 540 8.470 90 4.733 RTL 3.085 4.085 1.548 720 2.345 SAT.1 6.760 630 PRO 7 3.833 675 K1 8.095 770 RTL II 3.533 8.438 618 25.756 1.688 40.033 VOX 1.485 3.615 360 38.437 3.975 47.872 Dritte 1.403 720 1.080 766 400 4.369 500 225 1.400 295 2.420 17.693 4.901 94.887 11.198 sonst. Sender gesamt 25.829 135 1.305 10.170 0 154.508 Quelle: FORMATT-Institut 3/29 Doku-Soap nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern ARD Berlin 1.000 ZDF RTL Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt 4.000 90 2.680 7.770 135 405 495 1.035 245 2.368 1.910 26.720 1.125 32.368 SAT.1 1.440 755 966 4.101 135 7.397 PRO 7 1.600 K1 9.715 990 RTL II 2.765 9.960 45 360 1.960 225 10.930 26.215 2.670 41.655 47.926 4.575 71.146 VOX 18.645 Dritte 1.755 653 420 433 600 3.861 sonst. Sender 1.536 540 315 1.250 1.400 5.041 180 180 k. A. gesamt 37.701 16.266 7.791 107.725 13.860 0 183.343 Quelle: FORMATT-Institut Überproportional profitiert vom Nachfragezuwachs in 2012 haben die bayerischen Produzenten. Nach Verlusten in den Vorjahren erreichten sie ein Volumen von FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 105 40.000 Minuten. Der Marktanteil von 22 Prozent lag aber immer noch unter dem langjährigen Durchschnittswert. Marktführer war in fast allen Untersuchungsjahren die Branche in Nordrhein-Westfalen mit einem durchschnittlichen Anteil von 48 Prozent. In den Untersuchungsjahren war er mit 58 bzw. 59 Prozent noch deutlich größer. Die Produzenten in Berlin haben in beiden Jahren mit gut 17.000 Minuten mehr produziert als in fast allen Jahren zuvor. Der Marktanteil blieb mit rund 10 Prozent aber bescheiden. Die Branchen in Hamburg und in den sonstigen Ländern haben gegenüber den Vorjahren jeweils Marktanteile verloren und kommen zusammen gerade mal auf gut 10 Prozent. Den größten Jahres-Output mit Doku-Soaps erzielt die Firma filmpool in Köln. Den Stellenwert, den sie früher beispielsweise bei den Gerichtsshows hatte, hat sie aktuell bei den Doku-Soaps. In 2012 produzierte sie über 55.000 Minuten und hatte damit einen Anteil am Genre von gut 30 Prozent. In 2011 war die Produktion mit 31.000 Minuten noch deutlich geringer. Die größten Kontingente erreichte filmpool mit Formaten wie „Verdachtsfälle“ und „Familien im Brennpunkt“ (beide RTL) oder „XDiaries – love, sun & fun“ (RTL2). Mit „Berlin – Tag & Nacht“ (RTL2) wurde in 2011 ein neues Format gestartet, das dann in 2012 zum volumenstärksten Auftrag avancierte. Wie immer bei einem Erfolg ist das Konzept des Formats inzwischen für andere Produktionen übernommen worden. Der Zuwachs in 2012 basiert vor allem auf den Formaten „Verklag mich doch“ (VOX) und „Privatdetektive im Einsatz“ (RTL2). Auf Rang 2 (in 2012 Rang 3) kam die Firma Fandango, Köln, ausschließlich mit Produktionen für VOX. Umfangreichste Formate waren „mieten, kaufen, wohnen“ und „Menschen, Tiere und Doktoren“. Für dieses Format wurde in 2012 nur noch die Hälfte des Volumens von 2011 hergestellt. Auch deshalb rückte in 2012 Constantin Entertainment auf Rang 2 (2011: Rang 4). Der Produktionszuwachs in 2012 von 9.000 auf 20.000 Minuten war bestimmt von dem neuen Format „Shopping Queen“ für VOX. Die Constantin produziert für alle großen Privatsender. Im Jahr 2011 hatte Endemol mit rund 10.000 Minuten auf Rang 3 gelegen, vor allem wegen des Formats „Big Brother“ (RTL). Ohne „Big Brother“ ist das Volumen der produzierten DokuSoaps gering. In 2011 auf Rang 5 und 2012 auf Rang 4 kam Janus TV in Bayern. Die Firma ist seit Jahren eng mit K1 verbunden. Größtes Format für den Jahresoutput von 7.000 bzw. 9.000 Minuten sind diverse Spielarten von „Achtung, Kontrolle!“. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 106 Der Abstand zu den übrigen großen Produzenten für dieses Genre ist groß. In 2012 erreichten die Firmen Norddeich TV in Hürth und Fernsehwerft Produktion aber immerhin Produktionsvolumina von annähernd 6.000 Minuten. 3.2.2 Show Die Kategorie Show hat sich in der Untersuchungszeit überraschend entwickelt. Seit 2007 lag das jährliche Produktionsvolumen relativ konstant bei 40.000 Minuten. Dies gilt auch für das Jahr 2011 mit 39.000 Minuten. In 2012 stieg die Nachfrage sprunghaft um rund ein Drittel auf gut 51.000 Minuten. Maßgeblich dafür waren insbesondere junge Programme wie ZDFkultur7 und ZDFneo, mit neuen Mischformaten, und – mit geringerem Umfang – sogar der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland. Auch PRO7 und die ARD verzeichnen Steigerungen. Das ZDF hat zusammen mit den kleinen Spartenprogrammen in 2012 RTL als größten Nachfrager überholt. Mit 12.000 Minuten beauftragte das ZDF knapp ein viertel des Genrevolumens. Wichtige Auftraggeber waren in beiden Jahren zudem die ARD und PRO7. Tab. 3.30: Show nach Sendern und Sitz 2011 (inkl. Musik) Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 1.380 285 900 1.590 2.370 6.525 ZDF 130 1.877 1.636 954 495 5.092 RTL 220 180 9.315 90 9.805 1.523 300 1.553 825 400 3.485 630 SAT.1 PRO 7 Dritte sonst. Sender gesamt 3.376 0 120 979 2.235 1.695 150 5.179 585 620 501 1.410 585 0 3.701 4.663 2.902 4.896 20.542 5.865 150 39.018 Quelle: FORMATT-Institut 7 5.340 Inzwischen hat das ZDF die Neuproduktionen für das kleine Programm eingestellt. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 107 Tab. 3.31: Show nach Sendern und Sitz 2012 (inkl. Musik) Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 900 165 945 3.695 2.645 8.350 ZDF 225 4.328 2.833 3.783 1.020 12.189 RTL 120 270 7.262 1.035 8.687 SAT.1 1.508 640 1.508 3.656 PRO 7 1.201 100 1.403 4.235 6.939 180 360 1.075 1.800 1.295 4.710 1.495 313 464 4.350 345 6.967 Dritte sonst. Sender Keine Angaben gesamt 0 5.629 5.266 7.630 26.633 6.340 0 51.498 Quelle: FORMATT-Institut Größte Produktionsfirma für dieses Genre war in beiden Jahren Grundy Light Entertainment. Von der Nachfragesteigerung in 2012 hat die Firma überproportional profitiert und ihren Output auf 7.000 Minuten gesteigert. Die Firma I & U Information und Unterhaltung lag in 2011 mit gut 3.000 Minuten auf Rang 2, in 2012 mit knapp 3.000 Minuten auf Rang 4. Die Firma Endemol war 2012 mit gut 3.000 Minuten auf Rang 2 gesprungen. Die Raab TV-Produktion war mit gut 2.000 Minuten in 2011 auf Rang 3, in 2012 auf Rang 6. Sony Pictures kam mit knapp 2.000 Minuten in 2011 auf Rang 5 und mit knapp 3.000 Minuten in 2012 auf Rang 3. Auf Rang 4 platzierte sich in 2011 mit der Kimmig GmbH & Co KG die erste Firma von außerhalb von NRW. In 2012 lag sie auf Rang 5. Die Spitzenplätze von NRW-Firmen weisen auf die Dominanz der nordrheinwestfälischen Branche in diesem Genre hin. Dies gilt für die gesamte Untersuchungszeit seit 1998. Der durchschnittliche Marktanteil der Branche liegt über die Jahre bei gut 40 Prozent. In beiden Untersuchungsjahren waren über 50 Prozent. Die sonstigen Länder haben Marktanteile eingebüßt und hatten in 2012 noch 12 Prozent. Die Branche in Hamburg hat sich in beiden Jahren deutlich gesteigert und mit 15 Prozent in 212 die sonstigen Länder überholt. Der Anteil der bayerischen Branche wurde von 2010 auf 2012 mit nur noch 11 Prozent halbiert. Der traditionell kleine A nteil der Produzenten in Berlin stieg in 2012 auf 10 Prozent. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 2.431 8,1% 3.304 9,0% 4.214 12,3% 3.514 11,5% 3.479 12,1% 3.404 8,9% 9.833 25,7% 4.796 19,8% 3.808 12,0% 7.449 17,8% 7.632 18,9% 11.000 27,0% 8.673 21,9% 4.663 12,0% 5.629 10,9% 81.398 15,8% Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.32: Show nach Sitzland (inkl. Musik) Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 3.585 780 12.576 9.457 11,9% 2,6% 41,8% 31,4% 2.950 4.144 15.750 10.439 8,0% 11,3% 42,9% 28,5% 2.704 3.667 15.316 8.301 7,9% 10,7% 44,6% 24,2% 1.532 2.173 12.948 10.170 5,0% 7,1% 42,4% 33,3% 1.645 4.938 11.238 7.504 5,7% 17,1% 39,0% 26,1% 1.915 3.324 21.725 7.925 5,0% 8,7% 56,6% 20,7% 2.617 8.877 8.429 8.225 6,9% 23,2% 22,1% 21,5% 1.325 3.263 8.373 6.507 5,5% 13,4% 34,5% 26,8% 4.772 2.632 11.914 8.609 15,0% 8,3% 37,5% 27,1% 3.348 5.003 18.445 7.705 8,0% 11,9% 44,0% 18,4% 4.385 4.880 16.022 7.362 10,9% 12,1% 39,8% 18,3% 2.762 3.992 15.814 7.113 6,8% 9,8% 38,8% 17,4% 2.504 3.760 17.538 7.130 6,3% 9,5% 44,2% 18,0% 2.902 4.896 20.542 5.865 7,4% 12,5% 52,6% 15,0% 5.266 7.630 26.633 6.340 10,2% 14,8% 51,7% 12,3% 40.627 63.179 220.687 109.195 7,9% 12,2% 42,8% 21,2% 108 k. A. 1.270 4,2% 105 0,3% 145 0,4% 180 0,6% 0,0% 74 0,2% 210 0,5% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 90 0,2% 85 0,2% 150 0,4% 0,0% 1.039 0,2% gesamt 30.099 100,0% 36.692 100,0% 34.347 100,0% 30.517 100,0% 28.804 100,0% 38.367 100,0% 38.191 100,0% 24.264 100,0% 31.735 100,0% 41.950 100,0% 40.281 100,0% 40.771 100,0% 39.690 100,0% 39.018 100,0% 51.498 100,0% 516.125 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Ordnet man das Produktionsvolumen nach den Drehorten den Ländern zu, zeigt sich ein anderes Bild. Der Dreh im Ausland spielt bei diesem Genre traditionell zwar kaum eine Rolle – insbesondere nicht in 2012 –, ein knappes Drittel des Volumens kann aber keinem Land konkret zugeordnet werden. Die Marktanteile der einzelnen Länder sind entsprechend gering. Führend ist auch bei dieser Auswertung NordrheinWestfalen. Der Marktanteil ist in 2012 aber von 35 auf 28 Prozent gesunken. Einen rapiden Aufschwung haben Locations in Berlin erlebt. Der vor den Untersuchungsjahren eher geringe Marktanteil stieg in 2011 auf 11 und wurde in 2012 auf 23 Prozent mehr als verdoppelt. Dabei machten sich insbesondere neue Musikformate bemerkbar. Die sonstigen Länder weisen leichte Verluste auf und kamen in 2012 auf 12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 109 Prozent. Locations in Bayern und in Hamburg hatten für die Produktion des Genres noch nie Relevanz. 1998 * 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 983 6,3% 1.207 3,3% 1.133 3,3% 1.405 4,6% 1.730 6,0% 1.685 4,4% 2.635 6,9% 1.397 5,8% 1.219 3,8% 627 1,5% 1.079 2,7% 939 2,3% 1.195 3,0% 420 1,1% 388 0,8% 17.059 3,3% Tab. 3.33: Show nach Produktionsland (inkl. Musik) Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. ** ** 9.218 1.528 598 ** ** 59,3% 9,8% 3,8% 1.667 920 13.922 9.870 5.291 4,5% 2,5% 37,9% 26,9% 14,4% 1.758 272 14.373 7.346 6.195 5,1% 0,8% 41,8% 21,4% 18,0% 1.350 11.164 5.067 9.385 4,4% 0,0% 36,6% 16,6% 30,8% 2.234 180 12.783 4.835 5.962 7,8% 0,6% 44,4% 16,8% 20,7% 2.885 239 21.747 6.494 4.627 7,5% 0,6% 56,7% 16,9% 12,1% 3.815 870 12.677 7.077 10.141 10,0% 2,3% 33,2% 18,5% 26,6% 2.990 1.042 8.976 4.766 4.792 12,3% 4,3% 37,0% 19,6% 19,7% 4.011 1.380 12.727 5.369 5.735 12,6% 4,3% 40,1% 16,9% 18,1% 4.296 1.412 16.616 10.093 7.436 10,2% 3,4% 39,6% 24,1% 17,7% 3.715 1.591 13.030 9.747 10.203 9,2% 3,9% 32,3% 24,2% 25,3% 2.913 1.322 11.861 6.524 14.665 7,1% 3,2% 29,1% 16,0% 36,0% 1.983 1.497 14.259 6.011 12.783 5,0% 3,8% 35,9% 15,1% 32,2% 4.347 1.299 13.483 5.353 12.226 11,1% 3,3% 34,6% 13,7% 31,3% 11.662 1.720 14.551 6.330 16.797 22,6% 3,3% 28,2% 12,3% 32,6% 49.626 13.744 192.169 94.882 126.238 9,6% 2,7% 37,2% 18,4% 24,5% Ausland 3.220 20,7% 3.815 10,4% 3.270 9,5% 2.148 7,0% 1.080 3,7% 690 1,8% 975 2,6% 301 1,2% 1.294 4,1% 1.470 3,5% 915 2,3% 2.542 6,2% 1.960 4,9% 1.884 4,8% 60 0,1% 22.404 4,3% gesamt 15.547 100,0% 36.692 100,0% 34.347 100,0% 30.519 100,0% 28.804 100,0% 38.367 100,0% 38.190 100,0% 24.264 100,0% 31.735 100,0% 41.950 100,0% 40.280 100,0% 40.766 100,0% 39.688 100,0% 39.012 100,0% 51.508 100,0% 516.122 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gew ichtete Werte * in 1998 noch ohne Genre Musik ** Das geringe Volumen der Show s ist unter sonstige Länder ausgewiesen. 3.2.3 Game-Show Game-Shows spielen schon seit etwa 10 Jahren in der Fernsehproduktion nur eine eng begrenzte Rolle. Mit einem Jahresvolumen von rund 20.000 Minuten ist dies auch in den Untersuchungsjahren so geblieben. Die wesentlichen Auftraggeber waren in beiden Jahren das ZDF, die ARD, RTL und zusammen die Dritten. SAT.1 ha FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 110 die Nachfrage noch einmal reduziert. Alle übrigen Sender beauftragten zusammen pro Jahr weniger als 2.000 Minuten. Tab. 3.34: Game-Show nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern ARD Berlin Hamburg 195 3.285 ZDF 1.440 Dritte 390 sonst. Sender 625 gesamt 2.455 190 385 sonstige k. A. gesamt 1.011 3.610 RTL SAT.1 NRW 4.491 1.000 4.610 180 3.330 3.510 990 270 2.700 270 1.590 1.909 4.349 415 300 1.340 10.226 3.209 4.725 0 21.000 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.35: Game-Show nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern ARD Berlin Hamburg 150 ZDF NRW 1.215 1.491 1.200 2.250 RTL Dritte 765 1.745 sonst. Sender 900 360 2.775 2.856 2.250 5.700 1.030 700 0 gesamt 3.240 330 2.145 k. A. 3.240 SAT.1 gesamt sonstige 9.426 1.925 4.435 540 1.800 4.715 0 19.061 Quelle: FORMATT-Institut Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent an der Gesamtproduktion sind die Produktionsbetriebe in Nordrhein-Westfalen nach wie vor führend. Die Branchen in Hamburg (Marktanteil 2011: 23 %; 2012: 15 %) sowie in den sonstigen Ländern (2011: 15 %; 2012: 25 %) sind noch nennenswert vertreten. Die bayerischen Produzenten erreichten jeweils einen Anteil von gut 11 Prozent. Für die Branche in Berlin hat das Genre schon seit Jahren keine Bedeutung. Da in der Regel nah am Sitz des Unternehmens produziert wird, entsprechen die Anteile nach Produktionsland in etwa jenen nach dem Kriterium Sitzland. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.36: Langzeitvergleich: Game -Show nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. 1998 9.135 45.279 16,8% 0,0% 0,0% 83,2% 0,0% 1999 19.262 455 47.122 1.100 28,4% 0,0% 0,7% 69,4% 1,6% 2000 24.414 6.027 88.875 1.050 20,3% 0,0% 5,0% 73,8% 0,9% 2001 36.903 1.180 6.608 76.533 3.038 29,7% 0,9% 5,3% 61,6% 2,4% 2002 15.273 1.745 3.390 38.385 1.876 25,2% 2,9% 5,6% 63,3% 3,1% 2003 4.748 270 3.172 24.651 3.171 13,2% 0,7% 8,8% 68,5% 8,8% 2004 1.428 450 2.950 17.510 5.201 5,2% 1,6% 10,7% 63,6% 18,9% 2005 2.049 3.890 11.622 6.078 8,7% 0,0% 16,5% 49,2% 25,7% 2006 4.866 3.929 16.961 3.833 16,4% 0,0% 13,3% 57,3% 13,0% 2007 2.002 3.409 13.248 4.938 8,5% 0,0% 14,4% 56,1% 20,9% 2008 1.516 4.033 15.150 3.493 6,3% 0,0% 16,7% 62,6% 14,4% 2009 1.065 275 5.623 8.682 3.497 5,6% 1,4% 29,4% 45,4% 18,3% 2010 1.260 190 2.729 7.134 4.270 8,1% 1,2% 17,5% 45,8% 27,4% 2011 2.455 385 4.725 10.226 3.209 11,7% 1,8% 22,5% 48,7% 15,3% 2012 2.145 0 2.775 9.426 4.715 11,3% 0,0% 14,6% 49,5% 24,7% 99 - 12 119.386 4.495 53.715 385.525 49.469 gesamt 19,5% 0,7% 8,8% 62,9% 8,1% Quelle: FORMATT-Institut 111 A. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% gesamt 54.414 100,0% 67.939 100,0% 120.366 100,0% 124.262 100,0% 60.669 100,0% 36.012 100,0% 27.539 100,0% 23.639 100,0% 29.589 100,0% 23.597 100,0% 24.192 100,0% 19.142 100,0% 15.583 100,0% 21.000 100,0% 19.061 100,0% 612.590 100,0% Das größte Produktionsvolumen weist in beiden Jahren mit mehr als einem Viertel der Gesamtproduktion die Firma Endemol auf. Daneben kam in 2011 auch White Balance auf einen größeren Anteil. Ansonsten verteilte sich das Produktionsvolumen kleinteilig auf 20 Firmen in 2011 und 17 Firmen in 2012. In beiden Jahren wurden jeweils 31 Formate produziert. FORMA TT-Institut 3.2.4 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 112 Talk-Show Wer vor allem abends fernsieht und die öffentlich-rechtlichen Programme präferiert, gewinnt den Eindruck, dass Talk-Shows ein prägendes Genre im deutschen Fernsehen sind. Doch das Genre hat längst an Stellenwert verloren. Mit jeweils rund 70.000 Minuten in den Jahren 2011 und 2012 wurde ein Volumen hergestellt, das gerade noch über der Hälfte der Produktion in 2000 liegt. Maßgeblich für den Nachfrageverlust ist das Verschwinden der nachmittags im Privatfernsehen ausgestrahlten Formate. Sie wurden mehrheitlich schon in den 90ern abgelöst von Gerichts-Shows, die ihrerseits inzwischen eingestellt worden sind. Mitte 2013 hat SAT.1 mit „Britt“ das letzte der langjährig ausgestrahlten Talk-Formate aus dem Programm genommen. Ein Jahr zuvor war das Format „Zwei bei Kallwass“ beendet worden. RTL hatte bereits in den Untersuchungsjahren keine Talk-Shows mehr beauftragt. Bei SAT.1 sieht es ab Mitte 2013 ähnlich aus. In den Untersuchungsjahren war SAT.1 mit jeweils rund 20.000 Minuten aber noch der größte Auftraggeber. Das große Volumen war geprägt von den beiden genannten Formaten. Künftig dürften die öffentlich-rechtlichen Anstalten die dominanten Auftraggeber für Talk-Shows werden. Schon in 2011 und 2012 haben sie jeweils rund zwei Drittel des Genre-Volumens beauftragt. Bei der ARD waren dafür fünf am Abend annähernd ganzjährig gesendete Formate maßgeblich: „Beckmann“, „Hart aber fair“, „Maischberger“, „Jauch“ und „Anne Will“. Beim ZDF geht das größte Kontingent auf das dreimal wöchentlich ausgestrahlte Format „Markus Lanz“ zurück. Hinzu kommt das Wochenformat „Maybrit Illner“. Bei den Dritten Programmen beauftragt der WDR in 2012 mehr als die Hälfte des Volumens, in 2011 etwas weniger für die beiden Formate „Kölner Treff“ und „west.art Talk“. Der NDR beauftragt monatlich „3 nach 9“, der RBB „Dickes B“ und „Thadeusz“ und der SWR annähernd wöchentlich „Frank Elstner: Menschen der Woche“. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 113 Tab. 3.37: Talk-Show nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern ARD ZDF 2.925 Berlin Hamburg 4.245 4.095 1.350 11.591 NRW sonstige 4.120 k. A. gesamt 210 12.670 360 16.226 RTL 0 SAT.1 912 ntv und N24 11.720 392 Dritte 2.000 sonst. Sender 800 7.920 20.552 2.605 600 3.597 7.840 4.680 15.320 1.440 1.440 k. A. 75 gesamt 5.277 8.062 75 28.206 22.485 5.850 0 69.880 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.38: Talk-Show nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 5.400 2.926 5.348 990 14.664 ZDF 1.560 13.356 2.820 360 18.096 9.480 8.055 SAT.1 1.280 ntv und N24 Dritte sonst. Sender gesamt 1.800 360 510 1.640 9.270 30 18.815 2.175 600 2.775 9.001 4.590 15.421 70 25.792 27.469 940 6.540 0 70.711 Quelle: FORMATT-Institut 70 Prozent der Talk-Shows werden im langjährigen Durchschnitt von den Branchen in Hamburg und in Nordrhein-Westfalen produziert. Die Führungsposition wechselte dabei häufig: in 2011 lagen die Hamburger Produzenten, in 2012 die NRWProduzenten jeweils mit einem Marktanteil von rund 40 Prozent vorn. Im langjährigen Durchschnitt erreichen die Produzenten in Bayern, Berlin und in den sonstigen Ländern jeweils Marktanteile von rund 10 Prozent, wobei für die bayerische Branche Talk-Shows schon seit einigen Jahren nur noch eine sehr begrenzte Bedeutung haben. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.39: Langzeitvergleich: Talk-Show nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. 8.877 10.440 34.808 40.608 6.241 8,8% 10,3% 34,5% 40,2% 6,2% 12.294 7.690 35.100 62.368 8.560 9,8% 6,1% 27,9% 49,5% 6,8% 9.128 11.620 42.000 59.128 11.599 6,8% 8,7% 31,5% 44,3% 8,7% 17.463 10.172 38.959 38.944 11.251 15,0% 8,7% 33,4% 33,3% 9,6% 12.777 10.520 33.005 51.560 14.305 10,5% 8,6% 27,0% 42,2% 11,7% 18.533 10.360 31.690 30.195 14.760 17,2% 9,6% 29,5% 28,1% 13,7% 18.987 8.430 21.984 35.534 13.510 18,8% 8,4% 21,8% 35,2% 13,4% 14.250 12.018 19.665 41.517 16.395 13,7% 11,6% 18,9% 40,0% 15,8% 1.380 10.555 23.790 37.055 4.655 1,8% 13,6% 30,7% 47,9% 6,0% 2.970 11.623 21.321 33.310 5.040 4,0% 15,6% 28,6% 44,7% 6,8% 0 7.312 25.626 33.963 5.495 0,0% 10,1% 35,4% 46,9% 7,6% 1.150 5.394 29.830 27.971 5.985 1,6% 7,7% 42,4% 39,8% 8,5% 2.996 6.390 25.996 17.502 6.255 5,1% 10,8% 44,0% 29,6% 10,6% 5.277 8.062 28.206 22.485 5.850 7,6% 11,5% 40,4% 32,2% 8,4% 1.640 9.270 25.792 27.469 6.540 2,3% 13,1% 36,5% 38,8% 9,2% 118.845 129.416 402.964 519.001 130.200 9,1% 9,9% 30,9% 39,8% 10,0% 114 A. 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 1.960 1,8% 2.480 2,5% 0,0% 0 0,0% 240 0,3% 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 0 0,0% 4.680 0,4% gesamt 100.974 100,0% 126.012 100,0% 133.475 100,0% 116.789 100,0% 122.167 100,0% 107.498 100,0% 100.925 100,0% 103.845 100,0% 77.435 100,0% 74.504 100,0% 72.396 100,0% 70.330 100,0% 59.139 100,0% 69.880 100,0% 70.711 100,0% 1.305.106 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Produziert wurde auch in 2011 und 2012 erneut fast ausschließlich in Berlin, Hamburg und NRW. Berlin profitiert dabei stark von den politischen Talk-Shows, um den Gästen eine kurze Anfahrt zu bieten. In Hamburg wurden insbesondere die volumenstarken Formate „Markus Lanz“ und „Britt“ produziert. Künftig entfallen allerdings die Formate „Britt“ und auch „Beckmann“. In Nordrhein-Westfalen ist die Produktion von „Zwei bei Kalwass“ bereits eingestellt worden. Dies wird in Zahlen voll umfänglich erst in 2013 erkennbar sein. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 115 Tab. 3.40: Langzeitvergleich: Talk-Show nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. Ausland gesamt 9.677 9.302 34.208 41.558 6.229 100.974 9,6% 9,2% 33,9% 41,2% 6,2% 0,0% 0,0% 100,0% 12.234 7.128 35.385 59.631 11.484 150 126.012 9,7% 5,7% 28,1% 47,3% 9,1% 0,0% 0,1% 100,0% 9.105 25.247 40.239 47.969 10.317 598 133.475 6,8% 18,9% 30,1% 35,9% 7,7% 0,4% 0,0% 100,0% 10.122 22.746 36.568 29.886 14.902 2.565 116.789 8,7% 19,5% 31,3% 25,6% 12,8% 2,2% 0,0% 100,0% 9.447 17.688 29.392 34.210 16.765 14.665 122.167 7,7% 14,5% 24,1% 28,0% 13,7% 12,0% 0,0% 100,0% 17.258 17.785 28.725 24.195 15.245 4.290 107.498 16,1% 16,5% 26,7% 22,5% 14,2% 4,0% 0,0% 100,0% 17.182 17.840 20.324 18.331 17.145 10.103 100.925 17,0% 17,7% 20,1% 18,2% 17,0% 10,0% 0,0% 100,0% 15.180 20.592 17.910 28.260 6.975 14.898 30 103.845 14,6% 19,8% 17,2% 27,2% 6,7% 14,3% 0,0% 100,0% 2.760 17.330 20.940 28.155 5.120 3.130 77.435 3,6% 22,4% 27,0% 36,4% 6,6% 4,0% 0,0% 100,0% 1.350 15.362 18.126 29.253 6.379 3.940 94 74.504 1,8% 20,6% 24,3% 39,3% 8,6% 5,3% 0,1% 100,0% 0 10.262 20.796 31.043 5.430 4.864 72.395 0,0% 14,2% 28,7% 42,9% 7,5% 6,7% 0,0% 100,0% 900 15.285 20.532 23.601 6.405 2.246 1.360 70.329 1,3% 21,7% 29,2% 33,6% 9,1% 3,2% 1,9% 100,0% 1.868 14.076 20.534 14.026 5.705 2.430 500 59.139 3,2% 23,8% 34,7% 23,7% 9,6% 4,1% 0,8% 100,0% 3.195 19.493 22.090 18.230 4.350 2.522 0 69.880 4,6% 27,9% 31,6% 26,1% 6,2% 3,6% 0,0% 100,0% 0 20.516 22.682 20.243 4.320 2.950 0 70.711 0,0% 29,0% 32,1% 28,6% 6,1% 4,2% 0,0% 100,0% 100.601 241.350 354.243 407.033 130.542 69.201 2.134 1.305.104 7,7% 18,5% 27,1% 31,2% 10,0% 5,3% 0,2% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Auch wenn bei den privaten Sendern die werktäglich gesendeten speziellen Formate mit ihren großen Produktionsvolumina der Vergangenheit angehören, werden TalkShows auch künftig nachgefragt sein. Mit potentiell geringen Produktionskosten bleibt das Genre lukrativ. Das größte Produktionsvolumen hat in beiden Untersuchungsjahren die Firma filmpool in Köln mit dem Format „Zwei bei Kallwass“ erreicht (jeweils rund 8.000 Minuten). Mit nur geringem Abstand folgte in beiden Jahren die Firma Schwartzkopff TV in Hamburg mit dem Format „Britt“ (ebenfalls für SAT.1). Rang 3 belegte jeweils die Encanto Film- und Fernsehproduktion in Köln mit den Formaten „Kölner Treff“ und „west.art Talk“ (beide für den WDR). Mit dem Format „Lanz“ (ZDF) erreichten die FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 116 beiden Koproduzenten Fernsehmacher und Mhoch2 in Hamburg jeweils die Plätze 4 und 5. Mit „Hart aber fair“ (ARD) und „Plasberg persönlich“ (WDR) kam die Firma Ansager und Schnipselmann in beiden Jahren auf Rang 6. Jeweils auf Rang 7 kam die Pro Bono Fernsehproduktion, Köln, vor allem mit Formaten für ntv („Bei Brender“, „Das Duell“ und „Heiner Bremer“) sowie „2+Leif“ für den SWR. Insgesamt sind in 2011 44 und in 2012 45 Talk-Formate produziert worden. FORMA TT-Institut 3.3 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 117 Die Informations-Genres Die Oberkategorie besteht nur aus den beiden Genres Magazine und Journalistische Langformate plus der kleinen Residualkategorie Sonstiges mit Produktionen, die den beiden Genres nicht zugeordnet werden konnten. Der Anteil dieser Genres an der gesamten Auftragsproduktion sinkt. In 2011 betrug der Anteil 27,5 Prozent, in 2012 nur noch 25,8 Prozent. Der Volumenverlust der Oberkategorie in 2012 von 197.000 Minuten auf 184.000 Minuten geht zu relativ gleichen Teilen auf die Magazine und Langformate zurück. Die Relation zwischen Magazinen und Langformaten war mit leichtem Übergewicht der Magazine in den Untersuchungsjahren konstant. Die sonstigen Produktionen hatten an der Oberkategorie nur Anteile von 2 bzw. 1 Prozent. Für die Journalistischen Langformate mit Dokumentation und Reportagen sowie seltener Porträts und Features war in 2010 mit 99.000 Minuten ein Rekordwert erzielt worden. In den Untersuchungsjahren war die Nachfrage rückläufig. 2011 wurden noch 94.000 Minuten produziert. In 2011 waren es nur noch 89.000 Minuten. Bei den Magazinen war der Verlust in 2011 gegenüber dem Vorjahr mit 32.000 Minuten sehr hoch. In 2012 wurden dann noch mal 6.000 Minuten weniger beauftragt. Den größten Anteil an der Produktion der Oberkategorie haben mit einem langjährigen Durchschnitt von 27 Prozent die Betriebe in Bayern. Ihr Anteil war in den Untersuchungsjahren allerdings rückläufig. In 2012 lag er bei nur noch 24 Prozent. Erstmals produzierten die Firmen in Berlin mit gleichfalls 24 Prozent etwas mehr. Die Branche hat ihr Produktionsvolumen in etwa halten können und liegt damit deutlich über ihrem Langzeitwert von 16 Prozent. Die Branche in Nordrhein-Westfalen hat in 2012 gegen den Trend zugelegt. Mit 22 Prozent lag sie in 2012 5 Prozentpunkte über ihrem Langzeitdurchschnitt von 16,5 Prozent. In 2011 hatten die Branchen in den sonstigen Ländern noch mehr produziert als jene in Nordrhein-Westfalen. Bei gleich bleibendem Volumen fielen die sonstigen Länder in 2012 zurück. Mit 20 bzw. 22 Prozent erreichten sie aber nur Werte unterhalb des Langzeitdurchschnitts von 24,5 Prozent. Der Anteil der Betriebe in Hamburg liegt seit Jahren anhaltend unter ihrem Langzeitwert (15,2 %). In 2011 kamen sie auf 12, in 2012 auf 9 Prozent. FORMA TT-Institut 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 Tab. 3.41: Langzeitvergleich: Info gesamt nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. 45.600 37.900 54.400 41.400 66.300 3.200 18,3% 15,2% 21,9% 16,6% 26,6% 1,3% 51.071 45.136 48.087 50.938 61.935 5.225 19,5% 17,2% 18,3% 19,4% 23,6% 2,0% 54.800 39.900 51.800 51.400 56.600 1.400 21,4% 15,6% 20,2% 20,1% 22,1% 0,5% 55.671 38.935 49.502 40.216 59.682 1.893 22,6% 15,8% 20,1% 16,4% 24,3% 0,8% 63.867 43.717 45.882 41.896 69.389 2.191 23,9% 16,4% 17,2% 15,7% 26,0% 0,8% 75.427 41.491 47.779 41.102 69.787 750 27,3% 15,0% 17,3% 14,9% 25,3% 0,3% 79.121 39.311 54.982 38.793 64.600 1.290 28,5% 14,1% 19,8% 13,9% 23,2% 0,5% 74.009 28.661 36.379 35.057 57.829 45 31,9% 12,4% 15,7% 15,1% 24,9% 0,0% 72.967 31.822 33.091 37.624 74.933 145 29,1% 12,7% 13,2% 15,0% 29,9% 0,1% 92.373 46.563 35.812 39.940 81.905 355 31,1% 15,7% 12,1% 13,5% 27,6% 0,1% 91.984 35.314 38.077 40.797 80.271 1.465 31,9% 12,3% 13,2% 14,2% 27,9% 0,5% 71.565 42.541 24.854 39.653 48.059 45 31,6% 18,8% 11,0% 17,5% 21,2% 0,0% 68.403 45.326 25.994 43.506 52.548 533 28,9% 19,2% 11,0% 18,4% 22,2% 0,2% 51.362 44.553 23.767 36.706 39.567 1.065 26,1% 22,6% 12,1% 18,6% 20,1% 0,5% 43.414 43.560 17.338 40.433 39.616 70 23,5% 23,6% 9,4% 21,9% 21,5% 0,0% 946.034 566.830 533.344 578.061 856.721 16.472 27,0% 16,2% 15,2% 16,5% 24,5% 0,5% Quelle: FORMATT-Institut 118 gesamt 248.800 100,0% 262.392 100,0% 255.900 100,0% 245.899 100,0% 266.942 100,0% 276.336 100,0% 278.097 100,0% 231.980 100,0% 250.582 100,0% 296.948 100,0% 287.908 100,0% 226.717 100,0% 236.310 100,0% 197.020 100,0% 184.431 100,0% 3.497.462 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 119 Grafik 3/3 Volumenentwicklung der Informations-Genres 350.000 300.000 250.000 200.000 150.000 100.000 50.000 0 Magazin Journ. Langformat Info sonst. Info gesamt 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 202.989 50.091 9.312 262.392 196.420 52.235 7.240 255.895 168.846 69.860 7.193 245.899 180.568 77.241 9.133 266.942 196.000 73.200 7.100 276.300 192.700 75.400 10.000 278.100 162.700 64.700 4.600 232.000 177.500 66.600 6.500 250.600 201.300 91.700 3.800 296.900 201.400 79.000 7.500 287.900 125.200 94.800 6.700 226.700 130.700 99.000 6.700 236.300 98.700 94.000 4.400 197.020 92.700 89.200 2.600 184.400 FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte nach Unternehmenssitz FORMA TT-Institut 3.3.1 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 120 Magazine Magazine werden von fast allen Sendern heute weniger beauftragt als noch vor einigen Jahren. Bei den Programmankündigungen fällt diese Tendenz nicht ins Auge, da die Sender immer schon eine Vielzahl von Magazinen selbst hergestellt haben, sich für die meisten Formate allerdings oft zahlreich Beiträge zuliefern lassen. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009* 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Bayern 40.191 19,3% 39.172 19,3% 43.791 22,3% 39.174 23,2% 43.853 24,3% 56.208 28,7% 55.208 28,6% 53.932 33,1% 53.118 29,9% 74.203 36,9% 78.931 39,2% 51.673 41,3% 48.460 37,1% 36.537 37,0% 31.032 33,5% 705.292 30,3% Tab. 3.42: Magazine nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Berlin Hamburg NRW sonstige 29.957 40.140 36.146 59.696 14,4% 19,3% 17,4% 28,7% 37.444 32.625 36.692 52.326 18,4% 16,1% 18,1% 25,8% 33.066 37.089 35.655 45.839 16,8% 18,9% 18,2% 23,3% 26.712 32.009 26.948 43.497 15,8% 19,0% 16,0% 25,8% 29.101 29.386 25.324 51.572 16,1% 16,3% 14,0% 28,6% 30.251 31.990 24.490 52.960 15,4% 16,3% 12,5% 27,0% 26.454 38.697 24.398 47.840 13,7% 20,1% 12,7% 24,8% 19.285 22.379 23.664 43.469 11,9% 13,8% 14,5% 26,7% 20.597 20.870 24.121 58.808 11,6% 11,8% 13,6% 33,1% 27.112 16.824 23.702 59.502 13,5% 8,4% 11,8% 29,6% 14.871 17.825 24.055 64.516 7,4% 8,9% 11,9% 32,0% 18.848 4.156 23.290 27.262 15,1% 3,3% 18,6% 21,8% 17.831 5.290 28.200 30.897 13,6% 4,0% 21,6% 23,6% 17.496 4.240 19.822 19.522 17,7% 4,3% 20,1% 19,8% 16.757 2.930 21.954 20.025 18,1% 3,2% 23,7% 21,6% 335.825 296.310 362.315 618.035 14,4% 12,7% 15,6% 26,6% k. A. 1.800 0,9% 4.730 2,3% 980 0,5% 506 0,3% 1.332 0,7% 90 0,0% 125 0,1% 0,0% 0,0% 0,0% 1.200 0,6% 0 0,0% 0 0,0% 1.035 1,0% 0 0,0% 9.998 0,4% gesamt 207.930 100,0% 202.989 100,0% 196.420 100,0% 168.846 100,0% 180.568 100,0% 195.989 100,0% 192.722 100,0% 162.729 100,0% 177.514 100,0% 201.343 100,0% 201.398 100,0% 125.229 100,0% 130.678 100,0% 98.652 100,0% 92.698 100,0% 2.327.775 100,0% Quelle: FORMATT-Institut *Ab 2009 Umfangreduktionen w egen Neudefinition. Zum anderen werden in der vorliegenden Untersuchung seit 2009 die tagesaktuellen Magazine nicht mehr berücksichtigt, insbesondere weil einige Sender gerade bei diesem Genre Zuordnungen vorgenommen haben, die eine Vergleichbarkeit nicht TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 121 mehr zuließ.8 Der Umfang der Magazine war dadurch gegenüber ihrem Höchststand um 75.000 Minuten auf gut 125.000 Minuten gesunken. In 2011 wurde dann erstmals die 100.000 Minuten-Grenze unterschritten und in 2012 wurden mit 93.000 Minuten noch einmal 6.000 Minuten weniger produziert als im Vorjahr. Von der Umfangreduktion war allein die Branche in Berlin kaum betroffen. Bei annähernd gleich bleibendem Produktions-Output steigerte sie ihren Marktanteil um knapp 5 Punkte auf 8 Prozent. Auf 22 Prozent kamen zuletzt die Branchen i n den sonstigen Ländern. Sie lagen damit deutlich unter dem Wert der Langzeitbetrachtung in Höhe von knapp 27 Prozent. Auch die nordrhein-westfälischen Produzenten haben deutlich weniger produziert als in den letzten Jahren zuvor, konnten ihren Marktanteil mit gut 20 Prozent (2011: 20,1 %; 2012: 23,7 %) halten bzw. ausbauen und liegen damit klar über ihrem Langzeitwert von 15,6 Prozent. Die absolut höchsten Produktionsverluste mussten die bayerischen Produzenten tragen. Sie blieben aber Marktführer für dieses Genre und produzierten in 2012 noch 31.000 Minuten. Damit kamen sie auf einen immer noch stattlichen Marktanteil von 34 Prozent. Der Wert liegt 3 Prozentpunkte über dem langjährigen Marktanteil. Die Branche in Hamburg hat schon seit einigen Jahren kaum noch eine Bedeutung bei der Magazinproduktion. In 2012 erreichte sie noch 3 Prozent der Gesamtproduktion. Der größte Teil des Produktionsrückgangs im Vergleich zu 2010 geht auf die Programme PRO7, die Dritten und arte zurück. In 2012 haben dann auch RTL, K1 und die sonstigen Sender ihre Aufträge jeweils um rund 3.000 Minuten reduziert. Das jeweils größte Kontingent wurde trotz der Reduktion mit 22.000 Minuten von den Dri tten Programmen beauftragt. Mit 17.000 Minuten in 2011 bzw. 14.000 Minuten in 2012 folgte K1. Die sonstigen Sender orderten ein Volumen von knapp 16.000 bzw. knapp 13.000 Minuten. RTL und SAT.1 hatten in 2012 mit 9.000 Minuten annähernd den gleichen Bedarf. In 2011 hatte es noch Unterschiede gegeben (RTL: 12.000, SAT.1: 10.000). Äußerst gering waren erneut die Nachfragen für das ARD- und das ZDF-Programm. Für beide Programme realisieren die je eigenen Redaktionen insbesondere Politik-, Wirtschafts- und Kulturmagazine selbst. 8 Vgl. zur Methoden-Korrektur die ausführliche Darstellung in der Voruntersuchung, FORMATTInstitut: Film- und Fernsehproduktion in Nordrhein-Westfalen im Vergleich zu den anderen Bundesländern 2009 und 2010, hier S. 21 ff. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 122 Tab. 3.43: Magazin nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg ARD NRW sonstige 30 330 60 RTL 625 1.960 9.315 PRO 7 K1 285 4.090 1.840 2.678 2.253 200 4.590 VOX 2.340 185 605 11.900 4.008 10.223 5.131 990 17.105 4.590 1.122 840 3.898 Dritte 1.905 2.936 sonst. Sender 7.784 3.664 36.537 17.496 gesamt 1.240 16.115 RTL II arte/3sat/Kika gesamt 1.240 ZDF SAT.1 k. A. 975 3.462 893 509 7.115 2.210 14.728 21.779 975 2.942 92 45 15.502 4.240 19.822 19.522 1.035 98.652 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.44: Magazin nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern ARD 160 ZDF 315 RTL SAT.1 PRO 7 K1 Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt 450 1.280 1.890 1.020 30 408 1.773 575 1.880 6.440 8.895 250 2.590 2.295 2.207 1.920 4.269 9.029 4.502 13.595 13.595 RTL II 4.230 91 4.321 VOX 2.340 3.949 6.289 arte/3sat/Kika 840 4.199 Dritte 2.895 sonst. Sender gesamt 570 1.205 1.504 8.318 2.640 2.224 13.916 21.675 4.112 3.526 4.437 336 12.411 31.032 16.757 21.954 20.025 2.930 0 92.698 Quelle: FORMATT-Institut Ein Ausweis der Magazine nach Produktionsländern ist wenig ergiebig. Zwar lassen sich Redaktion und Studioproduktion inklusive der Moderation verorten. Die Dreharbeiten für die Beiträge der Magazine sind aber nicht ortsgebunden und gerade sie bilden den Kern der jeweiligen Produktionen. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut 3.3.2 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 123 Journalistische Langformate Journalistische Langformate sind in den Untersuchungsjahren zwar leicht weniger nachgefragt worden als noch in 2010, doch lag das Produktionsniveau mit 89.000 Minuten in 2012 und 94.000 Minuten in 2011 deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Das Genre mit Dokumentationen, Reportagen, Features, Porträts und Dokumentarfilmen (ab mindestens 61 Minuten Länge) ist die Königsdisziplin des Fernsehjournalismus. In den beiden Untersuchungsjahren sind jeweils rund 1.100 Produkti onen beauftragt worden, davon nur wenige mit mehreren Teilen. Die langen Dokumentarfilme sind mit etwa 10 Prozent an der Fallzahl beteiligt. Anders als in früheren Jahren überwiegt inzwischen die kurze Form mit 30 Minuten. Maßgeblich für das Genre sind weiterhin die öffentlich-rechtlichen Anstalten, die in beiden Jahren jeweils rund 80 Prozent des Volumens beauftragt haben. Dies gilt vor allem für die Dritten Programme, die mit jeweils über 40 Prozent am Auftragsvolumen beteiligt waren. Deren hohe Nachfrage geht insbesondere zurück auf regelmäßige Sendeplätze wie etwa „typisch“ und die „Nordreportage“ beim NDR, „hier und heute unterwegs“ beim WDR, das „Schlaglicht“ beim SWR oder „on3-Südwild“ beim BR. Der BR und der NDR waren beispielsweise in 2011 mit arte die größten Nachfrager. arte ist für die journalistisch arbeitenden Produktionsbetriebe von besonderer Relevanz, weil die Nachfrage für das Programm mit einem Anteil am Genrevolumen zwischen 15 und 20 Prozent zum einen erheblich ist und zum anderen die Aufträge im gesamten Bundesgebiet verteilt vergeben werden. Das Programm 3sat hat trotz seines Informationsschwerpunktes ein deutlich geringes Gewicht. Das Programm wird in großen Teilen mit Wiederholungen bestückt. Für Phoenix gilt dies – außerhalb der Live-Berichterstattung – von vereinzelten Produktionen abgesehen praktisch vollständig. Das ZDF weist für 2011 und 2012 mit je rund 9.000 Minuten einen gleich bleibenden Bedarf aus. Für die ARD war die Nachfrage mit gut 7.000 Minuten in 2011 und nur gut 5.000 Minuten in 2012 unstet und zuletzt erheblich geringer. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 124 Tab. 3.45: Langformate nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 381 1.025 3.140 1.388 1.222 ZDF 1.284 1.828 1.797 1.593 2.309 RTL 1.178 205 112 641 1.586 3.722 SAT.1 1.179 225 1.005 810 483 3.702 PRO 7 280 161 50 16 507 K1 790 675 300 30 1.795 RTL2 630 365 360 1.149 90 2.594 VOX 1.122 1.085 1.050 90 3.347 Phoenix/arte/ 3sat/Kika 1.644 5.496 3.078 3.943 4.141 18.302 Dritte 4.300 14.173 7.851 3.670 9.253 39.247 sonst. Sender 1.115 1.079 315 360 47 2.916 302 285 289 365 598 1.839 14.205 25.517 19.382 14.969 19.865 ohne Sender gesamt 7.156 30 30 8.841 93.968 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.46: Langformate nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt ARD 996 1.033 1.321 745 1.090 ZDF 1.052 1.233 1.912 2.972 1.941 9.110 RTL 1.110 25 143 929 1.369 3.576 SAT.1 925 210 730 45 180 2.090 PRO 7 60 440 K1 5.210 500 685 250 935 RTL2 90 339 165 585 VOX 501 180 2.103 1.376 arte/ 3sat/Kika 1.951 7.650 2.443 4.389 4.311 Dritte 3.800 13.954 5.057 5.031 9.970 sonst. Sender 240 470 140 1.010 ohne Sender 307 359 349 243 370 11.717 25.893 14.363 17.575 19.546 gesamt 25 315 1.494 4.160 20.744 45 37.857 1.860 1.628 70 89.164 Quelle: FORMATT-Institut Von den privaten Sendern haben für die journalistisch arbeitenden Produktionsbetriebe nur VOX, RTL, SAT.1 und RTL2 Gewicht. Kabel1 präferiert Doku-Soaps, PRO7 vergibt nur ein kleines Kontingent und die sonstigen Sender kamen in 2011 mal gerade auf 3.000, in 2012 auf 2.000 Minuten. VOX hat in 2012 mit gut 4.000 Mi- TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 125 nuten das größte Teilkontingent beauftragt. Für RTL sind in beiden Jahren gut 3.500 Minuten produziert worden. Eine ähnliche Größenordnung erreichte in 2011 auch SAT.1, reduzierte in 2012 aber auf gut 2.000 Minuten. Bei RTL2 hatte das Genre in 2012 einen Umfang von 1.500 Minuten. In 2011 waren es noch 1.000 Minuten mehr. In der Kategorie „ohne Sender“ sind Produktionen zusammengefasst, die ohne konkreten Auftrag von einzelnen Produktionsbetrieben zunächst auf eigenes Risiko hergestellt worden sind. Der Jahresumfang ist mit unter 2.000 Minuten gering. Hinzugekommen sind in den letzten Jahren Aufträge von ausländischen Sendern, die es noch vor wenigen Jahren kaum gab. Nachfrager sind insbesondere österreichische Privatsender. Zumal bei servus.tv mag dabei auch eine Rolle spielen, dass der Sender bemüht ist, auch das deutsche Publikum zu erreichen und dafür Produkti onen aus Deutschland als geeignet einschätzt. Die Produktionsbranchen in den sonstigen Ländern sind bei den Journalistischen Langformaten mit einem Produktionsanteil von 21 Prozent im langjährigen Mittel gut vertreten. Diesen Anteil erreichten sie auch in den beiden Untersuchungsjahren. Der Anteil spiegelt insbesondere die große Rolle der Dritten Programme als Auftraggeber wider. Jeweils die Hälfte des Gesamtvolumens wurde in 2011 und 2012 für diese Programme produziert. Hinzu kommt als zweitwichtigster Auftraggeber arte. Ein erheblicher Teil des arte-Programms wird von den ARD-Anstalten beauftragt. Auch für die beiden Hauptprogramme, ARD und ZDF, produzieren die Branchen der sonstigen Länder auf dem Niveau ihres Marktanteils. Abgesehen von RTL haben die privaten Sender für diese Branchen nur eine marginale Bedeutung. Getoppt wird der Anteil der sonstigen Länder nur von der Branche in Berlin. Diese hält bereits seit 2008 einen Marktanteil von über 20 Prozent an den Langformaten und steigerte diesen in 2012 auf den Rekordwert von 29 Prozent. Die Branche profitiert dabei eindeutig vom Regierungssitz. Rund 80 Prozent der Aufträge stammen von den Dritten Programmen und von arte. Zuletzt wieder positiv hat sich die Branche in NRW entwickelt. Der Marktanteil wurde von 13 Prozent in 2010 über 16 auf knapp 20 Prozent gesteigert. Die Dritten und arte sind auch für die NRW-Produzenten die wichtigsten Auftraggeber. Insbesondere in TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 126 2011 verteilte sich das Auftragsvolumen aber gleichmäßiger als bei anderen Branchen auf mehrere Sender. In 2012 ist die Bedeutung des ZDF mit einem nahezu verdoppelten Auftragsvolumen gestiegen. Tab. 3.47: Langzeitvergleich: Langformate nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. 1998 5.384 7.969 14.228 5.215 6.655 13,2% 19,5% 34,8% 12,8% 16,3% 1999 11.839 7.662 12.284 8.903 8.908 23,6% 15,3% 24,5% 17,8% 17,8% 2000 10.932 6.679 12.380 11.683 10.120 20,9% 12,8% 23,7% 22,4% 19,4% 2001 16.091 10.131 15.438 11.498 15.330 23,0% 14,5% 22,1% 16,5% 21,9% 2002 18.984 12.646 14.439 13.017 17.266 24,6% 16,4% 18,7% 16,9% 22,4% 2003 17.719 9.777 13.554 15.182 16.337 24,2% 13,4% 18,5% 20,7% 22,3% 2004 20.485 11.237 14.185 12.720 15.625 27,2% 14,9% 18,8% 16,9% 20,7% 2005 18.254 8.221 14.000 10.923 13.247 28,2% 12,7% 21,6% 16,9% 20,5% 2006 19.369 10.835 12.131 10.073 14.025 29,1% 16,3% 18,2% 15,1% 21,1% 2007 16.288 18.628 18.928 15.618 21.912 17,8% 20,3% 20,6% 17,0% 23,9% 2008 11.313 17.278 20.252 15.243 14.632 14,3% 21,9% 25,6% 19,3% 18,5% 2009 18.897 22.033 19.700 14.698 19.409 19,9% 23,2% 20,8% 15,5% 20,5% 2010 17.403 27.082 20.704 12.926 20.326 17,6% 27,4% 20,9% 13,1% 20,5% 2011 14.205 25.517 19.382 14.969 19.865 15,1% 27,2% 20,6% 15,9% 21,1% 2012 11.717 25.893 14.363 17.575 19.546 13,1% 29,0% 16,1% 19,7% 21,9% 99 - 12 223.496 213.619 221.740 185.028 226.548 gesamt 20,8% 19,8% 20,6% 17,2% 21,0% Quelle: FORMATT-Institut A. 1.384 3,4% 495 1,0% 441 0,8% 1.372 2,0% 859 1,1% 660 0,9% 1.165 1,5% 45 0,1% 145 0,2% 355 0,4% 265 0,3% 45 0,0% 533 0,5% 30 0,0% 70 0,1% 6.480 0,6% gesamt 40.835 100,0% 50.091 100,0% 52.235 100,0% 69.860 100,0% 77.211 100,0% 73.229 100,0% 75.417 100,0% 64.690 100,0% 66.578 100,0% 91.729 100,0% 78.983 100,0% 94.782 100,0% 98.974 100,0% 93.968 100,0% 89.164 100,0% 1.076.911 100,0% Die Branche in Hamburg hat an dem Genre im langjährigen Mittel mit über 20 Prozent einen ansonsten von ihr kaum erreichten Marktanteil. Dieser Anteil wurde im Jahr 2011 gehalten, ging in 2012 aber um 4,5 Prozentpunkte auf 16 Prozent zurück. Die Hamburger Betriebe blieben damit aber erneut erfolgreicher als die bayerischen. Die bayerischen Produzenten haben seit 2007 massiv Marktanteile verloren. 2012 lagen sie mit 13 Prozent weit hinter ihrem langjährigen Mittelwert von knapp 21 Prozent zurück. Das Gesamtvolumen lag in 2012 unter 12.000 Minuten. Allein die Dritten TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 127 Programme beauftragten noch ein größeres Kontingent (3.800 Minuten) in Bayern. Mehr als drei Viertel davon stammten vom BR. Die Rangliste der größten Produzenten des Genres wird an der Spitze verzerrt durch einen Großauftrag des BR an die AVE Gesellschaft für Fernsehproduktion mbH in Berlin. Für das Format „on3-Südwild“ hat die AVE in den Untersuchungsjahren jeweils über 10.000 Minuten produziert. Die AVE kam damit insgesamt in 2011 auf gut 12.000 und in 2012 auf gut 11.000 Minuten. Wie außergewöhnlich ein solches Produktionsvolumen in diesem Genre ist, zeigt sich auch daran, dass die nächstgrößten Produzenten maximal 3.000 Minuten produziert haben. Spiegel TV kam in 2012 auf 3.000 Minuten, das Medienkontor in Berlin auf 2.400. Knapp 2.000 Minuten produzierten DocLights in Hamburg und AZ Media in Hannover, rund 1.700 Minuten megaherz und Focus TV in München sowie TV Plus in Hannover. Mit einigem Abstand folgen dann Shine Germany (1.300) in Köln, Story House in Berlin und nonfictionplanet in Hamburg (beide 1.200) sowie Gebrüder Beetz in Köln (1.100). In 2011 hatten die meisten dieser Firmen bereits zu den größten Genre-Produzenten gezählt. Daneben hatte sich in 2011 auch die Münchner Firma Süddeutsche TV vorn platziert. Der Jahres-Output, den diese relativ großen Firmen produzieren, ist für das Genre allerdings völlig untypisch. In keinem Genre sind so viele Firmen engagiert wie bei den Journalistischen Langformaten: In 2011 waren es 578 Firmen, in 2012 563. Die durchschnittliche Jahresproduktion pro Firma lag in 2011 bei 163 Minuten und in 2012 bei geringerer Nachfrage und trotz gesunkener Firmenzahl nur noch bei 153 Minuten. In diesen Durchschnittswerten gehen auch die Outputs der oben erwähnten großen Firmen ein. Entsprechend gibt es eine Vielzahl von Firmen, die deutlich weniger als den statistischen Durchschnittswert produzierte. Der Befund über eine extrem klein strukturierte Teilbranche für dieses Genre ist nicht neu, gilt vielmehr für die gesamte Untersuchungszeit. Viele kleine Firmen halten sich mit kleinen Aufträgen für Beiträge zu MagazinFormaten „über Wasser“. Einige produzieren auch audiovisuelles Lehrmaterial für den Einsatz außerhalb der Medienbranche. Zugenommen haben offensichtlich auch Aufträge für Imagefilme, mutmaßlich für den Einsatz im Internet. Diese Aussagen zu Aktivitäten außerhalb der TV- und Kinoverwertung basieren nur in Ausnahmen auf TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 128 der Firmenbefragung. Manche Firmen haben aber auch solche Produktionen angegeben. Vielfach wurden die Informationen bei Rückfragen an die Firmen gewonnen, zum Teil auch der Sekundärliteratur entnommen. Differenziert man die kleinen Firmen des Genres nach dem Firmensitz, ergeben sich zum Teil krasse Unterschiede beim durchschnittlichen Jahres-Output pro Firma. Die höchsten Werte erzielen die Produktionsbetriebe in Hamburg und Berlin mit Jahresleistungen von jeweils rund 200 Minuten in 2012. In 2011 erreichen die Firmen in Hamburg mit 277 Minuten einen ungewöhnlichen Spitzenwert. Der Durchschnittswert liegt in 2012 bei 158 Minuten und in 2011 bei 163 Minuten. Weniger als diesen Durchschnitt erreichten die Firmen in Nordrhein-Westfalen (2012: 146; 2011: 124), in Bayern (2012: 127; 2011: 141) und in den sonstigen Ländern (2012: 127; 2011: 128). Das Gefälle zwischen den Firmen in den sonstigen Ländern und den Spitzenreitern in Hamburg war in 2011 mit 149 Minuten besonders krass. Tab. 3.48: Jahres-Output mit Langformaten nach Bundesländern Land Bayern Berlin 2012 Anz. Aktive ProdukFirmen tionsvolumen 92 11.717 ø Volumen pro Firma 127 2011 Anz. Aktive ProdukFirmen tionsvolumen 101 14.205 ø Volumen pro Firma 141 125 25.893 207 129 25.517 198 71 14.363 202 70 19.382 277 NRW 120 17.575 146 121 14.969 124 sonst. Länder 154 19.546 127 156 20.000 128 1 70 70 1 30 - 563 89.164 158 578 94.103 163 Hamburg k. A. gesamt Mit über 150 Firmen weisen die sonstigen Länder die größte Zahl von Produktionsfirmen des Genres auf. Es folgen die Branchen in Berlin und in NRW mit jeweils rund 120 Firmen. In Bayern waren in 2012 92 Firmen und in 2011 101 aktiv. Die kleinste Branche weist Hamburg mit 70 Firmen auf. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut 3.4 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 129 Sonstige Produktionen Die Residualkategorie sonstige Produktionen liegt mit einem Umfang von 58.000 bzw. 54.000 Minuten auf dem Niveau der Vorjahre. Der größte Teil des Volumens geht auf das Konto von Koch-Sendungen. Herausragend sind dabei die mehrmals wöchentlich gesendeten Formate im ZDF und bei VOX. Die beiden Sender beauftragten in beiden Jahren jeweils rund drei Viertel des Genre-Volumens: das ZDF zwei, VOX ein Viertel. Die übrigen Sender sind entsprechend nur gering beteiligt. 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 3.49: Langzeitvergleich: Sonstiges nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. 4.004 5.577 5.149 3.208 5.142 16,9% 23,5% 21,7% 13,5% 21,7% 6.600 5.900 800 4.800 5.700 27,5% 24,6% 3,3% 20,0% 23,8% 9.703 6.204 840 11.216 6.099 28,2% 18,0% 2,4% 32,6% 17,7% 10.200 5.700 600 8.200 4.600 34,7% 19,4% 2,0% 27,9% 15,6% 6.593 5.638 404 21.484 4.715 16,0% 13,7% 1,0% 52,2% 11,5% 5.204 5.498 6.614 12.715 5.738 14,5% 15,3% 18,4% 35,5% 16,0% 3.569 7.361 7.853 15.470 3.930 9,3% 19,3% 20,6% 40,5% 10,3% 2.148 5.065 1.284 20.010 9.262 5,7% 13,4% 3,4% 53,0% 24,5% 2.832 20.207 4.538 6.318 8.495 6,7% 47,7% 10,7% 14,9% 20,0% 2.615 2.045 4.670 26.991 7.570 6,0% 4,7% 10,6% 61,5% 17,2% 3.865 2.486 15.865 27.236 7.449 6,8% 4,4% 27,9% 47,9% 13,1% 4.045 930 21.251 26.903 5.827 6,9% 1,6% 36,0% 45,6% 9,9% 3.330 546 23.259 17.030 7.818 6,4% 1,1% 44,7% 32,8% 15,0% 3.149 586 28.029 16.376 10.286 5,4% 1,0% 48,0% 28,0% 17,6% 3.426 90 25.295 19.416 6.085 6,3% 0,2% 46,6% 35,7% 11,2% 67.279 68.256 141.302 234.165 93.574 11,1% 11,2% 23,3% 38,5% 15,4% Quelle: FORMATT-Institut TV-Prod. 11/12 A. 656 2,8% 200 0,8% 380 1,1% 100 0,3% 2.340 5,7% 90 0,3% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 3.110 0,5% gesamt 23.736 100,0% 24.000 100,0% 34.442 100,0% 29.400 100,0% 41.174 100,0% 35.859 100,0% 38.183 100,0% 37.769 100,0% 42.390 100,0% 43.891 100,0% 56.901 100,0% 58.956 100,0% 51.983 100,0% 58.426 100,0% 54.312 100,0% 607.686 100,0% FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 130 Tab. 3.50: Sonstiges nach Sendern und Sitz 2011 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin ARD ZDF Hamburg 990 1.305 NRW sonstige k. A. gesamt 1.560 2.550 24.844 26.149 RTL 270 270 SAT.1 350 350 K1 464 875 VOX 900 arte/3sat/Kika 14.052 540 Dritte 480 sonst. Sender 900 46 3.149 586 gesamt 1.339 420 14.952 2.056 2.596 8.230 9.130 144 28.029 16.376 1.090 10.286 0 58.426 Quelle: FORMATT-Institut Tab. 3.51: Sonstiges nach Sendern und Sitz 2012 Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin ARD ZDF 1.230 45 Hamburg Dritte sonstige 1.842 24.383 225 25.883 16.576 16.576 630 sonst. Sender 1.880 45 gesamt 3.426 90 gesamt 1.560 90 226 k. A. 282 VOX arte/3sat/Kika NRW 25.295 2.960 3.050 1.040 3.120 5.016 15 5 1.945 19.416 6.085 0 54.312 Quelle: FORMATT-Institut Die Dominanz der wenigen Großformate der Kategorie spiegelt sich auch in der Aufteilung nach dem Sitzland der Produzenten wider: Die herausragende Position des Standorts Hamburg basiert im Wesentlichen auf den beiden Formaten „Die Küchenschlacht“ und „Topfgeldjäger“ der Firma Fernsehmacher für das ZDF. Der hohe Anteil von NRW wird bestimmt durch das Format „Das perfekte Dinner“ und weiterer daraus abgeleiteter Formate der ITV Studios in Köln für VOX. Auch der Anteil der bayerischen Produzenten basiert zu einem erheblichen Teil auf einem Koch-Format („Die Kochprofis“ für RTL2). Bei den sonstigen Ländern spielen Kindersendungen der Bastei Media in Thüringen für den Kinderkanal eine erhebliche Rolle. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut 4. Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 131 Fernsehsender mit Relevanz für die deutsche Auftragsproduktion Das größte Volumen hatten in 2011 genau wie in den Vorjahren die Dritten Programme mit 113.000 Minuten vergeben. In 2012 landete das ZDF mit einer über die letzten Jahre kontinuierlich steigenden Nachfrage und 109.000 Minuten auf Rang 1. Im Jahr zuvor hatte das ZDF mit 104.000 Minuten – genau wie 2010 – noch auf Rang 2 gelegen. In der Nachfrage des ZDF sind auch die relativ kleinen Produktionskontingente für die Spartensender ZDFneo, ZDFkultur und ZDFinfo enthalten. 9 Dies gilt entsprechend auch für die kleinen ARD-Programme EinsPlus, Einsfestival und tagesschau24. Auch für diese Programme wurde nur relativ wenig produziert. Die ARD lag mit einer gegenüber dem Vorjahr auf 95.000 Minuten gestiegenen Nachfrage 2011 genau wie 2010 auf Rang 3. In 2012 kam die ARD mit nur noch 91.000 Minuten auf Rang 4. Auf Rang 3 vorgeschoben hat sich VOX. Der Sender hatte in den Jahren zuvor eine relativ konstante Nachfrage von 70.000 Minuten pro Jahr. In 2012 ist dieses Volumen auf über 100.000 Minuten gesteigert worden. In dieser Steigerung wird auch der Markterfolg des Senders erkennbar. Das kleine Schwesterprogramm VOX lag damit in 2012 auch deutlich vor dem großen Bruder RTL. Mit einem relativ konstanten Bedarf von 80.000 Minuten pro Jahr lag RTL von 2009 bis 2011 auf Rang 4 und in 2012 auf Rang 5. Bei der ProSiebenSat.1-Gruppe machte sich vor allem in 2012 der Sparkurs der neuen Geschäftsführung bemerkbar. Die Nachfrage von SAT.1 war in 2011 mit 82.000 Minuten noch deutlich größer als im Vorjahr gewesen, rutschte dann aber in 2012 auf unter 60.000 Minuten. Bei PRO7 ist der Spareffekt bereits in 2011 erkennbar. Der Sender halbierte seine Nachfrage auf 23.000 Minuten und fiel damit auf Rang 11 zurück. In 2012 waren es noch 20.000 Minuten. Auch Kabel 1 hat sein Auftragsvolumen bereits in 2011 reduziert und kam mit gut 30.000 Minuten (2010: 36.000) auf Rang 9. Den Rang behielt der Sender trotz erneut reduzierter Aufträge auf noch 26.000 Minuten in 2012. Umgekehrt hat RTL2 in 2011 von 47.000 auf 52.000 Minuten zugelegt. Der Sender hielt damit Rang 7. Das gilt bei fast identischer Nachfrage auch für 2012. Unstet verlief die Entwicklung bei der Sendergruppe arte/3sat/Kinderkanal und Phoenix (mit 9 Derzeit planen die Bundesländer eine Neuordnung der früher als Digitalprogramme bezeichneten kleinen Sender. Nach derzeitigem Stand sollen nur ZDFneo und ZDFinfo sowie tagesschau24 und Eins Plus, ggf. als neues Jugendangebot, weitergeführt werden. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 132 wenigen Produktionen). In 2011 sank die Nachfrage um 9.000 Minuten auf 36.000, stieg in 2012 dann auf 47.000 Minuten. Die Sendergruppe kam in beiden Jahren auf Rang 8. Die sonstigen Sender hatten in 2011 mit 30.000 Minuten gemessen an den Vorjahren eine hohe Nachfrage. Diese Nachfrage sank in 2012 wieder auf das Ausgangsniveau von 24.000 Minuten. Fasst man die Nachfrage entsprechend dem dualen System nach öffentlichrechtlichen bzw. privaten Auftraggebern zusammen, ergibt sich für die letzten Jahre trotz der Veränderungen bei einzelnen Sendern ein konstantes Bild. Die privaten Sender hatten von 2010 bis 2012 jeweils einen Anteil an der Auftragsproduktion von rund 51 Prozent. Die beiden Sparten des dualen Systems sind beim Auftragsvolumen also fast gleich groß. Prioritäten einzelner Sender für einzelne Branchen Schon in früheren Untersuchungen war darauf hingewiesen worden, dass der Sender K1 wie kein anderer seine Auftragsvergabe auf eine einzelne Branche konzentriert. In den Untersuchungsjahren gilt dies erneut. K1 hat in 2011 83 Prozent seines Auftragsvolumens von bayerischen Firmen liefern lassen. In 2012 waren es sogar 93 Prozent. Auch beim Sender VOX ist eine deutliche Priorität zugunsten einer Branche gegeben. VOX hat in 2011 immerhin 79 Prozent seines Auftragsvolumens an NRW-Firmen vergeben. In 2012 waren es gut 70 Prozent. Ähnlich wie VOX präferiert auch RTL die Branche in Standortnähe. Die NRW-Produzenten akquirierten 64 Prozent des Volumens in 2011 und 62 Prozent in 2012. Bei RTL2 war die Situation anders. Trotz des Standortes in Bayern hat auch RTL2 den größeren Teil seines B edarfs in Nordrhein-Westfalen gedeckt. Die Branche kam auf Anteile von 57 Prozent in 2011 und 55 Prozent in 2012. Ansonsten hat nur noch der Sender PRO7 und auch nur im Jahr 2012 mehr als die Hälfte (51 %) seiner Nachfrage von der Branche eines Landes herstellen lassen. Profitiert hat auch dabei Nordrhein-Westfalen. In 2011 waren es noch 43 Prozent gewesen. Auf diesem Niveau liegt auch schon seit Jahren der Anteil, den Firmen in Hamburg beim ZDF akquirieren. In 2011 waren es 41 und in 2012 43 Prozent. Ungewöhnlich aber nachvollziehbar ist der hohe Anteil, den die Branchen der sonstigen Länder bei den Dritten Programmen erzielen. Die Landesrundfunkanstalten sind TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 133 natürlich angewiesen, soweit möglich Aufträge in ihrem jeweiligen Berichtsgebiet zu platzieren. Die Dritten haben in beiden Jahren 37 bzw. 36 Prozent ihres Auftragsvolumens an diese Branchen vergeben. Immerhin über 30 Prozent hat auch die Sendergruppe um arte von diesen Branchen in 2012 realisieren lassen. In 2011 waren es 28 Prozent. Einen auffällig geringen Stellenwert hat der Marktführer Nordrhein-Westfalen bei allen öffentlich-rechtlichen Programmen. Von den Dritten wurden in 2012 immerhin 23 Prozent des Volumens nach NRW vergeben. In 2011 waren es nur 19 Prozent. Bei der Gruppe um arte kamen die NRW-Produzenten in 2011 auf 18 Prozent, in 2012 auf nur 15 Prozent. Auch bei der ARD sind NRW-Produzenten mit 18 Prozent in 2011 und 21 in 2012 nur schwach vertreten. Noch stärker gilt das – inzwischen seit vielen Jahren – für das ZDF. NRW-Firmen haben in 2011 14 Prozent und in 2012 18 Prozent des ZDF-Volumens realisiert. Das ZDF präferiert schon lange Firmen in Hamburg – und zwar als einziger Sender. Produzentenberichte einzelner Anstalten Die langjährigen Forderungen an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mehr Transparenz gegenüber dem Bürger und Beitragszahler herzustellen, wird inzwischen von einzelnen Anstalten für den Bereich der Auftragsproduktion entsprochen. So genannte Produzentenberichte mit Angaben zum Auftragsvolumen und zu den Auftragnehmern informieren nun auch eine interessierte Öffentlichkeit. Zuvor waren solche Dokumentationen allenfalls den Gremien vorgelegt worden. Ihnen wird auch heute noch ein tieferer Einblick als der Öffentlichkeit gewährt. Der NDR beispielsweise veröffentlicht erstmals für die Jahre 2011 und 2012 eine Zusammenfassung des Berichts, den er zweijährlich dem Verwaltungsrat vorlegt. Auch der mdr hat für das Jahr 2012 einen solchen Bericht veröffentlicht. Der WDR bereits für das Jahr 2011. 10 Die rechtlichen Grundlagen für diese Veröffentlichungen sind unterschiedlich. Der WDR ist seit der Novellierung des WDR-Gesetzes (§ 5a) in diesem Bereich zur Transparenz verpflichtet. Im Jahr 2013 haben die ARD-Anstalten mit der Produzentenallianz, dem wohl größten Verband von Produktionsunternehmen, Leitlinien verabschiedet, die gleichfalls einen Produzentenbericht vorsehen. 10 Der WDR legt den Bericht inzwischen dem Rundfunkrat vor. In früheren Jahren war er nur dem viel kleineren Verwaltungsrat zugänglich. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 134 Gegenstand dieser Berichte sind zunächst die Etatmittel, die die Anstalten für Auftrags- und Koproduktionen aufgewendet haben. Differenziert wird zudem nach regionalen und nach gesellschaftsrechtlichen Aspekten. Gerade bei den ARD-Anstalten kommt den regionalen Aspekten Bedeutung zu, um aufzuzeigen, welcher Etatanteil an Produzenten im Berichtsgebiet der jeweiligen Anstalt vergeben wird. Unter dem gesellschaftsrechtlichen Aspekt wird insbesondere nach Kapitalverflechtungen zu mit den Sendern verbundenen Produzenten und jene ohne Senderbeteiligung, den unabhängigen Produzenten, differenziert. Neben dem Auftragswert werden teilweise auch Angaben zu den Produktionsvolumina in Minuten gemacht. Die Produktionsberichte vollziehen damit in mehrerer Hinsicht Themen nach, die mit dieser Langzeitstudie über die Produktionsbranche seit Jahren bearbeitet werden. Erfreulich ist, dass auch relevante Definitionen, beispielsweise für jene zu den abhängigen Produzenten, mit jenen dieser Studie entsprechen. Damit werden Vergleiche ermöglicht. Dies gilt allerdings – zumindest noch nicht – für Angaben zu den einzelnen Auftragnehmern. Der WDR benennt immerhin seine Vertragspartner 11 ohne allerdings Größenordnungen zu Geschäftsbeziehungen anzugeben. Den Gremien gegenüber werden auch die Umsätze mit den Einzelunternehmen offengelegt. In früheren Jahren wurden diese Umsätze auch für nach Kapitalbeteiligungen gebildete Produktionsgruppen summiert. Berücksichtigt werden in den Produktionsberichten nur jene Aufträge, die von den Anstalten unmittelbar vergeben werden. Dies bedeutet konkret, dass weder Aufträge von den Werbegesellschaften der Anstalten noch Mitfinanzierungen von Aufträgen unter Federführung einer anderen Anstalt berücksichtigt sind. Auch die im Bereich der Fiktionproduktion relevanten Aufträge der Degeto Film, die letztlich über die ARD-Anstalten finanziert werden, bleiben außen vor. Die im Folgenden zitierten Summen sind entsprechend nicht gleichzusetzen mit dem Etat für Auftragsproduktionen der einzelnen Anstalten, sondern spiegeln jeweils nur einen Teilbetrag. Zu beachten ist zudem, dass die Anstalten Vertragssummen für mehrjährige Produktionen jeweils im Jahr des Vertragsabschlusses vollständig buchen. Dies erklärt in Teilen auch die Schwankungen der Gesamtbeträge zwischen einzelnen Jahren. 11 Der mdr verzichtet aus datenschutzrechtlichen Gründen auf die Publizierung der einzelnen Vertragspartner. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 135 Die Angaben in den Produzentenberichten des WDR lassen eine Differenzierung der Minutenpreise nach den beiden Produzentengruppen nicht zu. Die Angaben zur Anzahl der beauftragten Produktionsbetriebe beider Gruppen und die Angaben zum jeweiligen Etatanteil lassen aber eine Berechnung des durchschnittlichen Umsatzes pro Betrieb beider Gruppen zu: Tab. 4.1: WDR: Auftragsproduktion nach Status der Auftragnehmer 21,596 2011 Anzahl Auftragnehmer 24 ø-Etat pro Firma in Mio. € 0,890 92,574 219 114,170 243 Etat in Mio. € abhängige Produzenten unabhängige Produzenten gesamt 26,859 2012 Anzahl Auftragnehmer 36 ø-Etat pro Firma in Mio. € 0,746 0,423 58,798 208 0,287 0,470 85,657 244 0,351 Etat in Mio. € Der durchschnittliche Jahresumsatz pro Firma ist mit 470.000 € in 2011 und 351.000 € in 2012 sehr unterschiedlich. Die Differenz zwischen den Durchschnittswerten für abhängige und unabhängige Produzenten ist noch deutlich größer. In 2011 erzielten die abhängigen Produzenten einen mehr als doppelt so großen Umsatz (890.000 €) mit dem WDR wie die unabhängigen (423.000 €). In 2012 war die Relation für die unabhängigen noch viel schlechter. Ihr durchschnittlicher Jahresumsatz betrug nur 287.000 €, jener der abhängigen Betriebe 746.000 €. Tab. 4.2: Volumen der Auftragsproduktion in Mio. € WDR in Mio. € in % NDR in Mio. € in % mdr in Mio. € in % Etat gesamt 114,2 100 % 69,8 100 % k. A. 2011 abhängige Firmen 21,6 18,9 % 24,5 35,1 % k. A. unabhängige Firmen 92,6 81,1% 45,3 64,9 % k. A. Etat gesamt 85,7 100 % 71,6 100 % 60,1 100 % 2012 abhängige Firmen 26,9 31,4 % 20,0 27,9 % 24,5 40,8 % unabhängige Firmen 58,8 68,6% 51,6 72,1 % 35,5 59,2 % Die Tabelle zeigt, dass alle drei Anstalten den größten Teil ihres Auftragsetats mit unabhängigen Produzenten bestreiten. Beim NDR machte der Anteil in den Jahren 2011 und 2012 jeweils rund zwei Drittel aus. Beim WDR waren es 2011 über 80 Prozent und 2012 gleichfalls zwei Drittel. Beim mdr hatten die unabhängigen Produzenten in 2012 einen Anteil von knapp 60 Prozent (59,2 %). Im Sinne der unabhängigen TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 136 Produzenten handelt es sich insgesamt um erfreuliche Größenordnungen. Dies dürfte sich allerdings relativieren, wenn das jeweilige Etatvolumen wie beim WDR auf die jeweilige Anzahl von abhängigen und unabhängigen Produzenten umgelegt wird. Wegen der mutmaßlich großen Zahl unabhängiger Produzenten dürften die durchschnittlichen Umsatzzahlen auch bei NDR und MDR deutlich unter jenen der abhängigen Produzenten liegen. Darauf lassen jedenfalls die im Rahmen dieser Studie seit Jahren vorgelegten Durchschnittswerte zum Produktionsvolumen der einzelnen Fi rmen schließen. In den Produktionsberichten von NDR und MDR fehlen die Angaben zur Anzahl der beauftragten Firmen. Im Bericht des NDR werden allerdings auch Angaben zum Auftragsvolumen der Geschäftsbeziehungen mit den beiden Produzentengruppen gemacht. Errechnet man auf dieser Basis die durchschnittlichen Minutenpreise, ergibt sich folgendes Bild: Tab. 4.3: Auftragsproduktion für den NDR in Mio. € abhängige Produzenten unabhängige Produzenten 2011 in Min. 24,5 6.055 ø-Preis Min. in € 4.046 45,3 21.802 2.078 in Mio. € 2012 in Min. 20,0 4.701 ø-Preis Min. in € 4.254 51,6 22.891 2.254 Die abhängigen Produzenten haben in beiden Jahren einen Minutenpreis von über 4.000 € erzielt, jener der unabhängigen Produzenten lag bei gut 2.000 €. Die unabhängigen Produzenten erhalten Aufträge für relativ kostengünstige Produktionen, während die Aufträge für aufwändige Produktionen überwiegend mit den abhängigen Produzenten abgewickelt werden. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film – und Ferns ehproduktion 2011 und 2012 Tab. 4.4: TV-Produktion 2011: Auftragsvergabe der Sender nach Ländern ARD ZDF RTL SAT1 PRO 7 K1 RTL2 VOX arte/3sat Dritte Kika/Phoe Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben gesamt sonst. gesamt Sender 19.492 25.815 3.035 21.500 8.261 25.464 10.013 4.947 4.643 16.249 11.295 150.714 20,6% 24,9% 3,7% 26,3% 35,2% 83,4% 19,2% 7,1% 12,9% 14,4% 37,6% 21,0% 19.785 10.912 20.230 6.047 3.188 1.445 9.223 3.615 10.876 21.039 5.728 112.088 20,9% 10,5% 24,6% 7,4% 13,6% 4,7% 17,6% 5,2% 30,3% 18,6% 19,1% 15,6% 15.369 42.767 3.577 14.363 1.090 1.175 1.248 2.345 4.188 11.913 2.151 100.186 16,2% 41,3% 4,4% 17,6% 4,6% 3,8% 2,4% 3,4% 11,7% 10,6% 7,2% 14,0% 17.315 14.790 52.349 25.898 10.170 1.430 29.949 54.861 6.276 21.319 6.967 241.324 18,3% 14,3% 63,7% 31,7% 43,4% 4,7% 57,3% 78,6% 17,5% 18,9% 23,2% 33,7% 22.673 9.324 2.959 13.977 736 30 1.838 4.065 9.914 42.200 3.865 111.581 24,0% 9,0% 3,6% 17,1% 3,1% 0,1% 3,5% 5,8% 27,6% 37,4% 12,9% 15,6% 0 30 0 0 0 990 0 0 0 180 45 1.245 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 3,2% 0,0% 0,0% 0,0% 0,2% 0,1% 0,2% 94.634 103.638 82.150 81.785 23.445 30.534 52.271 69.833 35.897 112.900 30.051 717.138 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 138 Tab. 4.5: TV-Produktion 2012: Auftragsvergabe der Sender nach Ländern ARD ZDF RTL SAT1 PRO 7 K1 RTL2 VOX arte/3sat Dritte Kika Bayern Berlin Hamburg Nordrhein-Westf. sonstige Länder keine Angaben gesamt gesamt Sender 18.479 14.177 2.349 16.744 5.639 24.145 9.155 23.511 6.917 15.285 7.483 143.884 20,3% 13,0% 2,9% 28,4% 27,8% 93,2% 17,8% 22,8% 14,7% 14,7% 31,3% 20,1% 18.221 18.810 20.288 4.501 2.747 990 10.479 180 13.637 19.990 5.122 114.965 20,1% 17,2% 25,2% 7,6% 13,5% 3,8% 20,4% 0,2% 28,9% 19,3% 21,4% 16,1% 12.706 46.540 4.295 12.906 1.403 0 615 2.103 4.753 7.510 673 93.504 14,0% 42,6% 5,3% 21,9% 6,9% 0,0% 1,2% 2,0% 10,1% 7,2% 2,8% 13,1% 18.744 19.407 49.387 19.762 10.425 475 28.196 72.689 7.087 23.884 9.107 259.163 20,6% 17,8% 61,5% 33,5% 51,3% 1,8% 54,8% 70,5% 15,0% 23,0% 38,1% 36,2% 22.669 10.205 4.047 5.138 89 300 3.030 4.575 14.798 37.002 1.496 103.349 25,0% 9,4% 5,0% 8,7% 0,4% 1,2% 5,9% 4,4% 31,4% 35,7% 6,3% 14,5% 25 0 0 0 0 0 0 0 0 45 0 70 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 0,0% 90.844 109.139 80.366 59.051 20.303 25.910 51.475 103.058 47.192 103.716 23.881 714.935 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% Quelle: FORMATT-Institut; Angaben in Minuten, gewichtete Werte TV-Prod. 11/12 sonst. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 139 Grafik 4/1 Volumenentwicklung de r Auftragsproduktion fŸr šffentlich-re chtliche Se nder 140 120 100 80 60 40 20 0 ARD ZDF Dritte arte/3sat/Kika 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 65 53 68 15 64 58 78 16 75 62 71 17 72 63 78 24 69 50 77 28 76 58 81 29 74 60 73 24 71 75 88 34 90 79 102 37 89 72 116 35 91 85 115 42 87 98 125 45 95 104 113 36 91 109 104 47 FORMATT-Institut. Produktionsv olumina in 1.000 Minuten (gewichtete Werte) TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 140 Grafik 4/2 Volumenentwicklung der Aufragsproduktion fŸr private Sender 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 RTL SAT.1 PRO 7 RTL2 VOX K1 Sonstige 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 143 136 39 31 37 21 52 138 139 35 73 44 26 76 130 146 41 53 29 29 66 118 152 45 27 28 18 74 126 159 61 31 33 16 47 130 146 79 33 27 18 51 109 136 62 34 19 19 61 122 131 53 34 41 26 42 128 132 62 33 63 43 55 109 126 53 33 68 68 30 86 89 53 23 73 43 25 76 70 47 47 69 36 23 82 82 23 52 70 31 30 80 59 20 51 103 26 24 FORMATT-Institut. Produktionsv olumina in 1.000 Minuten (gewichtete Werte). TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut 5. Film – und Ferns ehproduktion 2011 und 2012 Die Produktion von Kinofilmen Die Produktion von Kinofilmen ist in der Langzeitbetrachtung enorm gestiegen. 1999 hatte das Produktionsvolumen noch bei 8.400 Minuten gelegen, 2001 waren es 8.900 Minuten. Zehn Jahre später wird mit 23.000 Minuten ein Allzeithoch erreicht (vgl. Grafiken 0/3 und 0/4). Dieses lag um 4.000 Minuten oder 23 Prozent über dem damaligen Rekordwert von 18.700 Minuten in 2010. Dieser rasanten Steigerung folgt in 2012 allerdings ein starker Abschwung auf nur noch knapp 20.000 Minuten. Produktionen werden in dieser Studie nach der Drehzeit einzelnen Jahren zugeordnet. Dem Dreh folgt gerade in der Kinoproduktion eine langwierige Bearbeitung bis hin zum fertigen Film und anschließend eine für viele Produzenten aufwändige Auswertungsphase mit Bewerbung und Beteiligung an Filmfestivals, Verhandlungen mit dem Verleih und letztlich dem Kinostart. Dieser Aufwand kann eine Erklärung für den starken Abfall der Produktion in 2012 nach dem Rekordjahr 2011 sein. Die Prioritäten in der überwiegend sehr klein strukturierten Branche wechselten. Dieser Erklärungsansatz für die Produktionsdelle in 2012 ist allerdings nicht hinreichend. Das zeigt ein Vergleich mit den Vorjahren. Jahren mit damals großen Produktionsvolumina folgte nicht zwingend ein Abschwung der Produktion in den Folgejahren. Für die extrem starken Unterschiede der quantitativen Produktion in den beiden Untersuchungsjahren gibt es einstweilen keine hinreichende Erklärung. Im Rekordjahr 2011 sind mit 340 Filmen so viele Produktionen gedreht worden wie nie zuvor im Zeitraum der Langzeituntersuchung seit 1999. Schon in den Vorjahren 2009 (268) und 2010 (276) waren jeweils Spitzenwerte erzielt worden. Im Jahr 2012 folgte mit 283 Filmen ein Rückgang auf das Niveau von 2009 und 2010. Die Branche der Kinoproduzenten ist seit jeher sehr klein strukturiert. In 2011 hat die Rekordproduktion immerhin dazu geführt, dass die durchschnittliche Jahresproduktion pro Fi rma auf 1,2 Filme gestiegen ist. In den Vorjahren lag der Schnitt jeweils bei 1,1 Filmen, genau wie nach der Abschwächung der Produktion in 2012 wieder. Die durchschnittliche Zahl produzierter Filme pro Jahr ist auch deshalb so gering, weil eine Vielzahl von Kinofilmen in Koproduktion mehrerer Firmen hergestellt wird. Diese Produktionsbeteiligungen erreichten in 2011 mit 421 gleichfalls einen Höchstwert. Auch dieser Wert ist im Folgejahr allerdings stark gesunken und lag bei nur noch 366 Beteiligungen. FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 142 Tab. 5.1: Kinofilmproduktion in Zahlen 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2002 2000 1999 Produzierte Filme 285 340 276 268 192 229 130 188 164 130 149 124 aktive Firmen 249 286 246 237 180 205 k. A. k. A. 167 115 126 104 Produktionsbeteiligungen 360 421 345 343 244 299 k. A. k. A. 227 163 k. A. k. A. durchschnittliche Anzahl Filme pro Firma 1,1 1,2 1,1 1,1 1,1 1,1 k. A. k. A. 1,0 1,1 1,2 1,2 In 2011 ist auf der Basis des Rekordvolumens die Anzahl der aktiven Firmen, also Firmen mit mindestens einer Produktionsbeteiligung im jeweiligen Produktionsjahr, auf 286 gestiegen. Mit 246 aktiven Firmen war bereits im Vorjahr ein Höchststand erreicht worden. In 2012 waren noch 249 Firmen aktiv an der Produktion beteiligt, also 37 Firmen weniger als 2011. Gemessen an der Zahl der aktiven Firmen war die Branche in Berlin mit 95 in 2011 und 75 in 2012 jeweils die größte. In Bayern waren 68 bzw. 58 Firmen aktiv, in Nordrhein-Westfalen 57 bzw. 48. Die Branche in Hamburg war mit 24 bzw. 27 Firmen deutlich kleiner. Die vier großen Produktionsländer hatten zusammen in beiden Jahren einen Anteil von rund 85 Prozent an der Gesamtbranche in Deutschland. Eine zweistellige Firmenzahl erreicht ansonsten nur Baden-Württemberg mit 10 Firmen in 2011 und 11 in 2012. Tab. 5.2: Aktive Kinofilm-Produzenten nach Ländern Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. gesamt 2011 68 95 24 57 41 1 286 2012 58 75 27 48 40 1 249 Quelle: FORMATT-Institut Regionale Verteilung Die Produktion von Kinofilmen hat mit Berlin einen eindeutigen Schwerpunkt. Seit Jahren anhaltend produzieren Berliner Firmen rund 30 Prozent des Gesamtvolumens. Dies war mit Marktanteilen von 32 bzw. knapp 30 Prozent in den Untersuchungsjahren erneut so. In 2011 erzielten die Berliner Firmen mit gut 7.000 Minuten einen Rekordwert. Die bayerische Produktionsbranche hat ihren einst hohen Anteil an der gesamten Kinobranche sukzessive eingebüßt. In den Jahren 2011 und 2012 TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 143 lag ihr Anteil bei jeweils 23 Prozent. Selbst im Spitzenjahr 2011 erreichte die Produktion mit 5.000 Minuten nicht das Niveau einiger Vorjahre. In Nordrhein-Westfalen war die Tendenz in den letzten Jahren steigend. Der Marktanteil hat sich in den letzten drei Jahren bei 21 Prozent stabilisiert und lag damit jeweils nur noch geringfügig unter dem Anteil der bayerischen Produzenten. Die Branche in Hamburg weist schon seit Jahren einen tendenziell sinkenden Marktanteil auf. In 2011 lag er bei 7 Prozent. Als einzige Länderbranche weist Hamburg in 2012 allerdings ein steigendes Produktionsvolumen auf und hat mit einem Marktanteil von 11 Prozent einen Wert erzielt, der deutlich über den Vergleichswerten der Vorjahre liegt. Der Anteil der sonstigen Länder erreichte 17 Prozent in 2011 bzw. 15 Prozent in 2012. Die Werte liegen in der Spannweite der Vorjahre. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 5.3: Langzeitvergleich: Kinofilm nach Sitzland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. 2.831 1.872 770 1.656 1.202 48 33,8% 22,3% 9,2% 19,8% 14,3% 0,6% 3.300 2.899 633 2.309 1.123 0 32,2% 28,2% 6,2% 22,5% 10,9% 0,0% 2.277 2.437 731 2.250 1.073 156 25,5% 27,3% 8,2% 25,2% 12,0% 1,7% 1.958 2.999 796 1.973 1.271 202 21,3% 32,6% 8,7% 21,4% 13,8% 2,2% 3.409 5.258 835 2.280 1.600 25,5% 39,3% 6,2% 17,0% 12,0% 0,0% 3.092 3.629 1.263 2.074 1.825 26,0% 30,5% 10,6% 17,5% 15,4% 0,0% 4.711 4.427 686 2.592 1.999 32,7% 30,7% 4,8% 18,0% 13,9% 0,0% 2.882 3.405 1.041 1.965 915 28,2% 33,4% 10,2% 19,2% 9,0% 0,0% 5.701 4.773 948 3.254 2.696 197 32,4% 27,2% 5,4% 18,5% 15,3% 1,1% 4.104 4.091 898 2.624 1.792 30,4% 30,3% 6,6% 19,4% 13,3% 0,0% 5.230 5.428 813 3.176 3.369 100 28,9% 30,0% 4,5% 17,5% 18,6% 0,6% 4.016 5.961 1.630 3.994 3.006 138 21,4% 31,8% 8,7% 21,3% 16,0% 0,7% 5.128 7.310 1.601 4.850 4.018 66 22,3% 31,8% 7,0% 21,1% 17,5% 0,3% 4.643 5.725 2.142 4.254 2.890 101 23,5% 29,0% 10,8% 21,5% 14,6% 0,5% 53.282 60.214 14.787 39.251 28.779 1.008 27,0% 30,5% 7,5% 19,9% 14,6% 0,5% gesamt 8.379 100,0% 10.264 100,0% 8.924 100,0% 9.199 100,0% 13.382 100,0% 11.883 100,0% 14.415 100,0% 10.208 100,0% 17.569 100,0% 13.509 100,0% 18.116 100,0% 18.745 100,0% 22.973 100,0% 19.755 100,0% 197.321 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Bei den bevorzugten Drehorten hat das Ausland mit einem Drittel in 2011 und 30 Prozent in 2012 erneut den größten Anteil. Der Wert in 2012 liegt allerdings unter TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 144 dem langjährigen Durchschnitt. Die auf die großen Produktionsländer entfallenden Anteile sind entsprechend relativ gering. Auffallend ist ein in beiden Jahren mit 11 Prozent relativ geringer Wert für Berlin gemessen am Produktionsanteil der dortigen Branche. 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 99 - 12 gesamt Tab. 5.4: Langzeitvergleich: Kinofilm nach Produktionsland Angaben in Minuten, gewichtete Werte Bayern Berlin Hamburg NRW sonstige k. A. Ausland 1.256 852 400 1.165 714 1.943 2.099 14,9% 10,1% 4,7% 13,8% 8,5% 23,1% 24,9% 1.025 1.451 517 1.631 894 1.752 2.821 10,2% 14,4% 5,1% 16,2% 8,9% 17,4% 28,0% 925 1.116 441 1.284 875 1.369 2.917 10,4% 12,5% 4,9% 14,4% 9,8% 15,3% 32,7% 947 1.235 285 1.090 1.526 1.161 2.957 10,3% 13,4% 3,1% 11,8% 16,6% 12,6% 32,1% 1.137 1.826 735 1.430 1.795 1.765 4.694 8,5% 13,6% 5,5% 10,7% 13,4% 13,2% 35,1% 1.107 2.199 561 1.182 1.995 1.042 3.797 9,3% 18,5% 4,7% 9,9% 16,8% 8,8% 32,0% 1.398 1.362 426 1.353 2.524 2.042 5.437 9,6% 9,4% 2,9% 9,3% 17,4% 14,0% 37,4% 872 937 507 1.387 2.092 1.308 3.107 8,5% 9,2% 5,0% 13,6% 20,5% 12,8% 30,4% 2.039 2.544 602 1.749 3.075 1.747 5.732 11,7% 14,5% 3,4% 10,0% 17,6% 10,0% 32,8% 1.340 1.439 298 1.675 2.053 2.405 4.291 9,9% 10,7% 2,2% 12,4% 15,2% 17,8% 31,8% 2.269 2.571 566 2.045 2.408 1.878 6.281 12,6% 14,3% 3,1% 11,3% 13,4% 10,4% 34,9% 1.646 2.090 780 2.340 3.415 2.845 5.488 8,8% 11,2% 4,2% 12,6% 18,4% 15,3% 29,5% 1.684 2.579 599 2.296 4.250 3.939 7.495 7,4% 11,3% 2,6% 10,1% 18,6% 17,2% 32,8% 1.478 2.142 728 1.985 3.672 3.846 5.765 7,5% 10,9% 3,7% 10,1% 18,7% 19,6% 29,4% 19.123 24.343 7.445 22.612 31.288 29.042 62.881 9,7% 12,4% 3,8% 11,5% 15,9% 14,8% 32,0% gesamt 8.429 100,0% 10.091 100,0% 8.927 100,0% 9.201 100,0% 13.382 100,0% 11.883 100,0% 14.542 100,0% 10.210 100,0% 17.488 100,0% 13.501 100,0% 18.018 100,0% 18.604 100,0% 22.842 100,0% 19.616 100,0% 196.734 100,0% Quelle: FORMATT-Institut Der Anteil von Nordrhein-Westfalen lag in beiden Jahren knapp über 10 Prozent und war damit geringer als im langjährigen Schnitt und geringer als in 2010, als Nordrhein-Westfalen im Vergleich der großen Produktionsländer noch vorn gelegen hatte. Mit jeweils unter 8 Prozent lag die Produktion in Bayern zurück und auch unter dem langjährigen Produktionsanteil (10 %). In Hamburg wurde mit nur 3 Prozent in 2011 und 4 Prozent in 2012 erneut sehr wenig produziert. In den sonstigen Ländern wurde mit jeweils 19 Prozent ein noch höherer Anteil gedreht als in den Vorjahren. Der A n- TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 145 teil jener Produktionen, bei denen die Dreharbeiten nicht eindeutig verortet werden konnten, war mit 17 bzw. 20 Prozent in beiden Untersuchungsjahren relativ hoch. Kinofilme werden aus unterschiedlichen Gründen überwiegend als Koproduktionen realisiert. Es geht um die Bündelungen von Know-how, um die Aufteilung von Risiken in Bezug auf die Kosten und vor allem bei der Verbindung von Koproduzenten aus unterschiedlichen Ländern bzw. Bundesländern um das „Anzapfen“ diverser Förderungstöpfe. Die Frage, ob allein produziert wird oder in Partnerschaften, ist auch abhängig vom Genre. Der Anteil der Koproduktionen an den Kinofilmen lag in 2011 mit 175 von 340 Filmen bei 65 Prozent. In 2012 wurden 176 der 283 Filme in Koproduktion realisiert. Das entspricht 62 Prozent. Bei den Spielfilmen lag der Anteil der in Koproduktion erstellten Werke bei 65 Prozent in 2011 und 75 Prozent in 2012. Bei den Dokumentarfilmen hatten Koproduktionen in 2011 einen Anteil von einem Drittel (49 von 147). In 2012 wurden von den 118 Dokumentarfilmen 52 in Partnerschaft produziert (44 %). Tab. 5.5: Koproduktion bei Kinofilmen davon Spielfilm 2012 2011 Filme gesamt 283 100 % 340 100 % Produktionsbeteiligungen 366 100 % 421 100 % gesamt 165 58 % 193 57 % davon in Koprod. 124 75 % 126 65 % davon Dokumentarfilm gesamt 118 42 % 147 43 % davon in Koprod. 52 44 % 49 33 % Das Produktionsvolumen der einzelnen Produktionsfirmen schwankt stark. Um etwas unabhängiger von den Schwankungen zu sein, werden beim folgenden Vergleich der größten Produzenten die beiden Untersuchungsjahre zusammengefasst. Zunächst zeigt sich, dass die beiden größten Firmen der Jahre 2009 und 2010 auch in 2011 und 2012 führend sind: Die Constantin Film kommt in beiden Jahren zusammen auf 14 Filme, die Pandora Film auf 13. Mit 9 Filmen folgt die wieder erstarkte Senator Film. Auf 7 Filme kommen gleich 4 Firmen. Indi Film, UFA Cinema, Seven Pictures und Heimatfilm. 6 Filme haben zero one film, Coin Film, augenschein Film, Lichtblick Media, Rommel Film, Lichtblick Film und Rohfilm produziert. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 146 Tab. 5.6: Größte Kinofilmproduzenten 2011 und 2012 Firma Produktionsbeteiligungen Bundesland 2012 6 2011 8 2010 2 2009 13 2008 13 2007 9 Pandora Filmproduktion NRW 6 7 10 5 3 6 Senator Film Berlin 6 3 Indi Film Baden-Württ. 5 2 Heimatfilm NRW 4 3 Coin Film NRW 4 2 augenschein Film NRW 4 2 UFA Cinema Brandenburg 2 5 3 4 Seven Pictures Bayern 2 5 zero one film GmbH Berlin 2 4 6 1 Lichtblick Media Berlin 2 4 Rommel Film Berlin 2 4 Lichtblick Film NRW 2 4 Rohfilm Sachsen 2 4 X-Filme Berlin 1 6 1 2 2 6 Riva Filmproduktion Hamburg 1 5 Ma.Ja.De. Sachsen 0 5 3 4 2 4 Bavaria Pictures Bayern 2 2 5 1 Constantin Film TV-Prod. 11/12 Bayern FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 6 Anhang 6.1 Definitionen der Genres 147 Kinofilm Unter Produktionsaspekten unterscheidet sich der Kinofilm heute oft nicht mehr stark von einem aufwändigen TV-Movie. Dennoch besteht auch unter den Produktionsbetrieben weitgehend eine Spezialisierung. Bei der Kinofilmproduktion sind insbesondere die Vorarbeiten gänzlich anders als bei der Movie-Produktion. Der Produzent leistet vor allem einen wesentlich höheren Aufwand, um die Finanzierung aus in der Regel mehreren Töpfen zu sichern. Dazu gehören Absprachen mit Förderinstitutionen, mit Verleihern und TV-Sendern. Bei der Fernsehproduktion sind diese Vorarbeiten viel übersichtlicher, da der Movie-Produktion fast immer ein konkreter Auftrag eines oder mehrerer Sender zu Grunde liegt. Kriterium für die Einordnung als Kinofilm ist in der Regel die Auswertung über den Kinoeinsatz. Da manche Filme mangels Interesse von Verleihern nie ins Kino kommen, dies sich aber unter Umständen erst nach Jahren herausstellt, ist schon das Ziel einer Kinoauswertung maßgeblich. Reihe Eine Reihe besteht aus mehreren fiktionalen Sendungen, die formal bereits durch den Titel als zusammengehörig gekennzeichnet sind und in der Regel in derselben Zeitleiste ausgestrahlt werden. Die einzelnen Sendungen einer Reihe sind in der Regel in sich abgeschlossen, seltener bauen die einzelnen Sendungen im Sinne eines Mehrteilers aufeinander auf. Handlungsorte und Personen (Schauspieler) können innerhalb einer Reihe sowohl unterschiedlich (z. B. "Tatort") als auch gleich sein. Von hoher Bedeutung im Sinne der Studie ist die Sendelänge für die Kategorie Reihe. Hier werden in aller Regel Sendelängen von 90 Minuten angesetzt. Mit dem 90Minuten-Maß ist unter Produktionsaspekten vor allem eine klare Unterscheidung von der Kategorie Serie möglich. Die in anderen Studien benutzten Termini wie "Miniserie" oder "Anthologie", vielfach ohnehin nur eine Residualgröße zwischen Reihe und TV-Movie, werden nicht benutzt. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 148 TV-Movie Die Kategorie ist festgelegt auf einzelne Sendungen (nicht Reihen oder Serien) mit einer Sendelänge von regelmäßig rund 90 Minuten. Unter- und Überschreitungen sind möglich. Dieses klassische Format wird auch als Fernsehspiel (ZDF) oder Fernsehfilm bezeichnet. Vor allem bei den privaten Sendern hat sich inzwischen der Terminus TV-Movie durchgesetzt. In dieser Studie wird die Kategorie auch abgegrenzt vom Kinofilm, der durch den der Fernsehausstrahlung vorgeschalteten Kinoeinsatz völlig andere Verwertungsstrukturen und Budgetierungen aufweist. Serie Die Serie besteht aus einzelnen in sich abgeschlossenen Sendungen, die dramaturgisch über wiederkehrende Personen (Schauspieler) und/oder Orte verbunden si nd. Der Produktion einer Serie geht die Festlegung der Folgenzahl voraus. Die Sendelänge der einzelnen Folgen liegt zwischen 25 und 60 Minuten. Die Serie stellt eine feste Größe dar, während sich Reihen auch durch den Erfolg einer Einzelsendung durch weitere Anschlussproduktionen im Nachhinein ergeben können. Serien können in einzelne Produktionseinheiten von mehreren Sendungen unterteilt sein. Diese Produktionseinheiten werden auch als Staffeln bezeichnet. In der Praxis werden Serien heute überwiegend im wöchentlichen Rhythmus zu einem festen, wiederkehrenden Termin ausgestrahlt. Die Weekly-Soap ist ein Spezialfall der fiktionalen Serie, die im Wochenrhythmus ausgestrahlt wird, im Unterschied zur Serie aber mit größerer Folgenzahl zumindest geplant wird. Der Unterschied zwischen Weekly-Soap und Serie ist weniger für das Programm als für die Produktion von Bedeutung. Bei der Daily-Soap oder bei der Telenovela werden in der Regel werktäglich Folgen ausgestrahlt, mindestens jedoch mehrmals wöchentlich. Für die Daily-Soap und die Telenovela gelten in der Produktion andere Bedingungen als für die sonstigen Serien. Comedy In dieser Kategorie werden Sendungen zusammengefasst, die mit Humor vor allem das Ziel verfolgen, den Zuschauer zum Lachen zu bringen. Es kann sich um einzelne Sendungen handeln oder um eine Abfolge von Sendungen. Einzelne Formate werden wie Fiktionserien produziert und in der Programmplanung auch alternativ zu S erien auf solchen Sendeplätzen eingesetzt. In der Regel sind Comedy-Formate aber kürzer als das klassische Serienformat und erreichen nur selten Längen von über 30 TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 149 Minuten. Die Produktion ist in der Regel an einen Ort gebunden (Studioproduktion). Reihen, TV-Movies, Serien und Comedys werden zur Oberkategorie Fiktion zusammengefasst. Doku-Soap Der Terminus Doku-Soap ist in der Studie über das Produktionsjahr 1998 noch nicht benutzt worden. Im Jahr 2000 kommen die Doku-Soaps erstmals auf stattliche Kontingente der Auftragsproduktion. Bei Doku-Soaps werden vordergründig Abläufe dokumentiert. Diese Abläufe sind freilich vielfach konstruiert, spiegeln nur scheinbar unverfälschte Realitäten wider. Entsprechend werden für manche Rollen auch Schauspieler eingesetzt. Die weitestgehende Form der Konstruktion von Realität bi lden die sog. Reality-Soaps ("Big Brother" u. a.), die in den Anfängen des Genres einen wesentlichen Teil des Nachfragebooms ausgemacht haben. Talk-Show Im Mittelpunkt der Talk-Show steht das Gespräch zwischen einem Moderator und meistens mehreren Gästen. Talk-Shows sind Studioproduktionen oder werden ersatzweise in gastronomischen Betrieben oder sonstigen geeigneten Räumlichkeiten mit oder ohne Publikum aufgezeichnet. Talk-Shows müssen nicht ausschließlich aus Gesprächen bestehen, können beispielsweise auch Einspielfilme einsetzen oder Musikstücke oder Kleinkunstnummern beinhalten. In jedem Fall muss das Gespräch aber deutlich überwiegen und damit eine Abgrenzung zur Show markieren. Game-Show Bei der Game-Show steht ein Spiel nach festgelegten und wiederkehrenden Regeln unter Leitung eines Moderators im Vordergrund. Talk-Elemente zwischen Moderator und Kandidaten bzw. Gästen sind möglich, aber randständig. Show Die Show ist eine Kategorie, die Elemente der Talk-Show, der Game-Show, Auftritte von Künstlern und anderes in einer bunten Abfolge zu einer Sendung bündelt. Die Show ist in der Produktion ortsgebunden (Studio oder Saal), meist von beträchtlicher Sendezeit und wird sowohl vorproduziert als auch live ausgestrahlt. Sie kann im Ei nzelfall auch im Wesentlichen zirzensische Elemente enthalten, muss in jedem Fall TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 150 aber speziell für die Fernsehproduktion durchgeführt, darf keine Aufzeichnung einer auch unabhängig vom Fernsehen stattfindenden Darbietung sein. In die Kategorie Show werden auch Musikproduktionen einbezogen. Diese decken ein Spektrum von Klassik über Volksmusik bis Rock und Pop ab. Es handelt sich sowohl um Studioproduktionen als auch um Außenproduktionen. Letztere sind insbesondere im Bereich der Volksmusik angesiedelt, wobei häufig der regionale Bezug der Musik über Bilder von Land und Leuten deutlich gemacht wird. In jedem Fall aber steht die Musik im Vordergrund. Doku-Soaps, Talk- und Game-Shows sowie Shows werden zur Oberkategorie Entertainment zusammengefasst. Magazin Das Magazin ist ein journalistisches Format, das aus mehreren Einzelbeiträgen, vor allem aus Filmbeiträgen, besteht und diese Beiträge unter bestimmten Aspekten (Themen) zu einer Sendung bündelt. Die meisten Magazine werden moderiert. Magazin-Formate sind Studioproduktionen mit in der Regel festen Sendeplätzen in den einzelnen Programmen. Seit dem Produktionsjahr 2009 werden tagesaktuelle Magazine nicht mehr berücksichtigt. Journalistische Langformate In dieser Studie wird für journalistische Sendungen mit einer Mindestlänge von 25 Minuten der Begriff Journalistische Langformate benutzt. Der Begriff umfasst die klassischen Termini Reportage, Dokumentation, Feature und Porträt, die sich unter programm-inhaltlichen Aspekten unterscheiden, in der Produktion aber weitgehend denselben Bedingungen unterliegen (mit Ausnahmen bei der Dokumentation). Die Reportage ist ein journalistisches Format, das monothematisch angelegt ist und sehr wohl auch die subjektiven Eindrücke des Filmemachers transportiert. Die Sendelängen schwanken zwischen ca. 30 und 45 Minuten. Reportagen sind Außenproduktionen und nicht ortsgebunden. Die Dokumentation stellt Fakten, nicht Eindrücke oder Wertungen in den Mittelpunkt. Sie kann gleichwohl wertend sein. In der Produktionspraxis spielt das Format vor allem bei historischen Stoffen und im Bereich der Länder-, Natur- und Tierkunde eine Rolle. Die Dokumentation ist auf die Vermittlung von Wissen angelegt. Die Sendelängen liegen regelmäßig zwischen 30 und 60 Minuten, in öffentlich-rechtlichen Programmen sind seltener auch längere Formate zu sehen. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 151 Feature ist eine klassische Bezeichnung für eine journalistische Darstellungsform in der Fernsehproduktion. Sie wird in den Sendern auch zur innerbetrieblichen Abgrenzung benutzt (z. B. Feature-Redaktion vs. Magazin-Redaktion). Als Feature werden formal längere Produktionen bezeichnet, die inhaltlich hintergründig und analytisch angelegt sind, ohne einem Thema vor allem aus subjektiver Sicht zu folgen (Reportage) oder vor allem wiederzugeben (Dokumentation). Bei einem Porträt werden insbesondere Menschen, aber auch Institutionen in den Mittelpunkt der Berichterstattung gerückt. Sie sind trotz der allgemeinen Tendenz zur Personalisierung im Journalismus zumindest in der Auftragsproduktion nicht sehr zahlreich. Magazine, Journalistische Langformate und sonstige Informationssendungen werden in der Oberkategorie Information zusammengefasst. Sonstiges Die Residualkategorie ist auch in dieser Studie unverzichtbar. Ihr Umfang ist allerdings relativ gering, da die meisten Produktionen sich den anderen Kategorien zuordnen lassen. In einigen Fällen mussten Produktionen auch wegen eines nicht ausreichenden Kenntnisstandes als Sonstiges kategorisiert werden. Auch innerhalb der Oberkategorien Fiktion und Information sind Residualkategorien angesiedelt worden, um all jene Sendungen der Oberkategorie Fiktion zuordnen zu können, die weder TV-Movie oder Reihe, noch Serie oder Comedy sind, oder aber informierende Sendungen innerhalb der Oberkategorie Information zu verorten, obwohl sie weder zu den Magazinen noch zu den Journalistischen Langformaten gehören. TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut 6.2 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 152 Verzeichnis der Grafiken 0/1 Langzeitvergleich der TV-Produktion nach Bundesländern (Sitz) 7 0/2 Langzeitvergleich der TV-Produktion nach Bundesländern (Produktion) 8 0/3 Langzeitvergleich der Kinoproduktion nach Bundesländern (Sitz) 9 0/4 Langzeitvergleich der Kinoproduktion nach Bundesländern (Produktion) 10 2/1 Produktionsunternehmen der MME Moviement AG 37 2/2 RTL Group: Beteiligungen an Produktionsunternehmen 41 2/3 RTL Group: Nach Reorganisation der UFA-Gruppe 42 2/4 Produktionsunternehmen der Constantin Film AG 44 2/5 Fernsehmacher-Gruppe 46 2/6 Produktionsunternehmen der Studio Hamburg GmbH 50 2/7 Produktionsunternehmen der Janus-Gruppe 52 2/8 Produktionsunternehmen des ZDF 54 2/9 Produktionsunternehmen der Bavaria Film 57 2/10 Produktionsunternehmen der Endemol-Gruppe 59 2/11 Produktionsunternehmen der Brainpool TV 62 2/12 Produktionsfirmen der ProSiebenSat.1 Media AG 65 2/13 Produktionsunternehmen der Eyeworks 66 2/14 Produktionsunternehmen der Spiegel-Gruppe 69 3/1 Volumenentwicklung der Fiktion-Genres 81 3/2 Volumenentwicklung der Entertainment-Genres 101 3/3 Volumenentwicklung der Information-Genres 119 4/1 Volumenentwicklung der Auftragsproduktion für öffentl.-rechtliche Sender 139 4/2 Volumenentwicklung der Auftragsproduktion für private Sender TV-Prod. 11/12 140 FORMA TT-Institut 6.3 Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 153 Verzeichnis der Tabellen 0.1 Langzeitvergleich: Entwicklung der Genres 6 2.1 Anzahl der aktiven Produktionsbetriebe nach Bundesländern 21 2.2 Entwicklung der Produktionsbranche 22 2.3 Jahresvolumen der Produktionsbetriebe nach Ländern 2011 und 2012 23 2.4 Vergleich: Abhängige und unabhängige Betriebe 25 2.5 Langzeitvergleich: Produktionsvolumen abhängiger Firmen (brutto) 26 2.6 Langzeitvergleich: Produktionsvolumen abhängiger Firmen (anteilig) 27 2.7 Beteiligungen der ProSiebenSat.1 -Gruppe an ausländischen Firmen 29 2.8 Ausländische Beteiligungen an deutschen Produktionsfirmen 30 2.9 Deutsche Produktionsfirmen arbeiten im Auftrag ausländischer Sender 31 2.10 Langzeitvergleich: Konzentrationswerte der größten Produktionsgruppen 33 2.11 Die größten Produktionsgruppen 35 2.12 Produktionsvolumen der MME-Gruppe in 2011 und 2012 37 2.13 Produktionsvolumen der UFA/RTL-Group in 2011 und 2012 40 2.14 Produktionsvolumen der Constantin-Gruppe in 2011 und 2012 44 2.15 Produktionsvolumen der Fernsehmacher-Gruppe in 2011 und 2012 45 2.16 Produktionsvolumen der Studio Hamburg-Gruppe in 2011 und 2012 49 2.17 Produktionsvolumen der ITV-Gruppe in 2011 und 2012 51 2.18 Produktionsvolumen der Janus-Gruppe in 2011 und 2012 52 2.19 Produktionsvolumen der ZDF-Gruppe in 2011 und 2012 54 2.20 Produktionsvolumen der Bavaria-Gruppe in 2011 und 2012 56 2.21 Produktionsvolumen der Endemol-Gruppe in 2011 und 2012 59 2.22 Produktionsvolumen der Brainpool-Gruppe in 2011 und 2012 61 2.23 Produktionsvolumen der P7S1-Gruppe in 2011 und 2012 64 2.24 Produktionsvolumen der Eyeworks-Gruppe in 2011 und 2012 66 2.25 Produktionsvolumen der drefa-Gruppe in 2011 und 2012 67 2.26 Produktionsvolumen der Spiegel-Gruppe in 2011 und 2012 69 2.27 Produktionsvolumen der ARD Rest-Gruppe in 2011 und 2012 70 3.1 TV-Produktion 2011: Genres nach Sitzland der Produzenten 72 3.2 TV-Produktion 2012: Genres nach Sitzland der Produzenten 73 3.3 TV-Produktion 2011: Genres nach Herstellungsland (o. Info-Genres) 74 TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 154 3.4 TV-Produktion 2012: Genres nach Herstellungsland (o. Info-Genres) 75 3.5 Langzeitvergleich: Entwicklung der Fiktion-Genres nach Sitzland 76 3.6 Fiktion gesamt nach Sendern 2011 77 3.7 Fiktion gesamt nach Sendern 2012 77 3.8 Langzeitvergleich: Fiktion gesamt nach Sitzland 79 3.9 Langzeitvergleich Fiktion gesamt nach Produktionsland 80 3.10 TV-Movies nach Sendern und Sitz 2011 83 3.11 TV-Movies nach Sendern und Sitz 2012 83 3.12 TV-Movies und Reihen nach Sitzland 84 3.13 TV-Movies und Reihen nach Produktionsland 85 3.14 Abhängige und unabhängige Firmen in der Movie-Produktion 86 3.15 Die größten Movie-Produzenten 87 3.16 Serien nach Sendern und Sitz 2011 89 3.17 Serien nach Sendern und Sitz 2012 90 3.18 Serien nach Sitzland 91 3.19 Serien nach Produktionsland 92 3.20 Lang laufende Serien: Daily-Soaps, Telenovelas, Gerichtsserien 93 3.21 Bedeutende Serienproduzenten 94 3.22 Comedy nach Sendern und Sitz 2011 95 3.23 Comedy nach Sendern und Sitz 2012 96 3.24 Comedy nach Sitzland 97 3.25 Comedy nach Produktionsland 98 3.26 Langzeitvergleich: Entertainment gesamt nach Sitzland 100 3.27 Langzeitvergleich: Doku-Soap nach Sitzland 102 3.28 Doku-Soap nach Sendern und Sitz 2011 104 3.29 Doku-Soap nach Sendern und Sitz 2012 104 3.30 Show nach Sendern und Sitz 2011 (inkl. Musik) 106 3.31 Show nach Sendern und Sitz 2012 (inkl. Musik) 107 3.32 Langzeitvergleich: Show nach Sitzland (inkl. Musik) 108 3.33 Langzeitvergleich: Show nach Produktionsland (ink l. Musik) 109 3.34 Game-Show nach Sendern und Sitz 2011 110 3.35 Game-Show nach Sendern und Sitz 2012 110 3.36 Langzeitvergleich: Game-Show nach Sitzland 111 3.37 Talk-Show nach Sendern und Sitz 2011 113 TV-Prod. 11/12 FORMA TT-Institut Film- und Fernsehproduktion 2011 und 2012 155 3.38 Talk-Show nach Sendern und Sitz 2012 113 3.39 Langzeitvergleich: Talk-Show nach Sitzland 114 3.40 Langzeitvergleich: Talk-Show nach Produktionsland 115 3.41 Langzeitvergleich: Info gesamt nach Sitzland 118 3.42 Langzeitvergleich: Magazine nach Sitzland 120 3.43 Magazin nach Sendern und Sitz 2011 122 3.44 Magazin nach Sendern und Sitz 2012 122 3.45 Langformate nach Sendern und Sitz 2011 124 3.46 Langformate nach Sendern und Sitz 2012 124 3.47 Langzeitvergleich: Langformate nach Sitzland 126 3.48 Jahres-Output mit Langformaten nach Bundesländern 128 3.49 Langzeitvergleich: Sonstiges nach Sitzland 129 3.50 Sonstiges nach Sendern und Sitz 2011 130 3.51 Sonstiges nach Sendern und Sitz 2012 130 4.1 WDR: Auftragsproduktion nach Status der Auftragnehmer 135 4.2 Volumen der Auftragsproduktion in Mio. € 135 4.3 Auftragsproduktion für den NDR 136 4.4 TV-Produktion 2011: Auftragsvergabe der Sender nach Ländern 137 4.5 TV-Produktion 2012: Auftragsvergabe der Sender nach Ländern 138 5.1 Kinofilmproduktion in Zahlen 142 5.2 Aktive Kinofilm-Produzenten nach Ländern 142 5.3 Langzeitvergleich: Kinofilm nach Sitzland 143 5.4 Langzeitvergleich: Kinofilm nach Produktionsland 144 5.5 Koproduktion bei Kinofilmen 145 5.6 Größte Kinofilmproduzenten 2011 und 2012 146 TV-Prod. 11/12