Chronik 2005 - Saarländischer Rundfunk

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Chronik 2005 - Saarländischer Rundfunk
2007/08
Vorwort
4
I. Der Saarländische Rundfunk in den Jahren
2007 und 2008
Programmoptimierung in Zeiten der
Konsolidierung
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II. Programme und Angebote des SR
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Hörfunk
12
Fernsehen
26
Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken
Kaiserslautern
32
Komplementäre Angebote
www.sr-online.de und SAARTEXT
34
III. Grundsätze für die Programme und Angebote des Saarländischen Rundfunks
38
Unabhängig, unparteiisch und
kompetent
38
Rundfunk ohne Grenzen – Saar-Lor-Lux
41
Wirtschaft – Nicht nur vom Börsenplatz
am Main
42
Programmliche Schwerpunkte in den
Jahren 2007 und 2008
43
Für Kultur und Gesellschaft im Saarland –
mehr als nur ein Programmauftrag
45
Ausblick
47
Abkürzungsverzeichnis
49
Chronik 2005
50
Gremien
56
Programmrichtlinien
des Saarländischen Rundfunks
59
Lagebericht
65
Vermögensrechnung
73
Der Saarländische Rundfunk –
traditionsbewusst
und zukunftsorientiert
Zweiter Bericht
gegenüber der Öffentlichkeit nach § 23 Abs.
4 Satz 3 und 4 SMG über die Erfüllung des
Auftrags, über die Qualität und Quantität
der SR-Programme und sonstigen Angebote
sowie über die geplanten Schwerpunkte der
anstehenden programmlichen Leistungen.
2007/08
mit Geschäftsbericht 2005
Vorwort
Das schönste Geschenk zum 50. Geburtstag
des Saarländischen Rundfunks am 27.11.2006 haben
uns die Saarländerinnen und Saarländer gemacht.
Dass die SR-Programme beliebt und erfolgreich
sind, wissen wir aufgrund der regelmäßigen Abfragen der Medienforschung. Dass aber auch der
Saarländische Rundfunk als öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalt im Lande fest verankert ist,das hat
im November 2006 die repräsentative Meinungsumfrage SaarlandTREND ermittelt.
Danach messen 85 Prozent der 1000 Befragten
dem Saarländischen Rundfunk eine große Bedeutung für die Region bei. Über 60 Prozent der Saarländer gaben an, sie würden die SR-Programme
„außerordentlich“ oder „sehr vermissen“, wenn es
den SR nicht mehr gäbe. Für den Intendanten und
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Saarländischen Rundfunks sind diese Zahlen Bestätigung
und Ansporn zugleich. Bestätigung dafür, dass
unser Sender-Slogan „Mein Land. Mein Sender“
offensichtlich die Überzeugung unseres Publikums
treffend widergibt. Und ebenso ist es ein Ansporn,
dass wir die Saarländerinnen und Saarländer weiterhin mit informativen und unterhaltsamen Qualitätsprogrammen für uns gewinnen.
Erst zwei Jahre sind seit der Veröffentlichung des
ersten Berichtes gegenüber der Öffentlichkeit Ende
2004 vergangen. Doch in diesen zwei Jahren gab
es viele neue Entwicklungen, nicht nur bei uns auf
dem Halberg,auch medienpolitisch und in der Welt
der digitalen Technik hat sich viel getan. So sehen
wir diesen Bericht nicht nur als bloße Erfüllung der
in § 23 des Saarländischen Mediengesetzes auferlegten Pflicht, Rechenschaft über unsere Arbeit
abzulegen. Sondern wir kommen dieser Pflicht
gerne nach, um offensiv über unsere Programme
und unsere Arbeit zu informieren.
Der Festakt zum 50. Geburtstag des Saarländischen Rundfunks am 26. November 2006 in der
Saarlandhalle bot erst kürzlich Gelegenheit zur
Rückschau auf fünf Jahrzehnte SR-Geschichte. In
zahlreichen Sendungen in unseren Hörfunk- und
Fernsehprogrammen, in unseren Online-Angeboten und im Saartext haben wir Höhepunkte der SRProgramme, Erinnerungen, Einschätzungen, aber
auch besonders beeindruckende oder kuriose
Ereignisse mit unserem Publikum geteilt.
Richtete sich beim Jubiläum des SR der Blick
naturgemäß eher in die Vergangenheit,konnten wir
bereits ein halbes Jahr zuvor eine entscheidende
Weiche für die Zukunft des Saarländischen Rundfunks stellen. Am 22. Juni 2006 wurde das neue
Hörfunkgebäude des SR offiziell eingeweiht.Neben
den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben
auch viele Vertreter des öffentlichen Lebens im
Saarland an dieser Veranstaltung teilgenommen.
Ihr klares Bekenntnis zum Saarländischen Rundfunk
untermauert die Bedeutung unserer Landesrundfunkanstalt für die Bürgerinnen und Bürger sowie
für ein eigenständiges Bundesland Saarland.
Seit 1999 auf politischer Ebene die Entscheidung
getroffen wurde,den ARD-internen Finanzausgleich
zu halbieren,hat der SR weitreichende Maßnahmen
ergriffen,um trotz der erzwungenen Kürzungen unserer Einnahmen die Zukunft der Landesrundfunkanstalt dauerhaft zu sichern. Das neue Hörfunkgebäude ist Teil dieses Konzeptes. In Zeiten des Sparens sind Investitionen in die Infrastruktur und in wichtige Zukunftstechnologien unerläßlich. Das groß
angelegte Modernisierungskonzept wird es uns
ermöglichen,mit geringerem personellen Aufwand
weiterhin attraktive Programme anzubieten, ohne
unsere Kernkompetenzen zu vernachlässigen. Dennoch ist dieser Weg nicht einfach zu beschreiten.Der
SR kann sich jedoch auch auf das Engagement seiner
Mitarbeiter verlassen. Es ist vor allem ihr Verdienst,
dass der Sender und seine Programme beim saarländischen Publikum auf hohe Akzeptanz stoßen.
Mit der nun anstehenden baulichen Modernisierung des Fernsehens wird auch die Digitalisierung beim SR fortgeführt. Alle Maßnahmen sollen
möglichst bis 2009 abgeschlossen sein.
In dem vorliegenden Bericht wird jedoch auch
deutlich, dass der SR die Phase der Umstrukturierung genutzt hat,um neue journalistische Akzente
zu setzen.Nur einige Beispiele:Die Einrichtung und
Inbetriebnahme des vernetzten Newsrooms (siehe
Seite 6) zeigt schon jetzt,wie innovative und effektive
Strukturen Arbeitsabläufe in einem Medienunternehmen optimieren können. Schon vor dem offiziellen Start im Dezember 2006 fand das Konzept
unseres multimedialen Newsrooms bundesweit
viel Beachtung.
Die neuen Podcasting-Angebote (s. Seite 35)
kommen dem wachsenden Bedürfnis unserer Hörer
und Zuschauer entgegen, beliebte Sendungen
unserer Programme über unser Internet-Angebot
unabhängig von Ort und Zeit abrufen zu können.
Ein solcher Service wird von den Gebührenzahlern
als echter Mehrwert empfunden.
Seit dem 12.Dezember 2005 sendet das deutschfranzösische Informationsradio antenne saar von
8 bis 18 Uhr auf der Mittelwellenfrequenz 1179 sowie rund um die Uhr über DAB (s. Seite 24).
Dieses Wortprogramm wird in enger Zusammenarbeit mit„Radio France Internationale“ (RFI),
der Infowelle „SWR cont.ra“ sowie dem Ereignissender von ARD und ZDF „Phoenix“ erstellt. Die
deutsch-französische Akzentuierung macht dieses
Programm zu einem Vorreiter in der Großregion.
Darüber hinaus öffnet antenne saar bei besonders
wichtigen Ereignissen seine Programmflächen für
Live-Übertragungen – so mit überaus positiver
Resonanz geschehen beim 96. Deutschen Katholikentag Ende Mai 2006 in Saarbrücken.
Positiv ist auch die Perspektive für Liebhaber
klassischer Musik: Der Erfolg des Rundfunk-Sinfo-
nieorchesters Saarbrücken wird sich ohne Zweifel
fortsetzen. Nach der Fusion mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern (siehe Seite 32) wird zur
Spielzeit 2007/2008 die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern an die Traditionen
beider Klangkörper anknüpfen und die Kulturszene
bereichern. Der Großregion Saarland/RheinlandPfalz wird somit ein bedeutendes RundfunkSinfonieorchester auch in Zukunft erhalten bleiben.
Bei allen wichtigen Entscheidungen in den vergangenen Jahren – bei schwierigen Einschnitten,
aber auch bei neuen Entwicklungen – haben uns
die Gremien des SR mit konstruktiver Kritik und guten
Ratschlägen unterstützt. Mein Dank gilt auch den
Landesrundfunkanstalten der ARD, die dem SR
durch die Gewährung der Strukturhilfe überhaupt
erst ermöglicht haben, sich fit für die Zukunft zu
machen.
Ein weiteres Zeichen für das Vertrauen,das uns
in der ARD entgegengebracht wird, ist die Übernahme des ARD-Vorsitzes ab Januar 2007. Zum
ersten Mal in seiner 50jährigen Geschichte wird der
SR die Geschäftsführung der ARD übernehmen und
ihre Geschicke an entscheidender Stelle mitbestimmen. Auch dies ist für den SR eine enorme
Herausforderung und zugleich eine große Chance.
Dank des starken Rückhaltes sowohl in der
saarländischen Bevölkerung als auch parteienübergreifend in der Politik hat der SR auch im 50.
Jahr seines Bestehens allen Grund, selbstbewusst
in die Zukunft zu schauen.
Fritz Raff
Intendant
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6
Multimedialer Newsroom – der ARD voraus
Seit Mai 2006 verfügt der Saarländische
Rundfunk über einen multimedialen Newsroom.
Zum ersten Mal wurde innerhalb der ARD ein
Planungs- und Informationszentrum für einen
ganzen Sender geschaffen – medienübergreifend,
für den Hörfunk,das Fernsehen,den SAARTEXT und
sr-online.Alle Planer und die Chefs vom Dienst (CvD)
arbeiten im Newsroom zusammen, koordinieren,
organisieren und planen von hier aus ihre Sendungen.
Informationen werden gemeinsam beschafft
und gesammelt. Deren Verarbeitung erfolgt entsprechend den Anforderungen des jeweiligen
Mediums. Die Entscheidungskompetenz verbleibt
in den jeweiligen Redaktionen. Der Newsroom ist
zentraler Anlaufpunkt, für Informationen von
außen genauso wie für den internen Informationsaustausch. Unterstützt wird die Arbeit des
Newsrooms durch ein einheitliches Redaktionssystem mit dem bezeichnenden Namen OpenMedia: eine Software speziell für die Redak-
tionsarbeit. Alle beteiligten Redaktionen sind
virtuell miteinander vernetzt.Durch die räumliche
und virtuelle Nähe soll die Arbeit erleichtert,
gestrafft und für alle transparenter gemacht
werden.
Die Hörfunk-Redaktionen wissen, was „die im
Fernsehen“ planen und umgekehrt. Doppelrecherchen können vermieden werden. Die Informationskompetenz wird gesteigert, und Themen können so leichter über Medien und Wellen
hinweg „gesetzt“ werden. Mit dem Newsroom
soll das „Kästchendenken“ im SR der Vergangenheit
angehören.
Herzstück des Newsrooms sind die Redaktionen
der Saarlandwelle und des Landesprogramms
Fernsehen (insbesondere also des „Aktuellen
Berichts“ und von „mag‘s“). Ziel ist es,die regionale
und grenzüberschreitende Berichterstattung für
die Großregion weiter auszubauen. Der Saarländische Rundfunk wird sich via Newsroom noch
stärker als bisher als ein modernes,schlagkräftiges
Medienunternehmen präsentieren.
I. Der Saarländische Rundfunk in
den Jahren 2007 und 2008 –
Programmoptimierung in Zeiten
der Konsolidierung
Der SR wird auch in den Jahren 2007 und 2008
seiner bewährten Unternehmensphilosophie
folgen:Er will für seine Hörerinnen und Hörer,für
seine Zuschauerinnen und Zuschauer, die
Nummer 1 sein. Er will ihr Leben mit attraktiven
Programmen bereichern, mit Sendungen, die
berühren und weiterhelfen. Das gilt ebenso für
seine sonstigen multimedialen Angebote. Er will
die Menschen journalistisch kompetent – wie kein
anderes elektronisches Medium im Saarland –
informieren über Politik, Wirtschaft, Kultur und
Sport, ihnen Service bieten, Rat geben und sie
unterhalten. Mit anderen Worten: Er will seinen
Auftrag,wie er gesetzlich beschrieben und in den
SR-Programmrichtlinien konkretisiert ist,auch in
den beiden kommenden Jahren erfüllen.
Schon 2005 und 2006 war der Saarländische
Rundfunk in der nicht einfachen Situation, aufgrund der politisch vorgegebenen Absenkung des
ARD-internen Finanzausgleichs seinen strikten
Sparkurs halten zu müssen. Er wird diesen Kurs
fortsetzen und seine Strukturen und Arbeitsabläufe optimieren. Der SR wird sich auf seinen
Programmauftrag konzentrieren.Der Sparzwang
hat auch zu Einschnitten geführt und die Kernkompetenzen eingeengt, sie aber in ihrer Substanz nicht geschädigt. Qualitätssicherung und
Erhaltung der programmlichen Leistungsfähigkeit sind auf dem Saarbrücker Halberg die Primärziele. Damit das so bleibt, bedarf es umfassender Planung bei gleichzeitiger Flexibilität
und Mobilität.Auch ein hohes Maß an Kreativität
ist gefordert. Hier sind nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Programm angesprochen.Dieser Einsatz ist in allen Bereichen des
Hauses notwendig. Die SR-Unternehmensphilosophie lautet daher:Wir wollen ein kreatives
Unternehmen sein! Die Umsetzung von Kreativität und Einfallsreichtum setzen jedoch eine genaue Analyse und eine klare Perspektive voraus.
Das Radio hat sich in den beiden vergangenen
Jahren weiter zum Tagesbegleiter der Menschen
entwickelt. Radio ist das „überall- und jederzeitMedium". Es wird nicht nur zu Hause beim Frühstück oder im Auto genutzt, sondern aufgrund
veränderter Strukturen und Rahmenbedingungen immer häufiger auch am Arbeitsplatz. Die
einzelnen Programme werden – im Gegensatz
zum Fernsehen – in der Regel nicht wegen bestimmter Sendungen eingeschaltet, sondern
wegen bestimmter Formatkriterien – vor allem
Musik und Anmutung der Programmpräsentation
–,die den Interessen und der Stimmungslage der
Hörer in der jeweiligen (Tageszeit-)Situation entsprechen. Dadurch sieht sich das Medium heute
durch eine Vielzahl unterschiedlicher Zielgruppen
gefordert, deren emotionale und intellektuelle
Bedürfnisse es optimal zu erfüllen gilt.Im Hörfunk
bietet der SR deshalb vier Vollprogramme sowie
sein neues deutsch-französisches Informationsradio an. Dieses Angebot ist die maßgeschneiderte Grundversorgung für die Region,sozusagen
ihre kommunikative Mindestausstattung, da
Hörer, die heute dank moderner Technik auch im
Saarland leicht mehr als ein Dutzend verschiedener privater und öffentlich-rechtlicher Sender
empfangen können, ein Angebot für alle Bedürfnisse und für jedes Alter erwarten.
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SR 1 Europawelle ist das Pop- und Informationsprogramm, das die wichtige Zielgruppe
der 25- bis 49-Jährigen erreichen soll.
SR 2 KulturRadio ist ein modernes Kulturprogramm mit klassischer Musik und informativen Themenschwerpunkten.
SR 3 Saarlandwelle,einst als erstes regionales
Vollprogramm der ARD gestartet, ist das Programm aus der Region für die Region, ein Garant
für die starke Akzeptanz im Land bei Hörerinnen,
Hörern und der Politik.
103.7 UnserDing ist das Jugendradio des
Saarländischen Rundfunks,das er in Kooperation
mit dem Jugendradio des SWR,„DAS DING“, veranstaltet.
Das jüngste Kind der SR-Hörfunkfamilie ist
antenne saar, das deutsch-französische Informationsradio, das der Saarländische Rundfunk
u. a. in Kooperation mit Radio France Internationale (RFI) und dem Contentradio des SWR,„SWR
cont.ra“, veranstaltet.
Ohne Programme wie das SR-Jugendradio
würden große Teile der jungen Generation ohne
Bindung an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk aufwachsen. Sie später für die Sache des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks zu gewinnen,
wäre schwer, wenn nicht gar unmöglich. 103.7
UnserDing ist eine Investition in die Zukunft des
öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Saarland.
Bei SR 2 KulturRadio wird über die bisherige
Kooperation mit dem DeutschlandRadio hinaus
verstärkt auf Kooperation mit weiteren Partnern
gesetzt, insbesondere dem SWR. Durch diese
Zusammenarbeit kann das Programm mit qualitativ erstklassigen Übernahmen aus anderen
Rundfunkhäusern bereichert werden,ohne dass
das eigene Profil verwischt wird, vor allem aber
ohne dass die SR-eigenen Kosten steigen.
Im SR-Hörfunk – wie auch im SR-Fernsehen
und in den bereits bimedial arbeitenden Redaktionen – werden Synergieeffekte genutzt und
Kooperation schon lange groß geschrieben. Beim
SR werden Weltnachrichten kostengünstig für
SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio und SR 3 Saarlandwelle gemeinsam erstellt. Für SR 3 Saarlandwelle und inzwischen auch für zahlreiche
Nachrichtensendungen auf SR 2 KulturRadio
werden diese um Regionalmeldungen ergänzt.
Seit Frühjahr 2006 ist ein multimedialer Newsroom eingerichtet, der die gesamte Informationsgebung für Hörfunk, Fernsehen und Multimedia in vielerlei Hinsicht miteinander vernetzt.
Ebenfalls programmübergreifend versorgt
der Saarländische Rundfunk sein Publikum mit
regionalen Wettervorhersagen. Die Nachfrage
nach verlässlichen und genauen Wetterprognosen ist in den vergangenen Jahren stetig
gewachsen und steht auf der Prioritätenliste
der Zuschauer, Zuhörer und Online-Nutzer sehr
weit oben. Diesem Umstand trägt der Saarländische Rundfunk Rechnung, indem er für alle
seine Medien (Hörfunk, Fernsehen, Online,
Videotext) die Dienste der Meteomedia AG,
besser bekannt als „Kachelmann-Wetter“, in
Anspruch nimmt. Meteomedia hatte ihr Knowhow zuvor bei SR 1 Europawelle und im ARDGemeinschaftsprogramm unter Beweis gestellt.
Seit 2005 liefert das SR-Fernsehen für das
ERSTE, das ARD-Fernseh-Gemeinschaftsprogramm, noch 1,3 Prozent des Programms zu. Zuvor lag diese Zulieferungsquote bei 2,5 Prozent.
Übererfüllung auch der neuen Quote ist allerdings möglich, wenn und soweit die Leistungsfähigkeit und besondere Sachkompetenz des
Hauses es erlauben. Unbestritten ist die SR-Kom-
petenz in den Bereichen Wirtschaft (die ARD-Wirtschaftssendung „PlusMinus“ kommt sieben Mal
im Jahr aus Saarbrücken) und Reise (der SR produziert den „ARD-Ratgeber Reise“). Die Berichterstattung aus der Region für die aktuellen Sendungen wie Tagesschau und Tagesthemen behält
ebenso ihren hohen Stellenwert wie die Mitarbeit
an wichtigen Reportage- und Dokumentationsreihen, z. B.„Die großen Kriminalfälle“ oder „ARD
exclusiv“. Dabei gelingt es, markante Akzente
zu setzen.
2006 ermittelte im SR-Tatort erstmals Franz
Kappl,alias Maximilian Brückner,in Saarbrücken
und Umgebung. Ein Jahr zuvor hatte der dienstälteste Tatortkommissar,Max Palu,seinen letzten
Auftritt.Allerdings ist ein so aufwändiges Projekt
wie der Tatort nicht mehr – wie in der Vergangenheit – allein mit SR-eigenen Mitteln zu stemmen.
Die Saarbrücker Tatorte werden inzwischen im
Auftrag der ARD-Filmeinkaufs- und Produktionsgesellschaft DEGETO auf deren Kosten von der
Telefilm Saar produziert. Die redaktionelle
Verantwortung liegt jedoch beim SR weiterhin
in den bewährten Händen.
Der engagierte Versuch des SR, eine neue
Sendung im ERSTEN zu etablieren, nämlich das
Format „Gesund mit Wellness“, war leider nicht
erfolgreich.2005 musste die Reihe,trotz mehrerer
Anpassungen, mangels Zuschauerinteresse im
ohnedies schwierigen Umfeld des Samstagnachmittags eingestellt werden.
Unser Drittes, das SR Fernsehen, wird seit
1969 in Kooperation mit dem SWR erstellt. Der
SR liefert zum gemeinsamen Auftritt beliebte und
hochwertige Sendungen wie „Reisewege“,„Fahr
mal hin“, „100 % Urlaub“ oder „Schlaglicht“ zu.
Das Wichtigste aber bleibt die regionale Berichterstattung am Vorabend,die vom saarländischen
Publikum besonders gut angenommen wird.
Quotenrenner ist der „Aktuelle Bericht“ mit im
Schnitt über 20 Prozent Marktanteil. Das 40minütige Nachrichtenmagazin greift Themen
aus Politik,Wirtschaft, Kultur und Sport auf. Die
SR-Wetterschau kurz vor der Tagesschau läßt im
Anschluß an den „Aktuellen Bericht“ die Zuschauerzahlen sogar noch weiter nach oben
schnellen.
Mit dem „Kulturspiegel“ hat der Saarländische
Rundfunk den Versuch gewagt, als einzige ARDAnstalt eine Kultursendung im regionalen Vorabend zu plazieren. Die Maxime: kulturelle
Themen für ein breites Publikum vermitteln!
Auch dies kam bei den Saarländerinnen und
Saarländern an, die dem „Kulturspiegel“ gute
Akzeptanzwerte bescheren.
Die programmlichen Leistungen im Hörfunk
und im Fernsehen werden zusätzlich aufbereitet
für die Komplementärmedien Internet (www.sronline.de) und Videotext (SAARTEXT). Immer
mehr Menschen nutzen und erwarten diese vorwiegend programmbezogenen Informationen.
All dies wird beim SR mit minimaler personeller
Ausstattung realisiert.
Wer sparen will,muss manchmal zuerst Geld
ausgeben. Um alle Synergieeffekte nutzen zu
können,muss häufig zunächst investiert werden.
Nur wenn den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
die modernste Technik zur Verfügung steht,
haben wir die realistische Chance,mit reduzierten
Programmmitteln und denkbar geringem Personalaufwand unseren „Output“ zu halten –
nämlich Struktur, Inhalt und Wertigkeit unserer
Programme. So ist die 2006 abgeschlossene
Sanierung und Modernisierung des Hörfunkgebäudes,bei der auch die gesamte Produktionsund Sendetechnik auf den neuesten Stand
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gebracht wurde, eine zukunftsichernde Maßnahme. Die moderne Architektur, offene Räume
und mehr Transparenz erlauben eine bessere
personelle und inhaltliche Verzahnung der
Wellenteams untereinander sowie zwischen
Hörfunk und Fernsehen.
Im Sommer 2006 wurde die Sanierung und
Modernisierung des Fernsehens begonnen.Auch
hier geht es um Zukunftssicherung. Dies wird
auch von der ARD so gesehen, die dem SR für die
Investitionen in die beiden Gebäude eine einmalige Strukturhilfe gewährt. Danach wird das
Medienzentrum auf dem Halberg ein gänzlich
„neues“ – optisch am neuen Hörfunk orientiertes
– Gesicht haben. Symbol für das neue medienübergreifende Denken beim SR ist die ganz zu
Beginn der Hörfunkbauphase fertig gestellte
Brücke zwischen Hörfunk- und Fernsehgebäude.
Klein, produktiv und kreativ ...
... so war der erste Bericht des Saarländischen
Rundfunks über die Erfüllung seines Programmauftrags überschrieben. Das Motto könnte aber
auch für ein vielversprechendes Projekt des SR
gelten: Die Videoreporter. Es begann als Selbstversuch mit der immer professioneller werdenden
Kamera- und Aufnahmetechnik der Amateure.
Schnell wurde klar, dass in diesem Ansatz viel
journalistisches Potenzial steckt, das dem SR im
publizistischen Wettbewerb einen echten Vorteil
und den Zuschauerinnen und Zuschauern neue Einsichten verschaffen kann.
Die unscheinbaren Mini-DV-Kameras für Jedermann bieten mit ihrer einfach zu bedienenden und
robusten Technik Fernsehjournalisten die Möglichkeit, selbst Hand an eine Kamera zu legen. So
können sie bei überraschenden Ereignissen, in
schwierigen Situationen und an weit entfernten
Orten Filmaufnahmen realisieren, die aus organisatorischen,praktischen oder finanziellen Gründen mit einem regulären Kamera-Team so nicht
möglich wären.Aus dem Journalisten wird das „EinMann-Team“, eben jener „Videoreporter“ – ganz
nah dran am Geschehen.
Zwischenzeitlich ist dem Selbstversuch 2003
ein ordentlicher Pilotversuch nachgefolgt und im
Frühjahr 2005 sind einundzwanzig hochmotivierte
SR-Journalisten intensiv geschult worden. In Seminaren erhielten sie das theoretische und praktische Rüstzeug für die Erweiterung ihres bisherigen
Arbeitsfeldes. Bereits nach kurzer Zeit realisierten
die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre ersten
selbst gedrehten Beiträge im Fernsehprogramm.
Das speziell abgestimmte „Baukastensystem“ aus
Theorie, Praxis und Feedback führte im Laufe der
12monatigen Maßnahme zu der notwendigen
Professionalisierung.
„Videoreporter“ können auch und gerade in
einem kleinen Sender wie dem Saarländischen
Rundfunk zu einem wichtigen Faktor im Fernsehprogramm werden.Sie können und sollen nicht die
bewährte Produktionseinheit aus Journalist, Kameramann, Tontechniker und Cutter ersetzen.
Trotzdem stellen sie vor allem im Reportagebereich
eine publizistisch wichtige Ergänzung dar. Der Erfolg der ersten Schulung hat den SR bewogen,
eine Aufbauschulung für Videoreporter anzubieten.
Darüber hinaus denkt der SR über ein „Videoreporter-Magazin“ als neues Sendeformat nach,
das die Stärken der neuen Produktionsweise gezielt
nutzt,um den Zuschauern ein bisher unbekanntes
Reportage-Angebot zu machen. Ideen getreu dem
Motto des Saarländischen Rundfunks:„Klein, produktiv und kreativ“ – „innovativ“ ließe sich noch
hinzufügen!
II.
Programme und Angebote des
Saarländischen Rundfunks
Der SR bietet Programme für alle an und will
so viele Hörerinnen und Hörer bzw. Zuschauerinnen und Zuschauer wie möglich an sich binden. Sein Auftrag umfasst aber auch Sendungen
für relevante Minderheiten. Die Pflicht zur
umfassenden Grundversorgung erfordert eine
ständige Weiterentwicklung der Programme.
Das betrifft sowohl Programme mit großen
Reichweiten als auch Minderheitenprogramme.
Weil öffentlich-rechtliche Sender Gebühren
erhalten, gehört es zu ihrem Programmauftrag,
auch die Interessen von Minderheiten zu
bedienen.
Als Mitglied der ARD hat der SR zudem Anteil
an Qualität, Akzeptanz und Entwicklung der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkkultur in Deutschland. Zur Rundfunkkultur eines öffentlich-rechtlichen Senders in einem kleinen, vom einschneidendsten Strukturwandel seit Eingliederung in die Bundesrepublik 1957 erfassten Bundeslandes gehört es, die laufenden sozialen,
gesellschaftlichen und ökonomischen Veränderungen konstruktiv, kritisch und informativ
zu begleiten. Wirtschaft sowie staatliche und
kommunale Politik sind Gegenstand unserer
journalistischen Aufmerksamkeit und finden in
den Sendungen des SR ein Forum für ihre Pläne
und Maßnahmen. Themen aus den Bereichen
Wirtschaft,Landes- und Kommunalpolitik werden
deshalb besonders aufmerksam begleitet.
Auf Grund der geografischen Lage und vor
dem Hintergrund der geschichtlichen Entwicklung des Saarlandes nimmt der SR in der Region
wie auch innerhalb der ARD eine besondere
Stellung als Vermittler zwischen Deutschland und
Frankreich ein.Ein Beispiel ist der vom SR initiierte,
alljährlich verliehene „Deutsch-Französische
Journalistenpreis“.
Der Blick nach Frankreich spielt aber nicht nur
bei solchen Anlässen eine Rolle. Das gute nachbarliche Verhältnis wird im Saarland alltäglich
gelebt und spiegelt sich in einer Vielzahl von
Beiträgen zu deutsch-französischen Themen in
den aktuellen Sendungen im SR Fernsehen und
in allen SR-Hörfunkwellen wie auch in speziellen
Sendereihen, die insbesondere im Programm
von SR 2 KulturRadio und antenne saar angesiedelt sind (mehr dazu später in diesem Bericht
in Abschnitt III 2.).
Unter zunehmend verschärften Wettbewerbsbedingungen verpflichtet sich der SR,weiterhin ein hochwertiges Programmangebot zu
gewährleisten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden dafür ihre Professionalität,Kreativität und Verlässlichkeit einbringen. Den sich
wandelnden Bedürfnissen der Hörerinnen und
Hörer bzw. Zuschauerinnen und Zuschauer begegnet der SR mit innovativen Angeboten. Dies
erfordert von den Beschäftigten und vom Unternehmen SR ein hohes Maß an Entwicklungsfähigkeit und Flexibilität.
11
1. SR-Hörfunk
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Mit seinen Informations-Sendungen über
politische,wirtschaftliche,gesellschaftliche und
kulturelle Entwicklungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene ist das HörfunkAngebot des SR für die Hörerinnen und Hörer im
Lande einerseits das „Ohr zur Welt“, andererseits wirkt es im Netzwerk der ARD als bedeutender publizistischer Vermittler saarländischer
Themen und Perspektiven nach außen.
Für das erfreulich vitale kulturelle Leben des
Saarlandes, aber auch der Großregion Saar-LorLux, ist der Hörfunk des SR ein verlässlicher
publizistischer Begleiter und oft auch Wegbereiter. Als Auftraggeber für Medien- und Kulturschaffende, insbesondere für Journalisten und
Schriftsteller,für Schauspieler und Regisseure,für
Komponisten und Musiker hat der SR darüber
hinaus eine praktisch unverzichtbare Funktion
in der Förderung und oft auch in der originären
Stiftung von Kultur.
Eine kulturpolitisch bedeutende Rolle spielt
der SR überdies als Veranstalter und Mitveranstalter.Bis zur Spielzeit 2006/2007 hat der SR mit
seinem Rundfunk-Sinfonieorchester (RSO) zum
Beispiel das umfangreichste Angebot an öffentlichen Konzerten im Lande geboten. Daran wird
sich auch durch die Zusammenführung des RSO
mit dem Rundfunkorchester Kaiserslautern zur
Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken
Kaiserslautern zukünftig nichts ändern (vgl.S.32).
Außerdem ist der SR mit Veranstaltungen
von Kabarett bis HipHop,von „KulturPicknick“ bis
zur volkstümlichen Unterhaltung während des
ganzen Jahres vielfältig „vor Ort“.
Ein zuverlässiger Garant für schnelle und
aktuelle Informationen im Hörfunk des SR sind
die Nachrichten. Die zuständige Programm-
gruppe ist täglich 20 Stunden im Einsatz und
beliefert die großen Hörfunkwellen stündlich,auf
SR 1 Europawelle und SR 3 Saarlandwelle im
Tagesverlauf sogar halbstündlich, mit den
neuesten Meldungen aus aller Welt und der
Region. Auf diese Weise werden wellenübergreifend über 60 Nachrichtensendungen pro
Tag erstellt. Die Landespolitik-Redaktion ist ein
kompetenter und kontinuierlicher Beobachter
und Analyst aller landespolitischen Themen. Sie
berichtet für den Hörfunk u. a. über Landtagsdebatten und Parteitage. Der SR-Hörfunk nutzt
intensiv das Auslandskorrespondentennetz der
ARD, ist Federführer des gemeinsam mit HR,
RBB und RB betriebenden Gruppenstudios in
Paris und entsendet einen Korrespondenten in
das gemeinsam mit den Sendern RBB und RB
unterhaltene Gruppenstudio im Berliner ARDHauptstadtstudio.
Im komplementären Zusammenwirken seiner
vier Hörfunk-Vollprogramme SR 1 Europawelle,
SR 2 KulturRadio,SR 3 Saarlandwelle und 103.7 UnserDing bietet der SR nach Maßgabe seiner finanziellen und personellen Möglichkeiten den
Hörerinnen und Hörern differenzierte Programme, die jeweils maßgeschneidert an den Ansprüchen und Erwartungen der unterschiedlichen Zielgruppen orientiert sind und formal wie
inhaltlich in wellenadäquater Qualität gestaltet
werden.
Seit 12. Dezember 2005 ergänzt das deutschfranzösische Informationsradio antenne saar
dieses Angebot. antenne saar versteht sich als
Ereignisradio und berichtete zum Beispiel im
Sommer 2006 bei der Fußball-WM in Deutschland über alle Spiele live, vielfach auch als „Vollreportage“. Auch die wichtigsten Veranstal-
tungen des Katholikentages 2006 in Saarbrücken
hat antenne saar live oder in zeitnah ausgestrahlten Aufzeichnungen vermittelt.
In einer der spezifischen Aufgabenstellung
der Wellen entsprechenden Anmutung und
Vermittlung enthalten diese Angebote Informations-Sendungen zu regionalen, nationalen und
internationalen Themen aus den wichtigsten
Bereichen des gesellschaftlichen Lebens ebenso
wie künstlerische und unterhaltende Elemente
und Formate.
Der SR produziert aber nicht nur modernes,
zeitgemäßes „Radio von heute”,sondern bereitet
sich intensiv auch auf das „Radio von morgen”
vor und ist an der Diskussion um die inhaltliche
und technische Entwicklung des Mediums maßgeblich beteiligt. Neue Technologien wie der
digitale terrestrische Rundfunk DAB oder das
Zusammenwachsen verschiedener Medien (Radio
on demand),werden das Medium Hörfunk nachhaltig verändern.
Der SR-Hörfunk wappnet sich für diese Entwicklungen mit kreativen Ideen. Im digitalen
Hörfunk etwa hat der SR mit seinem deutschfranzösischen Informationsradio antenne saar
ein neues Programm etabliert, das den Hörerinnen und Hörern einen Zusatznutzen bietet und
ausdrücklich zur Attraktivitätssteigerung des
digitalen terrestrischen Rundfunks in unserer
Region beitragen möchte.
SR 1 Europawelle
„Der beste Mix: News und Hits“
SR 1 Europawelle ist heute das schnelle überregionale Infomedium,ein den Bedürfnissen der
Zeit entsprechendes Pop- und Infoprogramm.Die
Hörerinnen und Hörer können sicher sein, dass
in ihrem Programm alles Wichtige – regional
und weltweit – knapp, schnell und aktuell vermittelt wird. Für die Zielgruppe der 25 bis 49Jährigen bietet SR 1 Europawelle die passende
hörernahe Ansprache. Je nach Themenlage wird
das Programmformat angepasst.Programmliche
Schwerpunkte und „Thementage“ runden das
Informationsangebot ab. SR 1 Europawelle bietet
überdies einen umfassenden Verkehrs- und
Wetterservice.
Musikalisch setzt SR 1 Europawelle schwerpunktmäßig auf die Popmusik der 90er und auf
aktuelle Hits. Zusätzlich werden die größten Hits
der 70er und 80er Jahre angeboten. Die Musikredaktion stellt die Hit-Palette täglich neu zusammen, die in dieser Breite kein anderes Radioprogramm im Saarland liefert.
SR 1 Europawelle unterstreicht seine Musikkompetenz durch musik-journalistische Programmelemente und durch Konzertpräsentationen.Zwischenzeitlich hat sich die 2002 gestartete
Reihe „SR 1-Unplugged“ als besonders erfolgreiche Eigenveranstaltung mit nationalen und
internationalen Topkünstlern etablieren können,
die auch Stars wie beispielsweise Adam Green
nach Saarbrücken lockt.
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Das zeitgemäße Motto, das den „besten Mix
aus News und Hits“ verspricht, rechtfertigt sich
aus Programmelementen wie:
❙ Aktuelles, Wissenswertes und Hilfreiches aus
dem Saarland, Deutschland und der Welt.
❙ Die Politik der Region, der Sport und das
Geschehen in den Brennpunkten der Welt.
❙ SR 1 - und ARD-Reporter liefern Berichte mit
Informationen aus erster Hand.
❙ Interessante Persönlichkeiten als Studiogäste
bei SR 1 Europawelle.
Präsentiert wird das Programm von Moderatorinnen und Moderatoren mit journalistischer
Kompetenz,aber auch einer persönlichen „Note“,
die sie zu wirklichen Mikrofonpersönlichkeiten
macht. Sie sind wiedererkennbar und haben
mehr zu sagen als Sendername und -slogan.
Aufgrund der Erkenntnisse der Medienforschung im allgemeinen und spezifischer Untersuchungen im besonderen kann das SR 1-Team
davon ausgehen, dass sich die überwiegende
Mehrheit der SR 1-Hörerinnen und -Hörer ein
„durchgängig hörbares“ Radioprogramm wünscht.
Mit anderen Worten: Ihr Programm soll beim
Einschalten jederzeit als „die“ SR 1 Europawelle
identifiziert werden können.
Information findet gezielt und schnell und
dadurch mit größerem Hörer-Nutzen im laufenden Programm statt. SR 1 Europawelle hat zudem ein stabiles Nachrichtengerüst. Neben den
Nachrichten zur vollen Stunde, die die SR-Nachrichtenredaktion zuliefert, erstellt die SR 1Infomannschaft selbst zwei „Hintergrund“-Sendungen um 13.00 Uhr und um 18.00 Uhr und
präsentiert im Tagesprogramm (zwischen 6.00
Uhr und 18.00 Uhr) zu jeder halben Stunde die
„Kurznachrichten“.
Die verlängerten und im Vergleich zu den
üblichen Nachrichten aufgewerteten „Hintergründe“ liefern in jeweils rund sieben Minuten
kompakte Informationen zu ausgesuchten
Schwerpunkt-Themen des Tages. Die durchgängigen „Schlagzeilen“ bringen die Hörerinnen
und Hörer in Kürze auf den jeweiligen Stand der
Dinge.
Durch dieses Konzept werden drei Ziele gleichzeitig erreicht: SR 1 Europawelle ist stets aktuell
und hält den Hörer zuverlässig auf dem Laufenden. Die Info-Redakteure, die jederzeit ins
laufende Programmgeschehen eingreifen können, garantieren eine starke Hörerbindung, weil
sie mit ihrem bekannten Namen und ihrer vertrauten Stimme spontan erkennbar sind. Durch
bewusstes Setzen von Schwerpunkten (z. B. vor
Wahlen) wird der Mehrwert für die Hörerinnen
und Hörer von SR 1 Europawelle erhöht.
Last but not least stärkt SR 1 Europawelle das
im Saarland besonders lebendige Vereinswesen
und engagiert sich aktiv zum Nutzen der Gesellschaft und des Gemeinwohls. 2006 waren dies
z. B. im politisch-gesellschaftlichen Bereich Beiträge zur landesweiten Aktion „Lehrstelle jetzt!“.
Im Sport lag ein Schwerpunkt auf der FußballWM in Deutschland. Die aktuelle und die Hintergrundberichterstattung werden ergänzt durch
redaktionell eingebettete Gewinnspiele. So wurden zum Beispiel Eintrittskarten für begehrte
WM-Spiele verlost. Mit diesem Konzept ist SR 1
Europawelle eines der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Pop- und Informationsprogramme geworden.
SR 2 KulturRadio „... gut zu hören“
Als eine anerkannt moderne und erfolgreiche
Kulturwelle in der ARD ist SR 2 KulturRadio ein
zeitgemäßes Einschaltprogramm, das sich
bewusst an Mehrheiten unter den Minderheiten
wendet. Unter dem Motto „...gut zu hören“ will
sich SR 2 Kulturradio mit einem anspruchsvollen,
aber ausdrücklich nicht elitären Profil weitere
Hörerschichten erschließen.
SR 2 KulturRadio versteht sich zugleich als Medium für die Region und als Faktor in der Region.
In der Rolle des Impulsgebers für den gesellschaftlichen oder kulturellen Diskurs im Land ist SR 2
KulturRadio Veranstalter und Mitveranstalter
gesellschaftlicher Ereignisse und leistet damit einen erheblichen Mehrwert über das eigentliche
Programm hinaus.
Die wichtigsten Zielgruppen von Kulturprogrammen sind nach den Kriterien der ARD/ZDFMediennutzer-Typologie die „Klassisch Kulturorientierten“ und die durchweg jüngeren „Neuen
Kulturorientierten“ sowie die „Leistungsorientierten“.
Diese Gruppen sind stark an Information
und an Kultur interessiert, wobei die „Klassisch
Kulturorientierten“ erwartungsgemäß zu den
traditionellen Künsten (Bildende Kunst,Literatur,
Theater) neigen und die „Neuen Kulturorientierten“ bzw. die „Leistungsorientierten“ eher
für einen erweiterten Kulturbegriff aufgeschlossen sind.
SR 2 KulturRadio wird den Ansprüchen seiner
Kernzielgruppen mit einem differenzierten Informationskonzept und Musikangebot gerecht.
Das beginnt in aller Frühe mit einer neuen Mischung aus Musik (verschiedener Richtungen –
„Cross-Over”) und Information in der „Morgenmusik”,die seit 2006 mit den „SR 2- Frühreports”
immer „um halb” den ebenso informativen wie
entspannten Start in den Tag bietet.
Zum SR 2-Informationskonzept zählen weitere an der Tagesaktualität orientierte, in Form
und Anmutung „klassisch“ gestaltete, Zeitgeschehen-Formate wie die „Bilanz”-Sendungen am
Mittag und am frühen Abend. Berichte, Kommentare und Interviews vermitteln das Wichtigste aus Politik,Wirtschaft,Kultur und Gesellschaft
– regional, überregional und weltweit.
Zum Tagesausklang werden die wesentlichen
Ereignisse nochmals in den vom Deutschlandradio Kultur übernommenen Sendereihen „OrtsZeit“ und „Fazit“ dargestellt und eingeordnet. Ergänzend bringt SR 2 KulturRadio unter anderem
in Feature-Sendungen und Gesprächs-Formaten
Hintergrundinformationen und Orientierung zu
Themen aus Politik und Wirtschaft, Kulturszene
und Gesellschaft, Kirche und Religion sowie aus
Wissenschaft und Forschung.
In Sondersendungen begleitet SR 2 KulturRadio zudem herausragende Ereignisse in der Region wie 2006 den Deutschen Katholikentag in
Saarbrücken.
In Zeiten des europäischen Zusammenwachsens widmet SR 2 speziell den europäischen Themen wöchentlich einen eigenen halbstündigen
Programmplatz.Die Reihe „Thema Europa”richtet
den Blick auf Entwicklungen unseres Kontinents,
seien sie politisch, ökonomisch, künstlerisch bedeutend oder in ihrer auch unterhaltsamen Vielfalt einfach nur interessant für das Saarland als
europäische Kernregion.
Mit der „RadioKirche“ an jedem ersten Sonntag im Monat hat SR 2 KulturRadio zusammen
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mit den kirchlichen Rundfunkbeauftragten ein
hörfunkspezifisches Format für Verkündigungssendungen entwickelt. Die „RadioKirche“ beschränkt sich nicht auf die Übertragung eines
Gottesdienstes. Die Sendung wird mit wechselnden Gemeinden als Feier und als Impuls
zum Nachdenken aufgezeichnet. Eine wichtige
Rolle spielen dabei die am Radio erlebbare Auseinandersetzung mit Texten sowie die anspruchsvolle Musik.
Das wöchentliche Magazin „Kirche und Welt”
zu aktuellen Fragen aus dem Themenspektrum
Kirche, Religion und Gesellschaft wurde 2006
zusätzlich auf 25 Minuten verlängert und hat
dadurch ebenfalls eine Aufwertung erfahren.
Um ethische Themen geht es auch in der
Anfang 2006 neu konzipierten wöchentlichen
Feature-Reihe „Orientierung“ und in dem seit
Mitte 2005 wöchentlich ausgestrahlten Verkündigungsprogramm „LebensZeichen“.
Darüber hinaus werden die wichtigen Fragen
der Zeit,Ereignisse und Entwicklungen in unserer
Region im Programm von SR 2 KulturRadio weiterhin ausführlich Platz finden.
Zum 50. Jahrestag der zweiten Saarabstimmung hat SR 2 KulturRadio im Oktober 2005
einen Programmschwerpunkt veranstaltet, der
– in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für
Bildung, Kultur und Wissenschaft – auch Grundlage war für eine Doppel-CD, die nun saarländischen Schulen als Unterrichtsmaterial zur Verfügung steht.
Auch das regionalgeschichtlich bedeutsame,
in Kooperation mit der Multimedia-Redaktion und
dem „Weltkulturerbe Völklinger Hütte“ gestaltete
Zeitzeugen-Projekt zur spannenden Geschichte
der Völklinger Hütte wurde im Programm abgebildet.
Mit Blick auf die in der Großregion SaarLorLux
geplanten Veranstaltungen zur „Kulturhauptstadt
2007“ hat SR 2 KulturRadio unter dem Titel „Zweitausendsieben” in Kooperation mit dem öffentlich-rechtlichen Luxemburger Sender „Radio
100,7“ eine neue dreisprachige Sendereihe
gestartet,die ausdrücklich auch über 2007 hinaus
Bestand haben soll.
Bestens geeignet für den intensiven Gedankenaustausch über Zeitfragen – auch unserer
Region – ist die sonntägliche Reihe „Diskurs“, in
der regelmäßig prominent besetzte Podiumsdiskussionen veranstaltet und ausgestrahlt werden.
SR 2 KulturRadio unterhält enge partnerschaftliche Beziehungen zur Universität des
Saarlandes, zum Saarländischen Staatstheater,
zur Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, zu den
Volkshochschulen und vielen anderen bedeutenden saarländischen Institutionen und Bildungsträgern. Auch im Bereich der eher alternativen Kultur-Szene wird die Zusammenarbeit
stetig ausgebaut und intensiviert. 2005 etwa
mit der Reihe „Achteinhalb Filme”gemeinsam mit
dem gleichnamigen Saarbrücker Programmkino.
Der Förderung der Filmkultur dient auch die
Reihe „SR 2 CineClub“, in der in Zusammenarbeit
mit dem Max-Ophüls-Festival einmal im Monat
aktuelle Arbeiten des deutschsprachigen Regienachwuchses als Previews präsentiert werden.
Ein publikumswirksames KooperationsModell dieser Art ist die seit 2000 im Foyer des
Staatstheaters stattfindende,bundesweit wahrgenommene Veranstaltungsreihe „teatrum
mundi“. 2006 hat SR 2 KulturRadio sie schon
früh genutzt, um neben der aktuellen Berichterstattung über die Fußball-Weltmeisterschaft,
einen leidenschaftlichen und philosophischen
Blick auf das Phänomen Fußball zu werfen.Gäste
waren etwa Klaus Theweleit und Fritz Pleitgen.
Die Reihe soll 2007 unter neuem Titel mit einem
erweiterten inhaltlichen Konzept fortgeführt
werden.
Als besonderes Aushängeschild des SR kann
schließlich seit 30 Jahren die – nicht selten von
engagiertem Publikum vor Ort begleitete –
Sendereihe „Fragen an den Autor“ gelten – ein
Radioklassiker des Saarländischen Rundfunks.
SR 2 KulturRadio greift Themen auf, die viele
Hörerinnen und Hörer in unserer Region betreffen
und bewegen,setzt aber auch selbst Themen,die
zuvor öffentlich wenig oder gar nicht diskutiert
wurden. Beispielsweise findet seit 2005 der
demographische Wandel und seine Folgen
besondere Beachtung in den Sendungen von SR
2 KulturRadio.
Die Kulturwelle des SR kommt so ihrer originären Verpflichtung nach. Dies geschieht ausdrücklich auf der Grundlage eines erweiterten
Kulturbegriffs. Ein modernes Kulturprogramm
muss die Themen der „Hochkultur”ebenso souverän darstellen und bewerten wie Produkte
auf dem weiten Feld der „populären Kultur“. Im
Programm und bei den zahlreichen Aktivitäten
im Land kommt es deshalb zudem darauf an,auch
kulturfernere Schichten zu ereichen,in dem komplexe Themen in ansprechender und doch seriöser Weise vermittelt werden.
Die traditionsreiche Sendereihe „Literatur
im Gespräch“ stellt auch künftig Newcomer und
arrivierte Schriftsteller vor, wobei weiterhin den
Autoren aus der Großregion Saar-Lor-Lux besondere Aufmerksamkeit entgegengebracht
wird. Anlässlich des 50jährigen Jubiläums des
Saarländischen Rundfunks wird 2007 eine
Auswahl von 30 historischen Sendungen aus
„Literatur im Gespräch“ als Download-Edition in
www.sr-online.de aufgelegt.
Viel Resonanz bei den Hörerinnen und Hörern
fand die Aktion „Das Lieblingsgedicht der Saarländer”, die SR 2 KulturRadio gemeinsam mit der
Saarbrücker Zeitung veranstaltet hat. Ein gelungener Versuch, die öffentliche Wahrnehmung
der Gattung Lyrik zu stärken und die Menschen
mit populären Beispielen anzusprechen.Auch hier
gehört es zum Konzept von SR 2 KulturRadio,
seinen Hörerinnen und Hörern einen Mehrwert
zu bieten. Ein weiteres Beispiel dafür ist das „SR
2-Krimischiff”, das im Sommer auf der Saar
kreuzt, während die Passagiere Kriminalhörspielen lauschen, ausgewählt von der Hörspielredaktion des Saarländischen Rundfunks.
Zum Kernbereich einer Kulturwelle zählen
Lesungen wie „Fortsetzung folgt“, als klassische
journalistische Kür „Große Features“ und – als
originäre Kunstform des Massenmediums Hörfunk – die Ausstrahlung von Hörspielen.
Dazu gehört auch das Aufspüren neuer Autorinnen und Autoren. „Scout“-Funktion für die
ARD hat der SR immer wieder namentlich für
Adaptionen von Autoren aus dem frankophonen
Sprachraum gehabt. Die unter der Federführung
des SR mit wechselnden Co-Produktionspartnern
entstehenden Features und Hörspiele finden im
Übrigen auch bei nationalen und internationalen
Wettbewerben immer wieder hohe Anerkennung. So wurde die SR-Produktion „Der Nazi und
der Friseur”, eine Lesung des Romans von Edgar
Hilsenrath, 2006 mit dem Deutschen Hörbuchpreis in der Sparte „Beste Unterhaltung"
ausgezeichnet.
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Auf dem prosperierenden Markt der Hörbücher finden sich – gemessen am Produktionsvolumen – überdurchschnittlich viele Hörspielund Literaturproduktionen des SR,darunter Bestseller wie Paolo Coelhos „Der Alchimist“ (ausgezeichnet mit zwei „Goldenen Schallplatten“ für
mehr als 215.000 verkaufte Exemplare!) oder die
Krimihörspiele aus der unterdessen als „kultig“
geltenden Serie der „Damenkrimis“ von Lester Powell, die der SR erstmals 1956 produzierte. Seit
Anfang 2005 erscheinen jährlich zwei Hörspiele
dieser Reihe. Bislang sind erhältlich: „Die Dame
im Nebel“,„Die Dame ist blond“ und „Die Dame
mit den grauen Löckchen“.
Auch Lesungen aus der Reihe „Fortsetzung
folgt“ sind als Hörbücher erschienen.„Die grauen
Seelen“ von Philippe Claudel kam im Mai 2006,
parallel zur Sendung auf SR 2 KulturRadio und zur
Taschenbuchausgabe, in den Handel. Wie alle
Lesungen Christian Brückners für den SR kommt
auch diese in dessen eigenem Hörverlag „parlando“ heraus. Sein Gesamtprogramm wurde
mit dem „Deutschen Hörbuchpreis 2005“ ausgezeichnet. Ein weiteres Hörbuch-Projekt für 2007
ist die Lesung des jüngsten Romans von Philippe
Claudel („Monsieur Linh und die Gabe der
Hoffnung“) sowie „Jacques le Fataliste“ nach dem
Roman von Denis Diderot.
SR 2 KulturRadio ist Trägermedium für das
Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (RSO).
Mit regelmäßigen Konzert-Übertragungen und
umfänglichen „E-Musik“-Sendestrecken ist
„Klassik“ eine der prägenden Musikfarben der
Welle.
Längst aber ist das Spektrum weitaus vielfältiger. Der typische und unverwechselbare „SR
2 Sound“ reicht vom Jazz bis zur Weltmusik, vom
Chanson bis zur anspruchsvollen Rockmusik,
von Filmmusik über Musical bis zur Oper. Ein
musikalisches Crossover reflektiert alle Sparten
und bietet auch unerwartete Einblicke und
Akzente. Als vom Start weg besonders publikumsattraktiv hat sich diese „SR 2-Mischung“ seit
Mitte 2005 in der Reihe „MittagsMusik“ bewährt.
SR 2 KulturRadio hat mit seiner von SR-Ingenieuren und -Technikern eigenständig entwickelten Computer unterstützten Musikprogramm-Gestaltung ein System, das innovativ
und in der ARD einzigartig ist. Dieses Musikprogramm orientiert sich immer an den Neuerscheinungen auf dem Markt und trägt dazu bei,
dass auch und gerade jüngere Hörer ihre Musik
finden – und in gleichsam spielerischer Weise
auch an Jazz und Klassik herangeführt werden.
Große Bedeutung wird auch der zeitgenössischen Musik beigemessen. Die Sendung „Mouvement“ präsentiert Mitschnitte aus dem reichhaltigen RSO-Repertoire der Werke des 20. und
21. Jahrhunderts. Zudem vermittelt sie Einblicke
in das aktuelle Geschehen in der Neuen Musik.
Auch hier ist der Saarländische Rundfunk als
Veranstalter im Land aktiv, im Rahmen des Festivals „Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“.
Das Musikprogramm von SR 2 KulturRadio
bildet intensiv die vielfältigen musikalischen
Aktivitäten im Saarland ab:Ü-Wagen übertragen
Live-Konzerte aus dem gesamten Sendegebiet.
Das reicht von der Traditionsreihe „Jazz live with
friends“ bis hin zu Konzertübertragungen von
Festivals und aus der Musikhochschule mit Nachwuchsinterpreten. In der Sendereihe „Musik an
der Saar“ werden Amateur- und Profimusiker
des Landes in ihren vielfältigen Aktivitäten dargestellt. Nachwuchsmusiker können sich hier
oft erstmals einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Ein Stück regionaler Kulturgeschichte
macht SR 2 KulturRadio seit 2005 im Rahmen der
Serie „Soli deo gloria – Musik in saarländischen
Kirchen“ öffentlich. Zum Abschluss dieser Serie
ist eine Buchveröffentlichung vorgesehen.
SR 2 KulturRadio öffnet ein Fenster in die
internationale Musikwelt. Übertragungen von
Konzerten des RSO erreichen jährlich über 20
Millionen Hörer in aller Welt. Im Gegenzug
werden Konzerte von EURORADIO, vergleichbar
der EUROVISION des Fernsehens, direkt vom
Satelliten übernommen. So bietet SR 2 KulturRadio Woche für Woche abendliche Live-Konzerte aus Helsinki und Lissabon, aus Vancouver
oder Sofia.
All diese vielfältigen publizistischen und
künstlerischen Programmakzente vermag der
SR seinem Publikum mit SR 2 KulturRadio vor
allem Dank eines seit Jahren bewährten Zusammenspiels in einem dichten Netzwerk von regelmäßigen und punktuellen Kooperations-Partnerschaften anzubieten: unter anderem mit
Deutschlandradio Kultur, SWR cont.ra, Radio
France Musique, Radio France Internationale
und der Europäischen Rundfunkunion EBU.
Auch in den kommenden Jahren wird SR 2
KulturRadio seinen Hörerinnen und Hörern im
Saarland und darüber hinaus sowohl ausführliche
journalistische Orientierung vermitteln,als auch
die klassischen Formen der Radiokultur wie
Hörspiele,anspruchsvoll gestaltete Features und
literarische Sendungen in Premium-Qualität
anbieten können und außerdem in der Lage sein,
bei den Saarländerinnen und Saarländern vor Ort
präsent zu sein,als (Mit-)Veranstalter bzw.Kulturund Informationsvermittler.
Zum 50jährigen Jubiläum des Saarländischen
Rundfunks hat SR 2 KulturRadio in einer Fülle von
insgesamt über 100 Spezialsendungen an die
ganz besondere Geschichte und an die oft journalistisch und künstlerisch modellhaft innovativen Leistungen des Senders an der Saar erinnert, aber auch in einer Reihe von Diskussionsveranstaltungen die großen medienpolitischen
Themen von heute und die Rundfunk- und Fernsehlandschaft von Morgen ins Visier genommen.
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SR 3 Saarlandwelle
„Hören, was ein Land fühlt“
SR 3 Saarlandwelle ist im Bouquet der Hörfunkwellen des SR das Programm, in dem das
Saarland und die Region im Mittelpunkt steht.
SR 3 Saarlandwelle ist das der Heimat verbundene,
soziale Schichten übergreifende Programm, das
persönlich und emotional die Hörerinnen und
Hörer anspricht und das landestypische "Geheischnis" bietet.
Die Grundpfeiler dieses Programms sind Informationen aus der Region und der Welt,außerdem Service- und Ratgeberthemen, eine zielgruppengemäße Unterhaltung und nicht zuletzt
eine Musikfarbe, die als „deutsch-orientiertmelodiös“ beschrieben wird.
Die Hörerinnen und Hörer sollen sich bei SR
3 Saarlandwelle zu Hause fühlen, weil das Geschehen im Land und in der Welt im Programm
nicht nur wiedergegeben, erläutert und einge-
25 Jahre SR 3 Saarlandwelle
Über 50.000 Hörerinnen und Hörer feierten bei
sechs Großveranstaltungen in allen Landkreisen
und im Stadtverband Saarbrücken mit! Angefangen hatte alles im Februar mit der großen TVGala „Rendezvous der Stars“ in der Saarlandhalle
in Saarbrücken.Es folgten Veranstaltungen auf der
„Emmes“ in Saarlouis, auf dem Burg- und Weiherfest in Illingen bis hin zur großen Mitmach-Aktion
auf dem Bliestalfreizeitweg und dem Sportfest in
St. Wendel, zu dem zahlreiche Prominente gekommen waren.Den Abschluss bildete im November das „zünftige SR 3-Oktoberfest“ in Mettlach.
ordnet wird, sondern auch am Radio „miterlebt“
werden kann, gemäß dem SR 3-Slogan: „Hören,
was ein Land fühlt“.
Das Konzept hat Erfolg:So hat SR 3 Saarlandwelle laut Media-Analyse 2006-II täglich einen
Marktanteil (Montag bis Sonntag) von 26,7 Prozent und ist Marktführer im Saarland.
In den Magazinen „Region am Mittag“ und
„Region am Nachmittag“ sowie in den ausführlichen Nachrichten-Reports „SR 3-Rundschau“
gibt es täglich alle wichtigen aktuellen Infos aus
der Region, Deutschland und der Welt. In der
Sendung „Bei uns dehemm“ kommt die Nähe zu
den Hörern besonders zum Ausdruck. Jeden
Freitag Abend wird zwei Stunden lang ausschließlich Musik von Künstlern und Interpreten
aus dem Saarland und den umliegenden Regionen gesendet. Die Moderatorinnen und Moderatoren, die auch in ihrem Dialekt moderieren
können (und sollen), informieren zudem über
Neues aus der regionalen Mundart- und Klein-
Mehr als 20 namhafte Künstler konnten von
SR 3 Saarlandwelle zu den Geburtstagsfeiern das
Jahr über engagiert werden:Von den „Paldauern“,
den „Klosterthalern“ über Michael Holm und der
„Spider Murphy Gang“ bis hin zur deutschen Schlagerlady Nummer 1: Andrea Berg. Nino de Angelo
war mit dabei und auch Roland Kaiser, Italostar
Drupi,die Münchner Freiheit und Ted Herold sowie
Udo Jürgens. Nicht zu vergessen die „Saarländer“:
Von Cindy und Bert,Michael Morgan und Susanna
Rocci bis hin zu Ingrid Peters und Nicole.Sechs große
Feste und zahlreiche Programmaktionen in einem
Jahr – ein erfolgreiches „Mammutprogramm“
zum Jubiläum!
kunstszene,über neue Erkenntnisse der Heimatund Brauchtumsforschung und präsentieren in
jeder Ausgabe interessante Studiogäste.
Seit einigen Jahren veranstaltet SR 3 Saarlandwelle am Erntedanktag Anfang Oktober die
„SR 3-Landpartie“. 2005 und 2006 kamen jeweils
insgesamt rund 25.000 Besucher zu den sieben
Hoffesten,die landesweit stattfanden.Parallel zu
den Hoffesten strahlte SR 3 Saarlandwelle eine
mehrstündige Live-Sondersendung aus,in der die
Reporterinnen und Reporter vom Geschehen in
den Ställen und auf den Hofplätzen berichteten.
Die „SR 3-Landpartie“ soll auch in den kommenden Jahren fortgesetzt werden.
Zum Erscheinungsbild von SR 3 Saarlandwelle
gehört, vor allem am Wochenende, die Sportberichterstattung.„Sport und Musik“ am Samstag
zwischen 15.00 und 18.00 Uhr ist der Klassiker der
Sportreportage. Aktuelle Live-Berichte aus der
Bundesliga mit der „Konferenzschaltung“ am
Ende bieten ein unvergleichliches Hörerlebnis.
Sonntags ist es in erster Linie der regionale Sport,
der am Nachmittag aufbereitet wird. Allerdings
finden sich hier auch die Höhepunkte des internationalen Sportkalenders, von Welt- und Europameisterschaften in vielen Sportarten bis zur Tour
de France.
Das Jahr 2005 stand im Zeichen des 25.„Geburtstages“ von SR 3 Saarlandwelle. Seit 1980 ist
SR 3 Saarlandwelle als Landeswelle und Heimatprogramm „auf dem Markt“. Dieses Jubiläum
wurde in vielfältiger Art und Weise im Programm,
aber auch vor Ort gemeinsam mit den Hörerinnen
und Hörern mit großen Außenveranstaltungen
gefeiert.
Als Landeswelle und Heimatprogramm hat
SR 3 Saarlandwelle zwei wichtige historische
Gedenktage in 2005 in besonderem Maße gewürdigt: die „Saarabstimmung“ vom 13. Januar 1935
und die Abstimmung über das Saarstatut bzw.
den Beitritt des Saargebiets zur Bundesrepublik
Deutschland am 23. Oktober 1955.
Im Fokus des politischen Interesses standen
2005 die vorgezogenen Wahlen zum Deutschen
Bundestag mit all ihren regionalen Aspekten
und Zusammenhängen. SR 3 Saarlandwelle ist
darauf in vielen aktuellen Beiträgen,vertiefenden
Hintergrundberichten und einer Sondersendung
eingegangen.
Die Berichterstattung über Landtagsdebatten
und die Aktivitäten der wichtigen Parteien im
Saarland gehört ebenso zu einer zentralen Aufgabe wie z. B. die Organisation von Podiumsdiskussionen zu den Bürgermeisterwahlen vor Ort,
mit denen SR 3 Saarlandwelle den Dialog zwischen Bürger und Politik fördern möchte.
Im Jahr 2006 stellte der 96. Deutsche Katholikentag in Saarbrücken mit über 500 Veranstaltungen in nur 5 Tagen sowohl personell als auch
technisch und organisatorisch die größte Herausforderung für das Team von SR 3 Saarlandwelle
dar. In Zusammenarbeit mit dem Kirchenfunk
wurde über dieses Großereignis umfassend berichtet,und es wurden dabei zahlreiche Facetten
des Katholikentages beleuchtet.
Im Sportjahr 2006 stand die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland im Mittelpunkt des
Interesses. Für SR 3 Saarlandwelle waren dabei
die Spiele in Kaiserslautern,aufgrund ihres regionalen Bezugs,besonders wichtig,da dieses große
Sportereignis natürlich auch ins Saarland gewirkt
hat.
2007 stehen Jubiläen und kulturelle Höhepunkte im Vordergrund. So wird SR 3 Saarland-
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welle beispielsweise das 50jährige Bestehen des
Saarländischen Rundfunks mit einer 50er JahreParty am 26. Mai 2007 in der Congresshalle begleiten und ihren Beitrag zur Erinnerung an den
Neuanfang des Rundfunks an der Saar leisten.
Im August 2007 findet dann in Saarlouis der
Deutsche Wandertag statt. SR 3 Saarlandwelle
unterstützt dieses touristische Großereignis
sowohl konzeptionell in der Vorbereitung als
auch durch eine flächendeckende Berichterstattung für das Saarland und die ARD.
Das Jahr 2007 ist aber auch das Jahr, in dem
Luxemburg zusammen mit der Großregion SaarLor-Lux zur Kulturhauptstadt Europas ausgerufen
ist. SR 3 Saarlandwelle veranstaltet aus diesem
Anlass Ende August 2007 ein Saar-Lor-Lux-Chorfestival am Cloef-Atrium bei Mettlach. Highlight
ist die anschließende „SR 3-Kangwelle“,ein großes
Chorkonzert an den Ufern der Saarschleife mit
voraussichtlich über tausend Sängerinnen und
Sängern, mit Chören aus dem Saarland, aus
Lothringen und Luxemburg. Dieses herausragende und einmalige Open-Air-Konzert bildet
zugleich den Abschluss der Veranstaltungen
zum Jubiläum des Saarländischen Rundfunks.
Auch der 50. Geburtstag des Saarlandes wird
2007 ein Schwerpunkt im Programm der Saarlandwelle sein.Vor allem der Festakt am 1. Januar
2007 und die Feierlichkeiten im August 2007
sind hier besonders hervorzuheben.
Ob im Jahr 2007 oder 2008 – stets ist es ein
zentrales Anliegen von SR 3 Saarlandwelle, über
alle wichtigen politischen, wirtschaftlichen und
kulturellen Ereignisse und Themen zu berichten.
Den Mikrokosmos dörflichen Lebens bildet
z. B. die Serie „Treffpunkt Ü-Wagen“ einmal monatlich ab. „SR 3-Thementage“ ermöglichen es,
dass sich die Hörerinnen und Hörer kompakt
und umfassend über möglichst viele Aspekte
wichtiger,aktuell diskutierter Themen informieren können.
Die Aktivitäten von SR 3 Saarlandwelle
machen natürlich nicht an den Grenzen halt:
Über die wichtigsten Ereignisse in Frankreich
und Luxemburg wird ebenso berichtet wie über
Geschichten und Probleme im grenzüberschreitenden Alltag der Menschen im Dreiländereck.
103.7UnserDing
„24 Stunden Deine Musik!“
103.7UnserDing arbeitet aktiv an der politischen Bildung seiner Hörerschaft.Dabei suchen
wir nach Wegen, politische Entscheidungsprozesse sowohl im Radioprogramm als auch im
Internet für die junge Zielgruppe transparent zu
machen und den Wunsch nach politischer Mitgestaltung zu wecken.
Beispielsweise wurden zur Bundestagswahl
und zur Landtagswahl im Programm gezielt einzelne Themenschwerpunkte behandelt. Im Zusammenhang mit der Landtagswahl ist die Kooperation mit der Bundeszentrale für politische
Bildung hervorzuheben, die es 103.7UnserDing
ermöglicht hat, über www.unserding.de den
sogenannten „Wahlomat“ anzubieten. Auch besteht eine Kooperation mit dem Jugendserver
Saar.
103.7UnserDing sieht sich in der Pflicht, umfassend zu informieren und setzt dabei zielgruppengerechte Prioritäten. So ist zum Beispiel ein
bildungs- und hochschulpolitisches Thema
wichtiger als eine Steuer- und Rentendiskussion
und wird deshalb breiteren Raum im Programm
einnehmen. Mit zwei Nachrichtensendungen
pro Stunde schafft das SR-Jugendradio die Möglichkeit, sich zeitnah zu informieren. Auch hier
wird versucht,das Interesse der Jugendlichen für
das Geschehen in der Region und in der Welt
durch eine spezifische altersgemäße Aufbereitung und Gewichtung der Informationen zu
wecken.
103.7UnserDing vermittelt dem jungen Publikum im Saarland auch im musikjournalistischen
Bereich Kompetenz. Dabei beschränkt sich die
Welle nicht alleine darauf, die aktuellen Musikcharts abzubilden. Neue Musikprojekte, Trends
und innovative Stilrichtungen werden vorgestellt.
Junge Talente – auch aus der Region – erhalten
bei 103.7Unser Ding eine Chance.
Das Thema europäische Integration spielt
bei 103.7UnserDing eine besondere Rolle. In
Zusammenarbeit mit dem deutsch-französischen
Jugendwerk veranstaltet 103.7UnserDing deutschfranzösische Radioseminare, in denen deutsche
und französische Nachwuchsjournalisten der
wichtigsten Jugendradios gemeinsam Themen
erarbeiten. Außerdem findet ein Austausch statt
zwischen dem französischen Jugendsender
LeMouv' in Toulouse und 103.7UnserDing. Für
ihr ,,Toulouse-Tagebuch'', das im Rahmen eines
solchen Austausches entstand, wurde die
103.7UnserDing-Mitarbeiterin Charlotte Maihoff
mit dem „Kurt-Magnus-Preis“ der ARD ausgezeichnet. Zusätzlich ist 103.7UnserDing seit dem
Jahr 2005 exklusiver deutscher Medienpartner
für das größte französische Rockfestival „Les
Eurockéennes“.Diese Kooperationen mit unseren
französischen Partnern wollen wir in den folgenden zwei Jahren intensivieren.
Die Erweiterung der Europäischen Union
würdigte 103.7UnserDing mit einer sechzigteiligen Reihe zu den neuen Beitrittsländern. Uns
interessierten dabei die Fragen nach den Lebensumständen Jugendlicher und die kulturellen
Angebote für junge Leute in diesen Ländern.
Der Verpflichtung,Hilfestellung und Beratung
anzubieten, kommt 103.7UnserDing speziell in
den Bereichen Ausbildung und Gesundheit nach.
Hier seien exemplarisch genannt:die Serie ,,Jobs
in Bits und Bytes'', in denen Berufe aus dem ITUmfeld vorgestellt wurden, sowie Themen-
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schwerpunkte zum Rauchen, zu Drogen und zur
Sexualität.Wir beabsichtigen,in den kommenden
zwei Jahren durch weitere Programmaktionen
noch stärkere Schwerpunkte in den Bereichen
Ausbildung,Karriere und Lebensberatung speziell
für Jugendliche zu setzen.
Eine Besonderheit von 103.7UnserDing ist
die Selbstverpflichtung,aktive Medienkompetenz
zu vermitteln. Kein anderer Bereich des Hauses
bietet mehr Praktika an, im Schnitt etwa 40 pro
Jahr. Die Betreuung der Praktikanten ist intensiv.
Diese lernen bei 103.7UnserDing die Grundlagen
des Radio-Handwerks.
In den kommenden beiden Jahren wird
103.7UnserDing weiterhin an der Optimierung
des Programms arbeiten.Hier wird es im Wesentlichen darum gehen,unseren Stamm an Reportern
zu erweitern, um noch intensiver aus dem gesamten Saarland berichten zu können.
Dabei wird, wie in den vergangenen Jahren
auch,wichtigen kulturellen Ereignissen wie „Electricity“ oder dem „Max-Ophüls-Festival“ viel
Raum im Programm eingeräumt. In den vergangenen zwei Jahren hat 103.7UnserDing die
Ophüls-Schülerjury bei ihrer Tätigkeit begleitet.
Diese Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden.
antenne saar –
das deutsch-französische Informationsradio
Die Idee für ein deutsch-französisch akzentuiertes Informationsradio geht auf das Jahr
2003 zurück.Damals hatte SR-Intendant Fritz Raff
in einem Vortrag zum 4ojährigen Bestehen der
Elysée-Verträge ein Hörfunk-Programm in Anlehnung an den Fernseh-Kulturkanal ARTE angeregt. Der saarländische Ministerpräsident
Peter Müller hatte diese Idee als Kulturbevollmächtigter für die deutsch-französische Zusammenarbeit aufgegriffen. Beim SR wurde dann
zügig ein konkretes Konzept entwickelt. Und
bereits im Frühjahr 2005 war im Mediendienst
„Funkkorrespondenz“ zur Überraschung der
Fachwelt über das vom SR geplante Projekt eines
deutsch-französischen Informationsradios zu
lesen.
Ein wichtiger Beweggrund für das Vorhaben
war auch die Erkenntnis,dass dem komplementär
sehr gut abgestimmten Bouquet der vier SRHörfunkprogramme SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio, SR 3 Saarlandwelle und 103.7Unser
Ding ein wortgeprägtes Info-Programm fehlte,
das andere Rundfunkanstalten ihren HörerInnen
seit längerem anbieten können.
Seit dem 12.Dezember 2005 sendet der
jüngste Spross der SR-Programmfamilie unter
dem Titel „antenne saar“ auf der Mittelwellenfrequenz 1179 von 8.00 bis 18.00 Uhr bzw. in der
Sommerzeit von 9.00 bis 19.00 Uhr sowie über
DAB rund um die Uhr ein reines Wortprogramm
mit aktuellen Informationen, Hintergrundberichten und weiträumigen Live-Übertragungen
von wichtigen Podiumsdiskussionen und Pressekonferenzen aus der Region und der Welt.
Regelmäßig live ausgestrahlt werden alle
Landtagssitzungen, die meisten Bundestagsdebatten und ausgewählte Bundesratssitzungen.
Mit der Übertragung von Podiumsdiskussionen im Vorfeld von Bürgermeisterwahlen und
zu im Saarland leidenschaftlich diskutierten
Themen wie Bergbauschäden oder Denkmalschutz von Industriekultur wird der politische und
gesellschaftliche Diskurs im Lande befördert.
antenne saar wird in enger Kooperation vor
allem mit der Infowelle „SWR cont.ra“ und mit
„Radio France Internationale“ (RFI), aber auch in
punktueller Zusammenarbeit mit „Phoenix“,
dem Ereignissender von ARD und ZDF,produziert.
Von Anfang an war eine deutliche deutschfranzösische Akzentuierung des Angebots wichtig. So sendet antenne saar mehrmals täglich je
zehn Minuten lange Nachrichten-Reports in
französischer Sprache, ergänzt durch werktäglich halbstündige und zweimal monatlich einstündige Frankreichmagazine, die ebenfalls „en
direct“ aus Paris von den Kollegen von RFI übernommen werden.
Grenzüberschreitende Themen stehen auch
im Mittelpunkt, wenn antenne saar internationale Symposien wie etwa im Mai 2006 den „8.
Deutsch-Französischen Dialog“ der ASKO-Europastiftung in Otzenhausen wahrnimmt.
Während des 96. Deutschen Katholikentags
vom 24. bis 28. Mai 2006 hat antenne saar über
dieses für unsere Region einzigartige Großereignis
umfassend informiert, sowohl in speziellen Magazin-Sendungen als auch in Live-Übertragungen
oder zeitnah ausgestrahlten Aufzeichnungen
der wichtigsten Veranstaltungen und Diskussionen.
Entsprechend der Funktion eines „Ereignisradios“ stand das Programm von antenne saar
während der FIFA-WM 2006 in Deutschland
ganz im Zeichen des Fußballsports. Über alle
Spiele wurde live berichtet, vielfach in Vollreportagen. Gleiches galt dann im Anschluss auch
für die Tour de France, die antenne saar als „TourRadio“ auf langen Sendestrecken live wahrgenommen hat. Dabei wurde auch intensiv auf
die Doping-Problematik im Radsport eingegangen.
antenne saar berücksichtigt in besonderer
Weise auch die Interessen der ausländischen
Hörerinnen und Hörer. An Werktagen wird zum
Beispiel nachmittags ein multikulturelles Magazin direkt von „SWR International“ übernommen. Die traditionsreiche SR-Sendung
„Mezz’ora Italiana“ richtet sich speziell an die
große italienische Gemeinde im Saarland aber
auch an die zahlreichen Freunde der italienischen
Lebensart.
Darüber hinaus finden sich im Programm
von antenne saar täglich die interessantesten und
wichtigsten Informationsformate aus den SRProgrammen,insbesondere von SR 2 KulturRadio
aber auch von SR 3 Saarlandwelle, wie zum
Beispiel die Features der „Thema“-Reihe,„Bilanz
am Abend“, „Fragen an den Autor“, „Kirche und
Welt“,„Diskurs“,„Region am Mittag“ oder „Land
und Leute“.
Mit der Ausstrahlung dieses im saarländischen Sendegebiet einzigartigen deutschfranzösischen Informationsradios auch über
DAB leistet der Saarländische Rundfunk zudem
einen wichtigen Beitrag für die Stärkung der
Akzeptanz und Verbreitung dieser zukunftsweisenden hochwertigen digitalen Technologie.
25
2. SR-Fernsehen
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„Schaufenster der Region“ für die Zuschauerinnen und Zuschauer im eigenen Sendegebiet
zu sein,aber über die Gemeinschaftsprogramme
der ARD auch das Abbild der Region über das
Saarland hinaus in die ganze Republik zu transportieren, das ist ein Ziel des SR-Fernsehens.
Damit leistet es einen nachhaltigen Beitrag zur
föderalen Identität und Selbstbehauptung unseres Bundeslandes in Deutschland und in der
europäischen Kernregion Saar-Lor-Lux.Im eigenen
Sendegebiet werden die regionalen Angebote mit
besten Quoten honoriert. Der „Aktuelle Bericht“
liegt damit in der Spitzengruppe aller vergleich-
baren Landesschauen der ARD-Landesrundfunkanstalten.
Information ist eine wesentliche Stärke des
SR-Fernsehens.Sie zählt zu den Kernkompetenzen
des SR. Dies gilt für alle Genres – von der Politik
über Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft bis hin
zum Sport.Dabei verstehen sich die Informationsprogramme des SR-Fernsehens auch als Wegweiser durch die Informationsflut. Die SR-Fernsehredaktionen helfen den Zuschauerinnen und
Zuschauern, indem sie das Wesentliche aus
dieser Flut herausfiltern.Die Ereignisse der Großregion werden in einem für den Zuschauer zuver-
„überall fern sehen“ mit dem
„ÜBERALL-FERNSEHEN DVB-T“
Das analoge Fernsehen wird, soweit es noch
über eine Dach- oder Zimmerantenne empfangen
wird, im Laufe des Jahres 2007 auch im Saarland
dem digitalen Antennenfernsehen DVB-T weichen.
DVB-T bietet stationären, portablen und mit Einschränkungen auch mobilen TV-Empfang bei
gleichzeitiger Vervielfachung des Programmangebotes und wird deshalb auch „Überall-Fernsehen“ genannt. Die Umstellung soll bis Ende
2008 abgeschlossen sein, ohne dass es eine Übergangsphase geben wird. Das wird eine Herausforderung an die Sendernetzbetreiber,den SR und eine
Tochterfirma der Telekom.
Mit der Umstellung werden statt wie bisher
nur Das ERSTE, das ZDF und das SR Fernsehen zusätzlich zu den bisherigen fünf weitere öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme – darunter
3sat, ARTE, Phoenix und Ki.Ka – mit einer einfachen Antenne auf dem Dach empfangbar sein.
Mit der 2003 zunächst in Ballungsräumen
begonnenen Umstellung auf DVB-T scheint es
gelungen zu sein, den Erosionsprozess der terrestrischen Fernsehnutzung aufzuhalten und eine
Trendumkehr einzuleiten. Die erfolgreiche Einführung von DVB-T nicht nur in deutschen Ballungsräumen, sondern auch in anderen europäischen
Ländern hat dazu geführt, dass bereits eine große
Auswahl an preiswerten Endgeräten für unterschiedliche Nutzungsformen angeboten wird.
Neben Set-Top-Boxen für den „Empfang im Wohnzimmer“ gibt es inzwischen eine Vielzahl anderer
Endgeräte wie PC-Steckkarten, USB-Geräte zum
externen Anschluss an den PC oder so genannte
Steckmodule für Laptops.
Der SR behält sich als Sendernetzbetreiber die
Option vor,zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt die technischen Voraussetzungen für die
Verbreitung von bis zu vier weiteren ARD-Programmen zu schaffen.
lässigen handwerklichen Rahmen journalistisch
aufgearbeitet.
Das Programmangebot umfasst die Bereiche
Information, Bildung, Beratung, Unterhaltung
und Kultur.
Mit einem knapp bemessenen Personalstamm erfüllt das SR-Fernsehen eine Fülle von
Aufgaben. Es produziert für den regionalen Bereich des SR SÜDWEST Fernsehens, für das
gemeinsame SÜDWEST Fernsehen in Kooperation
mit dem SWR und für das Gemeinschaftsprogramm der ARD,Das ERSTE.Die Gesamtpalette
umfasst auch die Zulieferungen für 3sat, ARTE,
Phoenix, Ki.Ka und die digitalen Zusatzprogramme EinsExtra, EinsPlus und EinsFestival.
Informativ: „Saarland aktuell“ und „aktuell“,
die regelmäßigen Nachrichtensendungen im
SR-Fernsehen
Journalistische Kompetenz ist vor allem auch
Informationskompetenz. Deshalb bietet der SR
den Fernsehzuschauerinnen und -zuschauern
zwischen 16:00 Uhr und 22:00 Uhr Nachrichten
für das Saarland an.
„Saarland aktuell“ informiert um 16:00 Uhr
und um 17:00 Uhr durch einen kurzen,5minütigen
Nachrichtenüberblick über die wichtigsten Ereignisse in der Region.
Darüber hinaus berichtet um 18:00 Uhr und
in der Spätausgabe um 21:45 Uhr „aktuell“ in
einer Viertelstunde über die Top-Themen im
Saarland, in Deutschland und im Ausland. Der
Blick ins benachbarte Lothringen und nach Luxemburg darf dabei nicht fehlen. Konzept der
Sendung ist die Verknüpfung von regionaler und
überregionaler Information. Saarländische Reak-
tionen auf die neuesten Gesetzesvorhaben der
Bundesregierung oder das mit Spannung erwartete Fußballergebnis aus der Regionalliga:
„aktuell“ schließt die Informationslücke zwischen
dem "Aktuellen Bericht" und der „Tagesschau“.
Interviews und Kurzkommentare vertiefen kontroverse Themen.
Schnell, seriös und verständlich – die Nachrichtenredaktion liefert täglich 45 Minuten
Nachrichten in Wort und Bild und erleichtert
dem Zuschauer so die Orientierung und Meinungsbildung. Wer besser informiert ist, kann
auch besser mitreden. Das gemeinsame Verständnis für Zusammenhänge und Hintergründe
zu gesellschaftlich relevanten Themen gehört zu
dem Mehrwert oder auch "public value", den der
SR und der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt für den Einzelnen und die Gesellschaft
schafft.
Aktuell – nicht nur im „Aktuellen Bericht“
Für die regionale Berichterstattung ist der tägliche „Aktuelle Bericht“ ein Spiegelbild aller Ereignisse in der Großregion Saar-Lor-Lux. Die Nähe
zu den Menschen im Saarland und den Bewohnern der angrenzenden Regionen bleibt
dabei eines der Leitmotive auch für die Zukunft.
Aktualität und Regionalität kennzeichnen in
langer Tradition auch die ergänzenden und das
Informationsbild erweiternden regionalen Magazin-Sendungen. Sie bilden in ihrer Gesamtheit das Leben in der Region ab.
Ein weiterer Grundpfeiler der öffentlichrechtlichen Information des SR sind RatgeberSendungen im ERSTEN der ARD. Mit dem „Ratgeber Reise“ hat der SR ein Format entwickelt,das
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den gestiegenen Qualitätserwartungen der
Zuschauer durch eine besondere Informationstiefe gerecht wird.
Die Region wird auch im Leitmedium der
ARD, im ERSTEN Fernsehprogramm, durch die
Programmangebote des SR abgebildet. Dies geschieht über die regelmäßigen Zulieferungen
zu Tagesschau,Tagesthemen und den aktuellen
Informations-Magazinen ebenso wie über das
Wirtschafts- und Verbrauchermagazin „Plus-
Minus“, über Langformate in der Reihe „ARD
exklusiv“ oder Sondersendungen zu herausragenden politischen, gesellschaftlichen oder
sportlichen Ereignissen.
Hochauflösend und zukunftssicher:
Der neue Fernseh-Ü-Wagen
„Guck mal, das Fernsehen ist da!“, dies hat die
Besatzung des Fernseh-Ü-Wagens wahrscheinlich
schon unzählige Male gehört. Das in den Farben
des SR lackierte Fahrzeug ist vor Ort kaum zu übersehen. Seit 1988 ist es überall dort, wo Außenübertragungen für das SR-Fernsehen oder das
ERSTE anstehen. Fernsehproduktionen im Bereich
der Unterhaltung, des Sports, der Politik oder anlässlich sonstiger Großveranstaltungen werden mit
dem Ü-Wagen auf den Sender gebracht.
Nach fast zwei Jahrzehnten im Einsatz ist das
Fahrzeug selbst in die Jahre gekommen. Aber auch
die eingebaute Produktionstechnik entspricht
nicht mehr dem aktuellen Stand.
Für 2007 ist deshalb vorgesehen, einen neuen
Fernseh-Übertragungswagen in Dienst zu stellen.
Der Nachfolger soll durch den Einsatz moderner
und bedienerfreundlicher Technik die gegenwärtigen, insbesondere aber die zukünftigen Produktionsanforderungen erfüllen und darüber hinaus
die Produktionseinrichtungen des Fernsehstudios
1 ersetzen. Damit könnte das Fahrzeug auch die
Funktion der Bildregie,der Tonregie und der Kameratechnik übernehmen.
Im Inneren soll der neue Wagen Platz für den
Bildingenieur und den Bildtechniker,für einen MAZTechniker und einen Tontechniker bieten. Aber auch
Arbeitsplätze für den Bildmischer, die Regie, die
Grafik und die Redaktion sind eingeplant. Dabei
sollen Bildtechnik, MAZ-Technik sowie Bild- und
Tonregie in getrennten Räumen untergebracht
werden.Entsprechend groß ist das Fahrzeug:zwölf
Meter lang und vier Meter hoch bei voraussichtlich 26 Tonnen Gesamtgewicht.
Ausgestattet wird dieses rollende Studio mit
fünf digitalen Kamerasystemen, einem digitalen
Video- und Audiomischpult, einer Monitorwand
mit ca. 30 LCD-Displays,vier professionellen MAZSystemen und einem Harddiskrekorder sowie einem Schriftgenerator und einem Bildspeicher. Für
den neuen Ü-Wagen wird neben der digitalen
Technikausstattung auch eine 16:9 und 4:3 Formatumschaltung eingeplant. Das Fahrzeug soll – abhängig vom Stand der Technik zum Zeitpunkt des
Aufbaus – so ausgelegt werden,dass es gegebenenfalls sowohl für Produktionen in SD (Standard Definition TV) als auch in der neuen hochauflösenden
HD-Technik (High Definition TV) genutztwerden kann.
Eine Kooperationsvereinbarung mit dem SWR
trägt dazu bei,die Investitionssumme zu begrenzen.
Kulturell – sogar vor dem „Aktuellen Bericht“
Einen in der Fernsehlandschaft bisher einmaligen Weg hat der SR mit der regelmäßigen
Kulturberichterstattung im Umfeld eines regio-
nalen Gesamtangebotes beschritten.Eingebettet
zwischen Sendungen mit unterhaltendem und
beratendem Charakter soll auch in Zukunft weniger Interessierten das vielfältige Kulturleben der
Region via „Kulturspiegel“ näher gebracht werden.
Für das Gesamtangebot im Fernsehprogramm „Unser Drittes“ sind die vom SR produzierten Reiseformate wie „Reisewege“ oder „Fahr
mal hin“ auch in den kommenden Jahren wesentliche Eckpfeiler. Deren Inhalte orientieren
sich an der jeweiligen Zielsetzung der Sendung
und den Programmerfordernissen und haben
sowohl kulturellen als auch beratenden Charakter.
Unterhaltend – Kleinkunst und Tatort
Das Unterhaltungsangebot des SR im Dritten
wird seinen Schwerpunkt auch weiterhin im Kabarett haben.Sowohl die SR-Gesellschaftsabende
mit Gastgeber Richard Rogler („Roglers rasendes
Kabarett“) als auch die Soloprogramme mit Alice
Hoffmann und Detlev Schönauer sind erfolgreich auf dem in Kooperation mit dem SWR angebotenen Programmplatz. Etabliert hat sich
unter dem Label „Roglers rasendes Kabarett:
Pfanntastisch!“ auch die Verleihung des saarländischen Kabarettpreises „St. Ingberter Pfanne“.
Auch im Vorabendprogramm des SR-Fernsehens sind Unterhaltungsformate erfolgreich.
„Flohmarkt“,„SR-Tierheim“,„LEAS KochLUST“ und
„WimS“, die Abkürzung steht für „Wir im Saarland“,sind auf Erfolgskurs. Ein Ableger von „LEAS
KochLUST“ findet sich mittlerweile in der gemeinsam mit dem SWR veranstalteten Nachmittagssendung „Kaffee oder Tee?“.„LEAS KochLUST“ ist
darüber hinaus nicht nur im Fernsehen erfolgreich.Das beweisen monatlich fast 85.000 Abrufe
bei www.sr-online.de. Seit Herbst 2006 hat Lea
Linster, die für den SR kocht, eine neue Küchenhilfe, den Entertainer Michael Schanze. Es ist
außerdem vorgesehen, das Format weiter zu
entwickeln. Gedacht ist an eine kulinarische
Spiel-Show mit Lea Linster und einem Gastkoch.
Markenzeichen des SR im ERSTEN ist auch der
Beitrag zur Reihe „Tatort“.Da in den vergangenen
Jahren eine Reihe neuer „Kolleginnen und Kollegen“ erfolgreich auf Verbrecherjagd geschickt
wurden, hat der SR 2004/2005 sein eigenes Format weiter entwickelt. 2006 ist nun ein Bayer als
Tatort-Kommissar in Saarbrücken an den Start
gegangen. Max Palu alias Jochen Senf hat seine
Dienstmarke für immer abgegeben. Sein Nachfolger ist Franz Kappl,verkörpert von Maximilian
Brückner,dem Darsteller des Willi Graf in „Sophie
Scholl“ (2006 für einen Oscar als bester ausländischer Film nominiert). Brückner gehört zu den
jungen Stars der deutschen Film-, Fernseh- und
Theaterszene. Vom Deutschen Kritikerverband
erhielt er 2006 den Kritikerpreis in der Kategorie
Film. Ihm zur Seite stehen die ehemaligen
Kollegen von Kommissar Palu, Frau Braun (Alice
Hoffmann) und Kommissar Deiniger (Gregor
Weber).
Im ERSTEN wird es in Kooperation mit dem
WDR 2007 ein Wiedersehen mit der „Familie
Heinz Becker“ geben. Die Fangemeinde der Kultserie darf sich auf neue Episoden und Verstrickungen mit dem „Becker Heinz“ freuen.
Sportlich – Radsport für das ERSTE und
die „SportArena“ für unser Drittes
Durch seine Kompetenz und sein Engagement bei den Tour-de-France-Übertragungen
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hat sich der SR zum „Radsportsender“ in der ARD
entwickelt. Zusätzlich zu den laufenden Geschäften übernimmt der SR neben der Federführung bei der Tour de France auch die Realisierung der „Deutschland Tour“ und anderer internationaler Radsport-Großereignisse.Ziel ist es,dem
Publikum auch in Zukunft, diese Sportart journalistisch kompetent und spannend zu präsentieren.Dazu gehört auch,über positive wie negative
Entwicklungen zu berichten.Der jüngste Dopingskandal rund um die Tour de France im Jahr 2006
hat erneut untermauert, dass Veranstalter, Radsportteams, die Verbände und die Sponsoren
weit mehr als bisher tun müssen, um künftig einen sportlich fairen Wettkampf sicher zu stellen.
Bereits vor dem sogenannten „schwarzen Freitag
Digital von A bis Z: Die „Computerisierung“ des
Sendebetriebs macht das SR-Fernsehen
schneller und aktueller
Der SR macht sich fit für die Zukunft. Um im
Wettbewerb mit anderen Fernsehveranstaltern
mithalten zu können, setzt er auch im Fernsehen
auf die Digitalisierung und damit auf Qualität.
Moderne digitale Technik löst das analoge System
ab, der Trend geht zum bandlosen Sendebetrieb.
Die „Computerisierung“ des Fernsehens ermöglicht
es den Redaktionen,vernetzt zu arbeiten und durch
bessere Koordination Synergien stärker zu nutzen.
Technische Sendeabläufe werden künftig elektronisch gesteuert. Das heißt, noch während eine
aktuelle Sendung läuft, können per Mouse-click
vom Redaktions-PC aus Wortmeldungen aktualisiert und die neuesten Bilder eines Ereignisses eingespeist werden. Informationen gelangen so noch
schneller zum Publikum.
2006“ hatte der SR im ERSTEN zum Auftakt seiner
Tour de France-Berichterstattung mit dem viel
beachteten investigativen Feature „Die rollende
Apotheke“ den Dopingsumpf im Radsport detailliert analysiert. Der ARD-Brennpunkt des SR
am besagten „schwarzen Freitag“ brachte einem
breiten Publikum die Fakten näher. Die zwischenzeitlich geschmiedete deutsche Anti-Doping-Koalition zeigte einen ersten Ansatz, das
Problem von dieser Seite ernsthaft anzugehen.
Der SR wird die weitere Entwicklung genau verfolgen, stellt jedoch die Sportler nicht unter
Generalverdacht. Dennoch behält sich der SR
vor, den Umfang der Radsportübertragungen
zu überdenken, sollten die Bemühungen, einen
echten Selbstreinigungsprozess einzuleiten,
nicht konsequent betrieben werden.
Als Landessender steht der SR aber auch
dafür, dass die Sportlandschaft des Großraums
intensiv abgebildet wird. Die Sendung „Sport
Arena“ ist schon seit Jahren für den interessierten Zuschauer die wichtigste „Anlaufstelle“.
Das gilt für den populären Spitzensport ebenso
wie für die so genannten Randsportarten. Der
regionale Sport steht darüber hinaus aber auch
im Themenkatalog des „Treffpunkts Sport“ am
Montag sowie in anderen täglichen Informationssendungen des SR. Hinzu kommen zahlreiche Live-Sendungen bzw. Zusammenfassungen großer Sportereignisse im Saarland – seien
es Hallenfußball,Tischtennis,Tennis,Leichtathletik
oder Badminton, um nur einige zu nennen.
Das ERSTE, die Dritten, der Ki.Ka, arte, 3sat,
Phoenix und die ARD-Trailer-Redaktion
Seit 2005 beteiligt sich das SR-Fernsehen
nur noch mit einem Programmanteil von 1,3 Prozent am ARD-Gemeinschaftsprogramm Das
ERSTE (vorher 2,5 Prozent). Bekannteste Beispiele
für diese Beteiligung sind das Wirtschaftsmagazin „PlusMinus“, das Krimiformat „Tatort“
und der „ARD Ratgeber Reise“. Den darüber
hinaus umfangreichsten täglichen Programmanteil im ERSTEN liefert der SR weiterhin mit
seiner ARD-Gemeinschaftsaufgabe „Trailerredaktion“. Denn die Trailer im ERSTEN, die Werbung
im Programm für das Programm,die Programmankündigungen,die regelmäßig und top-aktuell
auf wichtige Sendungen oder Filme aufmerksam
machen, sie entstehen in Saarbrücken. Die Entscheidung, den kleinen SR mit dieser Gemeinschaftsaufgabe zu betrauen, beweist das Ver-
trauen der ARD in die in jahrelanger Tätigkeit auf
diesem Gebiet erworbene Kompetenz und Professionalität.
Darüber hinaus ist das SR-Fernsehen mit
seinen Sendungen und Beiträgen ein kleiner,
aber immer noch gut wahrnehmbarer Partner im
Gemeinschaftsprogramm der ARD, das ERSTE.
Jährlich steuert der SR Konzerte seines Rundfunk-Sinfonieorchesters (RSO) zum deutschfranzösischen Fernsehen arte bei. Daran wird
sich auch nach der Fusion von RSO und SWRRundfunkorchester Kaiserslautern zur Deutschen
Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
nichts ändern. Darüber hinaus zählt der SR vor
allem im Bereich der Reportagen und Ratgeberund Reisesendungen zu den wichtigen Programmlieferanten von 3sat, der Gemeinschaftseinrichtung von ARD,ZDF,ORF und SRG sowie von
Phoenix, dem gemeinsamen Ereigniskanal von
ARD und ZDF.
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3. Deutsche Radio Philharmonie
Saarbrücken Kaiserslautern
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SR und SWR haben 2004 und 2005 intensiv
Perspektiven und Optionen für eine Zusammenarbeit bis hin zur Zusammenführung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken (RSO) und
des SWR-Rundfunkorchesters Kaiserslautern
(ROK) entwickelt und in einem transparenten Diskussionsprozess zu einer Entscheidung geführt.
Die Verwaltungsvereinbarung über die Zusammenführung der beiden Klangkörper wurde Anfang 2006 von den beiden Intendanten Prof.
Peter Voß und Fritz Raff unterzeichnet. Der gemeinsame Spielbetrieb beginnt mit der Spielzeit
2007/2008. Mit der Fusion von RSO und ROK
verfolgen beide Anstalten die Ziele,einerseits den
Regionen beider Rundfunkanstalten den Bestand
eines leistungsfähigen Sinfonieorchesters zu
sichern und anderseits mittelfristig erhebliche
Einsparungen zu erreichen.Die Konzentration auf
künstlerischer Ebene wie auch die Konzentration
der eingesetzten Ressourcen ermöglichen es SR
und SWR,durch die Fusion ihrer öffentlich-rechtlichen Kulturverantwortung und ihrer Verantwortung für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in den Orchestern gerecht zu werden.
Durch seinen „Heimatsender“ SR 2 KulturRadio ist das RSO Saarbrücken nicht nur im eigenen Land sondern über die EBU, die Europäische Rundfunkunion, in ganz Europa und bis
nach Neuseeland präsent.Im Fernsehen kann das
Orchester auf viel beachtete Auftritte im SÜDWEST Fernsehen sowie in den internationalen
Kulturkanälen ARTE und 3sat verweisen. Die Fusion beider Klangkörper in gemeinsamer Trägerschaft von SR und SWR erweitert diese Präsenz
auch auf die Programme des SWR, im Hörfunk
insbesondere SWR 2.
Chefdirigent ist seit 01.08.2006 Christoph
Poppen. Seine Vorgänger waren u.a. Günther
Herbig,Hans Zender,Myung-Whun Chung,Marcello Viotti und Michael Stern.
Das Repertoire der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern wird sehr breit
ausgerichtet und orientiert sich an folgenden
Schwerpunkten:
❙ das sinfonische Repertoire der Klassik,
Romantik und Spätromantik,
❙ die zeitgenössische Musik und die Musik des
20. Jahrhunderts und
❙ das so genannte Nischenrepertoire (französische Musik, Filmmusik,„leichte“ Klassik
etc.)
❙ Werke für Gesang und Orchester, wie große
Oratorien, konzertante Opern oder Operetten.
Die bereits bestehende intensive Zusammenarbeit mit jungen Künstlern wird durch das
„Podium der Jungen“, eine Konzertreihe für den
solistischen Nachwuchs, weiter ausgeweitet.
Neben Konzertreihen in Saarbrücken und Kaiserslautern wird eine weitere Konzertreihe in Mainz
eingeführt. Somit wird die Deutsche Radio
Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern auch
in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt
präsent sein.Kooperationen mit Institutionen im
Saarland und in Rheinland-Pfalz werden fortgesetzt,wie z.B.die Saarbrücker Komponistenwerkstatt, die Musikfestspiele Saar, Rheinvocal, Villa
Musica sowie gemeinsame Veranstaltungen mit
Musik & Theater Saar oder der Hochschule für
Musik. Weitere werden neu aufgebaut. Grenzüberschreitende Projekte werden mit dem Arsenal in Metz und der Philharmonie in Luxemburg
realisiert.
Dem Nachwuchsmangel im Publikum versucht das Orchester tatkräftig entgegen zu wirken. So werden Schülerinnen und Schüler durch
die Konzertreihe „Musik für junge Ohren“ oder
durch Projekte,in deren Verlauf Orchestermusiker
den Schulen Besuche abstatten, gezielt mit anspruchsvoller Musik angesprochen. Neue Publikumschichten werden durch besondere Aktivitäten wie Open-Air-Konzerte oder Kinderprogramme für die Konzerte erreicht. Der Erfolg
dieser Anstrengungen beim jungen Publikum ist
bemerkenswert.
Dem breiten Publikum ist die Aufführung
und Pflege der zeitgenössischen Musik hingegen
nicht leicht vermittelbar.Hier setzt der SR mit seinem jährlichen Festival „Musik im 20. Jahrhundert“ seit nunmehr 34 Jahren Maßstäbe und
findet überregionale Beachtung.Seit 2004 heißen
die Festspiele „Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“.
In seiner ersten Spielzeit als Chefdirigent
(2006/2007) wird sich Christoph Poppen insbesondere den sinfonischen Werken von Matthias
Pintscher und Felix Mendelssohn-Bartholdy widmen. Die Mendelssohn-Sinfonien werden als
Gesamteinspielung in einer CD-Reihe bei Oehms
Classic erscheinen. Ein Höhepunkt ist mit Sicherheit auch die Japan-Tournee mit sieben Konzerten
unter Leitung des 1. Gastdirigenten Stanislav
Skrowaczewski, der in Nigoshima, Ina-City und
in Tokyo alle Beethoven-Sinfonien zur Aufführung
bringen wird. Im Anschluß daran wird der gesamte Beethoven-Zyklus ebenfalls bei OehmsClassic als CD veröffentlicht.Weiter hat das RSO
Saarbrücken zahlreiche Projekte im Rahmen der
„Kulturhauptstadt Europa 2007 – Luxemburg
und die Großregion“ initiiert und ist zum Teil Mitveranstalter.
Die Saison 2007/08 wird sich dann insbesondere mit den Komponisten Jörg Widmann,
Peter Tschaikowski und Franz Liszt auseinandersetzen.
Diese Fülle von interessanten Aufgaben zeigt,
dass sowohl das bisherige RSO Saarbrücken als
auch die fusionierte Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern einen wichtigen
Pfeiler der Programme von SR und SWR darstellt.
Daneben möchte die Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern aber auch zu
einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen Lebens im Saarland, in Rheinland-Pfalz
wie auch in den angrenzenden Regionen werden.
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4. Komplementäre Angebote
www.sr-online.de und SAARTEXT
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www.sr-online.de
Detaillierte Programmbegleitung und die
Bereitstellung vertiefender Informationen,die im
Bezug zu einer Sendung stehen, sind bei den
Online-Angeboten von maßgeblicher Bedeutung.
Durch die zeitunabhängige Bereitstellung aller
relevanten Pro-gramminhalte bieten die OnlineAuftritte im Verbund mit den „klassischen“ Medien die Möglichkeit zur jederzeitigen Nutzung
der webspezifisch aufbereiteten Programminhalte und sorgen so unter anderem für eine
größere Nachhaltigkeit aller durch den SR angebotenen Medieninhalte.
In einer Zeit der immer stärkeren Durchdringung des Internets in Deutschland – 2005
waren bereits 58 Prozent aller Erwachsenen in
Deutschland online – bietet der SR mit seinen Online-Angeboten dem Nutzer eine zusätzliche
Informationsquelle, sich über relevante Belange
des öffentlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Lebens zu informieren. Workshops und
Seminare, die in Zusammenarbeit mit anderen
Trägern stattfinden und sich vornehmlich an
heranwachsende Bevölkerungsschichten richten,
helfen beim Umgang mit dem neuen Medium
und vermitteln die für einen sinnvollen Umgang
notwendige Kompetenz.
In den Online-Angeboten findet weder Werbung statt, noch werden Hinweise von Sponsoren aufgenommen. Darstellungsformen, die
selbst im weitesten Sinne dem Thema „E-Commerce“ zuzuordnen sind, werden weder bei
www.sr-online.de noch bei www.unserding.de
angeboten.
Durch intensive Zusammenarbeit mit allen
redaktionellen Bereichen des Hauses lässt sich
in der Gesamtheit die Effizienz bei der Erzeugung
journalistischer Arbeit steigern:Mehrfachrecherchen,das gleichzeitige Verfassen von Inhalten in
verschiedenen Redaktionen werden vermieden.
Beispielsweise werden Regional- und Weltnachrichten,Wetter- und Verkehrsberichte unverändert aus den Redaktionen von Hörfunk und SAARTEXT übernommen und im Internet abgebildet.
Somit entsteht für dieses Angebotssegment
kein zusätzlicher personeller Aufwand.Der Newsroom (vgl. S. 6) unterstützt diese Verzahnung
zusätzlich.
Ein fester Bestandteil der redaktionellen
Arbeit ist die jährliche Online-Berichterstattung
zu den beiden großen Radsport-Veranstaltungen
„deutschlandtour“ und „Tour de France“, für die
der SR konzeptionell und inhaltlich verantwortlich zeichnet. Neben der täglichen Online-Arbeit
für das Medienhaus SR betreut ein ausgewählter
Kreis an Spezialisten ein Online-Angebot
tour.ARD.de, das von Umfang und Kompetenz
her seinesgleichen sucht.
Dem immer stärker werdenden Wunsch nach
zeitunabhängiger Nutzung seiner Medieninhalte
hat der SR bereits in den letzten beiden Jahren
in einem ersten Schritt Rechnung getragen und
sendungsbezogen verstärkt wichtige Ton- und Videobeiträge zum Abruf angeboten. Unabhängig
von der Sendezeit können beispielsweise die
wichtigsten Beiträge des „Aktuellen Berichts“
schon kurz nach der Sendung abgerufen werden.
Die Verschlagwortung und inhaltliche Kurzbeschreibung der Beiträge verhelfen zudem zu
einer leichteren Orientierung und Vernetzung bei
thematisch verwandten Beiträgen.
Barrierefreiheit
Die „Barrierefreiheit“ wird bei www.sronline.de weiterhin eine wesentliche Rolle spielen,
da eines der Ziele die umfassende Verfügbarkeit
der Inhalte sein muss – unabhängig von technischen Plattformen oder anderen Einschränkungen. In diesem Zusammenhang war www.sronline.de in seiner blindengerechten Fassung
von 1999 seiner Zeit weit voraus.
Fast unbemerkt im Hintergrund wurde 2004
der Gesamtauftritt von SR-online in Richtung
„Barrierearmut“ weiterentwickelt. Damit trägt
der SR den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderungen Rechnung, alle Inhalte seines Internetangebots möglichst ohne Einschränkungen
abrufen zu können. Ein wichtiger „Nebenaspekt“
dabei ist, dass durch diese relativ browserunabhängige Darstellungsform der Webseiten
auch der Weg für den Abruf von mobilen Geräten (onlinefähige Mobiltelefone oder PDAs
(Personal Digital Assistents) vorbereitet ist.
Podcasting
Neben der zeitsouveränen Nutzung gewinnt
mittlerweile auch der Wunsch nach mobiler Rezeption von Medieninhalten an Bedeutung. Portable Abspielgeräte, die allgemein unter dem Begriff „i-Pod“ subsumiert werden, haben sich in Bezug auf Verkaufszahlen in den letzten 18 Monaten
an die Spitzen der Umsatzcharts katapultiert.
Was ursprünglich für den mobilen Musikliebhaber gedacht war, entwickelt sich zu einem
ernst zu nehmenden Medium für den Rundfunk.
Inhalte können nicht nur stationär am heimischen
PC abgerufen werden, sondern stehen auf den
mobilen Abspielgeräten jederzeit und an jedem
beliebigen Ort zur Verfügung. Unterstützende
Software erlaubt es, bestimmte Sendeinhalte zu
abonnieren, die dann in der jeweils aktuellen
Version dem Hörer oder Zuschauer zur Verfügung
stehen.
In diesem Segment sieht der Bereich Multimedia des SR ein wichtiges Aufgabenfeld für
zukünftige Aktivitäten. Ausgewählte Programminhalte aus Hörfunk und Fernsehen werden zukünftig auch für den mobilen Abruf vorbereitet und
auf den Seiten von sr-online.de angeboten.
Nebenbei ergibt sich auch ein wirtschaftlicher
Aspekt, da Programminhalte nicht mehr an einen
Ausstrahlungstermin gebunden sind,sondern auf
einer erweiterten Versorgungsplattform jederzeit
zur Verfügung stehen.
Ordnungsstruktur
Der einfache Zugang zum SR-Angebot ist
Voraussetzung dafür, dass möglichst viele Benutzer gewonnen werden. Die Inhalte müssen
deshalb klar strukturiert sein, der Aufbau der
Seiten muss sich einfach und intuitiv erschließen.
Erkannte Defizite werden kurz- und mittelfristig
ausgeräumt, und den Online-Nutzern werden
durch Berücksichtigung der unterschiedlichen
Präferenzen beim Umgang mit dem Medium
Internet weitere ständig optimierte Zugangswege angeboten.
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Auch ein Stück SR-Online:
Die Internetportale der ARD
Für andere Landesrundfunkanstalten einschließlich der ARD-Gemeinschaftseinrichtungen www.tagesschau.de, www.dasErste.de,
sport.ARD.de und www.ARD.de werden Angebotsteile,die von überregionalem Interesse sind,
zur Verfügung gestellt,sodass sie in den Partnerangeboten redaktionell unverändert ausgespielt
werden können (z.B.„Max Ophüls-Festival“,„Tour
de Kultur“,„Katholikentag 2006“ oder thematisch
aufbereitete Äußerungen von Personen des
öffentlichen Lebens in der Region, die auch von
überregionaler Relevanz sind). Hier leistet der SR
seinen Beitrag in Bezug auf die Forderung,innerhalb des ARD-Verbundes nach kostengünstigen
Alternativen bei der Erzeugung von Inhalten zu
suchen bzw. anfallende Herstellungskosten zu
minimieren. Selbstverständlicher Teil der Tagesarbeit ist auch die inhaltliche Betreuung von
Sendeformaten, die vom SR für die ARD produziert werden („PlusMinus“,„Ratgeber Reise“ etc.).
SAARTEXT
Im Oktober 1989 noch als „neues“ Medium
gestartet, hat sich der SAARTEXT, der parallel
zum laufenden Programm des SR Fernsehens
ausgestrahlt wird,zu einem Medium entwickelt,
das aus dem regionalen Programmangebot des
SR nicht mehr wegzudenken ist.
Der SAARTEXT bietet seinen Lesern einen
erheblichen Mehrwert, weil sich die wichtigen
Themen des Tages aus der Region sowie die Wetterdaten (die aktuelle Wettervorhersage, die
Temperaturdaten und die Langzeitprognose) im
Videotext-Angebot wiederfinden und unabhängig von Sendezeiten schnell und einfach sowie ohne Zusatzkosten abgerufen werden
können.Darüber hinaus finden sich im SAARTEXT
zahlreiche programmbezogene und programmbegleitende Informationen.
Das Gesamtangebot zeichnet sich durch Aktualität und ausgeprägten Programmbezug aus.
Traditionell begleitet der SAARTEXT neben der
tagesaktuellen redaktionellen Arbeit auch Großereignisse oder besondere Jahrestage. 2005 gab
es unter anderem die ausführliche Berichterstattung zur Bundestagswahl aus regionaler
Sicht, ein Sonderprogramm zur Abstimmung
über das Saarstatut und das Festivalprogramm
zum Max-Ophüls-Filmwettbewerb.Während der
Festivaltage ist es inzwischen Tradition, dass der
SAARTEXT den ARD-Text und den SÜDWESTTEXT
mit einem umfangreichen Programm beliefert.
2006 ist erstmals auch das Teletextangebot des
WDR-Fernsehens beliefert worden.
Ein weiterer Programmschwerpunkt war im
April 2006 das ausführliche und umfangreiche
Programm zur ARD-Themenwoche Krebs. Der
Katholikentag in Saarbrücken im Mai 2006 bedeutete eine weitere Herausforderung für den
SAARTEXT, der seinen Lesern aus diesem Anlass
eine medienspezifisch gut aufbereitete aktuelle
Sonderberichterstattung angeboten hat. 2007
wird es zum 50. Jahrestag des Saarländischen
Rundfunks ein Sonderprogramm im SAARTEXT
geben. Außerdem wird sich der SAARTEXT 2007
dem Beitritt des Saarlandes zur Bundesrepublik
Deutschland vor 50 Jahren ebenso widmen wie
den Veranstaltungen im Rahmen der europäischen „Kulturhauptstadt Luxemburg und die
Großregion“.
Seit April 2004 wird der SAARTEXT auch über
www.sr-online.de angeboten. Die Absicht ist
auch hier, redaktionellen Mehraufwand zu minimieren und vorhandene Inhalte über mehrere
Kanäle auszuspielen.So trägt auch der SAARTEXT
dem unterschiedlichen Nutzerverhalten Rechnung und erreicht seine Leserinnen und Leser
medienübergreifend.
Wie schon in den vergangenen Jahren wird
der SAARTEXT auch in Zukunft neben der tagesaktuellen redaktionellen Arbeit ausführlich Großereignisse wie Wahlen oder das alljährliche
Saarbrücker Filmfestival „Max-Ophüls-Preis“
begleiten. Die bisher schon stark nachgefragte
Wettervorschau wird weiter entwickelt.
Zur Zeit zählt die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für den SAARTEXT pro Tag im
Durchschnitt 60.000 Leser, bei besonderen Anlässen,etwa zu Wahlen verzeichnet der SAARTEXT
bis zu 100.000 Nutzer. Im Saarland selbst ist der
SAARTEXT das beliebteste Videotextangebot. Im
Vergleich zu den Teletextangeboten der anderen
ARD-Landesrundfunkanstalten nimmt der SRFernsehtext seit längerem eine Spitzenstellung
ein: 2005 erreichte der SAARTEXT einen Marktanteil von 16,8 Prozent und war damit der erfolgreichste Fernsehtext unter den regionalen ARDTextangeboten bezogen auf die Akzeptanz im
eigenen Sendegebiet.
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III. Grundsätze für die Programme
und Angebote des
Saarländischen Rundfunks in
den Jahren 2007 und 2008
1. Unabhängig, unparteiisch und fair
Die Glaubwürdigkeit des SR-Hörfunks,des SRFernsehens, von SR-Online und des SAARTEXT
ist das Kapital des SR. Die SR-Berichterstattung
ist unabhängig, unparteiisch und fair. Die Rundfunkgebühren, die Werbeeinnahmen und der
Finanzausgleich sind die Basis für die journalistische Unabhängigkeit und die Wahrnehmung
des Programmauftrages.
In Fragen der Existenzsicherung des SR waren
sich bisher alle im Landtag vertretenen Parteien
einig.
a) Orientierung und Meinungsbildung
Die gesellschaftlichen Veränderungen und
Reformprozesse verlangen von allen Teilen der
Gesellschaft eine Umorientierung in fast allen
Lebensbereichen. Dem damit verbundenen
erhöhten Informations-,Wissens- und Beratungsbedarf zu entsprechen, zählt zu den wichtigen
Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
In jedem Medium des SR arbeiten der unparteiischen und der fairen Berichterstattung verpflichtete Journalisten:Die Saarländerinnen und
Saarländer sollen sich ihr eigenes Urteil bilden
können. Wenn ein Vorgang kommentiert wird,
dann wird dieser Kommentar von der übrigen
Berichterstattung getrennt.
b) Trennung von Werbung und Programm
Für die Programmtätigkeit des SR gelten als
Dienstanweisung des Intendanten die – gegenüber dem Rundfunkstaatsvertrag – strengeren
ARD-Werberichtlinien,denen der Rundfunkrat des
SR zugestimmt hat.Sie sind für jede Mitarbeiterin
und jeden Mitarbeiter verbindlich. Diese Werberichtlinien sind indessen kein Selbstzweck oder
bloßer Gesetzesvollzug.
Die deutliche Trennung von Werbung und
Programm ist essentiell für die Glaubwürdigkeit
öffentlich-rechtlicher Programmangebote.
Schleichwerbung und andere verbotene Werbeformen sägen am Fundament eines freien,unabhängigen Rundfunks.
Umso härter hat die ARD der so genannte
Schleichwerbeskandal bei der Produktionsfirma
Bavaria,einer Tochtergesellschaft von WDR,SWR,
BR und MDR getroffen. Der Journalist Volker
Lilienthal hat in einer über Jahre angelegten Recherche Product-,aber auch Themenplacements
gegen Geldzahlungen in der von der Bavaria
GmbH produzierten Vorabendserie Marienhof
aufgedeckt. In der unmittelbaren Folge hat die
Bavaria sich von ihrem Geschäftsführer getrennt
und die ARD hat Schadensersatzansprüche gegen
die Produktionsfirma durchgesetzt.
Die in der ARD zusammengeschlossenen
Landesrundfunkanstalten haben es dabei indessen nicht belassen und haben sich zu einer umfassenden Sichtung ihrer fiktionalen Produktionen entschlossen. In einzelnen Folgen der
Serie „In aller Freundschaft“, für die eine Produktionstochter des MDR verantwortlich war,
wurden – ähnlich wie im Falle der Bavaria-Produktion „Marienhof“ – Produkt-, insbesondere
aber Themenplacements festgestellt. Produkt-
platzierungen hat es auch in einzelnen „Tatort“Folgen gegeben.
Nachdem ein ehemaliger Mitarbeiter des
Saarländischen Rundfunks in einer Programmzeitschrift auch den Saarländischen Rundfunk der
systematischen Schleichwerbung bezichtigte,
haben der Saarländische Rundfunk und seine Produktionsfirma alle fiktionalen Produktionen der
letzten zehn Jahre von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft daraufhin untersuchen lassen.Im Ergebnis wurde nur eine lange zurückliegende
Tatort-Produktion,für die eben dieser Mitarbeiter
redaktionelle Verantwortung trug,als mit Schleichwerbeelementen behaftet identifiziert. Die Produktion ist zwischenzeitlich um diese Szenen bereinigt worden.
Kommerzialisierung vorbauen – Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitspotentiale erhalten
Von unzulässigen Werbeformen streng zu
unterscheiden sind zulässige Kooperationen
zwischen Rundfunkanstalten und dritten Partnern
wie zum Beispiel das Sendungssponsoring, das
Ereignissponsoring, Gewinnspielkooperationen
und Medienpartnerschaften.
Auch der SR kooperiert in seinen Programmen
wie jedes Rundfunkunternehmen auf vielfältige
Weise mit unterschiedlichen Partnern. Gründe für
dieses Zusammenwirken sind eine Verbesserung der
Zuschauer-/Hörer-/Nutzerbindung, die mäzenatische Förderung kultureller Ereignisse im Sendegebiet, aber – in Zeiten der Rückführung der finanziellen Mittel des SR – auch die Ausschöpfung von
Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitspotentialen.
Der Intendant des Saarländischen Rundfunks
hat im Dezember 2004 eine SR-interne Arbeitsgruppe eingerichtet und diese mit einer Bestandsaufnahme beauftragt. Das Ziel: Eine aktuelle und
gebündelte Übersicht über bestehende Kooperationen im Saarländischen Rundfunk zu erhalten
und diese zu bewerten. Ein Vorschlag der Arbeitsgruppe in ihrem im Juli 2005 abgegebenen Bericht,
der den Gremien des SR im September 2005 ausgehändigt worden ist, war, Schulungen für jene
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten,
die Kooperationen im Fernsehen,im Hörfunk,aber
auch im Multimediabereich vorbereiten und
umsetzen.
Die Schulungen sind in der Zeit von Dezember
2005 bis Januar 2006 angeboten und von vielen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit großem
Interesse nachgefragt worden. Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen von Kooperationen in
gebührenfinanzierten Programmen sind ebenso
aufgezeigt worden wie die bestehenden Richtlinien
der ARD und die zu beachtenden Selbstverpflichtungen. Ein Beispiel für eine solche Selbstverpflichtung ist der künftige Verzicht auf die Entgegennahme von Produktionskostenzuschüssen.
Verzichtet wird darüber hinaus auf die kommerzielle Verwertung der Integration von Musik in szenischen Produktionen.
Trotzdem gebietet die grundgesetzlich geschützte Programmfreiheit des Rundfunks, auf
der Basis redaktioneller Entscheidungen Musik
in szenische Produktionen zu integrieren. Sie ist
daher weiterhin möglich. Es wird aber zur Vermeidung von Interessenkollisionen im Sinne einer
Selbstverpflichtung insoweit auf eine nachgelagerte kommerzielle Verwertung generell verzichtet.
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Im September 2005 haben sich die Intendanten der Landesrundfunkanstalten ausführlich mit dem Thema unzulässige Werbeformen
beschäftigt. Um Produktionsgesellschaften den
finanziellen Anreiz zu nehmen,Vereinbarungen
mit unzulässigen Abreden zu treffen, haben die
Intendanten eine Verschärfung der Produktionsverträge beschlossen. Künftig hat ein Produzent
empfindliche Vertragsstrafen und Schadensersatzforderungen bei einem Verstoß gegen gesetzliche Regelungen und ARD-Richtlinien zu
gewärtigen.
Zudem haben die Intendanten eine Konkretisierung der Voraussetzungen zur Inanspruchnahme von Produktionshilfe beschlossen. Jenseits der Frage der rechtlichen Zulässigkeit wird
zum Beispiel künftig generell auf Geldleistungen
zur Unterstützung der Produktion von Sendungen
(Produktionshilfe in Form eines Produktionskostenzuschusses) verzichtet.
In diesem Zusammenhang waren – im
Nachgang zu dem Bavaria-Skandal in der Presse
Vorwürfe gegenüber der Sendereihe „Kein schöner Land“ erhoben worden. Sie erwiesen sich
als rechtlich nicht relevant. Im Gegenteil, die
Praxis der Annahme so genannter Produktionskostenzuschüsse, war – der entsprechenden
Selbstverpflichtung von September 2005 gleichsam vorauseilend – bei dieser Sendereihe schon
2004 eingestellt worden.
Darüber hinaus verzichtet der SR auf so genannte Sonderwerbeformen und wird in FernsehProgrammtrailern
❙ keine eigenständigen Gewinnspiele durchführen und
❙ soweit Dritte kommerzielle Produkte oder
Geld als Preise für Gewinnspiele bereit stellen,
keine Hinweise auf Gewinnspiele geben, die
in der angekündigten Sendung durchgeführt
werden sollen.
In Ratgeber-, Service- und Informationssendungen,in Kindersendungen sowie in Sendungen
mit politischen Themen wird der SR grundsätzlich auf die Ausstrahlung von Beiträgen verzichten,die – jenseits herkömmlicher Produktionsverträge – von Dritten hergestellt und verbilligt
oder unentgeltlich zur Ausstrahlung angeboten
werden.
c) Trennung von Werbung und Sponsoring
Gemeinsam mit den übrigen in der ARD
zusammengeschlossenen Landesrundfunkanstalten hat der SR – wie im vorangegangenen
Bericht über die Erfüllung seiner Aufgaben angekündigt – einheitliche Kriterien zur Abgrenzung
von Sponsorhinweisen und Werbespots entwickelt und für die Praxis verbindlich gemacht.
Langfristig wird das Ziel verfolgt, die Landesmedienanstalt Saar (LMS) zu motivieren, diese
Kriterien für die ihrer Aufsicht unterliegenden
Rundfunkveranstalter zu adaptieren.
In einem kleinen Werbe- und Sponsoringmarkt wie dem Saarland nehmen gleiche Kriterien den Programmveranstaltern den Druck, der
werbetreibenden Wirtschaft in Grenzfällen zu
Lasten einer Trennung entgegenzukommen und
sichern damit Programmfreiheit im öffentlichrechtlichen wie im privaten Rundfunk.
d) Telefonmehrwertdienste
Telefonmehrwertdienste sollen kein Finanzierungsinstrument des SR werden.
Wie Das ERSTE verzichtet auch der SR generell
auf den Einsatz von 0900-Nummern. Er rechnet
beim Einsatz von Telefonmehrwertdiensten –
soweit technisch möglich – nur noch pro Anruf,
nicht nach Zeittakten ab. Der Tarif pro Anruf soll
den Gegenwert für das Porto einer Postkarte in
der Regel nicht überschreiten. Soweit möglich
wird SR-Online eine alternative Teilnahmemöglichkeit anbieten.
e) Mediengerechte Erschließung rundfunkfremder Inhalte durch www.sr-online.de
Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks müssen vorhandene Inhalte ggf.auch
neu erschließen. Sie müssen auf Inhalte rundfunkfremder Online-Dienste verweisen (sog.
Links setzen). Wegen der Bindung an den Programmauftrag unterliegen sie dabei gesteigerten
Sorgfaltspflichten. Soweit Online-Dienste nicht
ihrerseits Randnutzung vorhandener Ressourcen
(etwa Verkauf von sendungsbegleitenden Materialien und Merchandisingartikeln) darstellen,ist
der Vertrieb rundfunkfremder Waren oder Dienstleistungen ausgeschlossen.
2. Rundfunk ohne Grenzen – Saar-Lor-Lux
Aus Tradition und Neigung ist der SR der
„französischste“ Sender der ARD. In Hörfunk und
Fernsehen gehören zweisprachige Angebote,
die zusammen mit den Kollegen von Radio France
und France Television erarbeitet werden, zum
Standard.Kein unnötiger Luxus in einem Bundesland, in dem schon in vielen Kindergärten und
Grundschulen das spielerische Lernen von Französisch angeboten wird. Der Geist der Verständigung mit dem Nachbarland wird auch in Zukunft einen entscheidenden Platz in Programm
und Gesamtausrichtung des SR haben.
Die Berichterstattung über Ereignisse und
Themen in Lothringen und im Elsass ist ein wichtiger und kontinuierlicher Bestandteil des Programms von SR 3 Saarlandwelle. Ob in den informationsorientierten „Region“-Sendungen oder
in den Unterhaltungs- und Servicestrecken –
immer wieder rückt das Nachbarland in den
Fokus des Programminteresses,bringen die SR 3Reporter den saarländischen Hörern nahe, was
die Menschen jenseits der Grenze beschäftigt.
So werden beispielsweise unter der Überschrift
„Zu Gast in Lothringen“ einige Male im Jahr die
„Bunten Funkminuten“ live aus Frankreich gesendet. Außerdem zeigen zahlreiche Hörerreaktionen, dass SR 3 Saarlandwelle eine große und
treue Hörergemeinde vor allem im grenznahen
lothringischen Raum hat.
Die Kompetenzen und Kontakte von SR 3
Saarlandwelle in Sachen Frankreich-Berichterstattung werden für alle Programme genutzt. In
direkter Zusammenarbeit mit Radio France Bleu
werden zweisprachige Magazine für SR 2 KulturRadio erarbeitet. Nach einer Probephase wird
an der Weiterführung des zweisprachigen Regionalmagazins „Ici et là“ gearbeitet. Hinzu kommt
die Sendung „En direct“, die binationale überregionale Themen behandelt und in Zusammenarbeit mit Radio France Internationale gestaltet
wird. Sie kommt bei den Hörerinnen und Hörern
so gut an, dass sich auch der SWR 2005 eine
regelmäßige Übernahme in sein Programm
„cont.ra“ gesichert hat.
Das neue grenzüberschreitende Magazin im
SR Fernsehen, „SaarLor-Lüx – Geschichten von
nebenan“, beschäftigt sich in der Nachfolge von
"Diagonale" und "Drumrum" mit der Großregion
Saar-Lor-Lux-Wallonien-Westpfalz. Nach wie vor
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ist diese Großregion ein für den Normalbürger
abstraktes und fernes Gebilde. Deshalb werden
in "SaarLorLüx" Menschen im Vordergrund stehen,
die in ihrem Alltag diesseits und jenseits der
Grenzen zu Hause sind. Der SR will mit diesem
Magazin auch dazu beitragen, die unterschiedlichen Befindlichkeiten dieser Menschen verständlich zu machen. Sie schildern ihre ganz
persönlichen Erfahrungen oder laden ein,eine unbekannte Seite unserer Grenzregion zu entdecken.
Auf Initiative des SR wird seit 1983 der renommierte Deutsch-Französische Journalistenpreis
vergeben, mit dem Radio-, Fernseh-, Online- und
auch Printbeiträge aus beiden Ländern ausgezeichnet werden. Zwischenzeitlich haben sich
viele potente Partner aus beiden Ländern angeschlossen – zuletzt das dem Saarland benachbarte Departement de la Moselle. Durch dieses
Engagement konnte 2004 erstmals auch ein
Preis für eine herausragende Internetpräsenz
ausgelobt werden.
Die Intention des Preises,medial zu einem besseren und differenzierteren wechselseitigen
Verständnis zwischen Deutschland und Frankreich beizutragen, wird die Programmarbeit des
SR weiterhin leiten.2007 wird die Preisverleihung,
die 2006 im ARD-Hauptstadtstudio und in der
französischen Botschaft in Berlin stattfand, wieder in Paris sein.
Der Blick über die Grenze ist nicht nur auf
Frankreich beschränkt – auch Luxemburg gehört
zur Interessensphäre. Als Partner steht dort zwar
keine echte öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt
zur Verfügung,aber die Zusammenarbeit mit dem
soziokulturellen Kanal „100,7“ hat sich in den
letzten Jahren gut entwickelt. Mit ihm werden
vor allem Beiträge ausgetauscht. Bei Bedarf
werden aber auch SR-Reporter ins Großherzogtum geschickt. Am 15. September 2006 wurde
erstmals das neue dreisprachige Format „Zweitausendsieben“ auf SR 2 KulturRadio und auf
„100,7“ ausgestrahlt. Die gemeinsame Sendung
soll die Hörerinnen und Hörer auf das Jahr der
Kulturhauptstadt Europas „Luxemburg und Großregion“ einstimmen.
3. Wirtschaft –
nicht nur vom Börsenplatz am Main
Arbeitslosigkeit, leere öffentliche Kassen,
Hartz IV, Gesundheitsreform ... das Themenfeld
Wirtschaft und Soziales beherrscht fast täglich
die Titelseiten der Presse und die Sendeplätze der
Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Der Saarländische Rundfunk hat seine Berichterstattung über Wirtschafts- und Sozialthemen – trotz schwieriger eigener Finanzlage
– in allen Medien und Sendungen weiter ausgebaut.Die Wirtschaftsredaktionen von Hörfunk
und Fernsehen spielen eine wichtige Rolle als Zulieferer für die aktuellen Magazine, nicht zuletzt
für die „Region“-Sendungen auf SR 3 Saarlandwelle oder den „Aktuellen Bericht“.
Gleichzeitig betreuen sie wichtige eigene
Sendeplätze. Das 2001 aus der Taufe gehobene
Verbrauchermagazin „bonu$“ hat inzwischen
eine treue Fangemeinde erobert. Überall, wo
Wirtschaft auf das tägliche Leben trifft, ist
„bonu$“ dabei,und das „Quiz mit Jacques Bistro“,
bei dem es um wirtschaftliche oder rechtliche
Fragen des Alltags geht,genießt inzwischen beinahe Kultstatus.
Fast noch wichtiger: Der SR gehört zu den
Vätern des ARD-Wirtschaftsmagazins „PlusMinus“.Die inzwischen sieben beteiligten Sender
wechseln sich im Wochenrhythmus ab. Dass das
Lebensgefühl und die Sichtweisen des Saarlandes
und der Saarländer auch im Ersten Programm
nicht an den Rand gedrängt werden, gehört
dabei zu den wichtigsten Aufgaben der Saarbrücker Redaktion.
4. Programmliche Schwerpunkte
in den Jahren 2007 und 2008
Hauptsache: Kultur
Der Saarländische Rundfunk ist als öffentlichrechtliches Unternehmen besonders auch ein
Kulturträger, sei es als Gestalter oder als journalistisch arbeitende Institution,die Kulturereignisse
in Hörfunk, Fernsehen und Internet begleitet.
Luxemburg und die Großregion haben 2007 den
Status „Kulturhauptstadt Europas“ inne.Über die
Veranstaltungen,die sich über das ganze Jahr verteilen,wird der Saarländische Rundfunk intensiv
in seinen Programmen berichten. Das RundfunkSinfonieorchester Saarbrücken wird sich mit
eigenen Projekten – auch in Form grenzüberschreitender Kooperationen – beteiligen.
Einen weiteren kulturellen Höhepunkt bilden
die Musikfestspiele im Saarland. Sie stehen 2007
unter dem Motto „Nordische Musik“ und bringen
die Musikkultur hauptsächlich Skandinaviens
und des Baltikums in die Region.Wiederum wird
das RSO mit dem Abschlusskonzert einen glanzvollen Akzent markieren. Zusammen mit internationalen Stars wird es im Juli zunächst ein
Konzert auf der Mainau und dann zwei Tage
später eines in Saarbrücken geben – eines der letzten des „alten RSO“ vor der Fusion mit dem
Rundfunkorchester Kaiserslautern.
Auch 2008 bringt wieder Musik in die Region:
Vom 8.bis 14.Mai heißt es in Saarbrücken „Jugend
musiziert“. Der Bundeswettbewerb, der zum
ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der saarländischen Landeshauptstadt ausgetragen wird,
lockt schätzungsweise 8000 Gäste an und bildet
natürlich auch in den Programmen des Saarländischen Rundfunks einen Schwerpunkt.
Jubeljahr: Das Saarland und der SR feiern
Ein Doppeljubiläum prägt das regionale
Leben im Saarland 2007 nachhaltig:Sowohl das
Bundesland Saarland als auch seine unabhängige
Landesrundfunkanstalt blicken auf ihr 50jähriges Bestehen und auf eine bewegte, auch gemeinsame Geschichte zurück. Diese Jubiläen
bilden in den Programmen des Saarländischen
Rundfunks einen deutlichen Schwerpunkt – sowohl in Hintergrundprogrammen als auch in
der Berichterstattung über Einzelereignisse und
offizielle „Termine“.
Ergänzend zu den Landesjubiläen finden im
Saarland nationale Begegnungen statt,die jeweils
im Programm thematisiert werden – zum Beispiel
das Deutsche Kinder- und Jugendtrachtenfest
vom 25. bis 28. Mai 2007 im Stadtverband Saarbrücken, das SaarLorLux-Chorfestival und die
SR 3-Klangwelle am 2.September 2007 in Orscholz
und an der Saarschleife sowie der Deutsche
Wandertag vom 2. bis 6. August 2007 in der
„Wanderstadt Saarlouis“ und im ganzen Saarland.
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Auf die Plätze...: Von Saarlouis bis Peking
Der Saarländische Rundfunk hat in Hörfunk,
Fernsehen und Internet journalistisch-redaktionelle Schwerpunkte beim Sport, und hier besonders beim Radsport.Geplant ist,dass er inner-
halb der ARD wieder die Federführung bei der
Übertragung der Tour de France übernehmen
wird,die 2007 mit einem Prolog in London startet.
Eine besondere Bedeutung hat die „Deutschland
Tour“ im kommenden Jahr aus saarländischer
50 Jahre SR
Rundfunkgeschichte ist immer auch Landesgeschichte. Dieser Satz hat im Saarland besondere
Gültigkeit. So leitet sich das Jubiläum „50 Jahre
Saarländischer Rundfunk“ direkt aus der bewegten
regionalen Nachkriegsgeschichte ab. Die saarländische Bevölkerung hatte 1955 mit überwiegender
Mehrheit in einer Volksabstimmung gegen ein
Europäisches Statut für das Land votiert. Deutschland und Frankreich machten daraufhin den Weg
frei für die "kleine Wiedervereinigung".
Damit war auch der bisherige Status des SR
berührt.Aus dem ehemaligen „Radio Saarbrücken“
– wie die Saarländer noch lange sagten – wurde
der Saarländische Rundfunk als Anstalt des Öffentlichen Rechts. Am 27. November 1956 wurde dazu
vom Saarländischen Parlament die rechtliche
Grundlage geschaffen. Vollwertiges Mitglied der
ARD ist der Saarländische Rundfunk seit 1959.
Obwohl eines der kleinsten Mitglieder des Verbundes hat der Sender in diesen 50 Jahren ein eigenständiges Profil entwickelt und seine Angebote
werden geschätzt.
Unter dem Motto „Mein Land – mein Sender“
sind von November 2006 bis zum Juni 2007 verschiedenste Aktivitäten zum Jubiläum in allen
Programmen geplant. Die Saarländerinnen und
Saarländer werden dabei eng mit in die Geburtstagsfeiern eingebunden.
Auftakt ist eine große Festveranstaltung in
der Saarbrücker Saarlandhalle am 26. November.
Deren Höhepunkt ist eine Aufführung der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven mit namhaften
Solisten und dem renommierten Rundfunkchor des
Bayrischen Rundfunks. Das Rundfunksinfonieorchester des Saarländischen Rundfunks leitet
Stanislaw Skrowaczewski.
Schon am nächsten Morgen wird das Orchester
mit seinem Dirigenten zu einer großen JapanTournee aufbrechen. Ein schöner Beweis für das
künstlerische Renommée, das die Musiker des SR
in den letzten 50 Jahren gewonnen haben. Im
Jubiläumsjahr bestreitet das Orchester noch weitere Sonderveranstaltungen.
Im Programm werden Schätze aus den Archiven in Hörfunk und Fernsehen lieb gewordene
Erinnerungen wieder auffrischen. Kompakt wird
die Entwicklung des Senders in verschiedenen
Sendungen aufgearbeitet.Selbstverständlich sind
auch die jüngeren Medienangebote des SR wie
SAARTEXT und SR-Online mit dabei.Zum Nachlesen
gibt’s die Geschichte des SR in einem aufwändig
gestalteten Jubiläumsbuch.
Eine große Ausstellung des Historischen Museums am Saarbrücker Schloßplatz beschäftigt sich
mit der Geschichte des SR und zeichnet die Entwicklung vom traditionellen „Radio Saarbrücken“ zum
modernen Medienunternehmen nach. Schließlich
geht es im Jubiläumsjahr nicht nur um die Historie:
auch in Zukunft ist der SR unverzichtbarer Garant
der saarländischen Identität sowie ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor der Region.
Sicht:In der Landeshauptstadt Saarbrücken soll
im Sommer 2007 diese Rundfahrt der Radprofis
beginnen. Ein herausragendes internationales
Sportjahr wird 2008 mit der Fußball-Europameisterschaft vom 7.bis 29.Juni in Österreich und
der Schweiz sowie den 29. Olympischen Sommerspielen vom 8. bis 24. August in Peking. Das
Saarländische Landesturnfest wird hier in der
Region große Aufmerksamkeit erregen. 2004
fand die 17. Ausgabe in Saarbrücken statt. Austragungsort der 18. Auflage ist nun vom 22. bis
25. Mai 2008 die „heimliche Hauptstadt des
Saarlandes“, Saarlouis.
grammkompetenz in sehr viele Reihen und Sendungen einbringen. Quasi vor Ort wird es dabei
um das Entstehen des Eurobahnhofs Saarbrücken
gehen. Durch die Schnellbahn-Verbindung ParisFrankfurt wird die Europaregion SaarLorLux als
Wirtschaftsstandort aufgewertet. Für das Saarland bedeutet der Bau des Bahnhofs eine spannende, hoffnungsvolle und entscheidende
Veränderung seiner wirtschaftlichen Bedeutung
– auch für den Tourismus. Der Saarländische
Rundfunk wird diese Entwicklungen in Wort und
Bild begleiten.
Im Fokus: Gesellschaft und Wirtschaft
Mit der Schwerpunktwoche Krebs hat die
ARD im Jahr 2006 ihre gesellschaftliche Verantwortung nachhaltig wahrgenommen und
dokumentiert, worin eine genuine öffentlichrechtliche Dienstleistung für das Publikum zu
sehen ist. 2007 wird sich die ARD erneut mit einem Schwerpunktthema befassen: Bei der
Themenwoche „Kinder sind Zukunft“ werden
die ARD und mit ihr auch der Saarländische
Rundfunk wieder in all ihren Programmen der
Frage nachgehen,was Kinder für die Gesellschaft
bedeuten und wie unterschiedlich das Leben
von Kindern sein kann.Vor dem Hintergrund der
demographischen Entwicklung ist dies eine der
wichtigsten Zukunftsfragen mit vielen noch ausstehenden Antworten. Für 2008 ist eine weitere Public-Value-Woche angedacht,die sich voraussichtlich dem Thema „Migration und Immigration in Deutschland“ widmet.
Der Saarländische Rundfunk wird 2007 und
2008 bei wirtschaftlichen, sozialen und auch
verbraucherorientierten Themen seine Pro-
5. Für Kultur und Gesellschaft im Saarland –
mehr als nur ein Programmauftrag
Programm zu machen,ist die wichtigste Aufgabe einer Rundfunkanstalt, aber ihr Auftrag
endet hier nicht.Hörfunk und Fernsehen sind ein
wesentlicher Bestandteil der Kultur eines Landes:
sie berichten über kulturelle Ereignisse, sie vermitteln Verständnis für kulturelle Belange und
sie produzieren selbst Kultur.
Dabei kann der SR heute nur noch in beschränktem Maße als Mitfinanzierer auftreten,
aber seine Unterstützung macht nach wie vor
viele Veranstaltungen, vor allem im Bereich der
Kultur, erst möglich und erfolgreich. Ohne die
Kooperation mit dem SR oder ohne seine publizistische Begleitung wäre manche qualitativ
hochwertige Veranstaltung im Saarland nicht realisierbar.
a) Filmförderung
Gerade in einer Randlage wie dem Saarland
haben die regionalen Journalisten die Aufgabe
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und die Möglichkeit, auch außerhalb des Sendegebietes für bedeutende Kulturereignisse zu
werben. Ohne die tatkräftige Unterstützung des
SR wäre der Wettbewerb um den Max Ophüls
Preis sicher nicht zu einem der wichtigsten deutschen Filmfestivals geworden. Der SR leistet mit
der Auslobung eines Drehbuchpreises, der
zusammen mit dem ZDF vergeben wird, einen
wichtigen Beitrag dazu.
b) Sprungbrett
Die Unterstützung der Kultur beschränkt
sich nicht nur auf solche Großereignisse.Manche
Autoren, manche Künstler kämen nicht ins Saarland, wäre nicht die Kooperation von Universität
oder Volkshochschule mit dem SR ein zusätzliches
Bonbon.Für regionale Autoren ist die Möglichkeit
der Publikation ebenfalls wichtig. Ein besonders
gutes Beispiel ist Ludwig Harig,dem der SR schon
in den sechziger Jahren Chancen zur Veröffentlichung gab,als er noch kein bundesweit renommierter Autor war,sondern sein Brot als Volkschullehrer verdiente.
Unterstützung, Auftrittsmöglichkeiten, das
bietet eine kleine in der Region verhaftete Anstalt
dem Nachwuchs auch auf dem musikalischen
Sektor.So manche Band hat sich die ersten Honorare bei einem regionalen Auftritt verdient,konnte so notwendige Erfahrungen sammeln.Manche
Karriere startete hier. So unterschiedliche Sängerinnen wie Patricia Kaas und Nicole machten
ihre ersten Karriereschritte beim SR.
c) Kabarett
Auch ein Kabarett- und Comedy-Star wie
Hape Kerkeling verdankt dem SR seine ersten Sendungen. In seinem Bestsellerbuch „Ich bin dann
mal weg“ verriet Kerkeling, dass er Anfang der
achtziger Jahre vom SR entdeckt wurde. Für Kerkeling war die Arbeit auf dem Halberg der
Startschuss zu einer ungewöhnlichen Karriere.
Zu verdanken hatte er das dem guten Spürsinn
des damaligen Unterhaltungschefs Karl-Heinz
Schmieding und des Redakteurs Lutz Hahn.
Einen guten Ruf hat der SR zurecht als Förderer
des klassischen Kabaretts. Der „Gesellschaftsabend“ mit Hanns Dieter Hüsch ist schon Legende geworden. Auch die Nachfolgesendungen
erfreuen sich immer noch großer Beliebtheit.
„Rogler’s rasendes Kabarett“ fasziniert zum Beispiel auch durch die gelungene Mischung von
etablierten Künstlern und neuen Gesichtern
d) Regionale Kulturförderung
Regionalkabarett, Regionalsprache, Dialektpflege – auch das gehört zum Kulturauftrag,
wie ihn der SR für sein Sendegebiet versteht. Aus
der Vielzahl von Beiträgen im Programm, aus
Sendungen und Mitschnitten entstehen immer
wieder Bücher und CDs. Diese sind keine Konkurrenz zu wirtschaftlichen Aktivitäten Dritter.
Ohne die aktive Mitwirkung des SR könnten sie
nicht erscheinen. Im Gegenteil: die Arbeitsteilung ist erwünscht, da sich der Sender nicht mit
programmfremden Arbeiten belasten kann. So
wurde zum Beispiel aus der erfolgreichen Sommerserie „Tour de Kultur“ der Saarlandwelle der
erfolgreichste Reiseführer dieser Region.Ohne die
Vorarbeiten des SR hätte der Regionalverlag
kaum eine solche Anstrengung wagen können.
e) Teilhabe
In einer Zeit, in der Kulturteilhabe fast nur
noch passiv geschieht, darf die Ermutigung, die
in Auftrittsmöglichkeiten für Bands, Gruppen
oder kleine Orchester und Chöre in einem Regionalprogramm besteht, nicht unterschätzt
werden. Da ist es eine Selbstverständlichkeit,
dass Jugendliche, die eigentlich die neuesten
Popsongs bei 103.7 UnserDing hören, im heimischen Musikverein die Klarinette spielen und
sich freuen,bei SR 3 Saarlandwelle im „Singenden,
klingenden Dreiländereck“ aufzutreten. Diese
Hörerbindung,diese Möglichkeit,die Komplexität
menschlichen Daseins auszuleben, das bietet
kein Privatsender. Hier liegt eine große Stärke
eines kleinen öffentlich-rechtlichen Senders,der
– wie der SR – besonders stark in seinem Sendegebiet verwurzelt ist.
f) Engagement
Von Hajo Friedrichs stammt die berühmte
Journalistenmaxime „Mach Dich mit keiner Sache
gemein. Auch nicht mit einer guten.“ Und so ist
es sicher die erste Aufgabe des SR, auch bei sozialen Problemen und Notständen zu berichten
und zu analysieren. Dennoch können und wollen
die SR-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter nicht
immer diese allein beobachtende Haltung annehmen.
Aus dem aktiven Wunsch,auch einmal selbst
mitzuhelfen,entstand in den siebziger Jahren die
erste karitative SR-Aktion „SR hilft helfen“.
Millionen wurden gesammelt, die den SOS
Kinderdörfern zugute kamen. Dieses Projekt lebte vom Engagement einzelner und dem ungebrochenen Spendenwillen der Hörerinnen und
Hörer.
Heute ist auch das Helfen ein hartes Geschäft,
das zu Recht kritisch beäugt und geprüft wird.
Eine neue Generation ist angetreten, die alte
Tradition in neuem Stil weiterzuführen. Der SR
betreibt deshalb nun mit dem SWR zusammen
den gemeinnützigen Verein „Herzenssache“.
Hier werden Gelder gesammelt, die zur direkten
Hilfe für benachteiligte Kinder und Jugendliche
bestimmt sind.
Die Förderung ehrenamtlicher Aktivitäten
im Saarland ist auch darüber hinaus ein wichtiges
Anliegen aller Programme des Saarländischen
Rundfunks,sei es im Hörfunk oder im Fernsehen.
Dieses Engagement wird der SR auch in den
kommenden Jahren weiterführen.Dabei ist auch
weiterhin sichergestellt, dass keine Gebührengelder für diese Aktionen verwendet werden.
Der SR stellt lediglich seine publizistische Unterstützung im Programm zur Verfügung,fördert
die Motivation etwas zu tun. Viele Mitarbeiter
engagieren sich auch jenseits ihrer täglichen
Arbeit für die vielfältigen Sammel- und ehrenamtlichen Aktivitäten.
6. Ausblick
Der SR ist das wichtigste elektronische Medium der Region. Damit er es bleibt und seinen
öffentlich-rechtlichen Auftrag weiterhin erfüllt,
unternimmt die Geschäftsführung alles,um den
Sender für die Zukunft punktgenau zu positionieren. So wurden und werden alle Voraussetzungen geschaffen, die Zukunft aus eigenen
Gebühreneinnahmen und dem reduzierten Finanzausgleich zu meistern. Der notwendige Personalbbau erfolgt;schmerzliche aber notwendige
Programmkorrekturen bis hin zur Einstellung
einiger Sendungen ergeben ein tragfähiges Konzept für den Fortbestand des Senders.
47
48
Die saarländischen Rundfunkgebühren und
die verbleibenden Mittel aus dem ARD-Finanzausgleich zusammen mit der zugesagten Strukturhilfe von Seiten der großen ARD-Anstalten
sollen das Überleben ermöglichen und es dem
SR erlauben, notwendige Impulse für die Region
und wichtige Akzente im Gesamtprogramm weiterhin zu setzen.
Saarbrücken, im Oktober 2006
Der Intendant
Fritz Raff
Abkürzungsverzeichnis:
ARD Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik
Deutschland
EBU European Broadcasting Union: Europäische Rundfunkunion
BR Bayerischer Rundfunk
FIFA Fédération Internationale de Football
Associations: Weltfußballverband
DAB Digital Audio Broadcasting: Standard für
digitale Radioprogramme
HDTV High Definition Television: Hochauflösendes Fernsehen
DEGETO Gemeinsame Filmeinkaufs- und Produktionsgesellschaft der ARD. Bereits 1928 als
Deutsche Gesellschaft für Ton und Film gegründet, war die Degeto von 1954 an zunächst
für die Filmbeschaffung des HR zuständig. Seit
1959 sind die Landesrundfunkanstalten der
ARD bzw. ihre Werbetöchter Gesellschafter der
Firma. Geschäftszweck der Degeto sind die Beschaffung und der Erwerb von Lizenzen an
Fernsehsendungen aller Art, auch in Form von
Kofinanzierungen, Produktionsbeteiligungen
und Auftragsproduktionen. Vornehmlich sind
das Spielfilme und Serien für die Programme
ihrer Gesellschafter. Dazu zählen z.B. das Erste
Deutsche Fernsehen einschließlich des ARDVorabendprogramms, der Kinderkanal KI.KA,
3sat, ARTE, PHOENIX, die digitalen Programmangebote der ARD sowie die Dritten Programme.
Ki.Ka Kinderkanal von ARD und ZDF
HR Hessischer Rundfunk
USB Universal Serial Bus: vielseitig einsetzbare Computerschnittstelle
Mini-DV Mini Digital Video: Ein Standard zur
Aufzeichnung und Wiedergabe von digitalem
Videomaterial auf Kleinkassetten
DRP Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern
DVB Digital Video Broadcasting: Standard zur
digitalen Fernsehprogrammverbreitung.
Unterschieden wird zwischen DVB-S (Empfang
über Satellit), DVB-C (Empfang über Kabelanschluss), DVB-T (terrestrischer Empfang
über Antenne) und DVB-H (für kleine, mobile
Empfangsgeräte).
LMS Landesmedienanstalt Saar
mag’s Magazin Saar, jeweils Donnerstags um
20.15 Uhr im SR Fernsehen
MAZ magnetische Aufzeichnung
MDR Mitteldeutscher Rundfunk
NDR Norddeutscher Rundfunk
PDA Personal Digital Assistant: handlicher
Flachcomputer für die Westentasche
RB Radio Bremen
RBB Rundfunk Berlin Brandenburg
RFI Radio France Internationale
ROK Rundfunkorchester Kaiserslautern
RSO Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken
SR Saarländischer Rundfunk
SWR Südwestrundfunk
Ü-Wagen Übertragungswagen (entweder
Fernsehen oder Hörfunk)
WDR Westdeutscher Rundfunk
WimS Wir im Saarland, jeweils freitags um
18.45 Uhr im SR Fernsehen
ZDF Zweites Deutsches Fernsehen
49
Chronik 2005
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7. Januar
SR 3 Saarlandwelle feiert ihren 25. Geburtstag
8. Januar
Im Programm von SR 2 KulturRadio startet
die Reihe „Soli Deo Gloria – Musik in saarländischen Kirchen“.
10. Januar
SAARTEXT, der Videotext des SR im dritten
Fernsehprogramm, startet mit neuem Layout.
13. Januar
70. Jahrestag der ersten Volksabstimmung
im Saarland. Der Saarländische Rundfunk
erinnert in zahlreichen Sendungen in
Hörfunk und Fernsehen sowie in Beiträgen
in SR-Online und im Saartext an dieses
Ereignis.
15. Januar
Benefiz-Konzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters zugunsten der SR-Flutopferaktion in der Saarbrücker Congresshalle.
17. – 23. Januar
SR ist wieder Medienpartner beim Filmfestival Max Ophüls in Saarbrücken. Im Hörfunkund Fernsehen, bei SR-Online und im Saartext wird das Geschehen um das renommierte Festival für den Nachwuchsfilm
begleitet. Der von SR und ZDF vergebene
Drehbuchpreis in Höhe von 13.000 Euro
geht an Michel Proehl für sein Buch zu
„Katze im Sack“.
20. Januar
Bei „Tsunami-SOS“ von SR 1 Europawelle und
103.7 UnserDing legen die besten DJs der
Region in der KuFa zugunsten der SR-Flutopferhilfe auf.
24. Januar
Offizielle Inbetriebnahme des neuen
Satelite-News-Gathering-Produktionsfahrzeuges (SNG) fürs SR Fernsehen.
24., 25., 26., 27. Januar
Benefizkonzerte von SR 3 Saarlandwelle in
Saarbrücken, St. Wendel, Merzig und Illingen
zugunsten der SR-Flutopferaktion für Südund Südostasien mit zahlreichen bekannten
Künstlern.
29. und 30. Januar
Radcross-Weltmeisterschaft in St. Wendel:
Der SR als federführender Radsportsender
der ARD berichtet als verantwortlicher
Übertragungspartner im elektronischen
Bereich von den verschiedenen Rennen.
Februar
ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ feiert
seinen 30. Geburtstag. Der Saarländische
Rundfunk war von Anfang an dabei.
11. Februar
Der Saarländische Rundfunk und die Fritz
Neumeyer-Akademie für Alte Musik verleihen zum ersten Mal den „Förderpreis Alte
Musik“. Preisträgerin 2005 ist die aus Saarbrücken stammende Barockgeigerin Barbara
Mauch-Heinke.
27. Februar
25 Jahre SR 3 Saarlandwelle:„Redezvous der
Stars“ in der Saarlandhalle Saarbrücken mit
zahlreichen bekannten Showgrößen von
Udo Jürgens, Andrea Berg und Nino de Angelo bis hin zu Ingrid Peters, Marcel Adam
und Mara Keyser und 3200 begeisterten Besucherinnen und Besuchern. Die Gala, moderiert von Dieter Thomas Heck, wird live im
Radio übertragen, am 11. März werden die
Highlights im Südwest Fernsehen gezeigt.
5. – 13. März
SR ist Medienpartner beim Jazzfestival St.
Ingbert.
9. März
Media-Analyse 2005/1: Mehr als die Hälfte
aller Saarländerinnen und Saarländer
schalten mindestens ein Mal täglich ein SRHörfunkprogramm ein.
12. März
Sonderkonzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken mit dem weltberühmten Cellisten Mischa Maisky in der Saarbrücker Congresshalle
14. März
Auf der Internationalen Tourismusbörse in
Berlin wird der SR-Fernsehfilm „Laos – Aufbruch im Land am Mekong“ mit dem „Goldenen Globus“ des Columbus TV-Wettbewerbs als bestes Reise-Feature bis 60 Minuten Länge ausgezeichnet.
17. – 20. März
Der Saarländische Rundfunk ist zusammen
mit den anderen ARD-Sendern zu Gast auf
der Leipziger Buchmesse. Aus dem gemeinsamen ARD-Hörbuchforum werden LiveSendungen und Aufzeichnungen produziert,
die auf SR 2 KulturRadio zu hören sind.
April
Zur erfolgreichen jährlichen „Tour de Kultur“-Reihe auf SR 3 Saarlandwelle erscheint
das zweite Buch mit weiteren 100 Entdeckungsfahrten in der Region.
1. April
Die monatliche Rundfunkgebühr beträgt
nun 17,03 Euro.
2. April
SR 3-Moderator Michael Friemel vertritt
zusammen mit dem pensionierten Lehrer
Klaus Sick aus Püttlingen das Saarland in
„Pisa – Der Ländertest“ im Ersten mit Jörg
Pilawa.
28. April
Landesfinale „Jugend debattiert“ findet auf
dem Halberg statt.
25. April – 9. Mai
Europawochen im Saarland: 103.7
UnserDing begleitet die Aktion vor Ort und
auch im Programm.
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1. – 7. Mai
SR 3 Saarlandwelle lädt ein zum MundartSymposium in der Bosener Mühler. Sechs
Mundartdichterinnen und –dichter folgen
der Einladung von SR 3.
5. – 8. Mai
SR lädt ein zum Festival für Neue Musik
„Mouvement. Musik im 21. Jahrhundert“.
Thema 2005 ist „Musica Italiana“.
9. Mai
SR-Intendant Fritz Raff übergibt die neue
Regie 4 im Fernsehen ihrer Bestimmung.
Dieses für den SR neue Konzept – Ton und
Bild in einer gemeinsamen Regie – überzeugt durch kurze Kommunikationswege.
Ein weiteres Merkmal dieses Projektes ist die
konsequente Umstellung auf digitale Technik.
16. – 21. Mai
In Saarbrücken findet das Festival „Perspectives“ statt. SR 2 KulturRadio berichtet ausführlich über das Programm mit Tanz,
Theater, Chanson und Zirkus aus Frankreich.
29. Mai
Der Gustav-Regler-Preis von SR und der Stadt
Merzig geht 2005 an den luxemburgischen
Autor Roger Manderscheid. Den GustavRegler-Förderpreis erhält der in Saarbrücken
geborene Autor Christoph Ecker.
2. und 3. Juni
Der SR ist auch 2005 Partner beim Volksfest
„Saarlouiser Emmes“, Hörfunk und Fernsehen sind live vor Ort dabei.
28. Juni
Verleihung des vom SR iniitierten und jährlich mit verschiedenen Partner vergebenen
Deutsch-Französischen Journalistenpreises
im Festsaal von France Télévisions in Paris.
Sowohl der Fernsehpreis als auch der Ehrenpreis gehen an Autoren und Direktoren des
Kulturkanals ARTE.
28. Juni
Start der Dreharbeiten zum SR-Tatortkrimi
„Rache-Engel“ mit hochkarätiger Besetzung
in Saarbrücken und Umgebung. Regisseur
ist Robert Sigl.
1. Juli
SR 3 Saarlandwelle lädt zu einer weiteren
Geburtagsfeier nach Illingen ein. Im Rahmen des Burg- und Weiherfestes präsentiert
SR 3 einen Oldie-Abend u.a. mit Michael
Holm und der Spyder Murphy Gang.
2. – 24. Juli
Tour de France: Der Saarländische Rundfunk
ist als der deutsche Radsportsender Nr. 1
verantwortlich für die Berichterstattung im
Fernsehen , im Hörfunk und im Internet.
11. Juli
Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks begrüßt die geplante Fusion des Rundfunk-Sinfonieorchesters Saarbrücken und
des Rundfunkorchesters Kaiserslautern.
13. Juli
SR 3 Saarlandwelle präsentiert den „Bal Populaire“ in Saarbrücken am Vorabend des
französischen Nationalfeiertages.
17. Juli
„SR 3 Saarlandwelle bewegt ein Land“ heißt
es aus Anlass des 25. Geburtstages auf dem
16 Kilometer langen Bliestalweg mit einem
bunten Programm.
19. Juli
Media-Analyse 2005/II: Die Akzeptanz der
SR-Programme steigt weiter. SR 1, SR 2, SR 3
und 103.7 UnserDing gewinnen Hörer dazu.
20. Juli
Prof. Christoph Poppen wird als neuer Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters
Saarbrücken vorgestellt. Er übernimmt das
Orchester mit Beginn der Spielzeit 2006/
2007.
22. Juli
103.7 UnserDing präsentiert das Halberg
Open Air mit den Stars der aktuellen Musikszene: mit dabei sind u.a. Nu Pagadi, Dorfdisko, Stephanie D., John Sutherland, Fettes
Brot oder Christina Stürmer
23. Juli
SR 1 Europawelle präsentiert das neue saarländische Open Air-Highlight „SR 1 LegendAir“ mit Fool’s Garden, Laith Al-Deen, Glashaus, Boppin‘B und Reamonn.
15. – 23. August
Unter Federführung des Saarländischen
Rundfunks werden alle Etappen der deutschland tour im Ersten übertragen. Auch in den
verschiedenen Hörfunkprogrammen und im
Internet unter tour.ARD.de wird über das
größte deutsche Radsportereignis berichtet.
20. August
Die Hörfunkprogramme des SR, SR 1 Europawelle, SR 2 KulturRadio und SR 3 Saarlandwelle sowie das SR Fernsehen sind jetzt digital über den Transponder 93 des Astra Satelliten-Systems zu empfangen im zukunftsträchtigen DVB-S-Standard. Dies bedeutet
dank deutlich höherer Datenraten eine wesentlich bessere Bild- und Tonqualität.
3. September
SR 3 Saarlandwelle lädt aus Anlass der 25.
Geburtstages ein zur Sport-Party nach St.
Wendel. „Mitmachen! Sport für die ganze
Familie“ ist das Motto der Veranstaltung im
Bosenbach-Stadion. Den Abschluss der Party
bildet ein Konzert mit Graham Bonney, der
Stefan Sünder Band und Nicole.
3. – 9. September
SR ist Medienpartner bei der Kleinkunstwoche St. Ingbert, der „St. Ingberter Pfanne“.
4. September
Kunst, Musik, Theater, Gespräche und Kulinarisches bietet das SR 2 KulturPicknick und
Kulturmeilenfest in Saarbrücken.
Zum 12-Stunden-Programm mit zahlreichen
Höhepunkten gehören u. a. ein Konzert mit
dem RSO Saarbrücken oder der Auftritt des
Kabarettisten Wilfried Schmickler.
4. September
Der SR-Medienkunst-Preis 2005 geht an die
Frankfurter Galeristin Anita Beckers.
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5. September
SR 3 Saarlandwelle bietet Nachrichten im
Halbstundentakt. Es gibt zu den stündlichen
Nachrichten von 5.30 Uhr bis 17.30 Uhr die
„Nachrichten um Halb“.
7. September
Erste Verleihung des Eugen-Helmlé-Übersetzerpreises: die vom Saarländischen Rundfunk und von der Stiftung ME Saar gestiftete Auszeichnung in Höhe von 6000 Euro
geht an den in Freiburg lebenden Übersetzer
Tobias Scheffel.
18. September
Bundestagswahl: Das SR-Fernsehen und die
vier SR-Hörfunkwellen, SR-Online und SAARTEXT begleiten das Ereignis mit Reportagen,
Live-Schaltungen, Diskussionen und Analysen und informieren so Fernsehzuschauer,
Hörer und Leser ausführlich. Besonderes
Augenmerk gilt dabei auch den saarländischen Aspekten des Wahlergebnisses.
26. September
Der SR-Rundfunkrat wählt Intendant Fritz
Raff für weitere sechs Jahre an die Spitze des
saarländischen Landessenders. Raffs dritte
Amtszeit beginnt am 1. August 2006.
2. Oktober
SR 3 Saarlandwelle lädt ein zur „Landpartie“.
Sieben Höfe zwischen Blieskastel und
Freisen stehen an diesem Sonntag den
Hörerinnen und Hörern von SR 3 offen.
10. Oktober
Der neue SR-Hörfunk-Übertragungswagen
wird offiziell in Betrieb genommen. Das
Fahrzeug ist für den universellen Einsatz
geplant, sein Aufgabengebiet reicht von
Wortproduktionen bis hin zu hochwertigen
Musikproduktionen.
20. Oktober
Vom SR initiertes Konzert zu Ehren von
Papst Benedikt XVI mit den Münchner
Philharmonikern und den Regensburger
Domspatzen findet im Vatikan in Rom statt.
23. Oktober
50 Jahre nach der Saarabstimmung: Der SR
berichtet in allen Programmen über das
Saarreferendum.
3. – 5. November
SR 1 und 103.7 UnserDing präsentieren das
Festival „Electricity“
4. November
Zum letzten mal feiert SR 3 Saarlandwelle
den 25. Geburtstag mit dem SR 3-Oktoberfest in Merzig.
13. November
Der SR-Tatort „Rache-Engel“ wird im Ersten
ausgestrahlt.
28. November
Die SR-Weihnachtswunschkiste, eine gemeinsame Aktion von SR 3 Saarlandwelle
und SR Fernsehen, startet durch.
3. Dezember
SR 3 Saarlandwelle und die Sparda Bank
laden ein zu einem Weihnachtskonzert
zugunsten der SR/SWR-Hilfsaktion
„Herzenssache“
12. Dezember
Auf Mittelwelle 1179 kHz von 8 bis 18 Uhr
und auf DAB rund um die Uhr startet der
Saarländische Rundfunk in Zusammenarbeit mit Radio France Internationale (RFI),
SWR Cont.ra und dem ARD/ZDF-Ereigniskanal „Phoenix“ das deutsch-französische
Informationsradio „antenne saar“.
15. Dezember
Jubiläum für die SR 3-Sendereihe „Treffpunkt
Ü-Wagen“: Im Mittelpunkt der 75. Sendung
steht die Gemeinde Münchwies im Kreis
Neunkirchen. Zum Jubiläum erscheint eine
Broschüre zur Sendereihe.
16. Dezember
Abschlusssendung der SR-Aktion „Weihnachtswunschkiste“ live im SR Fernsehen
und live auf SR 3 Saarlandwelle.
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Gremien des Saarländischen Rundfunks
56
Rundfunkrat
Industrie- und Handelskammer des
Saarlandes
Volker Giersch (Vorsitzführendes Mitglied)
Verbraucherzentrale des Saarlandes e.V.
Wolfgang Krause (Stellv. vorsitzführendes
Mitglied)
Landesregierung Peter Jacoby
CDU-Landtagsfraktion Peter Hans, MdL
SPD-Landtagsfraktion Heiko Maas, MdL
FDP-Landtagsfraktion
Horst Hinschberger, MdL
Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Hubert Ulrich
Evangelische Kirche Erwin Ruser
Katholische Kirche Stephan Wahl
Synagogengemeinde Saar Richard L. Borg
Die staatlichen Hochschulen des Saarlandes
Prof. Dr. Robert Berger
Landessportverband für das Saarland
Gerd Meyer
Saarländische Lehrerschaft Herbert Möser
Landesjugendring Saar Holger Meuler
Arbeitsgemeinschaft Katholischer Frauenverbände im Saarland
Margreth Müller-Kunsmann
Saarverband der Evang. Frauenhilfe e.V.
Christa Lillig
Frauenrat Saarland Rosemarie Kelter
Saarländische Familienverbände
Gisela Rink, MdL
Deutscher Gewerkschaftsbund Saar
Eugen Roth
Deutscher Beamtenbund, Landesverband Saar
Artur Folz
Verband der Freien Berufe des Saarlandes e.V.
Dr. Wilfried Dann
Vereinigung der saarländischen Unternehmens-Verbände e.V. Dr. Heiko Jütte
Handwerkskammer des Saarlandes
Georg Brenner
Landwirtschaftskammer für das Saarland
Carlo Puhl
Arbeitskammer des Saarlandes Rolf Linsler
Saarländischer Städte- und Gemeindetag
Klaus Lorig
Landkreistag Saarland Franz Josef Schumann
Saarländische Journalistenverbände
Fred Eric Schmitt
Landesausschuss für Weiterbildung
Fritz Bersin
Landesakademie für musisch-kulturelle
Bildung e.V. Josef Petry
Saarländische Natur- und Umweltschutzvereinigungen Monika Lambert-Debong
Liga der Freien Wohlfahrtspflege Saar
Johannes Simon
Behindertenverbände im Saarland
Gert Wernet
Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt
Hans Joachim Müller
Ausschüsse des Rundfunkrates
Verwaltungsrat
Programmbeirat
Acht Mitglieder aus dem Kreis des
Rundfunkrates:
Thomas Kleist
(Vorsitzführendes Mitglied)
Margreth Müller-Kunsmann
(Vorsitzführendes Mitglied)
Christa Lillig
(Stellv. vorsitzführendes Mitglied)
Fritz Bersin, Fred Eric Schmitt, Herbert Möser,
Rosemarie Kelter, Holger Meuler, Erwin Ruser
Fünf Persönlichkeiten des kulturellen Lebens
im Saarland:
Georg Dietz, Dr. Meinrad Maria Grewenig,
Kurt Josef Schildknecht (bis Juni 2006),
Prof. Dr. Inge Weber, Alexandra Heinen
Finanzausschuss
Franz Josef Schumann
(Vorsitzführendes Mitglied)
Monika Lambert-Debong
(Stellv. vorsitzführendes Mitglied)
Eugen Roth, Carlo Puhl, Artur Folz
Rechtsausschuss
Erwin Ruser (Vorsitzführendes Mitglied)
Josef Petry (Stellv. vorsitzführendes Mitglied)
Gert Wernet, Johannes Simon, Gisela Rink
Beschwerdeausschuss
Wolfgang Krause (Vorsitzführendes Mitglied)
Margreth Müller-Kunsmann (Stellv. vorsitzführendes Mitglied)
Christa Lillig, Erwin Ruser, Josef Petry, Franz
Josef Schumann, Monika Lambert-Debong
Sigrid Morsch
(Stellv. vorsitzführendes Mitglied)
Michael Burkert, Karl-Heinz Friese, Dr. Axel Spies,
Fred Wecker, Karl Rauber
Der Intendant
Fritz Raff
57
58
Gültig ab 1.5.2006
*) Der stellvertretende Programmdirektor vertritt den Programmdirektor bei dessen tatsächlicher und rechtlicher Verhinderung
und ist Koordinator für Hörfunkangelegenheiten in der Programmdirektion.
PB=Programmbereich, B=Bereich, PG=Programmgruppe, FB=Fachbereich
Programmrichtlinien des Saarländischen Rundfunks
Präambel
Der Saarländische Rundfunk veranstaltet
Hörfunkprogramme und beteiligt sich am ARDGemeinschaftsprogramm DAS ERSTE,am gemeinsam mit dem Südwestrundfunk (SWR) veranstalteten SÜDWEST FERNSEHEN (SR-Fernsehen)
mit einem eigenen Landesprogramm und Zulieferungen sowie an den sonstigen Fernseh-Gemeinschaftsprogrammen (arte, 3sat, Kinderkanal, Phoenix, ARD Digital). Seine Hörfunk- und
Fernsehprogramme einschließlich des komplementären Internetangebots SR-ONLINE.de sind
– ebenso wie der im SR-Fernsehen ausgestrahlte
SAARTEXT – publizistisch erfolgreich.
Der Saarländische Rundfunk gehört zur
Identität des Landes und seiner Menschen wie
kaum eine andere Institution.Politik,Kultur,Wirtschaft, Sport, Unterhaltung, Musik – es gibt
keinen Bereich des gesellschaftlichen Lebens im
Lande, der sich nicht in den Programmen und
Sendungen des Saarländischen Rundfunks
wiederfindet.Der Saarländische Rundfunk transportiert über Hörfunk, Fernsehen und SRONLINE.de bundesdeutsche Themen ins Saarland
und saarländische Themen über die Grenzen
des Landes hinaus. Dabei hat die nachbarschaftliche Nähe zu Frankreich und Luxemburg
stets eine wichtige Rolle gespielt und wird dies
auch in Zukunft tun.
I. Programmgestaltung
(§ 23 Abs. 4 Satz 1 SMG)
1. Programmauftrag
Der Saarländische Rundfunk nimmt eine
unverzichtbare öffentliche Aufgabe wahr
(BVerfGE 12,S.205 [261]),wenn er durch seine Programme und Mediendienste (vornehmlich SRONLINE und SAARTEXT) an der Meinungsbildung
teilnimmt (vgl. § 4 SMG).
Art. 5 Grundgesetz (GG) verlangt, dass der
Rundfunk weder dem Staat noch einer gesellschaftlichen Gruppe ausgeliefert wird. Das
Grundrecht verlangt vielmehr ein Gesamtprogramm, das die Vielfalt der Themen und
Meinungen aufnimmt und wiedergibt, die in
der Gesellschaft eine Rolle spielen.
In der Funktion als Medium und Faktor des
Prozesses freier individueller und öffentlicher
Meinungsbildung (§§ 23 Abs. 1 SMG, 11 Abs. 1
RStV) wird dem Saarländischen Rundfunk für
das demokratisch verfasste saarländische Gemeinwesen eine essentielle Funktion zuteil. Infolgedessen hat der saarländische Gesetzgeber
ihn beauftragt, qualitativ hochwertige Hörfunkund Fernsehprogramme sowie Mediendienste
mit vorwiegend programmbezogenem Inhalt
herzustellen und zu verbreiten (§ 23 Abs. 1 SMG).
Deshalb müssen die Regierung des Saarlands
und der Saarländische Rundfunk sicherstellen,
dass das Land ausreichend und möglichst gleichmäßig mit den Programmen des Saarländischen
Rundfunks versorgt wird (§ 23 Abs. 5 SMG).
Der Saarländische Rundfunk hat einen umfassenden Überblick über das regionale,nationale,
europäische und internationale Geschehen in
allen wesentlichen Lebensbereichen zu geben
59
60
(§ 23 Abs. 2 Satz 1 SMG). Dieser Auftrag erstreckt
sich auf alle Bereiche des politischen,wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Lebens und umfasst auch die Darstellung geschichtlicher Zusammenhänge und Entwicklungen. Angebote zur
Beratung sind ein wichtiger Bestandteil dieses
Informationsangebotes.
Die Programme des Saarländischen Rundfunks haben der Information,Bildung und Unterhaltung zu dienen (§ 23 Abs. 2 Satz 3 SMG) sowie
Beiträge zur Kultur und Beratung anzubieten
(§ 23 Abs. 2 Satz 4 SMG).
Die Angebote des Saarländischen Rundfunks
haben den kulturellen Belangen der Bevölkerung
des Saarlandes Rechnung zu tragen (§ 23 Abs. 6
Satz 1 SMG).Außerdem sollen sie das Verständnis
für alle Fragen des demokratischen und föderalen
Zusammenlebens fördern.
Schließlich sollen die Rundfunkprogramme
(vgl. § 15 Abs. 2 Satz 4 SMG)
❙ die Zusammengehörigkeit im vereinten
Deutschland,
❙ die interregionale Zusammenarbeit und
❙ die internationale Verständigung fördern,
❙ zum Frieden und
❙ zur sozialen Gerechtigkeit mahnen,
❙ die demokratischen Freiheiten verteidigen,
❙ zur Verwirklichung der Gleichberechtigung
sowie
❙ zur Achtung vor der sexuellen Identität
anderer beitragen und
❙ auf ein diskriminierungsfreies Miteinander
sowie
❙ auf den Schutz der natürlichen
Lebensgrundlagen hinwirken.
Die nachfolgenden Anforderungen gelten
für alle Fernseh- und Hörfunkprogramme in der
Verantwortung des Saarländischen Rundfunks
sowie für den SAARTEXT und SR-ONLINE.de.
2. Programmgrundsätze
a) Allgemein
Für alle Rundfunkprogramme gilt die verfassungsmäßige Ordnung (§ 15 Abs. 2 Satz 1
SMG).
Der Saarländische Rundfunk hat in seinen
Programmen und Mediendiensten die Würde
des Menschen zu achten und zu schützen. Sendungen und Angebote sollen dazu beitragen,
die Achtung vor Leben, Freiheit und körperlicher
Unversehrtheit sowie vor Glauben und Meinung
anderer zu stärken. Die sittlichen und religiösen
Überzeugungen der Bevölkerung sind zu achten
(§§ 3 RStV, 15 Abs. 2 Satz 2 und 3 SMG).
Die Persönlichkeitsrechte derer,die von einer
Berichterstattung betroffen sind,sind zu achten.
Der Saarländische Rundfunk hat auf die
Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit
der Berichterstattung sowie der Berücksichtigung
der Meinungsvielfalt und der Ausgewogenheit
Bedacht zu nehmen (§§ 11 Abs. 3 RStV, 23 Abs. 3
SMG).
Die Vorschriften der allgemeinen Gesetze
und die gesetzlichen Bestimmungen zum Schutz
der Jugend und des Rechts der persönlichen Ehre
sind einzuhalten (§ 6 Abs. 1 Satz 2 SMG). Dem
Schutz der Jugend ist besondere Aufmerksamkeit
zu schenken. Die Anliegen von Familien und
Kindern sind angemessen zu berücksichtigen;die
Programme haben zur Verwirklichung der Gleichberechtigung von Männern und Frauen beizutragen. Gewalt darf nicht verharmlost oder verherrlicht werden.
Bei der Wiedergabe von Meinungsumfragen,
die vom Saarländischen Rundfunk durchgeführt
werden, ist ausdrücklich anzugeben, ob sie repräsentativ sind (§§ 10 Abs.2 RStV,20 Abs.3 SMG).
b) besondere Anforderungen an
Informationssendungen
Sendungen und Beiträge haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch
beim Einsatz virtueller Elemente,zu entsprechen.
Sie müssen unabhängig und sachlich sein. Nachrichten über das aktuelle Tagesgeschehen sind
vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Inhalt,Herkunft und
Wahrheit zu prüfen (§§ 10 Abs. 1 Satz 1 bis 3 RStV,
6 Abs. 2 Satz 1 und 2 SMG).
Zur journalistischen Sorgfalt gehört, dass
Tatsachenbehauptungen überprüft werden;Vermutungen sind als solche zu kennzeichnen. Sind
für eine kritisch analytische Sendung Tatsachenbehauptungen vorgesehen, die sich gegen eine
Person oder Institution richten, so gehört es zur
sorgfältigen Vorbereitung der Sendung, die
Betroffenen soweit erforderlich und möglich zu
hören und deren Auffassung nicht außer Acht zu
lassen.
Bei der Wiedergabe von Interviews oder
Stellungnahmen darf der Sinn der Aussage nicht
verändert oder verfälscht werden. Das gilt insbesondere bei Kürzungen und bei der Verwertung
von Archivmaterial.Personen,die um Mitwirkung
an einer Sendung gebeten werden, dürfen über
Art und Zweck ihrer Mitwirkung nicht getäuscht
werden.
Das Gebot der Vielfalt gilt besonders für informierende und meinungsbildende Sendungen.Profilierte politische Aussagen und Analysen
sind ebenso wesentliche Bestandteile des Programms wie die Information über bisher unbekannte Sachverhalte und Zusammenhänge.Auch
die Berichterstattung über nicht verfassungskonforme Meinungen,Ereignisse oder Zustände
gehört zur Informationspflicht. Die selbstverständliche Anerkennung der vom Grundgesetz
festgelegten freiheitlichen-demokratischen Verfassungsordnung schließt eine sachlich-kritische
Auseinandersetzung mit dem geltenden Recht
nicht aus. Keinesfalls darf jedoch durch das Programm zur gewaltsamen Veränderung dieser Verfassungsordnung oder zu strafbaren Handlungen
aufgefordert werden (§ 6 Abs. 1 Satz 1 SMG).
Im Programm vertretene Meinungen sind
nicht die Meinungen des Saarländischen Rundfunks, sondern Meinungsäußerungen der Autoren und Befragten; sie müssen als solche erkennbar sein. Kommentare sind von der übrigen
Berichterstattung deutlich zu trennen und unter
Nennung des Verfassers oder der Verfasserin als
solche zu kennzeichnen (vgl. § 15 Abs. 3 SMG). In
Beiträgen, in denen sowohl berichtet als auch
gewertet wird, dürfen keine Tatbestände unterdrückt werden,die zur Urteilsbildung nötig sind.
Alle Beiträge haben den Grundsätzen journalistischer Sorgfalt und Fairness und in ihrer Gesamtheit der Vielfalt der Meinungen zu entsprechen.
c) besondere Anforderungen an Mediendienste (insbesondere Online-Dienste)
Der in Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG verwendete Begriff „Rundfunk“ und die „Grundversorgung“ als
maßgeblicher Bestandteil der verfassungsrechtlichen Rundfunkgarantie sind dynamische Kategorien. Sie sind einer ein für allemal gültigen
Definition nicht zugänglich, denn Inhalt und
Tragweite verfassungsrechtlicher Vorschriften
sind stets auch von (Veränderungen in) ihrem
Normbereich abhängig.
Ein Wandel der konkreten Lebensverhältnisse
kann einen ebensolchen in der Bedeutung der ver-
61
62
fassungsrechtlichen Begriffe und Bestimmungen
nach sich ziehen.Das gilt für technische Entwicklungen ebenso wie für das Rezipientenverhalten.
Online-Dienste sind für öffentlich-rechtliche
Rundfunkanstalten wie ehedem der Videotext
Komplementärmedien.
Online-Dienste haben gegenwärtig notwendig vorwiegend programmbezogenen Charakter. Aus der Programmbezogenheit rechtfertigt sich die besondere Gesetzgebungskompetenz der Länder für Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Solange und soweit
der Saarländische Rundfunk Online-Dienste anbietet,unterliegen diese dem Regime seines Programmauftrags.
Der Programmauftrag kann sich indessen
nur medienspezifisch verstehen. Er hat der für
Online-Dienste typischen Integration (Vernetzung) von Inhalten zu folgen. Entsprechend können Online-Dienste nicht allein sendungsbezogen
dargeboten werden, sondern müssen den Darstellungsformen des Internets gerecht werden.
Online-Dienste des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks sind – weil sie sich an die Allgemeinheit zu richten haben – attraktivitätsgeschuldet.
Soweit das Medium Internet als weiterer
Verteilweg des originären Video- und/oder Audiosignals genutzt wird, nimmt der öffentlichrechtliche Rundfunk an der Bestands- und Entwicklungsgarantie, die ihm Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG
verbürgt, teil. Das gilt ebenso für Rundfunkprogramme,die nur auf diesem Weg Verbreitung
finden.
II. Bericht gegenüber der Öffentlichkeit über die Erfüllung des
Auftrags, über die Qualität und
Quantität der Angebote und Programme sowie über die geplanten
Schwerpunkte der anstehenden
programmlichen Leistungen (§ 23
Abs. 4 Satz 3 und 4 SMG)
Der Bericht nach § 23 Abs. 4 gliedert sich in
zwei Teile. Einen rückwärts gewandten über die
Erfüllung des unter I. näher ausgestalteten Auftrags des Saarländischen Rundfunks und einen
in die Zukunft gerichteten über die jeweils
anstehenden programmlichen Leistungen. Der
Berichtszeitraum umfasst jeweils zwei Jahre.
Im Bericht werden die Profile der einzelnen
Hörfunk- und Fernsehprogramme beschrieben,
Aussagen über deren Entwicklung in programmlicher und übertragungstechnischer Hinsicht
getroffen und programmliche Ziele für die jeweils
auf den Bericht folgenden beiden Programmjahre
gesetzt. Entsprechendes gilt für den SAARTEXT
und SR-ONLINE.de.
Die jeweiligen Berichte werden in geeigneter
Form publiziert und nach Vorberatung durch
den Programmbeirat im Rundfunkrat beraten (vgl.
dazu III.). Den ersten Bericht legt der Intendant
des Saarländischen Rundfunks zum 1. Oktober
2004 vor.
III. Programmüberwachung
(§ 28 SMG)
Der Rundfunkrat
❙ überwacht die Einhaltung der für die Programme geltenden Grundsätze und hierzu
vom Intendanten erlassener Richtlinien (§ 28
Abs. 3 Satz 2 SMG) und stellt nach Ablauf des
Berichtszeitraums jeweils fest, ob die Aussagen des Berichts nach § 23 Abs. 4 eingehalten worden sind,
❙ wacht darüber, dass der Saarländische Rundfunk seine Aufgaben erfüllt (§ 28 Abs. 1 Satz 2
SMG),
❙ kann feststellen, dass einzelne Sendungen
gegen diese Grundsätze verstoßen, und den
Intendanten auffordern, einen festgestellten
Verstoß nicht fortzusetzen oder künftig zu
unterlassen (§ 28 Abs. 3 Satz 3 SMG).
IV. Programmbeschwerden
(§ 8 Abs. 2 SMG)
Jede natürliche oder juristische Person kann
sich mit Beschwerden über Rundfunksendungen
oder sonstige Angebote des Saarländischen
Rundfunks an den Intendanten des Saarländischen Rundfunks wenden. Der Intendant kann
die Beantwortung von Beschwerden delegieren.
Über Einwände gegen die Antwort befindet der
Rundfunkrat;der Rundfunkrat kann die Entscheidung im Einzelfall oder generell auf einen Ausschuss des Rundfunkrates übertragen (vgl.§ 8 Abs.
2 Satz 6 und 7 SMG).
Beschwerden,die die Behandlung von Gegendarstellungsbegehren,sonstigen äußerungsrechtlichen Ansprüchen oder Schadensersatzansprüchen zum Gegenstand haben,sind keine Programmbeschwerden im Sinne des § 8 Abs.2 SMG.
V. Gegendarstellungsbegehren und
sonstige äußerungsrechtliche
Ansprüche sowie
Schadensersatzansprüche
Wer innerhalb von vier Wochen seit dem
Tage der Verbreitung schriftlich glaubhaft macht,
in seinen Rechten berührt zu sein, kann Einsicht
in die Aufzeichnungen und Filme verlangen. Auf
Verlangen sind der Antragstellerin oder dem Antragsteller auf deren oder dessen Kosten Ausfertigungen, Abzüge oder Abschriften von der Aufzeichnung oder dem Film zu übersenden (§ 18 Abs.
3 i. V. m. Abs. 1 SMG).
Für die Durchsetzung des vergeblich geltend
gemachten Gegendarstellungsanspruchs ist der
ordentliche Rechtsweg gegeben. Auf dieses Verfahren sind die Vorschriften der Zivilprozessordnung über das Verfahren auf Erlass einer einstweiligen Verfügung entsprechend anzuwenden.
Eine Gefährdung des Anspruchs braucht nicht
glaubhaft gemacht zu werden.Ein Verfahren zur
Hauptsache findet nicht statt (§ 10 Abs. 4 SMG).
Der Saarländische Rundfunk haftet im Rahmen
der Bestimmungen des bürgerlichen Rechts für
Schäden,die Dritten durch Inhalt oder Gestaltung
von Sendungen entstehen (§ 12 Abs. 1 SMG).
Die Verantwortlichkeit für Straftaten,die durch
Sendungen im Rundfunk begangen werden,richtet
sich nach den allgemeinen Strafgesetzen (§ 12 Abs.
2 SMG).
63
Lagebericht
66
LAGEBERICHT
1.Wirtschaftliche Entwicklung
1.1 Ertrags- und Aufwandsentwicklung
Das Geschäftsjahr 2005 schließt mit einem
Jahresüberschuss von 4,4 Mio. € (-2,6 Mio. €),der
in gleicher Höhe dem anstaltseigenen Kapital
zugeführt wurde. Dieses beträgt zum 31.12.2005
somit 65,0Mio. € (60,6 Mio. €).
Aufgrund der Erhöhung der Rundfunkgebühren
zum 01.04.2005 von 16,15 € auf 17,03 € sind die
Erträge aus Rundfunkgebühren auf 63,6 Mio.€ gestiegen, im Vorjahr betrugen sie noch 61,7 Mio. €.
Mit der Gebührenerhöhung wurde auch die
Verwaltungsvereinbarung der Landesrundfunkanstalten über eine befristete Strukturhilfe zugunsten des SR und von RB wirksam. Die Strukturhilfeleistungen an den SR werden im Zeitraum
2005 bis 2008 erbracht; im Jahr 2005 betrugen
die Erträge hieraus 6,8 Mio. €.
Die Erträge aus dem Finanzausgleich sind in
Folge der staatsvertraglich festgelegten Absenkung des Anteils des Finanzausgleichs am ARD-Gebührenaufkommen nochmals um 0,18% auf 1,18%
in 2005 zurückgegangen.Für das Berichtsjahr beträgt
der Finanzausgleich 30,4 Mio. € (33,7 Mio. €).
Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist
gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 1,7 Mio.€
zu verzeichnen. Eine wesentliche Ursache hierfür sind die gesunkenen Erträge aus GSEA-Umlagen. Den Mindereinnahmen stehen Erträge
aus der Auflösung von korrespondierenden Aufwands-Rückstellungen gegenüber.
Die Erträge aus Programmverwertung sind
ebenfalls gesunken (-0,3 Mio. €). Gegenläufig
ausgewirkt haben sich die Kostenerstattungen
der Werbetochter in Höhe von 0,5 Mio. €.
Angaben in Klammern betreffen, soweit nicht anders
vermerkt, das Ergebnis des
Vorjahres. Aufgrund von
Rundungen, die je nach Zusammenhang nicht immer
in gleicher Weise vorgenommen werden
können, können punktuell
Differenzen entstehen.
Der Rückgang der sonstigen Erträge um 0,8 Mio.
€ ist auf einen Sondereffekt des Jahres 2004
zurückzuführen, als eine Anpassung der geleisteten Steuervorauszahlungen erfolgte.
Der Personalaufwand betrug 50,2 Mio. € (49,5
Mio. €). Der Anstieg resultiert aus den Rückstellungen, die im Zusammenhang mit der Fusion
des Rundfunk-Sinfonieorchesters (RSO) Saarbrücken mit dem Rundfunkorchester (RO) Kaisers-
lautern des SWR für Personalanpassungsmaßnahmen gebildet wurden.Trotz einer Tariferhöhung um 1,0% zum 1.1.2005 sanken die Arbeitsentgelte wegen des fortgesetzten Personalabbaus um 0,6 Mio. €.
Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen sind um 5,3 Mio.€ gegenüber dem Vorjahr
gesunken. Die anderen betrieblichen Aufwendungen haben sich ebenfalls reduziert. (vgl.
auch Erläuterungen zur Ertragslage unter 2.3).
1.2 Investitionen und
Finanzierungsmaßnahmen
Die Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen betrugen im Berichtsjahr 10,7 Mio. € (13,1 Mio. €) und lagen damit
2,4 Mio. € unter denen des Vorjahres. Die im Rahmen von Investitionsmaßnahmen geleisteten
Anzahlungen sind gegenüber dem Vorjahr um
1,5 Mio. € auf 2,6 Mio. € gestiegen. Die Anzahlungen betrafen Investitionen im Rahmen der
Sanierung und Modernisierung des Hörfunkgebäudes und der Digitalisierung des Fernsehens.
Zur Absicherung seiner Pensionsverpflichtungen gegenüber seinen Mitarbeitern hat der
SR in einem Spezialfonds Wertpapiere von nominal 21,3 Mio.€ angelegt.Neben überwiegend festverzinslichen Wertpapieren enthält der Fonds zum
Bilanzstichtag einen Aktienanteil von 28,18 %.
Zum Bilanzstichtag hat der SR Verpflichtungen
von 1,3 Mio. € (1,3 Mio. €) aus Miet- und Leasingverträgen.Weiterhin ergeben sich nicht zu bilanzierende Verpflichtungen in Höhe von 19,4 Mio.
€ (20,7 Mio. €) aus schwebenden Geschäften,bei
denen Leistungen und Gegenleistungen erst
nach dem Bilanzstichtag erbracht werden. Der
Betrag ergibt sich überwiegend aus Aufträgen
im Rahmen der Sanierung und Modernisierung
des Hörfunkgebäudes, der Digitalisierung des
Fernsehens und dem Erwerb von Sport- und
Filmrechten im ARD-Verbund.
1.3 Personal und Soziales
Aufgrund der Vereinbarung zur Regelung der
Altersteilzeit, die der SR 1999 mit den Tarifpartnern geschlossen hat,wurden bislang mit 129
Mitarbeitern Altersteilzeitvereinbarungen getroffen. Die Vereinbarung ist befristet bis zum
Ende des Jahres 2006.
67
>
1.4 Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres
Im Jahr 2005 setzte sich die Absenkung des
Finanzausgleichs fort, die im 5. Rundfunkänderungsstaatsvertrag festgelegt wurde.Die Erträge
des SR aus dem Finanzausgleich sanken aufgrund dessen von 33,7 Mio. € im Vorjahr auf 30,4
Mio. € im Geschäftsjahr 2005.
Die Telefilm Saar GmbH (TFS) hat im Geschäftjahr den ihr gewährten Überbrückungskredit in Höhe von 10,15 Mio. € zurückgezahlt. Im
Gegenzug hat der SR für die TFS eine Bürgschaft
übernommen, die zum Jahresende 6,5 Mio. betragen hat.
Das Finanzamt Saarbrücken hat 2005 mit der
Betriebsprüfung für die Jahre 1995 bis 2000
begonnen. Das Ergebnis der Prüfung steht noch
aus. Strittig ist die Frage der Rückwirkung der
Neuregelung der Werbebesteuerung für diese
Jahre. Um das Zinsrisiko zu verringern,hat der SR
im Jahr 2005 eine freiwillige Vorauszahlung in
Höhe von 6,9 Mio. € geleistet.
Im Geschäftsjahr 2005 wurde mit dem SWR die
Fusion des RSO Saarbrücken und des RO
Kaiserslautern eingeleitet. Die Verhandlungen
mündeten Anfang 2006 in die Unterzeichnung
einer Verwaltungsvereinbarung (vgl. auch Punkt
3, Risiken und künftige Entwicklung).
Zum 01.04.2005 ist die geplante Gebührenerhöhung in Kraft getreten (vgl. auch 1.1,Ertragsund Aufwandsentwicklung). Damit wurde auch
die Vereinbarung der Landesrundfunkanstalten
über eine Strukturhilfe wirksam.
L
A
G
E
B
E
R
Das Programmvermögen einschließlich der
Anzahlungen wurde um 0,2 Mio. € auf 9,8 Mio.
€ erhöht.Für wiederholbare Fernsehproduktionen
und Spielfilme sind hierin 0,9 Mio. € enthalten.
Vom Umlaufvermögen mit 45,0 Mio. € (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten in
Höhe von 0,4 Mio. €) entfallen 35,0 Mio. € (27,4
Mio. €) auf flüssige Mittel. Von diesen entfallen
1,0 Mio. € auf Wertpapiere und 33,8 Mio. € auf
Festgelder. Das übrige Umlaufvermögen betrifft
überwiegend Forderungen.
Das anstaltseigene Kapital wird um den Jahresüberschuss von 4,4 Mio. € auf 65,0 Mio. € erhöht.
Die Rückstellungen von 43,9 Mio. € (50,7 Mio.
€) betreffen mit 9,8 Mio. € Pensions- und ähnliche Verpflichtungen. Verpflichtungen aus der
Altersteilzeit und Personalumstrukturierungsmaßnahmen sind mit 16,9 Mio. € in den Rückstellungen enthalten. Für bestehende bzw. erkennbare Steuerrisiken insbesondere im Zusammenhang mit der Werbebesteuerung sind
9,6 Mio. € zurückgestellt. Der Rückgang des
Rückstellungsvolumens um 6,8 Mio. € ergibt
sich im Wesentlichen aus geringeren Pensionsrückstellungen (-0,9 Mio. €) und verringerten
Steuerrückstellungen (-6,1 Mio. € – vgl. auch 1.4
wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres) bei
Vermögensstruktur in %
Immaterielle Werte und Sachanlagen
2005: 32,9%
2004: 27,4%
2. Darstellung der Lage
2.1 Vermögenslage
Bei den immateriellen Werten und Sachanlagen
einschließlich der geleisteten Anzahlungen
stehen Zugängen von 11,4 Mio.€ (12,6 Mio.€) planmäßige lineare Abschreibungen von 4,9 Mio. €
und Abgänge in Höhe von 0,3 Mio. € gegenüber,
so dass sich diese Vermögenspositionen um 6,2
Mio. € auf 39,0 Mio. € erhöht haben.
Die Finanzanlagen betreffen mit 21,3 Mio. €
hauptsächlich in einem Spezialfonds gehaltene
Wertpapiere;der Kurswert lag zum 31.12.2005 mit
2,9 Mio. € über dem Bilanzansatz.
I
Finanzanlagen
2005: 20,8%
2004: 19,9%
Programmvermögen
2005: 8,3%
2004: 8,0%
Umlaufvermögen
2005:38,0%
2004: 44,7%
C
H
T
>
68
>
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B
E
R
I
C
H
T
>
gleichzeitigem Anstieg der Rückstellungen für Altersteilzeit und Personalumstrukturierungsmaßnahmen (+1,8 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten erhöhten sich um 1,2
Mio. € auf 9,5 Mio. € (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 1,7 Mio. €); es
handelt sich überwiegend um Verpflichtungen
aus Lieferungen und Leistungen.
Mio. €
Vermögensstruktur
2005
2004
2.2 Finanzlage
Die Finanzstruktur stellt sich wie folgt dar:
2005
Mio. €
2004
Langfristig
63,6
56,6
Kurzfristig
54,8
63,1
118,4
119,7
Vermögen
Kapital
Langfristig
Anlagevermögen
eigene Mittel
65,0
60,6
Immaterielle Werte und
Sachanlagen
fremde Mittel
12,2
13,0
39,0
32,8
77,2
73,6
Finanzanlagen
24,6
23,8
63,6
56,6
41,2
46,1
118,4
119,7
9,8
9,6
13,7
17,3
3,9
14,8
35,0
27,4
6,1
11,3
45,0
53,5
118,4
119,7
Programmvermögen
Kurzfristig
Anlagendeckung
Umlaufvermögen
Forderungen
Flüssige Mittel
Übrige Aktiva
Summe
Der Jahresüberschuss erhöht das anstaltseigene Kapital, so dass die Eigenkapitalquote
auf 54,9% ansteigt (50,6%).
2005
2004
Anstaltseigenes Kapital
65,0
60,6
Rückstellungen
43,9
50,7
9,5
8,4
118,4
119,7
Kapitalstruktur
Verbindlichkeiten
Die langfristigen Vermögenswerte in Höhe
von 63,6 Mio. € sind durch die eigenen Mittel in
Höhe von 65,0 Mio. € gedeckt. Die Verschiebung
der Vermögensstruktur zugunsten der langfristigen Positionen ist Folge der intensiven Investitionstätigkeit, die zu einer Abnahme liquider
Mittel und zu einem Anstieg des Anlagevermögens geführt hat.
2.3 Ertragslage
Die nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten
aufbereitete Ertrags- und Aufwandsrechnung
zeigt im Vergleich zum Vorjahr folgende Entwicklung:
Mio €
Verän2005 2004 derung
Betriebserträge
Rundfunkgebühren
63,6
61,7
1,9
Finanzausgleich
30,4
33,7
-3,3
Kostenerstattungen
2,3
1,0
1,3
2005: 54,9%
Bestandsveränderungen
0,2
-0,6
0,8
2004: 50,6%
Andere Betriebserträge
6,3
6,3
0,0
102,8 102,1
0,7
Kapitalstruktur in %
Anstaltseigenes Kapital
Rückstellungen
2005: 37,1%
2004: 42,4%
Verbindlichkeiten/
2005: 8,0%
2004: 7,0%
Summe
69
>
Mio. €
Verän2005 2004 derung
Betriebsaufwendungen
Personalaufwand
47,4
-0,6
Aufwand für bezogene Leistungen /
Materialaufwand
36,0 40,4
-4,4
Anlagenabschreibungen
lt. GuV
andere betriebliche
Aufwendungen
Summe
46,8
4,9
4,2
0,7
16,3
16,4
-0,1
104,0 108,4
-4,4
Zwischensumme
-1,2
-6,3
5,1
Strukturhilfe
6,8
0,0
6,8
Betriebsergebnis
5,6
-6,3
11,9
Beteiligungsergebnis
0,7
0,9
-0,2
Finanzergebnis
1,8
2,8
-1,0
Zwischensumme
8,1
-2,6
10,7
Perioden- und betriebsfremdes
Ergebnis
-2,2
0,7
-2,9
Ertragssteuern
1,5
0,7
0,8
Jahresergebnis
4,4
-2,6
7,0
Das Jahresergebnis hat sich gegenüber dem
Vorjahr um 7,0 Mio. € verbessert.
Das gegenüber dem Vorjahr um 11,9 Mio. €
bessere Betriebsergebnis resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen Zahlung der Strukturhilfe (6,8 Mio. €), der Steigerung der Rundfunkgebühren (+1,9 Mio. €), dem Anstieg der Kostenerstattungen (+1,3 Mio.€) und dem gleichzeitigen
Rückgang der Aufwendungen für bezogene Leistungen und Material (-4,4 Mio. €). Gegenläufig
ausgewirkt hat sich der Rückgang des Finanzausgleichs (-3,3 Mio. €) und der Anstieg der Abschreibungen (+0,7 Mio. €).
Rundfunkgebühren und Finanzausgleich
waren mit 94,0 Mio.€ unverändert die Haupteinnahmequellen des SR. Die bis 2008 befristete
Strukturhilfe bildete im Jahr 2005 mit 6,8 Mio.
€ die wichtigste weitere Einzelposition.
Die Zahl der gebührenpflichtigen Rundfunkempfangsgeräte hat sich im Hörfunk um 5.225
L
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G
E
B
E
R
I
auf 486.420 und im Fernsehen um 3,907 auf
431.957 Geräte erhöht.Gleichzeitig ist die Zahl der
gebührenbefreiten Geräte im Hörfunk um 5.223
auf 43.199 und im Fernsehen um 4.933 auf 38.292
gesunken. Die durch die Gebührenbefreiung
entstandenen Gebührenausfälle belaufen sich
rechnerisch auf 5,9 Mio. € und waren damit gegenüber dem Vorjahr (6,1 Mio. €) leicht rückläufig.
Das Programmvermögen ist um 0,2 Mio. €
gestiegen, dem steht eine Verminderung von
0,6 Mio.€ im Vorjahr gegenüber,so dass sich eine
Veränderung von 0,8 Mio. € ergibt.
Die Personalaufwendungen haben gegenüber dem Vorjahr um -0,6 Mio. € abgenommen
(vgl. auch Punkt 1.1 Ertrags- und Aufwandsentwicklung).
Die Aufwendungen für die bezogenen Leistungen sind um 4,4 Mio. € zurückgegangen.
Hierzu haben u.a.rückläufige Kosten für Auftragsproduktionen und Filmeinkäufe sowie geringere
anteilige Kosten des SR für den Erwerb von Filmund Sportlizenzen im Rahmen der ARD beigetragen. Letzteres beruht u. a. auf einer Anpassung
des speziellen FS-Vertragschlüssels sowie auf
den im Zwei-Jahres-Rhythmus schwankenden
Kosten für Sportgroßereignisse.
Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren lagen ebenfalls
unter denen des Vorjahres.
Die anderen betrieblichen Aufwendungen
sind gegenüber dem Vorjahr um 0,1 Mio. € gesunken.
Im Zuge des Fortgangs des Hörfunkprojektes
fand ein weiterer Teilabgang des alten Hörfunkgebäudes statt.Der sich daraus ergebende Buchverlust betrug 0,2 Mio. € (0,5 Mio. €).
Gegenläufig ausgewirkt hat sich der Anstieg
der Mieten und Pachten (+0,2 Mio. €). Diese resultieren überwiegend aus Kosten für die Anmitung von Produktionskapazitäten im Zusammenhang mit der Übertragung von Tour de France und Deutschlandtour. Den Aufwendungen
stehen Erträge aus Kostenerstattungen gegenüber.
C
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70
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B
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T
Die Fremdleistungen (+0,2 Mio. €) und die
Unterhalts- und Bewirtschaftungskosten sind im
Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
Ursächlich für das im Berichtsjahr rückläufige Beteiligungsergebnis (-0,2 Mio. €) ist der geringere Jahresüberschuss der Werbefunk Saar
GmbH, der trotz verbesserter Umsatz-/Kostenrelation bei der Vermarktung der SR-Werbung aufgrund eines insgesamt rückläufigen Werbeumsatzes zu verzeichnen war. Dieser wird im Rahmen des Ergebnisabführungsvertrages an den
SR abgeführt. Das Finanzergebnis hat sich aufgrund der geringeren Zinserträge (-0,9 Mio.€) und
niedrigeren Erträge aus Wertpapieren (-0,3 Mio. €)
gegenüber dem Vorjahr um 1,0 Mio. € verringert.
Das perioden- und betriebsfremde Ergebnis
ermittelt sich aus Erträgen von 3,2 Mio.€ und Aufwendungen von 5,4 Mio. € .
3. Risiken und künftige
Entwicklung
Die zum 01.04.2005 in Kraft getretene Gebührenerhöhung sowie die zwischen den Landesrundfunkanstalten vereinbarte und bis 2008
befristete Strukturhilfe zugunsten des Saarländischen Rundfunks haben die Voraussetzungen
dafür geschaffen,die notwendigen Investitionen
in die bauliche und technische Infrastruktur
parallel zu den weiterlaufenden organisatorischen und personellen Strukturanpassungen
fortzusetzen.
Durch die deutliche Ergebnisverbesserung,
die der SR im Geschäftsjahr 2005 gegenüber der
Planung erzielt hat,hat er zudem aus eigener Kraft
Reserven geschaffen, die die Finanzierungsspielräume für die in den Folgejahren erforderlichen Investitionen erweitern.
Mit der Absenkung der Finanzausgleichsmasse auf 1,00% des Nettogebührenaufkommens der Landesrundfunkanstalten im Jahr
2006 ist der Sockel erreicht, auf den die Finanzausgleichsleistungen der Landesrundfunkanstalten abgesenkt werden sollen. Nach der
im Jahr 2003 vollzogenen Fusion von Ostdeutschem Rundfunk Brandenburg (ORB) sowie
Sender Freies Berlin (SFB) zum Rundfunk Berlin-
Brandenburg (RBB) wird der RBB, wie im 8. Rundfunkänderungsstaatsvertrag festgelegt,ab dem
Jahr 2007 als empfangende Anstalt aus dem
ARD-Finanzausgleich ausscheiden. Bei unveränderter Finanzausgleichsmasse wird dies zu einer
Erhöhung der Finanzausgleichsleistungen für
den Saarländischen Rundfunk und Radio Bremen
führen,von der auf den SR rd. 1,8 Mio. € entfallen.
Ein erhebliches und im Vergleich zu anderen
ARD-Anstalten überproportionales Risiko für den
SR würden weitergehende Einschränkungen der
Werbe- und Sponsoringmöglichkeiten für den
öffentlich-rechtlichen Rundfunk bedeuten. Die
KEF hat im Auftrag der Länder in ihrem 15. Bericht
die Effekte eines Verzichts der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten auf Werbung und Sponsoring untersucht und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ertragsausfälle einem Gebührenanteil von 1,42 €/Monat entsprechen würden;
dies sind immerhin mehr als 8% der aktuellen
Rundfunkgebühr von derzeit 17,03 €/Monat.
Perspektivisch könnte auch das unter anderem vom VPRT initiierte Beihilfeverfahren der
Europäischen Kommission,das sich formal gegen
die Bundesrepublik Deutschland, tatsächlich
aber gegen die Finanzierung des öffentlichrechtlichen Rundfunks in Deutschland richtet,die
wirtschaftlichen Handlungsspielräume beeinträchtigen. Jedenfalls deuten die Auskunftsersuchen aus dem März 2005 und dem Februar
2006 darauf hin, dass die insoweit zuständige
Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen
Kommission die deutsche Rundfunkgebühr als
staatliche Beihilfe einordnen möchte. Schlösse
sich die Kommission dieser Ansicht an, hätte
das weitreichende Folgen.So würde z.B.unmittelbar in die Programmautonomie eingegriffen,
indem der Rechteerwerb unter Kautelen gestellt
würde, die – setzte sich die in den Auskunftsersuchen angedeutete Sicht der Generaldirektion
durch – eine Teilhabe des öffentlich-rechtlichen
Rundfunks am publizistischen Wettbewerb mit
seiner privaten Konkurrenz einschränken würde.
Unsicherheiten, die durch entsprechende
Rückstellungen bilanziell berücksichtigt sind,
bestehen nach wie vor hinsichtlich der Besteuerung der Einnahmen aus Rundfunkwerbung,
insbesondere für den Zeitraum 1995 bis 2000.
Strittig ist für diesen Zeitraum die Frage der
71
ANHANG
rückwirkenden Anwendung der mit Wirkung ab
dem 01.01.2001 in Kraft getretenen gesetzlichen
Regelung des § 8 Abs.1 Körperschaftsteuergesetz,
der eine Pauschalgewinnannahme von 16% der
Entgelte vorsieht.
Mittelbar betroffen ist der SR von der Geschäftsentwicklung der Telefilm Saar GmbH
(TFS), einer 100% Beteiligung der Werbefunk
Saar GmbH. Nach stark rückläufigen Umsätzen
in den Geschäftsjahren 2003 bis 2005,die zudem
durch erhebliche Vorfinanzierungskosten belastet
waren, ist nach den Planungen der Geschäftsführung aufgrund bereits abgeschlossener Verträge und sich abzeichnender Produktionsaufträge für die Jahre ab 2006 mit deutlich steigenden Umsätzen zu rechnen, in deren Folge
auch eine Reduzierung des Fremdkapitalbedarfs
erwartet wird .
Mit dem Wirtschaftsplan 2006 wurden die
Personalanpassungsmaßnahmen fortgesetzt;
die Zahl der Planstellen konnte um 4,1% auf 615
abgesenkt werden (VJ: 641).
Die wichtigste unternehmenspolitische Strukturentscheidung betrifft das RSO des Saarländischen Rundfunks.Mit der Verwaltungsvereinbarung von SR und SWR über die Fusion des RSO
Saarbrücken und des RO Kaiserslautern, die im
Februar/März 2006 unterzeichnet wurde,haben
beide Anstalten die Voraussetzungen geschaffen,
gleichzeitig den rundfunkpolitischen und finanziellen Entwicklungen Rechung zu tragen und die
Existenz eines Sinfonieorchester mit überregionaler Bedeutung über das Saarland und Rheinland-Pfalz hinaus langfristig zu sichern. Das gemeinsame Orchester wird mit angestrebten 87
Musikern stärker ausgestattet sein als das RSO
des SR bisher. Die Fusion soll mit Beginn der
Spielzeit 2007/2008 greifen und wird sukzessive
zu Kosteneinsparungen sowohl bei den Programm- als auch bei den Personalaufwendungen
führen.
Saarbrücken, 15. Mai 2006
SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK
Anstalt des öffentlichen Rechts
Fritz Raff
Intendant
72
VermögensRechnung
Anhang
74
BILANZ zum 31.12.2005
Aktiva
Eur
Vorjahr
TEur
432
A. Anlagevermögen
I.
Eur
Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte u. ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
1.025.689,00
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte u. Bauten
einschl. der Bauten auf fremden Grundstücken
25.004.878,76
498
11.667
2. Technische Anlagen und Maschinen
8.154.659,00
5.814
3. Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
1.903.202,22
1.810
4. Geleistete Anzahlungen
2.891.879,81
13.003
37.954.619,79
III. Finanzanlagen
1. Beteiligungen
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen
eine Beteiligungsverhältnis besteht
3. Wertpapiere
4. Sonstige Ausleihungen
32.294
3.077.105,05
3.077
0,00
0
21.254.314,82
20.489
266.830,39
275
24.598.250,26
23.841
859.893,00
530
B. Programmvermögen
I.
Hörfunk
1. Fertige Produktionen
II. Fernsehen
1. Fertige Produktionen
2. Unfertige Produktionen
4.900.287,61
5.694
2.341.313,66
1.630
7.241.601,27
7.324
1.736.187,86
1.726
497.990,08
476
III. Geleistete Anzahlungen
1. Fernsehen
C. Umlaufvermögen
I.
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht
3. Sonstige Vermögensgegenstände
davon mit einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr
Eur 0,00
(Vorjahr Eur 5.720,95)
III. Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Postgiroguthaben, Guthaben
bei Kreditinstituten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
3.338.452,45
2.578
554.742,28
12.222
5.197.964,05
9.950
9.091.158,78
24.750
990.000,00
4.001
34.013.485,84
23.301
412.758,75
892
118.421.634,63
119.633
75
ANHANG
Passiva
Eur
Eur
Vorjahr
TEur
A. Anstaltseigenes Kapital
Vortrag
Jahresüberschuss
60.558.722,83
63.134
4.412.574,68
-2.575
Gesamt
64.971.297,51
60.559
B. Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und
ähnliche Verpflichtungen
9.838.687,42
10.671
2. Steuerrückstellungen
9.564.188,26
15.690
24.502.765,51
24.378
3. Sonstige Rückstellungen
43.905.641,19
50.739
C. Verbindlichkeiten
1. Erhaltene Anzahlungen
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
Eur 4.732.219,10
(Vorjahr Eur 4.677.208,57)
3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen,
mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
Eur 0,00
(Vorjahr Eur 0,00)
4. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern
Eur 1.190.007,29
(Vorjahr Eur 748.118,61)
0,00
0
4.732.219,10
4.677
0,00
0
3.099.425,24
2.923
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit
Eur 1.248.790,88
(Vorjahr Eur 1.233.875,55)
davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr
Eur 3.099.425,24
(Vorjahr Eur 3.018.240,10)
D. Rechnungsabgrenzungsposten
7.831.644,34
7.600
1.713.051,59
735
118.421.634,63
119.633
76
GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG
1. Erträge aus Gebühren
Hörfunkgebühren (Grundgebühren)
Eur
32.409.688,52
Anteil der Landesmedienanstalt
Eur
Eur
TEur
31.611
-630.358,16
-632
Anteil DeutschlandRadio
-2.254.199,77
-2.385
Fernsehgebühren
56.586.374,06
29.525.130,59
Anteil der Landesmedienanstalt
Anteil des ZDF gemäß Staatsvertrag
28.594
54.359
-1.080.575,78
-1.087
-21.424.334,72
-20.116
34.081.463,56
2. Erträge aus dem Finanzausgleich
Erträge aus der Strukturhilfe
3. Veränderung des Bestandes an fertigen
und unfertigen Produktionen
33.156
63.606.594,15
61.750
30.366.499,00
33.748
6.794.884,00
0
247.533,18
4. Sonstige betriebliche Erträge
a) Erträge aus Kostenerstattungen
7.559.563,34
b) Andere Betriebserträge
8.149
8.771.721,18
9.886
16.331.284,52
5. Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
-576
38.902.273,75
18.035
38.372
b) Soziale Abgaben u. Aufwendungen für
Unterstützung
7.351.364,03
7.253
c) Aufwendungen für Altersversorgung
3.951.321,40
3.853
50.204.959,18
6. Aufwand für bezogene Leistungen / Materialaufwand
a) Aufwand für bezog. Leistungen – Urheber-,
Leistungs- u. Herstellervergütung
19.284.020,28
– Anteil an Programmgemeinschaftsaufgaben und Koproduktionen
10.604.800,17
– Produktionsbezog. Fremdleistungen
21.744
12.688
6.283.081,76
7.049
36.171.902,21
b) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und
Betriebsstoffe und für bezogene Waren
c) Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung
b) Übrige betriebliche Aufwendungen
41.481
1.510.102,97
1.777
4.598.029,14
5.133
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen
a) Aufwendungen für den Gebühreneinzug
49.478
42.280.034,32
48.391
4.911.960,34
4.204
0,00
2.008.413,90
1.933
13.645.241,23
14.166
15.653.655,13
16.099
746.337,20
637
10. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
710.641,44
852
11. Erträge aus Beteiligungen
40.000,00
172
12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen
des Finanzanlagevermögens
778.431,16
1.072
9. Zuwendungen an andere Rundfunkanstalten
gemäß Staatsvertrag
1.079.756,80
1.960
14. Abschreibungen auf Finanzanlagen und Wertpapiere
des Umlaufvermögens
0,00
43
15. Aufwendungen aus Verlustübernahme
0,00
0
13. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
3.005,88
7
17. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
6.155.672,20
-1.846
18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
1.534.598,23
707
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
19. Sonstige Steuern
208.499,29
22
20. Jahresfehlbetrag
4.412.574,68
-2.575
77
ANHANG
zur Bilanz zum 31.12.2005 und Gewinn- und Verlustrechnung
für die Zeit vom 01.01.05 bis 31.12.05
RECHNUNGSLEGUNG
Der Jahresabschluss des Saarländischen
Rundfunks ist nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften
aufzustellen (§39 Abs. 4 SMG).
Die Gliederung des Jahresabschlusses weicht
dort von den gesetzlichen Vorschriften ab,wo dies
zur Klarheit, Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit geboten ist. Im Übrigen wird ein ARD-einheitliches Gliederungsschema angewandt. Die
Ertrags- und Aufwandsrechnung ist nach dem
Gesamtkostenverfahren aufgestellt.
Die Entwicklung der einzelnen Posten des
Anlagevermögens ist im Anlagespiegel (Anlage
1) entsprechend den Vorschriften des §268 HGB
dargestellt.
BETEILIGUNGSUNTERNEHMEN
Im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Beteiligungsunternehmen keine Veränderungen.
Weitere Angaben zu Beteiligungsunternehmen nach §285 Nr.11 HGB sind in der Anlage 2 enthalten.
BILANZIERUNGS- UND
BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE
AKTIVA
Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände und
Gegenstände des Sachanlagevermögens
Immaterielle Vermögensgegenstände sind
mit Anschaffungskosten, vermindert um Abschreibungen, aktiviert.
Das Sachanlagevermögen wird zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um
planmäßige Abschreibungen, bewertet. Die
Abschreibungen werden ARD-einheitlich nach der
linearen Methode vorgenommen.Geringwertige
Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs
in voller Höhe abgeschrieben.
Finanzanlagen
Die Beteiligungsanteile sind grundsätzlich zu
Anschaffungskosten bewertet.
Die Anteile an einem Kapitalanlagefonds
sind zu Anschaffungskosten bewertet; der Kurswert des Fonds lag am Bilanzstichtag über den
Anschaffungskosten.
Die Bewertung der sonstigen Ausleihungen
erfolgte grundsätzlich mit dem Nennwert bzw.
Barwert. Ausleihungen an Unternehmen mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht,gab es
zum Jahresende nicht.
Programmvermögen
Im Hörfunk beschränkt sich die Aktivierung
auf die wesentlichen Programmsparten. Wertmaßstab ist der Durchschnitt der Einzelkosten
(direkte Kosten und anteilige Betriebskosten)
der jeweiligen Programmsparte.
Nicht gesendete Fernsehproduktionen werden mit direkten Kosten und anteiligen Betriebskosten aktiviert und nach Erstsendung abgeschrieben. Bei wiederholbaren Produktionen
wird nach Erstsendung aufgrund ermittelter
Wiederholungsquoten ein Restwert von 10% der
ursprünglichen Kosten bilanziert; dieser wird in
den folgenden drei Jahren linear abgeschrieben.
Umlaufvermögen
Die Roh-,Hilfs- und Betriebsstoffe sind gemäß
§240 Abs. 3 HGB mit einem Festwert bilanziert.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sind mit ihrem Nominalwert unter
Beachtung des Niederstwertprinzips ausgewiesen. Dem Ausfallrisiko bei den Forderungen
an Rundfunkteilnehmer wurde durch eine Wertberichtigung Rechnung getragen, die von der
GEZ nach ARD-einheitlichen Kriterien ermittelt
wurde.
Die sonstigen Wertpapiere sind zu Anschaffungskosten bzw. zum niedrigeren Kurswert am
Bilanzstichtag bewertet.
Kassenbestand, Postgiroguthaben und Guthaben bei Kreditinstituten sind mit ihrem Nennwert ausgewiesen.
78
>
A
N
H
A
N
G
>
PASSIVA
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden nach handelsrechtlichen Vorschriften gebildet. Die zu berücksichtigende Abzinsung erfolgt mit einen Zinssatz von
5,5 %.In der Vergangenheit erfolgte die Ermittlung
gemäß §6a EStG mit einem Zinssatz von 6 %. Der
Zinssatz wurde in 2005 aufgrund des langfristigen Rückgangs des Zinsniveaus angepasst.
Die Steuer- und sonstigen Rückstellungen
decken alle bestehenden bzw. erkennbaren
Risiken soweit sie bis zur Aufstellung des Jahresabschlusses erkennbar waren.
Die unter den sonstigen Rückstellungen ausgewiesenen Verpflichtungen aus Jubiläumszusagen werden nach den für Pensionsrückstellungen angewandten Grundsätzen bewertet. Die
Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtungen,die
ebenfalls unter den sonstigen Rückstellungen
ausgewiesen wird, wurde auf der Grundlage der
bekannten Altersteilzeitvereinbarungen in Anlehnung an das vorliegende versicherungsmathematische Gutachten aus dem Jahr 1999,unter Berücksichtigung einer Abzinsung von 6% gebildet.
Die Berechnung wurde auf Basis aller zum Bilanzstichtag vorliegenden Verträge und der gestellten
Anträge personenbezogen ermittelt.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag bilanziert;Verbindlichkeiten in ausländischer Währung waren am Bilanzstichtag
nicht vorhanden.
ERLÄUTERUNGEN
Vermögensrechnung
Das anstaltseigene Kapital erhöht sich um
den Jahresüberschuss.
Kapitalentwicklung:
Stand 01.01.2005
TEur
60.559
Jahresüberschuss
Stand 31.12.2005
4.412
64.971
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche
Verpflichtungen enthalten:
TEur
Pensionsverpflichtungen für aktive und
ehemalige SR-Mitarbeiter
8.590
Anteilige Pensionsverpflichtungen für aktive
und ehemalige Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen ohne eigene
Rechtspersönlichkeit
1.249
9.839
Die Steuerrückstellung in Höhe von 9.564 TEur
deckt die bestehenden bzw.erkennbaren Risiken
ab.
Die sonstigen Rückstellungen setzen sich wie
folgt zusammen:
TEur
Pensionsrückstellungen für aktive und ehemalige Mitarbeiter von Gemeinschaftseinrichtungen mit eigener Rechtspersönlichkeit 1.677
Personalumstrukturierungsmassnahmen
und Altersteilzeit
16.886
Ausstehender Urlaub
2.261
Finanzierungsbeitrag
ARTE-Deutschland TV
177
Jubiläumsverpflichtungen
674
Künftige Beihilfeleistungen an
Versorgungsempfänger
702
Gehalts- und Honorarnachzahlungen
513
Gemeinschaftssendungen, Einrichtungen,
Aufgaben
92
Rundfunkversorgung / Hoheitsaufgaben
Sonstige Vorgänge
0
1.521
24.503
79
>
A
N
Ertrags- und Aufwandsrechnung
Sonstige Angaben
Die Ertrags- und Aufwandsrechnung enthält
3.229 T € an Aufwendungen sowie 3.545 T€ an Erträgen aus perioden- und betriebsfremden Vorgängen.Von den perioden- und betriebsfremden
Aufwendungen betreffen 1.217 T€ Steuern vom
Einkommen und vom Ertrag.
Von den nicht zu bilanzierenden Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften,bei denen
Leistungen und Gegenleistungen erst nach dem
Bilanzstichtag erbracht werden, bestanden Verpflichtungen in Höhe von 19.413 T€.Aus Miet- und
Leasingverträgen, die überwiegend für EDVHard- und Software einschließlich Wartung
betreffen, ergaben sich Verpflichtungen in Höhe
von 1.326 T€.
Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen
handelt es sich überwiegend um Kostenerstattungen im Zusammenhang mit ARD-Gemeinschaftssendungen.
Die anderen Betriebserträge enthalten im
Wesentlichen Erträge aus Co-Produktionen/finanzierungen, Programmverwertungen, Mitbenutzung von Senderanlagen,Erträge aus Sponsoring sowie aus der Auflösung von Rückstellungen.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen
betreffen vorwiegend Unterhalts-, Bewirtschaftungs- und Reparaturkosten, Marketingaufwendungen, Reise- und Fahrtkosten sowie
Rechts- und Beratungskosten.
Die Telefilm Saar GmbH (TFS) hat den ihr
gewährten Überbrückungskredit in Höhe von
10,15 Mio. € im Laufe des Jahres zurückbezahlt.
Der SR hat im Gegenzug eine Bürgschaft für die
TFS übernommen, die zum Jahresende 6,5 Mio.
€ betragen hat.
Der Saarländische Rundfunk hat für die Opfer
der Tsunami-Katastrophe vom 26.12.2004 eine
Spendenaktion ins Leben gerufen und ein Spendenkonto eingerichtet.Das Guthaben auf diesem
Treuhandkonto betrug zum 31.12.05 1.037 T€.
Der aktuelle Kontostand beträgt 732 T€, davon
sind 468 T€ für ein Projekt in Indonesien, das der
SR mit dem THW betreibt, gebunden.
Im Geschäftsjahr 2005 waren im Durchschnitt
613 Arbeitnehmer beschäftigt.
Die Organe der Anstalt sind:
Rundfunkrat
Verwaltungsrat
Intendant
(34 Mitglieder)
(7 Mitglieder)
Die Mitglieder der Organe sind in Anlage 3 zu
diesem Anhang aufgeführt.
Die Angaben über die Bezüge der Organe entfallen gemäß §286 Abs. 4 HGB.
Saarbrücken, 15. Mai 2006
SAARLÄNDISCHER RUNDFUNK
Anstalt des öffentlichen Rechts
Fritz Raff
Intendant
H
A
N
G
80
BESTÄTIGUNGSVERMERK
Nach dem abschließenden Ergebnis unserer
Prüfung haben wir mit Datum vom 15.Mai 2006
den folgenden uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:
„Wir haben den Jahresabschluss – bestehend
aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie
den Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung, den Lagebericht sowie die Einhaltung
des Wirtschaftsplans des Saarländischen Rundfunks, Anstalt des öffentlichen Rechts, Saarbrücken,für das Geschäftsjahr vom 01. Januar bis
31. Dezember 2005 geprüft. Die Buchführung
und die Aufstellung von Jahresabschluss und
Lagebericht entsprechend der Satzung und der
Finanzordnung der Anstalt sowie die Einhaltung
des Wirtschaftsplans liegen in der Verantwortung
des Intendanten der Anstalt. Unsere Aufgabe
ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben
und zu beurteilen,ob der Wirtschaftsplan eingehalten worden ist und die Einnahmen und
Ausgaben begründet und belegt sind.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung
nach § 317 Abs. 1 HGB unter Beachtung der vom
Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten
deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass
Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die
Darstellung des durch den Jahresabschluss unter
Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der
Festlegung der Prüfungshandlungen werden
die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und
über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld
der Anstalt sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung
werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung,
Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend
auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Intendanten sowie die
Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der
Auffassung,dass unsere Prüfung eine hinreichend
sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen
geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei
der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen
Vorschriften und den Ergänzungen der Satzung
und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der
Vermögens-,Finanz- und Ertragslage der Anstalt.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss,vermittelt insgesamt ein zutreffendes
Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung
zutreffend dar.“
Saarbrücken, den 15. Mai 2006
PricewaterhouseCoopers
Aktiengesellschaft
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
gez. Schommer
Wirtschaftsprüfer
gez. ppa. Mohr
Wirtschaftsprüfer
Position
Anschaffungs- und Herstellungskosten
Stand 01.01.
Entwicklung der Abschreibungen
Zugänge
Abgänge
Umbuchungen
Stand 31.12.
kumulierte Abschreibungen
Stand 01.01.
Abschreibungen des
lfd. Jahres
+
Restbuchwert
kumulierte Ab- kumulierte Abschreibungen
schreibungen
Stand 31.12.
auf Abgänge
. /.
Stand 31.12.
Vorjahr
+
. /.
+ / . /.
1
2
3
4
5 (1-4)
6
7
8
9 (6-8)
10 (5 ./.9)
11 (1 ./. 6)
1.859.439,84
818.569,42
149,61
49.767,62
2.727.627,27
1.361.662,84
340.425,04
149,61
1.701.938,27
1.025.689,00
497.777,00
38.962.862,82
4.653.724,92
991.490,63
9.779.396,03
52.404.493,14
27.295.501,17
854.245,84
750.132,63
27.399.614,38
25.004.878,76
11.667.361,65
61.510.170,82
3.045.038,45
3.323.331,39
1.958.878,93
63.190.756,81
55.696.594,82
2.646.255,92
3.306.752,93
55.036.097,81
8.154.659,00
5.813.576,00
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
1. Gewerbliche Schutzrechte
und ähnliche Rechte und
Werte sowie Lizenzen an
solchen Rechten und Werten
II. Sachanlagen
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
einschl. der Bauten auf
fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und
Geräte
3. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung
1.164.629,60
1.265.249,29
7.839,16
10.618.532,82
8.901.333,35
1.071.033,54
1.257.036,29
8.715.330,60
1.903.202,22
1.809.980,00
11.926.392,76
1.018.117,72
0,00
-11.795.881,74
1.148.628,745
0,00
0,00
0,00
0,00
1.148.628,74
11.926.392,76
Zwischensumme
123.110.739,75
9.881.510,69
5.580.071,31
-49.767,62
127.362.411,51
91.893.429,34
4.571.535,30
5.313.921,85
91.151.042,79
36.211.368,72
31.217.310,41
0,00
0,00
1.743.251,07
0,00
0,00
0,00
0,00
1.743.251,07
1.077.054,86
5. Geleistete Anzahlungen
1.077.054,86
666.196,21 *
124.187.794,61
10.547.706,90
5.580.071,31
-49.767,62
129.105.662,58
91.893.429,34
4.571.535,30
5.313.921,85
91.151.042,79
37.954.619,79
32.294.365,27
III. Finanzanlagen
1. Beteilungen
3.119.422,43
0,00
0,00
0,00
3.119.422,43
42.317,38
0,00
0,00
42.317,38
3.077.105,05
3.077.105,05
2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
0,00
3. Wertpapiere des Anlagevermögens
20.489.280,90
765.033,92
0,00
0,00
21.254.314,82
0,00
0,00
0,00
0,00
491.272,91
0,00
7.987,13
0,00
483.285,78
216.455,39
0,00
0,00
216.455,39
266.830,39
274.817,52
24.099.976,24
765.033,92
7.987,13
0,00
24.857.023,03
258.772,77
0,00
0,00
258.772,77
24.598.250,26
23.841.203,47
150.147.210,69
12.131.310,24
5.588.208,05
0,00
156.690.312,88
93.513.864,95
4.911.960,34
5.314.071,46
93.111.753,83
63.578.559,05
56.633.345,74
4. Sonstige Ausleihungen
* Die Zugänge in Höhe von 2.573.731,88 Euro wurden mit den Umbuchungen in Höhe von 1.907.535,67 Euro saldiert.
21.254.314,82 20.489.280,90
ENTWICKLUNG DES ANLAGEVERMÖGENS
10.711.313,35
4. Anlagen im Bau
81
82
ANHANG
Anteilsbesitz des Saarländischen Rundfunks an Unternehmen,
an denen er mindestens zu einem Fünftel beteiligt ist (§ 285 Nr. 11 HGB)
Name und Sitz
der Gesellschaft
vom SR gezeichnetes Kapital
TEur
Anteil
am Kapital
%
gesamtes
Eigenkapital
TEur
Ergebnis des
Geschäftsjahres
TEur
2.560
100
2.560
1)
--
3)
13
1)
Unmittelbare Beteiligungen
Werbefunk Saar GmbH,
Saarbrücken
68
45
200
1)
200
20
3.820
1)
610
1)
105
100
105
1)
--
4)
1.540
100
1.898
2)
-192
2)
26
33
134
1)
Globe TV GmbH
13
49,8
TeleTaunus Film
Gesellschaft mbH
8
33
Digital Radio Saar GmbH
Radio Salü Euro-Radio Saar
GmbH, Saarbrücken
Mittelbare Beteiligungen
Beteiligung von WFS
Rundfunk-Kasino GmbH,
Saarbrücken
Telefilm-Saar GmbH,
Saarbrücken
ABC & Taunusfilm
Kopierwerk GmbH
388
1)
Beteiligung von TFS
1 = Stand 31.12.2005
2 = Stand 31.12.2004
3 = Ergebnisabführungsvertrag mit SR
4 = Ergebnisabführungsvertrag mit WFS
5
2)
-3
2)
27
2)
-1
2)
83
Impressum
Herausgeber:
Saarländischer Rundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Funkhaus Halberg
D-66100 Saarbrücken
Fotos:
Archiv, Becker & Bredel, Buhl R., D’Angiolillo P.,
Klein T., MDR, Meyer M., Oettinger R., Staatstheater Saarbrücken, Stelling C., WDR,
Werner U.
Gestaltung, Satz:
Michael Weiss
Schlussredaktion:
SR Kommunikation
Druck:
Krüger druck + verlag, Dillingen