Ztg 204 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport

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Ztg 204 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe
Halbzeit für WPM
Informationen für die Niedersächsische Polizei
2/2004
Schwerer Verlust für die Landespolizei
Trauer um
Uwe Wiedemann
Am 22. Dezember 2003 verstarb
nach schwerer Krankheit Landespolizeidirektor Uwe Wiedemann
im Alter von 59 Jahren im Kreis
seiner Familie.
Die niedersächsische Polizei verliert mit ihm einen allseits geschätzten Mitarbeiter und Vorgesetzten, der sich intensiv für die Belange der Beschäftigten und der
Polizei eingesetzt, sich durch seine
Menschlichkeit gegenüber allen
Polizeibeschäftigten ausgezeichnet
hat und wesentlich an den Veränderungen und Verbesserungen bei
der Polizei beteiligt war.
Wiedemann trat 1962 in den niedersächsischen Polizeidienst ein
und hatte sich bereits früh für verantwortungsvolle Aufgaben qualifiziert sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Führungsfunktionen
in der Organisation wahrgenommen.
Als Referatsleiter 02 im Innenministerium war er maßgeblich an der
Erarbeitung und Umsetzung der
Polizeireform Anfang der 90er Jahre beteiligt.
Einsatzdezernent bei der Polizeidirektion Hannover, Leiter der
Polizeiinspektion Hannover-Land
und Direktor der Polizei bei der
Bezirksregierung Hannover waren
weitere herausragende Funktionen,
die Wiedemann während seiner beruflichen Laufbahn bekleidete. Im
Jahr 2000 erfolgte die Ernennung
zum Landespolizeidirektor und
Leiter des Referates Grundsatz und
Organisation im Innenministerium.
Landespolizeidirektor
Uwe Wiedemann †
Damit war er ranghöchster Polizeibeamter in Niedersachsen und vertrat in dieser Funktion die Polizei
auch in länderübergreifenden Gremien. Hier hat er in bewährter Weise die niedersächsischen Belange
vertreten und sich hohen Respekt
erworben.
Am 30. Dezember 2003 wurde
Uwe Wiedemann unter großer Anteilnahme, auch aus den Reihen der
Polizei, in seiner Heimatstadt
Seelze (Region Hannover) beigesetzt. Bei der Trauerfeier in der St.
Martinskirche sprach Innenminister Uwe Schünemann den Angehörigen seine Anteilnahme und sein
tief empfundenes Mitgefühl aus
und würdigte die Verdienste und die
Anerkennung, die sich Wiedemann
als Polizeibeamter und Privatperson, auch über die Landesgrenze
hinweg, erworben habe.
Schünemann hob den herausragenden Einsatz Wiedemanns als
Leiter des Referates zur Umsetzung
der Polizeireform 1994 hervor, die
er mit großen Engagement, Erfahrung und Tatkraft maßgeblich mitgeprägt habe. In dieser Funktion sei
er unter anderem entscheidend an
der Zusammenführung von Schutzund Kriminalpolizei, Neuausrichtung der polizeilichen Aus- und
Fortbildung sowie anderen prägenden Veränderungen innerhalb der
Polizei beteiligt gewesen.
Sein von Humanität, Toleranz
und Verantwortungsbewusstsein
bestimmtes Menschenbild habe
auch außerhalb der Polizei große
Beachtung gefunden. Trotz seiner
knapp bemessenen Freizeit habe
der Familienmensch Wiedemann
noch Zeit gefunden, sich für die
Belange seiner Heimatstadt und als
Mitglied in der Landesverkehrswacht zu engagieren, führte Innenminister Schünemann am Ende seiner Ansprache aus und schloss seine Rede mit dem Wunsch, trotz der
großen Trauer die Erinnerungen
und Momente des Zusammenseins
mit Wiedemann wach zu halten.
Wir werden Landespolizeidirektor Uwe Wiedemann ein ehrendes
Andenken bewahren und bedanken
uns für die Jahre, in denen wir mit
ihm als Mensch und Kollegen haben zusammenarbeiten dürfen.
Andreas Bruns, MI/kn
Polizisten als Räuber
Halbzeit für das Projekt „Wir- Was aussah wie ein Banküberfall,
kungsorientiertes Polizei-Mana- entpuppte sich als eine Übung der
gement“ (WPM), das in einer PD
Tr a i n e r f o rt und elf PIen erprobt wird. Ziel:
bildung – initieine zukunftsorientierte Weiteriert vom Bilentwicklung des Managementsysdungsinstitut
tems, um für – schon jetzt erkennder Polizei. Die
bare – veränderte Anforderungen
Übung fand im
auch als Polizei ausreichend gerüsRaum Göttintet zu sein. Seite 2
gen statt. Ihr Ziel: die praktische
und emotionale Handlungssicherheit im Einsatz erhöhen.
Neue Strukturen
Seite 5
Das PATB NI hat sich neu organisiert. Die bisherige Struktur war
Aktion „Winterreifen“
geprägt von der isolierten Betrachtung der Bereiche DV, IuK/ Polizei, Verkehrswacht, StraßenISDN, Verkehr, Waffen, Kraftfahr- meisterei und der Reifenhersteller
zeuge und Beschaffung. Die sich Continental klärten Autofahrer im
wandelnde Technik und die An- Harz darüber auf, warum es in
forderung, wirtschaftlich zu ar- dieser Jahreszeit wichtig ist, auf
beiten, haben eine Anpassung er- Winterreifen umzusteigen.
Seite 6
forderlich gemacht. Seite 3
Landtagseinsatz:
Dank an Polizei
Der Präsident des Niedersächsi- dass es ohne diesen Einsatz im Erschen Landtages, Jürgen Gansäuer, gebnis nicht möglich gewesen wäre,
hat in einem an Hannovers Polizei- die schwierigen politischen Berapräsident Hans-Dieter Klosa ge- tungen des Landesparlaments zum
richteten Brief seinen ausdrückli- Haushalt 2004 unbedrängt und
unbeeinflusst durchzuchen Dank für die von
führen.
den Polizistinnen und
Ihre Kolleginnen und
Polizisten geleisteten
Kollegen – auch mit
Dienst zum Schutz des
Einschluss derjenigen
Landtagsgebäudes im
des LandeskriminalamRahmen der Plenartes – haben unter der besitzungstage im Dezemwährten und sehr profesber zum Ausdruck gesionellen Einsatzleitung
bracht. Der Brief hat – in
durch Herrn Langer die
Auszügen – folgenden
ihnen übertragenen AufWortlaut:
gaben trotz widriger
„Ich möchte mich auf
Witterungsverhältnisse
diesem Wege bei allen
Polizistinnen und Polizi- Landtagspräsident äußerst wirkungsvoll
und mit sehr viel Umsten sehr herzlich bedan- Jürgen Gansäuer
sicht und Fingerspitzenken, die in den zurückliegefühl bewältigt.
genden drei Tagen durch
Ich darf Ihnen versichern, dass
ihren persönlichen Einsatz an dem
Schutz des Niedersächsischen die absolute Mehrheit der AbgeordLandtages in besonderer Weise be- neten ungeachtet des gelegentlichen und vielleicht unvermeidliteiligt waren.
Gerade auch unter Berücksich- chen politischen Geplänkels die
tigung der nachträglich gewonne- Arbeit der Polizei mit größter Wertnen Erkenntnisse dürfte es als hin- schätzung wahrgenommen hat.“
Niedersächsischer Landtag/kn
reichend erwiesen anzusehen sein,
PK Hoya:
Neues Domizil
Innenminister Uwe Schünemann
hat das neue Dienstgebäude für das
Polizeikommissariat Hoya (Landkreis Nienburg) seiner Bestimmung
übergeben. Damit stehen den zwölf
Beschäftigen auf einer Fläche von
345 Quadratmeter moderne und
funktionale Arbeitsplätze zur Verfügung. „Mit dem Bezug des neues
Gebäudes sind die seit rund zehn
Jahren bestehenden Raumprobleme
nun endgültig behoben“, sagte der
Minister.
Schünemann machte angesichts
der Finanzlage deutlich, dass auch
die Situation des Landeshaushalts
zu einer neuen Grundeinstellung
zwinge. Probleme könnten heute
nicht mehr dadurch gelöst werden,
dass wünschenswerte Verbesserungen mit zusätzlichen Haushaltsmitteln erreicht würden. Intelligente
Lösungen und ein stärkeres Hinwenden zu wirtschaftlicherem
Handeln seien erforderlich. Der
Minister betonte allerdings: „Trotz
der schwierigen finanziellen Lage
wird es nicht dazu kommen, dass
die Effizienz der niedersächsischen
Polizei beeinträchtigt wird.“
Besonders lobenswert sei die positive Resonanz auf die Umsetzung
der Kriminalpräventionsmaß-nahmen in Hoya. Als gelungenes Beispiel erwähnte der Innenminister
das gemeinsam mit dem Kultusund Justizministerium entwickelte
Projekt „Gewalt an Schulen“. kn
XV. Niedersächsische Suchtkonferenz
Im Herbst 2002 hat die Universität Hannover – Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft – im
Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen,
Familie und Gesundheit (MS) den
Umsetzungsstand des gemeinsamen Runderlasses und der
Rahmenempfehlung (RE) „Prävention und Hilfe bei Sucht- und Missbrauchsproblemen in der niedersächsischen Landesverwaltung“
evaluiert.
Auf der XV. Niedersächsischen
Suchtkonferenz, veranstaltet vom
MSF und der Akademie für Sozialmedizin Hannover im vergangenen
November im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf, wurden die
Ergebnisse der Evaluation
vorgestellt. Zudem waren
herausgehobene „Modelle
guter Praxis“ – darunter
die Regionale Beratungsstelle (RBS) Hannover
(LKA Niedersachsen, PD
Die hannoverschen Konferenzteilnehmer: Rainer Zitzke
(l.), Natascha M. Lauterbach
(beide LKA), Bea Schlegel
und Wolfgang Hopp (beide
PD Hannover)
Hannover) – gebeten worden, durch die Präsentation ihrer Konzepte andere,
eventuell weniger erfahrene Dienststellen zu inspirieren und mit diesen möglicherweise in einen Informationsaustausch zu treten.
Die Veranstaltung wurde begleitet von Lothar
Rimpl, Landesdrogenbeauftragter, sowie von Prof.
Dr. Andreas Spengler, Direktor des Landeskrankenhauses. Eine interessante
und ausführliche Darstel-
lung der Ergebnisse der Fragebogenerhebung durch Dr. Elisabeth
Wienemann von der Universität
Hannover führte unter anderem zu
folgenden Erkenntnissen:
쐍 Aufgrund der RE hat sich die
Anzahl der Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention und
–hilfe insgesamt verdreifacht.
쐍 Es gibt bereits heute eine erhebliche Anzahl von entwickelten
Suchtprogrammen und Modellen
guter Praxis in der Landesverwaltung, jedoch
쐍 mangelt es an einem systematischen Wissensmanagement zur Hilfe bei Miss- Fortsetzung s. Seite 2 왘
Seite 2
Gesundheitsreform:
Vorerst keine
Praxisgebühr
Zum 1. Januar 2004 trat das
Gesetzes zur Modernisierung der
gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) in Kraft. Alle darin
enthaltenen Bestimmungen richten sich an die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung.
Das heisst: Alle Heilfürsorgeberechtigten oder privat Versicherten sind von dem GMG nicht
betroffen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie
쐍 keine Praxisgebühr von zehn
Euro pro Quartal,
쐍 keine Zuzahlung für Arzneiund Verbandmittel,
쐍 keine Zuzahlung bei Heil- und
Hilfsmitteln (bereits jetzt bestehende Zuzahlungen bleiben bestehen)
쐍 und auch keine Eigenbeteiligung von zehn Euro pro Tag für
die ersten 28 Tage bei einem
Krankenhausaufenthalt aus eigener Tasche zu bezahlen haben.
Wer heilfürsorgeberechtigt ist,
muss aber davon ausgehen, dass
einige Regelungen aus dem GMG
zu einem späteren Zeitpunkt in
die Heilfürsorgebestim-mungen
übernommen werden. Wann dies
erfolgt, kann zur Zeit noch nicht
bestimmt werden. In ersten Abstimmungsgesprächen geht es
unter anderem um die Praxisgebühr.
Praxisbudget. In diesem Zusammenhang weist das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung, Hannover,
darauf hin, dass mögliche Budgetierungen ärztlicher Leistungen nicht für heilfürsorgeberechtigte oder privat versicherte
Personen gelten. Deshalb dürfen
Patienten, die zu diesen Gruppen
gehören, keine Verordnungen mit
dem Hinweis verweigert werden,
dass das Praxisbudget bereits
überschritten sei.
NLBV/kn
Zivilcourage:
Preiswürdig
Innenminister Uwe Schünemann
hat in Hannover angekündigt, die
Schirmherrschaft für einen Zivilcourage-Preis zu übernehmen, der
von Toto-Lotto-Gesellschaft Niedersachsen gestiftet worden ist. Die
Auszeichnung soll einmal im Jahr
an drei niedersächsische Bürgerinnen und Bürger verliehen werden,
die sich selbstlos aber auch besonnen für andere eingesetzt haben.
„Normale Bürger, die ihre eigenen Interessen, das eigene Wohlbefinden zurückstellen oder sich sogar für andere Menschen unter Umständen in Gefahr begeben, sollen
ausgezeichnet werden“, sagte der
Innenminister. Ziel sei es, diese
Helfer stärker ins Rampenlicht zu
rücken. Die Bürger hätten auch in
der Zukunft die Aufgabe, Polizei,
Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen beziehungsweise selber
Aufgaben zu übernehmen.
„Es kommt darauf an, hinzusehen und nicht wegzuschauen“, sagte Schünemann. Beispielhaftes couragiertes Handeln müsse gefördert
werden. Dieses könne sich auf die
Kriminalitätsbekämpfung, Unglücksfälle oder sonstige Schadensereignisse beziehen.
Die Jury wird aus Vertretern der
Printmedien, Hörfunk und TV, des
Landespräventionsrates, der TotoLotto Gesellschaft, des Innenministeriums und eines Prominenten bestehen. Kandidaten dürfen nur von
Dritten vorgeschlagen werden. Ärzte, Feuerwehrleute, Polizeibeamte
oder andere Helfer können nur bedacht werden, wenn deren Einsatz
über das berufliche Maß hinausgeht.
Der Preis soll einmal jährlich verliehen werden. Die erste Auszeichnung wird am 30. Juni stattfinden.
Jeder der drei Gewinner erhält von
Toto-Lotto je 5.000 Euro.
kn
POLIZEI-EXTRABLATT
Projekt „Wirkungsorientiertes Polizei-Management“:
Halbzeitbilanz positiv
Das am 1. Januar 2003 mit einer
Laufzeit von längstens zwei Jahren
begonnene Projekt „Wirkungsorientiertes Polizei-Management
(WPM)“ (s. PEB-Ausgaben 10/
2002 und 03/2003) ist zur Hälfte
abgewickelt. Beteiligt sind die
Polizeidirektion Braunschweig und
die elf Polizeiinspektionen Celle,
Cloppenburg, Delmenhorst,
Goslar, Hameln, Hildesheim,
Holzminden, Oldenburg-Stadt,
Peine, Salzgitter und Schaumburg.
Zur Erinnerung: Ziel des Pilotprojektes ist die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Managementsystems, um für – schon jetzt
erkennbare – veränderte Anforderungen auch als Polizei ausreichend
gerüstet zu sein.
Ein für die Bewältigung dieser
Anforderungen erforderliches und
geeignetes Informations- und Steuerungssystem gibt es in der niedersächsischen Polizei zur Zeit nicht.
Aus diesem Grund wurden im
zurückliegenden Jahr im Rahmen
des WPM-Projektes in den Pilotdienststellen Systeme wie die Kosten- und Leistungsrechnung und
Balanced Scorecard „aufgebaut“
und für die polizeispezifischen
Bedarfe modelliert.
Dazu war es unter anderem erforderlich, dass in den Pilotdienststellen von den Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter die Arbeitszeit als
wesentlicher „Kosten“-Faktor zur
Bestimmung des Aufwandes erfasst
wurde.
Um ausreichend Erfahrungen
über den Aufwand und Nutzen derartiger Instrumente sammeln zu
können, steht im neuen Jahr der
praktische Gebrauch im polizeilichen Alltag im Vordergrund.
Vor diesem Hintergrund wurden
in der Zeit von November bis Januar von der Gesamtprojektleitung
(MI, Ref. 24.6) im Rahmen von
„Bereisungen“ in den Pilotdienststellen unter anderem Workshops
mit den Führungskräften durchgeführt, in deren Mittelpunkt die Darstellung der ersten Ergebnisse aus
der Kosten- und Leistungsrechnung und die Diskussion im Hinblick auf ihren Nutzen für die Organisation standen. Ziel ist es, nur
solche Daten weiterhin zu erheben,
die unbedingt erforderlich sind.
Gleichzeitig gilt es aber auch, Verknüpfungen mit anderen in der Polizei vorhandenen Daten herzustellen und so ein ganzheitliches Bild
über die spezifische Situation in der
Dienststelle zu erhalten.
Eine vorläufige Bilanz der bisher
durchgeführten Veranstaltungen
fällt insgesamt positiv aus, auch
wenn kritische Stimmen zeigen, wie
kontrovers die Themen Zeitwirtschaft und Berichtswesen diskutiert werden. Dessen ungeachtet ermöglichen die Ergebnisse und
Auswertungen eine Sicht auf bislang häufig nur vermutete oder
gänzlich unbekannte Zusammenhänge, die für die Führung und
Steuerung einer Dienstelle nützlich
sind.
In einem nächsten Schritt wird
es Aufgabe der Pilotdienststellen
sein, die Ergebnisse und Berichte
detaillierter auszuwerten, zu interpretieren, Auffälligkeiten zu hinterfragen und auf ihre Steuerungsrelevanz hin zu diskutieren. Dabei
sind mögliche Unterschiede zwischen Organisationseinheiten –
mangels Maßstabes – nicht gleich
mit „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten, sondern im Hinblick auf
mögliche Ursachen zu analysieren.
So können beispielsweise Besonderheiten der Dienstgestaltung,
strukturelle Unterschiede oder aufwendige Einsätze und/ oder Ermittlungskomplexe erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Hier
wird deutlich, warum die Bewertung nicht aus zentraler Sicht einer „abgesetzten“ Gesamtprojekt-
Verkehrssicherheit:
leitung erfolgen kann. Nur die jeweilige Dienststelle kennt die unterschiedlichen Einflussfaktoren,
ist somit in der Lage, diese zu erklären und daher auch die Steuerungsrelevanz der zugrunde liegenden Daten zu beurteilen.
Die Workshops haben auch gezeigt, dass ein verantwortungsvoller und vertrauensvoller Umgang
mit den Daten stattfindet. Etwaige
Befürchtungen, mit Hilfe der erhobenen Daten könnten einzelne Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter individualisiert und/oder sanktioniert werden, haben sich in keinem
Fall bewahrheitet.
Insgesamt ergibt sich zur Halbzeit im Projekt „WPM“ eine durchweg positive Bilanz. Nach einem
Jahr sind die Pilotdienststellen sowohl in der Lage, den Personal- und
Sachmitteleinsatz für die konkrete
Aufgabenbewältigung festzustellen
und gegebenenfalls zu beeinflussen,
als auch die Höhe ihres zukünftig
benötigten Budgets – orientiert an
den Aufgaben und Ergebnissen – zu
kalkulieren, anzumelden und erforderlichenfalls zu belegen. Wichtige
Voraussetzungen, um die Anforderungen der beabsichtigten Budgetierung wirkungsvoll bewältigen zu
können.
Das Projekt schafft weiter die
Voraussetzungen für eine gerechte
Verteilung von Personal- und Sachmitteln, orientiert an der tatsächlichen Arbeitsbelastung einer
Dienststelle.
Auch wenn mit der nun anstehenden praktischen Erprobung der
Führungsinstrumente im „Alltagsbetrieb“ der weitaus größere Teil
der Herausforderung noch bevorsteht und das Ergebnis des Projektes nach wie vor offen ist, ist sich
die Projektleitung sicher, auf dem
richtigen Weg zu sein, um die mit
dem Projektauftrag verbundenen
Fragen fundiert beantworten zu
können.
Christina Kappenberg, MI/kn
Nr. 2/2004
Kriminalstatistik:
Quoten identisch
Die Zehnmonatszahlen der niedersächsischen Kriminalstatistik
lassen vermuten, dass sowohl Straftatenaufkommen als auch Aufklärungsquote Ende Dezember auf
dem Niveau des Vorjahres gelegen
und sich vielleicht sogar positiv
entwickelt haben. Wie Innenminister Uwe Schünemann mitteilte,
habe die Polizei bis einschließlich
Oktober 493.511 Straftaten verzeichnet. Das waren 1,71 Prozent
weniger als im Vorjahreszeitraum.
Die Aufklärungsquote sei leicht von
52,77 auf 53,36 Prozent gestiegen.
Aufgrund der monatlichen
Schwankungen, so der Minister, sei
eine Prognose für 2003 nur eingeschränkt möglich. Die Aufklärungsquote scheine sich jedoch
oberhalb der 50-Prozent-Marke zu
stabilisieren.
Ursächlich für die Straftatenentwicklung in den ersten zehn
Monaten waren nach Schünemanns
Angaben die deutlichen Rückgänge im Diebstahlsbereich und hier
insbesondere beim Diebstahl aus
Wohnungen, beim Diebstahl aus
Kraftfahrzeugen sowie beim Diebstahl von und aus Automaten. kn
Verkehrsunfallopfer:
Weihnachtsfeier
Zur 20. Jubiläums-Adventsfeier
der Hamelner Kontaktbeamten für
junge Unfallopfer waren am 18. Dezember 20 Mädchen und Jungen im
Alter von drei bis 14 Jahren eingeladen. Die Verkehrswacht der Stadt
Hameln stellte finanzielle Mittel für
kleine Aufmerksamkeiten zur Verfügung.
Dabei stellten die Polizeibeamten Gerhard Paschwitz und Jürgen
Krending den Kindern auf einem
Rundgang die Polizeieinsatzzentrale vor. So auch das „Polizeihotel“ und das „Fotostudio der Polizei“. Die Vorführung der Hamelner Diensthunde war für die Gäste
eine besondere Attraktion.
Zu den Unfällen selbst: Das Fehlverhalten von Autofahrern an Fußgängerüberwegen, Alkohol am
Steuer und dichtes Auffahren führte ebenso zu Verkehrsunfällen mit
Kindern wie das Missachten des
„Ampelrotlichts“. Extrem rücksichtslos verhielten sich Autofahrer,
die nach Unfällen einfach verschwanden, angefahrene Kinder
sich selbst überließen und sogar
wehr, an die engagierten Eltern: versuchten, Unfallspuren zu beseitigten. Klaus-Eckhard Dirnberger
„Das klappt hier prima!“
PK Hameln/kn
Ein paar Tage später holte sich
eine Kindergruppe vom Kindergarten „Lilliputt“ Reflektoren beim
Polizeikommissariat (PK) Goslar Jubiläum:
ab. Die Kinder befestigten die Bänder sofort um ihre Oberarme. Für
Autofahrer sind sie jetzt auch aus
weiter Entfernung bereits gut zu er- 1. April: KOK Hans-Henning
kennen. „Gerade in der dunklen Reuter, LKA
Jahreszeit ein wichtiger Aspekt“, KHK Hans-Michael Schmidt
betonte Polizeioberrat Jürgen Riediger, LKA,
KHK Jürgen Jüttner, LKA.
Heldt, Leiter des PK Goslar.
Wie groß der Bedarf ist, zeigte sich
nach dem Erscheinen eines Berichts
über die Aktion in der „Goslarschen
PEB
Impressum
Zeitung“. Danach hätten weit mehr
als die 1000 zur Verfügung gestellXIX. Jahrgang
ten Reflektoren an Kindergärten und
Herausgeber:
Schulen abgeben können.
Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
Stefanie Hertrampf, PI Goslar/dw Lavesallee 6, 30169 Hannover
Reflektoren schützen
Sehen und gesehen werden ist im
Straßenverkehr lebenswichtig, vor
allem in der dunklen Jahreszeit. Für
mehr Sicherheit für Kindergartenund Schulkinder sollen Reflektoren
sorgen, die die Goslarer Polizei gemeinsam mit der örtlichen Tageszeitung an die Kleinen verteilt hat.
Die ersten Reflektor-Bänder wurden den Grundschülern der Schule
Sudmerberg morgens auf dem Weg
zur Schule von Verkehrshelfern
übergeben. Die Kinder müssen auf
ihrem Weg zur Schule eine viel befahrene Hauptstraße überqueren.
Obwohl es dort eine Fußgängerampel gibt, kam es immer wieder zu
gefährlichen Situationen. Seitdem
Eltern dort als Schülerlotsen aufpassen, ist das nicht mehr der Fall. Immerhin passieren auf ihrem Weg zur
Schule rund 100 Kinder den Über-
40 Jahre im Dienst
weg. Im Rahmen dieser Aktion gab
es auch ein dickes Lob vom Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Goslar, Hermann Land-
XV. Niedersächsische Suchtkonferenz
Fortsetzung von Seite 1
Missbrauchsproblemen und Suchtgefahren; RE bildet zum Teil die
einzige Wissensbasis.
쐍 Die künftige RE muss ihren Fokus auf Gesundheitsgefährdungen
durch verschiedene Suchtmittel
und durch verhaltensbezogene Störungen erweitern sowie stärker auf
den präventiven Gedanken und die
Gesundheitsförderung ausrichten.
쐍 Ein herausgehobener Schwerpunkt ist die verbindliche Schulung
der Führungskräfte.
쐍 Insgesamt zeichnet sich ein Bedarf an Handlungsanleitungen und
Tipps in den einzelnen Dienststellen ab (zum Beispiel bezüglich der
Durchführung des Stufenplans).
Die ausgewählten „Modelle guter Praxis“ konnten ihre Konzepte
in zwei Phasen der Präsentation im
Rahmen eines Marktes vorstellen.
Der Stand der RBS Hannover (LKA
Niedersachsen, PD Hannover) fand
mit seinem Konzept zur Suchtprävention und -hilfe sowie mit seiner Standpräsentation großes Experteninteresse (einschließlich der
durch das LKA NI erarbeiteten
Materialien).
Der Nachmittag war neun moderierten Workshops gewidmet, die
unter anderem die Themen Aktion
Alkohol – Verantwortung setzt die
Grenze, Gesundheitsmanagement
in der Nds. Landesverwaltung, Intervention durch Führungskräfte
und Netzwerke als Instrument der
Qualitätssicherung behandelten.
Ziel der XV. Nds. Suchtkonferenz
war auch, durch eine Verbesserung
der behördlichen Rahmenbedingungen die Gesundheitsförderung
aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niedersächsischen
Landesverwaltung zu intensivieren,
um Fehlzeiten und Krankenstände
zu reduzieren sowie durch größere
Arbeitszufriedenheit effektivere
Arbeitsergebnisse zu erreichen.
Natascha M. Lauterbach
Rainer Zitzke, LKA NI
det
Verantwortlich:
Klaus Engemann
Vertreter:
Michael Knaps
Redaktion:
Detlef Ehrike, Michael Knaps,
Bernward Meyer, Dietmar Schellhammer,
Doris Wollschläger
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Nieders. Ministerium für Inneres und Sport
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Nr. 2/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
PATB NI:
Seite 3
NIVADIS:
Neue Organisationsstruktur Performance muß
gesteigert werden
Das Polizeiamt für Technik und
Beschaffung Niedersachsen – auch
unter seinem Kürzel PATB NI
bekannt – hat sich neu organisiert
und damit einen weiteren Schritt
hin zu einem modernen Dienstleister in der Polizei getan.
Die bisherige Organisationsstruktur stammte aus dem Jahr
1997 und war überholt. Sie war geprägt von der isolierten Betrachtung der Themen DV, IuK/ISDN,
Verkehr, Waffen, Kraftfahrzeuge
und Beschaffung.
Eine sich immer stärker wandelnde Technik, die gerade im ITBereich zusammenwächst, kürzere
Lebenszyklen einzelner Produkte,
aber auch die Anforderung wirtschaftlich zu arbeiten, haben zu einer Anpassung der Organisation
des PATB NI geführt. Auch die Einführung von NIVADIS hat eine
Umstrukturierung erforderlich gemacht. Ziel ist, die Produkte des
PATB NI in verbesserter Qualität
und in schnellerer Reaktionszeit zur
Verfügung zu stellen, um eine umfassende Nutzerzufriedenheit zu erreichen.
Die neue Organisationsstruktur
orientiert sich vornehmlich an den
Arbeitsabläufen (Prozessen) wie
Beratung, Entwicklung, Beschaffung und Betrieb/Einsatz.
Die Themen Hard- und Software
für Datenverarbeitungstechnik, Information und Kommunikation,
ISDN, Notruf, Funk, TV, Video,
Audio, Netze und Sondertechnik
weisen nach dem massiven technologischen Wandel in den vergangenen Jahren heute derart große Gemeinsamkeiten auf, dass sie als Informationstechnologie (IT) gebündelt bearbeitet werden.
Die Abteilung 2 (IT-Entwicklung) befasst sich mit der Phase
vom Wunsch der Anwender bis
zum gebrauchsfähigen Zustand eines Produktes beziehungsweise
Dienstleistung. Die Arbeit der Abteilung 3 (IT-Betrieb) erstreckt sich
auf die Aufrechterhaltung der Gebrauchsfähigkeit und den Einsatz
der IT-Produkte im Alltag.
Die Beschaffung wurde mit den
Bereichen Personal und Fortbildung in der Abteilung 1 zusammengeführt. Die Bereiche Verkehr, Waffen, Kraftfahrzeuge werden aufgrund ihrer Produktbesonderheiten
– wie bisher – in einem Organisationsbereich (Abteilung 4) gebündelt.
Der Prozess Beratung ist eng an
die einzelnen Fachprodukte gebunden. Somit ist er organisatorisch
nicht eigenständig abgebildet, sondern integraler Bestandteil jeder
Abteilung.
Die neu geschaffene Direktionsgruppe ist zuständig für Informationssteuerung, strategische Rahmenplanung, Organisation, Controlling und Öffentlichkeitsarbeit.
Die bisherigen drei Abteilungen,
das Projekt MIKADO-neu, der ITBetrieb und die abteilungsgleichen
Bereiche Zentraler Dienst und Zentrale Beschaffung finden sich also
nunmehr in vier Abteilungen und
einer Direktionsgruppe wieder. Das
Projekt MIKADO-neu bleibt bis zu
seinem Abschluss als temporäre
Einheit bestehen.
Die Neuorganisation ist für das
PATB NI ein erster Schritt in der
Neuausrichtung. Nun gilt es, die
tägliche Arbeit entsprechend zu
gestalten.
Hierbei werden neue Verfahren
wie beispielsweise die wirtschaftlichen Steuerung, Maßnahmen zur
Qualitätssteigerung, Berichtswesen
und Marketing unterstützend eingesetzt.
Gerald Kahle, PATB NI/kn
Wittmund:
Spende für kranken Kollegen
Am 15. Dezember 2002 erlitt
der damals 39jährige Polizeihauptmeister Heino Ihnen, Sachbearbeiter im ESD der PI
Wittmund, einen schweren Herzinfarkt. Erst Anfang Januar 2003
wachte er aus dem Koma auf und
wurde mit erheblichen Hirnschäden in eine Spezialklinik nach
Lingen verlegt.
Nach einer längeren Rehabilitationsphase erfolgte eine Verlegung
in die psychiatrische Abteilung
des Krankenhauses Norden. Aus
dieser Klinik wurde Ihnen am 6.
Januar schwerstbehindert als
Pflegefall nach Hause entlassen.
Dort wird er von seiner Ehefrau
und dem 8jährigen Sohn sowie
durch einen Pflegedienst und Familienangehörige betreut.
Bereits im Frühjahr 2003 konnte der Familie Ihnen neben der persönlichen Betreuung eine finanzielle Unterstützung der Oldenburger Sterbe- und Unterstützungskasse sowie der Hasselmann-Stiftung übergeben werden.
Während des letzten GorlebenEinsatzes mit der 45. EHu hatten
PK Holger Buß und PK Axel
Drieling die Idee, für die Familie
Ihnen eine Sammelaktion durchzuführen. Hundertschaftsführer
EPHK Hajo Reershemius war mit
dem Spendenaufruf sofort einverstanden.
Tiefe Betroffenheit bei den Kollegen der 45. EHu führte zu einer
spontanen Sammlung für die betroffene Familie Ihnen. Rechnungsführer, POK Burkhard
Smidt, machte den Vorschlag, in
diesem Einsatz persönlich auf die
Reisekosten zu verzichten, was bei
Ende Januar 2001 erhielt die Projektgruppe MIKADO-neu den
Projektauftrag für die Realisierung
von NIVADIS. Seit dem sind drei
Jahre vergangen. Dieser Jahrestag
ist Anlass, einige aktuelle Themen
und das weitere Vorgehen in 2004
kurz vorzustellen.
Nachdem zum Jahresabschluss
2003 die aktuelle NIVADIS-Version 1.2.9 den Anwendern zur Verfügung gestellt wurde, in der etwa 200
bekannte Fehler bereits behoben
wurden, steht jetzt die neueste Version zur Einführung bereit.
Sie behebt wieder schwerpunktmäßig Fehler, setzt daneben aber
auch zielgerichtet Verbesserungsvorschläge um.
Eine genaue Beschreibung der
Veränderungen wird es wie gewohnt in dem Begleitschreiben zur
Umstellung geben, das im Intranet
unter http://intra.patbni.polizei.nie
dersachsen.de/pgmikadoneu/pgak
tuell/ abrufbar sein wird.
Hardware. Am 5. Januar hat die
vierte und letzte Phase der Auslieferung
der
Hardware begonnen. Nach
Abschluss dieser Phase Ende
März 2004 ist
eines der größten logistischen
Projekte der
niedersächsischen Polizei
beendet, das
auch für die
Auslieferfirma
CompuNet eine
große Herausforderung darstellte.
Die Entscheidung, hierbei erstmals auf einen externen Anbieter zu setzen, hat sich
als richtig herausgestellt. Voraussichtlich werden alle 11.620 PC mit
Rahmenausstattung termingerecht
ausgeliefert.
Positiv wirken sich offensichtlich
die ausgewählten Markenkomponenten aus: Während im Handel
fünf Prozent Hardwaredefekte im
Zuge der Auslieferungen durchaus
üblich sind, liegen diese bei der
NIVADIS-Hardware deutlich unter
einem Prozent.
Neu ist in diesem Zusammenhang auch der Service bei defekten
Geräten. Nach Mitteilung eines Defektes beim UHD werden Servicetechniker unmittelbar von dort beauftragt, so dass eine Lösung innerhalb von zwei Werktagen grundsätzlich gewährleistet ist.
Software. Seit dem 16. September des vergangenen Jahres wurde
NIVADIS Schritt für Schritt in
mehreren Polizeiinspektionen eingeführt. Mittlerweile arbeiten mehr
als ein Drittel aller Dienststellen
mit der neuen Software. Nach
Abschluss der ersten Umstellungshase gibt es derzeit wegen Performanceprobleme eine Pause, bevor
mit der Umstellung der verbleibenden Dienststellen fortgefahren
wird.
Die Unterbrechung wird von der
Projektgruppe genutzt, um Maßnahmen zur Performancesteigerung
am System durchzuführen. Dazu
wird Mummert-Consulting auch
externe Fachkräfte einsetzen.
Neue Funktionen. Das derzeitige NIVADIS orientiert sich vom
Grundsatz her nur an dem Funktionsumfang von MIKADO. Parallel zur Einführung dieser Version
bei den verbleibenden Dienststellen wird in den kommenden Monaten die Nachfolgeversion fertig gestellt, die über MIKADO hinausgehende Funktionalitäten bieten
wird. So wird mit „GIS-light“ die
Möglichkeit bestehen, Tatorte auf
Basis
von
geografischen
Daten auf einer
Landkarte als
Punkte anzeigen zu lassen
sowie umgekehrt über eine
Landkarte diese Geo-Daten
zu bestimmen.
Neu werden
auch die Objektnetze sein,
welche die Beziehungen zwischen Personen- und Sachdaten eines Vorgangs grafisch darstellen können.
Weiterhin sind die Integration von
ZEVIS in das Vorgangsbearbeitungssystem, die elektronische
Ermittlungsakte und die elektronische Kriminalakte sowie der Funktionsumfang für die Wasserschutzpolizei erklärte Ziele der Entwickler.
Die neue Version wird voraussichtlich im März im Testlabor erstmals installiert und ausgiebig getestet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als Experten diese Tests
unterstützen wollen, sind herzlich
willkommen. Sie sollten sich hierfür mit Günther Hoeschen (07-221481 bzw. 0511/9695-1481) in Verbindung setzen.
Schließlich wird nach Abschluss
der Tests der genaue Funktionsumfang festgelegt, mit dem NIVADIS
dann ab Sommer 2004 zu den
Dienststellen kommen wird.
Frank Weiss, PATB NI/kn
Polizeiseelsorge:
Gutes für die Seele
Gerda Ihnen war von der Spendenaktion – und der darin zum Ausdruck gekommenen Solidarität der kolleginnen und Kollegen ihres Mannes – überwältigt. Die Spende überrachten: PD Franz Andratzke (l.), PK Holger Buß, PK Axel
Drieling und POK Burkhard Schmidt
den Kollegen auf vollste Akzeptanz traf.
Die Spendenaktion machte in
der gesamten Abteilung Cäsar die
Runde. Neben Einzelspenden erklärten sich auch die Kolleginnen
und Kollegen der 44. EHu bereit,
ihre Reisekosten zu spenden.
Die Spendenaktion wurde dann
in der Polizeiinspektion Wittmund
in der Vorweihnachtszeit fortgeführt. Dank der großen Solidarität unter den Kolleginnen und
Kollegen und des enormen Engagements bei der Abwicklung der
Reisekostenabrechnungen war es
möglich, Gerda Ihnen am 23. De-
zember einen Spendenbetrag in
Höhe von 10.500 Euro zu übergeben.
Sie bedankte sich sichtlich
überwältigt von der großen Zusammengehörigkeit der Polizeibediensteten und war derarts gerührt, dass ihr weitere Worte fehlten. PK Axel Drieling formulierte
es bei der Spendenübergabe so:
„Es herrscht eine große Solidarität innerhalb der Abteilung Cäsar,
gleichbedeutend für die Polizeibediensteten aus dem Bezirk Weser-Ems.“
Franz Andratzke
PI Witmund/kn
Im Polizeialltag müssen Aufgaben oft schnell angepackt werden:
Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen oder Fahndungen bei Gewaltverbrechen dulden keinen Aufschub. Wenn höchste Eile geboten
ist, wird das Tempo 160 km/h bald
erreicht und auch innerlich kommt
man schnell auf eine hohe Drehzahl.
„Polizeiseelsorge mit 160“ – das
ist die Einladung der katholischen
Polizeiseelsorger Niedersachsens,
in den Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern über den oft
hektischen Alltag hinaus sich selbst
und seiner Seele etwas Gutes zu
tun.
Jeden Morgen ein kurzer Impuls
aufs Mobiltelefon – sozusagen als
Appetitanreger. Jeder Text ist kurz
genug, um ihn im Kopf zu behal-
ten, damit man ihn zwischen Einsätzen, auf dem Nachhauseweg
oder wo auch immer bedenken
kann. Wer über das persönliche
Nachdenken hinaus weitere Anregungen oder einen Gedanken- und
Meinungsaustausch wünscht, dem
stehen Polizeiseelsorger als Begleiter und ein eigenes Forum als Brükke zu Polizeikolleginnen und Polizeikollegen zur Verfügung.
Für das kostenfreie Angebot
„Polizeiseelsorge mit 160“ kann
sich jeder selber im Internet anmelden: www.polizeiseelsorge.org/
niedersachsen – Veranstaltungen.
Auch das Büro der Polizeiseelsorger
in Hannover nimmt Anmeldungen
telefonisch unter 9511/457285 entgegen.
Katholische
Polizei- und Zollseelsorge/kn
Seite 4
POLIZEI-EXTRABLATT
Nr. 2/2004
+ Leserforum + + Bücher ++ Bücher ++ Bücher ++ Bücher ++ Bücher + Bücher
Sparen
Schleierfahndung
Es ist allseits hinreichend bekannt, dass unser Land als Arbeitgeber pleite ist. Nicht umsonst werden wir fast täglich mit neuen Sparbeschlüssen konfrontiert; zu Kürzungen und Streichungen im
Beamtenbereich möchte ich mich
an dieser Stelle erst gar nicht äußern. Mir geht es um eine andere
Problematik.
Seit Juli 2002 ist bei der DA 5 des
Polizeikommissariates Diepholz
eine Angestellte im Bereich der spezialisierten Verkehrsüberwachung
beschäftigt. Sie besuchte einen
Speziallehrgang „Radarmessung“
und übernimmt bei uns eben diese
Tätigkeit und führt zusätzlich auch
die Lasermessungen durch. Verwendung findet sie auf Dienststellen im gesamten PI-Bereich.
Das Problem ist jedoch, dass ihr
Arbeitsvertrag befristet ist und im
Juli 2004 ausläuft. Eine Verlängerung des Vertrages ist zur Zeit nicht
in Sicht, da ja ein Einstellungsstopp
im Tarifbereich besteht und hierunter auch die Verlängerung befristeter Arbeitsverträge fällt.
Als ihr Dienstabteilungsleiter
frage ich mich nun, ob es sich unser Arbeitgeber angesichts einer
allseits immer wieder erklärten
Bankrotterklärung erlauben kann,
an Stelle dieser fachlich gut qualifizierten Angestellten wieder einen
mit A 10 besoldeten Polizeioberkommissar auf den Radarwagen zu
setzen und an die Laserpistole zu
stellen. Ich denke, dass gerade in
diesem Bereich dass Motto „Mehr
Polizei auf die Straße“ nicht angewendet werden sollte.
Aus dem Statement unseres Innenministers zur Neuorganisation
der Polizei geht hervor, dass die spezialisierte Verkehrsüberwachung
auch in Zukunft eine unserer Aufgaben bleiben wird, die nicht vernachlässigt werden sollte.
Liebes Land Niedersachsen und
noch bestehende BR Hannover!
Okay, wir müssen sparen, dann aber
doch bitte am richtigen Fleck.
Christoph Scheidt, PK Diepholz
Schleierfahndung. Rechtliche
Anforderungen an die Gefahrenabwehr durch ereignisunabhängige
Personenkontrollen. Von Christian
Krane, 2003, 316 Seiten, 36 Euro.
Zu beziehen über Richard Boorberg
Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr.
2, 70563 Stuttgart. ISBN 3-41503192-6.
Die Werke der Reihe „Schriften
zum Recht der Inneren Sicherheit“
beschäftigen sich eingehend mit
polizeilichen Themen, die für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen von Bedeutung sind.
In diesem Band untersucht der
Verfasser ausführlich die polizeilichen Befugnisse, die unter der Bezeichnung „Schleierfahndung“ bekannt sind. Der Schwerpunkt liegt
dabei auf der Darstellung der einzelnen Normen, ihrer Einordnung
in die Systematik des Polizeirechts
sowie ihrer Beschränkung durch
allgemeine und verfassungsrechtliche Grundsätze.
Neben allgemeinen Ausführungen zu den Polizeiaufgaben und zu
den Funktionen der Aufgabenzuweisungsnormen werden anschaulich und praxisorientiert die polizeilichen Befugnisse zur Durchführung ereignisunabhängiger Kontrollen dargestellt. Hier stehen die
unterschiedlichen Maßnahmen, wie
zum Beispiel die Identitätsfeststellung, die Durchsuchung und
die Befragung, im Mittelpunkt. Der
Autor setzt sich vertiefend mit den
im Einzelfall möglicherweise verletzten Freiheitsgrundrechten auseinander und zeigt, welche polizeirechtlichen und verfassungsrechtlichen Anforderungen jeweils erfüllt sein müssen. Insbesondere der
Vereinbarkeit der Maßnahmen mit
dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit sowie mit dem allgemeinen
und besonderen Gleichheitssatz gilt
sein besonderes Augenmerk.
Ferner befasst sich der Autor eingehend mit den Auswirkungen des
Schengener Abkommens. Er zeigt
auf, wie die Grenzöffnung sich auf
die grenzüberschreitende und organisierte Kriminalität auswirkt und
welche Möglichkeiten insbesondere das Schengener Informationssystem SIS bietet.
kn
+ Bücher +
Ju-Jutsu
Ju-Jutsu Allkampf. Grundlagen
– Technik – Taktik. Von Jürgen
Wedding, Polizeioberrat a.D., und
Dieter Rast, Polizeihauptkommissar a.D.. 2003, 2., überarbeitete Auflage, 90 Seiten, 19,50 Euro. Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2,
70563 Stuttgart.
Intensives Training ist die Voraussetzung, um Ju-Jutsu als moderne und effektive Selbstverteidigung
nutzen zu können. Der Kämpfer
braucht ein hohes Maß an Körperbeherrschung und Konzentration.
Schwierige Bewegungsabläufe und
taktische Grundregeln müssen erlernt und verinnerlicht werden. Die
Autoren haben in diesem Buch ihre
langjährige Erfahrungen als aktive Ju-Jutsuka, Trainer und Kampfrichter genutzt, um einen praktischen und theoretischen Leitfaden
für Ausbilder und Schüler zu entwickeln.
Der umfangreichste Teil des Werkes ist den verschiedenen Kampftechniken gewidmet. Von der gymnastischen Vorbereitung über Falltechniken und Kampfstellungen bis
hin zu erfolgreichen Angriffs- und
Abwehrmöglichkeiten reichen die
behandelten Themen. Die einzelnen
Lernschritte und Bewegungsabläufe sind dabei dank der zahlreichen
Fotos gut nachzuvollziehen.
Der Band ist Ausbildern und
Kämpfern eine wertvolle Hilfe beim
Grundlagen- und Aufbautraining
und dient dem Leistungssportler
zur Vervollkommnung seiner Technik und Taktik. Aber auch demjenigen, der Ju-Jutsu nicht wettkampfmäßig betreibt, gibt er wesentliche Hilfen bei der Festigung
seiner Fertigkeiten.
kn
Waffenrecht
Neues Waffenrecht für Polizei,
Bundesgrenzschutz und Zoll. Von
Martin Schulz, Fachlehrer für dezentrale Fortbildung. 2003, 232 Seiten, 23 Euro (Mengenpreis). Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2,
70563 Stuttgart. ISBN 3-41503172-1.
Das neue Waffenrecht bringt
zahlreiche Verschärfungen und
Neuerungen mit sich. Welche Änderungen eingetreten sind und wie
sich diese in der Praxis auswirken,
zeigt der Autor anschaulich in der
systematischen Darstellung. Ausführlich behandelt er unter anderem die unterschiedlichen Waffengattungen, die besonderen Voraussetzungen für die Erteilung von
Waffenschein und Waffenbesitzkarte sowie die Pflichten der Waffenbesitzer.
Durch die leicht verständliche
Sprache, die übersichtliche Gliederung und die anschauliche Darstellung erleichtert das Werk den ersten
Einstieg in das neue Waffenrecht.
Für den erfahrenen Praktiker ist es
eine wertvolle Arbeitsgrundlage für
die rechtssichere Anwendung der
neuen Vorschriften.
kn
Psychologie
Musterklausuren Psychologie.
Klausuren und Übungen mit Lösungen. Von Dr. Reinhard Haselow und
Dr. Jens Walkowiak, 1. Auflage
2003, 216 Seiten DIN A5 Broschur,
19,80 Euro. Zu beziehen über Verlag Deutsche Polizeiliteratur
GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a,
40721 Hilden, E-Mail: bdp.buchver
[email protected]. ISBN 3-80110490-7.
Um eine optimale Leistung zeigen zu können, sind zur Prüfungs-
vorbereitung zwei Voraussetzungen
zu berücksichtigen: Zum einen ist
es wichtig, einen realistischen Eindruck vom Leistungsanforderungsprofil zu gewinnen, zum anderen
muss das Formulieren von Antworten trainiert werden.
Eine Basis dafür sind die drei
Hauptteile dieses Buches: Im ersten
Teil werden grundsätzlich die Prüfungsanforderungen im Fach Psychologie erläutert. Hier erfolgt auch
eine Einführung in die Technik der
Klausurbearbeitung. Im Teil II sind
Klausuren mit konkreten Lösungshinweisen zu finden. Alle Klausuren sind in den letzten Jahren als
Prüfungsklausuren verwendet worden. Teil III enthält Prüfungsfragen
mit Lösungen, wie sie üblicherweise Gegenstand mündlicher Prüfungen sind.
kn
Polizeialltag
„110“ – Ein Buch mit Reportagen aus dem modernen Polizeialltag. 2003, 224 Seiten Hardcover,
29,90 Euro. Zu beziehen über den
Buchhandel oder im Internet unter
www.110-dasbuch.de/versandkostenfrei. ISBN 3-89861-248-1.
Jeder Bürger hat sein eigenes
Bild von der Polizei. Ob realistisch
oder überzogen, in jedem Fall ist
dieses Bild nur ein Ausschnitt eines vielfältigen Berufsalltags. Eines
Alltags, der den unseren berührt bei
der nächtlichen Alkoholkontrolle,
auf der Demo oder weil man Opfer
einer Straftat geworden ist. Da
meint man schnell, Bescheid zu
wissen über die Polizei, ist sie doch
Teil unseres Lebens. Doch was wir
sehen, ist in der Regel nur die Oberfläche.
Vier renommierte Journalisten
und ein Fotograf konnten unter diese Oberfläche blicken und durften
über viele Monate hinweg Polizistinnen und Polizisten in allen Bereichen der Polizeiarbeit (Polizeiinspektion, Kripo, Fliegerstaffel,
Hundestaffel, Hundertschaften,
Auslandseinsätze, Wasserschutzpolizei, Spezialeinheiten, Autobahnpolizei, Ausbildung) begleiten. Sie
konnten bei ungezählten Einsätzen
dabei sein, Abläufe live miterleben
und Fragen über Fragen stellen. Sie
haben völlig neue und sehr tiefe
Einblicke gewinnen können, die sie
in diesem Buch weitergeben.
Die Recherchen zu dem Buch
waren zuweilen technischer Natur,
meist aber sehr aktionsreich,
manchmal gefährlich – oft sehr persönlich. Die Autoren waren dabei,
wenn die Beamten Blechschäden
aufnehmen, wenn sie Streit schlichten, helfen oder verhaften mussten.
Mit ihnen tauchten sie tief in die
Schattenbereiche der Gesellschaft
ein, sahen Angst, Gewalt, Leid und
Tod. Sie standen an Abgründen, die
wir bisher nur aus der Zeitung
kannten. Und sie lernten Polizistinnen und Polizisten kennen, die diesen Herausforderungen mit Professionalität, Sensibilität und auch
Härte, mit tapferem Idealismus und
Gelassenheit begegneten.
Das Buch „110“ ist ein opulenter Text- und Bildband, der einen
ebenso realitätsnahen wie beeindruckenden Blick hinter die Kulissen von Ermittlungen, Fahndungen, Ausbildungen und Einsätzen
der Polizei gibt. Mehr als 700 Bilder auf 224 großformatigen Seiten
erlauben eine umfassende Betrachtung des Polizeialltags und lassen
im Zusammenspiel mit den erläuternden Texten und Erlebnisberichten den modernen Polizeidienst für
den Leser höchst lebendig werden.
kn
Einsatzmanagement
Erstfälle. Professionelles Einsatzmanagement der Polizei in
Grenzsituationen. Von Hartmut
Brenneisen, Gaby Dubbert und
Staphan Schwentuchowski, 1. Auflage 2003, 352 Seiten, DIN A5 Broschur, 24,90 Euro. Zu beziehen über
Verlag Deutsche Polizeiliteratur
GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a,
40721 Hilden, E-Mail: vdp.buchver
[email protected]. ISBN 3-80110491-5.
Die Angehörigen des Polizeivollzugsdienstes werden regelmäßig mit Belastungssituationen konfrontiert. Fälle wie der Amoklauf in
Erfurt, die Geiselnahmen in
Gladbeck und Aachen, die Mordanschläge in Dortmund und Recklinghausen oder das Flugzeugunglück von Überlingen kommen
zwar statistisch gesehen eher selten vor, ebenso belastend wirken
jedoch auch nicht so spektakuläre
Einsätze wie Verkehrs- und Arbeitsunfälle, Gewalt- und Missbrauchsdelikte, Selbsttötungsfälle
oder rechtsextremistische Aufmärsche.
Der Fachbereich der Polizei der
Ve r w a l t u n g s f a c h h o c h s c h u l e
Schleswig-Holstein legte Mitte
2002 das Projekt „Grenzsituationen“ auf. In zehn Seminarveranstaltungen ging es vor rund 3000
polizeiinternen und -externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis
September 2003 um die interdisziplinäre Aufbereitung von Belastungssituationen durch unmittelbar
Betroffene, Vorgesetzte und Experten sowie um die Weiterentwicklung vorliegenden Erfahrungswissens zu einem strukturell-professionellen Einsatzmanagement.
Eine Auswahl der Beiträge des
Projektes, die das Spektrum der
vorliegenden empirischen Befunde
und spezifischen Meinungen abbilden, wurde in dem Buch „Ernstfälle“ zusammengefasst, analysiert
und bewertet. Im Mittelpunkt aller
Überlegungen stand dabei stets die
psychosoziale Hilfe. Daneben ging
es jedoch auch um strategisch-taktische und rechtliche Aspekte sowie
um Fragen der polizeispezifischen
Aus- und Fortbildung.
Ärzte, Psychologen und Seelsorger bestätigen, dass es auch unterschiedlichen Gründen einen großen
Bedarf zur Aufbereitung belastender Einsatzsituationen der Polizei
gibt. Nicht nur der Tod von Menschen oder die Bedrohung des eigenen Lebens können tiefe Spuren
in der Erinnerung der betroffenen
Beamtinnen und Beamten hinterlassen, sondern ebenso der häufige
Kontakt mit Gewalt und Leid, verbunden mit eigenen Emotionen wie
Angst, Mitleid, Ekel oder Hilflosigkeit.
kn
standskatalog eingearbeitet. Rechtsprechung und Literatur sind bis
einschließlich Juli 2003 berücksichtigt.
kn
Hundeführer
Handbuch für Hundeführer. Von
Gerhard Rullang, Leiter der Diensthundestaffel der Polizei des Saarlandes, und Dr. jur. Kurt Gintzel.
2004, 3., überarbeitete und ergänzte Auflage, 212 Seiten, 24 Euro (ab
fünf Exemplaren Rabatt). Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag
GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563
Stuttgart. ISBN 3-415-03226-4.
Für die Sicherheitsorgane im öffentlichen Dienst und in privaten
Einrichtungen ist der Hund ein unentbehrlicher Partner. Trotz fortschreitender Technisierung hat der
Einsatz von Hunden sogar kontinuierlich zugenommen. Neue Verwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel
bei der Suche nach Sprengstoff,
Rauschgift und Brandmitteln, wurden erschlossen.
Das Buch bietet allen Hundeführern umfassende Informationen für
die Erfüllung ihrer Aufgaben, ohne
sich dabei in Einzelheiten zu verlieren. Darüber hinaus zeigt es den
Verantwortlichen in Behörden und
Unternehmen auf, wie durch den
Einsatz von Hunden mehr Sicherheit erreicht werden kann; vor allem Einsatzleiter, Sicherheitsbeauftragte und Beauftragte für Planstellen, Haushaltsmittel und
Beschaffungswesen können daraus
großen Nutzen ziehen.
Die Autoren behandeln unter
anderem folgende Kapitel: Das Wesen des Hundes, Hunderassen, Anforderungsprofil für Hund und
Hundeführer, Ausbildung/Prüfung/
Fortbildung, Beschaffung/Haltung/
Kosten, Krankheiten.
Außerdem wurden die rechtlichen Entwicklungen im Bürgerlichen Gesetzbuch berücksichtigt.
Insbesondere der Teil „Haftung“ im
Kommentarteil erweitert. Im Anhang findet der Leser Muster eines
Kaufvertrages und eines tierärztlichen Untersuchungsberichtes.
Ebenfalls abgedruckt ist die Tierschutz-Hundeverordnung. Die
Hundeverordnung der Länder sind
als Quellennachweis und einschlägige Vorschriften sind in Auszügen
Headline Leser/Bücher enthalten. Die Rechtsprechung zur
Tierhalterhaftung aus den Jahren
Halten – Parken – Abschleppen. 1998 bis 2002 wurde neu aufgenomkn
Praxishandbuch mit Rechtsprech- men.
ungsübersicht sowie Verwarnungsund Bußgeldtabellen. Von Bernd
Huppertz, 2004, 3., aktualisierte
und erweiterte Auflage, 372 Seiten, Sandkrug:
26 Euro (ab zehn Exemplaren Rabatt). Zu beziehen über Richard
Boorberg Verlag GmbH & Co KG,
Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN
Der Startschuss für die neue
3-415-03227-2.
Wettkampfsaison in der Polizei
Praxisnah und prägnant stellt des Landes Niedersachsen fällt
der Autor die komplizierte Rechts- in Sandkrug. Am 26. Februar ist
lage beim Halten, Parken und Ab- die Fachhochschule für Verwalschleppen von Fahrzeugen dar. In tung und Rechtspflege – Fakulalphabetischer Reihenfolge erläu- tät Polizei –, Studienort Oldentert er die einzelnen Anwendungs- burg, gemeinsam mit der III. BPA
fälle, wobei zu jedem Begriff die Ausrichter der Niedersächsieinschlägige Gebots- und Verbots- schen Polizeimeisterschaften im
norm genannt und von anderen Vor- Crosslauf.
schriften abgegrenzt wird. Die jeAustragungsort ist das südlich
weiligen Tatbestände und Verwar- von Oldenburg gelegene Sandnungsgelder sind optisch hervorge- krug. Die Ausrichter haben sich
hoben. Als Anhang ist eine ausführ- auf zirka 300 Läuferinnen und
liche Verwarnungsgeldtabelle ab- Läufer aus Niedersachsen und
gedruckt, anhand derer sich der dem benachbarten Bremen einLeser schnell einen Überblick über gestellt, die sich auf Laufstrekdie möglichen Verbotstatbestände ken zwischen 3000 und 10.000
verschaffen kann. Durch die aus- Metern messen werden.
führlichen RechtsprechungshinDie Vorbereitungen für die
weise in den Fußnoten erhält der Meisterschaften laufen seit
Leser zusätzliche Detailinforma- Herbst letzten Jahres auf Hochtionen.
touren. Über eine große TeilnehDer Verfasser hat die dritte Auf- merzahl aus allen Bereichen des
lage um mehrere Kapitel, um Ab- Landes freuen sich die Veranstalbildungen von Zusatzzeichen sowie ter, damit auch diese Polizeistraßenverkehrsrechtliche Ände- meisterschaften an die erfolgreirungen erweitert, wodurch den Be- chen Veranstaltungen der letzten
dürfnissen in Praxis und Ausbil- Jahre anknüpfen kann.
dung Rechnung getragen wird. Die
Weitere Auskünfte erteilt die
Rechtsprechungsübersichten zum Fachhochschule Oldenburg unThema „Abschleppen“ wurden ak- ter der Tel.-Nr. 0441/790-3856
tualisiert und fortgeschrieben und oder per E-Mail: meike.heinrich
zum Thema „Mithaftung“ neu auf- @polizei.niedersachsen.de.
genommen. Ferner wurden die UmHeidi Hartmann
FH Oldenburg/dis
stellung auf Euro und der bundeseinheitliche sechsstellige Tatbe-
Crosslauf-Start
Nr. 2/2004
POLIZEI-EXTRABLATT
Einsatztraining:
Seite 5
BGS & Polizei:
Polizisten „überfallen“ Sicherheitspartner
Göttinger Sparkassenfiliale
Großübung im Raum Göttingen im
Rahmen der Aus- und Fortbildung
des Einsatztrainings durch das
Bildungsinstitut der Polizei.
„Werfen Sie die Autoschlüssel
auf die Straße und strecken Sie die
Hände aus dem Fenster“, ruft POK
Heinz Thoben den im Fahrzeug sitzenden verdächtigen Personen zu.
Er steht geschützt hinter seinem
Streifenwagen. Auf der anderen
Seite der Straße vor der Sparkasse
steht ein silberfarbener Golf, in
dem zwei junge Frauen sitzen. „Die
hantieren mit Waffen und ziehen sich
Gesichtsmarken über“, hat ein besorgter Bürger über Notruf der Polizei gemeldet. Über eine ÜbungsRLFZ, eingerichtet bei der PI Göttingen, bekamen die Übungskräfte
über Funk ihren Einsatz.
Viele Anwohner versammelten
sich und schauten aus gebührender
Distanz zu. Es handelte sich dabei
nicht um die Vorbereitung zu einem
Banküberfall, sondern um eine
Praxisübung der Trainerfortbildung für das Systemische Einsatztraining (SET). Ziel dieses Trainings ist es, die praktische und
emotionale Handlungssicherheit im
polizeilichen Einsatz, wie unter anderem bei Familienstreitigkeiten,
Überfällen, Geiselnahmen sowie
Banküberfällen zu erhöhen.
Nach jeder geübten Situation
wird der Einsatz besprochen. Haben sich die eingesetzten Kräfte
richtig verhalten? Was hätte man
besser machen sollen? Auf die
Eigensicherung wird beim SETTraining größter Wert gelegt.
Diese Fortbildung wurde 1997
für die niedersächsische Polizei verbindlich eingeführt. Alle zwei Jahre sollten die ESD-Angehörige an
einem viertägigen Training an einem der insgesamt 16 SET-Standorte, an denen die Aus- und Fortbildung durchgeführt werden, teil-
nehmen.
Übungsleiter war der Lehrtrainer PHK Detlef Schmidt vom BIP
NI, Fachgruppe 1. Er arbeitete die
Großübung mit insgesamt neun verschiedenen polizeilichen Lagen aus
und war verantwortlich für die
erstmals in Niedersachsen in diesem großen Rahmen durchgeführte
Veranstaltung. Die Medien zeigten
großes Interesse an der Veranstaltung, und einige Teams begleiteten
die Übung im gesamten Verlauf.
Teilnehmer aus ganz Niedersachsen, 24 ausgebildete Verhaltenstrainerinnen und -trainer, 13 Trainerinnen und Trainer, die sich in der Ausbildung befinden, und 60 Anwärter aus dem P II und P III beteiligten sich an dieser Aktion. Die Polizeianwärter mussten immer „die
Bösen“ spielen; sie haben dies jedoch mit viel Engagement und
schauspielerischem Talent sicherlich gerne getan.
Wolfgang Bury, BIP NI/kn
Der Leiter der BGS-Inspektion und Bahnanlagen stattfinden, um
Lüneburg, EPHK Michael Kropp, so die polizeiliche Präsenz in dieund der Leiter der PI Lüneburg, sen Bereichen spürbar zu erhöhen.
Ltd.KD Hans-Jürgen Wieben, ha- Außerdem wird der gegenseitige Inben am 8. Januar für ihre Dienst- formationsaustausch verbessert um
stellen eine schriftliche Vereinba- sich bei relevanten polizeilichen
rung unterzeichnet, die Möglichkei- Lagen (wie Fußballspiele, Konzerte
ten eines weiter verbesserten Zu- und ähnliches) unmittelbar und auf
sammenwirkens aufzeigt und vor- kürzestem Wege auszutauschen .
Fahndungs- und Ermittlungsgibt.
Eine wirkungsvolle Verhütung maßnahmen sollen, soweit Belanund Verfolgung von Straftaten und ge der Landespolizei und des BunOrdnungswidrigkeiten setzt voraus, desgrenzschutzes wechselseitig bedass die verschiedenen Sicherheits- rührt sind, gemeinsam geplant und
durchgeführt werbehörden – trotz
den, um Kräfte zu
zum Teil unterbündeln, beiderseischiedlicher Aufgatige Erkenntnisse
benstellungen und
und Erfahrungen
unterschiedlicher
zu nutzen und so
Zuständigkeiten –
das Entdeckungsals Sicherheitsrisiko für Straftäpartner eng zusamter weiter zu erhömenarbeiten.
hen.
Zwischen dem
Gegenseitige
BundesgrenzHospitationen werschutz, der neben
den in noch stärkeGrenzschutzaufrem Umfang ergaben auch die
möglicht und angeAufgaben
als
strebt. Die FortbilBahnpolizei wahrdungsveranstalnimmt, und den
Län-derpolizeien Sicherheitspartner: Ltd.KD tungen und Diensthaben sich in den Hans-Jürgen Wieben (l.) und besprechungen der
Partnerdienststelletzten Jahren ver- EPHK Michael Kropp
len werden wechschiedene Anknüpfungspunkte zu einer partner- selseitig durch die Mitarbeiter in
schaftlichen Zusammenarbeit und Anspruch genommen. Die Öffentgegenseitigen Unterstützung ent- lichkeitsarbeit wird untereinander
wickelt. Diese Kooperationen kön- abgestimmt und ebenfalls gemeinnen auch in der Stadt und im Land- sam gestaltet.
Kropp verspricht sich von der
kreis Lüneburg noch ausgebaut
Vereinbarung ein besseres „Siwerden.
Zur Förderung des allgemeinen cherheitsgefühl der Bahnkunden“.
Sicherheitsgefühls sollen vermehrt Wieben sieht darin ein Signal für
gemeinsame Streifen von BGS-Be- die Bürger, „um Stadt und Landamten und Beamten der Landes- kreis sicherer zu machen“.
BGS/PI Lüneburg/kn
polizei besonders auf Bahnhöfen
Osnabrück:
Weniger Diebstähle
dank Prävention
Städtebau:
Sicherheit mit einplanen
„Künftig wird es eine stärkere
Zusammenarbeit zwischen Polizei
und Städteplanern bei der Kriminalprävention geben.“ Dies sagte Innenminister Uwe Schünemann
zum Jahreswechsel bei der Auftaktveranstaltung des landesweiten
Modellprojekts „Sicheres Wohnen
in Niedersachsen“ in Göttingen.
Schünemann stellte fest, dass es
an der Zeit sei, „sich mit den Möglichkeiten der Kriminalitätsbekämpfung durch städtebauliche
Maßnahmen auseinanderzusetzen
und sie zu erproben.“
Unter Federführung des Landeskriminalamtes werden Bauprojekte in Göttingen, Hannover und Lingen mit Hilfe entsprechender Modellversuche begleitet. „Mit der
Kriminalprävention im Städtebau
übernimmt Niedersachsen in der
Bundesrepublik Deutschland eine
Vorreiterrolle“, betonte der Minister.
Die neue Kooperation ganz un-
terschiedlicher Institutionen sei ein
ehrgeiziges Ziel mit dem Zweck, die
Sicherheit in neuen oder neu gestalteten Wohngebieten und Stadtteilen zu steigern. Schünemann: „Im
Modellversuch wird die Polizei
Kommunen, Bauträger und Planungsgremien in Fragen der Sicherheit und der Kriminalitätsverhütung beraten.“
Die Großwohnsiedlungen aus
den 50er bis 70er Jahren seien zu
Sammelpunkten für Randgruppen
und damit auch zu Brennpunkten
der Gesellschaft geworden, so der
Minister. Hohe Leerstände, Abwanderung von Einzelhandelsunternehmen und Dienstleistungen seien das Ergebnis.
Den Anstoß für dieses Modellprojekt hat eine Arbeitsgruppe des
Innenministeriums, der Wohnungswirtschaft, der Polizei und anderer
Partner gegeben. Dabei wurde aufgezeigt, welche Mittel Wohnungen
und Siedlungen sicherer machen
könnten. Neben bautechnischen
und städtebaulichen Maßnahmen
wurden insbesondere Beispiele für
die Förderung von Bürgerverantwortung und Nachbarschaftshilfe
dokumentiert.
Schünemann machte in diesem
Zusammenhang deutlich, dass auch
die bebaute Umwelt einen erheblichen Einfluss auf die Gelegenheiten von Tätern habe, Straftaten zu
begehen. Als Beispiel nannte er die
Gestaltung von Eingängen und
Treppenhäusern, die Wegführung
durch die Wohnanlagen sowie die
Beleuchtung oder die Lage von
Spielplätzen, die zum Beispiel häufig durch Abpflanzungen bewusst
separiert würden.
„Gemeinsam wollen wir durch
die Gewährleistung von Sicherheit
und durch die Minderung von
Kriminalitätsfurcht die Lebensqualität in den niedersächsischen
Städten und Gemeinden erhöhen“,
sagte der Innenminister.
r
Die Osnabrücker Polizei hatte
sich auch dieses Jahr vorgenommen, den Taschendieben in der
Vorweihnachtszeit das Leben so
schwer wie möglich zu machen.
Mit Beginn der Verlängerungen
der Ladenschlusszeiten waren die
Beamtinnen und Beamten der EG
City in den Fußgängerzonen und
Geschäften unterwegs und leisteten wichtige Aufklärungsarbeit.
Ihre Warnungen richteten sie in
Wort und Schrift an die
potenziellen Opfer von Dieben aller Art, die gerade das Gedränge
zur Weihnachtszeit nutzen, um
ihren Coup zu machen. Ein Flyer
in deutscher und englischer Sprache wies die Kunden in den Geschäften und auf den Straßen auf
die Gefahren durch Taschendiebe
hin. Die Geschäftsleute waren
gern bereit, Plakate mit Warnungen in ihren Verkaufsräumen auf-
zuhängen. Daneben veröffentlichten die örtlichen Printmedien die
Auftaktveranstaltung in ihren
Zeitungen, und die Rundfunksender brachten die Warnungen in
ihren Lokalprogrammen. Unterstützt durch die 7. BPH wurde
darüber hinaus zentral am Theater eine mobile Wache eingerichtet. Hier konnten die Bürger die
Polizei ständig ansprechen, und
von hier starteten täglich die
Doppelfußstreifen in die Einkaufsstraßen, Geschäfte und auf
den Weihnachtsmarkt. Das Ergebnis der Aktion kann sich sehen
lassen: Die Taschendiebstahlsdelikte im City-Bereich reduzierten sich in der Vorweihnachtszeit
verglichen zum Vorjahr um über
50 Prozent, Ladendiebstähle um
33 Prozent.
Martin Ratermann
PI Osnabrück-Stadt/kn
Seite 6
POLIZEI-EXTRABLATT
Polizeisporttermine
Nr. 2/2004
Winterreifen:
Sicher in winterlichen Harz
Für viele Harzbesucher hielt die
Polizei mit Unterstützung der
Verkehrswacht, Straßenmeisterei
und der Firma Continental auf
einem Parkplatz der B4 zwischen
Bad Harzburg und Torfhaus kurz
vor Jahresende eine Überraschung
bereit. Die Beteiligten klärten die
Fahrzeugführer darüber auf,
warum es in der kalten Jahreszeit
so wichtig ist, auf Winterreifen
umzusteigen.
Osnabrück:
Selbstbehauptung
Polizeibeamte des PK Braunlage,
Bad Harzburg und der II. Bereitschaftspolizeiabteilung Braunschweig sowie Mitarbeiter der Firma Continental übergaben Fahrzeug-führern mit Winterreifen Eiskratzer, Profilmesser oder Kugelschreiber. Fahrzeugführer mit
Sommerreifen und andere Interessierte konnten sich in einem InfoZelt bei heißen Getränken von Mitarbeitern der Verkehrswachten
Braunlage und Bad Harzburg sowie
Fachleuten der Conti rund um den
Winterreifen informieren.
Immer wieder ist bei Glatteis
oder Schneefall ein Verkehrschaos
vorprogrammiert, wenn Sommerreifenfahrer vom Wintereinbruch
überrascht werden. Die zuständigen Straßenmeistereien Goslar und
Braunlage haben dann häufig
Mühe, die Straßen zu räumen, da
Fahrzeuge quer stehen und den Weg
blockieren.
Initiiert wurde diese neue Form
der Verkehrssicherheitsarbeit durch
die PI Goslar mit den PK Bad Harzburg und Braunlage, unterstützt
durch Angehörige der 9. Technischen
Einsatz Einheit der Bereitschaftspolizeiabteilung Braunschweig.
Auch die Verkehrswachten aus Bad
Harzburg und Braunlage sowie die
Straßenmeisterei Goslar und Braunlage sind mit im Boot. Der Reifenproduzent Continental unterstützt
diese Aktion als Mitglied der Initiative Pro Winterreifen.
„Das Bewusstsein der Autofahrer für Winterreifen ist in den letzten Jahren gestiegen: Rund die
Hälfte aller Fahrzeughalter in
Deutschland hat 2003 umgerüstet.
Aber die hohe Anzahl der Wagen
ohne entsprechende Bereifung
zeigt, wie wichtig eine derartige
Aufklärungsaktion noch immer
ist“, kommentierte Markus Burgdorf, Leiter Öffentlichkeitsarbeit
Continental AG, diese Aktion.
Rund 80 Prozent der Fahrzeugführer hatten bei der Auftaktveranstaltung am 28. Dezember bereits
auf Winterreifen umgesattelt. „Ein
erfreulicher Prozentsatz“, wie Jür-
gen Bosse, Sachbearbeiter Verkehr
der Polizeiinspektion Goslar, feststellt. Um so schlimmer findet er,
dass die restlichen 20 Prozent für
das Verkehrschaos und einen Großteil der Fahrunfälle im Winter verantwortlich sind. Sie sparen letztlich am falschen Ende und gefährden andere, wenn sie im Winter mit
Sommerreifen ins Mittelgebirge
kommen.
Die Autofahrer zeigten sich interessiert. Ein Interesse, das weiter
wachsen könnte, wenn an den nächsten Info-Tagen der Winter vielleicht
mit Schnee und Eis aufwartet. An jedem der Veranstaltungstage verlost
die Firma Conti einen Satz Winterreifen. Diese werden nach der letzten Veranstaltung an die Gewinner
übergeben.
Stephanie Hertrampf
PI Goslar/det
Seesen:
7. Hallenfußball-Turnier
Macht sichtlich Spass: Die Teilnahme am Selbstbehauptungskurs für Mädchen
In Osnabrück Hellern bietet Polizeikommissar Rudi Lange seit 2001
einen Selbstbehauptungskurs für
Schülerinnen der 4. Grundschulklassen an.
In Gruppen von bis zu 16 Schülerinnen lernen die Mädchen von
ihm Verhaltensmaßregeln für die
Gefahren im Alltag und auch
Kampftechniken. Lange verfügt als
Karatekämpfer und Ausbilder für
die einsatzbezogene Selbstverteidigung über fundierte Kenntnisse.
Der Polizeibeamte unterrichtet
die neun bis zehn Jahre alten Mädchen insgesamt zehn Schulstunden.
Seine Themen lauten „Notwehr/
Nothilfe“, „Verhalten bei Gefah-
renlagen“, „Nutzung öffentlicher
Verkehrsmittel“, „Gewinnen von
Selbstsicherheit“ oder „Umgang
mit dem Angstgefühl“ und vieles
mehr. Die Mädchen lernen Angriffspunkte an möglichen Gegnern und
eigene Waffen entdecken und trainieren den Umgang mit dem Erlernten.
Weitere Themen sind Ratschläge
zum Verhalten, wenn jemand Opfer einer Misshandlung geworden
ist. Bislang durchliefen 85 Mädchen
den Kursus. Die Resonanz bei
Schülerinnen, Lehrern und Eltern
ist bislang stets sehr positiv,.
Martin Ratermann
PI Osnabrück-Stadt/kn
Präsent für Schießtrainer
Seit Mai 2001 führte Ferdinand
Hillen, Schießtrainer der PD Hannover, kontinuierlich die Schießausbildung der Fachhochschüler
der PD Hannover in der Schießanlage des LKA Niedersachsen durch.
Diese Beschulung erfolgte oftmals
in Anwesenheit des Schießtrainers
des LKA, Joachim Rodenberg. Aufgrund dieser engen Kontakte zum
LKA wurden die Fachhochschüler
häufig auch von beiden Schießtrainern gemeinsam trainiert.
Während Rodenberg die Mitarbeiter des LKA und MEK-Angehö-
rige beschult, trainierte Hillen ausschließlich Bedienstete der PD
Hannover. Es fand ein reger Erfahrungsaustausch statt, bei dem der
eine gelegentlich die Techniken des
anderen trainierte.
Nachdem Hillen jetzt zur PI Nord
der PD Hannover gewechselt ist,
wollen beide sich jedoch nicht aus
den Augen verlieren. Zum Dank für
die harmonische Schießtrainerzeit
im LKA überreichte Hillen an
Rodenberg eine Polizeiuniform aus
Kasachstan.
Ferdinand Hillen
PD Hannover/det
Am Nikolaustag 2003 hat
die Polizei Seesen zu ihrem
traditionellen WeihnachtsFußballturnier eingeladen.
EPHK Karlotto Ehbrecht,
Leiter der Dienststelle, begrüßte insgesamt zehn Freizeit- und Betriebsmannschaften aus Seesen und
Umgebung. Auch die Titelverteidiger des letzten Jahres, die Mannen der Bundeswehr aus Goslar und das
Team der Firma Jesse, waren dabei. Weitere Mannschaften stellten das Krankenhaus, der Harzclub, die CB-Funker, die Volksbank, die DAK, die Firma Heinz, die Feuerwehr und das PK
Seesen.
Die Gruppenspiele verliefen
spannend, so dass die zahlreichen
Zuschauer bereits in der Vorrunde
auf ihre Kosten kamen. In den 20
Begegnungen wurden immerhin 47
Tore erzielt.
Im Halbfinale spielte das Team
von der DAK (Bild) gegen die Firma Heinz. Nach Siebenmeterschießen zog die DAK mit einem 6:5
ins Finale ein. Im zweiten Halbfinale standen sich die Männer der
Firma Jesse und der CB-Funker gegenüber. Endstand: 3:1 für das
Jesse-Team. Das Spiel um den dritten Platz gewannen die Spieler der
Firma Heinz mit 2:0 Toren.
Im Endspiel standen sich
die Mannschaften der DAK
und die Jesse-Auswahl gegenüber. Beide schenkten
sich nichts und kämpften
um den Sieg. Endstand: 2:0
für die DAK, die sich somit
den Turniersieg sicherte.
Bei der anschließenden
Siegerehrung
durch
Ehbrecht gab es für Sieger
und Platzierte Urkunden.
PHK Bernward Geudert
überreichte den ersten vier
Mannschaften vom TSV
Herrhausen gesponserte Pokale.
Die Siegermannschaft erhielt den
traditionellen Wanderpokal.
Ein großes Dankeschön ging an
die Helfer des DRK Seesen sowie
an die Schiedsrichter Uwe Eine
und Dieter Goldschmidt, die alle
Spiele souverän und kompetent geleitet hatten.
Bernward Geudert, PK Seesen/dis
„One man – one car“
„Wenn einer eine Reise macht,
dann kann er viel erzählen.“ Dieses Sprichwort trifft auch auf POK
Rolf Tyra vom 1. PK Göttingen zu,
der kürzlich zusammen mit sieben
weiteren Kolleginnen und Kollegen
aus Niedersachsen, Hamburg, Hessen und Schleswig-Holstein zu Gast
beim „Police Departement of Edmond“ im US-Bundesstaat Oklahoma war.
Organisiert wurde die Reise über
die „International-Police-Exchange“, die Kontakte mit amerikanischen Polizisten herstellt. Die Gäste werden dann in der Regel auch
privat bei den Familien der amerikanischen Kollegen untergebracht.
So lernte der 46-jährige Göttinger mehrere amerikanische Behörden und Institutionen sowie deren
Unterschiede zu den deutschen
kennen. Er hatte die Gelegenheit,
einen Tag lang Gerichtsverhandlungen beizuwohnen und die Arbeitsweise eines amerikanischen
Jugendrichters kennen zu lernen.
An mehreren Tagen konnte Tyra
einen Streifenbeamten bei seinen
Einsätzen begleiten und auch an
Tatortaufnahmen mitwirken. Für
deutsche Verhältnisse kaum vorstellbar ist die Tatsache, dass die amerikanischen Kollegen grundsätzlich
allein Streife fahren. Außerdem gilt
im Bundessaat Oklahoma: „One man
– one car“. Jeder Streifenpolizist verfügt über einen eigenen – mit Laptop ausgestatteten – Streifenwagen.
Den nimmt er auch mit nach Hause,
denn der Dienst beginnt und endet
vor der Haustür.
Stolz ist Tyra auch darauf, dass
er in einer 10. Klasse der örtlichen
High-School den Unterricht mitgestalten durfte und den Schülern
Rede und Antwort zu den unterschiedlichen Rechtssystemen beider Ländern stand. Auch zu anderen Themen tauschte man sich intensiv aus, denn die Jugendlichen
wollen Deutschland demnächst als
Austauschschüler besuchen.
Joachim Lüther, PI Göttingen/kn