Ztg 204 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
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Ztg 204 - Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport
In dieser Ausgabe Halbzeit für WPM Informationen für die Niedersächsische Polizei 2/2004 Schwerer Verlust für die Landespolizei Trauer um Uwe Wiedemann Am 22. Dezember 2003 verstarb nach schwerer Krankheit Landespolizeidirektor Uwe Wiedemann im Alter von 59 Jahren im Kreis seiner Familie. Die niedersächsische Polizei verliert mit ihm einen allseits geschätzten Mitarbeiter und Vorgesetzten, der sich intensiv für die Belange der Beschäftigten und der Polizei eingesetzt, sich durch seine Menschlichkeit gegenüber allen Polizeibeschäftigten ausgezeichnet hat und wesentlich an den Veränderungen und Verbesserungen bei der Polizei beteiligt war. Wiedemann trat 1962 in den niedersächsischen Polizeidienst ein und hatte sich bereits früh für verantwortungsvolle Aufgaben qualifiziert sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Führungsfunktionen in der Organisation wahrgenommen. Als Referatsleiter 02 im Innenministerium war er maßgeblich an der Erarbeitung und Umsetzung der Polizeireform Anfang der 90er Jahre beteiligt. Einsatzdezernent bei der Polizeidirektion Hannover, Leiter der Polizeiinspektion Hannover-Land und Direktor der Polizei bei der Bezirksregierung Hannover waren weitere herausragende Funktionen, die Wiedemann während seiner beruflichen Laufbahn bekleidete. Im Jahr 2000 erfolgte die Ernennung zum Landespolizeidirektor und Leiter des Referates Grundsatz und Organisation im Innenministerium. Landespolizeidirektor Uwe Wiedemann † Damit war er ranghöchster Polizeibeamter in Niedersachsen und vertrat in dieser Funktion die Polizei auch in länderübergreifenden Gremien. Hier hat er in bewährter Weise die niedersächsischen Belange vertreten und sich hohen Respekt erworben. Am 30. Dezember 2003 wurde Uwe Wiedemann unter großer Anteilnahme, auch aus den Reihen der Polizei, in seiner Heimatstadt Seelze (Region Hannover) beigesetzt. Bei der Trauerfeier in der St. Martinskirche sprach Innenminister Uwe Schünemann den Angehörigen seine Anteilnahme und sein tief empfundenes Mitgefühl aus und würdigte die Verdienste und die Anerkennung, die sich Wiedemann als Polizeibeamter und Privatperson, auch über die Landesgrenze hinweg, erworben habe. Schünemann hob den herausragenden Einsatz Wiedemanns als Leiter des Referates zur Umsetzung der Polizeireform 1994 hervor, die er mit großen Engagement, Erfahrung und Tatkraft maßgeblich mitgeprägt habe. In dieser Funktion sei er unter anderem entscheidend an der Zusammenführung von Schutzund Kriminalpolizei, Neuausrichtung der polizeilichen Aus- und Fortbildung sowie anderen prägenden Veränderungen innerhalb der Polizei beteiligt gewesen. Sein von Humanität, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein bestimmtes Menschenbild habe auch außerhalb der Polizei große Beachtung gefunden. Trotz seiner knapp bemessenen Freizeit habe der Familienmensch Wiedemann noch Zeit gefunden, sich für die Belange seiner Heimatstadt und als Mitglied in der Landesverkehrswacht zu engagieren, führte Innenminister Schünemann am Ende seiner Ansprache aus und schloss seine Rede mit dem Wunsch, trotz der großen Trauer die Erinnerungen und Momente des Zusammenseins mit Wiedemann wach zu halten. Wir werden Landespolizeidirektor Uwe Wiedemann ein ehrendes Andenken bewahren und bedanken uns für die Jahre, in denen wir mit ihm als Mensch und Kollegen haben zusammenarbeiten dürfen. Andreas Bruns, MI/kn Polizisten als Räuber Halbzeit für das Projekt „Wir- Was aussah wie ein Banküberfall, kungsorientiertes Polizei-Mana- entpuppte sich als eine Übung der gement“ (WPM), das in einer PD Tr a i n e r f o rt und elf PIen erprobt wird. Ziel: bildung – initieine zukunftsorientierte Weiteriert vom Bilentwicklung des Managementsysdungsinstitut tems, um für – schon jetzt erkennder Polizei. Die bare – veränderte Anforderungen Übung fand im auch als Polizei ausreichend gerüsRaum Göttintet zu sein. Seite 2 gen statt. Ihr Ziel: die praktische und emotionale Handlungssicherheit im Einsatz erhöhen. Neue Strukturen Seite 5 Das PATB NI hat sich neu organisiert. Die bisherige Struktur war Aktion „Winterreifen“ geprägt von der isolierten Betrachtung der Bereiche DV, IuK/ Polizei, Verkehrswacht, StraßenISDN, Verkehr, Waffen, Kraftfahr- meisterei und der Reifenhersteller zeuge und Beschaffung. Die sich Continental klärten Autofahrer im wandelnde Technik und die An- Harz darüber auf, warum es in forderung, wirtschaftlich zu ar- dieser Jahreszeit wichtig ist, auf beiten, haben eine Anpassung er- Winterreifen umzusteigen. Seite 6 forderlich gemacht. Seite 3 Landtagseinsatz: Dank an Polizei Der Präsident des Niedersächsi- dass es ohne diesen Einsatz im Erschen Landtages, Jürgen Gansäuer, gebnis nicht möglich gewesen wäre, hat in einem an Hannovers Polizei- die schwierigen politischen Berapräsident Hans-Dieter Klosa ge- tungen des Landesparlaments zum richteten Brief seinen ausdrückli- Haushalt 2004 unbedrängt und unbeeinflusst durchzuchen Dank für die von führen. den Polizistinnen und Ihre Kolleginnen und Polizisten geleisteten Kollegen – auch mit Dienst zum Schutz des Einschluss derjenigen Landtagsgebäudes im des LandeskriminalamRahmen der Plenartes – haben unter der besitzungstage im Dezemwährten und sehr profesber zum Ausdruck gesionellen Einsatzleitung bracht. Der Brief hat – in durch Herrn Langer die Auszügen – folgenden ihnen übertragenen AufWortlaut: gaben trotz widriger „Ich möchte mich auf Witterungsverhältnisse diesem Wege bei allen Polizistinnen und Polizi- Landtagspräsident äußerst wirkungsvoll und mit sehr viel Umsten sehr herzlich bedan- Jürgen Gansäuer sicht und Fingerspitzenken, die in den zurückliegefühl bewältigt. genden drei Tagen durch Ich darf Ihnen versichern, dass ihren persönlichen Einsatz an dem Schutz des Niedersächsischen die absolute Mehrheit der AbgeordLandtages in besonderer Weise be- neten ungeachtet des gelegentlichen und vielleicht unvermeidliteiligt waren. Gerade auch unter Berücksich- chen politischen Geplänkels die tigung der nachträglich gewonne- Arbeit der Polizei mit größter Wertnen Erkenntnisse dürfte es als hin- schätzung wahrgenommen hat.“ Niedersächsischer Landtag/kn reichend erwiesen anzusehen sein, PK Hoya: Neues Domizil Innenminister Uwe Schünemann hat das neue Dienstgebäude für das Polizeikommissariat Hoya (Landkreis Nienburg) seiner Bestimmung übergeben. Damit stehen den zwölf Beschäftigen auf einer Fläche von 345 Quadratmeter moderne und funktionale Arbeitsplätze zur Verfügung. „Mit dem Bezug des neues Gebäudes sind die seit rund zehn Jahren bestehenden Raumprobleme nun endgültig behoben“, sagte der Minister. Schünemann machte angesichts der Finanzlage deutlich, dass auch die Situation des Landeshaushalts zu einer neuen Grundeinstellung zwinge. Probleme könnten heute nicht mehr dadurch gelöst werden, dass wünschenswerte Verbesserungen mit zusätzlichen Haushaltsmitteln erreicht würden. Intelligente Lösungen und ein stärkeres Hinwenden zu wirtschaftlicherem Handeln seien erforderlich. Der Minister betonte allerdings: „Trotz der schwierigen finanziellen Lage wird es nicht dazu kommen, dass die Effizienz der niedersächsischen Polizei beeinträchtigt wird.“ Besonders lobenswert sei die positive Resonanz auf die Umsetzung der Kriminalpräventionsmaß-nahmen in Hoya. Als gelungenes Beispiel erwähnte der Innenminister das gemeinsam mit dem Kultusund Justizministerium entwickelte Projekt „Gewalt an Schulen“. kn XV. Niedersächsische Suchtkonferenz Im Herbst 2002 hat die Universität Hannover – Weiterbildungsstudium Arbeitswissenschaft – im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit (MS) den Umsetzungsstand des gemeinsamen Runderlasses und der Rahmenempfehlung (RE) „Prävention und Hilfe bei Sucht- und Missbrauchsproblemen in der niedersächsischen Landesverwaltung“ evaluiert. Auf der XV. Niedersächsischen Suchtkonferenz, veranstaltet vom MSF und der Akademie für Sozialmedizin Hannover im vergangenen November im Niedersächsischen Landeskrankenhaus Wunstorf, wurden die Ergebnisse der Evaluation vorgestellt. Zudem waren herausgehobene „Modelle guter Praxis“ – darunter die Regionale Beratungsstelle (RBS) Hannover (LKA Niedersachsen, PD Die hannoverschen Konferenzteilnehmer: Rainer Zitzke (l.), Natascha M. Lauterbach (beide LKA), Bea Schlegel und Wolfgang Hopp (beide PD Hannover) Hannover) – gebeten worden, durch die Präsentation ihrer Konzepte andere, eventuell weniger erfahrene Dienststellen zu inspirieren und mit diesen möglicherweise in einen Informationsaustausch zu treten. Die Veranstaltung wurde begleitet von Lothar Rimpl, Landesdrogenbeauftragter, sowie von Prof. Dr. Andreas Spengler, Direktor des Landeskrankenhauses. Eine interessante und ausführliche Darstel- lung der Ergebnisse der Fragebogenerhebung durch Dr. Elisabeth Wienemann von der Universität Hannover führte unter anderem zu folgenden Erkenntnissen: 쐍 Aufgrund der RE hat sich die Anzahl der Aktivitäten und Maßnahmen zur Suchtprävention und –hilfe insgesamt verdreifacht. 쐍 Es gibt bereits heute eine erhebliche Anzahl von entwickelten Suchtprogrammen und Modellen guter Praxis in der Landesverwaltung, jedoch 쐍 mangelt es an einem systematischen Wissensmanagement zur Hilfe bei Miss- Fortsetzung s. Seite 2 왘 Seite 2 Gesundheitsreform: Vorerst keine Praxisgebühr Zum 1. Januar 2004 trat das Gesetzes zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GMG) in Kraft. Alle darin enthaltenen Bestimmungen richten sich an die Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung. Das heisst: Alle Heilfürsorgeberechtigten oder privat Versicherten sind von dem GMG nicht betroffen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie 쐍 keine Praxisgebühr von zehn Euro pro Quartal, 쐍 keine Zuzahlung für Arzneiund Verbandmittel, 쐍 keine Zuzahlung bei Heil- und Hilfsmitteln (bereits jetzt bestehende Zuzahlungen bleiben bestehen) 쐍 und auch keine Eigenbeteiligung von zehn Euro pro Tag für die ersten 28 Tage bei einem Krankenhausaufenthalt aus eigener Tasche zu bezahlen haben. Wer heilfürsorgeberechtigt ist, muss aber davon ausgehen, dass einige Regelungen aus dem GMG zu einem späteren Zeitpunkt in die Heilfürsorgebestim-mungen übernommen werden. Wann dies erfolgt, kann zur Zeit noch nicht bestimmt werden. In ersten Abstimmungsgesprächen geht es unter anderem um die Praxisgebühr. Praxisbudget. In diesem Zusammenhang weist das Niedersächsische Landesamt für Bezüge und Versorgung, Hannover, darauf hin, dass mögliche Budgetierungen ärztlicher Leistungen nicht für heilfürsorgeberechtigte oder privat versicherte Personen gelten. Deshalb dürfen Patienten, die zu diesen Gruppen gehören, keine Verordnungen mit dem Hinweis verweigert werden, dass das Praxisbudget bereits überschritten sei. NLBV/kn Zivilcourage: Preiswürdig Innenminister Uwe Schünemann hat in Hannover angekündigt, die Schirmherrschaft für einen Zivilcourage-Preis zu übernehmen, der von Toto-Lotto-Gesellschaft Niedersachsen gestiftet worden ist. Die Auszeichnung soll einmal im Jahr an drei niedersächsische Bürgerinnen und Bürger verliehen werden, die sich selbstlos aber auch besonnen für andere eingesetzt haben. „Normale Bürger, die ihre eigenen Interessen, das eigene Wohlbefinden zurückstellen oder sich sogar für andere Menschen unter Umständen in Gefahr begeben, sollen ausgezeichnet werden“, sagte der Innenminister. Ziel sei es, diese Helfer stärker ins Rampenlicht zu rücken. Die Bürger hätten auch in der Zukunft die Aufgabe, Polizei, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen beziehungsweise selber Aufgaben zu übernehmen. „Es kommt darauf an, hinzusehen und nicht wegzuschauen“, sagte Schünemann. Beispielhaftes couragiertes Handeln müsse gefördert werden. Dieses könne sich auf die Kriminalitätsbekämpfung, Unglücksfälle oder sonstige Schadensereignisse beziehen. Die Jury wird aus Vertretern der Printmedien, Hörfunk und TV, des Landespräventionsrates, der TotoLotto Gesellschaft, des Innenministeriums und eines Prominenten bestehen. Kandidaten dürfen nur von Dritten vorgeschlagen werden. Ärzte, Feuerwehrleute, Polizeibeamte oder andere Helfer können nur bedacht werden, wenn deren Einsatz über das berufliche Maß hinausgeht. Der Preis soll einmal jährlich verliehen werden. Die erste Auszeichnung wird am 30. Juni stattfinden. Jeder der drei Gewinner erhält von Toto-Lotto je 5.000 Euro. kn POLIZEI-EXTRABLATT Projekt „Wirkungsorientiertes Polizei-Management“: Halbzeitbilanz positiv Das am 1. Januar 2003 mit einer Laufzeit von längstens zwei Jahren begonnene Projekt „Wirkungsorientiertes Polizei-Management (WPM)“ (s. PEB-Ausgaben 10/ 2002 und 03/2003) ist zur Hälfte abgewickelt. Beteiligt sind die Polizeidirektion Braunschweig und die elf Polizeiinspektionen Celle, Cloppenburg, Delmenhorst, Goslar, Hameln, Hildesheim, Holzminden, Oldenburg-Stadt, Peine, Salzgitter und Schaumburg. Zur Erinnerung: Ziel des Pilotprojektes ist die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Managementsystems, um für – schon jetzt erkennbare – veränderte Anforderungen auch als Polizei ausreichend gerüstet zu sein. Ein für die Bewältigung dieser Anforderungen erforderliches und geeignetes Informations- und Steuerungssystem gibt es in der niedersächsischen Polizei zur Zeit nicht. Aus diesem Grund wurden im zurückliegenden Jahr im Rahmen des WPM-Projektes in den Pilotdienststellen Systeme wie die Kosten- und Leistungsrechnung und Balanced Scorecard „aufgebaut“ und für die polizeispezifischen Bedarfe modelliert. Dazu war es unter anderem erforderlich, dass in den Pilotdienststellen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeitszeit als wesentlicher „Kosten“-Faktor zur Bestimmung des Aufwandes erfasst wurde. Um ausreichend Erfahrungen über den Aufwand und Nutzen derartiger Instrumente sammeln zu können, steht im neuen Jahr der praktische Gebrauch im polizeilichen Alltag im Vordergrund. Vor diesem Hintergrund wurden in der Zeit von November bis Januar von der Gesamtprojektleitung (MI, Ref. 24.6) im Rahmen von „Bereisungen“ in den Pilotdienststellen unter anderem Workshops mit den Führungskräften durchgeführt, in deren Mittelpunkt die Darstellung der ersten Ergebnisse aus der Kosten- und Leistungsrechnung und die Diskussion im Hinblick auf ihren Nutzen für die Organisation standen. Ziel ist es, nur solche Daten weiterhin zu erheben, die unbedingt erforderlich sind. Gleichzeitig gilt es aber auch, Verknüpfungen mit anderen in der Polizei vorhandenen Daten herzustellen und so ein ganzheitliches Bild über die spezifische Situation in der Dienststelle zu erhalten. Eine vorläufige Bilanz der bisher durchgeführten Veranstaltungen fällt insgesamt positiv aus, auch wenn kritische Stimmen zeigen, wie kontrovers die Themen Zeitwirtschaft und Berichtswesen diskutiert werden. Dessen ungeachtet ermöglichen die Ergebnisse und Auswertungen eine Sicht auf bislang häufig nur vermutete oder gänzlich unbekannte Zusammenhänge, die für die Führung und Steuerung einer Dienstelle nützlich sind. In einem nächsten Schritt wird es Aufgabe der Pilotdienststellen sein, die Ergebnisse und Berichte detaillierter auszuwerten, zu interpretieren, Auffälligkeiten zu hinterfragen und auf ihre Steuerungsrelevanz hin zu diskutieren. Dabei sind mögliche Unterschiede zwischen Organisationseinheiten – mangels Maßstabes – nicht gleich mit „gut“ oder „schlecht“ zu bewerten, sondern im Hinblick auf mögliche Ursachen zu analysieren. So können beispielsweise Besonderheiten der Dienstgestaltung, strukturelle Unterschiede oder aufwendige Einsätze und/ oder Ermittlungskomplexe erheblichen Einfluss auf die Ergebnisse haben. Hier wird deutlich, warum die Bewertung nicht aus zentraler Sicht einer „abgesetzten“ Gesamtprojekt- Verkehrssicherheit: leitung erfolgen kann. Nur die jeweilige Dienststelle kennt die unterschiedlichen Einflussfaktoren, ist somit in der Lage, diese zu erklären und daher auch die Steuerungsrelevanz der zugrunde liegenden Daten zu beurteilen. Die Workshops haben auch gezeigt, dass ein verantwortungsvoller und vertrauensvoller Umgang mit den Daten stattfindet. Etwaige Befürchtungen, mit Hilfe der erhobenen Daten könnten einzelne Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter individualisiert und/oder sanktioniert werden, haben sich in keinem Fall bewahrheitet. Insgesamt ergibt sich zur Halbzeit im Projekt „WPM“ eine durchweg positive Bilanz. Nach einem Jahr sind die Pilotdienststellen sowohl in der Lage, den Personal- und Sachmitteleinsatz für die konkrete Aufgabenbewältigung festzustellen und gegebenenfalls zu beeinflussen, als auch die Höhe ihres zukünftig benötigten Budgets – orientiert an den Aufgaben und Ergebnissen – zu kalkulieren, anzumelden und erforderlichenfalls zu belegen. Wichtige Voraussetzungen, um die Anforderungen der beabsichtigten Budgetierung wirkungsvoll bewältigen zu können. Das Projekt schafft weiter die Voraussetzungen für eine gerechte Verteilung von Personal- und Sachmitteln, orientiert an der tatsächlichen Arbeitsbelastung einer Dienststelle. Auch wenn mit der nun anstehenden praktischen Erprobung der Führungsinstrumente im „Alltagsbetrieb“ der weitaus größere Teil der Herausforderung noch bevorsteht und das Ergebnis des Projektes nach wie vor offen ist, ist sich die Projektleitung sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, um die mit dem Projektauftrag verbundenen Fragen fundiert beantworten zu können. Christina Kappenberg, MI/kn Nr. 2/2004 Kriminalstatistik: Quoten identisch Die Zehnmonatszahlen der niedersächsischen Kriminalstatistik lassen vermuten, dass sowohl Straftatenaufkommen als auch Aufklärungsquote Ende Dezember auf dem Niveau des Vorjahres gelegen und sich vielleicht sogar positiv entwickelt haben. Wie Innenminister Uwe Schünemann mitteilte, habe die Polizei bis einschließlich Oktober 493.511 Straftaten verzeichnet. Das waren 1,71 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Aufklärungsquote sei leicht von 52,77 auf 53,36 Prozent gestiegen. Aufgrund der monatlichen Schwankungen, so der Minister, sei eine Prognose für 2003 nur eingeschränkt möglich. Die Aufklärungsquote scheine sich jedoch oberhalb der 50-Prozent-Marke zu stabilisieren. Ursächlich für die Straftatenentwicklung in den ersten zehn Monaten waren nach Schünemanns Angaben die deutlichen Rückgänge im Diebstahlsbereich und hier insbesondere beim Diebstahl aus Wohnungen, beim Diebstahl aus Kraftfahrzeugen sowie beim Diebstahl von und aus Automaten. kn Verkehrsunfallopfer: Weihnachtsfeier Zur 20. Jubiläums-Adventsfeier der Hamelner Kontaktbeamten für junge Unfallopfer waren am 18. Dezember 20 Mädchen und Jungen im Alter von drei bis 14 Jahren eingeladen. Die Verkehrswacht der Stadt Hameln stellte finanzielle Mittel für kleine Aufmerksamkeiten zur Verfügung. Dabei stellten die Polizeibeamten Gerhard Paschwitz und Jürgen Krending den Kindern auf einem Rundgang die Polizeieinsatzzentrale vor. So auch das „Polizeihotel“ und das „Fotostudio der Polizei“. Die Vorführung der Hamelner Diensthunde war für die Gäste eine besondere Attraktion. Zu den Unfällen selbst: Das Fehlverhalten von Autofahrern an Fußgängerüberwegen, Alkohol am Steuer und dichtes Auffahren führte ebenso zu Verkehrsunfällen mit Kindern wie das Missachten des „Ampelrotlichts“. Extrem rücksichtslos verhielten sich Autofahrer, die nach Unfällen einfach verschwanden, angefahrene Kinder sich selbst überließen und sogar wehr, an die engagierten Eltern: versuchten, Unfallspuren zu beseitigten. Klaus-Eckhard Dirnberger „Das klappt hier prima!“ PK Hameln/kn Ein paar Tage später holte sich eine Kindergruppe vom Kindergarten „Lilliputt“ Reflektoren beim Polizeikommissariat (PK) Goslar Jubiläum: ab. Die Kinder befestigten die Bänder sofort um ihre Oberarme. Für Autofahrer sind sie jetzt auch aus weiter Entfernung bereits gut zu er- 1. April: KOK Hans-Henning kennen. „Gerade in der dunklen Reuter, LKA Jahreszeit ein wichtiger Aspekt“, KHK Hans-Michael Schmidt betonte Polizeioberrat Jürgen Riediger, LKA, KHK Jürgen Jüttner, LKA. Heldt, Leiter des PK Goslar. Wie groß der Bedarf ist, zeigte sich nach dem Erscheinen eines Berichts über die Aktion in der „Goslarschen PEB Impressum Zeitung“. Danach hätten weit mehr als die 1000 zur Verfügung gestellXIX. Jahrgang ten Reflektoren an Kindergärten und Herausgeber: Schulen abgeben können. Nieders. Ministerium für Inneres und Sport Stefanie Hertrampf, PI Goslar/dw Lavesallee 6, 30169 Hannover Reflektoren schützen Sehen und gesehen werden ist im Straßenverkehr lebenswichtig, vor allem in der dunklen Jahreszeit. Für mehr Sicherheit für Kindergartenund Schulkinder sollen Reflektoren sorgen, die die Goslarer Polizei gemeinsam mit der örtlichen Tageszeitung an die Kleinen verteilt hat. Die ersten Reflektor-Bänder wurden den Grundschülern der Schule Sudmerberg morgens auf dem Weg zur Schule von Verkehrshelfern übergeben. Die Kinder müssen auf ihrem Weg zur Schule eine viel befahrene Hauptstraße überqueren. Obwohl es dort eine Fußgängerampel gibt, kam es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Seitdem Eltern dort als Schülerlotsen aufpassen, ist das nicht mehr der Fall. Immerhin passieren auf ihrem Weg zur Schule rund 100 Kinder den Über- 40 Jahre im Dienst weg. Im Rahmen dieser Aktion gab es auch ein dickes Lob vom Verkehrssicherheitsberater der Polizeiinspektion Goslar, Hermann Land- XV. Niedersächsische Suchtkonferenz Fortsetzung von Seite 1 Missbrauchsproblemen und Suchtgefahren; RE bildet zum Teil die einzige Wissensbasis. 쐍 Die künftige RE muss ihren Fokus auf Gesundheitsgefährdungen durch verschiedene Suchtmittel und durch verhaltensbezogene Störungen erweitern sowie stärker auf den präventiven Gedanken und die Gesundheitsförderung ausrichten. 쐍 Ein herausgehobener Schwerpunkt ist die verbindliche Schulung der Führungskräfte. 쐍 Insgesamt zeichnet sich ein Bedarf an Handlungsanleitungen und Tipps in den einzelnen Dienststellen ab (zum Beispiel bezüglich der Durchführung des Stufenplans). Die ausgewählten „Modelle guter Praxis“ konnten ihre Konzepte in zwei Phasen der Präsentation im Rahmen eines Marktes vorstellen. Der Stand der RBS Hannover (LKA Niedersachsen, PD Hannover) fand mit seinem Konzept zur Suchtprävention und -hilfe sowie mit seiner Standpräsentation großes Experteninteresse (einschließlich der durch das LKA NI erarbeiteten Materialien). Der Nachmittag war neun moderierten Workshops gewidmet, die unter anderem die Themen Aktion Alkohol – Verantwortung setzt die Grenze, Gesundheitsmanagement in der Nds. Landesverwaltung, Intervention durch Führungskräfte und Netzwerke als Instrument der Qualitätssicherung behandelten. Ziel der XV. Nds. Suchtkonferenz war auch, durch eine Verbesserung der behördlichen Rahmenbedingungen die Gesundheitsförderung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der niedersächsischen Landesverwaltung zu intensivieren, um Fehlzeiten und Krankenstände zu reduzieren sowie durch größere Arbeitszufriedenheit effektivere Arbeitsergebnisse zu erreichen. Natascha M. Lauterbach Rainer Zitzke, LKA NI det Verantwortlich: Klaus Engemann Vertreter: Michael Knaps Redaktion: Detlef Ehrike, Michael Knaps, Bernward Meyer, Dietmar Schellhammer, Doris Wollschläger Anschrift der Redaktion: Nieders. Ministerium für Inneres und Sport Redaktion „Polizei-Extrablatt“ Postfach 221, 30002 Hannover Tel. 05 11/1 20- 60 44 oder - 62 59 Fax 05 11/ 120- 65 55 E-Mail: [email protected] Layout und Satz (DTP): @ktuell Redaktionsbüro Draxler Im Lohe 13, 29331 Lachendorf Tel. 0 51 45/98 70- 0, Fax 0 51 45/98 70- 70 E-Mail: [email protected] Druck: CW Niemeyer Druck GmbH Baustr. 44, 31785 Hameln Tel. 0 51 51/2 00- 112 Alle im „Polizei-Extrablatt (PEB)“ veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Namentlich gekennzeichnete Beiträge müssen nicht mit der Meinung des Herausgebers oder der Redaktion übereinstimmen. Nr. 2/2004 POLIZEI-EXTRABLATT PATB NI: Seite 3 NIVADIS: Neue Organisationsstruktur Performance muß gesteigert werden Das Polizeiamt für Technik und Beschaffung Niedersachsen – auch unter seinem Kürzel PATB NI bekannt – hat sich neu organisiert und damit einen weiteren Schritt hin zu einem modernen Dienstleister in der Polizei getan. Die bisherige Organisationsstruktur stammte aus dem Jahr 1997 und war überholt. Sie war geprägt von der isolierten Betrachtung der Themen DV, IuK/ISDN, Verkehr, Waffen, Kraftfahrzeuge und Beschaffung. Eine sich immer stärker wandelnde Technik, die gerade im ITBereich zusammenwächst, kürzere Lebenszyklen einzelner Produkte, aber auch die Anforderung wirtschaftlich zu arbeiten, haben zu einer Anpassung der Organisation des PATB NI geführt. Auch die Einführung von NIVADIS hat eine Umstrukturierung erforderlich gemacht. Ziel ist, die Produkte des PATB NI in verbesserter Qualität und in schnellerer Reaktionszeit zur Verfügung zu stellen, um eine umfassende Nutzerzufriedenheit zu erreichen. Die neue Organisationsstruktur orientiert sich vornehmlich an den Arbeitsabläufen (Prozessen) wie Beratung, Entwicklung, Beschaffung und Betrieb/Einsatz. Die Themen Hard- und Software für Datenverarbeitungstechnik, Information und Kommunikation, ISDN, Notruf, Funk, TV, Video, Audio, Netze und Sondertechnik weisen nach dem massiven technologischen Wandel in den vergangenen Jahren heute derart große Gemeinsamkeiten auf, dass sie als Informationstechnologie (IT) gebündelt bearbeitet werden. Die Abteilung 2 (IT-Entwicklung) befasst sich mit der Phase vom Wunsch der Anwender bis zum gebrauchsfähigen Zustand eines Produktes beziehungsweise Dienstleistung. Die Arbeit der Abteilung 3 (IT-Betrieb) erstreckt sich auf die Aufrechterhaltung der Gebrauchsfähigkeit und den Einsatz der IT-Produkte im Alltag. Die Beschaffung wurde mit den Bereichen Personal und Fortbildung in der Abteilung 1 zusammengeführt. Die Bereiche Verkehr, Waffen, Kraftfahrzeuge werden aufgrund ihrer Produktbesonderheiten – wie bisher – in einem Organisationsbereich (Abteilung 4) gebündelt. Der Prozess Beratung ist eng an die einzelnen Fachprodukte gebunden. Somit ist er organisatorisch nicht eigenständig abgebildet, sondern integraler Bestandteil jeder Abteilung. Die neu geschaffene Direktionsgruppe ist zuständig für Informationssteuerung, strategische Rahmenplanung, Organisation, Controlling und Öffentlichkeitsarbeit. Die bisherigen drei Abteilungen, das Projekt MIKADO-neu, der ITBetrieb und die abteilungsgleichen Bereiche Zentraler Dienst und Zentrale Beschaffung finden sich also nunmehr in vier Abteilungen und einer Direktionsgruppe wieder. Das Projekt MIKADO-neu bleibt bis zu seinem Abschluss als temporäre Einheit bestehen. Die Neuorganisation ist für das PATB NI ein erster Schritt in der Neuausrichtung. Nun gilt es, die tägliche Arbeit entsprechend zu gestalten. Hierbei werden neue Verfahren wie beispielsweise die wirtschaftlichen Steuerung, Maßnahmen zur Qualitätssteigerung, Berichtswesen und Marketing unterstützend eingesetzt. Gerald Kahle, PATB NI/kn Wittmund: Spende für kranken Kollegen Am 15. Dezember 2002 erlitt der damals 39jährige Polizeihauptmeister Heino Ihnen, Sachbearbeiter im ESD der PI Wittmund, einen schweren Herzinfarkt. Erst Anfang Januar 2003 wachte er aus dem Koma auf und wurde mit erheblichen Hirnschäden in eine Spezialklinik nach Lingen verlegt. Nach einer längeren Rehabilitationsphase erfolgte eine Verlegung in die psychiatrische Abteilung des Krankenhauses Norden. Aus dieser Klinik wurde Ihnen am 6. Januar schwerstbehindert als Pflegefall nach Hause entlassen. Dort wird er von seiner Ehefrau und dem 8jährigen Sohn sowie durch einen Pflegedienst und Familienangehörige betreut. Bereits im Frühjahr 2003 konnte der Familie Ihnen neben der persönlichen Betreuung eine finanzielle Unterstützung der Oldenburger Sterbe- und Unterstützungskasse sowie der Hasselmann-Stiftung übergeben werden. Während des letzten GorlebenEinsatzes mit der 45. EHu hatten PK Holger Buß und PK Axel Drieling die Idee, für die Familie Ihnen eine Sammelaktion durchzuführen. Hundertschaftsführer EPHK Hajo Reershemius war mit dem Spendenaufruf sofort einverstanden. Tiefe Betroffenheit bei den Kollegen der 45. EHu führte zu einer spontanen Sammlung für die betroffene Familie Ihnen. Rechnungsführer, POK Burkhard Smidt, machte den Vorschlag, in diesem Einsatz persönlich auf die Reisekosten zu verzichten, was bei Ende Januar 2001 erhielt die Projektgruppe MIKADO-neu den Projektauftrag für die Realisierung von NIVADIS. Seit dem sind drei Jahre vergangen. Dieser Jahrestag ist Anlass, einige aktuelle Themen und das weitere Vorgehen in 2004 kurz vorzustellen. Nachdem zum Jahresabschluss 2003 die aktuelle NIVADIS-Version 1.2.9 den Anwendern zur Verfügung gestellt wurde, in der etwa 200 bekannte Fehler bereits behoben wurden, steht jetzt die neueste Version zur Einführung bereit. Sie behebt wieder schwerpunktmäßig Fehler, setzt daneben aber auch zielgerichtet Verbesserungsvorschläge um. Eine genaue Beschreibung der Veränderungen wird es wie gewohnt in dem Begleitschreiben zur Umstellung geben, das im Intranet unter http://intra.patbni.polizei.nie dersachsen.de/pgmikadoneu/pgak tuell/ abrufbar sein wird. Hardware. Am 5. Januar hat die vierte und letzte Phase der Auslieferung der Hardware begonnen. Nach Abschluss dieser Phase Ende März 2004 ist eines der größten logistischen Projekte der niedersächsischen Polizei beendet, das auch für die Auslieferfirma CompuNet eine große Herausforderung darstellte. Die Entscheidung, hierbei erstmals auf einen externen Anbieter zu setzen, hat sich als richtig herausgestellt. Voraussichtlich werden alle 11.620 PC mit Rahmenausstattung termingerecht ausgeliefert. Positiv wirken sich offensichtlich die ausgewählten Markenkomponenten aus: Während im Handel fünf Prozent Hardwaredefekte im Zuge der Auslieferungen durchaus üblich sind, liegen diese bei der NIVADIS-Hardware deutlich unter einem Prozent. Neu ist in diesem Zusammenhang auch der Service bei defekten Geräten. Nach Mitteilung eines Defektes beim UHD werden Servicetechniker unmittelbar von dort beauftragt, so dass eine Lösung innerhalb von zwei Werktagen grundsätzlich gewährleistet ist. Software. Seit dem 16. September des vergangenen Jahres wurde NIVADIS Schritt für Schritt in mehreren Polizeiinspektionen eingeführt. Mittlerweile arbeiten mehr als ein Drittel aller Dienststellen mit der neuen Software. Nach Abschluss der ersten Umstellungshase gibt es derzeit wegen Performanceprobleme eine Pause, bevor mit der Umstellung der verbleibenden Dienststellen fortgefahren wird. Die Unterbrechung wird von der Projektgruppe genutzt, um Maßnahmen zur Performancesteigerung am System durchzuführen. Dazu wird Mummert-Consulting auch externe Fachkräfte einsetzen. Neue Funktionen. Das derzeitige NIVADIS orientiert sich vom Grundsatz her nur an dem Funktionsumfang von MIKADO. Parallel zur Einführung dieser Version bei den verbleibenden Dienststellen wird in den kommenden Monaten die Nachfolgeversion fertig gestellt, die über MIKADO hinausgehende Funktionalitäten bieten wird. So wird mit „GIS-light“ die Möglichkeit bestehen, Tatorte auf Basis von geografischen Daten auf einer Landkarte als Punkte anzeigen zu lassen sowie umgekehrt über eine Landkarte diese Geo-Daten zu bestimmen. Neu werden auch die Objektnetze sein, welche die Beziehungen zwischen Personen- und Sachdaten eines Vorgangs grafisch darstellen können. Weiterhin sind die Integration von ZEVIS in das Vorgangsbearbeitungssystem, die elektronische Ermittlungsakte und die elektronische Kriminalakte sowie der Funktionsumfang für die Wasserschutzpolizei erklärte Ziele der Entwickler. Die neue Version wird voraussichtlich im März im Testlabor erstmals installiert und ausgiebig getestet. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die als Experten diese Tests unterstützen wollen, sind herzlich willkommen. Sie sollten sich hierfür mit Günther Hoeschen (07-221481 bzw. 0511/9695-1481) in Verbindung setzen. Schließlich wird nach Abschluss der Tests der genaue Funktionsumfang festgelegt, mit dem NIVADIS dann ab Sommer 2004 zu den Dienststellen kommen wird. Frank Weiss, PATB NI/kn Polizeiseelsorge: Gutes für die Seele Gerda Ihnen war von der Spendenaktion – und der darin zum Ausdruck gekommenen Solidarität der kolleginnen und Kollegen ihres Mannes – überwältigt. Die Spende überrachten: PD Franz Andratzke (l.), PK Holger Buß, PK Axel Drieling und POK Burkhard Schmidt den Kollegen auf vollste Akzeptanz traf. Die Spendenaktion machte in der gesamten Abteilung Cäsar die Runde. Neben Einzelspenden erklärten sich auch die Kolleginnen und Kollegen der 44. EHu bereit, ihre Reisekosten zu spenden. Die Spendenaktion wurde dann in der Polizeiinspektion Wittmund in der Vorweihnachtszeit fortgeführt. Dank der großen Solidarität unter den Kolleginnen und Kollegen und des enormen Engagements bei der Abwicklung der Reisekostenabrechnungen war es möglich, Gerda Ihnen am 23. De- zember einen Spendenbetrag in Höhe von 10.500 Euro zu übergeben. Sie bedankte sich sichtlich überwältigt von der großen Zusammengehörigkeit der Polizeibediensteten und war derarts gerührt, dass ihr weitere Worte fehlten. PK Axel Drieling formulierte es bei der Spendenübergabe so: „Es herrscht eine große Solidarität innerhalb der Abteilung Cäsar, gleichbedeutend für die Polizeibediensteten aus dem Bezirk Weser-Ems.“ Franz Andratzke PI Witmund/kn Im Polizeialltag müssen Aufgaben oft schnell angepackt werden: Hilfeleistungen bei Verkehrsunfällen oder Fahndungen bei Gewaltverbrechen dulden keinen Aufschub. Wenn höchste Eile geboten ist, wird das Tempo 160 km/h bald erreicht und auch innerlich kommt man schnell auf eine hohe Drehzahl. „Polizeiseelsorge mit 160“ – das ist die Einladung der katholischen Polizeiseelsorger Niedersachsens, in den Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern über den oft hektischen Alltag hinaus sich selbst und seiner Seele etwas Gutes zu tun. Jeden Morgen ein kurzer Impuls aufs Mobiltelefon – sozusagen als Appetitanreger. Jeder Text ist kurz genug, um ihn im Kopf zu behal- ten, damit man ihn zwischen Einsätzen, auf dem Nachhauseweg oder wo auch immer bedenken kann. Wer über das persönliche Nachdenken hinaus weitere Anregungen oder einen Gedanken- und Meinungsaustausch wünscht, dem stehen Polizeiseelsorger als Begleiter und ein eigenes Forum als Brükke zu Polizeikolleginnen und Polizeikollegen zur Verfügung. Für das kostenfreie Angebot „Polizeiseelsorge mit 160“ kann sich jeder selber im Internet anmelden: www.polizeiseelsorge.org/ niedersachsen – Veranstaltungen. Auch das Büro der Polizeiseelsorger in Hannover nimmt Anmeldungen telefonisch unter 9511/457285 entgegen. Katholische Polizei- und Zollseelsorge/kn Seite 4 POLIZEI-EXTRABLATT Nr. 2/2004 + Leserforum + + Bücher ++ Bücher ++ Bücher ++ Bücher ++ Bücher + Bücher Sparen Schleierfahndung Es ist allseits hinreichend bekannt, dass unser Land als Arbeitgeber pleite ist. Nicht umsonst werden wir fast täglich mit neuen Sparbeschlüssen konfrontiert; zu Kürzungen und Streichungen im Beamtenbereich möchte ich mich an dieser Stelle erst gar nicht äußern. Mir geht es um eine andere Problematik. Seit Juli 2002 ist bei der DA 5 des Polizeikommissariates Diepholz eine Angestellte im Bereich der spezialisierten Verkehrsüberwachung beschäftigt. Sie besuchte einen Speziallehrgang „Radarmessung“ und übernimmt bei uns eben diese Tätigkeit und führt zusätzlich auch die Lasermessungen durch. Verwendung findet sie auf Dienststellen im gesamten PI-Bereich. Das Problem ist jedoch, dass ihr Arbeitsvertrag befristet ist und im Juli 2004 ausläuft. Eine Verlängerung des Vertrages ist zur Zeit nicht in Sicht, da ja ein Einstellungsstopp im Tarifbereich besteht und hierunter auch die Verlängerung befristeter Arbeitsverträge fällt. Als ihr Dienstabteilungsleiter frage ich mich nun, ob es sich unser Arbeitgeber angesichts einer allseits immer wieder erklärten Bankrotterklärung erlauben kann, an Stelle dieser fachlich gut qualifizierten Angestellten wieder einen mit A 10 besoldeten Polizeioberkommissar auf den Radarwagen zu setzen und an die Laserpistole zu stellen. Ich denke, dass gerade in diesem Bereich dass Motto „Mehr Polizei auf die Straße“ nicht angewendet werden sollte. Aus dem Statement unseres Innenministers zur Neuorganisation der Polizei geht hervor, dass die spezialisierte Verkehrsüberwachung auch in Zukunft eine unserer Aufgaben bleiben wird, die nicht vernachlässigt werden sollte. Liebes Land Niedersachsen und noch bestehende BR Hannover! Okay, wir müssen sparen, dann aber doch bitte am richtigen Fleck. Christoph Scheidt, PK Diepholz Schleierfahndung. Rechtliche Anforderungen an die Gefahrenabwehr durch ereignisunabhängige Personenkontrollen. Von Christian Krane, 2003, 316 Seiten, 36 Euro. Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN 3-41503192-6. Die Werke der Reihe „Schriften zum Recht der Inneren Sicherheit“ beschäftigen sich eingehend mit polizeilichen Themen, die für Wissenschaft und Praxis gleichermaßen von Bedeutung sind. In diesem Band untersucht der Verfasser ausführlich die polizeilichen Befugnisse, die unter der Bezeichnung „Schleierfahndung“ bekannt sind. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Darstellung der einzelnen Normen, ihrer Einordnung in die Systematik des Polizeirechts sowie ihrer Beschränkung durch allgemeine und verfassungsrechtliche Grundsätze. Neben allgemeinen Ausführungen zu den Polizeiaufgaben und zu den Funktionen der Aufgabenzuweisungsnormen werden anschaulich und praxisorientiert die polizeilichen Befugnisse zur Durchführung ereignisunabhängiger Kontrollen dargestellt. Hier stehen die unterschiedlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel die Identitätsfeststellung, die Durchsuchung und die Befragung, im Mittelpunkt. Der Autor setzt sich vertiefend mit den im Einzelfall möglicherweise verletzten Freiheitsgrundrechten auseinander und zeigt, welche polizeirechtlichen und verfassungsrechtlichen Anforderungen jeweils erfüllt sein müssen. Insbesondere der Vereinbarkeit der Maßnahmen mit dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit sowie mit dem allgemeinen und besonderen Gleichheitssatz gilt sein besonderes Augenmerk. Ferner befasst sich der Autor eingehend mit den Auswirkungen des Schengener Abkommens. Er zeigt auf, wie die Grenzöffnung sich auf die grenzüberschreitende und organisierte Kriminalität auswirkt und welche Möglichkeiten insbesondere das Schengener Informationssystem SIS bietet. kn + Bücher + Ju-Jutsu Ju-Jutsu Allkampf. Grundlagen – Technik – Taktik. Von Jürgen Wedding, Polizeioberrat a.D., und Dieter Rast, Polizeihauptkommissar a.D.. 2003, 2., überarbeitete Auflage, 90 Seiten, 19,50 Euro. Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. Intensives Training ist die Voraussetzung, um Ju-Jutsu als moderne und effektive Selbstverteidigung nutzen zu können. Der Kämpfer braucht ein hohes Maß an Körperbeherrschung und Konzentration. Schwierige Bewegungsabläufe und taktische Grundregeln müssen erlernt und verinnerlicht werden. Die Autoren haben in diesem Buch ihre langjährige Erfahrungen als aktive Ju-Jutsuka, Trainer und Kampfrichter genutzt, um einen praktischen und theoretischen Leitfaden für Ausbilder und Schüler zu entwickeln. Der umfangreichste Teil des Werkes ist den verschiedenen Kampftechniken gewidmet. Von der gymnastischen Vorbereitung über Falltechniken und Kampfstellungen bis hin zu erfolgreichen Angriffs- und Abwehrmöglichkeiten reichen die behandelten Themen. Die einzelnen Lernschritte und Bewegungsabläufe sind dabei dank der zahlreichen Fotos gut nachzuvollziehen. Der Band ist Ausbildern und Kämpfern eine wertvolle Hilfe beim Grundlagen- und Aufbautraining und dient dem Leistungssportler zur Vervollkommnung seiner Technik und Taktik. Aber auch demjenigen, der Ju-Jutsu nicht wettkampfmäßig betreibt, gibt er wesentliche Hilfen bei der Festigung seiner Fertigkeiten. kn Waffenrecht Neues Waffenrecht für Polizei, Bundesgrenzschutz und Zoll. Von Martin Schulz, Fachlehrer für dezentrale Fortbildung. 2003, 232 Seiten, 23 Euro (Mengenpreis). Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN 3-41503172-1. Das neue Waffenrecht bringt zahlreiche Verschärfungen und Neuerungen mit sich. Welche Änderungen eingetreten sind und wie sich diese in der Praxis auswirken, zeigt der Autor anschaulich in der systematischen Darstellung. Ausführlich behandelt er unter anderem die unterschiedlichen Waffengattungen, die besonderen Voraussetzungen für die Erteilung von Waffenschein und Waffenbesitzkarte sowie die Pflichten der Waffenbesitzer. Durch die leicht verständliche Sprache, die übersichtliche Gliederung und die anschauliche Darstellung erleichtert das Werk den ersten Einstieg in das neue Waffenrecht. Für den erfahrenen Praktiker ist es eine wertvolle Arbeitsgrundlage für die rechtssichere Anwendung der neuen Vorschriften. kn Psychologie Musterklausuren Psychologie. Klausuren und Übungen mit Lösungen. Von Dr. Reinhard Haselow und Dr. Jens Walkowiak, 1. Auflage 2003, 216 Seiten DIN A5 Broschur, 19,80 Euro. Zu beziehen über Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a, 40721 Hilden, E-Mail: bdp.buchver [email protected]. ISBN 3-80110490-7. Um eine optimale Leistung zeigen zu können, sind zur Prüfungs- vorbereitung zwei Voraussetzungen zu berücksichtigen: Zum einen ist es wichtig, einen realistischen Eindruck vom Leistungsanforderungsprofil zu gewinnen, zum anderen muss das Formulieren von Antworten trainiert werden. Eine Basis dafür sind die drei Hauptteile dieses Buches: Im ersten Teil werden grundsätzlich die Prüfungsanforderungen im Fach Psychologie erläutert. Hier erfolgt auch eine Einführung in die Technik der Klausurbearbeitung. Im Teil II sind Klausuren mit konkreten Lösungshinweisen zu finden. Alle Klausuren sind in den letzten Jahren als Prüfungsklausuren verwendet worden. Teil III enthält Prüfungsfragen mit Lösungen, wie sie üblicherweise Gegenstand mündlicher Prüfungen sind. kn Polizeialltag „110“ – Ein Buch mit Reportagen aus dem modernen Polizeialltag. 2003, 224 Seiten Hardcover, 29,90 Euro. Zu beziehen über den Buchhandel oder im Internet unter www.110-dasbuch.de/versandkostenfrei. ISBN 3-89861-248-1. Jeder Bürger hat sein eigenes Bild von der Polizei. Ob realistisch oder überzogen, in jedem Fall ist dieses Bild nur ein Ausschnitt eines vielfältigen Berufsalltags. Eines Alltags, der den unseren berührt bei der nächtlichen Alkoholkontrolle, auf der Demo oder weil man Opfer einer Straftat geworden ist. Da meint man schnell, Bescheid zu wissen über die Polizei, ist sie doch Teil unseres Lebens. Doch was wir sehen, ist in der Regel nur die Oberfläche. Vier renommierte Journalisten und ein Fotograf konnten unter diese Oberfläche blicken und durften über viele Monate hinweg Polizistinnen und Polizisten in allen Bereichen der Polizeiarbeit (Polizeiinspektion, Kripo, Fliegerstaffel, Hundestaffel, Hundertschaften, Auslandseinsätze, Wasserschutzpolizei, Spezialeinheiten, Autobahnpolizei, Ausbildung) begleiten. Sie konnten bei ungezählten Einsätzen dabei sein, Abläufe live miterleben und Fragen über Fragen stellen. Sie haben völlig neue und sehr tiefe Einblicke gewinnen können, die sie in diesem Buch weitergeben. Die Recherchen zu dem Buch waren zuweilen technischer Natur, meist aber sehr aktionsreich, manchmal gefährlich – oft sehr persönlich. Die Autoren waren dabei, wenn die Beamten Blechschäden aufnehmen, wenn sie Streit schlichten, helfen oder verhaften mussten. Mit ihnen tauchten sie tief in die Schattenbereiche der Gesellschaft ein, sahen Angst, Gewalt, Leid und Tod. Sie standen an Abgründen, die wir bisher nur aus der Zeitung kannten. Und sie lernten Polizistinnen und Polizisten kennen, die diesen Herausforderungen mit Professionalität, Sensibilität und auch Härte, mit tapferem Idealismus und Gelassenheit begegneten. Das Buch „110“ ist ein opulenter Text- und Bildband, der einen ebenso realitätsnahen wie beeindruckenden Blick hinter die Kulissen von Ermittlungen, Fahndungen, Ausbildungen und Einsätzen der Polizei gibt. Mehr als 700 Bilder auf 224 großformatigen Seiten erlauben eine umfassende Betrachtung des Polizeialltags und lassen im Zusammenspiel mit den erläuternden Texten und Erlebnisberichten den modernen Polizeidienst für den Leser höchst lebendig werden. kn Einsatzmanagement Erstfälle. Professionelles Einsatzmanagement der Polizei in Grenzsituationen. Von Hartmut Brenneisen, Gaby Dubbert und Staphan Schwentuchowski, 1. Auflage 2003, 352 Seiten, DIN A5 Broschur, 24,90 Euro. Zu beziehen über Verlag Deutsche Polizeiliteratur GmbH Buchvertrieb, Forststr. 3a, 40721 Hilden, E-Mail: vdp.buchver [email protected]. ISBN 3-80110491-5. Die Angehörigen des Polizeivollzugsdienstes werden regelmäßig mit Belastungssituationen konfrontiert. Fälle wie der Amoklauf in Erfurt, die Geiselnahmen in Gladbeck und Aachen, die Mordanschläge in Dortmund und Recklinghausen oder das Flugzeugunglück von Überlingen kommen zwar statistisch gesehen eher selten vor, ebenso belastend wirken jedoch auch nicht so spektakuläre Einsätze wie Verkehrs- und Arbeitsunfälle, Gewalt- und Missbrauchsdelikte, Selbsttötungsfälle oder rechtsextremistische Aufmärsche. Der Fachbereich der Polizei der Ve r w a l t u n g s f a c h h o c h s c h u l e Schleswig-Holstein legte Mitte 2002 das Projekt „Grenzsituationen“ auf. In zehn Seminarveranstaltungen ging es vor rund 3000 polizeiinternen und -externen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis September 2003 um die interdisziplinäre Aufbereitung von Belastungssituationen durch unmittelbar Betroffene, Vorgesetzte und Experten sowie um die Weiterentwicklung vorliegenden Erfahrungswissens zu einem strukturell-professionellen Einsatzmanagement. Eine Auswahl der Beiträge des Projektes, die das Spektrum der vorliegenden empirischen Befunde und spezifischen Meinungen abbilden, wurde in dem Buch „Ernstfälle“ zusammengefasst, analysiert und bewertet. Im Mittelpunkt aller Überlegungen stand dabei stets die psychosoziale Hilfe. Daneben ging es jedoch auch um strategisch-taktische und rechtliche Aspekte sowie um Fragen der polizeispezifischen Aus- und Fortbildung. Ärzte, Psychologen und Seelsorger bestätigen, dass es auch unterschiedlichen Gründen einen großen Bedarf zur Aufbereitung belastender Einsatzsituationen der Polizei gibt. Nicht nur der Tod von Menschen oder die Bedrohung des eigenen Lebens können tiefe Spuren in der Erinnerung der betroffenen Beamtinnen und Beamten hinterlassen, sondern ebenso der häufige Kontakt mit Gewalt und Leid, verbunden mit eigenen Emotionen wie Angst, Mitleid, Ekel oder Hilflosigkeit. kn standskatalog eingearbeitet. Rechtsprechung und Literatur sind bis einschließlich Juli 2003 berücksichtigt. kn Hundeführer Handbuch für Hundeführer. Von Gerhard Rullang, Leiter der Diensthundestaffel der Polizei des Saarlandes, und Dr. jur. Kurt Gintzel. 2004, 3., überarbeitete und ergänzte Auflage, 212 Seiten, 24 Euro (ab fünf Exemplaren Rabatt). Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN 3-415-03226-4. Für die Sicherheitsorgane im öffentlichen Dienst und in privaten Einrichtungen ist der Hund ein unentbehrlicher Partner. Trotz fortschreitender Technisierung hat der Einsatz von Hunden sogar kontinuierlich zugenommen. Neue Verwendungsmöglichkeiten, zum Beispiel bei der Suche nach Sprengstoff, Rauschgift und Brandmitteln, wurden erschlossen. Das Buch bietet allen Hundeführern umfassende Informationen für die Erfüllung ihrer Aufgaben, ohne sich dabei in Einzelheiten zu verlieren. Darüber hinaus zeigt es den Verantwortlichen in Behörden und Unternehmen auf, wie durch den Einsatz von Hunden mehr Sicherheit erreicht werden kann; vor allem Einsatzleiter, Sicherheitsbeauftragte und Beauftragte für Planstellen, Haushaltsmittel und Beschaffungswesen können daraus großen Nutzen ziehen. Die Autoren behandeln unter anderem folgende Kapitel: Das Wesen des Hundes, Hunderassen, Anforderungsprofil für Hund und Hundeführer, Ausbildung/Prüfung/ Fortbildung, Beschaffung/Haltung/ Kosten, Krankheiten. Außerdem wurden die rechtlichen Entwicklungen im Bürgerlichen Gesetzbuch berücksichtigt. Insbesondere der Teil „Haftung“ im Kommentarteil erweitert. Im Anhang findet der Leser Muster eines Kaufvertrages und eines tierärztlichen Untersuchungsberichtes. Ebenfalls abgedruckt ist die Tierschutz-Hundeverordnung. Die Hundeverordnung der Länder sind als Quellennachweis und einschlägige Vorschriften sind in Auszügen Headline Leser/Bücher enthalten. Die Rechtsprechung zur Tierhalterhaftung aus den Jahren Halten – Parken – Abschleppen. 1998 bis 2002 wurde neu aufgenomkn Praxishandbuch mit Rechtsprech- men. ungsübersicht sowie Verwarnungsund Bußgeldtabellen. Von Bernd Huppertz, 2004, 3., aktualisierte und erweiterte Auflage, 372 Seiten, Sandkrug: 26 Euro (ab zehn Exemplaren Rabatt). Zu beziehen über Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG, Scharrstr. 2, 70563 Stuttgart. ISBN Der Startschuss für die neue 3-415-03227-2. Wettkampfsaison in der Polizei Praxisnah und prägnant stellt des Landes Niedersachsen fällt der Autor die komplizierte Rechts- in Sandkrug. Am 26. Februar ist lage beim Halten, Parken und Ab- die Fachhochschule für Verwalschleppen von Fahrzeugen dar. In tung und Rechtspflege – Fakulalphabetischer Reihenfolge erläu- tät Polizei –, Studienort Oldentert er die einzelnen Anwendungs- burg, gemeinsam mit der III. BPA fälle, wobei zu jedem Begriff die Ausrichter der Niedersächsieinschlägige Gebots- und Verbots- schen Polizeimeisterschaften im norm genannt und von anderen Vor- Crosslauf. schriften abgegrenzt wird. Die jeAustragungsort ist das südlich weiligen Tatbestände und Verwar- von Oldenburg gelegene Sandnungsgelder sind optisch hervorge- krug. Die Ausrichter haben sich hoben. Als Anhang ist eine ausführ- auf zirka 300 Läuferinnen und liche Verwarnungsgeldtabelle ab- Läufer aus Niedersachsen und gedruckt, anhand derer sich der dem benachbarten Bremen einLeser schnell einen Überblick über gestellt, die sich auf Laufstrekdie möglichen Verbotstatbestände ken zwischen 3000 und 10.000 verschaffen kann. Durch die aus- Metern messen werden. führlichen RechtsprechungshinDie Vorbereitungen für die weise in den Fußnoten erhält der Meisterschaften laufen seit Leser zusätzliche Detailinforma- Herbst letzten Jahres auf Hochtionen. touren. Über eine große TeilnehDer Verfasser hat die dritte Auf- merzahl aus allen Bereichen des lage um mehrere Kapitel, um Ab- Landes freuen sich die Veranstalbildungen von Zusatzzeichen sowie ter, damit auch diese Polizeistraßenverkehrsrechtliche Ände- meisterschaften an die erfolgreirungen erweitert, wodurch den Be- chen Veranstaltungen der letzten dürfnissen in Praxis und Ausbil- Jahre anknüpfen kann. dung Rechnung getragen wird. Die Weitere Auskünfte erteilt die Rechtsprechungsübersichten zum Fachhochschule Oldenburg unThema „Abschleppen“ wurden ak- ter der Tel.-Nr. 0441/790-3856 tualisiert und fortgeschrieben und oder per E-Mail: meike.heinrich zum Thema „Mithaftung“ neu auf- @polizei.niedersachsen.de. genommen. Ferner wurden die UmHeidi Hartmann FH Oldenburg/dis stellung auf Euro und der bundeseinheitliche sechsstellige Tatbe- Crosslauf-Start Nr. 2/2004 POLIZEI-EXTRABLATT Einsatztraining: Seite 5 BGS & Polizei: Polizisten „überfallen“ Sicherheitspartner Göttinger Sparkassenfiliale Großübung im Raum Göttingen im Rahmen der Aus- und Fortbildung des Einsatztrainings durch das Bildungsinstitut der Polizei. „Werfen Sie die Autoschlüssel auf die Straße und strecken Sie die Hände aus dem Fenster“, ruft POK Heinz Thoben den im Fahrzeug sitzenden verdächtigen Personen zu. Er steht geschützt hinter seinem Streifenwagen. Auf der anderen Seite der Straße vor der Sparkasse steht ein silberfarbener Golf, in dem zwei junge Frauen sitzen. „Die hantieren mit Waffen und ziehen sich Gesichtsmarken über“, hat ein besorgter Bürger über Notruf der Polizei gemeldet. Über eine ÜbungsRLFZ, eingerichtet bei der PI Göttingen, bekamen die Übungskräfte über Funk ihren Einsatz. Viele Anwohner versammelten sich und schauten aus gebührender Distanz zu. Es handelte sich dabei nicht um die Vorbereitung zu einem Banküberfall, sondern um eine Praxisübung der Trainerfortbildung für das Systemische Einsatztraining (SET). Ziel dieses Trainings ist es, die praktische und emotionale Handlungssicherheit im polizeilichen Einsatz, wie unter anderem bei Familienstreitigkeiten, Überfällen, Geiselnahmen sowie Banküberfällen zu erhöhen. Nach jeder geübten Situation wird der Einsatz besprochen. Haben sich die eingesetzten Kräfte richtig verhalten? Was hätte man besser machen sollen? Auf die Eigensicherung wird beim SETTraining größter Wert gelegt. Diese Fortbildung wurde 1997 für die niedersächsische Polizei verbindlich eingeführt. Alle zwei Jahre sollten die ESD-Angehörige an einem viertägigen Training an einem der insgesamt 16 SET-Standorte, an denen die Aus- und Fortbildung durchgeführt werden, teil- nehmen. Übungsleiter war der Lehrtrainer PHK Detlef Schmidt vom BIP NI, Fachgruppe 1. Er arbeitete die Großübung mit insgesamt neun verschiedenen polizeilichen Lagen aus und war verantwortlich für die erstmals in Niedersachsen in diesem großen Rahmen durchgeführte Veranstaltung. Die Medien zeigten großes Interesse an der Veranstaltung, und einige Teams begleiteten die Übung im gesamten Verlauf. Teilnehmer aus ganz Niedersachsen, 24 ausgebildete Verhaltenstrainerinnen und -trainer, 13 Trainerinnen und Trainer, die sich in der Ausbildung befinden, und 60 Anwärter aus dem P II und P III beteiligten sich an dieser Aktion. Die Polizeianwärter mussten immer „die Bösen“ spielen; sie haben dies jedoch mit viel Engagement und schauspielerischem Talent sicherlich gerne getan. Wolfgang Bury, BIP NI/kn Der Leiter der BGS-Inspektion und Bahnanlagen stattfinden, um Lüneburg, EPHK Michael Kropp, so die polizeiliche Präsenz in dieund der Leiter der PI Lüneburg, sen Bereichen spürbar zu erhöhen. Ltd.KD Hans-Jürgen Wieben, ha- Außerdem wird der gegenseitige Inben am 8. Januar für ihre Dienst- formationsaustausch verbessert um stellen eine schriftliche Vereinba- sich bei relevanten polizeilichen rung unterzeichnet, die Möglichkei- Lagen (wie Fußballspiele, Konzerte ten eines weiter verbesserten Zu- und ähnliches) unmittelbar und auf sammenwirkens aufzeigt und vor- kürzestem Wege auszutauschen . Fahndungs- und Ermittlungsgibt. Eine wirkungsvolle Verhütung maßnahmen sollen, soweit Belanund Verfolgung von Straftaten und ge der Landespolizei und des BunOrdnungswidrigkeiten setzt voraus, desgrenzschutzes wechselseitig bedass die verschiedenen Sicherheits- rührt sind, gemeinsam geplant und durchgeführt werbehörden – trotz den, um Kräfte zu zum Teil unterbündeln, beiderseischiedlicher Aufgatige Erkenntnisse benstellungen und und Erfahrungen unterschiedlicher zu nutzen und so Zuständigkeiten – das Entdeckungsals Sicherheitsrisiko für Straftäpartner eng zusamter weiter zu erhömenarbeiten. hen. Zwischen dem Gegenseitige BundesgrenzHospitationen werschutz, der neben den in noch stärkeGrenzschutzaufrem Umfang ergaben auch die möglicht und angeAufgaben als strebt. Die FortbilBahnpolizei wahrdungsveranstalnimmt, und den Län-derpolizeien Sicherheitspartner: Ltd.KD tungen und Diensthaben sich in den Hans-Jürgen Wieben (l.) und besprechungen der Partnerdienststelletzten Jahren ver- EPHK Michael Kropp len werden wechschiedene Anknüpfungspunkte zu einer partner- selseitig durch die Mitarbeiter in schaftlichen Zusammenarbeit und Anspruch genommen. Die Öffentgegenseitigen Unterstützung ent- lichkeitsarbeit wird untereinander wickelt. Diese Kooperationen kön- abgestimmt und ebenfalls gemeinnen auch in der Stadt und im Land- sam gestaltet. Kropp verspricht sich von der kreis Lüneburg noch ausgebaut Vereinbarung ein besseres „Siwerden. Zur Förderung des allgemeinen cherheitsgefühl der Bahnkunden“. Sicherheitsgefühls sollen vermehrt Wieben sieht darin ein Signal für gemeinsame Streifen von BGS-Be- die Bürger, „um Stadt und Landamten und Beamten der Landes- kreis sicherer zu machen“. BGS/PI Lüneburg/kn polizei besonders auf Bahnhöfen Osnabrück: Weniger Diebstähle dank Prävention Städtebau: Sicherheit mit einplanen „Künftig wird es eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Polizei und Städteplanern bei der Kriminalprävention geben.“ Dies sagte Innenminister Uwe Schünemann zum Jahreswechsel bei der Auftaktveranstaltung des landesweiten Modellprojekts „Sicheres Wohnen in Niedersachsen“ in Göttingen. Schünemann stellte fest, dass es an der Zeit sei, „sich mit den Möglichkeiten der Kriminalitätsbekämpfung durch städtebauliche Maßnahmen auseinanderzusetzen und sie zu erproben.“ Unter Federführung des Landeskriminalamtes werden Bauprojekte in Göttingen, Hannover und Lingen mit Hilfe entsprechender Modellversuche begleitet. „Mit der Kriminalprävention im Städtebau übernimmt Niedersachsen in der Bundesrepublik Deutschland eine Vorreiterrolle“, betonte der Minister. Die neue Kooperation ganz un- terschiedlicher Institutionen sei ein ehrgeiziges Ziel mit dem Zweck, die Sicherheit in neuen oder neu gestalteten Wohngebieten und Stadtteilen zu steigern. Schünemann: „Im Modellversuch wird die Polizei Kommunen, Bauträger und Planungsgremien in Fragen der Sicherheit und der Kriminalitätsverhütung beraten.“ Die Großwohnsiedlungen aus den 50er bis 70er Jahren seien zu Sammelpunkten für Randgruppen und damit auch zu Brennpunkten der Gesellschaft geworden, so der Minister. Hohe Leerstände, Abwanderung von Einzelhandelsunternehmen und Dienstleistungen seien das Ergebnis. Den Anstoß für dieses Modellprojekt hat eine Arbeitsgruppe des Innenministeriums, der Wohnungswirtschaft, der Polizei und anderer Partner gegeben. Dabei wurde aufgezeigt, welche Mittel Wohnungen und Siedlungen sicherer machen könnten. Neben bautechnischen und städtebaulichen Maßnahmen wurden insbesondere Beispiele für die Förderung von Bürgerverantwortung und Nachbarschaftshilfe dokumentiert. Schünemann machte in diesem Zusammenhang deutlich, dass auch die bebaute Umwelt einen erheblichen Einfluss auf die Gelegenheiten von Tätern habe, Straftaten zu begehen. Als Beispiel nannte er die Gestaltung von Eingängen und Treppenhäusern, die Wegführung durch die Wohnanlagen sowie die Beleuchtung oder die Lage von Spielplätzen, die zum Beispiel häufig durch Abpflanzungen bewusst separiert würden. „Gemeinsam wollen wir durch die Gewährleistung von Sicherheit und durch die Minderung von Kriminalitätsfurcht die Lebensqualität in den niedersächsischen Städten und Gemeinden erhöhen“, sagte der Innenminister. r Die Osnabrücker Polizei hatte sich auch dieses Jahr vorgenommen, den Taschendieben in der Vorweihnachtszeit das Leben so schwer wie möglich zu machen. Mit Beginn der Verlängerungen der Ladenschlusszeiten waren die Beamtinnen und Beamten der EG City in den Fußgängerzonen und Geschäften unterwegs und leisteten wichtige Aufklärungsarbeit. Ihre Warnungen richteten sie in Wort und Schrift an die potenziellen Opfer von Dieben aller Art, die gerade das Gedränge zur Weihnachtszeit nutzen, um ihren Coup zu machen. Ein Flyer in deutscher und englischer Sprache wies die Kunden in den Geschäften und auf den Straßen auf die Gefahren durch Taschendiebe hin. Die Geschäftsleute waren gern bereit, Plakate mit Warnungen in ihren Verkaufsräumen auf- zuhängen. Daneben veröffentlichten die örtlichen Printmedien die Auftaktveranstaltung in ihren Zeitungen, und die Rundfunksender brachten die Warnungen in ihren Lokalprogrammen. Unterstützt durch die 7. BPH wurde darüber hinaus zentral am Theater eine mobile Wache eingerichtet. Hier konnten die Bürger die Polizei ständig ansprechen, und von hier starteten täglich die Doppelfußstreifen in die Einkaufsstraßen, Geschäfte und auf den Weihnachtsmarkt. Das Ergebnis der Aktion kann sich sehen lassen: Die Taschendiebstahlsdelikte im City-Bereich reduzierten sich in der Vorweihnachtszeit verglichen zum Vorjahr um über 50 Prozent, Ladendiebstähle um 33 Prozent. Martin Ratermann PI Osnabrück-Stadt/kn Seite 6 POLIZEI-EXTRABLATT Polizeisporttermine Nr. 2/2004 Winterreifen: Sicher in winterlichen Harz Für viele Harzbesucher hielt die Polizei mit Unterstützung der Verkehrswacht, Straßenmeisterei und der Firma Continental auf einem Parkplatz der B4 zwischen Bad Harzburg und Torfhaus kurz vor Jahresende eine Überraschung bereit. Die Beteiligten klärten die Fahrzeugführer darüber auf, warum es in der kalten Jahreszeit so wichtig ist, auf Winterreifen umzusteigen. Osnabrück: Selbstbehauptung Polizeibeamte des PK Braunlage, Bad Harzburg und der II. Bereitschaftspolizeiabteilung Braunschweig sowie Mitarbeiter der Firma Continental übergaben Fahrzeug-führern mit Winterreifen Eiskratzer, Profilmesser oder Kugelschreiber. Fahrzeugführer mit Sommerreifen und andere Interessierte konnten sich in einem InfoZelt bei heißen Getränken von Mitarbeitern der Verkehrswachten Braunlage und Bad Harzburg sowie Fachleuten der Conti rund um den Winterreifen informieren. Immer wieder ist bei Glatteis oder Schneefall ein Verkehrschaos vorprogrammiert, wenn Sommerreifenfahrer vom Wintereinbruch überrascht werden. Die zuständigen Straßenmeistereien Goslar und Braunlage haben dann häufig Mühe, die Straßen zu räumen, da Fahrzeuge quer stehen und den Weg blockieren. Initiiert wurde diese neue Form der Verkehrssicherheitsarbeit durch die PI Goslar mit den PK Bad Harzburg und Braunlage, unterstützt durch Angehörige der 9. Technischen Einsatz Einheit der Bereitschaftspolizeiabteilung Braunschweig. Auch die Verkehrswachten aus Bad Harzburg und Braunlage sowie die Straßenmeisterei Goslar und Braunlage sind mit im Boot. Der Reifenproduzent Continental unterstützt diese Aktion als Mitglied der Initiative Pro Winterreifen. „Das Bewusstsein der Autofahrer für Winterreifen ist in den letzten Jahren gestiegen: Rund die Hälfte aller Fahrzeughalter in Deutschland hat 2003 umgerüstet. Aber die hohe Anzahl der Wagen ohne entsprechende Bereifung zeigt, wie wichtig eine derartige Aufklärungsaktion noch immer ist“, kommentierte Markus Burgdorf, Leiter Öffentlichkeitsarbeit Continental AG, diese Aktion. Rund 80 Prozent der Fahrzeugführer hatten bei der Auftaktveranstaltung am 28. Dezember bereits auf Winterreifen umgesattelt. „Ein erfreulicher Prozentsatz“, wie Jür- gen Bosse, Sachbearbeiter Verkehr der Polizeiinspektion Goslar, feststellt. Um so schlimmer findet er, dass die restlichen 20 Prozent für das Verkehrschaos und einen Großteil der Fahrunfälle im Winter verantwortlich sind. Sie sparen letztlich am falschen Ende und gefährden andere, wenn sie im Winter mit Sommerreifen ins Mittelgebirge kommen. Die Autofahrer zeigten sich interessiert. Ein Interesse, das weiter wachsen könnte, wenn an den nächsten Info-Tagen der Winter vielleicht mit Schnee und Eis aufwartet. An jedem der Veranstaltungstage verlost die Firma Conti einen Satz Winterreifen. Diese werden nach der letzten Veranstaltung an die Gewinner übergeben. Stephanie Hertrampf PI Goslar/det Seesen: 7. Hallenfußball-Turnier Macht sichtlich Spass: Die Teilnahme am Selbstbehauptungskurs für Mädchen In Osnabrück Hellern bietet Polizeikommissar Rudi Lange seit 2001 einen Selbstbehauptungskurs für Schülerinnen der 4. Grundschulklassen an. In Gruppen von bis zu 16 Schülerinnen lernen die Mädchen von ihm Verhaltensmaßregeln für die Gefahren im Alltag und auch Kampftechniken. Lange verfügt als Karatekämpfer und Ausbilder für die einsatzbezogene Selbstverteidigung über fundierte Kenntnisse. Der Polizeibeamte unterrichtet die neun bis zehn Jahre alten Mädchen insgesamt zehn Schulstunden. Seine Themen lauten „Notwehr/ Nothilfe“, „Verhalten bei Gefah- renlagen“, „Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel“, „Gewinnen von Selbstsicherheit“ oder „Umgang mit dem Angstgefühl“ und vieles mehr. Die Mädchen lernen Angriffspunkte an möglichen Gegnern und eigene Waffen entdecken und trainieren den Umgang mit dem Erlernten. Weitere Themen sind Ratschläge zum Verhalten, wenn jemand Opfer einer Misshandlung geworden ist. Bislang durchliefen 85 Mädchen den Kursus. Die Resonanz bei Schülerinnen, Lehrern und Eltern ist bislang stets sehr positiv,. Martin Ratermann PI Osnabrück-Stadt/kn Präsent für Schießtrainer Seit Mai 2001 führte Ferdinand Hillen, Schießtrainer der PD Hannover, kontinuierlich die Schießausbildung der Fachhochschüler der PD Hannover in der Schießanlage des LKA Niedersachsen durch. Diese Beschulung erfolgte oftmals in Anwesenheit des Schießtrainers des LKA, Joachim Rodenberg. Aufgrund dieser engen Kontakte zum LKA wurden die Fachhochschüler häufig auch von beiden Schießtrainern gemeinsam trainiert. Während Rodenberg die Mitarbeiter des LKA und MEK-Angehö- rige beschult, trainierte Hillen ausschließlich Bedienstete der PD Hannover. Es fand ein reger Erfahrungsaustausch statt, bei dem der eine gelegentlich die Techniken des anderen trainierte. Nachdem Hillen jetzt zur PI Nord der PD Hannover gewechselt ist, wollen beide sich jedoch nicht aus den Augen verlieren. Zum Dank für die harmonische Schießtrainerzeit im LKA überreichte Hillen an Rodenberg eine Polizeiuniform aus Kasachstan. Ferdinand Hillen PD Hannover/det Am Nikolaustag 2003 hat die Polizei Seesen zu ihrem traditionellen WeihnachtsFußballturnier eingeladen. EPHK Karlotto Ehbrecht, Leiter der Dienststelle, begrüßte insgesamt zehn Freizeit- und Betriebsmannschaften aus Seesen und Umgebung. Auch die Titelverteidiger des letzten Jahres, die Mannen der Bundeswehr aus Goslar und das Team der Firma Jesse, waren dabei. Weitere Mannschaften stellten das Krankenhaus, der Harzclub, die CB-Funker, die Volksbank, die DAK, die Firma Heinz, die Feuerwehr und das PK Seesen. Die Gruppenspiele verliefen spannend, so dass die zahlreichen Zuschauer bereits in der Vorrunde auf ihre Kosten kamen. In den 20 Begegnungen wurden immerhin 47 Tore erzielt. Im Halbfinale spielte das Team von der DAK (Bild) gegen die Firma Heinz. Nach Siebenmeterschießen zog die DAK mit einem 6:5 ins Finale ein. Im zweiten Halbfinale standen sich die Männer der Firma Jesse und der CB-Funker gegenüber. Endstand: 3:1 für das Jesse-Team. Das Spiel um den dritten Platz gewannen die Spieler der Firma Heinz mit 2:0 Toren. Im Endspiel standen sich die Mannschaften der DAK und die Jesse-Auswahl gegenüber. Beide schenkten sich nichts und kämpften um den Sieg. Endstand: 2:0 für die DAK, die sich somit den Turniersieg sicherte. Bei der anschließenden Siegerehrung durch Ehbrecht gab es für Sieger und Platzierte Urkunden. PHK Bernward Geudert überreichte den ersten vier Mannschaften vom TSV Herrhausen gesponserte Pokale. Die Siegermannschaft erhielt den traditionellen Wanderpokal. Ein großes Dankeschön ging an die Helfer des DRK Seesen sowie an die Schiedsrichter Uwe Eine und Dieter Goldschmidt, die alle Spiele souverän und kompetent geleitet hatten. Bernward Geudert, PK Seesen/dis „One man – one car“ „Wenn einer eine Reise macht, dann kann er viel erzählen.“ Dieses Sprichwort trifft auch auf POK Rolf Tyra vom 1. PK Göttingen zu, der kürzlich zusammen mit sieben weiteren Kolleginnen und Kollegen aus Niedersachsen, Hamburg, Hessen und Schleswig-Holstein zu Gast beim „Police Departement of Edmond“ im US-Bundesstaat Oklahoma war. Organisiert wurde die Reise über die „International-Police-Exchange“, die Kontakte mit amerikanischen Polizisten herstellt. Die Gäste werden dann in der Regel auch privat bei den Familien der amerikanischen Kollegen untergebracht. So lernte der 46-jährige Göttinger mehrere amerikanische Behörden und Institutionen sowie deren Unterschiede zu den deutschen kennen. Er hatte die Gelegenheit, einen Tag lang Gerichtsverhandlungen beizuwohnen und die Arbeitsweise eines amerikanischen Jugendrichters kennen zu lernen. An mehreren Tagen konnte Tyra einen Streifenbeamten bei seinen Einsätzen begleiten und auch an Tatortaufnahmen mitwirken. Für deutsche Verhältnisse kaum vorstellbar ist die Tatsache, dass die amerikanischen Kollegen grundsätzlich allein Streife fahren. Außerdem gilt im Bundessaat Oklahoma: „One man – one car“. Jeder Streifenpolizist verfügt über einen eigenen – mit Laptop ausgestatteten – Streifenwagen. Den nimmt er auch mit nach Hause, denn der Dienst beginnt und endet vor der Haustür. Stolz ist Tyra auch darauf, dass er in einer 10. Klasse der örtlichen High-School den Unterricht mitgestalten durfte und den Schülern Rede und Antwort zu den unterschiedlichen Rechtssystemen beider Ländern stand. Auch zu anderen Themen tauschte man sich intensiv aus, denn die Jugendlichen wollen Deutschland demnächst als Austauschschüler besuchen. Joachim Lüther, PI Göttingen/kn